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{"created":"2022-01-31T15:57:34.633914+00:00","id":"lit31074","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Storch","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 21: 306","fulltext":[{"file":"p0306.txt","language":"de","ocr_de":"306\nLiteraturbericht.\ndurch einen pl\u00f6tzlich auftretenden Schmerz sowohl beim Gesunden wie beim Kranken fast immer gesteigert. Die Gr\u00f6fse der Zunahme der Frequenz h\u00e4ngt von individuellen Eigenschaften und von der Gr\u00f6fse des Schmerzes ab; ein heftiger Schmerz bringt eine gr\u00f6ssere Zunahme der Pulsfrequenz hervor, als ein leichter Schmerz. Eine Pulsverlangsamung durch schmerzhafte Reize konnte nie beobachtet werden. Da Bewegungen der Versuchsperson ebenfalls eine Steigerung der Pulsfrequenz erzeugen, so muffe jede Bewegung w\u00e4hrend der Dauer des Versuchs ausgeschaltet, absichtliche T\u00e4uschung durch willk\u00fcrliches Anspannen von Muskeln vermieden werden; es mufs ferner ruhiges Athmen gefordert werden. Das MANNKOPF\u2019sche Symptom ist also keineswegs ein Gharakteristicum der traumatischen Neurosen, sondern gewissermaafsen eine physiologische Erscheinung. F\u00fcr den Arzt hat das Symptom in allen denjenigen F\u00e4llen diagnostischen Werth, in denen ein auf Druck oder Bewegung entstehender Schmerz als Grund einer Beeintr\u00e4chtigung der Arbeitsf\u00e4higkeit angegeben wird.\nGaupp (Breslau).\nMorton Princb. Ab Experimental Study of Visions. Brain 21 (84), 528\u2014-546* 1898.\nVerf. konnte bei einer Hysterica k\u00fcnstliche Visionen erzeugen. Diese Visionen stellten Situationen dar, die das Medium a) erlebt und entweder wieder vergessen, oder, weil es sich w\u00e4hrend derselben in bewusstlosem Zustande befand, garnicht wahrgenommen hatte, b) die sie, soweit ermittelt werden konnte, \u00fcberhaupt nicht erlebt hatte. Wurde das Medium hypnoti-sirfc, so konnte Verf. 2 Stadien unterscheiden in denen das Medium H.t sich als 2 v\u00f6llig neue Individualit\u00e4ten gab. H.s von gleichem sensitiven Charakter wie H.i hatte den Bewufstseinsinhalt + acg und H.s von heiterem, neckischem Temperament umfafste \u00a3ct -j- Xj -j- Zg. H8 wufste alles was Hi im wachen und schlafenden Zustande je betroffen hatte und Verf. brauchte, um sich \u00fcber die Erlebnisse, die den Visionen von Ht zu Grunde lagen und deren sich Hi nicht mehr erinnerte, zu unterrichten, nur das Medium in tiefe Hypnose zu versetzen; dann trat H.*, die allwissende, hervor und gab Aufkl\u00e4rung.\nDiese Erfahrungen meint Verf. d\u00fcrften bei Hallucinationen anderer Sinne, auch bei Geisteskranken G\u00fcltigkeit haben.\nOb nicht auch Mifs H.t bisweilen \u201efull of fun\u201c war wie ihre Doppelg\u00e4ngerin H.s? Es soll so etwas bei Hysterischen Vorkommen.\nStorch (Breslau).\nWolfgang Bohn. Ein Fall ? on doppeltem Bewnfstsein. Inan g. Dissert. Breslau\n1898. 46 S.\nDen Kern der vorliegenden Abhandlung bildet die Mittheilung eines Falles von altemirendem Bewufstsein bei einem hysterischen M\u00e4dchen von 22 Jahren. Die Kranke, eine von Haus aus abnorm veranlagte Natur, bot das Bild schwerer Hysterie, in deren Symptomen reichem Verlauf als episodischer Zustand eine Zeit lang ein Doppelleben gef\u00fchrt wurde, dessen wesentlicher Inhalt eine Verlobungsgeschichte bildet. Die Patientin fingirte eine Verlobung mit einem in Nizza lebenden Rechtsanwalt, schrieb an ihn","page":306}],"identifier":"lit31074","issued":"1899","language":"de","pages":"306","startpages":"306","title":"Morton Prince: An Experimental Study of Visions. Brain 21 (84), 528-546. 1898","type":"Journal Article","volume":"21"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:57:34.633919+00:00"}