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C. Ricci: Le stereotipie nelle demenze e specialmente nelle demenze consecutive. Riv. Sper. di Fren. 25 (1), 111-130; (2), 324-340. 1899

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{"created":"2022-01-31T14:55:25.253313+00:00","id":"lit31255","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Fraenkel","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 22: 238-239","fulltext":[{"file":"p0238.txt","language":"de","ocr_de":"238\nLitera turbericht.\nTraumvorganges besteht Amnesie. Es besteht also nur eine summarische Erinnerung, wie bei gewissen Epileptikern. Dafs die Amnesie nicht immer eine totale ist, wird jetzt wohl allgemein zugegeben, doch blieb bisher die Amnesie als sicherstes Merkmal der bestandenen Bewufstlosigkeit in Geltung; Bewufstlosigkeit und Erinnerungslosigkeit sollten sich decken! Wenn dies auch in Wirklichkeit nicht der Fall ist, so kann doch andererseits kein Zweifel bestehen, dafs die Vorg\u00e4nge des epileptischen Anfalls aufserhalb dessen verlaufen, was wir als Bewufstsein aufzufassen gewohnt sind. Die psychischen Vorg\u00e4nge w\u00e4hrend des Anfalls, so zusammenh\u00e4ngend und bewufst sie auch zu sein scheinen, liegen aufserhalb der Bewufstseins-Sph\u00e4re und haben mit dem bewufsten psychischen Leben keinen Zusammenhang. Salq\u00f6 versteht unter Zusammenhang eines cerebralen Processes mit dem psychischen Leben des Individuums die organische Verkn\u00fcpfung der beiden, welche in Anbetracht der geistigen Individualit\u00e4t und der \u00e4uJseren Nebenumst\u00e4nde die That als die nothwendige Folge des Voran gegangenen erkennen l\u00e4fst. Die Bewufstlosigkeit ist das nie fehlende Symptom des epileptischen Anfalls, der Ausfall der Erinnerung kann aber nicht das aus-schliefsliche Beweismittel der Bewufstseinspause abgeben. Die Amnesie kann fehlen, ohne dafs damit die Bewufstlosigkeit ausgeschlossen w\u00e4re. Die theilweise oder ganz erhaltene Erinnerung, also das Fehlen der Amnesie, beweist nichts gegen eine vorausgegangene Bewufstlosigkeit.\nUmpfenbach.\n\u20ac. Ricci. Le stereotipie nelle demeixe e specialmente nelle demenze \u00bb\u00bb\u2022 secutiie. Riv. Sper. di Fren. 25 (1), 111\u2014130 ; (2), 324\u2014340. 1899.\nWenn der normale Mensch seinen Gedanken und Worten durch Mienenspiel. Gesichtsausdruck und K\u00f6rperhaltung verst\u00e4rkten Ausdruck giebt, ja sogar wenn ein grofser Theil der t\u00e4glichen Gesch\u00e4fte, wie An-und Auskleiden u. s. w. automatisch vollzieht und diese complicirten Handlungen durch Gew\u00f6hnung zu stereotypen Maafsnahmen erstarren, so stehen sie, wenn auch nur halbbewufst, noch immer unter der Herrschaft des Willens, der sich gegebenen Falls Rechenschaft \u00fcber seine Th\u00e4tigkeit geben kann. \u2014 Selbst der leidenschaftlich Erregte, der im Zorn die Faust ballt, den Gegner niederschl\u00e4gt, einen leblosen Gegenstand zerst\u00f6rt oder in der Verzweiflung sich die Haare ausrauft, ist noch im Stande sich und Anderen Gr\u00fcnde f\u00fcr sein Gebahren anzugeben.\nAnders die Geisteskranken. In den meisten F\u00e4llen sind ihre automatischen, auf einem inneren Zwange beruhenden Handlungen, ihnen selbst \u2014 und leider auch Anderen unverst\u00e4ndlich.\nWeist das \u00e4ufserlich unmotivirte, zwangsweise Reden und Thun \u00fcberhaupt auf geistige St\u00f6rung hin, so ist es doch auffallend, dafs nicht nur einfache, sondern auch sehr complicirte automatische Bewegungsst\u00f6rungen alle m\u00f6glichen Formen von Geisteskrankheiten in fast gesetzm\u00e4fsiger Weise unter allen Himmelsstrichen, namentlich aber in ihren Ausgangsstadien begleiten.\nDiese Stereotypen hat Dr. Ricci, auf Grund eigener Beobachtungen, in 3 grofse Gruppen gebracht.","page":238},{"file":"p0239.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n239\nA.\t(Akinesia.) Die Kranken stehen wachend in mehr oder minder bedeutungsvollen Stellungen, unbeweglich und stumm wie Bilds\u00e4ulen auf ein und demselben Fleck, kauern am Fufsboden, oder liegen im Schlafe stets in derselben Lage, in die sie zurtickschneilen, wenn man sie zwingt dieselbe zu \u00e4ndern. Fragt man sie nach dem Warum? so antworten sie entweder gar nicht, oder sagen, sie wissen es nicht; bisweilen geben sie einen unwesentlichen Grund an, bei dem irgend eine Hallucination im Spiele ist.\nB.\tStereotype seltsame Bewegungen (Parakinesis) einzelner Tlieile oder des ganzen K\u00f6rpers, im Gange, beim Sprechen, Zahnfletschen u. a. m. weisen auf eine Reizung der motorischen Rindencentren hin, w\u00e4hrend in A. ein Druck auf dieselben wahrscheinlich ist. Wie der Mutismus (in A.) so bildet die Verbigeration, das automatische Schreien und Wiederholen einzelner Worte und ganzer S\u00e4tze, den Haupttheil des von Kahlbaum als Spannungsirrsein (Katatonie) aufgestellten Krankheitsbildes.\nC.\tVerkehrte Handlungen, die ehedem, und auch jetzt noch zuweilen, die Anwendung von Zwangsmitteln erforderlich machten, \u00e4ufsern sich stereotyp beim Baden, indem ein Theil der Kranken das Wasser scheut, ein anderer nicht genug davon haben kann, beim Essen durch Nahrungsverweigerung oder Gefr\u00e4fsigkeit, Genufs von ekelhaften und unverdaulichen Dingen, Koth, Urin, Steinen, Federn. Besonders beliebt \u2014 bei Frauen mehr als bei M\u00e4nnern \u2014 die Sucht sich theilweise oder g\u00e4nzlich zu entkleiden, wohl in Folge von Hyper\u00e4sthesie der Haut oder sexueller Reize. Auf Hyper\u00e4sthesie beruht auch die Sucht sich die Haut an verschiedenen K\u00f6rpertheilen zu zerkratzen, die Bart- und anderen Haare auszuraufen, die N\u00e4gel abzubeifsen und Selbstverst\u00fcmmelung anderer Art \u2014 die Cruomania des Verf. \u2014 besonders bei Epileptischen und Imbezillen, seltener bei secund\u00e4r Dementen.\nDemn\u00e4chst steht der Zerst\u00f6rungstrieb (Clastomania), der gegen Alles, was den Kranken in die H\u00e4nde f\u00e4llt, namentlich gegen die zerreifs-baren Kleidungsst\u00fccke, Betten u. dgl. gerichtet ist. Schon Guislain, ein belgischer Arzt, hat diese stereotypen Zust\u00e4nde der mordeurs und d\u00e9chi-reurs, Beifser, Reifser und Schmierer, (letztere sind als besondere Gruppe von Ricci nicht aufgef\u00fchrt) zusammen mit denen der W\u00fchler (Talpophilia) als die Symptome einer Krankheitsform, der Folie, beschrieben und aufgefafst.\nDem Zerst\u00f6rungstrieb gegen\u00fcber steht der Sammeltrieb (Collecti-vismus), der auch ohne diebische Gel\u00fcste besonders unter Paralytisch- und sonstigen Schwachsinnigen, seine Anh\u00e4nger hat.\nF\u00fcr alles das lassen sich in den meisten F\u00e4llen weder psychische noch organische Ursachen herausfinden, wenn man nicht, wie der Verf. gelegentlich des Maulwurfw\u00fchlens, auf den weit entlegenen Atavismus als Erkl\u00e4rungsgrund zur\u00fcckgreifen will. N\u00e4her liegt es, an das Auftauchen von Erinnerungsbildern aus der Kinderzeit, an die Baulust und das W\u00fchlen der Knaben im Sande zu denken.\nFraenkel (Dessau).","page":239}],"identifier":"lit31255","issued":"1900","language":"de","pages":"238-239","startpages":"238","title":"C. Ricci: Le stereotipie nelle demenze e specialmente nelle demenze consecutive. Riv. Sper. di Fren. 25 (1), 111-130; (2), 324-340. 1899","type":"Journal Article","volume":"22"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:55:25.253319+00:00"}

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