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{"created":"2022-01-31T16:07:20.232401+00:00","id":"lit31062","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Pilzecker, A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 21: 293-294","fulltext":[{"file":"p0293.txt","language":"de","ocr_de":"Literatwberich t.\n293\nVIL Der Verf. verweist auf sein Werk \u201esulla natura dei feno* mini psichici\u201c und spricht sich schliefslich dahin aus, dafs die Theorie Hamilton\u2019s, obwohl sie eine metaphysische zu sein scheine, mehr Wahrheit enthalte, als die Theorien von Carpbntbr, St. Mill und Ribot.\n\u201eDas psychische Ph\u00e4nomen ist durchaus \u00e4hnlich allen anderen nat\u00fcrlichen Erscheinungen, die erkennbar werden, nachdem sie ihren Entwickeln ngsprocefs vollendet haben.\u201c \u201eEs giebt keinen psychologischen Dualismus, .... es giebt nur ein Ph\u00e4nomen, einzig in seiner Wesenheit, welches sich durch Phasen hindurch und ausschliefslich durch physiologische Processe entwickelt und das sich, wenn es in seiner Entwickelung vollendet ist, als bewufste Thatsache offenbart. F. Kresow (Turin).\nMary Wh. Galkins. Short Studies in Memory and in Association from the Wellesley College Laboratory. Psych. Rev. 5 (5), 451\u2014462. 1898.\nEbenso wie Kirkpatrick in \u00e4lteren Versuchen fand auch die Verfasserin, dafs die Namen gezeigter Bilder (von einfachen Gegenst\u00e4nden) besser behalten werden als gesehene W\u00f6rter und diese im Allgemeinen besser als geh\u00f6rte. Der Vorzug ist gr\u00f6fser f\u00fcr das nach 2 Tagen als f\u00fcr das unmittelbar Behaltene, er vermindert sich und schwindet zum Theil, wenn man die richtige Ordnung des Behaltenen ber\u00fccksichtigt. Die individuellen Differenzen sind deutlich und stark, doch bleiben die Resultate ann\u00e4hernd dieselben, wenn man die Zahl der F\u00e4lle und wenn man die Zahl der Individuen ber\u00fccksichtigt. Die Versuchspersonen waren 50 Stuj dentinnen von Wellesley-College.\nDie H\u00e4ufigkeit, in der zwischen scheinbar ganz heterogenen Concretis (zum Theil geh\u00f6rten, zum Theil gesehenen W\u00f6rtern, zum Theil Bildern) irgend eine innere Verbindung hergestellt wurde, betrug ca. 30% der m\u00f6glichen F\u00e4lle (638 F\u00e4lle bei 50 Personen) \u2014 9 Personen vollzogen solche Verbindungen niemals.\nDie H\u00e4ufigkeit, in der die erste auftauchende Association aus der Kindheit stammte, war in den Versuchen der Verfasserin etwas geringer als bei Galton (14,7% der Versuche an Studentinnen, 33,4 % der Versuche an \u00e4lteren Personen, gegen 39% von Galton\u2019b Versuchen an sich selbst), obgleich die gegebenen W\u00f6rter zum Theil geradezu zu Kindheitserinnerungen herausforderten.\nDie Versuche sind Uebungen mit Anf\u00e4ngern entnommen, die Verarbeitung der Versuche wurde zu weiteren Uebungen benutzt. Ich erw\u00e4hne dies, weil es dem Psychologie Lehrenden eine interessante An-> regung giebt.\tJ. Cohn (Freiburg i. B.).\nP. Malapkrt. Li perception de la ressemblance. Revue philos. 45 (1), 61\u201475. 1898.\nDrei Hauptrichtungen haben laut Verf. die Erkl\u00e4rungsversuche hinsichtlich der Vorstellung der Aehnlichkeit genommen: einerseits erblickte man in der Auffassung der Aehnlichkeit das Resultat einer reinen Ver-standesth\u00e4tigkeit ohne jedes sinnliche oder Vorstellungselement, andererseits hielt man die Aehnlichkeitsauffassung f\u00fcr eine unmittelbare Erscheinung; des Bewusstseins, wobei nur die Meinungen dar\u00fcber auseinandergingen,","page":293},{"file":"p0294.txt","language":"de","ocr_de":"294\nLiteraturbericht.\nob sie etwas Neues, nicht weiter Zur\u00fcckf\u00fchrbares darstelle oder ob sie tat einem fundamentaleren geistigen Process au erkl\u00e4ren sei. Die Vertreter jener ersten Theorie (Rabieb, Renouvier) weist Verf. unbedingt zur\u00fcck Aber auch die Versuche Bain\u2019s, Spbnceb\u2019s, Fouill\u00e9e\u2019s u. A., die Aehnlichkeit aus anderen einfacheren Bewufstseinsthatsachen heraus zu entwickeln, sind nach ihm als fehlgeschlagen anzusehen. Die neue Theorie Malafew\u2019\u00bb nimmt die Existenz eines unmittelbaren specifischen Aufmerksamkeit*-gefQhls zum Ausgangspunkt. W\u00e4hrend die Empfindungs- oder Gef\u00fchls-element\u00a9, die den Akt der Aufmerksamkeit hervorrufen, nothwendig jedesmal verschieden sind, kann doch das damit verkn\u00fcpfte Aufmerksamkeitsgef\u00fchl dasselbe bleiben und als solches wiedererkannt werden. Darau\u00bb entwickelt sich die subjective Identit\u00e4t, die man, wie M meint, im Grunde bei jeder Vorstellung von Aehnlichkeit findet.\nA. Pi'lzeckeb (G\u00f6ttingen).\nV. Giuffrida-Ruggeri. L\u2019efOl\u00e4XlOie dell\u2019 immtgiiaxloie. Archivio per VAntny pologia t l'Etnologia. 28 (2), 197\u2014206. 1898.\n\u2014 II Ttlore pslcologico dell\u2019 tidovtnello. Du inch!esta toll' idetxiome pepilire.\nRivista di JPsicologia, Psichiatria e Neuropatologia 2 (1). 1898.\n1.\tIm engsten Anschlufs an Binet (La psychologie du raisonnement, Paris 1896), dessen Sch\u00fcler der Vert zu sein scheint, sucht er namentlich an der Hand der griechischen Sage nachzuweisen, wie sich die Phantasie-th\u00e4tigkeit in einem Volke entwickelt. \u201eLa psiche collettiva riflette la psiche individuale ingigantendola.\u201c\nDer Hauptweg, den die griechische Phantasie einschl\u00e4gt, ist der der Metamorphose, unterst\u00fctzt wird sie hierbei von Vorstellungen des Contrastes. In ihrer einfachsten Form ist die Phantasieth\u00e4tigkeit ein logischer Schlufs, sie wird dann in wunderbarer Weise durch ein Schematisiren von Erinnerungsbildern unterst\u00fctzt (occhi di fuoco, parole di fuoco) und schafft endlich, aus dem Bereiche der concreten Thatsachen in das der abstracten Begriffe ger\u00fcckt, das Symbol. So in der Poesie (Goethe, Ibsen) und in der Musik (Wagneb). \u2014 Die Entwickelung der Phantasieth\u00e4tigkeit ist seinem allgemeinen Evolutionsgesetz unterworfen, das Baldwin f\u00fcr die gesammte geistige Entwickelung im Umrifs gezeichnet hat (Mental Development in the Ohild and the Race). Auf einer letzten Stufe schl\u00e4gt der Procefs der Evolution um in den der Involution. (Dugas, Le psittacisme et la pens\u00e9e symbolique. Paris 1891). Verworfen wird Spencer's Eintheilung in repro-ducirende und construirende Phantasieth\u00e4tigkeit, besser ist diejenige Wundt\u2019s, der eine passive und eine active annimmt.\n2.\tAnkn\u00fcpfend an Binet\u2019s Abhandlung \u201eDescription d\u2019un objet\u201c (Ann\u00e9e psychologique III) versucht der Verf. eine collectivistische Psychologie anzubahnen, in dem er die dort aufgestellten Typen (type descripteur, t. observateur, t. \u00e9motionnel, t. \u00e9rudit p. 316) acceptirt und diesen einen neuen Typus \u201etipo umoristico\u201c hinzuf\u00fcgt. Er benutzt hierzu die Sammlung der von Pitri herausgegebenen sicilianischen R\u00e4thsel, aus der er eine geringe Anzahl (25 von 900) in tabellarischer Uebersicht der Arbeit beigiebt.\nF. Kiesow (Turin).","page":294}],"identifier":"lit31062","issued":"1899","language":"de","pages":"293-294","startpages":"293","title":"P. Malapert: La perception de la ressemblance. Revue philos. 45 (1), 61-75. 1898","type":"Journal Article","volume":"21"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:07:20.232406+00:00"}