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{"created":"2022-01-31T16:11:58.569763+00:00","id":"lit31260","links":{},"metadata":{"alternative":"Handw\u00f6rterbuch der Physiologie mit R\u00fccksicht auf physiologische Pathologie. Band 2","contributors":[{"name":"Vogel","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"In: Handw\u00f6rterbuch der Physiologie mit R\u00fccksicht auf physiologische Pathologie. Band 2, edited by Rudolph Wagner, 186-191. Braunschweig: Vieweg","fulltext":[{"file":"p0186.txt","language":"de","ocr_de":"186\t\u00a3)aut\nborl\u00e4uftge $\u00efmt>eitbun<5 ftnben, auferbem btc Aufnahme bcrfeTben t>ott \u00a9eiten be\u00e9 lebenbigen f\u00f4'\u00f4roer\u00f4 in ben meiften gotten burch Einreibung ben?irft mor\u2019- 4 ben unb tiefe Operation \u00f6ftere bon ben Beobachtern al\u00eb bureaus erforber* lieh bezeichnet tft : fo bleibt nur bie Annahme \u00fcbrig, baf bie ^Ibforption bon ben \u00e4\u00dfanbungen ber \u00a9chmeif * unb galgbr\u00fcfeu au\u00e9 erfolgt, inbem bie au* \u00c7erTicb applicirte g\u00ef\u00fcfftgfett mit bent \u00a9ecret biefer Pr\u00fcfen fich bermtfcht nnb in bemfe\u00efben bertbeilt bi\u00eb unterhalb bie \u00a3ornfc()icl)t ber Epibernti\u00e9 ge* langt, ober trogen aufgelegte K\u00f6rper in ben SD\u00ee\u00fcnbungen ber \u00a9chmeifbr\u00fcfen aufgel\u00f6ft merben, bie Einreibung aber ba\u00f6 Einbringen in bie \u00a3)r\u00fcfenm\u00fcu* bungen unb bie Bermifcfung mit bem \u00a9ecrete mefentlich bef\u00f6rbert. g\u00fcr bie \u00a3herapeutil m\u00fcrbe fich au\u00f6 ben ungezogenen Beobachtungen unb au$ biefer Erfl\u00e4rungtfmeife ba\u00e9 9\u00eeefultat ergeben, baf bon ber auf erlitten 2ln* I menbung ber nicht fl\u00fcchtigen Biebicamente, mit menigen Ausnahmen, ein nur itngemiffeS unb menig fruchtbares S\u00eeefultat zu ermarten fei.\nTraufe.\n.^ttpertrppJjte.\n\u00a3)er 9iame \u00bb.Jpppertrophie\u00ab bem SBortftnne nach eine \u00bb\u00fcberm\u00e4f ig ber= mehrte Ern\u00e4hrung\u201c, biente urfpr\u00fcnglich als allgemeiner Slu\u00f6brucf, um bannt eine \u00fcbernt\u00e4ftge Ern\u00e4hrung fomolrt be\u00f6 ganzen K\u00f6rpers, als einzelner ^he^ beffel* ben z\u00ab bezeichnen. gn biefer Bebeutung ift aber ber begriff ber \u00a3>ppertrophie offenbar ein fehr unbeftimmter, benn eS ift nicht immer m\u00f6glich, im concreten galle zu entfeheiben, ob ba\u00f4 2Bach$thum unb, a\u00efs 9\u00eeefultat beffelben, bte\u00a9r\u00f6fe eines \u00a9ebi\u00efbeS baS normale 5D?aaf \u00fcberleitet ober nicht, ba ja a\u00efle K\u00f6rper* theile, abgefehen bon ihren \u00a9r\u00f6fenberfchiebenheiten nach \u00c4lter unb \u00a9efchlecht, bebeutenbe \u00a9chmanfungen in ihrem Volumen zeigen, bie bon zuf\u00e4lligen Umft\u00e4m ben herr\u00fchren, melche mehr ober meniger noch in bie \u00a9renzen ber norma* len \u00a3ebenSbebingungen fallen. \u00a3)efhalb h^t man in neuerer 3eit ben Begriff bonipppertrophie mehr befchr\u00e4nlt unb bezeichnet bamit nurbie BolumSbermeh* rungen einzelner ^\u00f6rpertfeile, ober genauer gefagt, ihre3unahmeanfejlerB?affe (benn BolumSbermehrung burch blofe Infiltration bon gl\u00fcf ftgleiten mirb bon ber \u00a3ppertrophie auSgefchloffen), melche entmeber in go\u00efge fran\u00ee^afterEinfl\u00fcffe entflanben ober a\u00ef\u00f4 bie Urfache bon pathologifchen Erfcheinungen im \u00a3)rganis= mu\u00e9 anzufehen ftnb. 2lber auch gegen biefe Befchr\u00e4nfung beS Begriffes laffen ftch gegr\u00fcnbete Einmenbungen machen, benn man trennt baburch Vorg\u00e4nge, melche aus \u00e4hnlichen Urfachen, nach benfelben\u00a9efe\u00a3en jiattftnben, unb zmifepen benen nur ber Unterfchieb obmaltet, baf bie einen in ben HreiS beS normalen\n*) lieber bie \u00a3aut als \u00abSinnesorgan fiepe ben Slrtifel $ajitoerfzenge bei ben Sinnen im br\u00fcten Baute.\nSlnmerf. b. S\u00eeeb.","page":186},{"file":"p0187.txt","language":"de","ocr_de":"\u00c7ppertropfne*\nSevens fatten, a\u00effo $ur ^ppffo\u00efogt'e gep\u00f6ren, w\u00e4prenb bie anberen, tranfpafter Statur, jur yatpo\u00efogte geregnet werben. (Bergt. baS hier\u00fcber in bem 2lrt. \u201eGewebe in patpolog. 4>wft*t\u00ab\u00ab \u00a9. 815 \u00a9efagte). \u00a3>ie \u00a9renje jwifcpen ^Pppffv\u00efogte unb ^atpologie exiffirt aber nur in unferen Eompenbien, nicpt tn bei STratnr. 3n bem SD\u00eeaa\u00c7e, at\u00f6 eS bet bem gegenw\u00e4rtigen rafcpen gortfcpreff ten ber mebicinifcpenB$iffenfcpaften getingen wirb, bie ^atpotogie mit berapp* ffotogie in Einttang $u bringen, jene auf Hefe gtt begr\u00fcnben, wirb man auep bte bisherigen, ntepr \u00e4u\u00dferti<pen patpotogifepen Benennungen vertaffen unb an ipre \u00a9tette anbere Einleitungen fe\u00a3en, welche bem innern 3ufammenpang ber Erlernungen beffer entfpreepen.\n5\u00efu\u00f4 btefen \u00a9r\u00fcnben f\u00f6nnen auep bie fotgenben Bemerfungen \u00fcberippper* tropfte meber ein abgerunbeteS \u00a9anje bit ben, noep ben \u00a9egenpanb naep atten \u00a9eiten pin vottff\u00e4nbig erfep\u00f6pfen.\n2Bir betrachten hier an ber #ppertroppie: ihre Urfacpen unb bte organt* fepen ^roceffe, burep wetepe fie ju \u00a9tanbe fommt; bie Beffpaffenpeit ppper* troppifeper \u00a3peite, namenttiep bie ber neu ptnjugefommenen unb ipr Berp\u00e4tt* ni\u00df $u ben fepon fr\u00fcper vorpanbenen; ipre gotgen ff** ben ^yguniSmuS in ppp* ffotogifeper wie in patpotogifeper ipinftept: eine etwas fpeciettere \u00a9epitberung einzelner Wirten von \u00a3ppertroppie fett ben \u00a9eptu\u00df ntaepen.\n\u00a3)ie U r f a cp e ber \u00a3ppertroppie pat man von jeper in einer vermehrten Ern\u00e4prung beS betreffenben \u00a3peiteS gefuept. 2)er Ent\u00e4prungSproce\u00df, im wei* teren \u00a9inue aufgefa\u00dft, beffept aber auS ^wei entgegengefe^ten Borg\u00e4ngen ; auS einer Berff\u00fcfffgung unb BSieberauff\u00f6fuug berjentgen feffen organifepen Elemente, welcpe bereite gu 3weffen beS Lebens gebient paben (^eforption, ^\u00fcffbtlbung), unb auS einem 2tnfa$ von neuen Elementen $unt Erfa\u00a7 beS Abganges ( orga* ntfepe 2tppofftion, Ern\u00e4prung im engeren \u00a9t'nne). demgem\u00e4\u00df unterfepteb man jwei 5trten von ipppertroppte, eine eigentliche, auS abnorm vermehrter Ern\u00e4prung; \u2014 eine uneigenttiepe, auS abnorm verminberter 9f\u00ee\u00fcffbitbung. \u00a3)ie grage, ob bte teuere 2lrt auep wirftic^ jur $ppertroppie gep\u00f6rt, iff eine fepr unerpeblicpe, fte fott unS pier nicpt weiter befep\u00e4ftigen. 3pre Entfcpeibung berupt ganj barauf, wie weitman ben Begriff berErn\u00e4prung auSbepnen witt. \u00a3)tc Eriftenj ber \u00a3>ppertroppie auS verminberter D\u00ee\u00fcffbi\u00efbitng wirb vor^ugtiep von \u00a9epriftftettern \u00fcber patpotogifepe Anatomie verfoepten bte, wie $. B. (E a r S W e tt) mepr ben Effect, ats bietlrfacpe ber\u00fcffffepttgen unb \u00fcberatt ipppertroppte fepen, wo ein\u00a3peit votumt'n\u00f6fer erfepetnt, als er bersJtorm naep fein fottte. \u00a9te reep* nen $ur\u00a3ppertroppie auS verminberter D\u00ee\u00fcffbitbung pauptf\u00e4cpticp bie gatte, in benen ein gpeit naep ber (Geburt ober in fp\u00e4teren LebenSjapren baSjent'ge re* tativ gr\u00f6\u00dfere Botumen bet'bep\u00e4tt, wetcpeS ipm img\u00f6tatjuffanbe ober imfr\u00fcpe^ ften Lebensalter novmat $utam (angeborne\u00a3ppertroppie). ^ierper gep\u00f6rt vor wittern baS \u00a9tepenbteiben ber Glandula thjmus, ber Nebennieren auf tprent fr\u00fc= perenBotumen; baSBeparren ber Leber in t'prem f\u00f6taten3\u00abff\u00fcnbe, wobetber tinfe Lappen berfetben verp\u00e4ttnifm\u00e4fig gr\u00f6\u00dfer ift, als fp\u00e4tet; eine angeborne (img\u00f6tuS normale) \u00a7ppertroppie beS^erjenS, wobet bieS\u00e4nbe berBentritet imBerp\u00e4ttni\u00df \u00a7ur Eapactt\u00e4t iprer \u00a3\u00f6pten biffer ftnb, atS imffiormatjuftanbe1).\nBei weitem bie SJiepr^apt ber g\u00e4tte von ^ppertroppie paben aber ipren Ehunbvietmepr in einer vermehrten Ern\u00e4prung, ats in einergepemrn* ten S\u00eeuffbitbung. E\u00f4 iff nun von popent pppffotogifepen gntereffe unb von ber gr\u00f6\u00dften pra!tiftpen2Bi(ptigleit, bie Urfacpen einer tocat vermehrten Ern\u00e4p* rung n\u00e4per t'n\u2019S 5luge ju faffen. 5ltte t\u00f6rpertpeite bttben unb ern\u00e4pren ff cp\nx) Car sw ell, pathol. anat. Hypertrophy, p. 3.","page":187},{"file":"p0188.txt","language":"de","ocr_de":"188\t$\u00ee)pertrop\u00ee>te*\n\u00fbu$ ber gil\u00fcfftgfett, treize, e\u00fbt mehr ober toentger oerbmtnte\u00e9unb oerdnberte\u00e9 23lutpla\u00e9ma, bt'e$Mnbe berGfaptllarenburchbringt unb al\u00e9 allgemeine (\u00eerndh* rung\u00e9flitfftgfett a\u00ef\u00efe 3totf<$enrdume gtotfchen ben fnflo\u00efogtftyen (Elementen ber \u00a9etoebe, tote SBaffer bte |5oren e\u00fbte\u00e9 \u00a9chtoantme\u00e9, erf\u00fcllt. (\u00a3# tj\u00ee h\u00f4chf\u00ee toa^rfc^etn\u00eftc^, baf fcfyon bte blofe SSermehrung btefer (\u00efrndhrung\u00e9fl\u00fcfjigfett an t'rgenb einer \u00a9telle, toenn ber 3uj\u00efanb l\u00e4ngere 3eit fortbauert, eine oer* mehrte 23ilbung oon organtf^erSD?affe an biefer\u00a9telle, alfo etne \u00f6rtliche*^* pertroptyie bebtngen fann. (\u00efine oermehrteGnrgiefntng oon^la\u00f4ma h\u00e4ngt aber ihrerfeit\u00f4 ab oon getotffen\u00f6rth'c^en3)?obtft'cattonen beO^ret\u2019O\u00efaufe\u00f4. \u00a9te toirb bebingt burd; e\u00fbt langfamere\u00e9 glt'eften be\u00e933lute\u00e9 in ben (kapillaren, unb btefe\u00e9 toteber oon einer (krtoeiterung ber le^teren. SDt'eSBirlung toirb noch gefletgert, toenn gugletch burch (Erweiterung ber guf\u00fchrenben Arterien etn 0erme^rter3\u00abs ftuf be\u00e9 25lute\u00e9 nach einem folgen Organe bebtngt totrb. (Eine fold) e (Er to et* terung ber betreffenden \u00f6rterten totrb aber bet ^ppertropluen gar nicht fetten beobachtet. 9ftan begeicpnet boc^ bte hierher geh\u00f6rigen (Erlernungen mit bent gemeinfchaftlichen ganten (Eon g eft ion. (E\u00e9 ij\u00ef lang\u00e9 anerfannt, baf etne fortgefetgte (Eongefion ba\u00e9 toefent\u00eet^e (Eaufalmoment ber ipppertropl\u00fben bit* bet. \u00a9oH aber etne (Eongeflion \u00a7ppertrophte beb\u00fbtgen, fontuf noch etn gtoet* te\u00e9 Montent h\u00fbtgufommen: ba\u00e9 Blutpla\u00e9ma rnitj? einen getotffen 9\u00eeetc^t\u00ff\u00abm an pla|\u00fbfchcH\u00a9toffen,namentlich$aferftoffgeigen. (Eine getoiffeiBlutmtfchung, too ber f\u00c7aferftoff oor^errf^t (entg\u00fcnbliche \u00a3)tathefe), tft baher ber \u00a3ppertro* pf\u00fbe g\u00fcnjitg, anbere, too ba\u00e9 i\u00f4tut an p\u00efajltffjen fetten \u00e4rmer tf\u00ee ((Ef\u00fborofe, erhoffte SSenoftt\u00e2t), totberfe^en ftch bem 3ujtanbefontmen oon {typertrop\u00fften. 23et SBafferfucht, too bte \u00a9etoebe oft mit etner fe^r bebeutenben 9)?enge oon organifcpen f\u00c7t\u00fcfftgfeiten gefc^toangert ftnb, lomrnt e\u00e9 boch nicht gu oermehr* ter 23ilbung oon organiser Sftaffe, ohne 3\u00ab>eifet, toeit hier bte glitfftgfeit toentger gaferftoff enth\u00e4lt unb toentger leicht al\u00e9 (Eptoblaftem aufgutreten oerrnag. 2tber etne folche, ber gew\u00f6hnlichen organtf^en ^piaft\u00e9 ung\u00fcnf\u00fbge 33tutmtfcf>ung lann gerabe gu eigent\u00fcmlichen lippertrophien 23erantaffung geben, wie wir weiter unten bet ber gettfut^t fe^en toerben. Ueberbte\u00e9 nt\u00fcf* fen totr gefielen, baf gegenw\u00e4rtig etne genaue 2B\u00fcrbtgung be\u00e9 (Etnfluffe\u00e9, welchen bte TOf^ung be\u00e9 23lute\u00e9 auf bte (Ern\u00e4hrung au\u00e9\u00fcbt, noch feftr mifj* liti) tft; et ft fortgefe#te goo^emtf^e ttnterfut^ungen f\u00f6nnen hier bt'egew\u00fcnfch* ten Sluffcpl\u00fcffe geben.\nCSrtn gtoette\u00e9 wichtiges Montent bei ber 23tlbung ber ipppertrophten tft ber^tnfluf be\u00e9 ^eroenfpftent\u00e9. 2)tefe\u00e9oermttte\u00eft, unb getotf tn ber gro* f en SD\u00eee^rga^\u00ef ber^\u00fctte, bte berett\u00e9 befpro(\u00c7enen25erdnberungen tnt ^ret\u00e9\u00efauf, oon toe\u00ef^enbte oermebrteSlb\u00efagerung be\u00e9 gur9\u00eeeubt\u00efbuttg btenenben (\u00ee^tobla^ ftent\u00e9 ab^\u00e4ngt. SBa^rfc^etnlt^ totrtt aber ba\u00e9^eroenf^ftem no6) auf etne an* bere\u00eeBetfe betm3uftanbeiomnten oon ^^ertro^t'en. sfeenn ndnt\u00eftc^au^ ba\u00e9 ergoffene ^tobtaftent immer bte Elemente ber ^eubtlbung liefert, fo d<*\u00ab3t boc^ bte ^trt ber (\u00eenttoitftung nic^t allein oon i^m ab, fonbern totrb fwupt* fd^ltc^ bebtngt bitrd) ben \u00a9inflnf ber umgebenben ^et'le, burt^ t^ren \u00a9e* funbjjeit\u00e9\u00bb unb ^rdfteguflanb, ber feinerfet\u2019t\u00e9 toieber burc^ ba\u00e9 ^eroenf\u00e7jlem oermittelt toirb. (23ergt. \u00bb^ntg\u00fcnbung\u00ab \u00a9.352 ff.)\n\u00aeiefe atlgemeinenUrfa^en ber ^p^pertro^ie erfc^et'nenaber in ben oer^ ft\u00a7iebenen concreten^dtlen auf ba\u00e9 9)?anni^faltigjle motioirt: fte toerben balb oon normalen, gumSKefen be\u00e9iDrgani\u00f4mu\u00f4 ge^orenben 23ebtngungen oeran^ la^t, balb bur$ dufiere, bem iDrgani\u00e9mu\u00e9 frembe D\u00eeeige in 2Birlung gefegt, tot'e totr fpdter, bei Betrachtung eingelner2lrten oon \u00a3>9pertroplnefehen toerben.\n2)t'e \u00c7ifto\u00efogifc^e 33ef$affenhett J\u00e7^ertropJif^er 'tytiU, namentlich ba\u00e9","page":188},{"file":"p0189.txt","language":"de","ocr_de":"^hpertropffie*\t189\nVerlj\u00e4ltni\u00df ber neu hinaugelommenen $u ben bereits fr\u00fcher oorhanbenen\u00a9le* menten iff in ben concrete\u00bb g\u00e4lten ebenfalls fehr oerffhieben. 2)tefer \u00a9Jegen* ffanb m\u00fcrbe bereite in ben Art. \u00bb\u00a9nt^\u00fcnbung\u00ab (\u00a9. 350. ff.) unb \u00bb\u00a9emebe, in pathologtffher \u00a3inffcht\u201c (\u00a9. 816 ff.) ausf\u00fchrlich befprochen. 9J2an unter* fcheibet mature, oolllomntene \u00a3ppertrophien, mo bie neuerjeugten \u00a9le* mente ben fdjon fr\u00fcher oorhanbenen oottlommen gleiten, unb falfche, un* oolllomntene, mo bie neugebilbeten^eite oon ben alten oerffhiebene ffnb. 2)ie erfferen fielen bann gem\u00f6hnlich auf einer nieberen \u00a9ntmttflungSffufe, btlben amorce \u00abKaffen, mie bei ber entj\u00fcnblichen, burch geronnenen gaferffoff gebilbeten $>^ertro^ie, ober fie ftnb erft in ber \u00a9ntmt'cflung begriffen; bie ip9pertropf>ie iff nur oor\u00fcbergehenb unoottlomnten unb manbelt ffch mit ber oottenbeten \u00a9ntmicflung ber neuen Elemente in eine oottlommene um. 3n anberen f\u00e4llen enblich iff bie \u00a3t)pertropt)ie bebingt burch Ablagerung oon Stuberlelmaffe, \u00a9arcinont u. bergl. (b\u00f6sartige Jp^ertro^ie): bann ftnb na* t\u00fcrlich bie alten ^et'le mefentlich oon ben neuen oerffhieben.\n\u00a3)t'egolgcn ber$9pertroplne f\u00fcr ben Organismus ftnb fehr oerffhieben. VtSmeilen ift ber 3\u00abfiattb gan$ unffh\u00e4bltch, in anberen gotten aber giebt er Anla\u00df jur^ranlheit unb lann felbff jum \u00a3obe f\u00fchren. 2)iefe Verffhiebenheit h\u00e4ngt aber h<*uptf\u00e4chli<h ab: oon ber Art ber $wertrop$ie, oon timer \u00a9in* mtrlung auf bie function beS ergriffenen Organes unb oon ber Dignit\u00e4t beS lederen. V\u00f6Sarttge ^ppertroplnett merben baburch ffh\u00e4blt'ch, ba\u00df bie SD\u00eeaffe ^ beS \u00fffeubop\u00efaSma threr Vatur nach in \u00a9Weisung \u00fcbergebt unb baS ergriff fene Organ in biefen ^3roce\u00df mit ^t\u2019neinjie^t. \u00a9utartigeipppertrophien ffha* ben, inbem fte bie gunction beS ergriffenen Organes beeintr\u00e4chtigen, fo na* mentlicfj bie fallen #ppertrophien, ober bicfelbe abnorm erh\u00f6h\u2122 (\u00a3pper* trotte beS \u00a3er$enS). 3h* ^auptnacptheil iff aber gem\u00f6hnlich ein menant* 4 fc^er, inbem ffe auf benachbarte tytilt br\u00fcten, btefe beeintr\u00e4chtigen, Kan\u00e4le oerffhlie\u00dfen u. f. m. \u00a3)e\u00dfhalb h\u00e4ngt bie ^at^ologifc^e S\u00dfebeutung ber \u00a3p* pertroptffen in ber SKehrjahl ber g\u00e4lte oon gan$ ^f\u00e4lligen Umff\u00e4nben ab (\u00a9r\u00f6\u00dfe, gorm, umgebenbe\tunb l\u00e4\u00dft ffch nicht mohl non einem attge*\nmeinen \u00a9effchtspunlt aus betrachten.\nSBt\u2019r motten nun, $ur (Erl\u00e4uterung beS Vorffehenben, einige ber michti* geren \u00a3ppertrophien *toaS n\u00e4her in\u2019S Auge faffen.\n3u ben michtigffen unb jugleid; hnuffgffen \u00a3ppertrophien \u00d6e^ren bie* jent'gen, meldm im Bereiche beS \u00dcftuSlelfpffentS oorlomnten. 3\u00dfbe fehr lange fortgefefjte \u00a9teigerung ber X^\u00e4txQhit eines 9)?uSlelS bemirft eine attm\u00e4ltge * Vermehrung fetneS Volumens, etne\u00a3ppertrophie beffelben. \u00a3)abei mirb ohne 3meifel bie SO\u00eeaffe feiner ^rimitiofafern oermehrt, nicht aber bie \u00a9r\u00f6\u00dfe ber einzelnen. \u00a3)ie\u00df gilt fomohl f\u00fcr bie milll\u00fcrlich bemeglt<hen SKuSleln mit quergeffreiften^rtmitiob\u00fcnbeln, als auch f\u00fcr bie nicht mi\u00dfl\u00fcrli<h beweglichen, fogenannten organiffhen. Hergang habet iff wahrffheinlich ber, ba\u00df bie t erh\u00f6hete \u00a3$\u00e4tigfett ber SftuSlelfafern burch 3\u00eeeflermirlung eine \u00a9Weiterung ber \u00a9aht'ttargef\u00e4\u00dfe, \u00fcberhaupt \u00a9ongeffion bebingt, morau\u00f6 bann oermehrte Au\u00e9fonberung oon ^la\u00e9nta unb oermehrte \u00a9rn\u00e4hrung refultirt. Vegieht ffch eine folche ^pertrophie auf \u00e4u\u00dfere 9?\u00eeu\u00f4feltt be\u00f4 \u00a9tarnme\u00e4 ober ber \u00a9rtre* mit\u00e4ten, fo folgt barau\u00f6 lein \u00a9chaben f\u00fcr ben \u00a3)rgant$mu$. \u00a9o ffnb bei ^\u00e4njern bie \u00dc^u\u00f6feln ber unteren (Extremit\u00e4ten ; bei ^erfonen, bie fortgefe^t ihre Arme anftrengen, j. S3, bei \u00a9robfchmieben, bt'e-ber oberen (Extremit\u00e4ten \u00fcberm\u00e4\u00dfig entmidelt, aber D\u00eet'emanb beult babei an eine tranlheit, ja man magt e\u00f6 laum, ben 3uffa\u00abb ^hpertrohhi\u00df\u00ab beiz\u00e4hlen, miemohl er in jeber ^tnffcht ba$u geh\u00f6rt, \u00a9ine oor\u00fcbergehenbe, bem gefunben3\u00abff\u00abnbe an*","page":189},{"file":"p0190.txt","language":"de","ocr_de":"190\t^Wertro^te*\ngeh\u00f6rige \u00a3pp er trotte oon 9ftubfelfubffan$ fomrnt oor beim Uterub m ber \u00a9tmangerfcpaft; biefeb \u00aeebilbe mirb m'tt nur btutreiter, fonbern aut 00* lumin\u00f6fer unb offenbar nehmen feine Sftubfelfafern an 3^ 5U- \u00dfranfhafte ^>9pertrop^ten non mubful\u00f6fen Organen, bie einen nachteiligen Einflu\u00df auf \u00d6efunbheit unb \u00a3eben aub\u00fcben, ffnb bte beb iper^enb unb ber sD?ubfel = haut beb Oarntfanaleb. \u00a9ie tommen aber burch biefelben Vebingungen $u \u00a9taube, mie bie oben erm\u00e4hnten ^ppertroplffen \u00e4u\u00dferer Organe, burch eine lange 3eit fortbauernbe erlmhete SEt\u00e4tigfeit beb Organeb. \u00a90 bt\u2019lben fft ^ppertropluen ber 9J?ubfelfubffanj beb \u00a3er$enb, mennfpinberniffe gugegen ffnb, melche bab Aubflie\u00dfen beb Vluteb in bie Aorta ober Art. pulmonalis erfchmeren ; Jpppertrophien beb Oarntfanaleb, menu burd; \u00a9tricturen ober \u00e4u\u00dfere \u00a3inberniffe bie Jortbemegung feiner kontente erfchmert ober gehemmt mirb. Oiefelben \u00a3>ppertrophien bilben fich aber auch burch lau^e fortbauernbe (\u00a3ongeffion, burch cpronifte \u00a9ntpnbung. S3eibe Arten oon ipppertrophien merben auf mechantfche 2Beife fch\u00e4blict): bie beb Oarntfanaleb, tnbem fie \u00a9tricturen oeranlaffen, unb fo bie gortbemegung beb Oarminhalteb ft\u00f6ren; \u2014 bie beb \u00a3er$enb, inbem ber hppertrophifte SBcntrifel fi<h uur unoollfom* nten ermeitert, unb fo einOfeilber normalen Vlutmenge nicht eintreten fann, moburch \u00a9tocfungen in ben Zungen ober im Venenfpffeme entffehen.\n3\u00ab br\u00fcfigen Organen ffnb\u00a3ppertr^phien wit* feiten, hiermerben aber h\u00e4ufig bie oerfchiebenartigften, oft nur oor\u00fcberge\u00dfenben Volumboermeh* rungen ju ben -Jpppertrop\u00dfien geregnet. SD\u00eeanche berfelben beruhen nur auf einer Ueberf\u00fc\u00f6ung mit Vlut; fo oiele Vergr\u00f6\u00dferungen berSD\u00eet'lj. Oot giebt eb auch ma\u00dfre.!p\u00dfpertrophien biefebOrganeb, namentlich in golge bon2\u00d6echs felftebern. Oie hiffologifche Unterfutung meif\u2019t in ihnen nichtb Abnormeb nat, nur eine Vermehrung ber normalen Elemente. 3hre Actiologie ift nicht flar, ffeentffe\u00dfen aber ma\u00df ffte*n\u00fct burt ^atl\u00d6e fortbauernbe (\u00a3ongeftion. fpp* pertrophien berVr\u00fcffe tommen neben oor\u00fcberge\u00dfenbett Aufhellungen biefer Organe alb bleibenbe Volumboermehrung oor. \u00a9ie ffnb nicht hiffologifch un= terfucht, beffehen aber ma\u00dfrfteinlit aub neugebilbetem3ellgemebe unb Jett. Oie h\u00e4ufigen \u00a7ppertrop\u00dfien ber Glandula thyreoidea geigen einen oerfcpiebe* nen \u00dftffologiften Vau. 3hre genauereSfenntni\u00df mirb baburch erfchmert, ba\u00df auch ber normale Van biefeb br\u00fcfigen \u00a9ebilbeb nicht \u00dfinrcitettb flar iff. \u00a9ie fcheinen halb in einer Vermehrung beb normalen \u00a9emebeb $u beffehen, mobet aber ber getlige Vau beb Organeb heutiger mirb unb runbe, leim\u00e4\u00dfnlite Waffen (\u00e9o\u00fcoibe) in bemfelben \u00dferoortreten ; halb oergr\u00f6\u00dfern fft nur einzelne 3eHen, f\u00fcllen fft mit einer bictlic^en gl\u00fcfffgfeit unb bemirfen eine locale 3u* n\u00e4hme ber Or\u00fcfe (Struma cystica, lymphatica). Oie Aettologie biefeb Vor* gangeb iff tro$ beb h\u00e4ufigen Vorfommenb not bunfel. Vtbmetlen ft einen flimatifte unb enbemifc\u00dfe Verh\u00e4ltniffe babei mit^umirfen, \u2014 aber mie? \u2014 mohl nur in feltenen g\u00e4lten giebt eine reine (\u00a3ongeffion ju ihrer Vilbung Ver* anlaffung1). $>ppertrophie ber gpntp\u00dfbr\u00fcfen fommt fehr h\u00e4ufig oor alb golge oon \u00a9crop\u00dfuloffb, ^ugleit mit Anftme\u00fcungen anberer Organe, ber Oberlippen, ber knoten. Oiefe fpppertrop\u00dfte iff immer eine falfte, bebingt burt \u00e9lbla^ gerung oon amorphen, fehr rnem\u2019g pr Organifation geneigten ^roteinoerbin* bungen. Sftan erfl\u00e4rt biefe Vorg\u00e4nge burt Abnormit\u00e4ten ber Vlutbilbung, beb localen ^reiblaufeb unb 9\u00eeeroeneinfluffeb, aber bieb ffnb blo\u00dfe D\u00eeebenbarten, Vemeife, ba\u00df mir 00m eigensten Hergang m'ttb miffen.\nT) sp\u00df. 3- \u00fc* \u00e4Balt\u00dfet, ne\u00abe \u00a3eilart beb^ropfe\u00f6 hmh bie Untcrbinbung ber oberen \u00a9tilbbr\u00fcfen;@hlft9ftbern.","page":190},{"file":"p0191.txt","language":"de","ocr_de":"$9pertro!$ie*\t191\n\u00a9ine eigent\u00fcmliche 2lrt bon \u00a79pertro^te iji bie beS gettgewebeS, bte gettfucht (Polysarkia, Obesitas). ipiftologifch betrautet tft fie eine wahre \u00a7^pertro^te ; baS neugebilbete Jett unterfchetbet ftd; nicht bon bent normalen 3ett$eflgewebe. Stt>er ihre \u00a9ntftehungS weife ift wefentlich berfchieben bon ber ber meiften localen \u00a7^pertro^ten\u00ab \u00a3ier ftnb bie Urfa^en nicht locale Stenberun-gen beS ^erbeneinfluffeS unb beS Kreislaufes, fonbern allgemeine Slenberungen in ben \u00a9rn\u00e4hrungSberh\u00e4ltniffen, bte einen Ueberflu\u00df bon $ett im K\u00f6rder erjeu* gen, metier bann ju einer S\u00dferme^rnng beb normalen Fettgewebes bermanbt wirb. 2)ie Bebingungett ber Fettfud;t ftnb bez\u00fcglich: reifliche, namentlich faftige, am\u00e7\u00efonretc\u00c7e Mehrung; geringer \u00a9toffwechfel unb berminberte fpiration, bebingtburch geizige unb f\u00f6rderliche 9?uhe unb erfchlaffenbe \u00a9tnfl\u00fcffe. 2\u00dfie man ftch auS btefen Berh\u00e4ltniffen nach bem gegenw\u00e4rtigen \u00a9tanbe unfe* rer Kenntniffe bon ber Ern\u00e4hrung eine bermehrte Fettbilbung erff\u00e4ren fann, i\u00df fchon im 2lrtifel \u00a9m\u00e4hrung (\u00a9\u2022 451) befdrochen.\nDa\u00df ftch bei ben berfchiebenen Urfachen ber Qwtxtxo^k feine allgemein nen \u00a9runbf\u00e4^e f\u00fcr bte Reifung berfefben auf\u00dfeflen faffen, berfteht ftch au\u00f6 bem SSorhergehenben bon felb\u00df.\n3. 23ogel.\n3 tt ft i tt c *\u2666\n3mif^en bte Bewegungen, weldje unbefebte Waffen burch bte nach bem (Sdrachgebrattche ber \u00ffhpftf tnen infwrirenben mechanifchen Kr\u00e4fte herbor* bringen ober bon anbcren erfeiben, unb jene anberen, btebon felb\u00dfbewu\u00dfteit SBefen nach beutfich erfannten 3\u00bbeden wilif\u00fcr\u00efith erregt werben, tritt f\u00fcr bie umfaffenbe Betrachtung ber Mtturerfcheinungen bie mannigfaltige \u00aerudde ber inftinctartigen Bewegungen in bie Mitte, auf eine etgentf>\u00fcmXic^e Steife bie d;arafteriftifchen Merfmale beiber entgegengefefcien Wirten in ftch bereini* genb. \u00a9inem genau beftimmtcn ^lane mit ber angemeffen\u00dfen, feXbft in gemiffen \u00a9rennen ben ber\u00e4nberlt'chen Umft\u00e4nben fich andaffenben Auswahl ber Mittel juftrebenb, geigen uns hoch biefe Bewegungen nicht fo unber* fennbar bie Merfmale eines burch baS \u00a9elb\u00dfbewu\u00dftfein erfannten unb ge* wollten Bt\u2019eleS, ba\u00df wir fie ohne aften Vorbehalt als freie \u00a7anblungen eines th\u00e4tigen\u00a9ubjectS anfehen mosten. 2lber anberfeitS tragen fte auch nicht ben Slnfchetn etneS fo b\u00f6ftt'g bon inneren Motiben entbl\u00f6\u00dften, nur einem allgemeinen \u00a93efet$e d<*ffi\u00f6 folgenben \u00aeef<hehenS, ba\u00df mir fte gleich ben \u00a9egenmtrfungen unbelebter M\u00f6rder nur als beterminirte folgen gegebener \u00a9r\u00fcnbe bem allgemeinen begriffe ber burch tyxe Urfachen her* hergebrachten S\u00d6trfung unterorbnen b\u00fcrften. tiefer $3iberftreit einer innern Be\u00dfimmung, welche ben Mechanismus, unb eines unwiber\u00dfehlichen, im \u00a95an$en feiner \u00c9banberung untermorfenen Granges, ber bie SSt'llf\u00fcrlich* feit $u beeintr\u00e4chtigen fc^eint, ge\u00dfattet uns alfo feinen ber beiben heutigen begriffe anjuwenben, bie mir fon\u00df \u00fcber bie \u00a9nt\u00dfehnng bon Bewegungen","page":191}],"identifier":"lit31260","issued":"1844","language":"de","pages":"186-191","startpages":"186","title":"Hypertrophie","type":"Book Section","volume":"2"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:11:58.569768+00:00"}