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{"created":"2022-01-31T15:38:42.460331+00:00","id":"lit31021","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Mentz, P.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 21: 136-137","fulltext":[{"file":"p0136.txt","language":"de","ocr_de":"136\nLiteraturbericht.\nA. Binet. Les temps de r\u00e9action du coeur, des nerfs vasomoteurs et de la pression\nsanguine. Ann\u00e9e psych. 4, 316\u2014326. 1898.\n\u2014 Quelques r\u00e9flexions et nne hypoth\u00e8se snr la forme du pouls capillaire. Ebda.\n327-336. 1898.\nDie Gesammtzeit der Herzreaction vom Einfl\u00fcsse ab bis zum Erscheinen ihrer Wirkungen in der Peripherie wurde untersucht bei dynamo-metrischem Impuls als ausl\u00f6sendem Reiz. Sie betrug ein oder mehr Secunden, w\u00e4hrend diejenige der Gef\u00e4fsverengerung drei oder mehr Secun-den ist (Werthe von Mariagliano und L\u00fcssona 1889, von Verf. \u00fcbergangen, Hallion und Comte, Pathizi). Wie jedoch bereits Patrizi beobachtete, werden auch hier Reizqualit\u00e4t, Reizintensit\u00e4t (sonst auch Organ der Endbeobachtung) von erheblichem Einfl\u00fcsse sein. Daher ist zu bedauern, daft allein dynamometrische Th\u00e4tigkeit als Reiz angewandt wurde. Die entsprechende Messung f\u00fcr Blutdruck wurde gehemmt durch die h\u00e4ufig zu beobachtende (sozusagen) gleichzeitige Gef\u00e4fsverengerung (Sphygmomanometer von Mosso als Registrirapparat).\nDie Pulsform h\u00e4ngt ab bekanntlich von : der Energie des Herzstoftes, Blutdruckverh\u00e4ltnissen, Gef\u00e4fstonus, Blutf\u00fclle z. B. des betreffenden Organs, Pulsationsgeschwindigkeit, anatomischen Verh\u00e4ltnissen. Gef\u00e4fsverengerung scheint nun, worauf gerade jene sphygmomanometrischen Beobachtungen hin wiesen, auch der durch Erh\u00f6hung des Blutdruckes verursachten Verminderung des Dikrotismus entgegenzuwirken. Vermehrung des Blutdruckes scheint (soweit der Widerspruch der Versuche und der Mangel kardio-graphischer Versuche dies vorl\u00e4ufig aufhellen konnte) Verminderung der Einbuchtung des Dikrotismus; Vermehrung des Gef\u00e4fstonus (also Vasoconstriction) dagegen Vermehrung desselben hervorzubringen. Nur dann, wenn keine Aenderung oder doch keine Verringerung des Gef\u00e4fstonus vorhanden gewesen ist, kann man aus Verminderung des Dikrotismus auf Erh\u00f6hung des Blutdruckes schliefsen.\nWenn Verf. nach den Versuchen von sich mit Courtier, und denjenigen von Hill, Barnard und Soltau voraussetzt, dafs Stehen, Sitzen, Liegen eine absteigende Reihenfolge des Blutdruckes darstellen, so sei immerhin hervorgehoben, dafs Friedmann (1882) das Entgegengesetzte zu finden glaubte (allerdings nur mit dem Sphygmomanometer von v. Basch). Man kann daher zweifelhaft sein, ob Uebergang, physiologische Wirkung an sich und schliefslich psychische Wirkung gr\u00f6fserer Beruhigung durch die Verh\u00e4ltnisse des Liegens \u00fcberhaupt zureichend getrennt worden Bijid, denn genauere Angaben fehlen bei Beiden. Folgende Vorsichtsmaafsregeln erscheinen daher n\u00fctzlich: Versuchspersonen m\u00f6glichst geringer Emotionsf\u00e4higkeit, m\u00f6glichst indifferente Ausf\u00fchrung der Versuche selbst, Verbinden der Augen bereits lange vor Beginn der Versuche. Auch Parallelversuche in der Narkose m\u00f6gen n\u00fctzlich sein. Ob Parallelversuche am Thier brauchbar sind, selbst bei Narkotisirung, lange vorher verbundenen Augen, verstopften Ohren, Beseitigung der Gleichgewichtswahrnehmung-, kann dahin gestellt bleiben. Die Vergleichung mit Narkotisirung jedoch w\u00e4re vielleicht auch in anderer Beziehung wichtig. Die Beurtheilung der psychischen Verh\u00e4ltnisse im Wachen kann hier noch f\u00fcr ebenso unsicher","page":136},{"file":"p0137.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n137\ngelten. Diejenigen der Gef\u00e4fse k\u00f6nnen leicht untersucht werden. Dafs die Energie des Herzstoises im Stehen gr\u00f6fser ist, ist allerdings kaum zu bezweifeln. M\u00f6glicherweise kommt es aber auch auf den Ort der Untersuchung an (Arterien, Arteriolen).\tP. Mkntz (Leipzig).\nN. Vaschedb. Influence du travail intellectuel prolong\u00e9 anr la vitesse da pools. Ann\u00e9e psych. 4, 356\u2014368. 1898.\nA. Bimst. La consommation da pain pendant une ann\u00e9e scolaire. Ebda. 337 bis 355. 1898.\nBei anhaltender geistiger Arbeit (14 st\u00e4ndig t\u00e4glich sehr intensiver Art, und weniger lang) wurde durchschnittliche Abnahme der Pulsfrequenz gegen\u00fcber den gleichen Stundenschwankungen der Ruhetage bezw. fr\u00fcherer Tage festgestellt. Die nebenbei gegebenen Curven der normalen st\u00fcndlichen Schwankungen w\u00e4hrend der Nacht (Sinken bis auf den tiefsten Stand des ganzen Tages und wieder Ansteigen) sind \u00fcbrigens genau ebenso bezw. fast ebenso bereits von Boerensphung (1840), Prompt (1867) gegeben worden, was Verf. entgangen ist. Das Neue ist lediglich Anwendung des Central-werthes.\nDie Messung des t\u00e4glichen Brotverbrauches in mehreren Lehrer-bildungs- und Lehrerinnenbildungsanstalten (der an sich ungehemmt war) zeigte jedes Mal (gegen\u00fcber den Feststellungen an einem Gef\u00e4ngnifs w\u00e4hrend zweier Jahre) fortschreitende Abnahme des Brotverbrauches gegen Ende des Schuljahres hin mit seinen anstrengenden Pr\u00fcfungen. Letzteres fiel g\u00fcnstigerweise in allen F\u00e4llen mit dem Beginn der l\u00e4ngsten Ferien zusammen (August). In Betracht zu ziehen hat man rein physiologische Appetitschw\u00e4chung, Unluststimmung, Unsicherheit, Erwartung u. s. w. gegen Ende des Schuljahres, aber schliefslich auch, was Verf. v\u00f6llig entgangen ist, die jedenfalls geringe Bewegung in frischer Luft gerade gegen\u00fcber den Verh\u00e4ltnissen der l\u00e4ngsten Ferien. Aehnliche Erfahrungen lassen den Erfolg der Letzteren jedoch nicht lange Vorhalten. Auf die M\u00f6glichkeit der Fehlerquelle des Wechsels der Speisen hat Verf. aufmerksam gemacht. Ebenso auf die Wirkung der Jahreszeit (W\u00e4rmeverluste). Diese Einfl\u00fcsse m\u00fcfsten sich dann in der Gef\u00e4ngnifscurve wiederfinden. Dies ist jedoch nicht deutlich der Fall (Curve f\u00fcr 2 Jahre).\tP. Mentz (Leipzig).\nW. Preyer. Letter oa Certain Optical Phenomena. Americ. Joum. of Psych. 0 (1), 42-44. 1897.\nEinige einfachere Versuche m\u00fcssen vorausgeschickt werden: Fixirt man monocular (oder selbst binocular) eine Gerade, einen Kreis, ein Rechteck, ein Quadrat etwa mit dickerem Umrifs auf hellerem (oder auch dunklerem) Grunde, so erblickt man bald neben der objectiven Zeichnung schw\u00e4chere subjective Bilder von St\u00fccken derselben, oder vollst\u00e4ndige Nachahmungen derselben. Sie sind durch einen mehr oder weniger hellen (bezw. bei dunklem Untergr\u00fcnde dunklen) und meist gleichm\u00e4fsigen schmalen Zwischenraum von der jeweilig gegebenen Figur geschieden (was besonders zu beachten ist). Sie erscheinen sehr sicher: bei willk\u00fcrlich schlechter Accommodation oder bei unwillk\u00fcrlichen oder willk\u00fcrlichen","page":137}],"identifier":"lit31021","issued":"1899","language":"de","pages":"136-137","startpages":"136","title":"A. Binet: Les temps de r\u00e9action du coeur, des nerfs vasomoteurs et de la pression sanguine. Ann\u00e9e psych. 4, 316-326. 1898 / - Quelques r\u00e9flexions et une hypoth\u00e8se sur la forme du pouls capillaire. Ebda. 327-336. 1898","type":"Journal Article","volume":"21"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:38:42.460336+00:00"}