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{"created":"2022-01-31T16:03:38.940802+00:00","id":"lit31065","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Offner, M.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 21: 295","fulltext":[{"file":"p0295.txt","language":"de","ocr_de":"I\u00c0teraturberich t.\n295\nFritz Medicus. lint\u2019s triosscendentale Aosthetik und die nichteuklldlsche Geometrie. Kantstudien 3 (3), 261\u2014300. 1899.\nDer Yerf. sucht den Standpunkt Kant\u2019s mit dem der nichteuklidischen Geometrie vereinbar zu machen, indem er die Apriorit\u00e4t des Raums als Bedingung der Erfahrung zwar anerkennt, aber nicht f\u00fcr alle seine Eigenschaften. Z. B. Dreidimensionalit\u00e4t und Ebenheit sind nicht Bedingungen der Erfahrung, sondern aus der Erfahrung bekannte Merkmale der Raumanschauung, nicht Anschauungsnothwendigkeit, sondern Anschau-ungB that s\u00e4chlichkeit. Auch bei Kant selbst finden sich Andeutungen dar\u00fcber, dafs er an allgemeinere Raumformen gedacht hat (\u201eeine Wissenschaft von allen diesen m\u00f6glichen Raumesarten w\u00e4re unfehlbar die h\u00f6chste Geometrie, die ein endlicher Verstand unternehmen k\u00f6nnte\u201c in den \u201eGedanken von der wahren Sch\u00e4tzung der lebendigen Kr\u00e4fte\u201c, 1747). Der Verf. schl\u00e4gt folgende Definition des \u201emetakosmischen Gattungsbegriffes des Raums\u201c vor : \u201eDer Begriff des apriorischen Raumes ist der einer nach n in ihrer Richtung bestimmten Dimensionen unbegrenzt ausgedehnten Gr\u00f6fse als einer Form f\u00fcr co\u00f6xistirende Wahrnehmungen\u201c. Sofern die euklidische Geometrie die Lehre vom dreidimensionalen, ebenen Raum sein will, bedarf sie allerdings keiner Contr\u00f4le durch die Erfahrung ; aber ob der Erfahrungsraum wirklich eben ist, kann nicht a priori ausgemacht werden. Das Parallelenaxiom, die Voraussetzung von der Verschiebbarbeit der Gebilde ohne Aenderung der Gestalt werden als Hypothesen betrachtet, sofern es sich um ihre Bedeutung als Voraussetzungen einer auf empirische Objecte anwendbaren Geometrie handelt. Stellt man aber die euklidische Geometrie vom blos mathematischen Standpunkt auf eine Stufe mit den nicht-euklidischen Systemen, so werden aus den Hypothesen logische Merkmale, Nominaldefinitionen. Was also die praktischen Consequenzen f\u00fcr die Weltansicht betrifft (ob durch genauem geod\u00e4tische oder astronomische Messungen vielleicht noch eine Kr\u00fcmmung des Raums nachgewiesen werden k\u00f6nne), steht der Verf. durchaus auf Seite der Vertreter der nichteuklidischen Geometrie, denen er im Wesentlichen nur unzweckm\u00e4fsige Terminologie vorwirft.\nKonrad Zindlrk (Wien).\nHans Rabcx. Der Begriff des Wirklichen. Eine psychologische Untersuchang.\nInaugural-Dissertation. Breslau, Galle, 1898. 62 8.\nVerf. bietet in vorliegender Arbeit zun\u00e4chst nur eine historisch-kritische Betrachtung der \u00fcber den Begriff der Wirklichkeit vorgetragenen Theorien der bekanntesten neueren Forscher. Es werden die Ansichten von Berkeley, Hume, Kant, J. F. Fichte, der Engl\u00e4nder bezw. Amerikaner J. 8t. Mill, Bain, Pikler, Stout und James, endlich sehr ausf\u00fchrlich die von Lipps vorgef\u00fchrt und einer nicht immer \u00fcberzeugenden Kritik unterzogen. Der zweite Theil dieser Arbeit, welcher eine neue Behandlung des Gegenstandes zu bringen verspricht, steht noch aus, soll aber demn\u00e4chst erscheinen.\tM. Offner (M\u00fcnchen).","page":295}],"identifier":"lit31065","issued":"1899","language":"de","pages":"295","startpages":"295","title":"Hans Raeck: Der Begriff des Wirklichen. Eine psychologische Untersuchung. Inaugural-Dissertation. Breslau, Galle, 1898. 52 S.","type":"Journal Article","volume":"21"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:03:38.940808+00:00"}