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{"created":"2022-01-31T16:02:33.046842+00:00","id":"lit31051","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Kiesow, F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 21: 285-286","fulltext":[{"file":"p0285.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n285\nA. Kibsohmann. The Representation of Tints and Shades of Colors bp leans of Rotating Discs. The American Journal of Psychology 9 (8), 846\u2014350. 1898.\nVerf. giebt eine durch Abbildungen unterst\u00fctzte Beschreibung einer 8cheibe, welche in Rotation alle S\u00e4ttigungsgrade ohne Intensit\u00e4tsunterschiede darzustellen vermag. Ihre Fl\u00e4che ist in drei nach Inhalt und Gestalt ungleiche Theilfl\u00e4chen zerlegt, wof\u00fcr die mathematische Begr\u00fcndung im Original nachzulesen, und zwar derart, dafs die innerste Theilfl\u00e4che Weifs, die mittlere Schwarz zeigt und die \u00e4ufserste jene Farbe erh\u00e4lt, deren s\u00e4mmtliche S\u00e4ttigungsgrade vorgef\u00fchrt werden sollen. Durch entsprechendes Andersf\u00e4rben der mittleren und inneren Theilfl\u00e4che lassen sich auch alle Mischt\u00f6ne erreichen.\tM. Offner (M\u00fcnchen).\nG. Sebgi. Intorno alla sapposta \u201etmmaglie visiva cerebrale\u201c. Rota critica.\nEstratto dalla Rivista di Psicologia. Psichiatria e Neuropatologia 2 (6). 10 S. 15. Mai 1898.\nDie vorliegende Abhandlung ist eine Erwiderung des Verf. auf die gegen ihn gerichtete Arbeit F. Vizioli\u2019s \u201el\u2019immagine visiva cerebrale\u201c (Annali di Napoli 19, 1), in welcher Letzterer die Einw\u00e4nde, welche Sbbgi {Riv. d. Psicol. 1897) gegen das von Bocci behauptete Vorhandensein dieser Erscheinung erhoben hatte, zur\u00fcckzuweisen versucht.\nDer Verf. erinnert zun\u00e4chst an die in seinen Werken (Elementi di Psicologia 1879, Teoria fisiologica della percezione 1881, Origine dei fenomini psichici 1885, Psicologia per le Scuole 1890\u20141895) ausgesprochene Unterscheidung zwischen Empfindung und Wahrnehmung und sucht seine Lehre nochmals kurz darzulegen:\nDie reine Empfindung besteht als solche beim normalen Erwachsenen nicht mehr, sie ist hier eine reine und einfache Abstraction, die Wahrnehmung ist localisirte Empfindung. Der centri-fugale Nervenstrom ist eine Reflex- oder Wahmehmungswelle (onda riflessa o onda percettiva) und in jedem Sinnesgebiete f\u00fcr die Wahrnehmung unerl\u00e4fslich. Bei der Localisation der Wahrnehmung geht die Form derselben vom Sinnesorgan aus und wird durch dieses bestimmt. In einigen Sinnesgebieten hat man vom Sinnesorgan aus eine neue Projection nach aufsen. Ohne diesen Vorgang w\u00fcrde es keine Localisation des Gesichtsbildes im Raum geben. Beim Hautsinn findet die Localisation der Eindr\u00fccke direct auf der Haut statt.\nDer Verf. f\u00fchrt weiter aus, dafs er seine Hypothese durch den Versuch beweisen konnte. Das Nachbild, welches er in beiden Augen erzeugte, w\u00e4hrend nur das eine functionirte, war in dem erm\u00fcdeten negativ, in dem nicht erm\u00fcdeten positiv. Er behauptet in seinen Werken, somit die Betheiligung der Centren des Gesichtssinnes bei der Bildung der Netzhautbilder angenommen zu haben und spricht seine Verwunderung dar\u00fcber aus, dafs Vizioli dies nicht erkannt habe.\nDer Verf. bespricht sodann die von Vizioli angestellten Versuche und dessen Interpretation der aus den Versuchen erhaltenen Resultate : Vizioli behauptet, dafs wenn man bei Anwendung seines Apparates eine Figur","page":285},{"file":"p0286.txt","language":"de","ocr_de":"286\nLiteraturberich t.\nbis zum Momente der h\u00f6chsten Klarheit mit einem Auge fixire, w\u00e4hrend das andere geschlossen ist und dann mit diesem bis dahin geschlossen gehaltenen Auge auf ein weifses Blatt Papier blicke, hier weder das complemen-t\u00e4re Bild noch die Fortdauer der erstgesehenen Figur erscheine, sondern dafs man ein Bild erhalte, das nach Form, Colorit und Gr\u00f6foe von dem ersteren g\u00e4nzlich verschieden ist. Er behauptet weiter, dafs beide Bilder centralen Ursprungs seien: \u201esono due imm&gini ben diverse fra loro che ritornano perifericamente dai centri visivi.\u201c (8. 14 der oben citirten Arbeit Vizioli\u2019s; leider steht dieselbe dem Referenten nicht zur Verf\u00fcgung.) Bemerkt sei noch, dafs der Beobachter ein Maler war und dafs dieser auch die auftretenden Bilder zeichnete. Sergi vergleicht nun die der Abhandlung Vizioli\u2019s beigegebenen Figuren 3 und 4 und findet, dafs, wenn man einen bei Fig. 3 auftretenden purpurnen Rand abzieht, die beiden Bilder nach Form und Gr\u00f6fse identisch sind, dafs aber das Colorit des zuletzt gesehenen Bildes weder das positive, noch das negative Nachbild des ersteren, sondern vielmehr die Umkehrung desselben ist. (Fig. 4 zeigt auf purpurnem Grunde ein weifsliches Kreuz, Fig. 3 auf gelblichem Grunde ein purpurfarbenes Quadrat, von dessen Ecken sich zum Rande hin purpurne Linien ziehen und so die Kreuzesform wiederholen.) Vizioli w\u00e4re, wie 8. schreibt, hiernach h\u00f6chstens im 2. Falle berechtigt, von einer Projection aus dem Centrum zu reden, nicht auch f\u00fcr das durch directe Erregung der Netzhaut entstandene Bild. Unter Hinweis auf Helmholtz (Phys. Optik, 2. Aufl. S. 916) wird Vizioli\u2019s Erkl\u00e4rung dieser Erscheinung aus dem Wettstreit der Sehfelder verworfen.\nDer Verf. discutirt weiter die Beobachtungen Vizioli\u2019s und Bocci\u2019s, dafs die in Rede stehende Erscheinung durch Perioden von Dunkelheit unterbrochen sei und Form und Farbe wechseln (8. 16 f. der Arbeit Viziou's). Er verwirft die von V. aufgestellte Theorie, nach welcher dies aus Interferenzerscheinungen zu erkl\u00e4ren sei und sucht nachzuweisen, dafs beide Fora eher zu intensives Licht verwandt h\u00e4tten (B. directes Sonnenlicht, V. eine der Leuchtkraft von 50 Kerzen entsprechende Auerflamme). In diesem Falle seien die gleichen Erscheinungen auch ohne besondere Instrumente hervorzurufen.\n8. verweist ferner auf die von Boll, Capranica, Angelucci und namentlich von K\u00fchne \u00fcber die Physiologie der Netzhaut angestellten Untersuchungen und verwirft endlich noch den Versuch Vizioli\u2019s, die Imma-gine visiva cerebrale auf die als Audition color\u00e9e bekannte Erscheinung anzuwenden.\nAm Schl\u00fcsse wiederholt der Verf., dafs ein cerebrales Bild, \u00e4hnlich dem auf der Netzhaut erzeugten, f\u00fcr ihn unannehmbar sei und dafs die von Bocci und Vizioli mit so intensivem Licht hervorgerufenen Erscheinungen s\u00e4mmtlich peripherer Natur seien.\tF. Kiesow (Turin).\n\u00c7h. Ed. Guillaume. Une illusion Optique. Bull, de la Soc. fran\u00e7aise de Physique Nr. 125. S\u00e9ance du 6. jan. 1899.\nBetrachtet man einen beliebigen Gegenstand durch ein grobes Gitter, dessen St\u00e4be n\u00e4her als der Augenabstand beieinander liegen, so kann man bei v\u00f6llig ruhiger Kopfhaltung keine Aussage \u00fcber die Entfernung machen,","page":286}],"identifier":"lit31051","issued":"1899","language":"de","pages":"285-286","startpages":"285","title":"G. Sergi: Intorno alla supposta \"immagine visiva cerebrale\". Nota critica. Estratto dalla Rivista di Psicologia, Psichiatria e Neuropatologia 2 (6). 10 S. 15. Mai 1898","type":"Journal Article","volume":"21"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:02:33.046848+00:00"}