The Virtual Laboratory - Resources on Experimental Life Sciences
  • Upload
Log in Sign up

Open Access

Nieren und Harnbereitung

beta


JSON Export

{"created":"2022-01-31T16:11:08.005310+00:00","id":"lit31269","links":{},"metadata":{"alternative":"Handw\u00f6rterbuch der Physiologie mit R\u00fccksicht auf physiologische Pathologie. Band 2","contributors":[{"name":"Ludwig, C.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"In: Handw\u00f6rterbuch der Physiologie mit R\u00fccksicht auf physiologische Pathologie. Band 2, edited by Rudolph Wagner, 628-640. Braunschweig: Vieweg","fulltext":[{"file":"p0628.txt","language":"de","ocr_de":"Glitten mt& ^>arn&emtwtg\nI. SD?an wirb e\u00ab einer anatomiten \u00a3)ar\u00dfellung ber Steren an btefem Orte geflattert, ba\u00df fie fleh nur auf eine Er\u00f6rterung ber feineren, f\u00fcr bie Ph9* fto\u00efogie inbbefonbere intereffanten SSer^\u00e4ltniffe befchr\u00e4nft, inbem fie ben &hr-buttern ber Anatomie ba\u00ab Ausf\u00fchrliche ber gr\u00f6beren ZfciU \u00fcberla\u00dft.\nOie Arteria renal is beginnt ihre Verkeilung in Eapi\u00fcaren, mit tue* nigen f\u00fcr ben Harnleiter be\u00dfimmten Ausnahmen, $uerfl an ber \u00a9ren$e gwi-ten Eortical- unb SDebuflarfub\u00dfanj ber Spiere unb $war in ber Art, ba\u00df fle an biefer Stelle ihre f\u00e4mmttic^en Ae\u00dfe in bie Eorticalfubftanj ber Diere fen-bet. Oiefenigen 3wetge, au$ welken unmittelbar bie Eapi\u00fcaren au\u00f6gehen, tre-ten in mei\u00df birectem S\u00dfege an bie Oberfl\u00e4che ber Diere, auf welch** fte, fo-fern bie\u00f6 \u00fcberhaupt getieft, fetbfl als Eapi\u00fcaren anlangen. Oiefe Xlein\u00dfen, gegen bie Oberfl\u00e4che nach a\u00fcen Dichtungen hin auffleigenben 3\u00ab>eige, liegen nun in beflimmten, Reinen Ab\u00df\u00e4nbcn oon einanber, fo ba\u00df 3wifchenr\u00e4ume jwtfchen benfelben bleiben, bie ihre l\u00e4ng\u00dfe Oimenflon in ber Dichtung ber Oitfe ber Eorticalfub\u00dfanj beft^en. 3\u00ab biefe D\u00e4ume erfolgt nun bie Eapi\u00fca-renoertheilung ; unb $war gehen meift in \u00abeinen Ab\u00df\u00e4nben nach $wei entgegen-gefegten Seiten bie Eapi\u00fcaren unter rechten ober \u00dfumpfen SBinfeln oon ben ebenbejeichnet auffleigenben heften ab, unb m\u00fcnben immer nach einem turnen, meifl geraben, feXtener gefcpl\u00e4ngelten Verlauf in ein fogenannte\u00ab Dtalpigh*\u2019* f^e\u00f6 K\u00f6rperchen. Otefe\u00f6 K\u00f6rperchen tfl n\u00e4mlich in feinem wefentliehen Steile nichts AnbereS, als eine weitere Verkeilung beS betriebenen (prim\u00e4ren) Eapi\u00fcaren\u00e4fl^en\u00f6, bie hier in mannichfacher VSeife flattflnbet, ^auptf\u00e4c^lich aber in ber Art, ba\u00df ft biefe prim\u00e4re Eapillare in 4 \u2014 8 3*t>eige fpaltet. 3eber biefer 3weige bilbet nun wieber einen engen 23ogen, ber oon ber Ohei-lungS\u00dfe\u00fce auSgeht unb beinahe &u berfelben jur\u00fctffommt. Oiefe einzelnen S3ogen liegen fehr gebr\u00e4ngt neben einanber unb hangen burch oiete Ana\u00dfomofen jufammen. Sinb biefe Vogen bis nahe ju bem UrfprungSpunft jur\u00fctfgefehrt, fo oereinigen fle fleh f\u00e4mmtlich wieber $u einem \u00a9ef\u00e4\u00dfe, welche\u00ab meifl oon engerem Ealiber als baS fleh oertheilenbe unb unmittelbar neben bemfelben,fcltener auf ber entgegengefe^ten Seite gelegen tfl. tiefer fo eben betriebene Heine \u00a9e-f\u00e4\u00dffn\u00e4uel liegt nun bureau\u00ab frei unb ohne oon 3witenfub\u00dfan& getragen $u werben in einer halb mehr halb weniger eng fleh an ihn an\u00dfhlie\u00dfenben Kapfel, welche bet SDenflhen unb S\u00e4ugethieren au\u00ab einer flructurlofen fehr feinen 9Dembran \u2014 sjftan fleht biefe SSer^\u00e4ltntffe namentlich beutltch bei frifchen, mit Seimmaffe injicirten unb fein gefchnittenen Pr\u00e4paraten unter Anwenbung ^o^er Vergr\u00f6\u00dferungen, wobei fleh auch geigt, ba\u00df bie Haut ber Kapfel oon ben meifl bic^t neben einanber liegenben, ein- unb auStretenben \u00a9ef\u00e4\u00dfen beS SDalptght\u2019* ten K\u00f6rperchen\u00ab burchbrochen wirb. Hat nun ba\u00ab \u00a9ef\u00e4\u00df, welche\u00ab bie anaflomofirenben Vogen be\u00ab 9Mpighi\u2019ten K\u00f6rperten\u00ab fammelt, bie Kapfel","page":628},{"file":"p0629.txt","language":"de","ocr_de":"\u00f6fteren unt> $arn6emtuttg*\t629\nburepbroepen, fo tritt e$ weiter gegen bie 2D?itte be$ oorpin erw\u00e4hnten \u00dftoU fcpenraume\u00f4 unb tpeilt ftc^ pier meiften\u00f6 non feuern in mepre Slepcpen, welche mit ben f\u00e4mmtlicpett, au\u00f6 ben unmittelbar neben* unb gegen\u00fcberltegenben Kn\u00e4uel* epen au\u00f6tretenben \u00a9ef\u00e4fen ein engmafcpt'ge\u00f6 9?e\u00a7 bilben. Otefe\u00f6 \u00dcfte^ gept fo* mit fortlaufenb burep ben non \u00a7wei (ober nier?) \u00aelomeruti*9\u00eeeipen gebildeten 3 wifepenraum pin. 2ln ber \u00a9renje jwifepen Cortical* unb 5D?ebullarfubpan$ wirb biefe\u00f6 sJte\u00a3 allm\u00e4lig weitmafepiger unb enbltcp fenfen fiep gepre\u00dfte, burep weniger Otueranapomofen $ufammenp\u00e4ngenbe \u00a9ef\u00e4fe in bie SD\u00eeebuttarfubpanj, in welker pep einzelne bi\u00f6 \u00a7ur Ober\u00df\u00e4cpe ber ^apitlen erjtrecten, wo fie mit ben \u00a9ef\u00e4fen ber \u00a9cpleimpaut ber ^apitlen communiciren. \u2014 Verfolgen wir bie knben ber fetnften gegen bie \u25a0Iftierenober\u00df\u00e4cpe auffteigenben Slrterten\u00e4pcpett, fo ftnben wir, ba\u00df biejenigen berfelben, welcpe auf bie Ober\u00df\u00e4cpe ber Steren gelangen, pep opiw oorper \u00a9lomerult 5^ bilben in ein engmafepige\u00f6 9?e# er* gie\u00dfen, welcpeb mit ben oorpin befepriebenen Sfte^en ^ufammenp\u00e4ngt unb bie \u00e4u\u00dferte Oberfl\u00e4che be\u00f6 Organs betft. 3\u00abm \u00a3pet'l a^er bringen anbere 2le\u00df* epen biefer bureptretenben \u00a9ef\u00e4fe in ben umlt'egenben Pannicnlus adiposus. \u2014\n33emerfen\u00f6wertp erfcpetntenblicp noch bie kigentp\u00fcrnlicpfeitunfereS arteriellen \u00a9altern\u00e9, ba\u00df bie Slrierien\u00e4fte nteberer Orbnung nie mit ben nebenliegenben auf er burep kapillaren ana\u00dfomo\u00dfren, woburep bie 23equemlicpfeit entfpringt, ba\u00df man jebeS einzelne 9?ieren\u00df\u00fccf, wenn e$ nur bie 2luSpraplung eines 2lfte\u00f6 ganj enth\u00e4lt, abgefonbert injiciren lann.\n2luS f\u00e4mmtlichen oben befchriebenen kapillaren treten nun auf oerfcpt'ebene 2lrt bie 25enen jufammen. 3un\u00e4cp\u00df fomnten auf ber Ober\u00df\u00e4cpe ber \u00f6ftere aus bem umlt'egenben $dtt, unb au$ ben kapillaren beS jule^t befepriebenen peripheren sJte$eS \u00dfernf\u00f6rmtge SSenen $ur 2lnpcpt, welche in bie korticalfub\u00dfanj einbrtngen unb oon allen \u00a9eiten per auS ben jwifepen ben glomerulis liegen* ben sJ?e\u00a3en feine SSenen\u00df\u00e4mmcpen aufnepmen, unb fiep bis ju ben @ren$cn jwifepen S\u00eeinben* unb \u00dcftebuttarfubpan^ er\u00dfrecfen- Slu\u00dferbem aber enben 3Senen an bemfelben f\u00fcnfte, welcpe au$ ben kapillaren ber sfeebuHarfubpan^ ipr 23lut bejiepen, fo ba\u00df eS alfo fepeint, als bilbeten bie in ber 5D?arlfubftan$ oer* laufenben \u00a9ef\u00e4\u00dfe 23ogen, welcpe eine \u00e4pnlicpe \u00a9eftalt wie biefe \u00a9ub\u00dfan$ mit ipren ^aptllen auf bem ^\u00e4ngenburepfepnitte beft^en.\n3n biefer Oar\u00dfettung be$ \u00a9ef\u00e4\u00dfoerlaufeS \u00dfimmen bie be\u00dfen Slnatomen, we\u00efcpe fiep mit bem oorltegenben \u00a9egenpanbe befep\u00e4ftigt paben, \u00fcberein, na* mentlicp \u00c7ufcpfe, 3- SDUller, k. Seber, 9\u00ee. Sagner, Traufe, j\u00fcnger unb S3owman, benen icp mtep naep meinen Unterfucpungen an* fcpliepen mu\u00df1)-\n\u00a90 einftimmig bie befferen Anatomen nun auep je\u00a3t \u00fcber ben Blutgef\u00e4\u00df* oerlauf pnb, fo grof pnb bie \u00a3>tfferen$en \u00fcber ben Verlauf unb namentlich bie knbett ber ^arnfan\u00e4tepen. 9?acp ben Unterfucpungen f\u00e4mmtlt'cper oor* pin erw\u00e4pnter unb auep \u00e4lterer Anatomen petgen oon ben ^apillen bie etnjel* neu \u00a3arnfan\u00e4tcpen in ber 2D?ar!fubpan$ gerabe aufw\u00e4rts unb tpetlen pep \u00f6fter unter fpt'^en S\u00d6tnfeln biepotomifep, wobei bie au\u00f6 einer 9t\u00f6pre entpepen* ben japlretcpen ^an\u00e4lcpen um ^icpt\u00f6 ober um ein \u00a9eringeo enger pnb, al\u00e9 ba\u00f4 urfpr\u00fcnglicpe D\u00ee\u00f4prcpen. Senn bie ^an\u00e4lcpen in bie D\u00eeinbenfubpan^ eingetre*\nx) 3cp pabe e\u00f6 pier unterla\u00dfen, bie tn ben Seprbiicpern ber Stnafomie getocipnlttp angegebenen 3Jte\u00dfungen betjuf\u00fcgen, tpeil\u00e9 Weil fie naep ber Bubereitung ber ^r\u00e2^arate mit big Je|t ganj unoermeiblicpen ^ep>ter*n bepaftet ftnb, unb tpeilb weil fie eben bef* palb f\u00fcr bie opppologiftpe Deutung niept mepr leifien fbnnen, alg bieg bie blopen \u00a9cp\u00e4^ungen opne SWalpab oermbgen.","page":629},{"file":"p0630.txt","language":"de","ocr_de":"630\t\u00f6fteren unb iparnkrettung*\nten gnb, ffht\u00e4ngetn ge geh oietfach, unb t'nbent ge hier in b\u00fc\u00dften eng anet'nan* ber gesoffenen B\u00fcnbetn tn ben \u00abBmiffhenr\u00e4umen liegen, metche geh ziehen ben oben befff;ne\u00f6enen \u00a9tomerutiret'hen beffnben, (teigen fte gegen bie Oberfl\u00e4che ber Biere auf. 3n biefent Verlaufe burch bie Btnbenfubffanz Serben fte burch ba\u00f6 aus ben glomerulis au\u00f6tretenbe Btutgef\u00e4gne\u00a3 umfponnett. BSte nun aber bie \u00a3arnfan\u00e4t<hen in btefen 3mt'fchenr\u00e4umen enbtgen, iff bi\u00df jefct noch \u00a9egen* ffanb ber tebhafteften 2)t$cufffon unter ben Anatomen. 2\u00f6\u00e4j)renb man fetyon bie \u00e4ltere non 9B\u00fcIIer befonber\u00f4 oertretene, non B. BSagner unb Traufe nur jum Xtytii angenommene Slnffcht, bag bie \u00c7arnfan\u00e2tchen beim Bienffhen bltnb enbtgen fottten, burch bte Untersuchungen oon BSeber, melden ict; beige* treten mar, mtbertegt glaubte unb bie Vieren ju ben Pr\u00fcfen mit ne$f\u00f6rmigen \u00a9\u00e4ugen j\u00e4^tte, ijt ber Streit burch bie Beobachtungen oon Bo mm an oon feuern aufgefrifcht morben. Bach bt'efen Beobachtungen n\u00e4mtich fotten bie \u00a7arnfan\u00e4tchen, nachbem fte in ber (Eorticatfubffanz in ber bekannten BSeife emporgefftegen ftnb, pt\u00f6^tich umbiegen, unb ftch mieber abm\u00e4rt\u00f6 menben, bann fft oerengen unb hierauf zu einem btinben S\u00e4cfcf;en anfehmeflen, mettes att fchon erm\u00e4hnte Zapfet ben \u00a9tomerutu\u00f6 umgiebt. \u00a9egen btefe Meinung haben geh nun \u00c7ufchfe, \u00a3prtt (unb d. Jp. BSeber) unb Reichert (Bibber) nach Untersuchungen an gift*, Amphibien- (Proteus unb Rana), Boget* unb S\u00e4ugethier*Bieren erft\u00e4rt, m\u00e4hrenb fte 3- B?\u00fcHer nach Analogie et'ne\u00f6 befonbern Borfontmen\u00e4 bei ben B\u00eeprinoiben fur richtig h\u00e4lt. \u2014 BSemt ich nach meinen Berfuchen, metche ich in reichlicher 3afff &et S\u00e4ugetieren unb 2tmphR bien angeffeftt habe, entffhetben fott, fo mug ich mich baht'n erfl\u00e4ren, bag bie oon Bo mm an behauptete Structur geh an ben Bieren ber Coluber nach* meifen l\u00e4gt, m\u00e4hrenb fur bie \u00fcbrigen oon mir unterfuchten Amphibien* (Boa constrictor unb Rana) unb bie S\u00e4ugethiernieren fte ftch mahrfcheinlich machen, aber nicht mit Beffimmth eit er meifen, $um ntinbeffen aber auch nicht mit Sicherheit mibertegen taffe. \u2014 \u00a3>a in ben Bieren ber Amphibien, befonber\u00f6 ber Coluber natrix, bie \u00a3arnfan\u00e4tchen unb \u00a9ef\u00e4ge nicht fo gebr\u00e4ngt liegen, fo eignen fte geh oor a\u00ef\u00efen gur (\u00fcEntfcheibung unferer fchmtert'gen Streitfrage, ^nfteirt man eine Btere oon Gfotuber mit kimmaffe unb oerfertigt geh bann feine Schnitte, melche man burch fehr getinbe 3errung unb barauf fotgenben \u00a3)ru<* h\u00f6heren Bergr\u00f6gerungen (140 Sin.) zug\u00e4nglich macht, fo erfennt man, freilich unter oteten St\u00fccfen nur fetten, bag bie $>arnfan\u00e4tchen, metche an ihrem epithelium fo leicht fennttich ftnb, geh in bie Zapfet ber \u00a9tomeruti fortfe^en. Unter biefen Bitbern, metche, rnt'e Bei chert au\u00f6f\u00fchrt, oiete Cuetten ber \u00a3\u00e4uftung enthalten, ^abe ich nur biejent'gen f\u00fcr bemet'fenb erft\u00e4rt, bei met* then ich bie in ber gt\u00fcfggfeit ber \u00ab^arnfan\u00e4tchen fchmimmenben ^artifetn burch mechfetnben \u00a3)rucf batbin bie Zapfet, batb in ba\u00f6 \u00a3arnfan\u00e4tchen treiben fonnte; Pr\u00e4parate, metche unter bt\u2019efer Borau\u00f6fe$ung gemig feine \u00a3\u00e4uftung mehr Zutaffen. \u2014 Biet fchmiertger mug e\u00f6 bet gr\u00f6ften fein, ein fotche\u00f6 Pr\u00e4parat j\u00ab erhalten, ba mir hier gleiche Berfuche tro$ \u00f6fterer SBieberholung feine \u00e4hnli* chen Btlber haben getingen taffen; ganz deutlich mar mir nur zumeiten an ab* geriffenen \u00a3arnfan\u00e4tchen bie oon Bomman gezeichnete Berengung mit ihrem eigent\u00fcmlichen Spt'tetium. \u2014 Bortrefgi^e 3\u00abj[ectionen (nach bem fr\u00fcheren SBagffabe ) ber Jparnfan\u00e4tchen oom Ureter au\u00f6 bei Boa unb eben* fotche bei Coluber haben freilich bte\u00f6 eben au\u00f6gefprochene Befuttat nicht be* g\u00e4ttgt, t'nbent gt bei ihnen gumpfe, nicht angefchmoftene Snben zeigten, metche tn feiner Beziehung zu ben glomerulis ganben. 2)iefe\u00f6 negatioe Befuttat fann ich aber mit Bomman nicht att eine S\u00dfibertegung gelten taffen, meit immer 3njectionen oon urfpr\u00fcngtich mit gt\u00fcfggfeit gef\u00fc\u00fcten Kan\u00e4len, metche ffumpf","page":630},{"file":"p0631.txt","language":"de","ocr_de":"Steren uttb J\u00a3)ant6erettutt<5*\t631\nenbigen, eine mt\u00fcberwtnbbare gehlerquetle enthalten. \u2014 Bei \u00a9\u00e4ug erlernteren aber ip mtr tro# unz\u00e4hlige* Berfuche nach ber bet (Eoluber angewenbeten 9Re* thobe nie e\u00fbt Btlb zu 21ugen gelomnten, welches tu flarer BSeife bte Bow* nt an\u2019te SXnftc^t bep\u00e4ttgte. denn bet ber immer gro\u00dfen SRenge ber p\u00e7h freujenben unb \u00fcbereinanber legenben banale, welche man bet weniger fetn pr\u00e4partrten \u00a9t\u00fccten erh\u00e4lt, ifl baS Slnfe^en ber Pr\u00e4parate $u zweifelhaft; reift man aber bie \u00a9t\u00fccfe zu weit, fo erh\u00e4lt man immer, unb bieS aber mtt Setchtigfeit, Pr\u00e4parate, in welchen bte ^apfel feinen gortfa$ in bie Harnfan\u00e4l* ($en jeigt. \u00a3ro$bem ba\u00df ich legeres (Ergebni\u00df faft con\u00dfant fa\u00df, m\u00f6chte t eS both nicht als \u00a9egenbeweis gelten taffen, weit auch bie in bie Saufet tretenben Blutgef\u00e4\u00dfe fehr h\u00e4upg fo ta*f abrei\u00dfen, ba\u00df man bureaus nicht im \u00a9tanbe ip, ihre (EintrittSpelle in bie ftapfel zu bepimmen. Sehnliche $r\u00e4* parate, al\u00f6 bte eben betriebenen, h\u00fcben R e i cb e r t oeranla\u00dft, gegen bte Bow* man\u2019fche Slnftt aufzutreten; er macht namentlich geltenb, ba\u00df er oft % ber ganzen Zapfet \u00fcberfeinen habe, ohne einen abgeriffenen gortfa$ zu bemerfen, was mtr bei ber gro\u00dfen 3artheit nnb durch\u00dfch\u00fcgleit ber Membran nicht ent* teibenb ju fein teint. \u2014 gnfectionen burch ben Ureter ftnb bei \u00a9\u00e4ugethie* ren noch weniger entteibenb, als bei Slntphibten. \u2014-\tdie bon Bowman\nangewenbete gnjectionSmethobe oon do p\u00e8re aber giebt, wie ich mich burch mehrfache Repetition \u00fcberzeugt habe, Silber, welche 5war ben S3owman\u2019* ten \u00e4hnlich fehen, aber alte biefe haben letber fo oft ein oerWafcheneS 2ln* fehen, ba\u00df fte tro^bem, ba\u00df man z\u00ab bem B\u00eealpighi\u2019ten K\u00f6rper 3 Kan\u00e4le, jwet feinere (\u00f6rterte unb Bene) unb ein gr\u00f6beres (baS Harnfan\u00e4lchen \u2666)/ treten fteht, hoch nicht f\u00fcr beweifenb angefehen werben f\u00f6nnen. geber, ber pcp eine Riere auf biefe 2lrt mit Borpcht injictren, mehre hundert \u00a9chnitte oon ihr fertigen nnb biefe in SBaffer gelt'nb abfp\u00fclen will, wirb, feien bie Pr\u00e4parate frit ober getrocknet, einzelne folder freilich anoo\u00f6fommener darpellungen erhalten. \u2014 (Enbftch fprechen f\u00fcr bie Bowman\u2019ten Behauptungen bie befannten (Ertraoafationen, bte man oft nach injection ber Blutgef\u00e4\u00dfe in ben \u00a3arnfan\u00e4lchen ber Rtnbenfnbftanj fmbet; w\u00e4ren fol^e ^nfccti'onen nicht \u00fcberhaupt unfter, fo w\u00fcrbe man fte f\u00fcr faft beweifenb erfl\u00e4ren, ein fo t\u00e4u* tenbeS (?) Bilb liefern oft bie feinen durchtnitte ber Rinbenfub\u00dfanz; eS ftnb bt\u2019efelben um fo lockenber, wenn ft nirgenbS anberS als in ben Hamla* n\u00e4lchett (Ertraoafat ftnbet.\ndie Harnfan\u00e4lchen ftnb ihren anatomifchen (Elementen nach aus etner ftrncturlofen Haut unb einem biefelbe auSfletbenben (Epithelium eigener $lrt ju* fammengefefjt. (ES bepeht bt'efeS lefctere aus halb mehr halb weniger gro\u00dfen, runben, abgepachten 3eflen, oon benen bie gr\u00f6\u00dferen einen $ern enthalten, w\u00e4h* renb ihn bie Heineren entbehren; in ber (Eorttcalfubpanj liegen biefe 3eUen weniger gebr\u00e4ngt, gebr\u00e4ngter in ber 3J?ebuflarfubpan$, nie aber fo, ba\u00df pe polpgonale formen bilben. RichlS bepowent\u2019ger hangt bt'efeS (Epithelium fep Zufammen, fo ba\u00df man aus ben ^apt'Uen ber Kan\u00e4lchen beutliche r\u00f6hrenartige \u00a9t\u00fccke beffelben auSpreffen fann. \u2014 Bei ber Unterfuchung biefeS (Epitheliums ip (Efpgf\u00e4ure ein unentbehrliches Hilfsmittel. \u2014 Bowman hat bie Be* hauptung aufgepeflt, ba\u00df bie ^apfeln ber (Glomeruli (feine (Enben ber Ham* kan\u00e4lchen ) mit glimmereptthelium auSgelletbet feien. \u2014 2)tefe ^hatfache er^ fannte t f\u00fcr bie Rieren ber \u00a9ommerfr\u00f6fche f\u00fcr richtig, wie eS auch Ba* lenttn ton bemerfte nnb wie mtr ^rofeffor Bifchoff m\u00fcnblich mittheitte; wenn man unmittelbar nach ber decapitation ber \u00a9ommerfr\u00f6fche bie Rterett unterfucht, fo wirb man unzweifelhaft nnfere Behauptung bep\u00e4tigt pnben. Bet gro\u00dfen bagegen, welche mehre SRonate im SBtnterfchlaf gelegen hatten, unb","page":631},{"file":"p0632.txt","language":"de","ocr_de":"632\tSteren unt> >!parnf>emtun$.\nbei melden alle \u00fcbrigen (5pithelialtheile ber \u00a3arnfan\u00e4lchen in Hefter gorm aut?-gebilbet waren, fehlte biefet? glimmerepithelium. 2ln ben Steren eben get\u00f6bteter \u00a3unbe, $a\u00a7en unb Kaninchen konnte tdj bagegen nie ein epithelium ber ^a^fet gewahren.\n23owman, \u00a9oobftr unb Neichert laffen bte Blutgef\u00e4\u00dfe unb 5parnfandl$en in berNtere burch e\u00fbt eigenes? 23 tub ege webe bereinigt fein, weichet? \u00dfe \u00dfructurlot? nennen, bat? nach Neichert tn inniger Begehung $u ben fapfeln ber \u00a9lonterult fielen, unb tn ber 9Nebullarfub\u00dfan\u00e4 tn btrferen Sagen a\u00ef\u00f4 tn ber Ninbenfub\u00dfan$ borhanben fein foil. 3JKr fcheint bte Sinnahme bon B\u00fctb ege webe trgenb einer Slrt tu ber N\u00fctbenfub\u00dfanj fe^r gewagt ju fern, unb $war be\u00dfhalb, wett, wenn man e\u00fbt fleine.0 \u00a9t\u00fcrf Nterenfub\u00dfanj unter bent SNifroffope pre\u00dft, bte einzelnen btefc\u00f4 \u00a9t\u00fcrf con\u00dfituirenben 2$et'fe mit gro\u00dfer Seichtigteit aut? etnanber treten, es? fei benn, ba\u00df \u00dfch bte berf^tebenen \u00a3>arn- ober Blutgef\u00e4\u00dfe innig tn etnanber berfdrfungen Ratten. Hubert? bernait es? \u00dfch bagegen tn ber Nfarlfub\u00dfanj, tn Wetter Blut- unb iparngef\u00e4\u00dfe fe^r feft an etnanber geheftet \u00dfnb. (5t? fcheint tn btefer alfo bte Sinnahme et-net? \u00dfructurlofen Btnbegewebet? eher gerechtfertigt.\nlieber ben Berlauf ber Serben tn ben Steren I;at ^\u00dfappenhet'm Beobachtungen mitgetheilt, nach welchen \u00dfch bte mtt ben \u00f6rterten tu bte Steren \u00dfet\u2019genben Serben btt? ^u lie\u00dfen bon Ourchnte\u00dfer berfolgen lie\u00dfen; btefe Serben enbtgten mit (5nbf^ltngen, unb feien nicht wie bte Serben ber Nebennieren auf ihrem Berlaufe mit \u00a9anglienfugetn berfehen. \u2014 (5r\u00dferet? Nefultat mu\u00df ich be\u00df\u00e4ttgen, inbem man bei aufnterffamer Berfolgung ber Nerben fte aHerbingt? bit? ju ben feinften noch pr\u00e4part\u2019rbarctt Sleften befolgen fantt. Bei btefen genauen ^r\u00e4parattonen fielXt \u00dfd; ferner heraus?, ba\u00df jeberSl\u00dfber Arterie einen Nerbett^weig erhalt, welker btt? jur weitern Zfyei? lung an ber n\u00e4cb\u00dfen Slrtertengabel an Ot\u2019rfe nicht abjunehmen fcheint. liefet? Berh\u00e4ltnt'\u00df fcheint nun allerb\u00fctgt? barauf h\u00fctjubeuten, ba\u00df bie (5nben ber Nerben in bem Nterengewebe felbft $tt fuchen feien. SNir i\u00df et? feboch nie gegl\u00fcrft, ein folget? Pr\u00e4parat 51t fel;en, tro^bem, ba\u00df ttf; btele taufenbe bon Nt\u2019eren\u00dfhnitten unter Iwhen Bergr\u00f6\u00dferungen (140 bit? 300 Sin.) unterfucht habe. Narf; biefem (5rgcbni\u00df fcheint mir ber Ort unb bie Slrt ber Nerben-cnbt\u2019gung fehr problematisch- Oer \u00a9rnnb, warum eine beftnitibe Qrntf^ei-bung aber fo ferner wirb, fcheint mtr jum Sthet\u2019l wefentlt'ch barin $u liegen, weil man im fpecieHen galle immer noch fo fehr im Unklaren i\u00df, Wat? man unter einem Nerbenelcmcnt ber\u00dfehen feil; bc\u00dfhalb wage ich au(h nur weine eben aus?gefprochene Sln\u00dfcht ju bertreten, wenn man barunter Nerbenr\u00f6hren mit beutltchem Inhalt unb beutlicher \u00a3\u00fcHe ber\u00dfeht. \u2014 Bemerlen\u00f6werth erfcheint mir nod; bie 2Thatfac^e/ ba\u00df bie Nt'erenbenen an feiner \u00a9teile Ner-ben erhalten, obgleich h\u00e4ufig bie Nerben swifd;en einem Benen- unb Slrte-riena\u00df mitten in ne liegen. Sltn beutlich\u00dfen \u00fcberzeugt man \u00dfd; hierbon, wenn man eine frtfclje Od;fennt\u2019ere unterfucht, weil bet bt'efer bie Nerben burch i\u00dfr glat?artiget? Slnfehen fehr beutlid) bon ben umlt'egenben (Geweben erlannt werben. \u2014 gn N\u00fcrf\u00dfdht auf bie (5lementarthctle ber Nt\u2019erennerben berbtent noch Erw\u00e4hnung, ba\u00df bie a pp enh etm\u2019fche Sleu\u00dferung \u00fcber bie Slbwefenheit ber \u00a9anglienlugeln eine Befchr\u00e4nlung berbient. (5t? \u00dfnb mir \u00f6fter fehr fch\u00f6ne obalc ^anglienlugeln, weld;e aber Weber gortf\u00e4^e nod; gaben befa\u00dfen, begegnet. \u2014 Oie gaferelemente \u00dfnb bie gew\u00f6hnlichen bet? \u00a9pmpathicut?, eine fehr \u00fcberwtegeitbe Beenge Binbegewebt?\u00dfbri\u00fcen, breitere \u00e4u\u00dfer\u00df bla\u00dfe gafern, unb enblid; eine 5ltt^ahl beutlicher N\u00f6hren, bon betten bie feineren nur thetlweife hoppelt contourirt \u00dfnb, bie breiteren bagegen,","page":632},{"file":"p0633.txt","language":"de","ocr_de":"Vieren unt> <\u00c7)arnkmtung*\t633\nwelche bie fettenfteu btefer \u00ffrimitiotheite ftnb, befreit eine beutltc^e hoppelte Contour, unb fct;on fr\u00fche nach bem \u00a3obe ein fcb\u00f6neS ^rtmt'ttobanb. 9?ennt ntan nur btefe lebten D\u00eeo^renetemente Beroen, fo j\u00e4^It bte Spiere gewi\u00df z\u00ab ben neroen\u00e4rmffen feiten, ba man tn einem ff\u00e4rfern Stjfe beS Heroen oft i:uL\tbtefer 9\u00ee\u00f4t>ren ftnbet. (\u00fcft'n Berh\u00e4ttni\u00df jmtfc^en ben feineren unb\ngr\u00f6beren g\u00e4ben anzunehmen, iff wegen ber ungteichm\u00e4 \u00dfigen 3Sert^et\u00efuna ber* fetben tn ben oerfc^iebenen heften unm\u00f6glich-\n^ine djenufere Untersuchung ber Biere, welche nur einigerma\u00dfen bem \u00a9tanbpunCe ber mifroffopt'fcben Anatomie unb ber organtfe^en @bemt'e entfpr\u00e4che, ejriffctrt nicht. \u00a3)t'e turn S3 errett uS unb Se|mann befannt ge* machten Berfucbe \u00fcber ben (\u00a3iwet'\u00dfgebatt ber Biere unb bergtei^en ftnb fo mem'g geeignet, uns einigen 2luffct;tu\u00df z\u00ab geben, ba\u00df eS ratsamer iff, hier btefetben ganz z\u00ab \u00fcbergeben, ebenfo wie eS t;ter nicht am \u00a3)rt zu fein f^eint, bte \u00a9chwierigfeiten, welche ftd; ber ebemifeben Unterfucbung ber Steren, tote teb aus Erfahrung wei\u00df, entgegenfe^en, weiter ju ber\u00fchren \u2014\nIC Die manntibfa^en unb comptictrten Einrichtungen unferer \u00a3)r\u00fcfe unb bie febon fr\u00fcher oorhanbenen ausf\u00fchrlichen 5tnalpfen beS iparnS haben oor a\u00ef\u00efen anberen bie Slufmerffamfeit ber ^hbfatogen auf ftch geigen unb pe oeranla\u00dft, ben Berfucb z\u00ab wagen, ob es m\u00f6glich fei, ftcb eine flare Bor* fteuung oon bem \u00a9inzetbergange ber \u00a3arnberettung zu entwerfen. (\u00a3s ha* ben aber atte biefe Berfucbe bis jetzt nur zu einer Bet'he oon mehr ober we* ntger ftaren ^ppotbefen gef\u00fchrt, bte, obgleich \u00ab0<h bureaus unbewiefen, boeb wtti^ttg genug ftnb, um bem \u00a3efer oorgef\u00fcbrt ju werben.\n\u00aeie erfle grage, bereu Beantwortung f\u00fcr nufere Betrachtungen oon funbamentarer B$id;tigfet't t'ft, ifl bt'ejem'ge, ob unfere \u00a3)r\u00fcfe ben iparn aus entfernteren Beftanbtheiten beS BtuteS bereitet, ober ob fte f\u00e4mmtticbe Bef\u00eeanbtbeite t'breS \u00a9ecretS aus bem Blute febon fertig gebitbet erh\u00e4lt. \u2014 g\u00fcr einzelne Beftanbtheite beS UrinS ift eS bureb bie befannten Berfud;e oon 2)umaS, SB\u00f6bler, \u00a9tebberger, \u00a9t\u2019nton, Btarcbanb u. f. w. unb bureb pathologie Stb^H\u2122 (\u00aei$t) erwiefen, ba\u00df fte nicht in ben Steren erff gebitbet, fonbern bureb biefetben nur aus bem Btute auSgefcbie* ben werben. 3u biefen ftnb befonberS ber $arnffoff, bie \u00a3arnf\u00e4ure unb bie unorganifeben \u00a9atze zu rechnen, \u00e4\u00f6te eS ft<b mit ben anberen Beffanbtbei* ten bes \u00a3arn\u00f6 oerh\u00e4lt, ift zweifelhaft ; iff eS auch \u00abach Stnatogie beS \u00a3arn* ftoffS unb ber \u00a3arnf\u00e4ure nicht unwahrfcheinticb, ba\u00df ber neulich oon $et* tenfofer in ben fogenannten \u00a9rtra cito ff offen beS \u00a3>arnS entbeefte, bem II5amit in ber 3ufammenfe$ung \u00e4hnliche K\u00f6rper im Btute febon oorbanben fei\u00ab m\u00f6chte,fo t'ft cS both nunbeffenS zweifelhaft, ob bt'e\u00a3t'ppurf\u00e4ure unb \u00a7 ei n* ^ en \u2019S fticfjfoffhattige \u00a9\u00e4ure nebff ben \u00fcbrigen (\u00eertractt'offoffen ftcb ft^on im Btute oorgebilbet finben. 2Benn man bie im Formaten beftehenbe faure Reaction beS Urins gegen bie atfalifcbe beS BtuteS h\u00e4lt, fo mu\u00df man ft* ber tteberzeugung hingeben, ba\u00df eine wefentlt'cbe Umwanbtung ber aus bem Blut tn bte gieren auSgefcbtebenen \u00a9toffe oor ftd; gehe, ba wir aber tet'ber noch nicht mit Befttmmtheit wiffen, burd; wetebe \u00a9\u00e4ure bie Reaction bes Urins bebingt iff, fo iff eS nat\u00fcrlich nicht m\u00f6glich, ftcb weiter \u00fcber bte grage zu oerbm'ten, ob ihre Bitbung burct; eigent\u00fcmliche St'nwt'rfungen beS Steren* gewebes ober beffimmte d;emifcbe ^hatigleiten innerhalb ber gt\u00fcfftgfeit be^ wtrf^werbe. \u00abeueres ift feboch\t@cherer\u2019S Berfuchen, nach welchen\nbte fe\u00e4uremenge in bem getaffenen Urin z\u00abnimmt, unb nach *>er befannten Erfahrung, ba\u00df burct; eintretenbe Sltfaticit\u00e4t ber Urin nicht in feinen wefent* Itchen ^tgenfehaften oer\u00e4nbert wirb, am wahrfcbeintichffen.","page":633},{"file":"p0634.txt","language":"de","ocr_de":"634\t\u00e4lteren tint\u00bb #am6emtung.\n6*cn au\u00ab bet fdjwanfenten Stntwort auf unfere S\u00dfovftage t(l erftfo. li* ba\u00df tie Starlit ober gar tie tBeweife f\u00fcr bte einjetnen ?tnfifoen uter bie bet tiefer \u00eelbfc^eibune Wirtfamen (jutem fomiffon) trafte notf) 3Kau\u00bb ctye\u00e4 beftberat taffen werben.\n1) Kad) einer nur burch ihr 2ttter ehrw\u00fcrbtgen Slnft* fott bie 23erei* tunq be\u00e9 Urin\u00e9 eine function ber Kterenneroen fein. \u00a3>iefe Meinung teint namentlich in fr\u00fcherer Seit zum Streit barau\u00e9 heroorgegangen z\u00ab fern, baf man ben in bie Vieren bringenben Keroen feine anbere function af\u00f6 eine fogenannte trophite beizutegen wuffe, inbem man fte Weber fur fenftbel, no* f\u00fcr motorifd) ^aften z\u00ab b\u00fcrfen glaubte. 2>tefe Ungewt^ett tft aber bureb bie genaueren SSerfuc^e oon Valentin, welche t bet ^antn^en be* ft\u00e4tigen fann, oertwunben; benn nad; biefen SSerfuc^en ftnb bte Kterett* nemn bei heftigen Angriffen a\u00fcerbtng\u00e9 f\u00f4mer^aft; heftig muffen aber bte Angriffe wabrf\u00e9einfi^ wegen ber farten \u00a9Reiben be\u00e9 \u00a9pmpathtcu\u00e9 fein, \u00a9ie \u00abat$otogen Ratten bie 3\u00ab>eifet \u00fcber bie Junction ber Kterenneroen bet bem \u00abKenten ton fr\u00fcher befeitigen tonnen, wenn -fte bte ^^ftologen an bte lebhaften Kterenfchmerzen bei bebeutenberen acuten Seiben ber Steren er* innert batten. \u2014 Befenttid) aber f\u00fc$t ft unfere oorliegenbe \u00c7>t;pot^efe auf (Srperimente oon 23 r a d> e t, SK\u00c4IIer unb \u00ffeiper\u00e9, nach welchen tngotge ber \u00abD\u00eeortifcation ber Kterenneroen entweber bie (Secretion g\u00e4n^tefy untere br\u00fcrft ober in ihrer Qualit\u00e4t fe^r atienirt war. \u00a9iefe SSerfuc^e w\u00fcrben fur febr bebeutenb gehalten werben m\u00fcffen, wenn nach ihnen, ohne baf 331ut-circutation\u00e9f \u00f6rungen ober \u00a9eweb\u00e9oeranberungen tn ben Kte-reu eintr\u00e4ten, obige Secretionooer\u00e4nberungen ft zeigten. Um mich \u00bbon t$* rer 23ebeutung zu \u00fcberzeugen, unternahm ich eine SBieberhotung berfetben, wonach ich fte mit Valentin f\u00fcr bewei\u00e9unfrafttg galten muf. \u2014 vt habe bet biefen Werften, welche ich au Kaninchen anf elfte, \u00bborjugluf auf bte \u00a9eweb\u00e9oeranberungen K\u00fcdfdf genommen, weit e\u00e9 oon oorn |eretn f^ten, at\u00e9 fonnten biefe oor Mm zur (\u00a3rfl\u00e4rung ber Secretion\u00e9unterbrucfung bet* tra(>en \u2014 Surbe bie 23ene unb Arterie unb fomit bte Heroen nach speip\u00ear\u00e9 unb M\u00fctter oor\u00fcbergehenb zugefc^n\u00fcrt, fo trat unter bret Serfucben bei einem bie oon \u00abpeiper\u00e9 betriebene auferorbent\u00efufe \u00a3rwet* *ung be\u00e9 Kierengewebe\u00e9 ein; ba\u00e9 ^ier war 22 Stunben nach ber Dpe* ratio\u00ab qeforben. gn btefem gatte fiel nach Er\u00f6ffnung ber gekannten. \u00c4ap-fet bie \u00c7ortiea\u00effubfanz ber Vieren in gloden ^erau\u00e9, neben wefd;en ft \u00abu\u00e9 berfetben eine grofe \u00abKaffe ft\u00fcfftgen SBIuteO entleerte. SBurben btefe gloden in kaffer getinbe abgefp\u00fclt, fo wufcfien fte ft \u00bbollfanbtg wetf; w\u00fcrben fte au\u00e9 etttanber gezerrt unter ba\u00e9 \u00abKifroffop (300 33erg. Stn.) geUgt, fo leigten fte ft* einzig au\u00ab ^arnfanaten, beren obere (gaben abgertjfen, bte aber mit gutem (Epithelium befegt waren, befehenb. 2)te 231utgef\u00e4$e bage* gen waren ooflf\u00e4nbig oerf^wunben, namentlich fah man auch nicht einen einzigen \u00a9tomerutu\u00e9. \u2014 3m ben beiben anberen gatten, tn wetten ber Zol na* 18 unb 20 Stunben eingetreten war, war ber Buftanb noch nt$t fo weit fortgefefritten, um wafrfcheintich ben fo eben betriebenen tn feinen \u0152ntwicftunftWn Z\u00ab ^erfotgen. Sf jeigten ty \u00ab biefen Kteren forte 23tutftodungen, namentlich waren bie (^tomerutt unb nur bte auferften Sotten ber \u00abKar\u00eefubftanz fart mit geronnenem, nicht au\u00e9watbarem 33tute gef\u00fcttt; fonf waren ^arntan\u00e4tchen unb \u00a9ef\u00e4fe normal. - SBnrbc bte Kierenarterte unb 2Sene permanent zugebunben, fo zcl3te ff> unter \u00e4wei g\u00e4lten (formal\u00ab ieitertet SSerfolten, intern in einem, wo ter SCot nad.","page":634},{"file":"p0635.txt","language":"de","ocr_de":"bereit unb JFfarnBerettun^\t635\n22 \u00a9tunben erfolgte, bie \u00a9rmet'chung mit ihren erm\u00e4hnten mifroffoptfcheu OHfarafteren, in ben anberen bagegen, mo ber \u00a3ob nadf 21 \u00a9tunben eintrat, ba\u00f6 \u00a9ntmic\u00eflung\u00f4f\u00eeabiunt ber (\u00a3rmeid;ung ftdf geigte. \u2014 Surbe nun aber bte \u00dcfti er enarterie allein offne bie SSene permanent unterbunben, mo* bet ba\u00f6 Xfyiex 25 \u00a9tunben am \u00a3ebeit blieb, fo fanb man bte 9?tere an ben metj\u00eeen \u00a9teilen bla\u00df unb blutleer, an ment'gen anberen mit SBlut \u00fcberf\u00fcllt, in ihrer (\u00a3onftfteng unb \u00a9tructur aber bureaus normal. \u2014 @mblt\u2019ch m\u00fcrbe bte \u00bborfteffttg tfoltrte 3Sene (alfo ffter mtt Umgehung ber Heroen) unterbunben. \u00a3>a$ Seben erhielt ft<h gerbet am f\u00fcrgej\u00efen, inbent bte betben \u00a3fnere fdfon oor ber l\u00f6ten \u00a9tunbe bem St\u00f6be unterlagen. 3\u00ab bt'efen J\u00fcl* len fanb ftch ber 3nftanb, melden mir al\u00f6 ba\u00f6 Qmtmicflung\u00e9ftabtum ber \u00a9r* meid;ung begeidjnet haben; n\u00e4mlich eine bebcutenbe Blut\u00fcberf\u00fcllung (fchmarge garbe) ber sD?ebullarfubftang unb \u00e4u\u00dfere bebentenbe 231utertraoafate auf ber ^terem-Dberfl\u00e4cbe. \u2014 ^nalpftrt man bte 9\u00eeefultate btefer \u00e4u\u00dferft grob* liehen SSerfnc^e, fo t'fi erftdftltch, ba\u00df au\u00f6 iffnen gum nunbeften andf nicht mit beut entfernteren 51nfd;ctne oon \u00aeemi\u00dfffeit bte oben au\u00f6gefproc&ene t^efe bemt'efen merben lann. SDenn e\u00e9 t'jl flar, ba\u00df man mtt eben bemfelben Rechte, al\u00f6 man bte 3erfU>rung ber Heroen, audf bte p^ftlaltfdjen unb che* mtfdfen SSer\u00e4nberungett be\u00f6 ^t\u2019erengemebeo al\u00f6 Urfadfe ber SSer\u00e4nberung ber \u00a3arnqualit\u00e4t unb iparnquantit\u00e4t anfcjfen fann. 2lber auch btefe, bte normale \u00a9ecretton bebtngenben ober f\u00fcr fte mitmirlenben SBer^\u00e4ltnt'ffe fc^etnen nicht einmal iffre Integrit\u00e4t ben Heroen gu oerbanfen. SDenn menu man bie an* gef\u00fchrten 23erfu<he betrachtet, fo geigt ftch, ba\u00df bie franfljaften 23er\u00e4nbcrun* gen bann gerabe am mentgften eintraten, menu mir bie Heroen mortiftetrt, ben S31utftrom burep Offenlaffen ber SSene nicht beffinbert, ba\u00df fte bagegen fdjon in furger 3?it eintraten, menu mir ben sJ?eroen nicht mortificirt, aber bnreh Unterbtnbung ber 23ene ben SBlutftrom unterbrodjen Ratten. \u2014 \u00a3)odf mir mollen bt'e\u00f6 baht\u2019n gefleUt fein laffen, bte 33erf\u00abc^e ftnb gu pofttt^en \u00a9djl\u00fcffen gu mangelhaft. \u2014 Cfnblic^ ft\u00fcfgt ftch bie Annahme, ba\u00df bie 9?er* oenfraft unmittelbar auf ben chemt'fchen ^\u00dfroce\u00df ber ^arnberettung et'nmirle, noch auf Hue Griffe fehr oieloeutiger qoat^olo\u00dftfc^er \u00a9rgebnijfe, namentlich bte 21nuria ber ^pbrocephulen unb (Greife; ben eimei\u00dfhalttgen, allaltfdfen ober fetthaltigen Urin bei acuter ober eprontfeher (\u00a3ntg\u00fcnbung ober Z\u00e4hmung ber nero\u00f6fen (\u00a3entralorgane unb ben m\u00e4ffert'gen Urin ippperifeper. \u00a3)t'e aud bt'efen Z\u00ffatfa\u00ffett furgegogenen SBemet\u2019fe ftnb aber letber nod; mangelhafter, al\u00f6 bie f^on betrachteten, inbem, unb bie^ fcheint ^unt \u00a9egenbemet'fe htnret* d;enb, bei met'tem nicht in allen f\u00c7atfen ber eben erm\u00e4hnten ^ranfhetten bie befttmmten \u00a9ecretion\u00f6oer\u00e4nberungen etntreten, m\u00e4f;renb umgefehrt au\u00dferor* bentlich fy\u00e4uftg ohne ade\u00e9 Reiben be\u00f6 ^eroenfhflem\u00f6 ftch biefelben SSer\u00e4nbe* rungen be\u00e9 Urin\u00f6 geltenb machen. \u2014 Slu\u00dferbem aber, ba\u00df fid; bie 23emei\u00f6* fraft obiger \u00a3h<*tfachen mit 9\u00eeecht negiren l\u00e4\u00dft, fbnnen nat\u00fcrlich 3e3en Hefe ^hhothefe auch nccB He allgemeinen ^Betrachtungen geltenb gemacht merben, melche namentlich \u00a3>enle unb Valentin gegen bte ^inmtrfungen ber D^er* oen auf bie chemt'fchen \u00ffroceffe \u00fcberhaupt angeftellt h\u00fcben, bie aber fyter ntd;t ju mieberholen ftnb. \u2014 Um nun aber nicht, unb namentlich ben praf* tifchen 51erjten, nicht \u00fcbertrieben in nuferen ^Behauptungen jn erfchetnen, mu\u00df ich bemerfen, ba\u00df unleugbar bei oerfehiebenen 3w(\u00ee\u00e2nben be\u00f6 Heroen* fhf\u00eeem\u00f4 bie \u00a7arnberettung oer\u00e4nbert tft, offne ba\u00df, menigf\u00eeen\u00f4 nicht mit \u00e4\u00dfahrfchet'nlichfeit, eine chemt\u2019fche SSer\u00e4nberung ber 9h'erc al\u00f4 Urfache ange* llagt merben f\u00f6nnte. Sir merben fehen, ba\u00df ftch 3um freilich fehr Ueinen Zfcit bt'efe 33er\u00e4nberungen fchon burch motorifche C^infl\u00fcffe auf ben Ureter","page":635},{"file":"p0636.txt","language":"de","ocr_de":"636\tVieren unb ^arnBereituttg.\nerft\u00e4ren taffen, unb eS w\u00fcrben noch manche weitere \u00a9rft\u00e4rungen au\u00f6gu* fpinnen fein, wenn man bte \u00a3ente\u2019fchen 5lnftd;ten \u00fcber bte 25ewegung\u00f4= nernen ber \u00a9ef\u00e4\u00dfh\u00e4ute fdw\u00bb f\u00bb* e\u00bbne *>re*te S3aft\u00f6 f\u00fcr ^efe^cn Mtert b\u00fcrfte. Bn btefen gatten w\u00fcrben aber bi'e Fersen SSer\u00e4nberungen be\u00f6 fatifd;en Buftanbe\u00e4 bewerfftettigen, bte nun ihrerfeit\u00f6 erft wieber gef\u00e4^rltc^ f\u00fcr bie normate .Iparnfecretton waren. (\u00a3$ w\u00fcrbe burch btefetben atfo gerabe bte 9?eroen*\u00a3hbothefe negirt.\n2) 9ta<h anberen \u00a9chriftftedern fetten bte bem Urin befonber\u00f6 eigene if)\u00fcmltcf)en \u00a9toffe oon bem gpithetium ber \u00a3arnfan\u00e4t<hen au\u00f6 bem S\u00f6tute abgegeben werben. SBtr fagen abgegeben, wett t\u00fcerburctj eine \u00abeine (fur \u00aeoobftr unb 51. eine bebeutenbe) Unftarheit in ber Dar\u00dfedung fetbjt befferer \u00a9d;riftfeder wegf\u00e4dt, welche jum \u00abJett, wie S3owman, \u00bbon einer Bereitung be\u00f6 \u00a9ecret\u00f6 burch biefe (ernannten enbogenen \u00a9r\u00fcfengeden fprec^en, weites, wie allgemein f\u00fcr mehre ber charafterijHfchen \u00a9toffe wenigften\u00f6 befannt, gar nicht tn ben Steren gcfd;ieht. Wa\u00e4) einigen \u00a9Schrift* j\u00eeettern, bte btefer Annahme fotgen, bteibt e$ gweifethaft, ob hierbei bte 3^ len gugtetd; ba\u00f6 S\u00f6ajferbe\u00e4 Urtn\u00f6 liefern ober nicht, w\u00e4hrenb aubere, wte 33owman, ba\u00f6 2\u00dfajfer burch bte SWalpighi\u2019Wen \u00a9ef\u00e4\u00dffn\u00e4uet au\u00f6tre* ten taffen. \u2014 \u00a3>iefe, wa\u00f6 bte \u00a3) ertlichfett ber abfonbernben gl\u00e4tten an* taugt, fet?r betaidtrte, oon ben (Srftnbern mit gro\u00dfer 23efc^etben^ett au\u00f6ge* fprod;ene Stuftet gr\u00fcnbet ftd> nad; 23owman wefentlid) auf eine 3\u00eeet\u00a7e oon Stnatogten, bereit \u00a9runbfacta gum Xty\u00efi nod; gar nicht bewtefen ftnb, unb bte erjb bann auf bte Steren angewenbet werben b\u00fcrfen, wenn bte oon 33o wnta n behaupteten anatomif\u00e4en SSertmltniffe ber \u00a3arnfan\u00e4td;en \u00fcber jeben unb atten Bwetfet ergaben ftnb. SDiefe \u00aer\u00fcnbe, welche bowman oodft\u00e4nbiger unb flarer at\u00f6 trgenb ein anberer \u00a9chriftfteder fur feine Meinung anf\u00fchrt, ftnb nun fotgenbe : 1) 2Beit ba\u00f6 \u00a3arnfan\u00e4tchen an ben mit (Sptthettum \u00fcberftetbeten \u00a9tetten ein gewunbeneS 5lnfehen, atfo bte gr\u00f6\u00dfte Neigung gur Oberfa^enoermehrung geigt. 2) Seit an btefen \u00a9tetten thr better Uebergug gang bem atter anberen abfonbernben pr\u00fcfen gtet^t. 3) SBett bte \u00c7arnfanalchen tyn mit einem 23tutgef\u00e4\u00dfne\u00a3 \u00fcberzogen ftnb, ba\u00ab bem anberer Pr\u00fcfen anatog gebitbet tffc. \u2014 \u00a3)te dttatpighi\u2019fch\u2122 S3un* bet aber, welche er wegen berSSertangfamung bes? 33tutftrome\u00f6 tn ihnen eben* fad$ f\u00fcr Stbfonberung\u00f6apparate anfprid;t, fotten gerabe SBaffer abfottbern, weit fe: 1) grei in ber H\u00f6hlung be\u00f6 fyarnfan\u00e4tchenS gelegen ftnb; 2) wett biefer Xtyil ber \u00a3arnfan\u00e4l<hen*2Banbung nur einen fe$r \u00abeinen 2lbfc$nitt ber ganzen abfonbernben \u00a3)berft\u00e4che au\u00f6mad;t, unb 3) weit bie ^apfetn ntcht mit bem eigenttid;en 2)r\u00fcfenepithetium \u00fcbergogen ftnb. \u2014 2Bie wenig biefe hier mitgetheitten \u00aer\u00fcnbe bewetfen, bebarf woht feiner Slu\u00f6einanberfe^ung, ba\u00df fie feine ber gro\u00dfen (Schwierigkeiten, welche bie \u00a3arnfecretton ber tfeo* retif^en Stuffajfung bietet, wegraumen, ift ebenfo \u00abar. SBoflte man atfo bte S3owman\u2019fdje Meinung einer \u00dfritif unterwerfen, fo w\u00fcrbe btefe nur bann werthood genannt werben b\u00fcrfen, wenn man burd; biefetbe barthun f\u00f6nnte, ba\u00df biefe Slnficht wegen ber befonberen ^rf^etnungen, bte bet ber \u00a3>arnabfonberung oorfommen, gdngtich unjtatthaft Ware. 3)ie\u00f4 ju unterneh* men, febetnt un\u00f6 aber bei bem je|tgen \u00a9taube ber litige, bet welchem man ohne \u00a9efeu feine Buftud;t gu aden m\u00f6glichen \u00a3\u00fcIf%pothefen nehmen fann, nieft m\u00f6gtie\u00df.\n3) Stuch bte (\u00eenbo\u00e9mofe h<*t man al$ bie Urfa^e ber ^arnabfonberung","page":636},{"file":"p0637.txt","language":"de","ocr_de":"hieven unt> ^cumiemtuttg.\t6^7\nhingefle\u00dft. Senn man nicht unter Snbo*mofe, mie ec leiber oon Einigen gefegt, febe filtration burch t^ienf^e \u00a3\u00e4ute, fonbern bte oon ben \u00ffhW-lern fogenannte enbo\u00e9motif^e $raft oerj\u00eeeht, fo ^at biefe $9pothefe bureau* leinen \u00a9inn, wenn man fie nicht noch mit einer ber oorhergehenben complicirt. 2)a n\u00e4mlich \u00a7ur enboCmotifchen Slngiehung, burch melcfye ber \u00a3arn au* bem 25Iute entfernt merben fo\u00dfte, eine angiehenbe \u00a9ubfhng noth* menbig ift, fo mu\u00df atfo erfl irgenb ein \u00a9toff au\u00dferhalb ber 23lutgef\u00e4\u00dfe, g. 25. bureb ba* Spithelium ber \u00a3arnlan\u00e4lchen ober irgenbmo anber* in bie* fen gebilbet merben, ber bie Slngiehung au*\u00fcbt. So\u00dfte man nun aber autb Pie oon ben Autoren unoo\u00dffontmen auCgefprochene ipppothefe babt'n oeroo\u00df* ft\u00e4nbigen, fo m\u00fcrbe fte bo<b noc\u00df immer au* bem Saffergehalte be* Urin* f\u00fcr oermerfbar geholten merben m\u00fcffen, meil mir im normalen Urin, mie he* lannt, ftnben, ba\u00df ben Sag \u00fcber eine beftimmte Quantit\u00e4t fefter 23eftanb-tbeile bei ben ocrfd)iebenften Quantit\u00e4ten Saffer* abgefonbert mirb; fo ba\u00df, um fo mehr Urin mir entleeren, ber \u00a3arn um fo meniger \u00ffrocente fefter \u00a9ubflangen enth\u00e4lt, unb umgelehrt bernant einen um fo gro\u00dfem ^rocent-gebalt fefter 25eftanbtheile geigt, um fo geringer bie Quantit\u00e4t be* getafenen \u00a3arn* ift. 2D\u00eean fleht barau* auf* Qeutlichfte, ba\u00df bie fl\u00fcfftgleit unb bie feften 23eftanbtheile be* \u00a7arn* leine funettonen oon etnanber ftnb.\n4) SD\u00eeit einer \u00a3ppothefe \u00fcber ben Hergang ber \u00a3arnbereitung oorgu* treten habe auch i\u00e4; gemagt, bie, menn bi* je$t auch noch nicht burch Son* troloerfucbe ermiefen, bod; ba* f\u00fcr fid; fmt, ba\u00df ben ^f\u00f6^ng fe^r betatl= lirt unb bod; einfach auffa\u00dft, unb benfelben bureb phpftfalifche\t<*it*\nber Sfterenftructur, menn bi* fe$t auch noch unoo\u00dfjl\u00e4nbig, erll\u00e4rt. 25efon* ber* fcf eint fie mirbe\u00dfbalb oon allgemeinerem ^ntereffe, meil, menn fie noth fefter begr\u00fcnbet m\u00fcrbe, bie oon einigen \u00e4lteren Anatomen ber neuen \u00a9<hule behauptete 2lnftd;t, ba\u00df bernait ber Qr\u00fcfen f\u00fcr ihre \u00a9ecretion*function unmefentlich m\u00e4re, oerlaffen merben m\u00fc\u00dfte. \u2014 9?ach biefer #ppothefe ftnb \u00a7un\u00e4d;fl bie \u00a9lomeruli biejenigen Steden, an melden ber Urin urfpr\u00fcnglich au* bem SBIute entfernt mirb. 2ln biefen ^unlten n\u00e4mlid; mirb burd; ben 35lutftrom, ber fyex au* einem engern Junten (bem einf\u00fc\u00dfrenben \u00a9ef\u00e4\u00df be* \u00a9lomerulu*) in ein meitere* (ben\u00a9lomerulu* felbft)unb bann mieber tu ein engere* (ba* auef\u00fc\u00dfrenbe \u00a9ef\u00e4\u00df) flromt, nach hbbraulif\u00e9en \u00aeefe\u00a3ett ein he* beutenber \u00a3)rud auf bie \u00a9ef\u00e4\u00dfmanbungen au*ge\u00fcbt. Qurch biefen Qrud mirb burch bie feinen \u00a9ef\u00e4\u00dff\u00e4ute ein gemiffe* Quantum gl\u00fcfftgleit au*ge* pre\u00dft merben m\u00fcffen; biefer Zfyeil unferer Slnficht lann mohl launt hppothe* ti\\6) genannt merben. Sir nehmen nun aber hppothetif<h weiter an, ba\u00df biefe \u00a9ef\u00e4\u00dfmanbungen bie (Sigenth\u00fcmlic^\u00efeit heften, oon ben fl\u00fcfftgen itnb aufgel\u00f6ften SBeftanbtheilen be* 23Iute* nur Saffer, einen Sheil ber Srtrac* tioftoffe unb bie freien nur im Saffer gel\u00f6ften \u00a9alje burch fte\u00df h^burch* treten gu laffen, m\u00e4\u00dfrenb fie f\u00e4mmtli^e ^roteinfubjlangen, bie fette unb bie mit beiben in 23erbinbung befinblichen mineralifd;en 25eftanbtheile nicht h burchlaffen. Qiefe auf ben erften33lid ctma* gemagte \u00a7ppothefe oerliert fehr an ihrer fe\u00dfeinbaren ^eefheit, menn man ftch ben h\u00f6chf^ intereffanten $erfu<h oon 25 r\u00fcde, monach f\u00fcr enboemotife\u00dfe \u00a9tr\u00f6me ba* \u00aeif(haalenh\u00e4ut(hen f\u00fcr Eiwei\u00df nnburchg\u00e4ngtg ift, unb bie merlm\u00fcrbigen 2Serfuc^e oon hatten ci unb Sima \u00fcber Snbocmofe burch thierif^e ip\u00e4ute in ba* \u00a9eb\u00e4chtni\u00df rufen mi\u00df. \u00aeiebt man nun biefer 2lnftcht 3\u00eeaum, fo m\u00fcrbe man in ben Anf\u00e4ngen ber ^arnlan\u00e4lchen eine gl\u00fcfftgleit haben, mel^e gmar a\u00dfe S5eftanbtheile be* ^arn*unb oie\u00dfeic^t auch a\u00dfe feflen iBeftanbtheile in benfelben relatioen Mengen gu einanber mie im^arn, aber in oiel mehrSaffer al* in legerem ent-","page":637},{"file":"p0638.txt","language":"de","ocr_de":"638\tVieren unb .Iparnfcerettuttc^\ngalten w\u00fcrbe. 2)tefe gl\u00fcfftgfett wirb nun burch anbere nachbrtngenbe in bie \u00c4apfef unb aus btefer in bte \u00a7antfan\u00e4lchen gehoben, unb tritt baburch in Ber\u00fchrung mit bent 23fute, welches in ben oben betriebenen engen Ckf\u00e4ft* ntafchen flie\u00dft, unb welches feine 2Bur$efn abermals wieber aus ben Cttome\u00ab ruXi^ empf\u00e4ngt, Cs ftrbmt in biefen (Gef\u00e4\u00dfen nach unferer \u00a3>ppothefe 33lut, welches burch Entfernung fehr nieten S\u00dfafferS fehr concentrirt geworben ij\u00ef. 3ttu'ten ber in ben \u00a7arnfan\u00e4fchen befmbticpen fehr oerb\u00fcnnten unb ber in ben23lutgef\u00e4\u00a3en enthaltenen fehr concentrirten gl\u00fcfftgfet\u2019t wirb wieberum ein enboSmotifcher (Strom eintreten, ber nach befanntenErfahrungen ft jun\u00e4chft auf ben SluStaufch non 2Baffer beziehen wirb, b h- e\u00f6 toirb SG\u00dfaffer auS ben \u00a7arnfan\u00e4ten in bie 33futgef\u00e4fie treten, woburch ber Urin concentrirter wirb. SDtefer teuere unferer \u00a3ppothefe teint uns, fo weit bt'eS unter ben Umfi\u00e4nben m\u00f6glich, beweisbar baburch, baft: 1) bie anatomiten Sinrichtun* gen, bie gewunbenen im Kaliber nicht pnehmenben \u00a3arnfan\u00e4le mtb bie ot\u2019ef* fachen engen 3D?afchen ber 23lutgef\u00e4fne\u00a3e berartig ftnb, baf fte bie enboSnto* tifcpe Einwirfung fehr beg\u00fcnjU'gen: baf? 2) ftch burch bt'efe ^ppotljefe er* Hart, warum ber fl\u00fcffige Urin nie eine gewiffe Concentration \u00fc\u00f6erfteigt, feien feine 33e|lanbtheile, K>elch\u00df fte wotten, unb fei feine Stbfonberung noch fo tangfam; 3) warum bie Concentration beS Urin\u00e9, wenn fid? bie normalen 33futbe\u00dfanbtheile oorftnben, innerhalb ber gegebenen \u00a9rennen oon ber SchneUt'gfeit ber Entleerung abh\u00e4ngig ift; 4) warum ftch bie Urinquantit\u00e4t mehrt, wenn ftch bie in ben Urin auSjufchet\u2019benben feflen Stoffe beS 33luteS mehren, unb 5) enbtich warum, wenn ftch bie feften 33eftanbtheile beS UrinS aus ber gl\u00fcfftgfett noch innerhalb ber 97tere nieberfchlagen, feine ^f\u00fcfftgfeit auS ben Vieren mehr auSgefcht'eben wirb. \u2014 Valentin $at biefer \u00a3ppo* thefe ben \u00fc\u00dforwurf gemalt, ba\u00df bie int^arne enthaltenen feften 23e)ianbtheile ftch nicht in bemfelben S\u00dferh\u00e4ftntfj ju einanber f\u00e4nben, in welchem fte im 23lute oorf\u00e4nten, oornehmfich, baf w\u00e4jjrenb im S\u00d6lute nur Spuren einzelner Stoffe gefunben werben, fte t'm 9\u00ee\u00fccff\u00eeanbe beS JparnS ben gr\u00f6\u00dften &heit ausmachen, wie $. 33. ber \u00a3>arnjbff im SSerh\u00e4ltntf ju ben Salden itnb bann ber fchwefelfauren Sal$e im SSerh\u00e4ltntf\u00fc ^u ben phoSphorfauren unb ben falj* fauren. btefer SBorwurf mu\u00df bet bent je^tgen Stanbe ber \u00a3)t\u2019nge oo\u00dfforn* men gerechtfertigt erfreuten, fo baft ich nur ^tnbeutungen jur Crlebigung biefer Schwierigfeit geben fann. 2BaS jun\u00e4chjf bas SSerp\u00e4ltnif ber organic f^en $u ben mtorganifchen Stoffen anlangt, fo barf auS ben bis jie$t be* fannten, fo mangelhaften 2lnafpfen beS 33luteS fein Schlu\u00df gezogen werben. 33eifpiefSweife will ich nur erw\u00e4hnen, ba\u00df bei einer Unterfuchung, welche ich im Slugenbticfe \u00fcber bie in ben Urin \u00fcbergebenben Stoffe beS IBlute^ untere nehme, ftd; ergeben $at, ba\u00df baS, was wir bisher w\u00e4fferigen Ertractioftoff oon 33erjefiuS unb Simon nennen, nichts StnbereS als baS sD?ulber\u2019* fche $roteinbiorpb ju fern fcheint (wie es auch fchon 9D?ulber beil\u00e4ufig an* gtebt), woneben in ihm noch 17 bis 22% 2lfd;e unb eine fehr geringe Sttenge Seifen oorfommen. 97a<h brei 2lnatpfen biefeS Extracts erhielt ich n\u00e4mlich 53,67% C unb 7,25% H (\u00a3>chfenblut) unb 52,95% C unb 7,31% H unb 53,30% C unb 7,34% H (90?enfc^enblut), was wentgf\u00efenS bet ber mangel* haften 33ereitungSmethobe biefeS Stoffes eine hinrei^ettb genaue Ueberein* ftimmung mit ben 3ttufb er\u2019fchen gormeln giebt. \u2014 2)a wir nun aber bie 33eftanbtheile ber alfoholt'fchen Ertractioftoffe, welche wahrfcheinlich ganj in ben Urin \u00fcbergehen, bureaus nitpt fennen, fo ftel;t man ein, baft eine oon mir fr\u00fcher $u Orunbe gefegte Rechnung, welche auch fc^on benSSalentin\u2019* fchen Vorwurf enthielt, burchauS ohne alle 33aftS, unb fomit oor ber \u00a3anb","page":638},{"file":"p0639.txt","language":"de","ocr_de":"Mieten unt> \u00a3arnkmtun<j*\t639\nbtefcr StBctt be\u00f6 3Sortt>urfe\u00f4 ohne alle Bebeutung iff- \u2014 2lnber\u00f6 oerh\u00e4lt e\u00f6 ft* mit ben \u00a9alzen be\u00f6 33\u00eeute\u00f4, we\u00ef\u00abe na\u00ab z4^\u00aben 35\u00ef\u00abtaWcnanal9[en binret\u00abenb genau gefannt *u fern Weine\u00ab. SSietteic^t aber erftart ft\u00ab \u00ab*\u00ab ben einffu\u00dfret\u00aben Beobachtungen Siebig\u2019\u00f6, ba\u00df berUrtn na\u00ab ine\u00efem \u00aeaf fertrinfen feine pho\u00f6phorfaurett\tenthalt, ba\u00f6 abwet\u00abenbe Berhaltnt\u00df\nber pho\u00f6phorfauren \u00a9atze be\u00f6 Urin\u00f4 zu benen be\u00f6BIute\u00f6 bahtn, ba^ mtr ber \u00a3beil ber pho\u00f6phorfauren *n ^en ^ntt \u00fcbergeht, ber nt\u00abt tu \u00abemtfeber Berbinbung mit ben etwetfartigen K\u00f6rpern tft, \u00bb\u00e4\u00dfrenb ber anbere normal \u00bbietfeiefit gr\u00f6\u00dfere Xtyil im 33tute in Berbinbung mit ben etwet\u00dfarttgen K\u00f6rpern Sur\u00e2dge\u00ffal\u00aben wirb. Derfetbe \u00a9\u00abfu\u00df barf nun aber w\u00abt auf ba\u00f6 ^oebfatj angewenbet werben, ba un\u00f6 ferne Berbtnbung be\u00f6 tod;fa\u00ef-tes mit ben ^rotetnf\u00f6rpern befannt iff, unb au\u00dferbent ba\u00f6 $o\u00abfaIz tu unbe* renCrcretionen, wel\u00abe feinen ^roteinf\u00f6rper enthalten, ben gr\u00f6\u00dften \u00a3$eil ber unorganif\u00aben \u00a9toffe, gerabe tote tm Blute, au\u00f6ma\u00abt.\nIII. Den Hergang bet ber Slu\u00e9tretbung be\u00f6 fertigen \u00a7arn\u00f6 au\u00f6 ben Steren bat un\u00f6 <\u00a3. \u00a3. \u00ae eher in feiner Karen unb treffenben Slrt erl\u00e4utert, fo ba\u00df nur toenig hiu^ugef\u00fcgt toerben fann, \u00bbbie^lu\u00f6f\u00fchrung\u00f6g\u00e4nge ber Site* ren ftnb fo eingerichtet, ba\u00df ber \u00a3arn, toenn er au* ber \u00a9ub\u00dfanj ber She* ren bureb enge \u00a9\u00e4uge itt toeitere Kan\u00e4le ober Beh\u00e4lter gebraut tff, nt\u00abt toieber in ffe gurvieftreten fann, fogar bann nicht toieber, wenn er etn j?tn* berni\u00df f\u00e4nbe, um abzuffte\u00dfen. tiefer Crfolg toirb babur\u00ab bewirft, ba\u00df bte in ber \u00a9ubffanz ber Vieren liegenben Slu\u00f6f\u00fchrung\u00f6g\u00e4nge (bte S3 eilt nt Wen R\u00f6hrchen) \u00e4u\u00dferff eng ftnb unb ff\u00ab in fe^r gro\u00dfer 3\u00abh* \u00ab\u00ab **\u00bb w2rjenJ0lfJ mtgen \u00abatofflen \u00f6ffnen, wel\u00abe in bie \u00c4el\u00abe hiuetnragen. Sutten ff\u00ab btefe weiten Sh>hr\u00aben ffro^enb mit \u00a3arn, fo br\u00fceft ber \u00a3arn bie tn bte \u00bbio|r\u00aben htneinragenben warzenf\u00f6rmigen Borfpr\u00fcnge zufammen unb oorffhlte\u00dft ba\u00bb\u00bb bur\u00ab bte Oeffnungen ber an ihnen liegenben engen h\u00e4utigen Stohren.\u201c \u2014 \u00aea\u00e9 aber bie Urfa\u00abe ber Bewegung be\u00f6 \u00a3arn\u00f6 in ben \u00a3>arnfan\u00e4l\u00aben anlangt, fo f\u00abeint fte in ber fortbauernben Slbfonberung, nicht aber in ben contractilen \u00a9igenf\u00abaften ber St\u00f6hr\u00abcn zu liegen. Denn wenn bur\u00ab ben auf ben Blutgef\u00e4\u00dfwanbungen liegenben Drucf immer neue Quanta oon Sl\u00fcfffgfeit in bte \u00a3arnfan\u00e4l\u00aben etngetrieben werben, unb btefe tytxwxty ffro\u00f6enbe Stiere gegen bie $apfel gepre\u00dft wirb, an einer \u00a9eite ber Shere bagegen, \u00fcber welche ff\u00ab bie \u00dfapfel ni\u00abt erffreeft, ft\u00ab Deffnungen fmben, fo mu\u00df nothmenbig au\u00f6 biefen Deffnungen glufffgfett au\u00f6treten. Da\u00df tn bereut ber Hergang ein foI\u00aber iff, toirb au\u00dfer 3njecttou\u00aboerfu\u00aben nut \u00aeaffer in bte Arterie, wel\u00abe man an ber au\u00f6gef\u00abnittenen Shere anffetft unb bei welchen bie gt\u00fcfffgfeit fortw\u00e4\u00dfrenb au\u00f6 bem Ureter au\u00f6ffr\u00f6mt, no\u00ab bur\u00ab bte Textur ber \u00a3arnfan\u00e4l\u00aben erwiefen. Denn e\u00f6 entbehren btefelben aller contractilen ^ormclemente, unb ffe ffnb namentli\u00ab in ber SD\u00eearffubffanz mit ihren SB\u00e4nben an ba\u00f6 umliegenbe (Gewebe fo befefftgt, ba\u00df an ein Gfontra* biren unb Erweitern ber Lumina gar ni\u00abt geba\u00abt werben fann. Da\u00df fomtt bie Quantit\u00e4t be\u00f6 Slbgefonberten einen wefentli\u00aben Einflu\u00df auf bie \u00a9\u00abnel* Itgfeit ber 5Iu\u00f6fonberung unb biefe wieber auf bte Concentration be\u00f6 \u00a7arn\u00f6 au\u00f6\u00fcbt, bebarf feiner wettern Slu\u00f6f\u00fchrung. \u2014 Unter biefem lebten \u00a9eff\u00abt\u00f6^ punft f\u00abeint e$ au\u00ab intereffant, bie Bewegungen beo Ureter\u00f6 zu unterfu^ *en, z\u00ab beren \u00a9tubium oor allen eben get\u00f6btete 9)\u00eeeerf\u00abwetu\u00aben ft\u00ab etg-neu. Bei biefen bemerft man, ba\u00df ber Ureter, na\u00abbem er ber Suft blo\u00df ge^ legt iff, ft\u00ab in gewiffen Raufen zufammenzteht. Diefe 3ufammenztehungen beginnen oon bem Stierenbecfen, unb gehen \u00a9teile f\u00fcr \u00a9tefte in raf\u00abem","page":639},{"file":"p0640.txt","language":"de","ocr_de":"640\tSteren unt> Jparnkmtung.\n2\u00abuf burch ben Ureter, fo ba\u00df nur immer ein tteine\u00f6 St\u00fcct ftch in (Eontrac-tion beftnbet; e\u00f6 ftnb rh^thmifch-pcriftattifche Gewegungen wie beim Herren. \u00aei\u00ab gteiche\u00f6 Ph\u00e4nomen beobachtet man, menu man ben Ureter eine\u00f6 eben getesteten Hunbe\u00f6, felbjl an ber au\u00f6gefd;nittenen stiere reijt. 9?ach jebem mtii treten auch $ter bie befchriebenen ^erifla\u00eftifc^en Gewegungen ein. 2)a\u00df ftch baffelbe auch beim 3)?enf^en ftnbet, geht au\u00f6 ber 2lrt ber Harnentleerung heroor, bie man an ben mit einem Gtafenoorfalt Gehafteten beobachten fann. Gei ihnen ftnbet bie (Entleerung nicht ftettg tropfenweife (Statt, fonbern nach beftimmten Raufen in halb Schw\u00e4cherem, ba\u00eeb ft\u00e4rferem Strahl \u00aeie Starte be\u00f6 Strahl nnb feine 2)auer, fowt'e bie 2)auer ber Raufen ift abh\u00e4ngig oon ber SD\u00eeengc bec? jttr 3ett abgefonberten Urine?. \u2014 SO\u00dfenn nun nach biefern testent (Ergebnt\u00df wieberum auch bie (Entleerung be\u00f6 Urine? au\u00e9 bem Ureter oon bem 9\u00eeei$e bec? \u00a3arn$ (\u00e9fnf\u00fcttung) abh\u00e4ngig $u fein fchetnt, fo tommen hoch auch \u00abnftreitig g\u00e4lte oor, wo erjlerer mehr ober weniger lebhaft w\u00e4hrenb be\u00e9 \u00a3ebenc? auf bie angebrachten D\u00eeeije reagirt, fo ba\u00df (uh bie Gewegung bec? Ureter\u00ab halb bef^teunigt, batb oer-tangfamt. \u00a3)a in bt'efen g\u00e4lten eine oer\u00e4nberttche Stnf\u00fcttung bec? \u00fcftterenbe-den\u00f4 mit Urin oorfommen mu\u00df, fo wirb biefer Um\u00dfanb unjtreitig auch neu Einflu\u00df auf bie Schnettigteit ber (Entleerung auc? ben Harn^\u00ab\u00e4tchen \u00fcben, woburch nat\u00fcrlich benn auch bie (Eoncentration bec? Secret\u00ab ftch \u00e4n-bern wirb, inbem bei (angfamer (Entleerung ber Harn concentrirter at\u00ab bei fe\u00dfnetter ftch oorftnben wirb.\n(E. \u00a3ubwig.","page":640}],"identifier":"lit31269","issued":"1844","language":"de","pages":"628-640","startpages":"628","title":"Nieren und Harnbereitung","type":"Book Section","volume":"2"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:11:08.005315+00:00"}

VL Library

Book Section
Permalink (old)
http://vlp.uni-regensburg.de/references?id=lit31269
Licence (for files):
Creative Commons Attribution-NonCommercial
cc-by-nc

Export

  • BibTeX
  • Dublin Core
  • JSON

Language:

© Universitätsbibliothek Regensburg | Imprint | Privacy policy | Contact | Icons by Font Awesome and Icons8 | Powered by Invenio & Zenodo