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{"created":"2022-01-31T16:01:41.105223+00:00","id":"lit31055","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Zindler, Konrad","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 21: 287-288","fulltext":[{"file":"p0287.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turberich t.\n287\njn der sich der Gegenstand hinter dem Gitter befindet; manchmal scheinen beide sogar in derselben Ebene zu liegen. Die T\u00e4uschung wird verursacht durch eine falsche Auslegung der beiden binocular gewonnenen Bilder: Strahlen, welche von dem Gegenstand ausgehend durch verschiedene Gitterzwischenr\u00e4ume zu den beiden Augen gelangen, werden aufgefafst, als ob sie n\u00e4her aneinander gelegene Zwischenr\u00e4ume oder sogar denselben Zwischenraum passirt h\u00e4tten. Die geringste Kopfbewegung zerst\u00f6rt nat\u00fcrlich diese T\u00e4uschung, da dann die Parallaxe des gesammten Gitters zu dem Gegenstand hervortritt.\tArthub K\u00f6nig.\nHans Helb. Zur Keuntuils der peripheren Geh\u00f6rleitung- Archiv f. Anatomie u. Ent wickln ngsgesch. 1 (5 u. 6), 350\u2014360. 1897. Mit 1 Tafel.\nUntersuchungen an reifen Kaninchenfoeten nach der GoLGi\u2019schen Methode haben den Verf. gelehrt, dafs stets eine gr\u00f6fsere oder kleinere 8umme von Haarzellen des CoaTi'schen Organes, die an weit von einander j\u00dfntfernten Abschnitten einer Schneckenwindung liegen k\u00f6nnen, mit einer Ganglienzelle des Ganglion spirale verbunden sind. Daraus folgt, dafs die von diesen Zellen \u00fcbertragenen Beizungen, die nach der HsLMHOLTz\u2019schen Theorie verschieden hohen Schwingungen entsprechen, in eine Ganglienzelle zusammengeleitet und durch den einen aus ihr entspringenden Axen-cylinderfortsatz ins Gehirn weitergeleitet werden. Somit k\u00f6nnen verschieden hohe T\u00f6ne dieselbe eine Nervenfaser erregen.\nDafs trotzdem geringe Tonuntersehiede empfunden werden, sucht H. durch die Annahme zu erkl\u00e4ren, dafs die Vertheilung der einzelnen Nervenfasern an die Haarzellen nach dem Princip von verschiedenen bestimmten (Kombinationen geschieht. Dann w\u00fcrde das Empfinden einer bestimmten Tonh\u00f6he dadurch bedingt sein, dafs die einzelnen neben einander stehenden Haarzellen von verschiedenen Combinationen von Nervenfaserverzweigungen umgeben werden.\tSchr\u00f6dbr\t(Breslau).\nMax Egger. Zur Physiologie\tund\tpathologischen\tPhysiologie\tdes Labyrinths\nheim Menschen. Ans der D\u00e9j\u00e9rine\u2019schen Hervenklinik an der Salp\u00f6triire,\nCentralblatt f. Nervcnhe\u00fck. u. Psychiatrie 10 (110), 136\u2014138. 1899.\nMittheilung der Krankengeschichten dreier seltener F\u00e4lle von Labyrinth-affection, welche Gelegenheit geboten haben, die MACH-BREURR'schen Hypothesen \u00fcber die Functionen des Bogenlabyrinthes beim Menschen nachzu-pr\u00fcfen.\tSchr\u00f6der\t(Breslau).\nErich Mosch. Zur\tMethode\tder\trichtigen\tnnd\tfalschen F\u00e4lle\tim Gebiete\tder\nSchallempfindnngen. Ph\u00fcos. Studien 14 (4), 491\u2014549. 1898.\nWo in der Psychophysik die Ausgleichsrechnung angewendet wird und insbesondere bei der Methode der richtigen und falschen F\u00e4lle hat man bisher das GA\u00fcss\u2019sche Fehlergesetz zu Grunde gelegt. Der Verf. zeigt jedoch, dafs bei Anwendung dieses Gesetzes auf seine Versuchsergebnisse die \u201eWiderspr\u00fcche\u201c (die man erh\u00e4lt, wenn man die gefundenen Werthe der Unbekannten in die in \u00fcbersch\u00fcssiger Anzahl vorhandenen Gleichungen einsetzt, wobei diese Gleichungen nicht genau erf\u00fcllt werden) noch nicht, wie es sein sollte, regellos vertheilt sind, sondern einem erkennbaren Ge-","page":287},{"file":"p0288.txt","language":"de","ocr_de":"288\nLiteratnrbericht.\nsetze folgen, dafs also das GAcss\u2019sche Fehlervertheilungsgesetz hier den Thatsachen nicht entspricht. Er zieht dann die allgemeineren Fehlergesetze von Fechner und Bruns heran und entwickelt so unter allgemeineren Voraussetzungen die Formeln, nach denen bei der Methode der richtigen nnd falschen F\u00e4lle aus den Versuchsergebnissen folgende Gr\u00f6fsen berechnet werden k\u00f6nnen : Das \u201eUnsicherheitsmaafs\u201c U (das reciproke des Pr\u00e4cisions-maafses), diejenige Beizdifferenz x0 (beziehungsweise x\u00ab), bei der die relative H\u00e4ufigkeit der Gr\u00f6fser-Urtheile (beziehungsweise der Kleiner-Urtheile) eben so grofs ist als die aller anderen zusammengenommen. Es wurden auch die Urtheile \u201eviel gr\u00f6fser\u201c, \u201eviel kleiner\u201c zu gelassen, von denen jedoch die letzteren zufolge der Versuchsanordnung so selten vorkamen, dafs Bie za den <-Urtheilen geschlagen wurden. Dementsprechend tritt neben x0 noch eine analoge Gr\u00f6fse x\u20180 auf. Die Versuche, bei denen es sich um Unterscheidung von Schallst\u00e4rken handelte, wurden mit dem verbesserten WuNDT'schen Fallphonometer an 4 Versuchspersonen vorgenommen (abgesehen von Vorversuchen \u00fcber 3000 Versuche). Ihre Ergebnisse liefsen eich nun mit dem Fehlergesetz von Bruns befriedigend darstellen, wobei die ersten drei Ableitungen der darin vorkommenden Function (vgL das Beferat \u00fcber Bruns, \u201eZur Collectivmaafslehre\u201c, oben S. 276) herangezogen werden mufsten.\nDer Schwerpunkt der Arbeit liegt also auf methodologischem Gebiet, w\u00e4hrend der Verf. selbst bemerkt, dafs die Streitfrage, wie die Gr\u00f6fsen U, x'o, Xo, Xu mit der TJnterschiedsempfindlichkeit und mit der G\u00fcltigkeit des WEBER\u2019schen Gesetzes Zusammenh\u00e4ngen, \u00fcberhaupt die psychologischen Fragen noch nicht erledigt sind. Es ist aber eine exakte Methode zur Berechnung jener Gr\u00f6fsen angegeben und namentlich an einem concreten, vollst\u00e4ndig durchgef\u00fchrten Beispiel gezeigt, wie man die Untersuchungen von Bruns bei der Methode der richtigen und falschen F\u00e4lle zu ver-werthen hat.\tKonrad Zindler (Wien).\nM. v. Vintschoau u. a. Durig. Zeitmessende Versuche Aber die Unterscheidlog zweier elektrischer Hautreize. Pfl\u00fcger's Archiv 69, 307\u2014385. 1898.\nIn benanntem Artikel sind die von den Verfassern im physiologischen Institut der Universit\u00e4t Innsbruck vorgenommenen Versuche beschrieben, die den Zweck hatten, zu ermitteln, wie rasch 2 auf die Haut applicirte elektrische Beize sich folgen k\u00f6nnen, damit sie vom Sensorium noch deutlich als getrennt wahrgenommen werden. Die Beize waren Oeffnungs-inductionsschl\u00e4ge, welche in Intervallen von 0, 11, 12, 22, 23, 33, 34, 44, 45, 65, 56 und 67 a nacheinander folgten. Um diese kleinen Zeitintervalle erzielen zu k\u00f6nnen, bedienten sich die Verfasser des zweckm\u00e4fsig abge\u00e4nderten Feder-Cylinder-Myographions. Die untersuchten Hautstellen waren die Stirne und die Dorsalseite des Vorderarmes. Zur Anwendung kamen 4 verschiedene Elektrodenhalter, deren einer nur ein Elektrodenpaar trug, w\u00e4hrend die Entfernung der beiden Paare bei den drei anderen 7,5 mm, 15 mm und 30 mm betrug.\nZun\u00e4chst besprechen die Verf. ihre Vexirversuche mit 2 gleichzeitigen Oeffnungs8chl\u00e4gen, welche zeigten, dafs bisweilen 2 gleichzeitige Beize als","page":288}],"identifier":"lit31055","issued":"1899","language":"de","pages":"287-288","startpages":"287","title":"Erich Mosch: Zur Methode der richtigen und falschen F\u00e4lle im Gebiete der Schallempfindungen. Philos. Studien 14 (4), 491-549. 1898","type":"Journal Article","volume":"21"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:01:41.105229+00:00"}