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E. Goblot: Sur la théorie physiologique de l'association. Rev. philos. 46 (11), 487-503. 1898

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{"created":"2022-01-31T16:16:15.088389+00:00","id":"lit31152","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Giessler","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 22: 72-73","fulltext":[{"file":"p0072.txt","language":"de","ocr_de":"72\nLiteraturbericht.\nlerne, oder Silben Verkuppelungen, ob ich Italienisch oder Deutsch lese, bedingt nur Abwechselungen, die unendlich minimal sind, jedenfalls weil minimaler als die beliebiger Arbeiten des t\u00e4glichen Lebens. Zweitens bedingt die unendliche Monotonie derartiger Besch\u00e4ftigungen einen Geisteszustand, der von .der Norm so stark abweicht, dafs auch positive Unter-suchungsergebnisse eine Uebertragung z. B. auf Schulverh\u00e4ltnisse nicht ohne Weiteres gestatten w\u00fcrden.\tStorch (Breslau).\nE. Goblot. Sur la th\u00e9orie physiologique de l\u2019association. Rev. philos. 46 (11), 487\u2014503. 1898.\nDie vorliegende Abhandlung bildet eine Mosaik von werthvollen Einzeluntersuchungen, deren rechte Verschmelzung im Sinne des Themas jedoch zu w\u00fcnschen \u00fcbrig l\u00e4fst. Verf. beginnt mit einem Beispiel: Wenn ein Kind seine Lection auswendig lernt, so sind 3 F\u00e4lle m\u00f6glich: 1. Es lernt mechanisch wie ein Papagei, indem es dabei an etwas Anderes denkt. In diesem Falle associirt es nur Bewegungen. 2. Es denkt an die sonoren und visuellen Bilder der W\u00f6rter und associirt dieselben. 3. Es versteht den Sinn der W\u00f6rter. Jede Vorstellung zieht die folgende herbei, jede\nruft das Wortbild hervor, das Bild bestimmt die vocale Bewegung..........\nNach der physiologischen Theorie bezieht sich die Association immer nur auf die organischen Processe. D\u00fcrkheim dagegen behauptet, dafs eine rein psychische Association stattfinden kann ohne R\u00fccksicht auf das organische Substrat.\nG. wendet sich nun zun\u00e4chst gegen eine Verquickung von Ged\u00e4cht-nifs und Association. Die Association ist das Gesetz, kraft dessen die R\u00fcckkehr eines fr\u00fcheren Bewufstseinszustandes erfolgt, und folglich giebt es kein Ged\u00e4chtnifs ohne Association. Aber nicht jede R\u00fcckkehr eines fr\u00fcheren Bewufstseinszustandes ist Erinnerung, sondern nur dann, wenn er f\u00fcr etwas Fr\u00fcheres gehalten wird. Das Wiedererkennen ist der wesentliche Charakter des Ged\u00e4chtnisses. Das Wiedererkennen ist aber ein Ur-theilen: \u201edas Urtheil des Fr\u00fcherseins\u201c. Dasselbe kann auch falsch sein wie bei dem fausse m\u00e9moire. Ferner darf man nicht Wiedererkennen und Localisation vermengen. Letztere besteht darin, ein Ereignifs in eine bestimmte Epoche der Vergangenheit zu verlegen, ersteres besteht nur in dem Urtheil, dafs es der Vergangenheit angeh\u00f6rt. Das Ged\u00e4chtnifs ist also etwas Psychisches, die Association etwas Physiologisches.\nEs folgt eine Auseinandersetzung \u00fcber das BewufBtsein. Im Gegensatz zu Huxley und Maudsley, welche das Bewufstsein nur alB ein Epiph\u00e4nomen ansehen, als eine \u00fcberfl\u00fcssige Erleuchtung, mufs man nach G. Alles aus dem Bewufstsein entfernen, was Mechanismus ist. Das Bewufstsein ist Activit\u00e4t: es unterscheidet und identificirt. Es appercipirt das, was es schafft. Das Bewufstsein besitzt in gewissem Sinne auch etwas Unmittelbares: das Urtheil der Innerlichkeit oder Aeufserlichkeit einer Empfindung, desgleichen auch das Urtheil \u00fcber Gegenw\u00e4rtiges und Vergangenes. Ferner erheben wir nicht alle Eindr\u00fccke mit derselben Schnelligkeit ins Bewufst-sein, mit der wie sie empfangen, so dafs sich ihre Aufeinanderfolge bisweilen umkehrt. Wir percipiren nur das, was uns interessirt, was f\u00fcr uns","page":72},{"file":"p0073.txt","language":"de","ocr_de":"Li tera turberich t.\n73\neine Veranlassung bildet aufmerksam zu sein. G. schliefst daraus, dafs die Perception eine sensitive aber intellectuelle Operation ist. Ein Reiz bringt physiko-chemische Ver\u00e4nderungen in der Hirnzelle hervor und ein nnbewufstes F\u00fchlen. Es entsteht ein Denkact, ein Urtheil des Aufsen-seins. Aehnlich ist ein innerer Organreiz von dem Urtheil des Innenseins begleitet. Dies bildet einen erheblichen Einwand gegen die Physiologen, welche nicht vermocht haben, diese begleitenden Urtheile durch irgend eine Hypothese zu erkl\u00e4ren.\nD\u00fcrkheim bringt gegen die physiologische Theorie der Association einen anderen Einwand vor: Sie erkl\u00e4rt nicht die Aehnlichkeitsassociation. Die Aehnlichkeit zweier Vorstellungen besteht nicht immer, wie bei zwei Melodien, in der theilweisen Identit\u00e4t der organischen Erregung, sondern h\u00e4ufig mehr in dem Untergeordnetsein unter eine allgemeine Idee, z. B. bei Schnee und Papier die Idee des Weifsen, da das Weifs des Schnees ein anderes ist als daB Weifs des Papiers. Hiergegen bemerkt Goblot, dafs das Band zwischen beiden das Wort \u201eweifs\u201c gebildet habe. \u2014\nWelche Macht das Physiologische als associirendes Agens aus\u00fcben kann, erkennt man aus dem Traumzustand. Im Traum treten oft Vorstellungen und Bilder im Bewufstsein auf, namentlich wenn dasselbe auf einer zu tiefen Stufe psychischer Sammlung erscheint, welche weder den geringsten Grad von Aehnlichkeit besitzen, noch auch jemals in der Erfahrung associirt gewesen waren. Als associirendes Agens gelingt es in solchen F\u00e4llen h\u00e4ufig, eine gewisse Aehnlichkeit der physiologischen Erregungen nachzuweisen. Nebenbei bemerkt man aber immer noch ein anderes associirendes Band psychischer Natur, welches in der Zugeh\u00f6rigkeit der erscheinenden heterogenen Vorstellungen zu einer allgemeinen Erfahrung oder zu einem allgemeinen Gedanken besteht. Ebenfalls aus dem Traumzustande kann man aber auch erkennen, dafs, je mehr das Ich erstarkt, das Associiren vom Physiologischen um so unabh\u00e4ngiger wird. Schon aus diesen Gr\u00fcnden ist Ref. nicht f\u00fcr eine rein physiologische Theorie der Association.\tGiessleb (Erfurt).\nG. Aschaffbbbubg. Experimentelle Stadien aber Associationen. II. Theil: Die Associstionen in der Ersch\u00f6pfung. Krabpelih\u2019b Psychologische Arbeiten 2 (1), 1\u201483. 1897.\nEine in vieler Beziehung interessante Arbeit. Die wichtigsten Ergebnisse sind die folgenden.\n\u201eUnter dem Einfl\u00fcsse der Ersch\u00f6pfung, die eine durch arbeitete, durchwachte und ohne Nahrung verbrachte Nacht hervorruft, werden die engen begrifflichen Beziehungen zwischen dem (auf akustischem Wege \u00fcbermittelten) Reizwort und der Reaction nach und nach gelockert, und durch solche Associationen ersetzt, die der lang gewohnten Uebung ihre Entstehung verdanken. Besonders \u00fcberwiegen dabei die sprachlichen Beziehungen. Klang und Tonfarbe bestimmen die Reaction.\u201c\n\u201eReactionen, die mit dem Reizworte weder inhaltlich noch klanglich xusammenhingen, kamen nicht h\u00e4ufiger als bei Normal versuchen vor.\u201c\n\u201eDie Reactionszeit wurde durch die Ersch\u00f6pfung weder verk\u00fcrzt noch verl\u00e4ngert.\u201c","page":73}],"identifier":"lit31152","issued":"1900","language":"de","pages":"72-73","startpages":"72","title":"E. Goblot: Sur la th\u00e9orie physiologique de l'association. Rev. philos. 46 (11), 487-503. 1898","type":"Journal Article","volume":"22"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:16:15.088394+00:00"}

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