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{"created":"2022-01-31T16:18:43.590385+00:00","id":"lit31071","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Mentz, P.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 21: 303-304","fulltext":[{"file":"p0303.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turbericht\n303\nWollene\u201c, diese Zeitschr. Bd. 18 S. 321\u2014367) mifsverstanden worden seien, und wendet sich dann zu einer allgemeineren Er\u00f6rterung, die M.\u2019s Standpunkt in der Psychologie des Willens \u00fcberhaupt gegen\u00fcber seinen Kritikern klarlegen und rechtfertigen soll. Aufgabe der Psychologie sei die Beschreibung und Erkl\u00e4rung der \u201eunrealen\u201c Welt der psychischen Ph\u00e4nomene; sie abstrahire daher vom \u201erealen\u201c Willen. Beschreibung erfordere Zerlegung in Elemente und Fixation derselben zum Zwecke der Mittheilung. Direct mittheilbar sei nur die physische Welt der gemeinsamen Erfahrung. Auf Verbindungen zwischen psychischen und physischen Thatsachen m\u00fcsse sich also schon die einfachste Beschreibung, und nicht erst die Erkl\u00e4rung, psychischer Ph\u00e4nomene gr\u00fcnden. Die einzige solche Verbindung jedoch, Welche das Ziel der Beschreibung mit idealer Vollkommenheit zu erreichen gestatte, sei die Beziehung zwischen der psychischen Vorstellung (idea) und dem physischen Object, das mit ihr \u201egemeint\u201c ist. Denn nur diese Beziehung sei keine empirisch hergestellte, sondern eine logisch noth-wendige, und epistemologisch eine Identit\u00e4tsbeziehung. In derselben logisch nothwendigen Beziehung st\u00e4nden auch die unterscheidbaren Theile der Vorstellungen, die Empfindungen, zu den entsprechenden Factoren der physischen Objecte. Vorstellungen allein seien also vollkommen beschreibbar. Nun seien zwar Gef\u00fchle und Wollungen keine Vorstellungen. Aber, da nur dann, wenn sie wenigstens Complexe von Empfindungen, d. h. von m\u00f6glichen Elementen von Vorstellungen w\u00e4ren, das Ziel der Psychologie auch f\u00fcr sie vollkommen zu erreichen sei, so m\u00fcsse man Gef\u00fchle und Wollungen solange umformen, bis sie durch Complexe von Empfindungen repr\u00e4sentirt seien. Und im Dienste dieser Aufgabe sei das Buch \u201eDie Willenshandlung\u201c geschrieben.\tPf\u00e4nder (M\u00fcnchen).\nB. Bourdon. L\u2019applieation de la m\u00e9thode graphique \u00e0 l\u2019\u00e9tude de l\u2019intensit\u00e9 de la ?oix. Ann\u00e9e psych. 4, 369\u2014378. 1898.\nDiese graphische \u00dfegistrirung der Intensit\u00e4tsverh\u00e4ltnisse der Sprechlaute bei gleicher subjectiver Innervation der Athemst\u00f6fse und indifferenter Gef\u00fchlslage ergiebt zum Theil bereits anderweitig bekannte Thatsachen. Sie wird aber dadurch wichtig, dafs man von der Untersuchung einfachster phonetischer Silben zu zusammengesetzteren, zur Verbindung zu Worten und dann zu derjenigen vorbereiteter S\u00e4tze fortschreiten kann. Schliefislich k\u00f6nnen anderweitige Aufmerksamkeitsverh\u00e4ltnisse und Gem\u00fcthsbewegungen als bei vorbereiteten und nicht vorbereiteten S\u00e4tzen untersucht werden, wie z. B. Einflufs Anderweitiger sinnlicher Aufmerksamkeit, von Reproduction anderer Vorstellungen, der Besch\u00e4ftigung des Rechnens, der Ueber-legung, Reproduction von Gem\u00fcthsbewegungen (unter Festhaltung der ihnen entsprechenden Vorstellungsverh\u00e4ltnisse).\nDie \u00e4ufsere Intensit\u00e4t der Vocale ist, wie die Untersuchung ergab, reciprok zum Lumen der ihnen entsprechenden Mund\u00f6ffnung. Die Liquidae der Reihe nach mit den Vocalen verbunden ergaben geringere \u00e4ufsere Intensit\u00e4t als die Mutae. Die Explosivae st\u00e4rkere \u00e4ufsere Intensit\u00e4t in Verbindung mit u als mit a (tu, ku, lu gegen\u00fcber ta, ka, la), entsprechend wieder der Mund\u00f6ffnung. Dies war jedoch nicht zu beobachten bei den Labialen und Spiranten (aus nahe liegenden Ursachen).","page":303},{"file":"p0304.txt","language":"de","ocr_de":"304\nLiteraturbcrickt.\nBei Zusammensetzungen zu complicirteren Silben, Worten, S\u00e4tzen hat man die gegenseitige Beeinflussung zweier Buchstaben > wie : bin- (n) ich, pa(p)-pa, kalt, gast) im Sinne der Abschw&chung, Verst\u00e4rkung oder blofoen .Vorbereitung zu unterscheiden. In dieser Weise sind entsprechende Tabellen f\u00fcr die betreffende Versuchsperson f\u00fcr die indifferente Articulation gleicher Innervation und zwangloser Sprechweise herzustellen.\nAls Bewegungs\u00e4ufserungen wurden registrirt: \u00e4ufserer Athemstofs des Mundes (bekannte Kautschuk\u00f6ffnung von Rousselot), Nasalstofs (Ampulle in der einen Nasenh\u00f6hle), Bewegungen der Lippen und der Backe (Hebel f\u00fcr jede Lippe mit zugeh\u00f6rigem Tambour), St\u00f6fse und Tonh\u00f6hen\u00e4nderungen des Kehlkopfes (Cuvette am geeignetsten Halstheil und Tambour), den Vorschl\u00e4gen von Rousselot entsprechend (Ausf\u00fchrungen von Verdin). Die Benutzung mindestens Eines Pneumatographen w\u00e4re n\u00fctzlich gewesen. Vor Allem mufs man nach Verf. auf die Eigenschwingungen der Membranen achten, die bei starken Explosivlauten oder Explosivgruppen selbst bei schwacher Spannung der Membranen auftreten. Bei Kenntnifs der Fehler quellen und Benutzung schwacher Membranspannung f\u00fcr den Athemstol* kann man die betreffenden Curvenst\u00fccke eliminiren und so immerhin nach Verf. Vergleichbarkeit und f\u00fcr viele Zwecke brauchbare Resultate erzielen. Nicht jede Curve giebt die vorhandenen Verh\u00e4ltnisse vollst\u00e4ndig wieder. Hieraus ergiebt sich die Noth Wendigkeit vielfacher Contr\u00f4le und entr sprechender Variation der Verh\u00e4ltnisse. Die Pr\u00fcfung der Leistungsf\u00e4higkeit der einzelnen H\u00fclfsmittel h\u00e4tte noch gr\u00fcndlicher sein k\u00f6nnen, da die genauere Betrachtung der Apparate noch weitere Zweifel ergiebt Jedenfalls ist vorsichtigste Handhabung unerl\u00e4fslich.\nP. Mentz (Leipzig).\nOscar Vogt. Horm&lpsychologische Einleitung in die Psyehopatholegie der Hysterie. Zeitschrift f\u00fcr Hypnotismus 8, 208\u2014227. 1898.\nOscar Vogt vertritt die anfechtbare Anschauung, dafs alle psycho-pathologischen Erscheinungen im Krankheitsbild der Hysterie nur Intensit\u00e4tsver\u00e4nderungen normaler psychischer Ph\u00e4nomene darstellen. Er k\u00fcndigt in der Einleitung seiner Abhandlung Aufs\u00e4tze \u00fcber die hysterischen Erscheinungen an und bezweckt mit der vorliegenden Schrift eine Art Grundrifs der normalen Psychologie, soweit sie zum Verst\u00e4ndnifs der hysterischen Ph\u00e4nomene nothwendig ist, zu geben. Er baut in kurzer und meist, wenn auch nicht immer ganz klarer Schilderung sein psychologisches System auf, das in 13 Paragraphen zur Darstellung kommt. Den Inhalt dieser Ausf\u00fchrungen in einem Referat genauer wiederzugeben, ist nicht m\u00f6glich, man m\u00fcfste denn den gr\u00f6fsten Theil des Originals wiederholen. Einige Andeutungen m\u00f6gen hier gen\u00fcgen, zumal Vogt seine Ansichten auch schon an anderen Orten bekannt gegeben hat. Er er\u00f6rtert zun\u00e4chst die verschiedenen Grade der \u201eBewufstseinsbeleuchtung\u201c. Wenn er hierbei n. A sagt, dafs nicht erregbare Bewufstseinserscheinungen bewufstseinsunf\u00e4hig\u201c sind, so mufs eine derartige Ausdrucksweise als nicht gl\u00fccklich gew\u00e4hlt bezeichnet werden. Die Bewufstseinsbestandtheile unterscheidet Vogt als \u201eintellektuelle\u201c und. \u201eemotionelle\u201c. Die intellektuellen Erscheinungen sind","page":304}],"identifier":"lit31071","issued":"1899","language":"de","pages":"303-304","startpages":"303","title":"B. Bourdon: L'application de la m\u00e9thode graphique \u00e0 l'\u00e9tude de l'intensit\u00e9 de la voix. Ann\u00e9e psych. 4, 369-378. 1898","type":"Journal Article","volume":"21"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:18:43.590391+00:00"}