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{"created":"2022-01-31T16:16:17.202031+00:00","id":"lit31149","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"K\u00fclpe","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 22: 70-71","fulltext":[{"file":"p0070.txt","language":"de","ocr_de":"70\nJjiteraturberich t.\nder complexen Localzeichen zu verwerthen. Er zeigt ferner, dafa mit einfachen Localzeichen im Sinne Lotze\u2019s oder der empiriatiachen Theorie nicht auazukommen iat, dafa vielmehr qualitative Unterachiede der Netzhautempfindungen, die vom Orte dee Eindruckea abh\u00e4ngen und intensive Gradabatufungen der die Bewegungen und Stellungen dea Auges begleitenden Spannungsempfindungen vorauazuaetzen seien, die beide in Folge der Reflexbeziehungen* zum Netzhautcentrum in gesetzm\u00e4faigen Verbindungen mit einander stehen. Die extensive Vorstellung ist eine Function,, welche aus der associativen Synthese von Spannungsempfindungen und Localzeichen der Netzhaut hervorgeht, wobei f\u00fcr das ruhende Auge die Spannungsempfindungen als reproducirte Elemente in das Product ein-gehen.\tPilzecker (G\u00f6ttingen).\nMargaret Floy Washburn. Subjectif\u00ae Colours and the After-Image : their Significance for the Theory of Attention. Mind, N. S., 7 (29), 25\u201434. 1899.\nVerf. untersucht den Einflufs einer auf bestimmte Farben gerichteten intellectuellen Aufmerksamkeit auf eine Reihe von Nachbildern, die in Folge eines 20 Sec. dauernden Anblicks des hellen Tageshimmels entstanden waren. Zuvor wurde der normale Verlauf des \u201efarbigen Abklingens\u201c bei jeder der 4 Versuchspersonen festgestellt und im Grofsen und Ganzen mit dem von Helmholtz beschriebenen \u00fcbereinstimmend gefunden. Alle Versuchspersonen, namentlich eine von ausgepr\u00e4gt visuellem Typus, zeigten gesetzm\u00e4\u00dfige Aenderungen ihres Nachbilder Verlaufs, je nachdem sie rothe, gr\u00fcne oder blaue Gegenst\u00e4nde sich m\u00f6glichst lebhaft vorzustellen versuchten. So wirkte z. B. die Suggestion \u201eroth\u201c auf das blaue positive Nachbild in der Weise ein, dafs es stark mit roth gef\u00e4rbt erschien, w\u2019\u00e4hrend das gr\u00fcne Bild allen Anstrengungen es in roth zu wandeln widerstand. Doch nahmen die dunklen Linien auf dem gr\u00fcnen positiven Bilde oft einen deutlich r\u00f6thlichen Ton an. Auch waren die blauen und gr\u00fcnen Phasen nicht selten viel k\u00fcrzer, als in dem normalen Ablauf, indem die Anstrengung sie roth zu sehen offenbar die rothe Phase fr\u00fcher als gew\u00f6hnlich eintreten liefs. Diese Beobachtungen, die sich nur auf die erste H\u00e4lfte des farbigen Abklingens, d. h. bis zum Uebergang von der positiven in die negative Phase bezogen, erhielten ihre Erg\u00e4nzung durch Versuche, die erst in der negativen Phase einsetzten und beabsichtigten das rothe Bild m\u00f6glichst lange festzuhalten. In Folge davon blieb es nicht nur wirklich viel l\u00e4nger als gew\u00f6hnlich, sondern war auch heller und kehrte oft wieder* nachdem bereits die blaue oder gr\u00fcne Phase begonnen hatte.\nDie hier beschriebenen Aenderungen traten nicht s\u00e4mmtlich in jeder Reihe auf, aber nur in 1\u20142\u00b0/0 aller Experimente blieb jede Wirkung aus. Verf. f\u00fchrt die unregelm\u00e4\u00dfige Vertheilung der beobachteten Modificationen des normalen Nachbilderverlaufs auf die Schwankungen zur\u00fcck, denen die besprochene Einstellung der Aufmerksamkeit in uncontrolirbarer Weise unterlag. Sie fa\u00dft die erhaltenen Resultate in zwei allgemeinere Klassen zusammen. Zur ersten werden die F\u00e4lle gerechnet, in denen eine bestimmte Farbe, die bereits vorhanden ist, eine Verst\u00e4rkung durch eine auf sie ge-","page":70},{"file":"p0071.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n71\nrichtete Aufmerksamkeit erf\u00e4hrt; zur zweiten die F\u00e4lle, in denen eine Farbe fr\u00fcher als gew\u00f6hnlich entstand oder l\u00e4nger als gew\u00f6hnlich bestehen blieb, weil die Aufmerksamkeit sich mit ihr besch\u00e4ftigte. Thats\u00e4chlich jedoch handelt es sich, wie Verf. richtig bemerkt, in beiden F\u00e4llen um einen wesentlich gleichen Procefs, indem auch in dem zweiten eine peripherische Erregung durch eine centrale verst\u00e4rkt werde.\nTheoretisch folgert die Verf. aus ihren Versuchen, dafs perception and idea, Wahmehmungs- und ErinnerungsVorstellung, in letzter Linie nur in der Art ihrer Entstehung von einander abweichen, und dafs die Aufmerksamkeit eine sowohl positive als auch negative (hemmende) Function ist, deren positive Wirkung dem Einflufs der centralen Erregungen auf die peripherischen zu verdanken ist. Eine derartige Wirkung aber braucht nicht von einem besonderen Centrum, einem Apperceptionsorgan auszugehen, sondern kann in associirten Centren beliebiger Art ihre Quelle haben.\tK\u00fclpe (W\u00fcrzburg).\nG. von Voss. Ueber die Schwankungen der geistigen Arbeitsleistung. Kbab-pelin\u2019s Psychologische Arbeiten 2 (3), 399\u2014449. 1898.\nAls Maafs f\u00fcr die Arbeitsleistung galt dem Verf, die Zeit, welche ein Mensch zum Addiren zweier Zahlen ben\u00f6thigt. Die Versuchspersonen addirten t\u00e4glich 1 Stunde lang und markirten mit einem eigens zu diesem Zwecke construirten Begistrirapparat in m\u00f6glichst exakter Weise die f\u00fcr jede Addition gebrauchte Zeit.\nDie wichtigsten Ergebnisse sind folgende: die Uebung bewirkt im Allgemeinen nicht eine Verk\u00fcrzung der Additionszeiten, sondern sie hat zur Folge, dafs s\u00e4mmtliche Additionszeiten sich mehr und mehr einem Durchschnittswerthe n\u00e4hern.\n2. Im Verlaufe der \u00dfechenarbeit zeigen sich Schwankungen der Leistung von einer Dauer, die auffallend h\u00e4ufig mit der auch bei anderen Versuchen gefundenen Dauer einer Aufmerksamkeitsschwankung \u00fcbereinstimmt und etwa 2\" bis 2,6\" betr\u00e4gt.\tStorch (Breslau).\nW. Wbygandt. Ueber den Kinfluls des Arbeitawechsela auf fortlaufende geistige Arbeit. Kbaepelin's Psychologische Arbeiten 2 (1), 118\u2014202. 1897.\nAls Arbeiten w\u00e4hlte Verf.: Addiren einstelliger Zahlenreihen, das Auswendiglernen 12stelliger Zahlen und 12stelliger sinnloser Silbenreihen, ferner das Aufsuchen eines bestimmten Buchstabens in einem zusammenh\u00e4ngenden Text, das Lesen von Texten verschiedener Sprachen, Niederschreiben bekannter Buchstabenreihen. Derartige Arbeiten wurden im Wechsel von 7*> */* und iji Stunde Dauer vorgenommen, indem die mittlere halbe Stunde durch eine andere als die sogenannte Grundarbeit ausgef\u00fcllt wurde.\nVerf. kommt zu dem Schlufs, dafs ein Einflufs des Arbeitswechsels auf die Leistung sich aus den 64 Tabellen nicht heraussch\u00e4len l\u00e4fst.\nIch habe zu bemerken: Erstens kann von einem ArbeitsWechsel doch nur in sehr beschr\u00e4nktem Sinne die Bede sein. Alle Arbeiten stellen Anspr\u00fcche oberfl\u00e4chlichster Art an das Sprachcentrum und die eng angegliederten Projectionsfelder. Ob ich V> Stunde lang Zahlen auswendig","page":71}],"identifier":"lit31149","issued":"1900","language":"de","pages":"70-71","startpages":"70","title":"Margaret Floy Washburn: Subjective Colours and the After-Image: their Significance for the Theory of Attention. Mind, N. S., 7 (29), 25-34. 1899","type":"Journal Article","volume":"22"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:16:17.202037+00:00"}