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{"created":"2022-01-31T15:43:14.850659+00:00","id":"lit31025","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Kiesow, F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 21: 143-147","fulltext":[{"file":"p0143.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turberich t.\n143\nzu den gleichen Resultaten gef\u00fchrt hat, wie die \u201eResonanzmethode\u201c und die \u201eDifferenztonmethode\u201c, die Unbrauchbarkeit der fraglichen Appunn\u2019-schen Instrumente auf dreierlei Weise bewiesen.\nWas App\u00fcnn in seiner j\u00fcngsten Entgegnung, der letzten der hier zu besprechenden Arbeiten, zur Discreditirung der Differenztonmethode anf\u00fchrt, kann hier f\u00fcglich \u00fcbergangen werden. Es sind das Behauptungen, die zum Theil gar nicht auf die concreten F\u00e4lle der STOMPF-MsYEB'schen Abhandlung passen, zum Theil jeglicher exact experimentellen Begr\u00fcndung entbehren. Bemerkenswerth dagegen ist der Versuch Appunn\u2019b, die Richtigkeit der Schwingungszahlen seiner Pfeifen auf optischem Wege darzu-thun. Die hierzu benutzten Pfeifchen sind mit einem Gelatinebl\u00e4ttchen gedeckt. Wird auf den Mittelpunkt des letzteren ein Lichtstrahl geworfen und von da auf einen rotirenden Spiegel reflectirt, so erscheint in diesem ein homogener Lichtstreifen, so lange die Pfeife ruht. Wird sie dann angeblasen, so zerf\u00e4llt der Lichtstreifen in eine Reihe von Lichtpunkten, die durch dunklere Partien getrennt sind. Unter sonst gleichen Versuchsbedingungen mufs eine Pfeife, die eine Octave h\u00f6her ist als eine zweite, doppelt so viel Lichtpunkte als die andere aufweisen. A. giebt nun Abbildungen von Photogrammen, die dieses Verh\u00e4ltnifs in der That mit gen\u00fcgender Genauigkeit zeigen. Danach w\u00fcrden immer je zwei aufeinander folgende Pfeifen der untersuchten Serie c5-cn im Octavenverh\u00e4ltnifs stehen, und f\u00fcr c\u00b0 die Schwingungszahl 56000 resultiren.\nDiese Angaben werden gegenw\u00e4rtig im Berliner Physikalischen Institute und zwar an den App\u00fcNN'schen Originalpfeifen einer Nachpr\u00fcfung unterzogen, von der sich schon jetzt behaupten l\u00e4fst, dafs dieselbe im directen Widerspruch mit Appunn zu einem dem Stumpf - Meyer - MELDz'schen entsprechenden Resultate f\u00fchren wird. Desgleichen ist inzwischen auch im Psychologischen Seminar die Differenztonmethode aufs Neue in Gegenwart mehrerer hervorragender Physiker gepr\u00fcft und v\u00f6llig einwandfrei befunden worden, wor\u00fcber demn\u00e4chst eine Ver\u00f6ffentlichung in Wiedemann\u2019s Annalen erfolgen wird.\tSchaefer.\nH. Zwaardemakkk. Tagt- en Smaakgew&arwordingen bij het Ruiken (Tait- und Regchmackgwahrnehmnngen beim Riechen). Ned. Tijdschrift voor Oenees-kunde 1 (4). 1899.\nVerf. kn\u00fcpft an die zuerst von R. Fr\u00f6hlich (Wiener Stzber. Bd. 6, 1851, 8. 326) hervorgehobene Thatsache an, dafs eine Anzahl von Geruchsstoffen neben der eigentlichen Geruchsempfindung auch eine tactile, \u201eprickelnde\u201c Empfindung ausl\u00f6sen, welch\u2019 letztere bei hinreichender Intensit\u00e4t sogar Reflexerscheinungen (Niesen, Husten, Ausflufs aus der Nase, Thr\u00e4nen der Augen u. s. w.) nach sich zieht. Er bemerkt weiter, dafs derartige Reflexe zwar auch durch rein olfactive Eindr\u00fccke hervorgerufen w'erden k\u00f6nnen (Joal, Moure\u2019s Revue 1894, Nr. 3-5, Arnheim, Archiv f\u00fcr Physiol. 1894, 8- 43), dafs sie aber insofern von besonderer Bedeutung seien, als man sich durch das Auftreten derselben dieser Nebenempfindung vielfach erst be-wufst werde; einmal erkannt, sei sie auch dann wahrnehmbar, wenn in Folge einer geringeren Intensit\u00e4t der Geruchsempfindung der Reflex ausbleibe.","page":143},{"file":"p0144.txt","language":"de","ocr_de":"144\nLi ter a htrbcrich t.\nAndere Riechstoffe rufen neben der Geruchsempfindung auch einen Geschmackseindruck hervor (Zw. Phys. d. Geruchs 1895, S. 211). Indem der Verf. von den genannten Riechstoffen diejenigen ausscheidet, die wenigstens bei grofser Verd\u00fcnnung eine reine Geruchsempfindung veranlassen (\u201erein duftende Ger\u00fcche\u201c nach Fr\u00f6hlich) gewinnt er drei parallel laufende Reihen von Geruchssubstanzen, die er als\nA.\tolfactive Riechstoffe,\nB.\tscharfe Riechstoffe (Fr\u00f6hlich),\nC.\tschmeckbare Riechstoffe\nbezeichnet.\nEine vollst\u00e4ndige Classification l\u00e4fst sich nach Zw. nur bei der ersten Art von Riechstoffen durchf\u00fchren. Das von ihm vertretene System ist dasjenige Linn\u00e9'b (A. Waoklin, C. Linnei Amoenitates academicae, Vol. III, p. 200), dessen 7 Classen er auf 9 erweitert. Eine genauere Besprechung dieses Systems kann in des Verf. Physiol, des Geruchs S. 216 nachgesehen werden. Es m\u00f6ge hier gen\u00fcgen, die einzelnen Classen nochmals nahmhaft zu machen. Sie sind: Aetherische, aromatische, balsamische, Amber-Moschus, brenzliche, Capryl-, widerliche, sowie Erbrechen und Ekel erzeugende Ger\u00fcche. F\u00fcr jede dieser 9 Classen verlangt der Verf. chemisch genau bekannte Repr\u00e4sentanten und schl\u00e4gt als solche vor\nf\u00fcr Cl. 1. homologe Reihen der Aethylester, der Isoamylester, der Aldehyde und der Ketone,\nf\u00fcr CI. 2. Eucalyptol, Eugenol, Anethol, Menthol, Citral, Benzaldehyde,\nf\u00fcr CI. 3. Terpineol, Ionon, Iron, Vanillin, Cumarin, f\u00fcr CI. 4. Trinitro-Isob\u00fctyl-Toluol,\nf\u00fcr CI. 5. homologe Reihen der Merkaptane, der Disulfide u. s. w.,\nf\u00fcr CI. 6. homologe Reihen der Benzole u. s. w.,\nf\u00fcr CI. 7. homologe Reihen der Fetts\u00e4uren,\nf\u00fcr CI. 8. Coniin,\nf\u00fcr CI. 9. Scatol.\nEine dieser Classification parallellaufende Reihe sucht der Verf. biB zu einem gewissen Grade sodann auch f\u00fcr die scharfen Riechstoffe zu gewinnen. Er rechtfertigt sein Verfahren dadurch, dafs, wie schon oben angedeutet, eine Reihe rein olfactorischer Stoffe bei starker Verd\u00fcnnung nur einen Geruchseindruck, bei h\u00f6herer Concentration jedoch auch eine prickelnde Empfindung hervorruft, sowie dadurch, dafs man bei wenig intensiv wirkenden Riechsubstanzen bei ein und demselben Grade der Verd\u00fcnnung nach dem jedesmaligen Geruch auch ein Prickeln wahrnimmt. So enth\u00e4lt nach Zw. die 1. CI. eine ganze Anzahl solcher Substanzen. Als Repr\u00e4sentanten der 2. CI. nennt er Kampfer und die Spezereien, die 3. und 4. CI. enthalten wieder eine ganze Anzahl solcher Stoffe, aus der 5. werden Merkaptan und Allylmetide erw\u00e4hnt, aus der 6. das Handelsproduct des Ammoniak, aus der 7. Ameisen- und Essigs\u00e4ure. Schwierigkeiten bietet dem Verf. die 8. CI., er nennt Tabak, wenn man von dem Geruch absieht, den das Blatt der Pflanze durch L\u00f6sung erh\u00e4lt. Das der 9. CI.","page":144},{"file":"p0145.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n145\nangeh\u00f6rige Scatol aber hat bei einer Verd\u00fcnnung von 1:1000 noch eine deutlich prickelnde Wirkung.\nDer Verf. bemerkt weiter, dafs Personen, die \u00fcberhaupt nicht riechen k\u00f6nnen, eine Anzahl von Riechstoffen als prickelnd bezeichnen, die auf Menschen mit normalem Geruchsorgan nur eben diesen Eindruck hervor-rufen, und dafs alle jene Riechstoffe von solchen Personen nur nach ihrer quantitativen, nicht nach ihrer qualitativen Wirkung unterschieden werden.\nIn gleicher Weise glaubt der Verf. die schmeckbaren Riechstoffe in Bein neunclassiges System einreihen zu k\u00f6nnen, obwohl sich, wie er bemerkt, noch nicht f\u00fcr \u2018alle Classen Repr\u00e4sentanten finden lassen. So l\u00f6fst das der 1. CI. angeh\u00f6rige Chloroformgas neben der eigentlichen Geruchsempfindung einen deutlich wahrnehmbaren s\u00fcfsen Geschmack aus. Ebenso giebt es nach ihm in der 2. CI. eine Anzahl von Substanzen, die gleichzeitig neben dem specifischen Geruch s\u00fcfslich schmecken. Sogar unter den durch Synthese gewonnenen chemischen K\u00f6rpern findet man nach Zw. solche, wie z. B. das Anethol. Aus der 3. CI. wird die Vanille als s\u00fcfslich riechend angegeben. F\u00fcr die 4., 5. und 6. CI. fehlen Repr\u00e4sentanten. Unter den Fetts\u00e4uren sind aber wieder Ger\u00fcche, die einen sauren Beigeschmack haben und von einem anosmotischen Kollegen wurde dem Verf. der F\u00e4kalgestank als deutlich s\u00fcfsartig von Geschmack angegeben.\nDer Verf. giebt ferner an, dafs manche Riechstoffe neben dem Geruch gleichzeitig auch Temperaturempfindungen ausl\u00f6sen. So giebt Oleum menthae piper, einen \u201ekalte n\u201c, Resina benzo\u00ebs einen \u201ewarme n\u201c Geruch.\nDer Verf. f\u00fchrt weiter aus, dafs alle diese Empfindungen in der Wahrnehmung zu einem Ganzen verschmelzen und dafs alle gleichzeitig zur Erkennung eines Riechstoffes beitragen k\u00f6nnen. Diese Thatsache ist nach Zw. f\u00fcr die einzelnen Lebewesen von der gr\u00f6fsten Bedeutung, sofern daran die Erhaltung des Individuums sowohl (Aufsuchen und Erkennen der Nahrung), wie der Art (Aufsuchung des anderen Geschlechts) mit gebunden ist. \u201eGerade die Thiere mit weit verbreitetem Olfaetoriusgebiet, bei denen sogar die Sphenoidal- und Frontalh\u00f6hlen .... dem Riechsinn dienstbar gemacht sind . . . ., besitzen meistens auch eine stark entwickelte untere Nasenmuschel. Nach Zuckebxandl (Das periphere Geruchsorgan der S\u00e4uge-thiere 1887) trifft man bei diesen Thieren auch eine reichliche Verzweigung des Trigeminus, die beibehalten werden kann, wenn durch Ver\u00e4nderung der Lebensbedingungen das eigentliche Geruchsorgan rudiment\u00e4r geworden ist.\u201c\nDer Verf. discutirt sodann die Frage nach dem Ursprung der oben beschriebenen prickelnden Begleitempfindung (prikkelende nevengewaar-wording). Gest\u00fctzt auf die Entdeckung von Lenhoss\u00e9k\u2019s (Schmidt\u2019s Jahrb\u00fccher 251, S. 106), dafs in der Riechschleimhaut freiendigende, dem 2. Ast des Trigeminus zugeh\u00f6rige Fasern vorhanden sind, f\u00fchrt Zw. aus, dafs diese Empfindung beim Menschen mit seinem in R\u00fcckschritt begriffenen Geruchsorgan wohl nicht wie bei den osmatischen S\u00e4ugern auf der Concha inferior, sondern auf der Regio olfactoria selbst ausgel\u00f6st werde. Er glaubt seine Vermuthung durch das Experiment bekr\u00e4ftigen zu k\u00f6nnen. Ein olfactometrischer Cylinder aus Muskatfett (ein Stoff, der sich wegen seiner Zeitschrift f\u00fcr Psychologie XXI.\t10","page":145},{"file":"p0146.txt","language":"de","ocr_de":"146\nLiUraturbericht\nConsistons f\u00fcr den Versuch besonders eignet) wird bei Application des Riechraessers aus demselben nur einige Millimeter vorgeschoben. Es tritt dann zuerst die specifische Geruchsempfindung auf und darnach erscheint neben dieser eine dem Tast- oder Kitzelgef\u00fchl1 verwandte, mehr oder weniger stechende oder prickelnde Sensation. Beide Empfindungsqualit\u00e4ten bleiben aus, wenn die Riechr\u00f6hre bis in die hintere H\u00e4lfte des Nasenlochs vorgeschoben wird. Nur im ersten Falle streicht die Athembahn dicht genug an der Regio olfactoria vorbei, um die Riechmolek\u00fcle zu den Riechzellen gelangen zu lassen. Da man bei Verwendung von Muskatnufsfett noch an zweierlei Arten von Molek\u00fclen denken kann, die sich von diesen zusammengesetzten K\u00f6rpern losl\u00f6sen und von denen dann die eine als riechend, die andere als prickelnd empfunden wird, so empfiehlt der Vert, den Versuch mit einfachen Verbindungen wie Ammoniak oder Merkaptan zu wiederholen.\nZw. er\u00f6rtert weiter die Frage, ob die prickelnde Begleitempfindung nicht vielleicht auch von dem N. ethmoidalis auBgel\u00d6st werden k\u00f6nne, der sich an den R\u00e4ndern der oberen und mittleren Muschel verzweigt (Niesnerv nach Sandmann). Er scheint diese Frage nicht endg\u00fcltig entscheiden zu wollen, sondern spricht sich nur dahin aus, dafs durch diese Annahme allerdings wohl der durch manche scharfe Geruchsstoffe verursachte Niesreflex erkl\u00e4rbar sei, dafs aber diese Reflexerscheinung und die tactile Empfindung schwerlich auf die gleiche Ursache zur\u00fcckgef\u00fchrt werden k\u00f6nne, da bei einigen Riechstoffen mehr der Reflex, bei anderen mehr die scharfe Empfindung in den Vordergrund tr\u00e4te. Er verneint aber mit Entschiedenheit, dafs die in Frage stehende tactile Empfindung von denjenigen Trigeminusfasern ausgel\u00f6st werde, die sich in der Mucosa respiratoria ansbreiten.\nDer letzte Theil der Arbeit ist der Besprechung des Geschmacks als Begleitempfindung des Geruchs gewidmet. Der Verf. verweist auf die von J. Dishb in der Regio olfactoria verschiedener S\u00e4ugethiere entdeckten kelchf\u00f6rmigen Epithelknospen, welche den becherf\u00f6rmigen Gebilden \u00e4hnlich sind, die man im Integument der Fische und Amphibien wie in der Schleimhaut der Mund- und Pharynxh\u00f6hle und im Larynx der S\u00e4uger findet (J. Disse, Nacht, d. K. Ges. d. Wiss. 1894, II. S. 66. E. Paulsen, Arch. f. mikr. Anat. 26, S. 318. Retzius, Biol. Unt. N. F. IV, S. 33). H\u00f6chstwahrscheinlich soll auch der Mensch auf der oberen Muschel, die der 3. und 5. der osmatischen S\u00e4uger entspricht, derartige Epithelbecher besitzen (G. Killian, Arch. f. Laryng. IV., S. 27) und eB liegt somit die Vermuthung nahe, dafs der manchen Riechgasen als solchen neben der Geruchsempfindung eigene s\u00fcfse oder saure Geschmack eben von jenen Gebilden ausgel\u00f6st wird (Disse, P. Schiefferdeckeb, Heymann\u2019s Handb. d. Laryng. Hl., S. 131), wodurch die fr\u00fchere Anschauung, nach welcher jene Geschmackssensationen beim Menschen im Pharynx zu Stande kommen sollen, wesentlich modificirt wird.\n1 Der verdienstvolle Verfasser kann sich leider immer noch nicht ent8chliefsen, den Ausdruck Gef\u00fchl in dem von der modernen Psychologie fixirten Kinne zu verwertlien.","page":146},{"file":"p0147.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n147\nDer Verfasser glaubt dies experimentell durch eine Modification des Ficx\u2019schen Versuchs darthun zu k\u00f6nnen. Schiebt man bei Application des ZwAABDEMAKER'schen Riechmessers einen mit Chloroform getr\u00e4nkten Cylinder \u20141 cm vor, so empfindet man, wenn das Riechrohr in der vorderen H\u00e4lfte des Nasenraums steckt, zuerst einen sehr intensiven Chloroformgeruch, dann einen -wenig prickelnden Tasteindruck, dem endlich ein s\u00fcfser Geschmack folgt, steckt man das Rohr bis in die hintere Nasenh\u00e4lfte vor, so bleiben alle Sensationen aus. Zw. schreibt: \u201eEs scheint mir nicht gewagt, aus diesem einfachen Versuch den Schlufs zu ziehen, dafs die s\u00fcf8e Nebenempfindung h\u00f6chstwahrscheinlich durch die Schmeckbecher der Regio lutea ausgel\u00f6st wird.\u201c Er bedauert, dafs diese Ver-muthung durch die Histologie bisher nicht endg\u00fcltig bewiesen werden konnte. Ob und wie weit trotzdem der Pharynx beim Zustandekommen der Geschmackssensation betheiligt bleibt, l\u00e4fst der Verf. unentschieden, er scheint dies aber nicht f\u00fcr unm\u00f6glich zu halten.\nDie Frage, warum ein Sinnesorgan, das urspr\u00fcnglich bestimmt ist, auf Fl\u00fcssigkeiten zu reagiren, dies auch dann noch zu thun scheint, wenn jene chemischen Verbindungen in gasf\u00f6rmigem Zustande auftreten, beantwortet Zw. dahin, dafs die schmeckenden Riechstoffe sich wahrscheinlich in dem die ganze Oberfl\u00e4che der Riechschleimhaut bedeckenden Secret der BowMAN\u2019schen Dr\u00fcsen auf l\u00f6sen.\nZum Schlufs vertritt der Verf. die Anschauung, dafs die vordere H\u00e4lfte der Zunge ihre Geschmacksf\u00e4higkeit durch den Trigeminus und nicht durch den Glossopharyngeus erh\u00e4lt. Er st\u00fctzt sich hierbei sehr auf die durch F. Krause nach Exstirpation des Ganglion Gasseri gewonnenen Erfahrungen.\tF. Kiesow (Turin).\nA. Goldscheider. Gesammelte Abhandlungen. I. Band : Physiologie der Hant-sintesierven. H. Band : Physiologie des Hnskelsinnes. Mit vielen Figuren im Text. Leipzig, Ambros. Barth, 1898. 432 u. 323 S.\nEs ist h\u00f6chst dankenswerth, dafs Goldscheider einer Anregung von Prof. Stumpe folgend, seine werthvollen, z. Th. grundlegenden Arbeiten zur Physiologie der Sinne aus den letzten beiden Jahrzehnten hier vereinigt der Fachwelt darbietet.\nDieselben waren in verschiedenen Zeitschriften erschienen : im Archiv f\u00fcr Anatomie und Physiologie, in Verhandlungen der Physiologischen Gesellschaft, im Centralblatt f\u00fcr Physiologie, in den Monatsheften f\u00fcr praktische Dermatologie u. s. w., also an Stellen, die nicht gleichm\u00e4fsig den ja verschiedenen Wissensgebieten angeh\u00f6renden Interessenten zug\u00e4nglich sind.\nObgleich an verschiedenen Stellen und zu verschiedenen Zeiten erschienen, kann G. doch mit Recht von den einzelnen Arbeiten sagen, dafs sie \u201esich so harmonisch an einander angliedern, dafs sie gleichsam nur einzelne Kapitel eines einheitlichen Werkes darstellen.\u201c\nDer erste Band enth\u00e4lt die Physiologie der Hautsinnesnerven.\nEine Art Einleitung bildet eine im Jahre 1881 erschienene Abhandlung \u00fcber \u201edie Lehre von den specifischen Energien\u201c.\nEs folgt dann die Reihe der wohlbekannten Arbeiten \u00fcber den Temperatursinn mit dem wichtigen Hauptergebnifs, dafs K\u00e4lteempfindung\n10*","page":147}],"identifier":"lit31025","issued":"1899","language":"de","pages":"143-147","startpages":"143","title":"H. Zwaardemaker: Tast- en Smaakgewaarwordingen bij het Ruiken (Tast- und Geschmackswahrnehmungen beim Riechen). Ned. Tijdschrift voor Geneeskunde 1 (4). 1899","type":"Journal Article","volume":"21"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:43:14.850665+00:00"}