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{"created":"2022-01-31T16:11:54.553597+00:00","id":"lit31093","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Giessler","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 21: 390","fulltext":[{"file":"p0390.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\nCh. F\u00e9r\u00e9. L'expression des C\u00e4d\u00e4VTes. Rev. philos. 46 (9), 303\u2014311. 1898.\nYerf. hat sich die M\u00fche genommen, aus einer gr\u00f6fseren Anzahl von Schriften auf das obige Thema bez\u00fcgliche Thatsachen zn sammeln und kommt dadurch zu folgenden Resultaten: Nicht alle Lebenserscheinungen h\u00f6ren auf, sobald das Leben aus dem K\u00f6rper entflohen ist. Schon die Alten wuisten, dafs N\u00e4gel, Haupthaar und Bart noch weiter wachsen. Die schwingenden Bewegungen der Wimperhaare in den Luftwegen, ebenso die der Spermatozoon k\u00f6nnen noch 12 bis 14 Stunden andauem. Bei Infections-kranken ziehen sich die willk\u00fcrlichen Muskeln nach dem Tode zusammen und rufen Gesichtsgrimassen hervor, desgleichen Verschiebungen der Ex\u00ab tremit\u00e4ten, sowie das bekannte Z\u00e4hneknirschen. Man erkl\u00e4rt diese Bewegungen durch die Wirkung gewisser Toxine auf die nerv\u00f6sen Elemente. Die nach dem Tode eintretende MuBkelstarre, welche \u00fcbrigens durch K\u00e4lte aufgehalten, durch W\u00e4rme beschleunigt wird, bringt keine wirklichen Emotionen zum Ausdruck. Anders steht es mit der sogenannten katalep-tischen Muskelstarre. Hier bemerkt man den charakteristischen Ausdruck einer Emotion. Der K\u00f6rper beh\u00e4lt n\u00e4mlich die Haltung bei, in welche er durch den letzten willk\u00fcrlichen Act versetzt war. Diese Thatsache hat man beobachtet bei den vom Blitz erschlagenen Personen, ferner bei denen, die w\u00e4hrend des Grabens nach Sch\u00e4tzen vom Tode \u00fcberrascht wurden, ferner bei den auf dem Schlachtfelde Gefallenen, auch an Thieren. Die Muskel-starre wird zur\u00fcckgef\u00fchrt auf eine Verletzung oder Reizung der Centra, welche der jeweiligen muskul\u00e4ren Bewegung vorstehen. Sie r\u00fchrt nicht von einer Verletzung des R\u00fcckenmarks, da letzteres bei vielen gefallenen Soldaten, an denen man die Erscheinung beobachtet hatte, gar nicht verletzt war.\tGiessleb (Erfurt).\nJ. Rosenthal. Allgemeine Physiologie der Muskeln ud Herren. 2. umgearb.\nAufl. Internat, ums. Bibi. 27. Leipzig, Brockhaus, 1899. 324 S.\nWeiter auf der Grundlage, welche Weber, Helmholtz, D\u00fc Bois-Rbymond geschaffen haben, bauend, hat der Erlanger Physiolog in der zweiten Auflage seines B\u00fcchleins neuere Untersuchungsergebnisse auf genommen, daher vielfache Erg\u00e4nzungen (z. B. Besprechung der Leitungsbahnen im Central-nervensystem) gebracht und einzelne Ab\u00e4nderungen vorgenommen.\nDer Leser erh\u00e4lt eine durch K\u00fcrze, Klarheit und Einfachheit ausgezeichnete Darstellung des heutigen Standes der Nerven- und Muskelphysiologie.\tLibphann (Dalldorf).","page":390}],"identifier":"lit31093","issued":"1899","language":"de","pages":"390","startpages":"390","title":"Ch. F\u00e9r\u00e9: L'expression des cadavres. Rev. philos. 46 (9), 303-311. 1898","type":"Journal Article","volume":"21"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:11:54.553602+00:00"}