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{"created":"2022-01-31T16:19:24.662069+00:00","id":"lit31120","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Kiesow, F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 21: 455-456","fulltext":[{"file":"p0455.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht\n455\n'verwachsen sind. Der Utriculus ist ein verzerrter, unregelm\u00e4fsig gestalteter Schlauch, dessen Abschnitte unkennbar geworden sind. Utriculus und Sacculus stehen in weiter Communication mit einander, sind fast eins geworden, der Utriculus \u00f6ffnet sich weit in die Scala tympani, die nerv\u00f6Ben Elemente der Schnecke sind entartet.\u201c \u2014 Die grofse Bedeutung dieser Mittheilungen f\u00fcr die statische Labyrinththeorie bedarf keiner besonderen Hervorhebung.\tSchaefer (Gr.-Lichterfelde).\nTeichmann. Ein Beitrag zur Diplakisis. Zeitschr. f. Ohrenheilkunde 34 (1), 44\u201447. 1898.\nVerf. h\u00f6rt, wenn die Stimmgabel c4 schwach vor dem Ohre klingt, daneben die tiefe kleine Terz a\\ Bei anderen Gabelt\u00f6nen findet dergleichen nicht statt. Nur das Abklingen von fis4, ist von einem schwirrenden Ger\u00e4usch begleitet. Die Ursache dieser Erscheinungen d\u00fcrfte im Centralorgan oder im Labyrinth zu suchen sein. Doch k\u00f6nnen auch periphere Affectionen Diplacusis hervorrufen, wie Verf. w\u00e4hrend einer rheumatischen Erkrankung seines einen Ohres beobachtete.\nSchaefer (Gr.-Lichterfelde).\nF. Kiesow. Ein einfacher Apparat zur Bestimmung der Empfindlichkeit von Temperaturpunkten Wundt\u2019s Philos. Stud. 14 (4), 589\u2014590. 1898.\nDer Apparat ist ein Hohlkegel aus Messingblech mit m\u00f6glichst feiner Spitze. Seine H\u00f6hlung wird mit Wasser gef\u00fcllt und steht durch je ein .Bohr mit einer Flasche f\u00fcr k\u00e4lteres und einer zweiten f\u00fcr w\u00e4rmeres Wasser in Verbindung, so dafs man nach Bedarf aus der einen oder anderen zu-.fliefsen lassen kann. Aufserdem enth\u00e4lt der Apparat ein Thermometer. Seine Application auf das zur Untersuchung gew\u00e4hlte, in eine Gvpsform eingebettete K\u00f6rperglied erfolgt mittels einer Triebvorrichtung. Um die l\u00e4stige W\u00e4rmestrahlung zu eliminiren, ist der ganze Apparat fast bis zur \u00e4ufsersten Spitze mit einer Guttaperchaschicht \u00fcberzogen und wird die Umgebung des zu pr\u00fcfenden Hautpunktes noch durch ein Blatt von Guttapercha gesch\u00fctzt.\tSchaefer (Gr-Lichterfelde).\nCollet. De l\u2019anosmie. Soci\u00e9t\u00e9 fran\u00e7aise d'otologie, de laryngologie et de rhino-logie. S. 5\u201444. Mai 1899.\nEinleitung: Bevor eine functionelle St\u00f6rung (Taubheit, Anosmie, Amblyopie) als auf eine nerv\u00f6se Affection hindeutend angesehen werden \u2022 kann, ist durch eine genaue Pr\u00fcfung festzustellen, dafs diese St\u00f6rung nicht von einer peripheren Verletzung herr\u00fchrt. Die Schwierigkeiten, die dem Studium der Anosmie im Wege stehen, liegen haupts\u00e4chlich darin begr\u00fcndet, dafs die rhinoskopische Untersuchung uns nur ann\u00e4hernd \u00fcber den Zustand der Regio olfactoria Aufschlufs verschaffen kann.\nI.\tAuf die Arbeiten von Br\u00fcnn, Max Sch\u00fcltze, K\u00f6lliker, Broca, Bechterew, Obersteiner, Zucxerkandl, Willis, Vieussens, Meynert, Luys, Dana und Mano\u00fc\u00e9lian gest\u00fctzt, giebt der Verf. einen zusammenfassenden Bericht \u00fcber die gegenw\u00e4rtige Kenntnifs der Anatomie des Riechapparate\u00ab\nII.\tPhysiologische Bedingungen des Geruchs: Das Riech-\u25a0epithel mufs unverletzt sein und es m\u00fcssen die Riechpartikelchen bis zu","page":455},{"file":"p0456.txt","language":"de","ocr_de":"456\nLiteraturbericht.\ndiesem hingelangen. Wahrscheinlich k\u00f6nnen die letzteren erst nach ihrer Aufl\u00f6sung in dem Secret der Nasenschleimhaut in Wirksamkeit treten. Bei anormaler Trockenheit der Nasenschleimhaut ist die Riechf\u00e4higkeit (vielleicht in Folge einer Ver\u00e4nderung der Verl\u00e4ngerungen der Riechzellen) herabgesetzt oder sogar ganz aufgehoben. Der nerv\u00f6se Riechapparat wird \u00e4ufserst schnell ersch\u00f6pft. \u2014 Damit die Riechpartikel bis zum eigentlichen Riechepithel hingelangen k\u00f6nnen, mufs der Weg dorthin durchaus frei sein. Wie die Versuche von Paulsen, Zwaardkmaxer und Franke gezeigt haben, gelangen die Riechpartikel zur Regio olfactoria immer nur durch Diffusion.\nIII.\tUeber die Anosmie im Allgemeinen: Die Anosmie ist zuweilen von Geschmacksst\u00f6rungen wie von einer Herabsetzung der Tastempfindlichkeit der Nasenschleimhaut begleitet. Eine Herabsetzung der Geruchsempfindlichkeit tritt h\u00e4ufig auch bei Ohrenaffectionen auf. Am Schlufs dieses Capitels werden die Olfactometrie und Zwaardehaker\u2019s Olfactometer beschrieben.\nIV.\tDie \u00e4tiologischen Variet\u00e4ten der Anosmie: Es werden 10 anosmotische Formen unterschieden, welche der Verf. als angeborene Anosmie, senile A., beim Aufh\u00f6ren der Menstruation auftretende A., von Erkrankungen der Nasenh\u00f6hle herr\u00fchrende A., Geschmacksanosmie (Anosmie gustative), Anosmie nach operativer Behandlung der Nasenh\u00f6hlen, traumatische Anosmie, bei nerv\u00f6sen Krankheiten auftretende A., toxische Anosmie, A. bei ansteckenden Krankheiten und bei Ern\u00e4hrungsst\u00f6rungen auftretende Anosmie bezeichnet.\nV.\tVersuch einer Classification der Anosmie vom pathogenen Standpunkt aus: Der Verf. unterscheidet hier drei Haupt-classen :\n1.\tAnosmien, welche von mech\u00e4nischen Ursachen herr\u00fchren.\n2.\tAnosmien, welche nach Verletzung der Riechschleimhaut entstehen.\n3.\tAnosmien, welche nerv\u00f6sen Ursprungs sind.\nVI.\tBehandlung: Die Behandlung der einzelnen F\u00e4lle hat sich\nnach den Krankheitsursachen zu richten.\tF. Kiesow (Turin).\nF. Kiesow. Schmeckversuche an einzelnen Papillen. Wundt\u2019s Philos. Stud. 14 (4), 591\u2014615. 1898.\nSchon H. Oehbwall (Untersuchungen \u00fcber den Geschmackssinn. Skand. Arch. f. Physiol. 2, 1) hat es unternommen, die pilzf\u00f6rmigen Geschmackspapillen der Zunge isolirt zu reizen. Die Schmecksubstanzen (Strychnin oder Chinin, Kochsalz, Zucker und Salzs\u00e4ure reep. Weins\u00e4ure) wurden dabei mit passend zugestutzten Pinseln applicirt. Die Versuche ergaben functionelle Verschiedenheiten der Papillen, die f\u00fcr die Theorie der specifischen Sinnesenergien von grofsem Interesse sind. Es reagirten 21 % weder auf Weins\u00e4ure noch auf Chinin oder Zucker, 78,4 \u00b0/0 nur auf eine oder einzelne der genannten Substanzen. Verf. unterzieht nun die Angaben Oehrwall\u2019s einer Nachpr\u00fcfung und zwar im Gegensatz zu letzterem mit H\u00fclfe eines v\u00f6llig unwissentlichen Verfahrens. Die Resultate stimmen mit denen","page":456}],"identifier":"lit31120","issued":"1899","language":"de","pages":"455-456","startpages":"455","title":"Collet: De l'anosmie. Soci\u00e9t\u00e9 fran\u00e7aise d'otologie, de laryngologie et de rhinologie. S. 5-44. Mai 1899","type":"Journal Article","volume":"21"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:19:24.662075+00:00"}