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{"created":"2022-01-31T15:45:36.594485+00:00","id":"lit31031","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Mentz, P.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 21: 152-154","fulltext":[{"file":"p0152.txt","language":"de","ocr_de":"152\nLi teraturbericht.\nLicht u. 8. w. erfahren, modificiren nicht die Quantit\u00e4t der gef\u00e4rbten Materie, sondern nur den Eindruck auf die Netzhaut durch entsprechende Zusammenziehungen bezw. Ausbreitungen der Stoffe, welche durch das Nervensystem bewirkt werden. Viele Fische und Krebse ver\u00e4ndern ihre F\u00e4rbung je nach der F\u00e4rbung des Wassergrundes, wohin sie versetzt werden. Dies ist nicht der Fall, wenn die Individuen ihrer Augen beraubt sind. Solche Ver\u00e4nderungen geschehen urspr\u00fcnglich willk\u00fcrlich, unterst\u00fctzt durch bereits unbestimmt bestehende Aehnlichkeit, allm\u00e4hlich werden sie reflectorisch.\nVerf. kommt zu dem Schlufs, dafs die DARWix\u2019sche Erkl\u00e4rung des Schutz-Mimetismus, n\u00e4mlich durch nat\u00fcrliche Zuchtwahl, nicht gen\u00fcgt\u00bb dafs man vielmehr aufserdem noch in vielen F\u00e4llen eine wirkliche oder instinctive Nachahmung annehmen mufs, namentlich dann, wenn die \u00c4rmlichkeiten zu bestimmt und in die Augen fallend sich auf Einzelheiten erstrecken. \u2014\nMeiner Ansicht nach ist der wirkliche Schutz-Mimetismus mehr eine Folge des dem Organischen inne wohnenden Strebens nach Anpassung an die jeweilige Umgebung. Es besteht im thierischen Individuum die tief gewurzelte Tendenz, in dem f\u00fcr das Thier so harten Kampfe ums Dasein an Kr\u00e4ften zu sparen, was es sparen kann, sowohl beim Aufsuchen von Nahrung, beim Aufziehen der Nachkommenschaft, bei der Unternehmung von Wanderungen alB auch beim Schutze gegen Feinde. Diejenigen Individuen aber sparen offenbar am meisten an Kraft, welche sich den jeweiligen \u00e4ufseren Bedingungen am allseitigsten anpassen. Jede Abweichung von der in einer bestimmten Umgebung erprobten Art der Verwerthung der daselbst bestehenden Lebensbedingungen erfordert einen gr\u00f6fseren Aufwand von Kraft. Um diesen zu vermeiden, sucht das Individuum, welches in die betreffende Umgebung ger\u00e4th, den Gliedern der Gemeinschaft, welche daselbst wohnen, m\u00f6glichst \u00e4hnlich zu werden, in Farbe, K\u00f6rpergestalt, Beschaffenheit bestimmter Organe, Lebensweise. Durch dieses Aehnlich-werden spart eB in jeder Weise an Kr\u00e4ften. Namentlich wird dadurch auch ein Theil der sonst zum Schutze seines Leibes gegen Feinde verwendeten Kr\u00e4fte \u00fcberfl\u00fcssig, sofern sein ver\u00e4ndertes Aeufsere diesen Schutz mit \u00fcbernimmt. Auch im Menschlichen findet man einen solchen Mimen-tismus z. B. das Aehnlichwerden der Ehegatten, nicht nur in seelischer Beziehung, sondern auch in Bezug auf die Gesichtsz\u00fcge, ja mitunter sogar in Bezug auf die F\u00e4rbung des Haares. Hier liegt offenbar das Streben zu Grunde, durch dieses Aehnlichwerden eine leichtere gemeinsame Anpassung an die Lebensbedingungen zu erzielen.\tGiessleb (Erfurt).\nA. Binet et N. Vaschide. Un nouvel ergographe dit ergographe \u00e0 ressort\nAnn\u00e9e psych. 4, 303\u2014315. 1898.\n\u2014\tExamen critique de l\u2019ergographe de Mosso. Ebda. 253\u2014266. 1898.\n\u2014\tR\u00e9paration de la fatigue musculaire. Ebda. 295\u2014302. 1898.\n\u2014\tLa physiologie du muscle dans les exp\u00e9riences de vitesse. Ebda. 267\u2014279. 1898.\n\u2014\tL\u2019effort respiratoire pendant les exp\u00e9riences \u00e0 l\u2019ergographe. Ebda. 280\u2014294.\n\u2014\tCritique dn dynamom\u00e8tre ordinaire. Ebda. 245\u2014252. 1898.\nDieser Ergograph der Verf. ist eine zweckm\u00e4fsige Verbindung des Ponometers von Mosso (1890) und eines Dynamometers zu einem neuen","page":152},{"file":"p0153.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n153\nInstrument. Man kann ihn kurz Deformationsergographen (oder ElaBtj-cit\u00e4tsergographen) nennen. Da das zweite Fingergelenk arbeitet, sind statt einer H\u00fclse zwei angebracht, durch ein bogenf\u00f6rmiges Charnir mit einander verbunden. Die erste, festliegende nimmt das erste, die zweite die beiden anderen Fingerglieder auf. Durch Verstellen der Uebertragungsstange l\u00e4ngs der Zugstange am Ellipsendynamometer k\u00f6nnen H\u00f6he der zu leistenden Arbeit und vielleicht weniger zweckm\u00e4fsig (weil zugleich) Amplitude der Fingerbewegung variirt werden. Verschiebungen des Fingers in den H\u00fclsen ist durch eine verstellbare Vorrichtung (mit scharfer, sonst Schmerz aus-l\u00f6eender Kante) vorgebeugt. Dafs f\u00fcr die Pronationsstellung der Hand und die Untersuchung der Streckungen entsprechende Apparattheile (mit entsprechenden Verstellungen) mit geliefert wrerden, ist w\u00fcnschenswerth. In Folge der vorhin erw\u00e4hnten Verstellung des Angriffspunktes am Dynamometer kann (wie am Ponometer) die Versuchsperson diejenige Anfangsarbeit w\u00e4hlen, welche nicht mehr blofser Automatismus ohne Anstrengung ist, die erste Periode sonstiger ergographischer Versuche, sondern schon zu Anfang nach ihrem Daf\u00fcrhalten merkliche Anstrengung liefert.\nDie Aufstellung der drei Stadien (Arbeit des zweiten Fingergelenkes am Gewichtsergographen, gemischte Periode, Arbeit nur noch des ersten Fingergelenkes) bezieht sich \u00fcbrigens nur auf den Fall, dafs man das zweite Fingergelenk arbeiten l\u00e4fst. Dem wird abgeholfen, wenn man (wie Hoch und Kraepelin) nur das erste arbeiten l\u00e4fst (Fingergrundgelenk). Sehr achten mufs man (auch nach Verf.) auf Verschiebungen des Handgelenkes und des Ellbogengelenkes bei fortschreitender Abm\u00fcdung. Das unwillk\u00fcrlich mit derselben zunehmende Uebergreifen auf umfangreichere Muskelgruppen zeigt sich auch in der Curve der unwillk\u00fcrlichen Bewegungen der unbesch\u00e4ftigten Hand (S. 48, 49). Die Selbstcontrolle der Versuchspersonen mufs hiernach eine \u00e4ufserst peinliche sein. Niemals darf es ihnen an der gr\u00f6fstm\u00f6glichen L\u00e4nge und H\u00f6he der Curven liegen, sondern allein an der Exactheit der Versuche und der Vergleichbarkeit, die ohnehin eine stark beschr\u00e4nkte ist.\nDafs durch neuen Willensimpuls oder Gef\u00fchlserregung (Anspornung u. s. w.) wieder fr\u00fchere H\u00f6hen erreicht werden, ist nicht erstaunlich. Wenn jedoch nach anscheinender Ersch\u00f6pfung f\u00fcr ein gegebenes Gewicht die Arbeit h\u00e4ufig unmittelbar wieder mit einem leichteren aufgenommen werden kann, so w\u00e4re zu untersuchen, ob Contractionsgrad der Muskeln und ihr Verh\u00e4ltnifs zu ihrer Umgebung die Ursache hiervon sind.\nAehnlich wie fr\u00fcher durch Maggiora wurde die Ruhezeit bestimmt, nach welcher dieselbe Zahl der Hebungen, Maximalh\u00f6he und mittlere H\u00f6he wieder erreicht wurde (ca. 30 Sec. f\u00fcr 5 Kg.). Bei zweifacher Wiederholung nach gleicher Pause war beil\u00e4ufig die Anzahl der Hebungen, die mittlere H\u00f6he, die Maximalh\u00f6he bei dem zuf\u00e4llig angewendeten Intervall bei den beiden Wiederholungen durchschnittlich die gleiche, sodafs also die Abnahme nur langsam vor sich zu gehen scheint.\nM\u00f6glichst schnelle Hebungen eines leichten Gewachtes ergaben einen anderen Endtypus als die Ausdauerversuche (mit ihrem etwas gem\u00e4chlicheren Uebergange zum Heben): n\u00e4mlich zunehmende Muskelcontraction (zunehmendes Steigen der Curve mit Verringerung der H\u00f6he und Verlang-","page":153},{"file":"p0154.txt","language":"de","ocr_de":"154\nLiteraturberich t.\nsarnung des Ueberganges vom Zug zum Nachlassen). Versuche am Defor-mationsergographen zeigten dies noch deutlicher. Die Athmung zeigte dabei durch nachherige Unregelm\u00e4fsigkeiten des Sprechens oder des Singens einer ausgehaltenen Note erhebliche Beeinflussung (Antrieb und Folgen der Ausf\u00fchrung). Anzahl der Athemz\u00fcge und Anzahl der Hebungen fiel bei einigen Versuchspersonen gelegentlich \u00fcberhaupt zusammen. Hieran vergleiche die Ersch\u00fctterungs- und Innervationsbewegungen der unbesch\u00e4ftigten Hand (Abb. S. 48 und 49).\nF\u00fcr das Ellipsendynamometer schlagen Verf. Anbringung eines Z\u00e4hlwerkes vor (Zahnstange und Zahnrad), um Ausdauerversuche und Schnelligkeitsversuche ohne Pausen zu erm\u00f6glichen. Unter den Vorsichtsmaafs-regeln (bequeme Breite, Druck mit den zweiten Fingergliedern, Nachpr\u00fcfung der Tarirung gerade f\u00fcr Druck) ist das Ausholen (Schwann) vergessen. Die Tarirung f\u00fcr Zug ist gew\u00f6hnlich die verl\u00e4fslichere. Schlechte Handhabung ergiebt Differenzen bis zu 10 Kg. Druck. F\u00fcr absolute Maximalleistungen (Vergleichung zu verschiedenen Zeiten) ist also, wie es scheint, die Anwendung des Deformationsergographen dem einfachen Dynamometer wie auch dem Gewichtsergographen \u00fcberlegen \u2014 falls sich nicht auch hier erhebliche M\u00e4ngel finden werden (Deformation im schlechten Sinne des Wortes).\tP. Mentz (Leipzig).\nA. Binet et N. Vaschlde. Exp\u00e9riences de force musculaire et de fond chex les jeunes gar\u00e7ons. Ann\u00e9e psych. 4, 15\u201463. 1898.\n\u2014\tU psychologie \u00e0 l\u2019\u00e9cole primaire. Ebda. 1\u201414. 1898.\n\u2014\tLa mesure de la force musculaire chez les jeunes gens. La force de pressloi de la main, la traction, la corde lisse, le saut. Ebda. 173\u2014199. 1898.\n\u2014\t\u00c9preuves de vitesse chex les jeunes gar\u00e7ons Ebda. 64\u201498. 1898.\n\u2014\tExp\u00e9riences de vitesse chex les jeunes gens Ebda. 200\u2014224. 1898.\n\u2014\tExp\u00e9riences sur la respiration et la circulation du sang chex les jeuiw gar\u00e7ons. Ebda. 99\u2014132. 1898.\n\u2014\tHesures anatomiques chex 40 jeunes gar\u00e7ons. Ebda. 133\u2014136. 1898.\n\u2014\tDonn\u00e9es anatomiques, capacit\u00e9 vitale et vitesse du coeur chex 40 jeuaes gens. Ebda. 225\u2014232. 1898.\n\u2014\t\u00c9chelle des indications donn\u00e9es par les diff\u00e9rents tests. Ebda. 137\u2014141. 1898.\n\u2014\t\u00c9chelle des indications donn\u00e9es par les tests. Ebda. 232\u2014235. 1898.\n\u2014\tCorr\u00e9lation des \u00e9preuves physiques. Ebda. 142\u2014172. 1898.\n\u2014\tCorr\u00e9lation des tests de force physique. Ebda. 236- 244. 1898.\nDie vorliegenden Collectivversuehe bezogen sich auf (durchschnittlich) 40 Kinder einer B\u00fcrgerschule in Paris (10 bis 14 Jahre), und ebensoviel Z\u00f6glinge einer Lehrerbildungsanstalt in Versailles (16, 17 Jahre, bis 20 Jahre, gr\u00f6fsere Auslese, homogenere Masse). Untersucht wurden insbesondere Kraftleistung, Ausdauer, Schnelligkeit, anatomische, physiologische Verh\u00e4ltnisse verschiedener Art.\nDie Ergebnisse f\u00fcr jede Versuchsrichtung wurden ziffernm\u00e4fsig absteigend geordnet, aus jeder solchen Folge zu 10 das Mittel bezw. der Centralwerth genommen. Ferner die Summe bezw. Differenz gegen\u00fcber den zugeh\u00f6rigen Ziffern der anderen Versuchsrichtungen (einzeln; Mittel","page":154}],"identifier":"lit31031","issued":"1899","language":"de","pages":"152-154","startpages":"152","title":"A. Binet und N. Vaschide: Un nouvel ergographe dit ergographe \u00e0 ressort. Ann\u00e9e psych. 4, 303-315. 1898 / - Examen critique de l'ergographe de Mosso. Ebda. 253-266. 1898 / - R\u00e9paration de la fatigue musculaire. Ebda. 295-302. 1898 / - La physiologie du muscle dans les exp\u00e9riences de vitesse. Ebda. 267-279. 1898 / - L'effort respiratoire pendant les exp\u00e9riences \u00e0 l'ergographe. Ebda. 280-294 / - Critique du dynamom\u00e8tre ordinaire. Ebda. 245-252. 1898","type":"Journal Article","volume":"21"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:45:36.594491+00:00"}