Open Access
{"created":"2022-01-31T16:13:21.021940+00:00","id":"lit31271","links":{},"metadata":{"alternative":"Handw\u00f6rterbuch der Physiologie mit R\u00fccksicht auf physiologische Pathologie. Band 2","contributors":[{"name":"Hagen, F. W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"In: Handw\u00f6rterbuch der Physiologie mit R\u00fccksicht auf physiologische Pathologie. Band 2, edited by Rudolph Wagner, 692-827. Braunschweig: Vieweg","fulltext":[{"file":"p0692.txt","language":"de","ocr_de":"692\t\u00ffar\u00fbj\u00eften*\n$er fe^r h\u00e4ufig mit tnfufomnarttgen @c^ntaro^ern oewecbfeft1), unb son ben Dlnbangerit ber generatio aequivoca oielfacb ba^u bern\u00e2t, bte \u00a9rij\u00efen$ einer Urzeugung $u bewetfen.\n\u00a3\u00a3\u2666 (\u00a3\u2666 son \u00a9ief>o\u00eet>*\n^f^cfiplogte un& ySfy\u00e9tiaitie 2)\u2666\n\u00a3>te Slufna^nte etne\u00e9 eigenen gro\u00dfem D\u00efrttfe\u00ef\u00ab \u00fcber ^f^o\u00efogte in etn \u00a7anbtt)brterbit(^ ber \u00ff\u00c7\u00e7ftoIogie tffc f\u00fcr bte je^tge Stellung btefer S\u00dftffen-fc^aft bejei^nenb unb bebeutenb. n\u00fcrb baburi^ aU ^atfac^e cm\u00e9gefpro* cf)en, ba\u00df bte ^fpcbo\u00efogte gegenw\u00e4rtig au\u00e9 ihrer bisherigen mehr ober xoz*\n*) S\u00e4r (\u00abeitr\u00e4ge z\u00abv .ftenntni\u00df ber nieberen Sljieve) in ben Nov. Act. Acad. Nat. Cur. Vol. XIII. pag. 594. Tab. XXX. Fig. 28. \u00abergl. 9t afp a il (histoire naturelle de l\u2019Alcyonelle fluviatile) in ben M\u00e9moires de la soci\u00e9t\u00e9 d\u2019hist. nat. de Paris. 1828. pag. 145., metier bte ftltmmercilien an nieberen 3Tf)teren ziemlich gut gefannt bat. \u00abergt. ferner ben jmtfcben \u00ab\u00e2r unb Dt afp a il gef\u00fchrten (Streit (in ber 3ft*. 1828. <S. 671. unb 1829. <S. 556.), in meinem \u00ab\u00e2r ben oon 9t afp a U ibnt ge^ machten \u00abormurf, \u00bblauter $e\u00a3en, nicht* al\u00ab gefcen\u00ab f\u00fcr tyim angefeben ju haben, febr \u00fcbet aufgencmmen bat.\n2) \u00aborbemerfuncj be\u00ab \u00aberfaffer*. 3nbem i<b bor\u00eftegenbe Slbljanblung bem \u00abnblt-fum \u00fcbergebe, bitte ich baffe\u00efbe nicht um na^ftc^ttge \u00abeurt\u00ef)eilung, fonbern um eine richtige S\u00f6\u00fcrbigung tbre\u00f6 3tr>ecfe\u00ea. 3ch fann mir n\u00e4mlich im \u00aborau\u00ab benfen, ba\u00df man^ eher Sefer in berfelben \u00a9egenft\u00e4nbe fud^t, bie er nicht, ober mentg\u00dfen\u00ab nicht fo ausf\u00fchrlich befprochen \u00dfnbet, al\u00ab er m\u00fcnfept, unb bemerke baber hier\u00fcber ^olgenbe\u00ab. \u00a9\u00ab ift biel leichter, ein \u00a3anbbucb ber \u00abfpcbologie ju fehreiben, al\u00ab bie \u00abfpdmlogie f\u00fcr ein Phpftologifcp mebietnifebe\u00ab 2\u00d6erf fachgem\u00e4\u00df ju bearbeiten. S\u00dfollte man ba btefelbe in ihrer ganzen 3Iu\u00abbebnung geben, unb alle ihre einzelnen Simile gleichm\u00e4\u00dfig ber\u00fccfftdf tigen, fo m\u00fcrbe bei bem angemiefenen Otaum nicht\u00ab fmvau\u00abfommen, alb ein b\u00fcrrer 5lb? ri\u00df biefer \u00e4\u00f6iffenfdjaft, mie er mental\u00ab einen Slrjt befriebigen mirb, ober im fcbltmmern Salle gar nur ein ^btlofopbi\u00ab\u00ab \u00fcber bie \u00abfpcpologie, ma\u00ab noch \u00bbiel meniger hie\u00dfer paffen m\u00fcrbe. Sie Diebaction mill aber nicht ba\u00ab, fonbern eine \u00bbSlnmenbung ber^to-ftologie auf ^8fs?c^ologie unb *Pfo<biatrie\u00ab, unb e\u00ab burfte baber bie \u00abfpebotogie nur Oon berfenigen (Seite ausf\u00fchrlicher bebanbelt merben, mit melcher fie auf bie ^bPfalogie fi\u00e9 bezieht, unb f\u00fcr biefe 3ntere|fe bat. \u00e4\u00f6enn alfo 3emanb ft<b veranla\u00dft f\u00fchlen feilte, mir rerjumerfen, ich h\u00e4tte bie\u00ab unb ba\u00ab \u00fcberfeben, fo fei er menigften\u00ab fo billig, auch ju fagen, ma\u00ab ich bagegen h\u00e4tte au\u00abtaffen follen, um 3ene\u00ab an bie Stelle m fefeen. Senn bie Schmierigfeiten, melche ich ju \u00fcberminben batte, be\u00dfanben bei ber 3Jiaffe be\u00ab Stoffe\u00ab meit meniger in einem Mangel an bem, ma\u00ab ich $u fagen batte, al\u00ab oielmebr tn ben Smeifeln, melche \u00a9egenft\u00e4nbe ich meglaffen follte, um folgen, bie id) f\u00fcr mich--tiger hielt, ben $lafc nicht megjunebmen. Sie\u00ab f\u00fcr bie \u00abeurtbeilung. Dlu\u00dferbem habe ich noch fcen \u00a9runb amugeben, marum icp bureau\u00ab feine Scbrift\u00dfeller citirt habe Sie \u00abfpdjologte unb \u00abbhfalogie, melche hier in innige \u00aberbinbung gebracht merben mu\u00dften, haben bribe eine fo ungeheure Literatur, ba\u00df, menu ich einmal angefangen patte gu cittren, bte \u00a9onfequenj mich $u einem unm\u00e4\u00dfigen Dtotenmuft gen\u00f6thigt h\u00e4tte. j&l 50g e\u00ab alfo \u00bbor, ftatt D\u00eeamen unb \u00ab\u00fcc^ertiteln lieber mehr Stoff *u geben unb citirte baber gar nicht, fo febr mir babureb auch *>er \u00abortheil entgeht, mi* bur\u00e9 ben \u00e4u\u00dfern Schein ber \u00a9elehrfamfeit *u empfehlen. Sach\u00fcerft\u00e4nbtge merben fi\u00e9 aber hoffentlich \u00fcberzeugen, ba\u00df bie hiev gebotene Surebarbettung be\u00ab in ber \u00abHffenfchaft auf--","page":692},{"file":"p0693.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fffydjo\u00efogfe unb ^fyc^atrie*\t693\nmge* tfo\u00eftrten unb unfruchtbaren Ste\u00ef\u00efung ^erau\u00eagetreten tf\u00ee unb ftd\u00a7> an bte Daturwtjfenfcbaften angefch\u00efoffen bat; es? wtrb anerfannt, ba\u00df fte tnt Greife ber oerwanbten Otfctp\u00eftnen enb\u00eftcb ben \u00fc)x julomntenben ^\u00efa$ behauptet, oon bent aus? fte mit jenen tu einen f\u00fcr betbe Zi)t\\U erfprte\u00dfltcben $erfebr treten fann. 23efonbers? t'j\u00ef es? bte ^reno\u00efogte, treize tn unferen \u00a3agen es? ftcb, ttue fte fagt, ^\u00abr Aufgabe gemalt bat, bte ^fpcbo\u00efogte jur Daturwtf* fenfc^aft zu btlben, unb \u00bborganise ^Pfpdjologte\u201c ift tbr \u00a3ofungs?tt>ort. Scbon btefe non ber Stffenfcbaft etngefcb\u00efagene Dichtung forbert uns? auf, betnt 23egtnne unferer 2lbbanblung ben Stanbpunft anzugeben, auf ben wtr uns? geflelCt, unb bas? 31^ 5U bezeichnen, auf beffen \u00a9rretebung nad; unferer 2\u00efn* flcpt atie 23eftrebungen ^tnjutrtrfen haben.\nSenn wtr oottfommen \u00fcberzeugt ftnb, ba\u00df bte Setjre bout Seelenleben organtfeb aufgefa\u00dft werben muffe, fo oerbtnben nur boeb mit btefen Sorten einen bon ber 23etracbtung$wetfe ber ^breno\u00efogen ocrfdjtebenen Sinn. \u00a3)tefe bezeichnen a\u00efs? \u00a9tgentb\u00fcm\u00eftcblett unb SDttte\u00efpunft ihrer 2lnfcbauungen bie Annahme, ba\u00df bas? 3uftanbefommen fammt\u00eftcber See\u00efentbattgfeiten nur m\u00f6g* lid; fei bur ch ebenfo biete entfpreebenbe lorperlid)e Organe, unb zwar \u00aee* birnorgane, unb i^r Streben gebt int \u00a9runbe genommen barauf bi\u00abau$, bie ftnnltd;e \u00a9rfenntni\u00df bt'efer materiellen Organe (unb was? mit benfelben zu* fantmenb\u00e4ngt) a\u00efs? SD\u00ee\u00eftte\u00ef zur \u00a9rgr\u00fcnbung bes? Seelenlebens? be$ einzelnen Bnbibibuums? zu benutzen. \u00a9ine anbere Schule berfo\u00efgt einen \u00e4hnlichen Seg, nur ba\u00df fte bie Seelenorgane in etwas? weiterer 21u\u00e9bebnung im gan* Zen K\u00f6rper ftnbet, unb bie einzelnen $\u00f6rperorgane a\u00efs? r\u00e4umliche 2)arftef(un* gen, finn\u00eftcpe Spmbole f\u00fcr bie ihnen zu (Brunbe \u00eft\u2019egenbe innerliche 3bee anftebt, welche, wenn fte ftd; bewu\u00dft wirb, ^fpebe ift. Sir f\u00fchren bt'efe S\u00efnficbten nicht an, um in eine frittfebe S\u00fcrbigung berfe\u00efben einzugeben, weit uns? bies? hier m'el z\u00ab weit f\u00fchren, unb ben Daum f\u00fcr ben eigentlichen Bnba\u00eft unferer Slbbanblung beftpr\u00e4nfen w\u00fcrbe, zuma\u00ef ba wir im Verlauf berfe\u00efben noch \u00f6fter auf fie zu fpreepen fornmen m\u00fcffen; hier wot\u00efen wir bureb f*e nur Unterfcpetbenbe unferer eigenen Stnftcbt in ein bitteres? laicht zu fe$en fueben. Glitch wir nehmen Seelenorgane an, aber nicht, wie bte ^prenologett, au\u00dferhalb ber Seele, fonbern in btefer fe\u00efbft. 5Dte Seele ifl uns? n\u00e4mlich ein Organt's?mus? fo gut wie ber K\u00f6rper, ober \u00f6telmebr beibe machen einen \u00a3otalorgant<?mus? aus?, ftnb ein einziger. Organis?mus?, ber nur in \u00bbergebenen Dichtungen unb \u00a9rfcbeinung\u00e9weifen aus? einanber gebt. So gut wie ber pbpjtfd;e Spei! be\u00f6 5Denfd;en feine beutlicb non etnanber ge* fcbt'ebcttcn Sp\u00dfente unb Organe pat, fo gut but fte ausb ber pfpeptfepe, nur\ngefreieperten Sto\u00dfet Wenigften\u00f6 auf feiner blo\u00df ober\u00dfctcplicben jtenntni\u00df be\u00dfelben be* rupt. Uebrigens? ift bie $>ar\u00dfellung in einer S\u00f6eife gehalten, ba\u00df ber Jtunbige ohne riete $Z\u00fche unterfsbeiben wirb, was? ron bent (Gegebenen mir, unb was? Slnberen an* geh\u00f6rt.\nSlnmerfung ber O\u00eeebaction. tDer rortiegenbe Stuffais ift feit fahren jWtfsben mir unb bem 93erfaffer befprochen unb mehrfattig umgearbeitet worben. Scp gebe bemfetben um fo lieber hier eine Stelle, als? er ftcb ergeutjenb an bie \u00a7lrti\u00efel ron So he unb 2? o lfm an n anfsblie\u00dft. Sn einem fo h\u00f6cpft fd)Wiertgen, ber fsparfen Slnhalt\u00f6punfte fo Wenige znta\u00dfenben \u00a9ebiete, ba\u00f6 gleichwohl fo fehr intereffant i\u00df, m\u00e4\u00dfen bie Slngri\u00dfe ron rerfsbiebenen Seiten gemacht werben. 3)er SBerfaffer, ein ehemaliger ausgezeichnet ter Suh\u00f6rer \u00bbon mir, hat ftd) riet mit ^fpchiatrie auch praftifd) bef^aftigt, entbehrt aber letber einer feften \u00e4u\u00dfern Stellung. Seine anthropologifd^en gorf^ungen, fo wie feine erfte Arbeit \u00fcber SinneSt\u00e4ufcbungen \u00dfnb bem ^ubtifum befannt. Dod) be-' merfe id), ba\u00df \u00a7err \u00df?rofe\u00dfor So|e einen fernem fleinen Slrtifet \u00bbSeele\u00ab zu geben rerfprod)en hat.\tOt. S\u00f6agner.","page":693},{"file":"p0694.txt","language":"de","ocr_de":"694\t\u00c7fydjofocjtc ;uit> ^fyd;iatrie.\nbag btefe (enteren nicht bent \u00e4u\u00dfern ftmtltdjen Sfitge, fonbent bfog bent innern 2fuge be\u00f4 \u00a9efbftbemugtfcin\u00f4 mahrncf;mbar ftnb. 2Bir fommen t?ter auf ben S3egriff ber \u00a9eefe, \u00fcber ben mir ttn\u00f4 oor 2fffem oerp\u00e4nbigen m\u00fcffen, cite oon mettereu Untersuchungen bie 9?ebe fein faun.\n^etn Unterfangen l;at ba\u00f4 \u00aeebeif;en pfv;d;ofogtfcher \u00a9tobten mef;r ge* htnbert, af\u00f4 bte unfefige Neigung, metaphhf\u00effte \u00ceJcbucttonen in bte entpi* rtfd>e 3Bijfenfd;aft hereiujitbrtngen. ^mmer noch h\u00f6ren mtr, nur unter \u00bber* fchiebnerfet Bartattonen, bte alte \u00a3f>efe: e\u00f4 gebe feine Straft of)ne SD\u00eeaterie, bte Straft be\u00f4 \u00a3>iru\u00f4 aber fei bte \u00a9eefe, wa\u00f4 bann inhere fofgerecfjt battit crmeiterten, e\u00f4 gebe gar feine \u00a9eefe. SDiefe 3been m\u00fcrben un\u00f4 an unb f\u00fcr ftd; gleichg\u00fcltig fein f\u00f6nnen, rnettn nur bie Berfcd;ter berfefben ftch nicht ein* bitbeten unb ber 2BeTt glauben machen mofltett, fte feien ba\u00f6 3tefuftat ber reinen lautern Erfahrung, unb biejenigen, melden bte \u00a9eefe ctma\u00f6 (\u00a3ffen* tieffe\u00f6 tft, jagten einem luftigen \u00a3>trngefpinft nach, m\u00e4hrenb boch eben ihre eigenen Borau\u00f6fe^ungen pt;ilofo^tfd)er Statur eber empirifchc \u00a3>ppothefen ftnb. 2>ag, mo non Shaft bie Bebe ift, ein \u00a3)ing ba fein mu\u00df, bem tie Straft $ugefdjrteben wirb, oerfteht ftch non felbft, meit Straft nur ber \u00aerunb ber (\u00a3rfd)etnung, be\u00f4 SBirfen\u00e9 iff ; menu aber fobann hinjugefeftt mtrb, btefe\u00f6 \u00a3)ittg muffe eine materieffe \u00a9ubftanj fein, b. h- eine fofehe, bte mir mit nuferen \u00a9innen mahrnehmen f\u00f6nnen, menu metter beraubtet mtrb, e\u00f4 f\u00f6nne nicht\u00f6 ert* fiiren, af\u00f6 ma\u00f6 Sftaterte fei, fo iff hoch bamit gemig nichts 2fnbere\u00f6 gefagt, af\u00f6 bt\u2019e\u00f4, bag 2lffe\u00d4, ma\u00f6 fet, ftnnltd; ma^rnef>mbar fet. SD\u00eean brauet gegen btefen \u00a9a^ gar nicht erff bte nicht tu ftnnftche Wahrnehmung faffenben, tn unferem \u00a9efbftbemugtfein oorfommenben 3tf;atfad;en aufjuf\u00fchren, fonbern ber \u00a9a^ fcfbjl: ift fd;on n\u00f6fltg hhperphhPPh/ mcif er \u00fcber bte m\u00f6gliche (Erfahrung \u00ffinau\u00f4 etma\u00f6 beptmnten miff. Wt\u2019ff er aber in ben \u00a9rettjen bt'efer bfetben, unb etma nur fagen: 2lffe\u00f4, ma\u00f6 f\u00fcr un\u00f6 fet, ma\u00f6 itt unferer (Erfahrung fein f\u00f6nnen folfe, muffe ftnn\u00efich maf;rnehmbar fein, fo ift hier offenbar ein (\u00a3t'rfef, inbern juerft unter Erfahrung nur ftnnfiche (hfenntnig oerfknben unb hierau\u00f6 bann mteber r\u00fcdm\u00e4rt\u00f6 obiger \u00a9chfug gezogen mtrb. 2lber id) f;abe oon meinem in* nerften 3e! unb feinen 3uft\u00e4nben auch eine Erfahrung, unb bo<h fann meber ich mein \u00a9efbftbemugtfein, mein Begriffbt'fben unb mettt \u00a9emiffen jemaf\u00f6 fehen unb h\u00f6ren, noch mt\u2019rb e\u00f4 jemaf\u00f6 ein Unterer f\u00f6nnen, menn if;nt auch bie ge* nauefte p^fifaltfd;e unb them if che Stenntnig metne\u00f6 \u00aeeht'rn\u00f6 ju (Gebote ft\u00e4nbe, mte fte nur etma nod? juf\u00fcnftige 3\u00ab^\u00abuberte gem\u00e4\u00dfen m\u00f6gen, unb menn ijjm aud; m\u00f6glich mare, mein febenbe\u00f6 \u00aee|irn ju unterfuc^en.\n\u00a9o fehr affo eine fofdje ^f;eort\u2019e ftch ben \u00a9c^et\u2019n giebt, af\u00f6 ob fte au\u00f6 bem S3oben ber ^aturforfc^ung entfproffen fei, fo iff fte bod) im S\u00f6efentftdjen ont=* meber ein meta}\u00fc>t)ftfdm\u00f6 ober ein empt'rifc^ einfeittge\u00f4 SSorurt^etf, unb ^entmt, menn etma\u00f4 au\u00f6 t^r abgeleitet mirb, bte unbefangene Betrachtung nicht minber, at\u00f6 jene anberen, monad; bie \u00a9eefe a\u00ef\u00f4 etma\u00f6 ^rembe\u00f6 au\u00f6 einer anbern SBelt jum \\?etbe her\u00fcberfommt ober ftch bt\u2019efen felbft baut. Um einen oorurtf;eif\u00f6Iofen \u00a9tanbfjunft 31t gemt'nnen, unb ftch nicht oonoornherein in nie 3U crfebtgettbe 9t\u00e4thfet ju oermt\u2019rren, barf man nicht nach bem Urfprung, nach ber Ouefie be\u00f6 ^chifch^n ^eben\u00f6, nach bem 28efen ber \u00a9eefe fragen, fonbern man muf bie pfychtfchen (\u00eerfeheinungen af\u00f6 gegeben betrad;teu mie bte f\u00f6ryerft'chen. \u00a90 ment'g mtr bei bt\u2019efen nach ber 3bee fragen, au\u00f6 beren Berf\u00f6rperung etma bte \u00a9toffe entpanben fein m\u00f6chten, fo ment\u2019g jiemt e\u00f6 un\u00f6 (namft'ch fo fange mtr nt'd;t ben Boben ber ^hdofophie betreten), oon ben bf^chtf^en t\u2019rgenb einen anbern \u00a9runb au\u00f6ftnbig machen ju moffen, af\u00f6 ber in ber eigent\u00fcmlichen Befchaffenhett ihre\u00f6 erfahrung\u00f6nt\u00e4fngen 3fuftreten\u00f6 fefbjt ftegt, ober auch\tihnen ju er*","page":694},{"file":"p0695.txt","language":"de","ocr_de":"^Sfydjofogte unt> sPf\u00ee>c^tatrte.\t695\nharten, fifrer bereu m\u00f6gliches? Eintreten bte Erfahrung niemals? ^\u00efuffcfr\u00efuf geben faun, Eine De\u00dfnitt'on ber \u00a9ee\u00efe \u00eeann ba\u00efjer bout em^trtfc^ pfychologi\u00dfhen \u00a9tanbpun\u00eet aus? niemals? etwas? Ruberes? fein, a\u00efs? eine Er\u00ee\u00efarung ihre$ Erfah* rung\u00e9begriffe\u00f4, eine Angabe be\u00e9jemgen tu nuferer Erfahrung fi<h Borfinbenben, ums?, gufammeugef\u00fbft, bon ber \u00a9prache mit bem SBorte \u00a9ee\u00efe bezeichnet wirb. BSir ber\u00dfehen fomit unter ber menf\u00e2tftcfren \u00a9ee\u00efe beu Inbegriff Des?j(enigen, ums? tut B\u00eeenfchen bor\u00dfeflt, b\u00e9n\u00eet, f\u00fch\u00eft, wei\u00df, tt>tCC uub hanbe\u00eft. SBt'r \u00eeonnen aber auch ben sD?enfchen felb\u00df unbeben\u00ee\u00efich a\u00efs? Begriff\u00f4fubject fe^en, weil bas? uns? feinem BSefen nach unbe\u00eeannte x, an beut jene Dfr\u00e2tig\u00eeetten jum Bor\u00dfhein \u00eeontmen, ^ebenfalls? ein Xfytil bes? B\u00eeenfchen t'ft. Denn bte \u00a9ee\u00efe tft un$ nur eine \u00a9phare bes? ganzen B\u00eeenfchen\u00efebens?, uub ba bout \u00a9anzen gelten mu\u00df, was? bout Xtyilt gilt, fo \u00eeann man ebenfo gut fagen: ber Bienfeh, fofern er b\u00e9n\u00eet, f\u00fc^\u00eft, u. f. f. i\u00df er \u00a9ee\u00efe. 2Bte wir aber ben \u00a9toff nur an feinen Er\u00dfhet'nun* gen \u00eeennen, fo \u00eeennen tbir auch bt'e \u00a9ee\u00efe aus? ihren \u00ceBt'r\u00eeungen, nicht ihrer \u00a9ubftanj nach, unb f\u00fcr bie Betrachtung unb ^orfc\u00dfung hat e\u00f6 baljer gar nichts? ZU fagen, wenn wir ihre Kr\u00e4fte, bte in ihr \u00eft'egcnben \u00a9r\u00fcnbe t\u2019hrer Sthcitigfeiten mit ihr felb\u00df gleic\u00dfbebeutenb nehmen. Das?, was? wir \u00a9ee\u00efen\u00eerafte nennen, ftttb a\u00effo nicht abftracte Kr\u00e4fte, wie man woh\u00ef Z\u00ab fagen p\u00dfegt, fonbern Kr\u00e4fte eines? wirtlichen Ringes?, eines? B\u00eeenfchenthei\u00efes?, ber \u00a9ee\u00efe.\n2)er \u00a9Tunb aber, warum gerabe bie oben genannten\tunter\nber Bezeichnung \u00a9ee\u00efe in einen Eomp\u00efer zufammengefa\u00dft werben, ift ein ihnen a\u00dfen gemeinfchaftlicher Ehara\u00eeter, ber nam\u00efich, ba\u00df wir bon ihrem Dafet'n nicht bitrch) ftnn\u00efic^e S\u00efnfchauung, fonbern burcfr bas? \u00a9e\u00efbftbewuftfetn wi\u00dfen. \u00a3)iefe Aufnahme ber \u00a9ee\u00efenthatig\u00eeeiten in\u2019s? \u00a9elb\u00dfbewu\u00dftfet'n i\u00df a\u00effo nur eine Beran\u00efaffung f\u00fcr uns?, \u00dfe in einen fret's? zufammenzufaffen; wenn baher auch bem Z1)kn bas? \u00a9elb\u00dfbewu\u00dftfet'n, als? Biitte\u00ef, itch bie \u00a9ee\u00efenth\u00e2tig\u00eeeiten a\u00efs? fo\u00efchc zu obfectibiren, abgebt, fo hwbert bies? nicht anzunehmen, ba\u00df baOjenige Renten, g\u00fcbfo^m f. fv welches? wir auch bem \u00a3frt'ere zuzufcfrretben gezwungen \u00dfnb, aud; bei biefem etwas? \u00a9emetnfame\u00f6 auc?mache, ba\u00df a\u00effo auch bas? \u00a3h*er eine \u00a9ee\u00efe h\u00fcbe. 2\u00efus? bemfe\u00efben \u00a9runbe tonnen wir aber birect nur bon ber menfcb\u00eftcben \u00a9ee\u00efe Erfahrungen machen, we\u00dfhalb in obiger Definition auch uur bon ber B\u00eeenfchenfee\u00efe gebrochen w\u00fcrbe.\nDie \u00fffychologie nun, als? bte Sehre bon ber \u00a9ee\u00efe, hut bte Aufgabe, f\u00e4mmtlicbe \u00a9ee\u00efen\u00eerafte \u00eeennen zu lernen, unb bie @efe\u00a3e ihrer SBir\u00eefam\u00eeeit Zu ermitteln, \u00a9ie \u00dfeflt z\u00ab btefem 3u>ede bte pfpchifcfren Borg\u00e4nge, wie \u00dfe bem \u00a9elb\u00dfbewu\u00dftfet'n bor\u00eeommen, zufammen, bemerft, worin \u00dfe \u00dfc\u00df gleich, worin \u00dfe berfchieben \u00dfnb, unb bringt \u00dfe hieburch in eine nat\u00fcrliche Drbnung. Es? ergiebt \u00dfch hiebei, ba\u00df bie einzelnen \u00a9eelen\u00e4u\u00dferungen mannic\u00dffadhe Ber* fcfrme\u00efzungen unb 3ufammenwirfungen gewt'ffer einfacher \u00a9runbfr\u00e4fte \u00dfnb, unb ba\u00df \u00dfe hinwieberum unter \u00dfc\u00df fe\u00efbft einanber in ihrer SBt'r\u00eefam\u00eeeit unb in ihrem Be\u00dfanbe gegenseitig boraus?fe\u00a3en unb bebt'ngen, ba\u00df \u00dfe a\u00effo orgauifch geg\u00eft'ebert \u00dfnb unb orgauifch wirten. Daburch \u00dfeflt \u00dfcfr benn zugleich eine Analogie mit ben Berha\u00eftniffen bei? phh\u00df\u00dfheu Sehens? heraus?, welche wir, um bie Bebeutung einer organt'fchen ^c\u00dfologt'e \u00ee\u00efarer zu machen, in gebr\u00e4ngten 3\u00fcgen fft'zziren wollen.\n\u00a9o wie ba\u00f6 phh\u00dfMe \u00a3eben in eine be\u00dft'mmte B\u00eeannichfa\u00eftig\u00eeeit bon \u00a3)r* ganen aus? einanber geht, fo bas? pfpcht'fche in bie oerfcht'ebenen unb zahlreichen Wirten bon \u00a9ee\u00efenbermogen, bie wir unter bem kanten ber mannichfa\u00eftigen be* fonberen \u00a9tune, g\u00e4higtetten, Anlagen, \u00aeem\u00fcths?arten, Drt'ebe, Neigungen, Den\u00ee^ unb \u00a3>anblungs?weifen \u00eeennen. Diefe, bon benen bie einzelnen in ber Erfahrung borfommenben \u00a9ee\u00efenthattg\u00eeeiten bie ^(eu\u00dferungen \u00dfnb, \u00dfnb a\u00effo","page":695},{"file":"p0696.txt","language":"de","ocr_de":"696\t\u00fffydjo\u00efocjte unt> ^fp^iatne*\nbie eigensten \u00a9ee\u00efenorgane, unb tbr Unterftieb \u00bbon ben f\u00f6rderlichen Orga* nen befteht nur bartn, bag bet ihnen nur bie pnction junt Bewuftfein fommt, bas? \u00a9ubftrat aber ftch ber Beobachtung entsteht, w\u00e4l;renb bet btefen bte 9)?a* te rie in bie 2lugen f\u00e4Cft, ihre \u00fcBirffamfeit hingegen uns? nicht birect, [onbern fehr mittelbar zum BewufHfet\u2019n fommt, unb oft faum burch m\u00fchfame gorftung ermittelt werben fann. \u00a9o oerfchieben aber bie Organe bes? Selbes? einerfeits? oon einanber ftnb, fo muffen fie hoch, als? \u00a9lieber eines? Organismus?, auch wteber burch ein ihnen aden \u00a9emeinfames? unter einanber oerbunben fein, unb biefes? gemeinftaftlt'te Banb beftelU in ben \u00a9pftemen, bie burch ben ganzen Seib herrften. Ote \u00a9pfteme, t'nbem fie oerftiebenerlei Berbt\u2019nbungen, burch bte fte felbjt wieber oerfttebene B?obificationen erleiben, mit einanber eingehen, conftitutren bie einzelnen Organe, in welchen bas? eigent\u00fcmliche 3ufammen* wirfen ber gerabe in biefem Berh\u00e4ltnif? ^ufammentreffenben Kr\u00e4fte ber oerftie* benen \u00a9pfteme gerabe btefes? Probuct, bt'efe function ^err>orruft, \u00e4hnlich wie bas? 3ufammentreffen berfelben chemiften \u00a9runbjtoffe je nach beren gegenfeiti* gern, oft h\u00f6tft unbebeutenb oartt'renben, Berh\u00e4ltntfi bte oerftiebenften Probucte ju SBege bringt. Oaffelbe ftnbet \u00a9tatt bet ben \u00a9eelenth\u00e4tigfeiten. Oie pfp* tologifte Unterfuchung ftnbet, baft jebe ber zahlreichen einzelnen \u00a9eelenth\u00e4tig* feiten auf bem gleichzeitigen 3nfammenwirfen mehrer \u00a9runbfr\u00e4fte beruht, weite in jeber einzelnen entweber ade ober z\u00abnt Zfyeil intnter wt'eberfehren. \u00a9\u00f6lte \u00a9runbfr\u00e4fte ftnb bas? Bewuftfein, bas? Krfenntnt'fjoerm\u00f6gen, bas? \u00a9e* fuhl\u00f6-, bas? \u00a9trebung\u00f6oerm\u00f6gen; au\u00e9 ber 2lrt t'hrer gegenfettigen 2lus?bilbung, proportion unb Kombination entstehen fobann bie fpect'ederen \u00a9eelenoerm\u00f6gen. 2\u00dfie aber im leiblichen ein \u00a9pftern feibft wieber aus? ^heilen befteht, ober wie bas? 2Befentliche eines? \u00a9pftems? ft<h unter oerfchiebenen formen barftedt, fo laf* fen ftch auch an ben \u00a9runbfr\u00e4ften ber \u00a9eele oerfchiebene \u00dc\u00eeittungen unb gor* men nachwetfen. Oas? \u00a9efaffpftem z- S3- erfcheint als? \u00eelrterie, Bene, \u00a3aax* unb Sptnphgef\u00e4ft, bas? D\u00eeeroenfpftem als? fenfttioes?, motorifteS unb trophtft^ bann htnwteberunt als? pertphertftes?, al\u00f4 \u00a9anglt'on unb als? adgemeines? 9tex* oencentrum. Kbenfo erfteinen bie pfptifte\u00ab \u00a9runbfr\u00e4fte auf oerfchiebenen \u00a9tufen, z- S3, bas? Krfenntnijtoerm\u00f6gen als? Borftedungs?oerm\u00f6gen, als? Berftanb unb als? Bernunft. 2Bte aber ettt beftimmteS Organ, z- S3, bas? \u00a3>erz, ftch zu* fammenfefjt aus? \u00a9ef\u00e4f, SD\u00eeu\u00f4fel, 3edgeweb unb Heroen, fo entjtehen aus? ber Kombination ber oerfchiebenen formen ber \u00a9runbfr\u00e4fte bie einzelnen weiteren \u00a9eelenoerm\u00f6gen, z- S3, aus? bem f\u00fchlen unb Krfennen ber \u00a9laube (ober zu* n\u00e4chft nur bas? \u00a9laubens?oerm\u00f6gen aus? bem Bernt\u00f6gen bes? phlens? unb Krfen* uens?), \u00a9em\u00fcth aus? \u00a9ef\u00fcpl unb BSt'den u. f. f.\n\u00a9o feljen wtr benn aut in ber \u00a9eele ftt eine oodft\u00e4nbt'ge organtfte \u00a9lieberung geftalten. 2\u00dfte es? nun bie Aufgabe ber 9?aturlel)re ift, bie Bielf\u00e4l-tigfett ber Krfteinung auf bas? Kt'nfate zur\u00fccfzuf\u00fchren, bie Btannitfaltigfeit ber \u00a9toffe auf wenige, bie befonberen Kr\u00e4fte auf adgemetne zu rebuct'ren, unb fobann aus? bem Sldgemetnen unb Kinfaten wieber bas? 3u)tanbcfommen bes? Kinzelnen unb \u00dcftanm'tfattigen einzufehen, fo hat aut bie Pfpt^ogie ben 3wecf, f\u00fcr bte complicirten \u00a9eelenth\u00e4tigfeiten bie \u00a9runbfr\u00e4fte aufzufuten, unb barzuthun, wte aus? btefen wteber jene tn ber 2lrt, wie fte in ber Krfaprung gegeben ftnb, zu \u00a9tanbe fornmen. Oie gefammte Pfptologie in biefem \u00a9inn\u00e9 unb Umfange zu bearbeiten, ift zwar bas? 3iet ber SBiffenftaft, fann aber nt'tt im 3\u00bb^^ eine\u00f6 Slrtifels? liegen, weiter nur einen Beflanbtheil eines? phpftolo* giften \u00a3anbw\u00f6rterbutes? bitbet. \u00a3>ier fann nur biejenige \u00a9eite ber Pfptolo* gie in Betrag fornmen, weite in einer n\u00e4hern Beziehung zu* ^hpfafogie fteht. Oaher haben wir uns? als? 3iet hauptf\u00e4ttit nur bie Kr\u00f6rterung","page":696},{"file":"p0697.txt","language":"de","ocr_de":"unb ^f^tatrie>\t697\nber \u00a9eelenfr\u00e4fte in ihren Beziehungen $u ben leiblichen guncttonen. SG\u00dftr un* terlaffen aus bt'efent \u00a9runbe adeS unn\u00f6tige wettere (\u00a3t\u2019ngehen in nityt fyiefyex geh\u00f6rige 2lbfchnitte ber ^fpcho\u00efogie, unb oerfuchen auch nicht einmal eine fc^c-mattfehe \u00a9\u00efieberung ader \u00a9eelenoerm\u00f6gcn, ba eine folche ohne ben ba$u ge* porigen Nachweis jwedloS w\u00e4re, btefer felbft aber, wenn er hinl\u00e4nglich aus* f\u00fclltet) fein fodte, ben unS hier gefter\u00eeten 9?aunt adet'n fchon weit \u00fcberleiten w\u00fcrbe. S\u00d6tr f\u00f6nnen unS befhalb auch ntc^t weitl\u00e4ufig \u00fcber bie Annahme be* fonberer \u00a9eelenoerm\u00f6gen rechtfertigen, obgleich wir wohl Wt'ffen, wie fehr biefe oon mannen \u00a9eiten her angegriffen wirb. UnS fc^eint eS eine Uebereilung $u fein, unb bent wahren @f>arafter beb\u00e4chttger ^orfchung nicht $u entfprechen, wenn tnan je$t fchon ade \u00a9eelenth\u00e4tigfciten auS einer einzigen ableiten, unb l- 23. baS g\u00fctrten unb \u00a9treben nur f\u00fcr eine 9)?obiftcatton ober eine Begehung beS BorftedenS auSgeben wid. @:S fommt unS bt'eS gerabe fo oor, als wenn ntan bei ber \u00ff^ftologic ber \u00a9t'nne bamit anfangen wodte, feinen Unterfchteb jwt'fc^en h\u00f6ren, \u00a9ef)en, Riechen u. f. f. mehr ju ftatutren, weil am (fnbe hoch adeS nur Heroen * ober \u00a3trnaffeetion fei. 9Kag man Riebet auch ben \u00a9tnneS* neroen fpeciftfche Energien abfprechen, ihren betreffenben hirnorganen mug man jte gute^t boch jufprec^en, unb baS ip\u00f4ren wirb nimmermehr ju einer 2D?o= bification beS \u00a9ehenS werben, \u00a9o fehr man ft<h baber auch bem\u00fcht hat, eine Sbentit\u00e4t jwifchen ben \u00a9eelenth\u00e4tigfciten berauSjufl\u00fcgeln, unb baS \u00a9ef\u00fchl ober baS S\u00dfoden $u einem biogen \u00a9ebanfen gu machen, eS ift nie gelungen; benn ich mag eine Borjtedung auf mein Set; ober auf eine Bewegung beziehen, wie ich wtd, fo habe ich immer nichts gethan als eine Borjtedung auf etwas bejo* gen unb wet'g immer noch nicht, warum aus ber Borftedung blog burch bt\u2019efeS 33egt'ehen etwas SlnbereS werben fo\u00ef\u00ef; als ein folcheS Slnbere bringt ftch aber baS \u00a9ef\u00fchl bem Bewugtfet'n unwtberftehlt'ch auf. Sluffadenb ip eS \u00fcbrigens, wie btefelben ^fp<hologen, benen baS SDBotCen btogeS Oenfen ift, boch cine be* fonbere wt\u2019df\u00fcrltche 2lufmerffamfet't annehmen, welche beliebig bie \u00a9ebanfen feghalten fann, ba boch biefcS Slufmerfen gcherlt'ch nichts als ein \u00fc\u00dfoden t'g, alfo bei fpecteder Slufmerffamfeit auf einen \u00a9ebanfen nach jener Theorie ein \u00a9ebanfe ben anbern feftha\u00eften unb beherrfchen m\u00fcgte, woburch aber baS Stuf* merfen felbft wteber oerloren geht. \u00a3)och wir halten unS gu lange im Sldge= meinen auf; eS wirb ftch fp\u00e4ter noch hie unb ba \u00a9elegenheit geben, auf biefe fragen gur\u00fccf^ufommen, unb wir gehen baher cingwedcn weiter.\nBor Sldern hanbelt eS ftch barum, ben Slnfn\u00fcpfungSpunft ju ftnben, wel* ^er bie \u00fffpcho\u00efogt'e mit ber \u00ffhhftofogtt oerbtnben foil, unb bamit auch ben eigentlichen \u00a9egenganb unferer Unterfud;ung feg^ugeden. T)ie $bee ber orga* nifchen \u00fffpchologie in ber angeregten S\u00dfeife wirb unS auch h*er auf unferent 2\u00dfege leuchten. SBenn eS wahr ift, bag ber SD?enfch nach \u00d6eib unb \u00a9eele etn Sotalorgant'SmuS ift, in welchem pfpehtfehe unb phpftfehe gunctt'onen ein t\u2019nntg mit et'nanber oerfchmoljeneS \u00a9anje bt'lben, wenn ferner bie etneS \u00a3)rga* nt\u2019SmuS burch einzelne \u00d6rgane oerwirflid;t wirb, in welchen allgemeine \u00a9pfteme unb Kr\u00e4fte in eigent\u00fcmlicher SBet'fe ^ufammen Wtrfen, fo b\u00fcrfen in bem menfchlichen StotalorganiSmuS nicht adetn pfpchifche \u00a9runbfr\u00e4fte mit pfpchifchen unb phpftfehe mit phpftfd;en, fonbern eS rn\u00fcjfen auch\tnut\nftch 3U ctner gemeinftaftlichen 235irffamfeit oerbtnben; eS mu\u00df fomit pfpehifeh^ phpftfehe \u00a3)rgane geben, \u00a9olche ftnb, um nur einige $u nennen, ade \u00a9inne, bie (Sprache, baS \u00a9efchlechtSlebcn, wo bie \u00a9eele mit einer ihrer Kr\u00e4fte ftcl; mit ben phpftfehen 2Berf$eugen ju einem \u00a9anjen oerbinbet, wie baS 9\u00eeeroem fpftem ftch\tHeroen in ein Organ hineinfenft. S\u00dft'e aber baS \u00a9ef\u00e4f^\nfpftem nur burch bie lapidaren, itnb baS SReroenfpftem nur burch feine peri*","page":697},{"file":"p0698.txt","language":"de","ocr_de":"698\t^pfyc\u00dfofogte und ^fy^iatrte*\npheriffhen Heroen mit bent \u00ffarenchpm ber Organe in Verbindung ffeht, fo tft $u erwarten, ba\u00df auch bie \u00a9eele nur m\u00eet einer gewiffen \u00a9phare ihrer Kr\u00e4fte die leiblichen Organe ber\u00fchrt. -3$ gebe zu, ba\u00df biefe Analogie an ftch noch nichtsbeweift, aber ich mi\u00df non \u00a9eite derer, welche f\u00e4mmtli\u00df;e \u00a9eelenfrdfte in unmittelbare Beziehung jum leiblichen fetzen, einftweilen nichts weiter ein* ger\u00e4umt haben, als ba\u00df wenigftenS ein &heil ber \u00a9eelenfrdfte unmittelbar mit forderlichen Organen zufammenh\u00e4ngt, was auf jeden ga\u00df jugeftanben werben mu\u00df, ba, was oon a\u00dfen gilt, nothwenbig au\u00df; oon einigen gelten mu\u00df. Oen beweis aber, ba\u00df nicht a\u00dfe \u00a9eelenfrdfte unmittelbar mit phpfffchen Or-ganen in Verbindung ffehen, werbe ich im Slbffhnitt \u00bboon ben \u00fcbrigen \u00a9eelen-oerm\u00f6gen\u201c f\u00fchren. Einftweilen nehme ich als zugeffanben an, ba\u00df diejenigen \u00a9eelenthdtigfeiten, welken eine leibliche \u00a3hatigfeit immer unb unzweifelhaft entweber unmittelbar oorhergeht ober nachfolgt, jebenfa\u00dfS auch diejenigen find, welche mit bem ^^ftfc^cn Sehen in unmittelbarem 3ufammenhang und Secf;fel-Wirkung flehen. Oie \u00a9eelenfrdfte, oon benen dies unbeffreitbar gilt, ftnb aber baS Verm\u00f6gen beS f\u00e4mmtlichen Bewu\u00dftfetnS (f\u00df;lechtweg auch finniges Bewu\u00dftfein genannt), bas VorffellungSoerm\u00f6gen, baS beS finn-liehen \u00a9ef\u00fchlS, unb ein Beweg ungSprtncip, baS wir Orieb ober BewegungSbrang nennen. Ot\u2019efe ftnb eS, welche wir fowohl f\u00fcr ftch als in ihrer Beziehung zum leiblichen einer Unterfuchung unterwerfen wo\u00dfen. \u00a9inb wir mit ihnen fertig, fo h\u00fcben wir freie ipanb, nnS au\u00df; na\u00df; ben \u00fcbrigen umzufehen.\nOa wir in ber nachfolgenden Unterfuchung bei ben Beziehungen ber genannten \u00a9eelenfrdfte zu ben leiblichen Organen oott ber %n\\ifyt auSgefen, ba\u00df biefe Beziehungen oermittelft beS StferoenfpffemS gefchehen, unb daher auch bie-feS oorj\u00fcglich in\u2019S 21uge faffen, fo f\u00f6nnte man wohl lueo ffhon na\u00df; nuferer Be-rechtigung htcju fragen, unb oerlangen, ba\u00df wir bie a\u00dfgemeinen \u00a9r\u00fcnbe f\u00fcr bie pfpcpiffhe Bebeutung beS 9?eroenfpftemS fchon t>ter gleich auff\u00fchren. Sir halten bieS jebo\u00df) f\u00fcr unn\u00f6thtg. SaS ndmlich bie a\u00dfgemeinen Beweife betrifft, fo f\u00f6nnen wir auf Volfntann\u2019S Artikel : \u00bb\u00a9ehirn\u00ab oerwetfen, wo biefelben oo\u00dfff\u00e4nbtg entwickelt find, unb wobei wir nur zu erw\u00e4hnen h\u00fcben, ba\u00df fo ziern-li\u00df; biefelben \u00a9r\u00fcnbe f\u00fcr bie pfpchiffhen Beziehungen beS sJieroenfpftemS \u00fcberhaupt fprechen. UeberbteS werben in ben folgenden Sibfchnitten biefe Beweife in ihrer Anwendung auf einzelne Steile beS \u00a9ehirnS fpect'e\u00df burchgenommen, fo ba\u00df eS \u00fcberfl\u00fcfftg unb nur Sieberholung w\u00e4re, ffe hier befonberS zufammcn-Zuffe\u00dfen ; auS gleichen \u00a9r\u00fcnben oerfparen wir auch bie Darlegung unferer Slnfi\u00df;-ten \u00fcber 9t\u00fcckenmarf unb \u00a9anglten auf fp\u00e4ter. Oagegen m\u00fcffen wir doch, wenn auch furz, einer 21nftcht erw\u00e4hnen, welche bie a\u00dfeinige Berechtigung beS 9?eroenfpffentS zu* Vermittlung ber \u00a9eelenfrdfte mit ben SeibeSorganen leugnet, unb bt'efen felbff eine directe Beziehung 5\u00ab jenen eingerdumt wiffen wi\u00df. Oa\u00df baS Oenfen fein anderes phpfffcheS S*\u00d6an h\u00fcbe als baS \u00a9eht'rn, fte\u00dft man zwar nicht in Slbrebe; aber in Bezug auf f\u00fchlen und So\u00dfen behauptet man, ba\u00df bie \u00a9eele bie \u00a9ubffanz ber betreffenden SeibeSorgane unmittelbar in \u00c4^\u00e4ttgfett i>erfe^e, und ba\u00df bie Heroen dabei nur mitwirften. Sir wiffen aber (in Organismen n\u00e4mlich, wo Heroen deutlich nachgewiefen find) oon feiner pfpchiffhen Sirfung auf Organe, wobei nicht immer -fteroenth\u00e4tigfeit nothwenbig w\u00e4re, unb find nicht im \u00a9taube, eine Erfahrung aufzuzeigen, wo jene ol;ne biefe ftattfdnbe. Oa nun zugleich pofftio erwiefen iff, ba\u00df biefelben unb \u00e4hnliche Ver\u00e4nderungen in den Organen, welche in *>ou \u00a9eelenthdtigfeiten oor ffch gehen, auch durch blo\u00dfe, in golge anderer 3^et^e entffanbene, Heroen-th\u00e4tigfeit bewirft werben, fo fann wohl nichts flarer fein, als ba\u00df bie Ein wir-","page":698},{"file":"p0699.txt","language":"de","ocr_de":"^fydjc\u00dfogte xmt>\t699\nlung ber \u00a9ee\u00efe auf bad\tnur burd? bt'e Sfteroenth\u00e4tigfeit \u00bbermittelt\nrnerbe. Senn nun \u00bbietteic^t aud? noch bcjmet'fett werben mag, ob bte (Seele habet $un\u00e4d?\u00df bIo\u00df auf bte Heroen urfpr\u00e4nge nn'rfe, fo tet?ren bt'e (\u00a3rfat?* rungen bod? mentg\u00dfend bad unbe\u00dfrettbar, ba\u00df jur \u00a3eroorbrt'ngung einer oott-\u00df\u00e4nbigen Strfung ber 9iero famrnt bem Zentrum, aud beut er entfpringt, in o\u00f6ttt'ger Integrit\u00e4t fein unb mit jenem gufammentj\u00e4ngen mu\u00df, fo ba\u00df fein \u00a9runb ba ift, anjune^men, ber \u00a9eelenret'5 mt'rfe auf t'rgenb einem anbern ^Junct auf ben Heroen ein. \u2014 Sir beginnen nun unfre fpeciefleren Unterredungen.\n\u00a9innlie\u00dfet 33emu\u00dftfeitt.\nDad 33emu\u00dftfet'n i\u00df atd bt'e Urbebt'ngung atted unfered Denfend unb (\u00a3r-fennend, atd Stmad, mad, mir m\u00f6gen ab\u00dfraht'ren fo otet mir motten, immer a\u00efd S\u00eeeft bleibt, etmad fo Unergr\u00fcnbtid?ed unb in feiner imter\u00dfen sJ?atur nt'd?t met'ter (Srgreifbared, ba\u00df mir ed f\u00fcr \u00bb\u00f6ttig unm\u00f6gtid; galten, eine gen\u00fcgenbe, fein Sefen erfd?\u00f6pfenbe Definition baoon ju geben. Sitte Definitionen be\u00dfet* ben, ohne Studnahme, \u00dfnb entmeber ju eng ober ju mcit, ober \u00dfe bref?en ftd; im St'vfet l>erum, unb fe\u00a3en etmad ooraud, be\u00dfen SSer\u00df\u00e4ttbnt\u00df fetb\u00df er\u00df mt'eber burd? bad 33 emu\u00dftfeitt m\u00f6glich mirb. Dad 33emu\u00dftfet'n i\u00df bte \u00a9runbtage unb ber Ouett alter ^fpd?otogie, unb fann bat;er, menu man \u00dfch nic^t einer o\u00f6flt-gen \u00a3\u00e4ufd?ung \u00fcberla\u00dfen mitt, oott m'c^td Slnberem abgeleitet unb auf nic^td inhered gur\u00fcefgef\u00fchrt merben. 9J?an mu\u00df cd atd einfache, \u00dfd? in jebern 9)ien-fc^en oorfinbenbe 2;\u00a7atfad;e annehmen, unb Sttted, mad man t^un fann, um \u00dfcj? einem St\u00fcbern oer\u00df\u00e4nbtt'ch ju mad?en, ba\u00df man gerabe bt\u2019efen Vorgang in feinem Innern mit bem Sorte 33emu\u00dftfein bezeichne, i\u00df, bt\u2019e Um\u00df\u00e4nbe anjugeben, unter melden ed auftritt, unb \u00dfc auf bt\u2019e m\u00f6glt'ch\u00df einfachen 23ert?\u00e4ltnt\u00dfe ju-r\u00fctfjuf\u00fchren. \u00a9o f\u00f6nnen mt'r fagen, bad 33emu\u00dftfet'n ent\u00dfe^e, ober bie \u00a9eete merbe \u00dfd? etmad bemu\u00dft, menu \u00dfe, t'nbem \u00dfe oon einem 3u\u00dfanbe in ben anbern \u00fcbergebt, \u00df\u00df? atd 33eharrtiched ftnbet, menn \u00dfe fomt't an \u00dfch eine 33er\u00e4nberung unterfdjet'bet. 3um 33emu\u00dftmerben i\u00df immer erforbertich, ba\u00df in ber \u00a9eete eine 33er\u00e4nberwtg oorgegangen fei, unb, t\u2019nfofern \u00dfe ftd? biefem tarent oer\u00e4n-berten 3w\u00df\u00e4nb gegen\u00fcber fefct, mt'rb \u00dfe \u00dfd? be\u00dfen bemu\u00dft. Sir befd;reiben ht'eburth atfo nur ben Vorgang beim 33emu\u00dftmerben, f\u00f6nnen aber nic^t fagen, mad biefed an \u00dfd? fei.\n\u00a9o tn'e\u00effad? nun btefe 33er\u00e4nberungen fein f\u00f6nnen, in fo ot\u2019etfad?er Seife fann \u00dfd? auch bt'e \u00a9eete bemu\u00dft merben, unb bte 23erfd?iebent?eit ber Objecte g\u00e4be formt eine ebenfo gro\u00dfe 23erfd?t'ebent)eit ber Strtcn bed 33emu\u00dftfetnd. 9J?an fann biefetben jebod; auf fotgenbe ^ur\u00fccff\u00fctjren : 1) 33emu\u00dftfein einer oom dt\u00f6rper and in ber \u00a9eete gemt'rften SSer\u00e4nberung ober einer leiblichen Sl\u00dfectt\u2019on ber \u00a9eete, ftnntt'^ed 33emu\u00dftfet'n. Dt'efed gef?t tebigtid? auf eine paf\u00dfoe 23e\u00dfimmung ber \u00a9eete, einen (St'nbrud auf \u00dfe; bt'e \u00a9eete mirb \u00dfch \u00dft'er nur bed Uebergangd oon einem teibtic^en 3u\u00dfanbe $um anbern bemu\u00dft. 2) Sine \u00a9tufe t?\u00f6t?er \u00dfet;t bad 33emu\u00dftfein ber eigentlichen, oon innen ^eraud ent\u00dfehen-ben, \u00a9eetenth\u00e4tigfeit; fobatb biefed $u bem oort'gen hinjufommt, unterfc^eibet bie \u00a9eete t'f?ren t\u00df\u00e4tt'gen 3\u00ab\u00dfanb oon i\u00dfrem tet'benben. Da \u00dfe auf biefer \u00a9tufe \u00e4u\u00dfere (\u00a3t'nmirfungett fetb\u00dft^\u00e4tig nac^ immanenten \u00a9efe^en oerarbeitet unb in ihre formen fcht\u00e4gt, fo mt'rb ihr atXed ^t'nmt'rfenbe, after 3nt?att ber (^mp\u00dfnbung unb 23or\u00dfettung (auch menn ed ber eigene K\u00f6rper i\u00df) Object unb fommt atd \u00a9egen\u00dfanb jum 33emu\u00dftfein, baher ber 9(?ame bt'efer \u00a9attung gegen\u00df\u00e4nbtid;ed ober Seltbemu\u00dftfetn. 3) Senn enbtich bt'e \u00a9eeten-","page":699},{"file":"p0700.txt","language":"de","ocr_de":"TOO\tspfydjolo\u00dfte unb \u00fffychtatrte*\nth\u00e4tigfeiten mtt nur at$ fo\u00efche, abgefehen oon tarent ^tt^ci\u00efte unb \u00e4u\u00dferen \u00dfe be\u00dfintntenben ttrfachen, bewu\u00dft Serben, fo nenut man bt'e\u00e9 \u00a9elbftbenju\u00dft^ fein. \u00abIpt'er wirb fich bie \u00a9eete ihrer fetb\u00df bewu\u00dft, \u00dfe wei\u00df nicht mehr blo\u00df, ba\u00df ober oon wa\u00f6 \u00dfe af\u00dfcirt wirb, fonbern auch, ba\u00df fie, bte \u00a9eete e$ t\u00df, bte af\u00dfctrt wirb, b. h* ba\u00df e$ pfychifche \u00a3h<*tigfeiten \u00dfnb, bte hier wt'rfen. \u00a9te unterfc^etbet \u00dfch fneburcf) fetbft oorn feet'b, unb macht, at$ Sty, bte \u00a9eeten* th\u00e4tigfeiten $u tarent Object.\n@5? war n\u00f6tt\u00dfg, biefe oerfchiebenen Wirten be$ Bewu\u00dftfetn\u00f6 ju erl\u00e4utern, um ba$, wa\u00f6 unter bem \u00dfnntichen, oon bem wir hier fmnbetn wotten, $u oerftehen i\u00df, recht t'n\u2019\u00f6 Sicht ju fe$en. \u00a3>iefe\u00f4 Bewu\u00dftfetn meint man, wenn man int gew\u00f6hntt'chen Seben oon IBewu\u00dftio\u00dfgfett unb $. S3, bet einer Ohnmacht oon Bertu\u00df be$ Bewu\u00dftfet'n\u00e4 fprtcf;t. S\u00d6tr \u00dfnben in ber \u00a9rfahrung oon bemfetben gotgenbe\u00f6 begr\u00fcnbet.\n1.\tOie n\u00e4c\u00df\u00dfc erregenbe Urfacfje be$ Bewu\u00dftfet'n\u00f6 t\u00df eine f\u00f6rpertithe Slffectton- 9h'cht einer \u00a9eetenth\u00e4tigfeit fetb\u00df fctjon werben wir un\u00f6 burch baffetbe bewu\u00dft, fonbern lebtgtich eine\u00f6 \u00a9\u00f9tbruc\u00efe\u00e9 auf bte \u00a9eete oon phh\u00dffeher \u00a9eite. 5\u00df?an irrt bafyer, wenn man jur Erregung beffetben etne Borftettung f\u00fcr n\u00f6t^tg f)\u00e4tt Oenn ba\u00f6 Bor\u00dfetten (fetb\u00df beim S\u00dfahrnehmen) t\u00df \u00dfhon ferne teibenbe Stffection mehr, fonbern etne fpontane Oh\u00e4tigfett ber \u00a9eete, unb wenn Bor\u00dfettungen gum Bewu\u00dftfetn fontmen, fo t\u00df bie\u00f6 fchon jene zweite \u00a9tufe beffetben, ba\u00f6 gegen\u00df\u00e4nbtiche. Oa\u00f6 finalise Bewu\u00dftfein fann aber fchon \u00dfattftnben bet bto\u00dfen \u00a9ntpfinbungen, wo noch ferne Bor\u00dfettungen habet \u00dfnb. \u00a9)et)t etn \u00a9e\u00dfcht\u00f6object ^u fdjnett oor uttferen Sfugen oor\u00fcber, at$ ba\u00df wtr e\u00f6 erfennen f\u00f6nnten, fo \u00dfnb wtr un\u00f6 jwar bewu\u00dft, etwa\u00f6 empfunben $u haben, aber etne Bor\u00dfettung haben wtr nicht. \u00a9$ fann fogar etn fyett teuch* tenbe\u00f6 Object unfere Stugen getroffen haben, wtr f\u00f6nnen un\u00e9 beffen bewu\u00dft fein, unfer Borftettung\u00f6oerm\u00f6gen war aber, wett e\u00f6 mit anberen Oingen erf\u00fcttt war, nicht tm \u00a9tanbe, baffetbe aufjunehmen, unb e$ f\u00f6nnen baher Btenbung\u00f6* unb ^ac^bttber baoon tm 2tuge ^ur\u00fcefbletben, ot;ne ba\u00df wtr 00m Object fetb\u00df etne Bor\u00dfettung gewonnen h\u00e4tten. 2\u00d6tr f\u00f6nnen tn $otge etne\u00f6 ^l\u00f6^ttc^en \u00a9c^atte\u00f6 fctjrecffwft 00m \u00a9t^taf aufwac^en, o^ne un\u00f4 9\u00eee^enfc^aft geben ju f\u00f6nnen, wa$ wtr geh\u00f6rt ^aben; wtr wtffen blo\u00df, ba\u00df wtr geh\u00f6rt tmben. t\u00df fomtt ftnn\u00eftc^e\u00f4 S3ewu\u00dftfetn m\u00f6gttc^ o^ne SSor\u00dfettung.\n2.\t2)te gur (Erregung be\u00f4 ftnnttc^en \u00e9ewu\u00dftfetn\u00f6 n\u00f6t^tge f\u00f6r^erttc^e Stffection ^at aber nt^t not^wenbt'g S3ewu\u00dftfetn $ur ^otge. 2\u00dftr ber\u00fchren \u00a7ter bte Streitfrage, ob ^mp\u00dfnbung S3ewu\u00dftfet'n oorau\u00f6fe^e ober o^ne baffetbe m\u00f6gticb fei. Uttfere 2tn\u00dfc^t hier\u00fcber i\u00df fotgenbe. 2\u00dftr wiffen oon ber (\u00a3ntp\u00dfnbung blo\u00df infofern, at\u00f6 unfere \u00a9eete afficirt i\u00df, unb f\u00f6nnen ben befonbern Vorgang tm Heroen ober beffen (Eentratorgan, Wet^ (ber SSerantaffung i\u00df, ba\u00df btefe\u00f6 gef\u00e4\u00dfe^t, mit nict;t\u00f4 2tnberem bejeicbnen, at\u00f6 mit beffen eigent^\u00fcmttic^er \u00a9nergt'e. \u00a9obatb wir atfo oon Sm^finbung fpredjen, haben wir implicite fc^on au\u00f6gefprocben, ba\u00df mit ber sJteroenth\u00e4tigfeit jugtetc^ auch bie \u00a9eete af\u00dfctrt fei. \u00a9ine anbre ^rage i\u00df aber bie, ob auch jebe \u00a9nt* bfinbung bewu\u00dft werben m\u00fcffc. 2)t'e \u00a9rfahrungen \u00fcber bie S\u00eeefferbewegungen bei burchfchuittenem ober 00m \u00a9eht'rn getrenntem S\u00ee\u00fccfenmarfe beweifen jwar blo\u00df, ba\u00df bie ^er\u00f6enth\u00e4tigfeit ohne S3ewu\u00dftfetn m\u00f6glich i\u00df, aber an unb f\u00fcr \u00dfch noth nicht, ba\u00df babei bewu\u00dfttofe \u00a9mpftnbung \u00dfatt\u00dfnben f\u00f6nne; baffetbe gitt oon jenen Stn\u00e4\u00dfheften, wo Ber\u00fchrung nic\u00dft gef\u00fcgt wirb (ba\u00f6 g\u00fchten nicht jum 23ewu\u00dftfet'n fomntt), aber ^utfenbe Bewegungen erregt. 3Bt'r m\u00fcffen\naber nach anberen Bewetfen fuchen. \u00a9\u00f6 i\u00df herge\u00dfettt, ba\u00df unfere \u00a9inne nie* mat\u00f6 ruhen, fonbern fortw\u00e4hrenb in ihrer \u00a9nergte th\u00e4tig ftnb- B?an hat bie\u00f6","page":700},{"file":"p0701.txt","language":"de","ocr_de":"^fpcgolo^te unb \u2018\u00fffy\u00f4jjtatne*\t701\nimx auS bent \u00a9runbe besmeifett, mil eine Dp\u00e4tigfeit f\u00fcr pip nidpt benfbar fet, fonbern immer einen 3\u00eeei$ \u00bborauSfe^e; man rnirb aber faurn teugnen f\u00f6n* nen, bag nidpt menigpenS baS 23tut unb ber \u00a9toffmecpfet einen folgen petig au\u00e4\u00fcbe. Diefer fortm\u00e4prenben Dp\u00e4tigfeit merben mir uns aber, fo Tange fie nic$t non \u00e4ugen eine Slb\u00e4nberung erleibet, nic^t bemugt. 3um 23emugtfein fommt'baper nur eine 2$er\u00e4nberung in ber \u00a9innedtp\u00e4tigfeit, unb baS 23e* mugtmerben \u00bberlangt fomit ftet\u00f6 eine ^annicgfaltigfeit, eine 2tbmedpstung ber 3u(tanbe. @efe\u00a3t alfo, eS umgebe uns unfer ganzes geben pt'nburdp nidpts atS oben unb unten unb \u00bbon alten \u00a9eiten blauer Rimmel, unb unfer K\u00f6rper m\u00e4re Sugteidp fo gebaut, bag fein Dpeit oon t'prn in unfer 2tuge fatten fbnnte, mir auc^ bie klugen niemals fliegen fbunten, fo m\u00fcrben mir uns beS btauen $tm* met\u00f6 gar niemals bemugt merben, mir m\u00fcrben uns \u00fcberhaupt feiner \u00a9eftc^t\u00f6-empfnbung bemugt merben, Unb fo ftnbet benn aucp bie oft befprocpene \u00a3pat* fac^e, bag M\u00fctter baS 9)?\u00fcplftappern nidpt p\u00f6ren, aber fogteicp eS merfen, fo* batb bie Sft\u00fcple pept, ipre ^rft\u00e4rung. g\u00fcr ben M\u00fctter ift n\u00e4mticp bas \u00c4tappern ber 9D?\u00fcpte ebenfo eine gemopnte Affection beS \u00a9ep\u00f6rpnn\u00f6, als uns baS fflity* p\u00f6rcn beffetben ; baper ift eS immer bie gletcpe berauberung, er mag bie 9Ji\u00fct)te nidpt mepr p\u00f6ren, ober mir m\u00f6gen pe beim Eintritt sunt erftenmat p\u00f6* reu; in beiben gatten fommt bie $er\u00e4nberung in ber Dp\u00e4tigfeit beS ip\u00f6rneroen jum 33emugtfein. Dag nun beim M\u00fctter baS \u00c4tappern ber \u00ce\u00cf\u00cfltyU mirftidj eine (\u00eempftnbung peroorbringe, unb nic^t etma fcptedptpin ben \u00a3\u00f6rner\u00bben afft-4 cire, erpettt aus gotgenbem. 2Bir paben gefepen, bag man fiep nicpts bemugt merben f\u00f6nne, als maS fdpon \u00a9mpftnbung ift, maS fcpon einen (Einbrucf in bie \u00a9eete gemacht pat, ferner, bag 23emugtfein nur m\u00f6gticf; ip, mo eine $er\u00e4n* berung oor pcp gept, mo atfo smei (\u00efmppnbungen auf einanber folgen. 9?un mirb ber M\u00fctter mirfticp im Stugenbtid beS \u00a9tittftebenS ftp nidpt nur biefeS, fonbern aucp beS \u00bborpergegangenen ^lappernS bemugt; es ip baper nidpt nur bie burdj baS \u00a9tittepepen bebingte 2lrt oon \u00a9inneStp\u00e4tigfeit eine \u00a9mpfinbung, fonbern eS mug bieS auct) fcpon bie oon bem Sft\u00fcpfftappern \u00bberurfacpte gemefen fein. DaS \u00a9er\u00e4ufcp auf ben \u00a9tragen in grogen \u00a9t\u00e4bten p\u00f6rt uns anfangs im \u00a9dptafe, aber nacp unb nacp merben mir eS gemopnt. 9?un p\u00f6rt ber baran \u00a9em\u00f6^nte smar ben bebeutenben \u00a9tragenl\u00e4rm nidpt, mopt aber \u00bbietteicpt baS D\u00eeafdpetn einer 3\u00c4auS im 3immer; pier ip offenbar, bag nicpt bie Affection beS \u00a3\u00f6rner\u00bben burcp baS teuere bie ipauptfadpe iff, benn ber \u00a9tragenl\u00e4rm afftcirt benfetben meit ft\u00e4rfer, unb man m\u00fcgte fragen, marum nicpt fcpon biefer t\u00e4ngff gep\u00f6rt toorben ip; fonbern eS ip tebiglicp baS Itngemopntc, ber Seifet in ber (Smpftnbung, maS baS 23emugtmerben beS ^afcpetnS oerantagt, unb sugteicp bemeift, bag aucp fcpon ber S\u00e4rm eine \u00a9mpftnbung, obgteicp eine bemugttofe, pabe bemirfen m\u00fcffen. 2tepnticp ift eS, bag, menu mir im S\u00dfagen fc^Iafenb fapren, mir fogteicp erma\u00dfen, menu berfetbe pitte pept. ga eS ift im \u00a9runbe mit atten nnfercn \u00a9mppnbungen fo. 2Bir paben unfer ganzes Seben pinburtp oon a\u00dfen nuferen Heroen \u00a9mpfinbungen ; fo lange biefetben aber in gteicper S\u00f6eife fortgepen, fommen fie uns nicpt gum 23emugtfein, fonbern erp, menn trgenb eine 2Ser\u00e4nberung in ipnen oorgept. Dies ip mopt ein^auptgrunb ber merfmurbtgen \u00a9rfcpeinung, bag mir oon oieten Organen unfereS SeibeS erp eine (\u00eempftnbung paben, menu biefetben franf gemorben pnb. 3tepnti^ oerp\u00e4tt eS pcp mit ber \u00a9mppnbung beS \u00a3ungerS. 2\u00f6ir f\u00fcpten unfern S\u00cf\u00cfagen nidpt in feinem gem\u00f6pntid;en 3uftanbe, fonbern nur in bem ungem\u00f6gnticpen (entmeber einer ^rantpeit ober) beS J\u00fcngers unb ber Ueberf\u00fcttung. (\u00a3s ip pier fein \u00a9runb, ansunepmen, bag bie 3)?agentteroen in iprer gem\u00f6pnttdpen mitttern SSerbauungStp\u00e4tigfeit feine \u00a9mppnbung oerurfa^en fottten; oietmepr mug eine","page":701},{"file":"p0702.txt","language":"de","ocr_de":"702\tun\nfoldje fcf)on begatt oor ber ungewohnten ba gewefen fern, weil ber SD2enf^ ftc^ einer fpecietlen (Smpftnbung nur bewu\u00dft werben fann, inbent er fie oon einer anbern unterfcheibet.\n3. 23ewu\u00dftlofigfeit. 2)er Mangel be\u00f6 23ewu\u00dftfem$ ober oiefmehr ber g\u00e4jigfeit baju ift ber f\u00fcr bie S^ebicin wichtigfte $unft in ber Sehre oon bemfetben. (Sine Unf\u00e4higkeit eine\u00f6 gnbioibuumb, ftch etwas bewu\u00dft ju werben, fann eine untoerfate ober partielle fein. 3)ie partielle iji bie, bei welcher nur biefeS ober jenes Steuere nicht bewu\u00dft wirb, w\u00e4\u00dfrenb baS 33ewu\u00dftfein f\u00fcr SlnbereS bleibt, wie $. S3, bei sSfoaftyefte einzelner Heroen, wo fie mit @mpftn* bungSlofigfeit jufammen fatten fann. 3\u00ab atten gatten ferner, wo wir fet>r oer* tieft ftnb, b. h- wo nnfer 33ewu\u00dftfein fchon oon inneren ^irnbitbern fe\u00dfr aus* aef\u00fcjjt ift werben wir nicht fe^r fiarf cinwirfenbe neue \u00abffe\u00e7tionen triebt ober nur gering inne werben. Sie \u00abftgeweine Sewufjtloftgfeit !we(d;e wir tm Sol\u00ab genben f*lechthtn \u00bbewuftlofigfett nennen) fann au\u00ab \u00bberfefjiebenen Urfachen entfallen, welche entweber in ber \u00ablufenwelt, ober in ben 9!er\u00abenorganen ober in bet \u00a9eefe be\u00ab Snbioibuntn\u00ab liegen. Sie \u00ablufenwelt fann nur burrf) poftttoe (Stnwtrfung Sewuftlofigfett ^erteifn^ren, beim eine SBewuftloftglett, bie allenfalls turct) einen \u00bb\u00f6tiigen 2Kangel \u00e4u\u00dferer StnWtrlungen entrante, t(l unbenlbar, weil ber 3)ienfd> btefen fein ganje\u00ab \u00abeben lang ununterbrochen an\u00abgefeftt ift. Senn aber ein Sleufere\u00ab imreh pofitioe, qnalitatioe ober quan\u00bb titatioe Stnwitlung SBewufjtloftgfctt erregt, fo fann btefe\u00ab boef\u00bb and) nur bur* bie 'Jieroenorgane gesehen, entweber birect ober inbirect bon ber \u00a9eele an\u00ab. \u00ae\u00ab bletben un\u00ab alfo nur btefe beibeu letzteren jur 33etrad)tung iibrtg So* l\u00f6nnen wir, unt Sieberfiotungen ju oermeiben, liter S\u00c4anthe\u00ab nur f\u00fcrs ber\u00fchren, wa\u00ab in anberen \u00e4lbfdimtten ausf\u00fchrlicher befprod;ett wirb. i\u00dffn*tfcbe Urfadien ber \u00bbewnftloftgfeit ftnb manche \u00a9cm\u00fcth\u00e4bewegungen, am weiften ber \u00a9chrecfen, fowotit freubtger al\u00ab unangenehmer, fobann \u00bbtel* leicht bie \u0152fftafe, oon ber e\u00ab \u00fcbrigen\u00ab noch zweifelhaft fein bnrfte, ob bet ihr allgemeine ober nur partiale SBewufitloftglett ftattfinbet \u2022 \u00bbon jenen unb \u00bbon biefer wirb an einer fp\u00e4tern \u00a9teile weitl\u00e4ufiger gchanbelt. 341' reichet ftnb bie phbf'W\u2122 einen SJerlttfl be\u00ab 23ewuftfein\u00ab bewtrfenben JWo-mente. 3un\u00e4ift fehlte? t ftch h<ee an ber \u00a9diwtnbel, ba berfelbe fowoht burd; SBorftettungen, al\u00ab auch bttrdj plnififdie entweber ibiopattsifd;e ober confen\u00ab fuetle ipirnfranfhetten oerurfae\u00dft werben fann. \u00a3)er \u00a9e\u00dfwinbet enbigt tu feinem b\u00f6cfcften \u00aerabe immer mit 23ewu\u00dfttofigfeit, unb ift eigentlich nur ein biefer oorangehenbeS \u00a9pntptom oerfchiebcner 3#\u00e4nbe, welches mx in bem testen Slbfcbnitte bei ben fompathifeh*\u00ab \u00a9eetenft\u00f6rungen nommais befprechen \u00bberben Sie gew\u00f6hnlich^ Urfacpe ber SBewu\u00dftlofigfeit ift ber \u00a9eptaf. 2>a wir uns \u00fcber ihn in bem ^tbfepnitte oon bem Nachtleben ber \u00a9eefe auefpre* eben werben, fo gen\u00fcge pier golgenbeS. \u00a3)ie \u00a9ewu\u00dftlofigfeit int \u00a9eptafe tft feine complete, wenigjfenS im gew\u00f6hnlichen gefunben \u00a9cplaf nicht fo bebeu-tenb, als in franfhaften \u00a9ehirngufffinben, unb je naep ber STtefe ober \u00abert* beit be\u00f4 \u00a9\u00e9tafe\u00e9 wirb bab \u00abBewuftfein teinter ober fehwerer wteber erregt. SB\u00e4hrenb in jenen, fo lange fte in gleicher \u00a9t\u00e4rfe bauern, bte S3e\u00bbufjtfew\u00ab* f\u00e4higfeit g\u00e4nzlich ertofehen i(l, ift fte im \u00a9We wie jebe anbere \u00a9eelcntha-tiafeit nur auf ein Minimum, ba\u00f6 oerfchicbene \u00a9rabe haben fann, herabge^ funfen (\u00a3bcnfo ftnb bie Neroen im \u00a9chtaf nicht o\u00f6ttig unth\u00e4ttg, fonbern nur auf iene\u00f6 Minimum ihrer urfar\u00fcngtichen fnbjectioen ^h\u00e4tigfeit rebucirt, beifen wir un\u00e9, ba e\u00f6 fchon oon unferer (Geburt an ftattfmbet, nicht mehr bewu\u00dft werben. 2Bir werben un$ baher im \u00a9chtaf feiner (\u00a3mhfmbungen bewuft, tebigtich befhatb, weit ber Buftanb ber \u00a9eete unb ber Neroeuor*","page":702},{"file":"p0703.txt","language":"de","ocr_de":"unb ^fycfnatne*\t703\ngatte tnt @cbfaf einen SBecffef, eine 33er\u00e4nberung in ben \u00a9mp\u00dfttbungen \u00bber* huibert.^ Ob aber \u00fcberhaupt, auch abgefeben \u00bbon ben \u00a9mpftnbungen, eine g\u00e4bigfeit beb 23ewu\u00dftwerbenb int @cbfaf \u00bbor bent \u00a9intritt einer SSer\u00e4nbe* rung in benfe\u00efben ftattfinben f\u00f6n ne, toirb \u00dfch wobf nie gewi\u00df au^ntadten faf* fenr ba nur blo\u00df \u00bbont wirfficben 23ewu\u00dftwerben erfabrmtgbm\u00e4\u00dftg toiffen fonnen, biefeb aber immer nur gleichzeitig mit jenem S\u00d6ecbfef eintritt. \u2014 S\u00d6enn ber @d)faf burcb franfbafte \u00dfu\u00df\u00e4nbe ^erbeigef\u00fc^rt t\u00df, fo ift bie 33e* wu\u00dftfo\u00dfgfeit in ber Negef eine tiefere, mit Aubnabnte beb Nad;twanbefnb, wor\u00fcber beim br\u00e4unt mef;r gefprocben werben fotf. \u2014 Oab S3ewu\u00dftfein geht ferner manchmal \u00bberforen burcb \u00fcberm\u00e4\u00dfige Neigung eineb \u00a9innebner* \u00bbett, wobei eb nat\u00fcrlich barauf anfommt, ob bab 3nbt\u00bbibuum eine \u00df\u00e4rfere ober fd)W\u00e4d)ere \u00a9ebirn* unb Ner\u00bbencon\u00dfitution fjabe. Ottrd) fof^e heftige \u00a3id\u00df* unb \u00a9f\u00dfaftcittbr\u00fccfe, \u00a9er\u00fcc\u00dfe unb \u00a9ef\u00fcbfbemp\u00dfnbungeu (nur bei beut \u00a9e\u00dfbmacf fommt bergfet'cben nicht \u00bbor) wirb eine Ueberretgung unb in gofge beffen momentane Z\u00e4hmung bebjenigen ipt'rnorganb bewirft, bab gn bent 33e* wu\u00dftfein in nachher S3egtebung fte\u00fft. N?an bat gwar auch beraubtet, bie \u00a9ef\u00fcbfbner\u00bbett ft\u00e4nben in btefer ipinftc^t in feinem fo naben Nerb\u00e4ftni\u00df gum 33ewu\u00dftfetn afb bie h\u00f6heren \u00a9innebnerren, inbem bie heftigsten Neuralgien ber erfteren, g. S3, ber \u00a9e\u00dfcbtbfchnterg, nicht auf bab \u00a33ewu\u00dftfein wirften, w\u00e4^renb biefeb wobf bei Neuralgien ber festeren ber galt fei- Affein er* \u00dfenb giebt eb afferbtngb gdtfe, wo \u00a9ef\u00fcbfbneurafgteu Ohnm\u00e4chten bewir* fett, unb bie \u00a9\u00a3;irurgen wi\u00dfen wobf \u00bbon ber S3ewu\u00dftfo\u00dfgfeit gu erg\u00e4ben, bie bei Oberationen, wenn fie auch nicht mit 33fut\u00bberfu\u00df \u00bberbunben ftnb, blo\u00df in $ofge beb anbaftenben \u00a9cbmergeb eintritt; gweitenb \u00dfnb bie Neuralgien ber b\u00f6seren \u00a9innebneroen bei weitem h\u00e4ufiger centraler Natur, a 1$ bie ber \u00a9ef\u00fcbfbner\u00bben, fo ba\u00df bei ihnen rnei\u00df fepon eine Abnormit\u00e4t beb \u00a9ebirnb fefb\u00df gn \u00a9runbe liegt, welche bie S\u00dfirfung ber Neuralgie erleichtert. \u2014 3Nit S3ewu\u00dftfeinb\u00bberfu\u00df \u00dfnb enbft'd; \u00bberbunben franfbafte \u00a9ebirngu\u00df\u00e4nbe, wie: ber franfbafte \u00a9cbfaf, bie ibtopatbi\u00dfbe @<bfaffu<bt, Ohnmacht, \u00a9pife* bfte, \u00a9ebirnerfch\u00fctterungcn, S5fut\u00fcberf\u00fcffung fowobf afb pf\u00f6fcficbe \u00a9ntfeerung be\u00f6 \u00a9ebirne\u00f6 \u00bbon 33fut, wefe\u00dfe f\u00e4mmtftcb f\u00e4bmenb auf bie \u00a9ef\u00fcrnfafer wir* fen, babure\u00df bab \u00a9mpftnben unb mit biefem bab ftnnftcbe S3ewu\u00dftfein un* m\u00f6gft'^ machen. Oinge, bie pf\u00f6hfie\u00df auf bab \u00a9eftm br\u00fcnett, wie frembe forcer unb \u00a9rtra\u00bbafate haben mei\u00dfenb Bet\u00e4ubung gur gofge ; eb fehrt oft fogfeich ^opffe\u00dfmerg, b. b- S3ewu\u00dftfein, gitr\u00fccf, fobafb jene entfernt ftnb. S\u00f6enn aber ber Orucf nur nach unb nach angenommen bat, fo ba\u00df ftch bab \u00a9e\u00dfim baran gew\u00f6hnen fonnte, fann bab 2$ewu\u00dftfein habet be\u00dfeben. S\u00d6enn man einen \u00a9cbwamm ber barten ipirn\u00dfauf, ber bie \u00a9cb\u00e4belfnoc\u00dfett bure\u00dfbro* d;en bat, burcb Orucf in bie \u00a9c\u00df\u00e4befb\u00f6bfe gur\u00fccf bringt, fo \u00a7\u00f6rt ^>cr ^\u00bbhf^ f^merg auf, unb eb erfolgt Bet\u00e4ubung.\n4) 2\u00dfa\u00f6 nun bie n\u00e4cb\u00dfen S3egiebnngen beb S3ewu\u00dftfeinb gn einem p\u00ffyfif\u00fftn Organ betrifft, fo i\u00df eb fo ungemein fchwterig, biefef^ ben fe\u00dfgu\u00dfeffen, ba\u00df ich ^ab, wab ich ^l\u2019er dar\u00fcber aubgufpre^en wage, ein\u00df= weifen, unb bib bie 3\u00abfunft weitere Aufbeffungen giebt, f\u00fcr niebtb Anbereb afb eine iphjwtfwfe witf angefeben wi\u00dfen, bie mir eben \u00bbon affen hier m\u00f6g= fid;en \u00a7bpotbefen bie wabrfcbeinficb\u00dfe i\u00df. \u00a9b reicht fchon btn, wenn fte mehr erff\u00e4rt afb anbere, unb wenn fie neue Aubfi^ten gum Na^benfen unb gorfchen er\u00f6ffnet. Oie bibber angef\u00fchrten \u00a3batfachen weifen unbeftreitbar barauf bin, ba\u00df bab S3ewu\u00dftfein im \u00a9ebirn gu (Stanbe fomme. Aber auch \u00a9mpfinbung, SSor\u00dfeffung, \u00a9ef\u00fcbf u. f. f. gebt burch\u2019b Gehirn \u00bbor ftch, \u00abnb bie S3ebauhtnng, ba\u00df bab S3ewu\u00dftfein be\u00dfbafb gfeichen @i^ mit bem 23or-","page":703},{"file":"p0704.txt","language":"de","ocr_de":"704\t^fycholopte unt> s\u00fffi)$iatrie*\npellen haben ntitffc, weit baS 33ewu\u00dftfetn nur bie tebhaftepe 23orftetlung fei, fatft fhon barunt weg, weil baffelbe aud; ohne 23orftcllung m\u00f6glich ip. So otel tp t'nbe\u00df gewi\u00df, ba\u00df Erregungen ber ^ert^ertfc^en fernen nidjt be* wu\u00dft werben, wenn ber 3\u00abf^tnten^ang ber fernen mit bem \u00a9ehirn aufge* hoben tf\u00ee. sJtun tfl auS nnferen Unterfuchungen fbar geworben, ba\u00df Entdfin* bung ohne 23ewu\u00dftfein m\u00f6glich ip, unb eS folgt hieraus, ba\u00df Emdpnbung auch m\u00f6glich fein mu\u00df, wo ber 3ufamment)\u00f6ng mit bem fraglichen Eentrum tnt \u00a9ehirtt aufgehoben ip, atfo auch tnt D\u00ee\u00fccfenntarf unter bem (Schnitt; benn bas Eingige, was man bisher gegen bie Emdpnbung tnt D\u00ee\u00fcdenmarf et\u2019nge* wenbet hat, tf\u00ee eben blo\u00df bieS, ba\u00df btefe\u00efbe nicht bewu\u00dft w\u00fcrbe, w\u00e4hrenb fonp fern \u00a9runb oorhanben ip, bemfetben bet feiner mehr unb mehr aner* fanntcn Setbftft\u00e4nbigfeit einen btrecten SSerfehr mit ber Seele abgufdrechen, wooon fpater noch mehr bte 9\u00eeebe fein foil. ES entpeht nun bte grage, wie es gugejje, ba\u00df auf btefe 2lrt auch ohne 3ufantmenhan<j mit bem allgemeinen SO\u00eeittetpunlt wechfetnbe Emdfinbungen patttjaben f\u00f6nnett, ohne ba\u00df ftch bie Seele berfelbett bewu\u00dft wirb. SOBt'r haben nun gwar eine SSer\u00e4nberung in ben Emdpnbungen gum 33ewu\u00dftwerben f\u00fcr nothwenbig erkl\u00e4rt, aber fet* neSwegS t'P ihr SSorhanbcnfein bie einzige 23ebtngung. S\u00dc\u00dfenn n\u00e4mlich bie Seele nicht fchlechtweg eine 3upanbSoer\u00e4nberung erbeibett, fonbern auch baS 2Be<hfelnbe ihrer 3uP<*nbe gewahr werben fo\u00fc, fo mu\u00df fie ftch babei als beharrliche^ f\u00fchlen; gum ftnnlichen bewu\u00dftwerben tnSbefonbere geh\u00f6rt, ba\u00df pe ftch tut Organismus unb in begt'eh\u00ab\u00ab\u00d6 gu beffen mannichfaltigen 2tffec* tionen als beharrliche Einheit f\u00fchle unb pnbe. Durch bie SO\u00eeannichfaitig\u00eeeit ber Emdpnbungen altein w\u00e4re bieS aber nicht m\u00f6glich, wenn nicht ber \u00a9e* genfa\u00a3 baoon, baS \u00a9ef\u00fcht ber Einheit, in ber Seele w\u00e4re, welches alter* bingS ebenfo wenig wie iene f\u00fcr pd; baS bewu\u00dftfein auSmacht, aber eben burd) ben \u00a9egenfa$ gu jenen biefeS heroorruft. ES ip aber unbenfbar, ba\u00df bie Seele gu biefem Eint;eitSgef\u00fcht burch ftch fel\u00f6p oeranta\u00dft w\u00fcrbe, bie Urfad;e mu\u00df atfo im Organismus liegen. Da nun bie Erfahrung lehrt, ba\u00df bewu\u00dftfein nur burch baS \u00a7irncentrum m\u00f6glich ip, fo wirb bie eigenem* liehe function, bie Energie biefeS \u00a3irucentrums bie fein, baS EinheitSgef\u00fchl in ber Seele pets gu erhalten unb anguregen. Da aber ferner bie Seele bem f\u00f6rderlichen Organismus gegen\u00fcber Einheit nur f\u00fchlen fann, foferne biefer mannichfaltige %1)tiU hat, fo fann baS EinheitSgef\u00fcht nur aus ber Etnwtrfung f\u00e4mmtlicher Dhet'lc beS \u00a9ehirn\u00f6 auf baS Organ bejfetben, baS \u00a3trncentrum, entpehen, was ber Erfahrung gufotge burd; bie Heroen ge* fchieht. Die baS gange Sehen tp^burd; ununterbrochen th\u00e4tigen Heroen er* weden nicht nur, wie wir gefehen ljaben, ununterbrochen fdecietle Emppn* bungen, fonbern wirfen gugteich and; auf ihren gemeinfd;aftlid;en Mittel* dunft im (Gehirn unb bewirten in bemfetben bie eigenth\u00fcmliche Energie beS Einheitsgef\u00fchls, woburch alle eingetnen Dheile, noch abgefehen oon fpecift-f^er Emdpnbung, als gu einem \u00a9\u00e4ugen geh\u00f6rig gef\u00fchlt werben. Daffelbe begieht ftch $war auf ^ Z^tiU, wirb aber nicht bewu\u00dft, fo lange nur ein glet^geitiges 3ufammenwirfen aller Heroen, unb fetn Slufet'nanberfolgen, fein \u00e4\u00f6echfef ber 3up\u00e4nbe pattfinbet. Erp wenn in ben eingetnen Heroen eine S\u00dfer\u00e4nberung oorgeht, wenn bie benfelben entfdred;enben eingetnen Ern* dftnbnngen \u00dfch \u00e4nbern, wenn fein SD\u00eeiteinanber mehr, fonbern ein 9\u00eeachein-anber patthat, wirb bie Seele gugteich beS Einheitsgef\u00fchls unb ber Ern* dpnbung bewu\u00dft.\n\u00fc\u00a3\u00dftr haben nun nach einem Organe gu fu^en, welches biefe $tyfitali* fthen Erforbern\u00dffe barbietet, in welchem atfo alle Heroen beS Organismus","page":704},{"file":"p0705.txt","language":"de","ocr_de":"s]5ft)4>o(o3te unb ^fpdnatue.\t705\nnicht nur, fonkern auch alte Eentratneroenorgane $ufamnten(iofien. 2Bir kraulen iter nicht meitt\u00e4ufig $u bemonftrircn, baf eS bis je$t noch nicht gelungen ijt, auch nur ein einziges patpabteS Hirnorgan aufyuftnben, mit weitem unjmeifethaft alle \u00fcbrigen gleichm\u00e4\u00dfig in btrecte ^Ber\u00fchrung tr\u00e4ten, unb bei bejfen S\u00e4hntung ober 3erft\u00f6rmtg immer nnb attentai ooflft\u00e4nbige 23emu\u00dfttoftgteit eingetreten m\u00e4re. Oer et'njige ^ta^ im \u00a9ehirn, an ben ohne SBtberrebe f\u00e4mmttiche Organe beS EfehirnS , aus melden Heroen ent* bringen, anflo\u00dfen, ftnb bie Efehirnh\u00f6hten, melche mir, ba fie f\u00e4mmttich mit etnanber jufammen^\u00e4ngen, mit gug als eine einzige H\u00f6hle betrauten tonnen\u00ab 2Btr taffen eS him bahingeftettt fein, ma\u00df im Sehen ihr gnhatt fein m\u00f6ge, ob blo\u00df fer\u00f6fe gl\u00fcfftgteit ober nod; ein anberer \u00a9toff, unb begn\u00fcgen unS, um f\u00fcr nufere Hppothefe nidjt $u oiet $la$ megjune^men, bie hauptf\u00e4chlich* ften gacta anjuf\u00fc^ren, metdje eS fetjr mahrfcheintid; machen, ba\u00df bie Hirn* h\u00f6hten baS Organ ftnb, baS mit bem 53emu\u00dftfein int attern\u00e4djfteu Verh\u00e4lt* nt'ffe firent 0- grembe K\u00f6rper, \u00a9efc^m\u00fctjte, 23tut tonnen im (Gehirn oor* Rauben fein, otjne 23emu\u00dftIoftgteit $u bemirten; ^ier ift freilich oft bie @e* mohnheit im \u00a9piet, aber nid)t immer. Oenn frembe K\u00f6rper tonnen oerh\u00e4tt* ni\u00dfm\u00e4\u00dfig tur$e $tit im (Gehirn fein, nnb hoch ift babei baS 33emu\u00dftfein oorljanben, mettes nur beim erften Einbringen berfetben in gotge ber bamit oerbitnbenen \u00a7irnerf^\u00fctter\u00abng oertoren gegangen mar, unb bei Ekfcfym\u00fclften im \u00a9etnm, bie attm\u00e4tig machfen, tommt immer ein 3ettyunft, mo eben bocfj auf einmal 23emu\u00dfttoftgteit eintritt, mo uns atfo, menn blo\u00df bie \u00a9ehirnfub* ftan$ beseitigt fein fotttc, baS @emohnheitSgefe$ im \u00a9tiche l\u00e4\u00dft. Oie 23em u \u00df t tofigf eit tritt in fotzen gatten immer ein, menn ber br\u00fcctenbe^\u00f6rper eine fotc^e Sage nnb StuSbehnungbetommt, ba\u00df er gegen ben Sftittetpunt t beS (Gehirns br\u00fcdt, bie \u00a3irn* booten pre\u00dft. gatts aber, menn bt'efe Sage unb SluSbehnuug tanger an* h\u00e4lt, aud; m\u00f6glicher S\u00d6etfe ftch baS 33emu\u00dftfein mteber hmjMen fottte, fo m\u00fcrbe bieS nichts bagegen, fonbern nur baS bemeifett, ba\u00df aud; bie \u00a3trn* h\u00f6hten ftch an ben Omet gem\u00f6hnen tonnen; mir bejmeifeltt tnbe\u00df fehr, ob unter fotzen Umft\u00e4nben ein 9)ienfch je mieber aus feinem \u00a9opor ermatht. \u00aeanj beuttith bemeifen aber unfern \u00a9a\u00a3 bie \u00a3\u00e4morrbagten beS \u00a9ehirnS. 2\u00d6enn bie SBtuterg\u00fcffe in bie \u00a7irnh\u00f6hten felbffc ober in bie 23aftS beS \u00aee* hirnS, atfo in bie unmittelbare 9?\u00e4be berfetben gefc^e^en, fo i|t bie 33emu\u00dft* tofigteit immer oottfommen, unb \u00fcber ait, mo unmittelbar nach \u00a9(htagan* fatten noch einiges 33emu\u00dftfein oorhanben ift, barf man flie\u00dfen, ba\u00df baS Ertraoafat nicht in ben $ehirnh\u00f6hten fei. 3^ar tann aud; ein auf ober in ben Hirnlappen ft^enbeS Ertraoafat SBemu\u00dfttofigteit bemirten, aber nur menn baffetbe fo bebeutenb ober fo gelagert iji, ba\u00df eS mittelbar burch bie \u00a9ehirnfubftanj einen Omet auf bie Hirnh\u00f6hlen auS\u00fcben tann, m\u00e4hrenb ein Ergu\u00c7 in biefe fetbft fchon bei oiet geringerer Ouantit\u00e4t biefelbe 2\u00d6irfung hat. 5luch tann eS gatte oon S3emnfttofigfeit geben, mo baS Ertraoafat in ben Sappen gering, babei aber attgemeine ^\u00f6tut\u00fcberf\u00fcttung beS \u00a9ehirnS oor* hanben ift; ht^r g^t a^er ^emuftfein btof befhalb oertoren, meil bur^ bie Oppreffion ber Hirnfafer atte 3\u00abteitung jum Organe beffetben nnterbro*\n2\u00d6tr glauben, manchen Sefer fyecieil erfuchen ju miiffen, bei bem 3\u00dfort : \u00a3itn* h\u00f6hten nid)t in \u00a9epreden ju gerathen, als ob alle \u00a9efyenftev oergangener Seiten foie* ber in bie $hbfmt\u00b0gie einj\u00f6gen. 28tr miffen toohl, bap fchon Sftancper oor uns oon ihnen gefprod)en hat. Slber man tefe nur gebulbig fort, unb bie 2lngfi ioirb ftch il'ie; ber legen ; auf ben n\u00e4cpften flattern tommt ohnehin bie 9tebe auf etmaS SlnbereS.\n3lnm. beS 93erf.\n45\n#anbn>\u00f6rt\u00abv&ucf> ber Cpi)i)fiolo0ie. SBb. II.","page":705},{"file":"p0706.txt","language":"de","ocr_de":"706\tspfycfnrfogie unb ^fydnatrie.\nc^ett ift. 3u allen \u00aeranf peilen ferner, bie mit 28affererguft in bie $ixnf}ty* len enben, fann ntan ben beginn be$ @opor$ oon ber 3eit an regnen, wo ber SBafferergujt begonnen put, nnb umgewenbet.\tf<wtn \u00a9opor auch\nopne S\u00dfaffererguft jfattftnben, ber SBaffererguf? fann an einer anbern (Gehirn* jfette oorpanben fern nnb Sopor bewirfen, ja e\u00f6 fontmen pie nnb ba gatte oor, too tn einer ober jtoet ^trnh\u00f6plen S\u00d6affer nnb bocp bt\u00e9 zum St\u00f6be fein Sopor eingetreten toar. 2lber ber er\u00dfe bt'efer brei gatte beweist nat\u00fcrlich fc^on beftpalb nicpt3 gegen ttn\u00f6, weil S\u00dfaffererguft eben nur eine Slrt oon Bef\u00e4higung ber \u00a3irnp\u00f6pten iff; beim zweiten f\u00f6nnen bte ^irnp\u00f6plen nicpt$ beffco weniger gebr\u00fcht fein, nnb wa\u00f6 ben butten betrifft, fo giebt e$ f\u00fcr je* be$ Organ folche fe\u00eftene patpologifcpe 2lu$napmen, too baffeXbe tro\u00a3 p\u00f6chfter Beeintr\u00e4chtigung hoch fungirte, wenn man auch nic^t oorau$fe\u00a3en wollte, bafj otetteictjt ba$ SBaffer erft im \u00c9ct be\u00f4 Sterben\u00e9 erfubirt fei. (\u00a3$ toirb aber feinen einzigen gatt geben, too f\u00e4mmtliche ^irnp\u00f6plen oott SSaffer toaren, nnb bocp fern (Sopor flattgefunben h\u00e4tte. \u2014 Bei ben Gtretinen ttnb geboren nen Bl\u00f6bftnnigen ftnbet man mannigfache Abweichungen im Baue ber \u00a3>irn* fehlen, fte ftnb zu ffein ober $u gro\u00df, \u00fcbertotegenb h\u00e4ufiger aber ba\u00f6 \u00f6ftere, ohne baf? biefe Feinheit ettoa blo\u00df gotge einer ercefftoen \u00a9r\u00f6j*e ber fte um* lagernben \u00a9ebt'fbe to\u00e4re, oon benen metj\u00efen\u00f4 immer einige fogar oerf\u00fcmmert ftnb. Scpl\u00e4frigfeit, Unbeftnnlichfet't nnb fcpwere\u00e4 Auffaffen anderer (\u00a3in* br\u00fcc\u00efe ftnb aber cparafteriftifche Symptome atter h\u00f6heren @rabe oon (\u00a3reti* ni\u00f6rnu\u00e4 nnb gbiott\u00f6mu\u00f6, Spmptome, welche oon etwas ganz Anberem per* Zuletten ftnb, als oon mangelhaften Borftettungen, aber auch nicpt bloj? tn ber Stumpfheit ber Sinne begr\u00fcnbet ftnb, ba fte notorifch bet fcparfem \u00a9eftdpt nnb \u00aeep\u00f6r oorfommen f\u00f6nnen. \u2014 ttttan pat wopl aucp Bet\u00e4ubung nnb Be* wufjtloftgfeit unterfcpteben, nnb atterbt\u2019ngS bezeichnet bte Sprache mit Betau* bung oorjugStoetfe btejentge Bewuftloftgfeit, welcpe burcp oon auf en ettttotr* fenbe Urfacpen perbeigef\u00fcprt toorben iff. gmmer aber geht au\u00f6 biefer Un* terfcpeibung nur fo oiel peroor, bafj Bewuftloftgfeit auf oerfcpiebene Art entgehen f\u00f6nne, was wir oottfommen zugeben. SBir paben fcpon oben bie mancherlei \u00fcbrigen Urfachen berfelben aufgez\u00e4hlt, nnb f\u00fcgen pier nur noch golgenbeS zur fel\u00e4nterung bet. (5\u00f6 f\u00f6nnen ztoar Urfachen Bewuftloftgfeit betoirfen, bte nicht btrect bte (Skpirnpopten treffen, fonbern nur bte \u00a9eptrn* fubf\u00eeanz felbft in einen 3ujbanb ber Oppreffton, ber ^p\u00e4tigfeitspemmung oerfe^en, bergleicpen ftnb Blut\u00fcberf\u00fcllung ber \u00a9ef\u00e4fe, pl\u00f6^licper Blutman* gef unb \u00a3irnerfcp\u00fctterung. Ot'eS betoeift aber nicpt, ba\u00df pier bte Betouft* Xoftgfeit birect oon ber ^trnfubffanz au\u00f6gegangen fei, fonbern nur, baft bie \u00a3h\u00e4tigfett ber \u00a7irn* unb 9^eroenfafer gel\u00e4hmt unb fomit bte Leitung f\u00e4mmt* ficher Heroen *\u00e4ffecttonen zum Organe be\u00f6 BetouftfeinS unterbro^en unb oerhinbert ift. Ote Betouftfoftgfett tritt affo hier bfof etn, toeif bte &* pfinbung unm\u00f6glich geworben ift. 2Bie iff aber jene zu erff\u00e4ren, bte nach Neuralgien unb- h^gen Sinne\u00f6etnbr\u00fc^en entflept? Ourch einen folgen Schnterz fann hoch nicht urpf\u00f6^lich bte ganze \u00a7trnmaffe erlahmen? unb fie m\u00fcftte e$, weil bie Bewuftloftgfett eine attgemetne ift. Offenbar muf? tytx bie \u00df\u00e4hmung etn befonbere\u00f6 Organ treffen, welche^ auch f^r \u00fcbrigen Neroen ba\u00f6 Bewuftwerben ber (^mpfinbung \u00bbermittelt, f\u00fcr alle ba$ (5en* trum iff unb eben befthafb fc^on au\u00f6 anatomifchen \u00d6Jr\u00fcnben fein anbere\u00f6 fein fann, al\u00e9 bie ^irnh\u00f6h^u.\n3Bir beforgen nicht, baf man un\u00f6 heut zu ^age noch eintoerfe, bie \u00a7trn* h\u00f6hlen feien zu gar ntiptS ba, al$ h^fien\u00f6 bie beiben $irnh\u00e4lften au\u00e4etn* attber zu hulten unb ipr 3ufammentoachfen zu oerp\u00fcten \u2014 af$ wenn fte nicht","page":706},{"file":"p0707.txt","language":"de","ocr_de":"^fpdhofogte unb ^fpcfncttrie*\t707\ntro\u00a3 ber \u00c7trnp\u00ffTett ^ufammenhingen! OaS 33auchfeff, ba<5 23ruftfeff m\u00f6gen fur i\u00dfre betreffcnben \u00a3\u00f6hfen fofd;en P\u00fctjen gem\u00e4\u00dfen, aber entspricht benn biefen bie ^irnh\u00f6\u00dffe unb nicht oiefmehr bie ^opffj\u00f6hfe. 2Bo weicht e\u00fbt an* bere\u00e9 \u00a3eibeSorgan in ftdj fefb\u00df fo auSeinanber, ba\u00df eS eine \u00a3\u00f6hfe um\u00dfhfie\u00dft, bte feinen anbern 3ftecf h\u00e4tte, afS eben baS Organ fwid ju ntad;en? Oie oergfeidjenbe Anatomie wei\u00dft freilich bet ben wtrbeffofen Sinteren feinen h\u00f6h* \u00eftgett 33au ber (Eentrafnerocnorgane nad); btefe fefbft ftnb aber non benen ber SG\u00dftrbebt^tere fo oerfcfjteben, ba\u00df berfefbe ju'er oieffetd;t auf gan$ oerfht'ebene SBet\u2019fe erreicht wirb. Unb tm'ffen wir benn non bem Seelenleben fetbft ber ^nfecten fo otef, ba\u00df wir mit 23cftimmtheit behaupten f\u00f6nnten, ihre GEmp\u00dfnbungen feien bewu\u00dfte, unb ihre 3\u00ab\u00df\u00fctcthanbfungen festen 23e* wu\u00dftfeiu oorattS?\nUeber ben mutma\u00dflichen 3n\u00dfaft ber ipirnh\u00f6hfen woffcn mir uns, wie gefagt, nicht weiter oerbreiten, obwohl er auf /eben galt etwas D\u00eeaumficheS, fein mu\u00df. 3\u00df unfcre ^ppot\u00dfefe richtig, fo geftaltet \u00dfch nufere \u00a3lnftct)t fo. Oie peripherifdjett Heroen erregen fortm\u00e4\u00dfrenb fowofd bie \u00aee* hirnorgane unb bas 3\u00ee\u00fccfeumarf a\u00ef\u00f4 auch ben 3\u00bbhaft ber \u00a3irnh\u00f6hfett; in je* neu bewirfett fie bie oerfcpiebenen eigentpm\u00efid;en QEmpftnbuugen, in biefen baS (EinheitSgef\u00fchf ber Seele. So fange jeber einzelne dtero in einf\u00f6rmiger 2frt gleichzeitig mit bem anbern einwirft, cntfte\u00dft nichts afS baS (EinheitSge* f\u00fchf in S\u00f6e^ug auf affe Heroen, b. h- auf ben ($)efammtorganiSmuS; fobafb aber ein \u00e4Bechfef ber sJieroent\u00dfdtigfeit, ein S\u00d6echfef ber (Emp\u00dfnbungett er* folgt, entfielt aus btefent unb bem (EinheitSgef\u00fchf baS 23ewu\u00dftfein. 3Benn ba^er nach Unterbrechung beS 3ufawmenhangeS ber Heroen mit ben \u00a3irn* hoffen feine GEmp\u00dfnbung bewu\u00dft wirb, fo ift ber \u00aerunb febigfic\u00df ber, ba\u00df bie Seele oon biefer Seite her fein (EinheitSgef\u00fchf unb ber \u00a3f)eif, non bem ber diero fommt, f\u00fcr fte feine Sriftenj mehr hat, we\u00dfhafb \u00dfe auch einer GEmpfinbuug oon border fich nicht mehr bewu\u00dft werben fann.\n$or\u00dfeffungSo er m\u00f6gen.\n3\u00df bie Seefe oermittefft beS \u00dfnnfichen 23ewu\u00dftfeinS angeregt, fo er* fofgt eine innere N\u00f6tigung, baS \u00e4u\u00dfere \u00d6ffftctrenbe zu ihrem innertt (Eigen* tf)um ju machen, b. h- \u00dfch au\u00f6 anfangs nur affgemet\u2019nen (Einbruch eine SSor\u00dfeffung zu btfben. Oie 2Sor\u00dfeffung ift fomtt fcpon etwas ^fpchifcheS, unb wir muffen be\u00df\u00dfafb fie fehr wohf oon etwas Ruberem unterfcheiben, welches gew\u00f6hnft'd; mit if;r oerbunben i\u00df, aber noch bem ^hh^Wett unge* h\u00f6rt, n\u00e4mlich oon bem, was Manche innere (Empftnbung nennen, was man aber beffer mit bem SBorte \u00a3irnbifb bezeichnet. $eber auf einen periphe* rt'fchen SinneSneroen angebrachte 9\u00eeet'z mu\u00df n\u00e4mftch eine Oh\u00e4tigfeit in bem* jenigen @ehirn* ober ^\u00fccfenmarfstheif heroorrufen, welchem ber sJtero an* geh\u00f6rt. 3nbem wir hier bas 9\u00ee\u00fcdenntarf anf\u00fchren, m\u00e4\u00dfen wir fogfeich be* merfen, ba\u00df uns ba\u00dfefbe nicht a\u00efs bfo\u00dfe Our^gangSba\u00dfn ber Heroen gift, fonbern wegen feiner immanenten ^rimitioneroenfafern, feiner grauen Sub* \u00dfan$ unb feiner 9?e\u00dferbewegungen entfliehen afS ein Zentrum erfc\u00dfeint, in bem fefbft\u00df\u00e4nbig 00m (Gehirn etwas oorge\u00dfen unb wef^eS baf;er oon feinen periphertf^en Heroen eigenth\u00fcmfi^e (\u00efinbr\u00fccfe erhalten fann uub mu\u00df, wo* bei eS feineswegS n\u00f6thig i\u00df, 5weierfei \u00a9ef\u00fchfSneroenfafern ju unterfcheiben, wooon bie einen $um \u00a9ehirn gingen unb bie anberen im D\u00ee\u00fccfenmarfe bfieben, fo ba\u00df etwa jenen bfo\u00df bie (Erzeugung bewu\u00dfter ^mp\u00dfnbung unb biefen bie ber 9te\u00dferbewegung obf\u00e4ge. So wenig irgenb ein gen\u00fcgenber beweis ba*\n45*","page":707},{"file":"p0708.txt","language":"de","ocr_de":"708\t^fychofogte unt> ^fy^iatrie.\nf\u00fcr ba ift, ba\u00df biefelbe $?u<?felbewegung, wenn fte eine rcfCectirte ift, burch eine anbere pfer bewirft werbe, alt? wenn fte wiflf\u00fcrlich Gefegt, fo we* mg ift biet? auef; non ben Smp\u00df'nbungen wahrfchetnlich-\nStatt bt'efer gezwungenen ^pot^ettf^en Annahme, welche anatomifch burch nicht*? gerechtfertigt wirb, ift es? bod; oiel einfacher anzunehmen, ba\u00df bie fenftbeln pfern bei ihrem Durchg\u00e4nge burdfs? ^\u00fcdenmarf zu ben immanenten pfern unb ben \u00a9anglienfugeln beffelben in irgenb ein 23erh\u00e4ltni\u00df treten, in welchem fte auf btefeXben einwirfen fbnnen. Bie bent auch fc*r e$ mu\u00df zugejbanben werben, ba\u00df bas? S\u00ee\u00fcdenmarf ebenfo gut wie bas? \u00aee* hirn einen Stnbrud non \u00aeef\u00fchls?neroen erhalte, unb barauf in feiner befon* bern 2lrt th\u00e4tig fei. pr biefe &hdtigfeit bet? (Gehirns? unb at\u00fcdenmarfes? einen ab\u00e4quaten Slu\u00e9brud zu ftnben ift h\u00f6chft f^wierig, benn bat? Bort (\u00a3m* pftnbung bezeichnet fchon ben in plge berfelben eingetretenen Seelenzuftanb. ^\u00dfeirn Sehftnn nennt man bas? unmittelbar nach ^m \u00a9*$*\u00ab in bem $irnor* gane 9?achwirfenbe ba\u00f6 97ac^biIb, we\u00dfhalb man wohf auch \u00fcberhaupt bas? burch bie \u00a3lmtigfeit bet? Sehneroen in bem \u00a3irnorgan erzeugte Birfen ein S\u00f6ifb nennen fann. 3war oerfieht man unter 23ilb eigentlich ein fd;on \u00a9e* wirfte\u00e9, aber beim (Gehirn fadere &h\u00e4tigfeit unb ^jrobuct zufantnten, fein ^robuct ift feine \u00a3lmtigfeit unb feine Sth\u00e4tigfeit fein frobuct. \u00a3>er sJ?ame \u00a7irnbitb fann baher mit bem auf bie fch\u00e4tigfeit bet? Sehneroen erfofgenben \u00e4\u00dfirfen be$ (Gehirns? gleich genommen werben, peilich hufon *utr baburch einftweilen blo\u00df ein Bort f\u00fcr eine Sache; wir wollen aber auch uichts? ^ns bere\u00f6, weil wir, je$t went'gftens?, febe Unterfuchung bar\u00fcber, wie benn et* g entlieh bat? (Gehirn hierbei wirfe unb wie man ftch biefe Sth\u00e4tigfeit etwa oorzu\u00dfeden habe, f\u00fcr oergeblidj halten.\nSWit bemfelben Rechte nun, mit welkem bie Sprache fo manche ihrer i\u00f6egripbezetchnungen au\u00e9 35orftedungen bet? \u00aeeftchts?ftnns? hernimmt (wir erinnern nur an ba\u00f4 Sort Slnfchauung), f\u00f6nnen wir bat? SGBort 33ilb oom Sehftnn auch auf bie anberen Sinne \u00fcbertragen, unb auch bie oon bem \u00a7\u00f6r*, 9\u00eeiech*, Schnted* unb phlftnn gemalten Sinbr\u00fcde unb angeregten Btrfun* gen mit bem Borte \u00a3irnbilber bezeichnen, ohne hiebei bef\u00fcrchten z\u00ab b\u00fcrfen, mi\u00dfoerftanben zu werben; unb haben babei nur biet? befonbert? heroorzuhe* ben, ba\u00df wir unter btefent 2lu$brude ber^\u00fcrze wegen ftets? auch bie im 9\u00ce\u00dc* denmarfe zu Stanbe fommenben inneren \u00aeef\u00fchl\u00f6bilber mit oer\u00dfehen.\n\u00a3>ie #irnbilber muff man nun unterfcheiben in oon au\u00dfen unb oon in* neu erzeugte. 3ene ftnb bie in plge \u00e4u\u00dferer Sinne\u00e9einbr\u00fcde entfiehenben. Sie ftnb nicht blo\u00df gleichzeitig mit biefen oorhanben, fonbern erhalten ftch oft noch furze Seit, nachbem ber \u00e4u\u00dfere S\u00eeet'z aufgeh\u00f6rt hat einzuwirfen, unb hei\u00dfen bann 9?a<hbilber. \u00aeiefe 97achbilber ftnb nicht etwa blo\u00df im Heroen, benn, wenn fte gleich nur einige Tertien bauern, fo werben fte hoch auch ebenfo lang empfunben, m\u00fcffen alfo nothwenbig auch tut \u00a9ehirn \u00dfatt* ftnben. 2>ie oon innen erzeugten #irnbilber entgehen blo\u00df burch triune* rung unb ftnb immer fhw\u00e4cher als? bie erfteren. (Die fog. ercentrifchen Stnnes?empfmbungen fann man nichtiger regnen, fonbern fe geh\u00f6ren bem Befen nach zu ben oon au\u00dfen erzeugten, weil ber erregenbe Sfteiz hoch im* mer auf ben Heroen einwirft, gleichviel auf welkem f\u00fcnfte, unb f\u00fcr bat? entfpred)enbe \u00a9ehirnorgan bie Affection immer eine \u00e4u\u00dferliche ift, mag bie betreffenbe 9ieroenfafer an ihrem centralen ober peripherifchen (\u00efnbe gereizt worben fein.) \u00a3)en Unterfchteb zwifchen ben inneren unb \u00e4u\u00dferen\u00a7trnbilbern fann man ftch flicht an fofgenbem 33eifpiele oerftnnlichen. 2ttan fchaue z- S3, eine S\u00eeofe fcharf an, unb flie\u00dfe hernach fchned bie klugen, mit bem fejten","page":708},{"file":"p0709.txt","language":"de","ocr_de":"^pf\u00dfc\u00dfofogte mtb ^3ft)c\u00dft\u00f6trie+\t709\n2$orfa\u00a3e, augenblt'cflic\u00df gar m'est\u00e9 zu benfen, fo mtrb bei gefc\u00dfloffenen 21u* gen ba\u00f4 23tlb ber 9\u00eeofe nod; ungef\u00e4hr eine halbe \u00a9ecunbe tu b\u00f6lltg gleic\u00dfer \u00a9t\u00e4rfe unb 2M\u00df\u00e4nbtgfeit t'rn 21uge fe\u00dfmeben, fobann aber \u00dfl\u00f6^lic\u00df ber* fc\u00dfmt'nben unb ba\u00f4 \u00a9e\u00dffelb bunfel merben. \u00a3>at man aber habet ben (&e* banfen, man molle fte\u00df bie D\u00eeofe nae\u00df bem \u00a9c\u00dflie\u00dfen ber Slugen mieber bor* fie\u00ef\u00efen, fo fommt e\u00fbt ganz anbere\u00e9, bte\u00ef fd;m\u00e4e\u00dfere$, mattered unb unbe\u00dftmm* tere\u00f4 23ilb zum 23orfc\u00dfet'n, melc\u00dfe\u00f6 man aber beliebig l\u00e4ngere 3^t feft\u00dfal* ten fann. sJioc\u00df beutlt'c\u00dfer t'ft biefletc\u00dft ber Unterfc^t'eb zuufe\u00dfen beiberiet 23ilbern in folgenbem 2*erfud;e. 9Jian fe\u00dfe etma3 an, 3.23. ein \u00a7>au\u00f6, fc\u00dflt'e\u00dfe barauf bte Slugen, unb reibe fte ftarf, bis fubjectioe \u00a9inneSentpftnbungen entfielen, m\u00e4\u00dfrenb man ftc^ innerltc\u00df fortm\u00e4\u00dfrenb ba3 gefe\u00dfene ipauS bor* \u00dfellt. \u00a3ter mirb man ftc^ beS Unterfd\u00dfebeS jmtfd;en bem 23tlbe be\u00f6 testent unb ben bure\u00df erftere erzeugten \u00a9tragen, 23 htm en u. f. f. tu 23e^ug auf M\u00dfaftigfeit unb SBeftimmt\u00dfeit beut\u00eftdb> bemu\u00dft merben. \u00a3)a\u00df auch bte 231en* bungobt'lber ju beit \u00e4u\u00dferen 23tlbern geh\u00f6ren, berfte^t ftc^ bon felbft. \u2014 23et ben \u00fcbrigen \u00a9innen ftnbet baffelbe 2$er\u00df\u00e4ltni\u00df \u00a9tatt ; bt\u2019efelben Silber f\u00f6nnen tm (\u00a3entralorgane bon au\u00dfen unb innen, nur mit berfc\u00dft'ebener \u00a9t\u00e4rfe entgehen (man fann \u00a3\u00f6ne \u00e4u\u00dferlich unb innerlich \u00df\u00f6ren u. f. f.), aber eS ift bei ihnen nicht fo leicht, beliebige 2$erfue\u00dfe anzufteden, met'l mtr unS \u00dfier nicht ebenfo fc\u00dfnell bon bem \u00e4u\u00dfern 2teize millf\u00fcrlid; abfc\u00dflie\u00dfen f\u00f6nnen. \u00a3>oe\u00df hman auch au\u00dferbem h\u00e4ufig genug im \u00a3eben (Gelegenheit, biefel\u00dfen juf\u00e4ttig an ftd; gu beobae\u00dften.\n2htn erft f\u00f6nnen mir meiter gehen zu ber 2$or\u00dfedung felbft. SO\u00eet\u2019t ber 2?orftedung treten mir in\u2019S pfyc\u00dft\u2019fc\u00dfe \u00a9ebiet. \u00a3>ter i\u00df fein 23ifb mehr, bie 23orftcttung f\u00f6nnen mir ebenfo menig fehett, als ben 23egriflf unb bie gbee. \u00a9ie i\u00df ein b^namt'fc\u00dfer, un\u00dfc\u00dftbarer 21ct ber \u00a9eefe. SDiefe\u00f6 mirb am be\u00dfen an folc\u00dfen g\u00e4lten erl\u00e4utert, in meldjen bas mt\u2019rflic\u00df 21ngefc\u00dfaute unb bie barauS erzeugte 23orftedung berfe\u00dft'eben ftnb. 2\u00dftr fe\u00dfen z* 23. in einer S\u00d6olfe einen \u00a3>unb. SDtefer \u00a7unb t\u2019ft jebenfalls me\u00dfr als blo\u00dfe (\u00a3mp\u00dfnbung, benn biefe giebt uns blo\u00df ben (\u00eftnbritcf grauer garbe in gemiffer SluSbe\u00df* nung. \u00a9r ift aber aue\u00df fein 23egriff unb feine 2$ernunftibee, unb fann ba* \u00dfer nic\u00dftS Slnbere\u00f6 fein als eine3?orftetCmig. 2Bir ffeden un\u00f6 bie S\u00dfolfe at\u00f6 einen ^)unb bor, mir fc\u00dflagen fie in bie gornt ber nn\u00f6 innerlich borfe\u00dfmeben^ ben allgemeinen \u00a3unbe\u00f6geftalt. \u00a9tu fold\u00dfer allgemeiner Umri\u00df mu\u00df alfo f^on in ttn\u00f6 bor\u00dfanben fein, unb ba er nid^t fd;on tu ber \u00a9mpftnbung liegt, fonbent erft bon uno felbjlt\u00df\u00e4tig hinjugebad;t mirb, mobei an bem SD\u00eeatertel* ien be\u00f6 2Bolfenbtlbe$ nie\u00dft\u00f6 ber\u00e4nbert mirb, fo fann er in nid\u00fb\u00f4 2lnberem be\u00dfe\u00dfen, al\u00f6 in einem \u00e4\u00dfirfett ber \u00a9eele. 2)ie \u00a9eele mu\u00dfte fe\u00dfon menig(ten\u00f6 einmal benfelben Umri\u00df gebilbet, innerlich gezeichnet, ben 2\u00eeaum in folc\u00dfer be\u00dftmmten 2\u00d6cife begrenzt haben, um e\u00e9 l?ter mieber t\u00dfun zu f\u00f6nneu, fte mu\u00dfte biefe \u00a3anblung f^on einmal an beut \u00a9m\u00dfftnbung\u00f6bilbe eine\u00f6 mtrfli-e\u00dfen ^)ttnbc\u00f6 bodzogen \u00dfabett. ^)affelbe gilt nun aber aue\u00df bon ber 21n* fd;auung febe\u00e9 mt'rflic\u00dfen \u00a7unbe\u00a3, fofern er al\u00f6 \u00a7unb borgefteUt mirb ; tm^ mer mu\u00df ic\u00df meinen innern Umri\u00df, mein allgemeines! \u00a9e\u00dfema (bie\u00f6 ift ber \u00dfaffenbfie 21u\u00f6brucf) auf ba$ befonbere (Jm\u00df\u00dfnbung\u00f6bilb anmenbeu. Unb fo fommt man enblt'd? zur\u00abcf auf bte \u00a9utfte\u00dfung be\u00f6 erften \u00a9e\u00dfema, ba\u00e4 a\u00fceu fp\u00e4teren 2$orftedungen zu \u00a9runbe liegt. X)k 2$orjMuug be\u00e9 erften ^unbe\u00f6 giebt bem $inbe ba\u00f6 \u00a9e\u00dfema f\u00fcr alle \u00e4\u00dfnlid;en 21nfc\u00dfauungen; in bt'efer er* fieri 23orf\u00eeeduug mu\u00df alfo bte \u00a9eele fe\u00dfon jene bon ber \u00a9nt\u00dfftnbung ber* fe\u00dftebene ^\u00df\u00e4tigfet't au\u00f6ge\u00fcbt \u00dfaben, melc\u00dfe \u00dfe f\u00df\u00e4ter fo oft mieber\u00dfolt. \u00a9\u00f6 mu\u00df ba\u00dfer in t\u00dfr felbft etma\u00f6 fein, ma\u00f6 bor alter \u00a9m\u00df\u00dfnbung fe\u00dfon ba i\u00df,","page":709},{"file":"p0710.txt","language":"de","ocr_de":"710\t\u00fffycgofogte unt> spft)cgtatrie.\nitnb btefe igrc itrfpr\u00fcng\u00eft^e \u00a3g\u00fctigfeit fann tu nuferem gade nid;t\u00f6 2fnbere\u00f6 fein, af\u00f6 ba\u00f6 innere (^eftatten, ba\u00f6 23egren$en be\u00f6 S\u00eeaume\u00f4. \u00a3)er ^aum ij\u00ee bie a priori i>orf>anbene gornt tcr ftnnficgen Sfnfcgauitng, in ber jmar cm ft cg ba\u00f6 I\u00dfecjrcnjtfetn nid;t liegt (benn ber SJ\u00eeaurn ift unenblic^), fcfern aber biefe gornt auf bie \u00a9mpftnbung, ba\u00f6 an unb f\u00fcr ftd; fcC;on SBefcgr\u00e4nfte unb Cfnb\u00eftt^e, angemenbct mirb, fo fann nicgt\u00f6 2fnbere\u00f6 gerau\u00f6fommeit, af\u00f6 ein SBefcgr\u00e4nfen, ein 23egren$ett be\u00f6 9?aume\u00f6. Verm\u00f6ge einer pr\u00e4ftabtfirten Harmonie, pon ber wir un\u00f6 nun einmal bei Cfrft\u00e4rung pfptgifd; pgpftfcger Vorg\u00e4nge nicgt fo\u00f6reig cn f\u00f6nnen, wirb bie Seele burd; eine \u00a9mpftnbung be* ftimntt, bie igr immanente Stg\u00e4tigfeit be\u00f6 S\u00eeaumbegren^end in biefer beftimm* ten 2Betfe anjumenbcn. gebe SBorftedung, fcfern fie fid) auf \u00a9eftaft unb 2fu\u00f6begnung besiegt, ift alfo nur eine befonbere 23e\u00dfimmung ber rauntbe* gren^enben \u00a3g\u00e4tigfeit ber Seele, unb bie SBerfcgtebengeiten ber Dinge in jenen 23ejtegungen finb nur bie bemugt gemorbenen SBerfcgiebengeiten jener Dg\u00e4tigfeit\u00f6beftimmungen.\n2lber \u00a9eftaft unb Slu\u00f6begnung macgen nocg nicgt bie ganje \u00a9efid;t\u00f6* porftedung au\u00f6 (unb Pott biefer fprecgen mir bocg gier jun\u00e4cgft bfog), fon* bern aucg garbe unb gede ober fcgmad;e 23efeucgtung. 2\u00dfir muffen bager au\u00f6 \u00e4gnft'cgen \u00a9r\u00fcnben, mie bej\u00fcgfid; be\u00f6 SJtaitme\u00f6, eine urfpr\u00fcngficgc \u00a3g\u00e4* tigfeit ber Seefe in 23ejug auf bie SBorftedung peu garben u. bgf. anneg* men. $ant fiat $mar btefe, af\u00f6 biogen \u00a9mpftnbung\u00f6tngaft, nicgt af\u00f6 a priori in ber Seefe porganben angenommen, inbem er fagt, man f\u00f6nne pou adern gngaft ber \u00a9mpfinbung, alfo and; ber garbe, abjfragiren, 2fu\u00f6begnung unb \u00a9egaft blieben bocg immer \u00fcbrig ; adetn erften\u00f6 ift c\u00f6 in ber 23orgeditng niemaf\u00f6 oodfommen m\u00f6gfid;, ftd; bie garbe ganj megjubenfen; fofern e\u00f6 aber m\u00f6gfieg ift, fann icg cbenfo gut Pon 2fit\u00f6begnung unb \u00a9egaft abftra* giren unb bfog bie 23orfte\u00dcung ber garbe \u00fcbrig bemalten, \u00e4\u00dfemt id; \u00a7. 23. ein Pteredigc\u00f6 retfe\u00f6 Sbornfefb fege, fo fann id;, Pon adern fiebrigen abfe* genb, mir baffelbe nur (ober eigentfieg ^au^tf\u00e4^Ttcf; nur) af\u00f6 oiereefig ben* fen; icg fann aber aucg Pon ber \u00a9eftalt abfegen, unb e\u00f6 mir af\u00f6 gelb Pot* geden. Sf\u00df\u00e4re in un\u00f6 nid;t fcf>on bie \u00dcluaittat be\u00f6 \u00a3eucgten\u00f6, fo fbnnten mir nie baju fommen, un\u00f6 etma\u00f6 ^euegtenbe\u00f6, garbige\u00f6 porjufteden ; ba\u00f6 \u00a3eucgtcn fann aber nid;t bfog im Heroen fein, benn aud; au\u00f6 fubjeettoen Sinne\u00f6empgnbungen bifben mir nod) S\u00dforftedungen, alfo etma\u00f6 Pon jenen SSerfcgiebene\u00f6. 9)itt bemfefben 2ted;te af\u00f6 man fa\u00dft: \u00bbm\u00e4r\u2019 nicgt ba\u00f6 ?fuge fomtengaft\u00ab \u2014 muffen mir aud; fagen: \u00bbmar\u2019 nid;t bie \u00abSeele fonnengaft, mie f\u00f6nnten mir ba\u00f6 \u00a3id)t erbfiden? \u00bb 2)ie .Dualit\u00e4t be\u00f6 \u00a3id)te\u00f6 ift alfo nuferer Seele immanent; mie mir aber bie gorm be\u00f6 O\u00eeaume\u00f4 nur anmen* ben f\u00f6nnen, inbem mir ifm befc^r\u00e4nfen, mie un\u00f6 in ber Srfafmung nur \u00a9e* ftaften unb 2tu\u00f6bet;nungen porfommen, m\u00e4^renb mir ju bem begriffe be\u00f6 Jftaume\u00f6 nur erft fe^r fp\u00e4t bitrd) S^ad^enfen gefangen, fo f\u00f6nnen mir ba\u00f6 innere 2id)tfdjema auf bie \u00a9mpfinbung nur anmenben burd; 23efd)r\u00e4nfung, unter ber Dualit\u00e4t ber garben unb ber St\u00e4rfegrabe berfelben, ifjrer \u00a7ede unb \u00a9unfef^eit. \u00a9in \u00a9egenjknb of;ne garbe erigirt f\u00fcr nufere \u00a9eftcfyt\u00f6* porjledung nid)t; fo fange mir burd) gan$ ^ede\u00f6, reine\u00f6 \u00a9fa\u00f6 einen hinter i^m beftnbfid)en farbigen \u00a9egenftanb, g. SB. ein \u00a9em\u00e4fbe, podfommen \u00fcber* flauen, ift f\u00fcr un\u00f6 ba\u00f6 \u00a9fa\u00f6 nid)t ba, fo bag mir un\u00f6 mof;f t\u00e4uf^en unb glauben f\u00f6nnen, mir f\u00e4f;en ba\u00f6 \u00a9crn\u00e4fbe unmittelbar; mir fegen ba\u00f6 \u00a9fa\u00f6 erft, menu mir eine anbere Stedung gegen baffelbe einuegmen, in ber c\u00f6 un\u00f6 fpiegefnbe met'ge, bfaue, gr\u00fcnfiege gf\u00e4^en barbietet, bureg mefege mir Slgeife be\u00f6 \u00a9em\u00e4fbe\u00f6 nid;t megr fegen f\u00f6nnen. Daffefbe ift e\u00f6 mit bem","page":710},{"file":"p0711.txt","language":"de","ocr_de":"\u00c7fycftologte uttb ^fycftatrie*\t711\nS\u00dfaffer. 9)?an rnuf babei nur nicht Rauben, mir f\u00f6nnten fe^r betteO Sicht feben ohne garbe ; bt'e$ if nicht m\u00f6gtich , mir f\u00f6nnen Sicht nicht anber\u00e9 fe* ben, ato farbig, nnb ma\u00f6 man gem\u00f6bnticb fdfechtmeg Siebt nennen pfegt, tft mcbt\u00ea SlnbereO ato intenfo meiffarbige\u00e9 Sicht. 2Bir mijfen \u00fcberbauet er* fabrung\u00e9m\u00e2fig nichts \u00f6on einem Siebt an fid; auf er un\u00f4, fonbern nur tunt teudfenben Dingen. SO\u00dfenn ber oorn ^ri\u00f6rna gebrochene Sonnenfrabt ein ftebenfarbige\u00f6 33ilb giebt, fo beift baO nur fo oiet, bag berfetbe Sonnen* frabt, ber baO eine $?at met'f leitetet, unter anberen Untf\u00e4nben rotb, bta\u00ab u. f. f. leuchtet; nicht ba\u00f6 abfolute Siebt, fonbern ber teuebtenbe Sonnen* ftrab\u00ef tt>irb ^erlegt, gebrochen, mobifteirt ober mie man e3 nennen mi\u00df. SBt'r f\u00f6nnen ftnben, bag Dinge, benen mir bie (\u00a3igenfd;aft be\u00f6 Seucbten\u00f6 gufehrei^ ben, auch a\u00ef\u00eferlei pbbfifdtifbe unb ebemifebe SBirfungen aub\u00fcben, mir tonnen bie itmft\u00e4nbe angeben nnb unter \u00a9efe\u00a3e bringen, unter benen mir fte fo unb fo tenehtenb feben, aber bie Dualit\u00e4t be\u00f6 Senchteno ba^en fe fet$ nur f\u00fcr \u00abn\u00e9, nur in unO ift ba\u00e9 Siehtfeben, ba\u00f6 ^n^nfeben. ment'g e\u00e9 je ge\u00bb\u00ab tingen mirb, ben Scannt auf er un\u00f6 an geh bar$ugetten, meit mir nicht anber\u00f6 oorftetten tonnen, at\u00f6 in ber gorrn be\u00f6 S\u00eeaumeO, fo menig mirb man je her* auebringen, ma\u00f6 ba\u00f6 Sicht an fch auf er un\u00f6 fei, meit mir nicht anber\u00e4 fe* ben f\u00f6nnen, at\u00f6 in ber Dualit\u00e4t be\u00f6 Siebtel. \u00e4ftan mirb nun mobt f\u00fcgen, biefe\u00f6 Setbgteucbten fei Sache be\u00f6 Heroen, aber mir mtffen oon btefer fpe* ciftfchen ^b^tigteit be\u00f6 Heroen unb feines \u00a3trnorgan\u00f6 nur, infofern nufere Seete affteirt ift. Sie ift aber nid;t fbtecbtbin affteirt, fonbern in biefer beftimmten 2trt; fte muf atfo notbmenbig in fich fetbg bie Duatit\u00e4t be\u00f6 Sicbtempfnbcn\u00f6 unb Sicbtoorftetten\u00f6 buben.\nDie \u00a9eficbt\u00f6oorfeftung ift nun atfo ein Slnmenben ber in itn$ liegen* ben Urformen unb Urquatit\u00e4ten ber gnnticben Stnfcbanung auf bie \u00a9efebt\u00e9* empfinbung. 2Bir fetbft ftnb e\u00f6, bie bie SSorfettnng rnadjen; e\u00f6 mirb un\u00f6 nicht btof etma\u00f6 oorgeftettt, fonbern mir ftetten e3, burch bie Smpftnbung angeregt, unO fetbft oor, e3 ift bie fc^affenbe $raft ber Seete fetbft, bie hier mirft. Die SSorftettungen ftnb baber feine tobte oon aufen ber Seete ein* gebr\u00fcdte 23itber, fonbern <\u00a3ntgegenmtrfungen ber Seete auO ben Duetten ib* rer eigent\u00fcmlichen urfpr\u00fcngticbett Kr\u00e4fte. \u00a9eftatt, Stu\u00f6bebnung, ^ubbe ftnb angeborene SSorftettung\u00f6fcbemata ber Seete, burch metebe alte mirfticbe \u00a9e* fi^t\u00f6\u00fcorftettung m\u00f6glich mirb. Damit fte aber f\u00fcr unfer S3emugtfein 9\u00eeea* tit\u00e4t erlangen, nt\u00fcjfeu fte oon ber Seete angemanbt, in S\u00d6irffamfeit gefegt merben, maO nicht anber\u00f6 at\u00f6 an bem Catenate ber (Srnpfubung gefche* ben fann.\n^ebe oottf\u00e4nbige \u00a9efcbt\u00f6oorfettung ift eine SSerbtnbung oon garben* oorfettung mit ber 35orftettung ber \u00aeefatt unb Stu\u00f6bebnung, uub mir ftnb fomit in t'br in mebrfad;er 2Beife tb\u00e4tig. 9?un ift aber ein\u00f6 ihrer mefentti* eben SD\u00eeerfmate, unb ma$ fie befonber\u00e9 at\u00f4 pf^(^tfci?en 5tct d;araftertftrt, bie\u00f6, ba\u00c7 mir oon ben 33eftanbtbeiten ber \u00a9efammtoorftettung beliebig einen, atfo bie \u00a9r\u00f6fe ober (Refait ober garbe ober \u00a7e(te, ober aud; einige zugleich auofatten tapn, unb nur einen ober einige au\u00f6bitben f\u00f6nnen. Sennt'^ auf biefe 28eife oon ben \u00fcbrigen\tber 33orftettung m\u00f6gti^f abfebe unb\nmich nur auf e^nen einzigen befchr\u00e4nfe, babei aber feftbatte, baf er nur ein \u00a3beit jener \u00a9efammtoorfettung iff, fo fette t'cb mir ben betrefenben \u00a9egen* \u00dfanb unter bem Schema biefer Stbeitoorftettung oor. S\u00dfenn t'^ mir g. S3, einen S\u00dfatb benfe, unb, oon feiner \u00a9r\u00f6fe unb fonftigen ^t'genfchaften ab* firabtrenb, ibn mir nur at\u00f6 gr\u00fcn oorf ette, fo babe i^ tyn unter bem Schema ber gr\u00fcnen garbe oorgefettt. So f\u00f6nnen bie oerfebiebenfen garben, \u00a9r\u00f6*","page":711},{"file":"p0712.txt","language":"de","ocr_de":"712\tspfyd)ol0$te unt> ^fycfuatrie.\n\u00dfen, \u00a9eftatten 51t emptrifdjeu \u00a9djematen merken, unter welchen id) bie \u00a9e* genft\u00e4nbe sorftetfe. ^nfofern nun mettre \u00a9egen\u00df\u00e4nbe unter bemfetben \u00a9c^enta sorgeftcttt werben f\u00f6ntten, ftnb fte etnanber \u00e4tj nt id). Die Wefyiu \u00efi\u00ffteit ber \u00a9egenft\u00e4nbe beruht bafyer barauf, ba\u00df, bet 23erfcf)tebenfyeit ber \u00a9efammtsorf\u00eee\u00eftungen son t\u2019ljnen, bod) eine ^bcntit\u00e4t ber S3orjbttungs?tt)\u00e4tig* fett tn 23e$ug auf einzelne St^etlc berfelbcn ftattfinbet. 9?etjmen wir, um jum Anfang ber Unterfliegung jurudjutetwen, bas? S3etfptef son ber Sotfe, bte t\u2019c\u00df mtr ats? Jpttnb sorjtette. \u00a9e$e id) f)tebei bto\u00df auf bte \u00a9eftalt ber Sotfe, fo benfe idj mir fte unter bent beftimmten \u00a9d;enta btefer \u00a9eftatt, bas? id) in* nertid) serjetdjne. SD\u00efet'ne Dt)\u00e4tigfeit tjiebci ijl aber nafteju biefetbe, wie wenn id) nttr einen wtrfftc^ert ipunb, aber bto\u00df ben attgemetn\u00dfen Umrtffeit feiner \u00a9eftatt nad), sorfiette, uub aus? bt'efer \u00e8erwanbtfdjaft ber Dt;\u00e4tigfeit refuttirt mir fobann bie 2letjnlid)fett bes? \u00a9egenf\u00efattbes?.\nSir fwben bidder ba\u00e9 23orfteftungs?serm\u00f6gen nur au SBeifpieten bed \u00aeeftc^tdftnned er\u00f6rtert, weit man t)ier am serft\u00e4nbtidjftcn werben fann ; ber Vorgang i\u00df aber bei ben \u00fcbrigen \u00a9innen berfelbe. Sir beuten it)n be\u00df* tjatb aud; nur fur$ an. Das? klingen unb \u00a3\u00f6nen ftnb \u00a9runbfdjemata bes? \u00a9efwrsorfiettens?, wie es Scannt unb 2td;t f\u00fcr bte \u00a9etworftettung ftnb. Der $tang entfpricfyt ber gornt, unb feine \u00a9t\u00e4rfe ber 2tus?bet)nuug, bie \u00a3\u00f6tte ent* fpredfen ben Jobben. 9D?an fann \u00e4u\u00dfertid; \u00a9cfyattwetten, \u00a9aitenfdjwingun* gen, ^tangftguren nacfyweifen, fann bart(;un, ba\u00df son ben \u00a9d)attwetten ber R\u00f6mers afftetrt wirb, aber mit biefern 2tttem fiaben wir ben \u00a3on unb beit \u00dfdang nod) nid)t, btefer ift nur in uns?, in unferer \u00a9eete. Unb gerabe beim \u00a9et)\u00f6r wirb bies? nod) auffattenb baburd) bewt'efen, ba\u00df eine Harmonie ber D\u00f6ne unb eine 9D?etobie nirgenbs? in ber unbelebten Statur sorfommen, fon* bern ba\u00df fie ftetd nur son ber $unft seranftattet werben m\u00fcffen. Das? 9tie-djett unb \u00a9cfymeden ift cbenfatts? nid)ts? inheres?, ats? eine Stnwenbung ber in ber \u00a9eete sortjaubenen Dualit\u00e4ten bed S\u00eetedjens? unb \u00a9d;ntedens? auf bie befonberen be\u00dffattftgen (\u00a3mpftnbungen. Da\u00df bie \u00a9eete riecht unb fdjntedt, fanti nur Dem fonberbar fdjeinen, wetter mit fo wunbertidjen 23orurtt)eitett an bie \u00a9adje ge|>t, ba\u00df it)nt D'\u00eeiedjen unb \u00a9cfynteden ut<? etwas? \u00a9emetnes?, ber fubttmen \u00a9eete Unw\u00fcrbt'ges?, sorfommt. Senn man aber bergteicfyen ber \u00a9eete nt'd)t jumut^en witt, bann gebe man nur getroft jebe weitere 23e* ftrebung in ber ^pfpdjotogie auf; benn bann ift man fdjon auf bem fatfdjen Sege, auf bem nod) nie etwa\u00f6 \u00a9rftedticjjes? gefunben worben ift, auf bem n\u00e4mtid), ftd) bie \u00a9eete at\u00f6 ab\u00dfracte Den\u00eefraft sorjuf\u00eeetten. Sas? enbtidj bie \u00a9ef\u00fc^ts?sorftettung betrifft, fo ift watjrfd^etntid), baf it)re \u00a9runbfd)emata bie ber S\u00e4rme unb $\u00e4lte, bed Stberflanbes? unb ber SRac^giebigfet't ftnb (wet^e teueren aber wo^t tnejjr fc^ott aud) auf bem SD?udfetgef\u00fc^t berufen), aus? bereu (Sombination bte jatdreicfyen einjetnen jufammengefe^ten \u00a9ef\u00fc^td^ sorftettungen bed Drudes?, ber $\u00bb\u00e4rte unb Seid;t>eit, ber 9\u00eeau^et\u2019t, bes? $t* ^et\u00f6 u. f. f. erfolgen, auf was? \u00e4ttes? wir uns? aber f)ier nic^t weiter eintaf* fen tonnen.\nDies? w\u00e4re benn, wad wtr im ^Utgemetnen som SSorftetten bar^ut^un Ratten. Senn wir nun auefy baptbe son ber btofen ^irnt^\u00e4ttgfeit unb ber burd) biefetbe unmittelbar erzeugten (\u00eempftnbmtg unterfd;ieben traben, fo ftnb fte bod> in ber Strftiddeit nicb>t getrennt, \u00a9s? ift feine sodft\u00e4nbtge SSorf\u00eeettung m\u00f6gttcfy o^ne (\u00efmpftnbung, unb nttr an ber (\u00a3mpfinbung, fei biefe eine innere ober \u00e4u\u00dfere, bitbet ftep bie SSorjtettung aus?. 3^\u00ab^ seranta\u00dft eine 3Sorftettung aut^ immer wteber eine anbere, aber jun\u00e4epp immer nur im f\u00f4eint. 3^be SSorftettung tann bur^ einen i^rer S3eftanbt^eite, ber jum","page":712},{"file":"p0713.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fffycjjo\u00efogte unb ^fycfytatne*\t713\n(Sterna mtrb, bie Steigung jur S\u00eeeprobuctton anberer fd;on einmal unter bcmfelben (Schema beftnblic\u00df gemefener SSor\u00dfedungen Hervorrufen. Die \u00a9eele fuc^t benfelben Vorgang, ben fte fdjon einmal burd)gemacHt, $u mie* berHolen, unb bie Qtinaelvor\u00dfedung be\u00f6 51nla\u00df gebenben \u00a9cHerna mteber jur \u00a3otalvorftedung auS$ubilben. \u00a9oll bt'e\u00f6 aber m\u00f6glic\u00df mcrben, fod ba\u00f6 \u00a9cHema m'dtjt leer bleiben, fo mu\u00df e\u00f6 auc\u00df mt'eber, une fr\u00fcher, auf \u00a9rnp\u00dfn* bungen angemenbet merben, unb e3 mu\u00df \u00dfc\u00df fornit $mar nifyt ber \u00e4u\u00dfere 9\u00eeeij auf ben Nerven, aber bocH bte innere \u00a9eHirntH\u00e4tigfett, ba$ $irnbtlb mt\u2019eber\u00dfolen. \u00a9o lange bie\u00f6 titelt gefc^ie^t, bleibt bt'e HerVor^urufenbe 23or* ftedung nur in potentia, im $eint, in ber 9ft\u00f6glid;fet't. Da$ \u00a9trcben ber \u00a9eele, bie SSor\u00dfedung mieber in jlcf> au\u00e9jubt'lben, ruft ba^er ancH bie ent* fprecHenbe <25e^irntl>dtigfeit, menu and) in fcHm\u00e2cHerem \u00a9rabe, mieber Her* vor. 2Bir Haben Hier alfo eine 2lrt Kreislauf, au$ bent Qrmb\u00dfnben mt'rb ba\u00f4 SSorfteden, ba\u00f4 SSorfteden ermedt aber felbft mieber \u00a9mpfinben, bamit e\u00f4 fid; auO bt'efem uub an btefem mieber entmicfeln f\u00f6nne. DaHer mu\u00df bei je* ber 23or\u00dfedung ba\u00e9 \u00a9eHirn mitmirlen. 2Bie man ftd; aber biefe Sftitmir* lung be\u00f4 \u00a9e\u00dft\u2019rn\u00f6 vor^u\u00dfedeit Hdbe, maO eigentlich \u00a9eHirntlj\u00e4tigfeit unb \u00a3>trnbilb fei, ba\u00e9 ift ber fd;mierige unb vielleicht nie l\u00f6olic\u00dfe ^3uult in ber grage. Denn fobalb mtr einmal im \u00a9ebiete beO ^fycHifcHen \u00dfnb, ift bie \u00a9ache fd;on viel leister. Die \u00a9mpftnbung i\u00df nicHtO alO bie burcH baO in* nere ober \u00e4u\u00dfere \u00a7irnbilb bemirfte \u00e9lffection ber \u00a9eele unb Slurcgung berfel* ben, in ber beftimmten gornt unb Dualit\u00e4t th\u00e4tig jufetn, unb ba\u00df \u00dfe gerabe in biefer S\u00dfet\u2019fe unb in ber S\u00eeid;tung auf biefe be\u00dfimmteStH\u00e4tigfeit\u00f6meife af* ficirt mt'rb, ift eben ein in ber (Einrichtung unferer Siatur begr\u00fcnbete\u00f6 \u00a9e* fe\u00a3, ba\u00f6 mir al\u00f6 faetifc\u00df be\u00dfe\u00dfeitb annejmten muffen unb baO unO aue\u00df bt'O auf SBeitereO v\u00f6llig gen\u00fcgen lanu- $on ber \u00a9e\u00dfirntH\u00e4tigfeit (n\u00e4mlic\u00df fo* fern fte baO ^or\u00dfedett mit bebingt, Venn von iHrer SBirfuttg auf bie \u00fcbri* gen \u00a3eibe3organe i\u00df \u00df*er nicht bie Siebe) mtffen mir nicht einmal, maO \u00dfe ift. 2\u00dfir Heben biefe \u00a9d;mierigfeit abftc\u00dftlic\u00df Hervor, bamit man nicht glaube, mir Hielten burcH nufere Darftedung bie vermidelte \u00a9ache f\u00fcr erlebigt, aber aud; bamit man \u00dfd; beutlit\u00df bemu\u00dft merbe, auf ma\u00f6 Slde\u00f6 man bei ber (\u00a3r* ll\u00e4rung beO SSor\u00dfedcn\u00f6 Si\u00fcd\u00dfc\u00dft ^u neHmen Habe, unb bamit man \u00dfch nicht ferner begn\u00fcge, bie SSor\u00dfedung fcblec\u00dftmeg f\u00fcr bie etgentH\u00fcmlidje D\u00df\u00e4tigfeit be\u00f6 \u00a9e\u00dfirnO $u erll\u00e4ren, ein Sluobrud, mit bem man \u00dfch in ber D\u00dfat bie \u00a9ad;e nur vom \u00a3alfe geflohen unb ade\u00f6 mettere gorfcHen abgefcHuit* ten H<tt.\n\u00c6Sir moden nun baO bioher Darge\u00dfedte meiter auOjuf\u00fcHren unb bie \u00a9efe\u00a3e beO 3Sorftedung\u00f6verm\u00f6gen^ n\u00e4Her barjulegen fuchen. SBir betrauten baher :\n1.\tDie \u00a9rjeugung ber 23or\u00dfedung au$ ber \u00a9innc\u00f6ent|)\u00dfnbung.\n2.\tDie 21ffociation ber Sor\u00dfedungen.\n3.\tDaO SSerH\u00e4ltni\u00df ber SSorftedungen ju ben $t\u2019rnbilbern.\n4.\tDen Einflu\u00df be\u00f6 \u00a9eHirn^u\u00dfattbeO auf bie 3Sor\u00dfeduttgen.\n1. Die \u00a9r^euguttg ber S5orftellung au\u00e8 ber \u00a9tntte\u00e4empfinbung.\nDen Vorgang Hiebet H\u00fcben mir oben fe\u00dfon im Sldgemet'nen erl\u00e4utert; baHer Hier nur noch folgenbe befonbere \u00a9efe^e:\nI. .gebeut \u00a9inn entf^ricHt feine befonbere SSor\u00dfeduugOmetfe. Die 33or* \u00dfedung ber \u00a9e\u00dfalt unb ber garbe mirb nur burcH ben \u00a9e\u00dfcht\u00f6\u00dfnn, bie","page":713},{"file":"p0714.txt","language":"de","ocr_de":"714\t^fp^ologte unb \u00fff^iatrie*\nBorffedung bes? Klanges? unb Dones? burch ben \u00a9eh\u00f6rftnn, bte ber \u00a9effhm\u00e2cfe unb \u00a9er\u00fcdje nur burch ben \u00a9erudj\u00f4-unb \u00a9efchmads?ftmt, unb bie Borffedung oon S\u00e2rme unb \u00df\u00e4lte, Drucf, \u00c2t'^e\u00ef u. f. f. burd; ben \u00a9efu\u00fft\u00ebjtnn m\u00f6glich-$ein Sinn fann bte einem anbern eigen th\u00fcmlidjen Borftel-lung en erzeugen. Son btefer adgemet'nen Siegel gt'ebt es? jeboch ffhein-bar einige Slus?nahmcn, welche mir befprechen m\u00fcffen.\na)\tB\u00eft'nbe haben aud; \u00a9effdff\u00f4oorffedungen, weil beren in ihren Dr\u00e4u* men oorfommen. 51ber nach fixeren Beobachtungen kommen tr\u00e4ume mit \u00a9effchts?bitbern nur bei Solchen oor, bte nicht blinb geboren ftnb, unb unter folgenDr\u00e4untenben ifi: feiner, ber, oor bem 5ten gahre erblinbet, bie Drawn-bilber behalten hat. sJhtr wo nad; biefem Sitter bte Singen oerloren gegan-gen waren, fanben ffch fp\u00e4ter aud; noch bte \u00a9efichts?oorffedungen im Traume, daraus? folgt, baff zur urfpr\u00fcngltchen Erzeugung oon \u00a9effchts?oorffedungen bte gntegrit\u00e4t bes? Sehneroen erforberlt'ch ift. Die fp\u00e4tere Erzeugung ber-felben oon innen heraus? iff Sache ber Beprobuction, welche nur bt\u2019e Integrit\u00e4t ber Eentralorgane oerlangt. Bei Blinbgeborenen unb oor bem oterten gahre Btt'nbgeworbenen lommett tr\u00e4ume feiten oor, auch ftnbett ffd; 23ltnbe, bte ffch nie erinnern, je getr\u00e4umt zu haben, unb fornmen ja tr\u00e4ume oor, fo beziehen fie ftch oorjugs?toeife auf \u00a9eh\u00f6robjecte, ober auf Bewegungen.\nb)\tBltnbe f\u00f6nnen garben bttreh bas? bloffe g\u00fcl;len unterfcheiben. Die ht'ef\u00fcr fpredjenben Erfahrungen f\u00f6nnen nicht bezweifelt werben, aber bt'e grage ift, ob bei biefem giften wirtlich bte garbe als? fol^e gef\u00fchlt wirb. Senn ber Blinbe garben unterfcheibet, muff er fich oorher im g\u00fchlen farbiger Stoffe ge\u00fcbt haben, unb er lernt ffe nur unterfcheiben, fofern ffe einen oerfdffebenen Einbrucf auf bie \u00aeef\u00fchl<?ner\u00f6en feiner ginger machen. 9?un wtffen wir aber oon biefem feinem Unterfcheiben blo\u00df baburch, baff er es? uns? jagt, biefes? fei roth, jenes? gr\u00fcn u. f. f. Diefe Bezeichnungen hat er aber offenbar, wenn er ein Blt'nbgeborner ift, nur baburch gelernt, baff man fte ihm bei feinen Berfuchen \u00f6fter gefagt. Er bezeichnet alfo ben befonbern Einbrucf auf feinen \u00a9ef\u00fcht\u00ebffnn mit bem Sorte roth, blau, gerabe wie er oon hart unb weich f^>ri(^>t, ohne babei ftch tut SDUubeffen bas? oorzuffeden, was? wir Sehenbe uns? bet bem Sorte roth unb blau oorffeden. Uebrt'gens? wirb er ftc^erlich burl\u2019s? g\u00fchlen nur fol^e garben unterfcheiben f\u00f6nnen, welche Eigenfchaft eines? materieden auf ben \u00a9egenftanb aufgetragenen gar-beffoffes? ffnb, unb jebenfads? mu\u00df man ihm, fobalb ihm ein neuer garbeffoff oorfommt, erff fagen, welche garbe e\u00f6 fei, ehe er ftch auf fet\u00eet \u00ab\u00a3)eraus?f\u00fchlen etn\u00fcben fann.\nc)\tDie Borffedung ber \u00a9effalt ttnb ber \u00a9r\u00f6ff e eines? Dtnges?, Jagt man, wirb nicht bloff burch ben Sehftnn, fonbern auch bttreh anbere Sinne, namentlich burch ben \u00a9efehntaefs?- unb \u00a9ef\u00fchls?ffnn oermittelt. Es? fommt, um uns? zun\u00e4d;ff zu festeren zuwenben, bei biefer (Streitigfeit barauf an, feffzu-fteden, ob burch ben \u00a9ef\u00fchls?ffnn adein bie Borffedung bes? Puffer- unb 9?e-beneinanberltegens? einzelner zugleich empfunbener ^D^eite gew\u00e4hrt werben fann. Der \u00a9ef\u00fchls?ffnn ift ber Sinn f\u00fcr mechanise Einwirfungen (benn auch bie Sirfung ber S\u00e4rme iff eine mechanise). Das? Organ bes? \u00a9e-f\u00fchls?ffnnc<?, bie \u00a3aut, unterfcheibet ffd; ferner oon ben anberen Stnnes?organen burch bie gro\u00dfe Dberfl\u00e4d;e, welche es? entnimmt, wobureff es? gefchieht, baff \u00e4u\u00dfere \u00a9egenft\u00e4nbe auf einzelne Dheile btefer Oberfl\u00e4che adein einwirfen f\u00f6nnen, ohne anbere zu treffen Bet bem Sehftnn iff in jeber Empftnbung unjer ganzes? Sehfelb ood, unb es? iff nur Effraction, wenn wir einzelne Dheile baoon fpecieU als? \u00a9efeheneS herau$hehen, ebenfo f\u00f6nnen \u00a9eh\u00f6r unb","page":714},{"file":"p0715.txt","language":"de","ocr_de":"^fychotoffte unt> ^fydjiatrie.\t\u00ce15\n\u00a9eruch immer nur int \u00a9anzeit afffctrt \u00bberben. Veint <25ef\u00fc^I hingegen ffnb eine gro\u00dfe Stenge einzelner (\u00a3mpfinbungen an \u00bberfdffebenen \u00a7autj\u00eeet(en m\u00f6g* \u00eftct;, ohne ba\u00df zugleich aud; bie \u00fcbrige \u00a3aut empffnben mu\u00dfte. Oie \u00a3aut ift ba\u00dfer zu betrauten aid ein Aggregat zahlreicher einzelner \u00a9ef\u00fc\u00dfldorgane, non benen jebed einzeln f\u00fcr ftd; afftctrt \u00bberben fann, unb bie zwar atte bie gleiche Qcmpffnbungdqualit\u00e4t \u00bbermitteln, aber \u00bbon \u00bbergebener \u00a9r\u00f6\u00dfe ftnb. s2lld ein fotd;ed eittjelne\u00f6 \u00a9ef\u00fc\u00dftdorgan fann jebe fl\u00e4che ber ipaut angefe\u00dfett \u00bberben, innerhalb bereu me\u00dfre an \u00bberfc\u00dfiebenen \u00a9teilen angebrachte S\u00eeetge, nach Seber\u2019fc\u00dfen Verfuc\u00dfen, nur eine einzige (\u00fcrmpffnbung er\u00bbeden. 2Bir f\u00f6mten btefe fleinen einzelnen \u00a3autfl\u00e4c\u00dfen, ber letztem Verff\u00e4nbt'gung \u00bbe* gen, <25ef\u00fc^\u00ef\u00e9freife nennen. Sad nun bie Sage einzelner \u00a9ef\u00fc\u00dfldfret'fe be* trifft, fo iff Har, ba\u00df, ba biefetbe immer nur etmad Velatioed zu ber Sage anberer iff, bie Vorffellung ber Sage etned einzelnen \u00a9ef\u00fc\u00dfldfreifed nt'dff in ber bcnfetben be\u00dferrfc\u00dfenben 9?er\u00bbenfafer allein fc\u00dfon enthalten fein fann. Oie Heizung biefer 9?er\u00bbenfafer fann und nid;td geben aid bie \u00a9ef\u00fc\u00dfldent* pffnbung; zur Veffimmung ber Sage bed afffcirten \u00a3\u00dfeiled \u00bb\u00e4re jebenfatld eine Vergleichung rne\u00dfrer \u00a9ef\u00fchtdempffnbungen n\u00f6t^ig. 2lber auch aud ber blo\u00dfen Vergleichung ber \u00a9ef\u00fc\u00dftdempffnbungen unter ffch refultirt noch nichtd \u00fcber ihre gegenfeitige Sage, fonbern blo\u00df bted, ba\u00df bie burch ben ei* neu \u00a9ef\u00fc\u00dfldfretd \u00bbermittelte (Empfinbung einen anbent (\u00fcftnbrucf auf bad \u00a9enforium macht, aid bie burch ben anbern \u00bbermittelte, \u00bbenn auch fonff bet'be ganz gleich ftnb (\u00bbt'e auch ein ganz gleichartiger 3\u00eeuf jebenfatld einen t'rgenbmie \u00bberfc\u00dftebenen (\u00fcrtnbrucf auf und machen \u00bb\u00fcrbe, je nathbem er blo\u00df bad It'nfe ober blo\u00df bad rechte O\u00dfr tr\u00e4fe, \u00bbenn \u00bbir aud; noch 3ar feinen r\u00e4umlichen Vegriff \u00bbon It'nfd unb rechtes h\u00e4tten, unb noch gar ntcht\u00f6 \u00bbon ber Sage ttnferer Ohren m\u00fc\u00dften). Oie Vorffellung einer beffimmten ernpffn* benben Sf\u00f6rperftetle iff tetiglic\u00df gotge einer burd; Slffociation \u00bbon \u00a9effe\u00dftd* \u00bborffeffuitgen ober \u00bbon zeitlichen Vemegungdoorftellungen mit \u00a9ef\u00fc\u00dfldoor* ftellungen ermorbenen Erfahrung. Senn n\u00e4mlich mehre \u00a9ef\u00fc\u00dfldfret\u2019fe Zu gleicher 3eit \u00bbon einem gleichen Vet'ze betroffen \u00bberben, fo haben \u00bbir nichts \u00bbet\u2019ter aid eine \u00bbi elf a che @:tn\u00bbtrfung. Um zu erfahren, ba\u00df bt'efe \u00bbielfache (Jinmtrfung auf \u00bbt'elfac\u00dfett f\u00fcnften imfftaume ftattfinbe, nt\u00fcffen \u00bbir bie \u00a9teile entmeber unmittelbar ober burd; ben \u00a9pieget fehen, ober \u00bbir muffen mit unferer $anb bie \u00a9teile \u00fcberfahren, unb aud ber Vergleichung ber \u00bbon unferer ipanb gemeffenen fl\u00e4che mit unferer \u00a9effd;td\u00bborffedung \u00bbon ber \u00a7anb unb eine Vorffellung bed Vaunted \u00bberraffen, \u00a9o affoeiiren \u00bbir nad; unb nach bie \u00bbergebenen (\u00a3mpffnbungen \u00bbon ben einzelnen \u00a9ef\u00fc\u00dfld* fretfen mit ben betreffenben \u00a9effc\u00dftdoorffeflungett, unb \u00bberbinben mit einer beffimmten \u00a9ef\u00fc\u00dfldempftnbung bte Vorffellung bed i\u00dfr entfpree\u00dfenben $unf* ted auf unferer \u00e9brperoberfl\u00e2che. Oad \u00a9ef\u00fc\u00dfl felbff gtebt ba\u00dfer nie Sind* fuuft \u00fcber ben beffimmten Ort einer (Swpftnbung, fonbern bted thut immer nur bie burch lange \u00a9emo\u00dfn\u00dfet't mit ihr eng \u00bberbunbene \u00a9effc\u00dftd\u00f6orffellung, fo ba\u00df \u00bbir feinen O\u00dfeil unfered $\u00f6rperd f\u00fchlen f\u00f6nnen, ohne t'hn und gleich burch bad \u00a9effd;t zu benfen. Senn baher Slmputtrte bad \u00a9lieb noch am \u00a9turnpf zu h\u00fcben glauben, fo haben ffe uderbtngd \u00bbofffomuten bie* felbe \u00a9ef\u00fchldempffnbung, \u00bbeld;e ffe hatten, aid er noch baran \u00bbar, \u00bbeit bie einzelne burdffchnittene @ef\u00fchldner\u00bbenfafcr immer noch biefetbe (\u00fcnnpftnbung giebt, bie ffe fr\u00fcher gab; ba\u00df ffe aber bt'efe (\u00efmpffnbung in ber Vorffellung bahtn interpretiren, ed fet ihnen, aid \u00bbenn bad \u00a9lieb nod; baran \u00bb\u00e4re, fommt eben baher, ba\u00df ffch mit ber (\u00a3mpffnbung \u00bbon jeher bie \u00aeeffchtd\u00bbor* ffetfung bedjent\u2019gen ^hei\u00eee\u00e9 bed \u00a9liebed \u00bberbunben hat, zu welchem ber","page":715},{"file":"p0716.txt","language":"de","ocr_de":"716\t^ft)cj>olo$te uttb ^fydnatrie,\n97crt> ging. SDtefe \u00a3\u00e4ufchung farm jtt)ar baS ganze Sehen hinburch anfyal* ten, eS giebt aber auch genug g\u00e4lte, mo f*e oerfchwinbet, mtb burch bie <3tdrfe ber neuen Stffociattonen baS g\u00fchten be\u00f6 \u00a9tumpfeS atS \u00a9tumpf her* geftettt wirb. \u00a9er Einwurf, ba\u00df auch (Solche, bene\u00ab ber fanget einer Er* tremit\u00e4t angeboren ift, biefetbe oorhanben glauben, trifft unfere Slnftcf>t m'c^t. \u00a9enn bie \u00a9ef\u00fchtSempftnbung tann atterbings ganz fo fein, atS wenn baS \u00a9tieb oottft\u00e4nbig w\u00e4re, bt'e\u00f6 bewetft aber nicht, baf bamtt an unb f\u00fcr ft<h fchott bte SSorfettung ber Moralit\u00e4t ber Empfinbung gegeben fei. \u00a9aS gnbioibuunt tft n\u00e4mlich, ba eS a\u00dfen fernen \u00a9ef\u00fcften nad; unb nad; bte 23or* fettung ber \u00a9erttichteit bettegen ternt, gen\u00f6tigt, btefen Vorgang auch bet btefen fpccietten Empftnbungen beS \u00a9tumpfeS 31t wieberhoten. 9hm gtebt aber ber \u00a9tumpf nicht btof biefe, fonbern auch fet'ne eigent\u00fcmlichen Em* pftnbungen als \u00a9tumpf, welche in ber SSorftettung richtig an bejfen Eitbe, tote e\u00f6 totrtttd) if, oerfeizt werben; baS gnbiotbuum twt atfo f\u00fcr jene an* beren Empftnbungen fernen $ta\u00a3 mehr am \u00a9tuntpfe fetbft, unb fann, ba eS btefetben hoch zu locatiftren gen\u00f6tigt tft, ihnen feine anbere Sftaumoorftet* tung unterf^teben, atS biejentge, welche e\u00f6 mit ben correfponbtrenben Ern* pftnbungen ber oottft\u00e4nbigen Extremit\u00e4t ju oerbtnben pflegt (benn tn ben fraglichen gatten war immer nur eine Extremit\u00e4t oerft\u00fcmmett). 23et ber f\u00fcnfttichen 9tafenbitbung au\u00f6 ber \u00a9tirntmut wirb, fo tauge bie 33r\u00fcde noch oorhanben ift, eine Ber\u00fchrung ber neuen 9?afe giterft fo empfunbett, at\u00f6 ob fte noch auf ber \u00a9tirn f\u00e4\u00dfe, nach\taber ternt ber \u00a9perirte, ftd; bei\nber Ber\u00fchrung berfetben wieber bie 9\u00efafe an it;re \u00a9tette zu benfen. \u00a9ie\u00e9 !ann nur gefcpe^eit, tnbern ftd; attm\u00e4tig zu ber Empfinbung ber Ber\u00fchrung bte \u00a9ejtcht\u00f6oorftettung ber Sage ber 9?afe gefeilt, w\u00e4re aber nicht m\u00f6gtt'ch, wenn bie \u00a9ef\u00fcht\u00f6oorflettung ber \u00a9time bem Heroen ber \u00a9tirnhaut irnrna* nent w\u00e4re.\n\u00a9t'nb wir atfo gewi\u00df, ba\u00df bte SBorftettung ber Sage etne\u00f6 afftct'rten \u00a9tw^eS nicht \u00a9ache be\u00f6 \u00a9ef\u00fcht\u00f6ftnne\u00f6 ift, fo f\u00f6nnen wir aud; fdjon oerrnu* then, ba\u00df bt'e\u00f6 ebenfo wenig tn SSe^ug auf Stu\u00f6betmung unb \u00a9efatt ber galt fetn wirb. 2Benn zwei f\u00fcnfte auf meiner \u00a3aut gleichzeitig ber\u00fchrt werben, fo weif id; burch ba\u00f6 \u00a9ef\u00fctd allein noch nichts oon t'hrer \u00a9t'fanz, fonbern id; ftette mir erf bie auf bie angegebene \u00e4\u00dfetfe erfahrene Sage j[e* be\u00f6 einzelnen in ber \u00a9cfid;t\u00f6oorftettung oor, unb rnejfe bann bte Entfernung ber betben f\u00fcnfte, inbem ich mir bie gu\u00abZe ^\u00f6rperoberft\u00e4che benfe. \u00a9af* fetbe ift nun mit ber \u00a9c\u00df\u00e4fzung ber \u00a9r\u00f6\u00dfe gef\u00fchlter \u00a9egenf\u00e4nbe ber galt. Sege ich Z* S3 , inbem ich bie \u00e4ugen fchtief e, bte \u00a3anb auf ben \u00a9t\u2019fch, fo he* tomme ich atterbing\u00f6 bie SSorfettung einer gt\u00e4^e beS ^t'fcheS, bie fo grof ift, at\u00f6 meine ipanb, aber nur weit i\u00abh bie \u00a9ef\u00fcht\u00f6empfinbung ber ^tel>et gebr\u00fcdten \u00a3anbneroen fr\u00fcher f^on \u00f6fter mit ber \u00a9eftd;t\u00f6oorftettung meiner |)anb in SSerbtnbung gebracht habe. 2\u00dfitt tch nun bie S\u00e4nge be\u00f6 ganzen \u00a9ifche\u00f6 meffen, fo ntuf tef meine \u00a3)anb ben ganzen \u00a9tfeh enttang f\u00fchren, bt'S ich an fein Enbe fomme, unb ermatte fo oietteid;t eine ziemlich ab\u00e4quate SSorftettung oon feiner S\u00e4nge, aber nur, inbem ich ttt ^cr Innerlichen \u00a9e* ftcht\u00f6\u00f6orftettung bie einzelnen \u00c7anbgro\u00c7en \u00a9fetten z^ einem 33itbe z\u00abfam^ menfe^e (wenn ich ruefwetfe nach ^anbft\u00e4^en gemeffen habe), ober inbem ich 3eir, bie ich Zum \u00a7infat;ren \u00fcber ben \u00a9t'fch brauche, mit ber 3eit oergteiche, bie ich Zu fotchem Steffen mir fd;on befannter StuSbehnungen n\u00f6* tht'g habe. 5tuch bie \u00a9eftatt eines \u00a9egenftanbeS fann ich mtr burch ^Bewe^ gung f\u00fchlen, inbem, fo lange ich einen \u00a9egenftanb nur mit ber gingerfpt^e ober mit irgenb einer tteinften gt\u00e4che ber ^)aut ruhig ber\u00fchre, ich bon ihm","page":716},{"file":"p0717.txt","language":"de","ocr_de":"^fy^okogte unb sPfi)<htatne*\t717\nnichts erfahren kann, at\u00f6 feme E\u00d6\u00e4rrne nnb \u00a3\u00e4rte. Ecken, kanten, Kugek* form kann ich nur burch\u2019\u00f6 E\u00d6eiterf\u00fchren be\u00f6 gt'nger\u00f6 erfahren ; aber id) kann mtr auch btefe E)e\u00dfatten ber K\u00f6rper nur oor\u00dfekten, fofertt ich f<hon wei\u00df, ba\u00df ber Sinket, tu bem xd) habet meine ginger beugen mu\u00df, um ben gt\u00e4* d;en be\u00f6 K\u00f6rpers nach ihren Dichtungen $u folgen, einem be\u00dfimmten Elu\u00f6* fe^en be\u00f6 E)egenftanbe\u00f6 entfpricht. Elber nur oon oerh\u00e4ktni\u00dfm\u00e4\u00dfig fleinen unb einfachen Ekgenft\u00e4nben k\u00f6nnen mir uns auf biefem Sege eine Bor\u00dfet* tung machen, oon gr\u00f6\u00dferen uub folgen, bie eine un\u00f6 unbekannte ober jiem* tich ungewohnte EJe\u00dfakt haben, werben wir un\u00f6 immer nur ann\u00e4l;ernbe, wo nicht ganj fakfche, Bor\u00dfeflungen machen, weit hier ba\u00f6 w\u00e4hrenb be\u00f6 g\u00fchfen\u00f6 \u00bboqunehmenbe Eontbtniren ber burch Uebertragung gewonnenen EJe\u00dfcht\u00f6* oor\u00dfetlungen ju einem Dotakbttbe $u tang, $u fchwt'erig, ju oerwictett wirb. Eine fchetnbare Eku\u00f6nahnte non ben bisher er\u00f6rterten Vorg\u00e4ngen machen jene \u00a9ef\u00fchte, welche wir oon bem innere\u00ab unfere\u00f6 K\u00f6rpers bekommen, oon bem wir both noch auf keine eine EJe\u00dfcht\u00f6oor\u00dfekkung haben. Sl\u00dcein offene bar i\u00df e\u00f6 auch hter nur bie Erfahrung, in gotge bereit wir fchmerjhafte Emp\u00dfnbungen u. bgk. bei Krankheiten in ben Bauch, bie 33ruft, ben \u00a3>at\u00f6 unb Kopf fe^en. Kranke Kinber, auch wenn fie fc^on fpredjen k\u00f6nnen, wif* fen hoch, wenn ber \u00a9chmer^ ein innerlicher ift, oft fcbtechterbtng nicht ju fagen, wo e\u00f6 ihnen web thut. Bon ber Bauch*, 33ruf\u00ee- unb Kopfh\u00f6hle unb ihrem 3nhatt hat ftcper\u00eftcp Diemanb bon ftch fe\u00efbft irgenb eine Bor\u00dfeffung, ba\u00df fie eri\u00dftren, er kennt fte nur \u00bbout \u00a3>\u00f6renfagen ober oon Bergleich an geschlachteten Dht'eren (oer\u00dfeht ftt^, wenn er nicht ein B\u00eeebiciner i\u00df). Em* pfinbungen, welche burch Eingeweibe oerurfa^t werben, fe$t baher ber Kranke nicht in biefe fe\u00efbft, $. 33. in bie Eteb\u00e4rme, fonbern nur in eine \u00a9tetke in ber Diefe, wetepe er ftch einer \u00a9teile auf ber Bauchhaut corre* fponbirenb benkt ; er beutet auf keltere, nnb fagt: ba innen thut rnir\u2019\u00f6 weh-SDiefe\u00f6 3ufammenbenten hat er aber nur burch Uebung gewonnen, t'nbem, wenn fr\u00fcher trgenbwt'e ein etwas bebeutenber Druck auf bie Bauchgegenb au\u00f6ge\u00fcbt w\u00fcrbe, er auf er bem \u00aeef\u00fcht ber Ber\u00fchrung ber Bauchhaut noch ein anbere\u00f6 hatte, welches er in ber Bor\u00dfetkung nat\u00fcrlich ntrgenb\u00f6 anber\u00f6 hinfe^en konnte, ak\u00f6 an einen in ber Dichtung be\u00f6 Druckes beftnblichen ^5unkt in ber Dtefe. Da\u00df burch folgen mechanifchen Druck faft t\u00e4glich bergket'chen innere Bauchemp\u00dfnbungen erzeugt werben, kehrt bie Erfahrung; aber auch ben Kopf treffen fo manchertei \u00e4u\u00dfere Einwirkungen, wie Druck, \u00a9tc\u00df, \u00a9chkag, gakk, wekche f\u00e4mmttich irgenbwie auch innere Kopfempftnbungen in ihrem (befolge haben, unb bie Einleitung geben, bie kelteren, wenn \u00dfe f\u00fcr ftch oorfommen, auf bie ber \u00e4u\u00dfern entfprechenbe innere \u00a9tetfe $u oerfe^en. Bei ben Emp\u00dfnbungen in ber Bru\u00dfh\u00f6hke kommt noch h*nSu/ ba\u00df fte faft f\u00e4mmtktch ftck; w\u00e4hrenb be\u00f6 Elthmen\u00f6, \u00a3uften\u00f6, B\u00fccken\u00f6 u. bgk. in irgenb et* ner Elrt oer\u00e4nbern, Bewegungen, oon weiten geber au\u00f6 kanger Erfahrung weif, baf fte \u00a9ache ber Bruj\u00ef ftnb. Eluch oon ber Biunbh\u00f6hke i)t\u00e4txx wir 9\u00eeaumoorftekkungen; inbef w\u00fcrbe un\u00f6 ihre EJe\u00dfakt bo^ nt\u2019emak\u00f6 burch 3ungengef\u00fchk allein bekannt werben, wenn wir nicht bie E)e\u00dfatt ber 3\u00ab\u00ab3^ be\u00f6 \u00a9aumen\u00f6 unb ber Scfynxttytn fchon burch ba\u00f6 Eie\u00dfcht kennen gekernt h\u00e4tten, unb ihre Elu\u00f6behnung kernen wir ftcherki^ au\u00dfer burch ba\u00f6 \u00a9e\u00dfcht, burth bt'e 3unge ebenfakk\u00f6 nur auf einem Umwege kennen, unb jwar au\u00f6 ben Bewegungen, bte fte n\u00f6thig hat, um f\u00fchkenb an ben gk\u00e4chen ber Biunb* h\u00f6hke h^antjukommen. Der Ekfchmack aber, um bt'efen gteich tytx mit ab= jufertigen, gew\u00e4hrt an ftch oiek weniger bie Bor\u00dfeklung ber ^\u00e4um--kichkeit, fonbern nur mittekbar burch ba\u00f6 E)ef\u00fch 1 hinburd). Denn offenbar,","page":717},{"file":"p0718.txt","language":"de","ocr_de":"718\t^fychofogte unfc *pfychtatrie.\nmooon \u00dfch augenbficffich \u00fcberzeugen fann, ntacfjt berfefbe fc\u00dfmeckettbe \u00a9egen\u00dfanb, ber er\u00df nur einen ffeinen 3\u00abngentheif *raf ? foba\u00efb er \u00dfch auf eine gr\u00f6\u00dfere glac\u00e9e auSbreitet, f\u00fcr fiel; feib\u00df nur einen inten\u00dfoeren \u00a9e* fehmaef, unb eine Ausbreitung im Raunte mtrb auf ben \u00a9e\u00dfhntacf urfpr\u00fcng* fich nur \u00fcbertragen, fofern ber fepmeefenbe K\u00f6rper zugfeid; auf einer ge* miffen \u00a9trede \u00a9ef\u00fcpf erregt, unb mit btefem \u00dfcp fepon fr\u00fcher bt'e \u00a9eftd;ts* oor\u00dfeffung ber SfuSbepnung affociirt $at. 33on einem \u00a9d^medenben, mefd;eS bie 3unge unb ben \u00a9aumen nicht r\u00e4umfid; mechanifch affteirt, z- 33. oon bem bure\u00df \u00a9afoaniSmuS erzeugten \u00a9efchmad geminnen mir, au\u00dfer ba, mo ber \u00a9rapt bie 3unge ber\u00fchrt, bnrc\u00dfauS feine 33or\u00dfeffung oon 2luSbehnung. 3fn* bererfeitS taufet uns bie gntenfttat eines \u00a9efcpmadeS h\u00e4ufig genug \u00fcber bie \u00a9rten\u00dfon beS fepmedenben \u00a9egen\u00dfanbeS. \u00a9in fepr bitterer \u00a9toff in ge* ring\u00dfer Quantit\u00e4t, j. 33. (Epinin, zmifepen 3\u00abuge unb \u00a9aumen gebraut unb augenbfidfiep mieber auSgefpudt, pinterf\u00e4\u00dft unmittelbar nach bem SfuSfpitden, mo man nicht mopf annehmen fann, ba\u00df ffeinfte S\u00dfeife beffefben mit bem @peicpef oermifept bereite an affe Zweite ber 3unge unb beS \u00a9auntenS ge* fangt feien, eine sJtad;empfinbung, afs ob bie 33itterfeit in ber ganzen SDhmb* p\u00f6pfe fei. hieraus erdetet beutfid;, ba\u00df bie 33or\u00dfeffung ber SfuSbepnung niept eine bem \u00a9cpmed\u00dfmt immanente i\u00df (meif fon\u00df nicht eine gr\u00f6\u00dfere \u00a9trede afs fcpntedenb oorge\u00dfefft merben f\u00f6nnte, afs mefepe mtrffid; fepmedt), fonbern, ba\u00df mir ber \u00a9efepmad\u00f6inten\u00dft\u00e4t interpretirenb afs Urfache bie SluSbepnung unterziehen, meif uns beibe gem\u00f6pnficp zufammen oorfommen, unb bas, maS burep feinen \u00a9ef\u00fcpfSeinbrud uns berichtigen f\u00f6nnte, berfepme* denbe K\u00f6rper fefb\u00df, nicht mehr ba i\u00df.\n2)iefe unfere ganze Theorie oom \u00a9ef\u00fchf m\u00fcrbe freifidj zufamnten\u00df\u00fcr* Zen, menu auch 33Iinbgeborenen eine 33or\u00dfeffung oom Raunte Ratten. 33finbe fprechen zumr oon Dertficpfeiten, oon \u00a9r\u00f6\u00dfe unb \u00a9e\u00dfaft ber \u00a3)inge, affein bei einiger 3fufmerffamfeit \u00dfnbet man bafb, ba\u00df \u00dfe baoon fprechen, mie oon ber garbe, b. p. \u00dfe gebrauchen bie 3Borte ber \u00a9epenben f\u00fcr ganz anberSarttge 33or\u00dfeffungen. 2\u00dfaS uns 9\u00eeaum i\u00df, i\u00df bei ihnen bfo\u00df 3eit. 3Benn ber 33finbe oon ber (Entfernung eines \u00a9egen\u00dfanbeS fpriept, fo fann er \u00dfch unm\u00f6glich bie \u00a3inie bis zu ipm piu tu ber 3frt, mie mir, oor\u00dfeffen, fonbern er benft \u00dfch bie 3eit, bie er bis zu ihm brauchen, bie Sttenge ber S\u00f6emegungen, bie er n\u00f6thig haben m\u00fcrbe, um zu ihm Zu gefangen. \u00a9pricht er oon ber \u00a9r\u00f6\u00dfe feiner \u00a7anb\u00df\u00e4cpe, fo i\u00df eS bie 3eit, bie er braucht, um mit ber anbern \u00a3anb bie Peripherie berfefben zu umfepreiben, unb fpricht er oon ber \u00a9e\u00dfaft eines 25ingeS, fo meint er bie 33emegungen feiner gin* ger ober feiner \u00a3anb, bie er machen mu\u00df, um ben (Eontouren beffefben f\u00fcp* fenb zu fofgen. SBenn er fagt, eS tpue ihm ba ober bort meh, fo meint er, eS fchmerzt ihn ein Stpeif beS K\u00f6rpers, zu meinem mit ber \u00a7anb zu getan* gen er fo unb fo oief 3eit n\u00f6thig pat. \u00aeieS m\u00f6ge hinreichen, um bie 3lrt Zu bezeichnen, auf mefche bie angeblichen ^-aumoor\u00dfeffuttgen ber 33ftnben zu erkl\u00e4ren \u00dfnb. ((EtmaS SfepnficpeS fornntt \u00fcbrigens auch \u00a9epenben \u00bbor. 2\u00d6enn mir z* S3- *>on @^enfeffd;merzen fagen, ba\u00df \u00dfe oon ber ip\u00fcfte bis Zu ben 3ehen hiuabfiefen, fo i\u00df baS offenbar im \u00a9runbe eine 3^t\u00f6or\u00dfef* fung, bie einzefnen f\u00fcnfte, an benen ber \u00a9chmerz nach unb nach aufgetreten i\u00df, merben aber in ber \u00a9e\u00dfchtsoor\u00dfeffung in eine I\u00dfnie zufammengefe^t.)\nII. 9)Zit bem 33origen h\u00abugt bie grage zufammen, mie eSfomme, ba\u00df mir bie \u00a9egen\u00dfanbe, mefd;e unfere \u00a9inneSempfinbun * g en oeranfaffen, auch mirffich au\u00dfer uns fetzen? unb ob uns biefeS Verfahren angeboren ober ermorben fei? \u00a9o oief i\u00df ffar, ba\u00df baS","page":718},{"file":"p0719.txt","language":"de","ocr_de":"^fy^olo^te unb spfpcf\u00fb\u00fbtrte*\t719\n2luferunSfe$en beS Empfunbenen nicht fdmn tit ber Entpftnbung felbjt lie* gen fann, ba mir, urn ihr Object auf er unS fe$en $u Birnen, biefeS fdjon oon ii)r unterfchieben haben, alfo fdjon eine Borftellung oon einem \u00e9b* ject berfelben \u00fcberhaupt haben nt\u00fcffen, wenn eS unS auch nod; nid)t ood* jt\u00e4nbig befannt tft. 51ber audj im gegenft\u00e4nblichen Bemuftfein liegt nicptS als bie Uuterfcpeibung beS Hffteirten oont Slfftct'renben; bei bem \u00a9ef\u00fcl;le j. B. unterfdjeiben loir unS als Ber\u00fchrte oon einem Ber\u00fcl;renben. 2)enn baS \u00a9ef\u00fchl a\u00efs folcpeS hat bie Borftedung eines 5luferunS nicht, bas \u00bb2lufer\u00ab ijt lebtg\u00efich eine \u00a9eftd;tSoorjtedung, bie mir oon Anfang an mit ben \u00a9egen* ft\u00e4nben beS \u00a9ef\u00fctjlS oerbinben. \u00a9ie ift aber bem \u00a9eftcptSfinn fet'neSmegeS angeboren. 2lls Ehefelben\u2019S operirter S3Xinber pm erftenmal fah, eut* pfanb er eigentlich nur bie ^dtigfeit feiner 9?e^aut; in ber Borftedung unterfchieb er nun $mar fein \u00a9eben oon bem feinen \u00a9ehftrnt 2lfftcirenben, nannte feboch biefeS 2lfftciren ein Ber\u00fchren, toet\u00ef er fich einftmeilen nur in ber ihm gel\u00e4ufigen BejeichnungSmeife beS \u00a9ef\u00fchlSftnnS auSbr\u00fccfen fonnte. \u00a3>ie Borftedung, baf ein \u00a9egenjtanb auf er ihm fei, fommt bem \u00a9ehenben erft nach unb nach mit ber Borftedung ber Entfernungen; mir f\u00f6nnen unS in ber \u00a9efichtSoorft edung ntd;tS auf er unS benfen, maS mir nicht ^gleich mehr ober mentger entfernt (oon nuferem Singe n\u00e4mlich) b\u00e4hten. 2>er Bor^-ftedung ber Entfernung eines \u00a9egenftanbeS legen mir n\u00e4mlich, mooon noch fp\u00e4ter bie Bebe fein mirb, auf er ber fchott gelaunten ober ntuthmaflid;en \u00a9r\u00f6fe beffelben unb feiner Beleuchtung, bie gelaunte ober erfcploffene 2Cu\u00f6^ behnung ber \u00a9egenft\u00e4nbe ju \u00a9runbe, melche ben Baum jmifchen feiner Sage im \u00a9ehfelbe unb ber \u00a9ren^e beS \u00a9ehfelbes einnehmen. Jolge ber \u00a9e= mohnheit finb mir aber bann fp\u00e4ter immer gelungen, jeben folgen Baum und auch als mirfliche Entfernung ju beuten, unb h^mit ben \u00a9egenftanb auf er unS $u fe$en. \u00a3)er feurige Bing mit fchmarjer \u00a9d;eibe fogar, ben mir beim \u00a3)rud auf baS 5luge fel;en, erfcheint unS auferhalb beffelben; er er* fcheint $mar hart an ber \u00a9renje beS \u00a9ehfelbes, aber jmifchen ihm unb au* bereu f\u00fcnften ber \u00a9ehfelbgren^e ift immer ein Baum, ben mir unS als Ent* fernung oor^ufteden genbthigt finb, mie benn auch in ber \u00a3hat berfelbe nicht fchlechthin auferhalb be$ 5luge\u00f6, fonbern immer in einer beftimmten Entfern nung, an ber 9?afe ober um bie \u00a9chl\u00e4fengegenb, erfcheint. 2Btr tonnen baher auch ^\u00eenge nur auf er un\u00f6 fe^en, fo lange fie blof einen Z1) eil be\u00f6 \u00a9ehfelbeb au\u00f6machen; fommt ein \u00a9egenjianb un\u00f6 fo nahe, baf neben il;m gar nitht\u00f6 mehr in unfer 5luge faden fann, fo fefcen mir ihn, menu er \u00fcber\u00bb\u00bb haupt no^ fid;tbar bleibt, nic^t mehr auf er un\u00f6. TOt opafen K\u00f6rpern fann man hin\u00fcber feinen Berfuch machen, meil biefe, menu fte bem 2luge fo nahe finb, megen Mangel an Beleuchtung \u00fcberhaupt nicht mehr gefehen merben tonnen, auch paffen o\u00f6dig burchftd;tige \u00a9egenft\u00e4nbe ni^t, meil biefe megen t'hre\u00e9 i)urd;fchetnenS ebenfads leicht gar nicht mahrgenommen merben; hin* gegen eignen ftch fol^e, mel^e jmar feine \u00a9egenft\u00e4nbe burchfcheinen, aber hoch Beleuchtung Staffen, 5. B. farbiges Rapier. Ein \u00a9t\u00fcd meifeS, ro^ tfeS ober blaues Rapier mirb, bem ^luge oorgehalten, fo lange auf er uns gefehen, als mir neben bemfelben noth irgenb etmaS SlnbereS fehen, m\u00e4re eS audj \u00abur cm fchmaler \u00a9aum; fobalb es aber fo nahe an\u2019S 5luge gehalten mirb, baf eS biefeS oodft\u00e4nbig bebeeft, unb bureaus nichts inheres mehr in\u2019S 5luge faden fann (moju n\u00f6thig ift, eS ftraff \u00fcber bas offene 5luge jn fpannen), fo haben mir blof noch adgemeine meife, ober rothe, ober blaue \u00a9ehempftnbung, bie mir gar nicht mehr auf er uns fe\u00a3en, fonbern fte fefeint oielmehr bie \u00a9tede unfereS kluges einjunefmten, unfere \u00e0ugenhbh^","page":719},{"file":"p0720.txt","language":"de","ocr_de":"720\t\u00fffycjmfogte unt> \u00fffyd)tatrte.\nauSsuf\u00fct\u00efen, itnb s\u00ab uns fe\u00efbff su geh\u00f6ren. 2\u00efuS btefent Mm fo\u00efgt, bag bas 5\u00efugerunSfe$en ftffffbarer Ekgenff\u00e4nbe nur eine go\u00efge ber Erfahrung unb @emo$n$eit iff. M\u00ff ber eigene K\u00f6rper erfcpeint a\u00efs 2\u00efeugereS, auger* ^a\u00eft> beS 2\u00efugeS n\u00e2m\u00eftd); bag mir t\u2019fw non anberen \u00e4ugeren Otngen untere fcpet\u2019ben, tft ebenfalls \u00a9adje ber Erfahrung; mtr fegen n\u00e2mltcg non ^tnbgeit auf feme \u00a3get\u00efe confiant bt'efe\u00efben b\u00efet'ben, magrenb anbere \u00d4tnge um unS mecgfe\u00efn, mtr f\u00fcgten biefe\u00efben a\u00efs su unS geh\u00f6rig beim 33etaffen unb mt'ffen, bag OrtSbemegungen berfe\u00efben unfere eigenen 33emegungen ftnb. 33ont E$e* f\u00fcgt gaben mtr fcgon oben gefagt, bag baS 2tugerunSfe\u00a3en bei t\u2019gnt nur fcgeinbar unb ote\u00efntegr nur ein Unterfcgeiben beS SBer\u00fcgrten non einem 33e* r\u00fcgrenben ansunegmen fet. 2)er S3\u00eftnbe unterfcgetbet nun smar aucg, ob baS 33er\u00fcgrenbe etn Stgei\u00ef feines eigenen K\u00f6rpers ober ob es etn anberer Ekgenffanb iff, unb tn teuerem gafle tonnte man mot;! aucg fagen, bag er ben Ekgenffanb auger ftcg fe^e. 9)?an ntug ffcg habet aber immer mog\u00ef be* mugt b\u00efeiben, bag bas \u00bb\u00e9buger\u00ab immer nur ein non uns a\u00efs \u00a9egenben ge* braucgter 2\u00efuSbruct tft, ben ber 23\u00eft\u2019nbe otefletd)t aboptiren, unter bem er ffcg aber nie etmaS inheres benfen fann, a\u00efs etmaS non feinem K\u00f6rper SSer^ fcgiebeneS.\nIII. \u00a9cgctjjung ber Entfernung unb mtrtficgen El r\u00fcge beS ElegenffanbeS. S3ei ben \u00a9innen beS EkrucgeS, EkfcgmacteS unb Eie* f\u00fcg\u00efeS tomrnt eine SSorffeflung entfernter EJegenft\u00e4nbe gar nicgt oor. \u00a3)ent EJefcgntacf unb EJef\u00fcg\u00ef tonnte bager, menn man t'gnen aucg mirfticg eine S\u00eeaumoorffe\u00ef\u00efung sufcgreiben mo\u00ef\u00efte, bocg ein unb berfe\u00efbe Ekgenffanb nie\u00ab* ma\u00efs a\u00efs oerfcgieben grog oortommen, met'\u00ef nur burcg bt'e Entfernung eine Variation ber Ek\u00f6geoorftetfung m\u00f6glich ift. \u00e4\u00f6t'r gaben a\u00effo gier nur oon ben \u00a9effcgtS* unb Ekg\u00f6rSoorftettungen su fprecgen. 2BaS bt'e erfferen be* trifft, fo muffen mir \u00c9\u00ef\u00efeS auSfcgeiben, maS an ber Ek\u00f6ge unb fcgetnbaren Entfernung ber Objecte burcg bte 33efcgaffengett ber lebten fomogl a\u00efs beS 2\u00efugeS oer\u00e4nbert mirb. \u00bbKamentticg maS bas 2\u00efuge fpecte\u00ef\u00ef betrifft, fo gegt unS gier meber ber 3\u00abffanb feiner eigenen licgtbrecgenben SD\u00eeebt\u2019en, no cg ber feiner ^tejsgaut, nocg baS SIccommobationSoerm\u00f6gen, notg bas prob\u00efemattfcge 2\u00efugenmuS\u00efe\u00efgef\u00fcg\u00ef fammt ber gt'rirung ber Slugenare etmaS an, fonbern mir gaben bte EkffcgtSoorffe\u00ef\u00efung su betrauten bei gemogn\u00eficgem, ffcg g\u00efeicj) b\u00efei* benbem 3uffanbe beS Stuge\u00f6. Unb ^t\u2019er ftnben mir fo\u00efgenben SSorgang. 2Ba^ renb mir im Anf\u00e4nge nur etn ^ota\u00efbt'\u00efb, eine oerfdffebenfarbige ^l\u00e4c^e, etn Aggregat oon gt'guren in gleicher Ebene feljen, gelangen mir halb sur Er* fenntnig, bag @egenff\u00e4nbe, bte fr\u00fcher nur einen Streit unfereS \u00a9e\u00efffe\u00efbeS einna^men, bann, menn mir uns ijmen n\u00e4hern, nat^ unb na<$ baS ganse \u00a9e^fe\u00efb einne^men; ferner erfahren mir, bag, menn mir fo\u00ef^e einsetne Eie* genff\u00e4nbe gr\u00f6ger fe^en mo\u00ef\u00efen, a\u00efs fte tnt \u00a3otaIbt\u2019\u00efb erf^einen, mir su ijmen ^inge^en muffen. ^(uS biefem SUXern m\u00fcrbe aber noc^ met'ter nichts ^eroor* ge^en, atS bag, mena mir bekannte E\u00eeegenffanbe in anberen Entfernungen mieber fa^en, mtr unS erinnern m\u00fcrben, ffe unter anberen SSer^\u00e4ttntffen fc^on einmat gr\u00f6ger ober t\u00efeiner gefeiert su ^aben. OieS m\u00fcrbe unS erffenS nur s\u00abr SSorffettung ber magren \u00aer\u00f6ge uns fcfyon betannter \u00a9egenffanbe oer^etfen; mir f$\u00e4$en aber autb bie Elr\u00f6ge folder, bie mir noc^ nie gefe^en ^aben. 3mettenS iff aber auc^ bet einem befannten Ekgenffanbe bie 3Sor* ffettung feiner mtrftt'tben EJr\u00f6ge bureaus nt^t etn b\u00efoges ^robuct ber Er* innerttng. \u00a9etjen mtr s- 33. einen \u00a3j>urm in ber gerne, fo nimmt berfe\u00efbe einen gans f\u00efeinen Streit unfereS \u00a9e^fe\u00efbeS ein, unb mtrb aut^ urfpr\u00fcngtic^ mirf\u00efi4> in eben biefer $\u00efein\u00ef>eit ma^rgenommen, unb bo$ ffe\u00eften mir t'^n","page":720},{"file":"p0721.txt","language":"de","ocr_de":"spfycfurfogte uttt> $f\u00df$tatrie*\t721\nutt\u00f6 im 3Ser^attntg gu nuferer n\u00e4c\u00dfflen Umgebung in feiner magren \u00a7\u00f6\u00dfe \u00bbor. \u00a3ier benfen mir nn# nic\u00dft an ben 2\u00dfurnt \u00dfin, mir machen un# nic\u00dft etma in ber Erinnerung ein innere# 33tfb von bem i\u00dfurrne, metc\u00dfe# ebenfo m\u00e4re, at# ba# \u00e4u\u00dfere Vilb, ba mir t'\u00dfn gum erflenmat fatten. S\u00e4re biefe\u00f6 ber ffatt, fo m\u00fc\u00dften mir alternat unfer \u00a7irnbitb be# 2\u00dfurme# fo meit vergr\u00f6\u00dfern, bi\u00df e# unfer gange# innere# \u00a9e\u00dffetb fo meit erf\u00fcllte, at# er e# in ber sJt\u00e4\u00dfe erf\u00fcttt \u00dfatte. 2)ie# ift aber nic\u00dft ber ftatt, ba# Vitb be# entfernten Sturme# in un# mirb nic\u00dft gr\u00f6\u00dfer. 2luc\u00df begie\u00dft flc\u00df nnfere Vorftet-tung von \u00a9r\u00f6\u00dfe ja nic\u00dft blo\u00df auf etngetne \u00a9egenfl\u00e4nbe be# \u00a9e\u00dffetbe#, fon-bem auf ba# gange \u00a9e\u00dffetb. Senn mir eine gang freie Sanbfc\u00dfaft \u00fcberfein, fo ift ba# \u00a9e\u00a3fetb ebenfo gro\u00df, at# menu mir ein \u00a3au# unmittetbar vor nn# fein, nnb boc\u00df erfc\u00dfet'nt un# bie Sanbfc\u00dfaft me\u00dfre Duabratmeiten gro\u00df. Sir f\u00f6nnen im festem flatte unm\u00f6gtic\u00df ba# S3ttb ber Sanbfc\u00dfaft fo meit in nn# fetbfl au#be\u00dfnen, ba\u00df jeber ber in i\u00dfr beflublic\u00dfen \u00a9egenfl\u00e4nbe feine votte \u00a9r\u00f6\u00dfe erreichte, nnb boc\u00df fetten mir nn# bie gange Sanbfc\u00dfaft moi viel tanfenbmat gr\u00f6\u00dfer vor, at# ba# eingetne \u00a3au\u00f4, ba# benfetben 9taum im \u00a9e\u00dffetb entnimmt. E# ift atfo gemi\u00df, ba\u00df bie \u00a9c\u00df\u00e4fcnng ber \u00a9r\u00f6\u00dfe eine# fernen \u00a9egenflanbe# nic\u00dft in einer innern Vergr\u00f6\u00dferung feine# Vitbe# befte\u00dft. 3fl fle bemnac\u00df vietteic\u00dft \u00a9ac\u00dfe be# Verflanbe#, .beflei\u00dft fle in einem Urt\u00dfett, einem \u00a9c\u00dftu\u00df? 2)ie# nimmt man gmar \u00dfie nnb ba an, aber mit Unrecht. 2)ennbabei m\u00fc\u00dfte ein f\u00f6rmtic\u00dfe# Slec\u00dfuen flattfinben, mir m\u00fc\u00dften flie\u00dfen: ba mir ben \u00a9egenflanb bei einer beflimmten Entfernung von ber (Dr\u00f6\u00dfe a fe\u00dfen, fo m\u00fcffen mir i\u00dfn bei geringerer Entfernung in ber \u00a9r\u00f6\u00dfe 2a, 3a n. f. f. fe\u00dfen- Stttein biefe compticirte Verec\u00dfnung mac\u00dfen mir nur bei n\u00e4\u00dferer Reflexion, menu nnfere Unterfuc\u00dfung fc\u00dfon eine p\u00dfpflfatifc\u00df - ma-t\u00dfematifc\u00dfe gemorben ifl, niemat# beim gem\u00f6\u00dfntic\u00dfen \u00a9e\u00dfen nnb Augenma\u00df. T)it \u00a9c\u00df\u00e4$ung ber \u00a9r\u00f6\u00dfe ift atfo meber \u00a9ac\u00dfe ber Empflnbung noc\u00df be# Urt\u00dfeit#. @ie ifl \u00a9ac\u00dfe be# Vorfletten# nnb gmar auf fotgenbe Seife. 2)a \u00a9egenfl\u00e4nbe nn# nur bann gr\u00f6\u00dfer ober fteiner erfc\u00dfet'nen (verfle\u00dft flc\u00df, immer abgefe\u00dfen von ber Vefc\u00dfaffen\u00dfeit ber 2)?ebien), menu fle flc\u00df von nn# entfernen ober nn# n\u00e4\u00dfern, fo f\u00f6nnen mir bie \u00a9r\u00f6\u00dfe entfernter t\u00f6rper nur nac\u00df ber \u00a9r\u00f6\u00dfe i\u00dfrer Entfernung fc\u00df\u00e4fcen. 2>iefe m\u00fcffen mir atfo miffen, nnb mir tonnen 3ene# nic\u00dft o\u00dfne 2)iefe#.\tV?an flette flc\u00df g. V. an ben\nAnfang einer taugen Mee, bereu V\u00e4umc fo bic\u00dft an einanber fle\u00dfen, ba\u00df man bie Sanbfc\u00dfaft gn beiben \u00a9eiten nic\u00dft fe\u00dfen fann, nnb bereu S\u00e4nge einem unbefannt ifl, fo mirb man nie eine Vorflettung von ber umflie\u00dfen \u00a9r\u00f6\u00dfe einer an i\u00dfrem Enbe fle\u00dfenben ^pramibe erlangen f\u00f6nnen. Ueber bie \u00a3\u00f6\u00dfe ferner \u00a9ebirge t\u00e4ufc\u00dfen mir nn# gem\u00f6\u00dfntic\u00df, meit mir nic\u00dft bie gange gtac\u00dfe bi# gn i\u00dfnen \u00dfin\u00fcberfc\u00dfauen, inbem biefe bnrc\u00df bagmt'fc\u00dfen tie-genoe fteinere \u00a3\u00f6\u00dfen unterbrochen mirb, fo ba\u00df mir ben Scannt \u00dfinter biefen nic\u00dft fe\u00dfen. 2)a auf biefe Seife bie Entfernung fteiner fc\u00dfet'nt, fo fc\u00dfet'nen nn# anc\u00df bie Verge fetbfl fteiner. Sotten mir nn# nun bie mirftic\u00dfe \u00a9r\u00f6\u00dfe eine# fernen \u00a9egenflanbe# vorfletfen, fo meffen mir bie Entfernung von i\u00dfm in ber Vorftettnng. Sir faffen ben Vaum gmifc\u00dfen nn# nnb i\u00dfm at# Since, ne\u00dfmen bann irgenb eine \u00a9trecfe von bekannter 2lu#be\u00dfnung gnm 3)?a\u00dfftab, nnb tegen biefe \u00a9trecfe in ber 2lu#be\u00dfnung fo oft aneinanber, bi# mir bie S\u00e4nge ber Since an#gemeffen \u00dfaben. 3n bemfetben Ver\u00df\u00e4ttni\u00df, in metc\u00dfem mir nun in ber Vorflettnng bie ma\u00dfgebenbe \u00a9trecfe mieber\u00dfoten, m\u00e4c\u00dfft anc\u00df nnfere Vorflettung von ber \u00a9r\u00f6\u00dfe be# \u00a9egenflanbe#. 2)iefe# Sac\u00dffen ifl aber, mie gefagt, fein r\u00e4umtic\u00dfe#, bitbtic\u00dfe#, fonbern ein ibeette#*, mir mer-ben nn# nur bemn\u00dft, ba\u00df, menu mir nn# ben \u00a9egenflanb in feiner ma\u00dfren\n\u2022\u00caanbroSrter&ud) tier 9%f\u00efo(ogU. 23b. II.\tr. ^","page":721},{"file":"p0722.txt","language":"de","ocr_de":"722\t^fychologte unb ^f^iatrie.\n\u00a9r\u00f6\u00dfe oor\u00dfellen modten, mir fern fd;einbareS 23tlb innerlich ebenfo oft oer-gr\u00f6\u00dfer\u00ab m\u00fc\u00dften, als mtr ben Ma\u00df\u00dfab ber Entfernung angelegt haben- S\u00d6of* len mtr uns bann feme matyre \u00a9r\u00f6\u00dfe recht oer\u00dfnnlicfyen, fo m\u00fcffen mtr aU lerbt'ngS btefe t'beede SSorf\u00eeet\u00efurtg zu einem ood\u00df\u00e4nbt'gen t'unern 23ilbe auS* malen; biefeS t\u00dfun mtr jmar oft, aber feineSmegS immer, fonbern tnt ge* m\u00f6tmlidjen Seben gen\u00fcgt unS ^ur ungef\u00e4hren (Sch\u00e4tzung ft^on bas auf bie angegebene SBetfe gemonnene Ma\u00df raumoergr\u00f6\u00dfernber SSorftedungSth\u00e4tigfeit, bas mir auf ben \u00a9egen\u00dfanb anjumenben hdben. Slderbt'ngS greift bt'efe Slrt oon SSor\u00dfedung fc\u00dfon nahe an etn tlrt^eil ober einen Schlu\u00df, tft aber noch feiner, ilebrtgenS ift nat\u00fcrlich ber Vorgang beS Me\u00dfenS fein fo fangfamer, als er erf^eint, menn man t'hn befc^reibt, fonbern etn fehr fd\u00dfteder, menig^ \u00dfenS in ben gew\u00f6hnlichen gatten, mo man ftch nic\u00dft befonberS oorgenommen hat, fo genau als m\u00f6glich gn fd;\u00e4\u00a3en. Slber nur lange \u00a9emohnheit unb Erfahrung giebt unS bie Seichtigfeit unb \u00a9e\u00dfhminbtgfeit beS Me\u00dfenS, melche mtr alb Ermachfene be\u00df^en. \u00a3)aS $tnb taufet ftch oft. \u00a3)urch baS fort* m\u00e4htenbe S\u00dfteberholen \u00e4hnlicher Siete befommt eS febod) nach unb nach eine gertigfeit; eS affociiren ftch \u2122 *hm bie oer\u00dfht'ebenen \u00a9ro\u00dfen unz\u00e4hliger @e* genft\u00e4nbe mit beren oerfhiebenen Entfernungen oon t'hm, unb eS befommt auf biefe SBeife gleichfam eine Menge oon Ma\u00df\u00df\u00e4ben, bie eS bann mieber auf neue \u00a9egenft\u00e4nbe anmenbett fann. 33et fehr gro\u00dfen Entfernungen, 5. 23. beim Monb, erreicht auch nufere angeftrengtefte 23or\u00dfedung nie bie mirfliche \u00a9r\u00f6\u00dfe be\u00dfelben, met'l fc^on bie ungeheure Entfernung ftd; ber M\u00f6glichkeit, oon nuferer SSor\u00dfedung genie\u00dfen zn merben, ganz entzieht. SG\u00dftr f\u00f6nnen aus vielfach aneinanber gereihten Slu\u00f6behnungen nur bis zu Einern gemi\u00dfen\u00a9rabe noch eine \u00a3otaloorftedung beS oon ihnen eingenommenen Raumes gemimten, \u00fcber biefeS hinaus verliert ftch bn\u00f6 Me\u00dfen in ein blo\u00dfes 3\u00e4hle\u00ab/ nnb mir f\u00f6nnen bie Entfernung nicht mehr als D\u00efaumoorftedung fe\u00dfhalten, maS hoch nothmenbig m\u00e4re, menn mir fie bis z\u00abm \u00a9egen\u00dfanbe hin ganz nuSme\u00dfen modten.\n(Somt'e nun zur Ermerbung ber \u00a9r\u00f6\u00dfeoor\u00dfedung bie Entfernung noth-menbtg i\u00df, fo i\u00df umgemenbet f\u00fcr bie \u00a9ch\u00e4^ung ber Entfernung bie f\u00f6eunt* ni\u00df ber \u00a9r\u00f6\u00dfe nothmenbig. S3eibe bebt'ngen ftd; gegenseitig, unb unfere er\u00dfen Erfahrungen merbett an bet'ben zugleich gemacht. \u00a3)te Grenze nnfereS \u00a9ehfelbeS i\u00df ber Ort, oon mettent auSge\u00dfenb mtr alle Entfernungen be-\u00dfimmen; allein fo tauge mir nur eine fenfred;te Ebene oor unS fehen, f\u00f6nnen mir nichts SlnbereS meffen, als bie fchet'nbaren Dt'\u00dfanzen ber in bt'efer Ebene enthaltenen gt\u2019guren oon einanber unb 00m \u00a9ehfelbranbe. Um %ux SBor\u00dfedung ber Entfernung einer bt\u2019efer giguren oon mtr felb\u00df zu gelangen, mu\u00df ich bie Erfahrung geminnen, ba\u00df ber zmifchen einem f\u00fcnfte beS @eh* felbranbeS unb ber gt'gur beftnbft'^e 9\u00eeaum eine anbere Sage unb Dichtung Zu mir i)at, als bie gigur felb\u00df, alfo im gad ber \u00a9egen\u00dfanb in ber SBirf-tichfeit mir gerabe gegen\u00fcber unb mit mir auf gleicher Ebene fenfrecht \u00dfeht, ba\u00df bie ztotfchen meinem untern Sehfelbranbe unb t'hm beftnblicf>e Ebene nicht, mte eS fcheint, ebenfalls fenfrecht \u00dfeht, fonbern ba\u00df \u00dfe horizontal oon mir btS z\u00ab ihm jingeht. \u00a3>iefe Erfahrung fann ich dber au\u00f6 bem \u00a9ehfelbbilbe, fo fange eS ba\u00dfelbe bleibt, nicht geminnen, unb mu\u00df mir \u00dfe bat?er jebenfaflS anber\u00e9moher oerfcha\u00dfen. 3<h \u2122u\u00df\thtn^en?e9en/ ^tS i^ itnmit^\ntetbar oor t'hm \u00dfehe, moburc\u00df id; zugleich fe^e mahre \u00a9r\u00f6\u00dfe fennen ferne. 2)ur^ baS blo\u00dfe \u00a7inbemegen m\u00fcrbe ich aber au\u00dfer bt'efer blo\u00df bie erfahren, bie ich 3U thnt brauche, unb allenfalls noch bt'eS, ba\u00df \u00dfd; bie im (Sehbt'lbe oon meinem\u00a9ehfelbranbe \u00dfch bis z^^gu* er\u00dfrecfenbe gl\u00e4tte oer=*","page":722},{"file":"p0723.txt","language":"de","ocr_de":"^fycfjologte uttb ^fycfuaine*\t723\nf\u00fcr^t \u00ef)at. Hm btefe fetbft, inbern id) fte tn ber SBirf\u00efi^feit burdjfc\u00a7rette, al\u00f6 $ort'apnta\u00ef \u00bboraufteden, mu\u00df id) fte ron oben \u00ef)erab betrauten, unb aus ber habet rer\u00e4nberten Stiftung niemer S\u00efugen abne\u00ef;men, ba\u00df fte fe\u00efbf\u00ef tn etner anbern Stiftung \u00bberl\u00e4uft, unb atrar tn ber Stiftung ron meinem fr\u00fc\u00bb |ern \u00a9tanbpunfte aus nad) bem untern Enbpunfte beS \u00a9egenftanbeS tun. ^nbent id; habet aug\u00efeid; mtr bie S\u00efuSbe\u00efjnung btefer \u00effortaonta\u00efenEbene ror* ftette, fmbe xd) bte Entfernung beS \u00a9egenftanbeS gefunbett. \u00a3)t'eS ift ber ^3roceft, burd; melden tc\u00ff anf\u00e2ng\u00efid) bte Entfernungen fennen lerne. Stad; unb nadj lerne id) immer ntef)r \u00a9egenfi\u00e4nbe mit itrnen Entfernungen fennen, id? fe\u00ef;e fte ron \u00bbergebenen \u00a9tanbpunften unb bie Z\u00e4unte nad? rerfd?t'ebe* tten \u00a3)tntenftonen, unb \u00fcberfe^e adnt\u00e4fig jebe fd? einbare \u00a9e\u00efjfe\u00efbentfcrnung in ber SSorftedung unmittelbar in eine trirf\u00eficfje, trenn mir bie S\u00efuSbe\u00efjnung ber \u00a9egenft\u00e4nbe, tre\u00efdje ben EntfernuugSraunt auSf\u00fcden, befannt ift. \u00a9r\u00f6* f ere Entfernungen fann xd) nur mit ben Stta\u00dfft\u00e4ben feinerer bekannter Ent** fernungen fd;\u00e4\u00a3en, inbem id? btefe in ber SSorftedung aneinanber lege. \u00a3)a* ^er red?ne id;, menu xd) unter freiem Rimmel ftefje, meine Entfernung ron einem f\u00fcnfte am ^orijont niemals nac\u00df ber jmifcfyen btefent unb meinem nbern @e\u00ef?felbranbe beftnbtidjen gl\u00e4tte, trei\u00ef \u00ef?icr ber Rimmel ift, ber mir aderbingS urfpr\u00fcng\u00efid? gana na\u00ef? erlernen mag, ron bem xd) aber aus Er* fa^rung weif, bag er mit entfernt ift, unb ben id) niemals a\u00efs Stta\u00dfftab gebrauten fann, \u00bbeil, menu id) i\u00ef?n mir aud? in \u00a3)iftanaen geteilt b\u00e4d;te, id) bt'efen bod? niemals eine beftimmte me\u00dfbare \u00a9r\u00f6\u00dfe gufdjret'ben fann. ^e\u00c7\u00c7alb gebraute id; a\u00efs Sfta\u00dfftab immer nur bte ftdjtbaren \u00a9egenft\u00e4nbe, tre\u00efd;e bie S\u00efusbe\u00efjmtng ron meinem untern <Se\u00ef?feIbranb an auSf\u00fcden. (SSenn id? nt'djt meinen eigenen K\u00f6rper nteffe, fo fubtra\u00ef?ire id? auc\u00ef?, um Entfer* nungen \u00e4u\u00dferer \u00a9egenft\u00e4nbe ron mir ju beftimmen, auerft bie 2luSbe\u00ef?nung, tre\u00efd;e er fe\u00efbft im @e\u00ef?felb einnimmt, unb rechne g. S3. ron ben gu\u00dffyifjen an.) S3 et unbefannten Entfernungen ftnb a\u00effo mein 9D?a\u00dfftab bie \u00a9egen* ft\u00e4nbe, me\u00efd;e id; im EntfernungSraume fef?e, unb bereu S\u00efuSbefmung id) ent* treber aus Erfahrung ober burc\u00ef? l\u00efeber\u00efieferung fenne, ober auS \u00a9r\u00f6\u00dfe unb S\u00efna\u00efogt'e entnehme, toobet es rorfomnten fann, ba\u00df ic\u00df fe\u00efbft St\u00e4ume in ber Einbi\u00efbungSfraft fuhren mu\u00df; 5. S3, trenn id) blo\u00df S3ergfpi$en fe\u00ef;e, mu\u00df id) \u00abtir baamifd?en\u00efiegenbe Sp\u00e4ter beuten. S\u00d6o bie im EntfernungSraume \u00efie* genben \u00a9egenft\u00e4nbe aber ron ber Strt ftnb, ba\u00df fte mir feinen Sfta\u00dfftab ge* tr\u00e4l;ren, faun id) and) bie Entfernung nid;t fcf?\u00e4\u00a3en. gat;ren trt'r 5. \u00ab\u00df. auf bem S\u00cf\u00cfeere gunt erftenma\u00ef, fo ,fd)\u00e4$en mir bie S\u00efuobe^nung beS nberblicfteu S\u00dfafferfpiegets in ber Siegel au fuq, trei\u00ef fte eine gr\u00f6\u00dfere ift, als mir je gefefjen ^aben, ober, trenn mir uns ber Unf\u00e4higkeit, fte ju f^\u00e4^en, bemu\u00dft merben, fo gefcfyiefd bieS, mei\u00ef mir feinen 9)?a\u00dfftab ^aben, ba mir, menu mir je fr\u00fcher bie Entfernung ron SBafferftrecfeu gefc^\u00e4^t ^aben, bieS immer nur mit \u00a7\u00fc\u00effe aug\u00efeicf) gefe^ener Sanbftrecfen traten, gn alten g\u00e4lten nun, mo uns ber Entfernungsraum feine ober unftdjere Sln\u00efw\u00eftSpunfte bietet, uns jebod; bie @r\u00f6\u00dfc beS entfernten E5egenftanbeS befannt ift, giebt uns biefe ben SDia\u00dfftab, 3. S3, gteid; beim S)\u00eeeere, foba\u00efb mir ein 2)ampff$iff am $0= rtgont erb\u00eft\u2019cfen, \u00c7i\u00efft uns beffen t\u00efein^eit im S3erg\u00efeid; au feiner mirf\u00efid;en E)r\u00f6\u00dfe fog\u00efeid; in \u00fcberrafdjenber S\u00dfet'fe bie Entfernung beffer fd)\u00e4$en, ob= g\u00efeich mir uns aud; bann nod; fe^r t\u00e4ufd;en. T)tx ^roce\u00df, rermittetft bef= fen mir bte Entfernung eines \u00a9egenftanbeS aus feiner \u00a9r\u00f6\u00dfe fc^\u00e4^en, ift \u00fcbrigens im \u00a9anaen berfeXbe, mie trenn mir feine \u00a9r\u00f6\u00dfe aus feiner Entfer* nung abnef)tnen. gn bem Stra\u00dfe, in meinem mir bie \u00a9r\u00f6\u00dfe eines fernen, auf ber Ste^aut atfo ein f\u00efeineS S3i\u00efb gem\u00e4^renben, befannten \u00a9egenjtanbeS\n46*","page":723},{"file":"p0724.txt","language":"de","ocr_de":"\u017824\t^fydjolocjte unb ?pft)cgtatrie.\nerg\u00f6gen, erg\u00f6gt ff(g aucg \u00abnferc Borffellung oon ber Ek\u00f6ge ber stoiffgen time liegenben gl\u00e4cge, b. g. ber Entfernung. \u00e4Benn toir bie to trf liege Ek\u00f6ge be\u00e9 E)egenffanbe$ nicgt femten, fet e\u00eb au\u00eb ebener Slnfcgauung ober Ueberltefe* rung, fo f\u00f6nnen toir aucg bie Entfernung nitgt fcg\u00e2^en. \u00a9egen totr 3. S3, einen Bogel fo gocg in ber Suft fcgtoeben, bag er fa ft mtr al\u00eb fcgtoarjer ^unft erfcgeint, bag totr a\u00effo nicgt totffen, toa\u00eb f\u00fcr ein Bogel, fomtt aucg nicgt, tote grog er iff, fo f\u00f6nnen toir aucg nicgt jagen, tote gocg er fliegt. Ein anbere\u00eb Mittel, bie Entfernung $u fcg\u00e4^en, ift bte Beleuchtung ber \u00a9e* genff\u00e4nbe. \u00a3)te Erfahrung \u00efegrt un\u00eb, bag ferne (Segenff\u00e4nbe un\u00eb in mat* terent, nage in gellerem Siegt erfegetnen. 2Bt'r fe\u00a3en alfo in $olge ber \u00aee* toogngett ffarf beleucgtete n\u00e4ger, fegtoaeg beleuchtete ferner, unb, toa\u00f6 bamit Sufammeng\u00e4ngt, atteg folcge, bie einen intenffoen \u00a9(gatten toerfen, n\u00e4ger aU folcge mit mattem \u00a9(gatten. 2>ie fcgneegl\u00e4njenben (Gipfel ber Sllpen er* fegeinen bem SBanberer otel n\u00e4ger, al\u00f6 gleicgtoeit entfernte betoalbete E5e* birge. SBcnn totr bie Slugett ettoa\u00eb sufantmenbr\u00fcefen, fo erfegetnen itno bie Elegenff\u00e4nbe bunfler, aber sugleicg autg ferner. Ein brennenbe\u00f6 Kerzenlicht, ba\u00df totr in ffnfferer Bacgt in ber $erne fegen, erfcgeint un\u00eb otel n\u00e4ger, al\u00f6 e\u00f6 toirfltch tft, toet'l totr bung ben Ekgenfa# be\u00eb ginffern eine lebgaftere Empffnbnng be\u00eb Seucgten\u00eb gaben, ber D\u00e4mmerung f\u00f6nnen totr un\u00eb oiel leicgter eine Borffellung oon ber grogen Entfernung ber \u00a9effirne maegen, al\u00eb in ber tiefen 9?acgt. \u2014 Stuf ben gier bargelegten \u00a9efe$en ber Entfer* nung\u00f6feg\u00e4^ung berugt ba\u00eb St\u00e4ufcgenbe oon \u00a9ent\u00e4lben mit toogl getroffener ^erfpeettoe. 2)a totr n\u00e4mlicg bet jebent \u00a9egen ba\u00eb \u00a9effcgt\u00ebbt'lb urfpr\u00fcng* lieg al\u00eb eine gl\u00e4ege anfegauen, in ber Borffellung aber bie Stgeile n\u00e4ger unb ferner fe\u00a3en, fo ftnb totr, toenn in einem \u00a9ern\u00e4lbe ba\u00f6 \u00a9r\u00f6genoerg\u00e4ltnt'g einzelner Stgeile, Beleucgtung unb \u00a9(gatten gut getroffen iff, gelungen, aucg gier in ber Borffellung benfelben ^roeeg burcgjumacgen, ben toir bei totrfltcgen \u00a9egenff\u00e4nben fortto\u00e4grenb buregmaegen. \u00a9elbff fubjectioe \u00a9in* ne\u00e9empfinbungen erfegetnen un\u00eb um fo n\u00e4ger, je ff\u00e4rfer igre garben ffnb. \u2014 \u00a3)ie g\u00e4gtgfett, Entfernungen unb (tr\u00f6gen su feg\u00e4ijen, nennt man ba\u00eb Slu* g en ma g. Stucg bie agiere beff^en baffelbe, gum \u00a3geil im gogen \u00a9rabe unb f(gon fegr fr\u00fcg; fie meffen igre \u00a9pr\u00fcnge barnaeg ab, ber \u00a7unb toeig ben geworfenen Biffen ju fangen u. f. f. \u00a9tcger\u00eft'cg iff gier lein eigentliche^ Urtgeil oorgauben, fonbern ein unmittelbare^ Uebertragen ber \u00a9r\u00fcge ber Entfernung\u00f6oorffellung auf bie \u00a9r\u00f6ge ber n\u00f6tgigen Betoegfraft. \u00a9o, toenn toir ttaeg einem \u00a9egenffanbe toerfen, meffen toir unmittelbar feine Entfernung gegen bte anjutoenbenbe Kraft ab, in ftolge bloger Slffociation bet'ber Bor* ffeilungen, ogne einen bastoifegen tretenben \u00a9(ging be\u00f6 Berftanbe\u00e9.\n\u00e4\u00dft'r gaben bi\u00f6gcr \u00a9r\u00fcge unb Entfernung nur in Be$ug auf \u00a9effegt\u00f6* oorffeHungen erl\u00e4utert; toenn toir nun no(g Eintge\u00f6 in Bejug auf \u00a9eg\u00f6r\u00f6* oorffetlungen fagen, fo gefegtegt e\u00f4 blog, um bie St\u00e4upung auftugeben, att ob toir bureg ffe unmittelbar ettoa\u00f6 oon Entfernung erf\u00fchren. 2)nr(g ba\u00f6 0eg\u00f6r erfagren toir nt\u20194)t\u00df, al\u00f6 bag gleichartige kl\u00e4nge unb ^\u00f6ne m\\$ in oerf^iebener\u00a9t\u00e4rfe oorlommen \u00ee\u00f4nnen, alle\u00e9llebrige ermitteln toir mit^\u00fclfe anberer \u00a9intte. 2\u00dfaS bie S\u00eei^tung be\u00f4 \u00a9egatte\u00f6 betrifft, fo totffen toir ur* fpr\u00fcnglt'tg blog, bag berfelbe einen anbern Eiubrucf ma\u00f6gt, je naegbem er ba\u00f6 eine ober ba\u00f6 anbere Ogr trifft, unb bag toir burtg getoiffe Dichtungen be\u00f6 \u00a3)gre\u00f6 ff\u00e4rfere \u00a9cgalletubr\u00fcffe ergalten. \u00a3)ag aber bie Urfatgen ber \u00a9(ga\u00ef\u00efeinbr\u00fcde, bie ba\u00df It'nle \u00a3)gr treffen, linf\u00f6 oon un\u00f6 liegen, unb bag ben 9\u00eetcgtungen be\u00f4 Ogre\u00f4, toobur(g toir biefelben ff\u00e4rfer g\u00f6ren, eine be* ffimmte \u00a9tellung ber ftgallenben \u00a9egenff\u00e4nbe jtt un^ entfpretge, toiffen toir","page":724},{"file":"p0725.txt","language":"de","ocr_de":"^5ft)cf)otogie unt> ^fprfjiatrie*\t725\noffenbar nur burdp anberweittge Erfaprung. Die Dinge, n^e\u00efc\u00c7e flatten, lernt ber \u00a9epenbe nur burtp\u2019\u00f6 \u00a9eftcpt, ber 23finbe burcp\u2019\u00f6 (25ef\u00ab^I fennen; er lernt burcp Erfaprung, ba\u00df Dinge, wefd;e in ber 9?\u00e4^e ftarf f\u00fcnften, ei* neu fcpw\u00e4cpern \u00a9cpaff geben, wenn fte wetter weg ftnb ; er bernif t piernacp, wenn $fang unb \u00a3on fd;on begannt ftnb r bie (Entfernung be\u00e9 fcpaffenben ^brperb nacp ber \u00a9t\u00fcrfe beb \u00a9cpaffeb irn einzelnen gaffe. Senn wir einen ^lang ober \u00a3aut pbren, ber un\u00e9 nod; obffig unbekannt ift, fo wt\u2019ffen wtr ntcpt, wa\u00f6 wtr barau\u00f6 ntacpen foffen, wett mit ipm in un\u00e9 nod; feine \u00a9efttpt\u00f6oor* fteffung oerbunben iff. Sir fbnnen un\u00f6 aber wopf bie Elegenb benfen, au\u00f6 Wetter er fomrnt, weil ftcf> mit ben oerfcpt'ebenen Empftnbung\u00e4et'nbr\u00fc* ^en beiber \u00a3)pren unb ben 3\u00eeicptungen berfefben affm\u00e4fig bie 23orftelfung ber (SJegenben affociirt pat, in welchen wir bte Elegenft\u00e4nbe babei gu fepen pflegten.\nSir brauchen wopf faum notp gu bemerfen, ba\u00df 33ftnbe feine r\u00e4umfidpe Entfernungen fennen, fonbern, wa\u00a3 ipnen uap unb fern ift, nur bie 3eit an* gept, bte fte ftd; n\u00f6tpt\u2019g benfen, um ba\u00f6 3id gu erreichen. Der 33ft'nbe weif autp nicpt\u00f6 oon einer ^\u00eftcptung ber \u00a9egenff\u00e4nbe gegen ipn, fonbern nur oon ber SBewegung\u00f6ricptung feines K\u00f6rpers, bie er matpen mujj, um gu ipnen gu gefangen. 2fber in gofge ber Hebung weif er auep fd;on mit btefen ^uffomittefn S\u00eficptung unb Entfernung be\u00f6 \u00a9cpaffeS nad; unb nach wopf in beurtpetfen.\nIV.\tDie SBorfteffung eines waprgenommenen Elegenftan* beS fe$en wir nitpt au$ ben Eingefoorfteffungen feiner Streife g ufa mm en, fonbern wir befommen fogfeiipbieStotafoorftef* fung. 2>aS EJeftcpt, baS \u00a3aar, bte $dnbe eines uns oorper unbefannten 9D?enfcpen betrauten wir erft, naepbem wir einen \u00a3otafeinbrutf oon ipm pa* ben. 33on einer gemaften Sanbf\u00fcpaft erhalten wir guerft eine allgemeine SSorfteffung, unb pernaep erft fatten uns eingefne Streife berfefben auf, bie 23\u00e4ume, baS Sajfer u. bgf. Der $runb iff, weif baS \u00a9epfefb eben fefbft oon ben Reifen eines \u00a9egenjfanbeS, wenn berfefbe fiep ntcpt eben in baf* fefbe ptneinbewegt, ntcpt nacp unb nacp, fonbern gugfeiep auSgef\u00fcfft wirb. Senn man eine befannte ^erfon nacp einiger, fefbft furger 3eit, wieber fte^t, fo bemerft man oft, baf ftd; an berfefben etwas oerdnbert pat, man weif aber niept was, unb befinnt ftd; fange oergebenS, bis es enbfiep per* ausfommt, baf berfefben baS ipaar gefepnitten fet u. bgf. \u00a3ier wiffen wir, baf in ber \u00a3otafoorftelfung oon ber ^erfon fiep etwas ge\u00e4nbert ^at, efe wir nodj oon bem, baran \u00a9cfufb ift, eine beutfiefe Etngefoorfteffung fmben.\nV.\tSir fbnnen aber oon mefjren in einer ^otafoor^ fteffung entfaftenen Eingefoorfteffungen eine gur \u00a7aupt^ oorfteffung ergeben. \u00a7auptoorfteffung wirb fte, fofern fte oorgugS* weife feftgefaften unb oon ben \u00fcbrigen mehr ober weniger abgefefjen wirb. Sa$ un\u00f6 bagu bewegt, ift fowo^f bie 3^eufeit af\u00f6 bie \u00a9ewofn^eit. ^eu^eit in jenen gaffen, wo ein fonft befannter\u00aeegenffanb pfb^fief mit einer anbern Eigenfdjaft, einem neuen 33eftanbt^eif erfepeint; EJewopnpeit nur bann, wenn er ein gntereffe f\u00fcr un\u00e9 pat. gn festerer 33egtepung i(f c\u00f6 bie wieberpofte S3ef^\u00e4fttgung, welfpe und gewiffe 3Sorfteffungen gefduftg maept. Der Wa* fer fiept an einem \u00aeem\u00e4fbe auf ben erften 33fict bie fepfevpaft gegeitpneten g\u00f6nnen, unb ber 5frgt im 2luge fogfeiep franfpafte SSerdnberungen, bie ber Vaie niept bemerft. Unter einer Stenge oon Leuten bemerfen wir befannte Gefiepter eper afb anbere. grauen bemerfen ben 5fngug oon ^erfonen feitp^","page":725},{"file":"p0726.txt","language":"de","ocr_de":"726\tspfycfyo\u00efogte imt> spf^iatrte*\nter als Canner, benn fie befep\u00e4ftigen ipre Verkeilungen ntepr mit bent^u$ a\u00ef$ bie Canner. 9ttan fann fepr gute klugen haben, unb botp beim (Kr* Mieten eines \u00a9egenftanbeS etmaS tatest an bcntfe\u00efben maprnepmen, maS ein S\u00efnberer fogletcp bemerft. 9)?an fagt bann \u00bbon einem (Sollen: er pat fein 21uge fur baS, nnb meint bamit baS innere 21uge, bie Verkeilung. (Kbenfo ift eS beim \u00a9ep\u00f6r ; ber 50\u00eenftfrerjtanbige faim unter einem ganzen fptelenben KDrcpefter mit \u00e9eicptigfeit baS Spiel eines einzigen ^nftrumenteS \u00bberfolgen, nnb baS fatfe^e \u00abSpiel eines einzigen SD\u00eenftferS ftc^ ipnt fo aufbr\u00e4ttgen, baf er faft nichts \u00bbon ber SD\u00eenftf p\u00f6rt, als beffen zu pope ober jn tiefe \u00a3\u00f6ne. 3ft mit ber \u00a9emopnpeit fein befonbereS Bntcreffe \u00bberbunben, fo ift bie geige bfof? baS ftpttellere Saprnepnteu ber \u00a3peiloorkellung, meltpe man aber fobann gleicp mieber fatten taffen fann.\nVI. Von ber ^injetoorftettnng f\u00f6nnen mir aber mieber zur \u00a3otal\u00bbor* ftettnng \u00fcbergeben, ja mir f\u00f6nnen \u00fcber bie burtp bie andere \u00a9nt* pftnbung bemirfte25orftettnng pinauSgepenitnbmeproor* ftetten, als mir in bemfetbenSlngenbticfe fepenoberp\u00f6ren. ^)ier ift baS VorkellungSOerm\u00f6gen jmar fepon in anberer gorm, ol\u00f6 repro* bnctioe \u00a9inbilbungSfraft, tp\u00e4ttg, ba mir aber einmal bei ber \u00a9rfl\u00e4rung ber Saprnepntung ftnb, fo muffen mir fepon Einiges \u00bbon biefer iprer function anticipiren. Senn icp in ein 3immer trete, fo \u00fcberfeine icp baffetbe gem\u00f6pn* Itcp niept gleicp im \u00a9anzen, fonbern juerft nur bie \u00bbor mir jtepenbe Sanb, nnb einen \u00a3peil ber Set'tenm\u00e4nbe, \u00bbielleicpt auep noep etmaS oon ber \u00a3)etfe. 3cp f\u00fcpre fobann aber meine Singen meiter perum, auf ben Voben', auf bie 2)ecfe nnb bie \u00fcbrigen \u00a3pet'le ber Seitenmdnbe, fomie auf bie mir im V\u00fc* efen beftnbltcpe Sanb. gnbent tep nun im Seitergepen meiner klugen oon ben genannten ^peilen SmpftnbnngSoorjtettnngen befomme, patte icp boep Zugletcp bie erften Verkeilungen noep feft, nnb fe$e bie fr\u00fcper maprgenont* menen \u00a3peite in \u00a9ebanfen in Verbinbung mit ben fp\u00e4ter maprgenommenen. \u00a3)urcp biefe (Kombination erpatte icp eine Verkeilung \u00bbon ber \u00a9r\u00f6fie nnb \u00a9eftatt beS ganzen Bt'mmerS, obgteiep biefeS niept im \u00a9anzen in meine Saprnepntung gefallen ift ober fallen fann. Sluf biefe Seife, t'ttbem eine (KmpftnbnngSoorftellnng fogleicp zur (KrinnernngSoorftellnng nnb biefe fobann mit neuen (Kmpf\u00efnbnngSOorfte\u00ef\u00efnngen \u00bberbnnben mirb, erpalten mir allein bie Verkeilung gr\u00f6\u00dferer Slu\u00f6bepnungen, melcpe mir entmeber iprer Sftatur naep ober megen zuf\u00e4lliger Umjt\u00e4nbe, megen unfereS StanbpunfteS auf einen einzigen 331 id niept \u00bb\u00f6Uig \u00fcberfepen f\u00f6nnen, z* 23- beS geftirnten Rimmels, eines gro\u00dfen \u00a9eb\u00e4ubeS u. bgl. \u00a3)iefeS @efe$ fiept ftpetnbar trn Siber* fprncpe mit bem unter IV. aufgeftetlten. Slber bort m\u00fcrbe \u00bborauSgefe^t, baft ber \u00a9egenftanb in bemfelben Slugenblicfe, mo mir nnS eine Verkeilung ans t\u00f6nt btlben, auep fepon in feiner \u00a9anzPeit maprgenommen morbett fei, map* renb er pier nur ft\u00fctfmetfe in bie (Kmpftnbung f\u00e4llt, nnb bie 33orfte\u00fcung f^on beginnt, epe noep alle feine \u00a3peile empfunben ftnb. SaS z\u00ab\u00f6fe^ un*> als \u00a9anzeS auf einmal empfunben mirb, mirb amp nrfpr\u00fcnglicp nur als \u00a9anzeS oorgefte\u00fct; maS aber nur naep einanber empfunben mirb ober em* pfnnben merben fann, fann nur burep bie combtnirenbe SSorftellnngStp\u00e4tigfeit f\u00fcr uns ein \u00a9anzeS merben. \u00a7iebnrcp allein ift eS nnS nun auep m\u00f6glt'cp, im Slnfcpauen ber \u00a9egenft\u00e4nbe fte nnS zu3fet\u00abP \u00abW K\u00f6rper zu benfett. \u00a3)ur<p bie nrfpr\u00fcnglicpe 23orfteHnng lernen mir fte nur als gl\u00e4tpen fennen, aber bnrtp ^rfaprnng erfennen mir, baf t'pre gl\u00e4tpen \u00bberfepiebene S\u00eet'cptnngen paben, baf fte naep mepren Seiten pin gl\u00e4epen barbieten. Sepe tep nun einen mir auf biefe Seife befannt gemorbenen \u00a9egenftanb, fo \u00bberbtnbe icp","page":726},{"file":"p0727.txt","language":"de","ocr_de":"^fydjolocjfe unb ^fydnatrie*\t727\nmit ber $la<he, bie er tm'r \u00fct ber (EmpftnbungSOor\u00dfedung barbietet, bie (Er* innerungSoor\u00dfedung feiner \u00fcbrigen fl\u00e4chen, t'nbent ich mich als ihn oon mehren \u00a9eiten anfcbauenb benfe, unb gewinne fo eine \u00a3otaloorftedung feiner f\u00e4mmtlichen \u00d6imenftonen, fielte ihn ntir als K\u00f6rper oor. \u00a9o, wenn ich nur eine fl\u00e4che eines S\u00fcrfelS ober eine \u00a9eite eines OfenS febe, benfe id) ntir bod; gleich einen SB\u00fcrfel ober einen ganzen Ofen. (Etwas 2lebnlicbeS fournit auch bei ben anberen \u00a9innen oor, nur bag bei ihnen bie SBorftedun* gen nidjt im kannte, fonbern in ber 3eit \u00a7u einem (Sanken oerbunben werben, \u00a9in muftfaltfcbeS \u00a9t\u00fccf h\u00f6re ich $. SB. ^war nur \u00a3on f\u00fcr \u00a3on, fann mir aber bocb eine Ootaloor\u00dfedung feiner ganzen SD\u00eeelobt'e bilben, unb, wenn ich bann fp\u00e4ter ben Anfang beffelben h\u00f6re, mir eS fogletch wieber ganj oor* fteden.\nVII. (Enblicb ftnb hier noch bie \u00a9tnneSt\u00e4ufd;ungen \u00a7u erw\u00e4hnen. Oocb tonnen wir fie fyitx nur infofern ber\u00fchren, als fie in baS (Gebiet ber S\u00dforftedungStb\u00e4tigfeit faden, nnb muffen fonad; 2ldeS auSfcbliegen, waS ftc^ irgenbwie auf\tMomente beliebt (optifcbe unb afuftifdje \u00a3\u00e4u*\nfcbungen), ober auf patbologifdjen SBeranberungen in ben \u00a9inneSwerfjeugen beruht (wobin, ba man ju biefen aud; baS ben betreffcnben \u00a9t'nneSneroen ^um Urspr\u00fcnge bienenbe$>irnorgan red;nen fann, unter anberen aud) bie\u00a3af* lucinationen geboren). \u00a3ier haben wir eS baber nur mit benjenigen \u00a9in* neSt\u00e4ufcbungen $u tbun, wo gwar bie (Empftnbitng bem \u00e4ugern \u00a9egenftanb entfpricbt, aus ber (Empftnbung aber eine anbere SBor\u00dfedung entftebt, als nach bem gew\u00f6hnlichen \u00a9ange batte entfteben foden, fo $war, bag bie richtige S\u00dferftedung, wenig\u00dfenS f\u00fcr ben 51ugenblicb, gar feinen ^3la\u00a3 mehr finbet. Sie bie \u00a3\u00e4ufd;ungen \u00fcber (Entfernung, \u00a9r\u00fcge u. bgl. \u00a7u \u00a9taube fommen, fann man ftcb aus bem \u00fcber bt'efe Materien oben \u00a9efagten felbft abnebnten, baber wir, um uns nicht gu wieberboten, hier nur oon ber g\u00e4ufcbung in 23e$ug auf ben Schalt ber \u00a9inneSempfinbung, ben \u00a9egenftanb felbft, fpre* egen. Senn wir einen \u00aeegenftanb nur obenbin gewahr werben, ober un* fere \u00a9inneSorgane etwas ftumpf ftnb, ober bie \u00e4ugeren SD\u00eeebien ben \u00aeegen* ftanb nicht in b^eicbenb Indern \u00a3i<ht erfebeinen taffen, fo entwerfen bie \u00a9egen\u00df\u00e4nbe in ttnS ein unbeutticheS, unbeftimmteS SBitb oon fief). Sir f\u00f6nnen baber bei fotc^en unbeftimmten (Empftnbungett auch nur etIte unbe* ftimmte SBorftedung haben. Unb hoch glauben wir in fotzen g\u00e4den fo gar oft etwas SBeftimmteS ^u fetjen, $u b\u00fcren, $u f\u00fchlen; bt'efe beftimmte S\u00dfor* ftedung ift jwar oft bie richtige, oft aber auch e^ne fatfd)e. -3\u00ab ber (Ern* pftnbung felbft fann im letztem \u00a7ade ber\u00a3ritg nicht liegen, weit wir t'bn febon burch Slufmerffamfeit unb Ueberlegung im n\u00e4chften 2lugenblicf aufbeben f\u00f6n* nen. Stber and; im Urtbeit adein fann nicht bie gan^e Urfacge ber \u00a3\u00e4u* fdjttng liegen ; beim bajfelbe bewirft ben 3^tt;um nur baburth, bag es bie fatfege SBovftedung f\u00fcr bie bem \u00a9egenftanb entfprechenbe erft\u00e4rt, wagrenb eS eigentlich nur fagen fodte: ich ^\u00ab\u00f6e je\u00a7t bie unb bie SBorftedung. Oie grage ift aber jun\u00e4chft nicht bie, wie \u00fcberhaupt 3^rtbum m\u00f6glich fei, fon* bem, was 2lnlag ^u bem fpecieden\u00a9inneSirrtbume giebt, alfo, wie eS $ugebt, bag aus berfelben (Empftnbung einmal eine n\u00f6tige, ein anbermat aber eine falfcpe SBorftedung entftebt. Sir erfl\u00e4rett ben Vorgang fo : Oa bie \u00a9eele in ihren S\u00dforftedungen immer etwas SBej\u00efimmteS, in ficb abgef^toffe* neS \u00a9an^eS b<\u00efben wid, fo fucht fie f\u00fcr biefenigen SBejfanbtbetle beS \u00a3otat* bitbeS, welche ihr feine be\u00dfimmte SBor\u00dfedung geben, eine SBor\u00dfedung aus ihrem eigenen S\u00dforratbe ju fubftituiretu Selche SBor\u00dfedung aber gerabe fub\u00dfituirt wirb, b^\u00d6^ wn ber SBefchaffenbeit beS Sabrgenommenen unb","page":727},{"file":"p0728.txt","language":"de","ocr_de":"728\t\u00fffydjofogie unt> \u00fffy^riatrie.\nbem pfychifchen 3uftanbe be$ (Subjected ab. Sir ^aben fr\u00fcher gefehen, baf j[cbe neue Sahrnehmung^oorfte\u00dfung bie -\u00eftfobiftcation et'ne\u00e2 emptrifchen 23or-fte\u00dfung\u00e4fchema\u2019\u00e4 tft; fo\u00dfen baher SSorfte\u00dfungen au$ unbeftimmten (\u00a3mpftnbum gen werben, fo nt\u00fcffen biefe j\u00eeebenfatt\u00e9 unter ein entpt'rifcheS (Schema gebraut merben. 9tun fomrnt e\u00f4 bon unferer Geburt an faft atte Augenblicke oor, baf mtr unbefimmtei\u00efmbftnbungen \u00ffaben, bte aber tnt n\u00e2chften2)[ugenbli(fe gu beftimm* ten merben, ber@egen|\u00efanb mtrb fobann bon un\u00f4 erfannt, mt'rb a\u00ef$ bt'efer (55e= genfanb erfannt, b. h- unter feinem n\u00e4ch\u00dfen entpirifchen (Sch\u00e9ma oorgefte\u00dft. liefen Vorgang mt'eberho\u00efen mtr nun ber taugen \u00e9temotw^ett megen unmtflf\u00fcr* \u00efichauch ba,mobieunbeftimmte(\u00a3mpfinbung nicht gu einer beftimmten mtrb, mir fte\u00dfen un\u00e9 ba\u00e9 unbeftimmt (\u00efmbfunbene unter bentjentgen @\u00e4;ema bor, unter mettent mtr auch bte beftimmten33eftanbtheile ber \u00e9mpfutbung gem\u00f4hn\u00eftch bei* fammen gefunben tmben, unb thun baS^eflenbe hiugu. 23ei jt'ebem befonbern neuen flatte merben fo btejentgen 23orfte\u00dfungen in un\u00f4 am leichteren erregt merben, metd;e auf bte SBefcfjaffenfyett ber oorliegenben unbeftimmten @:m* bftnbung am ofteften alo bej\u00eetmmte Sahrnehmung\u00f6oorfte\u00dfungen gefolgt ftnb. 2)a aber fur gemohnlich bte nachfolgenbe beftimmte (Srmpftnbung unfere g\u00e4ngung tn ber SBorftettung rechtfertigt, fo begegnet eS un$, baf mtr un\u00e9 bte fo entftanbene 23orfe\u00dfung ohne Seitere\u00e9 a\u00ef$ reine Sahrnehmung\u00f4oor* fte\u00dfung gu nehmen gem\u00f6hnen, unb fo entfielt bte St\u00e4upung. 9ttan mtrb un\u00f4 erlajfen, ba\u00f4 (Befagte noch mettlaufig an SBeifptelen gu er\u00f6rtern, bte ft<h etn 3eber felbj\u00ef machen \u00eeann. (\u00a3\u00f6 begreift ft ch \u00fcbrigens leicht, baf bei fol* $en St\u00e4upungen bte Affociatiou ber 23orfte\u00dfungen eine grofe S\u00eeo\u00ef\u00efe fptelen mtrb, unb gu btefer mo\u00dfen mtr je$t \u00fcbergeben.\n2. Affectation ber ^orftetlungen.\nCB tft eine belannte 2:^atfa(^e, baf mtr 33orfte\u00dfungen upt nur tn bem Augenblicke ^aben, mo mtr etmaS ?leufere$ mahrnehmen, fonbern baf fte, auch menu bte auf ere SBafrnefmung upt mefr oorhanben tft, boch no<h tn uns ftnb, unb, peinbar aitS ber Seele oerpmunben, oon felbft mteber tn uns auftauchen. \u00a3t'erauS, unb au\u00f4 bem pon befprochenen Sittfluf ber SSorfte\u00dfung auf bte Smpfinbung epe\u00dft, baf bas 23orjie\u00dfungsoerm\u00f6gen unb bas SahrnehmungSoerm\u00f6gen tnt \u00a9runbe baffelbe, unb leigtereS mtr bas burch bte Srnpfinbung beftimmte 23orfte\u00dfuug\u00f6oerm\u00f6gen fei. \u00a3>ie oon ber Smpftn* bung unabh\u00e4ngige S^\u00e4tigfeit be\u00f6 23orfte\u00dfungSoerm\u00f6genS begeht nun in einer fortmafrenben 2Bieberergeugung, S\u00eeeprobuctton ber 3Sorjie\u00dfungen. @ie be^ ruht auf einer Qrigenfchaft, metche auch a^en \u00df^rtgen 0eetenoermogen gm fommt, bem \u00a9eb\u00e4chtnt'f, metthe\u00f6 eben bie getfugfeit ift, burcf eine einmalige ^h^gfeit\u00f4bej\u00eeimmung in bie Neigung oerfe^t gu merben, biefetbe bet dhn^ tid;em 5tntaf gu mteberhoten. Affoctation aber nennt man im Sl\u00dfgemeinen ben Vorgang, menu eine ^hatigfeit burdj eine anbere\t\u00e4hnlicher\nArt heroorgerufen mirb. @hecte^\tauf 3Sorfte\u00dfitngen nennen mir\nba\u00f6 \u00a9efe^, oerm\u00f6ge beffen eine oorhanbene SSorfte\u00dfung burcf ihr blofe\u00f6 2)afein ba\u00f6 ^ntftehen einer anbern SSorfte\u00dfung bemirft, ba\u00f6 \u00a9efe^ ber 2lf* fociation ber SSorjie\u00dfungen. SSorfe\u00dfungen merben gmar, auf er burch bie 0mhftubung, au^ burch \u00fc^bere \u00a9eetenth\u00e4tigfeiten he*morgerufen, namentlich oerbinben mit bem S5egrtffbtlben be\u00f6 SSerfanbed \u00d6eh\u00f6rOoorjie\u00dfungen (SBorte), unb mit ben burch bt'efe gemedten Gegriffen mieberunt bte entfpre* chenben 25orfte\u00dfungen. Sir hobeln aber fyev nur oon ber (\u00eermer\u00eeung ber SSorfte\u00dfungen bur^ anbere SSorfte\u00dfungen. A\u00dfe unfere 33or)ie\u00dfungen ftnb erregbar burch anbere mit ihnen oermanbte, unb obgleich fte beim erften \u00e8lm","page":728},{"file":"p0729.txt","language":"de","ocr_de":"^f^ologte unb ^fydnatrie*\t729\nblt'de ftcb oft tu ber gr\u00f6#ten Unorbnung unb ohne atten 3uf<umnenbang $u affociiren freuten, fo ba# wir uns oft fauut S\u00eeecbenfcbaft \u00a3u geben oernt\u00f6# gen, tote btefe ober jene SSorftettung in unS entftanben fei, fo taffen ftcb boc^ einige allgemeinere \u00a9efe\u00a3e fur bie Erwedung ber 25or(te\u00ef\u00efungen ftnben, welche man bet aufnterffanter \u00a9etbftbeobacbtung immer wt'rffant ftnben wirb.\nI. SD?11 jeber SSorfteUung f \u00f6nnett ficb bt'ejenig en 23orfteI^ tnngen affociiren, wetebe nt11 ihr fr\u00fcher jitgletcb in einer \u00a3otatoorftettung oorbanben waren. \u00a3)arauS folgt Wetter:\na)\tSSorftettungen oon Gingen, welche tn bemfetben Raunte mit etnanber Wabrgenommen worben waren, weden einanber; bieS tft otedeid?t bte \\<xw* ftgfte 2lrt oon Slffociatt'on, unb fommt ade Slugenbttde oor.\nb)\tSSorjtedungen, wetebe tn ber Seit \u00f6fter# auf einanber folgten, Weden etnanber. \u00a3)enn ba, tote nur fc^on oben gefe^en, SSorftedungen, wetebe auf etnanber folgen, boeb bureb Eombination febr b\u00e4uftg 3\u00ab wer \u00a3otatoorftet# lung oerbunben toerben, fo tonnen fte auch etnanber toteber weebfetfettig her# rufen. , 2Btrb bte Erinnerung noch beutticber, fo wirb auch *bre fr\u00fchere gotge tn ber 3eit wt'eber $unt 33ewu#tfein gebraut, unb bet \u00f6fterer SBteber# bolung oerbmbet ftcb bamtt wobt and; ber \u00a9ebanfe an eine \u00fftotbwenbigfeit btefer f\u00c7o\u00efge, an etn Urf\u00e4cbticbeS nnb ein S3ewirtteS.\nc)\tSSorftedungen, bte etnanber \u00e4fynlid) ftnb, affoettren ftd; Xetc^t. SDiefe Stetmticbfeit beftebt barin, ba# ftcb betbe unter etn weiteres ober engeres ent# pirifcbeS \u00a9cbema bringen taffen. 23et Sftapoteon\u2019S Uebergang \u00fcber bie Sltpen f\u00e4dt ntir ipannt'bat ein; hier tft baS \u00a9emeinfebafttiebe baS SSorf\u00efedungSfcbema eines Gruppen \u00fcber bie 2ltpen f\u00fcbrenben getbberrn. 2ttS id; n\u00e4mlich jurn erftenmat mir ben \u00a3annibat in btefer ipanbtung backte, ftedte ich t'bn ntir als Sirupen \u00fcber bte Sttpen f\u00fcbrenb oor, t\u2019<b machte btefeS gum \u00a3auptbe# ftanbtbeit meiner SSorftedung, auf ben ich bte SSorjtedung feiner ^erfon be# 30g. \u00a9iebt mir nun fp\u00e4ter eine anbere ^3erfon, bier \u00fcftapoteon, Stnta#, ben# fetben ^roce# beS SSorftedenS ju Wteberboten, n\u00e4mticb bte adgentet'ne SSor# ftedung be\u00f6 Struppenf\u00fcbrenS \u00fcber bieSltpen tot'eber mit ber SSorftetfung einer beftimmten \u00fferfon 51t oerbt'nben, fo erinnere td; mich nicht nur, bt'efelbe ad# gemeine SSorftedungStb\u00e4tigfeit febon einmal auSge\u00fcbt jn buben, fonbern eS toteberbott ft<b auch bte SSorftedung ber \u00fferfon, auf welche ich fte baS erfte# mat angewenbet bube. SBenn ich mir ein \u00a9artenbeet, abgefeben oon ben IBtumen unb gr\u00fc\u00dften, bto# atS 23tered oorftefte, fo fann mir ein matbema# ttfeber Sebrfa^ etnfatten, tnbent mich bie 23orftet(ung beS SieredS oeranta#t, mtr \u00dcXuabrate auf ber \u00a3afet ju benten, an benen ntir fr\u00fcher ein \u00a3ebrfa\u00a3 betoiefen tourbe. \u2014 9)?an fyat auch ein \u00aeefe$ ber ^tffociation in \u00a7otge beS EontrafteS aufgeftettt, aber ber Eontraft attein ertoedt feine Stffociation. ES ift fogar im \u00a9angen fetten, ba# mir 5. S3, bei ber S\u00df\u00e4rme bie ^\u00e4tte unb bei bem \u00a3Bet'#en baS \u00a9c^toarje einfattt. Unabnttd;e 2)t\u2019nge affociiren ftcb in ber SSorftettung nur bann, wenn fte \u00f6fter mit einanber oorgeftettt w\u00fcrben, atfo coerifttrten. @ie tbun bteS in biefem gatte bann atterbingS leichter atS manche anbere, weit fte bei ihrem fr\u00fchem SSorbcmbenfet'n eben burd) ben gegenfeittgen Eontraft tebbafter waren. Manche oerbanfen ihre fr\u00fchere Eoeriftenj ber oergteidjenben S3erftanbeStb\u00e4tigfeit, wetebe fte wittf\u00fcrticb ne# ben einanber geftettt bat, um ihre Slebnticbfeit, ihre \u00a9tei^artigfeit $u ftnben.\nd)\tweden ftcb m$t mtr SSorftettungen, bie einem unb bemfetben @tnne, fonbern auch fotebe, bte oerfebiebenen \u00a9innen angeboren, wenn fte coeriftirten. Sltn tiebften unb leichteren affociiren ftcb \u00a9eftcbtS# mit \u00a9e# b\u00f6rSoorftettungen, \u00a9effets# mit\u00a9ef\u00fcbt\u00f6#, \u00a9erucbS# mit \u00a9efebmadsoor#","page":729},{"file":"p0730.txt","language":"de","ocr_de":"730\t\u00c7pfydMogte unb\nfleXXungett, fettener (wenigftenS bei Sehenben) \u00a9ef\u00fchtS* mit \u00a9eh\u00f6rS*, unb \u00a9eftchtS* mit \u00a9eruchS* unb \u00a9efchmactsoorfiettungen. \u00a3)ie 2tffociation ber \u00a9e* ftchtS* nu't ben \u00a9eh\u00f6rSoorftetlungen liegt beim Sprechenternen unb \u00a3efen zu \u00a9runbe. \u00a3)te Stffociation oon ben \u00a9eftchtSoorjMungen $u ben \u00fcbrigen geht fcpwerer, als oon biefen ju jenen. \u00cf8enn ich eine 9\u00eeofe rieche, ohne fte ju fehen, fo f\u00efette ich mtr fte letzter int Sehen oor, a\u00efs ich mir ihren \u00a9eruch oorfiette, wenn ich fte fehe. 2)ie Benennung einer Sache f\u00fchrt mich leister auf bte Borftettung t'^re\u00f4 2tuSfehenS, als biefe auf ihre Benennung. So z- B. bei ^erfonen, bie man fic^ \u00efeicht wteber oorfiettt, fobatb man ben \u00dcftamen twrt, bie man aber ftch lange oorj\u00efetten fann, ohne ihren tarnen mieber^uftnben. \u00a3)er \u00a9runb mag woht ber fein, ba\u00df ber \u00a9eftchtsftnn bie (\u00a3t'nbr\u00fc(\u00efe h\u00e4ufiger unb anhattenber erh\u00e4lt, als bie anberen.\nII.\t\u00a3)ie Borftettungen richten ftch in itjrer Affectation nach ber \u00a9em\u00fcthS* ftimmung beS 3ubtotbuumS. Senn eine Borftettung, ben aufgef\u00fcpr* ten \u00a9efe$en zufolge, nach mehren Seiten hiu Borftettungen anweefen tann, wenn a\u00eff0 mehre Lethen m\u00f6glich finb, fo wirb biejenige BorftettungSreihe gemalt, mettre fchon \u00f6fter mit unferer gegenw\u00e4rtigen Stimmung ober einer \u00e4hnlichen Zufammen eriftirte. 2\u00d6er traurig i\u00df, ftet)t, wenn er ftch nit^t fetjr ber Hoffnung ^ingiebt, \u00fcberatt gun\u00e4c^ft baS, waS f\u00fcr tim unangenehm ift, ber 9fti\u00df* trauif^e bemerft \u00a3)inge, bie ber treuherzige nicht bemerft u. f. f., unb fte fn\u00fcpfen an baS S\u00dfahrgenontmene immer gerabe btejentgen Betrachtungen, bie ZU ihrer Stimmung paffen- St\u2019nb wir jeboch in teiner befonberS intenfioen \u00a9em\u00fcthSbewegung (inbijferent), fo folgen wir benjentgen Borftettungen am Xiebften, welche f\u00fcr uns etwas Angenehmes hoben ober unfer 3nterejfe erregen. \u00a3)iefeS \u00a9efe$ bitbet aber fchon ben Uebergang zu einer anberen O\u00eeet'he oon Berh\u00e4ltmffen.\nIII.\t3m Bisherigen hoben wir n\u00e4mlich nur er\u00f6rtert, wie ftch bte Bor* ftettungen in Bezug auf Befchaffenhett affocitren. 2)te Erfahrung lehrt mtS aber, ba\u00df ftch bie Borftettungen auch in Bezug auf baS fchnettere ober lang* famere Stufeinanberfotgen oerfchieben oerhatten. 3U manchen 3eiten oerweitt eine einzige Borftettung tange bei mtS, w\u00e4hrenb fte ftch ein anbermat jagen unb br\u00e4ngen. Auch f\u00fcr biefeS Berh\u00e4ttni\u00df taffen ftch einige @efe$e aufftnben. 2\u00dftr betrachten juerft bie \u00a9r\u00fcnbe beS tangfamern gtuffeS ber Borftettungen, ber gehemmten Affoctatton.\na)\t2teu\u00dfere SinneSbr\u00fccfe hemmen bie 9?eprobuction ber Borftettungen, oorauSgefetjt, ba\u00df wir auf jene rnerfen. \u00e4\u00d6enigftenS gilt bieS immer je f\u00fcr eine Art ber Borftettungen (beS \u00a9eftcht\u00f6, beS \u00a9etwrS u. f. f.) 2Benn wtr einer ftarfen 2ftuftf zuh\u00f6ren, finb wir nicht teicht im Stanbe, eine anbere SD\u00eeetobie atS bie, welche wir eben h\u00f6ren, in unS zu reprobuctren.\nb)\tStarte \u00a9em\u00fcthSbewegungen hemmen bte freie Affociation, inbem ent* Weber bte einzige Borftettung feftgehalten wirb, welche zu ber \u00a9em\u00fcthSbewe* gung in urf\u00e4chtichem Berh\u00e4ttni\u00df fteht, ober hoch bte Affbciation ftch nur auf einen gewiffen fret's oon Borftettungen befchr\u00e4nft. 2)ieS ift offenbar beim 3orn unb ben beprtmirenben \u00a9em\u00fcthSbewegungen. Bon ber greube jeboch hot man \u00f6fters behauptet, eS w\u00fcrben bure\u00df fte bie BorfMungSaffociattonen fchteuniger. SD\u00eeit Unrecht, benn bte greube befchr\u00e4nft uns ebenfattS auf gewiffe Borftettun* gen, unb nur, wenn fie in ihrer erften \u00a3>efttgfeit oor\u00fcber ift, wirb ber gtu\u00df ber Borftettungen fchnetter-, bieS ift aber nicht unmittelbare ^olge ber greube, fonbern gotge ber burch btefetbe bewirften Anregung unb Beth\u00e4tigung beS \u00a9ehirntebenS-","page":730},{"file":"p0731.txt","language":"de","ocr_de":"^Jfydjo\u00efogte uni? s]3ft)4uatrie.\t731\nc)\t\u00a3>a$ angeprengte \u00a3)enfen ip ein ^emmung\u00f4mittel be$ S\u00dforpe\u00dfung\u00f6* fluffed. \u00a3>er \u00a9runb baoon fann $meievlei fein. (Sinmal ip e$ ber \u00a9eele nicht w\u00f4g\u00eftc^, ju berfelben 3eit, wo pe al\u00f6 Vernunft mtb23erpanb th\u00e4tig ifi, t\u00a7re oo\u00dfe Shaft al$ 2\u00a7orpe\u00dfung\u00f6oerm\u00f6gen 31t entfalten, unb ^meiten\u00f6 liegt e\u00f6 in ber 9?atur ber \u00a9ache, bap mir beim \u00a3)enfen immer nur einen gemiffen Shei\u00f6 oon 23or* pe\u00dfungen fephalten, ber gerabe unfer \u00a9toff ift. hiebei fommt a\u00dferbing\u00f6 fcpon\nd)\tber 2\u00dfi\u00dfe in\u2019\u00f6 \u00a9piel. tiefer hemmt ben SSorPe\u00dfung\u00f6pup, aber nieht blop $um 33ehufe be$ \u00a3>enfen$, fonbern oft um ber blopen SBorpe\u00dfung mi\u00dfen; mir fbnnen mi\u00dffitrlich eine SSorfte\u00dfung l\u00e4ngere 3eit frft^alten, blop meil pe un\u00f6 gefa\u00dft.\ne)\t2)er \u00a9nf\u00efup be$ \u00a9ehirn$ nnb ^eroenfypeme\u00e4, mooon noch befonber\u00e4 bie 3\u00eeebe fein mirb.\nS\u00dfefelben f\u00fcnfte, meiere hier f\u00fcr \u00c7iemmung\u00f4mittel erfl\u00e4rt morben pnb, pnb negatio, im ga\u00df ihre\u00f6 9?tchtoorhanbenfein$ g\u00f6rberung\u00f6mittel be\u00e4 33or pellung$fluffe$. -ft\u00e4mlich:\na)\tS\u00dfenn entmeber gar feine ober hoch feine fo ftarfen ober fo befepaffe* neu \u00a9inne\u00f6etnbr\u00fcde oorpanben finb, bap pe unfere 21ufmerffamfeit fepr in 21n= fpruch n\u00e4hmen, fo br\u00e4ngen pch bie SSorPe\u00dfungen in fepne\u00dferer go\u00efge in un$. 2\u00dfir b\u00fcrfen nur bie Singen beim 3ttbettelegen fcpliepen, fo ^aben mir einen bunten S\u00dfechfel oon SSorfte\u00dfungen.\nb)\tS3ei ob\u00dftger \u00a9em\u00fcth\u00f6ruhe geht bie Slffociation ber SSorpe\u00dfungcn leister oor pcp. S\u00df\u00e4hrenb be$ S\u00efffecte\u00e9 fann ber dichter nic^t bitten, er mup, um ihn ju fepilbern, marten, bi\u00f6 er pch menigPenS gem\u00e4pigt pat. Sl\u00dfe\u00f6 ^Dichten unb geizige Arbeiten oerlangen eine gemiffe f\u00c7rei^eit be$ \u00a9em\u00fctljeS, fonp fommt man nicht 00m glecfe. 2)er \u00a9runb ip ber, bap bei \u00a9em\u00fctp\u00e9bemcgungen bie SSorpe\u00dfungen nic^t leicht genug jupr\u00f6men, fonbern pch leicht auf einen gemiffen ^unft befchr\u00e4nfen.\n-c) \u00e4\u00dfenn man gar nic^t benft (n\u00e4mlich urtpeilt unb fc^liept), fo affociiren ftch bie SSorpe\u00dfungen fc^ne\u00dfer. 2Sor bem (Sinfdpafen folgen ftch bie 23orpel* lungen in bunter 9\u00eeeihe, fobalb man aber anf\u00e4ngt, nadjjubenfen, mirb ihre Slffo^ ciation gehemmt. sD?an pretfe pch nach bem (Sjfen unter f^attige 23\u00e4ume auf\u00f6 \u00a9ra\u00f6 unb benfe nic^t\u00f6 (dolce far niente), fo merben bie \u00fc\u00dforpe\u00dfungen bunt burch einanber mimmeln.\nd) Mangel be$ SBi\u00dfen\u00f6einPuPe\u00e4 mtrft f\u00f6rbernb auf bie Slffociation. ge hartn\u00e4efiger mir un\u00f6 auf ein entfa\u00dfene\u00e4 S\u00dfort bepnnen, bepo meniger fbnnen mir e$ oft ftnben, m\u00e4hrenb e$ uno fur$ nachher oon felbp einf\u00e4\u00dfk 2Ber in einer \u00a9efe\u00dffepaft ^erftreut ip unb oft niefp meip, oon ma\u00f6 gefpro^en mirb, ober bei einer SSorlefung bem Vortr\u00e4ge nit^t mit Slufmerffamfeit folgen fann, jeigt, bap feine SSorpe\u00dfungen, patt oonaupenbepimmt ju merben, in bie inneren 5ipociation\u00f6rei\u00a7enabfc^meifen. ^)ie\u00a9c^ulb pieoon tr\u00e4gt a\u00dfemal eine ftpma$e\u00a3)i* rection be\u00f6 \u00e4\u00dfi\u00dfen^ auf bie \u00e4uperlt^ gegebenen SSorpe\u00dfungen ; ba aber ber S\u00dft\u00dfe bod) infofern fortmirfen mup, a\u00ef\u00f4mirun\u00f4ben\u00a9(peinbe\u00e921ufmerfen\u00f4 geben, fo fann er auep niept mit oo\u00dfer^raft auf bie innerlichen SSorpe\u00dfungen mirfen, unb biefe folgen bann leicht bem blopen@efe^e ber^lffociation, e\u00f6 entpe^t bie fogenannte Tr\u00e4umerei- 2\u00dfir paben in folgen g\u00e4lten entmeber ein fepr geringe^ gntereffe an unferer\u00e4upern Umgebung ober e\u00f6 ip ein 3ei$w \u00bbon 2\u00d6i\u00dfen\u00f6f^m\u00e4che \u00fcberhaupt.\n3) SSerpaltnip ber SSorpellungen ju ben \u00a3irnbilbern.\n2)ie SSorpe\u00dfungen f\u00f6nnen nicht blop fchne\u00dfer unb langfamer auf einanber folgen, pe unterfepeiben pch auch burch ^ebh aftigf eit unb \u00a3)unfel* heit. (Sine SSorpe\u00dfung mirb aber um fo lebhafter, je fr\u00e4ftiger ba\u00ea pch ju","page":731},{"file":"p0732.txt","language":"de","ocr_de":"732\tunt> ^fyrfnatrie.\nipr gefeffenbe \u00a3t'rnbtfb ip. 2Btr paben fcpon, afd wir \u00bbon ben SBorPeffungen tnt 2lffgemetnen fpracpen, bargeman, bag biefefben nur an einem #irnbtfbe ftc^ ooftp\u00e4nbig entwicfefn fbnnen, bag fomtt bie Seele, wenn fie eine fr\u00fcpere 2$or* peffung wt'eber in pcp audbt'lben foff, bt'ed nur tpun fann, wenn ber gan$e fr\u00fc* pere froceg, alfa aucp bte (\u00efmppnbung unb bie ipr $u \u00a9runbe fiegenbe \u00a9e* pirntp\u00e4tigfeit, wemgpend in fcpw\u00e2cperem \u00a9rabe, mteberpo\u00eft wirb. Dad \u00a9efe\u00a3 ber Sfffociation giebt affo atterbi'ncj\u00f4 ben \u00a9runb an, warum SSorpeffungen ftcp gegenfetttVj erwecfen, ed t'P bt'ed aber \u00a7uerp eben nur eine Anregung ber Seefe, ein in ipr erwecfted Streben, in einer beptmmten S\u00dfeife oor^upeften, bie ganje wirfft'cpe 23orpeffung ip aber nur mbgftcp, menu bie gleichzeitig wt'eber erwecfte entfprccpenbe pirntp\u00e4tigfeit gfet'cpfam Wt'eber einen Stoff unb Sfnpaftdpunft pergtebt. hieraus ergiebt fiep, wad oon ben bunfefn SSorpettungen $u Ratten fei, bte man oieffacp geleugnet unb wopf aucp f\u00fcr bfope \u00a9ef\u00fcpfe erff\u00e4rt pat. \u00aetne bunfle 23orpef(ung ip biejient'ge, meiere fein ober nur ein fepr mattet ^irnbtfb pat, unb pe t'p eben bamt't eine nocp unentwt'cfefte. SBt'r fepen bte 33eifptefe an ben gewbpnftcpen ^ffociationen. Die Scpneflfgfet't, mit ber pcp bie SSorpe\u00ef\u00efungen oerfetten, ip fo grop, bap mir mancpmaf fap garnit im Stanbe ftnb, ben 3ttfatnmenpang aufjuftnben. Died fommt nur baper, bap ein ober einige 3wifdjengtieber bunfter waren, b. p. bap fte nur afd 2\u00a7or* peftungdfet'me eriftirten opne pt'rnbt\u2019Iber. Den Vorgang nun bed (Erregtmers ben\u00f6 ber pirnbt'lber burcp bte entfiepenben 23orpeffungen fann matt eine 2(ffo* ctation oon 23orfteffungen $u ptrnbt'fbern nennen, unb bie g\u00e4pigfet't pt'e$u be* jetcpnen mir mit bem 2Borte St'nbt'fb ung dfraft. Die Slffociation ip aber feine gegenfetttge. Die pt'rnbt'fber werben n\u00e4mft'cp jwar auf 2fnfap oon 23or* Pe\u00ef\u00efungen reprobuct'rt, aber pe fbnnen opne oorg\u00e4nge 23orPeffungen nicht ent* pepen, fo bap pe etwa einanber unmittelbar im \u00a9ept'rne reprobuct'rten. SD?an pat bad Severe in ber 2trt behauptet, bap ed ein St'mtengeb\u00e4cptntp gebe, unb gefagt, bie Sinne fbnnten ppantapren, ehemalige Silber reprobuct'ren opne affen pfpcpt'ftpen @tnffup. 9?un fann unb mup man $war jugeftepen, bap ber Stnnednero ober, wad und pier gfet'cp gift, fein entfprecpenbed \u00a9ept'rnorgan infofern afferbingd \u00a9eb\u00e4cptnip pat, afd er bie ^\u00e4pt'gfeit befi^en mup, mt'eber auf einen beftimmten Sfnfap pin in eine fr\u00fcpere Dp\u00e4tt'gfeitdweife oerfe^t gn werben, benn fonft w\u00e4re eine S\u00eeeprobuctton ber ^t'rnbtfber \u00fcberpaupt gar nicpt m\u00f6glich. Die grage ip aber, wad bie anregenbe Urfadpe bt'efer Dp\u00e4tigfeit fei. 3uerp mup man pier wopf oon ben reprobuct'rten ^t'rnbifbern bie fubfectioen Sinne\u00f6emppnbungen unterfcpeiben. S\u00dfenn man p(^ 3. $3. ben \u00a3ag \u00fcber mit Arterien* unb 9\u00eeeroenpraparaten befcp\u00e4ftigtpat, fo fann e$ wopf gef^epen, bap man 3fbenb\u00f6 beim Scpneujen einen Sfugenbfti bad feutptenbe 23ifb eined foi* ^en \u00ffraparated oor bem 2fuge 5U paben glaubt, ^t'eraud fann man aber wopf faum ftpfiepen, bap biefed eine Sinnedertnnerung fei, benn ein fofcped fubfectioed S3t'fb fann autp oorfommen opne jene oorpergegangene 23efcp\u00e4ftt* gung, unb bad feutptenbe S3ifb ber p^ oerjweigenbeu arteria ophthalmica fein ; jebenfaffd aber ip ed eine fubjecttoe Stnnedemppnbung, weftpe mit ben repro* bucirten 35orpeffungdbtfbern nieptd gu tpun pat. Da wir nun \u00fcber eine 9\u00eec* probuction afd foftpe nur reffectiren fonnen, fofern wir wtffen, unb und erin* nern, bap bad 9\u00eeeprobuctrte fcpon einmal ba war, bad (Erinnern fefbp aber ooraudfe^t, bap fcpon bei bem ergen (\u00eftttbrucf unfere Seele afftctrt war, fo fbnnen wir und feine reprobuct'rten 5pirnbtfber benfen, bet beren erper (\u00eerjeu* gung nicpt f$on bte Seefe jugfeicp mit in ben ^rocep gezogen worben w\u00e4re. Da nun \u00fcberbt'ed eine pfpcpifcpe 3Sorfteffungdaffoctatton anerfannt ertptrt, fo mup biefe fo fang afd pt\u2019nret'cpenber \u00a9runb ber SG\u00dft'eberpofung ber ^irnbt'fber","page":732},{"file":"p0733.txt","language":"de","ocr_de":"'\u00fffydjologte unb \u00fffydjiatrte*\t733\nangefetyen werben, atd nt'ctjt erwiefen i\u00df, ba\u00df e\u00fbt reprobucirted \u00a3trnbitb fc^ott bei ferner erften \u00a9nt\u00dfetmng gar ferne bewu\u00dfte (\u00a3mpftnbung in ber \u00a9eete erregt habe. tiefer 23ewet'd i\u00df aber noch nicht gelungen. 2)?an fagt jwar, eine Gelobte, auf bie wir nicht achten, f\u00f6nne und \u00a3agd barauf bid $um Ueberbru\u00df oor bent Ohre tonen; trenn wt'r \u00dfe aber wirftich nicht geh\u00f6rt h\u00e4tten, fonbern blo\u00df tut ip\u00f6rneroen etne Neigung jur S\u00f6teber\u00dfolung berfetben php\u00dffchen letton jur\u00fctfgebh'eben w\u00e4re, fo fa\u00dft \u00df<h er\u00dfend ferne Urfache \u00dfnben, bte nach ber t\u00e4n* gern Unterbrechung ben Heroen wt'eber $u berfetben \u00a3\u00dfattgfett be\u00dfimmt h\u00e4tte, unb jtoetten\u00f6 begreift ntan nicht, warum nicht blo\u00df bte festen geh\u00f6rten \u00a3\u00f6ne ^ur\u00fccfgebtieben \u00dfnb, burch treibe hoch bte oon ben fr\u00fcheren erregte Heroen* th\u00e4tigfeit wieber aufgehobetvworben war. Ueberbt'ed t;\u00f6ren trn'r bte Gelobte fet'nedwegd immer atd oon bemfetben 3n\u00dfrumente gefpielt, oon bent wir \u00dfe oortwr wirftich Porten, trn'r h\u00f6ren habet nicht ben $Iang biefed 3n\u00dfrumented, fonbern bte Gelobte \u00dfhtechtht'n, bte blo\u00dfe \u00a3onfotge i\u00df und jur\u00fccfgeblt'eben, et'n beuttic\u00dfer 23ewet'd, ba\u00df wir f$on beim er\u00dfen ip\u00f6ren ab\u00dfrahtrenb, a\u00effo t>or\u00dfeI= tenb th\u00e4tt'g waren, trenn trt'r gtet'ch habet rteflet\u2019cf\u00df fe^r ^erftreut waren. Oad \u00a9chtagen et'ner Uhr \u00fcberh\u00f6ren wt'r let4t, wenn wt'r befch\u00e4ftt'gt \u00dfnb, fragt uw? jeboctj Senwnb f4r batb, nac^bent \u00dfe gef\u00df\u00dfagen tmt, fo ert'nnern wir und ber 3aht her \u00a9erl\u00e4ge genau. Oted fotC bewetfen, ba\u00df wt'r uns? bte 34* ^ \u00a9cht\u00e4ge ertnnern f\u00f6nnen, auch wenn \u00dfe ror\u00dfer nic^t t'n unfer 23ewu\u00dftfein ge*\u00ab fatten waren. 2lber wt\u2019r fbnnen uw? et'ner bewu\u00dfttofen (Smpftnbung nur fc|tccht* hin atd einfacher \u00a9ntpftnbung erinnern, bad 3\u00e4h*en ber \u00a9cj\u00df\u00e4ge rertangt hin* gegen fetb\u00df fchon eine 2tufmerffamfeit, ein 23ewu\u00dftwerben ber \u00dfmtp\u00dfnbungd* et'nheit bei 2tufet'nanberfotge ron (\u00a3mpftnbungen. 2\u00d6\u00e4re ed blo\u00df ber \u00a3\u00f6rnero, ber \u00dfier fortpljanta\u00dfrte, fo f\u00f6nnte man gar feinen \u00a9runb abfehen, warum er bt'e einzelnen @mp\u00dfnbungen blo\u00df ju ber be\u00dftmmren 34* ber \u00a9cht\u00e4ge, $. 23. 8, fortfefcte, unb nicht bid ju 10, 20, ober fchon bei 4 \u00dfehett bliebe. 2Bir mu\u00dften nothwenbt'g t'm \u00a3bren bed Utjrfchtagend fchon gew\u00e4hlt ^ben, wenn wt'r auch unmittelbar barauf wegen unferer 23efch\u00e4ftt'gung nicht mehr baran bauten.\n2\u00dfir glauben a\u00effo annehnten ju b\u00fcrfen, ba\u00df bie O\u00eeeprobuctt'on ber \u00a3>t'rn* bitber nur auf Stnta\u00df oon 23or\u00dfettungen gefd\u00dfet\u00df- @o wie wt'r nun bie ur* fpr\u00fcngtt'chen \u00a9mpftnbungen an einen be\u00dft'mmten Ort unfered Sf\u00f6rperd ober au\u00dferhalb beffe\u00efben fe$en, fo machen wtr e\u00f6 auc^ mit ben reprobuct'rten. S\u00dfenn 3emanb sJ?\u00fcffe mit ben 34nett jerbet'\u00dft, f4*t oft et'n Stnberer \u00a9c^mer^en in ben 34nen; ber 2tnbtt'cf oon ^\u00bbautau{?fc|tagsn erregt 3\u00ab<^en; bte 23or\u00dfet*ungi?^ bitber bed \u00a9e\u00dfc\u00dftdftnnd fe^en wt'r na^> au\u00dfen. 3e nat^bem nun bt\u2019e 2lffoct'a* tt'on oon SSor\u00dfettungen ju \u00a7t'rnbi*bern teinter ober fc^werer oon \u00a9tatten get\u00df, werben bt'e Either autfj me4 ober weniger lebhaft fein. taffen \u00dft^ hier\u00fcber fotgenbe ^\u00dfe\u00dftmmungen fe\u00dffe^en:\na)\t3e \u00df\u00e4rfer ber er\u00dfe St'nbrutf war, unb mit je metjr Stufmerffamfeit er aufgenommen w\u00fcrbe, be\u00dfo teinter affoe\u00fcren \u00dfc^ fpater bt'e ^)t\u2019rnbitber. Bitten \u00a9egen\u00dfanb, ber \u00df^ beuttt4 Mb fdjarf auf unferer S^e^aut abbitbet, \u00ffette fr\u00e4ftige ^\u00f6ne, \u00dfarfe \u00a9er\u00fcdje unb d)efc|m\u00e4cfe reprobuciren wt'r teie\u00dfter, atd matte \u00a9e\u00dfc^tdbt'tber unb \u00a3\u00f6ne, fc\u00dfwac^e \u00a9er\u00fcc^e u. f. f. \u00a3at man auf einen \u00a9tnbruef fo wenig gemerft, ba\u00df man gar feine 23or\u00dfettung oon itynt \u00fcbrig ^at, fo t'\u00df nat\u00fcrtt'c\u00df f\u00abne D\u00eeeprobuctt'on bed t\u00dfnt entfprec^enbeu \u00a7irnbitbed m\u00f6gtt4.\nb)\t\u00a3)ad leichtere St'eberfe^ren ber \u00a3>irnbt'tber ^\u00e4ngt oon t'\u00dfrer \u00f6fter\u00ab SBiebertjotuttg \u00abb. Oad \u00a9e^irn wirb tjiebur\u00df) ge\u00fcbt. Oaraud t'\u00df ed wot>* aut^ jum Zfoil ju erftaren, warum \u00dfc^ angenehme (Emp\u00dfnbungen t'm \u00a9an^en beuttt4er reprobuct'ren, atd unangenehme; benn jene wt'eberhoten wt'r \u00f6fter.","page":733},{"file":"p0734.txt","language":"de","ocr_de":"734\t^fycMogte unb ^fycjnatrte*\n\u00a9ben batjer r\u00fcfrt in'etCeic^t audj ber Umftanb, baf wir \u00a9efdjm\u00e4tfe unb\u00a9er\u00fcc|e un\u00f6 fernerer oorj\u00eeetten, at\u00f6 \u00a9eftcfyt\u00f6* \u00abnb \u00a9etj\u00f6r\u00f6gegenft\u00e4nbe ; benn jene \u00a9ntpftnbungen ftnb oiet fettener at\u00f6 bt'efe, in we\u00efcfen wir un\u00f6 atte 2tugenbti<\u00efe \u00fcben.\nc)\tT)k S\u00e4nge ber fc^roac^t bie 9\u00eeeprobuction ber \u00a3irnbitber. Oet gleicher \u00a9t\u00e4rte be\u00f6 urfpr\u00fcngltdjen \u00a9mpftnben\u00f6, unb abgefe|en oon ber Sieber* R\u00f6tung, entfielen biejent'gen iptrnbilber letzter wt'eber, treibe erft oor turner 3eit burdj \u00e4ufere \u00a9mpfinbung erzeugt waren. Oafj ifre m\u00f6gliche Oauer aber im 2lttgemeinen eine fe|r lange fern tann, geigen bte ^raumbtlber ber Oltnb* geworbenen, bte ftdj oft noc| lange ga|re, 10 ga|re unb bar\u00fcber, ja in 2 gatten fogar 52 nnb 54 ga|re nad) bem \u00a9rbttnben, ermatten. Sticht immer aber bauern fte fo lange, namentlich nicft, wo ba\u00f6 \u00a9eftdU fdwtt im 4ten gafr ober batb nadj|er oertoren gegangen war, tn wettern gatte fttfyerltd) ber fanget l\u00e4ufiger oor|ergegangener Sieber|otung mitwirft.\nd)\t\u00a9nblic| |\u00e4ngt bte teilte ober fernere Erregung ber ipirnbitber auc| ab oom 3uftanbe be\u00f6 \u00a9e|t'rn\u00f6, wetc|e\u00f6 Oer|\u00e4ttnif wir aber ferner Sic|tigteit wegen tnt gotgenben au\u00f6f\u00fc|rtic|er er\u00f6rtern muffen.\n4) \u00a9tnfluft be\u00f6 \u00a9e|irn\u00f6 auf bte Oorftetlungen.\nSir tomnten nun $u einer ber fc|wierigften Aufgaben unfere\u00f6 ganzen \u00a3|ema\u2019\u00f6, beren S\u00f6fung auf fo oiete t|eoretifd)e unb prattifcfe gragen \u00a9inftuf |at, unb ba|er ft|on tn bem oerfc|iebenften \u00a9tnne oerfuc|t worben ijt. Oaf bte \u00a9entratneroenorgane \u00fcber|aupt oon atten t\u00f6roertt'd;en Organen am unmtt* tetbarften tn Oe$ie|ung jum Oorftettung\u00f6oerm\u00f6gen jtefen, ift wo|t gewif. Sir jtnb un\u00f6 beuttic| bewuft, baf unfer Oenfen, fomtt auc| unfer OorfMen, nur erfolgt, wenn jene inneren Oitber tn un\u00f6 jtnb, oon benen wtr um? ebenfatt\u00f6 beutticf bewuft ftnb, baf fte faft f\u00e4mmtttcf i|ren \u00a9t\u00a7 tm $opfe |aben (mit 2tu\u00f6na|me ber @ef\u00fc|t\u00f6oorftettungen tm S\u00ee\u00fcc\u00efenmarte ; te^tere\u00f6 werbe icf, um 2Beitf<|weiftg\u00eeett $u oermetben, \u00fcber|aupt nid)t attentat fpectett anf\u00fc|ren, fon* bern bemerte ein fur attemat, baf, wa\u00f6 oon ben Oejt'e|ungen ber \u00fcbrigen Oor* Rettungen $um 8\u00ee\u00fcctenntarte gefagt wirb, ebenfo aucf oon benen ber \u00a9ef\u00fc|t\u00f6* oorftettungen jum jft\u00fcctenmarte gilt). Sir |aben bet lange fortgefejjtem Renten etn @ef\u00fc|I ber \u00a9rm\u00fcbung tm Jtopfe. 2ttte \u00a9tnne\u00f6neroen, burcf wetcfe bot| attetn bte urfprungttc|e \u00ebrwei\u00efung oon Oorftettungen m\u00f6gttc| tfl, taufen tm @e|trne jufammen,unb wtr tonnen oon etnem einen pertp|ertf^en sJ?eroen afft^ ctrenben \u00a9egenftanb unm\u00f6gttdj etne Oorftettung befommen, wenn ber 3ufam* men|ang bejfetben mit bem \u00a9e|trn an trgenb etner \u00a9tefte unterbrot|en wtrb. 2tm beutttcipen fprec^en bte j)at|otogtf^en ^fatfacfen. SBenn auc| man^e J3at|otogtf(|e frobucte, welche l\u00e4ngere 3ett ju (\u00a3ntfte|ung unb S\u00d63at|\u00f6t|um braunen, O. Giften, tetne fonberttc^e \u00a9t\u00f6rung ber Oorftettungen bewtrtten, wett ba\u00f6 \u00a9e|trn ftd> baran gew\u00f6hnte, fo tfl bod> bet anberen ba\u00f6 \u00a9e|trn um mittelbar betreffenben 2ibnormit\u00e4ten, at\u00f6 \u00a3>irnerfc|\u00fcttetung, 2lpo^terte, \u00a7irn* entj\u00fcnbung, \u00a7irnerweit|uttg, \u00a3trnarmutt) u. bgt. m. bie \u00a9c|w\u00e4c|ung ober \u00a9t\u00f6rung be\u00f4 Oorfteftung\u00e9oermbgen\u00f4 faft immer offenbar. 2\u00dfir galten biefe 2tnbeutungen f\u00fcr |tnret'c|enb, ba ofneft'n fein 9)?enfci me|r bezweifelt, baf ba\u00f6 \u00a9e|irn oon atten Organen bie n\u00e4c|fte Oejte|ung $um Oorftetten |abe. Oa|er tonnen wir aud; oon ber Oe|au^tung, baf anbere Organe, wie Sunge, Seber, \u00a7erj, ebenfatt\u00f6 ^f^c|if(|e Oebeutung |\u00e4tten, Umgang ne|men, ba bie Oert|et* biger btefer 2tnna|me jene pf9c|ifc|e Oebeutung me|r nur auf ba\u00f6 \u00aeef\u00fc|I\u00f6* oerm\u00f6gen bef^r\u00e4ntten, unb nie auf ba\u00f6 Oorftettung\u00f6oerm\u00f6gen, wett|e\u00f6 audj fte immer bem \u00a9e|t'rne jufdjrieben. 3te|ftt wir babei oottenb\u00f6 tn Erw\u00e4gung, baf ^rant|etten jener anberen Organe in ben bei weitem rnet\u00dfen g\u00e4lten feine \u00a9tm","page":734},{"file":"p0735.txt","language":"de","ocr_de":"^fpchofogte unb ^fpd;tatrie+\t735\nrung ber Vorlegungen $ur gotge haben (n\u00e4mtich btrect, ohne \u00a3>a$mifchentreten tranthafter \u00a9ef\u00fchte), unb ba\u00df ftch, mo bt'ed ber gatt ift, ein fecunb\u00e4red (\u00a3r* griffenfein bed \u00a9ehirnd phpftotogifch ober anatomifch fafi ftet\u00f6 nachmeifen l\u00e4\u00dft, fo m\u00f6chte auch oon btefer (Sette bie oor atten anberen Organen nur beut \u00a9e* ht'rne jufontmenbe unmittelbare Ve^iehung $u ben VorfMungen nicht mehr bean* ftanbet merben b\u00fcrfen.\nStne meitere grage ift nun aber bte, oon metier Vefdjaffenheit btefer anertannte (\u00a3inftu\u00df bed \u00a9ehirnd auf bad Vorftettungdoerm\u00f6gen fei. \u00a9o oiet tjb gemi\u00df, ba\u00df bad \u00a9ehirn gu ben Sahrnehmungdoorftettungen tote gu benen ber 9\u00efeprobuction bte Vitber, ben \u00a9toff liefert. Sie ift ed aber mit ber Vor* Rettung fetbft? Strb btefe auch burch bad \u00a9ehirn ergeugt? Veftimmt bad \u00a9e= hirn ben \u00a9ang ber Stffociattonen, bte \u00a9c\u00dfnettigfeit unb \u00a3ei$tigfeit ber Ueber* gange? 3f\u00ef febe Vorfteltung oietteicht nur eine \u00a3\u00df\u00e4ttgfeit eined getoiffen |nrntheited ? Verh\u00e4lt ftch bad \u00a9ehirn \u00fcberhaupt pofttto, atd gureichenber@runb, ober negatio, ^emmenb? \u00a9o mistig atte biefe fragen f\u00fcr bte \u00a3ehre oom Sahnftnn unb oon ben ^Delirien ftnb, fo motten mir hoch, um reinere 9\u00eeeful* t\u00e4te gu ermatten, bei ihrer Veantmortung jene frant\u00dfaften Verh\u00e4ttniffe noch fo ment\u2019g atd m\u00f6glich ber\u00fcdftchtigen, unb ein\u00dfmetten mehr nur oon ben \u00a9rfdjei* nungen bed gefunben Sehend audgehen.\nVeurtheiten mir ^uerft bie Sinnahme, ba\u00df bte Vorftettungen etn \u00a9rgeugnt\u00df bed \u00a9et;irnd feien. Sotten mir einerfeitd nicht apobiftifch oerfahren, anberer* fettd und aber auch ntc\u00dft in unabfetfticfye \u00a9treitigteiten oermtdetn, fo ijt oor Ottern nothmenbig, bte \u00a9treitfrage geh\u00f6rig gu ftetten, unb ftch ftar gu merben, mad eigentlich oom em^irifc^en \u00a9tanbpuntte aud geteiftet merben tonne. Sir tonnen fyitx nicht audmachen unb bie grage nicht baoon abh\u00e4ngig machen motten, ob bie \u00a9eete etn immaterietted Sefen ober fo ot'et rnt'e \u00a9ehirnth\u00e4tigteit fet. 9?ur bad muffen mir atd ungmetfelhaft fefthatten, ba\u00df atte pfpchtfche Z1)\u00e4* tigteit etmad Vefonbered, oon bem phpftfchen (oegetatioen unb bpnamifchen) Seben be\u00f4 \u00a9ehirnd Verfchtebened ift, mobei mir ber \u00a9egenpartet immer noch bie \u00fc\u00ef\u00eftfgtichteit taffen, gu glauben, bte \u00a9eete fet nur eine Slu\u00dferungdmeife, nur bie pfpctjifche \u00a9eite bed \u00a9ehirnd. Obige grage rebucirt ft<h baher auf bte, ob bad \u00a9eht'rn baburch, ba\u00df ed ph9fif<h t\u00df\u00e4tig ift, eo ipso auch pfpchifch th\u00e4ttg fet, ob auf biefe Seife beftimmte pf^cht'fche SSer\u00e4nberungett immer nur burch beftimmte ;ph^fifche SSer\u00e4nberungen nt\u00f6gti^ ftnb, unb ob, met't atte\u00f6 ^h^ftfche r\u00e4umttch ift, ben oerfcht'ebenen pf^if^en Verrichtungen gemiffe Orte unb \u00a9t\u00e4cfe be\u00f6 \u00a9ehirn\u00f6 entfprechen, ober ob biefe\u00e9 lifted oon p\u00ffyfif\u00e2tn Verh\u00e4lt-ntffen in gemiffem Vetra^t unabh\u00e4ngig fet? Sad oom ^fpd;ifchen \u00fcberhaupt gilt, gitt nun in specie hier oon ben Vorlegungen.\n2)a\u00df gemiffe Zweite bed \u00a9eht'rnd blo\u00df pfpchtfc\u00dfe, anbere bto\u00df phhftfche Sirtungen h\u00e4tten, mu\u00df na^ bem gegenm\u00e4rttgen \u00a9tanbpuntte ber Siffenf^aft oernetnt merben. Vioifectionen geben immer nur Stuffchtu\u00df \u00fcber bie 23e$ie* bungen ber \u00a9ehirnorgane ju btefen unb jenen torpedieren \u00a9ebitben, unb auch bt'efen nicht oottft\u00e4nbig; mad man baraud oottenbd f\u00fcr bad $fpcht'fche$u flie\u00dfen hat, mu\u00df man eben bto\u00df flie\u00dfen unb benfen. Oie oergteichenbe Stnatomie giebt und noch gar feine Slnhaltdpuntte. Sad aber bie ^attiotogie antangt, fo fpricht biefe entfe\u00dfieben gegen eine fot<he Stbt(;eitung ber ^t'rnorgane in pfp= ^t'f^e unb php\u00dffche. @d m\u00e4re unm\u00f6glich, atte fy\u00fcx einfeht\u00e4gigen Ohatfachen anguf\u00fchren, unb jmedtod, bto\u00df einige ^u citiren ; attein ich fann mit Vefttmmt* heit oerftchern, burch bte gro\u00dfe 5D\u00eeaffe ber \u00a9efchichten oon ^opfoerte^ungen unb \u00a7irntrantheiten, bie ich ju bt'efem 3^^de getefen habe, ^u bem gemiffen ^efuttate getommen 3U fein, ba\u00df ed teinen ^he^ \u00a9e\u00dfimd giebt,","page":735},{"file":"p0736.txt","language":"de","ocr_de":"736\t^fi^otogte unb ^f^iatrte.\nber bei feiner Berte^ung f\u00eat\u00e9 entmeber btof pfhfifche ober btof |)f9^if^e St\u00f6rungen oerantaft h\u00e4tte. 2Bo$u nun bod) immer nod) befonbere pf9$ifd)e Organe un \u00a9eturn annehmen, m\u00e4hrenb man bod) f\u00eat\u00e9 befennen ntuf, bag fe nicht ju ftnben feien?\nOaf aber bie BorfeGungen ferner m'c^t btof burch eine phpffche Ber\u00e4n* berung in ber \u00a3irnfubfan$ erzeugt merben, bemetfen folgenbe Untf\u00e4nbe:\n1)\tOie BorfeGung fetbf if, mie mir gefetjen fjaben, nic^tO O\u00ee\u00e2umttche\u00e9, fie tann nicht mit ben Sinnen matugenommen merben.\n2)\t(\u00a3\u00e9 tann ein materieller (\u00a3inbruct auf bad \u00a9ehirn fattfnben, ot;ne baf eine etttfprecfenbe BorfeGung barau\u00e9 ^eroorginge. Oie SinneOempftnbungen erzeugen in un\u00e9 \u00a3trnbitber, menu aber bie Seele nicht aufmerffant barauf if, fo entfetf feine BorfeGung.\n3)\t\u00c7trnbilber tonnen, mie mir gefetjen ^aben, nur burd) \u00e4ufere Sin* neOaffectionen ober burch BorfeGungen heroorgerufen merben, unb ihre 2tf[o* ciation mt'rb oon ber ber BorfeGungen befimmt; ba^er tarnt nicht umgemenbet ba\u00e9 \u00a9ehirn ben 2tffociationen ber BorfeGungen ihre Otidfung geben.\n4)\tOie phpffche \u00a9ehirnth\u00e4tigteit if feto einer Gftenge juf\u00e4Gt'ger \u00a9in* mtrtungen au\u00e9gefeftt, mettre an unb f\u00fcr fch $mar feine neue BorfeGungen geben, aber hoch bie \u00a9etfrnfafern einmal in biefen, einmal in jenen 3ufanb oerfe^en, monad) fid) auch bereu BorfeGung\u00f6th\u00e4tigfeit rieten m\u00fcfte (mir er* innern nur an bie oergebenen Stoffe, bie t\u00e4glich burch bie Speifen in\u2019O Btut tommen), \u00a3t'enach m\u00e4re eO aber unm\u00f6glich, confante @efe\u00a3e ber Slfociation ju ftnben, mie fe bod) mirfticf beferen-\n5)\tOiefe Sd)mierigtett m\u00fcrbe aud) nicht gehoben, menu man, mie fr\u00fcher Einige geteert haben, annehmen moGte, baf jebe einzelne BorfeGung burch eine einzelne gafer be\u00e9 \u00a9eht'tn\u00e9 repr\u00e4fentt'rt merbe. 3\u00ab btefent gaGe tonnten fch BorfeGungen nur fo affoc\u00fcren, baf bie 3\u00eeei$ung einer gafer bie 9\u00eeet$ung entmeber einer 3un\u00e4d)f gelegenen ober berjent'gen ^ur golge h\u00e4tte, mettre mit ber erfen fr\u00fcher ^ugteich ober unmittelbar oor ober nach ihr gereift morben mar. 9?un tonnte aber eine einzelne gafer entmeber nur eine Ootat* ober nur eine ^artiatoorfeGung enthalten; benn baf bie eine gafer bie Ootatoor* feGung enthielte, unb bie anbere eine ju biefer geh\u00f6rige \u00ffartiatoorfeGung, m\u00e4re mtberfnnig. Gftag man nun annehmen, melden JaG man mt'G, fo fnbet man, baf bie Stfbciatton ber BorfeGungen nach Stehntichfeit unm\u00f6glich mt'rb. Oenn enth\u00e4lt jebe gafer eine OotatoorfeGung, fo tann fch eine Ootatoorfet* tung immer nur mit einer anbern OotatoorfeGung affoc\u00fcren, m\u00e4hrenb bodj bie 2tffociation bartn befeljt, baf BorfeGungen at\u00e9 ehemalige eit oor* feGungen einer unb berfelbenOotatoorfeGung gefunben merben. (Enth\u00e4lt aber bie gafer nur eine ^artiatoorfeGung, fo tarnt e\u00e9 nie $u einer abgefchtoffenen OotatoorfeGung tommen, met't mit jeber fotzen \u00ffartiatoorfeGung fch aGe m\u00f6glichen anberen ^artia\u00efoorfeGungen, bie je mit itm jug\u00efeicf oorhanben ma* ren, ajfocit\u2019ren merben, unb, ba baffetbe bet jeber einzelnen jugfet^ gereiften gafer ber gaG fein muf, mit einem Schlage ein unermef\u00fcdjer Schmarrn oon BorfeGungen ba fein m\u00fcrbe, bie aber aGe nur bunt unter etnanber l\u00e4gen, ohne irgenbmte eine ^otatoorfeGung bt'tben $u tonnen. Uebrigen\u00f6 m\u00fcrben auch bie \u00a9etfrnfafern auf teine S\u00dfeife f\u00fcr aGe unfere SSorfeGungen au\u00f6rei^en. Oenn bie \u00a9ejfrnfafern fnb, menu aud) mit grofer G)?\u00fc^e, mifroffopifc^ gemt'f ^\u00e4tf* bar, unb noc^ gemtffer berechenbar, bie \u00abnferer m\u00f6glichen SSorfeGungen aber geht t'n\u2019\u00f6 Unenbttc^e, unb moGte man fe bennoch nach einem ungef\u00e4hren G)?affabe fd)\u00e4#en, fo m\u00fcrben fchon naGj patter\u2019\u00f6 Berechnung in einem ge* m\u00f6hntichen \u00a9efirn 205,452 BorfeGungen auf jebe Jafer tommen.","page":736},{"file":"p0737.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fffpdjjologte unb ^3ft)c^iatrte>\t737\n6) Gtine anbere Annahme m\u00e4re bie, baft gemt\u00dfe Leihen unb \u00a9ruppen Don Vor\u00dfeltungen je nach tarent .gnha\u00efte befonbere gr\u00f6\u00dfere .Organe im \u00a9elum Ratten. \u00a9d i\u00df afterbingd m\u00f6glich unb mahrfcheinlich, ba\u00df gemi\u00dfe iptrnregionen sn'etfetc^t mehr Ve^tehung $u \u00a9e\u00dfchtdoor\u00dfeltungen, anbere $u \u00a9eh\u00f6rdoor\u00dfel* Jungen u. f. f. Imben, aber mehr fann man auch nicht einmal oermuthen, unb bte pathologifche Anatomic giebt nicht tm 3\u00c4tnbeften fd;on folche \u00fcberein\u00dfim* menbe \u00a9ata an bte $anb, aud benen ftch trgenb ctmad folgern lie\u00dfe. Reined* fa\u00ef\u00efd aber b\u00fcrfte man bte @acf;e fo meit treiben, $u fagen, religi\u00f6fe Vor\u00dfcltun* gen fa\u00dfen hier, f\u00fcn\u00dflerifche ba, naturhi\u00dforifche bort, ba einzelne Vergeltungen eine fold)e Vebeutung ja nur burch bte oerbtnbenbe gbee befommen, unb, aid \u00a9injeloor\u00dfeltungen, meber religi\u00f6fe, noch f\u00fcn\u00dflerifche, noch naturhi\u00dforifche \u00dfnb, mold aber ju alten btefen merben f\u00f6nnen.\n5lud bem Vidherigen erfe^en mir alfo, ba\u00df bte Vor\u00dfeftungen nicht etn ^rjeugnt\u2019\u00df eined b^ftfc^en \u00a9ehirnacted, fonbern etn felbft\u00df\u00e4nbiged \u00ffrobuct ber \u00a9eele \u00dfnb. \u00a9d bleibt und baher nur \u00fcbrig, ihre Ve^t'ehung jum \u00a9ehirn aid etne mittelbare yn betrachten. 9\u00eeur fofern \u00dfe \u00a3irnbilber anregen, mirfen fte auf bad \u00a9ehirn, unb nur fofern fte-\u00c7urnbt\u00efber $ur oolten \u00a9ntmicftung n\u00f6thtg haben, h<\u00fc bad \u00a9ehirn \u00a9t'n\u00dfu\u00df auf \u00dfe. Ob habet einzelne Steife bed \u00a9ehirnd fpecte\u00fcere VHrfungen h\u00fcben, mu\u00df ein\u00dfmeilen, tote gefagt, unent\u00dfhieben bleiben. 2)te pathologie lehrt und leinen ^he^b bed \u00a9ehirnd fennen, toelcher bei feinen franfhaften Alterationen innere Vor\u00dfeftungd\u00df\u00f6rungen unb \u00fcberbied alternai biefelben bemirft h\u00e4tte. 2Bir \u00dfnb baher $u ber Annahme gen\u00f6tigt, ba\u00df folche \u00a9t\u00f6rungen nur auf bie Vor\u00dfeftungen mirfen, menu \u00dfe auch bad \u00fcbrige \u00a9ehirn in SD\u00eeitleibenfchaft ziehen, unb f\u00f6nnen fomit nur bad \u00a9ehirn im \u00a9an^en aid auf bte Vor\u00dfeftungen influirenb betrachten. \u00a9a\u00df bie Vor\u00dfeftungen t'hre Vil* ber in betben ipirnfwlften zugleich fyoktn, unb biefe baher f\u00fcr einanber oicari* ren f\u00f6nnen, i\u00df toohl m\u00f6glich, obgleich ed faum eine einigerma\u00dfen betr\u00e4chtliche Abnormit\u00e4t in einer ipirnh\u00e4lfte geben b\u00fcrfte, bie nicht in anberen g\u00e4lten tro$ ber materieften UnoerfeI;rtheit ber anbern \u00a3irnh\u00e4lfte eine Vor\u00dfeftungd\u00df\u00f6rung betoirft h\u00e4tte. 9tur bem S\u00ee\u00fccfenmarfe fcheint eine fpeciefte Ve^t'ehung 51t ben \u00a9ef\u00fcljldoor\u00dfeftungen bed 9\u00eeumj)fed beigelegt toerben $u muffen. V$er hie$u ungl\u00e4ubig ben $opf fch\u00fcttelt, ben erinnern mir, mie mir gezeigt haben, ba\u00df man nicht umhin bonne, bem 3\u00ee\u00fccfenmarfe bie Vermittlung oon \u00a9ef\u00fchldempftn-bungen besiegen, unb ba\u00df be\u00dfhalb burchaud fein \u00a9runb ba fei, $u bejmeifeln, ba\u00df bie \u00a9eele, inbern \u00dfe \u00a9ef\u00fchldoor\u00dfeftungen reprobueirt, nicht birect unb un* mittelbar bad ^\u00fcr\u00eeenmarf $u ber 9\u00eeebrobuction ber entfpre<henben \u00a9ef\u00fchldbilber anregen f\u00f6nne. \u00a9ad \u00a9ehtrn i\u00df babei nur be\u00dfhalb nothmenbig, meil, menu bie \u00a9eele aud unb an einer (\u00eempftnbung eine Vor\u00dfeHung bt'Iben fott, \u00dfe feien innere ober \u00e4u\u00dfere, \u00dfe \u00dfch berfelben bemu\u00dft merben mu\u00df, mad megen bed im \u00a9ehirn enthaltenen ^entralorgand bed Vemu\u00dftfeind nur gesehen faun, menu ber geh\u00f6rige \u00dfufammenhang mit bem \u00a9ehirn unb bie n\u00f6tige Integrit\u00e4t bed lectern \u00dfatt\u00dfnbet. Am mentg\u00dfen Ve^t'ehung $u bem Vor\u00dfedungdoerm\u00f6gen fcheint \u00fcbrigend bad flet'ne \u00a9ehirn 3U h^ben, melted oor^ugdmeife bem S3eme= gen oor\u00dfeht, unb er\u00df fp\u00e4ter mehr betrachtet merben fott. \u2014 \u00a3)b nun ferner in ben \u0152entralorganen mehr bie gafern ober mehr bie Vl\u00e4dchen, bie \u00a9angliem fugein, beim Vor\u00dfelten mirffam \u00dfnb, l\u00e4\u00dft \u00dfch gegenm\u00e4rtig auth noch be\u00dfimmen; aud bem, mad bie Phh\u00dfologie bar\u00fcber lehrt, l\u00e4\u00dft \u00df^ ein\u00dfmeilen nur fchlie\u00dfen, ba\u00df bie graue \u00a9ub\u00dfanj mistiger aid bie met'\u00dfe f\u00fcr bie \u00a9r^eu= gung bed 9?eroenj>rinct>d fei, aber oietteicht auch tmx in SBechfelmirfung mit biefer. SD\u00dfir la\u00dfen biefe f\u00fcr je$t unfruchtbaren unb nur ju ^\u00ffpotjefen f\u00fchren-^anbw\u00f6rtcrb\u00ab^ btt ^P^fiofogit. S8b. II.\t47","page":737},{"file":"p0738.txt","language":"de","ocr_de":"738\t^fyd;olog{e uttt>\nben Erw\u00e4gungen bei \u00a9eite, nnb wenben uns fogletch $u bent Einflu\u00df beS \u00a9e* hirn$u\u00dfanbeS \u00fcberhaupt auf bie SSor\u00dfeflungen.\n\u00a3>ier muffen wir $uer\u00df ben unmittelbaren Einflu\u00df bon bem mittelbaren unterfchetben. Oer teuere beftefyt barin, ba\u00df Wintju\u00df\u00e4nbe er\u00df auf einem Um* Wege burch Erzeugung bon Weiterleit, Aufgelegtheit ober Or\u00fcb\u00dfnn wieber auf ben \u00a9ang ber 23orjMungen einwirfen. 2Btr fprechen aber fyitx nur bon bem birecten Einflu\u00df auf bie Sor\u00dfeflttngen mittel\u00df ber Wirnbilber. 2Bir gewahren hier jwei \u00a9runbberh\u00e4ltntffe. Er\u00dfenS n\u00e4mlich ha* bie \u00a9ehimthdtigfeit jwei \u00a9eiten, fte lann bon ber Au\u00dfenwelt nnb bon ber 23or\u00dfellungSwett angeregt werben. Es l\u00e4\u00dft \u00dfch beulen, ba\u00df fte $u biefen berfchtebenen Dichtungen auch oerfchieben bisponirt fei. ge empf\u00e4nglicher \u00dfe f\u00fcr bie eine ober bie anbere biefer SinregungSweifen i\u00df, be\u00dfo ausgepr\u00e4gter wirb auch bie Deigung ju ber einen ober ber anbern Oh\u00e4tigleitsweife fein, junt ^lufnehmen ober $um De* probuctren bon SSor\u00dfetlungen. Breitens ert\u00dfirt baoon unabh\u00e4ngig eine 23er* \u00dfhiebenheit in ber ^ntcn\u00dft\u00e4t ber \u00a9ehimlraft \u00fcberhaupt. 2\u00dfie jebent Organ, fo lommt auch bem \u00a9ehim eine in feiner \u00a9ubftanj begr\u00fcnbete gr\u00f6\u00dfere ober geringere \u00a9e\u00dfhidltchlett gur Aus\u00fcbung feiner gunctionen \u00fcberhaupt $u, eS lann \u00dfch in ben relattben Bu\u00df\u00e4nben beS \u00a3onuS unb ber atonie beftnben, welche felb\u00df wieber fowohl angeboren als erworben fein l\u00f6nnen. OaS er\u00dfe btefer beiben \u00a9runboerh\u00e4ltniffe be\u00dfimmt, ob ber betreffenbe \u00a9ehirnju\u00dfanb mehr f\u00fcr bie Aufnahme \u00e4u\u00dferer ober innerer \u00a9ehirnet'nbr\u00fcde geeignet fei; baS jweite ben ErregbarleitSju\u00dfanb beS \u00a9ehtrnS unb baburch bie letztere ober \u00dfhwerere Er* regung feiner Oh\u00e4tigleit, innerer ober \u00e4u\u00dferer Wtrnbilber, \u00fcberhaupt. 23eibe in ihrer gegenfeitigen Ourchbringung geben bie oerfchiebenen SDobt\u00dfcationen, unter benen bas \u00a9ehtrnleben auftreten lann. Oie urf\u00e4chlichen Momente berfel* ben l\u00f6nnen aber oerfchteben fein, unb wir wollen bie hauptf\u00e4chlich\u00dfen betrachten.\n1. Anlage. 3\u00f6ir fehen, ba\u00df manche 2eute bon \u00a9eburt aus, um einen 2luSbrud \u00ae \u00f6the\u2019S $u gebrauten, eine gl\u00fcdltche \u00a9innlichleit haben, \u00dfe nef)* men \u00e4u\u00dfere Einbr\u00fcde leicht unb lebhaft auf, eine \u00a9abe, bie oon fo gro\u00dfem S\u00f6erthe f\u00fcr gewiffe 23erufSarten i\u00df. SInbere \u00dfnb in eben biefem 23erh\u00e4ltni\u00df \u00dfumpf, fte bemerlen nichts. 2Btr wollen uns nun tytt nicht in ben \u00a9treit etnlaffen, ob bie pfpehtfehen Anlagen in ber \u00a9eele ober im K\u00f6rper begr\u00fcnbet \u00dfnb. \u00a9o fehr wir inbe\u00df \u00fcberzeugt \u00dfnb, ba\u00df in g\u00e4lten ber genannten 2lrt h\u00e4u\u00dfg genug bie Einlage in ber angeborenen SBe\u00dfhaffenheit beS SSor\u00dfeHungS* Verm\u00f6gens felb\u00df, wenig\u00dfenS zugleich mit ber l\u00f6rperltchen, begr\u00fcnbet fei, fo weift uns hoch oft bie Gilbung beS \u00a9ch\u00e4belS unb bie ganje t\u00f6rpercon\u00dfitution beutlich auf eine php\u00df\u00dfhe S3efd^affenheit beS \u00a9ehirnS als eine &um wentg\u00dfen mitwirlenbe Urfa^e hin. Otefe Urfache i\u00df aber nicht fehlet\u00ab eine \u00a9t\u00e4rle ober \u00a9chw\u00e4che ber \u00a9ehirnth\u00e4tigleit. Oenn wir fehen \u00f6fters, ba\u00df \u00a9olche, bie fehr lebhaft unb fchneU aufnehmen, oerh\u00e4ltnt\u00dfm\u00e4\u00dfig wenig Sebhafttgleit ber EinbtlbungSfraft unb lein fehr treues \u00a9eb\u00e4chtni\u00df haben, w\u00e4hrenb 2lnbere, bie fchwer aufnehmen, oft eine \u00dfarfe EinbtlbungSlraft h\u00fcben; unb an ^tnbern be* merit man, ba\u00df einige leicht lernen unb fchneU oergeffen, w\u00e4hrenb anbere fchwer lernen, aber baS \u00a9eiernte behalten. Eine abfolute \u00a9t\u00e4rle ober \u00a9chw\u00e4che beS \u00a9ehirnS i\u00df alfo nur ba an^unehmen, wo neben geh\u00f6riger Seichttgleit ber Einbr\u00fcde auch eine lebhafte EinbitbungSlraft, ober neben \u00a9chw\u00e4che ber Ein* br\u00fcde auch eine \u00dfhwache EinbtlbungSlraft \u00dfatthat. 2\u00dfo \u00dfch aber biefe bet* ben entgegengefe^t \u00dfnb, wie in ben angef\u00fchrten g\u00e4lten, ba mu\u00df man noth* wenbig eine oer\u00dfhiebene Dichtung ber \u00a9ehirnth\u00e4tigleit annehmen, eine mehr ber Au\u00dfenwelt ^ugewenbete unb eine nach innen gelehrte. Ob fytbti bte \u00a9Straffheit, Weichheit, Bartheit, Orodenheit ber Wirnfafern eine Dolle fpiele,","page":738},{"file":"p0739.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fffyd)o\u00efo$te uttt> ^fpcjjtcrtrte*\t739\nfann nur burdj forgf\u00e4tttge anatomif\u00df>e23eobacfjtungen ermittelt werben, (\u00fcftmad SBa^re\u00e9 fann an jenen je$t oeralteten gbeen atterbingd fern, aber bte Sitten ^aben fte $u \u00fcbereilt atd audgemac\u00dfte Sa\u00dfr^eit angenommen, unb \u00fcberbte\u00f6 aud i\u00a7nen rne\u00dfr erft\u00e4rt, aid man aud i\u00dfnen erft\u00e4ren konnte, auc\u00df menu fte ma\u00dfr m\u00e4ren. \u2014 Oad \u00a9e\u00dfirn fann au<\u00df eine Stntage fur be\u00dfimmte Sfrten oon 23or* \u00dfettungen \u00dfaben. Oer Grine i\u00df me\u00dfr fur \u00a9e\u00df\u00f6rdoor\u00dfettungen (9)?u\u00dff, 9\u00eeebe* fctn\u00df), ber Rubere fur \u00a9e\u00dfc\u00dfidoor\u00dfettungen (s2ftateret, \u00a9eometrie), etn dritter f\u00fcr \u00a9ef\u00fc\u00dfldoor\u00dfetlungen (manuelle Unterfut\u00dfungcn, feine fmnbarbeiten) gemalt. \u00a3)b biefe SSerfc\u00dfieben\u00dfeiten i\u00dfren \u00a9runb in befonberen Organen \u00dfaben, mu\u00df no^ unbe\u00dfimmt getaffen merben; f\u00fcr bie \u00a9e\u00dfc\u00dftdoor\u00dfettungen m\u00f6chte f\u00dfjon bte\u00f6 eine \u00a9c\u00dfmt'erigfett barbieten, ba\u00df \u00dfc\u00df ber \u00a9e\u00dfnero auf fo \u00bbtele T\u00dfetle oerbrettet. Sarum manche T\u00dft'ere SD?uftf tt'eben, anbere nt'c\u00dft, ob tut \u00a9e\u00dft'rn ber \u00a9ingooget etn befonbered Tonorgan t\u00df, bad anberen SS\u00f6getn fe\u00dftt, unb marum boc\u00df bte (Stngo\u00f6gel bte Sorte bed 2tfenf\u00df>en oiet fernerer unterfc\u00dfeiben, att ber nic\u00dft mn\u00dffalifc\u00dfe \u00a7unb, Silted bad It'egt noc\u00df tn tiefem Ounfet. \u2014\n3n ot\u2019elen gatten i\u00df bie angeborene Oidpo\u00dftton im \u00a9e\u00dfirn fetb\u00df begr\u00fcnbet, unb \u00dfter fann feine \u00a9r\u00f6\u00dfe ober \u00dflein\u00dfeit, Seic\u00df\u00dfeit ober $\u00e4rte, \u00a9\u00dfjmere ober Seic\u00dftigfeit, tn 23etrac\u00dft fommen, mad aber Sifted noc\u00df meiterer Slufft\u00e4rung be* barf. gn anberen gatten t\u00df bte 33efc\u00dfaffen\u00dfett bed \u00a9e\u00dft'rnd ma\u00dfrfc\u00dfeintt\u2019c\u00df mit bur^ bte allgemeine Son\u00dfitutt'on bebtngt. $h't ber torpiben unb tpmp\u00dfati* ft\u00dfen Gfon\u00dft'tution t\u00df oft \u00a9e\u00dftrnfc\u00dfm\u00e4c\u00dfe, mit ber capift\u00e4ren (bem fog. fangut* ntfdjett Temperament) Seb\u00dfafttgfett ber Stnbr\u00fctfe mtt ober o\u00dfne Seb\u00dfafttgfett ber (\u00a3inbilbungdfraft, mit ber fenftbctn, rettbaren Son\u00dfttutton rne\u00dfr \u00e8inbit* bungdfraft, mtt ber oen\u00f6d*fcn\u00dfbetn met\u00dfend fernere Gfrregbarfeit burc\u00df \u00e4u\u00dfere \u00a9inbr\u00fccfe, aber inten\u00dfoed Stn\u00dfatten ber inneren 33ilber oerbunben.\n2.\thebend alter. Oa tn ber norma\u00efen \u00a9ntmitftung bte pfpc\u00dfif\u00dfje mit ber p\u00dfp\u00dffc\u00dfen \u00a3>anb tn \u00a7anb ge\u00dft, fo t\u00df ed fe\u00dfr ferner aud^umac\u00dfen, met\u00dfje SSer\u00e4nberungen ber oor\u00dfettenben T\u00df\u00e4tigfeit tn jeber 2ebendperiobe auf 9\u00eeecp* nung ber @eeten* ober ber \u00a9e\u00dftrnentmitftung ju fcpretben feien, unb ed \u00dfnb be\u00dfpatb \u00dfter nur Slnbeutungen m\u00f6gltc\u00df. gm er\u00dfen \u00dfinbedatter fann meber oon einem Tonud noc\u00df oon einer Sltonie bed \u00a9e\u00dftrnd bte 9\u00eeebe fern, fonbern bt\u2019efed t\u00df, menu man \u00dfc\u00df fo audbr\u00fctfen barf, er\u00df auf bemSege, \u00dfc\u00df einen Tonud ju ermerben.^ @omo^t bte inneren atd \u00e4u\u00dferen 33i\u00efber merben ba^er noctj menig lebhaft fein, momt't fomot\u00df bie S3eoba$tung ber^tnber, atd aud? biet^rm\u00e4gung \u00fcberetn\u00dft'mmt, ba\u00df eine fottpe (Einrichtung nitpt anberd atd jme^m\u00e4\u00dfig fein fann. Sad aber bie 9\u00eeeprobuction oon ^irnbitbern burcp 3Sor\u00dfettungen be* trifft, fo l\u00e4\u00dft \u00df(\u00df jmar bar\u00fcber nic^td fe\u00dffe^en, i\u00df aber aud man^ertei \u00dfier tdfit meiter ^u erbrternben \u00a9r\u00fcnben ju oermut\u00dfen, ba\u00df \u00dfe um btefe geit oiettei^t fogar oer^\u00e4ttni\u00dfm\u00e4\u00dfig \u00df\u00e4rfer fei, atd bad 2tufne|men. gn ben fot* genben \u00a3ebendattern |aben mir feine fo be\u00dft'mmte 2tn\u00a7attdpunfte, ba\u00df mir \u00fcber bad be\u00dffaft\u00dfge bpnamtf^e \u00a9e^trnteben etmad \u00a9emiffed unb 2tt(gemeined aud* fagen f\u00f6nnten. gm \u00a9reifenatter tritt aber offenbar bte aufnetjmenbe ^t't\u00dftung mt'eber me\u00dfr gurutf, unb bie innerliche reprobucttoe anfangd mteber oor. Oer \u00a9retd fa\u00dft bad t'fm Umgebenbe nicht me^r fo lebhaft auf, be^\u00e4tt ed batyer au(^ nicht fo leicht, reprobucirt bagegen \u00f6fter bte i^m gel\u00e4ufigeren 33itber aud fr\u00fc* ^eren Seiten, unb l\u00e4\u00dft \u00dfdj nicht leicht oon feinen \u00a9ebanfen abbringen. 9?ac\u00df unb na$, jeboc\u00df nur bei t)oj)er \u00a9c\u00dfm\u00e4t^e, f^eint aud^ bad innerliche 23ilben aufju^\u00f6ren.\n3.\t\u00a9efcfjted)t. ^et ben Setbern ft\u00dfetnt tm 2tt(gemeinen bie receptioe ^imt\u00df\u00e4ttgfeit oor ber innerlich bitbenben oorjumatten. @ie bemerfen im \u00a9an* jen fitted leichter, atd bie SD\u00ee\u00e2nner, aber an \u00a9t\u00e4rfe ber ^inbitbungdfraft \u00dfetjen\n47 *","page":739},{"file":"p0740.txt","language":"de","ocr_de":"740\t^fpdjofocjte unt> ^fycbiatrie*\nfte sur\u00fcd. sJh'e wirb baher bam SOBe\u00eeb ben 9D?ann tu f\u00fcnften, wo innerliche Paftif nothig i\u00df, wie SPMerei, \u00a9cu\u00efptur, \u00ffoefte u. f. f., ober tu 2Btffeuf$af-ten, wo mau innere 23or\u00dfe\u00dfungen lange fe\u00dfhalten mn\u00df, erreichen. dergleichen hat offenbar auch feine pfpcpifchen \u00a9r\u00fcnbe, aber \u00dfcherlich mu\u00df ifmen auch bam ^hp\u00df\u00dfhe entfprechen. dam weibliche gro\u00dfe \u00a9ehirn i\u00df letzter afm bam nt\u00e2nm Udfye ; sum innerlichen Silben wirb aber auch mehr Straft erfordert.\n4.\tUebung. durch \u00f6fterem SSieberholen berfe\u00efben \u00a9ehtrnbilber erh\u00e4lt bam \u00a9ehirn eine g\u00e4higfeit uub Neigung, btefe\u00efbeu oorsugmweife wt'eber s\u00ab er* Seugeu. hierauf beruht sum Zfoil bie Erwerbung einem treuen \u00a9eb\u00e4chtniffem, ferner bte \u00a9rste^ung s\u00ab gewtffen Stun\u00dffertigfeiten, s\u00abr \u00dfftu\u00dff n. bgl.\n5.\t\u00a9 chlaf unb Aachen. SBt'r betrauten ^auptfac^Itc^ bte \u00a9chl\u00e4frtg* fett unb bam \u00a9tnf^tafen. Sie \u00dfch im\u00a9chlafe bte php\u00df\u00dfhe ^\u00e4ttgfett bem @e* f)trn\u00f6 auf wenige s\u00abr (Erhaltung bem Sebenm nothwenbt'ge gunctionen befchr\u00e4nft, fo fcprumpft auch bam 23or\u00dfe\u00dfungmoerm\u00f6gen sufammen, wahrfcheinlich bim auf eine etnstge SSorfte\u00dfung, welche burcp ben \u00a9chlaf hinburch bleibt unb ben ga* ben btlbet, an bem bte wache ^\u00e4ttgfett wt'eber anfn\u00fcpft. der Uebergang oom Sachen sum \u00a9chlafen gefehlt aber gew\u00f6hnlich nicht pl\u00f6^ltch, fonbern burch ben Uebergangmsu\u00dfanb ber \u00a9chl\u00e4frigfeit. Senn wir fc^t\u00e4frt'g werben, fo wirb guer\u00df bam Slufnehmen ber Au\u00dfenwelt \u00dfhwiertger, weniger lebhaft, wtr fefjen unb h\u00f6ren unbeutlicher, unb f\u00fcgten, ba\u00df bte \u00a9tnne\u00f6affedtonen unferem \u00a9ehirn befchwerlt'ch fa\u00dfen, dagegen ergebt \u00dfch bte innere 23orfte\u00dfungmwelt, bunte S3tlber eilen oor un\u00f6 oor\u00fcber; nach unb nach werben aber and) bt'efe matt, unb bettn wt'rflt'chen (Ein\u00dfhfafen prt \u00fcberhaupt a\u00dfer SSor\u00dfe\u00dfungmwechfel auf. \u00a3>am Ueberwtegen ber 9\u00eeeprobuctionmbilber bauert baher nur furseBet't. Senn n\u00e4mlich bam \u00a9ehirn \u00dfch bem \u00a9chlafsu\u00dfanbe n\u00e4hert, fo gtebt em suer\u00df feJne nach au\u00dfen gerichtete \u00a3h\u00e4tigfet't auf, bte innere fann baher auf furse 3eit u\u00dfet'n oor^errf^en, unb fogar eine etwam gr\u00f6\u00dfere \u00a9t\u00e4rfe erlangen, aim fon\u00df. da nun bie \u00a9eele nicht mehr sur Gilbung oon Sahntehmnugmoorfte\u00dfungen beter= mint'rt wirb, aber hoch auch t'hre ^p\u00e4tigfeit nicht pl\u00f6^licb et'n\u00dfe\u00dfen fann, fo bilbet \u00dfe eine 3eit lang uur reprobucirte 23or\u00dfe\u00dfungen, bt'\u00f6 ba\u00f6 \u00a9etjirn uac^ unb nac|> aucp f\u00fcr bt'efe bte 25itber oerfagt, unb o\u00f6\u00dft'ger \u00a9ti\u00df\u00dfanb eintritt. \u2014 33ef\u00f6rbert wirb bt\u2019efe\u00f6 innerliche 35or\u00dfe\u00dfen beim \u00a9infc^Iafen burc\u00df ba\u00f6\u00a9cp\u00dfe\u00dfen ber klugen. \u00a3>unfe\u00df?eit unb \u00e4u\u00dferliche \u00a9ti\u00dfe muffen nat\u00fcrlich, ba fte wenig S\u00d6aprnepmung\u00f6oorfte\u00dfungen liefern, bte 9\u00eeeprobuctt'on beg\u00fcn\u00dft'gen. 5D\u00eean fo\u00dfte benfen, babur$ m\u00fc\u00dfte auc^ ba\u00f6 2)enfen \u00fcberhaupt bef\u00f6rbert werben, aber na$ \u00df^\u00fc\u00fcer\u2019\u00f6 richtiger ^Bemerfung i\u00df man im 2)unfein nie befonber\u00e4 gei\u00dfreich* \u00df)?an fann bt'e\u00f6 oerfept'eben erft\u00e4ren. \u00a9\u00f6 i\u00df m\u00f6g\u00dfctj, ba\u00df ^a\u00f6 ?t'd>t einen be* fonberg bet^\u00e4tigenben (St'n\u00dfu\u00df auf ba\u00f4 Seben be\u00e9 \u00a9e^irn\u00f6 \u00e4u\u00dfert; warum fyat aber btefen (St'n\u00dfu\u00df nicht auep ber \u00a9epa\u00df, ba wtr bet \u00e4u\u00dferer \u00a9ti\u00dfe bod> beffer benfen f\u00f6unett, a\u00ee\u00f4 bei otetem \u00a9er\u00e4ufd>? 3^ glaube baper, ba\u00f4 Stftcht* gei\u00dfretchfetn im \u00a9unfein i\u00df barau\u00f4 su erft\u00e4ren, ba\u00df un\u00f6 febe get\u00dft'ge Arbeit im 2)unfetn etwa\u00f6 Ungewohntem i\u00df, ba\u00df un\u00f6 ba^er immer bie SSor\u00dfe\u00dfung ber 2)unfe\u00df)ett aU etwa\u00f6 Unbequemem in bte Duere fommt. 23ei ber \u00a9ti\u00dfe ftnbet biefem nicht \u00a9tatt, weif bt'efe tuet h\u00e4u\u00dfger unb unm ot'ef gewohnter i\u00df.\n6.\tk\u00f6rperliche \u00a9inft\u00fcffe auf bam \u00a9ehirn. bt'efe be\u00dfehen gro\u00dfenthet'fm unb hnuptf\u00e4cp\u00df^ in ber S3efchaffenheit unb \u00e4\u00dft'rfungmwetfe bem SUutem. \u00a9tn leichter S3futret's, etn etwam \u00df\u00e4rferem \u00a9ireu\u00dfren bem SBfutem im \u00a9eht'rtt beth\u00e4tigt beffen Seben. \u00a94>on eine etwam \u00df\u00e4rfere Bewegung, fchne\u00dfem \u00a9eben, turnen, bewirft burch Anregung ber ^ersth\u00e4ttgfeit unb baburch oer=\u00bb urfa^ten f\u00df;ne\u00dfern S3\u00efutum\u00eeauf im \u00a9efum lebhaftere SSor\u00dfe\u00dfungen. Manche \u00dfften\u00dfhen ha^n im Siegen eine lebhaftere \u00a9t'nbtlbungmfraft, afm im \u00a9tehen,","page":740},{"file":"p0741.txt","language":"de","ocr_de":"^f^ologte unt> \u00fffpdjtatrte*\t741\nunb manche Sorftettungen branden ftch bann fo ftar\u00ee auf, ba\u00df einem eut (gebaute im liegen atterbings? gefallen fann, ber einem tut \u00a9tetjen nicht mehr gef\u00e4ttt. 2eute, welche nahe baran waren, su oerbtuten, betrieben fp\u00e4* ter ihren 3ufknb fo, ba\u00df anfangs ftch bie Sorftettungs?bitber in fchnetter Sotge einanber oerbr\u00e4ngt Ratten, nach unb nach aber btaffer unb itnbeftimm* ter geworben feien, bi\u00f6 enbtt\u2019ch nur eine einzige bunfte Sorftettung mit fchwanfenber \u00a9t\u00e4rfe oor ihnen gefchwebt fei, wetct;e jutent o\u00f6ttiger Sewu\u00dft* tofigfeit ^ta\u00a7 gemalt habe. \u00a3ier ^atte ber beginneube Stutmanget anfangs lieh jt\u00e4rfere iperg* unb \u00a9ef\u00e4\u00dfth\u00e4tigfeit oerurfac\u00dft, woburc\u00df gteic\u00dffant ft\u00e4rfere unb h\u00e4ufigere Stutwetten gegen bas? \u00a9ehirn geworfen w\u00fcrben, bis? bei ftch nahenber \u00a3)^nmad;t bie ^erjt^\u00e4tigfeit erlahmte. Stau hat aber biefen \u00a9in* ftu\u00df be\u00f6 Stutes? ju fyod) angefchtagen, unb ihn falfch erftart, t'nbern man behauptete, jebe frt'fcpe Slutwette fei unmittelbar \u00a9rseugertn einer Sorftef* tung, fo ba\u00df jeber neuen arterictten \u00a9tr\u00f6mung auch eine neue Sorfteflung entfpr\u00e4cpe, ja man tm* bas? Sluf^ unb Untertaucpen ber Sorftettungen ibenti* ftcirt mit bem 3uffr\u00f6men bei? arteriellen Slute\u00e9 unb beffen Abl\u00e4ufen afs? oen\u00f6fem. dergleichen wirb aber burct; bie einfache ^Beobachtung wibertegt, ba\u00df bie Sorfte\u00dfungen fiep feine<?weg$ mit einer bem Dthpthmus? ber 23tutbe* wegung entfprecpenben Stegefm\u00e4\u00dft\u2019gfeit abl\u00f6fen, fonbern baoon gan$ unab* g\u00e4ngig tangere ober f\u00fcr$ere &it oerweiten, unb ba\u00df fte nicpt pl\u00f6$li<h oer* fcpwinben unb eine ganj neue an i^re \u00a9tefle treten taffen, fonbern nur nach einer gewiffen 23erwanbtfchaft in einanber \u00fcbergeben. der \u00a9inftu\u00df bei? Sfutes? beftept nur barin, ba\u00df es? burcp feinen bctebenben 9teij bas? (Return in \u00a9taub fe$t, lebhaftere 23itber $u probuciren unb bem 2Becpfel ber Sor* fte\u00dfungen einen ebenfo leichten unb raffen S\u00dfechfef ber Silber gu bieten, da\u00df Jtebet bie Sefcpaffenpeit bei? Sfutes? eine gro\u00dfe Stoffe fpieten wirb, ift ttar. Sfut oon mehr oen\u00f6fer Statur, bas? ftch trag im (Gehirn bewegt, \u00fcbt einen beprimirenben \u00a9inffu\u00df auf ba$ \u00a9epirn, unb oerurfacpt eine Stet* gung, bei gewiffen Sorjteffungen su oerharren unb baburch \u00a9r\u00fcbefei, Stief^ fnn u. bgl. die oon bem ret'sfofen Stute bewirfte Tr\u00e4gheit bei? \u00a9epirns? \u00e4u\u00dfert fiep in einer Neigung, nur biefenigen \u00a3irnbifber mit gr\u00f6\u00dferer 2eb* paftigfeit su wieberhoten, welche t'hm bermaten gerabe am get\u00e4ufigften ftnb, unb bie\u00f6 werben wopf faunt anbere fein f\u00f6nnen, afs? fotc^e, wefcpe ben Sor* Rettungen entfprechen, mit wetchen bas? Snbiotbuum entweber gew\u00f6hnlich ober eben um biefe Seit am tiebften umgeht. \u00a9in rafler 2Becpfef unb ein Setrachten ber dinge oon mehren \u00a9eiten ift babei nicht woht m\u00f6gtic^. Uebrigeni? i(b es? hoch auffattenb, ba\u00df \u00a9panotifepe fetnes?weg\u00e9 immer tr\u00e4gen \u00a9eiftes?, fonbern manche fchon oon \u00a9eburt an tebhaft unb wi^tg ftnb. \u00a9ine 2lupfung biefe\u00f6 S\u00dfiberfpruches? m\u00f6^te nur barin ju ftnben fein, ba\u00df uns? \u00ffh'chtcpanotifchen ber S\u00eeet\u2019j be^ arterietten Stuten ber gewohnte ift, unb bie 2)epreffion burch bas? mehr oen\u00f6fe nur in einem St\u00e4ngel biefes? gewohnten Steiges? befteht, w\u00e4hrenb bas? \u00a9ehirn ber \u00a9panotifchen oon Anfang an feinen anbern 9\u00eeei$ fennt, at\u00f6 bt'efe\u00f6 \u00a9emtfeh oon arterie\u00ef\u00efem unb oen\u00f6fem.\n\u00a3)tme\tbegeht bie ^au'ytf\u00e4djiifyfiz S\u00dftrfung ber fptritu\u00f6fen \u00a9e^\ntr\u00e4nfe, bei? S\u00dfetnes?, Siere\u00f6 u. f. f. in einer Aufregung be\u00f6 Stutes? unb ber ^eqth\u00e4tigfeit. 2)urch bie hi^on bewirfte Stu\u00e9behnung unb Stnf\u00fcttung ber \u00a9apittargef\u00e4\u00dfe bes? \u00a9ehirns? bef\u00f6rbern fte anfangs? bie teilte \u00a9r^eugung unb Lebhaftigkeit fowoht ber 2Bahrnehmung$ * ats? ber 9teprobuctions?bitber. Serben aber bie \u00a9etr\u00e4nfe in gr\u00f6\u00dferer Stenge genoffen, fo entfteht eine $u gro\u00dfe 2lu\u00f6behnung ber \u00a9ef\u00e4\u00dfe, Sttonie berfeben, baburth Stutpgnation, unb 2)rutf auf ba\u00f6 \u00a9ehirn. \u00a9s? entfteht fobann ein ber \u00a9cht\u00e4frigfeit \u00e4hn^","page":741},{"file":"p0742.txt","language":"de","ocr_de":"742\t^fyctjologte unt> sPfy$tatne.\nlid;er 3u\u00dfflnb. 3\u00abe*\u00df bie Sahrnehmung ber 2\u00ef\u00ab\u00c7erm>eXt fc\u00dfm\u00e4cher, unb bagegen bie innere 9\u00eeeprobuctiott ftar\u00eeer. \u00a9er Gienfd; \u00fcberlast fid; feinen f^antaften, in einer benebelten \u00a9efedfc\u00dfaft i\u00df ber \u00e9inje\u00efne menig f\u00e4hig, ben Anbern gebulbig anju^\u00f6ren, fonbern er tramt lieber feine eige* nen \u00a9ebanten aub. 3m h\u00f6^ern \u00a9rabe nn'rb adeb Aeu\u00dfere unbeutlich, eb entfielt eine Art \u00a9r\u00e4umeret, auf treibe gule|t \u00a9c\u00dftaf folgt, \u00a9o fe\u00dfr tube\u00df fotrohl bie \u00e4u\u00dfere Anfchauung ber Ger\u00e4ufelten at\u00f6 auch bie \u00a9ection ber im kaufet) \u00a9e\u00dforbenen eine Glut\u00fcberf\u00fcdung beb \u00a9e\u00dfirnb bart^ut, fo i\u00df hoch biefe nicht bie einzige Urfac\u00dfe; benn (Jonge\u00dft'onen, welche burch anbere Ur= fatten (;erbeigef\u00fc\u00a7rt \u00dfnb, 3. 33. burcf) ftarfe anhaltenbe Gemegung, haben 3mar im Anfang eine \u00e4hnliche SBirlung, i\u00dfre folgen \u00dfnb aber teinebmegb benen ber Geraufc\u00dfung gleich ; auch unterfc^eibet ftc^ ein SBeinrau\u00dfh fe|r ron einem Gierraufc\u00df fotno\u00dfl in feinen \u00a9pmptomen alb in feinen 9?achmir* langen, obgleich beibe (\u00a3ongeftionen bemirten. (\u00a3b mu\u00df alfo habet auch fe\u00dfr auf bie Dualit\u00e4t ber \u00a9pirituofa antommen, nnb fie muffen, in\u2019b Glut \u00fcber* gef\u00fchrt, aud) eine birecte GSirtung auf bab \u00a9ehirn aub\u00fcben, treize rermuth* ltd; anfangb eine aufregenbe i\u00df, fp\u00e4ter aber burch bab Iteberma\u00df bie Straft beb \u00a9e\u00dfirnb crfc\u00df\u00f6ipft. 9\u00eeetne \u00a9pmtuofa Imbcn biefe 2\u00d6irfung fr\u00fcher, S\u00d6ein hingegen belebt allm\u00e4liger nnb l\u00e4nger unb bab \u00a9ehirn erholt ftd) ba= her auch leichter, Gier aber mirtt nicht blog alb \u00a9pirituofunt, fonbern auch alb \u00fcliarcoticum, baher gleich anfangb einigerma\u00dfen ab\u00dfumpfenb, trab aber feiten fogletch beuttich ^er\u00f6ortritt. \u00a9ie S\u00d6irfung ber \u00fcftarcotica iffc ron ben \u00a9^>irituoft\u00f6 rerfd\u00dfeben. \u00a9ie bringen bie Glut\u00fcberf\u00fcdung beb \u00a9e\u00dfimb nicht burch birecte Germehrung ber \u00a9ef\u00e4\u00dfth\u00e4tigleit, fonbern burch Z\u00e4hmung ber \u00a9ef\u00e4\u00dfnerren ber (lapidaren unb baburch gefegte Aubbehnung tiefer \u00dferror, unb ber etmaige Gtutorgabmub i\u00df blo\u00df confecutir, reaction\u00e4r, um bie \u00a9to* dung 3u heben, (gbenfo trirlen fie bom Glut aub auf bab \u00a9ehirn nicht er fl ret'3enb, fonbern fogleich abftumpfenb, trie bteb ihre locale S\u00dftrlung auf blofgelegte Serben betueift. \u00a9iefe Ab\u00dfumpfung mirb aber 3uerft burch ben Glutrei3 \u00fcbermogen, bib bie in gotge ber anbauernben \u00a9ef\u00e4\u00dfl\u00e4hmung 3U gro\u00df geworbene Glutquantit\u00e4t ebenfalls opprimirenb unb baher mit jener gleichm\u00e4\u00dfig tnirlt. \u2014 Kaffee, \u00a9\u00dfee, Aet\u00dferarten Kurien \u00dfc\u00dferlid; ebenfadb nicht blo\u00df bure\u00df Glutaufregung, fonbern unmittelbar belebenb auf\u2019b \u00a9ehirn. Au\u00dfer biefer aufregenben (\u00efigenfehaft im Allgemeinen fc^einen fie aber noch f^ecietX bie nach aubm\u00e4rtb gerichtete \u00a9h\u00e4tigteit beb \u00a9e\u00dfirnb 3U bef\u00f6rbern, baher \u00dfe ben \u00a9e\u00dftaf rerfc\u00dfeuchen, unb tr\u00e4hrenb Einige aub \u00a9emohnheit nur gei\u00dfig arbeiten tonnen, menu fie Kaffee ober \u00a9\u00dfee getrunlen haben, finb Anbere gerabe banu nur im \u00a9taube 3U \u00dfubt'ren, trenn fie leinen trinlen, \u00bbeil er fie 3U fe\u00dfr 3er\u00dfreuen m\u00fcrbe. \u2014 \u00a9ab Athrnen beb \u00a9tid\u00dfofforpbul* gafeb hat ebenfadb lebhafte \u00ffteprobuctionbbilber 3ur golge. \u2014 ^ach bem \u00e9ffen geht betanntlich bab \u00a9enten ferner, plenus venter non studet liben-ter. \u00a9ie Urfad;e ift relatirer Glutmangel beb \u00a9ehirnb, tnbem burch ben Gerbauungbproce\u00df mehr Glut im Stagen rerbraucht, unb fomit in btefen, aber auch mahrfcheinli^ in Seber, G?il3 unb Gaud;fpeichelbr\u00fcfe ge30gen trirb. \u00a7ieburch mirb bab \u00a9el;irnleben herabgefKmmt, unb 3mar 3uer\u00df h^btfd^\u00dcch in ber Art, ba\u00df eb meniger Neigung 3ur Aufnahme \u00e4u\u00dferer Qrinbr\u00fccfe 3eigt, me\u00dfhalb riete SD\u00eeenfchen unb bie mei\u00dfen Zfym nach bem (\u00efffen in \u00a9c\u00dflaf rerfaden. Aber auch kab innere Gilben mirb meniger inten\u00dfr ; menn man \u00dfch nad; bem (\u00a3\u00dfen gern aufb \u00a9opha unb in Gor\u00dfedungen regetirt, fo l\u00e4\u00dft man biefe eben ge\u00dfen unb tommen, trie \u00dfe moden; man mirb in biefem gad aber \u00dfetb \u00dfnben, ba\u00df nur bie unb get\u00e4ufigften Gor\u00dfedungen erfcheinen,","page":742},{"file":"p0743.txt","language":"de","ocr_de":"^fycfyologte unb ^fycfnatvie\u00ab\t743\nn>e\u00ef(^e better bas E)et>irn auep nur $u Erzeugung ber itnn get\u00e4uftgften pivn* bitber oerantaffen, unb fomit baffetbe wenig anftrengen; audj bteiben tu ei* nent fotzen 3uP\u00abbe eine SD\u00eeenge 23orftettungen bunfet. \u00a9obatb man aber anf\u00e4ngt, \u00fcber etwas S3efltntmte\u00f6 fd)arf nad^ubenfen, ober ju tefen, unb ba* burep baS \u00aeef>irn $u zwingen, tu einer bejHmmten SHdjtung antjattenb tfy\u00e4* tig gu fern, fo f\u00fct)tt man Erm\u00fcbung, wetd;e bei 9)?and?en fetjr batb tu \u00a9djtaf \u00fcbergebt.\n28aS fonft nodj oou \u00e4ufertidjen Itrfadjen $u bemerken w\u00e4re, fdjt\u00e4gt 2ttteS fepon ntepr in\u2019S ^ranftwfte, unb fann unt fo met;r pier \u00fcbergangen werben, weil bte \u00fcS\u00dft'rfung oon Ektn'rnfranfheiten auf bte SSorjtettungen er* jtenS bod) nur naep ben bereite aufgeftettten |3rinct>ten ju erft\u00e4ren w\u00e4re, unb zweitens, weit biefetbe im testen Slbfdjnitt otjnefmt nod) einmal $ur \u00a9pradje fontmen wirb.\n3. \u00a9tnnttdjeS \u00aeef\u00fct)t.\ndie definition beS Sorted \u00a9ef\u00fct)t*) tjat ben ^^itofo^en unb ^fpdjo* logen oon jeper fo oiet $u fepaffen gentadjt, baf wir uns um fo weniger mit einer taugen Er\u00f6rterung bar\u00fcber perumptagen wollen, als oon ben d\u00e9fini* Honen altein baS \u00a3eil ber Erfenntnif niept abfotut abp\u00e2ngt. 2Btr palten unS baper pier an eine ber gebr\u00e4uipticpften, unb be$eid;nen mit bent SSorte \u00a9ef\u00fcpl eine grofje Etaffe oon \u00a9eelentp\u00e4ttgfeiten, wetdje baS Ekmeinfcpaft* litpe paben, baf fie ein Jnnewerben eines einer beftimmten 5trt unb S\u00dfeife unfereS \u00a9etnS angemeffenen ober unangemeffenen 3uft(lKbe\u00f6 ftnb. dabei wotten mir nur einen Einwurf ber\u00fceffteptigen. \u00a3ujtgef\u00fcpte, fagt man, feien unferem innerjten S\u00dfefen fo wenig immer angemeffen unb Itntuftgef\u00fcpte im* mer unangemeffen, baf oietmepr ber breite 2Beg $ur 2$erbammnif unb ber fepmate, bornenootte pm ewigen \u00a3eben f\u00fcpre. 2Bir f\u00f6mtten biefem retigt\u00f6* fen EJrunb ben ebenfalls retigi\u00f6fen entgegenpatten, baf baS innerfte S\u00dfefen beS Sfftenfcpen eben bie Jtetfcpe\u00f6luft unb baS dichten unb dratpten beS menfeptitpen \u00a3>er^enS b\u00f6fe fei oon Jugenb auf, unb be* $?enfcp aus ei* gener $raft attein nitpt gut unb gt\u00fcdfetig werben tonne. 2Btr paben aber feineSwegS n\u00f6tpig, unS in fotepe Legionen ju oerjteigen. der 9D?enfcp ijl \u00a7war etn EJanjeS, er pat aber oerfepiebene \u00a9eiten, unb ftettt fiep in oerfepte* benen Atrien unb SBeifen beS \u00a9eins bar. Jebe nt\u00e4ftge 23et^dtigung einer oon biefen 3\u00eeid;tungen, bei Wetter eine ber im Sttenfcpen tiegenben Kr\u00e4fte ipre dp\u00e4tigfeit frei entwtdetn fann, erfd;eint atS eine biefer fpecietten SHdj* tung angemeffene, unb es ift habet an unb f\u00fcr fi$ fe^r gtei^g\u00fcttig, ob ber 2ftenfcfy auf ber anbern \u00a9eite etwas oertiert. die gorberungen beS \u00a9ewif* fenS, wenn fte nat^ partem Kampfe oon uns erf\u00fcllt werben, gew\u00e4hren uns ^o^e \u00a9etbftbefrtebigung, weit in biefem 5tugenbtid nnfer\tein bem\n^\u00f6c^ften \u00a9treben in uns angemeffener ift; nichts befto weniger fann baS Opfer, burefy welkes ber \u00a9ieg errungen w\u00fcrbe, ein ben 2tnfpr\u00fcd)en ber \u00a9inntitpfeit in biefem 5lugenbti\u00e4e fet)r unangemeffeneS fein\u00ab die \u00a9inntt^feit ij\u00ee nnf^utbig unb bttnb, unb nimmt febe \u00e9efa^ung %er fetbft unbefangen atS etwas ^IngemeffeneS, unbef\u00fcmmert um alte weitere Jotgen ; $u etwas Unangemepnem wirb it)re33efriebigung f\u00fcr uns erft, fofern wir mit unferen\nx) 2Bir braud)en faum jtt erinnern, baf; man f>ier ntrgenbs mef)r an jenen \u00a9inn beS S\u00dfortes benfen barf, tn welkem es \u00ae ef\u00fchtsempfinbnng bebeutet.","page":743},{"file":"p0744.txt","language":"de","ocr_de":"744\t\u00c7pft)$o\u00cf0$ie unt> ^fp^tatrie*\nh\u00f6heren Kr\u00e4ften t'hre netteren gotgen erm\u00e4gen \u00fcber fte nut teeren Stnforbe* rungen oergteichen. @o oiet gen\u00fcge her\u00fcber.\n\u00a3)te 3\u00abp\u00df\u00abbe nun , metche mir beim g\u00fcrten inne merbeu, tonnen fo* mof)\u00ef phpftfche hfpcfHWe fein, ba\u00e9 @ef\u00fcf>t fetbft bfeibt aber nat\u00fcrlich ba* bet immer etma\u00e9 $fpd;ifcheO. \u00a3t'er haben mir e\u00f6 $un\u00e4chft nur mit benjeni* gen \u00aeef\u00fchten ^u thun, metche im n\u00e4chften 3ufammenhange mit uuferem php* ftf^en 3\u00abjlanbe entfielen, oou biefem unmittelbar erzeugt merben, unb unmitte\u00efbar auf if;n einftief en, unb bie mir befhatb ftnnlicpe nennen. 2\u00d6t'r galten fte, ohne erfl meitt\u00e4uftg ihre dttbgtichteit ju bebuciren, ohne SDSeitere^ auf, mie fte in ber Erfahrung oortommen. @ie ftnb ber Sinter3 unb ein it)m entgegenfe^enbeO \u00a3uftgef\u00fcht, f\u00fcr mettes mir aber feinen fpecietteu 9?a* men haben, \u00a7eiterfeit unb O\u00fcfterteit, 2tngft unb \u00a3eichtigteit, Aufgelegtheit unb Unaufgeiegt^eit, straft* unb @ chm\u00e4d;ege* f\u00fchl/ 33ehagtichteit unb \u00d9nbetyag\u00efic^fett. 2ttte anberctt tuer nicht genannten ftnnlid;en (Bef\u00fchle ftnb nur \u00e4ftifcpungen ober SD\u00eeobiftcationen oou btefen. 2Btr betrauten :\n1.\tOt'e Beugung ber ftnntt'chen \u00a9ef\u00fctde auO ben St\u00f6rpequft\u00e4nben.\n2.\t\u00a3>t'e 33erh\u00e4ttniffe ber ftnntt'chen @ef\u00fchte unter ftd; fetbft, unb\n3.\tgu ben 23orftettungen.\n4.\t\u00a3>en (Sinftuf ber ftnntt'chen \u00a9ef\u00fchte auf baO ^jmftfc^e.\n1. S\u00dfenn mir hier oon (\u00efrjeugung ber ftnntid;en \u00a9ef\u00fchte au\u00f6 K\u00f6rper* ^ufl\u00e4nben fprec^en, fo muffen mir fogtet'ch bemerten, baf biefeO nicpt ber ein* St'ge 2\u00d6eg ihrer (Smtftehung ift. \u00a9ie tonnen in potentia in ber \u00a9eete jur\u00fcct* btetben unb burd) ^ffociatton fp\u00e4ter mteber erregt merben, tonnen aber auch burch h\u00f6here \u00a9ef\u00fctde her\u00fcor:gerufen merben, mie j. 33. bie \u00a3eiterteit burch bie greube, bie Unbehagtt'djfeit burch ben Sierger. 33on btefen 3$erh\u00e4ttnt'ffeu mtrb jebod; erft fp\u00e4ter bieD\u00eeebe fein, unb mir betrauten guerffc t'hre phpftfcpe ^ntflehitng, mie mir auch bet' ben 3$orftetfungen juerft bie 2\u00d6ahrnehmungen behanbett haben.\n2\u00f6ir tonnen aber ber Statur ber @a^e nach bie (Erzeugung ber ftnnti* then (Gef\u00fchle nicht oon bem (Et\u2019nftuffe ber (Eentratneroenorgane auf fie ge* fonbert barftetten, mie mir bte\u00f6 bet ben 33crftettungen gethau h\u00fcben, fonbern muffen S3eibe^ oerbinben. Oie ftnntt'chen \u00a9ef\u00fchte, fofern fte au$ bem $or* per entftehen, geben un\u00f6 n\u00e4mttch S^ac^rid^t oon bem angemeffenen ober un* angemeffenen 3\u00abftanbe beffetben, unb ba t'hre 33erfchiebenheit fctbft in ber 33erfchiebenhett biefer 3uft\u00e4nbe begr\u00fcnbet iff, fo fann t'hre n\u00e4here (Erorte* rung in 33e^ug auf (Entftehung nt'cpt ohne 9iachmet3 ber teueren gefcpehen. 9?un muffen mir aber auO a\u00ef\u00efgemet'nen \u00a9r\u00fcnben annehnten, baf bt\u2019e K\u00f6rper* ^uff\u00e4ube nur burch bie (Eentratneroenorgane auf bie (Seele mtrfen, unb auf ben 3uftanb ber teueren mtrb e$ baher am (Enbe twuptf\u00e4chtich antommen. Einige haben bt'e\u00f6 geleugnet, unb behauptet, bie (Gef\u00fchle m\u00fcrben nicht erft burth bie (Eentratneroenorgane, fonbern, menu fte burch 3#\u00e4nbe paren^p= mat\u00f6fer Organe h^^g^ufen m\u00fcrben, oon biefen fetbfl unmittelbar in ber Seele bemirft. dagegen bemerten mir einflmet\u2019Ien nur im Stdgemeineu gotgenbeO. (\u00a3$ t'ft auOgemad;t, baf ade 5u\u00bbctioneu beO ^\u00f6rpertS, animate f^e unb oegetatt'oe (ob ba\u00f6 ^f\u00f6achfen ber 9i\u00e4get unb ^>aare eine 3\u00efu\u00f4nahme macht?) unter Hinflug ber Heroen, alfo aud; ber Sentratneroeuorgane, fte* pen-\tbaher in jenen eine Unorbnung Statt, fo finb entmeber bie\nHeroen baran \u00a9chutb, ober ba\u00e9 Organgemebe nebft 33lut unb ^ta\u00f6ma. 3nt lectern gade muffen aber nothmenbig au^ immer bie Heroen mitteiben, in*","page":744},{"file":"p0745.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fffydjotogte unb ^fydnatrie.\t745\nbent ihre SSechfefmirfung mit bent 33fut unb ^arenchdnt irgenbmie ge\u00df\u00f6rt n?trb, unb ba\u00f4 (\u00a3entraforgan, au\u00f4 bent fte entfdringen, mu\u00df a\u00effo auch feiben. Ueberbte\u00e9 famt je nach ber SSeranberung ber erfranften Organe auch unmit-te\u00efbar burch SSeranberung ber SSfutmi\u00dfhung eine (\u00efinmt'rfung auf bie (\u00a3en-trafnerbenorgane \u00dfatt\u00dfnben. i\u00df ferner gemi\u00df, ba\u00df \u00dfnnfiche \u00a9ef\u00fc^e burc^ 3uftanbe ber Qfentrafnerbenorgane \u00dfatt\u00dfnben f\u00f6nnen, ohne ba\u00df anbere f\u00f6rderliche Organe borner gefittcn h\u00e4tten, unb ba\u00df fejjr oft gro\u00dfe SSerctnbe* rangen t'n festeren borgehen, ohne ba\u00df eine SSer\u00e4nberung in ben \u00dfnnfichen \u00a9ef\u00fchlen bemerfbar m\u00e4re; fo haben Unterfeib\u00f6franfheiten nicht immer (\u00a3in* ffu\u00df auf bte @cm\u00fcth\u00f6\u00dfimntung, gro\u00dfe Abmagerung i\u00df nicht immer mit Schm\u00e4chegef\u00fchf oerbunben. 9)?ith b\u00fcnft, menn man bt'efe\u00e4 Afte\u00f6 aufamnten-hart, fo i\u00df ber Schlu\u00df nat\u00fcrlich, ba\u00df f\u00f6rderliche 3u\u00df\u00e4nbe \u00dfnnfiche (Gef\u00fchle nur bermtttel\u00df be\u00f4 \u00fcfterbenfd\u00dfent\u00f6 bemirfen. Anbere 23emetfe pro unb contra ftnb nicht m\u00f6glich, meif man feinen birecten 35erfuch an\u00dfeffen fann, toie \u00dfch bie Seefe berh\u00e4ft, toenn after 3\u00abfammenhang ber \u00e9entrafnerbenor* gane mit bem \u00fcbrigen M\u00f6rder aufgehoben i\u00df. Oa\u00df iere, bei benen man noch t\u00f6ne Serben fennt, mutma\u00dflicher Seife bennoch \u00a9ef\u00fcht haben, i\u00df fein 23emei$ gegen un$, ba mir nicht behaudten, ba\u00df \u00dfnnficheS (SJef\u00fchf nicht ohne Serben be\u00dfehcn f\u00f6nne, fonbern nur, ba\u00df e\u00f4 ba, mo e\u00a3 burch 3u\u00df\u00e4nbe nerbenbegabter M\u00f6rder erregt mirb, nur burch 23ermittfung ber 9\u00eeerbenor* gane bemirft merben f\u00f6nne. Unb nun aunt Sinaefnen.\n(\u00efine\u00f4 ber gem\u00f6hnft'ch\u00dfen ftnn\u00efichen \u00a9ef\u00fchfe t'\u00df ber Schmera. Oa, fo bief un\u00f6 befannt, bemfef\u00f6en in btefem Serfe ein eigener Artifef gemib* met merben mirb, fo begn\u00fcgen mir und, nur ba$ f\u00fcr unfere 3mec\u00efe 9ioth-menbt\u2019g\u00dfe bon t'hm ju ber\u00fchren. So bief fcheint gemi\u00df, unb bart'n \u00dfimmen bie Mei\u00dfen \u00fcberein, ba\u00df er burch einen aff^u\u00dfarfen 9\u00eeeij ber (\u00a3ntd\u00dfnbung\u00f6* nerben ent\u00dfeht. Oa er aber nicht etma\u00f6 blo\u00df ftypftfche\u00f6 i\u00df, fonbern in ei* ner Affection ber Seefe burch IWf\u00e4e* be\u00dfeht, fo fragt eO \u00dfch, au mefcher Pfaffe bon Seefenau\u00df\u00e4nben er geh\u00f6rt. 3m>\u00f6rbcr\u00df i\u00df ffar, ba\u00df er nicht blo\u00df eine Steigerung ber \u00fcbrigen ftnn\u00efichen Unfu\u00dfgef\u00fchfe i\u00df, inbem O\u00fcfter* feit, Unaufgelegtheit, Ang\u00df, Schm\u00e4chegef\u00fchf unb Unbehaglichfeit felb\u00df in ihrer h\u00f6ch\u00dfen Steigerung nie aum S\u00e8mera merben. Auch fann ba$ Organ, mefcheo ben Uebergang bom dhhfW\u2122 9tet'a a\u00abr Seefe bermitteft, hier meber blo\u00df ba\u00f6 \u00a9ehtrn, noch d\u00fcrfen-, noch \u00bberf\u00e4ngerte\u00f6 SWarf fein, benn bie $ei* Sung eine\u00f6 fen\u00dftiben Serben m\u00fcrbe in biefen affein ebenfaft\u00f6 blo\u00df lebhafte 23or\u00dfeffungett ober ^e\u00dferbemegungen beranfa\u00dfen, ohne S\u00e8mera au eraeu* gen; fte mu\u00df affo, um biefen a\u00ab eraiefen, au einem be\u00dfimmten befonbern Organe, bem Sensorium commune, gefangen. Oiefer Um\u00dfanb unb ber, ba\u00df Schmera nie ohne 33emu\u00dftfetn mogficf; i\u00df, be\u00dfimmt mich S\u00ab ber An* n\u00e4hme, ba\u00df ber Schmera in fester $n\u00dfana burch ben muthma\u00dffichen 3nhaft ber \u00a7trnhohfen bermitteft merbe. Oie 23emeife f\u00fcr biefe \u00a7dduthefe feinen mir tn gofgenbem au fiegen. Sir haben fchon bei bem Abfchnitt \u00fcber ba\u00f6 S3emu\u00dftfetn bon einem \u00a9runbgef\u00fchf ber Seefe gefdrothen, moburch fte \u00dfch unb ihren Organi\u00e9mu\u00e9 aU eine\u00f6 f\u00fchft, unb au\u00f6 be\u00dfen 3ufammentre\u00dfen mit ber Sntd\u00dfnbung ba\u00f6 SBemu\u00dftfein refuftirt. Wit jeber bemu\u00dft merben-ben (\u00fcEntd\u00dfnbung mt\u2019rb auch biefe\u00f6 \u00a9ef\u00fchl bemu\u00dft; mir merfen aber im ge* m\u00f6hnfichen \u00c7eben nicht auf ba\u00dfelbe, meif e\u00f6 immer ba\u00dfefbe bfeibt; un\u00f6 in-teref\u00dfrt mehr bie $er\u00e4nberung, bie 3)?annichfaftigfeit ber Srnpfinbungen.\nbr\u00e4ngt \u00dfch un\u00f6 nur auf, menu e\u00f6 \u00dfch in einer be\u00dfimmten Otuafitat bar-\u00dfeflt, menn e\u00f6 burch frembe St'nmirfung entmeber au\u00dfergem\u00f6hnfi^ be\u00df\u00e4rft ober berneint mirb. Oa\u00f6 Sr\u00dfe gefc\u00dfieht burch m\u00e4\u00dfig \u00dfarfe, einen mittfern","page":745},{"file":"p0746.txt","language":"de","ocr_de":"746\t^fpcfofogte unb ^Jf^tatrte*\n\u00a9rab von Nerventf\u00e4tigteit erregenbe, baS 3tt>et'te burcf Mr ftavte, bie Ner* ventf\u00e4tigte\u00fc ^efttcj erregenbe Net'je. tomrnt atfo btof auf bcn \u00a9rab ber Nervenerregung an, ob e\u00fbt qualitativ gleicher Net$ ^u\u00df ober \u00a9tfmer^ er* regt unb nitft btof barauf, ob berfetbe tut Slttgemet'nen an nnb f\u00fcr \u00dfcf an* genefnt ober unangenefm fet. Oemt unangenefm unb fcfmerjfaft f\u00e4ttt nieft ^ufantmett; eS tann e\u00fbt \u00a3on unangenefm fetn, toenn er aucf fefr fcfwacp i\u00df, unb ein fon\u00df angenefnter burcf \u00fcberm\u00e4ft\u2019ge \u00a9t\u00e4rte uns \u00a9cfnter$ verur* facfen. \u00a9otife \u00a9ntp\u00dfnbungeit, bte t'rn gewbfnt\u00fbfen \u00a9rabe angenefnt \u00dfnb, tonnen burcf Steigerung ptb^ticf $unt \u00a9cftneq toerben, ofne er\u00df burcf eine Niittet\u00dfufe finburcf \u00a7u gefeit, tote 5. S3, berget, namenttt'cf aber bie\u00e4\u00dfot* tu\u00df, bte gerabe auf bem fbcf\u00dfen (Gipfel ber 2u\u00df unmittelbar in \u00a9cfnterj umfcft\u00e4gt. \u00a3)te grage tft aber nun, inwiefern eine feftt'ge Nervenerre* gung $ur gotge faben tarnt, baf baS \u00a9infeitSgef\u00fcft pm \u00a9cfnter$ tot'rb. feie teleologt'fcfe Beantwortung bt\u2019efer grage pflegt $u jagen, ber \u00a9cfrner^ gebe uns tunb, baf eines unferer Organe in \u00a9efafr fei, baf ttnferem Beben \u00a9cfabcn brofe u. bergt., aber gerabe bei ben gef\u00e4frticf\u00dfen Uebetn, bei S3ranb unb B\u00e4fntung, feftt ber \u00a9cfnterg. \u00a9icferlt'cf muf atfo in ben tetben* ben \u00a9ebttben, wenn fte \u00a9cfrnerj verurfacfen fotten, nocf tebenbige Neactt'on fein, unb ber \u00a9cfnter$ mag baf er eine \u00a9egenwefr beS Nerven gegen e\u00fbt feinbticfeS \u00fcberm\u00e4cftt'geS N?omcnt fetn. 3^enfatt\u00f6 werben wir bem^ufotge ben gaben jur B\u00f6fung unferer grage in ber eigentf\u00fcmticfen 23efcfaffenfeit ber Nervenerregung fetb\u00df fucfen muffen. SBir bemerken n\u00e4mtt'cf, baf, wenn feftige \u00e4ufere Neije ben Nerven treffen, in bemfetben 2lugenbticte, wo ber \u00a9cfmer$ eintritt, ber Nerve auff\u00f6rt, gegen \u00e4ufere Net'je nacf feiner ge* wofnten eigentf\u00fcmticfen S\u00d6et'fe ju reagiren. S\u00dfenn wir uns ben ginger verbrennen, fo tonnen wir an ber gebrannten \u00a9teile nt'cft ntefr f\u00fcften unb taften, wir befommen burcf biefetbe nt'cft ntefr bt'e entfprecf enbe \u00a9ef\u00fcftS* emp\u00dfnbung, bt'e fon\u00df ber \u00a9egen\u00dfanb bewirten w\u00fcrbe, fonbent wir tonnen nicfts ntefr bamit entp\u00dfnben atS \u00a9cftner^ (unb Bu\u00df, j. S3, bei wofttfuenben Ueberfcft\u00e4gen). Btenbung burcf gretteS Bt'cft raubt uns bte N\u00eebgticfteit, \u00e4ufere \u00a9egen\u00df\u00e4nbe 31t fefen. Ote \u00a9tnp\u00dfnbung beim \u00a9cfmer$ ift fornt't t'm* mer eine f\u00f6cf\u00df ge\u00dfeigerte fubjective. Snbent ber Nerv burcf feine fubjec* tive \u00a3f\u00e4ttgteit verfinbert wirb, von auf en fer weiter in Stnfprucf genom^ men ju werben, fcf tief t er bt'e weitere (\u00a3t'nwirtung fet'nblt'cfer Net'je vort ft^ ab. 2Ba\u00f4 bt'e \u00e9ongefton im \u00a9ef\u00e4ffpfem if, ift ber \u00a9tfmerj im (\u00efmpftn^ bung\u00f4nerven. SBenn ber Nerv ficf burcf \u00a9inftfr\u00fcmpfen, 3\u00abf<itnmentrt'e^ett fetfen tonnte, fo w\u00fcrbe er e\u00f6 tfun; aber fo ift fetn einziges SNittet, ftcf gegen auf en ju fcf\u00fc^en, bie fubfectt've Ueberret'jung feiner Energie, \u00a9r fttcft feine (\u00a3riftens ju befaupten, um nt'cft get\u00e4fmt ju werben (wte ftarte\u00f6 pt\u00f6^ticfe\u00f6 Heft ^weiten pt\u00f6^tiefe S3tinbfeit, e\u00fbt ftarter, pt\u00f6^tiefer \u00a9efatt 5taubfeit ofne \u00a9ef* unb ^brfefmer^ bewirten). Oerfetbe Borgang wt'eber^ fott ftef nun im Organe be$ Bewuftfetn\u00f6, be\u00f6 \u00a9t'nfet't\u00f6gef\u00fcft^. \u00e8er \u00fcber^ m\u00e4eftige (\u00efinbruct von \u00a9eite be\u00f6 Nerven jwingt baffetbe, um nieft ju unter* liegen, feine ganje ^raft biefem (St'nbrue\u00efe entgegen auf^ubieten unb concentrtren, unb e\u00f6 wirb in biefem S\u00efugenbtie\u00efe mefr ober weniger f\u00fcr an* bere (\u00a3\u00fbtbr\u00fc\u00e0e unempf\u00e4nglich Oiefe gewattfame SBegret'fung vom \u00fcbrigen Organismus unb baS ^t'njerren auf einen einzelnen \u00a9inbrut\u00ee greift vernttf* tenb in baS \u00a9infeitSgef\u00fcft ber \u00a9eete ein, wet^eS eben baburtf ^n einem BernicftungSgef\u00fcft wirb. Unb bart'n be\u00dfeft ber \u00a9(fmerj. (\u00a3faratteri\u00dft\u2019f(f be^eiefnet bafer bte \u00a9pra^e einige Strten beS \u00a9cfmerjeS mit bem S\u00dforte 3\u00ab)(tng (Wie \u00a9tuftjwang, worunter nieft bie N\u00f6tfigung, $u \u00a9tufte ge*","page":746},{"file":"p0747.txt","language":"de","ocr_de":"^fpcfjotogie unb ^fpdnatrie*\t747\n^enr fonbern ber (Schmer^ beim Stuhlg\u00e4nge oer\u00dfanben n>trb ; Oboen^mang), unb bie AluObr\u00fccfe: oor S<bmer$ in ben 33oben \u00dfnlen, t>or Schmer^ oerge* \u00c7en, met'fen beutlich auf jene\u00e9 ASernicbtung\u00e2gef\u00fcbl fyn. Ote Atrt, mie ber nat\u00fcrliche 9ftenfch, fomie auch ba\u00e9 Zfytx, ben \u00e9c^merj $u \u00fcbermt'nben frn^t, tft lebiglt'ch auf bt'efe (Ent\u00dfebung\u00f6meife beffe\u00efben gegr\u00fcnbet, er fdjreit, ftampft, bei\u00dft bte 3abne $ufammen, AWe\u00f6 blo\u00df, um bte einfeitt'ge Wt'nret'\u00dfung be\u00f4 \u00a9ef\u00fcble\u00e9 au bte fcbmerjbofte (Emp\u00dfnbung $u oerbinbern uub burch einen aubern \u00dfarlen (Einbrud ein \u00aelei<bgemicjjt tnt 23emu\u00dftfetn ^erjuftetXeu. 3<*/ fogar einen an 9\u00eeaferet grenjenben 3u\u00dfnnb lann ber S<hmer$ erzeugen, in* bem er ben S\u00cf\u00cfenfcben unf\u00e4hig macpt, aubere \u00a9ebanfen $u faffen, unb bei ber 28abt ber 2)?ittet jur (Entfernung unb Uebert\u00e4ubung be\u00ea ScbmerjeO mit Ueberlegung $u Serie $u geben; er lamt bte beftig\u00dfen \u00aeem\u00fctb\u00eabemegungen be\u00f4 3orne$ unb ber Sutb Hervorrufen. (Eigentliches Oelirium aber lann er mohl nur burch hinjutretenbcG ^e^er $ur So\u00efge b\u00e4hen. mtr fchon fr\u00fcher bem (EinbettSgef\u00fcbl als Organ bte Wirnb\u00f6blen mnbtctrt b^ben, unb ber Schmerj nicht ohne 33emu\u00dftfein m\u00f6glich tfl, fo m\u00fcffen mtr confequent aucb t'bm bte ^irnbobten als Organ julegen. Alu\u00dfer bem fc^on \u00a9efagten mtrb bt'e\u00f4 noch burtb SolgenbeS erl\u00e4utert, lieberatC, mo ootl\u00df\u00e4nbige 23e= mu\u00dftto\u00dfgleit iff, tft fetn Schmerj. innerliche fchnterj\u00dfillenbe bittet ftnb gro\u00dfenteils folche, melche in gr\u00f6\u00dferen \u00a9aben Bet\u00e4ubung $ur Jolge b\u00e4hen-\u00e4\u00dftr miffen aber auch, ba\u00df fo\u00efc^e Mittel febr $u Dleflerbemegungen biSponi* reit; ba nun btefe \u00fcberhaupt um fo teinter erfolgen, je mentger bie Heroen* retje oom \u00a7trncentrum aufgefa\u00dft merben (baper bet bem o\u00f6ttt'gen fanget btefe\u00f6, bet Oecapitatton, am leicbte\u00dfen), fo liegt ttnS bte ASermutbung febr nabe, ba\u00df eS oor^\u00fcglt'cb ba\u00f6 SBemu\u00dftfein fei, maS bas 3\u00ab|\u00ee\u00fbnbefommen oon 3\u00eeefferbemegungen erfcpmert. OaS \u00dfnnlicbe 23emu\u00dftfet'n ift n\u00e4mlich eine \u00a9runbbebt'ngung, ohne melcpe ber (Etn\u00dfu\u00df ber St'Ul\u00fcr auf bte 23emegungS* organe nicht benfbar ift, 9\u00eeeflerbemegungen m\u00fcffen aber um fo teilter erfol* gen, je ment'ger bie 2Bi\u00fcfitr ihnen bwberltch ift. Sttobiftcationen beS \u00a9chuteras ftnb vielleicht auch bte (Gef\u00fchle beS W un g\u00e9r\u00e9 unb be\u00e9 Our = fle\u00e9, me\u00eecbe eigentlich (Eombtnationen fpectftfcber (\u00c8mpftnbungen mit ben (Gef\u00fchlen be\u00f4 \u00a9cbmer^e\u00f4 unb ber Unbebag\u00efichfett ftnb.\n^)te Weiterleit unb O\u00fcfterleit empftnben mir tm 2$orberfopfe. J\u00dft'r bemerlen, baf geltnb erregenbe (Etnf\u00ef\u00fcffe auf ba\u00f6 \u00a9ebtrn Wdterfett, \u00fcberm\u00e4\u00dfig reijenbe ober beprtmtrenbe O\u00fcfterfeit ^ur ba^en* 2)uber fltmmen t'm Allgemeinen (abgefeben oon gemtffen 3\u00abbtotbualitaten) auge^ nehme (Ger\u00fcche, \u00a3\u00f6ne unb Farben un\u00f6 b^ter, unangenehme, namentlich tr\u00fcbe, fchmu^ige, bunlele Farben un\u00f4 b\u00fcfler. ^in better, fy\u00e4ttvtv 2:ag fttmmt utt\u00f6 anber\u00ea, als ein ftnjlerer, molliger. \u00a9ro|e ^\u00e4lte unb A\u00d6\u00e4rnte ftimmen in ihrer S\u00dfirlung attf\u2019\u00f6 (Gehirn bartn \u00fcberein, unb ftimmen un\u00f6 b\u00fcfter. 3)urch bte \u00aeemobttbett be\u00f6 Sangefcblafen\u00f6 mtrb leicht eine gemt'ffe (Stumpfheit be\u00f6 ^)ebirn\u00f6 gefegt, melcpe ftch in ^r\u00fcbfelt'gleit unb ASerbr\u00fc\u00df\u00bb lichleit \u00e4u\u00dfert. Spa\u00dfig befc^leunigter 33lutumlauf unb etn Ir\u00e4ftigeS, artc^ rietle\u00e4 S3lut machen un\u00f6 beiter, \u00fcbergro\u00dfe S3lntjufubr aber, oeu\u00f6fe S5efchafs fenbeit ober Ueberf\u00fcttung ber S3lutmaffe mit fcpabbaften (Stoffen ober viel rohem (Ebplu\u00e4, mte bet manchen (Effern, bte buch\u00dfablith bumm effen, maffertge\u00ea ober ju menig S3lut, mte bei ^rotifchen, ferner alle 3u\u00df\u00e4nbe, bet melden ba\u00f6 (Gehirn einen Orud erleibet, mte Meningitis chronica, menu fte in ^rfubat \u00fcbergegangen i\u00df, \u00fffeubopla\u00f4men u. bergt. AlUe\u00e9 biefeS erzeugt im Ourchfchnitt immer eine menig\u00dfenS relativ b\u00fc\u00dfere Stimmung. (E$ i\u00df offenbar unb mt'rb laum oon Seutanb bejmeifett merben, ba\u00df in allen","page":747},{"file":"p0748.txt","language":"de","ocr_de":"748\t^fpcfjofogte unb spfydjiatne.\nbtefen fatten jun\u00e4cp\u00df bai? gro\u00dfe @ept'rn ba$ bie Stimmung Beranla\u00dfenbe t'\u00df, wenn auep bte wetteren Urfacpen tn anberen \u00a9Renten unb Organen $u fucpen ftnb.\n2\u00ef#foe\u00efegtpeit unb Unaufgelegtpett ftnb \u00aeef\u00fcple, weltpe \u00dfip auf bte tempor\u00e4re f\u00f6r\u00e4ftigfeit ober Bcf\u00e4pigitng $u get\u00dftger ober f\u00f6rderlicher \u00a3pattgfeit bejtepen. Sofern btefe oont K\u00f6rper abp\u00e4ngt, mu\u00df fte in bem ^r\u00e4fteju\u00dfanbe entweber bei? 9?eroenfp\u00dfemi? \u00fcberhaupt ober einzelner \u00a3petle beffelben wentg\u00dfem? mit begr\u00fcnbet fein. ttnf\u00e4ptgfett, Itnfr\u00e4ftigleit einzelner ber SGSittfiir unterworfener .Organe, wenn nt'cpt eine (St\u00f6rung tn t'prer (\u00a3r* n\u00e4prung u. bg\u00ef. etngetreten t'\u00df, wenn fte alfo fonfl ganj normal ftnb, fann nur bann t'pren \u00a9runb paben, ba\u00df bte fr\u00e9t\u00e9 Str\u00f6mung be$ \u00fcfteroenprincipi? $u ben betrejfenben f\u00fcnften gehemmt ober gefcpw\u00e4cpt i\u00df. 9?un be\u00dfept, wie wir fp\u00e4ter noep bewetfen werben, et'n\u00dfweilen aber noep anttetptren muffen, ein befonberei? Organ ju bem 3tt>e<\u00efe, ben einzelnen Organen benjenigen 3\u00abfcpu\u00a3 an Beroenprt'nctp, beffen fte $ur augenbliifrtcpett Stp\u00e4tigfeit gerabe beb\u00fcrfen, juju\u00efetten, unb btefei? Organ i\u00df bai? freine \u00a9eptrn. Uebera\u00ef\u00ef ba* per, wo ber Gebern?* unb ^r\u00e4fte^u\u00dfanb bei? freuten \u00a9ept\u2019rn\u00f6 oon ber 2lrt i\u00df, ba\u00df ei? feine Sipulbig\u00eeeit niept gep\u00f6rtg ober nur trag tpun lann, paben Wtr bai? \u00a9ef\u00fcpl ber Unaufgelegtpett. (\u00a3tn gro\u00dfer \u00a3pet'l ber bet ber O\u00fc\u00dferfet't angef\u00fcprten Momente lann auep auf bai? freine \u00a9eptrn wtrfen unb burep baffeibe btefei? \u00aeef\u00fcpl erregen. 2lu\u00dferbem i\u00df befonberi? fetne (\u00efrwetcpung notortfep mit gro\u00dfer Unaufgelegtpeit oerbunbett. \u00a9tn letzter Blutrei$ unb Anregung $u m\u00e4\u00dfiger Stp\u00e4ttglett bei? freuten \u00a9eptrm? oon Sette ber Seele erp\u00f6pt feinen \u00a3ebem?$u\u00dfanb, baper oerfe^en um? leicpte Bewegungen, geep* ten, Seiten, Spajterengepen in etn frtftperei? \u00a3ebem?gef\u00fcpl, wenn wtr burdp l\u00e4ngere Bupe erfcplafft waren. 3n ber mutpma\u00dfltcpen Bejtepung be3 fret* neu \u00a9eptrm? liegt otelleicpt autp bie (\u00fcrrfr\u00e4rung ber Slpatfaepe, ba\u00df l\u00e4ngere sJiicptbefriebigung be$ \u00aeefcplecpti?triebe$ fur ben, ber baran gew\u00f6pnt war, ein \u00a9ef\u00fcpl oon \u00a3r\u00e4gpet\u2019t unb 2lpatpie jur f\u00c7o\u00efge pat; bte attgugro\u00dfe Be* frt'ebigung beffelben bewirfr aber bai? ^\u00e4mlicpe burtp Ueberretjung.\nSeicptigfeitunb 5lngft. Oai? \u00aeef\u00fcpl ber 8lngfl i\u00df ein ftnnlicpei? \u00a9ef\u00fcpl, unb barf burepau\u00f6 ui'ept mit ber gurept oerweipfelt werben. SSfrr f\u00fcplen bie 2frtg\u00df in ber Bru\u00df, im \u00a7erjen, all? Befremmung, Hemmung bei? 2ltpmem?. Oa nun baejenige Organ, weltpei? bte 2ltpmungi?organe oor^ttgi?* weife mit Heroen oer\u00dfept, bai? oerl\u00e4ngerte B\u00eearl neb\u00df ben $un\u00e4cp\u00df unter ipm Itegenben Stpeile bei? ^\u00fcdenntarlei? i\u00df, fo wirb Sfrtg\u00df \u00fcberall eintreten, wo bie \u00a7er$* unb 2ltpmungi?tp\u00e4ttgfeit unb, entweber all? Urfacpe ober Jolgc baoon, auep bie ungepinberte \u00a3p\u00e4tigleit be$ Biarlei? gepemmt i\u00df. Bet 8uft* mangel, jungen* unb ^erjent^\u00fcnbungen, Bru\u00df* unb |)erjbeutelwafferfu(pt, organtfepen \u00a7erjfeplern, Sineurp\u00e9men i\u00df immer mepr ober weniger 2lng\u00df ^ugegen. 5lu\u00dfal(enb i\u00df habet, ba\u00df bie ^ptpi\u00dfter namentltcp im lebten Sta* btum \u00dfcp wenig am? t'pren Setben maepen unb fogar ooHer Hoffnung \u00dfnb. 3n ber pier \u00dfatt\u00dfnbenben Sln\u00e4mie lann ber \u00a9runb niept liegen, ba Qtploro* tifepe gew\u00f6pttlicp traurig \u00dfnb. BieHeicpt \u00dfnbet bei bem Ber$eprung$proce\u00df in ben Zungen weniger eine Oppref\u00dfon ber \u00a3ungentp\u00e4tigleit, all? eine er* p\u00f6pte S\u00eeet^barfeit in bem notp gefunben \u00a3peile ber Zungen unb ftpleuuigerer Blutumlauf in benfelben Statt, wof\u00fcr Bfrmcpes? ^u fpretpen ftpeint. \u2014 (\u00a3\u00f6 giebt ntept leicpt einen mutptgen, leben\u00e9fropen B\u00eeann, be\u00dfen Brn\u00dffa\u00dfeu fcpleipt gebaut w\u00e4re, unb Slftpmatiler waren wopl nie gelben. S\u00eeet'cpe ber Spiere \u00dfnben wir ^iemttcp regelm\u00e4\u00dfig mit bem Borperrfcpen ber 2ltp* mung\u00f6organe letzten Sinn unb \u00a3ebew?mutp ^>anb in \u00a7anb gepen, wie biei?","page":748},{"file":"p0749.txt","language":"de","ocr_de":"sPft)$oIo9te unb ^fydjtatrte*\t749\nam beutlichgen bie 23\u00f6gel beweifen, bte aber eben beghalb aud; leicht in Slngfl ger\u00e4tsen (fd)eu werben). \u00a3>ie SSpgeX haben auch etne anfehnlt'che \u00dfttebu\u00dfa, w\u00e4hrenb bte gleichg\u00fcltigen gtfc^e nur etne glatte fmben. \u2014 S\u00dfenn 2lngg burch f\u00f6rderliche 3ug\u00e4nbe erzeugt ttn'rb, mug fte t'nbeg nicht a\u00dfernal ihren \u00a9t'$ in ben S\u00eeefptrattonSwerf\u00e0eugen haben. 2)te Urfache fann auch in anberen fcrganen g\u00a3en, unb entweder mechantffh ober burch Keffer auf bte S\u00eeefpt'ratt'onSorgane wt'rfen. Leberanfchwe\u00dfung, Ueberf\u00fc\u00dfung beS SD\u00eeagenS, StputpanitiS f\u00f6nnen einen \u00a3)rucf auf bas 3werchfe\u00df unb bte Lungen aus* \u00fcben, bet UnterleibSent^\u00fcnbungen unb 31euS oermehrt bas 2ltl;mett ben \u00a9chmer^, wirb baher m\u00f6glt'chg ^ur\u00fccfgehalten, unb oerurfacpt fo 21ngg. 23ei Sftagenent^\u00fcnbung ig ohnebieS ber SBaguS unmittelbar afftctrt. \u00a3)ie foge* nannte ^pr\u00e4corbt'alangg fcpeint nidgS weiter ju fein, als ^Inrjfi:, oerbunben mit einer eigent\u00fcmlichen @mtpgnbung in ben ^r\u00e4corbt'en. 2)te Medulla oblongata hat burch ihre Heroen auch SBe^iefmug $u ben \u00a9mpftnbungen bes 2>urfteS, hungers, (\u00a3fe!S, a\u00dfe biefe ^aben in ^b^eren \u00a9raben bt'e 21ngg jur ^Begleiterin, ja eS entgeht auch 21ngft oft, wenn burch t'rgenb ein \u00a7in* bernig baS \u00a9gingen erfepwert ift. 3n bt'efen Ratten hat fte t'nbeg gugleich auch fc^ott einen pfpehiffhen \u00a9rrntb. \u00a9ehr oft n\u00e4mlich, wenn ein heftiger \u00a9tbmerj ober ein anbereS fehr unangenehmes \u00a9ef\u00fchl, namentlich baS ber Unbehaglt'chfett unb ber \u00a9chw\u00e4che, ober irgenb eine ungewohnte bebenflt'che \u00a9mpgnbung ben \u00dfttenfthen pet'nlitp afftct'ren, ffhl\u00e4gt gd; aud; baS \u00a9ef\u00fchl ber 21ngg baju. \u00a3)t'eS entgeht aber fobann lediglich auf pfpehifchem 5 bie SBorge\u00dfung ber m\u00f6glichen Fortdauer ber peinlichen Qnnpftnbung, baS SBewugtfein, bag man fte nicht werbe ertragen f\u00f6nnen, ber \u00a9ebanfe an bie m\u00f6glichen gbl\u00f6ett/ ja manchmal bie augenfchetnlt'che Lebensgefahr, erregen fcjjneft genug intenftoe gurdg unb \u00a9raufen, welche felbft Wt'eber \u00e9\u00efngft jur f\u00c7o\u00efge haben; fyizv ift bann biefe nicht mehr eine blog f\u00f6rderliche, fonbern eine burch pfpcht'ghe Urfachen, durch 23orge\u00dfungen unb 21ffociatt'onen erregte. SBt'r f\u00fchren ftatt mehren nur ein SBeifpt\u2019el an. SBei Urinoerhaltung oott S31afenl\u00e4hmung geraten bie Patienten, wenn bt'efelbe anh\u00e4lt, oft in bte un* f\u00e4glt\u2019chfie Slngft. \u00a3>ter wirb man auf feine 21rt nach Weifen f\u00f6nnen, bag bie ^ranfhet't felbft auf f\u00f6rderlichem S\u00d6ege bie 21ngg erzeugt h^be ; eS gnb ot'el* mehr baS anbauernbe hbchff unbehaglt'^e \u00a9ef\u00fchl, bte ungewohnte \u00a9rnpftn* bung, bie ffets vergebliche Slnffrengung, ben Urin ju entleeren, welche burch bie SSorftetfung ber brohenben \u00a9efahr unb be\u00f6 Unoerm\u00f6genS, burch ben \u00a9e* banfen, bie \u00a3iual noch l\u00e4nger ertragen gu m\u00fcffen, (Jntfe^en, SSer^weiflung unb in beren golge intengoe ^tngft bewirfen. 9)?an erfl\u00e4rt biefe in folgen g\u00e4Uen wohl fo, bag bas Leben geh gegen ben einbrtngenben iob gr\u00e4ube, bag 21ngg \u00fcberall etntrete, wo bem Leben beS \u00a9anjen \u00a9efahr brohe, aber offenbar unrichtig, benn einerfeitS tritt ge oft ein, wo in ber \u00a3lmt nidg bte mtnbege \u00a9efahr f\u00fcr baS Leben oorhanben ig, unb anbererfettS fehlt ge h\u00e4u* gg, wo ber iob offenbar nahe ig, g. SB. bei eingetretenem SBranb, im lebten \u00a9tabium ber Lungenfucht. \u2014 \u00a3)aS oerl\u00e4ngerte SD\u00eearf fann auch f\u00fcr geh felbft burch ein ibiopathifcheS Leiben 51ngg erregen, was bei oielen ^>hpo* thonbern unb \u00a3pgert'fcben ber ga\u00df fein mag. \u00c7U\u00f4^licbe, unoermuthete \u00a9in* neSeinbr\u00fcde machen \u00a9chrecfen unb baburch 51ngg, am meigen thut bieS aber ber pl\u00f6fjlt\u2019che, garfe \u00a9cha\u00df, oermuthlich, weil ber \u00a9eh\u00f6rnero aus bem oer* lungerten 5D\u00eearf entfpringt.\n^raft* unb \u00a9chw\u00e4chegef\u00fchl* \u00a9a\u00f6 \u00a9ef\u00fchl ber $raft bezieht geh auf baS Verm\u00f6gen, fowohl bie \u00a9inwirfung ber 21ugenwelt p ertragen, als auch auf bt'efelbe $u wt'rfen. (\u00efigentli^ m\u00fcgte es baher a\u00dfen Zentral*","page":749},{"file":"p0750.txt","language":"de","ocr_de":"750\t\u00c7fycbofogte unt> \u00c7f^iatrte.\nOrganen, aus melden Heroen entfprtngen, a\u00effo auch bem gro\u00dfen \u00a9ebt'rn, fleinen \u00a9ebt'rn unb \u00bberl\u00e4ngerten 9)iarfe gufontnten. Oa mir t'nbe\u00df, menn mtr oon f\u00f6rperlic\u00dfer kraft fprec\u00dfen, tut gem\u00f4bn\u00efichen \u00a3ebett bas Sort nicht in jenem mettent \u00a9inn\u00e9 nehmen, fonbern barunter fpectett bie SD\u00eeuSfe\u00effraft \u00bber\u00dfeben, fo merben mtr auch bas kraftgef\u00fcbl tn btefem engern \u00a9inn\u00e9 neb* men b\u00fcrfen. Nat\u00fcrlich \u00bber\u00dfeben mtr nnter bentfelbett nicht bte \u00a9ef\u00fcb\u00efS* emp\u00dfnbung oom einzelnen SD\u00eeuSfe\u00ef, fonbern bas g\u00fcblen unfereS \u00a9efammt* gu\u00dfanbeS tn 23egug auf SD\u00eeuSfelbemegung \u00fcberhaupt, \u00a9a nun ber bei met\u00ab tem \u00fcbermtegenbe \u00ceJetl ber 9D?uSfe\u00efner\u00bben feinen Urfprung tnt S\u00eettcfenntarfe bat, unb btefeS baSfenige Organ i\u00df, meines gun\u00e4cbft bte einfache SJ\u00eeuSfel* bemegung \u00bbermittelt, fo b\u00fcrfen mtr fe\u00dffe^en, ba\u00df bas kraftgef\u00fcbl tn \u00bbor* gugSmeifer 33egt'ebung gurn S\u00ee\u00fccfenmarfe fte^e. lebhafte 33lutcirculation be* mirft burcb geh\u00f6rige Aufregung beSSft\u00fccfenmarfeS kraftgef\u00fcbl, aber \u2018plethora in btefem, fomte blutleere, erzeugt \u00a9cbm\u00e4<begef\u00fcbl. 3ebe angenehme \u00e9tei* jung ber ipaut, mie fri\u00dfbe Suft ober ein 33ab, gem\u00e4hrt ein \u00a9ef\u00fcbl ber grt* fc^e unb Sebenbigfeit, mabrfcbeinlicb burd; bt'recte Erregung beS 9\u00ee\u00fcc\u00efenmar* les \u00bbon ben fen\u00dfbeln Wautner\u00bben auS. 3ebe alfgu\u00dfrenge k\u00e4lte ober $t'\u00a3e bemirft etn \u00a9ef\u00fcbl ber \u00a9cbm\u00e4cbe. Ote D\u00ee\u00fctfenbarre i\u00df mit bem \u00a9ef\u00fcble gr\u00f6\u00dfter SD\u00eeattigfeit unb Winf\u00e4lligfett \u00bberbunben, unb menu babei aud; anbere (Stimmungen, SSerbruf\u00efit\u00fffeit, \u00e4raurigfett \u00bborfommen, fo geigt bas nur, ba\u00df er\u00dfenS bas \u00a9ebirn auch irgenbmte mtt\u00efeibet unb ba\u00df gmeitenS ftcb ber Crante \u00a9elb\u00dfoorm\u00fcrfe \u00fcber feine eigene 33erfcbulbung macht, meldjeS 33eibeS bei ber auS \u00a9amenoerfcbmenbung ent\u00dfanbenen S\u00ee\u00fcc\u00efenbarre faft \u00dfets ber gatt gu fein pf\u00efegt. 33ei anberen S\u00ee\u00fccfenntarfsletben, mettre ebenfalls Z\u00e4hmung in t'bs rem \u00a9efolge gu haben p\u00dfegen, g. 33. bei cbronifcber SttpelttiS, fann ber kranfe bis gum Oobe ungetr\u00fcbte Weiterfett unb Wsffanng bemabren, menu er ftcb gleich Mr ntatt f\u00fchlt-\n23ebaglicbf eit unb Unbehaglich! eit. Senn mtr biefe 2luS* br\u00fcde nicht in ber meitern 33ebeutnng nehmen, in melier fie, obgleich nur per abusum, aud; \u00bbon \u00a9em\u00fctbSguft\u00e4nben ber 3nfriebenheit u. bgl. gebraucht merben, fonbern tn ber engern, urfpr\u00fcng\u00efichen, mo fte ftch aufs k\u00f6rperliche begiehen, fo fehen mtr, ba\u00df betbe 3u\u00df\u00e4nbe gmar febr oft mit ben bibber be* fprocbenen ftnn\u00eft'chen \u00a9ef\u00fci\u00dfen gufantmen \u00bborfommen, aber hoch \u00bbon ibnen fpectftfch \u00bberfd;t'eben ftnb. Sir fprechen \u00bbon behagen bauptf\u00e4cblicb bei \u00a9e* legenbett \u00bbon \u00a9petfen unb \u00a9etranfen, bie uns gufagen, einer frtfchen \u00a3uft, bte mir atbmen, \u00bbon Unbebagficbfeit namentlich bann, menu es un\u00f4 t'rgenb* mie im Unterleibe feblt, unb mil! man fagen, baf einem etma\u00f4 recht bebagt bat, fo ftreicbt man auch n>ob\u00ef 33ruft unb 33aucb. kurg, man gebraucht ba^ Sort 33ebag\u00eftcbfeit \u00fcberall, mo man au\u00e9br\u00fccfen mill, ba\u00c7 e\u00e9 bem niebern Obetle be\u00f4 tbierifcben Setbe\u00f6, bem \u00bbegetattoenSeibe, mobl gebe. Sir merben hierauf fc^on fchliefen b\u00fcrfen, baf bas biefe \u00a9ef\u00fcb\u00efe \u00bbermittelnbe Heroen* organ baSjenige fein m\u00fcffe, meines burcb bie \u00bbon t'bm auSgebenben 9?er\u00bben bie gunctionen ber Verbauung, ber 23lutberettung, \u00a9rndbrung unb \u00a9ecre* tion regultrt. Ot'efeS Organ ftnb bie \u00a9anglien beS fpmpatbifchett 9?er\u00bben. (\u00cfS ift je|t mobl als entfliehen angunebmen, baf btefelben menigftenS re* lati\u00bb felbfijbdnbtge (\u00efentralorgane ftnb, baf etgentb\u00fcmliche 3ier\u00bbenfafern \u00bbon ihnen auSgeben, unb ba\u00df fte auf bie Verbauung unb Slfftmilation Einflu\u00df haben. SD\u00eean b^t ben \u00a9angtien mobl nud; baS \u00a9ef\u00fcbl ber Slttg\u00df gugef^rte* ben, unb es i\u00df atterbtngS richtig, ba\u00df manche ber kranfbeiten, bie man \u00bbiel* leicht mit 9\u00eeecht \u00bbon einer 33er\u00dft\u2019mmung ber \u00a9anglt'en Verleitet, auch in ihrem \u00a9efolge haben f\u00f6nnen; biefe i\u00df bann aber nur fecunbdr burcb bie","page":750},{"file":"p0751.txt","language":"de","ocr_de":"^fychologte unb> ^f^iatrie.\t751\n^ranfhett fefb\u00df er\u00df heroorgerufen; fte fehlt oft genug, too bte (Ganglien getot\u00df oer\u00dfimmt \u00dfnb, unb erfc^etnt ebenfo h\u00e4u\u00dfg, too man fernen rechtm\u00e4* \u00dfigen \u00aerunb hat, etn \u00a3etben ber (Ganglien anjunehmen. Da\u00df bte anberen jtnnftcf;en (Gef\u00fchle, namentlich D\u00fc\u00dferfeit unb \u00a9chto\u00e4chegef\u00fchf, nicht oon ben (Ganglien btrect erregt toerben, i\u00df offenbar. \u2014 Unbehagftchfeit ftnbet \u00fcberaff \u00a9tatt, too bte (Ganglien oer\u00dfimmt ftnb, beim Erbrechen, bet ber Diarrhoe, bet 2tbbomtnaIpfett)ora unb UnterfeibSfranfheiten after 2frt, ferner, too bte gefammte 33futbereitung unb (\u00a3rncttjrung nicht normal oon \u00a9tatten geht, tote tu Jiebern, namentlich im 23orf\u00e4ufer\u00dfabt'um eranthematifcher Jieber unb in riefen D^Sfraften, beoor bt'efe \u00dfch trgenbtoo focafi\u00dfrt haben. \u00a9pecteff ge* ftaften \u00dfch bte (Bef\u00fchle ber S3e\u00c7ag\u00eftc^fett unb Unbe^ag\u00eftc^fett in ben einjef* neu Sinnesorganen; auch biefe haben (Ganglien, toefcf;e gro\u00dfenteils mit burch gaben oom \u00a9^mpathicuS gebifbet toerben, unb bereu Junction auch hier eine twp\u00ffif\u00ffe iff. \u00a9S barf angenommen toerben, ba\u00df biefe \u00a9angfien baS \u00a9efithf oermittefn, toefcheS bie einzelnen \u00a9inneSem^\u00dfubungen afS ange* ne\u00dfme unb unangenehme erfreuten fa\u00dft, unb toefches man fehr toohf oon fettem h^h^rn \u00e4\u00dfhetifchen (Gef\u00fchl unterfcheiben mu\u00df, bas nur burch bie ge* fdftige Sfnorbnung unb (^ruppirung erregt tot'rb unb erft nach \u00f6organgtgen 33or\u00dfeffungen m\u00f6glich *\u00df- \u00aeer angenehme (\u00a3tnbrucf ber einzelnen Jarbe, beS einzelnen DonS, einer fchmecfenben @ub\u00dfan$ i\u00df baS S3ehagen beS \u00a9in= neS. \u00a9inb bagegen (Scnbr\u00fccfe bem \u00a9inn toiberto\u00e4rtig, \u00dfimmett \u00dfe nicht mit feinem SebenS^u\u00dfanbe \u00fcberein, ober i\u00df gar eine nat\u00fcrliche ^biofpnfra\u00dfe ba, fo i\u00df bieS ein Mi\u00dfbehagen beS \u00a9inneS. Jn beiben gaffen fc^eint etn die* fter auf bie \u00a9inneSgangfiett \u00dfattju\u00dfnben, toaS toir beim Sluge an ber gris unb beim \u00a9efchmad an ber Slbfonberung ber \u00a9peichefbr\u00fcfett beutfich fehen, unb toaS auch beiw\tunb (Geruch fehr toahr\u00dfhet'nfich \u00dfatthat. 23et'm\n\u00a9ef\u00fchfS\u00dfnn hingegen i\u00df bie einzelne (\u00a3mp\u00dfnbung an \u00dfch nie angenehm ober unangenehm, fonbern eS toerben baju immer mehre auf einanber fofgenbe \u00a9mp\u00dfnbungen erforbert; ber \u00a9<hnter$ aber i\u00df ettoaS SfnbereS.\n2. Die \u00dfnnft'chen (Gef\u00fchle f\u00f6nnen nun nicht affetn jebeS f\u00fcr \u00dfch af* fein, fonbern eS f\u00f6nnen auch wehre ueben unb nach einanber in bemfefbett ^nbioibunm ert'\u00dftren. \u00a3ier f\u00f6nnen bann mehre Sombtnattonen eintreten.\na)\t\u00a9S f\u00f6nnen (Gef\u00fchle ber \u00a3u\u00df mit \u00a9ef\u00fchfen ber Unfu\u00df zugleich oor* hanben fein, both nur fofehe oon oer\u00dfhiebenem (\u00a3harafter; eS f\u00f6nnen ange* nehme \u00a9inneSeinbr\u00fccfe neben D\u00fc\u00dferfeit, ^raftgef\u00fcf\u00df neben Unbehagftchfeit, \u00a9chto\u00e4chegef\u00fchf neben ipeiterfett be\u00dfehen. 5tber bie entgegengefe^ten \u00aee* f\u00fchle be\u00dfefben (EharafterS fchft'e\u00dfen \u00dfch auS, ipeiterfeit fann nicht mit D\u00fc* \u00dferfett, Sfufgefegtheit nicht mit Unaufgefegtheit pfammen be\u00dfehen. 33ei ber 33ehagfi<hfett t'nbe\u00df gift bt'eS nicht; eS fann n\u00e4mlich neben ber Unbehagfichfeit im Unterleibe jugfetch ein angenehmer ^inbruef aufs \u00a9ehorgan SB. gef\u00fchft toerben unb umgefehrt, toaS in ber refattoen \u00a9efb\u00df\u00df\u00e4nbt'gfeit ber einzelnen Ganglien feinen \u00aerunb ju haben fc^eint-\nb)\t\u00a9ef\u00fchfe oon \u00e4hnlicher .Dualit\u00e4t (2u\u00df ober Unfu\u00df) toeefen \u00dfch feiert. DaS (Gef\u00fchl ber geie\u00dftigfett ertoedt feicht auch \u00a3eiterfeit, Aufgelegtheit u.f.f. Die gro\u00dfe 33ehagfichfeit beim Aachen macht aud; fyitiv unb aufgefegt. Un* behagfichfett ertoccft auch fetch t Unaufgefegtheit, unb toenn \u00dfe burch 33rech* mittef erzeugt i\u00df, 2(bgeftfagenheit.\nc)\tDie (Gef\u00fchle f\u00f6nnen, je na^bem \u00dfe jufammen \u00dftmmen ober ntSjt, einanber \u00df\u00e4rfen ober fchtoachen. \u00a9inb (Gef\u00fchle ber \\!u\u00df mit (Gef\u00fchlen ber Unfu\u00df bet'fammen, fo erh\u00e4lt met\u2019\u00dfenS baS \u00a9ef\u00fchf ber Unfu\u00df baS Ueberge* toicht. ^in (Gef\u00fchl ber Su\u00df toirb aber um fo kr\u00e4ftiger, toenn noth mehre","page":751},{"file":"p0752.txt","language":"de","ocr_de":"752\t\u00fffyr\u00eejolofte unb ^fychtatrie*\nUmfanbe borhanben ftnb, bte ebenfatt\u00e9 Suftgef\u00fctjte, menu auch anbern \u0152fyct* racter\u00f6, erregen.\nd)\t(\u00a3tn anberer (Erfolg tritt ein, menu bte \u00aeef\u00fchte nicht $ugtet'ch in un$ befetjen, fonbern auf eiuauber folgen. \u00a3t'er hdben mtr ba$ @efe\u00a3 be$ (\u00a3ontraj\u00efe$. \u00a9a$ fotgenbe $ef\u00fcht if um fo farter, menu ba\u00e9 borhergegan* gene t'hrn entgegengefe^t mar. \u00a9a\u00f4 S\u00fc\u00dfe fpmedt un\u00f6 angenehmer, menu Saurez, mtr haben etn farfere\u00e9 \u00a9ef\u00fcht ber Seicptigteit, menu Angf borher gegangen if. \u00a9te oft munberbare QnttxUit itnb 33ehagtichteit ber \u00a3ppo* chonbrifchen h<*t ftc\u00fferltc\u00ff bart'it t\u2019hren \u00e8runb, ba\u00df ba\u00e9 \u00aeef\u00fcht be3 SBolffetn\u00e9, metcpe\u00f6 bnrch $et'tmeife D\u00eeemt'ffon ber ^eroenft\u00f6rnng erzeugt mt'rb, t'm (\u00a3ott* traf $u bem fr\u00fcher\u00ab ttnmohtfein um fo farter gef\u00fchlt mt\u2019rb.\ne)\t\u00a9te (Gef\u00fchle ftnb bon berfcpiebener \u00a9auer. Vin nttb f\u00fcr ftch mt'rb jebeS $ef\u00fcht bnrch tangere \u00a9auer fchmctcher, nnb menu bte \u00a9ef\u00fchte habttuett merben, nnb habet bennoth immer gleiche Starte behatten, fo h\u00e4ngt bie\u00f4 entmeber bon 3unahnte be$ urfadfidjen \u00e9\u00f4rpertet'ben\u00e9 ober bon einem hin* $ugetretenen anbermeitigen pfpcht'fhen Serben ab.\nf)\tMe bt'\u00e9hcr angef\u00fchrten \u00aeefe$e ertet'ben bietfad;e SD\u00eeobtftcattonen burch ben St'nfu\u00df be$ Temperamentes, ber (\u00a3onf itution, 3biofpnfrafe nnb \u00a9emohnhett. \u00a9as metanchotifhe nnb bas c^olert'fc^e Temperament neigen gu farteren, intenfberen (Gef\u00fchlen, ats baS fanguinifche, beim melancholtfchen hatten fte am t\u00e4ngfen an, nnb neigen mehr gur Untuf. 23et rettbarer \u00fcfter* benconftitution ftnb bte \u00aeef\u00fchte farter a\u00efs bei torpiber. 3e nach bem 23or* herrf^en einzelner \u00dcfterbenorgane mt'rb eine befttmmte @daffe bon fnntichen (Gef\u00fchlen \u00f6fter unb letzter erregt, als bte anbere, bet \u00a9angttencon\u00dfttntton gefaltet ftch ^tteS ant teichtefen gu 23ehag\u00eft'ch\u00efet't nnb Unbehagtichteit, bet \u00a9ro\u00dfgeht'rnconfitution gu $eiterfeit nnb \u00a9\u00fcferfet't. 3e nach ber 3nbt'bt* buatttat ober auch 3bt'ofpntrafe ftnb auch bte fnntichen (Gef\u00fchle unter fonf gleichen Itmf\u00e4nben berfdueben. \u00a9ent Sinen fchmedt bt'efe Spetfe, bem An* bern nidf, obgleich S3etbe moht benfe\u00efben (\u00e8efchntad bon t'hr haben; bem Sinen if roth angenehm, bem Anbern nnauSfehtich, nnb hierauf m\u00f6chte ber SG\u00dftbemtffe manner Thiere gegen gemtffe garben unb T\u00f6ne beruhen, \u00a9te Antipathie mancher 9)?enfchen gegen gemiffe Tht'ere f^eint auch h^eher ^n geh\u00f6ren; ber bto\u00dfe Anbtt'd einer (Spinne, Schlange ober 9)?au$ fann fotche in bt'e fnrchtbarfte Ang\u00df \u00bberfe^en, auf metche Art, ift noch nnentrathfett-\u00a9te 9\u00ee\u00e2he bon \u00e8a$en, Aepfetn n. bgt. tmt auf fenftbete ^erfonen eine ahn* tt'che SBirtnng, bermuthtich bnrd; bereu Aubb\u00fcnjhtng, bt'e entmeber bnrd; ben ($erud; ober bnrch ba$ Athmnng\u00f6gef\u00fcht mahrgenommen mirb. \u00a9t'efe gatte bon 3biofpntrafte anbgenommen, bertiert ein ftnnliche\u00f6 \u00a9ef\u00fcht an Starte, menu e$ bnrch \u00f6fter mieberho\u00efte Sinbr\u00fcde jnr \u00d4\u00eeemohnheit gemorben ift; Neuheit unb S\u00d6\u00dfe^fet ber Sinbr\u00fcde ftnb batier ber Starte beffetben g\u00fcnfttg. \u00a9te Sxven f\u00fchlen ihre fortm\u00e4hrenbe Angft u. bgt. nie fo ftart, at\u00f6 fte ber* h\u00e4ttni\u00dfm\u00e4\u00dfig @efnnbe f\u00fchlen m\u00fcrben.\n3. \u00a9a\u00f6 SSerh\u00e4ttni\u00df ber SSorftettnngen ju ben ftnnttchen (Gef\u00fchlen be* f\u00eeeht bartn, ba\u00df biefe bon jenen entmeber erzeugt ober farter gemacht merben.\na) SSorftettungen ermecten gerne biejenigen (Gef\u00fchle rnieber, mit met* ^en fte fr\u00fcher einmal beifammen maren. Schon bt'e blo\u00dfe SSorfettnng einer angenehmen Spet'fe ermedt mt'eber ba\u00f6 (Gef\u00fchl be\u00f6 SBohtbehagen^, unb bt'e bto\u00dfe ^\u00dforfettnng et'ne\u00f6 \u00a9egenfanbe\u00e9, metcher fr\u00fcher Stet erregt hatte, er* regt mt'eber (\u00a3fet. 2Ber nt'^t fchon beim Anbtt'd et'ne\u00f6 mt'berlt\u2019chen \u00a9egen* ftanbe\u00f6 Stet betam, befommt t'hn auch nicht, menu er nur babon er^\u00e4hten \u00df\u00f6rt. 2Benn uno ein \u00a9egenfanb, ber nn\u00f6 fr\u00fcher erfchredt h^t, mt'eber","page":752},{"file":"p0753.txt","language":"de","ocr_de":"s]3ft)d;oIogte unb ^fydjtatrte*\t753\noorfommt, fo befomnten mir fogfeicf; mieber Sfngj\u00ef. 3\u00abbef fpte\u00efen ttt fotc^eit g\u00fctten fchott bte \u00a9enmthbbemegungen mit, fo baf man mei\u00dfenb ferner fa* $en fann, ob bab ftnnfiche \u00a9ef\u00fcf;f unmittelbar ober erf\u00ef mittelbar burtf; bie \u00a9em\u00fcthbbcmegung erregt m\u00fcrbe.\nb)\t9Benn ein ftmtlicheb \u00a9ef\u00fcftf einmal ba ift, fo fann eb oerf\u00e4ngert uub oerft\u00e4rft merbett, menu folc^c SSorftettungen, mit benen eb fr\u00fcher bei* famrnen mar, ^tnjufommen. 3ft burch f\u00f6rderliche 3nft\u00e4nbe einmal ein \u00a9e* f\u00fchl ber Unbehaglichfeit ba, fo haben mir gegen \u00a9peifen unb \u00a9etr\u00e4nfe, bie mir fchon fr\u00fcher niifyt mochten, eine noch gr\u00f6\u00dfere Abneigung (ooraubgefe^t, baf feine eigene \u00dfranfheitbibtofdnfrafte eingetreten ift). Oab \u00a9ef\u00fchf ber Unaufgefegtheit, ber Tr\u00fcbheit unb Oumdfheit int $odfe mirb noch ft\u00e4rfer, menu mir unb mit \u00a9egenft\u00e4nben befaffen muffen, bie unb fchon fonft ^nmi* ber maren.\nc)\tSinnliche \u00a9ef\u00fchfe entftehen burch 33orffettungen auch ba\u00df mir bei ber 25orffettung beb f\u00f6rderlichen 3\u00abftanbeb eineb anbern \u00a9efch\u00f6dfeb in unb babjentge ftnnltc^e \u00a9ef\u00fcfjf redrobuciren, mef<heb in unb entftehen m\u00fcrbe, menn mir in bemfetben 3nftanbe maren. Ot\u2019eb if bab @efe$ bei* @9 nt* yat\u00ffic, mefche jeboch nofh Mr \u00abnterfchieben merben mu\u00df oorn SD?itteiben unb ber ttftttfreube, benn in bief en ift fchon eine \u00a9em\u00fcthbbemegung enthaf* ten, bie Siebe. (\u00c9b geh\u00f6rt aber $ur \u00a9^mdathie noihmenbig eine gemiffe \u00a9leichartigfeit beb \u00a9efch\u00f6dfeb, mit bem mir f^mpat^tftren, mehr ober ment* ger 3lehnlichfeit in Elfter, 33tfbungbftufe nnb SSerh\u00e4ltniffen. 'Hfyitxe fontda* thtftren faft nur mit Zfyievtn berfeiben \u00a9attung. ferner eine leichte (\u00c9rreg* barfeit beb 25orffettungb * unb \u00a9ef\u00fchfboerm\u00f6genb, unb ba\u00df mir nicht fefbft fchon mit farfen ftnnltchen \u00a9ef\u00fchfen, bie nur unb angehen, behaftet ftnb. Oie Slntt'dathie befteht in otefen gatten barin, ba\u00df ein \u00a9egettfianb fe\u00f6* hafte ober bunffe 25orftettungen folder 2trt in unb erregt, mefche fr\u00fcher mit \u00a9ef\u00fchfen ber Unfuft in unb oer\u00f6unben maren. Oft aber ift fte in einer nicht n\u00e4her crforfchten dWMen \u00b0ber dfgbiofyufrafte begr\u00fcnbet, in jener bei bent fchon befdrochenett 2fbf<heu oor gemiffen &hieren, in biefer mehr bet 9D?enfchen, beren erfer Sfn\u00f6ft'd unb lehrt, ba\u00df unfer ganjeb 3nne* rcb mit bem ihrigen bibharmonirt.\n4. Oie ftnnfid;en \u00a9ef\u00fchfe, feien fie nun oom K\u00f6rner erzeugt ober auf anbere 2frt entfanben, mirfen mieber auf ben M\u00f6rder gur\u00fcd. 2Bie fte aub einer \u00a9rh\u00f6fwng ober $3efchr\u00e4nfung beb Sebenbjuj\u00efanbeb einzelner (\u00a3en* trafneroenorgane entftehen, fo haben fte auch ctne f\u00b0^(he lieber $ur gofge. Oa$u geh\u00f6rt aber, ba\u00df erftenb bab \u00a9ef\u00fchf eine geh\u00f6rige \u00a9t\u00e4rfe, unb ba\u00df ^meitenb bab sJ?eroenfd\u00dfem einen geh\u00f6rigen \u00a9rab oon @:mdf\u00e4ngfichfeit habe. Oie \u00a9ef\u00fchfe ber Sufi erh\u00f6hen baburch, ba\u00df fte bte Sefcenbfraft beb Zentral* neroenorganb erh\u00f6hen, auch bte Oh\u00e4tigfeit ber oon bt'efen entfdringenben Heroen, unb oerfe^en fo bie Organe, ju melden btefe gehen, in mirffidje ober m\u00f6gliche erfmhete gnneroatton; bie \u00a9ef\u00fchfe ber Unfuft bagegen fchm\u00e4chen bte gnneroatton. Otefer (\u00a3rff\u00e4rung ber dhdftfchen 2\u00a3irfung ber \u00a9ef\u00fchfe ftettt ft cf; eine anbere gegen\u00fcber mit ber ^Behauptung, bie \u00a9ef\u00fchfe jf\u00e4nben in einem birecten 25erh\u00e4ftniffe $u gemijfen Organen ober (Spftcmen, f\u00b0 8*oar, ba\u00df bt'efe nur ber leibliche 2fubbrucf ber hinter ihnen afb \u00a9ef\u00fchf oerborgenen gbee feien; bab 33fut fei bab \u00a9putbof ber ftch erf\u00fchfenben @eefe, bie 35er* bauung bab beb (\u00a3goibntub, bab Sdntdhf9\u00dfem bab ber \u00a9ehnfucht u. f. f., unb be\u00dfhafb, affo ber gleichen 33ebeutung megen, mirften jene dhhftf^n 3uft\u00e4nbe unmittelbar auf bab S5fut, auf bie 3Serbauung, auf bie S^mphe. ^ber, abgefe* hen oon bem Unfogt\u2019fchen, bab in ber 3fubfcheibung beb \u00e9gotbmub unb ber\n\u25a0O\u00fcnbro\u00dfrtcr&ucl) bet Cpf)i;fiologie. 58b. II.\t/{o","page":753},{"file":"p0754.txt","language":"de","ocr_de":"754\t^fpcffofogte unt> ^fpcfftairte*\n\u00a9epnfucpt oon bent \u00a9ef\u00fcpt tiegt, fo farm man nu'ttelft foirer naturppttofoppt* fcper Deutungen atte\u00f4 sD?\u00f6gticpe, tnt \u00a3immet unb auf (Erben, mit einanber oergteicpen unb ba\u00f4 SSerffpt'ebenffe, menn nur t'rgenb etma\u00f4 baran \u00e2pn\u00eficp iff, mtt etnanber tn 2\u00d6e(pfetmirfung treten taffen. \u00a9o gut mie ba\u00f4 33tut fann man aucp ben (Epptu\u00f4 at\u00f4 ba\u00f4 attererfte gt\u00fcfffge ein (Erf\u00fcptenbe\u00f4 nennen ob\u00e9rant^ ba\u00f4 ^ta\u00f4rna ober aucp bte Heroen. 9)Kt bemfetben 9\u00eeeip te mie mtt bent \u00a9ef\u00fcpt faun man ba\u00f4 23tut mtt ber gntettigen^ tn 33e$t'epitng fe\u00a3en, unb fa* gen: tote ba\u00f4 33tut bte Slufenmett afffmitirt, fo afffmitirt ba\u00f4 SSorffeftung\u00f4* oernt\u00f6gen bte Stuf enroett, unb bte 23orftet\u00efungen fbnnen bem SSerftanbe gegen* \u00fcber ebcnfo fur inbifferenten \u00a9toff erftart merbeit, at\u00f4 ba\u00f4 \u00a9ef\u00fcpt cttoa\u00f4 ^nbtfferente\u00f4 tft u. f. f. ^)ergletc^en poetifcpe gictionen taffen fiep in\u2019\u00f4 Uu* enbticpe fortfe|en, man fommt aber habet $u nt'cpt\u00f4 \u00a9icperem, geffent, auf ba\u00f4 man ffcp oertaffen fbnntc. \u00a3)ie einzige Stnatogie, bte man mit einiger SBaprfcpein\u00eficpteit be\u00f4 (Erfotg\u00f4 au\u00f4juf\u00fcpren oerfucpen farm, tft bte einer \u00a9tie* berung ber \u00a9eetentp\u00e4tigfeiten tn \u00e4pntiiper SBeife, tote ffcp bte forperticpen guncttonen tn \u00a9ruppen barftetten. (Einzelne \u00a9ticber bt\u2019efer betben D\u00eeeipen ffepcn nun a\u00efterbt'ng\u00f4 tn n\u00e2perer23ejiepung ju etnanber, aber mtr ftnben nt'r* genb\u00f4 einen oottg\u00fcttigen 23emet\u2019\u00f4, baf bt'efe \u00a9tieber etma\u00f4 Stnbere\u00f4 fein tonn* ten, al\u00f4 bte finn\u00eftcpen \u00a9eetentp\u00e4tigfeiten, oon benett totr eben fpreipen, etner* feit\u00f4, unb \u00dcfteroen^uff\u00e4nbe unb sJteroentp\u00e2tigfeiteu anbererfet't\u00f4, tote totr fepon meprmat\u00f4 erft\u00e4rten. 2Btr gtauben atfo, tubent mtr bte einzelnen \u00a9ef\u00fcp\u00efe tn t'prer Sirfung auf ba\u00f4 pppfffcpe \u00a3eben fur$ burcpgepen, getroft unferem oben aufgeftettten (Erft\u00e2rung\u00f4princt\u2019pe, monaep fie nur burcp bte (Eentratneroen* organe totrfen, folgen ju b\u00fcrfen. \u00a3>eiterfeit betp\u00e4tigt ba\u00f4 \u00a9ept'rnteben, be* f\u00f6rbert ben 23tutunitauf tn bemfetben, fep\u00e4rft bte \u00a9tune, SD\u00fcfferfeit tput ba\u00f4 (Entgegengefetjte. Slufgetegtpeit maiptun\u00f4bemegticf unb empf\u00e4ngtiep f\u00fcr auf ere (Einbr\u00fctfe. Seiiptigfeit, gropffnn befepteunigt unb fr\u00e4ftt'gt ba\u00f4Sttpmen unb ben ^erjfcptag burcp gnueroation ber S\u00eeefpiratt'on\u00f4neroen; Stugff oerjogert unb fcpm\u00e2cpt ba\u00f4Sttpmenunb erfcpmertbie\u00a7er$bemeguug. \u00a3>a\u00f6ff\u00e4rfereSltpmenn\u00e4m* ticp unb ba\u00f4 ft\u00e4rfere \u00a3>er$ftopfeu, metepe\u00f4 \u00f6fter\u00f6 bet ber Stngff bemerftmirb, tft nicptunmittetbare,urfpr\u00fcng\u00eficpegotge btefer,fonbern etneD\u00eeeactt'on\u00e9erfcpetnung. \u00a3)t\u2019e Heroen reagtren, fetbff unter \u00e4ftt'tp\u00fctfe ber SBittf\u00fcr, um bte ingotge t'prer \u00a9cpm\u00e4cpung tn \u00efungen unb \u00a3eq paffto angefammette 33tutmaffe bunp oer* boppette Stnftrengung mteber fort^ufd^affen; nur auf btefe Strt fann man ben S\u00dftberfprucp t\u00f6fen, baf bte ber Stngft gerabe entgegengefe^te \u00a9ttmmung be\u00f4 5D\u00eeutpe\u00f4 unb be\u00f4 ^apjorne\u00f4 ebenfatt\u00f4 befcpteuntgte\u00f4 Sttpmen jur ^otge pat. 3Ber fagen m\u00fcrbe, baf Stngft unb 3^ftt ^ben betbe S\u00eeetjmtttet f\u00fcr ba\u00f4 \u00a7erj feiert, m\u00fcrbe offenbar gar feine 3bee oon Slufpettung etner \u00a9aepe paben. \u2014 2)a\u00f6 ^raftgef\u00fcpt auf ert ff cp pppfffcp befottber\u00f4 tn ber ^nneroatton ber 9)tu\u00f6* fetn, ober otetmepr tn ber ^rtetepterung btefer ^ttneroatton, ba btefe oon einem anbern \u00a3)rgan au\u00f6gept, \u00a9cpm\u00e4cpegef\u00fcpt erfepmert ffe. 2)t'e ^Bepagti^feit enblt^ mtrft, ba ffe in n\u00e4cpfter \u00c4e^iepung ^u ben \u00a9angtien ffept, am met* ffen auf ba\u00f4 ^Btutteben, bte (Ern\u00e4pruug, bt'e Stbfonberung. 33epagticpfeit iu ben Unterteib\u00f6gangtien bef\u00f6rbert bt'e Verbauung, bte Stbfonberung ber \u00a9\u00e4fte, unb oermeprt bt'e St\u00df\u00e4rnte, bt'e mit ber S\u00dfottuff oerbunbenc mt'rft oietteitpt amp auf bie Stbfonberung be\u00f4 \u00a9amen\u00f4. 2)ie btofe 23orffeflung, baf ein ^inb an tprer S3ruft trinfen foft ober mirb, erzeugt bei manepen grauen oer* meprte 9)?t't(pabfottberung, ffcpertt'cp bttr^ affoct'irte ^eroorrufung be\u00f4 beim \u00a9\u00e4ugen ber \u00aeinber ffattfinbenben S\u00d6optgef\u00fcpt\u00f6 itt ber 23ruffbr\u00fcfe unb ba^ burep bemirfte Anregung ber \u00a9ef\u00e4fneroen; auf \u00e4pntiipe SBeife mag bt\u2019e 23or^ ffettung angenepmer \u00a9peifen auf bie \u00a9angtienneroen ber \u00a9pei^etbr\u00fcfen","page":754},{"file":"p0755.txt","language":"de","ocr_de":"^fyctjofogte unb spfb4riatrte.\t755\nmt'rfen unb ba$ B\u00eeunbm\u00e2ffern oerantaffen burd; 9?eprobuctfon beo behag\\U d;en \u00a9ef\u00fcft\u00f6 beim (\u00a3ffen. \u00a3)urd) bie Bruftgangtien mt'rb bie Behaglichkeit mot)! mahrfd;etn\u00eftd) einen (\u00fcfinftuf auf bte Blutoer\u00e4nberung aus\u00fcben f\u00f6nnen, burch bte Sinne\u00e9gangtien, mo nicht SIbfonberung, menigften$ kr\u00e4ftigere Ern\u00e4hrung, Turgor ber Sinnesorgane, tnt 2tuge ben \u00a9tanj beffe\u00efben bemt'rfen. \u00a9rofe Itubehag\u00efichfeit hat bte entgegengefe^tcn BSirfungen , fie fd;m\u00e2cht bte Berbauung, unb ftimrnt bett \u00a3urgor ber ipaut unb ber Sinne herab. \u00a3)ie 2tbfonberungen fchetnt fte batb ju oermehren, batb ^u hemmen, unb e\u00f4 fcmrnt babei mahrfcheinitch auf benEompterber \u00fcbrigenUmft\u00e4nbean,ob bt'egefdjm\u00e4ch* ten \u00a9ef\u00e4fneroeit nur m\u00e4ffertge\u00a3)urchfchmt$ung \u00fcbrig taffen ober ob bte2lbfon= berung ganj ober grofentheit\u00e9 fifttrt; e$ mag nun ber et'ne ober anbere $a\u00df eintreten, fo ift fte jebenfa\u00dfs oerdnbert. Bt'e\u00dfet<ht erfolgt \u00fcbrigens bte Ber* ntehrung (meiere bann jebenfa\u00dfS ein gan$ anbereS \u00ffrobuct giebt*, at$ bte burch bte Behaglichfeit erregte) mehr bet pt\u00f6fctich eintretenber, bte Hemmung ber Slbfonberiutg hingegen mehr bet l\u00e4nger anbaiternber Unbetjagtichfeit, in teuerem ga\u00dfe burch oerminberte Btut$ufuhr-\nSinnliche^ StrebungSoerm\u00f6gen ober BemegungSprinctip.\n2\u00dftr lomnten nun ju einem fchmterigen ^ema, befhatb fcfmiertg, mett mir bte Ertftenj be$ Seetenoerm\u00f6genS, oon meinem nur hier hanbetn mot* ten, erffc ermeifen muffen, ba bajfe\u00efbe noch bon SRtemanb auf er un\u00f6 at\u00f6 ein befonbere\u00f6 aufgeftettt morben ij\u00ee, unb mir bafer oorerf\u00ef manches Borurttjeit jubefetttgen habenmerben, ehe nur einer rtdjttgern2lnftcbt25atm bred;en f\u00f6nnen.\nES erhe\u00dft fcfmn aus ber 9?atur ber Sache, unb ber Bertauf unferer Betrachtungen n\u00f6tigt uns ju ber Sinnahme, baf, fomte jur Empftnbung bte Borfte\u00dfung, ^um t\u2019nnern ^eroen^uftanbe baS \u00a9ef\u00fcht, fo aud; 51t ber Belegung ftd) eine befonbere pfpdjifche ^|\u00e4ttgfett oerfmtten muffe. , S^ur mit bem Unterstehe, baf bort bte S\u00d6t\u2019rfung mebr oon aufen nach tunen, hier im @an$en mehr oon innen nad; aufen geht- 2)tefeS pfpehifefe \u00ffrtnctp ber Belegung hat man immer tnt fogenannten BegehrungSoernt\u00f6gen ober tm St\u00dfi\u00dfen ober ber SBt\u2019\u00dff\u00fcr fttchen unb ftnben mo\u00dfen. B?att mar ba* burch genbthtgt, bte Bemegungen fchted;thin tn mt\u00dff\u00fcrttdte unb tu unmt\u00df^ f\u00fcrtt'c^e ju unterfchetben, met^e teuere man bann nat\u00fcrlich f\u00fcr rein ph9s ftfeh begr\u00fcnbet hielt, unb \u00fcber Baufd; unb Bogen unter bte refbectirten Bemegungen marf. ^tne hatfcmeg genaue Beobachtung jetgt aber, baf e\u00f6 riete Bemegungen gtebt, metche meber burbh beit \u00e4Bt'\u00dfen bemtrft merben, noch blo\u00dfe reftectirte Bemegungen ftnb. 2Bir j\u00e4hten tn^ btefetben fo oo\u00df^ ft\u00e4nbtg at\u00f6 m\u00f6glich auf: ba\u00f6 \u00a9eben, bte rnechantfcfmn ^anbarbetten, menn fte jitr \u00a9emohnh^it gemorben ftnb, ba\u00f6 Stbfchreiben, ba\u00f4 5ttt;men, ba\u00e9 @i^en, (Stehen unb \u00a9eben im Schlafe, bt\u2019e B\u00eeu\u00e9te\u00efbemegungen bei \u00a9em\u00fcthobeme-gungett, bte^rfchetnung bet ^atateptifehen, baf \u00a9lieber eine bejh'mmte gegebene ^age behatten, ohne baf ^ram|)f ba ij\u00ee, ber Beitbtan^, bt\u2019e Hjsteria muscularis Sch\u00f6ntetn\u2019\u00f6, ber 2)rang rieter ^rren $tt gemiffen beftimmten Bemegungen, bic fte unabt\u00e4fftg machen, unb jum Schmalen, mobei fte au\u00e9br\u00fcdttch fagen, baf bie\u00f6 gegen ihren S\u00dft\u00dfen gefebetm. SSenn man a\u00dfe bt\u2019efe f\u00c7atte genau betrautet, fo erhe\u00dft gemif beuttich/ baf (mte bet einzelnen \u00fcberbte\u00f6 no^ be= fonber\u00f6 bemiefen merben mt'rb) hi^r keine btof reftectirte ober ^rambf\u00f6eme-gung fkttfmbet. @tne reftectirte Bemegung erfolgt unmittelbar auf 9\u00eeeijung fenfttioer Heroen, ohne ba$mifd;en tretenbe Borfte\u00dfung, oft fogar ohne Be= muftfetn, unb ber S\u00d6Bt'\u00dfe fann ntemat\u00f6 (\u00eftnf\u00efuf auf fte \u00fcben. Bet ben mei* fteu ber oben aufgef\u00fchrten Bemegungen ift aber fein heftiger 9\u00eeei$ fenfttioer\n48*","page":755},{"file":"p0756.txt","language":"de","ocr_de":"756\t^fpc\u00dfolocgte unt> ^fycfriatne*\nBeroen, ber gu ref\u00efecttrteit Bewegungen immer not\u00dfwenbig iji, \u00f6or\u00dfanben; fie ftnb gro\u00dfent\u00dfeit\u00f6 mit Borftettungen itnb mit finntic\u00dfcm Bewu\u00dftfein oer* bunben, unb wo nt'c\u00dft ein me\u00dfr ober weniger tranf\u00dfafter 3\u00abftonb oor\u00dfanben ift, ift eine geringe Sitten\u00e9anjlrengung im \u00a9tanbe, bie Bewegungen gu \u00dfern* men unb abgu\u00e4nbern. So aber and) ber3n\u00dfanb \u00eeranf^aft i\u00df, wie bei bcm Bett\u00f6tange, bei ben 3wen, ba i\u00df bie Bewegung boc\u00df auc\u00df nid)t trampf\u00dfaft, nid)t unregelm\u00e4\u00dfig wie beim trampfe, fonbern be\u00dfimmterer Strt, m\u00e4\u00dfiger unb georbneter. Stuf bto\u00df p\u00dfp\u00dffc\u00dfe Seife taffen \u00dfi\u00df \u00fcbrtgcn\u00e9 auc\u00df bie boc\u00df gewi\u00df unwitlt\u00fcrtic\u00dfen Stffo dation en non Bewegungen gu Bor\u00dfettungen, unb umgete\u00dfrt, nic\u00dft ertt\u00e4ren; benn eo tarnt \u00dfc\u00df boc\u00df nur \u00a9tetc\u00dfartige\u00f6 affocit= reu; auf eine (bewu\u00dfte ober unbewu\u00dfte) Cmpfinbung tann wo\u00dft fogtetc\u00df eine refCectirte Bewegung erfolgen, aber nic^t auf eine Borftettung. Otefe ift eine \u00a9eetent\u00df\u00e4tigteit; wenn \u00dfc\u00df alfo eine Bewegung mit i\u00dfr affoctiren fott, fo mu\u00df auc\u00df biefer ein pfpc\u00dfifc\u00dfer 5lct gu @runbe liegen. Oa\u00df aber bie fragtid;en Bewegungen auc\u00df nicht blo\u00df burc\u00df bie Sittt\u00fcr oottgogen werben, beweif\u2019t ber Urn\u00dfanb, ba\u00df biefetben aud) oottgogen werben, wenn unfere Sittenct\u00df\u00e4tigteit mit gang anberen gingen befestigt i\u00df, unb ba\u00df bie Oranten fetb\u00df fagen, i\u00dfre Bewegungen feien \u00dfe gegwungen f\u00f6rmlich gegen ihren Sitten gu rnadjen, fie h\u00e4tten, fo gu fagen, gwei Sitten. Oagu tommt nun noch, ba\u00df ber Sitte offenbar einer \u00df\u00f6\u00dfern Bei\u00dfe oon \u00a9eetent\u00df\u00e4tigteiten an* geh\u00f6rt, at\u00f6 bie Bor\u00dfettung, ba\u00e9 \u00dfnntie\u00dfe \u00a9ef\u00fc\u00dft \u00abnb Bewu\u00dftfein, ba\u00df er atfo biefert nicht coorbinirt i\u00df, alfo auch nic\u00dft, wie biefe, unmittelbar mit t>en Beroen in 3nfammen\u00dfang \u00dfe\u00dft. Sind) te\u00dfrt bie Erfahrung, ba\u00df feine O\u00df\u00e4* tigteit bure\u00dfau\u00f6 nic\u00dft unmittelbar oom 3n\u00dfnnbe ber Organe abh\u00e4ngt; benn wir tonnen immer noch Ketten, wenn aud) bie Organe in einem 3n\u00dfanbe finb, ber bie entfpree\u00dfenbe Bewegung unm\u00f6gtie\u00df mad)t. Cnbtic\u00df erfolgen bie aufgef\u00fcl)rten Bewegungen oft ohne baO h\u00f6here Bewu\u00dftfein, Sitten\u00f6t\u00df\u00e4tigteit aber nie ohne biefe\u00f6, unb nie ohne O\u00df\u00e4tigteit beO Berftanbe\u00e9. 3c\u00df glaube burd) a\u00ef\u00efeO Ot'efesS \u00dfinreic\u00dfenb gegeigt gu haben, ba\u00df eO gewiffe Bewegungen giebt, bie, obgteie\u00df nic\u00dft oon ber Sittt\u00fcr abh\u00e4ngig, boe\u00df auc\u00df nie\u00dft bto\u00df p\u00dfp\u00dffc\u00df bebingt finb, fonbern einen ^f^e\u00dftfe\u00dfen \u00a9runb \u00dfaben, wete\u00dfen wir fomit in einem eigenen Berm\u00f6gen fue\u00dfen muffen.\nSir geben biefent Berm\u00f6gen ein\u00dfweiten bt\u2019O auf SeitereO bie attge* meine Benennung Bewegung3princip, unb unterfitc\u00dfen eO nae\u00df folgen* ber Orbnung :\n1.\t3n n>etd;en Beroencentratorganen baO Bewegung\u00f6princip in Begie* \u00dfung \u00dfe\u00dfe.\n2.\tOie \u00a9efc\u00a3e feiner O\u00df\u00e4tigteit, fowo\u00dft in Begug auf bie Beroen, at$ auf anbere \u00a9eetenoerm\u00f6gen.\n3.\tOie B\u00fcdwirtung ber Beroenorgane auf ba\u00f6 Bewegung\u00e9princip.\nI. Sttte B\u00eeuOte\u00efbewegungen finb entweber einfache ober gufammenge* feigte-, unter einfacher oer\u00dfe\u00dfen wir bie Contraction eine\u00e9 eingetnen B\u00eeu\u00e9tet\u00f4, unter gufammengefe^ter bie gteie\u00dfgeitige Stetion me\u00dfrer SBuOtetn. Oie Con* traction ber B?u3fetn \u00dfe\u00dft unter bem Ber\u00f6eneinftuffe, unb bie motorife\u00dfen Beroen h\u00e4ngen wieberum oom B\u00fcdenmarte, oert\u00e4ngerten SBarfe unb gum O\u00dfeit oon Baf\u00ef\u00efartheiten beO gro\u00dfen \u00aee\u00dfirn3 ab. Oa\u00df nid)t bto\u00df im @e* \u00dfirn, fonbern in jebern biefer Centratorgane ber eine Bewegung ergeugenbe Beig \u00dfattfinben tonne, fe\u00dfen wir barau\u00f6, ba\u00df aue\u00df nad) abgefe\u00dfnittenem topfe, unb bann oft noe\u00df ood\u00df\u00e4nbtger, Be\u00dferbewegungen im B\u00fcdenmarte m\u00f6gtie\u00df ftnb. @o gut nun fe\u00dfon in biefem ein Uebertragen be\u00f6 Beiges oon","page":756},{"file":"p0757.txt","language":"de","ocr_de":"^fy^jofogte mrt> sPfyd)tatrte.\t757\nben fenfttioen auf motorifdw gafern ftottftnbet, ofjne ba\u00df ber \u00dc\u00eeeig erft gunt \u00a9ef;irn gelangt, ebenfo gut f\u00f6nneu bte motortfc\u00dfen gafern be\u00f4 B\u00fccfen* ntarfe\u00f4 unmittelbar oon ber \u00a9eefe gereigt werben, o\u00dfne ba\u00df gerabe ber Slnjfo\u00df erft oermitteff\u00ee be\u00f4 \u00a9efnrne\u00f4 gefc\u00dfeften m\u00fc\u00dfte. 2Btr nt\u00fcffen un\u00f4 \u00efjier nad?br\u00fccffid) gegen eine ^nftc^t au\u00f6fprec\u00dfen, welche in neuerer titelt nur in ber \u00fff^ftofogte, fonbern aud; tu ber \u00c7atfwfogte, unb in festerer au$ fefbft fdjon tn ber ^fycfyiatrie, eine \u00a3errfd;aft gu gewinnen fc\u00dfet'nt. B?an t\u00efjeift n\u00e4rnftd; affe Bewegungen in ben wifff\u00fcrfie\u00dfen B\u00eeu\u00f4fefn fc^tec\u00dft\u00dfin in rcflcctirte unb in wifff\u00fcrfte\u00dfe, unb fcfyreibt jene ber \u00a3fj\u00e4tigfeit be\u00f4 9\u00ee\u00fccfen* ntavfe\u00f4, biefe ber be\u00f4 \u00a9ebirne\u00f4 gu. 2)ie wtfff\u00fcrficfyen B\u00eett\u00f4fefn, fagt ntan weiter, \u00dfaben zweierlei ntotorife\u00dfe gafern, ^\u00fcdenntarf\u00f6fafern unb \u00a7trnfafern, burefy ben 3\u00eeetg ber \u00a9ef\u00fcfyf\u00f6neroen werben jene unb burd) ben 9\u00eeeig ber SBiftf\u00fcr biefe in \u00a3f)atigfeit oerfetgt, unb in bent erften ?$affe entfielen bte unwifff\u00fcrlicbcn, im g weiten bte wtfff\u00fcrftdjen Bewegungen. 2Btr muffen ent* fliehen eine fofd;e 3(nftc^t a\u00ef\u00f4 eine faffdje, wt'fff\u00fcrftc\u00dfe unb auf irrige SBege feitenbe beget'd;nen. \u00a3)enn erften\u00f6 wirb man un\u00f6 erlauben, eine Berfd;te= ben\u00dfett motortfdjer gafern in einem unb bemfefben Bht\u00f6fef fo fange f\u00fcr ein bfo\u00dfe\u00f6 \u00a9ebanfenbing gu erff\u00e4ren, a\u00ef\u00f4 nt\u2019cfyt anatomifc\u00df nadjgewt'efen ift, baf ein Stfjeif berfefben nur im 9t\u00fcdenmarfe unb ein anberer nur tut \u00a9ejnrne enbigt, unb ba\u00df nur bie erfteren burd) pf)t)ftfd)e (nted)anifd)e ober Hefter*) 9\u00eeeige gu iperoorbrt'ngung oon Bewegungen befHmmt werben f\u00f6nnen; benn bie \u00a9efjirnfafern bitrfen ber \u00a39potf;efe nad) nur f\u00fcr bie Siflf\u00fcr entpf\u00e4ngft'd) fetn. @o fange bt'e\u00f6 nid)t gefd)tef)t, gfauben wir mit ooffem Bedjte bet ber otef nat\u00fcrfie\u00dfern \u00a9rfi\u00e4rung ftefjen bfeiben gu b\u00fcrfen, ba\u00df ein unb berfefbe 9tero fowofd burd) pf)9ftfd;e a\u00ef\u00f4 burd) pfydjtfdje S\u00eeeige affteirt werben f\u00f6nne. 3weiten\u00f4 giebt e\u00f6 faettfd) Bewegungen, bie einen pfpdjifc\u00dfen \u00a9ritnb f)aben, unb bod) nid)t oom \u00a9e\u00dfirn bewirft werben. Bet \u00a3>enttpfegten, tn wefdjen wtfff\u00fcrfidje Bewegung unm\u00f6gfid), affo offenbar ba\u00f6 \u00a9ef;irnorgan ber angeb* fid; motorifd)en \u00a9erebrafneroen gefarmt ift, f\u00f6nnen bod) \u00a9em\u00fctij\u00f6bewegun* gen in ben gefarmten \u00a9fiebma\u00dfett unwifff\u00fcrfid>e Bewegungen erregen. \u00a3)a aber bie Bertf;eibiger ber erw\u00e4hnten Sfnftcfyt affe\u00f6^fpc\u00dfifdje auf ba\u00f6 \u00a9e* f)trn etnfdjr\u00e4nfett, fo iff unbegreifftd), wie bie gef\u00e4fjmten, bem Stiffen nid)t gel)ord)enben, \u00a9erebraffafern bod; bon \u00a9em\u00fctfj\u00f6bewegungen gereigt werben. B?an |ifft ftt^ nun baburd;, ba\u00df man auf er ben f\u00fcr bie S\u00dft'fff\u00fcr beftimmten motorifdjen \u00a9erebraffafern nod; befonbere ercttorifcfye \u00a9eftrnfafern annimmt, wefe\u00dfe gum B\u00fccfenntarfe gefeit unb bte motorifefen ^afern be\u00f4 festem anre* gen, unb auf biefe ercitorifd)en \u00a9eftrnfafern foff nt'cft bie SG\u00dfifff\u00fcr, fonbern nur eine \u00a9em\u00fctf\u00f6bewegung wt'rfen f\u00f6nnett. \u00a9ine offenbar f>\u00f6d)ft gegwun* gene \u00a3>9pot\u00dfefe, bie fc^on baburc^ affe \u00e4\u00d6af;rfc^einfi(f)feit oerfiert, weif, um affe biefe oerfcfyt'ebenerfei ^afern nebft ben fenftbefn entsaften gu f\u00f6nnen, ba\u00f6 9\u00ee\u00fccfenmarf oief bt'cfer fein rn\u00fcfte, af\u00f6 e\u00f6 iff.\u2014 2lud) ba\u00f6 kaufen, \u00a9c^wim-men unb bie abwefjrenben Bewegungen ber gefaxten ^t'ere ^at matt auf reffectirte Bewegungen gur\u00fceff\u00fc^ren woffen; affein erj\u00efen\u00f4 erfolgen fie fei^ ne\u00f4weg\u00f4 immer auf \u00a3autretge (ein ^rof^ bfetbt fange ru^ig liegen, unb fangt bann auf ctnmaf an gu f<$wtmnten), unb gwetten\u00f6 f)aben fte fo offenbar gar nidjt\u00f4 D\u00eeefferartt\u2019ge\u00f4, nic^t\u00f6 3\u00abdenbe\u00f4 an fid;, fte finb fo gang beutfid; beffefben \u00a9^arafter\u00f6, wie bie wifff\u00fcrfid;ett Bewegungen be\u00f4 ^tere\u00f4, ba e\u00f4 nodj unoerfe^rt war, unb ftimnten fo unter ftd) gitfammen, baf itn\u00f6 eine gro\u00dfe Borfiebe f\u00fcr eine beftimmte Borffeffung\u00f6weife bagu gu geh\u00f6ren fc^eint, \u00dfier nur einen in einer Uebertragung oon \u00a9mpftnbung\u00f6retgen auf pf^ftfdje Bewegung befte^enben B\u00eeec^ani\u00f4mu\u00f4 gu fefwn- 9)\u00eean fann oodfommen gu^","page":757},{"file":"p0758.txt","language":"de","ocr_de":"758\tunt> spfy(htatrie.\nge^en, ba\u00df bte erfte Anregung f\u00fcr bab fee\u00eetfc^e Bewegungbprtnc\u00fcp oon ber ftch regenben Weroenth\u00e4tigteit aubge\u00dft, aber w\u00e4\u00dfrenb beb ganzen \u00a3ebenb beb \u00a3\u00dftereb werben biefe fpecieden Bewegungbgruppen nur burdj eine pfpc\u00dfifche Urfac\u00dfe oeranta\u00dft, unb wenn man nun nid;t glauben wtd, ba\u00df biefetben 23e* wegungen nad; bem ^\u00f6^yfen nod; oon ber \u00a9eete \u00dferfomnten f\u00f6nnten, fo weife man boc\u00df einmal bte p\u00dfpjtfc\u00dfen Itrfac\u00dfen nach, burdj wetd;e fie nun gerabe fo unb ntc^t anberb wie oor\u00dfer wteber \u00dferoorgerufett werben. \u00dc)\u00eett bem 9\u00eeef[ere wirb man nie aubretc\u00dfen, weil beffen K\u00dfarafteri\u00dftfd;cb gerabe bte\u00f4 t'j\u00ee, ba\u00df er fiep um bab, wab oon ber \u00a9eete aub gefc\u00dfte\u00dft ober boc\u00df t'rgenb einmal gefc\u00dfe\u00dfen ij\u00ef (erlernte, gewohnte Bewegungen) ntc^tci t\u00fcmmert, unb ftc\u00dfertic\u00df nienta\u00efb georbnete, fonbern unregelm\u00e4\u00dfige, unb bet gr\u00f6\u00dferer \u00e9tnja^X fid; ge* genfeitig wt'berfprec\u00dfenbe Bewegungen \u00dferoorrttfen w\u00fcrbe, wie bt'eb bei ben tranf\u00dfaften Konoutjionen ber gad ift, bie man boc\u00df aud; auf Rechnung beb ^ef\u00efereb fc\u00dfreibt. Uebcr\u00dfaupt fomrnt eb mir wunbertic\u00df oor, bie \u00a9ecle t'n\u2019b \u00aee\u00dfirn ju fperren, unb jwif^en biefem unb bem S\u00ee\u00fcdenmarfe eine f\u00fcnftltc\u00dfe \u00a9renjntarf aufjurid;ten, \u00fcber bie ntchtb her\u00fcber unb hin\u00fcber barf, ober, ba fo oerfc\u00dfiebenertet \u00ffafern tnt Sl\u00fccfenntarfe neben unb burc\u00df einanber laufen foden, biefe fo ftreng oon einanber $u fc\u00dfeiben, ba\u00df oon jwet an einanber fto\u00dfenben $afern oie eine ber \u00a9eete ange\u00df\u00f6rt, bie anbere aber btefer ben S\u00ee\u00fcden fe^rt, unb fchtec\u00dfterbingb m\u00fc\u00dft me\u00dfr f\u00fcr ^fpc\u00dftfch^, fonbern blo\u00df f\u00fcr ben D\u00eeef\u00efer, biefeb gro\u00dfe Krfl\u00e4rungb*\u00a9peciftcum ber Bereit, empfang* lie\u00df ift.\n2Btr f\u00fcllen unb a\u00effo aitc\u00df oon btefer \u00a9eite gebvungen, ein ber \u00a9eete immanentes pfpc\u00dft'fc\u00dfeb Bewegungbprinctp anjune\u00dfmen, bab ftd;, gerabe fo wie ftd; Borf\u00eeedungen affocitren, gewiffe (Gruppen oon \u00a3\u00df\u00e4tigfeiten ange* wohnen tann, wetc\u00dfe eb fp\u00e4fer, unabh\u00e4ngig oon SBidfiir unb 3wed , auf ir* genb einen Slnfto\u00df \u00dft'n wieber\u00dfoft. \u00a3)affeibe wirb mit adert Kentra\u00efneroen* Organen in unmittelbarem donner f\u00eee^en, aus welchen dttubfelneroen f\u00fcr bte wtdf\u00fcrtic\u00dfen Biub\u00efe\u00efn entfprtngen, a\u00effo nt'd;t blo\u00df mit bem 3ft\u00fcdenmarte, fonbern auch mit bem oerl\u00e4ttgerten B?art unb ber Br\u00fcde. B?an ftede ftd; aber ja nt'c\u00dft oor, ba\u00df bt'efeb BewegungSprt'ncip mit ber 2Btdf\u00fcr gleich fe*; wir haben ben ttnterfc\u00dft'eb ber i(;m unterworfenen Bewegungen oon ben widt\u00fcrlt'c\u00dfen fc^ott oben \u00dfint\u00e4ngdc\u00df aubeinanbergefe^t. Kb ift ein \u00aerunb* irrt\u00dfum, jtt glauben , ba\u00df ade \u00a9eelent\u00df\u00e4ttgfeit einen bewu\u00dften 3*bed haben m\u00fcffe, unb man feine \u00a3anb\u00efung auf Rechnung ber \u00a9eete fc^reiben b\u00fcrfe, wo man nic^t einen bewu\u00dften 3*oed nac\u00dfwet'fen tonne, ipat benn bte \u00a9eete beim Borfteden ademat einen bewu\u00dften 3toed? Krft bei ber 2Bt'df\u00fcr tritt bt'efer auf, biefe ift aber, wie wir fa\u00dfen, oon bent pfpc\u00dfifd;en Bewegungb* princip weit oerfd;ieben, ebenfo weit wie bab Urt\u00dfeil oon ber BorfMung.\n2)ab Bewegungbprinctp mu\u00df nun, je nac\u00dfbem eb bie Urfprungbfteden einzelner gafern erregen fod, oerfc\u00dfiebene B\u00eeobiftcationen er\u00efetben. \u00a3)aburc\u00df w\u00fcrben wir aber oorerft nur einen b\u00efinben \u00a3)rang $u ^ubf\u00fc\u00dfrung biefer ober jener einjetnen B\u00eeubfe\u00eecontraction, bie ftc\u00df gerabe aufbrangt, er\u00dfatten, einen 2)rang, ber in aden g\u00e4den unb 3uft\u00e4nben, wo ber S\u00f6ide nid;t gerabe aubfc\u00dftte\u00dftic\u00df ober oor^ugbwetfe auf bie bewegenbe \u00a3\u00df\u00e4tt'gfeit beb f\u00f6rperb gerichtet ift, ftc\u00df fe\u00efbft \u00fcber\u00eeaffen wahrfchetndch nur hbchf\u00ee oereingette, in Betracht t\u2019\u00dfrer Kombination (fofern fte nic\u00dft fd^on burc\u00df Gew\u00f6hnung fe\u00dfr eng oerbunben w\u00e4ren) unbefttmmte, jwedtofe Bewegungen h^borbrtngen w\u00fcrbe. Kb w\u00fcrbe ^war nie ganj aufh\u00f6ren, t\u00df\u00e4tig 31t fein, aber ftc\u00df wahr* fc\u00dfentlie\u00df in feiner ^h^tigteit entweber nach ganj juf\u00e4digen p\u00dfpftfd;en 2(n* regungen ober nach bem \u00aeefe\u00a3e ber Uebung unb \u00a9ewohn\u00dfeit richten. 2)te","page":758},{"file":"p0759.txt","language":"de","ocr_de":"$5f9$o!ogte uttt> ^f^tatrte.\tT59\noon uns oben angef\u00fchrten 23emegungen aber, obgleich gum ^he^ nnb (0ft Utt* abh\u00e4ngig oont Siden, tm^n bod; etmaS 33e\u00dfimmteS, Regelm\u00e4\u00dfiges im 3n* famntenmt'rfen ber einzelnen 3CNuSfelcontractionen. Oer \u00a9runb hieoon fann entmeber im ^fpd\u00dffchen ober ^h^Wen/ ober in bet'ben guglet'dj liegen. 23e* trachten mir guer\u00df baS \u00a3e#tere, fo muffen mir nat\u00fcrlich nach einem Organe fuchen, meines bemt'rfen fann, ba\u00df eben nur be\u00dfimmte, gerabe f\u00fcr eine gemtffe 33emegung gufantmengehorige dftuSfeln gufamntengegogen, fomit nur gemiffe Reroenurfpr\u00fcnge geregt merben, alfo auch oerhinbert, ba\u00df ber blinbe 23eme= gungSbrang anbere nicht hierhergeh\u00f6rt'ge Heroen ret'gt. S\u00e4hrenb alfo einige Reroenpartien eine \u00df\u00e4rfere 3\u00abneroation befontmen, nt\u00fcffen anbere an berfeU ben oerlieren. \u00a9eben mir nun bie (Eentralorgane burdj, t'nbem mir an bas benfen, maS mir oon ihren php\u00dfologi\u00dfhen Sfunctionen w>ifTett/ Jo f\u00e4dt uns fo* gleich baS Heine \u00a9ehirn auf. SD\u00eeag man nun im deinen \u00a9eht'rn baS ^Srt'ncip ftnben, meines bie einzelnen SRuSfelbemegungen gu beftimmten mieten, gum \u00a9eben, fliegen u. f. f. coorbtnirt, ober mit Ruberen annehmen, baS Heine \u00a9ehirn fei bagu ba, alle anberen R\u00eeuSfelpartt'en, au\u00dfer benjent'gen, melche gerabe th\u00e4tig fein foden, in Ruhe gu erhalten, fo oiel \u00dfhet'nt aus Ridern her* oorgugehen, ba\u00df baS Heine \u00a9ehim bagu bient, bie Reroenfraft, bie Heroen* \u00dfr\u00f6mung gemiffen &beden oorgugSmet'fe augenblicklich guguleiten. OaS 33e* megungSprincip mirb baher auch auf baS Heine \u00a9ehirn mirfen, aber eben baburch auch eine ^Notification erfahren m\u00fcffen. Seld;er \u00a9eelenth\u00e4tigfeit, ben Siden ausgenommen, fann man nun baS Verm\u00f6gen beilegen, im deinen \u00a9ehim eine folc\u00dfe \u00fcBer\u00e4nberung heroorgubringen, moburch baS Reroenprincip gerabe nach gemiffen f\u00fcnften oorgugSmet'fe hingeleitet mirb? 3<h glaube nicht gu irren, menn ich hierauf antmorte, bem Triebe ober bem Streben. SGBir haben alfo gmei formen beS 23emegungSprinct'peS : bie eine, mel^e unmittelbar auf (Erregung eingelner ftafern abgielt, moden mir ben S\u00f6emegungSbrang nennen; bie anbere,melche bemirft,ba\u00df eingelne SBemegungSbr\u00e4nge \u00dfch gu einer beftimmten gufammengefe^ten Action oereinigen, i\u00df ber Orieb, ben man, menu man mid, in noch meitere Unterabtheilungen gerlegen unb einen \u00a9prech* trieb, \u00a3angtrt'eb u. f. f. annehmen fann, mooon mir aber e\u00fct\u00dfmeilen ab\u00dfra* hiren. Rur baoor marnen mir, ba\u00df man \u00dfch nicht oerfucht f\u00fchle, \u00dfch unter Orang unb \u00a3rieb baS \u00a9 e f \u00fc h 1 biefeS Oranges unb OrtebeS oorgu\u00dfeden, gu melcher SSermechfelung eine ungenaue Rebemet'fe leicht Slnla\u00df geben fann. UnS i\u00df Orang unb irt'eb nur baS ben 23emegungSnero br\u00e4ngenbe unb treibenbe ^Jfpchifche.\nII. Sie fchon bemerkt, i\u00df ber 23emegungSbrang immerfort irgenbmte th\u00e4tig, aber ungeregelt; er mu\u00df er\u00df eine be\u00dfimmte Dichtung erhalten- Oa bieS am h\u00e4uftg\u00dfen burch ben Si\u00fcen gefchieht, fo betrachten mir hier guer\u00df bie (Ergeugung ber Semegungen burch ben Siden, t'nbem mir hieran am be\u00dfen ben gangen pfpchifchen ^roce\u00df erfl\u00e4ren fbnnen, ber ben23emegungen gu\u00a9runbe liegt. 3uer\u00df ift Har, ba\u00df, menn t'<h eine 33emegung moden fod, ich ben bagu n\u00f6tigen Heroen nur in (Erregung bringen fann, menn ich fchon eine (Erfahrung baoon habe, ba\u00df auf ein be\u00dfimmteS \u00a9treben in mir bt'efe be\u00dfimmte 25emegung erfolgen mirb. Ueber bt'efe er\u00dfe (Erfahrung alfo nt\u00fcffen mir guer\u00df Har fein-eingeboren i\u00df uns gmar fchon ber 23emegungSbrang, aber nur als Verm\u00f6gen, nicht in actu, unb oon einer be\u00dft'mmten \u00cfNuSfelbemegung fann ich nicht a priori miffen (fo mentg mie oon einer be\u00dft'mmten \u00a9e\u00dfalt), \u00dfe mu\u00df ntt'r ernpt* rifch gegeben merben. Ourch irgenb einen f\u00f6rperlichen Ret'g, fei eS etn re\u00dfec* tirter ober fei eS DRuSfe\u00effpannung u. bgl. mu\u00df in bem betreffenben motortfehen Heroen eine Oenbeng gu Aus\u00fcbung feiner function angeregt morben fein, unb","page":759},{"file":"p0760.txt","language":"de","ocr_de":"760\t^fyc\u00dfofo\u00dfte unb \u00fffydjtatne*\nbiefe \u00a3enbenj mu\u00df burd; ba\u00df Sentratorgan,oon bent ber B\u00eeu\u00f4fetnero entfpringt, r\u00fcdw\u00e4rt\u00df einen Sinbrud in bie \u00a9eete machen, weiter ben biefer immanenten Bewegung\u00dfbrang erregt, nad; btefer beftimmten \u00a9eite hin wirfen, unb (auch ^ter verm\u00f6ge einer pr\u00e4ftabilirten harmonie) ben 9?ero jur \u00bbofl\u00df\u00e4nbigett Stu\u00dff\u00fchrung ber angeregten Bewegung\u00dffunction 51t be\u00dfimmen. \u00a3)erfe\u00efbe Sinbrud, metier ber \u00a9eete soit ber f\u00f6rderlichen Anregung be\u00df Heroen \u00dfunbe gab, mu\u00df noch \u00df\u00e4rfer werben, wenn bie Bewegung \u00bbotogen wirb. Sr fowohl at\u00df ber befonbere Bewegung\u00dforang, bleiben in ber (Seele jur\u00fcd unb f\u00f6nnen reprobu-cirt werben. SDerfe\u00efbe Vorgang wirb fid; nun bei atten Biu\u00dffetn wieterhoten. 2)aburd; gewinnen wir nach unb nad; eine gro\u00dfe Stn^atd oon Bewegung\u00dfet'n-br\u00fcden unb beftimmt geformten Bewegung\u00dfbr\u00e4ttgen, bie einanber entfprechen. \u00aeiefe w\u00fcrben aber in ber go\u00efge \u00dfet\u00df nur ungeregelt auftreten, je nac^bem $u-f\u00e4ttig bie Sinbr\u00fcde wieber angeregt w\u00fcrben, ober bie Bewegung\u00f6br\u00e4nge \u00dfcp in berfetben $otge affoc\u00fcrten, wie fte fr\u00fcher entftanben waren, \u00a9often mehre Bewegungen ju einem be\u00dfimmten, mit 2tb\u00dfd;t beredten Stet combinirt wer-ben, fo mu\u00df noch ein anberer ^3roce\u00df ^injutreten; jene einzelnen ungeregelten ^atigfeiten muffen georbnet, unb e\u00df mu\u00df baf\u00fcr geforgt werben, ba\u00df nur eine be\u00dfimmte \u00a9ruppe berfetben in SBirffamfcit tritt. \u00a3)ie\u00df gefcpieht burcp ben oon bem ^Bitten gefegten lebhaften \u00a3rteb ju ber be\u00dfimmten jufammengefe^ten \u00a7anbtung. -3dj will mich at\u00df einen biefe ipanbtung Stu\u00dff\u00fchrenben, unb re-probucire be\u00dfhatb juer\u00df atte ein$etnen Bewegung\u00dfeinbr\u00fcde, bie berfetben ent-fprec^en, woburdj benn ^ugteich auch in ben betreffenben motorifcpen Heroen-fafern fcpon bie \u00a3enbeu$ ju ber Bewegung angeregt wirb, tiefer Borgang, ba\u00df Beprobuciren ber Bewegung\u00dfeinbr\u00fcde unb barauf fotgenbe ^nneroiren einjetner fafern wirb nach unferer Stn\u00dfcpt burdj\u00df Heine \u00a9et\u00dfrn vermittelt. S\u00dfirt't nun ber 2\u00dfitte auf ben Bewegung\u00dfbrang, fo wirft auch biefer nur auf bie mit einanber in biefer \u00a9ruppe oorbereiteten ^eroenttmtigfeiten, welche fo-bann bie jufammengefe^te Bewegung au\u00dff\u00fctjren.\n3\u00df nun auf biefe SBeife einmal ber be\u00dfimmte Bewegung\u00dfact in \u00a9ang gefegt worben, ober i\u00df auch nur bie \u00a3tj\u00e4tigfett auf eine be\u00dfimmtesJieroenpartie pingetenf't worben, fo braucht e\u00df feiner befonbern St\u00dfen\u00dfan\u00dfrengung mehr, um bie Bewegung in \u00a9ang 51t ermatten. 2Bir fcjjreiben ab, fprec^en, arbeiten, rauchen beim \u00eeefen unb (Schreiben, effen, ohne bei jeber einzelnen baju geh\u00f6rigen Bewegung wieber befonber\u00df $u wollen, ja gteicpfant ohne baran $u benfen. Sr\u00df wenn wieber eine Stenberung eintreten fott, \u00a9tehenbteiben $. B., tritt wieber f\u00f6rmlicher Bitten\u00dfetn\u00dfu\u00df ein. \u00a3>er fd\u00dfafenbe Boget \u00dfeht auf einem Beine, biete \u00a3eute \u00df\u00a3en fdjtafenb, wie bie ^utfcher auf bent Bode, ja manche gehen fogar fchtafenb. Stfte\u00df biefe\u00df i\u00df einrnat angeregter, nun einf\u00f6rmig fort-th\u00e4tiger Bewegung\u00dfbrang unb \u00dfchertich fein Be\u00dfer.\n2Bir hnbett in biefer \u00a3)ar\u00dfeflung ab\u00dfchtttc\u00df oermteben, ba\u00df 2Sort Bewe-gung\u00dfibee ober Bewegung\u00dfoor\u00dfettung gu gebrauchen, weit wir bie irrige Meinung abhatten woftten, at\u00df fet ba\u00df Bewegen ein teufen. Sine Bewe-gung\u00dfoor\u00dfettung wirb nimmermehr etwa\u00df SInbere\u00df fein f\u00f6nnen, at\u00df eine Bor-\u00dfettung be\u00df Bewegung\u00dfeinbrude\u00df (oon ber \u00a9e\u00dfcht\u00dfoor\u00dfeftung ber au\u00dfgef\u00fchrten Bewegung i\u00df nat\u00fcrlich fywx nicht bie 0\u00eeebe); ba\u00df Bewegen fetbft aber i\u00df boctj gewi\u00df etwa\u00df ^tnbere\u00df. SBift man aber bennodj ba\u00df Bewegen, um in bie \u00a9ee-tenth\u00e4tigfeiten eine Sinh eit $u bringen, ein Bor\u00dfeften nennen, fo h\u00abt man mtnbe\u00dfen\u00df eine \u00a9prachberwtrrung angerichtet, inbem hiettacp fein SDienfcp mehr im \u00a9taube fein wirb, in ber $ebe eine bto\u00df gebachteBewegung (nach un\u00df eine Bewegung\u00dfoor\u00dfettung) oon bem php\u00dff^en 5tcte beim wirftichen Bewegen $u unterf^eiben.","page":760},{"file":"p0761.txt","language":"de","ocr_de":"sPf0oIogte unb ^fydjnatrte*\t761\nmuffen mir erm\u00e4hnen, ba\u00df und ber Vemegungdeinbrucf auch 9?ad;* rtc^t oon bem @rabe ber angemenbeten $raft giebt, unb fomtt gugtetc^ auch ba\u00f4 ift, mad man \u00a9emichtfinn, \u00a3a\u00dfft'nn (in engerer Vebeutung) nennt. (\u00a3$ braucht hmju gar feiner befonbern Empfinbungdneroen; benn, m\u00f6gen biefe nun bem 9)?udfel fetb\u00df $ufommen, ober m\u00f6gen, mie inhere behaupten, bie 9D?udfetemp\u00dfnbungen eigentlich nur \u00a7autemp\u00dfnbungen fein, immer merben bie fraglichen f^mer^aften Empftnbungen etmad ganj Stnbered fein, atd jene Vergeltungen angemenbeter traft. 2)a\u00df babei bie Annahme einer centri^etalen \u00a9tr\u00f6mung in ben Vemegungdneroen gar nicht n\u00f6ttug i\u00df, erhettt oon fetb\u00df; benn ber 9?ero mirft beim Vemegen feiner ganzen S\u00e4nge nach, unb ed brauet \u00dfch baher blo\u00df feine \u00a3h<*tigfeit an ber Urfprungdftette in bie \u00a9eele $u reftcctiren-\n\u00a3)ie oerfcpiebenen Seifen nun, auf metche ber \u00a3rieb unb Vemegungd* brang, ohne Etnmirfung bed Sittend, in Sth\u00e4tigfeit gefegt mirb, ftnb fotgenbe.\na.\tHffociation oon Vorftettungen $u Vemegungen. Senn man einen Stnbern g\u00e4hnen fteht, fo mu\u00df man oft fetb\u00df g\u00e4hnen; neroenfchmache 'perfonen, metche Eonout\u00dfonen an Stnberen fehen, befommen oft fetbft Eonout* ftonen. \u00a3ter mirb oermittet\u00df ber \u00a9e\u00dfchtdoor\u00dfettung bie Vemegungdoor\u00dfettung in unferen betreffenben eigenen Sftudfetn unb bann ber betreffenbe Vemegungd* brang fetbft tmrtmrgerufen, metcjjer bei oorhanbener Neigung $u tr\u00e4mpfen ein 2lnta\u00df $u fotzen merben fann, rnt'e eine intenbirte Vemegung bed gingerd ben \u00a9chreibeframpf bemirfen fann. Senn mir nach sJ?oten fingen, Etaoier, Violine fpieten, fo i\u00df bied eine Stffoeiation oon ben burch badSefen ber 9toten erzeugten \u00a9efichtdoor\u00dfettungen %n entfprechenben Vemegungdbr\u00e4ngen. \u00a7aben mir hierin noct; feine Uebung, f\u00f6nnen mir noch ntc\u00dft oom Vtatte fpieten, fo muffen mir immer erft m\u00fchfam und bie benD\u00eeoten entfprechenbeSDiudfetth\u00e4tigfeit oor\u00dfetten, unb burd; bie Sittendth\u00e4tigfeit ben \u00a3rieb bahtn bterminiren, m\u00e4hrenb bei ber Uebung, mo atfo fchon eine gemt'ffe unmittelbare Verfettung ber \u00a9e\u00dfdjtdoor* \u00dfettungenjnit ben Vemegungdbr\u00e4ngen \u00dfattfinbet, ed fchnetter geht. tDaffetbe i\u00df beim \u00a9chreiben ber gatt. Senn mir gechtenben ober fon\u00df f\u00f6rpertich 2lr* beitenben mit gntereffe ^ufchauen, fo machen mir oft unmittf\u00fcrtich \u00e4hnliche Vemegungen. \u00a9eben mir oon gro\u00dfen \u00a3>\u00f6hen hinab, unb benfen an'# \u00a3>inun* ter\u00df\u00fcr^en, fo machen mir teicht fetb\u00df bie Vemegung bed gattend, moburch bei einiger Neigung ^urn \u00a9chminbet bei eintretenber Vemu\u00dftto\u00dfgfeit mirftidjed gatten ent\u00dfe^t. \u00a9ine gotge \u00f6fterer Sieberhotung gemiffer Vemegungen i\u00df ed auch, menu mir bie 5tugen fchnett flie\u00dfen, fobatb gemanb mit ber ipanb ba* gegen f\u00e4hrt, unb, menu und etmad entf\u00e4ttt, fchnett barnach greifen, tommt und bie Vor\u00dfettung gro\u00dfer ober fef>r fteiner \u00a9egen\u00df\u00e4nbe ober fotdjer, bie mir in meiter gerne gefehen, in ber Erinnerung mieber oor, fo bemegen mir unfere Stugenmuofetn mieber in gan$ \u00e4hnlicher Seife, mie beim mirftidjen \u00a9eben. Eine teife innere Veprobuction oon gemiffen Getobten in ber \u00a9eh\u00f6rdoor\u00dfettung bemirft oft, ba\u00df mir, fa\u00df unmittf\u00fcrtich, bie SD\u00eeetobie \u00dfngen ober pfeifen.\nb.\tStffociation oon finntichen \u00a9ef\u00fchten $u Vemegungdbr\u00e4n* gen. \u00a3)ad 3nbr\u00fcden bed Stuged, menu man mit ber ipanb bagegen f\u00e4hrt, erfotgt atterbingd in fp\u00e4terer3eit immer fogteich auf bie Vor\u00dfettung, urfpr\u00fcng* lieh aber burch Vermittlung bed \u00a9ef\u00fchtd. Sir flie\u00dfen unmittf\u00fcrtid; bad 2luge, fobalb ein frember K\u00f6rper, ober auch nur \u00dfarfed Sicht, h^neinf\u00e4ttt unb und ein unangenehmed \u00a9ef\u00fct\u00df oerurfacht, unb beforgen btefed bann mieber, menn etmad nahe an bad 5tuge fommt. Eine gotge eined unangenehmen \u00a9e* f\u00fchtd (Unbehagtichfeit in ben Vruftgangtien?) i\u00df auch ^ \u00a9\u00e4tmen. Ed t\u00df bied \u00dfcher feine re\u00dfectirte Vemegung, fonbern ber \u00a3rieb fucht gemiffe unan* genehme \u00a9ef\u00fct\u00dfe, beren n\u00e4herer E\u00eerunb noth nicht hinreichenb gefannt i\u00df, burch","page":761},{"file":"p0762.txt","language":"de","ocr_de":"762\t^fy^o\u00efcgie unb ^fyc^tatrie.\nContraction non B\u00eeu\u00e9leln unb baburch bewirlte Au\u00e9behnung unb Am?* et'nanberjiehung non Antagonifen aufjuheben, wa$ ant beutlichfen bei bem bem \u00a9\u00e4hnen entfprechenben Dehnen unb \u00a9treten ber \u00a9lieber ber if* \u00a3)b ^\u00eee^er nicht auch ba\u00f4 $r\u00e2f)en ber \u00a3>\u00e2hne geh\u00f6rt? Cine fernere Urfadje oon Bewegungen if bte Angf, unb bi'efe if meiner Anfcht nach ber urfpr\u00fcng* liehe unb erfe \u00a9runb ber Athembewegungen. Dt\u2019efe ftnb n\u00e4mlich fet'ne\u00f6wege? blo\u00df reflectirte Bewegungen. Denn, waren fte biefeS, fo f\u00f6nnten wir fte nie* malt? burch S\u00d6i\u00f6f\u00fcr mobiftciren ober $ur\u00fctffm\u00eeten; auch ftnb bie eigentlichen reflectirten Bewegungen ber Athemmut?feln, wie ba$ \u00a7uf en, Sachen, liefen, oon gan\u00a7 anberem C^arafter, alt? ba\u00f6 Ahnten, unb man l\u00f6nnte jene gar nicht erfl\u00e4ren, wenn man fehon bt'efet? f\u00fcr eine 3\u00eeeferbewegung halten wollte. (\u00a3t? liegt bal>er auch bem Atemholen ein pfpchifche\u00f6 Bewegungt?princip ju \u00a9runbe, welches? wir fpeciett Athmungs?brang nennen l\u00f6nnten. Dtefer lommt fc^on gleich nach ber \u00a9eburt in \u00a3tmtigfeit. Da\u00df ftch ber g\u00f6tu\u00f6 fehon im Butter* leibe bewegt, wiffen wtr, unb e<? ift lein \u00a9runb, anjunehmen, ba\u00df berfelbe nicht auch fc^on bie Brufmut?feln leife bewege, unb eine bunfle Erfahrung oon Be* wegungs?etnbr\u00fcden unb Bewegungs?br\u00e4ngen h<*be. ^T\u00eeach ber \u00a9eburt erfolgt ein allgemeiner ^etj ber Suft auf bie fpautoberfl\u00e4che, wetter entweber birect ober burch 3\u00eeef\u00efer auf bie motorifchen Heroen wirft, unb bas? ^inb jur Bewe* gung n\u00f6tigt. 2\u00dfte bie Arme unb g\u00fc\u00dfe, fo bewegt es? auch bie Bruft, unb bt'efe erften Athembewegungen erfolgen noch ohne 3^ecf, blo\u00c7 bem 3^eij $ur Bewegung nachgebenb. \u00a9obalb ^ieburc^ aber einmal bie Sungenfunction in \u00a9ang gefommen ift, fo erfolgt, wenn ba\u00f6 Athmen nicht fortgefe^t wirb, Angf, unb btefe erregt unmittelbar wieber bie Dtmtigfeit ber Medulla oblongata, um ftch oon ber \u00a3)ppreffon \u00a7u befreien; bas? \u00e9inb atfjmet wieber, e\u00f6 f^reit auf, unb biefe\u00f6 erfe \u00a9freien b\u00fcrfte man wohl ein Angfgefchrei nennen. SBemt biefe\u00f6 furge 3?it fo fortgegangen if, fo wirb ba$ Ahnten bem ^t'nbe jur \u00a9e* wofmfieit, bie Athemj\u00fcge folgen ftch regelm\u00e4\u00dfig, unb e\u00f6 wirb nicht mehr erft auf bas? \u00a9efithl ber Angf gewartet, welches? fp\u00e4ter immer erft bann ftch wieber geltenb madf, wenn t'rgenb eine befonbere Hemmung eintritt. Das? Attjmett if fonach $war f\u00fcr gew\u00f6hnlich eine unwiHf\u00fcrlidje, aber hoch eine pfpchifche X\u00df\u00e4* t^igfeit, welche eben be\u00df\u00dfalb alle Augenblicke $u einer wiUt\u00fcrlichen gemacht werben fann. (\u00a3s? geh\u00f6rt in bie Claffe ber ungewohnten Bewegungen, unb h<*t nur be\u00dfhalb ben \u00a9chein eines? blo\u00dfen SO\u00eeethaniomu\u00e9, weil e\u00f4 tat? gan^e Sehen burch ohne Unterbrechung fortbauert, aber bie Unmogltcpleit einer Unterbrechung liegt eben in ber fe begleitenben Angf; bas? Athmen if alfo nichts al\u00f6 bie an* gew\u00f6hntefe ber angew\u00f6hnten Bewegungen, mit ber ftch sielleiiht h\u00f6chf^n\u00f6 ba$ bef\u00e4nbt'ge Berfch\u00efuden be\u00f4 \u00a9pet^e\u00ef\u00f4 Dergleichen l\u00e4\u00dft, an ba\u00f6 wir f\u00fcr gew\u00f6hn* lieh auch nicht benfen. Da\u00df ba\u00f6 Slthmen auch im \u00a9chlafe fortgeht, if offenbar fein \u00a9egengrunb; benn e$ if faettfeh, ba\u00df ftch nuch Borfe\u00fcungen burch ben @chlaf hi\u00abburch fortjtehen, wtr fhlucten ben \u00a9petrel im \u00a9chlafe, ber Kranich bleibt im \u00a9chlafen auf einem fehen, unb ber $utfcher auf bem Bode f$en; ber \u00eelthembrang if eben bie einzige pfpchifche \u00a9trebung, bie im ge* wohnlichen \u00a9chlaf \u00fcbrig bleibt, unb je leifer btefer if, je mehr er fch bem Draurne n\u00e4hert, befo mehr f\u00f6nnen f^ anbereBewegung\u00eabr\u00e2nge baju gefeKen. \u2014 Bet alten biefen in f\u00c7olge oon fnnlichen \u00a9ef\u00fchlen entfehenben Bewegun* gen fehen wir \u00fcbrigem?, ba\u00df jene \u00a9ef\u00fcljle immer nur unangenehmer Statur ftnb, w\u00e4hrenb bie angenehmen nie unmittelbar eine Bewegung her*wryufetV fonbern h\u00f6chfen\u00f6 al\u00f6 \u00a9ef\u00fchl ber $raft unb ber Aufgelegtheit um? ju wt'Hf\u00fcr* liehen Bewegungen ermuntern. Auch if e<? bet ber erften (\u00eentfehung biefer Bewegungen nicht immer leicht ju unterfcheiben, ob fte reine golge bec? innern","page":762},{"file":"p0763.txt","language":"de","ocr_de":"sPfyd;ofo$te unt> $)ft)d;tatrte,\tT63\n\u00a3n'ebeS ober beS bewu\u00dften SBttfen\u00f6 ftnb ; in ber go\u00efge ftnb fte ftc^er met'f\u00efenS (\u00eerjeu^m'f ber bureb bie \u00a9etoobnbeit entfknbenen Affociation.\nc- Affectation oon VetoegungSbr\u00e4ngen gu VetoegungS* br\u00e4ngen. Auch ^ter tft eS in otelen f\u00c7al\u00efen fe^r forcer, auSgumacben, ob eine Vetoegung blo\u00df in golge oon Affociation ober unter SDhttoirfung beS St'ttenS 3U \u00a9tanbe fornrne. Sernt tot'r ein Sieb pfeifen, ober ein auStoenbt'g gelerntes \u00a9t\u00fcd auf einem gnftrumente fyt'efen/ f0 tarnt unfer 2\u00f6tfle pabei jn pen \u00f6er^ febiebenften grabtoetfen Abf\u00efufungen bis gum o\u00f6ttt'gett Verfcbtoinben feiner Kin* totrfung tb\u00e4ttg fetn, in meinem te^tern gatte berfelbe bann auf anbere \u00a9e* banfen gerietet tft, to\u00e4brenb baS\u00a9pt'e\u00efen glet'cbfam mecbant'fcb fortgebt. Vletbt aber ber Sitte mehr ober toentger barauf gerietet, fo tft bte Affociation nicht mehr ber alleinige \u00a9runb ber Vetoegung, fonbern erleichtert bt'efe nur, unb ntaebt fte toentger m\u00fcbfarn. \u00a3)aS b\u00fcr in S\u00d6irffamfeit tretenbe \u00a9efefg tagt fi<b bemnacb fo auS\u00f6r\u00fcden : Kin VetoegungSbrang ruft einen anbern, mit meinem er \u00f6fter gugleicb ober in febnetter gofge oorbanben mar, tot'eber tywx, ober erleichtert baS \u00a7eroorrufen beffetben bureb ben Sitten. Senn mebre 23etoe* gungen gleichseitig auSgef\u00fcbrt toerben, fo entfielt eine \u00a9ruppe, folgen fte ftcb in einer beftimmten Vetbe, fo fann man bt'eS einen 3\u00abg nennen. \u00a3)aS langen, \u00a9eben, \u00a9pre\u00dfen, gelten, \u00a9ebtoimmen beflei\u00df aus folgen \u00a9ruppen unb 3\u00ab3en affociirter 9ttuSfelbetoegungen, toelcl;e barmont'fcb gu einem \u00a9angen gufammen* toirfen. Von begleichen baS Sort \u201emeebanifebe gertigfeit\u00ab gu gebrauchen, fann leicht irre f\u00fchren, fofern man habet nur an einen pbpfifeben sD?ecbaniSmuS benft ; eS t'fl bei bt'cfen Vetoegungen nicht mehr unb nicht toentger 9fte<baniSmuS oorbanben, at\u00f6 bet ber Affociation ber Vorftettungen, unb nur t'nfofern man ftcb auch bt'efe unter bem Vt'lbe einer \u00a9eelenmafcbine \u00fcorftettt, fann man auch hier oon einem SDhcbaniSmuS reben. Saren fold?: Vetoegungen auch anfangs lid? bureb Kt'nflu\u00df unb An\u00dfrengung erlernt, fo machen fte ftcb boeb nach unb nach bureb \u00f6ftere Sieberl;olung oon ber \u00a7errfcbaft beffelben lo\u00f6, unb folgen blo\u00df noch ber Affociation. Sem man anftebt, ba\u00df er noch gro\u00dfe SittenS* intention gu ihrer geh\u00f6rigen Ausf\u00fchrung unb \u00a9ruppt'rung n\u00f6tbt\u2019g bat, ber giebt unS ben unangenehmen Ktnbrud ber Unfertigfeit, ber noch nicht errungenen ^errfebaft \u00fcber feine \u00a9lieber, ber \u00a9egtouugenbet't, unb \u2014 im \u00a9efettfebaft* lieben \u2014 ber \u00a9teiftgfeit, beS Mangels an f\u00f6rperlidjer Slourn\u00fcre. 3)aS \u00a9e* gentbeil giebt uns ben Kt'nbrud ber gret'bett, 9iat\u00fcrlicbfeit, ber Abrunbung. \u2014 Viele 3\u00abge ertoeden ficb befto leichter, je toeniger ficb ber Sitte mit bittet\u00ab mt'fcbt. \u00a3)er \u00a9totternbe ftottert am ntet'\u00dfen, je mehr er eS oermetben to ttt. T)a \u00fcber baS Sefen beS \u00a9totternS in bt'efem Augenblt'de noch manniebfaebe SH\u2019Scufftonen \u00dfattfinben, fo glauben tot'r mit einem Beitr\u00e4ge gur S\u00f6fung ber grage nicht gur\u00fcdbalten gu b\u00fcrfen. 2\u00f6tr f\u00f6nnen folgenbeS \u00a9efe^ als richtig auffletten: 3fl bureb irgenb einen Umjlanb eine ^enbeng gu befonberen 23etoe= gungen in uns berrf^enb getoorben, fo toirb bt'efe oft toeniger bureb ben Sitten als bureb bte \u00a9rtoedung einer anbern AffociattonSgruppe gehoben. 9hm befte\u00dft baS \u00a9tottern in einem Unoerm\u00f6gen, oon einem (\u00a3onfonanten auf ben barauf folgenben 3Socal \u00fcbergugeben ; ber \u00a9totternbe bleibt am Articulations* taut bttttgen, toet'l bt'e bt'efe\u00ab betoirfenben 9)?uSfetn in nabegu frampfbafte Action oerfe^t ftnb, unb fann bt'efe nicht beliebig felbft aufbeben, um bt'e ttftuSfeln in anbere Kombinationen gu bringen, bt'e gur fperoorrufung beS \u00a9tt'mmlauteS ge* febidt to\u00e4ren. gebe Attflrengung beS St'ttenS oerfl\u00e4rft gunaebft nur ben ber \u00fcberm\u00fctigen 9\u00c4uSfe(gruppe gugetoenbeten S3etoegungSbrang, baber baS \u00a9tot* tern \u00fcberall \u00e4rger toirb, too ber patient mit feinem \u00a9tottern in Verlegenheit fommt, t'n ber Kinfamfeit unb gt'n\u00dfernt'\u00df aber ftcb beffert. St'rb nun. aber an","page":763},{"file":"p0764.txt","language":"de","ocr_de":"764\t^fy^ologte unt> \u00fffpcptatrie.\nbtc \u00a9te\u00ef\u00efe bee? 28itten$etnfluffee3 erne S\u00dfemegung\u00f6affociation gefegt, ein fang* fame\u00f6, tactm\u00e4ftgeS \u00a9pre\u00dfen, Otecitiren, \u00a9ingen, fo \u00fcberminbet bie Sljfoeiation bae? Jpinberntf, unb reift bte bt'eSper ttn'berf^enfHgen 9ftue?feln mit in bie neue \u00a9ruppe pinein. Ktma\u00f6 ganj S\u00efe^nU^e\u00f4 ift ber \u00a9cpreibeframpf, obwohl bei ipm \u00e4hnliche pfptpifcpe SD?itteI, wie beim \u00a9tottern, nocp nicpt geholfen paben.\n\u00a9r\u00fcnbe ber 23ef\u00f6rberung ober Hemmung ber SBemegunge?* affociationen :\na. 9tat\u00fcrticpe Anlage, $teper m\u00fcrbe oor Ottern ber ^nfttnct geh\u00f6ren, tnbem er bie Kombination oon 23emegungen ju gemiffen Sieten vorbereitet unb erleichtert. \u00a3)a berfetbe inbef in einem befonbern Slrtifel bearbeitet m\u00fcrbe, mit meinem mir vielfach \u00fcbereinfttmmen, fo glauben mir hier oon ipm Umgang nehmen $u b\u00fcrfen. Ke? gtebt aber nocp anbere angeborene 2)ic?pofttionen ju gemiffen 33emegunge?gruppen, melcpe nicpt btof gemt'jfen \u00a3pt'erarten angeboren unb auf bie biefen fpectetl jufommenben \u00a3>anblungen ab$ielen, fonbern bie mepr ober mentger atten Spieren gemetnfam ftnb. Ke? ift bieO bie Anlage $u ben fogenannten SWitbemegungen. 2>a bt'efelben mopt in ben Slrtifeln \u00fcber sJteroenpppfioIogie ober \u00fcber sj)?ue?fe\u00efbemegungen meitt\u00e4ufiger bepanbett merben, fo entfchlagen mir une? einer fpeeteUeren Stupprung berfetben, unb begn\u00fcgen un$ anjugeben, mae? mir oon \u00a9eiten ber ^fpcpologie \u00fcber fie $u bemerken paben. Ks? ift gemt'f, bafjj manche Heroen in einem urfpr\u00fcngtiepen fpmpatpe* tipen 23erp\u00e4ttnif fielen, monaep bet ber Regung et'nee? Heroen fogteiep auep in gemiffen anberen gafern eine \u00a3enben$ jur 2(eu\u00a3erung iprer 23emegunge?* energie erma\u00dft. SlUein btefe 23emegungen ftnb nicht blo\u00df unmitlf\u00fcr\u00eficpe, fon* bern fte merben ebenfo p\u00e4uftg auep burep bie 2BiHt\u00fcr oeran\u00efaft. SD\u00eean pat fte mit ben Srrobiationen ber Kmppbungen, mit ben 9J2itemppbungen, in gleiche Sinie gejMt, abet mit Unrecpt; benn bei biefen mirb juerft bie ur* fpr\u00fcngtiepe Kmpftnbung gefegt, unb bte irrabiirten Kmpftnbungen folgen naep; bas? Kparafteriftifcpe ber angeborenen SD\u00eettbemegungen bejlept aber nt'cpt barin, baf juerft ein 9?ero gereift mirb unb fobann etma auf rein pppftfepem S\u00dfege bie Stp\u00e4tigfeit bee? correfponbirenben naep ft cp jiept, fonbern bart'n, baf jener \u00fcberpaupt nur mit biefen ^ugteiep oon ber \u00a9eele geregt merben fann. 2)iee? pat aber feinen \u00a9runb lebig\u00eficp barin, baf oon \u00a9eburt an bie SSorfMung bee? einen 33emegung$einbrude? fepon mit bem be<? anbern ^\u00abgleich oorpanben mar, mefpatb benn auep bie eine S3emegung nur jugteiep mit ber anbern er* folgen fann. \u00a3)ie SD\u00eettbemegungen (biejenigen n\u00e4ntltcp, melcpe \u00fcberpaupt in mtfU\u00fcdicpen 3D?u<?feIn oorfommen) pb baper fein blo\u00df pppftfeper, fonbern ein pfptpifcper Stet, unb ipr 3uftanbefommen mirb burtp bie\u00a9pmpatpie ber Heroen nur oorberettet unb bebtngt. 2\u00d6te f\u00f6nnten mir un$ fonft auep fo oiele berfetben abgem\u00f6pnen? S3et ben angem\u00f6pnten \u00dc\u00cf\u00cfitbemegungen (ben eigentlich affocit'r* ten) pat man fiep oiele SD\u00ee\u00fcpe gegeben, peraue?$ubringen, mte ee? gugepe, baf biefelben 33emegungen, bie fr\u00fcper miHf\u00fcrltcp erzeugt m\u00fcrben, fp\u00e4ter unmt\u00df* f\u00fcrttep fortgepen fbnnen- 9D?an pat ftep aber pt'ebei bie \u00a9cpmierigfett tebtgtiep fetbft bereitet burep bie fepon befproepene irrige 5tnnapme, baf bie miHf\u00fcrliepett 33emegungen btof oon ^irnfafern, unb bie unmittf\u00fcrtiepen btofj oon 9\u00ee\u00fcden* marfofafern bemirft m\u00fcrben. $t'er fonnte niept\u00f6 ^tnbere\u00f6 pelfen, at\u00f6 bie 5tu\u00e9* ftuept, baf bur^ befonbere \u00a7trnfafern, bie btof jum 9\u00ee\u00fcdenmarfe gingen, nur bie S\u00ee\u00fcdettmarf\u00f4fafern angeregt m\u00fcrben, ma\u00f6 aber mieber ju einer 9teipe meiterer Unbegreif\u00efiepfeiten f\u00fcprt. \u2014 25efonber\u00f6 anf\u00fcpren m\u00fcffen mir \u00fcbrigen^ noep ba\u00f6 bebeutenbe fpmpatptfdpe SSerpattnif ber \u00a9ttmmmerfjeuge ^u ben i\u00dfemegungen ber Krtremit\u00e4ten. S\u00dfenn mir eifrig fpreepen, fo gejticutiren mir autp gern mit ben Rauben. Kinige \u00a3)roffetarten, befonbere? bie \u00a9pottbroffet unb \u00a3)rppeu$*","page":764},{"file":"p0765.txt","language":"de","ocr_de":"mtt> \u00fffpd;icttrie+\t765\nbroffet, bereiten igren \u00a9efang mit mimifd;en, tanjenben Bewegungen, n>e\u00efc^e ba\u00e9 \u00a9teigen, gaflen, \u00a9cgweben ber St\u00f6ne auSbr\u00fccfen. 2lucg ber \u00a9taar bewegt itacg bem Stacte beS \u00a9efangeS bie gt\u00fcge\u00ef. Sir werben aber $u Bewegungen ber \u00a9timmwerf$euge nicgt nur bann aufgeregt, wenn wir fetbg Stirne bitben, fonbern aucg, wenn wir wetcge g\u00f6ren, wie beim \u00a3an$e. \u00a9o\u00ef\u00eften \u00c7ier wogt bie \u00a9eg\u00f6rSvorgettungen, ba ber \u00a9cgalt fetbg auf Bewegung beruht, an unb f\u00fcr g<g bie Neigung $ur Bewegung Hervorrufen? Ober werben burcg bie geg\u00f6r* ten O\u00f6ne urfpr\u00fcngltcg nur btejenigen BewegungStenben^en in ben \u00a9ttmmorga* nen bunfet erregt, wetcge f\u00e4gig ftnb, biefetben \u00a3\u00f6ne $u probuciren, unb erft von gier aus bie Bewegungen ber (Extremit\u00e4ten ? 3<g \u00e4fau&e e^er ^ (Erge, wenn aucg bie befonbere Besiegung ber 2D?uftf ju ber Bewegung nocg ^temticg bunfet ift.\nb.\t(Einflu\u00df beS SittenS. Oer Sitte vergalt ftcg $u ben Slffoct'atio* nen in zweierlei 2trt. (Entweber er f\u00fcgrt nur bie von biefen angebeuteten \u00a9ruppen unb 3\u00fcge aus, unb gt'evon braunen wir ttic^t weiter ju fprecgen, ober er fefct mit \u00a3\u00fclfe ber \u00a9tnneSvorgeflungen aus einzelnen Bewegungen neue \u00a9ruppen pfammen, unb Hier fommt er in (Eottifton mit ben Stffociatio* nen. (Er mug burcg garfe Intention ben Orteb unb Orang, unb vermittelft beren baS S^eroenprincip auf beftimmte Bewegungsnerven ifottren, bamit bie nat\u00fcrttcge 2lffociation unterbrocgen wirb, unb eine anbere \u00a9ruppe an beren \u00a9tette tritt. Oer Sitte ift baHer ein \u00a3emmungSmittet ber 2lffociationen. Sir ftnb oft im Begriff gu fprecHen ober irgenb eine Bewegung 51t macgen, \u00c7aXten uns aber bavon $ur\u00fccf, nacgbem wir \u00fcberlegt Haben, bag eS unpaffenb w\u00e4re. OiefeS \u00a3emmen ip aber nicgtS rein Negatives, fonbern nur baburcg m\u00f6gticg, bag ber BewegungSbrang unb bie Sfterventg\u00e4tigfeit auf eine anbere 9)iuSfet* action firirt wirb. Oenn aucg beim rugtgen \u00a9teben, \u00a9t\u00a3en unb \u00a9cgwet'gen ftnb unfere B\u00eeuSfetn immer in gewiffer Seife wirffam. \u2014 Oamtt aber bie burcg ben Sitten erregten Bewegungen natg unb nacH mit \u00a3eicgtigfeit von \u00a9tatten geHen, m\u00fcffen ge fetbg ju affociirten werben, unb bt'e$u ift\nc.\tUebung unb \u00a9ewogngeit notgwenbtg. SttteS fernen von F\u00fcnfen, alle f\u00f6rperticge Stourn\u00fcre, begegt barin, bag burcg g\u00e4uftge Siebergotung enblicg gewiffe Bewegungsgruppen in Stffociation verfemt werben. Oiefe fann bann fo wett gegen, bag jule^t nur ber erge SXnpog vom Sitten aus $u gefcgegen braucgt, unb bann bocg bie Bewegung leicht erfolgt. (Eben bt'efe Uebung be* wirft aber aucg, bag urfpr\u00fcngticge ober erworbene $?itbewegungen uacg unb rtacg wt'eber von et'nanber getrennt werben, unb man eine einzige Bewegung ifotirt macgen fann, bie fong nur mit vielen ^ugteicg erfolgte, wie benn ber Ungef(gidte viele unwiftf\u00fcrticge Bewegungen mit einer intenbirten macgt.\nd.\tSb\u00f6rperticger (Etnftug. Ot\u2019efer fann gcg gemntenb unb f\u00f6rbernb, fowie fpecieXX begtmmenb vergatten. S\u00e4gmungen unb fongige \u00a9cgw\u00e4cgung ber ber Bewegung vorgegenben 97ervengebitbe wirfen aucg r\u00fccfw\u00e4rtS gerabgt'm* menb auf bie t'gnen jugeg\u00f6rigen BewegungSbr\u00e4nge. Riebet g\u00fcte man ftcg aber vor ber gotgerung, ats fei burcg bie &tgmung ber \u00fftervengebitbe eo ipso aucg bie ^Pfpcge get\u00e4gmt. OteS ig nicgt ber gaft; ber fpeciette BewegungSbrang ig fetneSwegS gan$ erlofcgen; wir fegen oft, bag \u00a9em\u00fctgsbewegungen nocg 2ftuS* fetactionen $u \u00a9tanbe bringen, wenn bieS ber Sittf\u00fcr nicgt megr m\u00f6gttcg ig, unb bag aucg angegrengter Sitte mancgmat bie S\u00e4gmung $u geben vermag. Senn nacg \u00a3\u00e4gmungen ober fong langwierigen Stranfgeiten, in bereu gotge Nerven unb B\u00eeuSfetn burcg Untg\u00e4tigfeit gefcgw\u00e4cgt w\u00fcrben, bie Seute wieber anfangen ju gegen, m\u00fcffen ge biefeS erg wieber ternen. 9ftan bemerft babei beutti^, bag bas ungcgere \u00a9egen nicgt btog von ber ^evvenfcgw\u00e4cge gerfommtj","page":765},{"file":"p0766.txt","language":"de","ocr_de":"766\t\u00fffpcpologte unt> ^fpcpiatrie.\nbentt mancpe etngelne 23ewegungen geigen, bag ber 9?ero fcpon St\u00e4rfe genug pat, auf bte (\u00efinwirfung ber Seele pin tpatig gu f\u00e9tu. 2)er \u00a9runb ig ber* felbe, wie beim ergen \u00a9epenternen; eS muffen bte etngelnen 23ewegungSbr\u00e2nge erg wt'eber burcp Uebung tu bt'efelbe AffociationStp\u00e4tigfeit oerfe^t werben, treize fte burcp bte lange Untp\u00e4tigfeit entw\u00f6hnten nnb oerloren. ^pppfifcpe Unfapigfett wirft baper nnr t'nfofern auf bas bf^c^t'fc^e 23ewegungSprtncip, a\u00efs biefeS burcp fte ohne Anregung bleibt nnb fo tn eine Art Scplummerguganb gerath- AnbererfeitS bewirft ein fr\u00e4fttge\u00f6 ober aucp ein fenftbleS motorifcpeS \u00ffteroenfpgem, ba\u00df auch bte (Seele burch bte gegebene Seicptigfeit ber 23ewe* gungen gu btefen felbg angeregt wirb. 2)ie (Seele rietet bann gern ipre \u00dctp\u00e4tigfett nach btefer (Sette nnb \u00fcbt gcp tn tpr. 23telteicpt beruht bte gr\u00f6\u00dfere ^anggefcptcfticpfeit beS S\u00dfeibeS auf beffen fletnem \u00a9eptrne, baS tut SSerp\u00e4ltni\u00df gum mannticpen fcpwerer tft. \u2014 Aber nicpt altem \u00fcberhaupt f\u00f6rbernb nnb an* regenb wirft ber \u00e9orperguganb auf bte ^Pfpcpe, fonbern \u00f6fters auch fpectett be* \u00dft'mmenb. \u00a3>urcp t'rgenb einen pppgfcpen 3\u00eeet'g f\u00f6nnen ntotorifche Heroen tu einen 3uganb oon Erregung oerfe|t werben, ber auf bte Ausf\u00fchrung einer Bewegung hingiett, ohne bag jteboch btefe gang gn Stanbe fame; aber ber 23e* wegungSbrang wirb baburcp nnb burcp ein habet gattgnbenbeS \u00a9ef\u00fcpl oon t\u00e4giger Spannung angeregt, bte Bewegung wirftt'ch auSguf\u00fcpren. 3nm \u00a3pet\u2019l fann man pieper baS Atpmen rechnen, tnbern bte fen\u00dftt'oen Heroen atterbingS auch burch eine Art Hefter in ben motorifchen Athemneroen eine Stenbeng gur Bewegung anregen, obwohl btefer ^3roce\u00df nicht bte \u00a7auptfacpe beim Ahnten ig. \u00a3)aS liefen, \u00a3ugen nnb Sachen gab ferner gwar oft blo\u00dfe D\u00eeegerbewe* gungen, oft aber ig ber D\u00eeet'g gu fcpwacp, ober bte motorifchen Heroen gnb nicht retgbar genug ; bann entgeht tn ihnen blo\u00df eine \u00a3enbeng gur Bewegung, nnb eS fommt auf bt'e Seele an, ob ge biefelbe auSf\u00fcpren wt'ft ober nicht. Auch bas SSerfcpluden ber Speifen nnb \u00a9etr\u00e4nfe, fowte beS SpeicpetS, ig nicht eine blo\u00dfe S\u00eeegerbewegnng ; burch Intention beS 28ittenS f\u00f6nnen wir eS aufhaften; beim hagren, namentlich wenn wir beim hagren beS ipalfeS ben $opf fepr in bte \u00a7\u00f6pe peben, oernrfacht ber nach hinten laufenbe Speichel oft einen gewaltigen 2)rang gnm Schl\u00fc\u00dfen, wir f\u00f6nnen biefeS aber, wenn wir nicht oerwunbet werben wollen, burch fr\u00e4ftige SSittenSanftrengung oerpt\u2019nbern. (\u00a3S giebt oiete Sente, bie geh gewiffe \u00a9eberben, \u00a9e\u00dfcptSoergerrungen, 23tingefn, 23ergtepen beS 3D?unbeS n. bgf. angew\u00f6hnt haben, anbere, benen bie \u00a3anb beim Schreiben burepgept ( nicht ber gew\u00f6hnliche Scpret'beframpf). \u00a3ier ig in ben 23ewegungSneroen eine \u00a3enbeng gur Bewegung, bie einen unwibergeplicpen Steig auS\u00fcbt, nnb uns n\u00f6tigt, bie Bewegung wirflicp auSguf\u00fchren, b. p. ben pfpepifepen (Jingu\u00df auf bie Heroen wirfen gn taffen, (\u00a3in Erampf ig biefeS nicht ; benn burcp S\u00dfiltenSangrengung tft eS oft m\u00f6glich, bie Bewegung gn nnterbr\u00fccfen, nnb gep biefelbe abgugew\u00f6pnen. (\u00a3S ig alfo im Sieroenguganbe nicpt ber gange \u00a9rnnb ber Bewegung, fonbern nnr bie \u00a3enbeng gn berfetben oorpanben. \u00a9ang baffetbe ig bet oiefen franfpaften 3ug\u00e4ttben ber galt, g. 23. wenn (Siner gegwnngen ig, eine Strecfe gerabeanS gn laufen, bann bei otefen ppgerifepen 3ng\u00e4nben, g. 23. bem ppgerifepen Sacpen, nnb beim 23eitStange. Jpter ig \u00fcberalt Weber blo\u00dfe (\u00a3onoulgon, noep reine 2BiHf\u00fcr, fonbern ein SD\u00eeit* telgnganb gwtfcpen beiben. \u2014\nScplieglicp m\u00fcgen wir pier noep einen ^nnft anfn\u00fcpfen, ber niept leicpt an einer anbern Stelle untergubringen ig. 2\u00dft'r paben namlicp beim fteinen \u00a9eptrn gefepen, bag baffetbe Str\u00f6mungen beS ^eroenprincipeS naep gewigen ^peilen pinteite, nnb baranS feine 23egiepnng gnm Triebe, gnm Streben ermit* telt. \u00a3)abei fommt man wopl oon fetbft auf ben \u00a9ebanfen, bag btefe 3\u00abs","page":766},{"file":"p0767.txt","language":"de","ocr_de":"^5fi)d)oIo$te unb ^fpc^iatrie*\t767\nftr\u00f6mungen turn Kervenprtncip moht nicht allein ben motort'fchen, fonbern auch ben fenfttiven Heroen gelten merben. Unb in ber Zi)at h\u00abt ber \u00a3rt'eb auch infofern Sinf\u00efuf auf bte (^mpfittbung, a\u00efs er btefetben entmeber megen ihrer 2(nnehmtichteit ober gu \u00a9eminnung beutttcherer Vorf\u00eeetlungen gu verl\u00e4ngern ober gu fch\u00e4rfen fucht. K?an barf aber bteS nicht vermechfe\u00efn mit ber auf ben VorftettungSinhatt ber (Smpftnbungen gerichteten 2lufmertfamteit beS SittenS; ber 3wed beS \u00a3rtebeS ift gun\u00e4chft nur bte (\u00efmpftnbung unb bas \u00a9ef\u00fclp, unb btefe\u00f4 m\u00f6chte er verl\u00e4ngern. Stuf biefe 2trt tiefe ftch vielleicht theitmetfe bte no$ problematic S3egte^ung beS tlernen \u00a9ehirnS gum \u00a9effect;tstriebe beu-ten, tnbent baffetbe gur Untergattung unb Verl\u00e4ngerung motl\u00fcfttger (Smpftnbun-gen bettragen tonnte.\n2)ie beeren \u00a9eetenverm\u00f6gen.\nS\u00dftr glauben tn ben beengen Stbfchnitten bargettjan gu h\u00f6ben, baf unb wie bte besprochenen (Seetentr\u00e4fte, bte mir mit bent gemeinfch\u00f6fttichen kanten ber \u00a9tnnltchtett begegnen, tn unmtttelbarem3uf\u00f6mmenh\u00f6nge mit bent Nerven* fpfteme flehen. Sir h\u00f6ben auch f^on tm Umg\u00e4nge bte Vermutung aufgeftettt, baf f\u00e4mmttiche \u00fcbrige \u00a9eetentr\u00e4fte, bte nicht fchon in biefen enthalten ftnb, nur vermittetft bt'efer mit bem Kervenfpftem in Verbt'nbung flehen, in gleicher SBet'fe tote b\u00f6S \u00a7erg nur burch bt'e \u0152apt'\u00ef\u00efargefafe, unb bas \u00a9eht'rn nur burcp bie Nerven mit ben iDrganen. \u00a9S t'ft nun an uns, biefe Behauptung met'ter gu begr\u00fcnben, unb bei btefer \u00a9etegenheit gugtetch eine Ueberftcht unb Erl\u00e4uterung ber h\u00f6uptfachtithften (Seetentfmtigteiten, fo tveit es fycx m\u00f6glich ijl, gu geben.\n\u00aeie \u00a9runbtr\u00e4fte ber menfchtichen@eete ftnb: baS Verm\u00f6gen, ftch bem\u00fcht gu merben, b\u00f6S Erfemttnifverm\u00f6gen, baS \u00a9ef\u00fchtsverm\u00f6gen unb baS @tre-bungSverm\u00f6gen (fonft auch BegehrungSverm\u00f6gen genannt). 0ie ftetlen ftch aber in verfchiebener Seife, auf verriebenen (Stufenformen bar, moburch ftch bie fpect'eflen Verm\u00f6gen ergeben, von melden mir hier hanbetn motten.\nVon ben verriebenen Wirten beS BemuftfeinS h\u00f6ben mir fdjon beim ftnntichen Bemuftfein gefprochen, unb h\u00f6her hier nur noch einiget N\u00e4here \u00fcber bt'e betben \u00f6nberen Wirten beS BemuftfetnS \u00f6ngugeben. S\u00e4fmenb bet bem ftnntichen Bemuftfet'n nur Empftnbungen bemuft merben, ftnb ber \u00a9egenfknb beS 2\u00dfett- ober gegenft\u00e4nbttchen BemuftfeinS bie Verfettungen. Sie aber \u00a9rnpftn-bungen m\u00f6glich ftnb ohne Bemuftfein, fo tonnen Verfettungen vorhanben fein ohne Bemuftfein berfetben. Senn mir etm\u00f6S abfehreiben, fo fe\u00a3en mir bie Sefevorpettungen ber Sorte in Bemegungen beS (Schreibens um, verm\u00f6ge ber Siffociation ; bte Verfettungen brauchen aber babei fo menig gunt Bemuftfetn gu fommen, b. h- wir fm^n fo menig n\u00f6thig, an ihren Snh\u00f6tt gu benten, ba\u00df mir eine gange (Seite abfehreiben t\u00f6nnen, ohne hentach gu mt\u2019ffen, m\u00f6S mir gefehlten h\u00f6ben. ES giebt Retinen, bie man fo meit bringt, ba\u00df \u00dfe Eoncepte rein unb richtig abfehreiben, bie aber niemals etmaS vom Inhalte beffelben mt'ffen, unb baher nicht ein eingigeS im Eoncept auSgetaffeneS Sort felbp er* fefjen t\u00f6nnen. Senn ber fertige \u00abKupfer vom Btatte fptett, fo tieft er gmar bte Koten unb betommt Vorftettungen von ihnen, fefct aber btefe fogteich in \u00a9ret'fbemegungen auf bem ^ufrumente unt, ohne bei ber Verfettung ber eingetnen Kote ftch ihres SertheS bemuft gu merben. Verm\u00f6ge beS gegen\u00df\u00e4nbtt'chen Be-muptfetnS gefchteht auch baS3\u00f6hten. Senn gleichartige (\u00a3inbr\u00fc\u00e4e hinter etnanber unfer finnticheSBemuftfein afficiren, unb mir auf biefe Affection unfere 5tufmerf-famteit rieten, fo mirb unS bie Einheit in ber Vielfachheit ber fich fotgenben CEt'nbr\u00fctfe bemupt, mir g\u00e4hten. Stber mir t\u00f6nnen bie 3aht ber (\u00a3tnbr\u00fccfe, fomie","page":767},{"file":"p0768.txt","language":"de","ocr_de":"768\t^fpc\u00dfologte unb ^fyc\u00dftafrte.\n\u00dfe nur einige \u00fcber\u00dfeigt, nur fe\u00df\u00dfatten mittet\u00df beS ftc^ bagu ^efeCCenben SauteS ber 3a\u00dft, worm wa\u00dfrft\u00dfeintit\u00df ber ipauptgrunb liegt, bnf bie D\u00dfiere ni'c\u00dft \u00dfoc\u00df, bte (Elfter g. S3, nie\u00dft \u00fcber f\u00fcnf, ga\u00dften fbnnen ; fte fonnen m'd^t ga\u00dften, weil fte nic^t fprec\u00dfen. \u2014 Oie \u00dfbc\u00df\u00dfe Slrt beS 23ewu\u00dftfetnS nennen wir baS (Selbftbewu\u00dftfein. Ourc\u00df btefeS werben wir uns unferer eigenen @ee* tent\u00dfatigfeit ats folder bewu\u00dft, itnb wirb uns eine D\u00efef\u00fcerion \u00fcber ben@ang nuferer \u00a9ebanfen unb bieQrnt\u00dfe\u00dfung unferer (Gefu\u00dfte, a\u00effo eigentliche^ \u00fcftae\u00df* benfen mbg\u00efidj. 3\u00df baS \u00a9etb\u00dfbewn\u00dftfein einmal erwart, fo potcngirt eS ftcf> fe\u00efbft immer weiter, bie mitteXj\u00ee beffetben gu (Staube gefommenen 9\u00eee* fterionen unb (\u00fcmtfc\u00dftiiffe werben oon Steuern Object beffeXben unb ber Sttenfc\u00df wirb \u00dfc\u00df in immer \u00df\u00f6\u00dferem \u00aerabe fetb\u00dfbewu\u00dft. (\u00a3s i\u00df etwas Vtnenbtii\u00dfeS. Da-aber, wie pdt> oott fetbft oerfte\u00dft, bie @eetent\u00dfdtigfeiten \u00bbor\u00dfanben fein muffen, e\u00dfe fte bewu\u00dft werben f\u00f6nnen, fo fann aue\u00df jebe \u00df\u00f6\u00dfere, g. S3, bie beS SSer\u00dfanbeS, eriftiren, o\u00dfne ba\u00df wir uns berfetben be* wu\u00dft werben, wie bt'eS im gewb\u00dfntic\u00dfen Sehen fo \u00dfdu\u00dfg oorfommt, wo wir urteilen, fe\u00dftie\u00dfen, \u00bbermut\u00dfen, h^nbeXn, SXXXe\u00f6 in einem Slugenbtief, unb o\u00dfne gu wtffen, was babei in uns borgegangen ift. 2Bte manner SDtenfd; fpric\u00dft auS, er glaube, meine bieS unb baS \u00fcber biefe unb jene @ad;e, unb fann, gefragt, nicht ben minbeften \u00a9runb baoon angeben. Oie \u00dfo\u00dferen D\u00dft'ere \u00dfaben \u00dfc\u00dferlt'c\u00df J&er\u00dfanb, aber ebenfo gewi\u00df feirt \u00a9etbftbewu\u00dftfein; biefeS fommt blo\u00df bem \u00dcftenfc\u00dfen gu, welkem ba\u00dfer aue\u00df adein Belb\u00dffcnntni\u00df mbg* lie\u00df i\u00df. \u2014 (\u00a3s ift a\u00effo mbgtic\u00df: (SinneSt\u00dfdtigfeit unb (\u00a3mpfinbung o\u00dfne \u00dfmt* ttc\u00dfeS S3ewu\u00dftfein-, ftnntic\u00dfeS S3ewu\u00dftfein o\u00dfne SSorftedung ; SSorftedung o\u00dfne gegenftanbtic\u00dfeS 33ewu\u00dftfetn; 33egrtff unb IXrt\u00dfetl o\u00dfne \u00a9eXb\u00dfbewu\u00dftfetn. Slber jebe \u00df\u00f6\u00dfere 5lrt beS S3ewu\u00dftfeinS fe|t bie niebrtgere borauS. @s ift fein bern\u00fcnftigeS ober @etb\u00dfbewu\u00dftfetn mogXic\u00df o\u00dfne gegen\u00dfdnbtic\u00dfeS; Xein gegen\u00dfdnbtic\u00dfeS o\u00dfne ftnnlic\u00dfeS, fein ftnnlic\u00dfeS o\u00dfne Steroenreig. Oie @in* neSempfinbung regt bie \u00a9eete nie\u00dft gum SBor\u00dfeden an, wenn \u00dfe nid;t bewu\u00dft geworben i\u00df, unb bie SSor\u00dfedung fann nte\u00dft gum 33egrtff werben, wenn \u00dfe nid;t in baS gegen\u00dfdnbtic\u00dfe 23ewu\u00dftfein gefaden i\u00df. Das (Setb\u00dfbewu\u00dftfein wirft tu gewiffer Slrt wieber auf bie unteren Wirten gttr\u00fccf, fo ba\u00df wir bei jebern Stet beS \u00a9etb\u00dfbewu\u00dftfeinS gugXeich \u00abn\u00e9 feXb\u00df aue\u00df ftnntic\u00df bewu\u00dft werben, weit baS \u00a9eXb\u00dfbewu\u00dftfetn teufen, SSor\u00dfeden, a\u00effo au<\u00df bewu\u00dfte ^\u00bbirnbiXber, (Empfinbungen borauSfe^t. \u2014 fragen wir nun nae\u00df ben Orga* neu beS gegenftdnbtic\u00dfen unb beS (Setbftbewu\u00dftfeinS, fo \u00dfaben wir folgen* beS gu erw\u00e4gen. SBenn man bie farnrnttie\u00dfen Strtcn beS S3ewu\u00dftfeinS mit einanber bergleicht, fo \u00dfnbet man, ba\u00df \u00dfe im $runbe unb wefenttich immer Daffetbe \u00dfnb. 3mmer i\u00df eS baS \u00dfc\u00df atS be\u00dfarrXic\u00df Unterfc\u00dfeiben non ben 3uftanben; nur baS, was bewu\u00dft wirb, i\u00df oerfe\u00dfieben, baS eine SD\u00eeat (\u00a3mpftn* bung, baS anbere 3D?at \u00a9egen\u00dfanb, bas britte SD\u00eea\u00ef @eetent\u00dfdtigfeit. S\u00d6o aber bie St\u00dfatigfeit btefeXbe, unb nur baS Object oerfc\u00dft'eben i\u00df, ba \u00dfaben Wtr burc\u00dfauS feinen @runb, f\u00fcr bie bure\u00df teueres bewirfte SSerfd\u00dfeben\u00dfet't ber ^\u00dfdtigfeit befonbere Organe angune\u00dfmen. (\u00a3s t\u00df baffetbe Sluge, was ben einfad;en geuerfunfen nnb baS f\u00f6\u00dftic\u00df\u00dfe \u00a9emdtbe \u00dfe\u00dft, ba\u00dfetbe O\u00dfr, wetc\u00dfeS ben einfad;en @d;ad unb bie er\u00dfaben\u00dfe Sftu\u00dff \u00df\u00f6rt. 2Bir fbnnen a\u00effo nie\u00dft anberS aXS anne\u00dfmett, aXS ba\u00df au^ bie brei Strten beS Gewu\u00dft-feinS nur ein eingigeS Organ \u00dfaben, wetdjeS foXgXich fein anbereS aXS baS beS \u00dfnntte\u00dfen S3ewu\u00dftfeinS fein fann. Da aber festeres bure\u00df feine Slffec* tton adein noe\u00df feineSwegS bie \u00df\u00f6\u00dferen Strten \u00dferoorruft, fonbern gu btefen fetb\u00df fe\u00dfott baS SSor\u00dfanbenfein anberer \u00a9eetent\u00dfdtigfeiteu erforbert wirb, fo fbnnen aue\u00df baS gegen\u00dfdnbltc\u00dfe nnb baS@etb\u00dfbewu\u00dftfein mit jenem Organe","page":768},{"file":"p0769.txt","language":"de","ocr_de":"$fy$ofogte unb ^fyd\u00dfatrie*\t769\nnur infofern in 33erbinbung \u00dfe(;en, a($ $u \u00a3eroorbringung ifjrer fe(b\u00df ba\u00f6 \u00dfnnticpe 33emu\u00dftfein n\u00f6t\u00dft'g i\u00df. SD\u00eett anberen Sorten : bie beiben \u00df\u00f6\u00dferen Wirten be3 23emu\u00dftfeitt$ \u00dfe\u00dfen nur mitte\u00efj\u00ee beo ftnnli^en 33emu\u00dftfein$ mit bent Organe be$ (extern (nacp un\u00e4 ben Jptrn\u00df\u00f6j\u00dfen) in 3uf\u00fcmmen\u00dfang. 3l(fo i\u00df i^re 23e$ie(wng ju biefent eine mittelbare. Oa$ \u00a9elb\u00dfbemit\u00dftfein (ann smar nicj\u00df oorfwnben fein, menn ba\u00f4 ffnn\u00eficfye er(ofc\u00dfen i\u00df, aber biefe\u00e4 (ann oor\u00dfanben fein, o\u00dfne ba\u00df bamit nott)menbig ba$ erftere gegeben mare.\nSir ge\u00dfen nun gunt (\u00a3r(enntni\u00df\u00bberm\u00f6gen unb beffen beiben \u00df\u00f6* \u00dferen gornten, 3$er\u00dfanb unb Vernunft, \u00fcber. Our$ 3$er\u00dfanb be^etcpnen mir mit bem gr\u00f6\u00dften Streite ber ^fpifyotcgen ba\u00e4 Verm\u00f6gen ber begriffe, Urt^eite unb \u00a9cfff\u00fcffe, burc\u00df Vernunft ba\u00e9 Verm\u00f6gen, bie \u00a9r\u00fcnbe ber Oinge ju fu<$en, t'\u00dfren innern 3\u00abfammen\u00dfang $u erforfcpen, alfo ba$ 33er* m\u00f6gen ber 3been. \u00a9$on ba$ 33or\u00dfe\u00dfung\u00f6oerm\u00f6gen fa\u00dft bie einzelnen (Erlernungen in \u00a9edemata jufammen, unb bt\u00efbet fo bie erfte \u00a9pnt\u00dfe\u00dfS; ber 33er\u00dfanb mteber\u00dfolt bann biefeo \u00a9efc\u00df\u00e4ft in einer \u00df\u00f6\u00dfern Seife, inbem er ba\u00f6 fo 3wf^wtmenQefe^te mieber trennt in Object unb ^\u00dfr\u00e4bicat, biefe bann mitteljl ber Kategorien mieber oerbinbet, unb auf biefe Seife ein Vit* tyetf unb einen 35egriff $u \u00a9taube bringt. Oer \u00a9bf\u00dfu\u00df i\u00df nur ein ^ufarn* mengefe^te\u00ea Urt\u00c7ei\u00ef. Oa$ \u00a9efcp\u00e4ft ber Vernunft enb\u00efid) i\u00df e$, ben (\u00a3au* falneru\u00e4 jmtfc\u00dfen me\u00dfreit bur$ einzelne Urt\u00dfeile au\u00f6gefpro\u00dfmnen 35er\u00df\u00e4(t* niffen auf^u\u00dfnben, unb \u00dfe t(mt bt'e\u00e9 burcfj bie un\u00a3 eingeborene 3bee oom \u00a9runbe. Oie 3bee be$ (Eaufa(neru$ i\u00df n\u00e4m(idj) bureaus nic^t eine pf\u00e4\u00dft'g au\u00f6 ber 3(ffociation ber 33or\u00dfe\u00dfungen ent\u00dfanbene. 3$ mag mir biefe com* biniren, mie t'c\u00df mi\u00df, mag au\u00f6 t'\u00dfnen ab\u00dfra\u00dfiren, mag mir tyx \u00dfete\u00f6 9)?itein* anber unb Dtfac\u00dfetnanber borgten, mie ic$ mi\u00df, baratt\u00e9 ent\u00dfet\u00df nocfy immer ntdjt ber @eban(e an Urfa\u00dfje unb Sirfung, an \u00a9ruub unb ; au\u00e9 bem post hoc m\u00fcrbe in mir nie ba\u00e9 propter hoc entfielen, menn mir nicjjt f\u00dfmn a priori ber \u00a9ebanfe be\u00e9 not\u00dfmenbtgen \u00a9runbe\u00e9 eingep\u00dfan^t m\u00e4re.\u2014 Oiefe \u00bbergebenen \u00a9tufen unb formen be\u00f6 \u00a9r(enntni\u00dfberm\u00f6gen\u00f6 \u00dfe\u00dfen nun in mannigfaltiger S\u00dfe^feimirfung. Oa\u00e9 33or\u00dfe\u00dfung\u00f6bernt\u00f6gen liefert ben \u00a9toff f\u00fcr bie O\u00df\u00e4tig(et't be\u00e9 33er\u00dfanbe\u00f6, ber 33er\u00dfanb bemirft aber bur$ D\u00eeeprobuction feiner S3egriffe aucjj mieber bie 3\u00eeeprobitction fo\u00efcjjer 33or\u00dfe(* (ungen, bie ju benfelben geh\u00f6ren. 3\u00ab 33ejug auf bie Vernunft ber\u00df\u00e4lt \u00df$ ber 33erftanb ebenfa\u00df\u00f6 auf jmeier\u00efei 3(rt. (Er giebt berfe\u00efben in feinen 33e* griffen unb Urt\u00dfeifen ben \u00a9toff, an metcpem jte i\u00dfre 3been cntmit\u00efe\u00eft unb nati) \u00a9r\u00fcttben forfeit ; er f (eibet aber aut| bie 3been in bie gorrn ber Ur* t^eite, 33egriffe unb \u00a9^\u00ef\u00fcffe ein. Oie 33ernunft enb(t'^ ^at mieberum $mei ^ie\u00dftungen, eine nat\u00df bem 33er\u00dfanbe \u00dfin, unb in biefer Sftic\u00dftung ^at fte e\u00f6 ^auptf\u00e4cf\u00dficf) mit ber \u00dfnnhe^en (\u00c8r f ein un g \u00e9 m e(t ju t|un, unb bie ^\u00df\u00e4nontene nac^ i\u00dfrer Oignit\u00e4t unb mecpfelfeitigen 33ejie\u00dfung ^u orbnen. Oie anbere O\u00eeic^tung aber ge\u00dft auf ba\u00f6 3\u00ab\u00ab^ be\u00e4 3D\u00eeenf(|en, auf bie reine \u00a9p\u00df\u00e4re ber 3been be\u00e9 \u00a9Uten, Sauren unb \u00a9^\u00f6nen. 9)?an \u00dfat biefe 3been aU ber Vernunft immanente geleugnet, unb ifjre \u00a9nt\u00dfe(;ung au$ bem blo\u00dfen 23e* gieren ber 33or\u00dfe\u00dfungen auf einanber erfl\u00e4ren mo\u00dfen; a\u00ef\u00efetn au\u00f6 bem blo\u00dfen 35e$ie\u00dfen ber 3Sorfte\u00dfungen mirb niemals eine 3bee, unb e\u00f4 mirb emig un* begrei\u00dfie\u00df b\u00efeiben, maruQt icf> bie 3Sor\u00dfe\u00dfungen gerabe unter biefent \u00a9eban* (en unb in (einer anbern Seife auf einanber belie\u00dfe, mennnit^t etmaS au\u00dfer ben 3Sorfte\u00dfungen ba i\u00df, me($e\u00f6 biefe be\u00dfimmte SSejt'e\u00dfung er\u00df m\u00f6g(t$ mad^t. er\u00f6ffnet \u00df$ un\u00f6 aber \u00dft'er bie unenblic^e, unergr\u00fcnbbare Oiefe be\u00f6 menf^(id;en \u00a9et\u00dfe\u00f6. Oie gro\u00dfen mettbemegenben \u00a9eban(en ber ^er* borragenben Seifen, \u00a9efe^geber, gorfetjer unb K\u00fcn\u00df(er (affen \u00df\u00df> unm\u00f6glich\n^>\u00abn\u00ee>wi5rUtbuc^ b\u00ab\u00ef ^^f\u00eeologif, S8b. II.","page":769},{"file":"p0770.txt","language":"de","ocr_de":"770\t$fy#otogte unt> ^fydnatne.\naub ben \u00aeefe$en ber Vernunft unb beb SBer\u00dfanbeb togifch bebuciren; \u00dfe ftnb tnt gnbioibuunt ba, otme ba\u00df tyx (\u00a3m:pf\u00e4nger rnet\u00df mother, unb feme Sache ift eb nur, ihre SBichtigfeit atbbatb ju m\u00fcrbigen, unb fie burch eigene Stn\u00dfrengung mit ip\u00fctfe atter pf^ifchen Kr\u00e4fte burd;* unb aubjubitben. Uebrigenb ftnbet biefer Vorgang nicht blo\u00df bei ben iperoen ber 2)?enfchheit, fonbern bei atten sI>?enfchen Statt, unb geber fann unb mu\u00df \u00f6fter atb ein* mat an \u00dfc\u00df bie (Erfahrung machen, ba\u00df manner (Gebaute auf eine ihm zottig unbemu\u00dfte, unbegrei\u00dfiche Strt in ihm ent\u00dfet\u00df. \u00a7ier \u00dfo\u00dfen mir aber an bie (^ren^e ber \u00ff\u00ffilofophte unb Religion, an bie grage ber f\u00c7rei^ett unb 9?oth* menbigteit, unb feeren bat;er um. \u2014 Stub bent 23ibherigen ergiebt \u00dfcjj, ba\u00df 2$or\u00dfettungboerm\u00f6gen, 23er\u00dfanb unb Vernunft nur ber 5tubbrud f\u00fcr ein* jetne \u00ffroceffe ber gefammten (Erfenntni\u00dfth\u00e4tigteit \u00dfnb. Sb i\u00df baher gar nic\u00dft nothmenbig, ba\u00df jeber berfetben mit einem befonbern Streite beb (\u00a7e* hirnb in 23erbinbung fte^e. Oiefe Slnnahme beruht auf ber fatfc\u00dfen 23or\u00dfet* tung, atb ob bie Seete \u00a7u jeber einzelnen 9\u00c4obi\u00dfcatt'on ihrer O\u00df\u00e4tigteit ein befonbereb t\u00f6rperticheb Organ n\u00f6thig ^abe. Oie (Erfahrung tehrt unb fa meiter nichtb, atb ba\u00df bie Seete, um oon ber Sinnenmett afftctrt $u merben, unb um anbererfeitb ihr gnnereb in eine \u00dfnntich wahrnehmbare \u00e4u\u00dfere (Er* Meinung treten ju taffen, f\u00f6rpertiche Organe n\u00f6thig habe, teinebmegb aber, ba\u00df ber f\u00f6rpertiche Stoff ber mefenttiche \u00a9runb 4rer \u00aeefammtth\u00e4tigfeit fei. Oie ^Behauptung baher, ba\u00df jebe einzelne, gteichoiet mettre, Seetenth\u00e4tigfeit (abgefehen oon bem SJegen\u00dfanbe berfetben) nur burch unb oermittet\u00df eineb fpeciett f\u00fcr ihre Sigenth\u00fcmtichfeit geraffenen phpft\u00dfhen Organeb oor \u00dfdj gehen t\u00f6nne, i\u00df eine grunbtofe, \u00fcber atte (Erfahrung hinaubfpringenbe, bie nie unb nirgenbb a posteriori, fonbern \u00dfetb burct) ooraubgefe\u00a3te mittf\u00fcrtiche phitofophi\u00dfh* Annahmen oon gbeatit\u00e4t unb S\u00eeeatitat, gbee unb Organ, $raft unb Materie, mahr\u00dfheintich gemalt morben i\u00df. 2Bir motten nun fet;en, mab bie (Erfahrung fagt. 2Bir \u00ffaben an feinem Orte bab gro\u00dfe \u00a9et\u00dfrn atb Organ beb 23or\u00dfettungboerm\u00f6genb erft\u00e4rt, $ugteich aber auch bie 5tnftc\u00a7t abgetehnt, alb ob einzelne beftimmte ^eite beffetben entmeber fein Si\u00a3 \u00fcberhaupt ober ber Si$ be\u00dftmmter gormen beffetben feien. Schon aub ben baf\u00fcr beigebrachten \u00a9r\u00fcnben m\u00fc\u00dften mir unb aud; gegen bie ^Behauptung aubfprechen, ba\u00df eine einzelne h\u00f6here (Erfenntni\u00dfth\u00e4tigfeit an gemtffe ein* ^etne Partien beb gro\u00dfen \u00a9efurnb gefn\u00fcpft feien. 9?un finb aber aitt\u00c7 2Sor* \u00dfetten, Oenlen unb ^ac^benten, mo \u00dfe einmal in bemfetben Subject $ugtei$ tj\u00e4tig \u00dfnb, fo innig mit etnanber oerfc^motjen unb oerbunben, e\u00f6 entmidett \u00dfcf) etn\u00f6 au$ bem anbern fo Jerau\u00eb, ba\u00df \u00dfe nur atb oerfc^iebene Sntmid* lung\u00f6\u00dfufen einer unb berfetben \u00a9runbfraft, beb (Jrtennttti\u00dfoermbgenb, er* feinen, beffen mefenttid;e Momente, bab \u00e4b\u00dfra^tren unb (\u00a3ombtniren, \u00dfd; in atten miebertmten. Sie tonnen ba^er auc^ unm\u00f6gltdj an getrennte \u00dffc^e Organe gebunben fein, fonbern ber $eim, bie \u00e4a\u00dfb ber \u00fcbrigen, bab SSor\u00dfettungboerm\u00f6gen, mu\u00df eb fein, bab it)re S3esie^ung ju ben leiblichen Organen oermittett. Oie Erfahrung fprie\u00dft beutti^ f\u00fcr unfere 23ehaubtun* gen. D\u00eeach langem ange\u00dfrengten Oenfen betommt man ein \u00a9ef\u00fc^t oon (\u00a3rnt\u00fcbung unb S\u00d6\u00fc\u00dfigteit im ^opfe, unb eb i\u00df factifd), ba\u00df bab Oenten no^ mehr an\u00dfrengt atb bie t\u00f6r|3ertid;e Arbeit unb mehr Erholung forbert. 5tber offenbar fann bab Oenten bab \u00a9et;irn nicht anberb anftrengen, atb bure\u00df bie SSor\u00dfettungen, biefe m\u00fcffen jum 33ef)uf beb ttaren Oenfenb hiurei* d;enbe Oeutti^feit h^ben, unb be\u00dfhatb mu\u00df* bab GBehirn bie entfprechenben $trnbilber reprobuciren. greitid) mtrb bab (Gehirn auch ^urth ^ \u00dfeten dinbr\u00fcde ber ^tu\u00dfenmett fortm\u00e4htenb erregt, unb man tonnte fragen, mie","page":770},{"file":"p0771.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fffy^olocjte unt> ^fydnatne*\t771\ne\u00f6 ^uge\u00dfe, ba\u00df baffe\u00efbe burc\u00df (\u00a3rinneru#g\u00f4oorftetlungen me\u00dfr fotfte erfc\u00df\u00f6pft werben, al\u00f6 burd; bie \u00a9mpf\u00efnbungen? Slber beim Oenfen wirb ja ba\u00f6 @e* \u00dft'rn non ^wei \u00a9eiten in 2lufprud; genommen; bte Au\u00dfenwelt \u00df\u00f6rt nt'c\u00dft auf, auf ba\u00f6 \u00a9e\u00dftrn ju wt'rfen, wenn wir au<\u00df nic\u00dft auf bt'efe\u00efbe nterfen; e\u00f6 erzeugt \u00a9mpftnbung\u00f6bt'lber, aber ^ugleid; wirb e\u00f6 audj burd; ba\u00f6 Oenfen ge* n\u00f6tigt, innere dpirnbilber erzeugen, unb jwar folc\u00dfe non befonberer \u00a9tarfe, barnt't fte ben \u00e4u\u00dferen 23ilbern ba\u00f6 \u00a9letc\u00dfgewic\u00dft halten unb un\u00f4 bt'efe nic\u00dft alljufe\u00dfr \u00dft'nbern. \u00a3)ann liegt e\u00f6 aber auc\u00df tn ber sJtatur be\u00f6 SDenfen\u00f4, ba\u00df wan ftc\u00df ftet\u00f6 nur auf einen beftiwwten \u00dfrei\u00f6 oon SBorfteflungen befc\u00dfr\u00e4nft, woburc\u00df alfo aud; bt'e nad; innen gewcnbete \u00a9e\u00dfirnt\u00df\u00e4tigfeit eine einf\u00f6rmige, eben be\u00df\u00dfalb aber letzter erm\u00fcbenbe ift. Uebrt\u2019gen\u00f6 fann ba\u00f6 \u00a9e\u00dfirn nie! au\u00f6\u00dfalten, unb ba\u00f4 \u00a9tubt'ren ge\u00dft weift nur bann fc\u00dfwer, wenn baffelbe bur<\u00df \u00fcftac\u00dftwac\u00dfen, franf\u00dfafte SBerftimmungen, oor\u00dfergegangene Sfta\u00dft^eiten gefc\u00dfw\u00e4d;t ift, ober wenn ber Unmutt) \u00fcber bt'e gritc\u00dftlofigfett unfere\u00f6 \u00a3)en* fen\u00f6 bt'e \u00a3eiterfeit oerfc\u00dfeuc\u00dft. 9\u00cf\u00cfan \u00dfat aud; al\u00f6 S3ewet'\u00f6, ba\u00df oerfc\u00dft'ebe* nertei intellectuelle O\u00df\u00e4tt'gfciten in ben oorberen \u00a9e\u00dft'rnpartien neben et'nan* ber fa\u00dfen, ben Umftanb angef\u00fchrt, ba\u00df wir mt\u00f6 oon einer pfpc\u00dfifc\u00dfen 33e* fc\u00df\u00e4ftigung er\u00dfolen f\u00f6nnen, wenn wir eine anbere oorne\u00dfnten. Mein bann w\u00fc\u00dfte e\u00f6 ebenfo ot'ele folc\u00dfer angeblicher Organe geben, al\u00f6 e\u00f6 Wirten get= figer 23efc\u00df\u00e4ftt'gung gt\u2019ebt, wa\u00f6 nic\u00dft m\u00f6gltd; ift, unb \u00fcberbt'e\u00f6 ftnb ja bei jeber intcftectueften St\u00dfatt'gfeit immer wehre Kr\u00e4fte wt'rffant, oon betten immer bt\u2019efe ober jene auc\u00df bei einer anbern wt'eberfe\u00dfrt. 2\u00a7t'el einfacher er= ftdrt ftc\u00df bt'e \u00a9ac\u00dfe baburc\u00df, ba\u00df bet bem 2Sed;fel ber getfttgen Arbeit eben eine anbere 3?ct\u2019\u00dfe oon SSor\u00dfedungen baran fommt, woburc\u00df ba\u00f6 \u00a9eht'rtt oon feiner einf\u00f6rmigen St\u00df\u00e4tigfet't erl\u00f6f\u2019t wirb, gan$ fo, wie baffetbe ftd; oott bem ip\u00f6ren be\u00f6 n\u00e4ntlt'c\u00dfen Zone#, bem taugen Slnf^auen berfetben garbe burc\u00df einen anbern \u00a3on unb eine anbere garbe erholt. Uebrt\u2019gen\u00f6 ift e\u00f6 fe\u00dfr ^wet* fel\u00dfaft, ob man \u00df'c\u00df oon einem \u00a9tubt\u2019um burd; ba\u00f6 anbere wirflic\u00df er\u00dfolen f\u00f6nne. 25er ftd; an ber SD\u00eeebictn nt\u00fcbe ftubirt hat, wtrb fc\u00dfwerlt'd; oon \u00a9tunb an 5D?at\u00dfematif mit \u00a9t'fer treiben. Oie geiftige 23efc\u00df\u00e4ftigung, burc\u00df welc\u00dfe wtr un\u00f6 erholen (fatf\u00f6 eine wirflic\u00dfe \u00a9rm\u00fcbung ba ift, benn ba\u00f6 frei* willige S\u00dfec\u00dffeln ober ben blo\u00dfen lleberbru\u00df barf man bureaus* nic\u00dft \u00dfib\u00dfer gie\u00dfen), mu\u00df immer eine fotd;e fct\u2019n, welc\u00dfe nicht n\u00f6t\u00dfig ma^t, ot'el innerlich $u reprobuct'ren unb feft^u\u00dfalten, fonbern me\u00dfr paf\u00dfoe\u00f6 Slufne\u00dfmen geftattet, ba\u00dfer let'c\u00dftere Seet\u00fcre, i\u00dfeater, \u00ae?ufif u. bgt. \u2014 2Ba\u00f4 bie 23ewet\u2019fe au\u00f6 ber oerglet'c\u00dfenben Slnatomt'e betrifft, fo oerweifen wir auf ben 2lrfifet \u00bb\u00a9e\u00dftrn\u00ab unb bewerfen blo\u00df noe\u00df golgenbe\u00f6. 9)?an barf wo\u00dfl anne\u00dfmen, ba\u00df \u00a3)a$, wa\u00f6 ba\u00f6 S\u00dfier \u00fcberhaupt oom 2D?enfc\u00dfen in ^Be^ug auf ba\u00f6 \u00a9rfeuntni\u00dfoer* m\u00f6gen unterfc\u00dfet'bet, ber SD\u00eeangel ber Vernunft ift, t'nbem ba\u00f6 ^\u00dfier Weber na^ ben\u00a9r\u00fcnben ber \u00a9t'nge forfe\u00dft, noe\u00df f\u00fcr 3becn empfdnglt'd; ift. S\u00d6ollte man nun ber Vernunft einen ^3la\u00a7 im \u00a9e\u00dfirne anweifen, fo m\u00fc\u00dfte man ein bem 5D?enfc\u00dfen eigent\u00fcmliche\u00f6 Organ in bt'efem oor^eigen f\u00f6nnen ; bie\u00f6 ift aber nie\u00dft m\u00f6glt'c\u00df, t'nbem ber einzige Unterfc\u00dft'eb be\u00f6 ^enfc\u00dfenge\u00dftrne\u00f6 oom ^\u00dfierge\u00dfime, ben man nod; mit einiger \u00a9ewt'\u00df\u00dfeit feft\u00dfalten fantt, feine \u00a9r\u00f6\u00dfe unb bie 51nga\u00dfl ber 2Binbungen ift. Oarau\u00f6 folgt not\u00dfwenbt\u2019g, ba\u00df mit bem \u00a9e\u00dfirne junde\u00dfft feine anbere \u20acrfenntnt\u00dft\u00dfdtigleit ju t\u00dfun \u00dfat, al\u00f6 bt'e, wel^e affen mit \u00a9e\u00dft'rn begabten ^\u00dft'eren unbeftritten jufommt, ba\u00f6 \u00dcBorfeKung\u00f6oerm\u00f6gen. Z)ie \u00a9r\u00f6\u00dfe unb 2lu\u00f6bt'lbung be\u00f6 menfc\u00dflic\u00dfen \u00a9e= \u00dfirne\u00f6 wirb ba\u00dfer feine anbere Oeutung ^ufaffen, al\u00f6 bie, ba\u00df bie \u00df\u00f6\u00dferen \u00a9rfenntnt'\u00dffr\u00e4fte be\u00f6 9)?ettfd;ett aud; ein au\u00f6gebitbetere\u00f6 2Sorftedung\u00f6oerm\u00f6= gen oorau\u00f6fe^en unb n\u00f6t\u00dft'g ma(\u00dfen. Otefe\u00f6 wirb burd; jene beim \u00e4ttenfe\u00dfen\n49*","page":771},{"file":"p0772.txt","language":"de","ocr_de":"772\t^fyc\u00dfofogte uttb ^f\u00ffcfiiatcte.\n\u00ef>et weitem tmuftger in Anfprudj genommen, al\u00f4 beim \u00a3tjiere, ber 3D\u00eeenfc^ \u00efjat be\u00dftyatb au<$ eine viet gr\u00f6\u00dfere, umfaffenbere 23orftedung\u00e9wett, nnb \u00fcbt bie innere 9\u00eeeprobuction ofme aden ^ergtet'c\u00df oie! h\u00e4ufiger unb mannityaU tiger alt irgenb ein Z$m, unb weit $um beutltdjen 23orfteden bie @et)irn* ttj\u00e4tigkeit mitwirlen mu\u00df, fo \u00a7at er aud) ein gr\u00f6\u00dfere^, au\u00e9gebitbetereS \u00a9e* f)irn. \u2014 Ebenfo wenig S3eweife f\u00fcr einen befonbern \u00a9i# twfyerer intedec* tueder Grafte liefert bie ^attjotogie. Man mag bie \u00a9ef^t'c^ten ber \u00a7irn* Verlegungen unb \u00c7irnkrantfwiten fo genau f\u00eeubtren at\u00e4 man wid, niemals wirb man na^weifen k\u00f6nnen, bap mit \u00a9t\u00f6rung eines befonbern \u00c7irnt^eiteS au\u00f4fcjjliep\u00efitf) bas Verm\u00f6gen $u urteilen ober $u flie\u00dfen, ober nad; \u00a9r\u00fcn-ben ju formen, verloren gegangen Ware. Ueberad, wo irgenbwie 2$er)\u00efan* beSf<$w\u00e4c$e eintritt, i(\u00ee aud) bas 23ortedungSverm\u00f6gen, bas Satwnefjmen ober Affoct'tren, gefc$w\u00e4($t; wo es aber an ben 23orftedungen fetjtt, ge\u00a3t eS aufy mit bem Renten ntc\u00dft. 2Son ben 3n*en woden wir t)ier nodj nt'c^t weiter fpredjen, glauben aber einftweiten baS bemerken $u muffen, ba\u00df cS o\u00f6dig fatf4> ij\u00ee, bei ijmen eine bto\u00dfe Alienation beS SSerf\u00efanbeS ober ber Vernunft anjune^men; ber 3n*e benft unb irrt gerabe fo wie ber \u00a9efunbe unb nic^t in anberer Seife; ber Unterfdjieb befielt blo\u00df in ben 23orftedun* gen, welche ben Snfrnlt beS SDentenS auSmadjen. \u2014 \u00e9t\u00e9 \u00a9eete ats erken* nenbe j\u00efetjt batjer $war im \u00a9an$en in 33ejiejntng jum \u00a9etjirne, aber eben nur mit einer \u00a9eite, ats SSorftedungSverm\u00f6gen, unb nur vermittelt btefeS gefdjietjt bie gegenfeitige Sedjfetwtrkung.\t\u00df .\nAud; bas \u00a9ef\u00fctjt $at breier\u00efei \u00a9tufen. \u00a3)ie unterfte bej\u00efetd aus ben fd)on fr\u00fcher befprocfyenen ftnntidjen \u00a9ef\u00fc^ten, eine \u00a9tufe tj\u00f6tjer jte^en bie= jentgen \u00a9ef\u00fct>te, wetdje in f\u00c7o\u00cfQe eines \u00e9bjecteS, bas ats unferer ^\u00dferf\u00f6n* tidjkeit angemeffen ober unangemejfen gebad;t wirb, entfielen, atS: bas 23er* gn\u00fcgen, bie Sonne, bie Bufrieben^ett, bas Mi\u00dfvergn\u00fcgen u. f. f. Am i)\u00f4d)ften f\u00efetjen bie geiftigen \u00a9ef\u00fctjte, wetd;e auS bem Abw\u00e4gen unferer in* nerett ober \u00e4u\u00dferen 3ufit\u00e4nbe gegen unfere 3been ober $beate entfielen. \u00a9S geh\u00f6ren tjtefjer baS Sotdgefaden unb Mi\u00dffaden (\u00e4fttjetifdje \u00a9ef\u00fcjde), baS g\u00fcrwafjrtjatten, Anerkennen (nod; otyne beuttic^e\u00f6 \u00a9elbftbewu\u00dftfetn beS \u00a9rfennenS unb StffenS, intedectuede \u00a9ef\u00fctjte), \u00abnb baS *ptjten ber Sit* lenStraft in fttttidjer 9\u00eei^tung (bie moratif^en \u00a9ef\u00fctfte, Ad;tung, \u00a9etbfb* adjtung u. f. f.). 2)aS retigiofe \u00a9ef\u00fctjt vereinigt ade biefe. \u00a3)aS \u00a9ewiffen ift bas \u00a9ef\u00fctd be$ 3\u00abta^be\u00f6 unferer geizigen ^erf\u00f6nti^teit, unferer \u00a9etbft* T\u00e4tigkeit bem moratift\u00dfen Bbeat gegen\u00fcber, wetc^e^ bie ^rei^eit ift; in nie* berem \u00a9rabe nur ba\u00f4 \u00a9ef\u00fcjd, wetc^e^ au\u00f6 bem 33ewu\u00dftfein et'ne^ urf\u00e4^tt* ^enSSer^\u00e4ttniffe\u00f6 jwtfdjen unferem St^un unb unferem So^Ibeftnben entjbe^t. \u2014 SasJ nun ba\u00f6 2Sert;\u00e4ttni\u00df ber \u00a9ef\u00fc^te jum pt^ftfcfyen Seben betrifft, fo ^aben wir f\u00fcr bie verriebenen Arten ber finnti^en \u00a9ef\u00fc^te f^on bej\u00eeimmte ^iervenorgane aufgefunben, unb biefe verteilt, fo ba\u00df f\u00fcr bie ^\u00f6^eren \u00a9e* f\u00fc\u00dfte eigenttit\u00df fc\u00dfon gar keine metw \u00fcbrig ftnb. ift aber unfere\u00f6 \u00a9r* a^ten\u00ea aud> feber 25erfud;, benfetben bej\u00eetmmte 9?ervenorgane anjuweifen, ron vonvorne^erein verfemt. SDenn wenn fte in ber Sttiat ^u fotzen in ebenfo genauem 23ertmttniffe jt\u00e4nben, wie bie futntic$en, fo m\u00fc\u00dften fte ebenfo gut wie biefe burdj bto\u00dfe forderliche 3\u00abt\u00fcnbe erzeugt werben k\u00f6nnen. \u00a3>ie$ ift aber offenbar ni$t ber gad, fonbern fte entj\u00eee^en nur in von \u00a9e* banken unb S\u00eeeflert'onen, atfo auf rein pf9$if$em Sege. Man k\u00f6nnte jwar fagen, biefe \u00a9ebanken unb 9\u00eeefterionen h\u00e4tten eben fetbft fc\u00a7on i\u00dfren \u00a9i^ in gewt'ffen ^irnt^eiten, unb erwedten bie betreffenben \u00a9ef\u00fc^te babur^, ba\u00df bie biefen vor(\u00eeet;enben ^irnt^eite an feue angrenjten. Adein erften\u00f6 ift bie","page":772},{"file":"p0773.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ffft)d;o\u00eeogte utth \u00fffpdjtafrte\u00ab.\t773\n23orau\u00e9fe\u00a3ung \u00fbt 23e3ug auf bte (Erfenntni\u00dfoerm\u00f6gen f$on miberfegt, unb bann folgen bte \u00a9ef\u00fcbfe, juma\u00ef bie getftigen, auf bie \u00a9ebanfen bureaus nicht mit ber pb9ftf<hett S\u00efotbmenbigfeit, mefcbe bei btefer Sfnnabme ftattfin* ben m\u00fc\u00dfte. Ueberbaupt fann man f\u00fcr eine fo\u00efc^e $ppotbefe gar feinen po* fitioen i\u00dfemet\u00f6 befbringen. S\u00cf\u00cfebr Schein ^at bte Zpeoxie, mefcbe ba$ ge* famrnte \u00a9ef\u00fcbf\u00e9oermogen in S3e$tebung $u ben \u00a9angfien fe#t dagegen iff inbe\u00df ^uo\u00f6rberft ju erinnern, ba\u00df, maO mtr btnfangft<b bargeman $u pa* ben gfauben, auch bem gro\u00dfen nnb ffeinen \u00a9ebt'nte, S\u00ee\u00fccfen* nnb oerfanger* ten Sftarfe befonbere ftnnft'<be \u00a9ef\u00fcbfe gufomnten, ba\u00df a\u00effo bte \u00a9angfien nie^t bie einzigen Pr\u00e4ger ber \u00a9ef\u00fcbfe fmb. Da\u00df man ihnen aber bi\u00e9 px>pt* ren \u00a9ef\u00fcbfe nic^t ^nf^retben barf, pat ganj bt'efefben \u00a9r\u00fcnbe, an\u00f4 meinen beren unmittefbare SSerbtnbnng mit bem \u00a9ebt'rne oermorfett murbe. (Eine anbere 2$ermutbung, mefcbe fte in ba\u00e9 S\u00ef\u00efittefgebirn fe$t, fann ebenfaffS feine ftt^^a\u00eftigen \u00a9r\u00fcnbe fur ft\u00ff aufbrtngen.\n(Enbficb ^aben mir nun noch ben SB iff en ju befprecben. (Er ift oon mander Seite pcx fur gar fein befonbere\u00e4 Seefenoerm\u00f6gen geraffen, fon* bern gemiffen typiltfappkxi nnb Spftemen jn Siebe \u00f6ftere nur f\u00fcr eine be* fonbere Slrt be\u00f6 Denfen\u00e9 erff\u00e4rt morben. Sfbex nnfer Sefbjtbemu\u00dftfein fprtcfjt entfliehen bagegen. SfuO bem Dcnfen be$f;SBof(en$, auch menn ba\u00f6 g\u00fcbfen ^injuf\u00e4me, mtrb nie ein SBoffen merben, nnb nnfere moraft'fc^e 23er* oofffontmnung mu\u00dfte eine febr fcfymanfenbe Sache fein, menn fte bfo\u00df oon ber (Einftcbt abbt\u2019nge. Sttan macht aber an ben 23auent 'bkfefben ntorafifcben 5fnforbernngen, af\u00f6 an ben ^fjt\u2019fofopfmn nnb \u00fffpcbofogen ^on ^rofeffton, nnb bie S\u00eeec^tf^affen^ett m\u00e4re fcfyftmm baran, men\u00ab e\u00f6 int SBoffen auch nur auf\u2019$ Specuft'ren anf\u00e4me. \u00a9iebt e\u00f6 oieffetdjt Dugenbgenie\u20193? ^urj, mir muffen ba$ Strebung\u00f6oerm\u00f6gen af\u00f6 eigenes Verm\u00f6gen anerfennen. Die niebrtgfte Stufe beffefben iff ber Drieb nnb ber Semegung\u00f6brang. (Eine h\u00f6here ift ber tbt'erifcbe SBiffe ober bie SB iff f\u00fcr, mefcbe auf \u00a9ef\u00fcbfe ober 23egterben bin uns $u ipanbfungen treibt Diefe ipanbfungen hefteten ent* meber in einer SBt\u2019rfung auf ben S3emegungSbrang ober auf bte 23orfteffun* gen nnb \u00a9ef\u00fcbfe, in mefcb festerem gaffe mir bte SBifff\u00fcr Stufmerffam* feit nennen; fte t'f\u00ef ein gehalten ber 23or|?effungen nnb \u00a9efnbfe oor bem S3emn\u00dftfet'n. Der SBiffe ber p\u00f6tyfttn Stufe enbficb,.ber geiftigeSBiffe, beliebt ftcb auf S\u00eeegu\u00eftvung ber p'Ppzxtn Seefentb\u00e4tigfeiten, ber \u00a9ebanfen, ber \u00a9em\u00fctbsbemegungen nnb ber SBifff\u00fcr; er tritt auf SSernnnfterfenntniffe, auf bie \u00a9ebote be\u00f6 \u00a9emiffeno nnb ber p\u00f6ptxzn \u00a9efnbfe auf, nnb ooffjiebt bte freie \u00a9efbftbefh'mmung be\u00f6 S)?enftben, fo meit man im empirifc\u00dfen Sinne oon gret'bett fpre<$en fann. gragen mir nun nach bem Sijje ber SBifff\u00fcr nnb be$ getfttgen SBiffett\u00f6, fo f\u00f6nnen mir antb bt'efen fein SDrgan anmeifen. Den \u00a9angften f\u00f6nnen fte obnebteS nic^t angeboren; e\u00e9 bfiebe affo nur gro=> \u00dfe\u00f6 nnb ffeineS \u00a9ebt'rn, oerf\u00e4ngerte\u00f6 nnb St\u00fccfenmarf \u00fcbrig, gm oerf\u00e4n^ gerten nnb S\u00ee\u00fccfenmarfe ift ber SBiffe nid^t ^n fncben, nnb ebenfo menig im ffet'nen \u00a9ebtrne, f^on be\u00dfbafb met'f er ft^ eben nitbt bfo\u00df auf ^Bemegnngen (nnb oieffeicbt (Empftnbungen) beliebt, fonbern ancb S3orj\u00eeeffnngen, \u00a9ebanfen, b\u00f6bere \u00a9ef\u00fcbfe nnb Steigungen birigtrt Daher fann fein gactnm baf\u00fcr aufgef\u00fcbrt merben, ba\u00df ber SBiffe unmittelbar burcb ^ranfbeit be^ ffeinen \u00a9ebirne\u00f6 ober St\u00fcdenmarfe\u00f6 abnorm ober gefcbm\u00e4cbt m\u00fcrbe. SBo bei 23er* fejjungen ober ^ranfbet'ten be\u00f6 ffeinen \u00a9ebirne$ Sfpatbte, Dr\u00e4gbeit, SBiffen* foftgfeit entftebt (fie t\u2019j\u00ee aber fet'ne\u00f6meg\u00f6 immer oorbanben nnb antb bann nie eine affgemeine, ftcb auf a^e Db\u00e4tigfeiten be^ieb^be), ba ift ja nicht urfpr\u00fcngft'cb baa Soffen geft\u00f6rt, fonbern nur eine pbbf^e Unf\u00e4bt'gfeit ge*","page":773},{"file":"p0774.txt","language":"de","ocr_de":"774\t^fycbofogie uttb ^fyd)tatrie+\nfe$t. 2lber tbeitb bureb Beugung von Unaufgetegtbeit, tbeitb bureb bab p$9ftf$e Unverm\u00f6gen fetbff fommt nach nnb nach ber \u00a3rieb au\u00dfer Hebung unb vergi\u00dft ffcb gleicbfam, woburcb benn ber SGBitCe fetbff weit weniger gur \u00c4u\u00dferung veranla\u00dft wirb unb ffcb ebenfattb me\u00dfr ober weniger vergi\u00dft, ba ber \u00a9rieb ber \u00a9toff iff, ben er gu verarbeiten t)at \u00a9enn eb ift hier baff fetbe Berb\u00e4ltni\u00df wie beim Srfenntni\u00dfverm\u00f6gen. Sie bab Borffettungbver-m\u00f6gen ber Stoff fur Berffanb unb Vernunft ift unb biefeit Berantaffuug gur St\u00df\u00e4tigfeit giebt, fo i\u00df ber \u00a9rieb unb ber \u00a9rang, er fei nun bureb f\u00f6rderliche Urfac^en ober burd) Stffociation von Borffettungen unb \u00a9ef\u00fcbten er* regt worben, ber Stoff unb bie Anregung f\u00fcr ben Sitten. Sie aber Ber= nunft unb Berffanb nicht nur Borffettungen, fonbern aud) \u00a9efitbte, 3been unb Strebungen gum \u00a9enfobject machen tonnen, fo fann bie Sillfur auch bie \u00a9ef\u00fcbte unb Borffettungen regutiren unb ber 2Bitbe \u00fcber ben \u00a9ebanfen* gang entffb eiben. B?an \u00c7at auch wobt ben Sitten in\u2019b gro\u00dfe \u00a9et)irn gefegt, unb ein neuerer Scbriftffetter fogar Sbarafterffbw\u00e4cbe unb atonie beb \u00a9ebirneb ibentiffcirt. 2tber eb fann St)arafterfd)W\u00e4cbe ohne \u00a9ebirnatonie unb \u00a9et)irnatonie ohne Sf)arafterfd)W\u00e4d)e vor\u00dfanben fein, \u00a9a\u00df nach \u00a9e* birnt\u00e4bmungen ber Sitte bie \u00a9lieber nicht mehr bewegen fann, beweifft offenbar nid)t\u00f6 f\u00fcr ben St'ig beb Sittenb im \u00a9ebirne, benn ber \u00a9et\u00e4bmte witt noch bewegen, aber er fann nicht wegen ber db\u00f6ffffbett Unf\u00e4btgfeit. Sbenfo wenig beweifen bie vom \u00a9et)irn aubgebenben Sonvutffonen in ben wittf\u00fcrti* eben SD\u00eeubfetn, benn erftenb wirft ipirnretgung aud) auf unwittf\u00fcrticbe B?ub* fetn (g. B. 3rib, \u00a3erg), unb gweitenb f\u00f6nnen Sonvutffonen wittf\u00fcrticber B?ubfetn auch burtb S\u00eeifffenmarfbreigung entffeben. \u00a9ie dff)d)ifd)e Begt'e* bung beb gro\u00dfen \u00a9ebirneb ift nur bie, gum 3weefe beb Sittenb eine Sim beit in bie Borffettungen ttnb Bewegungen gu bringen, mit einem vorgefe^ ten B^cf/ bie ^anbtung, bureb bie er erreicht werben fott, in Sinftang gu fe^en. \u00a9agu ift aber erffenb bewu\u00dfteb \u00a9enfen, unb gweitenb bewu\u00dfteb Borffetten von m\u00f6gticben bagu bienenben Bewegungen, atfo von reprobucir* ten Bewegungbeinbr\u00fccfen n\u00f6tt;ig. Sb m\u00fcffen atfo, um eine gwed\u00fcn\u00e4\u00dft'ge \u00a3anbtung felbffff\u00e4itbig vorgunebmen, bewu\u00dfte \u00a9ebanfen ba fein, unb aud; bie ihnen entfpreebenben Bewegungbtenbengen bewu\u00dft werben f\u00f6nnen, weit wir ffe fonft nicht beliebig birigiren f\u00f6nnten. \u00a9ie motoriffben gafern nt\u00fcf* fen baber burd/b \u00a9ebirn bib gum .Organe beb Bewu\u00dftfetnb gelangen, wor* aub teid)t begreiflich iff, wie fie bureb ^ranfbeitbreige beb \u00a9ebirneb Sonvut* ffonen verantaffen f\u00f6nnen. So beuten ffcb and) bie fo ffbwanfenben D\u00eeefut* t\u00e4te ber Bivifectionen. \u00a9ie meiffen beb gro\u00dfen \u00a9ebirneb beraubten \u00a9bt'ere ff$en trag unb apatbifcb ba, nicht, weit ihnen bab Organ beb Sottenb ge* nommen, fonbern weit ihnen alter Stnta\u00df gum Sotten entgegen iff. 3lber irgenb eine Affection ber motoriffben Nerven, fei eb burd) pafffve B\u00eeubfet* bewegung (Sto\u00dfen, Serfen) ober ein \u00dc\u00eeefterreig, macht einen, wenn auch bewu\u00dfttofen, Bewegungbeinbrucf auf bie Seele, unb biefe wirb veranla\u00dft burd) ben entfpreebenben Bewegungbbrang, gu welchem ffcb anbere mit ihm gufammengew\u00f6bnte, affociiren, ebenfo bewu\u00dfttob gu reagiren; bab \u00a9hier mad)t bie ihm get\u00e4uffgffcn Bewegungen. Sb fe$t fid) aber babei feinen \u00e4u\u00dfern 3tt>ec\u00ef; wab eb tbut, fann fogar ben befonberen Berb\u00e4ttniffen gang unangemeffen fein; benn eb wirb nur bureb feine berartige f\u00f6rderliche Sage beffimmt. \u00a9a\u00df aber nicht ber Sitte fc\u00dftechtweg, fonbern nur infofern ver* toren gegangen iff, alb er ffcb nicht auf fol^e 3wecfe begteben fann, bie nur mittetff beb \u00a9ebirneb vottffettbar ffnb, geigt ffcb baraub, ba\u00df bab \u00a9hier (ber groffb wenigffenb) eine beffimmte Ortb\u00f6ewegung, bie eb einmal eingeffblagen","page":774},{"file":"p0775.txt","language":"de","ocr_de":"sjjfydjo\u00eeogie unt> *Pf0iatrk\t775\nhat, hartn\u00e4ckig bet^ubehaften fucht, auch menu es umgebreht vt>trb. \u00a9S fe\u00a3t ftch ^ter $mar nicht einen Ort a\u00efs $u erreichenbeS 3ief oor, aber eS boch bie Sb\u00f6rder\u00dfeffung, bie eS einmal eingenommen hat, beibeha\u00eften, unb bie errungene Dichtung, bte man ihm gegeben, mieber in bte oorige oer\u00e4nbern, 2$erh\u00e4ftniffe, non mefchen eS fcf)on burcf; feine bunffe f\u00f6rderliche $ef\u00fchfS* emdfinbung Nachricht haben fann, fo baf? eS in 23e\u00a7ug auf biefe \u00df<h eine 2frt B^ec\u00ef fe\u00a7t.\n3Bir fehen auS affern bisherigen, baft man ben 2\u00d6itXen an feinet ber Qfentrafneroenorgane unmittelbar gebunben betrachten fann. Oer \u00a9runb ift einfach ber, ba\u00c7 mit btefen nur biejentgen Verm\u00f6gen in engerer berbinbung ftehen, bie mir mit bem gemeinf^aftli^en tarnen ber \u00a9innfichfeit be\u00efegt haben. Oie SBittf\u00fcr aber fteht \u00fcber affen biefen Verm\u00f6gen unb fann auf jebeS berfefben ihre S\u00dfirfung auS\u00fcben, noch ni4r aber ^er \u00f4^tf\u00eetge SBiffe, ber, burch bie beftrebungen ber SBifff\u00fcr angeregt, biefe gem\u00e4hren \u00efaffen fann ober nicht, unb auch bte \u00fcber ber unmittelbaren f\u00f6rderlichen S\u00eeothmen* bigfeit \u00dfehenben \u00d6km\u00fcthSbemegungen unb \u00a9ebanfen feitet. 2Bir fonnten oerfucht fein, bet biefer (Gelegenheit auch bie grage ber Freiheit beS SBtffenS, unb mie meit fte reiche, in ben Bereich unferer ^Betrachtung ju ziehen; in \u00a9rm\u00e4gung aber, baft biefe\u00efbe fchon bem (Gebiete ber ^\u00dco\\o^k angeh\u00f6rt, \u00efaffen mir uns nicht barauf ein; benn bte emdirifche SBtffenfc^aft hat eS nur mit Oingen $u thun, bie jtch auf nothmenbige (Gefe^e pr\u00fcckf\u00fch* ren \u00efaffen; bie Freiheit t\u00df ihr Object nicht mehr.\n2Bir fchftefen biefe unfere Oar\u00dfeffung ber h\u00f6heren \u00a9eefenoerm\u00f6gen, beren $\u00fcr\u00a7e ber uns ^ugemeffene 9\u00eeaum entfchufbigen mirb, mit einer fur* jen Sftecaditufation. OaS \u00a9eefenfeben ftefft ftch nach unferer 5lnft^t in oerfchtebenen fhtfenf\u00f6rmtgen \u00a9dharen bar. Oie unterfte, bie \u00a9innftchfeit, begreift diejenigen Verm\u00f6gen unter ftch t welche mir unter bem tarnen ber ftnnfichen meitf\u00e4u\u00dfger er\u00f6rtert haben. Oie n\u00e4ch\u00df fmhm, mefche mir bie oerft\u00e4nbtge nennen f\u00f6nnen, meif in ihr ber berftanb auftritt, fa\u00dft in ftch bas gegen\u00df\u00e4nbfiche bemuftfein, ben ber\u00dfanb, baS oer\u00df\u00e4nbt\u2019ge (auf baS teufen oon Objecten erfofgenbe) (Gef\u00fchl nnb bie SBifff\u00fcr; bie britte baS \u00a9efb\u00dfbemuftfein, bie Vernunft, bte get\u00dfigen (Gef\u00fchle unb ben geizigen (auch freien genannten) Stiffen, Ot\u2019efe fe\u00a3te \u00a9dh\u00e4re nennen mtr ben ($5ei\u00df beS b\u00eeenfchen. Oer (Geififc mirb oon liefen afS ein britter be\u00dfanbtheif beS 3D?enfc^en ber \u00a9eefe unb bem 2eibe entgegengefet\u00fc, unb mir haben nichts bagegen, fo fange man ftch mx bemufjt bfeibt, ba\u00df biefe 2fn\u00dfcht eine y\u00ffi\u00efo* fodhifche ober reftgi\u00f6fe tft. born \u00a9tanbdunfte ber entdirifchen ^fychofogt\u2019e aus if aber fein \u00a9runb oorhanben, ben (Geift beS Sftenfchen afS etmaS \u00a9efb\u00dfft\u00e4nbigeS, etma afS baS einzige (G\u00f6ttliche in ihm, $u betrachten, unb menu er auch afferbtngS baS SfuSjeichnenbe ber menfchfichen (Gattung tft, fo fa\u00dft ftch hoch ebenfo gut fagen, bie menfchfiche \u00a9eefe habe eben biefe \u00a9t* genfchaften afS ihr eigenth\u00fcmfiche. Oer \u00dcB\u00fcrbe beS 9D?enfchen unb ber Un* fterbfichfeit m\u00fcrbe biefe 2lnfchaumtgsmeife auf feinen gaff \u00a9tntrag thun; boch gehen biefe gragen bie \u00a9rfahrungSmiffenfchaft nicht mehr an.\n\u00a9tue affen \u00a9eefenth\u00e4tigfeiten ^ufommenbe \u00a9tgenfchaft, bie mir hier noch ermahnen rn\u00fcffen, ift baS (Gebachtni\u00df. \u00a9S i\u00df bte g\u00e4higfeit eines \u00a9eefen* oerm\u00f6genS, eine unb biefefbe Oh\u00e4tigfeit, ju ber es fchon einmaf befitmmt m\u00fcrbe, bet SBteberfehr beffefben ober eines \u00e4hnlichen SfnfaffeS in gfetcher \u00e4\u00dfetfe mteber in ftch h^oor^urufen. Our^ baS (Geb\u00e4chtnt\u00df bemahren mir baher nicht nur SSor\u00dfeffungen, fonbern au^ \u00aeebanfen, \u00a9ef\u00fchfe, S3egehrun* gen unb \u00a9nt\u00dfhf\u00fcffe auf; menu mtr tngofge oon Reifen ober oon ^ranfheiten","page":775},{"file":"p0776.txt","language":"de","ocr_de":"776\t\u00fffpcpofogte unt> \u00fffpcpiatrie*\nunfere \u00a9emopnpeiten l\u00e4ngere 3^t aufgeben, obgteicp bie Sltt\u00efaffe mteberfep* ren, fo i\u00df bas ein Berge\u00dfen gemi\u00dfer Streuungen. Es ift baper ftar, ba\u00df bas \u00a9eb\u00e4cptni\u00df als eine attgemeine Eigentp\u00fctniicpfeit ber Seele unm\u00f6gtid; einen befonbern Si& paben fann. \u00a3>aS \u00a3)rgan eines Berm\u00f6genS mtrb aucp baS \u00a3>rgan feines \u00a9eb\u00e4cptni\u00dfeS fein, unb wenn ein Verm\u00f6gen fein befonbe* re\u00f6 Organ bat, fo bat aucp fein \u00a9eb\u00e4cptni\u00df feinS. 3\u00abbe\u00df bezeichnet man int gem\u00f6pntid;en \u00a3eben mit bem Sorte \u00a9eb\u00e4cptni\u00df oorzugSmeife baS \u00a9e* b\u00e4cptni\u00df f\u00fcr Bor\u00dfettungen; auch Erinnerung pei\u00dft baS Bemu\u00dftfetn, ba\u00df bie SBorftetCung eine reprobucirte fei. 9?un liegt uns aber mei\u00dfenS nicpt oiel baran, blo\u00df zu mi\u00dfen, ba\u00df mir eine Bor\u00dfettung fcbon einmal gehabt haben, fonbern beS praftifcpen \u00a9ebraucpeS, ber o\u00f6ttigen Erfenntni\u00df wegen motten mir auch toiffen, in melden Beziehungen mir ben \u00a9egenftanb fr\u00fcher fennen gelernt haben, b. p. mir motten uns nicht blo\u00df einige, fonbern atte Bor\u00dfet* lungen zur\u00fcdrufen, metche berfelbe fr\u00fcher in uns erregte. Sir begegnen 8- Semanb, er b\u00fcnft uns befannt, mir haben ihn fcbon gefehen, tonnen uuS aber feines Ramen\u00e9 nicht ent\u00dfnnen. \u00a3>ier be\u00dfnnen mir uns nun auf bie Totalit\u00e4t ber Berp\u00e4ttni\u00dfe, unter melden er uns fr\u00fcher erfchien, mir be* \u00dfnnen uns, mie bie Bolfsfpracpe fagt, \u00bbmo mir ihn pintpun fotten\u201c. So* halb uns bieS eingefatten i\u00df, fo fennen mir ihn, unb miffen rnei\u00df auch f\u00b0s gleich feinen tarnen. Umgetehrt, menn uns bies nicht einf\u00e4ftt, unb ein Slnberer fagt uns ben tarnen, fo oerbinbet \u00dfd; mit biefem auch oft bie \u00a30* talit\u00e4t jener Berp\u00e4ltni\u00dfe. ES f\u00e4ttt uns irgenb eine fchbne \u00a3)icpter\u00dfet(e ein, mir ent\u00dfnnen uns aber nicht, oon meinem \u00a3)id;ter \u00dfe i\u00df; ber 9?ame beffel-ben f\u00e4ttt uns er\u00df ein, menn mir ben 3ufammenpang unb baS ganze Buch uns oergegenm\u00e4rtigen. OiefeS i\u00df baS mi\u00f6f\u00fcrlicpe Erinnern ; mir \u00dfrtren bie Bor\u00dfettung, unb la\u00dfen biefenigen Bor\u00dfettungen, metepe \u00dfch am letcpte\u00dfen mit ihr a\u00dfociiren, fo lange oor uns oor\u00fcbergepen, bis \u00dfch bie gem\u00fcn\u00dfhte etn\u00dfnbet, mobei mir bie Slufmerffamfeit blo\u00df auf folche Bor\u00dfettungen ricf>= ten, bie mit ber gem\u00fcnzten gleichartig \u00dfnb, z- B. auf Sftaumoor\u00dfettungen, Sortoor\u00dfettungen. 2)a baS \u00a9eb\u00e4tptni\u00df mit ber 5t\u00dfociation eigentlich eins i\u00df, fo gilt SttteS, maS oon ber geieptigfeit ber St\u00dfociationen gefagt m\u00fcrbe, auch *>on ber St\u00e4rte unb Scpm\u00e4cpe beS \u00a9eb\u00e4cptni\u00dfeS unb bem leichten ober fepmerern Erinnern- Sir be\u00dfhr\u00e4nten uns baher pier auf eine furze Er\u00f6r* terung ber bei bem \u00a9eb\u00e4cptni\u00dfe in Betracht fommenben ppp\u00dfotogifcpen B?o* mente, mobei uns nat\u00fcrlich bie Schm\u00e4he ober ber Berlu\u00df be\u00dfelben am rnei* \u00dfen interef\u00dfrt. \u00a3)aS Berge\u00dfen tann ppp\u00dffcpe \u00a9r\u00fcnbe paben: Schm\u00e4he beS urfpr\u00fcnglichen EtnpragenS, Slblenfung auf anbere Bor\u00dfettungen, 3er* \u00dfreuung, fanget an gntere\u00dfe, an Sieberhotung u. f. f. \u00a3)a aber, mo es entfehieben oon fbrperlicpen 3u\u00df\u00e4nben abh\u00e4ngt, tragen jebenfattS bie Een* tratneroenorgane, namentlich baS \u00a9eptrn, bie Scputb, baburch, ba\u00df \u00dfe ent* meber unbeutliche ober gar feine Jpirnbitber liefern. Bon einem oott\u00df\u00e4nbi* gen Berge\u00dfen fbnnen mir nicpt teiept eine Erfahrung maepen, meil ber in biefem gatte Be\u00dfnblicpe \u00dfcp uns \u00fcberhaupt, meber in bemfelben 3eitpunft, nocp fp\u00e4ter (eben meit er fr\u00fcher nicpiS baepte) gar niept \u00fcber feinen 3u\u00dfanb oer\u00df\u00e4nbticp maepen f\u00f6nnte; biefer m\u00fcrbe immer als o\u00f6ttiger Stumpf\u00dfnn mit totaler Spracpto\u00dfgfeit erfcpeinen. 2ltte Beifpiete, bte bie Si\u00dfenfcpaft als \u00a9eb\u00e4cptni\u00dfoertu\u00df aufgezeichnet pat, betre\u00dfen nur baS partiale ober retatioe Berge\u00dfen. ES fommt bei unb naep mancherlei \u00a9epirnfranfpeiten, \u00a7irner* fep\u00fctterungen, \u00a3trnoerle$ungen, Slpoplerten, \u00a3\u00e4pmungen, Sltroppie, naep \u00fcfteroenfiebern, Blut* unb S\u00e4fteoerlu\u00dfen, \u00a9e\u00dfplecptSauSfcpmeifungen, auep naep heftigen 2l\u00dfecten oor. B?an pat in fotepen gatten barauS, ba\u00df baS","page":776},{"file":"p0777.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fffy^o\u00eeogte unt> ^fpcfnatrie*\t777\n\u00a9eb\u00e4chtnt'\u00df nicht gan$ verloren gegangen, fonbern rnet\u00df nur eine D\u00eeeifje non 23or\u00dfetlungen berfelben \u00a9attung oergeffen toorbcn toar, gefc\u00dftoffen, ba\u00df eO oerfcpiebene befonbere Wirten non \u00a9eb\u00e4chtni\u00df gebe, tote benn auch bie c^ologte fc\u00dfon fett langer 3eit ein \u00a9ac\u00dfen*, OrtO*, \u00fferfonen*, kanten*, \u00a3on* unb 3ahlen* \u00a9eb\u00e4chtnt'\u00df unterfc\u00dfieben hat. S\u00dfentt ntatt aber recht ^tnfte^t, fo l\u00e4\u00dft fic\u00df 2ltle0 auf etne 23erfcf;teben^ett nach ben \u00a9inneOenergten jur\u00fctf* f\u00fchren. Ocmt auch oon \u00a9ef\u00fchlen, \u00a9er\u00fcc\u00dfen nnb \u00a9efc\u00dfm\u00e4tfen erinnern toir nnO, fte fc\u00dfon fr\u00fcher gehabt ju haben; aber f\u00fcr geto\u00f6\u00dfnlich lomnten btefe (toent\u2019g\u00dfenO bet \u00a9e\u00dfenben, benn baO \u00a9eb\u00e4c\u00dftni\u00df ber 33ltnben tft in i\u00dfnen, befonberO im g\u00fcrten, \u00dfarf) feltener oor, nnb toerben feltener reprobuct'rt, toie benn auch bte angef\u00fchrten \u00a9eb\u00e4c\u00dftnt\u00dfarten \u00dfc\u00df nur auf \u00a9e\u00dfc\u00dftO* unb \u00a9e\u00df\u00f6rOoorftellungen begehen. Unb in ber O\u00dfat, toaO i\u00df baO fogenannte 95erfonen*, OrtO* unb \u00a9ac\u00dfgeb\u00e4chtni\u00df 5lnbere0, alO ein \u00a9eb\u00e4c\u00dftni\u00df f\u00fcr \u00a9e* \u00dfchtOoor\u00dfetlungen, unb baO 2Bort* unb \u00a3ongeb\u00e4<htnt\u00df 2lnbere0, alO etnO f\u00fcr \u00a9e\u00df\u00f6rOoor\u00dfetlungen? SBo\u00dfin baO 3a\u00dftengeb\u00e4chtni\u00df geh\u00f6rt, i\u00df noch $toei* felhaft, aber auf jebett \u00ca\u00c7atl einem oon bet'ben ober beiben zugleich. 2Benn nun hoch auch innerhalb ber \u00a9e\u00dfc\u00dftO* unb \u00a9e\u00df\u00f6rOoor\u00dfetlungen eine 23er* fc\u00dftebenhett beO \u00a9eb\u00e4c\u00dftniffeO ftattftnbet, fo liegt bt'eO nt't^t in einer toet'tern urfpr\u00fcnglic\u00dfen SSerfc\u00dft'eben\u00dfeit einzelner \u00a9eb\u00e4c\u00dftnt'\u00dffpecieO, fonbern in ber gefammten pfpc\u00dfifchen Dichtung beO 3nbioibuum0 \u00fcberhaupt, toelc\u00dfe ihm bie 23efc\u00df\u00e4fttgung mit einem fpecteHen \u00a9egen\u00dfanbe t\u00dfet'lo aufbringt, t\u00dfeitO lieb majht, unb in ber Hebung. 28er gern unter \u00e4ften\u00df\u00dfen lebt, unb \u00dfc\u00df int foct'alen Seben \u00dferoorjut\u00dfun to\u00fcnfcht, ber i\u00df aufmerlfam auf bte ^erfonen, mit benen er ju thun hat, unb ertoirbt \u00dfc\u00df ^erfonengeb\u00e4c\u00dftni\u00df ; ber \u00a9elehrte rietet feine 2lufmerlfamfet't mehr auf\u00a9ac\u00dfen unb erlangt etn gr\u00f6\u00dfereO \u00a9ach* geb\u00e4c\u00dftni\u00df; betbeO aber ftnb nur oerfc\u00dft'ebene Achtungen beffelben \u00a9eb\u00e4c\u00dft* niffeO f\u00fcr \u00a9e\u00dfc\u00dftOoor\u00dfetlungen, bte mc\u00dft alO befonbere \u00a9eb\u00e4c\u00dftntffe ange* boreu ftnb, fonbern ftch nur nach ber 23erfc\u00dftebenheit beO \u00fcbrigen pfpc\u00dfifc\u00dfen SomplereO beO ^abtoibnuntO fo unb fo ge\u00dfaltet haben. 2)ie ka$e hnt ein guteO OrtOgeb\u00e4c\u00dftnt'\u00df, aber mc\u00dft, noeil fte ein fpect'elleO Organ baf\u00fcr hatte, fonbern nur, toet'l fte \u00fcberhaupt f\u00fcr \u00a9e\u00dfc\u00dft\u00f6oor\u00dfellungen bt'\u00f6ponirt ift, ihre ganje sJtatur aber oon ber 2lrt ift, ba\u00df fte ftch um ^erfonen unb 3nbtoibuen nicht oiel liimmert, toe\u00df\u00dfalb fte ihr \u00a9eb\u00e4c\u00dftni\u00df nur in ber ihr burc\u00df bte \u00a9efammtbefchaffenheit ihrer \u00a9eete angetoiefenen \u00dc\u00eeic^tung auObilbet. Oie gro\u00dfen SBunbermenfc\u00dfen im kopfrechnen haben fein fpecififc\u00dfeO 3a\u00dftenge* b\u00e4c\u00dftnt'\u00df, fonbern fte ftnb eben f\u00fcr ben 2lct beO \u00dctec\u00dfnenO (ber nicpt blo\u00df 3ahtenmerien oerlangt) \u00fcberhaupt geraffen, fie ftnb ^ec\u00dfnenmenfc\u00dfen, t'hre \u00a9eelent\u00df\u00e4tigleiten alle tot'rfen in biefer Dichtung ^ufammen, unb be\u00dfhalb bt'lben fte ihr \u00a9ebctcptni\u00df einfettig jum 3^en\u00d6e^\u00f6chtni\u00df. @o toerben benn auch php\u00dffchf\u00ab 33ebingungen beO \u00a9eb\u00e4chtniffe\u00f6 im \u00a9ehirne ftch nur bar* nach richten, mte baffelbe ju \u00a9r^eugung oon \u00a9eftchto* ober \u00a9eh\u00f6rObtlbern urfpr\u00fcnglich bi\u00f6ponirt ober fpater ge\u00fcbt ift. (\u00a3inen be\u00dfimmten \u00a9i^ aber f\u00fcr beibe au^umachen mochte fehler halten. 28enn nach \u00a9ehirnlranfheiten btefe ober jene befonbere 2lrt oon \u00a9eba^tnt'\u00df oerloren gegangen ju fein fcheint, fo giebt bte\u00f6 noch \u00ef\u00ab\u00bb 9\u00eeecht $u fthlte\u00dfen, ba\u00df baffelbe an einen be* \u00dfimmten Ort im \u00a9ehirn gebunben fei. So i\u00df baffelbe 23erh\u00e4ltni\u00df toie bei ben \u00e4u\u00dferen Z\u00e4hmungen, \u00a9efchto\u00fcl\u00dfe auf ben gro\u00dfen Wappen bringen ebenfotoohl \u00a9tumpfheit ber \u00a9inne unb \u00a9chtelen, alo conoul\u00dfot'fche 25etoe* gungen ber 2lrme h^bor; %ti)Ux, toelche im \u00a9ehirne toeiter unten tagen, haben oft \u00a9eruchloftgfeit unb S3linbheit, unb fol^e, bte toetter oben unb oorn lagen, Z\u00e4hmungen oerfe\u00dftebener kxt betoirlt. SO \u00dfnb ba\u00dfer nie\u00dft","page":777},{"file":"p0778.txt","language":"de","ocr_de":"778\tXogie unb ^fpcptatrte*\neinjetne (Steifen bed \u00a9epirnd f\u00fcr gewiffe auf ere f\u00fcnfte beftimmt, fonbern bad \u00a9ept'rn wirft nur tu ferner \u00a9efammtpeit, unb jebe Veeintr\u00e4eptigung beffetben an einer einjetnen \u00a9tette wirft baper aufd \u00a9an^e. Dt'efe Dot\u00e2t* Wtrfung \u00e4ufert ftdf> atd \u00a9cpwtnbet, \u00a9eptaffuept, Verwirrung, Vewufttoftg* feit, bid jum Dob. \u00dcftun tritt aber oft ein Stet ber 9?aturpeitfraft ein. Um bie Integrit\u00e4t bed \u00a9att^en gu retten, wirb ein Dp eit aufgeopfert; bie 9?er* oenfraft wirb oon \u00e4uferen Dpeiten ^ur\u00fccfge^ogen, unb auf bad \u00fcbrige \u00a9e* pirn concentrirt; fo entfielt bie partiette \u00a3\u00e4pnmttg, Daubpeit, Vttnbpeit, ttn* empftnb\u00eeic^feit bed Drtgemtnud, bie ipemiptegie. (Ebenfo ift ed nur mit bem \u00a9eb\u00e4tptntf, nur baf btefed ftep niept auf auf ere Streite im Vaurne bejiept, fonbent auf bad innere Vitben \u00fcberhaupt gept. (Ed ift pt'ebei burepaud niept notpwenbtg, baf bei \u00a9dpw\u00e4dpung ber inneren \u00a9ep* unb ip\u00f6rbilber ^ugtetep auep \u00e4ufere ^aubt;eit unb Vtinbp eit jugegen fei ; benn ber auf ere i*icpt* unb \u00a9dpattret's ift otet ft\u00e4rfer, unb fann nodp (Erregungen bewirten, wenn bie\u00f6 bem otet fcpw\u00e4dpern pfpcpt'ftpen 3\u00eeeij fcpon fange niept mepr m\u00f6glich ift, wie audp SD\u00eeudfetn bitrcp ben \u00a9atoanidmud nodp \u00a7u Contraction gereift werben, bie ber SBitte nic^t mepr bewegen fann. Dad gefepw\u00e4cpte \u00a9ept'rn giebt bie* jenige innere Dp\u00e4tigfeit juerf auf, f\u00fcr bie ed am wenigjten bidponirt, ober bie ipm am wenigfen get\u00e4uftg ift. Daf ptebet bie \u00a9dpw\u00e4epung nic^t ei* gentticp bad ^fpepifepe, bie \u00a9eetentp\u00e4tigfeit bed Stffociirend, fetbft betrifft, erpettt baraud, baf bie Patienten oon if rer Vergeftidpfeit wiffen ; fte wijfen, baf fte bei einem \u00a9egenftanbe ftep etwad erinnern fotten, unb paben atfo einen 2tnfa| in ft dp, bie oerwanbte Vorftettung peroor^urufen ; fte nehmen ftdp gteiepfam einen Anlauf; aber ipr Vefinnen pitft ipnen nt'dptd, bad ppp* ftfepe \u00a3irnbitb tritt niept pin^u, bie Vorftettung wirb niept beuttiep unb fann ftep nt'dpt entwiefetn. Daf bad \u00a9eb\u00e4dptnt'f f\u00fcr Vegriff unb 3been burep btof pppftfepe Urfaepen niept f\u00fcr ftep allein oerfcpwtnben f\u00f6nne, fonbern nur infofern bie Vorfettungen $u iprer Vttbung oertoren gepett, erpettt oon fetbf. Die artigen Veifpt'ete, baf ^erfonen btof \u00a9ubfantioa ober gar nur (Eigennamen oergeffen patten, fammett aud \u00e4lteren Seiten, unb ftnb grofentpet\u2019Id niept einmal oon \u00a9aepfunbtgen fetbft beobaeptet worben; bie neuere 3\u00dfit weift feinen pinret'cpenb beglaubigten unb feparf genug beobaep* teten gatt auf, aud bem man unwibertegtiep bewetfen f\u00f6nnte, baf alte \u00a9ubfantt'oa unb baf fetn anbered VSort atd \u00a9ubffantioa oergeffen worben fei. Stber ed gtebt nodp eine 2lrt \u00a9eb\u00e4dptnif, bie bei \u00a9ept'rnfepw\u00e4epe auep oft oertoren ift, namenttidp ba\u00e9 f\u00fcr Vewegungen. 3Bir paben fepon bet einer anbern \u00a9etegenpeit gefepen, baf ber gep\u00f6rige \u00a9ebrauep ber \u00a9lieber f\u00f6rmti^ oergeffen werben fann; baffetbe fann aber auep in einer befonbern Vewegung\u00e9fppare oorfommen, in ber ber \u00a9praepe. C\u00f6 fommt manepmat oor, baf \u00a9et\u00e4pmte ober an Kr\u00e4mpfen Seibenbe ipre Vegriffe unb \u00a9ef\u00fcpte niept au\u00e9br\u00fcden f\u00f6nnen, obgteidp fe bie betreffenben SBorie wopt wtffen, wa\u00e9 ft dp barau\u00f6 ergiebt, baf fte ftep fcprifttidp ganj gut auObr\u00fctfen f\u00f6nnen. 5tu(p ift habet feine eigentliche S\u00e4pmung ber \u00e4uferen \u00a9praeporgane oorpan^ ben, benn fte f\u00f6nnen einzelne ?aute oon ft cp geben; e\u00f6 if nur bie innere S\u00eeeprobuction ber Vewegung^et'nbr\u00fcde, wetdpe niept mepr teidpt genug fort^ gept, fte f\u00f6nnen bie Vewegungen, bie junt 2Bortbitben gep\u00f6ren, niept mepr ftnben. Die^ m\u00f6ge picr \u00fcber ba\u00f6 \u00a9eb\u00e4dptnif gen\u00fcgen, unb nur noep bte Vemerfung ertaubt fein, baf mau fa niept glauben m\u00f6ge, ba\u00f6 \u00a9eb\u00e4cptnif fetbft fei nur tebig\u00eftcp im \u00a9epirne begr\u00fcnbet; benn e$ fann (Einer eine ge^ funbe \u00a9epirnorgantfation, unb boep wenig \u00a9eb\u00e4tptnt'f paben; bad ^tffoc\u00fcren ber Vorlegungen if\u00ee baper ein pfpdpifcper 5tct, unb bad \u00a9eptrn affociirt, wie","page":778},{"file":"p0779.txt","language":"de","ocr_de":"\u00c7fy^o\u00efogte unb ^fpc\u00dftatrtc*\t779\nwir fchon fr\u00fcher gefeiten haben, bte 2$or\u00dfellungett nicht, fonbern macht nur ihre Oeutlichfeit unb nolle Entwicflung m\u00f6glich, wenn fte ftd) fchon afo* ciirt haben.\n\u00a3>urch ba\u00df, was wtr bieder \u00fcber bte Seelenoerm\u00f6gen beigebracht haben, Rauben wir wentg\u00dfenS bent Umfange nach ben Elnforberungen entfprochen z\u00ab haben, welche man in btefer 23ezt'ehung an einen pfpchologifchen Sbrttfe\u00ef an einem folcpen Orte machen fann. S\u00fcrben wir eine eigentliche ^fpchologte fchreiben, fo m\u00fc\u00dften wir *e\u00a3t freilich nicht nur noth bte \u00a9efeize ber h\u00f6heren Seelenoerm\u00f6gen, fonbern auch jene zufammengefe^ten pfpehife\u00dfen ^h\u00e4tigfetteit, welche wir tn ber Umleitung mit ben leiblichen Organen \u00f6erglet'cpen, noch n\u00e4her beleuchten. p teuerer ^infie\u00dft m\u00fc\u00dften wtr z* 23. non ber ^\u00df an ta fie fbr\u00dfi then, welche ein felb\u00dfgewoltteS Eombtniren oon 23orjMungen, bte fr\u00fcher tn btefer Elrt uns noe\u00df noch nie jufammen oorgefommen waren, unter Einleitung non 23egrtffen unb 3been i\u00df, ober non ber (^prae\u00dfe, einer h\u00f6c^ft_comp\u00eft'ctr^ ten O\u00df\u00e4tigfeit, bet wetter \u00a9e\u00df\u00f6rSoor\u00dfellungen, Sille, \u00a3rieb unb fernen concurrtren, um bte \u00a9ebanfenerjeugtitffe beS pbiotbuumS auf anbere fortzu* pflanzen; unb fo noch non einer 9)?enge ESer\u00df\u00e4ltnife, wonon aber Obermann etnfte\u00dft, ba\u00df bte OarfMung berfelben uns ot'el zu wett tn \u00a9ebiete f\u00fchren w\u00fcrbe, bte nur tn etner befonbern umfaffenben Elrbeit \u00fcber ^fpc\u00dfologt'e ober Elnt\u00dfropologt'e befproe\u00dfen werben f\u00f6nnen. Sir heben baher \u00dfter nur eine ein* Jtge \u00a9attung complicirter Seelent\u00df\u00e4tigfeiten aus, welc\u00dfe etn fpeciellereS pter* effe f\u00fcr ^\u00dfp\u00dfologie unb Siebtem \u00dfat, n\u00e4mlich bte\n\u00a9 e m \u00fc t\u00df S b e w eg ttn g en.\nUm baSSort@em\u00fct\u00df zu erfl\u00e4ren, halten wtr um? am be\u00dfen an ben Sprach* gebrauch, weil, wenn wtr ben oerfc\u00dft'ebenen23ebeutungen befelben tn ben 23\u00fcchern folgen w\u00fcrben, wtr uns halb rat\u00dfloS oerirrt haben w\u00fcrben. \u00a9 em\u00fcth i\u00df, wie \u00a9e* birg, @eb\u00fcfcb,\u00aee\u00dft'rn, ein EoKectionamen, ber bte mancherlei 2lrten non \u00bb\u00e4ftutp\u201c bezeichnet, als ba \u00dfnb : ^ochmut\u00df, Uebermuth, Oernut\u00df, Se\u00dfmuth, Schwermutf), ^leinmuth,\u00a7elbenmuth,@anftmuth u.f.f. ; \u00a9em\u00fct\u00dfSart bezeichnet beim einzel* nen2)?enfchenbiej[enigennottbtefen Eigenf(haften, bte gerabe i\u00dfmzufommen. 23e* trauten wir biefelben genauer, fo ftnben wir \u00fcberall, ba\u00df biefelben eine ge* wiffe 23efc\u00dfafen\u00dfeit zugleich beS p\u00dflenS unb SollenS bebeuten. \u00a9em\u00fcth w\u00e4re bemnae\u00df ber gemeinfc\u00dfaftltche EluSbrud f\u00fcr einen gleichzeitigen 3u\u00dfanb beS f\u00c7\u00fch\u00efen\u00e9 unb SoUenS. Elber baS Sollen i\u00df habet nicht in feiner o\u00f6Uigen (Energie th\u00e4tig, ba wir baS ooUenbete Sollen f\u00fcr feine O\u00df\u00e4tigfeit beS \u00a9em\u00fct\u00dfS mehr halten ; eS i\u00df mit bem \u00a9ef\u00fc\u00dfl nur in ber Einbeulung, t'm $et'm oerbun* ben, etn unentwickeltes Sollen, welches wtr eine SiUenStenbenz nennen fbnnen. 3\u00df eine folche SiUenStenbenz auf bie 23efriebigung einer \u00a3u\u00df unb Erreichung eines oorge\u00dfeUten 3wedeS gerichtet, fo nennen wtr \u00dfe ein Begehren. OaS \u00a9em\u00fctl; w\u00e4re fomit baS Verm\u00f6gen beS \u00a9ef\u00fchlS in feiner ESerbt'nbung mit einer gewt'ffen 23efc\u00dfafen\u00dfeit ber SiUenStenbenz- \u00a9em\u00fcthSbewegung i\u00df eine 23er\u00e4nberung, ein \u00a9efe\u00dfe\u00dfen im \u00a9em\u00fcth- \u00a9em\u00fcthSregung i\u00df eine gelinbere, \u00a9em\u00fcthSwaUung (Effect) eine heftigere \u00a9em\u00fcthSbewegung. \u00a9em\u00fct\u00dfSru\u00dfe i\u00df ber \u00a9egenfa$ oon \u00a9em\u00fcthSbewegung. Oie SSer\u00e4nberung im p\u00dflen unb Sollen bei ber \u00a9em\u00fcthSbewegung fann nun mehrfacher Elrt fein- OaS \u00a9ef\u00fc\u00dfl fann baS ber 2u\u00df ober Unlu\u00df, unb baS Streben fann herabge\u00dfimmt ober an* geregt fein. Oa aber baS \u00a9ef\u00fc\u00dfl bet 2u\u00df, fofern es \u00fcberhaupt auf baS Stre* ben wirft unb nicht blo\u00df \u00a3u\u00df bleibt, auf btefeS niemals einen beprimirettben Ein\u00dfu\u00df \u00fcbt, fo i\u00df mit ihm nie eine SiUenSl\u00e4\u00dfmung rerbunben; bagegen fann","page":779},{"file":"p0780.txt","language":"de","ocr_de":"780\t^fydjofogte\nbte Erregung ber Sittendjfrebungen in \u00bbergebenen \u00a9raben ftattfmbcn. Sir befontnten fonach fotgenbe Einleitung ber \u00a9em\u00fcthdbemegungen :\n1)\t\u00a9em\u00fcthdbewegungen ber \u00a3uj\u00ef:\na)\tmit weniger Streben: greube, Entz\u00fccfen, Begeiferung, Stotz, Hoffnung ;\nb)\tmit mehr Streben: Siebe, Oanfbarfett, 3unetgung, Sunfch, Seh* nen, Begterbe.\n2)\t\u00a9em\u00fcthdbewegungen ber Untuft:\na)\tmit herabgef immtem Streben : \u00a9ram, Kummer, Betr\u00fcbniff, \u00a3erze* teib, jammer, \u00a7arm, gurcht, \u00a9rauen, Entfe^en, St\u00e4uber, Bef\u00fcrzung, Secr\u00e8te, Berzweiftung, Scham, 9\u00eeeue;\nb)\tnttt aufgeregtem Streben: \u00a3af, 2tbfcheu, 3om, \u00a9rtmnt, \u00a3t'$e, Erbitterung, 3\u00eea(\u00c7e, Unwttte, Entr\u00fcftung, berger, Berbruf, Eifern.\n2>iefed finb nur bie auf unfern eigenen 3uftanb bez\u00fcglichen \u00a9em\u00fctdbewe* gungen, unb man f\u00f6nnte fte ibio^at\u00c7tfc^e nennen; ed giebt aber noth eine anbere Etoffe, welche burch Stfeprobuction frentber 3uft\u00e4nbe erzeugt wirb, atd ba ftnb: B\u00eeitfreube, 3D?it\u00efeiben, Bttfigunft, Schabenfreube, unb bie mtr fprn* pathifhe \u00a9em\u00fcthdbewegungen nennen (woht auch fpmpathetifche benannt). 2)a fte aber f\u00fcr bte ^^^fto\u00efo^ie \u00bbon weniger Sichtigfeit ftnb, fo werben wir und mehr an bte er\u00dferen hatten.\n\u00fcftoch haben wir \u00fcbrigend zu bewerten, baff man bie \u00a9em\u00fcthdbewegungen nic^t oerwechfetn b\u00fcrfe mit ber Seibenfchaft. Seibenfchaft ift eine \u00eeranf^afte, abnorme Neigung, Neigung aber ift ein 3\u00ab#anb ber Seete, in welcher ihr bad Begehren eined \u00a9egenftanbed zur \u00a9ewohnheit geworben ift. Sofern bie Seibenfchaft 5tntaf zu h\u00e4ufiger Sieberfehr befttmmter \u00a9em\u00fcthdbewegungen giebt, fatten ihre phhf*f<hen Sirfungen mit benen ber teueren zufammen, ober \u00bbtetmehr bie Seibenfchaft wtrb nur babur<$ fch\u00e4bttch f\u00fcr ben Oraantdmud, baff fie fch\u00e4btiche \u00a9em\u00fcthdbewegungen fefct, womit inbef nicht gefagt ift, baf fte nicht auch fehr \u00bbortheittwft wirf en f\u00f6nne.\n\u00a3)te auffattenbe St'rfung, welche bie \u00a9em\u00fcthdbewegungen auf ben $\u00f6r* her, fowie umgewenbet auch bte, wetche ber ^\u00f6rperzuftanb auf bie \u00a9ern\u00fcthd* ftimmung au\u00f6\u00fcbt, if oon jeher bemerft worben. Ed ift hier unm\u00f6glich/ bie \u00bbtetfachen Sttwweu Zuberer \u00fcber bie biefen Erlernungen zu \u00a9runbe liegen* ben Vorg\u00e4nge zu beurthetten; unb ba wir ohne bt'ed fchon \u00f6fter \u00a9etegenhett fanben, manche frembe 2lnftchten \u00fcber bie phhftf^u Beziehungen ber \u00a9ef\u00fchte ZU beleuchten, fo glauben wtr und hier mit \u00e2\u00eeecht auf eine gebr\u00e4ngte Oarjfet* tung ber hauptfachttchften^fwuomene unter btofer \u00a3tnzuf\u00fcgung unferer eigenen Stnfcht bekr\u00f6nten zu b\u00fcrfen.\n2)te \u00a9em\u00fcthdbewegungen f\u00f6nnen nicht unmittelbar auf ben K\u00f6rper wir* ten, weit fte, wie wtr gefehen haben, aud \u00a9ef\u00fchten unb Sittendtenbenzen ge* mtfeht finb, unb bad h\u00f6here g\u00fcttfen unb SBotten feine befonberen Organe mehr haben. \u00a3>amtt f\u00f6rderliche 5tffectionen zu Stanbe fomnten, muff zuerft bad BUttetgtieb, bie Sinntichfeit, affteirt werben. \u00a3>ad \u00bberft\u00e4nbige \u00a9ef\u00fcht erregt in ihm entfprechenbed ftnntiched \u00a9ef\u00fcht, \u00a7eiterfeit, O\u00fcfterteit u. f. f., unb ber erregte ober herabge\u00dftmmte Sitte erregt ober fttmmt auch ben Bewegungd* brang h^ab. Umgewenbet erregt eine gemtffe Besoffenheit bed ftnn\u00efichen \u00aee* f\u00fchtd auch eine Otdpofttton zu gewtffen h\u00f6heren \u00a9ef\u00fchten, unb eine Aufregung ober Schw\u00e4chung bed Bewegungdbranged wirft auch in gewtjfer Seife beftim* menb zur\u00fccf auf ben Sitten. 2tuf btefe $lrt wirft benn bad \u00a9em\u00fcth \u00bberrntt* tetft ber Sinntichfett auf bad 9?er\u00bbenfhftem, unb bad ^eroenfhf\u00eeem \u00bbermittetft","page":780},{"file":"p0781.txt","language":"de","ocr_de":"^fpc\u00dfokogte unt> \u00fffp^iatrie.\t781\nber \u00a9inn\u00efitpkett auf bas \u00a9em\u00fctp. Otefe Vorg\u00e4nge (tub \u00dftp aber nitpt bet a\u00ef\u00efen Sftenftpen unb tu a\u00dfen g\u00e4lten \u00e4kettp. Oie Unterfcpiebe merben bebtngt burc^ bte \u00a9em\u00fctpSart, bas Temperament, bte \u00a9on\u00dfitution, bte \u00a9t\u00e4rke ber \u00a9em\u00fctpsbemegung (eine ftarfe pat mehr unb letzter k\u00f6rperlttpe gokgen, als eine fcpmatpe), bte S3efcpaffenpeit beS k\u00f6rperlichen Bu\u00dfanbeS (pier kommt eS befonberS auf ben fogenannten ftpmatpen Tpeik an, inbem bei bem einen biefelbe \u00a9em\u00fctpsbemegung auf bt'efe^, bei bem anbern auf jenes Organ \u00df\u00e4r* ker mirft ; je heftiger baS Steroenfp\u00dfem, namentlich bte \u00a9entrakorgane, af\u00dfcirt ifr dichter mtrb unter fon\u00df gleichen Unt\u00df\u00e4nben eine gemiffe \u00a9ern\u00fctpS* \u00dftntntung erregt) unb bie \u00a9emopnpeit (bei anpaltenben \u00a9em\u00fctpsbemegungen fcpw\u00e4tpt fte beren SBtrlung auf ben K\u00f6rper ; bet \u00f6fter mieberkeprenben aber oer\u00df\u00e4rkt fte btefelbe). Unter biefen S3orauSfe$ungen mu\u00df jebe \u00a9em\u00fctpsbeme* gung be\u00dft'ntntte SSer\u00e4nberungen, menu autp in p\u00f6perem ober geringerem \u00a9rabe, im Organismus er\u00e4ugen ober burtp foltpe erzeugt merben. Oaper (kept eS nitpt in unferer Sttatpt, bie k\u00f6rperlichen gokgen einer \u00a9em\u00fctpsbemegung, menu biffe einmal ba ift, $u unterbieten. 2Bir k\u00f6nnen biefelben nur oerp\u00fcten, menn mtr bie \u00a9em\u00fctpsbemegung felb\u00df unterbr\u00fct\u00efen, ober mit \u00a9emalt eine anbere an bereu \u00a9tetke fe\u00a3en; oor ber \u00a9cpamr\u00f6tpe (tnb mir nur g\u00fftcpert, toemt mir ba\u00f6 \u00a9tpamgef\u00fcpl unterbr\u00fctfen, unb unfere Aufmerkf\u00e4mkeit auf anbere \u00a9eban* ten riepten; oor bem Bittern ber guript, oor ber S3\u00efaffe nur, menu mir bte gurept nieberf\u00e4mpfen unb, menig\u00dfenS auf einige Beit, ben SD\u00eeutp an bte \u00a9teile fe&en. \u2014\n(5pe mir nun $u ben einzelnen \u00a9em\u00fctpsbemegungen \u00fcbergepen, palten mir f\u00fcr n\u00f6tpig, noep Einiges oon ber \u2018pppftognomie $u fpreepen, als bem \u00e4u\u00dfern AuSbruck ber \u00a9em\u00fctps\u00dfimmungen. AkkeS, maS in ber \u00ffppftognomie auf Rechnung angeborener 23ikbung kommt, a\u00effo bte gan$e \u00a9raniokogie, kaffen mir pier nat\u00fcrkiep unber\u00fccf\u00dfcptigt, meik btefeS bei ber \u00a9em\u00fctpsbemegung nitpt oer* \u00e4nbert mtrb. 2\u00dftr paben et? pier baper pauptf\u00e4cpkicp nur mit ber burtp bie 5Wu\u00f4ke\u00efn beS \u00a9e\u00dfcptS unb H\u00f6rperS oerurfatpten ^ppfiognomie ju tpun. Oa$ dienen- unb \u00a9eberbenfptek erfotgt offenbar nitpt burtp f\u00f6rmkiepen \u00a9in\u00dfu\u00df beS S\u00dfikken\u00f6 in gokge eines \u00a9ntfcpkuffeS, unb boep (Tnb bie miflk\u00fcrlttpen Pusteln notp mepr als bie unmiflt\u00fcrkitpen babei tp\u00e4tig. Aus 2e\u00a3terem folgt oon felb\u00df, ba\u00df bte Wirkung nitpt burtp bas \u00a9anglienfp\u00dfem oermittekt merben kann. Oer ketepte\u00dfe Ausmeg fcpetnt unb fepien nun oon jeper, gemtffe iptrntpeike an^unep* men, mekepe ber \u00a9t'\u00a3 btefer ober jener \u00a9em\u00fctpsbemegung m\u00e4ren, unb bet ber \u00a9nt\u00dfepung berfelben ben 3?et^ auf bie be\u00dfimmten SttuSkelneroen fortp\u00dfan^en. SkKein bei n\u00e4perer Pr\u00fcfung bietet biefe Anfitpt botp fepr oieke \u00a9tpmierigkeiten. Oie Heroen ber Augenmuskeln kommen $mar aus bem Sttittekgepirn, unb man k\u00f6nnte barin einen S3emetS ftnben molken, ba\u00df btefeS ber @i$ beS \u00a9em\u00fctpeS fei, meik burtp jene ber eigentp\u00fcmkiepe ben \u00a9eelen^u\u00dfanb oerratpenbe 23kick bemirkt merbe. Aber erffenS merben bte AugenmuSkekn ja niept blo\u00df $um 33e* pufe beS \u00a9em\u00fctpSau\u00f6bructe\u00f6, fonbern meit \u00f6fter burtp ben \u00e4BttCen jum Blecke beS \u00a9epenS benufct, unb ^meitenS ift ber SBtict nitpt ber einzige SSerr\u00e4tper beS \u00a9em\u00fctpSjuffanbeS, fonbern autp anbere 3}?uSkekpartien, beren Heroen einen gan$ anbern Urfprung paben, mie S3, ber gaciakiS. Autp btefen pat man f\u00fcr ben etgentlitpen ppp\u00dfognomtftpen Heroen erkl\u00e4ren molken; aber, menu naep obiger \u00a7ppotpefe jeber \u00a9em\u00fctpsbemegung ein beffimmter \u00a3irntpetl entfpr\u00e4cpe, fo m\u00fc\u00dfte ber gaciakiS, ba er botp fa\u00df bet jeber \u00a9em\u00fctpsbemegung mitmirtt, aus einer fftfenge oon eingeknen ^trntpeiken entfpringen, maS ni^t ber galt i\u00df. Ueberpaupt giebt es gar keine \u00a9em\u00fctpsbemegung, bet ber auSfcpkie\u00dfktcp ein einziger 3^ero tp\u00e4tig m\u00e4re, inbem bei oieken \u00dfcp entgegengefe^ten btefekbeti","page":781},{"file":"p0782.txt","language":"de","ocr_de":"782\t^fy^otogie unt '\u00fffydnatvte*\nNeroen, nur tu unterer Eombination, unt ja oljnebiet nicht Hof tie \u00a9efichtt*, fontern auch tie Heroen bet Numpfet unt ter Extremit\u00e4ten th\u00e4tig fint, teren oerfchiebene Urfpr\u00fcnge fo meit non einanber liegen, baf fie nic^t oon einem einzelnen, jebenfallt fepr f\u00efeinen, ^irnt^eil gereift merben f\u00f6nnen. 3\u00abtem rn\u00fcften nach tiefer 58orautfe$ung alte millf\u00fcrlichen 3ttut fein smeierlei gafewt enthalten, folche fur ten S\u00dfilten unt folche f\u00fcr tie \u00a9em\u00fcthtbemegungen, mat unt fcfyon fr\u00fcher alt falfch erfchienen if, mie mir tenu \u00fcberhaupt ermiefen su haben glauben, baf bat \u00a9ern\u00fcth gar feinen befimmten \u00a9i\u00a3 im \u00a9ehirne h\u00fcben f\u00f6nne. (Sotten mir nufere Stuftet furs fagen, fo ift fie tiefe. Die Urfacfje ter phpftognomifchen SBemegungen ift bunfele, oft unbemufte, turct; 2Billenttenbens herbeigef\u00fchrte Nachahmung fr\u00fcherer, mirflich gemottter, SBemegungen, ober auch, fo $u fagen, bat SSorfptel ter 23emegungen, tie eintreten m\u00fcrben, menu ter $\u00dfttte tem ^Begehren, gemiffe H\u00f6hlungen au\u00f6juf\u00fc^ren, nachgeben m\u00fcrbe-S\u00dfir f\u00fchren alt IBeif^ieX hier nur bat Achfelsucfen an, meldet teuttict; aut-tr\u00fccft, baf man eine \u00a9ad;e mohl abm\u00e4gen m\u00fcffe, baf fte alfo gmeifet^aft fei; tie beiten Achfeln ftnb ^ier gletchfant tie 28aagf<halen, auf tenen bad \u00a9emicht ter \u00a9acfe abgemogen mixt. Weitere ^Belege m\u00fcffen fiep bei ter ^Betrachtung ter einseinen \u00a9em\u00fcthtbemegungen ergeben, ju melier mir jefct \u00fcbergeben. SSir f\u00f6nnen aber unm\u00f6glich atte einseinen \u00a9em\u00fcthtbemegungen burcljgehen, fontern heben und jeter \u00a9ruppe nur eine einzelne ^erau\u00e9, et tem Sefer \u00fcber* laffenb,bat, mat mir \u00fcber btefelbe anteuten, auch auf tie oermantten \u00fcbertragen.\nDie greube if Suf, oerbunten mit ter SSorftettung einet Dinget, mel= chet auch unfer \u00a9treten in angemeffene Erregung gu fe\u00a3en oerfpricpt (tiefer 3ufa\u00a3 ift notfmenbig, um tiegreute oon ter Hofen Suft ober tem Vergn\u00fcgen Unterseiten). \u00a9ie erregt ihr Analogon in ter ftnnlicfen \u00a9eelenfph\u00e4re, Heiterfeit, Aufgelegtheit, Seichtigfeit, f\u00f4raftgef\u00fchl unt SBehaglichfeit. Daburch mirt bat \u00a9ehtrnleben reger, tie SBorfeHungen lebhafter, braune unt 2Bip feilen fief ein; bat 23emuftfein, taf unfer \u00a9treten in gemiffer ^>inftd;t frei gemor* ten if, erregt ten Drieb unt SBemegungtbrang, unt bat ^raftgef\u00fchl f rebt nach Aeuferung im ^lautern, \u00a9ingen, Danken u. f. f. Durch bat \u00a9ef\u00fchl ter \u00a3eichtigfeit unt tie gnneroation ter Niutfeln \u00fcberhaupt mirt bat Athmen beth\u00e4tigt, meldet, in SSerbintung mit ter turch tie SBehaglichfeit angeregten \u00a9anglienth\u00e4tigfeit kr\u00e4ftigeren SBlutumlauf, gr\u00f6fere SB\u00e4rme, beffere Verbauung, H\u00fchentere garte bemirft. SBefonbert geigt (ich tiefe\u00ab A\u00dfet am Auge, mo fch tie atterting\u00ab noch nicht genau gelaunten N\u00fcancixungen in ter SBemegung ter inneren unt \u00e4uferen Augenmutfein, ter \u00a9cfchttmutfeln, ter grit, ter \u00a9cle= rotica, ter turch ten gr\u00f6fexn Durgor bemirfte \u00a9lan^ ter iporntmut unt 5Binte= haut, tie gr\u00f6fere ober geringere geu<htigfeit tet \u00c4uget oereinigen, um ten tem greutigen fo eigent\u00fcmlichen 23\u00efic$ h^tor^ubringen. Daf tie greube in atten \u00dfranfheto/ ^ \u00a5*x angef\u00fchrten S\u00dfirfungen m\u00fcnf^entmerth fmt, ein h\u00f6dhft kr\u00e4ftige\u00ab Heilmittel fein mirt, begreift ftef leicht, \u00a9ie fann aber auch sunt \u00a9chlimmen autfchlagen, unt man muf baher namentliih bei (Solchen, melche H^r^nfheiten, ju Sungen* unt Hirnblutung geneigt fmt, mit H\u00ab^ terbringung freutiger Nachrichten oorfichtig fein. Et ftnt oiele g\u00e4lte aufge* Seichnet, mo pl\u00f6^liche h^3\u00df greute t\u00f6ttete; aber et l\u00e4ft ftd;, unt tiefe 3Bir= fung ju erfl\u00e4ren, toch nicht immer eine befontere Anlage s\u00ab ten genannten Krankheiten nachmeifen, nnt fytx if noch grofe Dunkelheit s\u00ab litten. \u00a9oH ich eine HhbotWe toagen, fo f^eint mir tie pl\u00f6fftche ungemohnte, turch ten Affect herbetgef\u00fc^rte Umf immung eine Art ^rampfsufant in f\u00e4rnrntlicpen Een^ tralorganen heri>trsubringen, in golge teren turch gleichseitige \u00a9iftrung aller Neroenfunctionen tat Seben erl\u00f6fchen muf. \u2014 Die \u00e4\u00dfunterheilungen fcheinen","page":782},{"file":"p0783.txt","language":"de","ocr_de":"^fpcho\u00efogte unt>\t783\ntn ber freubigen guoergcht unb \u00a9emigljeit ber ipet'lung t^re angenteffenge @t* fldrung $u ffnben. \u2014 53ei (Gelegenheit ber greube mt'rb mold am paffenbgen aut^ bas Sachen erm\u00e4hnt. 2)aS S\u00e4uerliche entfielt burd; bie SBorgeGung etner Ungereimtheit, t\u2019nbem mtr bem bte \u00efddjerlidje \u00a3anb\u00efuttg \u00e9egehenben uttfere \u00a9ingchten unb Abgdjten unterffhieben. 3Bte barauS bas Sachen entfielt, fchetnt mtr am paffenbf\u00eeen fo erflart merben $u f\u00f6nnen, bag eine iutenftoe 23ehaglt'chfeit ba\u00f4 Sonnengeffecht in einen \u00c4t'^el oerfe^t, ber bann auf ben Heroen beS 3mer<hfeGs ref\u00efectirt, biefeS, mtb fpmpathiffh auch bie \u00a9eftchtSmuSfeln 3ur(\u00a3on* traction bringt.\n\u00a3)ie Siebe iff \u00a9em\u00fcthsbemegung ber Suft mit oormaltenbem Streben, ben getiebten \u00a9egenganb beftanbig gegenmartig 3\u00ab erhalten. Sie nnterfc^eibet geh non ber greube ergenS bur<h bas? intengoere Streben, unb gmettenS ba* burc^, baft nut ihr immer ein \u00a9rmarten, fa meiftenS auch 33eforgntg oor bem 97ichtertangen oerbunben ift- (B giebt mehre Wirten non Siebe, je nachbem bas? IDbject gnnliche, dghetiffhe ober moraliffhe Sug ermedt, aber tmmer rnug babet etn 23egehren int \u00a9em\u00fcth gefegt merben. \u00a3)a bte Siebe ein g emitter 3uftanb f\u00b0 fe$en ftch auch ihre forderlichen \u00cf\u00d4irfungen aus? \u00bbergebenen Momenten jufammen, bte aber nicht immer afte zugleich, fonbern abmeshfelnb oorljanben ftnb, je nac^bem eins ober bas? anbere pfpdjifche Moment ber Siebe gerabe oorherrffht. Soft bei ber \u00a9efchledgsltebe \u00e4\u00f6oGug eintreten, fo ntug bt\u2019efe fc^on fr\u00fcher anbermeitt'g entganben fein, unb fie affociirt geh fp\u00e4ter mit ber Siebe, met'l bt'efe ihr, nur in h\u00f6herer Sph\u00e4re, gan$ analog ift, mooon fogfeich meiter unten. $on ber greube hat bt'e Siebe bie 9tbtt;e ber langen, ben \u00a9tanj ber Gingen, ben ooden ^)3ulS ; bie 23orgeGung ber Suff gemdhrt bie \u00a9e* f\u00fchle ber Weiterleit, grogti^feit u. f. f, fur^, ber SD\u00eeenfch fuhtt ein ganj neues Seben in ftch- \u00aeurch bie 25eforgntg aber, bag bas (Geliebte uns entrijfen i merben m\u00f6chte, merben oft aufy bie entgegengefe^ten (Gef\u00fchle rege, morauS bann oft auch 2)\u00fcgerfeit, sJtiebergefchlagenheit u. f. f. mit ihren f\u00f6rderlichen golgen, befonberS aber dngftlicheS (\u00c9rmarten mit \u00c7seraflopfen, fchneGem, un-gleichem $uls entgegen, gn ber Siebe mechfeln baher bte oerfc^iebengen $e* gungen, ge ig ein f\u00fcger Sd;mer$, halb \u00bbhimmelhoch jauchjenb\u00ab, halb \u00bbjum ^obe betr\u00fcbt\u00ab. 2)aS Streben, ben geliebten \u00a9egenftanb feffjuhalten, gan$ in ftch auftunehmen, offenbart geh in ber SteGung ber Augen, bte ben \u00a9egenffanb in ftch faugen $u moGen fdjet'nen, in bem SBormdrtS* unb @ntgegenbemegen beS \u00a7auj)teS, in bem fanften gur\u00fcdjtehen ber Sippen. Weitere f\u00f6rderliche golgen ber Siebe, als Abmagerung, \u00a3iefftnn u. f. f. gnb nicht mehr unmittelbare * golgen ber Siebe , fonbern nur beS burch ge etma oerurfachten \u00a9rames, 9?et* beS n. f. f. S\u00dft'e aGe \u00a9em\u00fcthSbemegungen, fo fann bie Siebe aber aud; 00m t\u00f6rper aus ^mar nicht obGt'g erzeugt merben, bo^ eine groge Anregung unb Nahrung erhalten. $ienfd;en mit einer gl\u00fcdlichen Sinnlichfeit unb baburch bebingtem ^Sorherrfchen angenehmer \u00a9ef\u00fchle ftnb aGen Seuten gut, fotoohl met'l ge hau^tfachlich f\u00fcr bie anfprechenben Seiten ber sD?enfchen empf\u00e4nglich, als auch, weil ge geneigt gnb, ein gefeGffhaftlich freunbltd;eS Vernehmen *u bemahren. 2)aher auch bte leichtgnniggen 5D?enfchen oft f\u00fcr bie beften, refpec* tioe gutm\u00fcthiggen, gelten. \u00a9S giebt Seute, bie im Staufch fehr ^\u00f6rtlich mer^ ben unb geben umarmen. 97och auffaGenber ig aber ber f\u00f6rperlicpe Hinflug bei ber eigentlichen \u00a9efdffechtsliebe. SD\u00eeit biefer ift jeboch ^er ni^t ber gam niebere gnnliche 5trieb gemeint, ber nichts als bie 33efriebtgung beS 2\u00a3oGug* reifes 3um 3o?ede hat, fonbern jene h\u00f6heren \u00a9ef\u00fchle unb S3egehrungen, bte mir Siebe nennen, \u00a9in regfamer \u00a9efdgechtstrteb oerfe^t bas ganje 9\u00eeeroen= fpgem, unb oon bt'efem aus bie ganje Sinnlichfeit in einen 3uganb ber ftn*","page":783},{"file":"p0784.txt","language":"de","ocr_de":"784\t\u00fffydjofogte unb \u00fffyhiatrie*\nrutye ttnb bem \u00a9hwanfenm jwifheu Su\u00df unb Utt\u00efufl, welcher oerm\u00f6ge feiner \u00a9t\u00e4rfe einen gleichen 2\u00efnflaug im \u00a9em\u00fctfw Ijeroorbringt, unb em n\u00f6tigt, ein iDbject ju fu^en, bam ben wogenben \u00a9ef\u00fcl\u00dfen unb Drteben entfprehe, t'^nen Sprung gebe unb fie beliebige burcfy ein Ij\u00f6fwrem \u00a9efallen. @o entfielt bie oerliebte \u00a9timmung ober Verliebtheit, bie bei gro\u00dfem innern Drang oft in Ve$ug auf bie Vorz\u00fcge bem geliebten \u00a9egen\u00dfanbem fejw gen\u00fcgfam t\u00df. \u00a9o lomrnt em beim Singling oft nur barauf an, ba\u00df \u00dfh jener Drieb anf\u00e4llig in \u00a9efe\u00fcfhaft ober beim \u00a9ebanfen an biefe ober jene ^erfon $uer\u00df ge\u00e4u\u00dfert h<*t, um btefelbe fogleth $ur \u00a9etiebten $u machen, inbern \u00dfdj fofort bie Vor\u00dfetlung berfelben unb bie \u00a9ern\u00fcthmbewegung \u00dfetm a\u00dfoct'iren, wobei bie \u00a9eliebte in ber ^anta\u00dfe mit immer neuen Dtetjen gefc^m\u00fcdt wirb, bie t'hrerfettm wieber bam Su\u00dfgef\u00fcl\u00df erh\u00f6ben. \u00a9r\u00df \u00f6ftere \u00a9rfaljrung unb wahfenbe \u00a9elb\u00dffenntni\u00df \u00f6ffnet ihm bie klugen \u00fcber ben \u00fcBerth unb \u00a9runb feiner Neigung. Sftanhntal wirb burch befonbere Um\u00df\u00e4nbe btefer Vorgang abnorm, unb \u00dfatt bem 33erXteben^ ftnben \u00dfd) mehr ober weniger fonberbare Vegterben ein, 3. S3. SBeiberllet'ber 3U zerrei\u00dfen* Von einigen fog. Sft\u00e4bdjenfdjnetbern ober S\u00c4\u00e4bc^en\u00dfe^ern i\u00df em notorifh, ba\u00df fie baju burd) einen bim jur 2Buth ge\u00dfeigerten @efhled\u00dfm* trieb bewogen w\u00fcrben, unb im Momente bem \u00a9tedium bam \u00a9ef\u00fchl einem ooll* brauten Veifhlafem Ratten, \u00a9ic^er ftnbet hierin auch bie um bie Seit ber Pubert\u00e4t fo \u00c7auftg oorfomntenbe Neigung aunt Vranb\u00dfiften ihre Deutung, wenn \u00dfe auch nic^t immer unb nicht allein bartn begr\u00fcnbet fein mag. \u00a9ine abnorme Dichtung ber \u00a9efhlechtmliebe i\u00df auch bie \u00a9chw\u00e4rmeret aller \u00e4irt, be* fonberm bie religi\u00f6fe beim weiblichen \u00a9efhlecht, t'nbern bie Siebe \u00dfh an ^5^an* taftegebtlbe h\u00e4ngt, wo \u00dfe bann bim gur \u00a9ntj\u00fccfung aumfhweifen unb \u00dfh f\u00fcr eine t\u00dfmmtifc^e Siebe halten fann, w\u00e4\u00a7renb hoch t'h* \u00a9nt\u00dfehungmgrunb ein gan$ anberer i\u00df.\tf\nDie beprtmirenben \u00a9ern\u00fcthmbewegungen feiten \u00dfh in brei \u00e4fften: Vetr\u00fcbnt\u00df aim beprimirenbe \u00a9ern\u00fcthmbewegung ber Unlu\u00df, in Veaug auf ein Vergangenem (mit ben Variet\u00e4ten \u00a9ram, Summer, Draurigfett, \u00a9^wer* muth, Sfteue), Veforgni\u00df (Surent, \u00a9raufen, \u00a9R\u00e4uber) in Vejug auf ein Buf\u00fcnftigem, \u00a9 $ re den (Ve\u00df\u00fcrjung) in Vejug auf ein heftig einwirfenbem \u00a9egenw\u00e4rttgem. \u00aeetne \u00a9ern\u00fct^mbewegung, fonbern blo\u00df ein inten\u00dfoem \u00a9e* f\u00fchl i\u00df ber \u00a9eelenf ch mer j, baffe!be \u00a9ef\u00fchl ber Vernietung im $fo<$if\u00e4en, wie em ber phh\u00dffhe \u00a9chutera oon leiblicher \u00a9eite i\u00df, ein \u00a9ef\u00fchl, aim ob wir pf^chifch gew nicht mehr ert\u00dfiren l\u00f6nnten. \u2014 Vet ber Vetr\u00fcbni\u00df ent\u00dfeht burch bam \u00a9ef\u00fchl ber Unlu\u00df in ber \u00a9innlichfeit \u00a9c$w\u00e4djegef\u00fc\u00a7i, 2lng\u00df, Un* aufgelegtheit, Unbehaglichleit, baburch ^erabge\u00dfimrntem Seben bem 9?\u00fccfenrnarfem, oerl\u00e4ngerten Sftarfem, \u00a9ehirnem unb ber \u00a9anglien. Durch einen folgen 3\u00ab* \u00dfanb wirb bam 2lthmen fdjwerer, ber -Sperrtag tr\u00e4ger, ber Vlutlauf gehemmt, bie 9D?umfeln erf erla\u00dft. Daraum erll\u00e4ren ftch bie btefer \u00a9attung oon \u00aee* m\u00fct^mbewegungen c^aralteri\u00dfif^en \u00a9r\u00dfhetnungen : \u00a9ef\u00fchl ber \u00a9hwere auf ber Vru\u00df, \u00a9eufjen, gefenlter Sotf, matter \u00a9ang, S\u00e4ngerwerben bem \u00a9e\u00dfeb* tem, befonberm ber 9\u00eeafe, \u00a9todung bem Vlutem in ben Venen, ba^er Unter* leibmleiben, Dr\u00fcbe ber 5lugen, \u00a9e\u00dfcj\u00dfmbl\u00e4ffe, S\u00dfei\u00dfwerben ber \u00a7aare, blaffer Urin (\u00a9nt\u00dfe^ung oon \u00a7arnru^r), fc^le^te 3)U'l^, felb\u00df ber Dob, wie beim <Spetmwcl). Von allen \u00a9ern\u00fct^mbewegungen werben gerabe bie $u btefer \u00a9la\u00dfe ge^\u00f6renben am lei^te\u00dfen unb ^\u00e4uftg\u00dfen burc^ ^\u00f6rperju\u00df\u00e4nbe bef\u00f6rbert unb eine Dimpo\u00dftion \u00a7u i^nen gegeben, \u00a9hw\u00e4^ung bem Veroenfy\u00dfernm, befonberm burh \u00a9ree\u00dfe in Venere, oen\u00f6fe Vlutbefc^a\u00dfenhett, tranl^eiten ber Seber (weihe burh bie \u00a9anglien Unbehaglichkeit, burh oer\u00e4nberte Vlutmifhung, geringere \u00a9ntlo^lung 3U geringe Anregung bem \u00a9e^irnm, unb baburh D\u00fc\u00dfer*","page":784},{"file":"p0785.txt","language":"de","ocr_de":"^fycgofogte unt> ^fp^tatrie*\t785\nfett, \u00a3r\u00fcbgnn, Unaufgelegtheit, burch \u00a9pmpathie mit ben Sungen z\u00ab weilen ait^ Angg b er ur fatten), Bl\u00e4hungen (theilS burch bte \u00a9ang\u00eft'en, tl;eils burch ben Drucf auf bas 3\u00ab>erchfell), Bergopfungen fowohl a\u00efs Durchf\u00e4lle, \u00fcber* t\u00e4giger \u00a9chweig unb Urinabgang fowohl als Unterbr\u00fccfung bt'efer \u00a9ecre* ttonen, tranf^etten beS Helens unb ber Srntge (burch Angg unb Unbehaglich* fett, bte sPhthtft\u00f6 juwetlen ausgenommen) wirfen, t'nbem fte fortwahrenb gewige ftnn\u00eft^e \u00a9ef\u00fclge ber Unlug erzeugen, a\u00fcmaltg auch auf bas \u00a9em\u00fcth, unb beranlaffen in btefent eine Stimmung, bte ben \u00a9em\u00fcthsbewegungen, bon welchen hier bie 9\u00eeebe ift, borzugSwetfe f\u00f6rberlich ig. Die 20afferfucf;t unb \u00abtanche befonbere S\u00eeerbenzuganbe erzeugen oft eine folche Abgumpfung aller \u00a9engbilit\u00e4t, ba\u00df barauS eine f\u00f6rmliche Apathie unb \u00a9leichg\u00fcltigfeit gegen phpfifche unb moralifcpe Uebcl entgeht. \u2014 Die furcht regt zwar fchetnbar auf, ig aber hoch betn \u00cf\u00d4efen nach eine beprtmirenbe \u00a9em\u00fcthSbewegung. 3hr Unterschieb bon ber Betr\u00fcbnig begeht barin, bag bei ber gurcgt noch ein \u00a9r* warten beS UebelS gattgnbet, w\u00e4hrenb biefeS bei ber Betr\u00fcbnig fcgon einge* treten ig. 3ebe\u00f6 Erwarten, auch freubtge, ig mit einem Inhalten beS AthemS berbunben, baher ig bet ber gurcpt noch mehr Angggef\u00fchl borhanben, als bei ber Betr\u00fcbnig. \u00a3teburch unb burch bte Schw\u00e4chung f\u00e4mmtlt'cher mo* torifcher Kr\u00e4fte wirb bie ^ropulgonSfraft beS Herzens h^bgegimmt, eS fam* melt geh btel Blut in ben grogen Benenft\u00e4mmen unb im \u00a3er$en. \u00a9o entgeht Be\u00e4nggt'gung, unb in beren golge erwacht neue Reaction im ^)erjen, um bie Blutmaffe fortgufchaffen,- ber aber bte Sfraft fehlt, unb bie cS baher nur zu unorbentlichen ^alpitationen bringt; eS entgeht \u00a7erjflopfen unb fchne\u00fcer aber fletner \u00ffulS. S\u00d6egen biefer Anfantmlung beS S3\u00cfutes3 im Innern unb ber ge* ringen 2Jienge beffelben, welche in bie Arterien getrieben wirb, werben bie flet'nen \u00e4ugeren Benen leer, unb geben oft gar fein Blut. Die gefammte SD\u00eeuSfulatur wirb wenig met;r innerbtrt, bte \u00a9phtneteren be<5 Elftere? unb ber Blafe erfchlaffen ($oth* unb ^arnlagen), unb aus bem Kampfe beS BSillenS* et'nguffeS mit ber Schwache ber \u00a9lieber entgeht baS Bittern unb B\u00e4hneflappern. (Manchmal fcheint bie gurcht groge \u00aeraft zu berieten, namentlich jum Saufen; bteS bewirft ge aber nicht als \u00a9em\u00fcthSbewegung, fottbern burch einen form* liehen motibirten \u00a9ntfehlug unb bezwecfteS S\u00d6oHen.) 3n golge beS plo^licgen Blutmangels wirb bie \u00a7aut blag, fait, eS entgeht grog, \u00a9\u00e4nfehaut (ob burch \u00a9ert'nmtng beS \u00a7autfmegma\u2019S ober burch ^autframpf, bleibe hier unentfehie* ben), unb bielleicht hat hierin bie \u00f6fters geh etnge\u00fcenbe Diarrhoe ihren \u00a9runb, welche antagoniftifch bie unterbr\u00fcefte ^autperfpiration erfe^en w\u00fcrbe. Bei Btelen wirft aber bie gurcht anberS auf bie \u00a7aut; Wenn n\u00e4mlich baS \u00a7erj fehr fr\u00e4ftt'g reagirt unb baS Blut garf umhertreibt, w\u00e4hrenb both zugleich bte SBanbe ber ^aargef\u00e4ge noch erf^lafft gnb, fo entgeht Schweig, Anggfcgweig, in welchem galle fein Durchfall eintritt. \u00a9S ig flar, bag hiebei fehr biel auf t'nbioibueHe \u00a9onftitution unb Anlage anfommt, unb bag hier noch oiel zu for* fcjhen ig. \u00a9ngbr\u00fcgigfeit, f\u00f6rperlitheS 3ittern unb rnan^e franfhet'ten gt'mmen r\u00fctfw\u00e4rtS felbg wt'eber jur guregt, machen fur^tfam. \u2014 Der \u00a9chrecfen ig eine intengoe gur^t. kluger ben SSirfungen ber gurcht im Allgemeinen fommt ihm oor^\u00fcglich eine l\u00e4hmenbe Grtgenfchaft ju (Ogengehen ber Augenliber, 3\u00ab5 r\u00fccftreten bon \u00a7ernt'en, Herzerweiterung unb baburch auch Herzzerreigung, S\u00e4hmungen, nerb\u00f6fe Apoplexie). Das 3\u00abfammenfahren ig nur eine Reaction, ebenfo baS H^flopfen nach bem \u00a9^reefen. Branche ^ranfgeiten, befonberS S\u00e4hntungen unb Kr\u00e4mpfe, heilt er, wie bte gurcht, burch Aufregung ber 2Bil* lenSfraft, unb hiebttrcl; mittelbar fraftige Alteration ber motorifchen Serben, btelleicht aber auch manchmal blog pfpehifeh, burch Sieberauffrtghung ber ber*\n$ant\u00bb>o\u00f6tUrCmt^ bft Cp^f\u00efoCoflic. SBb. II.","page":785},{"file":"p0786.txt","language":"de","ocr_de":"786\t\u00fff^o\u00eeogte unt> ^fppnatrie*\ngeffenen Vewegmtg\u00f6oorpe\u00dfungen. 5Bt'e jebe fahmenbe Urfache faun er aber auch Conoufponen unb (^pi\u00eee^fte bewirfen. Cr bringt S3tutfCuffe heroor, pi\u00dft aber auch fchon oorhanbene, CrpereS burch Crfcfpaffung ber \u00a9ef\u00e4\u00dfw\u00e4nbe bet fr\u00e4fttger Her^reaction ; \u00a3e$terec? pnbet, foot'd nur befannt, nur bet ber 9D?en* pruation \u00a9tatt, unb mag ot'e\u00dfetcht bart'n fernen \u00a9runb haben, ba\u00df bac? burch ben \u00a9chtecf auf gewiffe innere Organe $ur\u00fccfgebr\u00e4ngte Blut nipp oo\u00dfp\u00e4nbig, auch w\u00e4hrenb ber Reaction, mehr in\u2019c? \u00a9Iet'p>gewicht gebraut wirb, fonbern einen 3\u00ab3 \u00abapj jenen Organen beibeh\u00e4ft, woburpj antagonipifch bte Btenprua* tton aufgehoben wirb. Oopj bebarf bac? no\u00df? mancher 2tufhe\u00dfung.\nOer Born t'P \u00a9em\u00fcth<?wa\u00dfung ber Unfup mit Anregung ber S\u00d6o\u00dfen\u00f6* tenbenj, bte Urfapje ber Unfup $u entfernen. 3u teuerem Brnecte wirb heftiger Orieb unb SBewegungSbrang erregt, baher \u00a9ttrnrunzefn, Bucfen ber trauen, Sto\u00dfen unb girt'ren ber klugen, 3\u00e4htteftttrf$en, \u00a9tamme\u00efn, 33a\u00dfen ber gaupe, Bu\u00dfPampfen. S\u00dfenn pch ber Born nicht in f\u00f6rmliche \u00a9ewaftth\u00e4tigfeit ober wentgpeuc? in h*ftige Bewegungen \u00e4u\u00dferer Sttu\u00f6fefn, \u00a9ekelten u. f. f. entfabet, fo wenbet pp) bie aufgeregte Vewegung\u00f6fraft ganz auf bie feftner burch bie S\u00d6t\u00dff\u00fcr tu \u00e4nfpruch genommenen 9D?uc?fefn, bereu Bewegung am wentgpen burch bte repectirenbe Vefonnenhet't gehemmt wirb, bie 2lthmung\u00f6muc?feln. C$ entpehen heftige Crfpirationen, \u00a9chnauben, bac? Vfut wirb in h\u00e4upgeren SBogen oon ben Zungen t'n\u2019c? \u00a3erz getrieben, ba pch bt'efe aber ^war hapig be* wegen, jebopj nicht geh\u00f6rig au\u00f6behnen, fo ^\u00e4uft pch bafb bac? Blut t'm Herzen Zu fehr an, unb biefec? mu\u00df gewaftfam reagtren, um baffefbe wt'eber fortzu* fchaffen. \u00a7ierau\u00f6 erff\u00e4rt pch bie Stotpe bec? \u00a9epppc?, ber heftige \u00ffu\u00ef\u00f4, bac? \u00a9chwe\u00dfen ber Slbern, bie \u00f6ftere? eintretenben Herzerweiterungen, B^^i\u00dfungen, SBfutp\u00fcffe, 2lpopferten. Oie Cfeftricit\u00e4t ip oermehrt, worin wahrfcheinftch ber \u00a9runb liegt, ba\u00df mehre Ohtere im Born einen eigent\u00fcmlichen (Geruch oon pch geben, gilt'ppo Bert bie feibenfchaftfiche ^Bewegung oon \u00dfttenfehen burp) ben \u00a9eruth erfannte, unb ote\u00dfet'cht auch bet Oberen bte fyaan unb Vorpen pch pr\u00e4uben, wenn \u00a3e$tere$ nicht au\u00f4 Contraction oon HautmuOfefn $u erff\u00e4ren ip. Cnbft'ch wirft ber Born auf bie \u00a9ecrete, namentlich auf bref : \u00a9a\u00dfe, (\u00c9peichef, SD\u00eetfpj. Oa$ 2fuc?treten ber \u00a9a\u00dfe in ben SD\u00eeagen ip ein a\u00dfgemetn befanntec? \u00a9pmptom bec? Bome\u00e9, wiewohf baffefbe feine\u00f6wegc? bei a\u00dfen9Dtenfp>en pattpnbet, fonbern eine gewiffe Ot\u00ebpoptton erforbert Ce? wirb bem Bornigen \u00fcbe\u00ef, er emppnbet eine \u00a9pannung, einen Orucf in ben ^dtcorbien, bittern \u00a9efehmae\u00ef, Steigung jum (Erbrechen, oft auch wirfficpec? Crbrepjen. Bn anberen Ba\u00dfen tritt Oiarrhoe etn, unb ip a\u00dfemaf ein g\u00fcnftigec? Beiden. Bw entge* gengefe^ten Ba\u00dfe, wenn bie \u00a9a\u00dfe znr\u00fccfbfetbt, f\u00f6nnen a\u00dferfet Verbauung\u00e4* befpjwerben, \u00a9a\u00dfenpeber unb Seberentjunbungen entpehen. Oie Urfache biefer Crftpetnungen nun hat wan fr\u00fcher in einer oermehrten \u00a9ecretion ber \u00a9a\u00dfe gefugt, aber nach meiner Meinung mit Unrecht; benn eine Vermehrung a\u00dfetn fann unm\u00f6gftth \u00a9chttfb fein, ba\u00df bie \u00a9a\u00dfe in ben SO\u00eeagen fommt, fonbern w\u00fcrbe eben immer nur Ourchfa\u00df bewirten; auch f\u00f6nnte nie auc? Born etn \u00a9a\u00dfenpeber entpe\u00dfen, ba biefec? ja nicht eine B\u00f6ige ber \u00fcberm\u00e4\u00dfigen 2lbfonbe* rung, fonbern ber gehemmten 2fu$fchetbung ber \u00a9a\u00dfenbepanbthet'fe ip. Oer Born bewirft baher bie pf\u00f6^fiche 2\u00efnfammfung ber \u00a9a\u00dfe im Stagen unb 3w\u00f6ffpngerbarme burt oermehrte Contraction ber \u00a9a\u00dfenbfafe, ber \u00a9a\u00dfen* gange, unb burch eine antiperipaftifche Bewegung im Bw\u00f6lfpngerbarme unb SO\u00eeagen, woburch bie \u00a9a\u00dfe auc? ber Vfafe entleert unb in ben Sttagen h^auf* gepumpt wirb, nach meiner hier nicht weiter au\u00f6^uf\u00fchrenben4) \u00e4npeht oer*\n!) oer\u00dfeht pth, ba\u00df tytt* nicht auf weitfau\u00dfge phhpofogifpe Unterfuchungen","page":786},{"file":"p0787.txt","language":"de","ocr_de":"\u00c7fycholocjte unb \u00c7fydncttrte,\t787\nmttte\u00efft e\u00fbtes auf ber S\u00eeet'zung beS verl\u00e4ngerten 2)?arfeS beruhenben pl\u00f4jj\u00eflchen UebergetvtchteS beS Nervus vagus \u00fcber bte burch bte Intenftve beim S^nte jtatt* ftnbenbe Unbehaglichfeit ^erabgeptmmten \u00a9ang\u00eft'en. @o lange btefe ^efttge antlpertflaltifche Bewegung fortbauert, bleibt alle auS berS3lafe entleerte \u00a9alle tn bem frampfhaft zufammengejogenen Duobenum nnb 9J?agen, verurfacht bte btltofen \u00a9rfchet'nungen unb felbft \u00a9rbrechen; bet ettvaS tangerer Dauer ntag bte \u00a9alle aufgefaugt toerben, unb \u00a9elbfucht verurfachen f\u00f6nnen. S\u00e4\u00dft aber bte ant\u00fc perlftaltifche \u00abBelegung nach, fo entlabet ftch, tvenn bte tr\u00e4fte nicht zu fchtvach ftnb, bte Statur ber angefammelten \u00a9alle burch einen SDurc^fatC. 2llfo verurfacht nicht bte vermehrte \u00a9alle bte antlperlftaltifche S\u00f6etvegung, fonbern btefe geht voraus, unb ift Urfache, ba\u00df \u00a9alle aus ber 33lafe tn ben \u00ef^agen fomrnt. \u00a3terauS erfl\u00e4rtftch, tvarunt ber 3vrn tv\u00e4\u00dfrenb beS \u00a9ffenS fo fch\u00e4blt'ch ift, unb tvarunt man bet berjenigen Mioftt\u00e4t beS 9)?agenS, tveld;e burch 3vrn entftanb, nicht gleich nach bem 3vm e\u00fbt ^Brechmittel geben barf. UebrtgenS fommen btefe \u00a9attenergte\u00dfungcn bet ben ba$u DiSpontrten hauptf\u00e4chltch nur bann vor, tvenn fte ihren 3vrn nicht auSlaffett f\u00f6nnen, unb bt'efer baljer frum Berger et'nfchrumpft, ben fte, tote man fagt, verfchlucfen muffen; bte bte aufgeregte motorize $raft entlabet ftch nach innen. \u00a9benfo tft eS mehr ber Merger als ber 3vrn, welchem ber gro\u00dfe \u00a9t'nflu\u00df auf bte SSerfchlechterung ber SD\u00eetlc^ ju^uft^retben tft. Die \u00cf\u00cf\u00cflil\u00fc) wirb habet fo wenig vermehrt als bte \u00a9alle, fte tvtrb nur ver\u00e4nbert (tote wir benn auch nt'c^t leugnen, ba\u00df bte tv\u00e4\u00df* renb beS Mergers fecerntrte \u00a9alle, aber and; nur btefe, eine abnorme SBefchaf* fenhett annehmen f\u00f6nne). Die \u00a9\u00e4ugltnge f\u00f6nnen baburd; Sollten, Durchf\u00e4lle unb \u00a9onvulftonen befommen, ja felbft pl\u00f6$lich fterben. Der \u00a9runb tvtrb wohl tu nichts Slnberem gefugt tverben f\u00f6nnen, als tnber pl\u00f6^lich etntretenben allge* meinen heftigenUnbehaglichfeit, tvoburc^ bte Innervation ber \u00a9apt'llargef\u00e4\u00dfw\u00e4nbe ber Pr\u00fcfte geft\u00f6rt unb bte geh\u00f6rige ^Bearbeitung ber abjufonbernben SWtlc\u00df ver\u00e4nbert tvtrb. \u00a9S tv\u00e4re ju w\u00fcnfchen, ba\u00df folc^e 9)?ilch jum \u00a9egcnftaube mt'froffopifcher unb c^emtfdjer Unterfuchungen gemacht tv\u00fcrbe. Der bet ber 25red>tenben$ \u00fbn 3vm ftattflnbenbe \u00a9fei tft zugleich ber \u00a9runb, ba\u00df tu bt'efem mehr \u00a9peichel abgefonbert tvtrb, tote bt'eS bet febem \u00a9fei ber $aU tft. Da\u00df ber \u00a9pet'djel wtrfltch ver\u00e4nbert tverbe, tft m\u00f6glich, aber noch nicht burch h<*u* ftgere ^erfuche gen\u00fcgenb feftgefteflt; ba\u00df er im 3orne tvtrfltc\u00df giftig fet unb, tn SBunben frember ^nbivtbuen gebracht, felbft bte 2Baf[erfc\u00a7eu zu erzeugen verm\u00f6ge, tft ebenfalls noch nieht ^tnrett^enb ertvtefen, ba bte wenigen barauf bez\u00fcglichen Ztyatfatyen f\u00e4rnnttltc\u00df auch unbere \u00a9rfl\u00e4rungen julaffen. 3\u00abtvetleu fammelt ftch ber Opetdjel tu fo gro\u00dfer Stenge tm 3)\u00eeunbe, ba\u00df er als \u00a9chaum \u00fcber benfelben tritt; bleS Ift aber nicht golgc ber vermehrten Slbfonberung, tvelche fo betr\u00e4chtlich nicht tft, fonbern burch bt'e mit ber Uebelfelt unb bem \u00a9fei verbunbene 3\u00abfattttttfnf^n\u00fcrung beS \u00a9chlunbeS unb bas mit bem tmuflg vorfommenben 3dhnefnt'rfchen verbunbene 3\u00abf\u00fbmmenbreffen ber f\u00f4\u00fbtnlaben tvlrb nur baS SSerfchlucfen beffelben feltener. \u2014 SStelc SO\u00eeenfchen tverben vom 3orn nicht roth, fonbern bla\u00df; bleS Ift befonberS bei heftigem 3t>rn, ben man nicht auSlaffen fann, ber gafl. tommt ba^u ein fchon ohnehin fchtvacher, rettbarer Stagen, fo entjteht leicht gro\u00dfe Uebelfelt unb tn bereu golge bt'e33l\u00e4ffe.\u2014 Der\netngegangen iuerben fann. Damit aber obige 9lnftcf)t nid^t als eine blo\u00df millf\u00fcrltche erfreute, fo glaube ich auf meine \u00bbBeitr\u00e4ge jur Slnttyrobologie. (Erlangen 1841,\n210 \u2014 216\u00ab \u00f6ertveifen ju miiffen, mo bie function beS 33aguS unb ber vhbftologifche Vorgang beim (Erbrechen ausf\u00fchrlicher befprochen totrb. Die feitbem von ber S\u00dfiffen* fchaft noth getvonnenen Otefultate \u00fcber bie Functionen beS $aguS unb baS \u00a9rbredhen fdheinen jenen SSermuthungen eher g\u00fcn\u00dfig als ung\u00fcnftig ju fein.\n50*","page":787},{"file":"p0788.txt","language":"de","ocr_de":"788\t\u00fffycfjolo^te unb spfy$iatde*\n3ont mirft auch manchmal hei\u00effam, unb $mar auf feiertet Seife. (SrftenS burch bas (Erbrechen unb ben T)urchfaft, inbern er bie in ber \u00a9aflenbfafe unb ben \u00a9aflengangen f\u00eeocfenbe \u00a9afle mobil macht; ^meitenS burcp Aufregung ber SiflenSfraft unb i\u00dfet^attgung ber motortfchen Heroen, moburch er fefbf\u00ef fc^on S\u00e4^mungen gehoben $at, unb brittenS burch (\u00a3r$eugung eines gaf\u00efrifchen gt'eberS, moburch er oeraftete St\u00f6rungen unb art\u00dfritifche \u00a9efchm\u00fcff\u00eee attflofen fann. \u2014 Slu\u00dferbent ba\u00df bte Sfn\u00efage jum 3ome burch bte SBefchaffenhet't ber \u00a9em\u00fcthSart unb beS Temperamentes begr\u00fcnbet mirb, mirb berfefbe auch burch gemiffe for* perfide 3#\u00e4nbe erleichtert. 23on alten 3eiten fyx hat man in bt'efer SBejiehung bie Seber befcpufbigt. \u00a3teoon if\u00ef aber nur footef richtig, ba\u00df St\u00f6rungen unb anbere tranfheiten ber Seber leicht eine b\u00fcftere, mi\u00dfmutige \u00a9timmung erre* gen, in melier man $unt 3orn mehr geneigt t'fi. $et'neSmegS aber macht niete \u00a9afle felbfi einen 3sntanfaff. 3$on mehr Sichtigfeit iff bie \u00dcJieroenconfiitu* tton, eine gemiffe nocp ni;<ht naher gekannte SBefchaffenhet't nnb 3\u00eeei$barfeit beS ffetnen \u00a9epirnS unb O\u00ee\u00fccfenmarfeS. Seule mit rettbaren Heroen ftnb fehr gu feibenfchaftficpen Stufmattungen geneigt, unb (Spifeptifcpe fehr ^duftg f\u00e4hjornig. Ob bte leichte (Sr^\u00fcrnbarfeit ^htpiftfther ihren \u00a9runb in ben Zungen felbji unb ber baburch gefegten 3\u00eeetjung $u heftigerem S\u00fchnten ober in ber mit ber TuberfefphtfuftS faft fietS oerbunbenen gro\u00dfen \u00fcfteroenreijbarfeit hebe, motten mir unentfcpieben teffen. \u00a9tarte MuSfefbemegung, Stnftrengung jeber Slrt fann burch Aufregung beS ^raftgef\u00fcpfS unb \u00e9emegungSbrangeS bet oorpan* bener Slnfage unb hinjufommenbem \u00e4u\u00dfern Sfnfa\u00df burch Slffociatton non ber \u00a9innficpfett jum \u00a9em\u00fcthe leicht $um Sehern f\u00fchren. T)te Seiber ftnb nie mtmirfcper afS beim Safcpen; feine eigene gurcpt fann man oft burch jornige \u00a9eberben oerfcpeucpen, unb ber 3nrn la\u00dft f\u00eeetS etmaS nacp, menn man fiep fefct ober fegt1).\n9\u00eeacptfeben ber \u00a9eete.\nUnter btefen begriff faffen mir eine Sln^apf non 3u\u00df\u00e4nben gufammen, mefche mir im ^Bisherigen nicht ober nur beil\u00e4ufig ermahnt h\u00fcben, unb bie jmar meber f\u00fcr bie gem\u00f6hntiche ^fpchofogie noch f\u00fcr bie Sehre non ben \u00a9ee-fenfranfpeiten non btrecter Sichtigfeit ftnb, beren n\u00f6ttigeS Uebergehen aber leicht $u ber Meinung neranfaffen f\u00f6nnte, afS lie\u00dfen fte ftch aus ben bargefteff* ten \u00a9efe\u00a3en non fetbft erff\u00e4ren, ober afS ignorirten mir fie, um uns nicht in unaufl\u00f6sliche \u00a9cpmiertgfeiten $u oermicfefn. \u00a9ofcpeTn'nge ftnb: baSSSerfepen, ber \u00a9cpfaf, ber Traum, baS \u00a9chfafmanbefn, ber tpierifcpe Magnetismus, baS T)oppeftfepen, baS $meite \u00a9eftcht, bie Slpnungen, bte \u00a9etftererfcpeinungen, bte fpmpathetifcpen (Suren- Man m\u00fcht ftch nergebenS ab, mena man btefe (Srfcpet* nungen nach benjenigen \u00a9efe^en ber ^fpcpofogt'e, non benen mir uns einer heutigen (Srfenntni\u00df r\u00fchmen, erff\u00e4ren mitt; einzelne \u00a9pmptome jener 3\u00abfi\u00e4nbe faffen ftch Swar auf biefem Sege beuten, fetneSmegS aber ihre (Sntftepung unb i\u00dfr Sefen. Unfere gem\u00f6pnficpe ^fpcpofogie (unb mir rechnen bapin auch baS, maS mtr in ben norhergegangenen Stbf^nitten beigebracht fmben) iff nur ein Inbegriff non \u00a9efe^en, mie fie aus ben gem\u00f6hnft'chen pfpchifchen ^rfcheinungen abfirahtrt merben, aus fofchen, bie uns tagt\u00e4gftch jur eigenen ^Beobachtung unb\nx) 2Btt haben Bei btefer Tarfeguttg bet \u00aeemiith^bemegunc|en jtoet Vorg\u00e4nge um ber\u00fccffthtigt gefaffen, toethe fehr h\u00e4ufig \u00f6otfommett, namfih bte \u00a9chamv\u00f6tbe wnb ba\u00f6 SBetnen. gef<ha\u00df bieS, meif unfere Unterfu<hungen bar\u00fcber noch nid)t abgef^foffen ftnb, unb mir lieber gar nichts, als unbemtefene SSermuthungen, \u00fcber fte ^erbringen mollten. 9Bir merben aber mohl halb unfere ^orfhungen bar\u00fcber an einem anbern Drte mittheilen f\u00f6nrnn.\tSlum. b. 35erf.","page":788},{"file":"p0789.txt","language":"de","ocr_de":"spfs)(f>oIogie uttfc \u2018\u00ffftjcfnatrie.\t789\nfe\u00ef6ft6ett>uften Nef\u00eferton fommen; wir w\u00fcrben aber\tirren, rnenn wir\nbtefe aus einem gewiffen Greife oon \u00a3tyatfac|en gezogenen \u00a9efe$e auf anbere $\u00a3f)atfacl)en anwenben wollten, bie in btefe\u00ab Kreis gar nicht geh\u00f6ren. 2luS bie* fern fallen Verfahren ftnb bte gr\u00f6\u00dften Streitigfeiten ent\u00dfanben, bte nur ihr Snbe erreichen f\u00f6nnen, wenn man ftd; auf ben regten Stanbdunft ftetXt. 2\u00d6te gefagt, unfere ^f^o^^jtologte jteht ihre \u00a9efefje faft nur ait\u00f6 beu \u00a3hat* fa^en beS gew\u00f6hnlichen SebenS, uub bte ^fychologte fann eS auch gr\u00f6\u00dftenteils nur aus ben gew\u00f6hnlichen Vorg\u00e4ngen beS Seelenlebens, foweit wtr uns ber* felben fyett bewu\u00dft werben; bte (Summe alter btefer Srfcheinungen f\u00f6nnen wtr f\u00fcglich baS \u00a3ag leben ber Seele nennen. \u00a3)te f\u00fcr baffelbe gefunbenen \u00a9e* fe$e haben ihre oolle Ntchtigfeit, aber man oergeffe nur nicht, ba\u00df baneben \u00aboch eine Net'he oon anberen Vorg\u00e4ngen herl\u00e4uft, bte einer gan$ anbern Ne* gton, n\u00e4mlich bem 9t a ch tie ben ber Seele, angeprt 2)iefeS Nachtleben er* forbert etn eigenes Stubium unb eine eigene DarfteKung, mit welker Wtr uns hter ft0tt be\u00f6 NaurneS wegen nicht befaffen f\u00f6mtten, bte aber auch f\u00fcr unfern Jpaudtjwecf, welcher bte pf^c^o-p^^ftologtfc^e Srfemttni\u00df ber Seelen\u00ab5 franfheiten ift, nicht n\u00f6tht'g ijt. \u00a3)enn bie df^chifchen Kranfheiten geh\u00f6ren nicht bem Nachtleben, fonbern bem Slagleben an. 2)ie gew\u00f6hnlichen pfychologifchen \u00a9efetje werben auch in ihnen befolgt, fowt'e bei f\u00f6rderlichen Krankheiten auch bte dhhfiologt'fchen Vorg\u00e4nge im \u00e4\u00dfefentlichen bt'efelben bleiben, unb nur burch bte KranflmtSurfache eine au\u00dfergew\u00f6hnliche Nietung erhalten. 2luch fann man bie oben aufgew\u00fchlten 3\u00abft\u00e4nbe Weber f\u00fcr Seelenfranfheiten erfl\u00fcren, noch ift innerhalb ihres KreifeS jemals eine eigentliche Seelenfranfheit conftatirt worben. N?an mu\u00df baher biefe \u00a3)inge wohl aus etuanber halten. Unb nur aus btefem \u00a9runbe, um alle Verwirrung unb Nit\u00dfbeutung w\u00ab oerh\u00fcten, unternehmen wtr eS, in furjen 3%?\u00ab anjubeuten, wie wir jene 3\u00abft\u00fcnbe $u betrachten, unb in welche^ Verh\u00e4ltni\u00df $u bem gew\u00f6hnlichen \u00a3agleben wir fie $u fefcen haben.\n\u00a3>a\u00df eS mit ber Sthatfache beS VerfehenS feine Nit\u00dftigfeit f>abe, ift wohl fcfct burch fo oiele 33eifdiele erh\u00e4rtet, ba\u00df man baffelbe nicht mehr leug* nen fann, man m\u00fc\u00dfte benn ben 3ufaU eine Nolle fdt'elen laffen, bie t'hm in jeher anbern 2Biffenf<haft oerweigert wirb. SS ftnb aber bt\u00f6^er alle Verfuge mi\u00dflungen, biefe g\u00e4lte auf bem gew\u00f6hnlichen S\u00dfege ber Stnwt'rfung ber ^Phan* tafte auf bte Neroen $u erfl\u00fcren. Sin Schrecfen ber Gutter fann oermittetft ber Neroen h\u00f6chftens bte \u00a9eb\u00fcrmutter afftciren, Kranfheiten beS g\u00f6tuS, gr\u00fch* geb\u00fcrt u. f. w. bewirfen. Sollte aber auf btefem S\u00dfege eine eigentliche Ver* bilbung beS g\u00f6tuS erfolgen, fo w\u00e4re erfl nachjuweifen, ob benn bie Neroen, bte jum g\u00f6tuS gehen, wirflich bie g\u00e4higfeit haben, ebenfo wie baS \u00a9eht'rn auf Anregung oon Vorftellungen 33ilber ju drobuctren, unb bann, wenn biefeS be* wiefen w\u00e4re, ob ein fo afftctrter Nero auf bte materielle Sub\u00dfanw einen fol* d;en Stnflu\u00df h\u00e4tte, ba\u00df feine tbee\u00ef\u00efen Vt'lber in bt\u2019efer f\u00f6rderlich, leibhaftig auSgef\u00fchrt w\u00fcrben. 3$ glaube fo wenig, als wir im Stanbe ftnb, burch eine ^haulafieoor\u00dfe\u00fcung $. 35. an unferem ^lugenlt'be etn \u00a9er\u00dfenforn ent\u00dfehen ju laffen. SS bleibt baher nichts \u00fcbrig, als eine unmittelbare Stnwt'rfung ber Seele ber 9Nutter auf bas 2eben bes g\u00f6tuS anjunehmen, freilich nt^t auf bem gew\u00f6hnlichen S\u00dfegebeS Vor\u00dfeKenS, g\u00fchlenS unb SBoflenS, fonbern auf eine an^ bere noch ungefannte SBet'fe, mag man nun an Niagte, S^mdathte ober magne* ttfchen Naddort benfen- gm g\u00f6tuS ift in ben er\u00dfen SNonaten Seele unb Seib noch \u00fc\u00f6\u00dctg et'nS, baS ganje Sehen ftejjt noch auf ber nt'ebtg\u00dfen Stufe, unb ift rein mit ber ^laftif befch\u00e4ftigt, baher ftch jebe Sinwt'rfung auf baffelbe auch in btefer auSfdrechen mu\u00df. tiefer St'nflu\u00df ber N\u00eeutter auf baS Ktnb \u00dfnbet in jeber unb in ber ganzen Sc\u00dfwangerfchaft Statt, unb bas dfhduWe Verhalten","page":789},{"file":"p0790.txt","language":"de","ocr_de":"790\t^fpcgofo\u00dfte unb \u00fffycptatne*\nber SD\u00eeutter tfl f\u00fcr bte t\u00f6rperticpen unb pppgfcpen Anlagen be\u00f4 Sh'nbe\u00f6 \u00fcber* paupt fo beutlt'cp begimmenb, bag ba\u00f4, ma\u00f4 mart SSerfepen nennt, nicpt et'gent* \u00eftcp etma\u00f4 gan$ 23efonbere\u00f4, Slugerorbentltcpe\u00ea, fonbern nur erne franfpafte Sttobigcation jtene\u00f4 \u00a9inguge\u00f4 tg. 3um S\u00eeacptteben ber \u00a9eete mug man aber btefe (\u00a3rket'nungen au\u00f4 $met \u00a9r\u00fcnben regnen. (\u00a3rgen\u00f4 t'g bte \u00a9eete ber SO\u00eeutter tm Moment be\u00f4 SSerfepen\u00f4 nicpt mepr tnt mannigfaltigen \u00a9pt'e\u00ef ber oerfcptebenen (\u00a3rfenntnt'g=, \u00a9ef\u00fcpt\u00f4* unb \u00a9trebung\u00f4\u00eerafte tp\u00e4tig, in meiere ge g<P fong entfaltete, fonbern auf eut et'ngge\u00f4 \u00a9ebanfenbt'tb concentr\u00e2t, ein 3\u00ab* ganb, mit meinem ber \u00a9cptaf ot'e\u00efe Stepntt'cpf eit bat- 3tt>eiten\u00f4, unb bt'e\u00f4 tg bte \u00a3auptfacpe, tg ber 3\u00abganb be\u00f4 gotu\u00f4 eine Slrt \u00a9cptaf. 2)a\u00f4 Men begets ben b\u00fbt gcp noep nt'ept tn bte fp\u00fcteren oerfepiebenen \u00a3p\u00e4tt'gfeit\u00f6formen au\u00f4et'n* bergefa\u00eftet, bte \u00a9eete tg mit bem M'be\u00f4teben noeb (\u00a3t'n\u00f4. Nehmen mtr nun an, bag bte &pt'ere, $. S3. 23t'enen, S3tber, bei t'bren tungreiepen Arbeiten einer traumartigen angeborenen gbee folgen, melcpe t'pnen ipr \u00a3anbetn oorjeicpnet, fo tann man mopt aucb fagen, bag bte noep tn ba\u00f4 Ounfet be\u00f4 Set'be\u00f4 unb tn bte \u00fftagt'f oerfentte unb oerfepmofyene \u00a9eete be\u00f4 gotu\u00f4 etner, freitiep immer nur Problematiken, 2trt \u00a3raumt\u2019bee bei bem 33t\u00efben be\u00f4 Set'be\u00f4 folge ; ba\u00f4 Men befolgt einen unbemugten ibnt et'ngepr\u00e4gten \u00a3ppu\u00f4. 33ei bem Rapport aber, ber jmifeben ber lutter unb bem gotu\u00f4 gattfinbet, mirb ber gefammte \u00a9eeten^uganb ber lutter unb bte btefem entfprecpenbe leibliche \u00a9timmung immer trgenbmt'e beterminirenb auf ben gotu\u00f4 mtrfen, unb beffen traumartige 33t'tbung\u00f4tbeen, bt'e Stppen feiner S3itbung\u00f4rtcptungen, btrtgtren, aber f\u00fcr ge* m\u00f6pntt'cp maprfepeintiep nur \u00fcberhaupt ben @runb $u ber (\u00a3ongitution unb ju ben keimen be\u00f4 \u00a3entperamente\u00f4 unb ber Anlagen legen. Unter getoiffen Um= g\u00e4nben mag fobann auf btefe 2trt eine ^eftt\u00dfe r ungemopnte \u00a9eetenerregung, namentlich, menu habet bte \u00a9eete in iprer fepagenben S\u00eet'cptung beg\u00fctigt unb oerantagt mtrb, gcp Oiefe\u00f4 ober gene\u00f6 in ber ^3^antage lebhaft au\u00f6^umaten, gcp in ber Strt in ba\u00f4 Men be\u00f4 gotu\u00f4 regectiren, bag barau\u00f4 bte ergen Stn* fange ju einer gan$ befonbern Gilbung ber \u00a3aut, ber ginger u. bgt. entgegen, bte gcp bann oon fetbg entmicXetn; benn bag bie au\u00f4 SSerfepen per^utettenben SSerbtnbungen nt'ept btoge 23t'tbung\u00f4pemmungen gnb, t\u2019g burep ot'ele 23etfpt'ete bargeman. (\u00a3\u00f4 fa\u00dft un\u00f4 nkt ein, burep btefe Er\u00f6rterung bte grage f\u00fcr auf* get\u00f6f\u2019t $u Ratten ; mir mottten nur anbeuten, bag e\u00f6 noep einen anbern 2Beg $ur \u00a9rft\u00e4rung folcfmr Vorg\u00e4nge giebt, al\u00f6 ben burep \u00a9epirn unb Heroen, ober \u00a7er$ unb S3tut ber lutter jum Uteru\u00f4, meteper unfere\u00f4 (\u00a3racpten\u00f4 niemat\u00f6 $u einem D\u00eeefu\u00eetate f\u00fchren mtrb, fo fepr nufere 3^it gdj aucb kntekeln mag, jur \u00a9rfenntnig oon Etma\u00f4, mooon ge noch ment'g metg, bur^ etma\u00f4 Stnbere\u00f4 ju fommen, mooon ge kon SD\u00eean^e\u00f4 meig.\n2)iefe S3etrag)tungen f\u00fchren un\u00f4 nun met\u2019ter jum \u00a9ebtaf unb jum ^raum. \u00a9a betbe 3\u00abg\u00fcttbe t'm ^anbm\u00f6rterbu^e einen eigenen Slrtifet erhalten merben, fo ber\u00fchren mir ge nur fur$ be\u00f4 3ufantmenhange\u00f4 rnegen. Ob bte \u00a9eete im \u00a9ebtafe \u00fcberhaupt mentger tjjattg fei, f\u00f6nnen mtr nicht mt'gen, meit mtr im traum\u00efofen \u00a9ebtafe unferer \u00a9ee\u00eeentbatigteit un\u00f4 nicht bemugt gnb. 2Btr tonnen aXfo b\u00f6cbgen\u00f6 fagen r bag g^ t\u2019m gem\u00f6hntt'cben tiefen \u00a9c^Xafe bie \u00a9eeXe ment'g bemerHt\u2019cb maept. Oenn bag ge niept ganj rupt, bemetft ba\u00f4 Stufma^en ^ur feggefe^ten \u00a9tunbe, ba\u00f4 Slufmacpen beim \u00a9tepen ber Sft\u00fcpte ober beim Anlauten am \u00a3aufe, ba\u00f4 Sltpempoten u. bgt. mepr. Ote \u00a9eete jiept gep, fo ju fagen, jufammen, trteept ein auf eine einzige S\u00dforge\u00dfung, etn et'njige\u00f4 def\u00fcpl, einen einzigen S3emegung\u00f6brang, unb mtrb gep begen ntept ntepr bemugt, meit, mte mtr mt\u2019gen, jum S3emugt-fein eine Sttanutcpfattigfeit ber einzelnen 3ug\u00e4nbe gep\u00f6rt. Ogenbar gept","page":790},{"file":"p0791.txt","language":"de","ocr_de":"sPf9$ologte unt> ^fpcptatrte*\t791\naber biefer Vorgang niept \u00bbon ber (Seele fetbft auS, fonbern, fte wirb baju burcp ben 3\u00abftanb beS \u00e9ept'rnS gen\u00f6tpigt. Sas nnn aber bieS f\u00fcr ein 3#* jtanb fet, bas tffc jur 3eit noep eine p\u00f4cpft bunfte \u00a9aepe, nnb nur fo oiet gewi\u00df, ba\u00df ber \u00a9eptaf ntept etne bto\u00dfe-legation beS \u00a9epirntebenS ift, nnb ftep baper nt'ept unter bie gangbaren begriffe oon Ernt\u00fcbung, (\u00a3rftptaffung, \u00a9cpw\u00e4cpung bringen l\u00e4\u00dft. Er tffc poftti\u00bb eine anbere SebenSform beS \u00a9e* pirnS. 2tber teiber f\u00f6nnen nur \u00fcber unfern \u00a9eetenjuftanb tnt \u00a9cp\u00efafe fepr wenig ober eigentlich gar feine \u00a9etbftbeobacptungen maepen, unb bas Sfteijte, was wir aus eigener Erfahrung bar\u00fcber wt'ffen f\u00f6nnen, bezieht ftch auf baS Einfcptafen, Stufwatpen, unb auf ben Strautn, ba wir nur oon biefen\u00dfuft\u00e4n* ben, aber nicht oont tiefen Schafe eine Erinnerung haben. Bietteicpt ftnb fotgenbe wenige Stnbeutungen nt'ept ohne Sertp. \u00a3)ie $ote ber Heroen* tp\u00e4tigfett ftnb im (Schlafe wie umgefeprt. S\u00e4prenb n\u00e4mlich im Sachen bte centripetate Stferoentp\u00e4tigfett in ben \u00a9innen (\u00e4u\u00dfere Entpftnbung) nnb bt'e centrifugate in ben SWitSfetneroen oorherrfcht (Bewegung), bte centripetate ber S\u00cf\u00cfuSfe\u00efneroen (BewegungSeinbruc\u00ef, BewegungSoorftettung) bagegen we* nig beachtet wirb, ift eS im Traume umgefeprt. 2)ie centripetate \u00a9innen* th\u00e4ttgfett ift im (Schlafe erfofehen, im Traume ift fte hafbth\u00e4tig, unb giebt nur einzelne, aber bunfte, oerfchwommene Empftnbungen, bt'e baS gew\u00f6pnticpe \u00a9ubftrat ber Str\u00e4ume bitben, bt'e tr\u00e4ume fetbft aber bewet'fen ein oerp\u00e2tt* ni\u00dfnt\u00e4\u00dftgeS Uebergewtcpt ber reprobuctt\u2019oen Sp\u00e4tt'gfeit beS \u00a9epirnS \u00fcber bte aufnepmenbe; bt'e motorize Stferoentp\u00e4tigfeit ift faft ganj erlahmt, aber bt'e letfeften Ber\u00e4nberungen in ben SWu\u00f6fefguft\u00e4uben werben oft oon ber (Seele atS BewegungSet'nbr\u00fccfe wahrgenommen, unb erzeugen ot'efe fonberbare tr\u00e4ume oon 2lngjt, gtt'egen, gatten, Saufen u. bgl. \u00a9o beftimmt benn ber 3uftanb beS \u00a9epirnS unb BeroenfpftemS im \u00a9chtafe unb Traume auch ben ber \u00a9eete. %tteS was ihr in gotge bt'efer itmwanbtung beS \u00a9epirntebenS aus bem gew\u00f6pnticpen StageSteben f\u00fcr unfere Beobachtung noep \u00fcbrig bteibt, tft ein einf\u00f6rmiges unb eben be\u00dfpatb unbewu\u00dftes Strfett auf niebriger \u00a9tufe. \u00a3)b fte babei \u00bbietteiept nach anberen \u00a9eiten hi\u00ab freier werbe nnb , mit Sluf\u00ab* hebung ber \u00a9chranfen oon 3eit unb 3\u00eeaum, in p\u00f6peren Legionen fcpwebe, ftnb gragen, welche $war aufgeworfen, aber nach bem \u00a9taube unfereS Sif* fenS, wenigftenS je\u00a3t noep, weber mit \u00a9runb bejaht, noch mit apobiftifeper \u00a9ewi\u00dfpeit \u00bberncint werben f\u00f6nnen.\n\u00a3)er 9D?enfcp erwacht aus bem \u00a9chtafe burch SltteS, was ben befproepe* neu \u00a9epirn$u)tattb aufhebt, atfo erftenS fchon burch ben naturgem\u00e4\u00dfen 5lb* tauf biefeS 3\u00abftanbeS fetbft, fobann burch heftige Et'nwt\u2019rfungen auf bie \u00a9tune, fepr unangenehme \u00a9ef\u00fcpte, jtarfe 2lnftrengung \u00a7u Bewegungen (aus 5tngft t'm Traume). 2)aS gew\u00f6hnliche Beben im \u00a9eptafe fteht bem 2fufwa* epen fepon fepr nape, unb ber iraurn ift etn 9flitte\u00ef$uflanb ^wtfepen \u00a9eptaf unb Sacpen, in wetepem bt'e \u00a9eete mepr nur \u00bbegettrt, fofern bas Sort: oegetiren pier angewenbet werben famt, inbem eS ein Seben opne Einftu\u00df ber Sittf\u00fcr bezeichnet, \u00a9epon aus biefent Ottern l\u00e4\u00dft ftep abnepnten, ba\u00df baS Bacptwanbetn, ober beffer \u00a9eptafwanbetn, oon bem gew\u00f6pnti* epen \u00a9eptafe unb Traume nt'cpt bto\u00df quantitatio, etwa atS tieferer \u00a9eptaf, \u00bberfepieben fet. 2>enn wenn ber 9?acptwanbter fein 3iwmer oerl\u00e4\u00dft, in ben \u00a9tatt gept, fein $ferb fattett, fo fann bt'eS unm\u00f6gtt'cp atS bto\u00dfer iraum er* ft\u00e4rt werben, weit ber ^aeptwanbter, um jene \u00a9efep\u00e4fte oerrt'cpten ju f\u00f6nnen, wiffen mu\u00df, ba\u00df bt'e Umgebungen, bie er ft cp benft, wirftt'cp um tpn ftnb. Stu\u00dferbem f\u00f6nnte eS ipm ja ebenfo gut tr\u00e4umen, er bef\u00e4nbe fiep in einem Satbe ober tut fetter, w\u00e4prenb er fiep auf bem \u00a3)acpe beftnbet. 2)e\u00dfgtet*","page":791},{"file":"p0792.txt","language":"de","ocr_de":"^fy^ofogte unt> ^fycfnatrie.\n^en \u00efonnte er nie wiffen, bnf etwa\u00f4 in feiner Umgebung n\u00f6rgelt, was feine EtnbtlbungHraft t$m nicht fagcn fann, 5. 53. wenn man Eifen in feine 9?aBe brtngt, ober ihm etwas in ben 20\u00dfeg legt, was er wegr\u00e4umen muf. Dur\u00e9 [eine gew\u00f6hnlichen f\u00fcnf (Sinne tann er begleichen auch nic^t wahrnehmen.\n' ?att bte @ac^e f\u00b0 5U erH\u00e4ren oerfucht, baf er bic \u00a9egenft\u00e4nbe mtrfUcb auf bem gew\u00f6hnlichen 2\u00d6ege wahrnehme, aber burd; eine pr\u00e4bomi* mrenbe Straumibee oerfinbert werbe, fie in ber Erinnerung in einen 3ufam* ment)a^9 w*tt ben \u00fcbrigen 3uft\u00e4nben feines empt'rifd;en 3ct) zu bringen. SH* Urn menu biefe SrU\u00e4rung nicht, wie e\u00f6 ben Stnfc^ein hat, auf bie Hofe fe^laftruntenbeit, fonberu and; auf ben eigentlichen \u00a9omnambuliSmu\u00f6 gehen Jou, fo fe\u00a7t fie etwas friges \u00bborauS. 2)enn ber \u00a9d>tafwanbler wirb bie ,n\u00d6e bet gan| gesoffenen \u00a9innen, nicht blo\u00df mit offenen, fonberu auch mtt feftgefcbloffenen, ja felbft oerbunbenen Zeigen gewahr, wie fie ftnb; er tjt ferner f\u00fcr oicle 2)tnge ganz unempftnbltch. \u00a3)er gew\u00f6hnliche \u00a9ef\u00fchlSftnn 3. S3, rann nid;t, wie man t;in unb wt'eber annimmt, gefteigert fein: benn *?. $uU ^ae' *\u00bb0 ^ (Somnambulen in ein Kerzenlicht greifen, unb jtd) bie Ringer oerbrennen, ohne \u00a9chme^en zu empfinben. ES muf alfo hier eine ftnnuche Lmpftnblichfeit oon ganz befonberer Slrt angenommen werben, bie mtr uns Oor ber ipanb ntd)t anberS oorfteden f\u00f6nnen, als unter ber ftorm me\u00f4 fefr lebhaften \u00a9emeingef\u00fchleS. 9?och immer fcfyeint uns oon aden pppothefen, bie \u00fcber biefen \u00a9egenftanb m\u00f6glich ftnb, bie wabrfcbeinlichfte jene, baf bet aden unferen Empftnbungen bie \u00a9egenft\u00e4nbe auf er ber fpeci-ftfd;en \u00a9inneSempfinbung , auch unfer \u00a9emeingef\u00fcht immer irgenbwie afftet'* ren, unb baf bie \u00a9eete bt'efe \u00a9enteingef\u00fchle mit ben entfprechenben \u00a9inneS* empftnbungen nad; unb nach fo affociirt, baf, wenn im \u00a9outnambuliSmuS olof noch ba\u00f6 \u00a9emeingef\u00fcht oon ber Stufen wett angeregt wirb, auch biefet* ben inneren EmpfinbungSbilber wieber erregt werben, welche fr\u00fcher mit je* nett gleichzeitig oorfjanben waren, \u00a3)azu braucht mau nicht gerabe nach befonberen fernen unb \u00a3trnorganen zu fuchen, wie man bieS fr\u00fcher mit bem \u00a9anglienfpfteme gethan h\u00abt, t'nbem man bie Herzgrube unb baS unter tfr Itegenbe \u00a9onnengeflecht als ben \u00a9i\u00a3 beS fomnambutiftif^en SahrneH men\u00e9 anfaf, eine Slnfidjt, welche burd; bie neueren Erfahrungen, benen zu gotge biefeS burcf jeben anbern tycii, $. 53. bie \u00a9time, oodzogen werben fann, htnretchenb wibertegt ift. ES la\u00dft ftd) fehr woht benten, baf bie \u00a9e* genft\u00e4nbe ber Stufenwett auf erbeut, baf fie bie befonberen \u00a9t'nne r\u00fchren, noch sewiffe unmittelbare Einbr\u00fccfe auf bett \u00a3otatorganiSmuS unb ^ternit Zugleich auf ade Eentralorgane rnadhen, unb baburdj \u00a9timmungen oerantaf* fen tonnen, bie, burch gew\u00f6hnliche 2:age\u00f6teben oerwifcht unb zur\u00fcdge* br\u00e4ngt, erft in ben gefeimnifooden 3ttftanben be\u00ea \u00a9omnambuti\u00f6mu\u00f6 beut* ttch ^err>ortreten. Stber wir woden un\u00f6 nicht in \u00a9pecutationen oertieren foubern glaubten nur gingerzeige f\u00fcr ben Seg geben zu muffen, ben nach unferer Stuftet bie Erforfchung btefer 3uftanbe einzufchtageu hat- \u00a9a\u00ab gernfehen, ba\u00f6 SSorherfefen ber d)?agnetiftrten enbtich unb ihre manchmal fo h\u00f6chft gefteigerte Stu\u00f6brudoweife t\u00f6nnen woht faum auf phpftfehem SBege erftart, fonberu e\u00e9 muf anerfannt werben, baf bie \u00a9eete noch 0unz anbere gdhigfeiten $aU, al\u00df bie wir im Stdtag\u00f6teben an ihr bemerfen, unb bie nur in gewiffen 3u|t\u00e4nben ft<h bemerflt'ch ntad;en, fo wie wir bie \u00a9terne unb ben attottb erft h^d leuchten fehen, wann bie \u00a9onne hinunter ift. E\u00f6 er\u00f6ff* net f\u00eed; ba$ buntte \u00a9ebiet ber \u00ffneumato\u00efogie, in ba\u00f6 wir, auch wenn e* ^v SBtffenfchaft m\u00f6glich u>are, both hier nicht weiter eingehen woden.\n5Bir ber\u00fchren bafwr einige weitere Erf^einungen, aU ba\u00f6\u00a3>oppettfehen,","page":792},{"file":"p0793.txt","language":"de","ocr_de":"^fy^ofogte unt> \u00fffydjtatrie*\t793\nba\u00f6 gmeite \u00aee\u00df#t, bie 2l\u00dfnungen, bte \u00aeei\u00dfererf#einungen au# nur infofern, a\u00ef\u00e9 mir unfere bur# bte \u00aeematt ber \u00a3#atfa#en uns? aufgebr\u00e4ngte lieber* geugung oon ber Realit\u00e4t biefer ^\u00df\u00e4nomene \u00dft'er offen aus?jufbre#en uns? oeranta\u00dft f\u00fcgten. (\u00a3<? geh\u00f6rt in unferett Stiten ein gemt\u00dfer 9D?ut\u00df bagu, bte\u00f6 $u t\u00dfun , metl 3eber, ber ft# gu btefer 2tn\u00df#t befennt, f\u00fcrchten mu\u00df, man m\u00f6ge btefelbe entmeber ferner f#anta\u00dferei, ober fernem 9)h\u00dftcis?mu$, ober feiner Unmi\u00dfenf#aftti#feit unb borntrten \u00a3ei#tgt\u00e4ubigleit pf#reiben. 2\u00d6tr tr\u00f6\u00dfen uns? aber mit \u00aeant, bei bem es? \u00df#erti# ni#t fanget an 2Bi\u00dfenf#aft ober 9\u00eeefpect oor 2tmmenm\u00e4\u00dfr#en mar, menn er bte 9ft\u00f6glt#fet't biefer \u00a3)inge $uge\u00dfanb; au# hoffen mir, tn ben bisherigen 2tbf#nitten ge*\u00bb geigt ju \u00dfaben, ba\u00df unfritif#es? Stnne\u00dfmen ober nt9\u00dfif#e \u00a9peculation ni#t entfernt unfere @a#e ift. 2tu# mir geh\u00f6rten fr\u00fcher 31t ben \u00dfartn\u00e4ctig\u00dfen (Gegnern eines? gumetten ft# oerne\u00dfmen ta\u00dfenben SSerfe^re\u00f6 einer anbern 2BeIt mit ber unfert\u2019gen, unb ftnb je#t no# ber Uebergeugung, ba\u00df eine gro\u00dfe 21uga\u00dfl oon SSt\u00dfonen, ja ber \u00fcbermiegenb gr\u00f6\u00dfte \u00a3\u00dfett berfetben in franf* haften 3u\u00df\u00e4nben ber \u00a9innes?neroen unb bes? \u00aee\u00dfirns? i\u00dfren \u00a9runb \u00dfat (f. unfere \u00a9#rift: SDie \u00a9innes?t\u00e4uf#ungen, in 23egug auf ipettfunbe, \u00fffp* #otogie unb 3\u00eee#t3pfege. Seidig, 1837.), unb ba\u00df man immer er\u00df na# einer \u00dfrettgen, bie 9\u00c4\u00f6gli#fet't fubjectioer \u00a9nt\u00dfe\u00dfung o\u00f6ttig aus?f#tie\u00dfenben ^ritif, eine objective (\u00a3tnmirfung anne\u00dfmen \u2018D\u00fcrfe. 2\u00dfer \u00df# aber mit ben ga\u00dftret#en gtaubm\u00fcrbigen )\u00dferi#ten \u00fcber fot#e gatte befannt ma#t, unb \u00df# ni#t ab\u00dfc^tXi# gegen bie eoibente\u00dfen SBemeife \u00bberh\u00e4rtet, ber mtrb \u00df# jule^t, mie mir, f\u00fcr beftegt erkl\u00e4ren unb ge\u00dfe\u00dfen m\u00fcffen, ba\u00df oiete gatte feber p\u00df9\u00dftatif#en ober pat\u00dfotogif#en \u00a9rttarung unb jebes? 23erfu#es?, \u00dfe auf bie ^\u00dfanta\u00dfe ober bie 23orur#eite ber 23eoba#ter, ober gar auf betrug gu beuten, fpotten. SSorne\u00dfmes? Stbfpre#en unb mitteibiges? \u00a3erunterfe\u00dfen auf bie i*eute, bie ft# fo abergt\u00e4ubtf#e<? 3e\u00abg aufbt'nben taffen, ift fretli# ber bequem\u00dfe 2\u00f6eg, ber @a#e tos? ju merben; mir aber fatten e3 bent (Reifte a#ter 3Bt'ffenf#aft f#nur\u00dfracts? gumt'ber, bergtei#eit \u00a3#atfa#en a priori blo\u00df be\u00df\u00dfatb abguteugnen, meit ft# biefetben aus? unferen gegenmartigen p\u00dfp\u00dfo* togif#en unb p\u00df9\u00dffatif#en tenntniffen ni#t gen\u00fcgenb erft\u00e4ren la\u00dfen, $)?an i\u00df ja bc# in ber 2Bt\u00dfenf#aft atte 2tugenbtitfe gegmungen, gu gefielen, tiefes? unb 3enes? fei uo# \u00df\u00f6#\u00df bunte!, biefer unb jener funft beb\u00fcrfe no# oietf\u00e4ttiger gorf#ung, unb namentti# 00m \u00a9e\u00dftrne befennen Sitte, ba\u00df \u00dfe no# btutmenig m\u00fc\u00dften; menn nun aber bie 9\u00eee#e an bas? 9?a#tgebiet ber 97atur \u00efommt, fo fpreigt \u00df# bie \u00bb2Biffenf#aft\u00ab, unb mirft \u00df# in bie 23ru\u00df, unb behauptet, \u00dfe mt'\u00dfe f#on fo unenbti# oiet, \u00dfe fei f#on fo oott\u00dfanbig in bie 97atur alter \u00a3>inge eingebrungen, ba\u00df \u00dfe mit un$meife#after \u00a9emi\u00df^ \u00c7eit 3ebermann oer\u00df#ern f\u00f6nne, an jenen Gingen fei ni#ts?, gar ni#t\u00f6, es? fei na# ber, 001t #r ernannten, SBettorbnung ganj unm\u00f6gti#, ba\u00df ber^ gtei#en eri\u00dftre! 2\u00d6ir ftnb meit entfernt, aut? btefen unferen Ueberjeugun^ gen irgenb eine, fei es? mebt'cinif#e ober ^#otogif#e ober retigi\u00f6fe \u00a3#eorie ^u gie\u00dfen; im \u00a9egent\u00dfeit raumen mir bem, mas? ft# baraus? allenfalls, ob^ mo\u00dft nur \u00df^pot\u00dfettf#, folgern lie\u00dfe, ni#t ben gering\u00dfen (\u00a3tn\u00dfu\u00df meber auf unfere mi\u00dfenf#aftti#en 33e\u00dfrebungen no# auf unfere fon\u00dfige 2\u00a9ettanf#au* ung ein, beren ^rt'ncip nie ben \u00a9ei\u00df in bie ge\u00dfetn oon 23orur#eiten f#ta^ gen taffen mirb; aber e\u00f6enfo cntf#icben glauben mir gegen jenen \u00a3errort'3* mus? auftreten gu b\u00fcrfen, mel#er eine \u00dciei\u00dfe oon @rf#einungen o\u00dfne 2Bei= teres? aus? ber \u00a9emetnf#aft ber Gfrfa\u00dfrungen ereommuniciren mitt, mett \u00dfe ber gufattigen 3\u00eei#tung ber 2\u00d6i\u00dfenf#aft unb einer babur# gefegten einfeitig befangenen 5tnf#auungs?meife unbequem in bte Duere \u00efommt. 2)as? m\u00f6gen","page":793},{"file":"p0794.txt","language":"de","ocr_de":"794\tun^\nOt\u2019ejenigen bebenfen, metche gegen btefeS (lebtet immer nur anf\u00fctjren, ba\u00df bergteichen j[a tn ber Erfahrung gar feine Stnatogie twbe, nnb bann hoch bte Erfahrungen, metche baf\u00fcr fprechen, mit ihren theoretifcpen EJr\u00fcnben nieber* fragen mo\u00dfen. Itnfere Stbftcht bet btefer ganzen Er\u00f6rterung tft nur, bar* auf zu bringen, ba\u00df man fiep enbtich einmal bequeme, bie St^atfac^en nid^t mehr abjuteugnen. Ote SG\u00dfiffenf^aft oerftnft baburcp fet'ne\u00f6megS in Slber* glauben, ber Teufel fomrnt nicht mehr zur\u00fccf, unb mir m\u00fcrben mit in ben oorberfiten Rei\u00dfen gegen feine SBt'eberetnf\u00fchrung fechten. Slber bie SBtffen* fchaft fo\u00df bie klugen nicht \u00bbor biefen ^h\u00fcnomenen oerfchtie\u00dfen, fonbern fte unbefangen betrachten, mie fte ftch barfte\u00dfen, fo\u00df aber habet nicht mahnen, noch fo ment'g erforfchte \u00a9tage unter baS gachmerf ber bisher gekannten \u00a9efe^e p\u00e4ngen zu f\u00f6nnen, fonbern barnit anfangen, ju geflet;en : ES giebt mehr Otng\u2019 im \u00a3>immet unb auf Erben, at\u00f6 mir in nuferen \u00a9chutfp\u00dfemen tr\u00e4umen.\nEntmistung ber \u00a9eete.\n2Bir bemerken, ba\u00df, rnt'e bie leiblichen Organe unb guncttonen, fo auch bie \u00a9eetenth\u00e4tigfeiten ftch im Verlaufe beS SebenS bebeutenb oer\u00e4nbern, unb nennen bt'efe Ber\u00e4nberungen, metche in gemt'ffen \u00fferioben befonberS beuttic^ heroortreten, Entmistungen. \u00a9o anzt'ehenb es nun m\u00e4re, bie Ent' mt'Stung a\u00dfer pfpchifchen g\u00e4\u00dfigfeiten burch a\u00dfe ihre \u00a9tabien zu berfotgen, fo n\u00f6thigt uns hoch 3meS unb 9\u00eeaum bt'efer Stbhanbtung, uns nur auf ei* nt'ge f\u00fcnfte zu befchr\u00e4nfen, metche biefetbe in ihrer befonbern Beziehung zu bem phpftfchen Men betreffen.\n3nbem mir mit ben er\u00dfen Anf\u00e4ngen beS inbioibue\u00dfen \u00dfftenfcbentebenS beginnen, \u00dfo\u00dfen uns gleich bie michtigflen fragen auf. ES tm\u00bbbett ftch barum, mie bei ber 3eugung mit bem \u00a9toffe ber bet'bertei \u00a9amen auch bie \u00a9eele fortgepftanzt merbe, mie fte t'm $\u00f6tuS ftch \u00bberhalte, mann unb mte fte anfange zu mirfen, unb mte bie betriebenen Stntagen in ihr gebitbet mer* ben. Stuf ben er\u00dfen StnbtiS tonnte jene Stufteht, metche a\u00dfe\u00f6 pfpcpt'fche 20\u00dfir** ten auf bie \u00a3h<W\u00f6feft bon \u00a3>t'rnorganen zur\u00fcSf\u00fchrt, bt'efe fchmierigen fragen leicht zu t\u00f6fen fchet'nen, iubern bann St\u00dfeS auf bte phpftfepe EntmiStung jener htnauSf\u00e4me. Oa aber, mie mir fr\u00fcher fahen, bt'efe Stnftcht in fo bieten an* bereu Beziehungen atS fetneSmegS begr\u00fcnbet ftch uuSmeif\u2019t, fo m\u00fcffen mir moht einen anbern, menu auch fchmiert'gern, 2Seg einfeptagen. 2\u00dfir m\u00fcffen bor Sl\u00dfent ben oft au\u00f6gefprocpenen @runbfa\u00a3 fehlten, ba\u00df bie \u00a9eete nicht eine bto\u00dfe sJiebeneigenfcpaft beS \u00a3trntebenS, fonbern etmaS \u00a9etbftft\u00e4nbigeS fei. SBenn eS ftch auch erft fp\u00e4t bemerftt'cp macht, nachbem baS teibtiepe \u00a3e* ben beS J\u00f6tuS fchon t\u00e4ngfi ziemlich entmiSett in bte Erlernung getreten i\u00df, fo f\u00fchrt bt'eS feineSmegS zu bem Bormurfe, mir m\u00fc\u00dften unferem \u00aerunbfa\u00a3e Zufolge annehmen, ba\u00df bie \u00a9eete erft zu einer gemt'ffen 3?tt htnjuf\u00e4me, unb gteichfam jebem \u00dfttenfepen bon feuern anerfchaffen merbe. 2Bir fehen ja auch im befruchteten anfangs noch nichts bon ben bietf\u00e4ttigen ftch fp\u00e4* ter bitbenben Organen, unb hoch ift in ben \u00c75rt'mitibftreifen fchon bteSlntage Zu benfetben enthatten. SBie fiep nun bie Organe beS \u00a3et\u2019beS zu ben er\u00dfen BitbungSanf\u00e4ngen berhatten, fo berh\u00e4tt ftch bie \u00a9eete zum \u00a3eben \u00fcberhaupt. Oer ^3rimitio\u00dfret'fen ift nicht eine bto\u00dfe \u00a9eptept Etmet'\u00df, benn aus bto\u00dfem Et'met\u00df\u00dfoff mirb niematS ein SD\u00eeenfth ; fonbern eS if\u00ee fchon ber ganze leben* bige \u00dfttenfeh fetbft, ber unS nur \u00e4u\u00dferlich unter btefer beflimmten ftoxm, B\u00eeifchung, \u00a9ubjlanz erfe\u00dfeint. 3uerp tebt berfetbe bto\u00df ein tetbti^eS \u00a3eben, aber bie \u00a9ubftanz atS fotche giebt uns na^ bem, maS mir phpftfalt'fch unb","page":794},{"file":"p0795.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fffy^ologte unt> f fy^iatrie*\t795\n^cnttfc^ son t'hr miffen, nicht ten ntinbejlen \u00a9runb, tn tfm eine nothmenbtge \u00a9ntmicftung oon Organen au\u00f6 tjjr angebeutet 31t ftnben. dd tjl etmaS an nnb in bem (Stoffe, es fet mas e\u00f4 motte, bas t'hn $u einem tebenbigen Stoffe, ju einem ftch organifch entmicfetnben K\u00f6rper macht. 3nbem bt\u2019e grucht m\u00e4chjl, tjl bas ntenfdjftcfye Seben nur ein jlofft'geS, aber mit ber mettent (\u00a3ntmicftung bt'tbet f\u00eet\u00c7, mie fr\u00fcher bas 9\u00eeeroen* uub (\u00c95efa\u00c7 = unb \u00a9armfpjlent auS etnent 23tatte ftch entfaltet twben, aus bem \u00a9efammtteben eine befonbere Sph\u00e4re ^erau\u00f4, metct;e ftch jum immateriellen Seben, jur Seete, geflattet. \u00a9as be* fruchtete di fa\u00dft batmr, mte bas ganje Seben, fo auch bas Seelenleben fchon in poteniia tn ftch, unb bte Seete t'jl nur ber ftch bemuft merbenbe, trnrna* teriette SDlenfch- TOt einer glucftichen^bee $at man auch gefagt: bte Seete oerhatte ftch $unt K\u00f6rper mte ber (\u00a3mbrpo $um di. \u00a9as erfte Auftreten beS Grmbrpo tnt di tft tnt \u00a9runbe ntc^t ment'ger munberbar unb unergr\u00fcnb* Xt'c\u00a7>, ats bte \u00a9ntmicftung ber Seete auS bem teibtichen Seben, bas t'hr fp\u00e2ter ben Stoff abgtebt, an bem fie t'hre S^attg\u00eeett \u00fcbt, mte ftch bte f\u00c7ruc^t auS ber \u00a9ift\u00fcfftgfeit ern\u00e4hrt, \u00a9od; mtr fetmn, baf? mtr uns bet btefern bunfetn \u00ffuntt f($>on ju \u00efange aufhatten; genug, menu uns getuugen t'jl, barjuttwn, baf? bte 3eug\u00abng bureaus t\u00eatu flichhattiger \u00a9runb gegen bte Stnnahme etner Setbjljl\u00e2nbigfeit ber pfpcht'fchen Sph\u00e4re beS SD\u00eeenft^en fet.\n25on ben erjlen \u00e2euferungen ber Seete ermatten mtr $um erjlen SD\u00eeat ^unbe um bas festste SD\u00eeonat beS gbtuStebenS, menu bte 23emegungen beS ^inbeS tm Ut\u00e9rus ber lutter f\u00fctjtbar merbeu. \u00a9b bt'efe erften 23emegun* gen 9\u00eeefterbemegungen ftnb, mochte be^metfett merbeu b\u00fcrfen, ba ftch nicht mot)t et\u2019nfehen t\u00e2'ft, mte bas geborene $inb feine \u00a9lieber fottte bemegen fernen, menn altes oorher btofe 9\u00eeefterbemegung gemefen m\u00e4re. Slu<h un* terfc^etben fid) bte 9\u00eeefterbemegungen oon anberen 33emegitngen burch etmaS \u00ab\u00dfucfenbeS, bte Butter unterfdjetbet aber fehr mot)t nat\u00fcrliche SBemegungen t'hreS $inbeS oon ^ucfenben, conoutftoifche\u00fb. dd ift atfo mahrfchet'ntich, baf bte 23emegungen gteict; oon Anfang an unter (\u00efinftuf ber Seete jletjen, unb baf fomit bt'e erfte 2teuf eruttg be\u00f4 Seetenteben\u00f4, oon ber mtr fixere \u00e9uube erhalten, ber 33emegung\u00f4brang ift. Srregt mirb berfetbe mahrfchet\u2019nlich burch bunfte ^mhftnbungen unb \u00ef^u\u00e9fetjuft\u00e2nbe, metche bt'e 23emegung$tenben$ tn beu Heroen ermetft, bie fobann bt'e Seete $um entfprechenben \u00cf\u00d4trfen oerantaft. 9\u00eeach unb nach m\u00fb3 f\u00b0 bad $t'nb eine bunfte traumartige dx* fahrung oon ^Seranberungen auf 23emegungen erhalten, fetbftft\u00e4nbig eine unbequeme Sage oer\u00e4nbern f\u00f6nnen u. f. m. ben erjleit STagen ber \u00a9e* burt ftnb bt'e St'nne\u00f6th\u00e4tigfeiten noch fchmach, ba\u00f6 ^t\u2019nb mt'rb burch jlarte\u00f6 Steht nicht gebtenbet, unb ba\u00f6 \u00a9eht'rn fchet'nt baher erft nach un^ f^r bt'e Stufenmett jtch auf^ufchtt'efeu; hoch t'ft Sichtentpftnbung fchon ba, ba$ ^t'nb fitest ba\u00f6 Sicht, \u00a9eftcht\u00f6oorjleltungen merbett aber entmeber tn ben erften Klagen noch \u00d6ar nicht gebttbet ober fte ftnb nur oage Dlaum^ nnb Sichtoorftetfungen; et\u2019n ttnterfcheiben ber \u00a9egenft\u00e4nbe, atfo ein eigentliches S\u00dfahrnehmung\u00f6oorjleffen bemerfen mir erft $mt\u2019fchen ber oterten unb feisten 3S5o<he, menn ba\u00f6 $tnb \u00a9egenft\u00e4nbe mit ben \u00e4ugen \u00a3u oerfotgen anf\u00e4ngt, \u00a9er \u00a9ehbrftnn fchet'nt noch fp\u00fcter aufjumachen, ba mtr erjl t'm jmeiten SD\u00eeonate 3^Xch>en bemerfen, baf baS $inb \u00a9\u00f6ne empfinbet. \u00a9eruc^ nnb \u00a9e* fehmaef ftnb fchon t'm erften SD\u00eeonat ba, oermuthtt'ch auch *>aS \u00a9ef\u00fcht. \u00a9aS Saugen an ber ^\u00eeutterbruf\u00ef t'jl fchon eine Strt \u00a9aften; baS ^tnb h^t im SD\u00eeunbe bie \u00a9enben^, benfetben runb jujufpt'^en, unb bt'e oon ber gutter gereichte iBruftmaqe oerantaft eS burch ^\u00dfr\t^iefe ^ettbenj\njur StuSf\u00fchrung ju bringen unb bte Saugbemegung $u machen, \u00a9af nicht","page":795},{"file":"p0796.txt","language":"de","ocr_de":"796\t\u00fffyttyo\u00eeogte unt> ^fpdjiatrte*\n\u00aeurft ober junger bie erften Urfattyen be\u00f6 \u00a9augtriebeS bed $t'nbed ftttb, ertye\u00ef\u00eft fttyon barau\u00f6, ba\u00df ba\u00dfefbe aucty an einem t'tynt in benSttunb geftec\u00eeten Stnger faugt. \u00a9te wetteren \u00a9eefentty\u00e4tigfetten in ber \u00a9\u00e4ugft'ngdpertobe be\u00dfetyen nun au\u00dfer bem (\u00a3mp\u00dfnben tu ber Bereitung oon 23orfteffungen, bie aber anfangs nocty unbeftimmt unb unffar \u00dfnb unb be\u00dftyafb bafb wt'eber oergeffen werben, wenn fte nt'ctyt, wie j. 33. bte SSor\u00dfeffung ber 9)?utterbru\u00df, fe^r ty\u00e4u\u00dfg wieberfetyren, ferner tn af\u00eferfei \u00aeemeingef\u00fctyfen unb barauf \u00dftty gr\u00fcnbenben \u00a9rieb-en unb 23ewegungdbr\u00e4ngen. 2\u00d6ir bemerfen aber nocty feine SSer\u00dfanbed\u00e4u\u00dferung, fein 23egretfen, fetne Jreube unb Sur<tyU fctyeint tyieuatty, ba\u00df bte \u00a9eefe bed $tnbed jun\u2019\u00e4tty\u00df afd \u00a9innfittyfeit tty\u00e4ttg i\u00df. Su* be\u00df w\u00fcrbe man irren, wenn man gtauben woffte, ba\u00df tn t'tyr blo\u00df nur bt\u2019efe fet. \u00a9er $etnt $u ben ty\u00f6tyeren \u00a9eefentty\u00e4tigfeiten t\u00df nictyt nur fctyon oor* Rauben, fonbern rnactyt \u00dfcty aucty fr\u00fcher ober fp\u00e4ter fctyon bemerfft'cty. 9?ur ftnb tyt'er bte Ueberg\u00e4nge fetyr ferner $u unterfctyet'ben, unb man fann nictyt genau fagen, wie fange badHtnb \u00dfcty nur oerfctytebener SSor\u00dfeffungen bewu\u00dft t\u00df, unb wann ed anf\u00e4ngt, bte \u00a9egen\u00df\u00e4nbe afd fofctye unter ftcty ju oergfei* <tyen unb ju unterfctyeiben (Sfnafpfe unb \u00a9pnttyefe bed Urttyeifd, 23egrtff), wann ed nocty bfo\u00dfe Unbetyagftctyfeit, Unfu\u00df, unb wann ed jum erften 9D?af \u00a9puren oon Merger, 23etr\u00fcbni\u00df get'gt, wann bfo\u00dfer auf Sfffoctatton tytn er* regter \u00a9rteb unb \u00a9rang, ober etgentfictyed SBoffen gefegter 3wede \u00dfatt\u00dfn* bet. \u00a9o otef t\u00df gewi\u00df, ba\u00df ^wtfctyen ber 3*tt bed er\u00dfen \u00a9etyenfernend unb bed \u00a9prectyenfernend bte \u00a3auptentwidfungdperiobe bed SSerftanbed, @em\u00fc* ttyed unb SStffend f\u00e4fft. \u00a9ad \u00a9prectyenfernen t\u00df eine fortw\u00e4fwenbe Uebung bed \u00fcrttyet'fend unb S\u00dfoffend, bad \u00a9ctyerjen bed $tnbed beutet auf \u00a9puren oon 2Bt\u00a7, ed fangt an, 2fb* unb 3unei$unQ, ^reube, Trauer, fpmpattyetifctye \u00a9tyet'fnatynte ju \u00e4u\u00dfern; aber ber23egetyrungdtrieb, ber \u00dfcty fr\u00fctyer barin\u00e4u\u00dferte, Da\u00df bad $tnb 2fffed, wad ed mit ben \u00a3\u00e4nben erfa\u00dfen fonnte, ergrt\u00dfunb jum 9\u00c4unbe f\u00fchrte, wirb nun aucty feiert Gngen\u00dfmt; bad $tnb nt'mrnt aud \u00a9efb\u00df* gef\u00e4fftgfett afferfef \u00a9ewotyntyetten an, unb je$t beginnt mit Srfofg bie 3u$t. SSon ba an weiter erwart nae\u00df unb nat^ ba\u00f6 \u00aeet\u00dfei3febett, ba\u00f6 \u00dfnnfid\u00dfe unb 0er\u00df\u00e4nbigeS3ewu\u00dftfctn ergebt \u00dfc^ 5um\u00a9efb\u00dfbewu\u00dftfein(ba\u00f6 er\u00dfe 5)3c^(< fagen), e\u00f6 ent\u00dfe\u00dft Sfufmerffamfeit auf bie eigenen \u00a9ebanfen,\tnac^ \u00a9r\u00fcn^\nben, bte |5^anta\u00dfe wirb t^\u00e4tig. g\u00fc^fte ba\u00f6 $t'nb fr\u00fcher nur i\u00dfefriebigung ober TO\u00dfgefd\u00dfcf, fo befommt e\u00ea je^t baS \u00a9ef\u00fc^f f\u00fcr 9\u00eeecpt unb Unrec\u00dft, t'nbem e\u00f6 \u00dfc^ af\u00f6 fc\u00dfufbt'g, af\u00f6 ntc^t fc\u00dfufbtg an bem Erlittenen benft, womit benn ba\u00f6 (^ewt\u00dfett erwart. 2)a\u00f6 \u00a9ef\u00fc\u00dff f\u00fcr ba\u00f6 \u00a9c^\u00f6ne wtrb in ij?m rege, bte unb 5lbnetgungen ft\u00fc^en \u00dfd^ me\u00dfr auf innere af\u00f6 \u00e4u\u00dfere (Jigen* fc^aften, e$ wirb naef) \u00fcberbauten ^ntfc\u00dffte\u00dfungen unb ^f\u00e4nen unb nae\u00df ^fn^\u00f6rung be\u00f6 (^ewi\u00dfen\u00f6 ge^anbeft. \u00a9o ge^t bie (Jntwt'Ufung ber ^\u00f6c\u00dfften \u00a9eefenfp^\u00e4re oor \u00df^, w\u00e4^renb gfeit\u00df^ettig auc| bte \u00fcbrigen \u00dfd) fortw\u00e4^renb au\u00f6bifOen, unb burt^ jene nur um fo ntef)r Sln\u00dfo\u00df ermatten, \u00e9\u00f4 w\u00fcrbe un\u00f6 ^u wett f\u00fchren , wenn wtr bte pfpc\u00dft'fdjen 25er\u00e4nberungen w\u00e4^renb ber ^Ju-bert\u00e4t\u00f6^ unb ^\u00fcngfing\u00e9jafyre noe\u00df au\u00f6f\u00fc^rftc\u00dfer fe\u00dfifbern wofften. \u00a9en 3eit* punft, wo f\u00e4mmtftc^e \u00a9eefenfr\u00e4fte ben f\u00fcr ba\u00f6 3\u00abbtoibuum be\u00dftmmten @rab bergegenfeitigen Sfu\u00f6bilbung erreicht^aben (wobet jebe einjefne aue\u00df fer* ner not^ bure\u00df Uebung gefr\u00e4fttgt werben fann, unb bie \u00a9efb\u00dfbeftimmung inner* \u00dfafb ber gegebenen \u00a9p^\u00e4re feinen 2fbbrud) erfeibet, fowie aud) au\u00f6gebe^ntere (Erfahrung unb\u00a9efbftfenntni\u00df babur^) nittyt au\u00f6gefctyto\u00dfent\u00df),fann man anba\u00f6 \u00a9nbe ber 3\u00fcngftng\u00f6jatyre fe$en,eine 3titbe\u00dft'mmung,bie nat\u00fcrficty fetyr oon ber 3nbiotbuafit\u00e4t abty\u00e4ngt, unb wobei e\u00f6 auf einige 3\u00abtyre nittyt auf omntt. \u00a9a\u00f6 weib* fictye\u00a9ef(tyfe(tyt erreicht biefen3^unft im\u00a9urctyfctynitt um $etyn Satyre fr\u00fctyer.","page":796},{"file":"p0797.txt","language":"de","ocr_de":"^fpdjologte unb \u00fffpdnatrie*\t797\n2lnS biefer furzen Tarfettung erheftt, ba\u00df fch bte \u00a9eetenth\u00e4tigfeiten aus etnanber heraus entmtc\u00efetn, Vernunft, Berf anb, ^tjantaf e aus bem Borf ettungS* oerm\u00f6gen, bie h\u00f6heren \u00a9ef\u00fchte aus ben fimtlichen, ber Sitte aus bem Trieb. \u00a3>a nun bte \u00a9eete %mv, um ftc^ \u00e4u\u00dfern zu f\u00f6nneu, in fteter Sechfetmirfung mit bem phpffhen Organismus fetf, aber bod) fchon ats ftnn\u00eftdje eine fetbf* f\u00e4nbige \u00a9pfj\u00e4re bitbet, fo folgt auch tferauS, ba\u00df bte (\u00efntmicftung jener hi>he* ren Kr\u00e4fte nicht burch bte (\u00efntmicftung befonberer \u00c7nrnorgane bebingt f\u00e9tu mu\u00df; auch hat bte Erfahrung noch fein mit ihnen correfponbirenbeS SacpSthum be* fimmter \u00a3irntheite nachgemiefen. TaS \u00a9ee\u00efen\u00efeben if oietmehr einem Baume ju vergleichen, ber nur mit feinen unterften Streifen, ber \u00a9inntichfeit, t'm 9ter* oenfpfent murjett, unb nur baburch oon btefem abh\u00e4ngig ift, m\u00e4hrenb bie h\u00f6heren \u00a9eetenth\u00e4tigfeiten, atS flatter unb Bt\u00fcthen, nicht mehr in unmittet* tarer Ber\u00fchrung bamtt flehen. 2lber mir molten btefen Vergleich nur ats (\u00a3rft\u00e4rungSmittet angefe^en miffen, mettes bte urfpr\u00fcngtiche (Einheit beS \u00a9ee* ten* unb SeibeStebenS in feiner Seife beeintr\u00e4chtigen fott. \u2014 TaS \u00a9ehtrn hat ohne Steifet einen bebeutenben (Sinftu\u00df auf bie Befchaffenheit ber \u00a9eeten* th\u00e4tigfeiten fchon oon \u00a9eburt an, unb bie Unterfuchung tiefes? Berh\u00e4ttniffeS m\u00f6ge uns noch etmaS befch\u00e4ftigen.\nQmteS jener \u00a9runboerh\u00e4ttniffe beS menfhtichen hebend, metche am beut* tiefen ats thm angeboren erfreuten, iff bas? Temperament. Uns if baS Temperament baS Berh\u00e4ttni\u00df ber gegenfeitigen (\u00fcnrregbarfeit, tn mettent bie \u00a9runbfr\u00e4fte ber \u00a9eele, bas? (\u00a3rfemten, f\u00fchlen unb Sotten ju etnanber fet;en. Erregt n\u00e4mttch ein \u00a9ebanfe fepr teicpt etn \u00a9ef\u00fcht, unb biefe\u00bb? ebenfo leicht ein \u00a9treben, fo ift bies? baS fanguinifche, erregt er aber betbe ferner, baS phtegmatifche Temperament; erregt ber \u00a9ebanfe baS \u00a9ef\u00fcht leicht, btefeS aber nur ferner ein \u00a9treben, fo haben mir baS metandjotifche, erregt er bas? \u00a9ef\u00fcht ferner, baS erregte \u00a9ef\u00fcht aber tetcht ein \u00a9treben, fo haben mir baS cpolertf^e Temperament, g\u00e4r ben SluSbruc\u00ef metanchotifch m\u00e4re hier atterbingS ein anberer ju m\u00fcnfdjen, aber bie Bezeichnungen ftnb einmal fo att* gemein eingef\u00fchrt, ba\u00df man nicht moht thut, ohne 9tott) baoon abzugehen. Um SD^i\u00dfverfi\u00e4nbniffe zu verh\u00fcten, namentlich bamtt f<h mit bem Sorte: metancho* \u00efifches? Temperament nicht ber -ft ebenbegriff beS Traurigen oerbt'nbe, ber an unb f\u00fcr ftch gar nicht bartn liegt, gen\u00fcge es, h ter zu bemerfen, ba\u00df biefe\u00f6 Temperament urfpr\u00fcngttch nichts SlnbereS bebeute, a\u00efs? bas Berfenfen tu bie eigenen \u00a9ef\u00fchte, eS feien btefe nun angenehme ober unangenehme, bas Jpt'n* geben an fte, ohne in \u00a9trebung, Sftittheitung, 2lbmehr nach au\u00dfen \u00fcberzugehen. T)er Sttetanchotifer fann innerlich fehr oergn\u00fcgt fein, ja fein \u00a9djnterz ift fetjr h\u00e4ufig eine f\u00fc\u00dfe Sehmutt), er fchmetgt in thm. \u2014 SaS nun baS Bertj\u00e4ttni\u00df beS Temperamentes zum phpffhen Seben anbetrifft, fo hat man moht auch bte 2tnftcht aufgefettt, baffetbe fei ein Berh\u00e4ttni\u00df ber Qcmpf\u00e4ngltchfeit unb &etz* barfeit beS Organismus \u00fcberhaupt, unb nicht blo\u00df bem ^fpchtfcpen eigen* th\u00fcmtith- $>ier if benn %xoav atterbingS zuzugefehen, ba\u00df baffetbe auf ber \u00a9runbbefchaffenheit beS gefammten Gebens beruht unb aus ihr tm^urgeht; aber barnit if noch nichts gemonnen, mir motten btefe \u00a9runbbefchaffenheit auch tn ihrer oerfht'ebenen TarfettungSmeife tn ben oerfchtebenen \u00a9ph\u00e4* ren beS SftenfhentebenS fentten ternen. Ser ftch bamtt begn\u00fcgt zu fagen, baS Temperament beruhe auf ber oerfcht'ebenen \u00a9tructur unb S\u00eeet'zbarfeit ber gafern, ber ^ifcpung ber \u00a9\u00e4fte, ber mirb fch fetS vergeblich be* m\u00fchen, uns begreiflich bxx utachen, mortn ber Unterfchieb liegt, menn er einem unb bemfetben Sftenfchen ein befimmteS Temperament unb zugleich auch eine befimmte (\u00a3onfttution z\u00abfchreibt. Tiefe Bermtrrung unb Ber*","page":797},{"file":"p0798.txt","language":"de","ocr_de":"798\t^fpchoto\u00dfte uttt> ^fpcfnatrie*\nmt\u00dfhung ber S\u00dfegrt'ffe r\u00fchrt lebt'gltch \u00bbon enter irrigen Suffaffung ber (Einheit bed SO\u00eeenf^en ^er. Sir ftnb alterbingd auch \u00bbol\u00effommen ber Ueberzeugung, ba\u00df bie \u00a9eetenoerm\u00f6gen t'hre Sna\u00efoga in php\u00df\u00dfhen gunctionen haben, aber auch nur ihre Analoga. (Ed fann baraud jtoar ge\u00dfhloffen \u00bberben, ba\u00df tn ben (Entwt'c\u00eflungdpertoben bed \u00eftfenfchen immer bad Sna\u00efoge zugleich \u00dfch audbitbet, Z- i\u00df. \u00a9efchlechtdoerrichtung unb ^^antafte, ober \u00a9pradje, unb ba\u00df \u00fcberhaupt Anlage, Temperament, \u00a9em\u00fcthdart n. f. f. aid gewiffe \u00a9runbeinrichtungen, \u00a9runbbefchaffenheiten ber \u00a9eete \u00bbon einem \u00e4hnlichen Tppud tn ben fomatifchen S\u00dferh\u00e4ltntffen begleitet ftnb. T)araud folgt aber nicht, ba\u00df et'ned auf bad anbere bebtngenb einwirfen muffe; 3. i\u00df. bem \u00a3pmph* unb S\u00dfenenfp\u00dfent aid centripe* taler \u00a9ette bed Sf\u00dfmilationdapparated entfprt^t im Deroenfp\u00dfem gewi\u00df bte entp\u00dfnbenbe \u00a9eite, baraud folgt aber nicht, ba\u00df jebe Affection ber fenftbeln Heroen, jeber \u00a9ebanfe, jebe (\u00a3mp\u00dfnbung eine befonbere St'rfung auf bad Spntph* unb i\u00dfenenfp\u00dfem haben muffe, unb umgewenbet, \u00bbad ber (Erfahrung ganz \u00bbtberfpr\u00e4^e. (Ebenfo wenig \u00bbt'rft bad \u00a9pre\u00dfen unmittelbar auf ben \u00a9efcf\u00dfech tdtrieb unb umge\u00bbenbet, unb bie (Entwicklung ber \u00a9efchlechtdorgane i\u00df nic^t bie Urfache, ba\u00df \u00dfch bie \u00a9timme \u00bber\u00e4nbert, fonbern bie gleichzeitige (Entwicflung betber hat einen tieferen gemeinfc^aftltc^en \u00a9runb, auf bem eben ihre Analogie beruht, (Ebenfo wirb bad Temperament nicht burch bie 23e* fchaffenheit ber Heroen unb bed i\u00dffuted er\u00df bebingt, fonbern bie urspr\u00fcngliche allgemeine ^ebendbefchaffen^eit ge\u00dfaltet \u00dfch nach j\u00bbei \u00a9eiten, im ttyh\u00df\u00dfhen aid (Eon\u00dft'tution, im ^fpchtfchen aid Temperament, \u00a9oot'el m\u00f6ge hie* \u00fcber bt'efen ^5unlt gen\u00fcgen.\nT)te Anlagen bed SDenfchen f\u00f6nnen and zweierlei \u00a9e\u00dfchtdpunften be* trachtet \u00bberben. 2Bir haben n\u00e4mlich in jebent einzelnen galle z\u00ab unterfcheiben, ob ftch bie \u00a9eelenfr\u00e4fte \u00fcberhaupt in einem gro\u00dfem ober geringem 2D?a\u00dfe \u00bbor\u00dfnben, unb z\u00bbeitend, \u00bbt'e ftch bann biefelben wt'eber unter \u00dfch \u00bberhalten, unb ob eine ober mehre Dichtungen berfelben \u00bbor ben \u00fcbrigen audgebilbet \u00dfnb. T)ad er\u00dfere SSer^\u00e4ltni\u00df f\u00f6nnte man bie \u00dcXuantt'tdt, bad zweite bte Du alt* tat ber pfpdji\u00dfhen Anlagen nennen.\nT)te quantitatioe \u00a9eelenentwtcflung erfennt man er\u00df in jenen 3\u00abt* punften beutlicher, in \u00bbeichen ftch bie ^\u00f6^eren \u00a9eelenth\u00e4tigfeiten gu \u00e4u\u00dfern anfangen, alfo um bie 3^it bed \u00a9eben* unb \u00a9prechenlernend, unb z\u00abnt Thetl noch fp\u00e4ter. T)ted hinbert aber nt$t, anzunehmen, ba\u00df ber \u00a9runb ba\u00bbon fchon \u00bbon ber \u00a9eburt an im gnbtot'buum gelegen habe. Sir f\u00f6nnen bad 3ur\u00fccf= bleiben auf ben nteberen \u00a9tufen ber \u00a9eelenentwicflung f\u00fcglich, analog mit bem Sehnlichen tm leiblichen, aid SBtlbungdhemmung bezeichnen. \u00a9owt'e int \u00dffchen ber organise SMbungdtrieb ben (Einen mit geringer, ben Snbern mit bebeutenber \u00a9r\u00f6\u00dfe ober \u00a9t\u00e4rfe bed ganzen ^\u00f6rperd unb SDanchen mit einer Unoo\u00f6\u00df\u00e4nbtgfeit einzelner Partien bebenft, fo giebt bad fchaffenbe\u00a3ebendprinctp bem (Einen gr\u00f6\u00dfere, bem Snbern geringere \u00a9t\u00e4rfe ber pfpthtfchen g\u00e4htgfet'ten. T)en eigentlichen \u00a9runb hie\u00bbon \u00dfnb \u00bbt'r in betben g\u00e4lten nicht im \u00a9taube ein* Zufehen. (Ed i\u00df a\u00dferbt\u2019ngd richtig, ba\u00df in ben ntei\u00dfen g\u00e4lten ber \u00a9tumpf\u00dfnn ober bie Dummheit \u00dfch burch bie i\u00f6efchaffenhet't bed \u00a9ch\u00e4beld, namentlich fet'ned \u00a9ttmtheiled, unb bie \u00e9\u00efpat^te unb Tr\u00e4gheit h\u00e4u\u00dfg burch *>t\u2019e ked \u00abSpinterhaupted \u00bberr\u00e4th, unb ba\u00df babei auch bad \u00a9eht'rn an SDaffe \u00dfch gering \u00bberhalte. Sir haben aber auch 8enu3 S3etfptele \u00bbon geringen \u00a9eelenfr\u00e4ften bet Leuten mit gro\u00dfen k\u00f6pfen, bei benen man bte \u00a9r\u00f6\u00dfe bed $opfed nicht ohne Seitered \u00bbon ber 2)t'cfe ber \u00a9ch\u00e4belfnochen abteiten fann, unb SDenfchen mit flet'nen \u00a9ch\u00e4* beln, ja felb\u00df mit nt'ebrigen \u00a9timen, \u00dfnb oft nicl\u00dfd weniger aid gei\u00dflod. Ueberhaupt \u00dfnb bie bid je$t gemachten i\u00dfeobachtungen \u00fcber bad SSerh\u00e4ltni\u00df","page":798},{"file":"p0799.txt","language":"de","ocr_de":"^fycfiofogte unb \u00fffydjiatrte*\t799\nbev \u00a9chabe\u00efgroge $n ber \u00a9t\u00fcrfe ber pfyc\u00c7tfcfyen gahigfeiten geh noch fe^r mi\u00bb berfprechenb, unb bureaus nicht \u00bbon ber Art, bag man barauS m\u00eet \u00a9icherheit \u00a9ch\u00ef\u00fcffe ziehen f\u00f6nnte. 33ei bem Erettni\u00f4mu$ tf\u00ee fejjr oft nicht einmal \u00a3t'rn-armuth, fonbern fogar \u00fcberm\u00e4gige \u00a9r\u00f6ge be\u00f4 \u00a9ehirn\u00f6 oorhanben, fo bag man mentggen\u00f6 gen\u00f6tigt ig, nicht b\u00efog bte \u00a9r\u00f6ge, fonbern auch bie innere .f\u00f4raftigfeit beffelben in betracht $u gieren. \u2014 Enblich \u00efaffen geh, menu man 2lfle$ auf bte 33effhaffenhett be$ \u00a9e^trn\u00f4 fc^iebt, Dummheit unb 33Iobfinn m'4>t moh\u00ef unterffheiben. Die fchon oon ot'e\u00efen \u00a9chriftgel\u00efern fc^arfftnntg bar* gegettten Unterffhiebe \u00efaffen geh aber barauf jur\u00fcc\u00eff\u00fchren, bag bet ber Dummheit b\u00efog bie 33erganbe\u00f4fph\u00e2re ment'g au\u00f4gebi\u00efbet iff, bager ber Dumme feine begriffe immer nur au\u00e9 \u00abeinen treffen bi\u00efbet unb geh mit bem n\u00e4chffen beften \u00a9ebanfen mohlgef\u00e4ttig befriebigt, met'\u00ef er \u00a9r\u00f6gere\u00f6 unb 3ufammengefe$tere$ nit^t $u faffen unb $u ahnen, unb ben 33erffanb nicht an$uffrettgen oermag ; beim 33\u00ef\u00f4bffnnigen hingegen iff nicht nur ber 23erffanb, fonbern auch bie \u00a9inn-\u00efichfeit unb namentlich ba\u00e9 33orffettung\u00f6oerm\u00f6gen fcgmacg; er fagt AeugereO fchon ferner gegenffanb\u00eftch auf, unb bte 33orffettungen affoc\u00fcren geh fehlest, e\u00f6 fa\u00dft t'hm ferner etma\u00f6 Anbere\u00f6 etn, a\u00ef$ bas eben \u00a9egenm\u00e4rttge. Der Dumme fann eine gute \u00a9inn\u00efichfeit haben, bann iff er albern, bumm fchma$-haft, geefenhaft. \u2014- 9?ach bem \u00a9efagten iff a\u00effo bie angeborene attgemeine \u00a9ee\u00efenffhm\u00e2che nicht etma ba\u00f6 \u00ffrobuct et'ne\u00f6 unoottfommen gebi\u00efbeten \u00a9e* hirn\u00f6, fonbern begeht in einer $u geringen Entmicf\u00efung ber \u00a9ee\u00efe felbft. Die 33efchaffenheit be\u00e9 \u00a9ehirn\u00f4 giebt nur ein h\u00e4uffge\u00f6 2)?erfmal ab, bag baO ffhaff fenbe \u00a3eben auf einer niebern \u00a9tufe ber 33ilbung\u00f6th\u00e4tigfeit gehen geblieben, bag ba\u00f6 \u00a3eben, meldet* geh $ur \u00a9ee\u00efe h\u00e4tte entmiefe\u00efn fotlen, in ber Entfaltung erfch\u00f6hft, fchon fr\u00fcher gifte geganben ig. Diefe 9\u00eeuhe im 33i\u00efben fann fchon eingetreten fein, ehe baO \u00a9ehirn obftig au\u00f4gebt\u2019\u00efbet mar, moburch bie \u00a7irtt* armuth entgeht, ober auch erff fp\u00e4ter, menn ba$ \u00a9ehirn fchon oottfontmen au\u00e9gebi\u00efbet mar, in meinem gatte bie, menn auch geringen, pfychtffhen Kr\u00e4fte, both mehr \u00a9pte\u00efraunt haben, af\u00f4 im ergen gatte.\nDa\u00e9 9\u00eeubiment oon \u00a9ee\u00efe, me\u00efche\u00f4 geh bei ben geborenen gbioten ffnbet, begeht aber feiten in gleichm\u00e4\u00dfigem Darmeber\u00efiegen atter g\u00e4higfet'ten. 2)?eiffen$ gicht hoch ein 3u$ unter ben \u00fcbrigen heroor, \u00abnb ge oerrathen \u00a9Flauheit in einzelnen \u00a3anb\u00efungen, Siebe f\u00fcr SWup\u00ef, f\u00fcr garben, groge Anh\u00e4nglichfeit ober Etgenftnn u. f. f. Die \u00a9ee\u00efe ergeht geh $ier gleichfam mit Suff auf bem einzigen Raunte, auf meinem ihr noch ba$ angenehme \u00a9ef\u00fclff erregter &h\u00e4tigfeit m\u00f6glich ig. Eine Analogie btefeS 23erh\u00e4ltniffed geben un$ bie X^im. Diefe feigen ba\u00e9 ihnen ^ufommenbe Dhei\u00ef oon 33erganb unb \u00a9efchiefli^feit fchon bei meitem fr\u00fcher af\u00f4 unfere tinber. Der \u00a9runb hieoon ig aber nicht etma ber, bag ge geh h^rnt oor ben5Wenf(hen \u00fcberhaupt au^et\u2019chnen, fonbern ber engere $ret$, innerhalb beffen geh in ihrem ganzen \u00e9eben ju bemegen ihnen fchon im 33orau$ begimmt ig. Der 9>ienfch mug im J\u00e4tern Seben in bet meitem oiet* fettigerer Seife tg\u00e4tig fein, unb braucht batjer eine Stenge oon 3(nfchauungen unb mohtau\u00e4gebilbeten gertigfeiten, behufs beren attfeitiger oottg\u00e4nbt'ger Aneignung geh bie \u00a9ee\u00efe g\u00efetchfam ^erfh\u00efittern mug unb mehr 3eit braucht. Die bem \u00a3hiere jugemegene \u00a9ee\u00efenth\u00e2tigfeit ig hingegen eine mehr ober meniger einfeitige, unb e\u00f6 braucht $u feiner befchr\u00e4nften inbioibuetten 33oflfommenheit nicht fo ote\u00efer\u00efei Verm\u00f6gen, e\u00f6 ig mehr concentrtrt unb hat meniger 3eit n\u00f6thtg. \u00a9o ig bie niebere \u00a9ee\u00efengufe be\u00e9 Dhiere\u00f6 int \u00a9anjen ber \u00a9runb feiner balbigen D\u00eeet'fe im Einzelnen.\nSa\u00f6 nun bie qua\u00efitatioe 33ef<haffenheit ber \u00a9eelenfr\u00e4fte betrifft, fo bieten geh un$ h^r hauhtfath\u00efich babur^h \u00a9chmierigfeiten bar, bag man in ben","page":799},{"file":"p0800.txt","language":"de","ocr_de":"800\t^fydjologie unk ^fydjtatrie*\nrnei\u00dfen gatten faunt tnt Stanbe ift, $u beurttjeiten, maS zu bem gegcnm\u00e4rttgen pfpctjifchen 3\u00ab\u00dfuube eines Sften\u00dfhen feine Anlagen, nnb maS bie \u00e4u\u00dferen Kin* mirfungen beigetragen h\u00fcben. 2Btr galten uns in biefer \u00dc\u00ee\u00fccf ficht an feinet jener Extreme, metche atCe\u00f6 pfpchifctje 23e\u00df&thunt entmeber blo\u00df auf Rechnung ber Anlagen ober ber Krziehung unb 33erh\u00e4ttniffe \u00dfhreiben, fonbern la\u00dfen bei* ben ihr 3^ec^>t miberfahren. Ks ^at oon jeher als ausgemachte Krfahrung ge* gotten, ba\u00df ber Staatsmann, ber getbherr, ber Dichter, ber ^\u00fcn\u00dfter n. f. f., nicht gemalt, fonbern geboren mirb. 2D?an mu\u00df \u00dfch aber h\u00fcten, biefen \u00a9runbfa^ zu meit auSjube^nen unb im ftein\u00dfen Jetait gettenb machen $u motten. Denn barauS, ba\u00df ein Sftenfct) in irgenb einer S\u00d6iffenfcfyaft ober \u00c4un\u00df oorz\u00fcgtic\u00df gemorben i\u00df, barf man nic^t immer flie\u00dfen, ba\u00df er \u00dfch in feiner anbern ebenfo ausgezeichnet haben m\u00fcrbe. Die Anlagen unb g\u00e4higf'eiten bejie* hen \u00dfch n\u00e4mtich nur auf gemijfe \u00a9runbrichtungen ber Seetenth\u00e4tigfeiten, auf baS 23orherr\u00dfhen ber einzelnen unb ihre gegenfeitige Kombination. Sie f\u00f6nnen \u00dfch aber im Seben an attertei Stoffen \u00fcben unb auSbitben, fofern nur biefe nic^t etmaS f\u00fcr \u00dfe p heterogenes enthalten. So \u00dfnb ber ^aturforfc\u00dfer unb ber Sprach forf eher in ihrem SeetenorganiSmuS bureaus nicht fo oerfchteben, ats Mancher benft ; mancher gro\u00dfe SD\u00eeater tonnte unter anberen SSerh\u00e4ttniffen ebenfo teicht ein gro\u00dfer SD\u00eeat^ematifer (2ttbrec\u00dft D\u00fcrer mar beibeS), unb ber Kaufmann ein getbherr merben. KS i\u00df baher ein eitteS Unternehmen, bie 2ln* tagen in ber SBeife zu oeroietf\u00e4ttigen, ba\u00df man bem Kleinen ganz be\u00dft'mmte p\u00e4\u00dfigteiten ober gar \u00a3irnorgane f\u00fcr fotdje SBefch\u00e4ftigungen zufct;reibt, metche in biefer ihrer 23efonberhett \u00dfch nur in gotge beS fociaten \u00a3ebenS unb ber Kt* oitifation auSgebitbet h\u00fcben. Denn menn man heut zu Dage \u00dfch nicht mehr, tote fr\u00fcher, in mehren, fonbern nur in biefem unb jenem gache auSzeichnen famt, fo liegt ber \u00a9runb barin, ba\u00df ber 9)?enfcb biefetben Kr\u00e4fte, bie er fr\u00fcher auf Wehres oermenbete, nun concentr\u00e2t, um in Ktnern mehr Ktn\u00dftht unb Uebung zu erlangen. S\u00dfare baS SSerhattnt\u00df nicht fo, fo h\u00e4tten \u00dfch fettbem nothmenbig bie Stntagen unb \u00a3trnorgane ber Stten\u00dfhheit oer\u00e4nbern m\u00fcffen. Um biefe unfere 2tuSfpr\u00fcche oott\u00df\u00e4nbig zu begr\u00fcnben, m\u00fc\u00dften mir bie gd^tg** feiten, bie jeber men\u00dfhltche 33eruf erforbert, nach 341 unb St\u00e4rfe im Ktnzel* nen oerfotgen, eine m\u00fchfame, aber ohne 3u>eifet michtige unb intere\u00dfante \u00dclr* beit, bie aber ein ganz eigenes Stubium unb reiche Erfahrung erforbert. sJtur oon einem einzigen SSerh\u00e4ttni\u00df ber Anlagen zu einanber motten mir noch fpre* chen, n\u00e4mtich oon bem beS \u00a9eb\u00e4chtni\u00dfeS zu ben \u00fcbrigen Krfenntni\u00dffr\u00e4ften. \u00e4ftan h\u00f6rt h\u00e4u\u00dfg bie ^tn\u00dfcf\u00df, ein gutes \u00a9eb\u00e4chtni\u00df oertr\u00fcge \u00dfch nicht mit einem guten SSer\u00dfanbe. 2lber bie 23eifpiete ber gr\u00f6\u00dften \u00a9eiehrten mibertegen biefen Sai$. \u00a9uteS \u00a9eb\u00e4chtni\u00df ift moht m\u00f6glich ohne fonbertichen SSer\u00dfanb, aber eS fe\u00a3t an unb f\u00fcr \u00dfch feineSmegS einen SSer\u00dfanbeSmanget. Solche mit \u00dfharfent SSer\u00dfanbe f\u00f6nnen zmar manchmal freuten, ein \u00dfhtechteS \u00a9eb\u00e4chtni\u00df zu h\u00fcben, aber \u00dfcherlictj niemals oon \u00a3auS aus, fonbern menn man bie Sache genauer unterfudjt, \u00dfnbet man, ba\u00df \u00dfe entmeber nur ein bejfereS \u00a9eb\u00e4chtni\u00df p \u00ffabtn m\u00fcn\u00dfhen, als \u00dfe h\u00fcben, ober ba\u00df ihre \u00a9ehirn\u00dfimmung gerabe nicht bie rechte i\u00df, ober ba\u00df \u00dfe \u00dfch p fefm mit einem einzigen \u00a9egen\u00dfanbe benfenb befch\u00e4f* tigen, mor\u00fcber fte anbere Dinge oerge\u00dfen, ober ba\u00df ihre \u00a9eb\u00e4chtni\u00df\u00fcbung \u00fcberhaupt gegen bie beS 2$er\u00dfanbeS oernacht\u00e4f\u00dfgt morben i\u00df. \u2014 SaS nun baS SSerh\u00e4ttni\u00df ber 5tntagen ihrer quatitatioen SSerfchiebenheit nach zu ben leiblichen \u00a9ebitben beS Organismus betri\u00dft, fo glauben mir in unferer ganzen Slbhanbtung fc\u00dfon zur \u00a9en\u00fcge bargethan zu h\u00fcben, ba\u00df oon einer SSertheitung gemt\u00dfer Anlagen ober pfpchifc\u00dfer Kr\u00e4fte an einzelne ipirntheite nie bie \u00dc\u00eeebe fein fann, unb ba\u00df nicht einmal baS Krfenntni\u00df*, \u00a9ef\u00fchts* unb \u00e4\u00dfittenSoerm\u00f6gen","page":800},{"file":"p0801.txt","language":"de","ocr_de":"^fyc^ologte unt>\t801\ntnt \u00a9an$en befonbere Organe haben f\u00f6nnen. Daburch mirb no<h tetnedmegd geleugnet, bag gemige \u00e4u\u00dfere 23ilbungen, felbft bed ^nochenfp(tent\u00e9, einen p^ftognonttft^en S\u00f6erth haben, fa bag bie berfdgebenen Dtmenfionen tnt 23aue be\u00f4 \u00a9ejgrnd in trgenb einer 33e^tel;ung mit ber phpftfcpen 23efd)affenheit bed 3nbtoibuumd gehen m\u00f6gen. 21ber menn man bt'efe Beziehungen gubtren mt'd, fo mug man non ganz anberen ^rincipt'en audgehen, aid bem gebr\u00e4uchlichen, monad; ein gemiffer |)trntheil ber St'$ ettted begtmmten 23erm\u00f6gend fei; ed gnb mir btefe 23erfuche niemals anberd borgetommen, aid menn man behaupten modte, im regten \u00fcberlappen m\u00fcrbe bad l\u00f6t'Iin, in bem It'nfen bad Eholeppr* rt;in u. f. f. abgefonbert, m\u00e4hrenb bocf) an jebent Orte ber \u00a3eber bte ganze \u00a9ade abgefchteben mirb. Unferer Slngcht nach tann bie \u00e4ugere r\u00e4umliche @e* ftaltung bon Organen nur infofern eine pfpchifdm 23ebeutung h\u00fcben, aid bem R\u00e4umlichen im Orgattidntud, ben Dimengonen \u00fcberhaupt, irgenb etmad 21na-loged in ben Eigenfcpaften ber Seele entfprechen mag, mad aber nod; tet'nedmegd fo liar ig, bag man ein phpgognomt'fched Spgent barauf gr\u00fcnben tonnte. Uebrtgen oermet'fen mir bez\u00fcglich ber ^hr\u00dfnologte auf Boltmann\u2019d 21rtitel: \u00bb\u00a9ehirn\u00ab.\n2Ud \u00abSpiegel ber Seele gelten aber noch \u00bb\u00abt mehr aid ber Sch\u00e4bel bt'e \u00fcbrigen Knochen, ber ganze \u00e4ugere \u00a3>abt'tud unb bte Biudculatur. \u00a9tue Heine niebrt'ge Rafe berr\u00e4th mentg Energie, eine hohe bagegen K\u00fchnheit unb hohen SD?uth, ein breiter Raden garte gitnliche \u00a3riebtraft u. bgl. mehr, Rt'emanb mirb hier behaupten molten, bag ber breite Raden, bte hohe Rafe ber \u00a9runb ber pfpchifcgen Straft fei, ed ig nur bt'e urfpr\u00fcnglt\u2019che \u00a3ebendibee bed ^nbtot* buuntd, melcpe geh im ^fpdgfchen fo, unb im leiblichen fo audpr\u00e4gt. So fpricht gcj> auch in gruppt'gen paaren unb in hohen bufeptgen Augenbrauen btel pfpehif^e Energie, in meinen paaren unb nieberen fcpmachen Augenbrauen eine meiche Ratur aud. Aded bt'efed beutet auf eine Analogie in ben berfchie* benen Sebendfph\u00e4ren, aber gerabe bt'efed le^te 23eifpt'el bemetf\u2019t auch, mooor mir fchon und fr\u00fcher bermahrten, bag aud biefer Analogie nicht eine befonbere SBechfelmtrtung gefd;loffett merben b\u00fcrfe; benn ein Abfcpneibett ber \u00a3aare hnt teine pfpchifchen St\u00dfirtungen, unb menu ge nach Sd;recten unb Summer gurnet* len meig merben ober audfaden, fo gefchieht bied erg in Solge einer 3?et'he anbermet'tiger burd; bte \u00a9cm\u00fcthdbemegung berurfachter leiblicher St\u00f6rungen. 2Bad mtr bager oben Sebendt'bee nannten, t'g nicht fo zu \u00bbergehen, aid fei btefe nun bie Seele felbg, unb ber Set\u2019b alfo ber r\u00e4umliche Audbrud ber Seele, fon* bern Seele unb Set'b gnb ade beibe ein Audbrud ber 3bee. 2Bt'r glaubten bied audbritdlich bemerten zu m\u00fcffen, um nid;t befcpulbigt zu merben, mir feien nun bod; gen\u00f6thigt, einer Singet zu hulbigen, bie mtr an mehren Steden bet\u00e4mpften.\nRoch oiel bunfler aid bad gegenfeitige 23erh\u00e4ltnt'g zmifepen pfpchifchen unb phpgfchen Anlagen gnb bte Urfachen berfelben \u00fcberhaupt, 3\u00ab manchen J\u00e4l* len tonnen mir aderbingd nachmeifen, bag btefelben ererbt gnb, in anberen ig ed gemig, bag ber 3uganb bed 23aterd im Acte ber 3eugung, 23. \u00a3runfen* l;eit, einen fchlt'mmen Et'ngug auf bie pfpcht\u2019fche \u00dfmtmtcHung unb ben \u00a9eht'rn^ $uganb bed imbed hatte. 9tach neueren Erfahrungen \u00fcber ben Eretinidntud tg ed, mo bie Entartung ber Eltern nicht beibe Zfoik, fonbern nur ben einen betrifft, \u00bbon gr\u00f6gerer 2\u00d6ichtigteit, bag ber 2Sater, aid bag bie lutter fret \u00bbon Eretinidmud ig. \u00bbEretinidmud bed \u00e9aterd., m\u00e4hrenb bie Butter gut ig, be^ bt'ngt h\u00e4uggere unb gr\u00f6gere Entartung ber itinber, Eretinidmud ber Butter, m\u00e4hrenb ber 2$ater t\u00fcchtig ig, matht mentger h\u00fcnfig unb ment'ger audgebtlbetere Entartung ber ^tnber.\u00ab Dagegen ig ed aber auch mt'eber gemig, bag pfpchi* fche Stimmungen ber Butter m\u00e4hrenb ber Schmangerf^aft, 3. 23. Neigung\n^anbi\u00fcottetbuc^ btt ^Pf>^flot\u00b0Qie. SBb. II.\t^ (","page":801},{"file":"p0802.txt","language":"de","ocr_de":"802\t\u00fffpchofogte un^ ^f^fatrie.\njunt \u00a9paren, $ur \u00a9chwermuth, zuweilen auf bad $inb \u00fcbergingen. 3n State\u00bb men fett ntan bie Erfahrung gemalt haben, ba\u00df bad ^Hen in feiner f\u00f6rper* lichen Btlbung bem \u00a3>eng\u00dfe nnb in feiner \u00a9em\u00fcthdart ber \u00a9tute gleich $u werben pftegt. 3n fielen g\u00e4\u00dfen fann man aber burchaud feine Urfacfye \u00dfnben, nnb ed herr\u00dfht in biefem f\u00fcnfte fa\u00df eine \u00e4hnliche Ounfel^eit wie in ber grage nach ben Urfachen, bie bad \u00a9ejeugte $u einem Knaben ober 9D2\u00e4bc^en be\u00dfirn* men. \u00a3>ter wie bort f\u00f6mtte m\u00f6glicher Seife atte\u00f6 gorft^en jnle^t an ber Be* merfung fcheitern, ba\u00df oie\u00dfeicht gar feine juf\u00e4\u00dfigen Urfachen $ugelaffen werben k\u00f6nnen, weil \u00dfc% benfen lie\u00dfe, ba\u00df im \u00a9ro\u00dfen \u00dfch, wie bad Berh\u00e4ltni\u00df ber \u00a9efchlechter, fo auch ber Begabungen immer gleich bliebe? Bie\u00dfeicht giebt und bie 3ufunft einmal eine \u00a9tati\u00dfif ber Anlagen!\nSie bei bem er\u00dfen Sachdthum im \u00dfftutterleibe, fo gehen auch bei ben fp\u00e4teren Ber\u00e4nberungen bed Organtdmud bie php\u00dffche nnb pfp$ifc$e 2ludbil* bung \u00a3anb in \u00a7anb, wobei man aber immer bebenfen mu\u00df, ba\u00df ed nicht bie SD\u00eeaffenhaftigfeit ber k\u00f6rperlichen \u00a9ebilbe i\u00df, welche ben \u00a9rab ihrer Hudbilbung be\u00dfimmt, nnb ba\u00df \u00dfch bie pfpehifchen Kr\u00e4fte \u00df\u00e4rfer entwickeln k\u00f6nnen, aid bie php\u00dffchen, nnb umgekehrt. Oie gr\u00f6\u00dften DMolutionen gehen im \u00a9\u00e4ugltngdalter oor \u00dfch. Oad 2lbwerfen ber So\u00dfhaare, fp\u00e4ter bad Berfchw\u00fctben ber^pmu\u00f6 n. f. f. \u00dfnb Seiten, ba\u00df neue Mendepochen eingetreten \u00dfnb, bur<h welche Organe, bie f\u00fcr fr\u00fchere gerieben nothwenbig waren, entbehrlich geworben \u00dfnb. liefen tempor\u00e4ren hinf\u00e4\u00dfigen Organen, welche \u00dfch im Verlaufe bed Mend entwickeln, nnb, wenn \u00dfe ihren 3wec\u00ef erfa\u00dft haben, wteber oerfchwin* ben, entfpreeben \u00e4hnliche BefchafiFenheiten nnb 3\u00ab\u00df\u00e4nbe im $fpd)ifc\u00a7en. Oahtn geh\u00f6ren namentlich gewiffe \u00a9ewohnheiten, ^hanta\u00dfegebilbe nnb \u00a9em\u00fcthd* richtungen bed ^inbedalterd, bie oft in\u2019d \u00a9onberbare, ja fogar S\u00eeegelwibrige fa\u00dfen, bie aber nur Organe \u00dfnb, burch welche \u00dfch bie gefammte \u00a9eelenth\u00e4* tigfeit entwickelt, nnb beren \u00dfe \u00dfch bebient, um nach nnb nach auf a\u00dfen \u00a9eiten nnb Dichtungen \u00dfch jn \u00fcben nnb audjubt'lben. Oe\u00dfhalb oerfchwinben bt'efe \u00a9ewohnheiten bed tinbedalterd auch wieber nnb machen anberen F)3la$, bid enblich bie \u00a9eele, nac^bem \u00dfe oerfefnebene Dichtungen burchgelebt hat, $u einem relatioen \u00a9teichgewicht nnb \u00a9tetigfeit getaugt. 3\u00ab ber Pubert\u00e4t trifft bie \u00a9e* fchlechtdentwitflung ^nfammen mit ber f\u00dfme\u00dferen (Entwicklung bed Ber\u00dfanbed, bed \u00a9em\u00fcthed, ber ^\u00dfhanta\u00dfe nnb bed \u00a9harafterd. Oer pfpchifchen 3^\u00ab9\u00ab\u00ab3^5 fraft, bie um bt'efe 3eit anf\u00e4ngt, \u00dfch i^re 3beale $u fchaffen, geht bie p^p\u00dfft^e para\u00dfef ; wenn bie ^Indb\u00dfbnng bed \u00a9efn'rnd ber B\u00eeaffe nnb \u00a9r\u00f6\u00dfe na^ feine pc\u00df\u00dfe \u00a9tnfe erreicht ^at, fc^eint bie bidder baranf oerwenbete organise \u00a9nb# \u00dfanj nnb \u00c4raft \u00df^ abw\u00e4rtd nac^ ben \u00a9efc^fe^tdorganen jn wenben, w\u00e4^renb babur$ jnglei^ bie genannten ^\u00f6^eren \u00a9eelenfr\u00e4fte freier nnb fodgebunbener \u00df^ and ben nieberen tjeraudbilben. Oie innere metw inten\u00dfoe 5ludbt'lbnng bed \u00a9e^irnd ge^t aber wo^I no$ fort bid gum \u00a9nbe bed 3nng\u00efingda\u00efterd. \u00a7ier i\u00df bann bie ptyp\u00dff\u00e4e \u00a9oolntion gesto\u00dfen, nnb bie f\u00f6rperli^e Organifation bleibt bnrt\u00df bad SD\u00eeanneda\u00efter ^inbnrc\u00c7 auf berfe\u00efben \u00a9tnfe \u00dfe^en, w\u00e4^renb me^r nnb mef>r bie eigentlich getffigen Kr\u00e4fte $ur Sirffamfeit fommen ober fommen fo\u00dfen. Oad \u00a9reifenalter p\u00dfegt man aid ben 3eitnwro ber 3noo^ lutton ^n bejei^nen. 2\u00dfenn man aber barunter fdjled\u00dfljin ein S\u00dfteberjnrni \u00dfnfen auf eine niebere \u00a9tnfe oer\u00dfeljt, fo ^at man wenig\u00dfend betreffs ber pfp^ chifchen \u00a9eite bed \u00dftfenfdjen ni(^t nnbebingt D\u00eee^t. 2\u00d6ir ^aben S3eifpiele genug oon 2\u00dfeidf>ett nnb \u00a9ei\u00dfedfraft im ^o^en Witter, freilich nur bei oor^er-gegangenem t\u00fcchtigen \u00a3eben. So aber Verge\u00dflichkeit nnb \u00a9ei\u00dfedfc^w\u00e4che eintritt, ba lehrt eine tiefer getjenbe Betrachtung, ba\u00df nicht bad \u00a9eetenleben im \u00a9an$en abgenommen \u00ffaie nnb a\u00dfm\u00e4lig $u ni^td werbe, fonbern ba\u00df entweber","page":802},{"file":"p0803.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fffydjofogte unb \u00c7fy^tatrie*\t803\nnur feme Sleu\u00dferungen bure\u00df 3uftanbe be\u00f4 \u00a9e\u00dft'rtt\u00f6, wie 2ltrop\u00dfie ober \u00a9rwei* c\u00dfung, beet'ntr\u00e4c\u00dftt'gt werben, ober ba\u00df nur etn 3ur\u00fccfgt'e\u00dfen oon ber Au\u00dfenwelt, bte fernen D\u00eeet'g me\u00dfr gew\u00e4hrt, etn t'nnerlt'c\u00dfe\u00f6Seben unb 23efc\u00dfr\u00e4nfen auf pc\u00df felb\u00df \u00dfatt\u00dfnbet. Sollte man t'n bem $t'nbifc\u00df werben mander \u00a9reife etn gur\u00fccfbt'Iben auf bte Stufe ber ^t'nb\u00dfet't fe\u00dfen, fo m\u00fc\u00dfte pc\u00df aue\u00df ber 2eib t'n \u00e4\u00dfnlt'c\u00dfer Seife gur\u00fcdbtlben unb wt'eber etn (\u00fcrmbrpo werben. 2Bt'r b\u00fcrfen alfo mit gug unb S\u00c4ec\u00dft bei ber 2Inpc\u00dft \u00dfe\u00dfen bleiben, ba\u00df t\u2019m \u00a3obe ba\u00f4 ^fpc\u00dft\u2019fc\u00dfe nt'c\u00dft gu \u00a9runbe ge\u00dfe, fonbern nur f\u00fcr unfere \u00e4u\u00dfere Sktrac\u00dftung pc\u00df nt'c\u00dft me\u00dfr be* nterflic\u00df ntae\u00dfe, unb ber 2lu\u00f6brucf, e\u00f6 trenne pi\u00df tm \u00a3obe bte (Seele oom \u00a3etbe, \u00dfat fernen guten Sinn, wenn man t\u00dfn nur fo oer\u00dfe\u00dft, ba\u00df ber 9D?enfc\u00df auf\u00df\u00f6rt, etn pfpc\u00dfifc\u00dfdeiblt'c\u00dfe\u00f6 Sehen gu f\u00fchren, unb, mtt Slb\u00dfo\u00dfung be\u00f6 pnn* lie\u00df Stof\u00dfgen, tu anberer Seife gu fern fortf\u00e4\u00dfrt. Slber e\u00f6 beginnt \u00dfier eine Stei\u00dfe oon gragen, bte nt'c\u00dft me\u00dfr in unfer \u00a9ebt'et geh\u00f6ren, unb bte geber f\u00fcr fie\u00df beantworten mag, wte e\u00f6 feiner Uebergeugung gem\u00e4\u00df t'p. Uno oer* g\u00f6nne man, ba\u00df wir nur mtt etn paar Sorten anbeuten, wte man pi\u00df baO i&er\u00df\u00e4ltni\u00df ber Seele tm Sterben etwa benfen f\u00f6nne. (Sagt man, ber Seib gerfafle be\u00df\u00dfalb, weil bte Seele adm\u00e4lt'g gang gu \u00a9et\u2019\u00df werbe, be\u00df\u00dfalb pc\u00df oom Set'be gur\u00fcdgte\u00dfe unb auf\u00df\u00f6re t\u2019\u00dfn gu beleben, fo fann man bte g\u00e4lte mi\u00dft erfl\u00e4ren, t'n benen baO Seben pl\u00f6t^Iic\u00df bure\u00df mec\u00dfant'fc\u00dfe \u00a9ewalt, 33IutoerIu\u00df, ^ranf\u00dfciten ober tm fr\u00fc\u00dfeften Sh'nbe\u00f6*, ja g\u00f6tu\u00f6alter erlt\u2019fc\u00dft. Sid man \u00dft'n* gegen baO Sterben ba\u00dfer ablet'ten, ba\u00df ber Set\u2019b pc\u00df abnu$e ober t'rgenbwt'e untauglt'c\u00df gemacht werbe, fo ba\u00df bte Seele pc\u00df ferner nt'c\u00dft me\u00dfr bebt'enen f\u00f6nne, fo pe\u00dft man nt'c\u00dft wo\u00dfl etn, warum ber Set'b, ber bot\u00df fo tauge wtfl* f\u00e4\u00dfrt'g gebient \u00dfat, auf einmal anfangen fott, gu oerf\u00fcntmern. 2Iuc\u00df fann man bann bte \u00dfo\u00dfe \u00a9et\u00dfe\u00f6fraft, bte pc\u00df oft noe\u00df furg oor bem nat\u00fcrlt'c\u00dfen Sterben \u00e4u\u00dfert, nie\u00dft begreifen, benn wenn baO Seelenleben gu feiner St'rffamfeit burc\u00dfauO gewtffer Organe bebarf, fo liegt etn Siberfpruc\u00df bartn, ba\u00df biefe gerabe in bem Momente am fr\u00e4ftt'g\u00dfen wirf en foften, wo pe tm (Srl\u00f6fc\u00dfen pnb. Sir m\u00fcffen ba\u00dfer betbe 2Inpc\u00dften in einer britten oeret'nt'gen. 9?ac\u00df bt'efer i\u00df ber 2:ob nur baO leigte pc\u00dftbare \u00a9ntwt'cflung\u00f6\u00dfabt\u2019um einer ^ertobe beO 5D?en= fe\u00dfenbafein\u00f6 \u00fcber\u00dfaupt, eine Sttetamorp\u00dfofe, auf bte e\u00f6 f<\u00dfon oon Anfang \u00dfer angelegt t'p. Sie baO inbtoibuede Seben \u00dfc\u00df feinen Set'b formte, unb bann \u00fcber t'\u00dfrn pc\u00df bte Seele er\u00dfob, um bure\u00df unb an t'\u00dfm mit ber materiellen Seit wtrffam gu oerfe\u00dfren, fo ent\u00e4u\u00dfert pc\u00df baO Men aue\u00df wieberum beO Seibe\u00f6, bamit eO alO Seele eine anbere Oafet'n\u00f6form et'nge\u00dfen f\u00f6nne. Oa\u00df w\u00e4\u00dfrenb bt'efe\u00f6 ^roceffeO aue\u00df im ^fpc\u00dft'fc\u00dfen wefentlt'c\u00dfe SSer\u00e4nberungen oor pc\u00df ge\u00dfen, f\u00f6nnen wt'r me\u00dfr oermut\u00dfen, alO beweifen; aber jebenfad\u00f6 wirb bte SSerinner* lit\u00dfmtg ber Seele unb baO 3erfaflett beO Set\u00f6eO nt\u2019^t blo\u00df jene oon biefern ober btefeO oon jener bebtngt, fonbern betbe ge\u00dfen auO einem gemeinfc\u00dfaftlt'c\u00dfen \u00a9runbe \u00dferoor unb neben et'nanber \u00dfer. So i\u00df ber Vorgang im normalen Sterben. Sirb ber \u00a3ob bure\u00df ^ranf\u00dfeit ober gewaltfame 3^ft\u00f6rung be\u00f6 Or* gant'Omui? fr\u00fc\u00dfer \u00dferbetgef\u00fc\u00dfrt, fo \u00dfei\u00dft ba\u00f6 nur footel, ba\u00df bem Seben bt'e SD^\u00f6glic\u00dffeit genommen i\u00df, pc\u00df in leiblic\u00dfer 9?ic\u00dftung bt\u2019O gu feinem normalen \u00a9nbpunfte fortguentwicfeln; wie e\u00f6 pc\u00df fobann in pfpc\u00dft\u2019fc\u00dfer weiter btlbe, m\u00fcffen wir billig al\u00f6 etn nuferer \u00a9rfenntnt'\u00df linergr\u00fcnbbare\u00f6 betrae\u00dften. S3eim nor* malen ober wenigpen\u00f6 langfamer oorbereiteten Sterben l\u00e4\u00dft pc\u00df aber \u00df\u00e4upg nie\u00dft oerfennen, ba\u00df noe\u00df t'nner\u00dfalb be\u00f6 ^eben\u00f6 eine Umwanblung in ber Seele oorge\u00dfe. ge n\u00e4\u00dfer fie i\u00dfrer Sftetamorp\u00dfofe fommt, be\u00dfo entfrembeter wirb pe im \u00a9angen bem pnnlt'c\u00dfett ^eben, be\u00dfo gletc\u00dfg\u00fclit'ger wirb t'\u00dfr bte \u00e4u\u00dfere Seit, unb bte gleic\u00dfgeittge SSerf\u00fcmmerung be\u00f6 \u00a9e\u00dfirnleben\u00f6, ba\u00f6 t'\u00dfr nun wenig 2In= regung me\u00dfr gt'ebt, fann un\u00f6 let'c\u00dft gu ber \u00a3\u00e4ufc\u00dfung oerf\u00fc\u00dfren, pe fei \u00fcber*\n51*","page":803},{"file":"p0804.txt","language":"de","ocr_de":"804\t\u00fffytgofogte un b ^fycpiatrie*\npaupt auf eine nt'ebrt'gere \u00a9tufe perabgefunfen. (\u00eft'ne et'gentp\u00fcm\u00eft'cpe \u0152rfcpet'* nung enb\u00eficp, welche gcp au\u00f4 fet'bft'tpen Urfacpen me wirb erffaren fagen, ig bas fogenamtte S\u00e4ubern ber bcm \u00a3obe \u00fcftapen. 2)t'e \u00a9eefe f\u00fcp\u00eft pier bunfef, bag fte tut ^Begriff gepe, in anbere 23erpaftnige et'n$ugepen, unb futpt btefe\u00f4 \u00a9ef\u00fcpfeS ber Unruhe burcp ein entfprecpenbeS\u00a9treben foS ju werben; aber notp tnt bt'Spert'gen 3uganbe befangen, fegt fte bas \u00a9ef\u00fcpf faffcp auS, unb pa\u00eet bt'e gcp tn t'pnt ge\u00eftenb macpenbe 9?otpwenbigfeit einer SSer\u00e4nberung f\u00fcr eine burcp Sage unb Umgebung bebt'ngte,*baper ge gcp befrtebtgt glaubt, wenn ge eine r\u00e4untlicpe \u00d6rtSoer\u00e4nbermtg oornt'mmt. 2)er Setb p\u00e4ngt gfet'cpfam nocp als \u00a9cpafe an ber peroorbrecpenben \u00a9eefe, unb jwtngt biefe, ipn mit perunt$m f\u00fchren.\nSt\u00f6rungen beS \u00a9eefenfeben\u00f6.\n(\u00eetne ber pauptfacpfiipgen Aufgaben, wefcpe ba$ \u00a3anbw\u00f6rterbucp gcp gege\u00dft pat, ig bte \u00a3erge\u00dfung einer immer engeren 2Serfn\u00fcpfung ^wifcpen ^ppftofogie unb \u00c7atpofogie, unb es wirb baper aucp ber ^fpcpiatrie, afS einem \u00a3peif ber \u00ffatpofogie, in unferer Slbpanbfung pier eine \u00a9te\u00dfe etnge* r\u00e4umt. \u00a3)er 3wec\u00ef, ben biefer 5fbfcpnitt erfa\u00dfen fo\u00df, fann nun nat\u00fcrft'cp nicpt eine au\u00f6f\u00fcprficpe erfcp\u00f6pfenbe \u00a3)arge\u00dfung biefer Sigenfcpaft fein, eine Slnforberung, bie man nur an ein \u00a3anbbucp ober eine patpofogifcp4perapem tifcpe \u00a9ncpffop\u00e4bie ge\u00dfen fann. (\u00a3t'ne gewige Sfenntm'g ber \u00a9eefenfranf* peiten mug pier fcpon oorauSgefe^t werben. \u00a35enu wir paben e\u00f6 nicpt mit ber SD\u00eeittpeifung ber ganzen spfpcpiatrie, fonbern nur mit ipren S\u00f6e^tepungen Sur \u00fffpcpofogie unb \u00ffppftofogt'e ^u tpun, wir paben bt'e au$ lederen ge= fcp\u00f6pften ^enntnige auf jene an^uwenben. Um nun ju ermitteln, auf wefcpe Seife bt'eS am begen gefcpepen f\u00f6nne, m\u00f6gen wir einige 23emerfungen oor* auSfcpt'c\u00efen \u00fcber baS SSerp\u00e4ltnig, in wefcpeS g<p bte \u00ffppgo ^fpcpofogie jur (\u00a3rforfcpung ber pfpcpt'gpen tranfpeiten ju ge\u00dfen pat.\nSftocp bt'S auf unfere 3eit bauern bt'e (Xontrooerfen \u00fcber baS Sefen unb ben \u00a9t'$ ber pfpcpifcpen ^ranfpet'ten fort, aber bt'e sD?enge ber 2lngcpten t'g 3U grog, um auf ge beS Seiteren et\u2019ngepen $u f\u00f6nnen. \u00aeewig w\u00fcrbe man gcp jebocp ot'efe \u00a9treitigfeiten erfpart paben, wenn man mtr immer ben um umg\u00f6gft'^en \u00a9a$ feggepaften patte, bag bt\u2019e pfpcpt'fcpen \u00a9pmptome bt'e pa= tpognonttfcpen SD\u00eeerfntafe ber \u00a9eefenfranfpetten gnb. &enn eS t'g fet'n\u00dfftenfcp im \u00a9taube, aus einem f\u00f6rderlichen 23efunb eine \u00a9eefenfranfpeit $u bt'agno* gtciren, j[a feXbg bei ber grage, ob eine pfpcpt'fcpe ^ranfpet't gmuftrt fei ober nt\u2019tpt, reicht ba\u00f6 \u00a9afein einiger fomatifcp franfpafter 9)\u00eferfma\u00efe nicht pin, ba\u00f6 wirfii^e 2)afein jener ^u congatt'ren. Senn e\u00f6 nun in ber SD\u00eeebt'cin \u00fcberpaupt \u00fcbera\u00df bt'e \u00a3auptfatpe tg, bt'e cparafterigt'fcpen 3)ferfmafe einer ^ranfpeit, unb banacp ba\u00f6 \u00a9enu\u00f6 unb bt'e \u00a9pect'e\u00f6 ju begtmmen, fo mug e$ in ber \u00a9eefenpet'ffunbe ebenfa\u00df\u00f6 bt'e \u00a7au^tfacpe fein, bag man bt'e pfycpi* ftpen \u00a9i^mptome ber \u00a9eefenfranfpeiten genau fennt. ^ranfpeit\u00f6f^mptome gnb aber ^Ibweicpungen oon ber D\u00eeornt ber Seben^attgerungen, unb um ge gep\u00f6rt'g ju erbeben, mug man nicht nur ge fefbg forgf\u00e4ftt'g ermittefn, fon^ bern au^ bt'e Stp\u00e4tigfetten im gefunben 3\u00abg<\u00efnbe fennen. Unb ba$ t'g eben ber 9tu|en ber ^ppgofogt'e f\u00fcr bt'e ^atpofogt'e, bag ge burtp tiefe\u00f6 ^t'nbrt'n^ gen in bt'e oerftpt'ebenen Sleugerung\u00e9formen be\u00e9 gefunben Sebent uns bt'e Mittel unb Sege jet'gt, aucp baS Verpa\u00dfen beS franfen Seben\u00f6 t'n feinen manni^faftigen formen genauer fennen ju fernen, unb fo namentft'dp bt'e 2)t'agnogif erweitert unb beret'cpert. t'g affo aucp bet' ben \u00a9eefenfranf^ peiten unumgangfiep notpwenbt'g, ^fptpofogt'e unb ^ppgofogie gu cuftioiren.","page":804},{"file":"p0805.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fffycfofogte unb ^fycjnatrie*\t805\n\u00a3)aS (\u00efrfere fcheint ftch fo fe^r turn feibft $u oerf\u00efehen, baf eine auSbr\u00fccl-\u00dcche \u00a3inmetfung barauf faft ais \u00fcberfi\u00fcfftg erfchetnt, unb boch ^at es ^ter^te gegeben, me\u00efche fte fur bie pfpchtatrie nicht noting gehalten haben, met'I man es $ter im (Grunbe boch nur mit fomattf^en Kranfheiten $u thun ^abe. \u00a9te Phbftoiogie aber tft nothmenbig erftenS, met\u00ef jebe pfpchoiogte ohne Phbfto* \u00efogte mangelhaft unb ohne geh\u00f6rige SBaftS tft, unb jmeiten\u00f6 be$ dtioiogifchen Momentes megen. 33et'be, pfpchoiog\u00efe unb Phpfto\u00efogte, m\u00fcrben nun jmar f$on lange auf bic pathologie ber pfychifchen Kranfheiten angemenbet, aber fehr h<*nfg fa\u00effch; man 30g auS gemtffen \u00a3h<Ufa<hen berfe\u00efben allgemeine, abftracte Sftefuitate, um aus ihnen bas 2Befen ber pf^c^tfchen Kranfheiten fynthetifth 3U conj\u00efruiren. tiefer SD\u00eeifbrauch mt'rb auch in ben fomatifchen Kranfheiten h<*uftg genug mit ber phbftoiogie getrieben, inbem jebe neue Sntbec\u00efung in btefer ba$ Signai ju zahttofen (\u00efrfidmngen beS SefenS bie* fer itnb jener Kranfheiten ift. Um nun ju zeigen, mie mir bie Sache eigene iich angegriffen mtffen motten, motten mir in furzen Umriffen baS \u00a3aupt* f\u00e2\u00ffli\u00fffte unferer Sinftchten \u00fcber bie pf\u00e7\u00ffif\u00ffen Kranfheiten im Sittgemeinen bariegen, unb baran einige Slnbeutungen fn\u00fcpfen, mie ftch z\u00abr ^rjieiung g\u00fcnj\u00fcger D\u00eeefuitate bie pfp\u00fftatrif\u00ffe gorfcfung zu \u00bberhalten ^abe.\nd$ fomrnt bei jeber Unterfuchung biefer 5trt oor Sittern barauf an, zu befiimmen, meiner Z\u00ffet\u00ef, meiche Sch\u00fcre ber (Gefammtinbioibuaiitdt ba$ \u00bborzugSmet'S Seibenbe, ber Sftittefyunft ber pathognomifchen Symptome fei. Schon feit lange ftehen ftch hieriiber in ber Siebtem jmet \u00a3auptanftchten entgegen. \u00a9t'e ditefte berfeiben, unb biejent'ge, meiche noch 1e$t bie meiften Anh\u00e4nger jdh\u00eft, leitet bie pfpchifchen Krankheiten \u00bbon einer St\u00f6rung im \u00cfeib\u00fcthen Seben her. Obgietci; nun auch $ter bte Sinftchten mteber \u00bberfchie* ben ftnb, unb bie einen annehmert, jebe pfpchifcbe St\u00f6rung merbe nur burch baS (Gehirn, anbere, burch baS (Gehirn unb bie (Ganglien \u00bbermittelt, unb mieber anbere, eS l\u00f6nnten auch anbere Zfyexk beS Organismus auf er bem 9?er\u00bbenfpfteme unmitteibar franfmachenb auf bie Seele mirfen, fo faffen mir fte boct; atte zufammen unter ber ^Benennung \u00bbfomatifche Theorie\u201c, unb be* hanbein fte mit etnanber, ba eS uns f\u00fcr unfern 3toecf nicht auf jene Unter* fchiebe anfommt. \u00a9ie SD\u00eeaffe ber \u00a9hutfachen, meiche nach unb nach zur (\u00a3r* hdrtung biefer Theorie aufgehduft m\u00fcrben, tft fehr grof, unb h^t ihren un* ieugbaren SBerth; aber man m\u00fcrbtgte fte unrichtig, unb oergaf, ihnen burch Ser\u00fctfftchtigung anberer gleichberechtigter ^h^tfa^hen ihre rechte Stettung anjumetfen, fo baf, ma3 ftch in t\u00fceien gdtten ermieg, fdifch\u00fcch oon alien oorau\u00f6gefe^t m\u00fcrbe, unb fomtt auch ^iefe \u2122 ^er einfeitigen Z\u00ffeovtc faifch er\u00fcdrt m\u00fcrben. 2\u00dfac? man biefer Sinftcht mit 9\u00eeecht oormirft, tft 2)iefe^: 2)ie pathologie meift un^dh\u00dcg oieie gdtte nach, mo nicht biof geringe, fon* bem auch bebeutenbe organifche SSerdnberungen in ben oerfchiebenfen Zfyti* ien be\u00f6 \u00a9ehirnc? unb be\u00e9 S\u00eeeroenfyfem\u00f4 unb in anberen Organen be\u00f6 K\u00f6r* pcx$ ooriommen, ohne baf p\\p$i\\\u00e4)t Kranfh^U, ja feibft ohne baf merUithe St\u00f6rungen be^ eigentlichen Seelenlebens au bem Kranfen beobachtet morben mdren, unb feibft ba, mo beibe ^ufammen oorfommen, lonnte man bt\u00f6 je^t noch fcm\u00ab confiante Uebereinfttmmung jmifchen ber S5efchaffenheit ber orga* ntf^en Sibnormitdten unb ben formen ber Seeienf\u00f6rung nathmeifen. dtn SSicartren ber \u00a7trnhdiften, $u meichem man oft feine 3\u00abfCucht genommen hat, f\u00f6nnte h\u00f6chftenS ben SD\u00eeangei oon 23i\u00f6bftnn eriidreu; menn aber bie franfe ^trnhdifte nicht biof pafft\u00bb banieber liegt, fonbern ihre Sibnormit\u00e4t eine actioe, ein\tber (Gereiztheit tft, fo idft ftch fchicchtcrbingS nicht\neinfehen, mie bie Seeie bei biefer 23err\u00fccftheit ber iranien \u00c7irnhdifte ben*","page":805},{"file":"p0806.txt","language":"de","ocr_de":"806\t^fpc\u00dfofogie unb ^fpcptatrie*\nnoc^ rofffommen gefunb fofl bfeiben f\u00f6nnen. dine \u00a3unge fann f\u00fcr bie an-bere ahnten, aber icp merbe micp nur bann nt<pt franf f\u00fcpfen, trenn bte \u00efe^tere $er\u00df\u00f6rt, comprim\u00e2t, rerfcprumpft i\u00df, tropf aber fp\u00fcr\u00bb icp \u00dfe, trenn fte entj\u00fcnbet tft unb immer nod; frifcpe \u00a3uberfef in % entfielen. \u00a3ine 9\u00eetere fann f\u00fcr bte anbere fungiren, unb man bemerft bieb im Men rief-leicht nt'cpt, aber nur bann, trenn biefe gefcpmunben ober gan$ ju gett ge-trorben tft ; tft fte aber entj\u00fcnbet ober fon\u00df franf, fo empfinbet eb ber sD?enfcp tro^r unb ber Urin, ber tm er\u00dfen gaffe normal fein fonnte, trefft bie Storung nacp. Anbererfeitb fommen aber aucp ^>ft>cpifcpe ^ranfpetten ror opne affe rorpergegangene ober menig\u00dfenb gleichzeitig ent\u00dfepenbe nacpmeibbare $enntni\u00df beb ppp\u00dffcpen Menb. 9)?an fagt mopf hierauf, unfere .Ip\u00fcffbmittef feien nocp nicpt ron ber Art, ba\u00df man bte fein\u00dfen Abnormit\u00e4ten entbecfen f\u00f6nne, ober, fte f\u00f6nnten m\u00e4prenb beb Sterbens rerfcptnunben fein. Xfteb ift afferbingb bei ben eigentlichen 9?ernenfranfpetten oft ber gaff, aber man faun eb nwpt auf bte pfpcpt\u2019fcpen $ranfpeiten antrenben. SDenn grobe, mt'rf-Iid> ftnnf\u00e4fUge Abnormit\u00e4ten im \u00a9epirne ober ben Herren bringen affemaf franfpafte SBer\u00e4nberungen in ben gunctionen ber Herren Terror, unb trenn man baper bei ber Section SHerrenfranfer h\u00e4ufig nicptb Abnormem finbet, fo ^at bte Annahme, ba\u00df eben both bte ^errenfubftanj franfpaft rer\u00e4nbert ge-trefen fein m\u00f6ge, in jener Erfahrung eine bebeutenbe St\u00fc\u00a3e. Aber bet ben Pfeifchen tranfpeiten ift bieb nicpt ber gaff, eb fommen bie bebeutenb\u00dfen Abnormit\u00e4ten ror opne pfpcpifcpe St\u00f6rung, unb ba forntt bab ^orpanbenfein materieffer \u00dfranfpeitbprobucte biefe burcpaub nicht immer jur gofge hat, fo fann man auch nicht bie Anafogt'e barauf gr\u00fcnbeit troffen, ba\u00df bet jeber ^Wen ^ranfheit eine Abnormit\u00e4t ber \u00a9epirnfubfian^ notptnenbig \u00dfatt-ftnben muffe. (Sin ber fomatifcpen fcpeorfe entfliehen anp\u00e4ngenber grren-arjt gefteht, inbem er ben Einflu\u00df fr\u00fcherer ^opfrerfe^ungen auf Beugung ron SBapn\u00dftnn befpricpt, bocp fefb\u00df, ba\u00df er feinen gaff fenne, tro bte Seefen\u00df\u00f6rung unmittelbar auf eine $opfrerfe\u00a3ung gefolgt m\u00e4re. 2$ab ferner bte gaffe betrifft, tro pfpcpifcpe unb fomatifcpe \u00dfranfpeit in einem 3nbi-ribuum gugfeich rorfommen, fo m\u00fcrbe man mopf einen \u00fcbereilten Schlu\u00df mad;en, menu man opne SBeitereb bie festeren \u00fcberafl f\u00fcr ben \u00aerunb ber erfteren haften moffte. <\u00a3b ift nat\u00fcrlich nicht m\u00f6gft'cp, pier einzelne g\u00e4ffe aufjuf\u00fcpren unb einer Spifrife ju untermerfen. 3\u00f6eun man aber erm\u00e4gt: ba\u00df, mte erm\u00e4hnt, fo p\u00e4u\u00dfg fomatifcpe St\u00f6rungen, felbft beb \u00aeepirnb, opne Pfpfyfty unb biefe opne jene rorfommen; ba\u00df ferner, mte bte fomatifcpe Anftcht fefb\u00df anerfennt, bab gleichzeitige Statt\u00dfnben ron pfpcpifcpen unb fomatifcpen ^ranfpeiten gar oft f\u00fcr eine bfo\u00dfe (\u00a3ompfication ju erff\u00e4ren ift, ba\u00df enblich, tote ebenfaffb crmiefen i\u00df, bab fomatifcpe Seiben in fepr riefen gaffen eine bfo\u00dfe gofge beb pfpcpifcpen i\u00df, fo f\u00e4fft fcpon pieburcp affe 9?\u00f6-t^igung, einen con\u00dfanten (\u00a3aufafnerub in ber Art anjunepmen, ba\u00df bab pfr-chifche Reiben immer nur bie notpmenbige Sirfung eineb ppp\u00dffcpen fei, r\u00f6ffig p\u00fctmeg. (\u00a3benfo \u00dfnb bte \u00a9r\u00fcnbe, bte man ron ben entfernteren unb n\u00e4heren Urfadjen bernehmen m\u00f6^te, bur^aub un^ureithenb. 28enn bie php\u00dffcben Urfa^en sun\u00e4d;\u00df nur auf unb burep ^pp\u00dffcpeb mirfen, fo i\u00df bie grage na-t\u00fcr\u00efidh, marum benn nun nicht php\u00dffcpe, fontern gerabe pfpcpif^e^ranfpeiten baraub ent\u00dfepen? 2Bab aber bie pfpcpifcpen anfangt, fo \u00dfnb biefe, obgfeicp bte \u00dfati\u00dfifcpen Angaben je nacp ben An\u00df\u00dftten ber 33eoba^ter p\u00f6^\u00df rerfcpie-ben \u00dfnb, bo\u00df> un^meifefpaft minbe\u00dfenb ebenfo gapfreicp afb jene (pier nocp abgefcpen ron bem met'\u00dfenb \u00dfattftnbenben 3\u00abfammenmtrfen bet'ber). \u00a3)t'e fomatif^e ^peorie pifft \u00df^ pier burcp bte 33epauptung, bie pfpcpifcpen Urfa-","page":806},{"file":"p0807.txt","language":"de","ocr_de":"^fpcpofotjte unk ^fy^tatvie*\t807\nipen bewirften \u00a9eelenfranfpeit Hof baburcp, baf fte ettte pppftfcpe (St\u00f6rung festen, bereu Hefter erji baS pfpcptfcpe Ht'ben fer. Slber auep pier bleibt ber Umftanb eut D\u00eeat^fet, U)arum eS nt'cpt bet ber pppftfcpen $ranfpeit bleibt? Sluferbem if bt'efe \u00a9vfl\u00e4rung eine Hof tpeoretifcpe unb ftept mit ber \u00a9rfap* rung tut SBtberfprucp. Oie p\u00e4uftgften pfpcpifcpen Urfacpen ber \u00a9eelenfranf* fetten, fagt man, feten ber Hocpmutp unb bte Hebe (obwopl ftc^ hieran nocp beuten tiefe) ; gerabe btefe aber erzeugen pocpfl feiten pppftfcpe ^ranfpeiten, oorauSgefe^t, baf bte Hebe eine reine, unb nicpt fcpon eine aus franfpaft pppftfcpem S\u00eeeij entftanbeneSSertiebt^eit ift, unb meines SBiffenS ifl man nocp nte im \u00a9taube gewefen, etne tu f^otge oon folder Hebe unb non \u00a7ocpmutp entjfanbene pfpcpifcpe ^ranfpeit aus einer oorl\u00e4uftg bewirften f\u00f6rperltcpen ab$uleiten- 23tel p\u00e4uftger als bte genannten Ht'benfcpaften wirfen ber 3^rn, Berger, \u00a9cprecfen, ^urcpt, Sreube auf ben K\u00f6rper-, aber eben btefe erzeugen auep oiel fettener pfpeptfepe^ranfpeiten, unb met'jl nur pppftfcpe. 3<* \u00f6S fann fogar als etn ^ientliep g\u00fcltiges \u00a9efe\u00a3 angenommen werben, baf, wenn Hi* benfcpaften unb \u00a9em\u00fctpsbewegungen recpt ftarf auf ben K\u00f6rper wirfen, ntcpt leiept \u00a9eelenfranfpeit entfielt, unb baf gerabe, wenn fte bieS nicpt tpun (falls anberS baS ^ubtotbuum niept apatpt'fep ober torptb tft), um fo eper bte \u00a9rjeugung einer \u00a9eelenfranfpeit $tt bef\u00fcrepten ftept. \u00a9nblicp tft auch gegen bte fomatifepe Stpeorie noch bte Opierpatpologie anjuf\u00fcprcn. 3\u00d6\u00e4* reu bte pfpcpifcpen ^ranfpeiten wirflt'cp Hof \u00a9pmptome eines f\u00f6rperlicpen HtbenS, fo rn\u00fcften bte Optere faft ebenfo oft pfpcpifcpe ^ranfpeiten geigen, als ber 2D?enfc^. 2\u00dfaS ft4 *>on Hefen SlnalogeS bet ipnen jetgt, if\u00ef aber immer nur entweber fog. Oummpeit (23l\u00f6bfinn) ober beruht ntepr ober we* ntger auf Htrnent$\u00fcnbung, tft atfo nur etn fpntpatptfcp*pft)<pifcpeS Hiben, wooon fp\u00e4ter gu reben. Oie eigentliche SDHlancpolte, S\u00d6apnftnn, ftre 3bee, 23err\u00fccftpeit ftnbet ftep aber nic^t ; benn baf eS \u00a3unbe gegeben pat, welche aus Trauer \u00fcber ben SSertuf\u00ee ipreS Herrn geftorben ftnb, wirb wopl fein 23ewetS fern fotten, baf btefelben feelenfranf waren, Slucp pt'lft eS wenig, an\u00e4uf\u00fcprett, baf \u00a3pt'ere ber \u00a9tnwtrfung pfpepifeper Urfacpen fettener auSge* fefct feten; benn ber \u00a3peort'e naep wtrfen btefe ja boep ttur\tUtt^\nipnen an 3<*pi beim Zfyin etwa abgtnge, tonnte fomit f\u00fcgltcb bur^ ^9ftfcbe Urfac^en erfe^t werben- \u2014 Sitte unfere bisherigen \u00a9r\u00fcnbe waren nur ber pathologie entnommen. (\u00a3tn Hauptgewicht legt aber jute|t noth bie Pfp\u00f6)0^ Phpfiologie unb etne auf fte gejt\u00fc^te \u00a3)iagnoftif in bie Saagfthule. Unfere ganje 2)arfettung in ben oorigen \u00e0bfthnitten weift barauf hin, baf bie pfp* c^if^en ^hatigfeiten ^un\u00e4chf nur ba\u00f6 eigentliche probuct einer felbftft\u00e4nbi* gen \u00a9ph^^o beS Organismus ftnb, unb baher nicht aus (\u00a3twaS begriffen werben l\u00f6nnen, was auferhalb bt\u2019efer \u00a9ph\u00e4re liegt. OaS \u00a9eht\u2019rn unb baS S^eroenfpftem f\u00fcr ftep attein h^t nur ben phpfifepen ^peil beim \u00a9mpfinben unb 23ewegen, unb ^um 3:petl noep bie 9\u00eeegu\u00fcrung ber Srnaprung ^um \u00a9e* fep\u00f6ft, aber bie \u00a9eele tft etwas SlnbereS als biefe Dteroentp\u00e4tigfeit. Oie fomatifepe ^peort'e, welcpe betbeS oermengt, wtrb baper niemals im \u00a9taube fein, gen\u00fcgenbe Unterfcpiebe ju maepen ^wifepen ber Htpntung unb bem 23l\u00f6bftnn, ben (\u00efommiftonen unb ber S\u00eeaferet, ben \u00a9inneSft\u00f6rungen unb bem SO\u00dfapnftnn. Oaran fepeitert auep ein neuerer SSerfucp, bte \u00a9eelenft\u00f6rung als <\u00a3erebralirritation ju be^etepnen. \u00aeS ijt gar feine 5rage/ baf man, fo gut wie eine \u00a9pinalirritation, auep eine (\u00eferebraltrritation annepmen f\u00f6nne; aber, wenn in btefer bte \u00a9eelenft\u00f6rung beftept, fo tft bte grage bie, was benn pernaep baS ^opfwep, bie \u00a9inneSt\u00e4ufcpungen, ber \u00a9cpwtnbel, bie \u00a9^laffu^t, bie \u00a9cplafoftgfeit unb bte oom \u00a9epirne auSgepenben Gfonoul*","page":807},{"file":"p0808.txt","language":"de","ocr_de":"808\t^fydjo\u00eeogte unt> sPfycf)tatrie.\nftonen ftnb? \u00a3)iefe ftnb boch woltf bie eigentlichen Stnatoga ber \u00a9ptnalirrt* tation, bagegen es at$ wiflf\u00fcrliche phpftologt'fche VorauSfetgung erfchetnt, bas (Gehirn mit ber \u00a9eete gu ibentiftciren,bemfe\u00efben allein alle pf9($tf4)e\u00a3(;\u00e4tt\u00f6fctt unb nichts a\u00efs pf^tfc^e^^\u00fbttgfett gugufchreiben, unb bann hienach freilich eine ^bentit\u00e2toon (\u00c9eretwatirritation unb\u00a9eetenftorung IwrauSgubringen. Hue^ liegt hier jene irrth\u00fcmlicheSluSetnanberrei\u00dfung beS(Gel;irn* unbS\u00ee\u00fccfenmarf\u00f4leben\u00f4 unb (Etnfperrung ber (Seele in\u2019S (Gehirn gu(Grunbe, welche wir fc^on einmal gu r\u00fcgen (Gelegenheit hatten. \u2014 3n ber $thcrabte enbXtc^ mu\u00df bte fematifehe \u00a3he\u00b0rt'e ftetS \u00bberfucht fein, gu otel auf 2lrgneimittel gu halten, w\u00e2l;renb boc\u00ee> bte (Er* fahrungen ber neueren unwt'berfprech\u00efich lehren, ba\u00df nu't 2lrgneien tnt (Grunbe gegen bte \u00a9eetenft\u00f6rung felbft toentg geleiftet werbe, foubern ba\u00df bte pfpchtfche Vehanblung ( worunter man aber ja nicht eine blo\u00df moralise ober gar bemonftratio*biateftifche gu oerj\u00eeehen hut) nebft ber S\u00eeegitlirung ber gangen \u00a3ebenSweife als bte \u00a3auptfache gu betrachten, unb bte pharmaceuti* fehett Mittel gro\u00dfenteils nur beib\u00fclfswetfe gu gebrauchen feien.\n\u00a9ol<he ober wenigj\u00efenS \u00e4hnliche ^Betrachtungen h\u00fcben fchon fr\u00fcher, hoch beutticher erjl in bt'efent ^uh^ubert, auf ben (Gebauten gef\u00fchrt, ben (Gruub unb \u00a9t\u00a3 be\u00f6 pfpcht'fchen (ErfranfenS in ber \u00a9eete fetbft gu fitzen. 2)te erften Verfuge gingen aber teiber neben bem 3hU oorbet. 9)?an gerieth t'n\u2019S (Ertrern, leugnete ben (Einflu\u00df ber phpftfd;en Vorg\u00e4nge auf bie pfpchi* fchen franfhetten gang unb gar, unb, was bte \u00a3auptfache, man fa\u00dfte bie \u00a9eele mehr nur im SWgemeinen unb felbft nur in ihren h^heren ^h\u00fctiglei= ten auf. 3m (Gegenfa^e gu ber fomatifchen Theorie gluubte man nun bei ber (Erfl\u00e4rung ber pfpd;ifc|en franfheiten gar feine sJ\u00eeaturnotwenbigfeit gufaffett gu b\u00fcrfen, unb leitete biefelben aus einer freiwillig eingegangenen Unfreiheit ab, welche bann nat\u00fcrlich ibentifch war mit einer Eingabe an baS 23\u00f6fe. 2)iefe Slnftcht fonnte ftcl) in ihrer Uebertrtebenhett nicht lange halten. \u00a3)emt erftenS fann baS phpjtfche Moment als ttvfache oon \u00a9eelenfranfhetten burch* aus nicht abgeleugnet werben, unb gweitenS ift pfpcbt'fcheS (Erfranfen nicht ibentifch mit \u00a9\u00fcnbigen. \u00a3>enn jebe \u00a9\u00fcnbe, jebcS Hafter gwav ift eine 2lb* normt't\u00e4t ber \u00a9eete, aber nicht jebe \u00a9eetenabnormit\u00e4t eine \u00a9\u00fcnbe. \u00a9ehr oiete \u00a9eetenfranfe f\u00f6nnen feiner erheblichen ntoralifchen, wenn aud; nur in* neren, Verfd;ulbung beg\u00fctigt werben, unb bie gr\u00f6\u00dften 23\u00f6fewt'd;ter werben nicht pfp^ifch franf. \u00a3)ie Therapie fonnte auch biefe Slnficht nicht confe* quent burchf\u00fchren, weil fte biefelbe gang auf moralifche Vefferung unb \u00a9tra* fen h\u00e4tte gr\u00fcttben m\u00fcffen, unb in bie gerichtliche ^fpchologte braute fte burch baS \u00a9chwanfenbe beS Vegrt\u2019ffeS ber Unfreiheit unb bie Unm\u00f6glichfeit, gwifchen ber Unfreiheit beS Verbrechers unb beS Traufen geh\u00f6rig gu unter* fcheiben, \u00a7altloftgfeit. (Ebenfo wenig wie in ber \u00a9\u00fcnbe ftnb bie \u00a9eelen* franfheiten blo\u00df in ber \u00c7etbenfchaftli^feit begr\u00fcnbet, obgleich bie \u00c7eibeufchaf* ten wichtige Urfachen unb fp\u00e4ter \u00a9pmptome berfetben werben f\u00f6nnen.\n2)er f arnpf biefer bet'ben 2lnftchten biente, wie \u00fcberall, bagit, bie SBahr* heit fetbft gu f\u00f6rbern. \u00a3)t'e burch benfelben ftd) herauSftellenbe Uebergeu* gung, ba\u00df bet'be ungen\u00fcgenb feien, f\u00fchrte gu anberweitigen 5theor^tt-fuchte jene tl;eil\u00f6 gegenfeitig gu ergangen unb \u00e4u\u00dferlich gu oerbt'nben, theitS burch ben an unb f\u00fcr ftch richtigen, aber unrichtig gebeuteten unb angewanb* ten (Grunbfafg ber (Einheit be\u00f6 SD\u00eeenf^en aufguheben. \u00a3)hne jebo^ mit einer ausf\u00fchrlicheren \u00fc)arftettung biefer Slnftchten gu befaffen, wenben wtr uns fogteich gu ben Veftrebungen ber neueren 3^1-\t-5\u00ab bief en macht ftch\noormiegenb ber (Gebaute geltenb, ba\u00df bie pfp^ifchen franfheiten franfheiten ber \u00a9eete felbft ftnb, ba\u00df fte aber nicht in ber geiftigen, fonbern tn ntebrt*","page":808},{"file":"p0809.txt","language":"de","ocr_de":"^fy4>o\u00eeogie unb sPft>c^iatrie^\t809\ngeren (St\u00e4ren berfe\u00ef^ert t^ren @t$ h^ben. Unb weit biefe \u00a9eelenfph\u00e4re ben (\u00a3(;arafter ber Unfreiheit, bed SCftangeld bed freien SBidend tr\u00e4gt, fo nennt man b\u00eee pfpchifche Trantfeit wold aud; ein unfretwtdtged ^rrefetn. 3m@anjen ftnb biefe Anftchten auch bie unfertgen, aber fte ftnb bt'dher mehr nur adgemetne Anftchten geblieben, nnb bie Hauptarbeit, ber fpeciede l\u00eeftach* wetd im (\u00a3mptriften, bte Anwenbung auf bad (grinjelne, ift nod) \u00fcbrig. (\u00a3d tarnt nict;t festen, ba\u00df ftch babet noch mancherlei Oifferenjen ^erau\u00e9jtetten werben. 3Bt'r geben \u00ee;ier bie S\u00eeefultate, ju melden und unfere \u00a9tubten bid* l;er gef\u00fchrt haben, in fo gebr\u00e4ngter T\u00fcr^e aid m\u00f6glich an.\n3n ber \u00a9pl;\u00e2re bed (deified (mir bewerten noch einmal, ba\u00df und ber \u00aeeift nicht etwad bon ber \u00a9eele Abgefonberted, fonbern nur eine (Sph\u00e4re berfe\u00efben ift) tonnen bte \u00a9ee\u00efentrantheiten ihren \u00a9i\u00a3 nid;t h\u00fcben, nnb bte alte Behauptung, ba\u00df ber \u00a9etft nicht ertrantcn tonne, h<*t in bt'efem \u00a9tnne t'hre bode 9\u00eeichtigfeit. \u00a9ine Abnormit\u00e4t beffelben aid Vernunft geftattet ftch n\u00e4mlt'd; nur aid 2\u00d6ahn ober aies \u00a9r\u00fcbelei, mag nun bie Urfacfye in einem f\u00fcnbhaften Seben ober in anberen \u00a9t\u2019nfl\u00fcffen liegen ; bie Abnormit\u00e4t bed gei* ftigen \u00a9ef\u00fchled aid Ueberfpannung, 9D?pjHcidmud ober aid \u00a9ewt'ffend* unb \u00a9ottlofigteit, nnb bte bed 2Bidend aid \u00a9\u00fcnbe unb \u00a3af\u00efer. Alte bt'efe Ab* norntit\u00e4ten tonnen nun jwar Urfa^en, unb ihet\u2019Iwet'fe felbft \u00a9pmptome ber \u00a9ee\u00efentrantheiten werben, fte ftnb ed aber nicht immer; benn felbft ber SBaljn ift teilt c^aratteriftif^ed \u00a9pmptom, t'nbem er etnerfeitd ohne \u00a9eelentranfhett h\u00e4ufig genug borfommt, anbererfet'td fehr btele 3*we ftd; $u 3biten t^red ^rantfeind unb ber galfd)f>eit ihrer (Gebauten beutlid) bewu\u00dft ftnb, fte aber nid;t lod werben tonnen. Btele 3rre ftnb fel;r gewt'ffen^aft unb gut. \u00a9tet* gen wir eine \u00a9tufe tiefer ^erab ju ber bon und fo genannten Berftanbed* fph\u00e4re. Auch in btefer ift fcfycn ber \u00a9i\u00a3 bed pfpdjifcfyen \u00a9rtrantend gefugt worben, aber ebenfatfd mit Unrecht. Oenn eine abnorme Stfy\u00e4tigtcit bed Berftanbed t'f\u00ef nocf> Wetter nid;td aid Oummheit, Borurthet'I, Aberwt^, Reicht* gl\u00e4ubtgteit; bie D\u00eeegelwibrigfet'ten ber \u00a9ef\u00fcl;le befielen in ad$u gro\u00dfer H^f* tigteit, \u00a9mpftnblic^feit, 3^o^^eit, \u00a9tumpfheit, bie ber SBidt\u00fcr in \u00a9tgenftnn, Oodf\u00fchnheit, Herrfc^fudjt, 2Biflendfdjw\u00e4c$e, Unentfd;Ioffenheit, bie bed \u00a9e^ m\u00fcthed (f\u00fchlend unb S\u00dfodend) in attju heftigen ober gar $u geringen \u00a9e* nt\u00fcthdbewegungen unb bor Adern in ben Scibenfdwften. Ot'e Iner aufge* g\u00e4lten 3\u00abp\u00e4nbe unb \u00a9igenfdwften tomnten aderbingd nod; weit I;\u00e4ufiger aid bie ber geizigen \u00a9p^\u00e4re ben \u00a9eelenfrant^eiten ju; beffen ungeachtet machen fte bt'efe immer nod) ntc^t aud. \u00a9ie tonnen audj bei gefunbem (wenn aud; nitht normalem) \u00a9eelenleben beftehen, unb f\u00fchren an unb f\u00fcr ftd) burc^* aud nid;t nothwenbig $ur \u00a9eelentrantheit. 3Bt'r ftnb fomit angewt'efen, ben eigentlichen H^^b ber pfpthifchen ^rantheit noch eine \u00a9tufe tiefer, alfo in ber finttlichen \u00a9ph\u00e4re bed \u00a9eelenlebend ju fuc^eu-\nUm nun einen geh\u00f6rigen \u00a9tanbpuntt ju gewinnen, muffen wir und bor Adern berft\u00e4nbigen, welche (\u00efrfcheinungen ber \u00a9innlichfeit eigentlich aid tr\u00e4nt* hafte gelten foden. SBt'r werben am leidjteftett ju einer tlaren \u00a9inftcht ge* langen burt^ eine Analogie bon ben phpftfdjen Trautheiten. 23ct einer SD\u00eeenge bon ^erbenjuf\u00e4den bewerten wir, ba\u00df ber \u00a9i$ ber Trautheit ntd;t urfpr\u00fcnglt'ch bad 9?erbenfpftem, fonbern ein anbered \u00a9pf\u00eeent ober Organ ift, bie ^erbenh\u00e4ute, bad 33Iut, bie Seber, \u00aeefd;w\u00fclf\u00eee ader Art. Oie \u00a9pm* ptome, weld;e ftch hter \u00a9thuterj, 3uefung, Z\u00e4hmung u. f. f. tunb geben, ftnb blo\u00dfe \u00a9rfcheinungen bed TOtleibend, unb bie an ftch gefunben Serben wirten nur fo, wie fte inSBc^ug auf ben fremben Sietj ihrer 9?atur nach wirten muffen. 3Son folchen ^erbenlet\u2019ben unterfd;eibeu wir aber wohl bie etgent*","page":809},{"file":"p0810.txt","language":"de","ocr_de":"810\t\u00fff^ologie unt> \u00fffydjiatrte*\ntid)en ^eroentrantheiten, fotche, bie in einem Trantfein beS \u00c7nrnS unb 9?er* oenfpffem\u00f6 fe\u00efbft beruhen, als ibiopathiffhe. Raffelte 23erhdltniff finbet nun auch bei ben Slffecttonen ber \u00a9inntichteit (Statt. (\u00a3$ iff teineSmegS immer auf eine \u00a9eetentrantheit $u flie\u00dfen, menn mir fc^etnbar normmibrige (\u00a3r* Meinungen in ber ffnnltchen \u00a9eete bemerten. 23ei Trautheiten beS T\u00f6rperS, unb namentlich be\u00f6 (Gehirns unb beS sJ?er\u00fcenfpffem\u00f6 ift biefetbe n\u00e4mlich ebenfo menig immer felbff traut, als im obigen 23eifpiete bas 9?eroenfp* ftent, fonbern fte mirtt ihren \u00a9efe^en gern\u00e4ff fo, mie ffe bei einem folgen phpffffhen 3uffanbe mirfen muff. Sltferbing^ treten habet oft auffalienbe un* gewohnte GFrfcpeinungen auf, aber bie \u00a9eete mirtt in ihnen immer noch nor* mat, unb baS^robuct erffheint nur normmibrig entmeber megen feiner Uuge* m\u00f6hnlid)teit ober S\u00e4fftgteit ober meil ber eine gactor abnorm ift. die \u00a9ee* lenff\u00f6rungen biefer 2lrt nennen mir fpm^>atl>ifc^e ober fpmptomatifche (auf eine Untertreibung beiber tonnen mir fein (Vernicht legen), ba baS ei* gentliche Tranffein nidjt bie \u00a9eete betrifft. die ibio^at\u00c7ifc^en \u00a9feien* ff\u00f6rungen aber ftnb bie eigentlichen \u00a9eelentrantheiten. \u00a3ier iff bie \u00a9inntichteit felbff traut; baS (\u00a3harafteriftifche berfetben iff baher, baff 23e* muff tfein , 23orffellungSoerm\u00f6gen , finnticheS \u00a9ef\u00fchl unb drteb fich auf gembffntic^e, normale, duffere ober innere D\u00eeeije anberS oerhalten, als im gem\u00f6hntichen 3uffanbe. ^er gactor, melier an bem norrnmibrigen pfpd)iffhen ^robucte fdjulb iff, iff Iffer bie \u00a9eete felbff. \u00bbdie \u00a9eele tann fa nicht tr\u00e4nt merben,\u201c tmre ich/ unb fo h\u00f6rt man \u00fcberhaupt bie \u00a9omatiter reben, menn fie nic^t SD\u00eeaterialiffen ftnb. 3$ fe^e aber in biefem (\u00a3inmurfe nichts als eine 23ehauptung, bie auf mi\u00ab* t\u00fcrtidjen philofophifd)en \u00a9a^ungen beruht, benn ein empirifcper 23emeiS bef* fetben iff noch nie geliefert morben. 2l\u00abeS, maS mau fagen tonnte, mar, bie \u00a9eele fei g\u00f6ttlichen UrfprungS -- aber ber \u00a3eib iff eS ffcherltd) nicht mentger, unb bann: bie \u00a9eete tonne nicht tr\u00e4nt merben, met'l ffe fonff auch fferben muffe, ffe fei aber betannttich unfferblich. 2\u00d6ir brauchen uns ^tebei auf bie, in unfere S\u00d6iffenfdjaft ntc^t ffreng geh\u00f6rige, grage oon ber Unfferb* lichfeit gar nicht einjutaffen, obmoht mir hinl\u00e4nglich angebeutet haben, mie mir baoon benten; aber mo ffeht benn gefchrieben, itnb mer tarnt eS bemet* fen, baff bie \u00abtt\u00f6glicpteit beS (\u00a3rfrantenS abfotut bie ^othmenbigteit beS \u00a9terbenS nach ffch siehe? \u00a9tirbt ber Seib etma beffhalb, meil er ertranten tann? aber eS fferben Seute, bie ihr \u00a3eben lang nicht tr\u00e4nt maren. Ober mtrb er tr\u00e4nt, meil er fftrbt? 2lber eS giebt eine SD\u00eeenge Trautheiten, bie immer miebertehren b\u00fcrften unb hoch an ffch nie ben \u00a3ob $ur f\u00c7o\u00efge haben m\u00fcrben, menn beS Sttenfdjen SebenSjeit nicht ohnehin aus m\u00fcrbe, das \u00a9terben iff ja hoch ffcherlich nicht bie nottjmenbige golge oom Trantfein, fonbern auf biefeS folgt nod) oiet h\u00e4ufiger \u00aeefunbheit. Unb menu ich nun aud; mirtti^ auf bie Unfferbli^teit eingehe, unb behaupte, bie \u00a9eete ff erbe tro^ ihres TrantfeinS nicht, fonbern jebe \u00a9eete genefe mteber oon ihrer Trantheit, eS fei nun f^on m\u00e4hrenb beS Gebens ober im \u00a9terben (im ge* m\u00f6hnlt'chen \u00a9inne), mer mill mir benn ba etma\u00f6 ermibern? 2)ocp moht ni^t bieS, baff ffe nun oom tr\u00e4nten T\u00f6rper befreit fei, benn baS iff eben ber gragepuntt, unb ich fagen, bie \u00a9eete metamorphoffre ffch im 5lobe felbff, unb ffreife baS Abnorme ab. Ober iff e\u00f6 bie Depnition oon Trant* heit, bie entgegenftehen fo\u00ab? 2lber eine d\u00e9finition oon Trautheit, mel^e bie \u00a9eete oon ben Trautheiten auSfdffiefft, iff eben fetbff fchon bloff oon ben leiblichen Trautheiten abffrahirt, unb nicht g\u00fcltig. SUfo glauben mir unb fe^en: die \u00a9eete tann traut merben.","page":810},{"file":"p0811.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fff9$o\u00efogte ^f^tatne*\t811\n2iber ke\u00dfren mir Steher gum SSerfoig unferer 2)ar\u00dfettung gur\u00fccf. \u00a9o* mte bie blo\u00df fpmpatbifc\u00dfen Neroenieiben iet'c\u00dft in tbt'opat\u00dfifc\u00dfe \u00fcbergeben, unb tuante gormen giet'c\u00df oon Anfang an gmifc\u00dfen beiben fc\u00dfmanken unb gemifferma\u00dfen bet'be\u00f4 jugletc^ ftnb, fo giebt e\u00f4 auc\u00df tn ben \u00a9eeien\u00df\u00f6rungen foic\u00dfe Ueberg\u00e4nge. &enn mtr aifo tnt ^oigenben ber 2)ar\u00dfeiiung megen bie eingeinen Strten unter bt'efe jw>et (Gruppen auflt\u00dfeilen, fo barf man babei me oergeffen, ba\u00df bt'efe\u00efben tn ber Natur ntc\u00dft immer fo \u00dfreng au\u00f4einanber ge\u00dfaiten ftnb, unb ba\u00df tn ber S\u00d4tr\u00efbtc^fet't manche gorm na\u00dfe an bte anbere \u00dfin\u00dfret'ft ober gar tn fie \u00fcbergebt.\n\u00fc\u00dftr geben nun etma\u00f4 n\u00e4\u00dfer auf bte\u00a9ac\u00dfe ein, unb beginnen mit einer \u00a9kiggirung ber \u00dfauptf\u00e4c\u00dfitc\u00df\u00dfen Wirten ber fpntpat\u00dfifc\u00dfett \u00a9eeien\u00df\u00f6run* gen. Eine ber $em\u00f6bniic\u00df\u00dfen \u00a9eeien\u00df\u00f6rungen ift ber \u00a9cbmer5, oon mei* c\u00dfent, fomte oon ber S3emu\u00df tt0figfeit, mir jeboc\u00df ft\u00dfw fr\u00fcher be\u00f6 Weiteren ge\u00dfanbeit haben. \u00a3)oc\u00df haben totr \u00dft'er noc\u00df kurg be\u00f6 \u00a9 c\u00df mt'nb ei\u00f6 gu erm\u00e4hnen. Unferer Stuftest nach beruht berfeibe auf einer ^rrabiation ber burch brebenbe Nht\u00f6keibemegung entftebenben \u00a9enfationen im Ek\u00dftrne. 2)ie einfaebfte 5Xrt i\u00df baber bte bet mtrk\u00fcc\u00dfer 2)re\u00dfbemegung erfoigenbe, bann bie 00m fe\u00dfneflen S3emegen ber \u00a9egenftanbe um un\u00f6 herum, mobet bte 2iu* genmu\u00f6kein eine kret\u00f6f\u00f6rmige Nac\u00dfbemegung machen, fobann feib\u00df bie ein* gebilbete be\u00f6 gaflen\u00f6 beim \u00a9eben tu bie \u00a3t'efe; in alien g\u00e4tien ftnbet, je nachbem ba\u00f6 (Gehirn bi\u00f6ponirt ift, ma\u00dfrfe\u00dfeinite\u00df eine Nachahmung ber rott* renben SNn\u00f6keiempftnbungen im Neroenprincipe be\u00f4 Ek\u00dfint\u00f6 \u00a9tatt, moburch guie$t bte Empf\u00e4nglichkeit be\u00f6 \u00a9e\u00dfirn\u00f6 f\u00fcr \u00e4u\u00dfere Einbr\u00fcche gang erXifc^t, unb nach oorbergegangenen fubjectioen \u00a9inne\u00f6entp\u00dfnbungen S3emu\u00dfUoftgfet't eintritt. ^n ber \u00a9p\u00df\u00e4re be\u00f4 23or\u00dfeiiung\u00f6oerm\u00f6gen\u00f6 haben mir au-\u00dfer ben\tber SBiinb\u00dfeit, Taubheit, \u00e4n\u00e4ft\u00dfe\u00dfe unb ber fc^ott fr\u00fcher\nbefproe\u00dfenen \u00a9eb\u00e4c\u00dftni\u00dffc\u00dfm\u00e4c\u00dfe befonber\u00f6 folgenbe \u00a9t\u00f6rungen gu bemerken: 1. \u00a3)ie \u00a9inne\u00f6t\u00e4ufc\u00dfungen. 2Son einer SXrt berfelben, meie\u00dfe man f\u00fcgiie\u00df 3\u00fc\u00abfionen nennen kann, haben mir fchon in bem 2tbfc\u00dfnitt \u00fcber ba\u00f6 33or\u00dfet(ung\u00f6oerm\u00f6gett gebrochen. ipier meinen mir nun btejent'ge Sirt, meie\u00dfe auf krankhafter St\u00df\u00e4tigkett ber \u00a9inne\u00f6neroen beruht unb barin beftebt, ba\u00df ba\u00f4 \u00ffrobuct biefer krankhaften \u00a9inne\u00f6t\u00df\u00e4tigkett beut Patienten fo er* feheint, ai\u00f4 m\u00e4re bte Emp\u00dfnbung burch bie Affection be\u00f6 \u00a9t'nne\u00f6 oon einem reeflen \u00e4u\u00dferen \u00a9egen\u00dfanbe ergeugt. 2\u00d6ir nennen btefe S\u00efrt \u00a9inne\u00f6t\u00e4u* fchungen \u00a3aiiucinationen. 3b*e Urfache i\u00df entmeber etn blo\u00df p\u00dfp\u00dffc\u00dfer Neig, melier an ben Urfprung\u00f4fte\u00ef\u00efen ber \u00a9inne\u00f6neroen im (Gehirne ein= mirfenb ercentrifc\u00dfe Empftnbungen gur goige bat, unb ba\u00f6 ^nbiotbuum gur Siu\u00f4maiung ber Emp\u00dfnbung in eine 33or\u00dfe\u00fcung beftimmt, mobei e\u00f4 bann auf bie n\u00e4heren Umfb\u00e4nbe antommen mirb, befonber\u00f6 auf ben \u00a9eeten^ unb 23ifbung\u00f4guftanb be\u00f4 ^abiotbuum\u00f4, ob baffelbe fote\u00dfe SBahrne\u00dfmungen f\u00fcr objectioe ober f\u00fcr fubfeettoe \u00df\u00e4lt. iDber e\u00f4 ij\u00ee nur eine jbarfe franf\u00dfafte Erregbarkeit be\u00f4 (\u00e0ebirn\u00f4 gu ercentrifc\u00dfen \u00a9enfationen, eine 2irt ^rampf^ bi\u00f4pofttion beffeiben gegeben, unb irgenb ein 23orfte\u00fcung\u00f6b\u00dcb trifft mit bte-fer gerabe fo gufammen, ba\u00df e\u00f4 fie ai\u00f4 Neig gnm ^lu\u00f6brnc\u00df unb \u00dfiemit fo^ aieie\u00df etn oo\u00fcji\u00e4nbige\u00f6, \u00e4u\u00dferit^ erf^einenbe\u00f6 23\u00dcb gu 2Bege bringt, fomt'e bet Eonoui\u00dfbtiit\u00e4t, beim SBett\u00f6tang u. bgi. eine iet'fe intenbirte S3emegung fogiete\u00df Urfache merbett kann, ba\u00df gerabe biefe N\u00eeu\u00f4ke\u00efpartte krampfhaft er^ griffen mirb. 2inber\u00f4 ai\u00f4 auf eine biefer beiben Wirten l\u00e4\u00dft ft^ ba\u00f6 3\u00abftanbe* kommen biefer Ph\u00e4nomene mobi fc\u00dfmer\u00fcc\u00df oor\u00dfeiten, obgiet'c\u00df bie \u00a9a^e noe\u00df oieifae\u00df bunket bieibt unb meiter erforfe\u00dft merben mu\u00df. 5lber man mu\u00df ba* bet ^iiie\u00f6 mo\u00dfi au\u00f6fc\u00dfetben, ma\u00f6 nie\u00dft mirkiie\u00df \u00a9inne\u00f6t\u00e4ufc\u00dfung i\u00df, fo g. S3.","page":811},{"file":"p0812.txt","language":"de","ocr_de":"812\t^ft)$o\u00efo$te mtt> ^fyrfnatrte*\nwenn ein 3rrer ttt einer ^Serfon ober in einer f ch warden $a$e ben Teufel geht, fo ift btes? feine \u00a9imte\u00f6t\u00e4ufchung, fonbern, inbern er glaubt, ber Teufel ^abe biefe \u00a9egalt angenommen, |at er nur feinen Sahngebanfen auf ein iDbject bezogen, ba\u00f6 an unb f\u00fcr geh oon t'hm richtig mafjrgenommen wirb. 2) 2)e* lirium. T)tefe<? unterfcheibet ftch oon ben \u00a9tnnes?t\u00e4ufchungen baburch, bag bei biefen wtrflt'che Affection ber @innes?th\u00e4tigfett, wenn auch ercentrifche, fub* jectioe ftatt^at, w\u00e4hrenb im Delirium bie innere reprobuctioe Th\u00e4ttgf eit bes? \u00a9ehirn\u00e9, bie (Erzeugung ber \u00a3irnbilber soor^errfc^t. Seicht bie \u00a9t'nnes?t\u00e4u* fchung, fonbern bas? Telirtunt iff batyer ein Traumen im Sachen. SD2eif\u00eeen\u00f4 $war werben bie \u00e4ugeren \u00a9egeng\u00e4nbe habet unbeutltch ober gar nicht perci^irtr unb im \u00a9an$en ftnbet bego weniger ^Delirium \u00a9tatt, je mehr bie pertpherif\u00e7hen Heroen noch wirffam gnb, baljer hpbrocephalifche $tnber, fobatb ge aufh\u00f6rert $u erbrechen, anfangen ju beliriren. 2lber bie \u00e4ugeren \u00a9tune f\u00f6nnen habet auch offen fein, unb Vergeltungen gew\u00e4hren, unb ber $ranfe wirb nur burch feine inneren Traumgebanfen fo be^errfc^t, bag er geh benimmt, a\u00efs? ob jene gar nicht erigirten. \u00a7ter a\u00effo ig jenes? ^r\u00e4bominiren oon Traumibeen, bas? wir bei einer anbern \u00a9elegenheit erw\u00e4hnten, unb bas? bem ^nbiot'buum bie SD\u00ee\u00f4g\u00efichfeit benimmt, geh mit ber 2lugenwelt in bas? entfprechenbe Verh\u00e2\u00eftnig 5U fe^en. T)a$ Delirium f\u00f6nnen wir bafwr bezeichnen a\u00efs? Traumleben, weites nicgt burch \u00a9ch\u00efaf, fonbern burch tranf^eiten herbeige* f\u00fchrt ig. T)tefe ^ranffetten muffen nat\u00fcrlich einen \u00a9efnm^uganb fe$en, welcher bem beim gew\u00f6hnlichen Traum \u00e4hnlich ig. \u00aeie gnb : \u00a3irnentz\u00fcnbun* gen, Tpphen, eranthematifche unb manche anbere gieber, \u00a9\u00e4uferwahngmt, $u* weilen auch \u00a3pgerte unb ba$ \u00a9tabium nach bem epi\u00efepttfchen S\u00efnfa\u00ef\u00ef. 2\u00efu<h bie Vergiftung burch \u00ff\u00eearcotica unb bie h\u00f6heren \u00a9rabe bes? 9\u00eeaufches? fann man hieher rechnen. S\u00fc\u00dfte ber Traum, fo fann auch ba$ Te\u00efirium in entfpre* chenbe \u00a7anb\u00efungen \u00fcbergehen, wooott bas? faute Te\u00efirtum ber Anfang ig. T)ie \u00a9pmptome bes? Teltriums?, feine pfpchighen (\u00a3rfcheinungen f\u00f6nnen, einzeln ge* nommen, biefelben fein, wie beim Sahngnn; btes? bewetft aber nicht, bag ihre Urfa<he, ber $ranfheits?proceg berfe\u00efbe fei, benn auch tu anberen ^ranfhet'ten f\u00f6nnen biephpgologtfchenguncttonen in ganz \u00e4hnlicher Seife abweichen, obwohl bie oeran\u00efaffenbe Urfache eine anbere ig. geh erinnere nur an bie oft h\u00f6$g fchwiertge Unterghetbung, ob ^opffpmptome oon ^tethora ober oon V\u00efut\u00efeere bes? \u00a9ehirnS, oon wahrer gongegton ober oon fpmpathighf* S\u00eeeijung he^ fommen. 3) Tern Te\u00efirtum nahe geht ber \u00a9tupor in benfe\u00efben unb \u00e4hnlichen \u00dfranfheiten, aber er ig fchon fein Traum mehr, unb auch wofg Zu unterfchetben oom \u00a9opor; er ig weher \u00a9chlaf, noch Vewugt\u00efoggfett, fon* bem nur etn auf $erabgtmntung bes? \u00a9ehimteben\u00e4 beruhenber Mangel an \u00a3t'rnbi\u00efbern unb baburdj an lebhaften Vorge\u00ef\u00efungs?affociationen ; er ig acut, wa$ bie phpgfch bebtngte h^he \u00a9eb\u00e4chtntgfchw\u00e4che chrontfch ig. 4) $ranf* haftet Traumleben aus? franfhaftem \u00a9ch\u00efaf entgehenb. lieber geh\u00f6rt ber ?\u00eflp, eine f rauf hafte Vergr\u00f6gerung oon abnormen Smpgnbungen im \u00a9ch\u00efaf in ber Traumoorgeflung, unb ber \u00a9omnambu\u00efts?mus?, oon bem wir fchon fr\u00fcher fagten, bag er nicht ein gew\u00f6hnlicher intengoer Traum fei, fonbern bag er auch eine, wohl fchon in bem ooraus?gehenben \u00a9ch\u00efaf erzeugte, augergewohn\u00efiche Umgimmung im phpgghen Men ooraus?fe$e unb mit geh f\u00fchre.\n3n ber \u00a9ef\u00fchl\u00f6region h^en wir oorerg a\u00efs? bie gew\u00f6hnlichen \u00a9r* fcheinungen ju erw\u00e4hnen bie manntchfa\u00efttgen \u00a9ef\u00fch\u00efe be6 Uebe\u00efbeftnbens? bet ben oerfehiebenen tranfheiten. \u00a9pectett heroorjuheben gnb aber befonbers? fo\u00efgenbe : 1) bte abwechfe\u00efnben \u00a9ef\u00fch\u00efe unb Saunen ber \u00a3ppochonbrifchen unb","page":812},{"file":"p0813.txt","language":"de","ocr_de":"spfpdjotogte mtb ^fpdjiatrte*\t813\njterifchen, fowie noch manche anbere 9tegefwibrigfetten ber \u00a9ef\u00fchfe, welche aud oerfcht'ebenen ^\u00f6rperftimmungenheooorgehen, $.23. ber 9)?ifjmuth berDrunf* f\u00e4lligen u. f. f. 2) Sfffectionen ber \u00a9eefe burch bte \u00a9efchfechtdfph\u00e4re, wohin bie \u00a9eruafmanie, afd ^pmphomante unb \u00a9atpriaftd, unb bte oerfchtebenen \u00a9ef\u00fcf\u00eee unb Drtebe in ber ^ubert\u00e4td* unb \u00a9chwangerfchaftdperiobe, ber \u00a9tehf*, 23ranbftiftungdtrieb unb anbere geh\u00f6ren. (\u00a9. bet ben \u00a9ent\u00fcfy#* bewegungen ben 2lbfchnitt non ber Siebe.) 23et a\u00ef\u00efen btefen Trieben ftnb bte 3nbioibuen einem oon fbrper\u00efichen 3uft\u00e2nben entf\u00eeehenben heftigen \u00a9ef\u00fc\u00ef)I unb Verfangen unterworfen, wefched mit fo\u00efcher \u00a9tarte auf bte \u00a9eefe wirft, baf? biefe bie gr\u00f6\u00dfte Unruhe unb \u00dcXuaX er\u00efetbet, fo fange jene nicht befrtebigt ftnb.\n2Bad enb\u00eftc^ bte fpmpathifchen \u00a9torungen bed Drt'ebed unb SBewegungd* branged anlangt, fo geh\u00f6ren einige ber foeben angef\u00fchrten formen jug\u00efeich auch hteher; ferner bie \u00a9rfchetnungen bei \u00a7pbrophobifchen, welche um ftch betften, t'nbem fte fefbft \u00a7unbe $u fetn glauben. Da bad \u00e4Buthgift eine befon* bere 23e$t'ehung $u ben \u00a9<$fing* unb $auwerf$eugen hat, welche burch baffe\u00efbe in \u00c4rampf oerfe^t werben, fo mag bei gelinberer 3\u00eeei$ung in beren Heroen bte \u00a9eele fefbft $um 3\u00e4huefnirfchen unb Vetften angeregt werben, unb biefer Drieb, in Verbinbung mit ber ohnehin anhaftenben Vorfteffung bed \u00a3unbed, welker burch feinen Vif? Urfacbe bed 3#anbed war, fann wohf fyt unb ba bie VorfMung erzeugen, fefbft ein beiffenber \u00a7unb $u fetn. 3um Stfw\u00dc geh\u00f6rt $u ben fpmpathifchen \u00a9t\u00f6rungen bed Driebed auch bte trunff\u00e4fft'ge Rohheit unb t S\u00dfifbhett- 2Bir muffen $u ihnen aber noch ein paar befonbere formen rechnen, bte oon jeher ot'ef \u00a9chwiert'gf ett in ber \u00a9rff\u00e4rung gemacht haben, n\u00e4mft\u2019ch ben Veitdtan$ unb bie ^atafepfie, unb bte oielfacpen Variationen, in welken bt'efefben auftreten. Vettdtan$ unb ^atafepfte oerhaften ftch \u00e4hnlich wte Son\u00bb oufftonen unb \u00a9tarrframpf. Vet'rn Veitdtan$e (fowopf partieffen aid aftge* j meinen) ift etn heftiger pfpcpifcher 9\u00eeet$ $ur Dhattgfeitd\u00e4ufierung wehren ober otefen, gewiffen SD\u00eeudfefpartten oorftehenben, \u00fcfteroenorganen oorpanben, wefcpe ed aber nicht $ur wirffichen f\u00f4rampfbewegung bringt, fonbern\u2019r\u00fcdw\u00e4rtd auf bie \u00a9eefe, auf ben Vewegmtgdbrang wirft, unb biefcn unwiberftehfich $ur wirffichen 2fudf\u00fchrung jener ^Bewegungen hinreift. Die SStfff\u00fcr ift fneburch theild gan$ audgefchfoffen, theild begt'ebt fte ftch oon felbft mit in ben \u00a9trubef hinein, \u00a9o entfteht jened wunberfiche \u00a9ernifch oon wtfff\u00fcrft\u2019cher unb unwiff* f\u00fcrft'cher ^Bewegung. SBt'e beim Vettdtanje mehre 9)?udfcfpartien abwechfefnb wt'rfen, fo ftnb bei ber fatalepfie eine 2fn$ahf oon 9ttudfefn in fortw\u00e4hrend ber ununterbrochener Dh\u00e4tigfeit begriffen. Die ^atafepfte iff nicht Z\u00e4hmung, fte iff aber auch nicht \u00a9tarrframpf, benn bte 2ttudfefcontraction, in welcher ber patient pf\u00f6fcft'ch befangen bfeibt, hatte in ihrer \u00a9ntftehung einen pfpcht'fchen \u00a9runb, bte 2p?udfefn ftnb nicht ftarr, fonbern btegfam, unb bie \u00a9lieber faffen ftch mechanifch leicht in eine anbere Sage bringen. 3\u00ab ber ^atafepfte wie im \u00a9tarrframpfc hat t'rgenb eine \u00c4ranfhet\u2019tdurfache bte gefammte motortfche 9ier* \u00ce oenth\u00e4tigfeit afftcirt, aber bei ber erfien iff bad S\u00eeefu\u00eftat nicht tonifier \u00e9rampf, fonbern auch ^ter toirft bie 5\u00eeeroenrei$ung r\u00fctfw\u00e4rtd auf bie \u00a9eele, unb $wingt fte, ftch auf biefe Sftudfefcontraction $u concentriren unb bartn $u oerharren. Diefe \u00a9efangengebung an bie -IKeroenth\u00e4ttgfett iff auth bie Urfache, wefhafb, wenn man bie \u00a9lieber in eine anbere Sage oerfe^t, bte Heroen auch biefe 9\u00cf\u00cfO* biftcation in ihrer Dh\u00e4tigfeit auf bie \u00a9eefe \u00fcbertragen, unb fte $wt'ngen, wt'e= herum in biefer neuen Dh\u00e4tigfeit $u oerharren. Nat\u00fcrlich muf burch bie tranfheitdurfache immer bad \u00a9ehtrn fefbft in einen 3\u00abftanb oerfe^t fetn, in welchem ed f\u00fcr fein anbered S\u00dftrfen f\u00e4hig iff; bad VorjMungdoermbgen iff w\u00e4hrenb beffefben oermuthfich auf eine einzige Vorfteffung bef^r\u00e4nft. Diefe","page":813},{"file":"p0814.txt","language":"de","ocr_de":"814\t^Mologie \u00fffir\u00f4tatrie*\nunfere Krfl\u00e4rung m\u00f6ge eingwet'len nurbaju bienen, ben \u00a9pmptomen biefer Hranf* fetten ihre geh\u00f6rige phpgologifche \u00a9tellung j\u00ab \u00bberraffen; eine geggellung beS VSefenS berfelben w\u00fcrbe eine ausf\u00fchrliche SB\u00fcrbt'gung ber \u00a9efammtfumme fowohl ber \u00a9pmptome als ber Urfac^en erforbern, wo$u hier ber \u00a3>rt nicht ig. UebrigenS wirb hoch fc^oit je$t ber \u00a9runb Har, warum btefe HrankheitSformen im \u00a9anjen fo feiten oorfommen. @ie ftnb n\u00e4mlich 3D\u00eeif(^ltng\u00f4^ unb 3u>itter* formen oon\tunb ph9ftfc^en Str\u00e4ngten, unb bringen eS baher, wie\nalle biefe in ber Statur, feiten ju ooller 21uSbtlbung. \u00a9ie abortiren baher als folche meiftenS im Heim, ober fragen in anbere formen um, cntweber in Kpi* \u00efe^fte, Konoulgonen unb \u00a9tarrframpf, ober in Sfanie unb SD\u00eeonomante, mit welchen ge benn auch \u00f6fters complictrt (tub. \u2014 \u00a3)aS Stadium maniacum post epilepsiam ig ebenfalls eine fpmpathighe \u00a9eeleng\u00f6rung, unb bilbet ben Ueber* gang oon ber Kpilepge $ur iobfucpt.\n3u ber klaffe biefer \u00a9eelenft\u00f6rungen k\u00f6nnen wir enblich auch noch ben Kretinismus rechnen, wenn berfelbe nicht fowohl angeboren, als erworben tft. \u00a3)enn bei bem gan$ unb gar angeborenen, gleich oon Anfang an ftcf> beut\u00bb\u00ab lieh jeigenben, ig, fowt'e bei ber \u00a3irnarmuth, bie \u00a9ee\u00efe felbg fchon f\u00fcrnmer* lieh entwickelt, unb wirb alfo nicht erg oont H\u00f6rner aus geh\u00f6rt. \u00a3)er erwor* bene Kretinismus bagegen, ber ftch erg im ^weiten, britten 3ahre, ia feftg uo<h fp\u00e4ter jeigt, ig eine Kntartung beS Sfenfchen, welche erft burch \u00e4ugere, $war noch unbekannte, aber hoch im 3ufammenwirken oon SebenSweife, Krjiehung, ^Boben unb Hlirna begr\u00fcnbete, Urfachen erzeugt wirb, wenn babei auch aller* btngS eine gewiffe Anlage mit in\u2019S \u00a9piel kommt. \u00a3)ie oerminberte SebenSener* gie beS \u00a9ehirnS fyat ntt'nber lebhafte Vernehmungen unb Vergeltungen, gumpfere \u00a9ef\u00fchle, tr\u00e4gere Bewegung (nat\u00fcrlich S\u00efHeS relatio) unb bamtt ju* fammenh\u00e4ngenbe \u00a9t\u00f6rung ber h\u00f6heren Verrichtungen, fowt'e mehr ober mtnber fr\u00fchen \u00a3ob jur f\u00c7olge. Das \u00a9ehirn wirb $unt \u00a3>emmnig f\u00fcr bie VSeiterent* wicflung ber \u00a9eele, weil eS biefer nicht willf\u00e4hrig genug \u00a9toff $ur Uebung bietet.\nVtSher h^ben wir biefenigen fpmpathifchen \u00a9t\u00f6rungen ber \u00a9innltchfeit aufgef\u00fchrt, bereu Urfache im $h9f\u00cf\u00cf<W Hegt. KS ig aber augenfcheinlich, bag auch bie h\u00f6heren \u00a9eelenfph\u00e4ren \u00e4hnliche VJirfungen m\u00fcffen auS\u00fcben f\u00f6nnen. Jpieher fann man bie Kfftafe j\u00e4hlen, wo burch Vegeigerung unb Kraltation ber Chantage baS VorgellungSoerm\u00f6gen unb ftnnliche \u00a9ef\u00fchl fo fehr in 21n* fpruch genommen werben, bag ber enf<h gar nichts mehr oon ber Slugenwelt wetg. fiebrigere \u00a9rabe hieoon gnb bie Vertiefung unb bie bamit jufam* menh\u00e4ngenbe 3ergreuung. 3\u00ab groge Nachgiebigkeit beS VSillenS l\u00e4gt leicht bie ftmtlichen \u00a9ef\u00fct>le unb Triebe, fowie ein tr\u00e4umerifcheS VSefen, Vegetiren in Vorgellungen, auffommen, fo bag biefelben jule^t \u00a7u groger \u00a9ewalt ge* langen, unb eine gewiffe \u00a3errf<haft \u00fcber ben \u00a9eig auS\u00fcben. gurtgt, \u00a9chreden, greube, 3orn, fur$ alle \u00a9em\u00fcthsbewegungen in h\u00f6heren \u00a9raben bewirfen eine momentane fog. \u00a9inneSoerwtrrung, n\u00e4mlich ein \u00a9totfen im freien glug ber Vorgellungen, ein Unoerm\u00f6gen geh\u00f6riger Vernehmungen, unb juweilen o\u00f6Htgen Mangel beS gegeng\u00e4nblichen VewugtfeinS, ber Vefonnenheit, wo ge nicht burch phpggh* Sirfung o\u00f6Hige Vewugtloggteit $ur golge haben.\nV$ir fommen nun ju ben ib io path if then \u00a9eeleng\u00f6rungen, bie eigent* liehen \u00a9eelenfranfheiten. SSie fchon bemerkt w\u00fcrbe, fo begeht ihr we* fentlicher Unterfdtjieb oon ben fpmpathifchen barin, bag bei biefen bie \u00a9inn* liShkeit felbg noch gefunb ig, unb ben phpgfchen unb utoralifchen, wenn gleich abnormen, King\u00fcffen gem\u00e4g, alfo normal wirkt, bei ben \u00a9eelenkranfheiten aber felbg frank ig, unb in Vejug auf jene King\u00fcffe nicht mehr wirft, wie ge","page":814},{"file":"p0815.txt","language":"de","ocr_de":"sJ5fd$oIogte unb ^fychiatrte*\t815\nwirfen fo\u00dfte. 33ei jetten oerfchwinbet bie (St\u00f6rung, fobalb jene (Srtnpffe oer* fchwunben ftnb, bet bt'efer l\u00f6nnen jene \u00a9tnpffe $war al$ Urfachen gewirft haben, fte f\u00f6nnen aber wieber oerfchwt'nben, ohne bafl bte \u00a9eelenprung oer* fchwinbet. 2Bte bet ben f\u00f6rderlichen \u00aeranfheiten bte \u00a3ebenoth\u00e4tigfetten etne\u00e4 \u00a3)rgane\u00f6 ober \u00a9dffeme\u00f6 eine falfche, einfeitige Dichtung nehmen, unb baburch $u etnanber in etn fallet? S\u00dferh\u00e4ltnt'h fommen, fo auch bte einzelnen ftnnltchen \u00a9eelenth\u00e4tigfeiten tu ben \u00a9ee\u00efenfranfheiten. \u00a9etfftge fowohl al\u00f6 f\u00f6rderliche Qh'nwtrfungen bringen bann tn bt'efen nicht mehr bte gelohnten (\u00a3rfchetnungen heroor, e\u00e9 entffehen anbere 23orffe\u00dfungen, anbere \u00a9ef\u00fchle, anbere Triebe, al\u00e4 man nach 33ef<haffenheit be$ 3\u00eeei$e$ erwarten fo\u00dfte. \u00a3)er 21u$brucf 23err\u00fccft* heit iff baher fehr bejetchnenb; bt'efe unteren \u00a9eelenfr\u00e4fte ftnb n\u00e4mlich tn ihrer Dichtung fowohl nach oben als nach unten oerr\u00fcc\u00eft. \u00aeiefe\u00f4 2\u00d6ort erinnert un$ fo lebhaft an eine \u00e4hnliche (\u00a3rfcheinung im mechanifch^dh^Ph\u2122 &ben, baf? wir bt'e Analogie Wetter oerfolgen muffen. 28ir meinen bie Nationen. Sluch bet ihnen iff etn \u00a9lieb be\u00f6 fordert? unwt'\u00dff\u00fcrlt'ch in eine falfche ^age $u bent \u00fcbrigen M\u00f6rder gefommen, t'nbem e$ au$ feiner normalen (Stellung oerr\u00fcc\u00eft ift. IDer Traufe mag wollen foot'el er wt\u00df, er faun both ba\u00f6 \u00a9lieb nur in einer einzigen Dichtung haften; auch er bie \u00a3errfchaft \u00fcber bie umliegenben 9D?u$feln, bie burch ben amSgewt'chenen \u00a9elenffodf gefdannt werben, oerloren, unb biefe giepert nun f\u00fcr ftch in ber fallen Dichtung fort, ohne auf bie (\u00a3iu* wirfung feine*? \u00fcBi\u00dfem? $u merfett. Sehnlich iff nun ein \u00a3hetf ber \u00a9eelenth\u00e4* tigfeiten am? feinem gewohnten 3\u00abfammenhange mit ben \u00fcbrigen gertffen, unb glet\u2019chfam in einer Dichtung feftgefeilt, fo ba\u00df ber SBt'\u00dfe nicht im \u00a9tanbe ift, t'rgenb etwa*? baran $u \u00e4nbertt. 3ttbe\u00a3 muj? man ftch nat\u00fcrlich Imten, bie 21na= logte a\u00dfjuwett au\u00f6jubehnen. 3met 3np\u00e4nbe tn oerfchiebenen \u00a9dftemen f\u00f6nnen innerlich etn unb baffelbe fein, aber eben je nach ber SSerfc^iebenhett ber \u00a99* (ferne geben fte hoch ein anbere*? ^robuet. \u00a3)en lurirten 51rm fann ber ftranfe nur wegen mechantfcher r\u00e4umlicher Hemmung nicht gebrauchen, unb beroerr\u00fccfte \u00a3heil oerh\u00e4lt ftch htcr Sur \u00a9eele unb Sum \u00fcbrigen \u00a3)rgant*?mu\u00f6 mehr d<*fP aU actio, er ift ruhig. 23ei ber \u00a9eelenfranfheit hingegen iff ber oerr\u00fccfte Ti)eil fortw\u00e4hrenb auch actio th\u00e4tig, er hobelt, unb w\u00e4hrenb bet ber duration bte \u00a9eele ben oerr\u00fccften Zfytil nicht bewegen fann, fann fte ihn hter in feiner falfch gerichteten SBeweglic^feit nicht hemmen. 3\u00ab btefer 23e$tehung ft\u00fcnbe bie dfdchifche \u00c4ranfhett bent $ramdfe n\u00e4her, in welchem ber 23ewegung*?neroe f\u00fcr ftch th\u00e4tig iff, ohne baff bie \u00a9eele ihn in feiner Sth\u00e4tigfeit htnbern fann. 2lber aucf; hter iff noch ein Unterfchieb. \u00e9ei ber burch ben tramdf erzeugten 23e= wegung iff bie \u00a9eele gar nicht beth\u00e4ttgt, wenn man nicht etwa t'hr fru<htlofe$ 33effreben, benfelben aufjuljeben, \u00c7te^cr w\u00e4hlen will; bet ber dfachifchen ilranf* heit aber iff berjenige Z\u00ffet\u00ef ber \u00a9eelenth\u00e4tigfeiten, welker nicht felbff abnorm iff, bennoch mit beteiligt; benn ber 3we mag benfen, reben ober thun, wa$ er wt\u00df, fo muf? er both wo\u00dfen; er f\u00f6nnte feinen \u00a9a$ au\u00e9fdrechen, fei er noch fo unftnntg, feinen \u00a9ntplufi, feine ^31\u00e4ne faffen, wenn nicht SSerffanb unb Vernunft berettwi\u00dfig ftch $unt\u00a3)ienffe feine*? SBahne*? herg\u00e4ben, unb wenn nicht ber 2\u00dft\u00dfe feinen Trieben folgte unb S\u00eeachbruc\u00ef g\u00e4be, feie abnorme \u00a9eelen* th\u00e4ttgfeit iff alfo nicfyt fo ffarf, wie Oerh\u00e4ltnifm\u00e4hig bie S\u00eeeroenth\u00e2ttgfeit beim ^ramdfe, ba fte ein Sttttwirfen anberer Kr\u00e4fte nicht au\u00f6fchlteht, fte iff aber ffarf genug, um bte \u00a9eele ju gingen, nur f\u00fcr ben S\u00dfahn th\u00e4tig ju fein. Unb bte$ iff wieber ein \u00a3audtdunft bei ber S3efftmmung be\u00f6 33egrtffe$ ber \u00a9eelenfranf^ heit, \u00a9owt'e n\u00e4mltch bei chront'fchen tranfheiten etn \u00a3)rgan ober bac? 231ut ober bie Heroen lange fchon oon ihrer normalen 33efchaffenhett abgewichen fern f\u00f6nnen, ehe e$ jur f\u00f6rmlichen ^ranfhett fommt, fo fann auch irgenbwt'e eine","page":815},{"file":"p0816.txt","language":"de","ocr_de":"816\tsPfyr\u00eejo\u00cf0$te wtb ^fyd\u00dfatrie*\nSlbnormit\u00e4t in 23or\u00dfetfungen, \u00dfnnlichem \u00a9ef\u00fc\u00dfl unb \u00a9rieb er\u00e4ugt worben fern, ohne ba\u00df boch jbg\u00efetch pfychifche $ranff)ett ent\u00df\u00fcnbe. 3\u00abm 23egri\u00df *>er f\u00f6rderlichen f\u00f4ranfhett geh\u00f6rt n\u00e4mlich, ba\u00df ber \u00fcbrige Organismus in eine 5lrt in Mtletbenfchaft gezogen werbe, bie es tym unm\u00f6glich macht, bie jur eigenen (Erhaltung n\u00f6tigen 2ebenS$wec\u00efe geh\u00f6rig $u verfolgen. @o entfielt benn auch \u00a9eelenfranfheit er\u00df bann, wenn burch baS Reiben ber \u00a9innltchfett auch bte \u00fcbrigen \u00a9eelenth\u00e4ttgfeiten tn fo\u00efche Unorbnung unb Disharmonie ge* fe$t werben, bag ihre 3\u00ab>etfe fowo^t unter (ich, als mit ben \u00a3anblungen $u ihrer (Erreichung in Siberfdruch \u00dfehen (hiebet noch ganj abgefehen oon a\u00dfen* fafl\u00dfgen 23e\u00dfrebungen ber \u00abRaturheilfraft). \u00a9aS OTtleibett ber \u00a9eele er\u00dfrecft \u00dfch nat\u00fcrlich auf einen gr\u00f6\u00dferen ober Heineren $reiS. GES fanu fount 2lberwi\u00a7, Srrthum, 2\u00dfahn, Seibenfchaftlichfeit, 23oSheit, Gaffer entweber einzeln ober ju* gleich bie golge fern.\n(\u00a3ben tn btefer oofttgen Slnfpruchnahme ber ganzen \u00a9eele oon thrern ab* norm geworbenen Beetle i\u00df nun noch ein anberer Urn\u00dfanb gegr\u00fcnbet, tn wel* ehern eigentlich baS charafteri\u00dft\u00dfhe SD\u00eeerfma\u00ef aller \u00a9eelenfranfheit bejaht, ber n\u00e4mlich, ba\u00df ber Traufe \u00dfch nicht f\u00fcr franf h\u00e4lt. 33et f\u00f6rderlichen tr\u00e4nkten i\u00df bieS niemals ber ga\u00df, au\u00dfer ba, wo baS 23ewu\u00dftfein o\u00f6\u00dfig erlogen i\u00df, wie $. S3, w\u00e4hrenb einer Ofmwacht ober eines e^tleptif^en Unfalles. Sin Sungenf\u00fcchtiger fann ftch \u00fcber bie 23ebeutung feines UebelS tauften, aber ba\u00df er franf tft, wei\u00df er both- \u00a9er \u00a9eelenfranfe h\u00e4lt \u00dfch aber f\u00fcr ge\u00dfheibt unb glaubt, in Mm 9\u00eee^t $u h\u00fcben. Sorin liegt nun ber \u00a9runb, ba\u00df er feinen Srrthum nicht etnfehen fann? ba\u00df er gar nicht wahrnimmt, ba\u00df in feinem \u00a9eelenorganiSmuS etwas aus ben gugen gegangen i\u00df? \u00a9chw\u00e4che beS 23er* \u00dfanbeS ober ber 23ernunft i\u00df es nicht; benn bie 3rren \u00dfnb $um Xi)eil fehr wi^ig unb fcharffmnig. (Ebenfo wenig baS \u00dfnnliche 23ewu\u00dftfein, benn ber ^ranfe i\u00df feiner \u00a9inne mastig, liegt nicht bewu\u00dftlos. @S mu\u00df atfo baS h\u00f6here, baS \u00a9elb\u00dfbewu\u00dftfein, baS \u00a3etbenbe fein; aber auch btefeS i\u00df nicht im (Sanken abnorm, weil fon\u00df ber Traufe oon feinem eigenen \u00a9ebanfengange nichts wi\u00dfen w\u00fcrbe, unb unm\u00f6glich irgenb einen <\u00a3ntfchluf fa\u00dfen f\u00f6nnte. \u00a9ein \u00a9elb\u00dfbewu\u00dftfein i\u00df alfo lebiglich in 23e$ug auf bie abnorm geworbene \u00a9eelen* th\u00e4tigfeit unf\u00e4hig geworben, unb in nichts ^Inherent als in biefer fann auch ber \u00a9runb baoon liegen, \u00a9ollen wir n\u00e4mlich irgenb etwas als falfch erfennen, fo i\u00df bie er\u00dfe 23ebtngung baju bie, ba\u00df es uns m\u00f6glich fei, auch eine anbere 23or\u00dfe\u00dfung, als bie, bie wir gerabe oon ber \u00a9ache haben, in uns $u bilden, unb ein Bwetfel an bte Otichtigfeit einer 3*>ee fann fo lange nicht auffommen, als \u00dfch nicht in unferem gnnern eine anbere ihr ^ur \u00a9eite \u00dfe\u00dft. (5ben baburch nun, ba\u00df \u00dfch in bem pfychi\u00dfh Traufen irgenb eine 23or\u00dfe\u00dfungSweife ober 21n* f\u00e9auungSweife franffmft ftrtrt hat, i\u00df febe anbere \u00e4hnlichen 3nJatteS auSge< fchlo\u00dfen, unb folglich auch ein 3\u00ab>eifel an ber 9ti<htigfcit ber er\u00dferen unb fomtt au\u00e9 ein Erfennen beS grrthumS o\u00f6\u00dfig unm\u00f6glich geworben, Hin ganj \u00e4hn* li\u00e9es 23erh\u00e4ltni\u00df \u00dfnbet im \u00a9raume \u00a9tatt. Sir \u00dfnb hier oft gen\u00f6tigt, inner* lt\u00e9 etwas anju\u00dfhauen, was f\u00fcr ben 23er\u00dfanb bie gr\u00f6\u00dfte Ungereimtheit i\u00df, unb wir haben felh\u00df ein bunfleS \u00a9ef\u00fchl oon biefer; unb hoch halten wir baS 21ngef<haute f\u00fcr m\u00f6glich unb wirfltch- \u00a9er \u00a9runb baoon i\u00df, ba\u00df wir nicht im \u00a9taube \u00dfnb, eine anbere 23or\u00dfe\u00dfung beS \u00a9egen\u00dfanbeS oon gleicher ober \u00df\u00e4rferer Sebhaftigfeit unb \u00a9auer in uns heroor^urufen, woburch benn bem \u00abBewu\u00dftfein bte eben oor\u00dfanbene 23or\u00dfe\u00dfung als bte einzig m\u00f6gliche unb fomit nothwenbige unb wirtliche erf^eint.\tg\u00e4\u00dfe, wo wir im \u00a9raume felb\u00df\nbenfen, ba\u00df wir tr\u00e4umen, unb ba\u00df baS, was wir uns oor\u00dfe\u00fcen, bo^ unm\u00f6g* Ixfy fo fein f\u00f6nne, \u00dfe\u00dfen f$on bem Erwachen nahe, unb wir werben immer","page":816},{"file":"p0817.txt","language":"de","ocr_de":"^fydjolo^te unt> ^fpc^iatvte*\t* 817\nftnben, ba\u00df \u00dfd; habet bie richtige SSor\u00dfettung in einem Kampfe gegen bte \u00fcberm\u00e4\u00dfige \u00dfc\u00df aufbrtngenbe Traumoor\u00dfettung be\u00dfnbet. @owte nun im Traum an bem Ueberwiegen ber inneren 3?or\u00dfettungen bnuptf\u00e4cbttcb ber SD\u00eean* get \u00e4u\u00dferer \u00a9tnnedempftnbungen fdjutb tft, fo ift bet ber pfpcbifcben &ranf* bett eine franfbafte S3 cfcb affenbett ber (Btnnticbfett felbffc fdiutb. T)t'e abnorm men SSor\u00dfettungdf\u00dfmen, \u00a9ef\u00fcbte unb 23e\u00dfrebungen br\u00e4ngen \u00df<b ber @eete ununterbrochen mit \u00a9ewatt auf, fo ba\u00df fein 3wetfet, fein 33ewu\u00dftfetn be\u00f6 grrtbumd, fein \u00a9ebanfe an Unrecht auffommen fann. T)te Stugenbtide, wo ber Traufe ftd; atd \u00a9e\u00df\u00f6rten f\u00fc^It, fielen mit jenen oben befprocfjenen \u00a7atb* tr\u00e4umen in gleicher Kategorie, unb ftnb bat>er oft, wie bort bad 3eichen bed (\u00fcrrwa\u00dfnd, fo ^ier bad Reichen ber pfp\u00dffcben \u00a9enefung.\nSad nun bte \u00bbergebenen gor men ber \u00a9eeten\u00df\u00f6rnng anbetrifft, fo bat man wobt auch gefagt, ed gebe nur eine pfpcbtfcbe ^ranfbeit, unb bad, mad man gornten nenne, fei nidjtd inhered, atd bie oerfcfyt'ebenen (Stabien berfetben. gm gew\u00f6hnlichen Verlaufe n\u00e4mtich f\u00e4ngt atterbingd bie @eeten* \u00df\u00f6rung ntei\u00df mit SD\u00eeeXanc^oIie an, ge^t in Sabn\u00dfnn \u00fcber, erreicht ihre Stfrne in ber Tollheit, unb ge^t bann entweber benfelben Seg wieber r\u00fccfw\u00e4rtd in \u00a9enefung ober burch Narrheit in SM\u00f6b\u00dfnn \u00fcber. 5lber \u00dfe fann auf je* bem btefer einzelnen \u00e9tabien mehr ober weniger, fetb\u00df bad ganje Sebett lang, \u00dfeben bleiben; einzelne binwieberum f\u00f6nnen fo fur$ fein, ba\u00df fte fa\u00df \u00bberfdjtt\u00fcnben, unb fc^einbar ein \u00a9prung gefaben ju fern fc^etnt; unb fo gef\u00dfebt ed benn, ba\u00df febr oft nur ein, twcb\u00dfend jwei obiger @tabien ben ganzen Verlauf ber ^ranfbeit audf\u00fctten, unb bie ganje ftranfbettdform aud* machen, @d wirb auf bie \u00a9em\u00fctbdart, bad Temperament, bte get\u00dftge dUfy* tung bed gnbtoibuumd unb mancherlei anbere Utn\u00df\u00e4nbe anfomnten, in wel* cher So\u00dfung bie $ranfbeit befyarrt, unb wet\u00dfd ber \u00dfnntt'\u00dfn SSetttt\u00f6gen oon Anfang an unb in bie S\u00e4nge fcorjugdwetfe ergriffen i\u00df. Sir unter* f\u00dfiben nach btefen bret Jpauptformen oon \u00a9cetenfranfbeiten, n\u00e4ntlt'\u00df 1) ^ranf^etten bedSSor\u00dfettungdoerm\u00f6gend; 2) bed finnticben \u00a9e* fueled; 3) bedTriebed unb S3 ewegung dbrang ed. 23efonbere $ranffetten bed \u00dfnntidjen S3ewu\u00dftfetnd giebt ed ntc^t, weit bt'efed oon feiner gunction nt'\u00df anberd abwet\u00dfn fann, atd burch S3ewu\u00dftto\u00dfgfeit, unb man ftcb nt\u00dfd inhered \u00dfnntt'ch bewu\u00dft werben fann, atd (Emp\u00dfnbungen. gnbent wtr nun bie einzelnen gornten nach biefer (\u00a3intbeitung burcbgeben, bemerfen wtr oorber, ba\u00df bt'efelbe fetnedwegd erf\u00dfpfenb fein fott, wad \u00fcberhaupt mit feiner \u00e8intbeitung je ber gatt fein wirb. 2)enn im ^fp\u00df'f\u00dfn berrf\u00df f\u00dfn $u riet bie \u00a9inbett oor, atd ba\u00df wobt je eme \u00a9eetenfraft ohne gleich jettiged Setben einer anbern erfranfen fbnnte. \u00aete oerfcbiebenen gornten nehmen baber eine an ber anbern Tbett, unb nufere Staf\u00df\u00dfcatton b^t be\u00df* batb auch nur $um \u00dftve\u00e4, nufere S3emerfungen in einer gewtjfen 9\u00eeet'ben* fotge an bte beroorragenb\u00dfen SSerfcbiebenbeiten in ben (\u00a3rfcbet'nungen an* jufn\u00fcpfen.\n1) Senn ftcb ein gewtffer ^retd oon SSorftettungen immer unb anbat* tenb aufbr\u00e4ngt, ohne ba\u00df man ben \u00a9runb button Weber in \u00f6fterer Sieber* botung entfprecbenberSabmebmungen, noch in ben jeweiligen SSer\u00dfanbedbe* ftb\u00e4ftigungen, notb in freiwilliger Stnftrengung ber $$antafte, noch in ber Anregung oon SSor\u00dfettungen bur<b \u00dfnntitbe, ihnen ben gnbatt gebenbe, \u00a9e* f\u00fcbte ftnben fann, fo i\u00df bad gnbiotbuum, in wettern fotcbed \u00dfattbat, bem Sabnfinn nabe. Serben aber bie aud fotzen SSor\u00dfettungen gebitbeten Urtbette unb \u00a9cbtnffe ni^t mehr f\u00fcr blo\u00df fubjecttoe erfannt, fonbern f\u00fcr ob* jectio begr\u00fcnbet gehalten, fo i\u00df ber Sabnfinn ba. \u00a3)er grrtbum bed\n#anbro\u00f6rtttbuc\u00a7 ber ^^f\u00eforogie. 5Bb. II.","page":817},{"file":"p0818.txt","language":"de","ocr_de":"818\t^fy^olo^ie unb ^fpc\u00dficitrie*\nSBabn\u00dfnntgen unterfcheibet fid) [omit baburd; non bent be\u00e9 \u00aeefunben, ba\u00df bet btefent bte Berftanbedoperation, e$ fei au\u00f6 welchen \u00a9r\u00fcnben e\u00f4 wode, nur $u fettete fertig t\u00df, et;e nod; bte ganje g\u00e2terie nietfeitig betrautet wor* ben tft, unb ba\u00df ein fotd;er grrttmm nad) geh\u00f6riger SBiberteguug blo\u00df noch bnrc\u00df (\u00a3tgen\u00dfmt ober \u00a9r\u00e4gtjeit fe\u00dfgehatten werben fann. Beim S\u00dfa^nftnn hingegen wirb ber grrthum be\u00f6 Ber\u00dfanbe\u00f6 burch bte abnorme gunctton be\u00f6 Bor\u00dfedung\u00f6nerm\u00f6gen\u00e4 veranla\u00dft. 3nbem eines ober mehre Bor\u00dfedungS* \u00dfhemata norherrf<hen, werben biefetben auf bte ntei\u00dfen \u00fcbrigen Bor\u00dfedun* gen, wenn btefe nur irgenbwt'e ^affen, angewenbet, unb eine unb bte*\u00bb felbe \u00a9otatnor\u00dfedung reprobuctrt \u00dfc\u00df fo bet ber gering\u00dfen (Setegenheit im* nter wteber. \u00a9o nertiert bte \u00aeette ber Slffoctationen f\u00fcr ba\u00f6 gnbioibuunt ben S\u00dfaratter ber Buf\u00e4dtgf eit, \u00a9ubjectinit\u00e4t unb \u00abWdgti^eit, unb nerur* fad)t burch bie beharrliche SBieberfe\u00c7r ben \u00a9d;ein f\u00fcr ben Ber\u00dfanb, atS ob bt'e \u00a9tnge auch in ber SBirftichfeit fo nerbunben w\u00e4ren, unb bamit aud; ben (Schein ber dtottjwenbigfeit f\u00fcr bie Vernunft, welche in bem fortw\u00e4hrenben Beifammenfetn getoiffer Bor\u00dfedungen jubelt einen (\u00a3aufatneru\u00f6 finbet. \u00a9aS Bnbintbuum tft baher gen\u00f6tigt, fo unb fo $u beuten, unb wenn e\u00f6 au$ ja* weiten burch Beteurung feinen grrthum ertennt, fo fomrnt biefer leidet wie* ber, nicht gerabe wegen (Etgen\u00dfnneS, fonbern wegen jenes BwangeS ber \u00a9pn* t^efe im Bor\u00dfedungSnerm\u00f6gen. \u00a9er gefunbe grrenbe fann noch freiwidig zweifeln, ber tr\u00e4nte nid)t. tiefer 3\u00abP^nb im Bor\u00dfedungSnerm\u00f6gen tft and; Urfac^e ber gro\u00dfen Unaufmerffamfeit auf bie Stu\u00df en wett, ber \u00a9r\u00e4unteret unb ber hieraus ent\u00dfehenben Bdu\u00dfonen. (\u00a3S ner\u00dfeht ftd; \u00fcbrigens, ba\u00df bie Bor* gedungen bet ihrer \u00f6fteren Steberfe^r nicht blo\u00df Bor\u00dfedttngen bleiben, fonbern burch tt)r \u00dfeteS SSirfen auf ben Ber\u00dfanb unb ihre \u00aee\u00dfattung ju Urzeiten in ber gotge fogteich ats (Gebauten auftreten. \u2014 dftan theitt ben SBahn\u00dfnn tn einen ftren unb nagen. Beim er\u00dfen \u00dfat \u00dfch ber Trante tn einem einzigen fpecieden befc\u00dfr\u00e4nften grrthum feftgerannt, unb in Be$ug auf Bor\u00dfedmtgen, bie wenig Berwanbtfchaft mit bemfetben ^aben, fann er ganj richtig urteilen. 2Benn fotche gnbtntbuen \u00dfch f\u00fcr g\u00fcr\u00dfen, \u00aeott u. f. f. Ratten, ober glauben, fte feien non \u00aetaS, fo brauet man nicht gerabe jwet |)erf\u00f6nttchfeiten in ihnen anjune^men, fonbern nur eine \u00dfat\u00f6ftarrige Berfn\u00fc* pfung beS \u00aeebanfenS be\u00f6 3$ mit bem fpecteden S\u00d6a\u00dfngebanfen. \u00a3)er oage \u00e4\u00dfa^n\u00dfnn wirb mei\u00dfen\u00f6 f\u00fcr ein ungeregelte^ \u00a9ptet ber (ginbitbung\u00e9fraft ober ber \u00ff^antafie erftart. (\u00a3tnen ^eit ber g\u00e4de, bie man f\u00fcr fotzen au\u00f6gegeben \u00ffat, barf man aber nu\u00dft ^ie^er, fonbern mu\u00df fte $ur franf^aften \u00a9d)Wa|\u00dfaftigfeit regnen, \u00a9er eigentliche oage \u00e4\u00dfa^u\u00dfun be\u00dfe^t aber bartn, ba\u00df entweber ba\u00f6 franft;aft oorherrfc\u00dfenbe SSor\u00dfedung\u00f6f^ema oon fe^r wei* tem Umfang i\u00df, ober ba\u00df \u00dfd> me^re fotc\u00dfe oor\u00dfnben. \u00a9ie aufmerffame Beobachtung wirb n\u00e4mtich bet fotzen Oranten fein bto\u00dfe\u00f6 unbe\u00dftmmte\u00f6 @ptet non ^3^antafteb>tX<Dern ftnben, fonbern immer einen rothen gaben ent* beden, an beit \u00dfdj ade auch f^etttbar un^ufammenhangenbe gbeett an* rethen, adgemetne Bor\u00dfedung\u00f6fchemata, bte jwar feinen einzelnen be\u00dftmmt au\u00f6gefpro^enen unb oorherrfthenben grrthum bewirten, bte aber einzelne Bor\u00dfedungen jwingen, ft^ gerabe in biefer ober jener fonberbaren 2\u00a9eife ju grupptren, woburch bie 34^ einzelner grrth\u00fcmer nat\u00fcrti^ gr\u00f6\u00dfer wirb. \u2014 \u00efBenn ber Sahn\u00dfnn mit gro\u00dfer Neigung ju Ber\u00dfanbe\u00f6\u00fcbung nerbunbett t\u00df, unb bie fire 3bee bttrdj otet Stufwanb non \u00a9iateftif nert^eibigt wirb, fo nennt man bie\u00f6 2Bahnwi|.\n2) \u00a9te ^ranfheiten be$ \u00dfnnttd;en (^ef\u00fchte\u00f6 \u00dfnb fotgenbe: a) Bor* ^errfchenbe Su\u00dfgef\u00fchte ber \u00a3etterfeit, gr\u00f6\u00dftichfett, Stufgetegtheit, Sft\u00fc\u00dfigfett,","page":818},{"file":"p0819.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fffyc^ologte unt> ^fydjtatrie*\t819\nVehaglichfeit o^tte entfprechenben p^ftfc^en ober gem\u00fctlichen \u00a9runb f\u00fch* ren, wenn fte tnt \u00a9ern\u00fcthe einen gegen anbere Einfl\u00fcffe anhattenb ftch ab* fddie\u00dfenben 3af\u00efanb bewirfett, jnr S^arr^ett. nachbcnt greube, Sonne, Eitelfett, \u00a3o<hmuth baS Vorherrfchenbe wirb, entfielen oerfdjt'ebene formen ber Narrheit. \u00a9er Eine gefa\u00dft ftch in einer fortto\u00e4fjrenben grunblofen l\u00e4p* pt'fchen Sufttgfeit, ber Slnbere glaubt ftch im Veftfje gro\u00dfer \u00a9\u00fcter, ber \u00a9ritte im tyui*, nnb \u00a9anb, ber Vierte getgt unertr\u00e4glichen \u00a3od;muth, ber f\u00fcnfte ha\u00eft ftd) f\u00fcr fehr gefcheibt ttnb fucht bte\u00f6 burch feine \u00a9taleftif gn betoeifen. Tet'ne Sirfung auf Verffanb uub \u00a9em\u00fcth oerntag hierin etwas su \u00e4nbern ; fa felbff phpfifch^ Unwohlfein unb bebeutenbe Trautheiten haben feinen Einflu\u00df auf bie fr\u00f6hliche Stimmung. b) \u00a9\u00fcfferfett, Unaufgelegthett, 5tngff, \u00a9djw\u00e4chegef\u00fchl unb Unbehaglid)feit, wenn fte in \u00e4hnlicher Seife confiante Ver\u00e4nberungett im \u00a9em\u00fcth heroorbringen, machen bie 3J?el ancholie aus. \u00a9er Eine beftnbet ftch in beff\u00e4nbt\u2019ger furcht oor oermeinten \u00a9efahren, ber Slnbere in \u00a9ram unb Turnmer, ber \u00a9ritte in 9\u00eeeue unb Versweiflung wegen ber oerfchiebenfien \u00a9bfecte, m\u00f6gen biefe wirflic\u00dfe ober eingebilbete fein, c) Ein \u00a9emifch oon beiben iff bie Erotomanie, als oerfiebte Narrheit unb Melancholie. Sie bei ber Siebe fowohl Hoffnung unb greube, als Ve* forgni\u00df unb \u00a9rant oorherrfchen fann, fo nimmt bie franfhafte Verliebtheit halb ben Eharafter ber Narrheit, halb ber Melancholie an. Vei betben ift aber ber \u00a9runb ber Verliebtheit baS pfpclfifch ftnnlt'che \u00a9ef\u00fchf oon \u00a9chwan* fen swifcpen Suff unb \u00a9chnters, welches fonft im \u00a9efolge ber Siebe aufsu* treten pflegt. Von ber Slipmphomanie unb \u00a9atpmftS unterfcheibet fte ftch beutfich burch ^un h^eren Eharafter unb ihr ^reifetn oon \u00a9efchlechtSem* pfinbungen. \u00a9ft iff bie Verliebtheit auch *>te \u00a9runbfage reltgi\u00f6fen Sahn* ftnnS.\n3. Senn ber 51 eu\u00df erungStrieb uno Veto egungSbrang in irgenb einer Seife abnorm ercebirt, unb suglet'ch auch ben St\u00dfen jtot'ngt, in ber entfprechenben Seife su wirfett, fo iff etn folies ^nbiot'buum toll \u00a9ie \u00a9o\u00dfheit hat aber oerfchiebene formen, \u00a9er Sxrt macht enttoeber fort* to\u00e4hrenb Vetoegungen mit ben 5lrmen, mit bem Topfe, ober er l\u00e4uft bis jur o\u00f6\u00dfigen Ermattung herumr was man fchlechthin VewegungStoll* heit nennen f\u00f6nnte. \u00a9ber er gef\u00e4\u00dft ftch \u00a9officu\u00efiren unb \u00a9eclamtren, ober ber Vetoegung\u00f6brang bef^r\u00e4nft ftd; aufs \u00a9precpen als franfhctfte \u00a9 chwatshaftigf eit sber 3ungentollheit. \u00a9er \u00a9runb beS \u00a9d)Wa* \u00a3enS iff hie* nicht etwa ein \u00fcbergro\u00dfer \u00dc\u00eeeichthum an Sbeen, fonbern a\u00dfe \u00a9ebanfen werben, wie fte oorfommen, \u00fcbereilt auSgefprodjen, ohne auSge* bitbet unb gefistet S\u00ab werben, woburdj Siberfprud;, 3ufammenhangSloflg= feit unb fo ber (Schein oagt'renber EinbilbungSfraft erzeugt wirb. St\u2019rb enbtid; nicht bto\u00df ber St\u00dfe, fonbern auch baS \u00a9em\u00fcth in Mitletbenfchaft gezogen, unb erh\u00e4lt fo ber aufw\u00e4rts ftrebenbe \u00a9rang burch franfhaften, oer* meinttich begr\u00fcnbeten 5lerger unb 3^rn, ber aber bem 3nbioibuunt als ein nothwenbiger auf wirflt'c^e \u00a9bjecte ftch besteljenber erfcheint, fo entffeht bie \u00a9obfucht ober D\u00eeaferei, welche ftch fp*\u00abe\u00df als 3evft\u00f6rungSwuth, Morb* fucht u. f. f. geftalten fann. \u00a3teher geh\u00f6ren auch manche btsarre \u00a9riebe, S-V. Einen s\u00ab Mei\u00dfen, ober irgenb einen fonberbaren \u00a9treich Su wac\u00dfen, eine 5lrt hfhch*fdSer \u00a9chwtnbel; oie\u00dfeicht auch ber \u00a9ammeltrieb unb manche g\u00e4\u00dfe oon \u00a9tehlfucht. 3n a\u00dfen g\u00e4\u00dfen biefer Eiaffe ift f\u00fcr ben Tranfen feine Vi\u00f6gtichfeit oorhanben, ben franfen \u00a9rieben s\u00ab wtberffehen, weil er nichts hat/ er ^nett entgegegenfe^en f\u00f6nnte. Er hat bie Vefonnen* heit oerloren, b. h- ba$ Verm\u00f6gen, bie Sage, in wef^e man ftch bur^ eine\n52*","page":819},{"file":"p0820.txt","language":"de","ocr_de":"820\t^fycZoIogte unb \u00c7fyrfnatvte*\n\u00a3anblung oerfe^t, mit feiner gegenw\u00e4rtigen Sage unb beren gorberungen \u00eeu t>erg\u00efetc^>en r unb burcZ ben \u00a9ebanten an bie Un\u00e4Wedm\u00e4\u00dftgfeit \u00dfcZ oon berfetben ab^atten $u \u00efaffen. (\u00a3)a\u00df SBefonnen\u00c7ett fc^te^tn Hemmung oon Strebungen burcZ \u00a9eZirnein\u00dfu\u00df fei, wie Einige wollen, wiberf^ric^t nffen= bar fowo^t bent SBortbegriff ats ber Sad;e feXbft.) 2)t'e 23efonnen^eit geZt bent Branten aber oertoren, wett ber trantZafte Strteb fein ganzes 23or\u00dfel* tungSoermbgen beZerr\u00dfZt, feine anbere baZt'n bej\u00fcgtic^e SSor\u00dfettung auftom* nten l\u00e4\u00dft, unb baburcZ atte ^te\u00dferion, atten Btteifet, ob bte ^anbtung aucZ naffenb fei, unm\u00f6gticZ macZt\nBunt ScZtuffe biefer turnen (\u00a3rpofttion wieberZoten wtr no<Z etnmat, ba\u00df bie Brautzeiten ber einzelnen SSermbgen nic^t fo abgegrenjt unb unab= g\u00e4ngig bon etnanber in ber sJiatur erfc^einen, atS fie Zier barge\u00dfettt \u00dfnb. \u00a3ocZ\u00dfenS ber \u00dfre S\u00dfaZn unb bie BungentottZeit \u00dfeZen oiettei^t manchmal f\u00fcr \u00dfcZ ba. @on\u00df aber i\u00df ber Sat;n\u00dfnn immer mit \u00abRarrZeit, ober Me* tancZotie ober Stobfu^t oerbunben; bamit eS $ur regten. 2D?etanc^otie unb SftarrZeit tomme, mu\u00df ben trantZaften \u00aeem\u00fctZS$u\u00df\u00e4nben immer ein object\u00e9 ber \u00a9runb angebtd\u00dfet werben, unb ebenfo mu\u00df \u00dfcZ ber Otafenbe immer ein gebacZteS Object feinet BorneS bitben. \u00a3>emt auch im normalen Seben ift eine SSor\u00dfettung fetten etwas anZattenb, oZne \u00d6Jef\u00fc\u00dfl $u erregen; fein \u00a9e-m\u00fctZ^ju\u00dfanb unb tein $anbetn tommt bor oZne eine gebaute UrfacZe unb \u00a9runb, unb fo \u00e4fft benn au\u00df) baS tr\u00e4nte Seben biefe \u00a9igenf^aft beS gefun* ben nacZ, unb bitbet berm\u00f6ge btefeS innigen BufammenZangeS feiner 2leu\u00dfe= rungen eine 2trt Uebereinftimmung mit \u00dfcZ fetb\u00df. 3\u00df biefem SBetracZt tann benn aucZ bon fogenannten Monomanien nur infofern bie 9\u00eeebe fein, als fid? ber SGBa\u00dfn\u00dfntt, bie MetancZotie, bie S\u00eeaferei \u00dfre Objecte gebitbet Zaben, bie ben ScZeingrunb iZrer \u00a3anbtungeu abgeben. DiicZt aber barf ZierauS gefolgert werben, eS fei ein einzelner \u00a3rteb tr\u00e4nt bei \u00a9efunbfein alter \u00fcbrigen Seetentr\u00e4fte. \u00a3)emt wenn baS gefammte Seelenleben gefunb i\u00df, fo tann \u00dfcZ unm\u00f6gttcZ ein Morbtrieb, SteZttrieb, Siebe\u00f6wutZ u. f f. entwidetn. Sine Mania sine delirio, b. \u00df. oZne trantZafteS Mitleiben beS \u00a9rtenntnt\u00dfoerm\u00f6genS (benn an eigentliche^ 2>eltrtum barf habet oZneZin tein MenfcZ benten) tann eS aber oottenbS nicZt geben, ba ein SBe\u00dfreben, etwas befcZ\u00e4bt'gen ober $u jer\u00df\u00f6ren, nicht m\u00f6glich i\u00df, oZne ein Denten btefeS BwedeS, unb SSer\u00dfanb unb Vernunft jebenfatls abnorm wirten, nt\u00f6= gen fte nun bem trantZaft gebitbeten B^e beS \u00a3anbelnS einen fatten \u00a9runb unterfcZieben, ober baS Mottoiren beffetben gan$ untertaffen. \u00a9S Zanbett \u00dfcZ habet nat\u00fcrlich nur um ben Bu\u00dfanb im Momente beS Raptus maniacus, nicht um bie Bett unmittelbar oor unb nach bemfetben.\nStttffattenb tann es erfcZetnen, ba\u00df wir bisher ben 23I\u00f6bftnn nicht unter ben Bormen ber pfycZi\u00dfhen Brautzeiten aufgef\u00fchrt haben. wir ihn aber nur als eine SluSgangSform ber oerfcZiebenen \u00fcbrigen betrauten, fo rn\u00fcffen wir auS meZren \u00a9r\u00fcnben er\u00df nocZ Einiges \u00fcber bte 5letiotogie ber pfy* chif\u00abhen Brautzeiten angeben, eZe wir oon iZm Z^nbetn t\u00f6mten. 2QBir f\u00fchren Zier nat\u00fcrlich nicZt atte m\u00f6gticZen \u00e4u\u00dferen unb inneren Urfad;en beffetben an, fonbent befpre^en nur baS 2SerZ\u00e4ttni\u00df berfetben jur n\u00e4cZ\u00dfen Urfad;e, alfo bte (\u00a3nt\u00dfeZungSweife ber BranfZeit aus bett Urfa^en. @o gro\u00df baS \u00fcber bt'efen ^untt ZerrfcZenbe tuntet in ber Mebictn itberZau^t no^Z i\u00df, ebenfo oerZ\u00e4tt eS ftch mit ber \u2018pfycZiatrie, unb eS tann uns baZer nicZt etn^ fatten, bie ^3atZogenie ber SeetentrantZeiten in abstracto auf\u2019S \u00a7aar jetcZ* nen ^u wollen. 2Bir wollen nur einige \u00a9runbibeen unb Umriffe geben, welche vielleicht $u einem Seitfaben unb Mittetpuntt f\u00fcr bie fpeciette ^iatZ^","page":820},{"file":"p0821.txt","language":"de","ocr_de":"sj5f\u00ee)<f>0\u00cfogte unb ^fycjjtatrie*\t821\nforf<^mtg bienen f\u00f6nnen. \u00e4\u00dfir hoben gefehen, ba\u00df \u00a9eetenfranUmt, eben t'h* ter Unfreiwittigfeit wegen, nicht in ben h\u00f6heren \u00a9eetenoerm\u00f6gen begr\u00fcnbet fein fann (wenn auch bt'efe eine oerantaffenbe Urfache abgeben m\u00f6gen). (\u00a3\u00e9 tft better fef chatten, ba\u00df ba\u00e9 Centrum, non bent atte \u00a9^mptome ber pfy* chifhen $ranfhett au\u00e9gehen ttnb abjutetten fnb, bte \u00a9innt ich feit fet-2Ba\u00e9 wirft aber tn t'hr eine fo auOfchlte\u00dftiche, auffattenbe ^^dttgfett, bte ben SGBttXen mit feh fortrei\u00dft? (\u00a3\u00e9 f\u00e4llt \u00e9tnent hiebet' fogtet'c\u00df bte (Gewohnheit ein. \u00a3ange\u00e9 33efh\u00e4fttgen mit gewtffen 33orf ettungen, Eingabe an (Gef\u00fchle nnb Triebe wirb oft befehutbigt. \u00aeiefe 3uf\u00e4nbe f\u00f6nnen aber $ahre \u00efcttig/ ja ba\u00e9 gan^e\u00c7eben hiuburch befielen, ohne ba\u00df \u00a9eetenfranfheit barau\u00e9 wirb. 2Btr f\u00f6nnen oft trgenb einen (Gebanfen, ber un\u00e9 ot'et ju f^affen gemacht bat, tauge 3et\u2019t niebt mebr to\u00e9 werben, aber bt'e\u00e9 if noeb nicht \u00a9eetenfranf* beit-, bt'efe wirb erft oorhanben fein, wenn ttn\u00f4 ba\u00f4 fete SBieberfehren be\u00e9 (Gebanfen\u00e9 nicht mehr \u00e4rgert, nnb er un\u00e9 entweber im gnnern fortw\u00e4hrenb tn Anfpruch nimmt nnb jebe anbere 33efch\u00e2ftigung unm\u00f6gtt'ch macht, ober wenn wir t\u2019hn in anhattenben Deben ohne atte D\u00fccffcht anf inhere nach au\u00dfen fnnb geben. (\u00a3\u00e9 fann ein SD\u00eeenfd^ langen, heftigen Summer in fid) n\u00e4hren, nnb bar\u00fcber fe\u00efbft bhbftfch su (Grunbe gehen, nnb both entfetf feine 9)?etanchotie ; btefe ftnbet erf \u00a9tatt, wenn er fe\u00efbft bei oerfhwunbener Urfache fetne\u00f6 Kummers btefen nicht mehr auf^itheben oermag, ober wenn bt'efer fetbf bei nener Urfache S\u00ab gr\u00f6\u00dferem Kummer nnoer\u00e4nbert btetbt. 9)?an ftetf atfo, ba\u00df bie (Gewohnheit ober ba\u00e9 l\u00e4ngere Hegen oon (Gebanfen ober (Gef\u00fchlen bureaus noch nicht jn (Gr^eugung oon \u00a9eefenfranfheit hiu* reicht, noch ganj abgefehen oon jenen g\u00e4lten, wo 3. 33. tanger Kammer jwar in fotebe enbete, aber in tnfHge. 3Bir werben atfo bie (Gewohnheit nnr gum &heit at\u00e9 Urfache betrachten b\u00fcrfen, nnb $war at\u00f6 bi\u00e9ponirenbe, $u ber noch etwa\u00e9 Anbere\u00e9, ben Au\u00e9fhtag (Gebenbe\u00e9, hinjufommen mu\u00df. \u00a9et nun btefe 2)t\u00e9pof tion erblich ober erworben, fo if fte boe\u00df immer eine habituette \u00a9tim* mung, eine Hinneigung jn erceffoen Dichtungen. Erworben aber fann fie auf oerfcht'ebenen &egen werben, burch pfpebifeh fa\u00effd^e Seben\u00f6wetfe ober burch \u00ef\u00f4rper\u00efich franfhafte 3uf\u00e4nbe, wenn bt'efe oon fo tanger 2)auer ftnb, ba\u00df fte eine anhattenbe 33erft\u2019mntung in ber \u00a9eete herooqubrt'ngen oerm\u00f6gen. Au\u00e9 bem 33orherrfchen einjetner 33orfeltung\u00e9weifen, (Gef\u00fcgte unb Triebe, welche, ben \u00e4u\u00dferen Umf\u00e4nben ttnangenteffen, ft<h iutmer wt'eber auf* br\u00e4ngen, weit fe in ber (Gefammtbefchaffenheit be\u00e9 Snbioibuum\u00e9 begr\u00fcnbet ftnb, entfte\u00dft nun teictf eine gewiffe Hatttofgfeit be\u00e9 (\u00a3harafter\u00e9, ein\u00a9ich* gehenlaffen tn ihnen. 3)?an w\u00fcrbe aber Unrecht thun, wenn man bie\u00e9 fo* gteich unb immer auf Dehnung et'ne\u00e9 flechten, ober auch nur fchwachen, ^harafter\u00f6 fehreiben wottte. 2)enn bergteichen pf^^tfehe Anfechtungen be^ Stehen ft^ meifenO nicht etnmat auf Hunbtungen, bie etwa tro^ ber \u00a9ttmrne be\u00f6 ^ewtffen\u00f6 au\u00e9gef\u00fchrt w\u00fcrben, fonbern e\u00f6 if nur ein unwittf\u00fcrlicheS Htnret'\u00dfen in gewiffe 33orfettung\u00f6freife, ein \u00a9d;wetgen in (Gef\u00fchten, felbf unangenehmer Art, etn ti^et $u \u00fcbereittem \u00a9frechen ober ju pt\u00f6^ifhen fon^ berbaren \u00a9tret'chen, eine Art pfychtfher \u00a9chwinbet. Au\u00dfer bt'efen Konten* ten fnb bte Seute, anfatt bie \u00a9timme be\u00f6 ^ewiffen\u00f6 ju oerachten, oft fo** gar \u00e4ngftt'ch, machen fch \u00fcber ihre, oft felbf unbebeutenben, gehter 23or^ w\u00fcrfe, unb ftnb unjufrt'eben mit fth fetbf ; aber bte \u00f6ftere 3Bteberhotung unb ber \u00a9teg, ben btefe ^tmutafen unb ^ef\u00fcht\u00e9fchwetgereten f\u00eat\u00e9 baoon tragen, giebt ihnen burch (Gewohnheit eine furchtbare \u00a9t\u00e4rfe. \u00a3)a\u00e9 if ber buntte, aber noch wehr ju erforfchenbe Anfang ber pfychifche\u00ab Antage jur \u00a9eetenfrantheit. SG\u00dfirb btefe \u00a9i^oftion, bereu erfer \u00c4eim \u00fcbrtgen\u00e9","page":821},{"file":"p0822.txt","language":"de","ocr_de":"822\t^fy^olojjie mb sPft>c^iatrte.\nin ber bei wettern gr\u00f6\u00dferen 2fn$ahf ber g\u00e4fte ererbt i\u00df, nun burch 1)in%utvt* tenbe Urfad;ett gefteigert, fo bifbet fte bte Anf\u00e4nge ber \u00dfch entwicfefnben ^ranfftett. (Sine forpcrfiche 33er\u00dfimmung ober eine Bewegung bei? \u00aeem\u00fcthei?, eine gei\u00dfige Ueberfpannung u. f. f. giebt ben fo rettbaren ftnnfichen \u00aeef\u00fch* fen (nach bem \u00aeefe$, ba\u00df febe f ranfheit\u00f6urfache ftch sorjug\u00f6wetfe auf ben \u00bbf^wacfyen Dhetf\u201c wirft) neue Anregung, unb itnterh\u00e4ft \u00dfe anbauernb, unb e$ affocttren \u00dfch be\u00dfimmte 23orfteffungen, bte \u00dfch fchon fr\u00fcher tu \u00e4hnlichen (Stimmungen eiufattben, nun be\u00dfo fefter mit ihnen- 33etbe werben nun im* nter reprobucirt, ber 9D?enfch fl\u00e4ngt ihnen nach, unb fann ifwer nicht mehr fo\u00f6 werben, Sie verfolgen ihn Dag unb 9?acht, er i\u00df f\u00fcr nt'd;ti? 2fnbereb mehr empf\u00e4ngfich, unb f\u00fchft, ba\u00df fein gnnere\u00e9 in Disharmonie unb er nicht mehr \u00a7err \u00fcber \u00dfch fefbft i\u00df. DteS erh\u00f6ht feine .Dual, ein ungeheurer \u00a9eefen\u00dfhnterj bem\u00e4chtigt ftd; feiner, affeS 2feu\u00dfere ber\u00fchrt tfw unangenehm, er \u00dfteht bte 9)\u00eeenfchen, unb wirb mi\u00dftrauifch gegen fte, weif er glaubt, ntan tenue feinen 3\u00abftanb unb oerachte ihn be\u00dfhafb, oieffeicht auch, fr \u00df^ jefct fchon allerlei (Sinbtfbungen fc^afft. So tr\u00e4gt er einen Stachef in \u00df(| herum, ber bei ber gert'ngften Ber\u00fchrung ben Schnter\u00a7 erneuert. Dt'efer 3u\u00dfanb fann ungemein, bei otefen sD?enfcben gahre, fang bauern, wenn auch mit Unterbrechungen, ohne S\u00dfahn\u00dfnn herbeijttf\u00fchrcn. -Sntmer ift tytx noch ba$ 33ewu\u00dftfein ba, ba\u00df e$ nicht recht flehe ; entweber wei\u00df ber 2D?enfch entfd;t'eben, ba\u00df er franf ift, ober er wei\u00df both, ba\u00df fein 3uftanb ein anbe* rer fein foffte, er fann ihn noch mit bem normalen vergleichen, unb ift int Staube, wo eS barauf anfommt, \u00dfch fefbft ju beherrfchen. Soff eS $ur See* fenfranfhett fommen, fo mu\u00df bie\u00f6 unm\u00f6gft'ch werben, bie abnorme Dichtung im \u00a9eefenfeben mu\u00df \u00dfch fo ftrtren, ba\u00df bas? 3\u00abbt'oibuunt \u00dfch nicht et'nmaf mehr bte Stt\u00f6gfidjfeit benfer fann, ba\u00df attbere \u00a9ebanfen, anbere 33e\u00dfrebun* gen, aft? bie er hegt, bie richtigen fein f\u00f6nnten. (St? fa\u00dft \u00dfch bt'eS 33erh\u00e4ft* nt'\u00df, wenn and) bat? \u00a9feichnt'\u00df auf ben er\u00dfen 5lnbfid btjarr erfreuten mag, both tvt^ber fehr gut an ber 33errenfung ber \u00a9fteber anfthaufich mad;en. Damit 3. 33. eine \u00e4u\u00dfere \u00a9ewaft SSerrenfttng beS DberarmS bewirfe, mu\u00df be\u00dfen Sage in biefern Slugenbficfe baju biSpontrt, er mu\u00df \u00dfarf erhoben fein, fo ba\u00df fein $opf nur mit einer geringen gl\u00e4tte bie \u00aeefenf\u00df\u00e4d;e noch be* r\u00fchrt. Dr\u00fcdt in bt\u2019efem Sfugenbft'cf eine \u00dfarfe \u00a9ewaft bie \u00a3anb ober ben SSorberarm aufw\u00e4rts, fo rutfeht ber $opf ooffenbS aus bem ($)efenf, unb wirb fogfeich burch bie 9D?uSfefn in ber faffd;en Dichtung fe\u00dfgehaften, fo ba\u00df feine wifff\u00fcrftd;e Bewegung aufgehoben i\u00df. $an3 \u00e4hnlich i\u00df eS nun in unferem gaffe, wie benn auch bte33offbfprache oon Einern, ber fe\u00dfon fange ein wunberficher SD\u00eeenfch war, wenn er wahn\u00dfnntg wirb, ganj be$etchnenb fagt : \u00bbfe^t i\u00df er ooffenb\u00e4 \u00fcbergefehna^pt \u00ab. Die fwch\u00dfe Aufregung be\u00f6 \u00d6)em\u00fc^ the\u00e9 unb ber $ha^ta\u00dfe in ber et'nmaf gegebenen abnormen Dichtung wirft fortw\u00e4hrenb auch auf bie (\u00efcntrafneroenorgane, unb biefe wtrfen bann burch ihre Stimmungen mtttef\u00df ber Sinnfichfeit wt'eber auf jene jur\u00fccf. ^ommt nun in biefern Moment ber fwch\u00dfeK @hannun0 trgenb eine Urfache f\u00df\u00bb^/ wefche biefe abnorme Stimmung be$ ^er\u00f6enf^\u00dfem\u00f6 bfetbenb erho|t, fo wirb baffefbe in ber einmal eingefchfagenen abnormen Seben\u00e9ftt'mmung f\u00efrirt, unb hiemtt i\u00df gugfeich bte Seefenth\u00e4tigfeit, fo wie \u00dfe im Sfugenbft'de bei? (\u00a3tn* tritt\u00f6 ber ^eroena\u00dfection war, f\u00fcr immer fe\u00dfgebannt. ^i? bleiben bie in ber festen 3*it gewohnten SSor\u00dfeffungen, (^ef\u00fchfe unb Triebe ^^ntanent, unb bie Seele fann feine anberen an ihre Stelle fe\u00a3en, weif ber neue Heroen* ju\u00dfanb feinen anberen entflicht, unb nur f\u00fcr feue, welche \u00dfhon mit ihm 3ujdmmengew\u00f6hnt \u00dfnb, bie entfprechenben ^irnbt'fber, ^trn\u00dftmmungen unb","page":822},{"file":"p0823.txt","language":"de","ocr_de":"unb \u00c7fy^iatrie.\t823\nSBemegungStenbenjen mit Seichttgfeit bar^tetet- $ieburch ift tie Seete gelungen, it;ren bernta\u00eft'gen @efammt$uftanb fut* ben rechten p nehmen, unb man fann nun moht auch fagen, fte habe ihr fonf\u00eet\u2019geS empmf^e\u00f6 3<h \u00bber* gejfen. 3hr Setbftgef\u00fcht unb Selbftbemu\u00dftfetn ift nur non tarent je^t'gen 3uf\u00eeanbe auSgef\u00fcttt, fte lebt ft ch in itm hinein, unb beft\u00e4rft babur\u00e7h ebenfo-moht ftch fetbft in ben gemeinten SSorftettungen, \u00a9ef\u00fchten unb Trieben, atS auch bas Neroenfdfem in ben entfprecfyenben (Stimmungen, mie ftch bie fliege im Sdinnenne^e nur immer mehr oermiefett, ober mie bie N\u00eeuSfetn ben turirten Shtochen, j[e langer er uneingericf>tet bleibt, nur immer mehr in ber fatten Nietung fej\u00eeftemmen. 2)te \u00a9etegenheit\u00e9urfachen oertangen atfo, mie man fte\u00c7t, eine fetm fiarfe \u00a3)iSdof\u00eftion im tyfy\u00fftf\u00fftn, auferbem bringen fte nie Seetenfranfheit ^eroor. SDarauS ift es $u erftaren, marum bie in ben ^anbbu^ern gemohnttch aufgef\u00fchrten Urfatfyen boch eigentlich fo fetten ipfyt\u00efHfctye ^ranffett $ur gotge haben. (Sine Sftenge \u00a3)inge, ftarfe \u00a9ern\u00fcthS-bemegungen, ein Naufch, ftarfeS \u00a3rinfen \u00fcberhaupt, ein lebhaft \u00e4ngftticher \u00a3raum, gro\u00dfe \u00a3i$e, Unterbr\u00fccfung non SBtutft\u00fcffen, StuSfcht\u00e4gen unb \u00a9e-fhm\u00fcren, Anomalien beS \u00a9efchtechtStebenS unb noch ot'eteS Stnbere fann \u00a9e-tegenheitSurfacbe merben, unb ber Saie fc^reibt biefen gem\u00f6fnlid) allein bie (Sqeugung ju,' inbem baS oorherige \u00abBenehmen beS Oranten entmeber \u00fcberfeinen ober mehr als ein freim\u00fctiges, eigenfinniges tt. bgt. angefehen m\u00fcrbe. Stber, mo feine bebeutenbe pf^c^ifc^e \u00a3)iSdofttion ba ift, ba bemirfen biefe f Urfarfnen, auch menu fte bas Neroenfdftem treffen, eben nur forderliche Seihen, (Songefttonen, SSerftimmungen, \u00dfodffchnter$, mohl auch \u00a3i\u2122* nnb \u00a3*m-hautent^\u00fcnbungen, ober Neuralgien (namentlich beS Unterleibes), \u00a3dfterie, (Sptlepfte, \u00a9omnambutiSmuS, 23eitStan$. \u00a9erabe je intenftoer anf\u00e4nglich bie f\u00f6rderlichen Selben auftreten, befto fernerer entfielt im \u00a9an$en dfd<hif<^ } ^ranfhett, befonberS menu bte babei ftattftnbenbe Neroenfttmmung mit ber dfd^ifchen \u00a3)iSdofttion nicht harmonirt; benn burch bte St\u00e4rfe unb Unge-mohntheit beS f\u00f6rderlichen ^ranfheitSgef\u00fchteS mirb ber Nienfd; aufger\u00fcttett au\u00ea feinem br\u00e4unte unb objectioirt ftcf> feine (Sntdftnbungen unb \u00a9ef\u00fchte, m\u00e4hrenb er beim dfdchifchen (Srfranfen fie mit feiner Subject\u00fcnt\u00e4t oermifdjt unb oermirrt. Stuct; braucht bie $ur \u00a9etegenheitSurfache merbenbe Affection beS NeroenfdftemS nicht gerabe ftchtlt^e SSer\u00e4nberungen h^^rjubringen, fonbern nur eine b^narntf^e ju fein, rnt'e bet ber ipdfterie unb ber (Sd\u00fcedfle-St\u00f6er fte fann alterbingS auch in (Songeftionen unb bergt, begehen. 3eben-fattS mu\u00df fte aber ber in ber \u00a9iSdofttton gegebenen Stimmung genau ent-fdre^en, menu dft>$if$e ^ranffnett entftehen fott. Sott 3. ein burch etn-feitige iBef^\u00e4fttgung unb Ueberfdannung ber ^h^tafte ha^^ueft gemorbener SSorjtettungSgang jum SBahnftnn oottenbet merben, fo muf bie f\u00f6rderttche Urfache baS \u00a9eht'rn gerabe in bie Stimmung oerfe^en, in metier e\u00f6, oon ber Stufenmett mehr ober mentger abgewogen, feine &h\u00abtigfeit auf (Srjeu-gung oon inneren ^trnbttbern oermenbet, bie bann ben h^rfch^ben SSorftet-tungen entfdrechenb auSfatten, mit ber gr\u00f6\u00dften Seithtigfeit unb otet gel\u00e4ufiger atS atte anberen mieberfehren, unb baburdj bie SSorftetXungen fetbft 00t-tenb\u00f6 ftriren fydfen. (Sine fotche \u00dbmfttmmung be\u00f4 \u00a9ehtrnS oerr\u00e4th ft^ feh* h\u00e4ufig burch fubfectioe SinneSemdftnbungen, ^attucinationen. (Sine ge-br\u00fcefte \u00a9em\u00fcthSfiimmung oertangt, um jur mirftichen Nietanchotie $u merben, ba\u00df ftch ein Neroen^u\u00dfanb bitbe, in metchem baS \u00a9ehirn einf\u00f6rmig nur auf einen fteinen ^reiS oon SSorftettungen reagirt unb eine habituelle Slngf, Niebergefchtagenheit unb quatootte Unruhe entfteht, metche baS \u00a9e-m\u00fcth nicht mehr aus bem 3#anbe, in bem es befangen ift, heraustreten","page":823},{"file":"p0824.txt","language":"de","ocr_de":"824\tunb \u00fff^iatrie*\nunb fern anbereb Sefb\u00dfgef\u00fchf mehr auffommen fa\u00dft. Eine Tobfucht entfielt aub trgenb einer nemnaufregenben Urfache nur, wenn fc\u00dfon borner heftiger gngrtntm, ber ftc^ nt'cpt ent\u00efub, ba war, B^rn, berger, qttafooffe Eiferfucht, ober aud;, wenn burch fd;on bor\u00dfanbeneb Seefenfet\u2019ben fchon langer e\u00fbt ftrer 2Bahn unb e\u00fbt (Bef\u00fct\u00fb ber Unruhe borfmnben war, bab ben 2feu\u00dferungbtrieb in lebhafte Spannung berfe^t. \u00a9te Seele unb bte 9?er\u00f6en\u00dfimmung galten ftcp gfeic\u00dffam gegenfeitig feft umffamm\u00eart, unb fo enth\u00e4lt nicpt affein in Be= jie^ung auf bte Entftehung, fonbern aud; auf bte gortbauer ber $ranfheit ber eine gactor immer Stoff ober 3\u00abnber f\u00fcr ben anbertt, unb i\u00df Urfac\u00dfe, warum fiep bte Seefe aub it\u00e9rer Befangenheit nicht heraubjurei\u00dfen bermag.\n\u00a9er grre tft fomit gan$ irr, nach \u00a3etb unb Seefe, tn feinem \u00a3eibe herrf^t nicht nur eine B3ahn* Seefe, fonbern bt'e Seele h\u00b0t auch einen Bkhn=\u00a3eib, fo ba\u00df ber kraule nicht mehr $u \u00dfdj fefb\u00df fomrnen fann, unb in biefem Sinne fann man bte pfpc\u00dfifche ^ranfhett afferbtngb auch eine ^ranf^ heit ber ^erf\u00f6nti^feit nennen. \u2014 Ein Um\u00dfanb f\u00f6nnte auf ben erften 2fm bfid gegen bt'e hier bargefegte Sfn\u00dfd\u00df \u00a7u fpree\u00dfen fcheinen. Eb fontmt n\u00e4m* fid) gar nicht feften bor, ba\u00df bab grrefein einen ganj anbern Inhalt hat, afb man nad; ber pfpd\u00df\u00dfhen Urfadje unb bem f\u00fcng\u00dfen Berhaften ber ^er* fon erwarten foflte. \u00a9ie gaffe jwar, ba\u00df heftige greube pfpd\u00dffche Eranf* heit mit niebergebr\u00fcdter Stimmung herborrt'ef, ftnb fwch\u00df feiten, unb nt\u00f6ch* ten \u00dfch fa\u00df barauf rebuciren, ba\u00df biefetbe burch Ueberretjung beb Ekht\u2019rnb 23f\u00f6b\u00dfnn ober nahe baran gren^enbe ga\u00dfanbe herbeif\u00fchrte, \u00a9efto h\u00fcu\u00dfger aber ift bte Erfahrung, ba\u00df aub beprtmirenben Ekm\u00fcthbbewegungen fu\u00dfiger S\u00dfahnftnn ent\u00dfanb. 3Bt'e \u00dftmrnt bteb mit ber bon unb aufge\u00dfefften ^5atho* genie jufammen? Bed;t gut. \u00a9ettn in btefen gaffen tritt bte pfpcpifihe ^ranfhett in biefer gortn nie pf\u00f6^fid; gleich nach ber \u00a9em\u00fcthbbewegung auf; eb geht immer ein Stabium \u00dfiffen Br\u00fctend \u00fcber bem Scijmerj, eine 3eit beb Berjwetfefnb boraub, ber Betroffene giebt \u00dfcp r\u00fcdhaftbfob feinem Kummer hi\u00ab\u00ab\tun^\ti$m a^er ^er \u00aeram fefb\u00df jur Su\u00df, er\nber\u00dfnft tiefer in Tr\u00e4umereien, unb nun erwachen, inbem bt'e Seefe ihrer Cuaf bttreh bie gfu<ht in\u2019b $eich ber $5h\u00fcnta\u00dfe \u00dfd) Su entziehen \u00dfrebt, in ihr Btfber bon \u00a9f\u00fcd, wie fte fr\u00fcher in ihren Neigungen unb SB\u00fcnfcpen oorhanben waren, \u00dfe maft ftch biefefbett lebhaft aub, f\u00fcl\u00dft \u00dfcp innig tn ihnen, unb ber Eontra\u00df biefe\u00f4 BSopffeinb mit bem eben berfaffenen gu\u00dfanbe beb gammerb giebt bt'efen (Gef\u00fchlen unb Bor\u00dfeffungen um fo gr\u00f6\u00dfere gn* ten\u00dft\u00e4t; wirb nun burd) trgenb eine Urfache, oft burch bie \u00a9em\u00fcthbaufre* gung fefb\u00df, bab ohnehin fepon hbch\u00df gefpannte ^erbenfp\u00dfem in eine ^rfc^\u00fct-terung berfe^t, bte eine bfeibenbe etttfpreepenbe Ber\u00dft'mmung h^nterf\u00e4\u00dft, fo fann ftch fu\u00dfiger ober heftiger S\u00d6ahn\u00dfnn ge\u00dfaften.\nUeber ben Berfauf ber Seefenfranfheiten hdben wir fchon fr\u00fcher nigeb beigebracht. 2\u00dfefche fpeeieffe gorm bt'efefbe annimmt, wie fange \u00dfe bauert, wab $ur (Benefung beitragt u. f. f., wirb Slffeb burep befonbere Um^ \u00df\u00e4nbe bebtngt, auf bereu Er\u00f6rterung wir f\u00dfer unm\u00f6gft'^ n\u00e4her eingehen f\u00f6nnen. B3ir betrachten baher hier nur jwet unb am met'\u00dfen tnteref\u00dfrenbe f\u00fcnfte, n\u00e4mft'ch bte ^eriobtett\u00e4t berfefben unb ihre Reifung ober B\u00eet'fberung burch Auftreten anberer ^ranfheiten. 9\u00eeetne lucida intervalla \u00dfnb befannter^ ma\u00dfen fw^h\u00df feften. 2\u00d6o aber wirfftch eine gnfermtf\u00dfon ober fogar eine 3lrt ^ert'obicit\u00e4t eintritt, ba beweift bt'eb fetnebwegb, ba\u00df bie ^ranfheit fe* btgftch ihren St'\u00a7 im feibfiepen Seben h\u00abhe. Eb tritt nur ber eine gactor, bte phpft\u00dfhe Ber\u00dftmmung beb Berbenfp\u00dfemb, auf eine get't fang ^ur\u00fcd, aber fowo\u00dff in ihnt, afb auch itt \u00aeeefe, bfeibt bie gan$e \u00a9tbpo\u00dftt'on","page":824},{"file":"p0825.txt","language":"de","ocr_de":"^fycfologte uttfc ^fy^iatne*\tB55\nr\u00fccf, \u00e4hntich wie bei ber Epiteppe, wo ba$ 3\u00abbMbuum in ben Suteroatten auch fhet'nbar gefunb ip. 2)te \u00a9eete ip aber babci feine\u00f4weg\u00e2 gan$ tn ber \u00a3)rbnung, fte put noch fernen .\u00eepatt, unb nur ber Eontrap gegen ben fr\u00fche* ren 3\u00abpanb ber Befangenheit, bte D\u00eeefert'on unb einige \u00a9etbpbeherrfchung geben ihr ben Slnfchein, at$ ob fte o\u00f6ttig jur Diorrn jur\u00fcc\u00efgefehrt w\u00e4re. 9)?it bent SBiebereintritt ber leiblichen Berpt'mmung ertragen aber unwiberPehtich atte Borpetfungen, EJef\u00fchte unb Triebe wt'eber, bte fc^on fo tange mit ber* fetben innig oerfettet waren, unb bte (Gewohnheit macht tfer ihre ^ectfe gettenb unb reift bt'e \u00a9eete mit Semait in ben \u00a9tr\u00fcbet. 2Bte bet Dieroen* franfheiten after 2trt ber aflergert'ngpe 9\u00eeet\u00a7 ben$aro*9$mu$ jurn Slu\u00f4bruche bringt, weit eben ba\u00f4 D\u00eeeroenfhpem einmal in btefem abnormen 3\u00abge ift, fo ruft t'rgenb ein pfychifdjer ober dh9ftf$er Etnfuf, ber nur eine Erinnerung an ben pfgchtft\u00ff franfen 3upanb enth\u00e4lt, ben ^aror^\u00e9mu\u00e9 beffe\u00efben heroor. \u2014 \u00a3)ie Erfchet'nung, bap eine pftMht'fche franfheit manchmal oerphwt'nbet, wenn eine forderliche franfpeit pch einffettt ober ft\u00e4rfer heroortritt, $at ei* nen \u00e4hnlichen (Grunb tote bie Entfettung pfychtfcher franfhet't au\u00f6 ber 3D?e* tapafe einer fotzen. SDurch ba$ pl\u00f6^tiche Berfcftwinben ober went'gpen\u00f6 3k* nehaften et'neO f\u00f6rderlichen ^ranf^eit\u00e9proceffe\u00f4 toirb ber baran gew\u00f6hnte \u00a3)r* gant'\u00f6mu$ in einen pt\u00f6^tt'chen ungewohnten 3upanb oerfe^t, welcher auch im Dteroenfdpeme pch refCectirt unb in biefem eine Erfch\u00fctterung ober Umftt'm* mung heroorruft. \u00a3)arau\u00a3 f\u00f6nnen allerlei Dieroenfranfhet'ten entpehen, pfy* chiftfe franfheit aber nur, wenn in ber \u00a9eete eine bebeutenbe baju paffenbe \u00e9i\u00e9poption oorhanben t'p. \u00a9o fann benn auch umgefehrt ba\u00e9 Auftreten et'= ner dh\u00f6Pfehen franfhet\u2019t ober ba\u00f6 !pl\u00f6t5tiche fchneXXere ^ortfthreiten berfefben eben baburch, bap e$ bem \u00a3)rgant'3mu$ ungewohnt t'p, eine Umpimmung be\u00f6 DteroenfhPemS her\u00f6orrufen/ wetcpe ber \u00a9eete ertaubt, fiep wt'eber frei $u entfalten. @o put man manche Bet'fpiete, bap mit bem \u00a9ipiren ber p$ pch dfdchtfthe franfpeit entwickelte, wetctje wt'eber abnahm, fobatb bie ^5hthip\u00f6 wt'eber $unahm, namentlich im \u00a9tabt'um ber Erweichung. \u00a3)ahin geh\u00f6rt bas! 2\u00d6t'eb er er freuten oon Btutf\u00fcffen, \u00a3autfranfhet'ten, ^weiten auch ba\u00f4 gettwerben. Eo t\u2019p aber ftar, bap, wenn fotche franfheiten eine g\u00fcn* pige 2Bt'rfung auf ba\u00f6 ^fychifcpe haben fotfen, bt'e \u00a9eetenfranfheit nicht $u tief gew\u00fcrfelt fein barf, unb bap ba$ Dieroenf^pem noch utepr ober weniger f\u00fcr eine Umftt'mmung burch organifche Borg\u00e4nge empf\u00e4nglich fein mup. \u2014 \u00a9ehr h\u00e4uf g pnb fotche heit fume SDietapafen aber nur Reichen, bap ba$ 9?er-oenfdPem auf t'rgenb eine anbere SGBeife $ur Diorm jur\u00fccfgefehrt ip, Woburcp auch tut \u00fcbrigen Drgant\u2019\u00f6mu\u00f6 ber gewohnte fr\u00fchere 3\u00abpanb wt'eber herge* pettt wirb.\nS\u00dfenn bt'e pfpchifche franft;eit in \u00aeenefung \u00fcbergeht, fo t'p p'e %\\\\* gtet'ch fetbp Urfache, bap bie \u00a9eete nicht erp wieber in ben 3\u00abpanb tet'ben* hafter 2)t'\u00f6doption, in wetter fie t'm Beginn be\u00f6 Erfranfen\u00f6 war, fonbern mehr ober weniger auf anberem 2\u00d6ege $ut Dtorm jur\u00fccffehrt. SD\u00eeit ber 3\u00ab=* n\u00e4hme ber franfhet't unb in ihr waren n\u00e4mlich atte gew\u00f6hnlichen Bejiehun* gen ber ^erf\u00f6ntichfet't jur 2\u00d6ett nach unb nach oerfcpwunben, unb ber 3r*e patte pch eine ganj anbere Stnfhauung\u00f4^ unb \u00a9ef\u00fcht\u00f6wet'fe angew\u00f6hnt. 3P nun bie franfheit oon \u00a9runb au\u00f6 gehoben, fo ip er zugleich oon ber gam jen bur^ fte bebt'ngten \u00a9ebanfenwett to\u00f6geriffen unb in ben 3upanb oor a\u00ef\u00efer ^t'\u00f4poptt'on ^ur\u00fctfoerfe^t. 3p bie\u00e9 nicht ber gatf, bleibt eine ge^ wife D\u00eeeijbarfet't unb gebr\u00fcckte \u00a9tt'mmung ^ur\u00fccf, wt'e pe fur$ oor bem Stu\u00f6bruche ber franfhet't war, fo pnb immer Dt\u00fckf\u00e4tte ^u bef\u00fcrchten. \u00a3>ft oerwtfcht pch fogar bei tanger 2)auer be^ Seiben\u00f6 bie urftr\u00fcngtiche beuttich","page":825},{"file":"p0826.txt","language":"de","ocr_de":"826\t^fydjologte unt> sPft>4>tatrte.\nau\u00f6\u00dfefprocZene ^eroenoerfimmun\u00df auf einen \u00dfemt'ffen \u00aerab, nnb e$ bteibt faf fetne anbere \u00fffytyf\u00e0t Abnormit\u00e4t meZr ^uritcf, at\u00e9 erne fty c 3b ee mit fonft o\u00f6tti\u00dfer t\u00f6rperttcZer \u00a9efunb^eit. fyiex fc^eint eine abnorme SSorfettun\u00df\u00f6ricZtun\u00df ftcZ mit bem \u00a9efammt\u00dfef\u00fcZt nnb \u00a9etbfbemuftfein fo tnni\u00df oerfocften unb oerftjt ^u \u00c7aben, ba\u00df fe nun einen inte\u00dfrt\u2019renben 23e= ftanbt^er\u00ef be\u00e9 ganzen \u00a9eetenteben\u00e9 au\u00e9macZt, ber bi\u00e9 sum Stobe b\u00efeibt. \u00a3)tefe g\u00e4fte ftnb unheilbar. Stimmt bie \u00a9eetentrantZeit nt'cft einen biefer Au\u00f6\u00df\u00e4n\u00dfe, ober f\u00fchren nic^t anbere entmeber blo\u00df mit t'Zr compticirte ober mit t'Zr in urfact)Ii^em 3ufamntenZan\u00dfe f eZenbe Brautzeiten einen frnZen Stob herbei, fo enbt'\u00dft fie burcf gunefmenbe A\u00efbernZeit unb f\u00c7atuitat in SBt\u00f4bfinn. \u00a3)er 23\u00ef\u00f4bftnn erfcfeint smar sumetten (menu er nicZt an\u00dfebo-reu if, mooon mir aber fier nic^t reben) a\u00ef\u00e9 prim\u00e4re ftoxm, ber Braute iffc oon Anfan\u00df an mefr fupib, aber entmeber ift er bann eigentlich nur fpnt-ptomatifZe \u00a9t\u00f6rnn\u00df (Ueberbteibfet oon Apopterte, SReroenftebern), ober er if mit settmetfer Aufre\u00dfun\u00df nnb StobfucZt, ment\u00dffenS eine 3eit tan\u00df oerbnn-ben. SDiefe 5lrt if meifen\u00e9 auf einer farten an\u00dfeborenen Anl\u00e4\u00dfe be\u00dfr\u00fcn-bet. ttebermie\u00dfenb Z\u00e4uf\u00dfer $ Hr 23t\u00f6bftnn aber ber AuS\u00dfan\u00df ber \u00fcbri\u00dfen formen. SDie \u00a9cZutb tann nun fier atterbin\u00df\u00f6 ein 3\u00abfanb be\u00e9 \u00a9efirn\u00e9 tra\u00dfen; aber man jiehe baran\u00e9 fa nicht ben \u00a9cftnf, ba\u00df ein folder \u00aeeZtrn-Sufanb nun bie einjt'\u00dfe Urfac^e fomoftf be\u00e9 23t\u00f4bfnn\u00e9 at\u00e9 ber bemfe\u00efben oorZer\u00dfe\u00dfan\u00dfenen Brantfeit fei. Atterbt'n\u00df\u00f6 oerf\u00e4tt ftch ber 23t\u00f6bfnn sn ben \u00a9eetenfrantZeiten, bereu Steftbuum nnb ^robnct er if, nn\u00dfefafr fo mie bie S\u00e4Zmun\u00df su ooran\u00f6\u00dfe\u00dfan\u00dfenen Brantfeiten ber Sfteroenor\u00dfane. Aber \u00dferabe fiebnrcZ if aucfy fein Unterfdjieb oon berfetben an\u00dfebentet, nnb bie Sftetnun\u00df mtberte\u00dft, er fei ein btofe\u00e9 pZpffcfe\u00e9 i'etben, \u00a3\u00e4Zntun\u00df be\u00e9 \u00a9efirn\u00e9 burtp Ueberret's ober or\u00dfanifcfe m Verlaufe ber BranfZett entfanbene ptafifcZe ^3robncte. \u00eeDenn Zieburcf? fub blo\u00df bie bei 3rren atterbin\u00df\u00f6 fanf\u00df oortorn* menben Apoplexien, \u00a9rfubate, (\u00a3rmetcZun\u00dfen nnb 23erZ\u00e4rtun\u00dfen, aber nicht ber Unterfcffeb jmifcZen ben au\u00e9 t'Znen entfefenben \u00a3\u00e4Zntun\u00dfen nnb bem SSt\u00f6bfnn erft\u00e4rt. SDiefe patZoto\u00dfifZen 23er\u00e4nberun\u00dfen tonnen ^mar Urfacfe oon SBt\u00f6bfnn merben, aber fe fnb fo Zuuf\u00f6 aU(Z oorfanben, otme ba\u00df pfp-cpifcZe BrantZeit oorZer\u00dfe\u00dfan\u00dfen, ober ba\u00df \u00fcberZaupt nur eine betr\u00e4chtliche \u00a9t\u00f6rnn\u00df ber 3nteffi\u00dfen$ ein\u00dfetreten m\u00e4re; anbererfeit\u00e9 fnb oiete 3rre \u00dfe-J\u00e4Zmt, oZne ba\u00df ihre pfpc\u00dftfcZe Aufre\u00dfun\u00df nacZtt'e\u00dfe, nnb mieber anbere ftnb o\u00f6tti\u00df bt\u00f6bfnni\u00df, oZne ir\u00dfenb ein bZ^ftf^^ \u00a9ztnbtom ^eZimt\u00e4Zmnn\u00df, nnb oZne baf man bei ber \u00a9ection eine erZebticfe SSer\u00e4nbernn\u00df im (Sefirn f\u00e4nbe, bie man oZne SSornrtZeit mit bem 23t\u00f6bfnn in notZmenbt'\u00dfen ^an= faT&ufammenZan\u00df brin\u00dfen tonnte, \u00e4\u00dfir muffen baZer f\u00fcr bie ^rjeu\u00dfnu\u00df be\u00e9 33Iobfnn\u00e9 an\u00e9 zfo\u00fftffyzx BrantZcit auf) ber \u00a9eete einen 5lntZeit jntommen taffen, ben mir in got\u00dfenbem ftnben. 2)urcZ ein intenftoe\u00e9 Smfein mirb ba\u00e9 \u00dfefammte \u00a9eetenteben meZr nnb meZr nnb snte^t attein in ben \u00aeienf eine\u00e9 einji\u00dfen \u00a9ebanten\u00e9, \u00a9efnZ\u00efe\u00e9 ober Striebe\u00e9 \u00dfejo\u00dfen, nnb babnrtZ je^ ber anbern Stnre\u00dfnu\u00df nn^n\u00df\u00e4n\u00dfti^. S3eibe\u00e9, ber Stfan\u00dfet einer oielfeitigen, mannicZfatti\u00dfen StZ\u00e4ti\u00dfteit, nnb ber 3*>an\u00df gn fort\u00dfefe^tem eint\u00f6ni\u00dfen 2S3ir^ ten mnf eine o\u00f6tti\u00dfe ^rfcftaffnu\u00df nnb (Jrmattnn\u00df jur got\u00dfe Z^ben; benn an^> einen o\u00f6tti\u00df \u00a9efnnben tann man, menu man iZn tan\u00dfe 3eit in fottfe SSerZ\u00e4ttniffe fe^t, bem S3t\u00f6bfnn naZe brin\u00dfen, nnb oietteitZt bernZt Zierauf jum Xfyxi bie ^rjeu\u00dfnu\u00df oon S3t\u00f6bfnn bnrtZ pt\u00f4^ti^en \u00a9cZre\u00e4en. 3emei* ti\u00dfe tobfn^tt\u00dfe Stnfre\u00dfnu\u00df if habet nicht an\u00f6\u00dfefcZtoffen. \u00a9o Z^t man benn aucZ mit atecht bie UrfatZe be\u00f6feni\u00dfen SSt\u00f6bftnn\u00f6, metier au\u00e9 t)nanie ent-feZt, nicht blo\u00df in bie \u00a9cZm\u00e4cZnn\u00df ber \u00aeeZirntZ\u00e4ti\u00dfteit, fonbern an^in ben","page":826},{"file":"p0827.txt","language":"de","ocr_de":"^fycfjologte unt> sPfi)(^tatrte,\t827\nengen FBeentretS gefegt, in wettern parte Dnanipen pcp Bewegen. \u00a9te te* Ben tn peler \u00f6BantaptfcBer (Erinnerung wott\u00fcpiger 23itber, unb, ba t'pr \u00a9ee-tenteben gans unb gar nur auf bte $ef<Bte<BtStup genutet, f\u00fcr anbere (Etn* br\u00fccte aber tn |)\u00f6^eren (traben fe^r wenig ent^f\u00e4ngttc^ ip, fo m\u00fcffen tfjre B\u00f6seren intettectuetten Verm\u00f6gen and Mangel an UeBung unb meBrfettiger 2tuSbitbung nacB unb na<B oert\u00fcmmern unb etnpnten.\nFnbern wtr fymit bte Darlegung unferer ^>frx^t'atrt'ft^en ^npcfyten fcptiepen, Bewerten wir nur nocB, bap wir aBpdpItcB nicBtS non ber Zfye* vapie fagen. \u00e4\u00dfir w\u00fcrben uns felBp als? anntapenb oortommen, wenn wir aus unferen FBeen fogtetcB Folgerungen j\u00f6gen, bte bent \u00a3>etfgefcf)\u00e4fte jur 9ticBtfcBnur bienen, ober etwa gar bte Bew\u00e4hrte praxis unferer anertannte* pen 3rren\u00e4r$te wetpern fottten. 2)ie ^^pf\u00eeotoQte faun unb barf auf bte ^Berapt'e nur einen mittelbaren unb fe^r attm\u00e4ttgen (Einffup auS\u00fcben, unb iBr \u00a3auptoerbienp wirb etnPweiten barin BepeBen, bap pe bte 33etracB* tungS= unb (ErforpBungS weife ber ^ranfBeiten auf ipre richtigen \u00a9tanb* punfte petit, bas patBogenetifc^e SSerBattntp ber UrfacBen in baS rechte SicBt fe\u00a3t, unb auf ben 2\u00dfeg aufmertfam rnacBt, wetcBer Bet ber 23eurtBeitung ber fo oerfcBt'ebenen inbioibuetten F\u00e4Ke eingefcBtagen werben mup. OaburcB werben pcB bie Fnbicationen PBon non fetbp petten unb bie \u00a3Bcrapie ftBann t'Bre \u00a9cB\u00e4\u00a3e immer pcBerer unb ben Ump\u00e4nben angemeffener anwenben ter* neu. 2\u00f6tr tonnen baBer f\u00fcr jeist feine anbere \u00a3Berapie aufpetten, alt? bte, wettBe pcB ben erfaprenpen praftifcBen Frren\u00e4qten Bt'sBer erprobt Bat, unb bt'efeS unfer 23etenntnip ip 2ttte\u00f6, was wir Bier \u00fcber btefen $untt su fagen BaBen. 3temticB aus benfetBen \u00a9r\u00fcttben taffen wir aucB bie gerichtliche ^fycBotogie aus bem \u00a9piete.\n2\u00dfir fcBtiepen unfern 2luffa$ mit bem perpitBen SBunfcpe, bap bte p\\p* cBipBe SD\u00eeebictn nicht Btop (EigentBum unb 33ef^\u00e4ftt'gung einer Befonbern (\u00a3taffe non bersten BteiBen, fonbern bap ftcB baS gefammte \u00e4rstttcBe $ubti* tum meBr unb meBr f\u00fcr pe interefftren m\u00f6ge. Seiber Betrachtet ber grope \u00a3aufe ber berste ben ^f^cBiater fap nur ats einen ^BitofobB^, ber nicht meBr fo recht eigentlich su ben 3D?ebieinern geh\u00f6re, unb bie \u00a9eetenBeittunbe f\u00fcr ein unfruchtbares (Gebiet, auf bem pcB wenig Erfolge gewinnen ttepen. 2tber wenn aucB nicht f<Bon bie SBechfelwt'rfung beS Pfeifchen unb teibticBen Organismus an unb f\u00fcr pcB bie Stufmertfamteit beS benfenben States t\u00e4g> ticB in 5tnfpruch neBmen m\u00fcpte, fo glauben wtr burcB bte oorttegenbe 21B* panbtung BinrettBenb gezeigt su Baben, bap bie ^f^otogie unb mit iBr bie pfychif\u00e7Be SD\u00eeebt'cin bureaus nicht ein fo ungewt'p \u00fcber ber fotiben \u00fcbrigen 3D?ebicin fcBwebenbeS ^uftgebitbe fei, ats pe \u00e4ftancBem oorfommen mag, fon* bern bap pe tn FteiPB unb 23tut berfetben eingreift, unb bap es au<B in iB= rem Gebiet eine (ErfaBrung, etn S\u00dfiffen unb ein k\u00f6nnen gt'ebt. 9)?\u00f6ge benn biefe ^BBanbtung basu Beitragen, bap ber (Eifer f\u00fcr ntebicinipB pfycholo&t* fcBe F^rfcBung pcB immer weiter verbreite, bap ^fychotogie unb \u00ffp^potogte pcB immer inniger mit et'nanber oerfcBwipern, unb bap burtB biefe SBerBt'n^ bung aucB Bie ^fycBiatrie einen aBnttcBen StuffcBwung erfaBre, wie t'Bn bte ^Btyfiologie in fo nieten anberen 3&>eigen ber \u00c7eitfunbe mit bem anertann-tepen ^rfotge Berbeigef\u00fcBrt Bat!\nF- SB. ^agen.","page":827}],"identifier":"lit31271","issued":"1844","language":"de","pages":"692-827","startpages":"692","title":"Psychologie und Psychiatrie","type":"Book Section","volume":"2"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:13:21.021945+00:00"}