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{"created":"2022-01-31T16:11:12.102700+00:00","id":"lit31283","links":{},"metadata":{"alternative":"Handw\u00f6rterbuch der Physiologie mit R\u00fccksicht auf physiologische Pathologie. Band 3. Teil 1","contributors":[{"name":"Harletz","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"In: Handw\u00f6rterbuch der Physiologie mit R\u00fccksicht auf physiologische Pathologie. Band 3. Teil 1, edited by Rudolph Wagner, 469-616. Braunschweig: Vieweg","fulltext":[{"file":"p0469.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament*\n469\nTemperament,\n^S^ftognomif mib (Sranioffopie.\nStuf bem noip fo bunflett (lebtet beb t^tertfe^en 9)?agnetibmtt\u00f6,.beffett wapre Erfcpetnungen bon bem\u00fchten uub unbewu\u00dften T\u00e4ufcpungen bietfaep umfponnen auftreten, finb bie glaubw\u00fcrbigpen Erfahrungen ite, welcpe unb non einem Rapport gwifepen SD\u00efagnettfeur unb iftagnetiprten berieten; wobei eine Slngtepungbfraft gwifepen betben wirft, beren Sefen ober \u00a9runb gu erforfepen noth Bttpt gelungen, bi\u00df je$t nur unter bem ber \u00e4u\u00dfern Erfcpeinung na(p analogem begriff beb ppp\u00dffatifipen 3)?agnetibmub fubfumirt unb mit bem Flamen beb tpierippen SD\u00eeagnetibmub betegt worben i\u00df.\nDie Strt unb Seife, biefen Rapport pergu\u00dfellen, bie SSft\u00f6gticpfeit, ipn unter gewiffen S3ebingungen wittfttprltcp perborgurufeu, pat l\u00e4ng\u00df ftpon bie Slufmerffamfeit ber Stergte auf fiep gezogen, aber teiber bib je$t bie \u00a9em\u00fctper, in ben 3auber beb Sunberbaren unb Unbegreiflichen gebannt, ntepr gu tr\u00fcgtiepen ^pantapen alb gr\u00fcnblt'cper ^orfepung angetrieben, ^reilicp fclbffc ber Seg, wetten biefe eingufcplagen pat, ift ber 3eit noep fcpwer angugeben, wo unb bie ^erbenpppftotogie, obwopl im Verlauf ber lebten Deeennien burep bie mannicpfacp\u00dfen Entbecfungen bereichert, niept einmal Sluffcplu\u00df geben fann, wie bie Heroen innerhalb beb abgcfcploffenen eingelnen Drgantbntub \u00fcber tpre anatomifepe \u00aerenge pinaub wirfen, wab boep offenbar bei bem 9)?t\u00dfberp\u00e4ltni\u00df ber Slubbepnung empftnbenber gl\u00e4epen mit ber sD?affe empftnbenber Heroen, unb ber Stenge contractiter gafern mit ber Stenge motorifeper Heroen \u00dfattpnben mu\u00df. Sie weit bet folepem magnetifepen Secpfelberp\u00e4ltni\u00df gweier Snbioibuen ber gange Or* ganibmub ober nur einzelne feiner \u00a9pfteme tp\u00e4tig \u00dfnb, mu\u00df baptngeftcUt bleiben, offenbar aber ftnb bie Heroen bab bermittetnbe \u00a9lieb bei Ergeugung unb w\u00e4prenb ber gangen Dauer biefeb D\u00eeapportb.\nDab Sluffallenbe bt'efer Erfepet'nung, ipr mepr bereingelteb Sluftreten, bab Siu\u00dfergew\u00f6pnticpe an ipr pat auep pier wieber, wie bei fo bieten 23eob* aeptungen, ben Slnfto\u00df gegeben, pe n\u00e4per gu uuterfuepen, bou ben berfepie* benpen \u00a9eiten gu beteuepten, unb man pat bet bem Unbermbgen, eine Er* ft\u00e4rung f\u00fcr fte gu finben, entweber ipre ^ieptigfeit gang geleugnet, ober eine pl\u00f6^tiep unb unbemittelt eintretenbe \u00fcbernat\u00fcrliche Sftacpt alb ipre Duelle annepmen gu m\u00fcffen geglaubt. Unb boep feplt eb niept an aua* logen Erlernungen, bie wir tagt\u00e4glich beobaepten gu f\u00f6nnen (Gelegenheit paben, welcpe jeboep ebeu tprer \u00a3\u00e4upgfeit wegen weniger gu iprer Er* forfepung aufforbern. Ober ftnbet niept bet ben \u00a9pmpatpten unb Slntipa* tpien, welcpe wir fo oft 2J?enfcpen aneinanber fetten ober bon etttanber fern patten fepen, ein \u00e4pnlicpeb SSerp\u00e4ttni\u00df patt? pnb niept auep pier jene Secpfelwirfungen gweier Snbibtbualit\u00e4ten auf einanber im \u00a9piet, welcpe ftep oft jeber Berechnung entgiepen unb burep feine B\u00efacpt beb","page":469},{"file":"p0470.txt","language":"de","ocr_de":"470\tTemperament.\nSBtllenS ober Urteils entfr\u00e4ftet merben f\u00f6nnen? So fe^ett mir ttnS mit etnemmal nicht allein in jenen franf^aft aufgeregten 3uft\u00e4nben, melche ber (\u00fctrjeugung beS Somnambulismus am g\u00fcnftigfen ftnb, fonbern unter ben normalen Berh\u00e4ltniffcn ebenfalls einer Biadjt untermorfen, melche und an anbere ^nbiot'bualit\u00e4ten feffett ober unmittelbar oom ihnen abft\u00f6\u00dft. (Suchen mir juerjt bte Oerfchtebenen ^ter ^ufantmenmirfenben Urfachen, ehe mir einen (Brunb erftnben, mit bcm mir \u00fcber biefe Unterfucpung fur$ htnmegfe^en, ohne etmaS AnbereS ju gemtnnen als ben tarnen f\u00fcr eine unbefannte (Br\u00f6fe.\nSympathie unb Antipathie ftnb Bemegungen im (Bef\u00fchl\u00f6leben, meines, mit feinen mannigfachen (Scljattirungen ganj bcm (Bebiet beS Subjectioen angeh\u00f6rig, ferner ober fa\u00df unm\u00f6glich objectio ju betrachten unb meiter ju beftntren i\u00df. So menig mie ber Stpmerj ober bte Sufi ftch einem Anberen befchreiben l\u00e4\u00dft, fonbern in ihm burch Scbilberung ber \u00dfe er* jeugenben Urfacpen nur reprobucirt merben fann, fo unm\u00f6glich i\u00df eS, jene \u00a9ef\u00fchie ber Sympathie ober Antipathie meiter ju beftniren, menn bte eigne Erfahrung fte nicht fcpon fennen gelehrt hat. T>a\u00df fte nicht au\u00f6 Bor\u00dfellungen beS re\u00dfecttrenben Ber\u00dfanbe\u00f6 ab\u00dfammen, nicht ba\u00f6 ^efuttat ber Berechnung bed Berh\u00e4ltniffeS, in meines mir burch Son\u00dfeflation ber Um\u00df\u00e4nbe mit Anberen treten, feien, b\u00fcrfte mitSentgem ju bemetfen fein*\n\u00a9ie Biacpt ber Sympathien nimmt n\u00e4mlich in bem Biaa\u00df ab, als ftch t'm Berlauf ber Lebenserfahrungen ba\u00f6 Urteil fch\u00e4rft, unb burch bie oerfeinerte Bienfchenfenntni\u00df baS 9iaifonnement \u00fcber ^erf\u00f6nltchfeiteu, mit metchen mir in Ber\u00fchrung fommen, ruhiger unb flarer mirb, je mehr bie Lebhaftigfeit ber (Gef\u00fchle \u00fcberhaupt an ^nten\u00dft\u00e4t oerliert* \u00a3>te Sympathie tfj jenes nat\u00fcrliche Banb, maS Butter unb $tnb fo feffc anetnanber fettet, ohne baj bet letzterem baS (Bef\u00fchl ber Tanfbarfett als ethifcheS, noch bie Berechnung ber Unentbehrltchfeit jener als egoifttfche\u00f6 Moment folchett m\u00e4chtigen 3ug ber Sympathie motioirte. 3\u00ab fp\u00e4terer Beit *eigt ftch \u00bbor bem Eintritt ber Pubert\u00e4t unb noch eine gemiffe &it \u00fcber biefe (\u00efntmic\u00ef* lung\u00f6pertobe hinaus bie Bkhl ber greun\u2019oe mehr bem 3\u00abfatt untermorfen, bie ^reunbfchaften merben inniger unb fchnetter gefchloffen ohne Berechnung ber barauS entfprtngenben Bortheile, ohne metteren (Brunb, als ber unmittelbaren gegenfeitigen Ansehung ^meier ^nbioibitalit\u00e4ten* B?it bem \u00a9thmanfen biefer, melche ju ber 3eit noch fein bcfrimmteS 3ief \u00bbor Augen, noch feine materiellen ^ntcreffcn oerfolgeub mehr in tbealen Be* \u00dfrebungen ftch bemegt, hat auch bie S\u00d6ahl ber ^reunbe mentger btnbenbe ^raft, unb je nach ber (\u00fcrntmic\u00eflung\u00f4phafe ber 3\u00abbioibualtt\u00e4t merben bte ^reunbe gemechfelt, mie fte bem jeweiligen BSefen berfelben entfprechen* SOBenn aber fp\u00e4ter mit einer flareren Ueberftcht \u00fcber bte be\u00dfeljenben Ber* h\u00e4ltntffe, mit fe\u00dferem Bltcf auf ein oorge\u00dfedte\u00f6 3iel, mit ooller 2Btl* len\u00f6*(\u00a3nergie be\u00dfimmte ^nterejjen, melier Art fte feien, oerfolgt merben, menn ber (\u00a3harafter ftch ooflfommen auSgebilbet hat, bann mirb mit allen anberen (Bef\u00fchlen auch ba\u00f6 ber Sympathie ber $errfchaft beS beregnen* ben Ber\u00dfanbe\u00f6 ftrenger untergeorbnet, unb bte greunbfcpaften merben feit* ner unb mit meniger ^nntgfeit gefchloffen, benn je$t hangt bte Sah! ber ^reunbe mehr oon ber \u00a9leicharttgfeit ber ^ntereffen ab, bte in ben h\u00e4ufigeren g\u00e4Hen ftch gegenfeitig bet oerfchiebenen Bienfchett unterft\u00fc^en, unb bte ^nnigfett mu\u00df unter ben beutlt^eren ober oer\u00dfecJteren Trieb* febern beS Egoismus um fo mehr leiben, als bie $\u00e4lte ber Berechnung bie SB\u00e4rrne ber \u00a9ef\u00fchle beeintr\u00e4chtigt.* (\u00a3benfo ftnft ber Serth mahrer","page":470},{"file":"p0471.txt","language":"de","ocr_de":"Demperamenf,\t471\nStek amif#en ben betben \u00aeef#Ie#tern tu ft# jttfantmett, menn bere#nete 3^crfe, welcher 2lrt fte feten, ba\u00f6 unmittelbare (Gef\u00fchl ber \u00a9pmpathie be-^errfc^en* \u00a9o tn'e\u00ef mtrb gen\u00fcgen, um bie Unabh\u00e4ngigfeit ber \u00a9pmpa-tk'en jtm'fc|en oerf#iebenen ^nbioibnafit\u00e4ten oon bem reflectirenben 23er-jlanbe barauthun.\n2Benn e\u00f6 bemna# feft f\u00eee^t, ba\u00df berglet#en Gef\u00fchle ft# unfrer bem\u00e4#tigen f\u00f6nnen, ehe nur in ba\u00f6 pfp#if#ekben, in benEharafter einer ^erf\u00f6nli#feit, mel#e un\u00f6 entgegentritt, eine Einft#t gewonnen haben; menu e\u00f6 ffar ip, ba\u00df bte Eigenth\u00fcmli#feit eine\u00f6 folgen \u00aeef\u00fchl\u00f6 einer netteren 3erglieberttng f\u00fcr bte Definition ttnaug\u00e4ngli# ip, fo bleibt un\u00f6 nur no# eine\u00f6 \u00fcbrig: nantit'# bte 23eranlaffung berfelben barjujMen, unb au fu#en, mie oiel 2Intheil bie beiben ^nbioibnalit\u00e4ten, mel#e ein\u00bb* anber entgegentreten, an ber Entpehung jener gegenfeitigen Slnaie\u00dfung unb Hbpc\u00dfung haben, Denn 9?iemanb fann leugnen, ba\u00df bte eigne ^erf\u00f6n-Ii#fett bei bem 3\u00abpanbefommen jener \u00a9ef\u00fc^Ie eine mefentli#e 9\u00eeoIIe fpiele, unb unbenfbar mare e\u00f6, ba\u00df 3nbioibuaIit\u00e4ten, mel#e ben Einen abpo\u00dfen, ben 5Inbern analen, l\u00fcge ni#t in ber eigenen Ortung be\u00f6 Einzelnen ba\u00f6 anbere Moment, mel#e\u00f6 btefe ober jene 28t'rfung kr\u00f6orbrtngt. g\u00f6nnen mir un\u00f6 ja bei ben met'\u00dfen 9iaturanf#auungen, mel#e \u00fcberhaupt in mt\u00f6 gemiffe (Stimmungen k^oraurufen oerm\u00f6gen, faft nie beffen ent-f#Iagen, ma\u00f6 oon anberer \u00a9eite Je* 111 nn\u00f6 rege gemacht m\u00fcrbe, fo ba\u00df mir \u00bbin bte Slu\u00dfenmelt \u00fcbertragen, mad mir Oon t#r a\u00ab empfangen meinen.\u00ab Dft mt'rb e\u00f6 m\u00f6glich, jene fubjeettoe Erregung lo\u00f6jitl\u00f6fen oon bem objectioen Etnbrucf, oft gelingt e\u00f6 au# ni#t; faum aber b\u00fcrfte e\u00f6 je ge-f#ehen, ba\u00df tn bem Moment ber Einmtrfung be\u00f6 lederen, menu btefe nur einigerma\u00dfen intenfto ip, ber 3ufammenhang mit i\u00dfr unb bem fub-jeettoen glei#aetttg bepehenben @ef\u00fchl Har heroortr\u00e4te, 3\u00abcrft merben mir in ber Slu\u00dfenmelt na# ben Urfa#en forf#cn, mel#e btefe ober jene (Stimmung eraeugten, unb bann erft rt#ten mir uttfer ?Iugenmerf auf nn\u00f6 felbjl, um an feiertr mie meit mir \u00a9#ulb an bent ftnb, ba\u00df btefe ober jene Erf#einung gerabe ben bepimmten beoba#teten Effect in unfrem \u00a9ef\u00fck kroorgerufen hat,\nVerfolgen mir benfelben naturgem\u00e4\u00dfen \u00a9ang, um ber Er\u00f6rterung unfrer ^rage n\u00e4herju fommen, unb lehren no# einmal aunt Return a\u00abs x\u00fcd: Sir fehen einen 2ftenf#en aum erpenmal, mir h\u00f6ren t#n fpre#en, unb er hat unfre 3uneigung gemonnen, S\u00dfeber ba\u00f6, ma\u00f6 er #at, no# ba\u00f6, ma\u00f6 er fpra#, hat un\u00f6 f\u00fcr t#n eingenommen, 2Btr fahen baffelbe thun unb fpre#en oon ^unbert SInberen, mel#e un\u00f6 glei#giltig biteben. 9\u00eet'#t ber Inhalt, fonbern bte 21rt mar e\u00f6, m t e er ft# benommen, m i e er gefpro#en hat. Diefelbe ipanblung, baffelbe 2\u00d6ort fann gegen einen 3mci-ten tn un\u00f6 btefelbe Abneigung heroorrufen unb nt'#t\u00f6 SInbere\u00f6 al\u00f6 bie oerf#tebne S\u00dfet'fe, mit ber e\u00f6 gef#ehen, tfi baran @#ulb. 9\u00eet#t alfo ber ibeetfe 3\u00d6erth beffen, ma\u00f6 mir an einem 5Inberen beoba#ten, ift e\u00f6, ber hier ben 2Iu\u00f6f#Iag gtebt, fonbern bie ^arm. \u00a9t\u00fcnbe bie \u00a7orm aber in gar feinem 3\u00abfammenhang mit bem inneren \u00a9ehalt, mit bent \u00a9etfh'gen, fo m\u00e4re nt#t\u00f6 gef\u00e4hrlicher, al\u00f6 bie SBeurthetlung etne\u00f6 5D?enf#en na# feinem Sleu\u00dferen ; m\u00e4re aber ba\u00f6 Sleu\u00dfere na# allen \u00a9eiten hin ber n\u00f6tige unkbtngt maa\u00dfgebenbe 5Ibbrucf be\u00f6 inneren, fo m\u00e4re ni#t\u00f6 Iet#ter al\u00f6 bte 3>?enf#enfenntni\u00df, unb bie \u00a9ruppiruitg ber ^abioibualit\u00e4ten m\u00e4re ohne SOBeitere\u00f6 oon ber ^atur gegeben, e\u00f6 b\u00fcrfte 3^ber nur bem 3\u00abg ber \u00a9pmpatk'e ober ?lntipathie folgen, ^etne\u00f6 oon beiben ftnbet mt'rflt#","page":471},{"file":"p0472.txt","language":"de","ocr_de":"472\ttemperament\u00bb\nStatt, fonbern mobC eine 2?erfettnng be\u00ab \u00a9eifltgen mit ber \u00e4nSern \u00a9rf\u00f4ei. nutia *u enter, wenn ich mich fo au\u00e9br\u00fctfen barf, ftrtrten (\u00eetnbett: aber \u00fcber btefer ruhigeren, unbewegteren gtactje gleitet etn bunted ^arbettfpte\u00ef bin, mettes burch manttichfache Strahtcnbrechung wanbdbarer fetten bet bereu Steuerungen an ben bewegftc^en Organen be$ letbe\u00f6\n^ tiefer \u00dfBe\u00e4fet ber $orm h<*t feine bejh'mmten \u00a9rennen Uttb tnacbttgen \u00a9etjte^attgfett, bent SBttten, nur bt$ 5U einem gemffen |tanft unterworfen, ter fetbjtbewufte 3\u00f6tfXc tft aber mtegrtrenber 33ef\u00eeanbt^etl etne\u00f4 entwicfctten djarafter\u00f6. tie Steuerung beffetben tft fomtt an jene bem 3BttXen unterworfene \u00a3)rgane a\u00dfein gebunben, wa^renb bte anberen ftcreotypen formen, angeboren ober tnt SSertauf ber 3\u00abt buret) attire ober innere SSerantaffungen erworben, nichts ^u ^ttragen, feinen gerabe jc$t befte^enben Serth erfennen ju taffen, boc| wobt aU |fto\u2122cf anb*r*\n\u2022 betten be$ spfyt&tfdjen genommen werben, welchen bte \u00a9efu^te ber Sympathie ober Slntipathie ihren Urfprung oerbanfen konnten\u00bb um aue weiteren (Er\u00f6rterungen oor 3>?t\u00a7berft\u00e4nbntffen $u ftdjern, witt ich ^Jer noch einmat beroorheben, was? ich a\u00dfein unter Sympathie ober 2(nttpathte \u00bberflehe. SSor a\u00dfet\u00bb ijt ber \u00a9ebanfe an jene Sympathien fern ju hatten, wetc&e eine fuhere (Brunbtage f\u00fcr ^reunbfcbaft\u00f6b\u00fcnbntffe ic. bttben, unb Pie bet bem <\u00a3rwachfenen, \u00aeebttbeten, a\u00dfen m\u00f6gtt^en anberen oft \u00ab\u00ab*\u00ab-wu\u00dften SSorjte\u00dfungen, \u00fcberfehene \u00aeebanfenrethen ber S\u00eeefterton, fup 23e* rechnungen, wetter Slrt fte feien, mit ihr (\u00a3ntftehen \u00bberbanfen* 3<h rebe nur non bem momentanen (Hnbrucf, Weichen eineJ3erfontuhfeit auf u\u00bbs macht, wobei e\u00ab oft nicht n\u00f6thig tft, auch nur bte gertngfte 23ewc*\n3Un^t11nef\u00c4aufpiethau\u00f6 neben einer ^erfon Men, wet^e mit ruhiger Slufmerffamfett *uftebt. \u00df\u00dftr beobachten an ihr feine befonbre Bewegung unb f<hon bte bto\u00dfeftorm beS \u00aeeftcfctt heftufct einen Schtafenben ruhig athmenb, ohne a\u00dfe wettere Bewegung, unb ber (Jtttbrucf, wetchen biefe\u00f6 33itb macht, fann ein gtetcheS, \u00a9efuht erweefen. 2\u00dftr fehen einen lobten; unb ich erinnere muh bet ben ^cIett^,et^lt' welche ich gefehen habe, nie burch bte btofje ^orm einen fotchen @tnb^ruef erhatten au^aben, wie in ben oorhtn erw\u00e4hnten 33etfptetcn, obwobt anbere Stffecte ber oerf^iebenften Slrt habet gettenb machten. 23et ber Betrachtung eines Sfetet\u00f6 enbttch, vetches un$ non ber fr\u00fcheren ^orm gteichfam nur bte \u00a9runbtinien barfte\u00dft, entjteht me ba\u00f6 , wa\u00f6 Wir mit jenem Sinbrucf, ben ein betebter \u00a3opf 5. 25\u00bb tm 33ergtet<b mit bem \u00a3ob*\n?......\u00bb - \u00ab \u00bb.\nfeilt fann, meftbe jenen \u00a9ef\u00fcbf\u00f6einbrutf ^cwortringt, baf fr tue\u00ab nur fann, fo fange fie befebt iff, unb cntoli^, ba\u00a7 1\u00ab bureau\u00ab n^t auf ber \u00e4fihctifcben Saft\u00ab ber SBeurtfjeifung beruht, benn e\u00ab fonnett bte 3\u00abge be\u00ab \u00eeobten biefetien W\u00f6nen formen paben mie fte ber fKerftb tm Seben ge, habt ^atte. \u00bbu\u00ab bem testen \u00a9a| ergibt ft<b, \u00bbi15 ber S'\u201c?\"! Mt! Sebenben, aueb \u00bbofifommen ruhigen unb unbewegten, jnWa^ft, eben bte falte |e\"\u00ab\u00ab9 \u00bb\u2022 einer affeetboKen ,\u00ab fteigern. S\u00ab tan e.ne f\u00ab\u00bbne %\u00bbm einer \u00a9cfttbMbifbnng, fofern mir nur bie SRegefma|tgfett ber \u00eetmamentc, bte Harmonie ber ^Proportionen unb bergfeiepen 'nS ^U9C ^e\"' ffieT \u00e4ftbettfeben \u00a9efiibt immerbtn mobttpun, ohne baf W t1\"1\u201c \u00aec*' tere\u00ab fn\u00fcpft, af\u00ab an bte Setra^tnng eine\u00ab fr\u00f6nen febfofen \u00a9egenjfanbe\u00ab.","page":472},{"file":"p0473.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament.\t473\n0o mie mtr after glauben, baf btefer $orm e\u00fbt 3nhatt entfpr\u00fcdhe, metier 51t unferem Sefen tn einer meitcr unten gu befpredhenben Seife tn einem gemiffen Berh\u00e4ttni\u00df fte^e, fo fn\u00fcpft ftcft baran unmittelbar ba\u00f4 \u00a9treben, btefe\u00f4 bt'\u00f6 je\u00a3t nur au\u00f6 ber^orm erfcbtoffcneBerft\u00e4ttnif? mt'rf tieft gu machen, ma\u00f6 nat\u00fcrlich mtr fo lange m\u00f6glich tfi, a\u00ef* eften ber ^nftalt, um be\u00f6* mitten mtr utt\u00f6 gur j\u00c7orm ftt\u2019ngegogen f\u00fcftten, burcft feine mettern Steuerungen un\u00f4 gug\u00e2ngtt'dft mtrb unb unfer 0treften nacft ber 9\u00eeeatt'ftrung jene* Ber* ftattniffe* befrt'ebt'gen fann. Daburdft fdftet'nen mtr after tn St'berftreit mit unferm obigen Slu\u00f6fprucft gu geratften, mo mtr bt\u2019e Sirfung ber Steuerung etne^ SD\u00eeenfcften oon ber Ber\u00fcdfftcfttigung fet'ne\u00f6 tbeetten Sertfte\u00f4 gang trennten. (E\u00f6 iff au<h nt'dftt ber t'beette Serti btefer ober jener Sleufierung, fonbern ber ibeetteSertft ber$5erfon, ben mtr au\u00f4 berftorm ber Steuerung Idfttiefien. Sie bte\u00ef ober mte ment\u2019g mtr fetbfi bagu beitragen, mte ot'et auf bte Umj\u00efanbe, unter benen bte Beobachtung eine* SInbern gefcftieftt, anfommt, um mit iftr jene* \u00a9ef\u00fcft\u00ef ber \u00a9pmpatftie ober Slntipatftie gu oer* meften, merben mtr fp\u00e4ter ermahnen, $e\u00a7t feftren mtr gur Deutung ber formen a\u00ef* Slu\u00f4br\u00fccfe getj\u00eetger 3uftanbe unb Bemegungen gur\u00fccf, um gu fe^en, mte meit mtr berechtigt ftnb, jenen \u00a9ef\u00fcftlen bei ber Beurtfteitung Stnbcrer gu folgen. Senn e\u00f6 maftr iffc, mte ftcft jeber baf\u00fcr (Empfcmgtt'cfte \u00fcftergeugen fann, baf? mtr nt'cftt n\u00f6tftt'g ftaben t'rgenb metcfte Bemegung gemalt gu ftaben, um einen fotdften (Einbrudf gu erfahren, fo muffen atfo |d;on bte ruftenben unftemegten ober unbemeg\u00efidften formen int 0tanbe fein, \u00a9et\u2019fh'ge\u00f6 gu repr\u00e4fentiren. Tiefe Ueftergeugung ftat ftcft fdfton feit $aftr* ftunberten ben mit etnanber oerfeftrenben ttftenfcften aufgebr\u00e4ngt, ftat tangf\u00ef fcfton angeregt, ben 3ufammenftang gmifdften materieller ^ornt unb geifh'gent Snftatt aufguftnben, unb biefer \u00a9egenftanb mttrbe oon ben oerfcftt'ebcnften 0eiten fter in Angriff genommen. Da\u00f6 unmittetbare \u00a9ef\u00fcftl bieje\u00f6 3u* fantntenftang\u00f6 gieftt ftcft in ber plafKfcftcn Darftettung ber \u00a9\u00f6tter im Slttertftum, in ben poetifdften \u00a9cftitberungen i^rer \u00a9eftatt funb, bodft fanben bte Sitten nocft feinen \u00a9runb, \u00a9eiftige\u00f6 unb \u00a3eibticfte\u00f6 aU aftjtracte \u00a9r\u00f6fen oon etnanber gu trennen, unb nacft biefer Trennung bt'e gange (Erfcfteinung, fo mte fte ftcft barbot, gu reconf\u00efrutren. Sie bt'e et'ngetnen gctjHgen Kr\u00e4fte f\u00fcr fte an bt'e et'ngetnen Drgane geftunben m\u00e4ren, an benen fte gun\u00e4cftfl unb am auffattenbften ftcft ankerten, fo oerfdftmantm t'^nen ba\u00f6 \u00a9efammt: ftitb get'jh\u2019ger Kr\u00e4fte unb Regungen mit ben Teiftrid^en formen unb 23eme^ gttngen \u00fcberhaupt.\n(5rft fp\u00e4ter, at\u00f6 metap^pftfd^e 0pecutationen f\u00fcnfttid^ ba6 trennten, ma\u00f4 bt'e \u00fc\u00ef\u00efatur mit etnanber gu einem \u00a9angen oerfd&motgen ber 23eofta(ft= tung entgegenftraeftte, erhoben fteft auf biefem \u00a9eftiet ber 0pecutation fetftft mt'eber bt\u2019e 0djmiert'gfeiten f\u00fcr bt'e (\u00a3rffarung, mte bt'e S\u00eeatur e\u00f4 anfange, jene burd& eine tiefe $fuft getrennten Dftjecte ber Betrachtung gu oer* einigen, bt'e um fo gr\u00f6\u00dfer erfdhct'nen ntu\u00a7tc, je geringere \u00e9t\u2019nftdftt in bie ^ciftttcpfett ba\u00f6 an t'tjr Unerftarftare ^\u2019n\u00fcfterr\u00fc\u00e4te in jene\u00f6 D\u00eeeidh be\u00f6 Uefterftnntidhen, unb fo hinter ftdh fetftft bt\u2019e Br\u00fccfe, jeber Srft\u00e4rung aftftrach-Die (Einen fudt;ten in ber Berf\u00f6rperung attc\u00f6 \u00a9eiftigen, bt'e Stnbern in ber \u00a9pirituatiftrung atte\u00f6 Set'fttid^en mit einem \u00a9emattjtreidh bte ber Beoftadh-tung ft(h barftietenbe unb oon ber Reflexion aufgehobene Bereinigung mieber ftcrgujfetten; 5lnbere enbtidh gaben ben gu feinem 3iete hinf\u00fcftrenben Seg auf, unb fehrten gu bem Stu\u00f6gang\u00f6punft: ber emptrifdhen Beobacht tung gur\u00fctf.\n3n jeber Beobachtung nt\u00fcffen gmet Dt'nge gegeben fein, mettre at\u00f6","page":473},{"file":"p0474.txt","language":"de","ocr_de":"474\tTemperament,\nttrfadje unb $otge $um minbeften au\u00f4 ber (Steichjeittgteit ttyrer (Gegenwart, ober au\u00f4 ber S\u00eeegetm\u00e2fligtett ihrer Succeffton ertannt werben. Dtefer caufa\u00efe Bufammenhang, melden wir barau\u00f6 ju fchtiefjen berfuchen, mu\u00df aber nothwenbig einer methobifchen Pr\u00fcfung unterworfen werben, untrer Bichtigteit ber Schlu\u00dffolgerung erjt ben realen Serth $u geben, xjebe 25eoba<^t\u00abng fe$t ferner eine $ette non Borfteltung\u00f6*(Sruppen borau\u00f4, an beren Summe ober (Stteberung jene beobachteten \u00a9tnge einen ?(njrof ftnben, ehe fie unmittelbar nom Bewu\u00dftfein angenommen nnb etngeret^t werben tonnen, nnb woburch fte eben jnr Beobachtung nnb weiteren Bergtteberung ihrer gegenfeitigen Berh\u00e4ttniffe nnb ihrer Sechfetbestehung '.mit jener Summe beftimmt gruppirter Borftettung\u00f6maffen anfforbern.\t.\nBei ber (\u00a3ntftehung ein fur attentat gegebener formen tarnt ftch etne phpftotogifche Unterfuchung fo wenig aufhatten, at\u00f6 eine Jewifye bet ber (Mcbaffuna ber Stemente. Sarurn bie ^rpftattform be\u00f6 ^ochfatje\u00f6 gerabe ber Surfet, warum ba\u00f6 Btatt ber giftet gerabe jtachti<hr marnm bte (Srttnbform faft atter organtfchen (Sebitbe eine Bette t\u2019jl, werben wtr fo wenig erfahren, at\u00f6 warum ber menfchti^e (Seift gerabe etner menf^tt^en \u00a9eftatt bebarf, um feine h\u00f6heren Bwecte auf ber @rbe |u erf\u00fcllen. 9lur ber Tbatbeftanb, ba\u00f6 einmat (gegebene richtig aufjufaffen nnb tn fetne gtemente $u jertegen, au\u00f4 betn Sabprtnth ftch treujenber Urfachen bt\u00f6 ju bem Btittetpuntt oor^ubringen, bon bem au\u00f4 bie gefe|gebenbe JRraft ber Mmacpt bte testen Urfachen afle\u00f6 (Sefchehen\u00f6 feitet, mtt einem Sort, nur bi\u00f4 bor bte testen (Sr\u00fcnbe atte\u00f4 Setn\u00f4 tann bte phpftotogtfche J^orfchnng f\u00fchren, ohne fetbft in biefe (Sehetmntffe ber Sch\u00f6pfung etnjnbrtngen.\nDie (Sebantentreife, welche abgefchtoffen fein muffen, epe wtr $u jetten Beobachtungen bon \u00e4u\u00dferer gorm at\u00f6 ftotge geifHgen Bnhatt\u00f6 \u201ckerhaupt aufaeforbert werben, fmb erf\u00efen\u00f4 bte \u00fcber ben Bitfammenpang be\u00f4 mit bem *fb<hifchen \u00fcberhaupt, \u00a9er Begriff be\u00f6 te^tern ijt jeboch burch bte berfcpiebenften Operationen ber Specutation $u einem fo tr\u00fcben, mtt atten m\u00f6glichen ^robucten berfetben untermtfchten \u00ef\u00eftieberf^tag geworben, ba\u00a7 feine 5tnat\u00bbfe attein eine au\u00f6gebehnte Unterfuchung borau\u00f6fefcte, welcpe hier um fo weniger anjufletten fein b\u00fcrfte, at\u00f4 etnerfeit\u00f6 ber 9taum btefer Bt\u00e4tter e\u00f6 nicht geftatten tonnte, anbrerfeit\u00f6 biefctbe tn btefern Serie fetbjt mehrfach bereite borgenommen w\u00fcrbe. \u00a3ter h^en e*ttett J^erett Seg einjufcptagen; fo *war, ba\u00df wir nicht jenen Begrtff be\u00f6 \u00a9etjttgen oon feinen Scptatfen auf pfpchotogifchem unb metaphbftfchem Sege retntgen, fonbern ihn au\u00f4 ber UnteVfuchnng ber leiblichen Bu\u00df\u00e4nbe tm Bertauf ber Unterfuchung biefer atfm\u00e4hftg fubtimiren taffen.\nSir beginnen baber mit ben (Srunbttnteu ber menfchttchen obrrn, mtt bem Stetet, um bon ba au\u00f4 jn ben wetteren, burch fte t\u00c7etlwctfe ftrtrten \u00c7iniamenten ber ruhigen gontouren fortjuf^reiten, bt\u00f6 Wtr enbitch $u ber Bebeutung t\u00dfre\u00f6 Sechfef\u00f6, jur Bebeutung ber Bewegungen borbrtngen.\n\u00a9a\u00f6 oortiegenbe 5D?ateriat jur Bermuthung etne\u00f6 caufalen Berhalt-niffe\u00f6 swifchen geizigen Kr\u00e4ften unb \u00a9cftalt be\u00f4 ^nochcnbaue\u00f4 lieferten bie emptrtfchen Bergtetchungen betber an ben oerfchtebenften Bienfchcn, nnb Mt aflent war e\u00ab iie SStftuttg US S^\u00e4feel\u00f6, wel^e mtt bet \u00abeafe\u2122\u00ab9 aetfttger Kr\u00e4fte tu innigem Bufammenhang jn flehen Wj\u00ab\u00bb. Stuf btefen Bnfammenhang machte juerft (Satt anfmertfam nnb grnnbete auf fetne Beoba^tnngen\nbie (Jranioftopte, >\nberen erfte gorm wir bor attem i)itx in ber ^\u00fcrje mtttheuen muffen, fo","page":474},{"file":"p0475.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament,\t475\nmangelhaft unb inconfecjuent auch ihre Schlu\u00dffolgerungen in ben met'\u00dfen f\u00fcnften ftnb, fo ba\u00df biefeS \u00a9p\u00dfern mehr ht\u00dforifchen als wirflichen 2Berth fur unfre gegebene grage hat, Obgleich \u00a9all felb\u00df nichts AnbereS, als ein auf rein empirt'fchent 28ege gefammelteS Material oorlegen wollte, fo oerwebte ftcp both unmittelbar in feine Betrachtungen metaphp\u00dffche unb theoretifcpe \u00a9peculation, woburch baS reine Bilb ber Beobachtung vielfach getr\u00fcbt unb fo f\u00fcr weiteren \u00a9ebrauch $u wichtigeren \u00a9bluffen unn\u00fc\u00a7 ge* worben i\u00df. \u2014 3\u00ab ben erften fahren beS \u00a9\u00e4culuntS trat er mit feiner Sehre Cber f\u00f4raniologte, Organologie ober ^h^nologie) in 2Bten auf, unb erregte burch feine Borlefungen ein oielfac\u00dfeS unb lebhaftem gntereffe, was burch bie Art fet'ne\u00f6 BortragS, burch bie gro\u00dfe \u00dfafyl ber aus feiner Er* fahrung mitgetheilten gatte, unb einer bebeutenben \u00a9cpabelfammlung noch mehr ge\u00dfet\u2019gert w\u00fcrbe, fo wie bie Neuheit beS \u00a9egen\u00dfanbeS, beffett Bebeu* tung f\u00fcr bie wichtigen gragen ber oerfchieben\u00dfen theoretifchen unb praf* tifchen Siffenfchaften er heroor$uheben wu\u00dfte, bie allgemeine Aufmerffam* feit jener Beit auf \u00dfch jog. An \u00a9pur$heim fanb er einen eifrigen \u00a9ch\u00fcler unb Bertreter feiner Sehre, bie burch biefen hauptf\u00e4chlich nach Englanb unb \u00a9chottlanb, wie burch ihn felbft in granfreich oerbreitet w\u00fcrbe.\nOie \u00a3auptpunfte ber Sehre \u00a9all\u00e9 ftnb folgenbe. Oie moralifchen unb intettectuetten Bernt\u00f6gen \u00dfnb bem Menfcpen angeboren, bie, wie bie gn\u00dfincte ber Tht'ere mit auf bie Seit gebracht, burch bie S\u00dfechfelwt'rfung mit ihnen nur $ur Entfaltung, nicht aber er\u00df jur Entwicklung gebracht werben fbnnen. \u00a9eb\u00e4chtnt'\u00df, Ber\u00dfanb, SC\u00dfitte ftnb allgemeine Ouatit\u00e4ten ber \u00a9eete, welche, ohne bie einzelnen Triebe ober Talente erfl\u00e4ren ju f\u00f6nnen, an allen moralifchen unb intettectuetten Bernt\u00f6gen haften, Aufmerffamfeit, Suft unb Unluft ftnb bl\u00f6d oerfchiebene Dichtungen bei ber Th\u00e4tt'gfeit jener in* \u00dft\u2019nctt'oen Triebe.\nOie Aeu\u00dferung jener moralifchen unb intettectuetten \u00a9eelenoerm\u00f6gen, ihr S\u00d6ach\u00f6thum ober ihre Abnahme, hangen genau mit bem EntwicflungS* grabe ober ber EntwttflungSperiobe ihrer Organe gufammen, welche burch eine ^ppertrophie ebenfalls nachtheilig wirfen fbnnen, inbern baburch jene \u00a9eelenoerm\u00f6gen in einem abnorm gro\u00dfen Maa\u00dfe ftch \u00e4u\u00dfern m\u00fcffen, wie ihre Atrophie bie Schw\u00e4che btefer Aeu\u00dferungen nach ftch $tcht, \u2014 Oie gorm beS \u00fcbrigen K\u00f6rpers entfdjeibet bei Begleichung ber oerfchiebenen gnbioibuen nicht, fonbern nur bie beS \u00a9ch\u00e4belS. Oie \u00a9eelenoermbgen ftnb baher nur oon ber Organifatton beS \u00a9eht'rnS abh\u00e4ngig, Aus ber oergletchenben Anatomie unb ben Beobachtungen oon Acephalen unb \u00a3enti* cephalen $t'eht \u00a9all ben \u00a9chlu\u00df, ba\u00df, je weiter nach abw\u00e4rts man bie Thier* reihe betrachte, um fo mehr fehe man bie h\u00f6heren gunctt'onen ber \u00a9eele fchwinben, bis bei ben nieber\u00dfeu Thieren unb jenen Mi\u00dfgeburten nur noch baS oegetattoe unb niebere thierifcpe Seben \u00fcbrig bletbe, \u00a9icher i\u00df baher baS \u00a9ehtrn @i\u00a3 unb Organ aller Triebe unb g\u00e4higfeiten ber \u00a9eele, 2Benn auch bebeutenbe Bergungen einzelner Theile beffelben nicht immer ihre Aeu\u00dferungen unm\u00f6glich machen, fo i\u00df bie Einheit beS Bewu\u00dftfet'nS ber \u00a9runb baoon, welche, trofc ber Ouplicit\u00e4t ber Organe, oon Anfang an ge\u00dfchert i\u00df, ebenfo wie btcfelbc Einheit bet \u00a9tnneSentpfinbungen auch nic^t burch bie fpmmetrifcpe Ooppelheit ber \u00a9inneSwerf^ettge gcft\u00f6rt wirb. \u2014\nOa\u00e9 \u00a9ehtrn hat im Allgemeinen bet allen gnbtoibiten gleiche \u00a9tructur, gleichwohl aber ftnb Anlagen unb Triebe inbioibuett h\u00f6^h\u00df oerfchieben, ES fann baS \u00a9ehtrn fomt't nicht ein allgemeines Organ beS animalen Sehens fein, fonbern mu\u00df eine \u00a9itmme einzelner Organe bar\u00dfetten, bie,","page":475},{"file":"p0476.txt","language":"de","ocr_de":"476\tTemperament\nmit 9\u00eeupe unb Tp\u00e4tigfeit unter einanber aPmecpfelnb, bie 5)?\u00f6gli<pleit \u00d4e* ftatten, in ben (Gebieten be\u00f4 Oenfen\u00f4, ^\u00fcplen\u00f4 unb \u00a9trePen\u00f4 opne yv* nt\u00fcbung, batb pier, Palb bort pcp $u \u00e4u\u00dfern, ma\u00f6 mit ber Slnnapme etne\u00f6 ungeglieberten Organi\u00f4mu\u00f4 be\u00f4 \u00a9epirn\u00f4 nicpi erkl\u00e4rbar m\u00e4re, \u2014 Unateicb^eit ber g\u00e4^i\u00dffeiten fe^t fomit eine Ungleicppeit ber \u00a9tructur fcorau\u00f6, bie nacp ben Bmecfcn ber oerfepiebenen SePen\u00f6perioben burcp |ucctfpoe (\u00a3ntmidUtng\u00f6pabien fiep au\u00f6Pilbet, melden jenen SePen\u00f6perioben entfpreepenbe, noetfm\u00e4pige Anlagen unb Triebe folgten, 3P\u2122 Slbp\u00e4ngigteit t>on ber Organifation ip bamii erliefen, pe mirb noep beutlicper, menn man etn-idne \u00aeranfpeiten unoerfennPar halb Anlagen ober Triebe jerppren^ baio abnorm peigern pept, meil auep bie (\u00a3rfcpeinungen be\u00f4 Traum\u00f6, jscplaf* manbeln\u00f4, ber 2Sifton u. bgl. auf cinfeitige Birfungen einzelner Heroen* partpien pinjubeuten fepeinen.\n21u\u00f4 ber (\u00eentmic\u00eflung\u00f4gefcpicpte, ber oergleicpenbcn Slnatomie unb ber anatomifepen Unterfucpung be\u00f4 \u00a9epirn\u00f6 leitet \u00a9a\u00df ben \u00a9cplu| ab, bap ben oerfepiebenen Organen oerfepiebene ^rotuPeranjen am \u00a9epabcl ent* fpreeben, melcpe ben SlPbruct ber in ben SBinbungen unb ftafeiungen bes? \u00a9epirn\u00f6 gegebenen gormoerfepiebenpeiten bi Iben. 3ene Unterfucpungen, melcpe bie 23ap\u00f6 feiner ^prenologie bilben, entpaltcn fo otele 3rrtpumer, melcpe im Saufe ber 3cit burep eractere \u00a9tubien btefer \u00a9egenpanbe be^ reitu oo\u00dffommen berieptigt pnb, neben einer Stenge mi\u00dffurltcper Slnnapmen, mtb logifeper Snconfequenj ber \u00a9cpluffolgerungen, bap mtr pe pter fug* \u00dccp \u00fcbergepen fbnnen unb un\u00f6 jur cinfacpen Slufj\u00e4plung ber Organe, mte pe\u00a9a\u00df unb\u00a9pur$peim an bie oerfepiebenen Legionen be\u00f4f\u00f4opfe\u00f4 oertpeut pat, menben,\n9it\u00fccfenmarf unb medulla oblongata ift ba\u00f4 micptigPe SePen\u00f4organ, 3n ber \u00fftacpParfcpaft be\u00f4 ledern liegen bie f\u00fcr bie ppppfcpe Spaltung iunacpp bereepneten Organe. Oie f\u00fcr p\u00f6pere geipige gunettonen Pe* Pimmten bepnben pep meiter naep oorn. Oie in ipren ftunettonen com-fponbtrenben Organe liegen fpmmetrifcp, unb an ben gleupen \u00a9te\u00dfen pnben fi* bie gleiten Organe bei ben Stieren, toeldje bie glen\u00c7cn function\u00ab wit benen ber \u00dcJ\u00eeenft^en tbeilen. 9!ad) Spurjftetm jerfaBcn bte Organe in 3 Klaffen. Oie I. Klaffe: Steigungen mtb Ortebe, treize Stieren unb \u00ae!enf*cn gemeinf(|afttt4) finb. 1) Organ beb @efd>(e$tbtriel>eb: tnt \u00abeinen \u00a9ebtrn, \u00e4uffer(td) erfennbar an ben Kr\u00c7aben\u00c7etten ju betben Setten beb fnnterbanntb, bitbt am Staden. 23 Organ ber Kinbebliete: am Knbe ber ftinterlapnen ber \u00a3emifppren be\u00ab grofen \u00a9e\u00c7trnb; befonberb ffarf am weiblitben Sift\u00e4bet bttrtf) bte na$ hinten \u00c7ersorgctriebene \u00a9ejfatt bemerf\u00bb bar (Oiefe Stelle beb Sdj\u00e4betb fott bet gtnbebm\u00f6rberinnen ganj ftact; fein.) 33 Organ ber \u00e4nb\u00e4ngti^feit: neben bem \u00bborigen, \u00e4u&erltdj erfennbar an tnnbTttben grbaben^eiten; eb bebingt ben \u00a9efefitgfettbtrteb. 4) Organ beb SSertbeibignngbtrtcbeb, ber gampflufi : am unteren butteren SBtnfel beb Seitenmanbbetnb erfennbar. 5) Organ beb SDtorbjtnneb: }t\u00bbtf$en ben Or< gatten ber Staubfu^t unb ber S^au^it burdt eine erl\u00f6ste \u00a9tette am fnnterbaupt bejei^net. C) Organ ber S4)faubiett (fttugbeit, Satfd)-pcit): au einer l\u00e4ttglicpen ^eroorraguug, melcpe unter Pen \u00a9epl\u00e4fen quer oon pinten \u00fcPer Peu 9)?orbpnn naep oorn, Pt\u00f4 oor ba\u00f4 @:nbe be\u00f4 ob\u00e9ra augenbrauenbogenb rettet. 7) Organ beb Otebbftnneb C\u00aeigentbnmb(tnn3 : fiegt \u00bbor bem \u00bborigen. 8) Sunflftnn: fein Orgau liegt an ber Sette beb \u00a9tirnbeinb, miter bent \u00bborigen alb runbtit\u00c7e Krbabenbeit. 93 Organ beo","page":476},{"file":"p0477.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\t477\nHbpeftnn\u00f6 (Hoffartp!): am \u00a9Zettel gelegen, wo Pfeiknapt unb 2ambbanapt in etnanber \u00fcbergeben ((Gail fanb e\u00f6 bei Hocpmutp\u00f6narren unb \u2014 (Gernfen).\nH. (Haffe, Sie begreift bie (Gef\u00fcpke in ftcp, wetcpe A. Tpier unb 90?enfcp gemetnfcpaf\u00fcicp beft^en.\n1) Organ be\u00f6 \u00a9tokje\u00f6 (.ttebermutp, 23eracptung je.): bie beiben ibm tugepbrigen fpmmetrifcp gekegenen Heroorragungen laufen in einem SBuljt am pintern Tpetk be\u00f6 \u00a9cpeitek\u00f6 jufammen. 2) Organ ber Eitelkeit unb 9iupmfucpt: $it beiben Seiten unter bem \u00bborigen gelegen. 3) Organ bcr 23eb\u00e4cpttgkeit: bie Heroorragungen, welcpe burcp baffelbe an beiben \u00a9eiten be\u00f6 Hwterpauptbein\u00f6 erzeugt ftnb, rnacpen ben $opf mehr \u00bbt'ereclig. 4) Or* gan ber (Gutm\u00fctigkeit, entfpricpt einer l\u00e4nglichen Erhabenheit am oberften mittleren Opeil be\u00f6 \u00a9tirnbein\u00f6.\nB. Oie (Gef\u00fcpke, welcpe bem 2D\u00efenfcpen eigent\u00fcmlich ftnb:\n1) Organ ber Ehrfurcht (D\u00eeeligioftt\u00e2t) : am \u00bborberften Tpeil ber Pfeilnapt eine 2BuIjt, bie ftcp ootn oberften 9\u00eeanb be\u00f6 \u00a9tirnbein\u00f6 erhebt unb \u00fcber bem Organ ber (Gutm\u00fctigkeit fortl\u00e4uft. 2) Organ ber 23eparr* kicpkeit: pinter ber Erhabenheit be\u00f6 \u00bborigen nahe bem Scheitelpunkt be\u00f6 Haupte\u00f6. 5D7ehr jur \u00a9eite liegen bem bie Organe: 3) ber (Gerechtigkeit, 4) bcr Hoffnung, 5) be\u00f6 HanGe\u00f6 jum $\u00dfunberbaren, 6) ba\u00f6 Organ be\u00f6 2\u00d6i$e\u00f6: $u beiben \u00a9eiten be\u00f6 \u00a9tirnbein\u00f6 hinter ben \u00a9tirnp\u00fcgekn. 7) Organ ber Fbealtt\u00e4t (Talent jur Oicptkunft, \u00e4jtpetifcpe\u00f6 (Gef\u00fchl): neben bem \u00bborigen mehr nach Fnnen. 8) Organ be\u00f6 Oarftellung\u00f6* ober 9?acpapmung\u00f6\u00bbermbgen\u00f6. 3pm entfprecpen jwei l\u00e4ngliche Erhabenheiten tu beiben \u00a9eiten be\u00f6 Organ\u00f6 ber (Gutm\u00fctigkeit, welcpe bi\u00f6 an bie \u00bbor* here Abbacpung ber Stirne fiep erftrecken. \u2014\nIII. Elaffe. Oie Organe f\u00fcr bie intekkectuetken F\u00e4higkeiten be\u00f6 SD\u00eeen** fepen, burcp welcpe ba\u00f6 Allgemeine ber finnlicpen Einjelerfcpeinungen auf* gefa\u00dft Wtrb.\n1) Organ be\u00f6 \u00a9acpftnne\u00f6 (\u00a9aepgeb\u00e4eptni\u00df, 23ilbfamfeit, (Geleprig* keit): oberhalb ber Augenbrauenfortf\u00e4^e be\u00f6 \u00a9tirnbein\u00f6. 2) Organ be\u00f6 Perfonenftnne\u00f6: hinter bem oberen D\u00eeanbe ber Augenpbple, woburep bie Augen oom Innern Augenwinkel naep au\u00dfen in etwa\u00f6 naep unten gebr\u00fcckt werben. 3) Organ be\u00f6 (Grb\u00dfenftnn\u00f6. 4) Organ ber Auffaffung ber \u00a9cpwere unb be\u00f6 meepanifepen \u00dc\u00f6iberftanbe\u00f6 (!). 5) Organ be\u00f6 Fnrben\u00dfnn\u00f6: giebt eine Erp\u00f6pung \u00fcber ber 9)?itte be\u00f6 Augenbrauenbogen\u00f6. 6) Organ be\u00f6 Ort* ftnn\u00f6 (bei 9\u00eeeifenben, 2anbfcpaft\u00f6makern, St\u00f6rten, \u00a9p\u00fcrpunben): liegt tu beiben \u00a9eiten ber \u00dcftafenwurtel, an ben innern Enben ber Augenbrauen* bogen. 7) Organ be\u00f6 3aplenftnne\u00f6, unb 8) be\u00f6 Beitftnne\u00f6 : am \u00bborberen \u00e4u\u00dferen Tpeil ber \u00bborbern Hi\u2122foppen, tooburep bie Augen etwa\u00f6 fepief naep innen gebr\u00fcht werben nnb ber \u00e4u\u00dfere Tpeil ber Augenbrauen feit* w\u00e4rt\u00f6 pt'nabgejogen wirb. 23ei p\u00f6perem (Grabe ber Au\u00f6bt'kbung entftepen neben ben Augen an ben \u00a9cpk\u00e4fen Erhabenheiten, bie ben $opf \u00bbon \u00bborn \u00bbiereckt'g erfepeinen kaffen. 9) Organ be\u00f6 Orbnung\u00f6ftnne\u00f6 unb 10) be\u00f6 Auffaffung\u00f6oermbgen\u00f6: liegen beibe nape neben bem 8. unb bem Organ be\u00f6 Tonftnne\u00f6 am \u00a9cpk\u00e4fentpeik ber \u00a9time. 11) Organ be\u00f6 Tonftnn\u00f6. E\u00f6 liegt oberhalb unb feitw\u00e4rt\u00f6 \u00bbom Organ be\u00f6 Farbenftnn\u00f6 unb bikbet cine protuberant am \u00e4u\u00dfern Orittek be\u00f6 Augenbrauenbogen\u00f6. 12) Or\u00ab\u00bb gan be\u00f6 \u00a9pracpffrtne\u00f6 : liegt gwifepen bem \u00bborigen unb bem Fmr\u00f4enftnn, unb br\u00fcckt bie Augen tief unter ben Augenbrauenbogen, unter benen SO\u00df\u00fckfte gegen bie 9?afe pin entftepen.\nC. Oie Organe, wekepe eine refkectirenbe Tp\u00e4tigfeit be\u00f6 (Geijte\u00f6","page":477},{"file":"p0478.txt","language":"de","ocr_de":"478\tTemperament\n\u00bbermitteln. 1) Organ beS \u00bbergletchenben \u00a9charfftnnS (bte g\u00e4htgfett, burdj treffenbe Vergleichungen ju \u00fcberzeugen\u201d) : liegt hinter bem mtttlern \u00bborbern Steile beS \u00a9ttrnbeinS oberhalb beS Organs? beS \u00a9ac^ftnnes?. 2) Organ bes? \u00a9charfftnnS, TiefftnnS: ju beiben \u00a9eiten beS \u00bborigen, S\u00df\u00f6lbnng ber \u00a9time, \u2014\nOie Beit $at \u00fcber bieS \u00a9pffern gerietet unb enthebt uns einer fpejietten Kritif feiner einzelnen O^eite. Oie gortf\u00e7hritte, welche bie EntwitflungSgefchichte, bie \u00bbergleichenbe Anatomie, bie $%ftologie beS sJ?er\u00bbenfpftemS enb\u00efic^ in ben testen Oecennien gemalt $at, geh\u00f6rte ben gr\u00f6\u00dften O^eit ber pr\u00e4miffen, aus? benen \u00a9all in feinem \u00a9ppme bie \u00a9chluffolgerungen conftruirte. Auf ben \u00a9runb neuerer Unterfu$ungen ber tyiebergety\u00f6rigen (Gebiete pat ftcf) eine Umge\u00dfaltung ber Eranioffopte entwicfelt, meiste EaruS aufs? neue z\u00bb einer fixeren obfectioen SBiffenfcpaft ergeben wollte, unb f\u00fcngjf hat es? $agen*) \u00bberfucpt, burch \u00a9pmboltftrung Oer \u00bbergebenen Oimenfionen am \u00a9trabet mehr in naturphilofophipem \u00a9inne eine neue Eranioffopie zu begr\u00fcnden. Oer Oarlegung biefer wiffenfchaftlichen gorfcpungen fcptcfen wtr tjier aber juerft bie Veantwor* tung ber fragen \u00bborauS, welche eine wiffenf<haftlt<he Eranioffopie \u00fcber* paupt erft zu l\u00f6fen hat, ehe fte entpirtfch ^Beobachtetem Oeutung geben\nfann.\t, ____\nUnbeftreitbare Stpatfa^e if\u00ee, baf burcp bie \u00a9tnneSneroen bte \u00bber* fcbiebenen Einfl\u00fcffe ber Aufenwelt ben Eentralorganen gugeleitet werben, bajj \u00a9ehirn, D\u00ee\u00fccfenmarf unb \u00a9pmpathicuS \u00bberm\u00f6ge ihrer Statur a\u00efs? Eentralorgane bie zugeleiteten Einfl\u00fcffe aufnehmen, umgeflalten unb burch Vermittlung ber centrifugal leitenben fernen auf bie Aufenwelt r\u00fcdwirfen\nUm Oh\u00e4tigleiten ber Eentralorgane h^rborjurufen, bebarf es? nicht notbwenbig Anregungen \u00bbon auf en, um folcfe aber bortpin ju bringen, ijl bie Kontinuit\u00e4t beS 9ter\u00bbenlaufS jwtfchen Peripherie unb Eentrum unbebingt notfwenbig.\nOie brei \u00a3auptgruppen ber Eentralorgane ftnb, unabh\u00e4ngig \u00bbon etn* anber, Erregungen ber \u00bberfchiebenften Art f\u00e4hig; es? fann aber ebenfo gut bte Erregung bes? einen ft cp unter gewiffen Vebingungen auf baS anbere fortpflanzen, wobei jeboch bte gorm ber Reaction im Verlauf ber gort* Pflanzung ber Erregung nic^t nur eine anbere werben fann, fonbern oft muf. Ourcp btefe Verfettung ber \u00a9lieber unb \u00a9ruppen bes? 9?er\u00bbenfpfemS werben alle Etnbr\u00fccfe, welche \u00bbon auf en zugeleitet ober innerhalb bes? Organismus burch bie \u00bberfchiebenfen Vorg\u00e4nge beS 2ebenS gebilbet ftnb, ru einer \u00a9efammimaffe \u00bbon Verfettungen auf bem getftgen \u00a9ebiet \u00bber* einigt, auf bem ftch mit ber 3JWgli<h*eit, in freier 2\u00dfeife nur bis an bte abgefchloffenen \u00a9rennen ber eignen Seiblichfeit ju wirfen, baS Vewuftfein, welches ftch, im \u00a9ef\u00fcbl biefer Abgrenzung gegen anbere Organismen, mit ber Kraft ber \u00a9eele bie Totalit\u00e4t ihres ganzen SBefenS gegen bte \u00a3ota* lit\u00e4t ber Aufenwelt abzugrenzen, ju bem \u00a9elbpbewuftfein emporringt, unb baburch ben \u00a9egenfa\u00a7 erfennen l\u00e4ft \u00bbon bem, was burch bte \u00a9eele an bem \u00bbon ber \u00fcbrigen Umgebung abgelbfen \u00a9ubftrat ihrer Seiblicpfeit ftch ereignet unb was fenfettS ber \u00a9renze biefer Seiblichfett in ber \u00fcbrigen Umgebung \u00bbor (ich geht.\n*) fsagen; pfpcpologtfcbe Unterfucbungen, pg. 71. ff.","page":478},{"file":"p0479.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament.\t479\nTer $ern atter getpigen $5roceffe, bad Bemuptfetn unb \u00a9etbpbemuft* fetn bed 9ftenf<hen, mirb alfo pchertich burch bad S\u00eeeroenfypem Oermittelt. Ta\u00f6 mar bie erjte 5ra\u00d6e/ Welche get\u00f6p merben nutzte\u00ab Unbek\u00fcmmert noch um bad 2Bte ped 3ufammenhangd non StferOenfyPem unb ^)fpc^e ge^en mir jur jmeiten Hauptfrage \u00fcber: tu mettent Berh\u00e4ttnip peht bad 9ier* oenfypent, oor allem bie Kentratorgane, S\u00ee\u00fcctcnmart unb \u00a9ehirn, $u ihrer Um* p\u00fcung, $um (Schabet unb S\u00ee\u00fcctgrath? Tie Kinheit bed Trganifationd* planed, metche bet jeber normalen Kntmicktung ooraudgefefjt merben ntup, hat oor altem jeben \u00a9ebanfen an ein 2tbh\u00e4ngigteitdgefe$ ber einen gorm oon ber anbern ferne 51t Ratten. Tad $\u00dfacf)\u00f6tl?um bed \u00a9ehirnd unb bed (Sch\u00e4betd m\u00e4tjrenb bed embryonalen gebend ftnb oon Anfang an gegenetn* anber bepimmt, unb atte mecyantfcpen Borpettungen oom Turc^brec^en, 5ludetnanberbr\u00e4ngen unb bergteicpen b\u00fcrfen mir nicht $u Betreibungen ber magren Vorg\u00e4nge, fonbern nur ju ber mehr btlbltc^en Tarfiettung ber* felben oermenben, um ben fchematifcpen Ueberbttc\u00ef ber ganzen Kntmickfung ju erleichtern, Kin \u00a9chritt oon bt\u2019efer fatten Stnfcpauung meiter jur\u00fccf f\u00fchrte und leicht mt'eber \u00a7u jener Sinftcpt fr\u00fcherer 3^tten, too man bte @eele f\u00fcr bte Baumetpcrtn bed ^\u00f6rperd fytlt. Tenn menn mir bte Kentratorgane in ihrer Anlage atd et'ned ber fr\u00fcheren \u00a9ebitbe auftreten fehen, oon ihrer Konfiguration aud aber bt'e ber Umh\u00fcttungen birect ab* h\u00e4ngen taffen, fo fe\u00a7en totr in biefetben eine Bitbungdfraft, bie teicpt auf bte mit ihnen fp\u00e4ter jufammenh\u00e4ngenbe Th\u00e4ttgfeit ber ^fycpe ^ur\u00fctff\u00fchren k\u00f6nnten, tooburcp atfo $ute$t oon ihr aud jebe mettere Gilbung ber orga* nifcpen Waffen audjugepen fcpiene. S\u00dfenn mir ein \u00a9etbpbemuptfein nur bann erp annehmen k\u00f6nnen, menn bie Sternenbahnen \u00eftereitd fertig unb in oofter function ftnb, metcpe bad \u00a9efithl ber Stbgrenjung ber eignen Set'b* Itchkeit gegen atted 2teupere m\u00f6glich machen, fo kann oon einem fetbftbe* mufften ipanbetn bet ber Bitbung ber Trgane am attermenigften ju einer 3eit bie 3\u00eeebe fein, mo bie bad \u00a9etbpbemuftfein oermittelnben Trgane noth 9ar nicht gebitbet ftnb, unb metcpe ^met'te \u00bboern\u00fcnftt\u2019ge \u00a9eete\u00ab fottte biefe erft mieber conpruiren? Tie \u00a9epatt bed ^\u00f6rperd in alten feinen Theiten entpept aud ber ein f\u00fcr attentai berechneten \u00a9egenmirtung f\u00e4mmtticher \u00a9ubpan$en. 2tud ihr entmictett pcp, menn man bie (Seele jenen anberen \u00a9ubpan$en coorbintrt1) burch ipre \u00e4ftitmtrtung bie pfpcpifcpe unb phyftfcpe \u00a9epattung ber tppifcp oeretnten S\u00dfefen einer \u00a9attung. Turch fie fetbp k\u00f6nnen bann eben fo gut, mie burch bie in gemiffen \u00a9rennen gehaltenen (Schmankungen atter \u00fcbrigen \u00a9ubf\u00efanjen, innerhalb ber alten Ktnjetnen ^ufommenben \u00a9attungdcparaktere in ber teibticpen unb geiftigen Kntmicftung Kigentp\u00fcmtichfeiten auftreten, metche bte inbioibuetten itnterfcptebe erzeugen* (So unbekannt auch bie Urfacpen jener \u00a9cpman* kungen ftnb, fo beutlt'cp burch bie Krbticpteit pfycpifcper Ortung bte B?it* mirkung pfycpifcher Kt\u2019npffe auf bie Trganifatt'on bei Kntpehung bed SJ\u00eeenfchen ftnb, fo h\u00fcben mir barum noch keine Berechtigung, bie (Seele h\u00f6her atd atte anberen tner auf etnanber mt'rkenben \u00a9ubftanjen ju ftetten, fonbern muffen baran fefthatten, ba\u00a7, mte mit Krfchaffung ber \u00a9attung bie \u00a9efammtmirtung atter an ber SD\u00eeaterie hofk^ben Oerfchiebnen Kr\u00e4fte auf bie \u00a9efammterfcheinung ber \u00a9attung berechnet mar, fo auch Bei Kntfte* hung jebed Kin^etnen oom erf\u00eeen Anfang feiner Kntmiitung an unmittet* bar atte Bebt'ngungen $u feiner inbioibuetten \u00a9epattung in Beziehung\nO cf. ?o^e @cete unb Seetenteben p^. 234. 4\u00bba\u00abt\u00bb\u00bb0rtert)u^ let\t\u00abt>, III, Slbt^etl. 1.\n32","page":479},{"file":"p0480.txt","language":"de","ocr_de":"480\tTemperament\nauf 2etb unb\u00a9eele gegeben ftnb, unb lein einzelne\u00ab \u00a9Iteb au\u00ab ber ganzen tette ber gegebenen \u00a9ubftanzen ftep eine \u00fcber bie anberen ftep erpebenbe, abfotut bebtngenbe \u00a9ewalt aneignen fann. \u00dfrantpafte (St\u00f6rungen werben tuopl immer bte normale 33itbung\u00abricptung pemmen ober \u00bbon iprem \u00a9ange ablenfen k\u00f6nnen, unb ^berman wirb barin lieber bte SBirfung ber oer* fcpiebenfen \u00a9ubftanzen, wetcpe ftep unberechtigt jur normalen \u00a9ntwt'cf* lung auf irgenb eine S\u00dfetfe perzugebr\u00e4ngt h\u00fcben, erfennen, al\u00ab eine tau* nenpafte SPZobiftcation jener Bbee at\u00f6 Urfacpe fepen, mag btefe Bbee nun al\u00ab \u00a9eete ober irgenb wie anber\u00ab fubftanzlo\u00ab gebaut werben.\n\u00aeiefe imi \u00a9ebanfen finb oor Ottern fern \u00a7u galten n\u00f6tpig: uam* lieh bie Anfiept oon ber \u00a9eete al\u00ab einer willf\u00fcprlicp ihren 2eit> Waf' fenben 2ftacpt, unb non bem \u00a9epirn al\u00ab einem unmittelbar auf bie \u00a9cp\u00e4betbilbung influenctrenben (Stoff.1)\n2Benn bie <\u00a3ntwictlung be\u00ab \u00a9feiet\u00ab in ber Anlage ber bie Zentral* theile be\u00ab ^eroenfyflem\u00ab umfcpliefenben f\u00fcllen beginnt, h\u00fcben ftep bereit\u00ab au\u00ab bem oberen ober bem fer\u00f6fen Statt ber \u00dfeimpaut bie S\u00ee\u00fcctenptatten unb bie 23i\u00abceratptatten gebilbet, welcpe au\u00ab einer pepenpaften Anfamm-lung oon Betten ju beiben \u00a9eiten be\u00ab ^rimitioftreifen\u00ab obet ber ^rimi-tiorinnen entpnben pb, unb zwar baburep, baf bie bie ^rimitiorinne begren* jenben freien St\u00e4nber ftep gegen bie \u00a3\u00f6ptung ber \u00dfetmblafe pin at\u00ab 2\u00a7i\u00ab-ceralptatten umzubiegen begonnen paben. innerhalb ber burep ben \u00a9eptup ber St\u00fcctenptatten gebilbeten canalf\u00f6rmigen $\u00f6ple, wetcpe ftep naep \u00bborn gleichzeitig blafenarttg zu brei pintereinanber liegenben Au\u00abbucptungen erweitert pat, beginnt bie Ablagerung ber Sfomnmaffe, bie fp\u00e4ter \u00a9epirn unb S\u00ee\u00fccfenmarf wirb. Bnnerpalb ber S\u00eeinne erfepeint gwifepen ben Seenplatten ein garter \u00a9treifen au\u00ab einer bieptern Anp\u00e4ufung oon Bet len gebilbet, ber, burep eine gta\u00abartige \u00a9epeibe eingefcploffen, ein gef\u00e4llte\u00ab S^opr barfietlt, unb al\u00f6 chorda dorsalis bie \u00a9runblage jur \u00a9ntwicflung ber SBirbelf\u00e4ule wirb, \u00a9obalb atfo bie S\u00ee\u00fce\u00efenplatten gefcploffen ftnb, beginnt in bem \u00f6ietleicpt fepon oorper oorpanbenen ptfftgen (ptobtaftem eine immer biepter werbenbe Abfcpeibung oon Betten, unb in einem \u00cfJ\u00eeebuttarropr beginnt gleichzeitig bte (\u00a3ntwicttung oon S\u00ee\u00fctfenntarf unb \u00a9eptrn, opne bafj biefe\u00ab au\u00ab jenem ober jene\u00ab au\u00ab biefem peroorw\u00fc epfe.\nUm bie Chorda dorsalis entwitfelt ftep eine zuerft \u00fcberall gteiepe ZctXige S3elegung\u00abmaffe C\u00abacp S\u00eeatpfe), biefe fepeint zuerfi oorz\u00fcglicp reept\u00ab unb tint\u00ab aufzutreten unb oon ba au\u00ab naep oben unb unten um bte (\u00a3porba perumzuwuepern. Diefe S\u00dfucperung oon Betten nimmt reept\u00ab unb tint\u00ab an Dicte zu, aber niept in ber ganzen S\u00e4ngenrtcptung iprer Au\u00abbepnung in gleichem Sfttaafje, fonbern abfepnittweife, woburep eine Steipe pintereinanber tiegenber glatten gebilbet wirb, unb z\u00abmr zuerft in ber \u00abMitte: bort wo ber anfang\u00ab leierf\u00f6rmtge burepfteptige grueptpof, in bem bie fri* mttiorinne ^uerft auftrat, am fcpm\u00e4lpn war. S3alb aber bilben fiep naep oben unb unten folcper oiereefiger glatten mepr, bie in tprem fortfepreiten-ben 2\u00d6acp\u00abtpum bie (\u00a3porba immer enger unb enger umfeplt'epen, unb enb* liep foweit \u00bberbringen, ba\u00a7 oon ipr nur biejenigen Abfcpnitte \u00fcbrig bleiben, wetepe z^ifepe\u00ab je folder urfpr\u00fcnglicper glatten, jefct z\u00ab Gingen rerfcpmolzner B^ttenanp\u00e4nfungcn, gelegen waren.\nDie S\u00eeinge werben zu ben \u00abBirbelf\u00f6rpern, bie zmifcpenltegenben 3^efte ber Chorda dorsalis Z\u00abm ligamentum intervertebrale.\nl) cf. SMfcpoff, \u00a9ntwtctlung ber \u00a9\u00e4ugetptere unb be\u00ab \u00fcWenfcpen.","page":480},{"file":"p0481.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\t481\n\u00a3)te SBelegungdmaffe, aud weftper jene flatten ent\u00dfanben, w\u00e4tp\u00df, epe ttoc^ biefe ju gingen oerfcpmotjen \u00dfnb, innerhalb ber 9\u00ee\u00fcdenptatten in bie \u00a3ope, unb in ben 3$ertifatebenen ber glatten nimmt autp btefe Sucpe-rung in 2tbf\u00e4\u00a3en an Tiefe ju, fo ba\u00df bie bann oo\u00dfenbeten S\u00eeinge- \u00a9trauten natfy oben aud^ufenben fc^einen, wetcpe batb baranf gur gegenfeitigen 23e-running fommen, mit einanber Dermalen nnb in tpren 23ogen bad 9t\u00fccfenmarf einfcptte\u00dfen, tnbent \u00dfe bie fp\u00e4teren 33ogen ber Strbet bttben, m\u00e4brenb anbere feitticpe 2lud\u00dfraptungen ber SBetegungdmaffe ber (\u00a3porba Tiuerfortf\u00e4^e ber Sirbet, ober in ^otge fp\u00e4ter eintretenber Slbgtieberung, Duerfortf\u00e4^e unb Rippen werben. So bie 2tbgtieberung gef\u00abpiept, wirb bie 9D?affe pautartig, w\u00e4prenb bie ^nocpengebitbe $un\u00e4cp\u00df fnorpticp wer* ben, ebenfo wie bie 23etegungdmaffe jwifcpen jwei Sirbetn atd ^ort* fe^ung ber ^nocpenpaut ber Sirbetf\u00e4ute bie lisramenta intervertebralia \u00fcberfteibet\n\u00dfftittterweite ift bad D\u00ee\u00fccfenmarf in ber \u00a9ntwicftung ebenfalls oor-gekritten. $n bem oon ben O\u00ee\u00fctfenptatten gebitbeten 9\u00eeo^re bat \u00dfcp n\u00e4mticp auf beffen \u00a9runb unb an ben \u00a9eitenw\u00e4nben aud bem ft\u00fcfftgen (\u00a3ptobta\u00dfem fefte 9\u00eeeroenmaffe audgefcpieben, bie fomit innerpatb ber ge-fcpto\u00dfenen S\u00ee\u00f4pre einen .ipatbfanat oor\u00dfe\u00dft, wetcper burcp fortfc^reitenbe 3e\u00dfenbttbung oon unten unb ben \u00a9eiten aud \u00dfcp mehr unb ntepr fu\u00dft, enblicp burcp bicpte 2tneinanbertagerung ber 9\u00ee\u00e2nber unb (\u00fcrt'nfenfung ber \u00a9ef\u00e4\u00dfpaut oo\u00dffomnten gefcptoffen wirb, mit Sludnapme bed oierten 23en-tnhtt, wetcper nacp oben bin bie unmittelbare ^ortfe^ung bed birr nie burcb Steroenmaffe gefcpto\u00dfenen Ranald bar\u00dfe\u00dft. Tie ^Serfc^Iiegitng ge-fcpirpt beim SX\u00eeenfc^en gegen bie 12\u201413te Socpe bin. \u2014\nSie ba\u00e9 oorbere \u00e8nbe bed burcp bie Ot\u00fccfenptatten gebitbeten \u00dfanatd ft(f> erweitert, um bie \u00a9epirnma\u00dfe $u umb\u00fc\u00dfen, fo nur in geringerem \u00a9rab \u00dfnbet aitcp an feinem hinteren \u00a9nbe eine 2tudbucptung \u00a9tatt, innere halb wdcper bie \u00dfcp birr abfagernbe 9teroenmaffe fp\u00e4ter $u bem SSerfcptu\u00df ibre\u00f6 birr gebitbeten \u00c7mtbfanatd fommt, unb atd sinus rhomboidalis bei ben V\u00f6geln f\u00fcr immer, bei bem 9ttenfcpen bid in eine fp\u00e4tere 3eit bed (\u00fclrmbrponattebend offen bleibt, unb atd \u00a9patte erfcpeint. 33ei ber Tar\u00dfet* tung bed Ifopfffetetd, bie wir oon ber ber Sirbetf\u00e4ute nicht barum trennen mu\u00dften, weit t'bre \u00a9ntwicftung in eine anbere 3rit fa\u00dft, fonbern wegen gewiffer 5D?obificationen, wetcpe babei in betracht fommen, i\u00df ju ber\u00fccf\u00dfcp-tigert, ba\u00df wir ed birr gleichzeitig mit ber \u00a9ntwicftung ber SSifcerat-platten ju tpun befommen, welcpe wir oorbin gan* unber\u00fccf\u00dfcptigt taffen mu\u00dften, bie aber birr jur 23itbung eined gro\u00dfen Tpeitd bed $opfd, n\u00e4rn* ticb Wunb unb 9\u00eea enp\u00f6pte unb wad \u00dfe einfcptie\u00dfen, oerwenbet werben. Tie 33ergtei<bung be\u00f6 \u00a9e\u00dfcpt\u00f6 unb \u00a9cb\u00e4bettf fpiett eine gro\u00dfe D^o\u00dfe bei ben Sranioffopen, unb t\u2019\u00dfr gegenfeitige\u00f6 33erb\u00e4ttni\u00df bei i\u00dfrer \u00a9ntwicftung bebarf baper einer genaueren 2Iu\u00f6etnanberfe\u00a3ung.\nTie D\u00ee\u00fccfenptatten weic\u00dfen oorn wie erw\u00e4hnt in 3 Slu\u00f6bmbtungcn au\u00f6einanber, wettbe \u00dfcp bann ^u brei mit einanber communicirenben 23tafen oben oereinigen. Tiefe breigetpeitte Zapfet bitbet bie \u00a9runbtage ^ur ^nt-wicftung bed \u00a9cpabetd. Tie Chorda dorsalis gept nicpt bid an bad oorbere \u00a9nbe ber 9\u00ee\u00fcdenptatten, fonbern enbigt fpt^ jutaufenb bort, wo and ber binter\u00dfen \u00a9ebirn^e\u00dfe bie \u00a9eborbladtpen brroortreten (^atbfe). 5tucp pier umw\u00e4cb\u00df in gleicher Seife, wie am 3\u00eeumpftbeit, bie 33etegungdmaffe bie Qfporba, unb bitbet fo eine \u00a9cpeibe f\u00fcr \u00dfe, wettpe recptd unb tintd \u00df\u00e4rfer entwidett jwei Jt\u00fcget bitbet, wettpe mit ber in $orm einer bori-\n32*","page":481},{"file":"p0482.txt","language":"de","ocr_de":"482\tTemperament\niontaten Tafel fiep \u00fcber ba\u00f6 oorbere Enbe ber Eporba erf\u00eeret\u00efenben 23ete* guna\u00f4maffe bi\u00f4 faff gegen ba\u00f6 gittere Enbe be\u00f4 fpirntricpter\u00f4 retcpt, unb bte basis cranii erseugt. %n biefer \u00a9tetle fpattet ffcp bie \u00a3 a fei in jtret gortf\u00e4^e, wetcpe in ben beiben \u00a9eitenp\u00e4tften be\u00f4 $opfe\u00f6 bi\u00f6 in bie untere ^artpie ber oorbcrffen, non ben S\u00ee\u00fccfenptatten gebilbeten,\treiften,\ntoo fie C\u00b0n Peu \u00fcbrigen Stetten mepr ober weniger getrennt) aneinanber jtofen, um bort bie fp\u00e4tere \u00a9tirnwanb 3U bitben. 23alb barauf ber\u00fchren ffcp biefe gortf\u00e4^e in iprer gongen Sange unb werben fo bie bltibenben Knochen ber basis cranii.\n\u00a3)ie Belegung be\u00f4 ^opfptf\u00f4 ber Eporba oerfnorpett, pat baffetbe baburcp ganj oerbr\u00e4ngt, unb an feiner \u00a9teile iff ber K\u00f6rper be\u00f6 hinter-pauptbein\u00f6 entffanben: ein 2\u00dfirbetf\u00f6rper, nur mit einer ber Breite be\u00f4 m* birn\u00f4 entfprecpenben $>? ob iff cation ber \u00a7orm, n\u00e4mticp mepr tafelf\u00f6rmig, ^n ber 23etegung\u00f6maffe jenfeit\u00f4 be\u00f4 ^opfenbe\u00f4, in einiger Entfernung oon bcm K\u00f6rper be\u00f4 \u00a3>interpauptbein\u00f4, entfielt II) ber K\u00f6rper be\u00f4 Hinteren Sleilbein\u00f6, ber, bent erfferen immer n\u00e4per r\u00fccfenb, entlie\u00df mit ipnt oer* f\u00e9miht, unb obgleich auep noep in ber 23etegung\u00f6maffe ber Eporba ent* wicfelt, boep niemat\u00f6 wie ein anberer StBirbelf\u00f6rper ein \u00a9t\u00fctf berfetben umfeptieft, fonbern ftcp oor ipr bitbet Die\u00f6 unb ber fanget eine\u00f6 Met* benben ligamentum intervertebrale unterfc^eibet biefen ^noepen oon ben oor* Pergepenben unb ben \u00fcbrigen \u00e4\u00dfirbetf\u00f6rpern. Der oorbere \u00dfeilbeinf\u00f6rper entffept, wo er fiep ftnbet, niemat\u00f4 au\u00f4 ber 33etegung\u00f6maffe, fonbern au\u00f6 bem klaftern jwifepen ipren oben erw\u00e4hnten gortf\u00e4fcen: pat fomtt gar feine Analogie mit einem S\u00f6irbetf\u00f6rper.\n23on ber 23etegung\u00f4maffe iff nun in ber Dichtung oon bunten naep oorn ni\u00c6t\u00f4 mehr \u00fcbrig, at\u00f6 bie paarigen $ortf\u00e4$e an ber basis cranii, mettre bi\u00f4 ba* bin reichen, wo bi\u00e9 untere 2Banb ber ba\u00f6 \u00aeept\u2122 umgebenben Zapfet tu bte oorbere ober \u00a9tirnwanb \u00fcbergebt. 3* betben \u00a9eiten ber 23ereintgung\u00f6* ftette biefer $ortf\u00e4$e bitben ffcp bie \u00a9\u00e4efepen f\u00fcr bie ^iecpp\u00e4ute. Dtefe nehmen an Umfang 3U, w\u00e4prenb jene paarigen\toerfepmetjen, etne\nfnorptiepe glatte barffetten, unb fo bie \u00a9(beibewanb ber Sftafe btlben. 4I\u00d4 ftortfeftung naep oben bitbet ffcp au\u00f6 ipr bie crista galli. 23om obern 3\u00eeanb ber erfferen w\u00e4cpff oon iprer SSerfnorpetung eine )3tatte peroor, bte 3uerff pomontat bann mit einer S\u00df\u00f6tbung bie D\u00eeiecppaut umgiebt, unb burep btattartige Slu\u00f6w\u00fccpfe bte 9\u00efie<pmufcpeln erzeugt Ein\u00a3peil ber por^ontalen ^3jatte wirb jur lamina cribrosa unb anbere 3U ben 3c\u00df?tt ber lamina\npapyracea.^\tbe\u00f6 ^iecpbetn\u00f6 au\u00f6 bem oorberffen Enbe ber\nSBetegung\u00f6maffe ber Chorda tagt baffetbe noep mit einem SSirbetf\u00f6rper oer-\nateicben; tebe anbere Analogie feptt \u2014\t,\t'\t.\n5tt\u00f6 Sirbetbogen taffen ftep bte \u00a9eitentpeite be\u00f4 fpinterpauptbetn\u00f4 betraepten, wetepe, um bie pier betr\u00e4cptlicp erweiterte ^ebu\u00fcarr\u00f6pre ju beefen, eine\u00f6 \u00a9cpattff\u00fccf\u00f6 ber\u00a9cpuppe be\u00f4 <pinterpaupt\u00f4 beb\u00fcrfen. \u00a9anj unabh\u00e4ngig oon ber basfs cranii waepfen fetbff\u00e4nbig in ber oon Dr\u00fccten* ptatten aebitbeten \u00a3irnfapfet bie ^t\u00fcget ber Keilbeine, bie atfo nte mtt S\u00dftrbetbogen in Eine Kategorie 3\u00ab Men ffnb. \u00a9epeitetbetne unb \u00a9ttrn^ Pein ftttb ebenfatt\u00f4 bto^ \u00a9cpattff\u00fcde. Da\u00f4 \u00a9iebbein tretbt, ba e\u00f6 feinen Tpett ber 5D?ebuttarr\u00f6pre 3U umfcptie\u00c7en pat, am oorberen Enbe bie S\u00eeafen^ Peine \u00fcber bem vomer peroor.\tf .\n3wif(penfiefer, fowte ba\u00f6 au\u00f6 ber \u00a9ettenwanb ber \u00a9eptrnfapfel ge^ pitbete ^etfenbein, ffepett in gar feinem 3ufammenpang mit ber 23elegung\u00f6*","page":482},{"file":"p0483.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament,\t483\n\u00abtaffe, unb liegen ba\u00c7er mit alten ihren Treffen gan$ au\u00dferhalb bed BSir-bettppud. \u2014\n1 Die Qrntwicftung bed \u00a9ehirnd innerbatb biefer t>erfn\u00f6c^erttbett J\u00fctten beginnt, fo wie bie D\u00ee\u00fcctenptatten \u00abad? oben p<h getroffen ba\u00f6en. 2Bie btefer oon ihnen gebitbete $anat pcp nach oorn audbuc\u00dftet, ebenfo tagert ftcb auch bte^eroenmaffe bed \u00fcftebuttarrohrd nach oorn in 3 btafenartigen Audbttchfungen ab, bte man $irn$etten nennt Die \u00fcorberpe tritt ^uerp auf, batb bann auch bie beiben n\u00e4ch\u00dfen, beren tjinterfte fpi$ audtaufenb mit bem f\u00fcr bas? S\u00ee\u00fcctenmarl bepimmten T^eit bed \u00dcftebuffarrohrd pch oer-einigt, Die Abtagerung ber 9?erOenfubpan$ gefcpieht \u00a7ier ebenfattd nom (Sjrnnb unb ben \u00a9eiten ber Ausbuchtungen; bie beiben oorberpen werben non t'hr batb gan$ gephtoffen, w\u00e4hrenb bie hinterpe nur oon ber Bereinigung ber 9\u00ee\u00fccfcnptatten bebest wirb, fo ba\u00df bie 9flebuttarr\u00f4hre hier atfo anf\u00e4nglich noch gefpattcn erpheint.\nAud ben 3 urfpr\u00fcngtichen ipirnje\u00ef\u00efen werben batb f\u00fcnf baburch, ba\u00df bte erpe unb te^tc eine (\u00a3inf<hn\u00fcrung erf\u00e4hrt, w\u00e4tjrcnb jugteich in ber oorbern Ableitung ber I. \u00a3irn$ette burch j\u00ee\u00e2rfere\u00f4 BSachdthum ber \u00f6orbern unb oberen 2Banb, $u beiben \u00a9eiten ber SO\u00eeitte\u00ef\u00efinie, ein Doppetbt\u00e4dcpen gebitbet wirb.\nAud ben brei urfor\u00fcngt\u00fchen $irn;;etten ip baburch:\n1} \u00a3>ad Borberhirn; 2) bad 3mtfchrubirn; 3) bad Bh'ttethirn ; 4) bad ^tnterhirn unb 5) bad 9?achhirn entpanben. Die beiben testen ftttb, wie bie urfpr\u00fcngtiche ipirn^ette, noch nicht gefchtoffen unb jetgen oben baher eine b\u00e4ngtic^e \u00aerube. 2\u00df\u00e4hrenb biefer Ber\u00e4nberung h<d bie Are bed anfangd gerabetinig oertaufenben B\u00eeebuttarrohrd manthfathe Abweichungen Oon ihrem Bertauf erfahren, unb $war I) eine faft rechtwinltiche Beugung in ber \u00a9egenb bed B\u00eeittethtrnd; I!) eine rechtwtnfticpe Umbiegung beim Uebergang bed 3\u00ee\u00fccfenmarfd in bad 9?achhirn; III) enbtich eine fehr parle fptfcwinftiche 3\u00abr\u00fccfbeugung bed \u00a3interhirnd gegen bad 9\u00eeacbhirn.\nDurch Weitere (\u00efntwicftung bed Borberpirnd, wetted rafter unb P\u00e4rfer w\u00e4chp atd bad 3\u00ab>if<henhirn, \u00bb\u00f6tbt pch bad erpere attm\u00e4htig nach r\u00fctfw\u00e4rtd \u00fcber bad jweite immer mehr her\u00fcber, Wobei cd jugteich burch bad \u00a9patten bed \u00aborberen Theitd bed 3\u00ab>rfc^en^trtis5 unterp\u00fc^t wirb, unb attm\u00e4ptig bebec\u00eft ed atd bie gro\u00dfen \u00a3emifph\u00e4ren bad B\u00eeittethirn unb \u00a3in-terhtrn mit einer \u00a3\u00f6hte im Innern, bie pch jebocp burch eine mitttere \u00a9cheibewanb attm\u00e4htig in $Wei getrennte \u00a3ohtr\u00e4unte fcpeibet. Balten, hintere \u00a9chenlet bed (Item\u00f6tbed unb Ammondh\u00f6rner pnb nur eine weitere \u00e8ntwidtung btefed \u00a9eptum, w\u00e4hrenb oom Boben ber beiben Borberpirn-jetten aud bie \u00a9treifenp\u00fcget pcp bitten.\nDurch bie in bem 3\u00ab>ifcheubirn entpehenbe \u00a9patte w\u00fcrbe bie B?ebut-tarr\u00f6hre hier open mitnben; attein ed h<U>en pch injwtfcpen bie Borber-pirnjetten \u00fcber biefe \u00a9patte, bie br\u00fcte \u00a3irnp\u00f6pte, pcr\u00fcbergew\u00f6tbt unb \u00e4ugteicp wirb bad 3tt>if<pettpirn Ci\u00ab feiner oberen ^artpie $um \u00a9epp\u00fcgel audgebitbet) fottb.\nDad B\u00eeittetpirn, ebenfattd im Bertauf ber (\u00a3ntwicttung oon ben \u00a3e-mt'fph\u00e4ren \u00fcberw\u00f6lbt, nimmt an 2)?affe ju, wirb bid auf einen $anal im Innern, ben rqmeductus Sylvii fotib, bitbet burch gr\u00f6\u00dfere BZaffenanp\u00e4u-fung unten bie ^irnfcpenfet, w\u00e4hrenb burtp eine Ifreujf\u00f6rmige \u00e9infenfung oben bie \u00fcter ^>\u00fcget entpehen.\nDie anf\u00e4ngtiche \u00a9rube bed \u00a3interhirnd wirb jun\u00e4chP ben tier b\u00fcgeln oon einem Btarfbtatt gebecft. Dad gan^e ^interhirn wirb burch","page":483},{"file":"p0484.txt","language":"de","ocr_de":"484\tTemperament\ntoettere Slhlagerung oon Sfteroenfubfans jum fTettten \u00aeehtrn, to\u00e4hrenb ba\u00f6 Sftacbh^n ftch jur medulla oblongata mit feiner bletbenben S\u00eeautengrube entnudelt, unb an ber unteren \u00fcf\u00f4anb ber III. 5pirn$ede, too fte bie ftar\u00eee \u00abBeugung nach oorn, unb bann tut eher nach r\u00fccfro\u00e4rt$ macht, lagert ftch eine iptrnmaffe ab, toelche gnr 33r\u00fcc\u00efe totrb.\n$n S3e$tehnng auf bte Snttoitflung oon Sluge, Thr unb \u00a9erucb\u00f6* organ haben toir f\u00fcr unfere 3mec\u00efe nur heroor^uheben, baf bte Singen al\u00f6 ein \u00abpaar Slu\u00f6buchtungen an ber oorberen Jptrn^ede juerjt auftreten, bte Ohren, unb ^toar blo\u00f6 tbr innerer Theil C^abprinttf), bl\u00e4\u00f6cbenartige \u00a3eroorf\u00fclpungen ber 9)?ebudarr\u00f6hre jtotfcben \u00a3>interhtrn unb \u00abftacbhtrn barfeden, to\u00e4hrenb ber D\u00eetec^ner\u00f4e ebenfad\u00f4, nur fp\u00e4ter al\u00f6 jene betben anberen Sinne\u00e9neroen, au\u00f6 ber oorberen unb unteren 2Banb be\u00f6 3mifchen* btrn\u00f4 Cnach Reichert) in $orm etne\u00f6 33l\u00e4$chen$ ftch au\u00e9f\u00fclpt.\nSitte btefe bisher gef^tlberten Tbetle flehen unter etnanber Wofern tn engem 3ufammenhang, als fte innerhalb ber S\u00ee\u00fccfenplatten ftch ent* toicfeln. SlnberS oerh\u00e4lt eS ftch mit ber (\u00a3ntmtcflung ber \u00fcbrigen \u00a9eftcbt\u00f6* Inochen, mettre ihre (\u00a3ntfehung ^un\u00e4chf ber 23tlbung ber 23ifceralplatten oerbanfen, hoch in einer anberen 2\u00f6etfe al\u00f6 bte Rippen, mit benen fte $it na^e jufammengejtettt tottrben* Tiefe 3ufammenfkdung \u00fcbte nicht attein auf bte (\u00a3rantoffopte, fonbern auch auf bte ^pftognomif einen (\u00a3tnflu\u00a3, ber ju mannigfachen 5D\u00eet\u00a7beutungen SSeranlaffung gegeben hat. Slu\u00f6 biefem \u00a9runbe tf e\u00f6 baljer nothtoenbig, auch auf t'bre Sntoicffung\u00f6gefchicbte ftcbt ju nehmen, um ba\u00f6 richtige 23erh\u00e4ltnif? ^totfchen (Schabet unb \u00a9eftcht\u00f6* fnochen, unb bte toahre Slnalogt'e $tot'fchen t'hnen unb ben 9\u00eetppen heroor* juheben. Toch befchr\u00e4ttfen mir ttnS nur auf bte adgemeinfen Umriffe unb auf bie \u00e4u\u00dferlich am \u00a3ebenben heroortretenben Knochen, toel^e php* ftognomifchen \u00abBerth haben.\nTur^ ba\u00f6 \u00abSchrieben be$ $opfs unb #a\u00ef$theil\u00f4 ber SSifceralplatten erhebt ftch bte baburch gebitbete \u00a3\u00f6hle \u00fcber bte Sbene ber ^etmblafe, unb ebenfo, tote tn bem toetter nach hinten gelegenen Theil ber glatten (Streifen oon \u00abBtlbung\u00f6maffe ftch enttoicleln, toelche fp\u00e4ter $u Rippen ber SBt'rbel toerben, fo finben ftch auch unterhalb ber \u00a9ehirnfapfel folihe fretfenarttge Slnfammlungen oon 3etten, bie an sU?\u00e4<htigleit halb fo junehmen, baf fte otel btrfer toerben al\u00f6 bte glatten, toelche \u00a7toif<hen ben @tretfen enblich gan^ oerfchtotnben unb Spalten jur\u00fctflaffen. Tie 3 erfen Streifen ent* fprechen in ihrem Sagerung\u00e9\u00fcerh\u00e2ltntf\u00ee ben 3 \u00a9ehtrnfapfeln unb ftnb al\u00f6 Rippen ber \u00e9opftotrbel oo\u00f6fommene Slnaloga ber Rippen an ben 9\u00ee\u00fc<\u00efen* marl\u00f6toirbeln. Ter oorberfe SStfceralfiretfen, toeldjer am htnterf\u00eeen Theil ber I. \u00a9ehtrnblafe Can ber Stelle be\u00e9 fp\u00e4teren ^eilbetnf\u00f4rper\u00e9) entfpringt, liegt ^uer^ fenlrecht nach unten, fenbet aber rechttot\u2019nfltch an feinem oberen (5nbe einen gortfa^ au\u00f6, toelcher l\u00e4ng\u00ab ber 23aft\u00f6 be$ S^\u00e4bel\u00f6, aber nicht ganj bi$ \u00bborn ret'chenb oerl\u00e4uft, baher auch tu#* mit bem ber anbern Sette ftch vereinigt, ^un beugt ftch <**>er ^er tm* \u00bborn faft recht* mtnllich in ber \u00a9egenb ber 11. ^trnjeHe. Titrch biefe Beugung totrb ber ^ortfa^ be\u00f6 SSifceraljtreifen^ Cf\u2019fnh^ reebttotnilieb mit ihm oerbunben]) mit btefern felbjl faf parade! unb unter einem \u00e4uferft fpi^en SBtnlel mit ihm gepeilt, unb e\u00f6 entgeht jtoifchen gortfa^ unb 1. SStfceralflretfen, ber mit bem ber anberen Sette ju einem 33ogen oerf\u00e7hmoljen if, eine Spalte, toelche bem fp\u00e4teren Sftunbtoinfel entfprtcht. hinter btefer Spalte liegen, ben ferneren 4 SSifceralfreifen entfprechenb, 4 toahre SSifceralfpalten.\nSin ber \u00e4uferen Seite be\u00f6 gortfa^e\u00f4 bes5 erfen SStfceralfretfen\u00f6 ent*","page":484},{"file":"p0485.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament*\t485\nmtc\u00efelft ftcp eine batb oerfnorpetnbe 3cffengeneration, bie ftch $um IDber* \u00eetefer \u00abnb\tumgeftattet. \u00a3)er ^ortfalj fetbf\u00ee mirb $um \u00a9aurnen*\nunb ^t\u00fcgetbein.\n2Bte bte 93etegungdmaffe bed $ortfa$ed ^ter bett \u00a3)berft'efer unb bad 3ocbbet'n bitbet, tn gleicher SBetfe entfielt aud ber bed \u00ef. 93ifceratbogend fefbft ber Unterficfer, beffen \u00a9etenf burcb eine \u00e4hnliche Stbgtieberung ent\u00bb ftefct, mte bte \u00a9etenfoerhinbung ber O\u00eet'ppen mit ben Sirbetn. \u00a3)ie \u00fcbrtgen 3?t'fceratbogen, metche jnr (\u00a3ntmicftung ber \u00a9eh\u00f6rfnochetctjen, bed 3ungenbetnd, bed processus styloideus 23eranfaffung geben, paben ^ter f\u00fcr und ment g er 2\u00a3erth; ed ift nur ju bemerfen, ba\u00df und Jammer, 9tm\u00bb bod, \u00a9teigb\u00fcget, 3ungenbein unb processus styloideus unmittelbar aud ben SSifceratftreifen fetbj\u00ee peroorge^en, nur fte \u00c9natoga mit ben Rippen btlben, m\u00e4hrenb alle anberen Knochen, \u00a3)berft\u2019efer, 3o(hbetn, Unterficfer, \u00a9aumenbct'n, gt\u00fcgetbet'n :c. nur bei ben anberen Rippen nicpt oorfom* menbe 93etegunadft\u00fccfe ftnb. \u2014 2tud alte bem ergiebt ftch f\u00fcr bte tppifcpe (\u00a3ntmicftung nicht attein bed Menfcpen, fonbern ber $\u00dft'rbetthiere \u00fcber\u00bb baupt, ba\u00df 9\u00ee\u00fccfenmarf unb \u00a9epirn fammt t'pren Umh\u00fcllungen, aud einer ft\u00fcfftgen homogenen Maffe, bt'e jmtfcben ben ju einem $anal oerfcpmol* jenen S\u00ee\u00fccfenptatten ftcp beftnbet, audgefcpteben merbcn: bte enbtic^e gorm btefer \u00a9ebitbe ber (\u00fcentratorgane ebenfo gut, mie it\u00e9rer Umb\u00fcttungen, t'ft bet j'eber \u00a9attung, bei j'eber (Spected fcbon oon oorn herein gegeben, unb nicht ettoa, mett bad gro\u00dfe \u00a9epirn beim Menfcpen ftcp \u00fcber bt'e \u00fcbrigen \u25a0\u00c7urntpeite per\u00fcber^um\u00f6tben ftrebt, mu\u00df bie SBebedfung beffetben bt'efer Tenbenj fotgen, fonbern (menn man bad 95itb beibepatten mitl): ed ftrebt bte jum (Schabet ftch audbitbenbe 3^ttenmaffe ebenfo gut, tot'e bad \u00a9eht'rn, bte ^ornt anjunepmen, toetche n\u00f6tht'g t'ft, um bad Ueberm\u00f6tben ber \u00a3emt-fpb\u00e4ren bid \u00fcber bad fteine \u00a9eht\u2019rn pin m\u00f6gtt'h ju machen, \u2014 \u00a3)a\u00df ber \u00a9runb ber ^ormbttbung \u00fcberhaupt tn ber \u00a9egenmt'rfung ber im befruchteten \u00aeetm gegebenen \u00a9ubftanjen liege, toirb nicht ju teugnen fein, (St'nb mir aber berechtigt an^unehmen, ba\u00df bie innerhalb einer (Spect'ed Oorforn* menben inbtot'buetten \u00dcBerfcpiebenpeiten ber ^orm abh\u00e4ngig ftnb oon ben m\u00e4prenb ber \u00a9ntmt'c\u00effung auf etnanber mtrfenben Waffen unb ihren Straf* ten, burcp beren juf\u00e4ttig ftch \u00e4nbernbe Gtonfleflatt'on bie enbUcpe t'nbfot\u2019* buette $orm, mit atfem mad fte jur 3nbioibuatit\u00e4t bed \u00a9eifted bet'jutragen oermag, bebingt mt'rb? 33ei atten Thteren, metche tn ber urfpr\u00fcngtichen Umgebung, f\u00fcr metche ihre Organifation berechnet t'ft, leben, bet ben Menfcpen, metche nicht burcp mancpfache Streifung ber Sflacen gemifcpt unb mepr in bem urfpr\u00fcngtichen ^atur^ujtanbe leben, feigen ftch 95. an ben (Scp\u00e4befn bet met'tem nicht jene Mannicpfattigfetten ber ^orm, mt'e bort, mo bad \u00a9egentheit (Statt gefunben pat. \u00aete @chmanfungen ber inbt'oi* buetten ftorrn ftnb um fo fettener, je gteicphteibenber bt'e 93ebt'ngungen bei ber 93egattung ftnb. Mi\u00dfgeburten, Monftroftt\u00e4ten atfer 3trt f\u00f6nnen bei ben Tpt\u2019eren, auch bet ganj gleichen 95ebt'ngungen ber 3engung auf\u00bb treten, ebenfo mt'e bei ben am ment'gf\u00eegemt\u2019fchten Menfcpenracen. \u00a9t'efe unterfcheiben ftch aber mefentttcp oon ber btod inbiotbuetten ^ormoerfchie\u00bb benpeit baburcp, ba\u00df fte au\u00dferhalb bed allgemeinen iDrganifatt'ondptand et'ned ^nbiot'buumd ber (Spect\u2019ed liegen. 3)ie gteichjettt'ge (Seltenheit oon Mi\u00dfbtfbungen unb t'nbt\u2019oibuetter ^ormoerfchiebenhett bet Tpieren, metche in ooltfommener Freiheit teben, unb bei Menfchen, bie ftch noch mehr in bem urfpr\u00fcngttcben D\u00eeaturjuf\u00eeanb beftnben, giebt und noch fein 9\u00eeecht, f\u00fcr beibed bie gleichen Urfa^en ooraudjufe^en. 3^ s\u00e4nget Seben oertauft","page":485},{"file":"p0486.txt","language":"de","ocr_de":"486\tTemperament\ninnerhalb einer Umgebung, f\u00fcr welche bie Drganifation i^re\u00f6 K\u00f6rperd berechnet ift; bie Bebingungcn ihrer Entwicflung ftnb weniger ge\u00df\u00f6rt aid ba, wo bie manntchfachfen Einpffe m\u00f6glich Serben, welche bie normale Entwtctfung aufhalten ober mobifteiren f\u00f6nnen. Ste baher \u00fcberhaupt bei ihnen ^ranf^eiten aid anomale ^roceffe bed gebend fetten pb, fo ftnb auch anomate \u2018proceffe ber Entwicflung nicht fo h<*nftg. 2\u00d6cnn nun bei ber Entftehung ber ilpre einer @P^ctc\u00f6 ober einer Variet\u00e4t fehr wof\u00bb! \u00efftifbilbungen unb Deformit\u00e4ten auftreten tonnen, nie aber fotche t'nbt\u2019oi-buette gormoerfchiebenbeiten, wie bei Kreuzung ber D\u00eeacen ober bei ber Entwicflung ber menfchlicpen Embrponen, fo b\u00fcrfte ed fcfeinen, ajd ob wohl \u00dcJ\u00eetfbilbungen oon zuf\u00e4lligen (\u00c9infC\u00fcffen bet ber Entwicflung, bie in* biotbuellen gornten aber unmittelbar oon bem Act ber 3eugung a^0 h\u00e4ngig m\u00e4ren. Dafj biefer fetbft, abgefehen oon ber ferner ober unm\u00f6glich zu analpftrenben \u00a9ubpnz bed (5ied ober \u00a9amend oon Einpf auf bie Attdbilbung ber inbi\u00f6tbueHen gorm fein l\u00f6nne, b\u00fcrfte bie Berfcfieben-heit ber St\u00fcber gleicher Eltern barthun, oon benen bad eine bem Bater, bad anbere ber Butter \u00e4hnlicher ift, w\u00e4hrenb ein britted oiefleicht eine audgefprochenere BZifcpung ber gorm beiber (Eltern tc. geigt. Senn nun eine anomale Befchaffenheit ber einen ober anberen Materie (bed \u00a9amend ober bed Eted), bie bei ber 3eugung in Contact fommen, Oorhanben ift, fo fann a\u00fccrbingd auch burch biefen Act fchon bie Urfache zu fp\u00e4teren Deformit\u00e4ten gegeben fein, allein an ihrem Auftreten tft ntcht bie Begattung aid folche, fonbern bie Abnormit\u00e4t ber \u00a9ubf\u00eeanjen fcpulb, burcp beren Aufet\u2019nanberwtrfen ein Keim ft<h abnorm entwicfelt. Bian fann mir ober ben Einwurf machen: menu guf\u00e4ttige Eretgniffe, zuf\u00e4llige, nicht urfyr\u00fcnglich beim Drganifationdplan berechnete, Einpffe bie auffaHenbflen Deformit\u00e4ten, wie \u00a3emt- ober Acephalen, \u00a3ermaphrobitenbilbung, u. bergl. zur golge haben tonnen, warum fallen fte nicht ebenfo gut geringere Abweichungen ber gorm, bie noch innerhalb ber normalen \u00a9rennen gelegen ftnb, bebtngen tonnen? So if \u00fcberhaupt ba bie \u00a9renje jmifchen bem abgeplatteten \u00a3tnterfopf, bem \u00a9ch\u00e4bel bed (Eretinen unb bed \u00a3emtcephalud?\ngn Beziehung auf bie erfte grage ift zu erm\u00e4hnen, baf, wie auch immer bie Umf\u00e4nbe mobiftcirt, bie Berh\u00e4ltniffe, unter benen ein Sefen ftch entwicfelt, oariiren m\u00f6gen, niemald eine 2J?onpoftt\u00e4t auftreten fann, bie au\u00dferhalb bed Dppud ber \u00a9attung liegt. Alle jene Erz\u00e4hlungen oon Eentauren, \u00a9irenen'u. bergl. pb fabeln einer aufgeregten ^hantafte, welche ftch mit bem in fr\u00fcheren 3ePu fo gro\u00dfen \u00a9chrecfen erregenben Anblicf bon B\u00eet'fgeburten oermebte. Sarunt feilten benn aber bie oer* fchiebenen \u00a9ubjtan;en, welche in abnormer Seife auf etnanber wtrfen, nicht ebenfo gut 2ftifchungdgeplten bon gifch unb Etfienfch u. bergl. her* oorrufen f\u00f6nnen, wenn nicht bon oornherein bie Bi\u00f6glicpfeit einer folchen Aufetnanberwirfung abgefchmtten W\u00e4re, Wenn nicht in bem einmal gegebenen Keim unb \u00a9amen,bie Eigenfchaft gelegt w\u00e4re, nur innerhalb ber \u00a9renjen fetned \u00a9attungdtppud neue \u00a9enerationen z\u00ab erzeugen? gn ber erfen Anlage beiber rnufj fchon bie Unm\u00f6glichfeit gegeben fein, aud biefen \u00a9renjen heraudjutreten. So burch, wtffen wir freilich fo wenig, aid woburch bie Bi\u00f6glichfeit gegeben ift, ftch innerhalb biefer \u00a9rennen zu ent-\u00abncfeln. Der Act ber 3eugung ruft unmittelbar bie ganze Entfaltung bed Eted nach bem Tppttd ber \u00a9attung, ober wo feine Kreuzung pttpbet, innerhalb ber 9\u00eeacen felbft h\u00ab*>or. Senn wir nun ftnbcn, baf? mit eben foirer \u00a3>artn\u00e4cfigfeit im lederen gall felbjt bei SD\u00eeenfc^en, wie $. B. bei","page":486},{"file":"p0487.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament.\t487\nPen D\u00eeegern, an Per Pefh'mmten $orm Per SSariet\u00e4t fett.fl feffgetatten mtfb, fo b\u00fcrfen mtr auth fdjifte\u00dfen, ba\u00df b a, mo Kreuzungen ber berfehte-betten Dacen etntreten, ebenfalls bte ^bmetepung bon bt'efer ober jener befftmmten Dacenform, um btefe ober jene ttibtbibueffe S\u00efbmeicbung tu erzeugen, bon oorn\u00c7eretn ft^on bureb ben 21ct ber Beugung bebingt ftnb; ba\u00a7 bter ebenfalls Borfehrungen getroffen ftnb, melcbe ben mobifteirenben Stnfln\u00a7 berfeptebener Bufaffigfeiten ehmintren, unb tn berfelben (unbegreif-r^en) 20etfe bte tnbtotbue\u00ef\u00efe $orm bom erffen Moment an bebingt iff, tbte bte tppiffbe ber \u00a9attung tm Slffgemetnen.\n2\u00ef\u00ab$er ben angef\u00fchrten ^^atfac6en h\u00fcben mtr einen, in ben Datur-mtffenf\u00f4aften fret'ftc^ m'ept attfo\u00efut ma\u00dfgebenben, boeb auSbt'rfSmetfe brauch-baren teleologifcpen \u00a9runb, mefeher uns annebmen l\u00e4\u00dft, ba\u00df eS nicht jebmeber Beipe bon 3uf\u00e2ffiafeiten, bte ben Keim mabrenb feiner \u00a9ntmief-lung treffen, m\u00f6glich merben barf, bte tnbtbibueffe ftorm abjudnbern, meldje auf bte \u00a9efebiepte beS MenfcbengefcblecpteS tm \u00a9ro\u00dfen bon ebenfo\nni el \u201e^eutung als bte tppifepe \u00a9attungSform f\u00fcr bte S\u00d6elt ber \u00a9efepopfe \u00fcberhaupt\n3\u00abr Befettigung beS jmetten \u00a9tnmurfS, ber uns tn eine Dpeorte ber Mt\u00dfbtlbungen f\u00fchren m\u00fcrbe, nur etn $aar 9Borte: Serglet'^t man f\u00e4mmt-hebe Deformit\u00e4ten tn Biftboff\u2019s \u00a9lafffffcation1 ), fo ftnbet man burtb* gebenbS etne pemtffe \u00a9efe^m\u00e4\u00dfigfeit ihrer \u00a9ntffebung, me\u00efcbe affe 3uf\u00e4l-Itgretten, bte ffe beranla\u00dft buben fonnten, beperrfept. IBegetc^net man ben \u00a9runb bt'efer \u00a9efe^m\u00e4\u00dfigfeit ber K\u00fcrze megen mit ber 3bce ber \u00a9attung, fo taffen fiep unter jenen 3 aufgeffefften \u00a9effcptSpunften fammtricbe Mi\u00dfgeburten febarf trennen bon jenen, innerhalb ber normalen \u00a9reuten auf-tretenben, \u00a9cpmanfungen ber ftorm.\nDebatten mir jenen SluSbrucf \u00bbber 3*>ee\u00ab bet, ohne bamtt f\u00fcr Uner* ffdrbareS mehr als etne allgemeine Bezeichnung zu geben, fo fann man fagen, ba\u00df bureb \u00e4u\u00dfere 3uf\u00e4fft'gfeiten btefe 3bee mohr beranla\u00dft merben tonne, mettere \u00a9ebilbe au\u00f6 noch niept bifferen^irten \u00a9ebtlben beS Keims ju probuct'ren, ober geptnbert, bte normale Menge ber einzelnen Organe herborzurufen, ba\u00df feine 3\u00abf\u00e4ffigfeit aber je im \u00a9tanbe iff, ihr eine an-bere Bicptung zu geben, in beren ftolge bte 3\u00bbecfe ber einzelnen Drgane geanbert merben fonnten. 3mmer ift ein ganzes Drgan, a\u00effo ein \u00a9ompler btfferenter, zu einer \u00a9nbmt\u2019rfung berbunbener, Dpetle zu bief ober zu mentg ober in ber \u00a9ntmieffung gehemmt, nie aber bt'efer ober jener Zfyil beffef* ben fo umgeffaltet, ba\u00df man fagen f\u00f6nnte, bon fetner Deformit\u00e4t fei bte ber \u00fcbrtgen ZfyeiU bebin^t, mie ja auch ber normafen \u00a9ntmteffung jebeS Drgatt gleich Zottig tu affen feinen Dpetlen bon jener $bee befftmmt mtrb, fo ober fo ftd) zu geftaften. 2tuch bt'e (\u00fcfnfmicffung ber tnbtbtbueffen ^orm fann nicht ben 3uf\u00e4fft'gfetten untermorfen fein, foncent mu\u00df fiep ber \u00a9efe^md\u00dftgfeit ber \u00a9attungStbee f\u00fcgen, meifebe jeboeb burch ben 2(ct ber Begattung betriebener Bubibtbuen einen 3\u00abtbufS be-fommen hat, bis zu einem beftmmten \u00a9rab in berfdhtebenen Dichtungen ftcb hier, fo bort, fo geftenb zu machen, mobet jeboep eben nie ber \u00a9at-tung\u00f6tppus ber\u00e4nbert merben fann. Dur fo iff e$ benfbar, ba\u00df fftb eine fo unenbrichc Mannic\u00dffartigfeit ber Bnbibibuarita'ten btfben fann, m\u00e4\u00dfrenb fo mentg Mt\u00dfbt'fbungen geboren merben. Ratten bet'be glettbo Urfachon, fo m\u00fc\u00dften ffe bet\u2019be aut\u00df bet'fduftg gfet'tb oft borfommem\n1) ^anbm\u00f6rterbuch, 33b. 1,\t901 ff.","page":487},{"file":"p0488.txt","language":"de","ocr_de":"488\tTemperament*\n3\u00dftr beburften btefer Er\u00f6rterungen, um baran fefthalten su f\u00f6nnen, ba\u00df alle Theite ber Form \u00f6tetc^jetttg entfprechenb ben \u00a9runbbebtngungen ftcp entwickeln, welche burch bie Beugung gegeben ftnb, welche tn t>em einen inbioibnetten f$on oon oornberein ben \u00a9chabel s- 25. ftch fo \u00bbu bilben be\u00dfimmen, ba\u00df baS \u00a9ehirn mit feiner ebenfo oon bornberetn beftimmten \u00a9e\u00dfalt in benfelben genau paffe, ba\u00a7 nicht eine BufaUtgfett ben \u00a9(habet befh'mmen fann, hinten breiter su werben unb baburch er\u00df bie ^orm beS \u00a9eljirnS $u \u00e4nbern, ober ba\u00df eine gr\u00f6\u00dfere Anh\u00e4ufung oon \u00a9ehimmaffe in ber SSorberhirnjette ben \u00a9cp\u00e4bel an ber entfprechenben \u00a9teile auSetnanbertreibe.\t\u201e . . ,\nDtefe Bek\u00e4mpfung einer mecbanifcpen Anftdjt oon bem \u00ae*nftuf beS 2BachSthumS, welchen baS \u00a9ehirn auf bie \u00a9cp\u00e4belbecfen aus\u00fcben f\u00f6nnte, mirb noch mistiger f\u00fcr bie Entwttflung beS \u00a3opfS neugeborener \u00a3tnber. \u2014 Es ift befannt, ba\u00df bei ihnen bie \u00a9ch\u00e4belbecten noch nicht an atten f\u00fcnften kn\u00f6chern geworben ftnb, ba\u00df fiep oietmehr an ben BegrensungS* fl\u00e4chen oon \u00a9ttrnbetn unb \u00a9ettenwanbbein, ebenfo oon \u00a9ettenwanbbetn unb \u00a9chuppe beS Hinterhaupts, weiche Hautmaffen beftnben, bie fogenannten Fontanellen, unb ba\u00df ebenfo bie 9?\u00e4pte noch beweglichere Berbtnbungen gafften ben einzelnen \u00a9cp\u00e4beltnochen bis ju ben fp\u00e4teren Bahren ihrer\nffierfn\u00f6dieninq fcilbff.\t,f ,\nffiar nun tie (\u00efntwicfluna fee\u00ab \u00aec6irn\u00ab to\u00e4tjrenb be\u00f6 Smir\u00e7onallebenS letointi* \u00bbOtt ber einmal bnr<$ bie SBeqattnng gegebenen 3W#tung bebtngt, \u00bbon tiefem Organ alle\u00ab fern gehalten, was \u00bbon auften einen gtnflug auf baffetbe haben konnte, fo oerh\u00e4lt ftch uach ber \u00a9eburt bte \u00a9ache anber\u00f4* $J?it bem Erwachen beS \u00a9tnneSlebenS be\u00f6 ^t'nbeS wirb baS tn jener ~Jr* ganifation noch fortfehreitenbe \u00a9ehirn manchfach \u00bbon ber \u00e4ndern Umgebung angeregt* Tiefe Anregungen k\u00f6nnen nicht ohne Einflu\u00df auf bte AuSbtl-bung ber Organe wirken, burch beren Bermittlung toteber ^uckwtrfungen auf bte Menwett heroorgerufen werben fotten. ^ann utept bte attm\u00e4htige SBetterentwicklung beS \u00a9ehirnS einen Einflu\u00df auf bte umbub lung gewinnen, wetc$e berfelben ganj pafft\u00bb fofgt?\t\u00a9onftflen* beS\n\u00a9ehirnS tft niematS fo bebeutenb, ba\u00df bet fernem 2Sach<?thum bte ^hctle ber \u00e4u\u00dferen Behebungen auSeinanbergebr\u00e4ngt werben k\u00f6nnten, benn bte Fontanellen unb jene, bie BegrensungSfl\u00e4cben ber \u00a9ch\u00e4bettnochen \u00bberbm* benben, Haute beft^en eine oiet ju gro\u00dfe 9?eftfM, atS ba\u00df fte bem ^rucJ beS ftch oergr\u00f6\u00dfernben \u00a9epirnS nachgeben tonnten* (^tn anberer mehr ph\u00f6ftotogtfeher Bufammenhang beS gteichm\u00e4\u00dfigen SBachSthumS betber w\u00e4re eher benkbar. 2Bir fennen bie H\u00e4ufigkeit ber \u00a9ehirntranfhetten ber \u00c4tn-ber, welche gr\u00f6\u00dftenteils aus einem oermehrten Blutanbrang beS 23luteS nach btefem Organ ab^uleiten ftnb* Tiefe \u00a9ehirncongeftionen flehen jebett-fa\u00f6S in einem engen Bufammenhang mit ben nach ber \u00a9eburt burch bte \u00e4u\u00dfern Einbr\u00fcche eingeleiteten, h\u00e4ufigen unb intenftoen Erregungen ber Eentralorgane, bte nach bem alten \u00a9a\u00a3, ubi irritatio, ibi affluxus oon einem oermehrten Buflu\u00df oon Blut begleitet ftnb, toelcheS normal jur wetteren Entwicklung, abnorm su Hh^cephaluS unb Apoplerte SSeran, laffung geben fann. Tie enge 23erbtnbung ber Blutgef\u00e4\u00dfe beS H^uS mtt benen beS \u00a9ch\u00e4belS machen eine gleichm\u00e4\u00dfige (\u00a3rn\u00e4bntng betber bentbar, obgleich mir auch fefct noch nicht ben \u00a9ebanfen aufgeben b\u00fcrfen, ba\u00df bte urspr\u00fcnglich tn ber Beugung gegebenen Bebtngungen no\u00e4) unb bte einmal im befruchteten ^eim pr\u00e4beflintrte gorm hauptfa^Iuh he^ flimmen* Tiefes Jortwirten mu\u00df angenommen werben, ba burc\u00ff ganj","page":488},{"file":"p0489.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\t489\nnette \u00e4ufjere SJerg\u00e4ttniffe, in toefcge j.8. ein 2&ter gefegt wirb, erfl bei ter 3. ober Oteffei#t Ot'eF fp\u00e4teren (Generation unb gan$ affm\u00e4bFig erfl gorntaowetdjttngen entgegen, bte trog ber SMatgt brr ltntfl\u00e4nbe f&et ber erjten tote bet ber 5. (generation etwa g\u00efet'cg ttnb glctcb) gro\u00df nitgt auf etnntar bte urfprnngKige SRttgtnng oertaffen fann. Si rang aber ferner barunt angenommen toerben, wett mir bet Sfmpgtbten *. 33. abgefefntttene ertrerntt\u00e4ten mteber naeg benfelben complt'ctrten SStTbung\u00f6gefegen fttg re* genertren feben, tote bte erften, \u00bbeit wir enbfttg bet ber fortw\u00e4grenben OTetamorpbofe nnferer \u00d6rgantget're ba\u00df arte fiets ann\u00e4gernb toieber tn ber alten ^orrn erneuert ftnben. Taff btefe (Grunbbebingungen im $inb au\u00dferhalb be\u00e9 9ftutterFetbe3 OteFfa#ere \u00a9fbrunqen erfahren Fbnnen, ot\u00f6 tnuerb\u00fcfb beffetben, bebarf Fetnc\u00f6 23emetTe\u00e9, erffdrt aber ^ugFei# au# bte pauftgfett ber (ErFranFungen unb \u00a9terbef\u00e4ffe unter ben fftnbern tm erflen ieben\u00e9jabr. 29o bte \u00e4ufferen (hnmirFungen ^roceffe beroorrufen, bte \u00fbbaqnat ben erften \u00a9runbbebingungen ftnb, mirb bte gorm ft# ungebin* bert au\u00f6btFben Fbnnen, mo bte* nt#t ber gaff ifc entfteben ftranFbeiten ober ber Tob tritt ein, tnbern ber Trqani\u00e9mu\u00f4 bem Conflict innerer unb aufererJBebtnqunqen unterliegt Tamtt ift *uqFei# fefbft jene mehr pb\u00f6* fo\u00efogtWe |nf#auung*meife be\u00f6 \u00fc\u00dferb\u00e4rtniffe* *mif#en 3Ba#*tbnm be* w?**\u201d?' ~3a#\u00f6tbum be* \u00a9#\u00e4be!f\u00f6 mehr gur\u00fccfgebr\u00e4nqt, unb tote meniq enblt# bte Qrnfmitffung fogenannter \u00a3)rgane be* \u00a3t'rn* mit ben $rotu* beranken am \u00a9#\u00e4bet ^ufammenb\u00e4nge, b\u00fcrfte ft# au* fo\u00eegenben \u00a9etra#* tungen ergeben.\t\u00b0\t^\nJDte Soeben be\u00f6 \u00a9#\u00e4bet* tote feine ^u\u00e9fetn enttotefer\u00ab ft# na# Jtatbte ) au* einer $u betben \u00a9eiten be* ^rimittofhreifen* ft# abTa-gernben 3eflenmaffe, toeT#e affmabrig bte urfor\u00fcng\u00eft#en 9?\u00fcc\u00efenpratten oerbrangen. 9??u*feFn unb $no#en ftnb btfferenjirte (Gebttbe etn unb ber* felben \u00a9runblfage unb t'bre ^nttoteffung gebt \u00a3anb tn \u00a3anb. 2Benn man baber bet ret'ffenben Tbteren ben 2angenFamnt $totf#en \u00a3tnterbaupt \u00fbtt\u00c7erorbent\u00eft# enttottfeft ftnbet, m\u00e4brenb er bet bem 3jeenf#en febFt, fo barf man ft# nt#t oorfteffen, aF* haben bte erceffto bet jenen ft# entmicFeFnben TemporaFmu*FeFn bte \u00fcbrige SeFFenmaffe erft befttmmt, ft# tn entfpre#enb greffe $hto#enntaffen um^umanbeFn, fonbern betbe ftnb eben bur# bte gFei#en Urfa#en oom beginne ber (\u00efnttoteffung \u00fbn\tben 3me#en ber \u00fcbrtgen Trganifatton unb ber \u00a3eben*met\u2019fe\nbe\u00f4 Tbteret? angemefTen, tn otet burent \u00aerab ft# ?u enttotdeln, aU beim VJle-nf#en.\nr x\tmatt. a^er\tbte ^3rotuberan^en am menf#*\nh#en \u00a9#abef mtt bur# bte Tbattgfett ber ^ftu\u00f6fetn beroorgerufen m\u00fcrben, fo Tapt ft# btefe 5tnft#t oon oornberetn f#on f\u00fcr bte gr\u00f6fte Stniabf ber @arpf#en Organe totberreqen. 5ln ben Tbet\u00efen be^ \u00a9#\u00e4ber$, meT#e \u00fcber etner St'nte ftegen, bte oon ben Stugenbrouenbogen \u00efang\u00f4 ber linea semicircularis bt$ ^um ^)tnterbaupt\u00f6bettt gezogen mtrb, m\u00fcrben, menu bte 2J?u\u00f6Fern bur# t'bre \u00a3ontrocttonen etne 2\u00dftr!ung uuf bte ^no#enbt\u00eebung au\u00f4\u00fcben F\u00f6nnten, offe (\u00a3rbabenbetten tu t'brem (\u00efntfteben eher unterbr\u00fcc\u00eft ar\u00ab? ftarFer entmtdeTt, benn \u00fcber fte atfe gebt bte mtt bem ^ertoft nur gan^ Tocfer oerbunbene galea aponeurotica, unb on Feinem $unFt btefe\u00f6 @#obeFtbet'I\u00f6 fe$t ft# trgenb ein TOuffe\u00ef on. STnber\u00f4 F\u00f6nnte et? ft# am jptnterbaupt ober an bem 2(ugenbrauenbogen oerbaFten, mo einerfettt\u00ee bie\n1) \u00fcW\u00fcfler\u2019\u00e9 2(r#to 1838,\t361.","page":489},{"file":"p0490.txt","language":"de","ocr_de":"490\ttemp\u00e9rament*\n($ktea ihre ftren f\u00fcnfte, anbererfetts eine 0\u00eeei^c non $?u$fe\u00een ihre An-f\u00e4fte haben, mettre bur\u00ab eine angeborene, ober tn^ber erften 3\u00abt be$ (Jrtrautertnfeben\u00f6 er\u00bborbene, St\u00e4rfe f\u00fcgtet\u00ab eine parttefle Hypertrophie ber \u00e4u\u00dferen \u00a9ta\u00f6tafel $ur ftoTge haben f\u00f6nnten. ^ -3\u00ab f*8*> ber auferen \u00a9ta\u00e9tafef, benn gerabe an btefen Stetten *etgt ft\u00ab bet atten aufgefagten (gcb\u00e4betn bte auffattenbfte Ab\u00bbet\u00abung nom ^aratteft\u00f6muS ber \u00e4u\u00dferen uttb inneren (\u00a3ontouren be\u00ea Gtrant'um\u00f6, fo $\u00bbar, ba\u00df ber S\u00eeabtu\u00f4 ber \u00e4u\u00dferen \"SBogenftnte um 1 leinten mehr oerT\u00e4ngert if aW an ben anberen (Stetten* \u2014 ter 3mect fof\u00aber parieren Au\u00e4btfbung ber $no\u00abenmaffe an ben Stetten, \u00bbo ttch> ttttuSfetn anfefcen, fann fein anberer fetn, aU ben \u00dc\u00ef\u00efu\u00e9\u00efetn eine gr\u00f6\u00dfere ftf\u00e4\u00abe f\u00fcr i\u00dfre Anfatjpunfte jtt gewahren, \u00bbef\u00abe tbnen um fo n\u00f6tiger if, je gr\u00f6\u00dfer bte me\u00abantf\u00aben Effecte ftnb, melcpe\n^ ^\u00a9a\u00df fetbf in $ofge h\u00e4ufiger Anf\u00fcgungen ber 5D?n\u00f6fefn, \u00bbte in ihrer Subfan;; fetbft f eine ttftaffenanh\u00e4ufung, fo au\u00ab eine Vergr\u00f6\u00dferung ber $no\u00abenoberp\u00abe unb beren (Sitbftan^ fp\u00e4ter ft\u00ab e*\u00a3m\u00ae*** wirb nicht p teugnen fein, unb an* ein unb bemfeTben \u00a9runb \u00bbtrb f\u00ab bte 9)?u\u00f6fef- tote bte $no\u00abenbopertrophie erffaren taffen. Allem eS tf bte* nur ba benfbar, too S\u00d6ibertf\u00e4nbe *u \u00fcbertoinben ftnb, \u00bbef\u00ab\u00a3; bte normale 2J?u3fe\u00effraft in ja hohem \u00a9rab in Anfpru\u00ab nehmen* tte blofe ^auftg-fett ber $?u\u00e9fefcontraction tput\u2019\u00f6 nicht attetn, fonft f\u00f6nnte e\u00e9 \u00bbopi fernen (\u00a3r\u00bba\u00abfenen ohne $?er$hppertrophie geben, bte toir bagegen nur ba etn-treten feben, too abnorme Siberft\u00e4nbe $u \u00fcbertoinben ftnb; ebenfo jetgen itch bte SD\u00eeu\u00f4feTn unb Knochen ber Hanb meht bann ^\u00c4rJer toenn fepr b\u00e4uftae, fonbern nur bann, toenn fehr heftige, gro\u00dfe SBtberf\u00eeanbe \u00fcbertoinbenbe, Bewegungen oon ihr au\u00f6gef\u00fchrt \u00bberben, \u00a9te mtmt eben 5D\u00eeu\u00e9fetn, *u benen ber frontalis unb ber occipitalis ja auch geh\u00f6ren, pa en \u00fcberhaupt feine me\u00abantfpen Effecte heroor^urufen, unb toenn auch no\u00ab fo oft bte Stirne gerun;eft ober bte Augenbrauen jnfammenge*Ofjen \u00bberben, fo gefepiept biefl ohne atte Uebertotnbung oon S\u00ab\u00bbtertgfetten unb e* iff bamit toeber $u iprer Hypertrophie, noch 3\u00ab ber tprer fno\u00abernen Anfa^punfte \u00a9eTegenheit gegeben. \u00aeie ^rotuberanjen an btefer Stette \u00bberben baber ni\u00abt in $o\u00efge ihrer h\u00e4ufigen \u00a3ontractionen entfanben fetn f\u00f6nnen. Am Hinterhaupt, \u00bbo f\u00ab bie 9?a\u00abenmu\u00f6fefn anfe^en, oerhalt e\u00f6 ff\u00ab anber\u00e4. \u00a3ter ftnb bcfltwmtc ffifberft\u00e4nbe ju itbcrwinbett, ttamlt\u00ab bte \u00ae\u00ab\u00bbere be\u00e9 $opf\u00e9, unb fo feben \u00bbir auch bei ben 2:hteren , bte 5. rtejtge @e\u00bbeipe tragen, bte $no\u00abenmaffe an jener Stette bebeutenb oermehrt, um bte farfen 9*at\u00efenmu\u00e9fefn, um ba\u00f6 ffarfc ligamentum nuchae entfprechenb *u befeftigen. Soht fbnnen ft\u00ab baber Jet f arferer Snt-\u00bbtettung ber \u00aee\u00bbebe, \u00fcberhaupt bet gr\u00f6\u00dferer ^ajfenhafttgfett ber SDMtfeTn, gr\u00f6\u00dfere Di^tigfeit bet Knochen, atfo bei fogenanntem athfettf\u00aben H^bttu^, \u00bbo ba6 game \u00aee\u00bbicht be\u00f4 Schabe\u00ef\u00f4 ein bebeutenbere\u00f4 tf, bte 9?acfen-mu\u00f6fetn unb mit ihnen ihre fnochemen Anfa^punfte f\u00e4rfer enttotrfefn unb ^rotuberanjen an ben \u00a9teflen erzeugen, \u00bbo nach \u00a9ati ba\u00f6 -.rgan beo 3)?uth\u00f6, ber 3)Zorbfu(ht u. f. \u00bb. liegt. \u00a3>o<h jeigt ft\u00ab au\u00ab an \u00bbetblt\u00aben S\u00ab\u00dcbeln, beren gan^e\u00f6 \u00a9e\u00bbi\u00abt geringer iff - at\u00ab ba\u00f6 ber ntannft\u00aben @\u00ababef, gerabe tn jener \u00a9egenb eine gr\u00f6fere Sotbung, bte affo \u00bbopf nt\u00abt oon ber S\u00dftrfttng ber ^ac\u00efenmu\u00f4fetn abh\u00e4ngig fetn fann; \u00bbopt aber f\u00f6nnen bie einzelnen peroorragenben f\u00fcnfte am\t^ett\nAnf\u00e4feen ber 9\u00eeacfenmu\u00e9fefn entfpre\u00aben, au\u00ab beim SBetbe tn me\u00aba-nif\u00aber Urfa\u00aben jf\u00e4rfer ent\u00bbi\u00abeU fein. 2)a btefe\u00efben betm fragen oon","page":490},{"file":"p0491.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament.\t491\nMafien auf bem Kopf ober bett @chultern oft tu hohem \u00a9rabe trt 2lnfpruch genommen Werben, unb befonberd oon ber Eiaffe oon 3ttenfchen, bereu \u00a9trabet am ^\u00e4uftgjlen in unfere anatomtfc^en Kabinette fommen.\n^tar ift nach allen bem, ba\u00df, wenn auch bie Form bed \u00a9cp\u00e4beld tm Allgemeinen tu innigem 3nfammenhang mit ber Bilbung bed \u00a9ehirnd Mt, biefelbe einmal auf lerne SGBeife tn ihrer Entwicklung oon ber bed \u00a9e^t'rn\u00f6 abh\u00e4ngig fein lann, fonbern ba\u00df beibe gleich berechtigt ju ihrer beftimmten Form burch ben Stet ber 3^Bun9/ \u00abnb ba\u00df bt'efe Form burcp bte 3u|aimttemturfung ber Urfacpen bebingt ifi, welche bieAudbilbung einer beftimmten ^nbtoibualit\u00e4t ftc^ern; ba\u00df ferner bte einzelnen Erhabenheiten am \u00abSch\u00e4bel, bie in otelen g\u00e4lten nicht entfprechenben Vertiefungen ber inneren \u00a9ladtafel gegen\u00fcber liegen, in gar leinem 3ufammenhang mit ber Form bed \u00a9ehirnd flehen, ba\u00df enblicp nur eine befcpr\u00e4nlte (Gruppe oon f\u00fcnften am Hinterhaupt in Beziehung ju B\u00eeudfelmaffen unb bereu Th\u00e4* tigfeit fie^t, Welche ftch bort anfefjen, ba\u00df alfo bie gr\u00f6\u00dfte SD\u00eeenge ber oon \u00a9all angenommenen einzelnen \u00d4rgane, fo Weit fie fich an ber \u00e4u\u00dferen \u00a3)berfl\u00e4che bed \u00a9cp\u00e4beld erfennen taffen, ju ben juf\u00e4lligen \u00a9ebt'lben unb Formationen geh\u00f6ren, oon benen fie nur eine oorgefa\u00dfte Meinung oon ber Dignit\u00e4t biefed The\u2018l\u00f6 fced menfchlichen K\u00f6rperd hat trennen l\u00f6nnetu 2\u00dfenn man fo mannichfache Abweisungen unb VerfSiebenheiten in ber An* tage gro\u00dfer \u00a9ef\u00e4\u00dfft\u00e4mme hoch auch niS* 3!\u00ab$ mit bestimmten 3wetfen oerbunben unb bebeutungdooll f\u00fcr bad \u00a9anje nehmen mill, warum oerlangt man eine fo gro\u00dfe Dtigorofit\u00e4t in ber Anlage gr\u00f6\u00dferer ober llein\u00dfer \u00a9c* f\u00e4\u00dfe in ber Knochenhaut, oon ber aud bie \u00e4u\u00dfere \u00a9ladtafel ern\u00e4hrt, unb in Folge ber Ern\u00e4hrung wieber fortw\u00e4hrenb in bejtimmter VSet'fe regettertrt totrb, ba gar nicht\u00f6 barauf anfommt, ob bt'efe \u00e4u\u00dfere glatte bed \u00a9cp\u00e4beld hier ober bort mehr erhaben ober oertieft ifi, menu nur ber inneren glatte ihre Form geftcpert t'fl, unb nicht burch Knochentoucherungen nach innen ein Drucl auf bad \u00a9eptrn ettoa audge\u00fcbt toerben lann.\n@o erfchcinen und alfo alle jene, blo\u00df ber \u00e4u\u00dferen \u00a9ladlafel ange-h\u00f6rigen, J\u00dfrotuberanjen gan$ bebeutungdlod, toeniger bagegen bie ganje Form bed \u00a9cp\u00e4beld in feinen Hauptbimenfionen, welche fchon einen oiel ftgnift' canteren Abbruck ber Formation bed \u00a9eht'rnd bt'lben.\n2luf ber Betrachtung biefer Timenftonen beruhen bie toeiteren Verfa\u00df eine wiffenfcpaftlicpe Eranioffopt'e ju gr\u00fcnben, bie oon Earud unb in ji\u00fcngfier 3ett oon Hagen J3 Bemacpt w\u00fcrben.\n&ie leitenben 3been in ber Eraniologt\u2019e oon Earud ftnb in ber K\u00fcrje folgenbe:\n13 \u00a9\u00e4ntmtlicpe Knochen ftnb blo\u00df Variationen einer \u00a9runbform, n\u00e4mlich SG\u00dfirbeld. 21m \u00a9cp\u00e2bel ift bie Analogie ootlfommen, fo ba\u00df ^ter noch 3 oo\u00dfft\u00e4nbige S\u00d6t\u2019rbel, entfprecpenb ben 3 erften \u00a9epirnblafen, nacp-SUtoeifen ftnb*\n23 Bei ber augenf\u00e4lligen Begehung bed Knocpenfpfiemd ju bem 9?er-Oenfpfiem w\u00e4cpji bie Dignit\u00e4t eined Knocpettd in bem B?aa\u00df, aid er einen wichtigeren 2lbfchnitt bed lederen umfcplte\u00dft, wobei befonberd auf bad gegenteilige Verh\u00e4ltnt\u2019\u00df bet'ber in ihrer Entwicklung 9\u00ee\u00fcckftcpt 31t nehmen ift* \u00aeie hernach aufgefteHte 9tangorbnung t'fl: \u00a9cp\u00e4belwirbelf\u00e4ule, Antli\u00f6wir* belf\u00e4ule, S\u00ee\u00fcckgratp.\n33 \u00a3>ad \u00a9epirn ift Eentrum aller ^rimitiofafern, bie pte* ipre Enb*\n0 ^fpthologtfche Unterfucpungen, Vraunfcpwetg, 1847. \u00a9. 71 ff.","page":491},{"file":"p0492.txt","language":"de","ocr_de":"492\tTemperament.\nUmbiegungen bt'Tben, unb bte \u00e9nergie beS \u00a9ehtrnS unb ferner einje\u00efnen Steile \u00dfeigt in bem 3Haaf, je meiter bte oom 9\u00ee\u00fccfenmarf $er eintreten* ben ^afern in bt'efer ober fetter Dichtung ^ttt innerhalb t^rer SBeTegungS* C\u00a9angTtenfbrperOmaffe oerlaufen.\n4)\tTie getting, tn ber bt'e\u00f6 gefchie$t, ober bte Legion beS ganzen \u00a9Jabels, i\u00df oon 2Bi(htigfeit, totil 3 foldje hintereinanber Tiegenbe JHbthet-Tungen ju unterf^etben \u00dfnb, entfprechenb ben 3 urfpr\u00fcng\u00efichen \u00a9ehtrn* btafen unb ben 3 Sch\u00e4beltotrbeTn. Tiefe 3 \u00a9ehirnmaffen, welche ft^ au\u00f6 jenen urfpr\u00fcng\u00efichen \u00a9ehirnbTafen entwickeln, ftnb 1) oorn bte Temtfph\u00e4ren, entfprechenb bem I. Wirbel; 2) \u00a9e^ugeT, entfprechenb bem II. StrbeT; 3) fTeineS \u00a9ehirn, entfprechenb bem HI. S\u00dftrbeT.\n5)\t2TuS ber oergtettpenben Anatomie unb ^pftoTogte unb bem \u00df^pe* riment ergiebt \u00dfch bte SBebeutung ber 3 \u00a9ehimabtheiTungen unb jtoar fo, ba\u00df bte Temifph\u00e4ren ber ^ntefligenj, bte mittlere bem unbewu\u00dften pftnben unb \u00a9egenwirfen (Perceptio, Reflexio), bem \u00a9em\u00fcth, bie btntere SlbtbeiTung beS \u00a9ehtrnS C^eined \u00a9e$irn) bem Trieb, bem Tjjun (agere, instinguere), haupf\u00e4chTich bem (55efc^tec^tdtrieb atS Trgane bienen.\nfmuptfchTu\u00dffotgerung : Tie @igent$\u00fcmli$feit ber ^erf\u00f6nTtcpTett mu\u00df \u00dfcp um fo be\u00dfimmter in einem T^eiT beS ^nochenfp\u00dfemS auSbr\u00fcc\u00eeen, je hoher beffen pfpchifcpe ^igenth\u00fcmlicpfeit \u00dfeht. ferner: \u00bbTie (\u00a3ntwicf\u00efung ber ipemifph\u00e4renmaffe innerhalb beS \u00fcBorberhauptwirbelS i\u00df baS SpntboT beS \u00a9rabeS eined jum SBewu\u00dftfein ge\u00dfeigerten QlrrfennenS. Tie \u00a9ntwtcfTutig ber Temifph\u00e4renmaffe oberhalb ber ^weiten Tirnmaffe unb innerhalb beS \u00dc\u00cf\u00cfittethauptwirbetS i\u00df baS SpmboT ber $um bewu\u00dften \u00a9em\u00fcthSleben ge* \u00dfeigerten bunfTen (Srf\u00fch ung unb \u00a9egenwirfungen, unb bte (\u00fcmtwicflung ber \u00a3emifph\u00e4ren oberhalb beS fTeinen \u00a9ehimS unb innerhalb beS hinter* hauptwirbelS ift bat? SpmboT ber jum bewu\u00dften Begehren unb SBotlen ge\u00dfeigerten 2BiTTf\u00fchr unb Sn\u00dfinftS\u00e4u\u00dferung, w\u00e4hrenb gan\u00a7 nach unten, ba, mo noch bat? \u00abeine Oe^irn feTbft ben fnnterhauptwirbet nach auf en w\u00f6lbt, \u00dfch inSbefonbere bat? minbere ober \u00df\u00e4rfere \u00abBorherr\u00dfhen bet? bem fTeinen \u00a9epirn mit eintoohnenben \u00a9efcpTecptStriebeS marfirt.\u00ab 5TTfo I. 23 or ber e Tirnmaffe: \u00a3emifph\u00e4ren. 23or\u00dfeTIen. \u00a9rfennen. (SinbiTben. H. SDlitt-Tere <pirnmaffe: 23ierh\u00fcgeT. \u00a9ef\u00fcpt oom 3u\u00dfanb beS eignen 23tTbung<?* TebenS (\u00a9emeingef\u00fchO, \u00a9emutp. HI. Hintere Tirnmatfe: kleines Tim. \u00dcBotten. \u00abBegehren. ^ortbiTbung ber \u00a9attung. Tat? aTfo m\u00e4ren nach SaruS bie bret \u00a9runboerm\u00f6gen ber SeeTe, beren Trgane bie 3 gro\u00dfen urfpr\u00fcng\u00efichen \u00a9ehimabthei\u00efungen biTben.\nTiefen mit 3 be\u00dfimmten Stopfwirbeln correfponbirenben STbfcbmtten entfprechen nach t^nt bie 3 aut? ihnen peroorgehenben \u00ff\u00f4^eren StnneSner* oen, fo 3\u00bbar, ba\u00df auS bem 23orberpirn ber 3^tec^nero, aut? bem S\u00d6ttttelpirn ber Sepnero, unb aut? bem iptnter^trn ber \u00a3\u00f6rnero' entfpringt. Tie (\u00efner* gie biefer 3 Heroen mirb mit ber Th\u00e4tigfeit ber 3 Urfprung\u00f6\u00dfetTen unb beren Th\u00e4tigfeit in (^infTang gebracht, unb gugfeicb f\u00fcr bie SD\u00eebg\u00eftchfeit, oon STu\u00dfen bie \u00a9r\u00f6\u00dfe ihrer (Energie ju meffen, angegeben, ba\u00df bte aut? ben urfpr\u00fcngTichen \u00a9ehirnb\u00efafen heroorfeimenben Sinnesorgane bie T\u00bb\u00ae\u00ab\u00ab \u00a9ehirnS pr (^ntmicf\u00efung oon 3wifc^etm>tr\u00ef>eln anregen, welche am flar* \u00dfen am ^eTfenbetn (\u00a9runbtheiT, os petrosum, 25ogen\u00df\u00fcd, os temporis, \u00a9ta^elfortfa^, os Wormianum) her\u00ef)ortrete, to\u00f6hrenb an ben anberen Sinne\u00f6neroen \u00df<h ^ ^uo^en ber \u00c7auptwtrbe\u00ee uur entfpre^enb \u00df\u00e4rfer entmtcfeTn, ohne ba\u00df eS jur \u00abBiTbung eines eigentTi^en BmifchentoirbeTS fommt. \u2014","page":492},{"file":"p0493.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament*\t493\n(\u00a3\u00a7e mtr nun bie 21rt ber 9)?ef[ung ber serf^tebenen Otmenftonen unb bte 3a^tenrefultate biefer SDeffungen weiter verfolgen, muffen wir nur 2IHem bte einzelnen ^r\u00e4ntiffen ber \u00a9chlufjfolgerungen unb enblt'c^ btefe felbft einer genaueren Pr\u00fcfung unterwerfen, um $u fehen, ob bte angeftell* ten \u00dcJ\u00eeeffungen wirflich mafgebenbe Defultate fur bte Beurteilung ber pfptptfcpen ^nbioibitalit\u00e4ten Itefern f\u00f6nnen.\nad 1) Oie Theorie non ber St'rbelanalogie f\u00e4mmtlicher Knochen ging Zun\u00e4chft non Ofen au3, unb m\u00fcrbe fyterauf mit grofer Vorliebe non (Ja* ru\u00e4 angenommen unb weiter autfgebilbet. Oa bte \u00a9chlufjfolgerungen au\u00f6 jener Theorie nur f\u00fcr einzelne f\u00fcnfte be\u00f6 ganzen \u00a9feie\u00ab \u00a3ter f\u00fcr un$ non Sichtigfeit ftnb, fo ift et nicht n\u00f6tig, btefen erjten \u00a9a\u00a3 einer ausf\u00fchrlichen ^ritif zu unterwerfen, fonbern wir traben nur bie $fage im SWgemeinen ju l\u00f6fen, mit Welcpem Decht biefe Theorie ben Sirbel als bie (Einheit1) annimmt, mit ber alte \u00fcbrigen Knochen gemeffen werben fotten. Oie Deutung einer ^ornt fann immer nur aut ber \u00a9rfenntnif t'^re\u00f6 Inhalts, b. p, aus bem 3wecf unb ber function berfelben ^ernorge* ^en, unb \u00bbba ein jebet .Organ, baS waS eS ift, nur burcp bie 21rt feiner \u00a9ntwt'cflung wirb, fofann fein wahrer 2Bert^ nur aus feiner BtlbungS-weife erfannt werben\u00ab 2}. folglich pubeu wir f\u00fcr bie \u00a9pntboliftrung einer organtfchen ^orm auch nur zwei 21nhaltepunfte: t re function unb ihre (Jntwicflung. So biefe bet\u2019ben beftimmenben Momente festen, bleibt noch eine britte SD\u00f6glichfeit, eine complicirte ^orm in ihrem Berh\u00e4ltnif? zu ber fte beftimmenben Einheit ju ber\u00fccfftcbtigen unb barauS abzuleiten. Oie 21ufftnbung biefer (Jinbeit wirb um fo fchwt'ertger, je weniger beftimmte, ber \u00dcfteffung unb Berechnung zug\u00e4ngliche, Begrenzungen ber formen gegeben ftnb, je weniger Mittel uns ju \u00a9ebote fielen, biefelben auf bie ein-fachfte ^ornt\t^Ourch beliebiges 21bnehmen ober 3wf\u00dcQen\nbon DJ\u00eeaffe l\u00e4f?t ftcp jebe ^orm bon jebweber anberen ableiten; fott alfo ber St\u2019flf\u00fcr unb ber 9tantafte nicht allzufreier \u00a9ptelraum geg\u00f6nnt werben, fo m\u00fcfjen biejent'gen Sege bei ber Unterfuchung eingehalten werben, Welche factifch aus ber einen $orm bie anbere ableiten laffen. OieS ift Wohl bet ben ^rpfta\u00dfen m\u00f6glich, bereu manchfa^e ^orm ftch burch bie nur nach gewtffen Dichtungen hin m\u00f6gliche \u00a9paltbarfeit auf einige wenige \u00a9runb* formen zur\u00fccff\u00fcbren, unb fo eine iperfiellung ber ttrfpr\u00fcnglt'chen Bilbung trt beftimmte \u00a9renzen %u\\\u00e4pi\\ bte organtfchen \u00a9ebt'Ibe bagegen ftnb f\u00e4mmt-Itch au^ ein \u00abnb berfelben ^orm, n\u00e4mlich ber (Jlementarzefle ober ben (Jle-mentarf\u00f6rnchen ^eruorgegangen, unb et ift baher unm\u00f6glich, unter ihnen gewtffe \u00a9ippen aufzuftellen, benen beftimmte \u00a9runbformcn als Einheit btenten, ohne auf ganz wi\u00dff\u00fcrlichen f\u00fcnften \u00a3alt z\u00ab machen. ipenle hat auf biefe Unterfchiebe zwifcpen organiser unb anorgantfcher ^ornt-btlbttng fchott aufmerffam gemalt, unb barauf hingebeutet, bafj bie orga-ntfchen Elemente ttnb felbft einfacheren \u00aeebilbe nicht mehr mit einzelnen Hrpfta\u00dfen, fonbern mit \u00a9ebirgSformationen oergleichbar feien, welcpe mit gewiffen Tppen gett>tfje SDifchungen ber \u00a9teinarten repr\u00e4fentt\u2019rten. \u00a9o wenig, als nun ber \u00a9eognoft irgenb einen, ihm aus einem beftimmten \u00a9runb befonberS wichtig erfcheinenben, Berg ober gelSblocf als ^rototpp ^r bie anberen h^roorheben unb fagett w\u00fcrbe: alle \u00fcbrigen h^wmltegenben Berge ober Reifen feien nur abgeleitete formen oon jenem, fo wenig\n1)\tUaru\u00f6 sphbftologte UI. @. 322.\n2)\tb. B\u00e4r (Jntwicllung\u00f6gefcbtcbte I. @,233..","page":493},{"file":"p0494.txt","language":"de","ocr_de":"494\tTemperament*\n\u00aerunb fefe tcf, gerate bte SBtrbetf\u00f6rper ats? prototype heroor&ufeben unb auf t^re formation atte anberen Knochen oorn \u00a9cfeitet bis? \u00a7erab $ur guf-jefe ju beliefen. @an$ beftimmt f\u00e4ngt bte Uebereinftimmung ber feget-f\u00f6rmigen \u00a9ramtberge mit ifrer \u00dcttifcfung mtb Cntftefungs?art jufammen, uttb ganj gewi\u00df entfprecfen bte oerfcfiebenen 23itbungen ber ^nocfett ifrer cfemifcfen 3nfammenfe$ung mtb ifrer Cntwidlung, attein feber einzelne ^nocfen ift ntc^t nacf bem 2)?ufter ober \u00a9cfema eines? \u00e4\u00dftrbets? gebaut, tote ettoa bte manntcffadjett gotfifcfen Weiterungen auf bte einfache \u00a9runb-form bes? T)rei- ober Wiereds? ficf rebuctren taffen, fonbern jeber ^nocfcn ift f\u00fcr ficf unb tu 23e$iefung auf feinen 3\u00bb>etf 5\u00ab betrauten* T>aO Se\u00a3* tere t\u00f6nneu wir freiticf otcft f\u00fcr bte einzelnen Wergr\u00fcden unb kuppen nad;-weifen, attein, unb eben bann ift bte T)eutung ber ^nocfenformen^erteicf-tert, bet btefen tonnen totr ben 3^^ ber \u00a7orm nnb bamtt tfre \u00a9teflung jum ganzen K\u00f6rperbau letzter einfefen, aber eben freitief nur bt'O ju bem sJ)unft, too bte Cntwidtungs?gefe\u00a3e bereite ftrtrt ftnb, b. f. nt'cft \u00fcber ben 5tct ber \u00a9K\u00f6pfung finau\u00e9. T)ie organifcfe (\u00efinfett, auf bte atte $nod)en-gebtlbe jur\u00fcdgef\u00fcfrt toerben tonnen unb m\u00fcffen, ftnb bte organifcfen 3e\u00dfen, unb ntcft btefer ober jener Knochen- Tamit gewinnt man f\u00fcr bte \u00a3>eu-tung wenig, benn bies? ift eben bte (Sinfeit alter organifcfen \u00aeebtlbe, unb am? 3etten fann 2ltles? toerben, was? bte organise \u00dfraft \u00fcberhaupt $u pro-Ouctren oermag. T)er 3mect ber \u00dfnocfen tft: $u fcf\u00fcfcen ober ju ft\u00e4fcen* 2)a\u00f6 erjtere burcf Wtlbung oon f)o^trdumen, bas? jweite burcf Witbung tjo^\u00efer Cptinber ober mafftoer \u00a9t\u00fcde, bereu gorm toteber oon weiteren 3toeden abf\u00e4ngt. Cs? tft nicft ber 3Btrbeltppu$ burcf atte Stnocfen feft gehalten, fonbern je nacf bem 3\u00ab>ed be$ einzelnen $nocfens? f\u00fcr bas? einzelne \u00a9tieb, bas? er ft\u00fc$en ober ftf\u00fc^en fott, tft feine $ornt beftimmt. Tie H\u00f6fte wirb entfprecfenb bem $u fcf\u00fc^enben ^n^att, unb gleichzeitig mit ifm gebitbet, toie bie \u00a9t\u00fc\u00a3en entfprecbenb unb gteichjeitig mit ifren weiteren organifc^en \u00a9ebitben, ben SD\u00eeucfetn, burcf bereu 2lnf\u00e4\u00a7e bte \u00e4u\u00dfere Configuration ber Knochen bebingt wirb. S\u00dfenn aucf bie \u00e4\u00df\u00dfirbettfeorie unb bas? \u00a9tubium biefer \u00a9ebtlbe oon hofem \u00e4Bertf unb frnc^tbrtngenb f\u00fcr bie oerg\u00efeicfenbe \u00c9natomte ber ganzen \u00a9fetete ber S\u00d6t'rbeltfiere ift, fo if: fte nultes? f\u00fcr bte aSergtei^ung ber f\u00e4mmtti$en \u00a9fetett^eite beO SD\u00eeenf^en unter ftc\u00a7.\t,\nT)aO gr\u00f6fte \u00a9ewtc&t tegt Caru\u00e9 auf bte ootttommene Stnatogte ber 5 e^abetwirbet unb ber D\u00ee\u00fcdgrat^wirbet. Qm fo wahren Stuofprud) oon 33\u00e4r fotgenb, m\u00fcffen wir hier auf bte Cntwidtung\u00f6geftpi^te ber einxetnen \u00a9^abettheite jur\u00fcdwetfen/ wetcfje wir oben nach ^ forgfdlttg* jten neueren Unterfuchnngen mitgetfeitt haben. T)ort fa^en wir, baf ber S3itbung\u00f6procef nur no^ beim Hinterhaupt nach ^er ^ato\u00dfte ber \u00fcbrigen SBirbet oor ftch gept, bag bagegen bie ^eitbeint\u00f6rper niemals? ein \u00a9t\u00fcd ber Chorba, biefem bet ber Cntwidtung bes? Sirbets? fo wefenttichen \u00a9e-bitbe umfchtiefen; unb wenn Caru\u00f6 e\u00ab f\u00fcr einen \u00bbft\u00fcdf\u00f6ritt ber Stffen-fd;aft\u00ab i) anfteht, baf Otathfe \u00a9timbein, \u00a9^ettetbein unb Hinter* haupts?fch\u00abppe nte f\u00fcr \u00a9djattft\u00fcde anfteht fberen \u00bb3af\u00e4ttigteit\u00ab 3\u00ce a t H ^ \u00fcbrigens? ntrgenbs? bas? 2\u00dfort fprtchO, fo ift bagegen nitft\u00e9 ju fagen, ats? ba\u00df e^ both mohl toiffenfchaftti^er ift eine Theorie auftugeben, bte ftch fcurch neue \u00a7uttbe einer gewiffenfaften ^orfchung tu'^t falten t\u00e4ft, ats? btefe jener oorgefaften Theorie ju Siebe ju perforrefetren.\n1) Carus? ^hpftetogie III. \u00a9.310.","page":494},{"file":"p0495.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament*\t495\nad 2) 2\u00d6enn oon ber Oignit\u00e4t eines Organs bie D\u00eeebe iff, fo fann barunter nur eine refatioe oerjfanben fein; benn abfofut bat jebeS Organ bte gleiche Vebeutfamfeit in (einer \u00a9telfung $u ber \u00a9efammtpeit ber Or* gone, bte einen Organismus bilben. Oie Relation beffept affo weniger tn bem SSer^dltni^ ber einzelnen Organe untereinanber, afS otefmepr in bem Verp\u00e4ftnif berfe\u00efben $u einem beffimmten \u00a9eftcptspunft, non bem aus* gegangen mirb. ferner fann bie Dignit\u00e4t fofc^er Organe nur unter ein* anber oergficpen merben, mefcpe gfeicpe function haben. Oie Shtocpen haben aber nidpt f\u00e4mmtficp gfeicpe function. Oie einen ftnb fcp\u00fcmenbe J\u00fctten, bte anbern ff\u00fcmenbe \u00a3ebef. bie \u00a3ebefbemegungen ber ntenfcpft'cpen \u00a9Uebmaffen ftnb bie festeren non berfe\u00efben Vebeutung, mie bte erjferen f\u00fcr bte normale function geiftiger Grafte, fo tneit fte non bem umftbroffe-nen Sf\u00eeeroenfreis abp\u00e4ngen. @:S fann affo nicht unter einem \u00a9cftcptS* punft bte Oignit\u00e4t ber Knochen \u00fcberhaupt grabuirt merben. 2BaS nun enbfich bte (Jfafftftcation berfe\u00efben nach ihrer Vebeutfamfeit f\u00fcr bie Driftern be\u00e9 ganzen Organismus anbetrifft, nach ber \u00a9efapr, bte ihre Verfemungen mtt ftch bringen, fo ift bieS ^3rt'ncip ber (\u00fcfintpet'lung nofffommen paftfoS, benn bei einem \u00aenocpenbrucp liegt bie \u00a9efapr nicht in t'hm fefbjf, fonbern tn ber uttogficpfeit ber Reifung auf nat\u00fcrlichem ober f\u00fcnffficpem 2Bege, bte ntcf)t non ber \u00a3ebenSenergt'e ber einzelnen ihtocpen abhdngt, bte in affen bte gfetche iff, fonbern oon ben Umff\u00e4nben unb VSirfungen, bie ein ^nocpen* bruch in ben jun\u00e4cpff ftegenben Opet'fen peroorruft. Oer Vrucp ber @cp\u00e4* befbaft\u00f6 iff besmegen meiff fethaf, met\u2019l er erffenS eine enorme (Erfcp\u00fctte* rung beS \u00a9eptrnS oorau\u00f6femt, um \u00fcberhaupt nur eintreten ju f\u00f6nnen, toetf er bte Verfemung oon micptigen \u00a9ef\u00e4ften meiff im \u00a9efofge pat, toetf man enbftcp bte 6cp\u00e4befbaftS nicpt trepaniren farm, toaS pier unb ba bei Ver* fe^ung anberer \u00a9cp\u00e4beffnocpen baS \u00a3eben nocp rettete. Oie Verlegung be\u00f6 UnterfieferS iff nicpt, toet'f ber Unterfiefer gebrochen iff, gef\u00e4hrlicher af\u00f6 etn Slrmbrucp, fonbern toetf bie SDWgficpfeit $u banbagtren unb ben -\u00dfrucp gep\u00f6rtg etnjuricpten geringer iff, afS bei festerem, unb bte gfeicp\u00ab ^etttge Verfemung toicptiger Heroen, OriSmuS unb OetanuS nicpt feften peroorruft. Oocp felbff jenes \u00dfrintpeifungSprincip, mefcpeS QfaruS ge* toapft pat, feffgepaften, fo iff auch nacp biefem feine (\u00fcfintpet'fung unricptig, menn er @<p\u00e4befmfrbeff\u00e4ufe, \u00a9eftcptSmirbefi\u00e4ufe, S\u00ee\u00fccfgratp auf et'nanber fofgen fdfjt. (\u00a3r beruft fiep felbff auf bie Veacptung be\u00f6 (\u00a3ntmic\u00effungS* gange\u00f6 ber einzelnen f\u00eenocpenabtpeifungen, \u00fcberftept aber habet, bafj oon ferner 2fntfimmirbelf\u00e4ufe, (Siebbein unb \u00dcftafenbet'ne niemals einen Opeif ber SD\u00eeebuffarropre gu umfcpfiefen paben, (ebenfalls affo hinter bas 9\u00ee\u00fccf* gratp ju fe^en m\u00e4ren. 3\u00ab ber \u00fcf\u00dft'rbefreipe fefbff m\u00e4ren in Ve^tepung auf bte \u00a3ebenSgef\u00e4prficpfeit tprer Verfemungen ebenfalls Unterfcptebe gu ntacpen, t'nbent n\u00e4mficp ber 23rucp beS 1. ober 2. .JpafStot'rbefS unter gfei* cpen Umff\u00e4nben gef\u00e4prficper iff als ber Vrucp eines D\u00ee\u00fccfen* ober Senben\u00ab toirbef\u00f6, nicpt toet'f e\u00f6 etn ^af\u00f6tot'rbef iff, fonbern toet'f unter t'pm bie medulla oblongata fiegt, bie nicpt opne fofortige\u00f6 Vernicpten be\u00f6 Gebens berfemt toerben fann. Sffferbtnga ffept, oom ibeafen \u00a9tanbpunft au\u00f6 bie \u00a9acpe betrachtet, bie geizige Op\u00e4tigfeit p\u00f6per af\u00f6 bie fetblicpen Functionen; aber bocp m\u00fcrbe jeber lieber etma\u00f4 mentger ^nteffigenj beftmen moffen, af\u00f4 fofort ba$ \u00eeeben aufgeben, ober anber\u00f4 au\u00f4gebr\u00fcc\u00eft, oom \u00a9tanbpunft etner mepr materieffcn 5fnfcpauung mt\u2019rb ber erffe unb jmeite ^af\u00f6mtrbef eine gr\u00f6\u00dfere Oignit\u00e4t paben, af\u00f4 Saru\u00f6\u2019 erffer \u00a9cp\u00e4befmtrbef.\nSfbgefepen oon ber SBtfff\u00fcr ber (Jintpeifung ber oerf^iebenen ^nocpen,\n^antirp\u00f6rtertu^ t>cr cp^ftologie. \u00abt\u00bb. III. SJ&t\u00c7eil. 1.\t33","page":495},{"file":"p0496.txt","language":"de","ocr_de":"496\tTemperament\ntonnen mtr wohl ben \u00a9ch\u00e4belfnochen etne gewtffe Priorit\u00e4t nor ben \u00fcbrigen betlegen, wenn man bie pfpchifchen Sth\u00e4ttgfe\u00fcen beS B\u00eeenf\u00e7hen befonberS tn\u2019S Sluge fa\u00dft, unb es \u00df<h $n>e\u00fcenS beweifen l\u00e4\u00dft, ba\u00df biefe pfpc^tf^en Th\u00e4tigfeiten non ber gornt beS \u00a9ehtrnS, unb fomit non ber ^orrn beS \u00a9ch\u00e4belS abh\u00e4ngig \u00dfnb. 3)ieS fott mit bem br\u00fcten \u00a9a\u00a3 betotefen werben, ben mir fe$t einer weiteren Pr\u00fcfung unterwerfen muffen*\nad 3) \u00a3)ie neueren Unterfuchungen non Bolfmann haben ben br\u00fcten \u00a9a$ fo weit enitr\u00e4ftet, ba\u00df wir nach bem jetzigen \u00a9tanbpunft ber fernen* anatomie Weber eine Berfammlung alter peripherifchen fernen im \u00a9ef\u00fcrn, noch eine centrate Umbiegung berfetben tu bt'efemfergan annehmen tonnen* UDenn eS l\u00e4\u00dft fleh beweifen, ba\u00df bie formation beS Sft\u00fc\u00fcenmarfS eine >gans anbere fein m\u00fc\u00dfte, wenn fucceffin non unten nach oben immer mehr unb mehr Prt'm\u00fciofafern auS ber peripheric aufgenommen w\u00fcrben, bis fte enb* tich atte im \u00a9epirn nereinigt w\u00e4ren. 2)ie $orm beS 9?\u00fc\u00fcenmarfS m\u00fc\u00dfte ein mit ber Ba\u00dfS nach oben gerichteter $eget fein unb fein (\u00a3ptinber, ber nur an be\u00dftnttnten \u00a9teilen anfchwtllt, wo ^ahtreichere Waffen non fernen gleichseitig austreten, wie am\u00a3ats* unb Senbenmarf. Bolfmann hat burch bie angeftet\u00fcen B\u00eeeffungen unb Figuren ber Durchfchnitte nerfepiebener hinter einanber tiegenber D\u00ee\u00fcctenmarfSabtheilungen unzweifelhaft bargethan, ba\u00df bie wentg\u00dfen peripherifchen fernen baS \u00a9eht'rn erreichen, fonbern meift fchon in bem \u00e9\u00ee\u00fcctenmarf enbtgen ober entfprtngen *)\u2666 @0 ftnb atfo bie \u00a9ehtrnfafern fetneSwegS aufgeh\u00e4ufte Kn\u00e4uel non peripherifchen fernen, fonbern felb\u00df\u00df\u00e4nbt'ge ^aferj\u00fcge, welche mit S\u00ee\u00fc\u00fcenmar\u00ee nnb Peripherie nur mittelbar in Berbinbung flehen. Ebenfo unhaltbar ift bie auf einzelne SWetbeuttge Beobachtungen gegr\u00fcnbete Annahme non centraten Umbiegungen unb \u00a9chtingen, beren (Rei\u00dfens baburch zweifelhaft i\u00df, weit ber auStretenbe \u00a9chenfel berfelben ftch nie beobachten l\u00e4\u00dft, unb bie Kr\u00fcmmung ber ^afer ebenfo gut eine blo\u00dfe Beugung, als eine wirtlich r\u00fccflaufenbe \u00a9chlinge fein tann. B?an gewinnt aber auch mit ber Sinnahme berfetben f\u00fcr bie Qtrfl\u00e4rung pfp<htf<her Borg\u00e4nge fo wenig, ba\u00df fte fetbft baburch oft er* fchwert wirb, unb ebenfo unbrauchbar f\u00fcr bie pfpehotogie i\u00df, als bie pert* phertfehen \u00dfmbfchtingen f\u00fcr bie phpfiotogifche \u00c8rfl\u00e2rung1 2). Slngenommen aber, ba\u00df daruS in Beziehung auf biefe anatomifchen Thatfacpen noll* tommen Specht h\u00e4tte, fo i\u00df bie Schlu\u00dffolgerung tu Beziehung auf bie baran ftch tn\u00fcpfenbe function ber \u00dcfter\u00f6enfafern unrichtig, unb ihre Unrichtigfeit oer\u00dfectt ftch hit\u00fceic einem Begriff, ber su wenig be\u00dfimmt i\u00df, als ba\u00df er nicht SU Bii\u00dfbeutungen alter Slrt Beranlaffung geben tonne; eS i\u00df bt\u2019eS n\u00e4mlich ber Begriff ber \u00a9nergt'e3). \u00a9t'e \u00a9nergt'e eines fernem i\u00df bie g\u00e4higfeit su etner gunctionS\u00e4u\u00dferung, bie als (Jonfequens eines php\u00dffalt* fehen BorgangS in ihm auftr\u00fct* \u00a3)ie Anregung s\u00abm Eintritt folder php* jtfaltfcher Borg\u00e4nge liegt au\u00dferhalb beffelben, bie ^\u00e4htgfe\u00fc, feine function Sit \u00e4u\u00dfern, in ihm, bie oerfchiebene Slrt ber Steu\u00dferung ber \u00bbergebenen 9?eroen liegt in ber oerfcht'ebenen \u00a9tructur* \u00a3)ie \u00a9nergt'e eines Heroen \u00bbw\u00e4cp\u00df\u201c tann nichts anbereS hei\u00dfen, alS: bie B\u00eebglt'chfe\u00fc, in be\u00dft'mmter Slrt feine function su \u00e4u\u00dfern, wirb erleichtert unb ber Effect ber Sleu\u00dfe? rung oergr\u00f6\u00dfert; niemals aber: bie \u00a9nergie beS Heroen nimmt eine Sleu\u00dfe* rungSform an, welche oon ber er\u00dfen oerfchieben i\u00df, fo ba\u00df ftch etwa ohne\n1)\t\u00a3anbw\u00f6rierbttcb. X. Sief. 482 ff.\n2)\ta. a. \u00a3>.\t564 ff.\n3)\tcf. dar US PbP\u00dfot. III. \u00a9. 342.","page":496},{"file":"p0497.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament*\t497\n\u00ce\u00d4ettere\u00e9 bte matenette Smpreffon, Wetepe ein fenftioer 9?er\u00bb erfahrt, $itr bem\u00fchten \u00a9enfation feigerte* \u00a3>enn centripetate Rettung if non bem\u00fchter Entpfnbung nicpt grabuett, fonbern wefentticp \u00bberfcpt'eben. \u00a9o wenig e\u00f6 nun n\u00fc$en fann, einen SDrapt in taufenbfacpen BStnbungen aufeuroflen, um bet Durcpteitung eine\u00f6 eteftrifcpen \u00a9tram\u00e9 einen anberen, at\u00f6 eteftrifcpen Effect an iprn fetbf peroorjurufen, fo wenig fann bte Berfcptingung einer ccntripetatteitenben ftafer, wenn fte nocp fo \u00bbietfacp unb \u00bberwicfett if, etma\u00f6 2tnbere\u00f6 peroorrufen, at\u00f6 bie ^ortteitung be\u00f6 Et'nbrucf\u00f6 bt'\u00f6 $um (5nbe ber ftafer, unb bie Erregung faun fcp w\u00e4prenb be\u00f6 3ur\u00fccftegen\u00f6 eine\u00e9 nocp fo fangen unb \u00bberklungenen SBege\u00f6 nicpt baburcp $u einer bemuften Empfinbung fteigern, 9?icpt baburcp erhalt bte Bewegung ben patter ber \u00e4Biftf\u00fcr, baf ber imput\u00e9 $u berfetben erf lange innerhalb be\u00e9 \u00a9cp\u00e4bet\u00f6 perumgetcitet wirb, bt'\u00f6 er ju ber Stu\u00f6tritt\u00f6fette be\u00f6 moto* riftpen Heroen gelangt, fonbern baburcp, baf $u berfetben ber imput\u00e9 bon einer anberen gafer gefettet wirb, beren gunction\u00f6duferung eben bte Anregung wiflfurticper Bewegungen ift* \u00a9efe$t, wir patten e\u00f6 im \u00a9epirn btof mit Berfcptingung centripetatfeitenber 9\u00eeer\u00bben $u tpitn, fdnben bt'efe mannigfacp gewunben, fo tiefe ftcp> benfen, baf fotcpe \u00bberfot\u00dfbare bungen etwa ben 3wetf patten, wie ein fptratf\u00f6rmig aufgewunbener \u00a3)rapt, ber in Berbtnbung mit einem eteftrifcpen \u00a9trom gebraut wirb* 9\u00eeun Weif man, baf tn biefem teueren gatt Sftagneti\u00f6mu\u00f6 erzeugt werben faun, ber aber niemals wapr^unepmen if, wenn eben nicpt tnnerpalb ber \u00a9pirate ein \u00a9tuet Eifen liegt, wa\u00f6 bie Erfcpeinungen be\u00f6 Sttagneti\u00f6mu\u00f6 in ^otge feiner \u00a3age jum \u00a3)rapt \u00e4ufern fann* B3irb atfo wirftiep eine neue Shaft im \u00a9inn\u00e9 ber ^ppftfer \u00bburep fotcpe Berfcpltngungen ber ^rimitiofafern fret, fo muf boep notpwenbig ein jweite\u00f6 \u00a9ubftrat ba fein, an bem jte ftep \u00e4ufern fann* E\u00f6 fe^t atfo bie Berwtcftung ber pertppert\u2019fcpen \u00dcfter* \u00bbenfafern boep \u00bbon ipnen \u00bberfcpt'ebene centrate Elemente \u00bborau\u00f6, an benen bie neu er\u00e4ugte Shaft fcp offenbare* \u00a3>ie\u00f6 if \u00bbietteiept bie Betegung\u00f6* maffe (naep Earu\u00f6)? E\u00f6 jtnb bte\u00f6 bie \u00a9angtienf\u00f6rperepen, wetepe fcp ebenfo tm S\u00ee\u00fccfenmarf wie im \u00a9ept'rn ftnben, unb \u00bbon benen wir nur wiffen, baf fte bie Uebertragung ber Erregung \u00bbon einer gnfer jur an* bem \u00bbermitteln. Bon einer Umwanbtung ber Energie einer gnfer in eine anbere fagt ba\u00f6 Experiment aber ntcpt\u00f6*\nS\u00dfotten wir nun ntept ber Erfaprung \u00bborgretfen, fo fbnnen wir nur fo \u00bbt'et fagen: 2Bir fennen \u00a9ruppen \u00bbon fetbff\u00e4higen Heroen* fafern, wetepe \u00bberfcpt\u2019ebene (Energien paben; wir fennen feine graue \u00a9ubfang mit \u00bberfcpt\u2019ebener Energie, fonbern wiffen nur in pppfotogifeper Be^t'epung, baf burep fe bie Erregungen ber $nfer\u00bb fo auf et'nanber \u00fcber* getragen werben, baf bt\u2019efe tn iprer S\u00d6eife reagtren* SBoften wir f\u00fcr ba\u00f6 \u00a9epirn nicpt wittf\u00fcrtiep gan$ anbere \u00a9efe^e auffeften, at\u00f6 wir fe im S\u00ee\u00fccfenmarf gefunben paben, fo bleibt un\u00f6 feine anbere SInnapme, at\u00f6 bie fpeciffcper \u00a3irnfafern mit befimmten Energien, bie burep Uebertragung ber Erregung mittetft ber ^irnganglienfbrpeken gur Steuerung angeregt werben, atfo bie mit ber ^Beobachtung \u00fcberet'nfimmenbe Stnnapme einer gafermaffe, bie eine anbere function pat at\u00f6 bie ber ^erippert'e* T)a\u00f6 S3eifpiet au\u00f6 ber \u00bbergteiepenben \u00ffppfotogie, wetepe\u00f6 Earu\u00f61) gew\u00e4ptt pat, n\u00e4mtiep bie \u00a9etbftbefimmung ju Bewegungen bet \u00a9eptangen, at\u00f6 ein mepr auf bem \u00a9rab refectirter Bewegungen fepen gebliebener Borgang,\n1) Earu\u00f6 \u00ffppftot. 111. \u00a9. 342.\n33*","page":497},{"file":"p0498.txt","language":"de","ocr_de":"498\ttemp\u00e9rament\nentrait ben pfpcpologiftpen ^rrthum, al$ tonne ftcp eine reflectirte Seme^ gun'g unmittelbar $ur wittf\u00fcrlicpen burcp eine gr\u00f6\u00dfere Slu\u00e9brettung moto* nffper Heroen emporarbeiten, opne bafj nocp etwa$ ganj Deue$ pinjutr\u00e2te, ma$ eben ber Bewegung ben Sparatter ber SBiltt\u00fcr giebt. \u2014\nad 4) 23et biefem \u00a9a$ panbelt e$ ftcp, bie SBirbeltpeorte al$ rtcpttg angenommen, um ben Dacpwet\u00e9, bajj ben bret \u00a9epirnabtpeilungen bte bret Sirbet wirflicp entfprecpen. \u00a9enn au\u00e9 ber gr\u00f6\u00dferen Sntwtdlung ber teueren fot( ffcp eben erfennen taffen, ob bie ipm sugep\u00f6rtge Deroenmaffe ntepr angep\u00e4uft iff, aid in einem anberen $afl. \u00a9ie mitgetpeilten Dottjen aud ber Sntwidlungdgefchicpte bed \u00a9epirnd unb \u00a9cp\u00e4beld paben un\u00f4 P111* l\u00e4nglicp gezeigt, baf* ffcp w\u00e2prenb ber altm\u00e4pligen 23itbung bed teueren ganj neue \u00a3agerungdoerp\u00e4ltniffe ber 3 \u00a9eptrnblafett bitben, bie oon ber urfor\u00fcnglitpen gerablinigen Dicptung fo abweicpen, baff ffcp nacp unb nad; bie oorbere ^pirn^ette aid ipemifpp\u00e4ren immer weiter \u00fcber bte betben an* bereu per\u00fcberw\u00f6tbt, unb baft alfo, menu bie 23itbung bed \u00a9cp\u00e4beld \u00fcber* baupt abh\u00e4ngig gebaut wirb oon ber Sntwidlung ber \u00a9eptrnblafen, ttacb a\u00dfen Dichtungen hm bie I. \u00a9epirnjefle bad 33efftmmenbe fern muffe, Dur ber fogenannte oorberffe ^opfwirbet ffeht in einer birecten 23ejtepuitg jur oorberen ipirnjelle, bie betben hinteren p\u00f6cpffend an ihrer 23afi\u00f6, ntcht aber mit ihren 35ogen; unb pieraud h\u00e4tte Sa rud f^on fehen tonnen, ba\u00fc bie (Scheitelbeine unb \u00a3>interpaupt\u00f6fcpuppe in einem gan\u00a7 anberen 23er* h\u00e4ttni\u00fc $u ben \u00a9runbtpetlen biefer pinteren S\u00f6irbct ffepen, aid bte gogen* ff\u00fcde eined D\u00fcdenwirbeld, welche je gleichartige Slbfcpnitte bed Duden* ntarfd in ftcp fc^Ite^en. \u00a9otite alfo and ber \u00e4uferen \u00a7orm auf bte innere 5Daffe ber II. unb III. \u00a9epirnblafe gefcploffen werben, fo tonnte bted poep* ftend an einem \u00a9t\u00fcd ber \u00a9eptrnbaffd gefepepen, wo bte Dieffung ntept leicht m\u00f6glich w\u00e4re. \u00abWift man Oben, fo mi\u00dft man am ganzen \u00a9tp\u00e4bel bt\u00f6 herunter jur iinea semicircularis superior bed -fjnnterpauptbetnd tmmer nur bie D\u00eeaffenaudbepnung ber I. i?irn$et(e, bie ber II. unb UI., opne angeben \u00a7u tonnen, wie oiet jeber einzelnen jutommt. Srff unterhalb ber linea semicircularis superior l\u00e4fft ffcp natp hinten, unb oou einem fortfafc jum anbern etwa, bie \u00a9imenffon ber III. \u00a3irnblafe nacp jwet Dtcp* tungen pin befftmmen. \u00a9te oerfepiebenen Degionen bed \u00a9cp\u00e4beld geben atfo nur tu unbebeutenber Sludbepnung einen ffeperen Slnpaltdpuntt f\u00fcr bte 23effimmung ber Dkffenoertpeilung in ben urfpr\u00fcngtiepen 3 \u00a9epirnblafen.\nad 5) Oie oergleicpenbe Anatomie teprt und I. f\u00fcr bte ^emifpp\u00e4ren be\u00f6 grofen \u00a9epirnd, bap pfpeptfepe Slpatigteiten, inffinctartige fpanblungen, ^unfftrtebe auep opne \u00a9egenwart berfelben bei ben 2Birbetlofen gefunben werben, \u00a9ie jeigt und innerhalb ber Deipe ber Sirbeltpiere fetbff eine aufffetgenbe 23erootttommnung tu 23e$tepung auf \u00a9rbfe unb pornt, bte teinedwegd mit ber SSerOotltommnung ber ^ntetltgenj, fo weit wir fte au\u00f6 ben Steuerungen ber Spiere fepttefen tonnen, gleichen \u00a9epritt palt.\n2\u00f6a\u00f6 bie D\u00eeaffen^unapme ber |)emtfpp\u00e4ren in aufffetgenber Stnie bet ben 2\u00d6irbeltpieren betrifft, fo ffnbet man bet ben tnocpenfifcpeu part oor ben lobi optici jwet unteretnanber unoerbunbene folibe tleine Stnfcpwetlun* gen, \u00fcber bereu Oeutung al\u00f6 ^)emifpp\u00e4ren bie Stnatomen lange im \u00a9treit fein tonnten. Srff bet ben ^)aien unb Docpen tritt eine ^\u00f6plung auf. \u00a9ie fturepen ffnb aid ganj feiepte Sinfcpnitte nur bei einzelnen gifepen ge* funben worben.\n23ei ben Deptilien iff bereite? ein Uebergewtcpt tprer D\u00eeaffe \u00fcber bte be\u00f6 \u00fcbrigen \u00a9epirn\u00f6 an\u00f6gefpro^en, tpre betben, nur am pinteren SSter*","page":498},{"file":"p0499.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament.\t499\nt^et\u00ef mit etnanber oerbunbenen, btrnformtg na<h oorn fpt# jutaufenben W^n \u00a3\u00e4tften, enthalten tnt \u00c4mtern eine bem \u00a9treifenb\u00fcaet \u00e2bnticbe Heine 5\u00efnfc^n>ertut\u00ee9*\t0\n23et ben V\u00f6getn ftnb bte $emtfph\u00e2ren btrnformtg, oben gew\u00f6tbt, un-gefurcht, bur<h eine oorbere Cucroerbinbung unb etne zweite bar\u00fcbertte-genbe, unter einanber tm 3nfammenhang; tm Innern otjne beuttiche Reibung oon grauer unb wei\u00dfer \u00a9ubf\u00efan$, unb btlben burch ihre \u00a3er-\u00dcberlagerung \u00fcber bte \u00a9ro\u00dfhtrnfHete fe\u00a7r mette ipohtraume jmtfc^en biefen unb ihrer unteren Vknbung. $n btefen #ohIr\u00e2umen ftnben fich $wet ftarfe 2Inf<hwettungen C^tfetfen^\u00fcge\u00ef ber ,@ettenfm\u00a7\u00efen beim 9\u00cf\u00cfenf<hen). Die \u00a9ertappen ftnb oon ihnen faft ganj bebec\u00eet bei ben ^affertnen, bet ben 9\u00eeaubo\u00f4getn ragen fte feitw\u00e4rt\u00e4 unb hinten unter ihnen heroor, unb ebenfo jetgen bte \u00a3emtfph\u00e2ren oerfcf;iebene \u00aeefta\u00eft bet ben oerfchiebenen \u00a3)rbnmtgen. Vet ben erfteren ftnb fte breit unb tang, bet teueren oiet breiter aber \u00ef\u00fcrjer, bet einigen \u00ffatmipeben oblong.\n^Bei ben \u00a9auget^teren haben bte \u00a3emifpharen ber Viager noch gro\u00dfe Ste^n\u00efi^feit mit benen ber V\u00f6gel, bei ben anberen n\u00e4hern fie ft<h rnepr ber \u00a9ef\u00eeatt ber menf\u00f4ttepen \u00a3emifph\u00e2ren, boch ftnben in Ve^tehung auf \u00a9r\u00f6fe, auf abfojute\u00f4 unb retatioe\u00f6 \u00a9erntet, auf $orm unb \u00a9tructur, mannigfache Variationen \u00a9tatt. 3\u00abr Veroottft\u00e4nbigung ber in bem Strittet \u00a9e^trn gegebenen Stnhatt\u00f6puntte f\u00fchre i<h hier nur nocp Sintge\u00f6 an,\n3)a\u00f6 \u00a9emichtsoerh\u00e4ttni\u00df bed gro\u00dfen \u00a9eht'rnd jum ffeinen fiettt ben SSftenfchen tn gteicpe Sinie mit bem Ochfen, unb unter ben \u00a9apaju. \u00a3)ad \u00a9emichtdoerh\u00e4ttni\u00df bed gro\u00dfen \u00a9ehtrnd gur medulla oblongata fiettt ben \u00a3>etphin \u00fcber ben 9J?enfdjen. \u00a3)ie ^orm tfl oerfchteben nach bem Vor-herrfchcn ber Sangen- ober Vrettenbimenfton \u00fcberhaupt, nach bem Verwiegen ber oorberen ober hinteren 'Hfyeth ber <\u00a3>emifph\u00e4rett. 3\u00ab Seuret\u2019d Heberftcht ber \u00a3)imenftonen \u00fcberhaupt, bie fo georbnet ifi ba\u00df bte t\u00e4ngften \u00a9ehirne oben an, bie breiteften jutent ftehen, bit ben Stffen unb ^ager bte Extreme; neben ben lagern ftnben ftch \u00a9eehunb unb VSattfifch, Kaninchen jmifchen VS\u00f6tftn unb SD\u00eeafai, ein SBotf unb eine \u00a9tute, eine \u00a9ajette unb ein Kuguar neben einanber. Steptjant unb Veutetthiere haben ben gr\u00f6\u00dften, ber ipunb ben Het'nf\u00eeen \u00a3iuerbur<hm effet. 9iach ihm fleht auch bad Heber-m\u00f6tben bed Het'nen \u00a9eht'rnd nicht mit ber oormattenben S\u00e4ngenbimenfton trt Verbt'nbung. 33ei VSteberf\u00e4uern unb \u00a3>t'cfh\u00e4utern \u00fcberw\u00f6lben bie lang-tichen \u00a3emifph\u00e4ren wenig bad Heine \u00a9ehirn, w\u00e4hrenb fte gum gro\u00dfen auf bem Heinen \u00a9ehirn ber ^ifepotter, bed \u00a9eehunbd, be\u00f6 $?cer-fchweinchen\u00f6 unb be\u00f6 \u00a9attftfche\u00f6 auftiegen, bei benen fte fur^ unb breit ftnb.\n\u00a3)t'e \u00a3emt'fph\u00e4renmaffe oor bem Vatfen if\u00ee bei \u00a9chaaf, ^ferb unb 3\u00eeinb gr\u00f6\u00dfer unb entwiefetter, at\u00f6 bet ^>\u00abnb, Stephanien unb 2tffen.\n\u00aeie $emtfpharenmaffe hinter bem Vatfen if\u00ee in fotgenber 9\u00eeet'henfotge entwiefetter unb gr\u00f6\u00dfer. Hebet atten ^hteren #eh^ in btefer Vejtehung ber \u00eet\u00eeenfch, bann SD\u00eeeerf^wetn, 2tffe, Stephant, ^ant'n^en, K\u00e4nguru, Unmeet, V\u00e4r, gifchotter, S\u00f6we, \u00c6a$e, ^uch\u00f4, ^)unb, 3iege, Sfet, \u00a9chaaf.\nStfte btefe Sthntfachen jufammengehatten mit ben Oon Votfmann bereite erw\u00e4hnten, ftnb nicht geeignet, au\u00f6 befonberen formen be\u00f6 \u00a9ch\u00e4-bet\u00f6 unb ber \u00a3emifph\u00e4ren ftchere \u00a9cht\u00fcffe auf bie gr\u00f6\u00dfere ober geringere 3ntettigen$ ber \u00a3ht'ere ^u^utaffen, benn bie Sfafftpcation nach bem Vor-herrfchen btefer ober jener \u00a9imenfton bringt und fofort tn 2Btberfpr\u00fcche mit ben an ben ^^t'eren fonft wahrgenommenen 2teu\u00dferunaen oon Ver-panb unb ^tugheit.","page":499},{"file":"p0500.txt","language":"de","ocr_de":"500\tTemperament\n2Ba\u00e9 bte (\u00a3rperimente an Toteren anbetrifft, mit benen mir tner f\u00fcg* tich gleich bte pathotogifch*anatomifchen Vefunbe bei \u00fcttenfchen, imb bie juf\u00e4ttigen Verlegungen thre\u00f6 \u00a3nrn3 betrauten f\u00f6nnen, fo ergeben btefetben, ba\u00a7 bie ipemifph\u00e4ren oottfommen unempftnbttch gegen mec^anifc^e ober cpemifcpe Detje ftnb, atfo nicf)t fenfibet, baf $weiten\u00f6 ihre Detjung niemals 3utfungen ^eroorruft, ba$ fte atfo nicht motorifch ftnb; barauS ergiebt ft$ jugtetct) ein weiterer (Gegenbeweis gegen ben oorhergehenben er\u00f6rterten\noon (\u00a3arus, baft baS (Gehirn nur eine Verfammtung ber peripheri* fcpen Heroen fei. $3obur<h fottten fte ftrecfenweis itjre motorize ober fenftbte Jfraft oertieren? f\u00f4ann btefer Vertuft ats eine \u00bbgefteigerte (Sner* gie\u00ab angefehen werben? \u2014 T)och wir fehren jur\u00fccf. T)te (Srjtirpation betber Jpentifph\u00e4ren bet V\u00f6getn, wet^e btefe Operation mehre Tage, ja Soeben, \u00fcberleben l\u00f6nnen, batte leinen oottfommenen Vertujt beS ^Bittens unb beS \u00a9etbftgef\u00fcht\u00f6 jur Fotge, noch weniger bei Amphibien, aber fetbft auch bet Kaninchen unb V\u00eeeerfch weinten waren \u00a9puren einer bewu\u00dften Verarbeitung ftnnticher (Gef\u00fchle ju jweclma^tgen Vewegungen beuttich attSgefprochen. 2)a bie oergteicpenbe Anatomie unb ^hpfwtogte aber nicht immer tnafgebenbe \u00a9chtuffotgerungen nach ber Stnatogie ertaubt, fo erfahren mir oietteicpt aus ber pattiotogifchen Stnatomte (Sichreres \u00fcber bie function ber \u00a3enttfph\u00e4ren. Verlegungen mit Vertuft oon betr\u00e4chtlichen Quantit\u00e4ten (Gehirnfubftanj hatten i*1 mieten h\u00e4tten feine Veet\u2019ntr\u00e4chtigung ber Fntetti* genj jur ; Weber bet \u00a9ubftanjoertuj\u00ee ber oorberen, noch ber ^mittleren, noch ber hinteren Sappen tft unumg\u00e4ngticb ein fotcber Dacptheit auf bie h\u00f6heren getftigen Functionen oerbunbett, wte otete Veifptete beweifen. Senn man auch bei Fbioten h^ttftg ein abnorm ftetneS Volumen ber \u00a3>e* mifph\u00e4ren ftnbet, fo ftnb entgegengefefjte Veifpiete genug befannt, wo bei gro\u00dfen -Defiructionen berfetben, bte man nach bent Tobe fanb, im Seben burcpauS nicht entfprechenb geifttge Verf\u00fcmmerungen oorhanben waren, ferner fanben ft<h tm Seien beuttich Sttanget an Fntettigenj, fa ^biottSmuS, ohne baf? in ben ^emifph\u00e4ren Formabweichungen gefunben werben fonnten, bie ft<h in btefem ober feuern a \u00fcber en Theit beS (GepirnS geigten. (\u00a3nbtich fommen Veifpiete oor, wo tro\u00a3 beS IB\u00eeanget\u00f4 einer ganzen \u00a3>emifpb\u00e4re nichts weniger atS VerjtanbeSfchw\u00e4che ftch gezeigt hatte2). T)arauS erfleht man, baft webetfr ber eine, noch ber anbere Theit ber ^emtfph\u00e4ren mit ber ^ntettigenj fo jufammenh\u00e4ngt, baft man aus feiner gr\u00f6\u00dferen (\u00a3ntwicftung auf eine h\u00f6here getftige Vegabung fcpttehen b\u00fcrfe, otet weniger, baff be= ftimmte Dichtungen ber Fntettigen^ tn ihm fo tocatiftrt w\u00e4ren, baf wir btefe an bem \u00a9cp\u00e4bet erfennen fonnten, fetbft wenn feine Formation ein beftimmter 2lbbruc\u00ef ber (Gepirnform w\u00e4re; unb wenn ^ranfengefcpichtett oorttegen, tn benen nach Vertuft oon einigen Unjen (Gehirn bie getj\u00fcgen Th\u00e4tigfeiten teinter unb ftc^erer oon \u00a9tatten gingen, ats oorher, fo b\u00fcrftc man annehmen, bah auch ein ju oiet oon (Gepirn nacptpeittg werben f\u00f6nne, unb fo oertieren wir atte 2lnpattSpunfte gnr Vergleichung ^wifcpen (Geptrnmaffc unb VerffanbeSfraft.\nT)ie zweite (Gepirnbtafe fahen wir ftch gu feinem Wetteren Organ, at\u00f6 ^u ben Vterh\u00fcgetn umgeftatten. 3\u00ab oergteichenb anatomifcher Vejiehung\n1) cf. Votfmann a. a. \u00a3>. \u00a9. 580\u00ab \u00c7onget I. \u00a9.523. CUeferfe^ung oon\n^e\u2019n2) Son get 1. a. a. O, \u00a9. 539- ff., wo bte pteher geh\u00f6rigen \u00dfranfhetten ju* fammengefte\u00fct hob.","page":500},{"file":"p0501.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament*\t501\nfiept tpre \u00a9r\u00f6fie im Stffgemetnen tut umgefeprten 33erp\u00e4ttnif? ju ber bed gn>f?en mtb fteinen \u00a9epirnd. \u00a3)ad Operment pat bet Toteren na#gemte-fen, baft bie 33t'erp\u00fcgel in befh'mmter 33ejiepung jurn \u00a9eft#tdftnn fielen, ber mit Extirpation biefer \u00a3)rgane ertif#t. \u00a9#merj mtb 33emegung ruft bad in fte etnbrt'ngenbe Keffer erff bann perbor, menn ed ipre Serbin-bungdtpette mit bent 9\u00ee\u00fccfenmarf trtfft, bte auf iprer 33aftd ft# beftnben, gatbanif#e 9\u00eeet'jung mit bem S\u00eeotationdapparat brachte bad iperj fofort jum \u00a9ttffftanb Leiter fa\u00dft bad Experiment bid je\u00a3t nt#td; meiter gepen au# bte D\u00eeefuttate ber patpotogif#en Stnatomie ni#t2). ^etncdmegd finb mir barna# bere#ttgt, ber jetten \u00a9epirnbtafe, mie Eartt\u00f6 miff, bte unbemufjte Empftnbttng unb \u00a9egenmirfung atd function anjumeifen.\nStud ber britten \u00a9epirnbtafe fepen mir bad fteine \u00a9epirn unb bte medulla oblongata per\u00f6orgepen. \u00a9alt unb Earud bertegten in bad \u00eeteine \u00a9epirn ben \u00a9ef#te#tdtrieb; beibe ft\u00fc^ten ft# auf patpotogif#* anatomif#e Erfaprungen, auf Experimente unb bergtei#enbe Anatomie, 23ei ben 5tf$en tt ed atd \u00a9epirnanf#meffung beutti# audgefpro#en, lie\u00dft hinter ben \u00a9ertappen, iff \u00dftatt; bei einigen Reptilien, mie bei bem ^rof#, ber $r\u00f6te, \u00a9atamanber u. a. ift ed bon nieten Anatomen ni#t \u00dfefunben morben, unb b\u00fcrfte au# btod in bem bte IV. ipirnp\u00f6pte bebecfenben 9)iarf-ffretf an\u00dfebeutet fein. \u00a9efur#t erf#eint ed juerft bei ben 3$\u00f6getn, m\u00e4prenb ft# nur bei einigen fpat'en unb9\u00eeo#en \u00dferin\u00dfe Einbr\u00fccfe atd Slnbeutungen regelm\u00e4\u00dfigem ^ur#ung ftnben.\n33ei ben \u00a9\u00e4ugetpieren treten ju bem Sftittettappen mit feinen feit= ti#en Stnp\u00e4ngen, met#e ft# bet bem Erocobit unb ben 33\u00f6getn jet'gen, no# bie jmei feitti#en ipatbfugetn pinju, bie um fo gr\u00f6\u00dfer unb bl\u00e4ttere rei#er merben, je mepr man f\u00ee# bon ben Spa\u00dfern aud bem Stffen, Tetppin unb 2)?enf#en n\u00e4hert, bet met#em fte am entmtWtfien unb umfangrei#f\u00eeen ftnb. 2\u00d6irb nun, mie mir fo\u00dftei# feben merben, Entmicftung ber \u00a9e-f#te#tdtpeite unb Entmicftun\u00df bed ^teinpirnd atd correfponbirenb betra#tet, fo \u00dftebt pt'ef\u00fcr bie bergtei#enbe Slnatomie feine Stnpattdpunfte, benn ed ftnben ft# bet berfetben \u00a9tufe ber Studbitbung bed fteinen \u00a9epirnd, mie fte j. 33. ber \u00a9tocfftf# unb ber gro\u00dfe 9)\u00efenf#enfreffer jet\u00dft, bet bem te\u00a3= teren \u00e4u\u00dfere \u00a9ef#te#tdtpeite, bei bem erffen ba\u00dfe\u00dfen ni#t. Ebenfo be* gattet ft# ber Stat, mie ber 9ttenf#enfreffer, unb bo# pat er ein btet fteinered unb meni\u00dfer entmicfetted \u00a9epirn atd ber \u00a9tocfftf# 3). 33et ben lagern, bie megen tprer $ru#tbarfeit unb \u00a9ef#te#tdtuff befannt ftnb, ftnbet ft# etn geringerer \u00a9rab ber Studbitbung bed fteinen \u00a9eptrnd atd bet p\u00f6per ffepenben Tpt'eren, bei met#en ed mepr entmicfett, feine angenommene function aber geringer ift. \u2014\n\u00a9epen mir ju ben 23t'bifectionen \u00fcber. 9J?e#anif#e 9\u00eeet'jung bed fteinen \u00a9eptrnd erregt ntematd \u00a9#merj ober 3u<fung,\t\u00abt#t\nju tief einbringt unb ft#er ift, bie 3)?affe bed fteinen \u00a9epirnd allein gereijt ju paben4). Stbtragen bed gr\u00f6\u00dften Tpeitd bed fteinen \u00a9epirnd bet einem ipapn, patte feine 33erminberung bed \u00a9ef#te#tdtriebed bei bem no# 8 donate forttebenben Tptere jur gotgc CS 10 u r c n \u00f6). Studretpen\nt) SBeber, SB. fmtibm\u00f6rterbucp. III. 44.\n2) Jobert Etudes du syst. nerv. p. 446. Magendie Le\u00e7ons etc. T. II. p. 141.\n33 Son g et I. \u00a9. 619. Iteberf. 0. \u00a3etn.\n4) Lorry M\u00e9m. de PAcad. des sc. M\u00e9m. des savants e'trang. 1760. T. III, p. 270.","page":501},{"file":"p0502.txt","language":"de","ocr_de":"502\tTemperament\nM Weinen \u00a9ehirn\u00f4 \u00ef)t\u00e0 bet gr\u00f6fchen ben 5lct ber Begattung nicht auf, mo^l aber ba\u00f6 (Entfernen ber \u00a9rofthimtappen 1).\nX>ic pathotogifch*anatomif<hen Befunbe, \u00bbergtichen mit ben m\u00e4^renb be\u00f4 \u00c7eben\u00f4 beobachteten (Erlernungen, ergeben aflerbtng\u00f6 h\u00e4ufig ein gleich* ^eitige\u00f6 Auftreten \u00bbon Btutergujj, (Eiterherben, Tubertetbepof\u00eften tnt Weinen \u00a9ehtrn, \u00abnb $roar hauptf\u00e4chttch in beffen sD?itteWappen mit (Erectionen, \u00a9atprtaft\u00f4 unb h\u00e4ufigen (Ejacutationen 2), \u00a9chmunb ber Hoben unb Sltro-phte be\u00f4 |5eni\u00f4 bet atrophie be\u00f4 Weinen \u00a9eht'rn\u00f4; allein unter 15 gatten oon Berle^ung unb ^etjung ber medulla oblongata burch Oruct, murbe 8 9D?al btefelbe (Erfchetnung ejection jc.) beobachtet, unb 3 3J?at unter 15 gatten bet Berle^ung be\u00f4 Senbenmart\u00f4; bet einem 9jahrigen 9D?\u00e4bchen, bet bem fiep oofltommener Mangel ber Barol\u00f6br\u00fccte, Entartung be\u00f4 Wei-nen \u00a9epirn\u00f6 ju $mei getattn\u00f6fen Membranen fanb, mar teine\u00f4meg\u00f4 SD\u00eean** get an gefcplechWicher Stufregung, im \u00a9egentheit jeigte bte Section, ma\u00f4 f<hon im Seben \u00f6fter an ihr beobachtet m\u00fcrbe, beuttich, bag fie SOtafhrba-tion getrieben hatte. SDte fepeinbar f\u00fcr \u00a9at\u00ef\u2019\u00f4 Theorie fpreepenben Tpatfacpen ftnb baher teine\u00f4meg\u00f4 unbebtngt ntajjgebenb, tnbem fte auch bur<h ben fecunbaren Oruc\u00ef be\u00f4 entarteten Weinen \u00a9eptrn\u00f4 auf bte medulla oblongata erW\u00e4rt merben tonnen; ba ferner bet Sltroppte ber Hoben ntetft eine Sltroppte be\u00f6 ganzen O\u00ee\u00fcctenmarf\u00f4 im \u00a9ptet mar, unb menu man at\u00f6 gotge ber (Entfernung be\u00f4 Weinen \u00a9eptrn\u00f4 bet jenem \u00a9otbaten, metchem burch einen \u00a9\u00e4belpt'eb ba\u00f6 ganje Hinterhaupt meggefchtagen mar, angeben mitt, bafj er nach btefer Berle^ung unb auf feinem ganzen fcpmerj-haften ^ranfentager bi\u00f6 ju feinem Tob fein \u00a9ei\u00fcfien mehr nach einem S\u00d6eib gehabt, bem er fr\u00fcher fehr gefr\u00f6hnt hatte, fo mtrb man nur bte Hartn\u00e4\u00e4igfeit be\u00f6 menfcplichen \u00a9et'j\u00eee\u00f4 $u bemunbern haben, metier fo fchtieft, \u00bbeil er ben \u00a9tptuff jur Betr\u00e4fttgung einer \u00a3iebling\u00f6ibee braucht3).\n\u00a35te gunction, metche (Earu\u00f6 bem Weinen \u00a9epirn jufepreibt, i(l bt\u2019e be\u00f4 agere, instinguere: atfo Bermt'tWung be\u00f4 Trieb\u00f4, ber Hanblungen, be\u00f6 ^nftinet\u00f6. (Zentrum ber Bemegungen. \u00a9af btefer Hinttpeil mit ben legieren in Bufamntenpang flehe, bartn tommen affe Beobachter \u00fcberein; affetn meber ber Urfprung, noch bte alleinige .Duelle ber Bemegung fann in btefe\u00f6 Organ \u00bberlegt merben, fonbern nur bt'e (Eoorbination ber Beilegungen $u gemtffen Bmecfen fd^eint bet feiner \u00a9egenmart m\u00f6glich. Der \u00e4nfiofj, metcher oon anberen \u00a9eiten gegeben mtrb, bebarf be\u00f6 Weinen \u00a9e-ptrn\u00f4 al\u00f4 etne\u00f6 mechantfchen Triebmert\u00f4, gletcpfam um bem grnpul\u00f6 ent-fpreepenbe jufammengefe|te Bemegungen au\u00f4juf\u00fcpren. Daburcp unterfepetbet ftch ba\u00f6 Weine \u00a9ehirn aber nicht mefentlicp \u00bbon jebent 9\u00ee\u00fcctemnart\u00f4abfchttttt, fonbern e\u00f6 ftnb bie Berp\u00e4ltnijfe nur \u00bbermittelter, ber Btecpant\u00f4mu\u00f4 com-pticirter at\u00f6 pier; benn auch bei enthaupteten Toteren ftnben h\u00e4ufig 3ie-flexbemegungen \u00a9tatt, mo oft \u00bbtele 3D?u\u00f6teln combinirt ftch sufammenjiepen, um jufammengefe^te Bemegungen au\u00f4juf\u00fcpren. 2)a$ Bemegung\u00f6priuctp f\u00fcr unmittf\u00fcrtithe auch complicirte (Eontractionen \u00bberfchtebener 3)tu\u00f4\u00eeet-gruppen, mie beim Slthmen ober gortbemegung ber gaece\u00f6, geht feineomeg\u00f6 mit Abtragung be\u00f4 Weinen \u00a9ehim\u00f4 oertoren4), fobaj? fetbft jene burch ba\u00f6 (Experiment am meinen conftatirten Thatfachen \u00bbon taumetnbem \u00a9ang,\n1)\tMagendie Le\u00e7ons sur les fonct. etc. 1. p. 333.\n2)\tcf. Serres Anat. compar\u00e9e du cerveau II. p. 602 ff.\n3)\tGall fonct. du cerv. III. p. 304.\n4)\tS o n g e t a. a. \u00a3>\u2666 \u00a9. 604.","page":502},{"file":"p0503.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\t503\n\u00bbon ber S\u00efnf\u00eerengung, gemo\u00dfte 33emegungen audjuf\u00fcpren, opne ed errette\u00ab $u Tonnen \u00eec. , nur mit 23orftcpt $u bem \u00a9cpTuffe benttfjt merben fonnen, a\u00ef\u00f4 fet bad Heine \u00a9eptrn audfcpfiefTtih bad Drgan f\u00fcr bte (\u00a3oorbination ber 23emegung. gerner ift am mengen $u$ugeben, baf ed ber @tft bed SLBtUen\u00e9 fet, baf burcp baffe\u00efbe bte 2\u00aeiffendenergie beftimmt m\u00fcrbe, benn bet a tien Toteren, benen ed abgetragen mar, jeigte ftep nicht eine Siflend* ftpm\u00e4cpe, fonbern btod ein Unoerm\u00f6gen ber 2Biftendenergie unb ^icptung entfprecpenbe 23emegungen audjuf\u00fcpren. (\u00a3d Tiegen \u00a9ectiondbefunbe oor, mo man ba\u00f6 Heine \u00a9epirn gan$ gerft\u00f6rt gefunben pat, nacpbem im 2eben ber \u00abranfe bid fur$ nor bem \u00a3ob bte \u00a9pracpe nicpt oerToren patte, unb (einen 2\u00a9i\u00dfen burcp \u00ce\u00d4orte funb geben Tonnte, ber ntcpt getr\u00fcbt mar, ma^renb rnopf feine 2Tudf\u00fcprung an ben \u00a9rtremit\u00e4ten unm\u00f6glich gemorben. Dte 2ludbiTbung bed Hetnen \u00a9epirnd fiept aTfo in feinem $erp\u00e4ftni\u00a7 iur Energie bed 2\u00d6iTTend, ed fann aTfo aucp feine \u00a9r\u00f6fe nicpt mafgebenb f\u00fcr bte 23eurtpeiTung ber Teueren fein\u00bb\n3)a bie \u00a9r\u00f6fe ber medulla oblongata opne bted nicpt \u00e4uferTtcp ge* meffen merben fann, fo t\u2019fl t'pre gunctton f\u00fcr bie (\u00a3ramoffopte opne 23ebeu* tung,. unb fann befpa\u00efb f>ier \u00fcbergangen merben, mo ed fiep um bte ber HI. \u00a9ept'rnbfafe panbe\u00eft, aud ber fiep aucp biefed Drgan entmicfeft.\n@o paben mir in ben ^r\u00e4mtffen, auf me\u00efcpe (jarud feine 6cpTuf* foTgerungen fl\u00fc\u00a3t, ment\u2019g ftcpere STnpaTtdpunfte f\u00fcr biefe\u00efben unb mentg Berechtigung gefunben, fte $u macpen. 2\u00d6t'r motTen \u00fcbrigend atte jene ^r\u00e4miffen aTd mapr annepnten, unb feben, ob oon pfpcpofogt'fcper @eite ^arud berechtigt ift, baraud bie @bnfequen$en f\u00fcr bie (\u00a3rantoffopt'e *u \u00e4mpen, bte er baraud gezogen pat.\n2\u00d6enn ed fiep um bie GHafftftfatton ber \u00a9eiftedt^\u00e4tigfeiten naep t'prern tbeeffen 2\u00d6ertp ^anbe\u00eft, fo oermtcfeTn mir und Teicpt in \u00e4^nTic^e \u00a9cpmte* rigfeiten, mie bet ber 53eurtpeiTung ber \u00bbergebenen Dignit\u00e4t etned $no* chend, mad bereite oben befproepen m\u00fcrbe. gntetTigenj, \u00a9em\u00fctp, 2Biffe, ftnb bie brei Kategorien, mefepe untereinanber $u oergfeiepen m\u00e4ren. Diefe bref, rtebfi ber gntenftt\u00e4t bed \u00a9efcpfecptdtriebd, foflen fiep aud ber \u00a9ntmief* Tung iprer entfpreepenben SQSirbeT erfennen Taffen. $ann man mopf f\u00fcgen, baf ber \u00a9efch\u00efechtdtrieb eine nieberere \u00a9eefenfraft if\u00ee aTd ber ^erfianb, fo m\u00f6chte ed bemfeTben \u00a9runbgebanfen, mefeper btefe D\u00eeangorbnung be* ftimmt, boep fepmer fein, eine mettere &Tafftftcattott burcpjuf\u00fcpren. Waffen mir feTbft atte bret \u00fcbrigen Dichtungen bed \u00a9et\u2019fied oorT\u00e4uftg noep aTd getrennte Kr\u00e4fte fiepen, bte tn getrennten Organen tpren paben fo\u00dfen, fo mirb ber @ine ber $\u00f6pe ber gnte\u00dfigenj, ber STnbere ber Diefe bed \u00a9em\u00fctpd, ber Dritte ber Energie bed S\u00d6t\u00dfend ben ^reid juerfennen, unb man mirb nt'cpt fagen f\u00f6nnen, baf ber \u00a9tne einen mepr t'beaTen @tanb* punft etnnepme, oon bem aud er fo fcp\u00e4$t, aTd ber 2Inbere. @o ifl aTfo einma\u00ef bte 5TuffleTTung ber S\u00eeangorbnung biefer getfligen Kr\u00e4fte immer oon ber \u00a9ubfectioit\u00e4t bed \u00a9in^eTnen abh\u00e4ngig unb mi\u00dff\u00fcrTtcp. 5?un fommt aber noch bte anbere grage: tfl ed mtrHtdp unumg\u00e4nglich notpmenbig, baf ftep gerabe bte fubTimflen getfltgen Kr\u00e4fte am met\u2019flen materieff, b. p. tn einem ^noepen abfptege\u00efn m\u00fcffen? gep fann meber tn bem \u00a9inen, noep in bem 2lnbern einen \u00a9runb ftnben, ber notpmenbig btefe 2\u00d6t'rfung paben m\u00fcfte.\nDa \u00e9arud annt'mmt, atte pertppertfepen gafern m\u00fcrben t'm \u00a9epirtt oerfammeTt unb tpre Energien ju fenen Kr\u00e4ften p\u00f6perer Drbnung poten* ^irt, fo fann man ftep feine Hare 23orfleflung ma^en, mie bied in einer","page":503},{"file":"p0504.txt","language":"de","ocr_de":"504\tTemperament\nSeife gefc\u00dfe\u00dfen fot\u00ef, bte mc\u00dft jugleic\u00df mieber affe fette brei h\u00f6heren \u00a9eifte\u00f6functtoncn unteretnanber $u einer \u00a9efammtmirfung oerbtnbet. Sftac\u00df \u00c7aru\u00f4\u2019 Theorie ift ba\u00f6 23er\u00dfdttni\u00df ber 3\u00ee\u00fccfemnarf\u00f4fafern ju ben \u00aee* \u00dftrnfafern ndmttc\u00df fo: Tie elfteren treten in ber medulla oblongata au\u00f4 unb bttben oietfac\u00dfe 2$erfc\u00dftingungen, Sfteroenbogen unb centrale \u00a9c\u00dfttngen int fteinen \u00a9e\u00dftrn. 9\u00eeun f\u00f6nnen aber boc\u00df nic^t atte \u00fcfteroenfafern, bie hier eingetreten m\u00e4ren, gleich mteber au\u00f6 bent foramen magnum au\u00f6treten, benn ma\u00f6 blieben fonft f\u00fcr ^afern f\u00fcr bie anberen T\u00dfette be\u00f6 \u00a9e\u00dfint\u00f6 noc\u00df \u00fcbrig? man fte\u00dft nom fteinen \u00a9e\u00dfirn her gerabe oertanfenbe Bafer* j\u00fcge \u00a7u ben Ster\u00df\u00fcgetn herantreten. E\u00f6 ftnb au# 3\u00ee\u00fccfenmarf\u00f4fafern, roetc\u00dfe in i\u00dfrer fU\u00efaffe jiemttcb ber 3ftaffe be\u00f6 D\u00ee\u00fccfenmarf\u00f4 im Turc\u00dfmeffer entfprec\u00dfen b\u00fcrften ; jebenfatt\u00f6 atfo ein gro\u00dfer T\u00dfeit ber ^afern, bie ft# bereite im fteinen \u00a9e\u00dftrn oietfa# oerf#tungen batten\u00ab Bn ben SSier\u00df\u00fcgetn bitben fte neue \u00a9#tingen, toerben aber jebenfatt\u00f6 auch mieber einen gro\u00dfen T\u00dfeit ftafern \u00fcbrig taffen, ber enbti# in bie \u00a3emifp\u00dfdren oorbringt, unb bort ft#, Stnbttngen, 33\u00f6gen unb Enbf#tt'ngen bitbenb, au\u00f6brettet. Tie \u00a3emtfpbaren tagern ftcb her\u00fcber \u00fcber kie 35terb\u00fcget, ftnb aber oben oon biefen burcb \u00a9efd\u00dfhaute getrennt unb tagern ftcb enbtt# her\u00fcber ^ber ba\u00f6 fteine \u00a9e\u00dfirn, oon bem fte burcb ba\u00f6 Bett, met#e\u00f6 bei manchen Teeren fn\u00f6cbern iff, getrennt ftnb. \u00aeefe\u00a3t nun, eine 9?eroenfafer im gro\u00dfen \u00a9e\u00dfirn m\u00fcrbe burcb bie T\u00dfdtigfeit be\u00f6 SSerffanbe\u00f6 erregt, fo m\u00fc\u00dfte fte ben Seg bt'\u00f6 $ur Peripherie burcb ba\u00f6 \u00dc\u00c4ittet- unb \u00a3inter\u00dfirn sur\u00fccftegen: ba bef\u00e4me fte einen 33eigef#macf oon Trieb (atfo Stflf\u00fcr), bort einen 23etgef#macf Oon \u00a9ef\u00fcbt (m\u00fcrbe atfo $u einer \u00a9ef\u00fc\u00dft\u00f6norfMung), t)ber r\u00fccfmart\u00f6: e\u00f6 entftebt eine Erregung in ber II. ipirnbtafe; um nun btefem \u00bbbunften Erf\u00fchlen\u00ab eine h\u00f6here potenj erlangen ju taffen, mu\u00df ber Um* meg gemacht toerben burcb bie oorberen Sappen be\u00f6 gro\u00dfen \u00a9e\u00dft'rn\u00f6, ba\u00f6 je\u00a3t ganj unber\u00fchrt btetbt oon ber (Erregung, metcbe oon ben SSier\u00df\u00fcgetn herfommt, ba\u00f6 aber im Moment eine \u00a9em\u00fct\u00df\u00f6erregung er\u00e4ugt, fo mie biefetbe gerabe in bem 3lbf#nitt ber ^emifphdren anfommt, ber \u00fcber ben \u00fcBier\u00df\u00fcgetn liegt; ober fott man ft# eine Eontactmirfung ber ^ier\u00df\u00fcget auf bte bar\u00fcber ttegenbe \u00a9ro\u00df\u00dftrnmaffe oorjteften, ober oom fteinen \u00aee* \u00dfirn burcb ba\u00f6 fn\u00f6c\u00dferne ober hduttge ipirngeft btnbur# auf bte hinteren Sappen be\u00f6 gro\u00dfen \u00a9e\u00dftrn\u00f6, um ben jebe\u00f6matigen 2tbf#nitt ber ^emifphdren oon ben barunter in ber I\u00cf. ober III. \u00a3irnbtafe auftretenben Erregungen inftct'ren $u taffen?\nBeb gefte\u00dfe, ba\u00df e\u00f6 mir fetbft bei ber Ertaubni\u00df, bie Bafern im \u00aee* btrn oertaufen ju taffen, mie ich e\u00f6 f\u00fcr btefe Theorie nur immer brauchen ; fonnte, unm\u00f6gti# ift, eine SSorfettung ju geminnen, bie ft# mit etnem continuirticben Bafer\u00f6ertauf nom ^\u00fcefenmarf her innerhalb be\u00f6 \u00a9e\u00dfirn\u00f6 unb gteich^ettiger Stu\u00f6einanber\u00dfattung jener brei pfp#if#en \u00a9runbfrdfte oertr\u00fcge, menn nur bie gr\u00f6bften Umriffe ber \u00a9ehirnanatomie beibehatten merben fotten.\n\u00a9efefct aber auch, e\u00f6 f\u00f6nnten bte bet'ben hinteren #trnblafen auf bte entfpreebenben 2tbf#nitte ber erften, metcbe \u00fcber i\u00dfnen liegen, fo mtrfen, mie e\u00f6 Earu\u00f6 ft# oorftettt, ba\u00df ba\u00f6 bunfte Erf\u00fchlen bure\u00df ben \u00fcbertie-genben ^emifp\u00dfdrenthett jum bemu\u00dften \u00a9em\u00fct\u00df\u00f6teben gefteigert m\u00fcrbe, fo geminnt bte Erantofcopte bamit auch gar nie\u00dft\u00f6. Tenn: ^ic\u00dft\u00f6 berechtigt un\u00f6, bte Jpemifpbarenabfc\u00dfnitte fetbft mteber unter einanber at\u00f6 oerfe\u00dftebene Organe au\u00f6etnanber ^u batten; \u00a9truftur, 9)h'fc\u00dfung unb SSerbdttni\u00df ber mei\u00dfen jur grauen \u00a9ubftanj iff mi\u00dft mefenttie\u00df oerfe\u00dfieben in i\u00dfnen* Tie","page":504},{"file":"p0505.txt","language":"de","ocr_de":"temperament*\t505\nerj\u00eee \u00a9ehtrnb\u00efafe repr\u00e4fentire a\u00effo bie ^nte\u00ef\u00eftgenj, rermitt\u00efe ba\u00f4 \u00a9rfennen* t>te omette ba\u00f4 \u00a9ef\u00fcb\u00ef; fott barau\u00f4 ba\u00f4 \u00a9em\u00fcth entfielen, fo tft beffen \u00aeeba\u00eft abh\u00e4ngig ron 2 \u00a9\u00eftebern, nam\u00eficb rom \u00a9ef\u00fcb\u00ef unb rom\u00a9rfennen; betbe trerben mit etnanber ein gemiffe\u00f4 Verha\u00eftnip bt'\u00efben, beffen br\u00fcte \u00a9r\u00f6fe au\u00f4 ihnen refu\u00eftt\u2019rt. \u00a9tefe \u00a9r\u00f6pe tft nat\u00fcrlich abh\u00e4ngig ron ben 20ertf)en ber beiben anberen \u00a9lieber. $m @<b\u00e2be\u00ef fe^en trtr aber nur bte \u00a9urnme ihrer \u00fcBerttje, nicht ihr Verb\u00e2\u00eftnip, ba\u00f4 je na$ ber Verkeilung ber \u00a9umanten ftcb unenb\u00eft'cb rarttren \u00ef\u00e2pt. @o feben mtr a\u00effo am \u00a9cb\u00e2be\u00ef ntd^t einmal bte Verb\u00e2\u00eftnipmertbe ber beiben \u00a9rbpen, au\u00f4 benen bte britte ermittelt merben fo\u00ef\u00ef, gefcbmeige btefe fe\u00efbf\u00ef, me\u00efcbe, um fte ju feben, mieber ein britte\u00f4 .Organ haben m\u00fcpte, in meinem fte gegeben mtrb unb fcb bef\u00efimmen \u00ef\u00e2pt; ron bem aber meber \u00a9aru\u00f4 noch irgenb ein anberer 2\u00efnatom etma\u00f4 $u fagen m\u00fcpte. \u00a9benfo refait e\u00f4 ft<b mit ber @$a#ung ber SBt\u00ef\u00efen\u00f4energte, bte au\u00f4 bem Verb\u00e2\u00eftnip be\u00f4 \u00a9rfennen\u00f4 jum trieb refu\u00eftt'rt, unb mettre am testen ^opfmtrbe\u00ef fo\u00ef\u00ef gemeffcn merben f\u00f6nnen.\n2lppe\u00ef(irt nun enb\u00eficp \u00a9aru\u00f4 an bie SBt\u2019rfung ber einzelnen \u00a9imte\u00f4* nerren auf bt'efe brei pfpcptfcpen \u00a9runbfr\u00e4fte, um feiner 2lnfd?auung eine meitere \u00a9t\u00fc\u00a3e ju geben, fo oerf\u00eft'cpt er ftcb baburcp leiber in 2Biberfpr\u00fcc|e, tpeit\u00f4 mit feiner eigenen \u00a9beorte, tbet'\u00ef\u00f4 mit bem pbpfto\u00efogifcben \u00a9rperiment unb patbofogifdj*anatomtf(pen \u00a9batfacben, bte feinen Stnftc^ten btrect ent* gegenjlebett. \u00a9er 9\u00eeie$nerr n\u00e4mticp, metier au\u00f4 bem Vorberbtrn entfprtngt, b\u00e4ngt gemt'p mehr mit ber Anregung ron \u00a9ef\u00fcb\u00efen unb trieben, a\u00ef\u00f4 mit bem \u00a9kennen jufammen, m\u00e2brenb ber \u00a9ebner\u00bb au\u00f4 bem sj0?itte\u00efhirn ent* fpringt, unb gerabe \u00bbte\u00efmebr eine Anregung ber Verf\u00eeanbe\u00f4fr\u00e2fte beroorruft, at\u00f4 ber \u00a9etmrnem, me\u00efcber befonber\u00f4 burcp bie ganje 2Be\u00eft ber t\u00f6ne einen bunten \u00ce\u00d4edjfef ber \u00a9ef\u00fcb\u00efe erzeugt, obgleich auch er rte\u00eefacp auf bte te\u00ef\u00eftgenj tnf\u00efuirt, mentger aber auf bie \u00e9nergie ber tpatfraft, mte\u00a9aru\u00f4 mitf, ber t'bn mit bem f\u00efetnen \u00a9e^trn in Verbtnbung fe#t, obg\u00efeicb bie \u00a9\u00bbpertinente ergeben, bap S\u00efbtragen beffe\u00efben nic^t taubpeit $ur \u00a7o\u00efge bat unb grope \u00a9egenerationen, neben \u00bbot\u00effommener \u00a9rba\u00eftung be\u00f4 \u00a9epr\u00f4, nebenetnanber bef\u00efanben haben, mie riete \u00a9ection\u00f4bericbte me\u00efben.\n\u00a9bg\u00efetcb baber \u00a9aru\u00f4 ba\u00f4 Verbtenf\u00ee bat, bte \u00a9a\u00efTfcbe \u00a9cb\u00e2be\u00ef* \u00efebre auf einfachere ^rtnctpten jur\u00fcdfgef\u00fcbrt unb bte meitrerbreiteten tb\u00fcmer jener tbeorie aufgebecft $u haben, fo ift bocb auch feine (\u00eeranioffopte fet'ne\u00f4meg\u00f4 f\u00eetcbbn\u00fcig unb entbehrt ber fttberen \u00a9runb\u00eeage, me\u00efcbe attein bte ^bpfto\u00eeogt'e, in SSerbinbung mit ber patpotogifcben Anatomie, geben fann, beren D\u00eeefu\u00eetate aber um fo rorftcbttger benu^t merben m\u00fcffen, a\u00ef\u00f4 bte rermic\u00efe\u00eften ^3roceffe be\u00f4 \u00a9eifte\u00f4 bie S\u00efufftnbung ber richtigen 3)h'tte\u00ef* g\u00eft'eber erfcbmeren, me\u00efcbe rneijt nicpt einzeln ber 2\u00efna\u00efpfe ju \u00a9ebote ftehen, fonbern in befh'mmten \u00a9ombtnattonen, me\u00efcbe burcb i\u00ffre Verfettung ber trennung ihrer etnje\u00efnen Elemente bte grrpten \u00a9cbmierigfeiten in ben 2\u00dfeg \u00efegen*\nVon ber 3erfp\u00efitterung be\u00f4 \u00a9etf\u00eee\u00f4 in eine @umme einzelner Kr\u00e4fte, mie fte \u00a9 a \u00ef\u00ef aufgej\u00eee\u00ef\u00eft hat, hat Gtaru\u00f4 einen mefent\u00efitben @tbri\u00fc $ur \u00a9inbeit berfe\u00efben pr\u00fccfgetban, tnbem er brei grope \u00a9ruppen aufjtet\u00efte; ba ft\u00e7b au^ hiermit, mie mir fahen, menig gemtnnen \u00efapt, fo bat \u00a3agen, um jener \u00a9tnheit be\u00f4 \u00a9etf\u00eee\u00f4 mieber t'hr 9\u00eeecht ju geben, auf anberem S\u00dfege rerfudjt, eine \u00a9rf\u00efarung be\u00f4 Verha\u00eftniffe\u00f4 gmifc^en @cbabe\u00efform unb geijitger \u00a9onftitution aufjuf\u00eeetfen, ^u beren Veurthei\u00efung mtr je#t \u00fcber^ gehen, ohne auf bie SD\u00eeeffungen, bie \u00a9aru\u00f4 angefteftt pat, ein^ugehcn,","page":505},{"file":"p0506.txt","language":"de","ocr_de":"506\tTemperament.\nmet! mtr fanbett, ba\u00c7 bout theorettfchen \u00a9tanbpunft au\u00f4 m'<ht\u00f4 bamtt ge* monnen merben fann.\n\u00a9a e\u00f4 un\u00f4 pter mcpt $u\u00eeommt, eine $rtttf jener S\u00efbthet\u00eeung pfpcho\u00eeo* gtfcper Unterfucpungen $u geben, fonbern mtr bte $auptf\u00e2$e berfelben per* i)orju^eben, metcpe a\u00ee\u00f4 \u00a9runbfagc einer neuen (Erantoffopte ge\u00eeten, fo mtrb e\u00f4 aucp pter mteber uotpig, btefe einzeln ju ana\u00eepftren.\nI.\t\u00a9er forper\u00eftcpen 25t\u00efbung muf\u00ee \u00fcberhaupt etma\u00f4 5fttafoge\u00f4 tnt ^fpcptfcpen entfprecpen, unb ba ba\u00f4 ^nocpenger\u00fcft, bte \u00a9runbtage ber ganzen 9%ftognontte, be\u00f4 ganzen ipabttu\u00f4 be\u00f4 \u00eftfenfcpen, ba\u00f4 Confiante berfelben tf\u00ee, fo muf? aucp beut \u00a9cp\u00e4betbau ba\u00f4jentge tm ^pfpcptfcpen entfprecpen, ma\u00f4 btefem feinen bejlanbtgen, ftcp ftet\u00f4 gteicp b\u00eeetbenben, bon ber SBtttf\u00fcr unb ber S\u00efu\u00f4bt\u00eebung ber (\u00e9eif\u00eee\u00f4fr\u00e2fte unabh\u00e4ngigen (Eparafter \u00f4er\u00efetjt, unb ba\u00f4 tp bte 51 rt, ba\u00f4 5^aturetC e\u00fbte\u00f4 9D?enfcpen 1).\nII.\t\u00a9te \u00aerofe be\u00f4 \u00a9cp\u00e2be\u00ef\u00f4 ftept tm S\u00efttgemetnen in harmonie mit ber nat\u00fcrlichen Slu\u00f4bilbung\u00f4f\u00eeufe f\u00e4mmtlicper \u00a9eelenfr\u00e4fte be\u00f4 ^nbibtbuunt\u00f4, bet melcpent Serp\u00e4ltnifl e\u00f4 aber auf ba\u00f4 be\u00f4 \u00a9epirntpeil\u00f4 be\u00f4 \u00a9cp\u00e2bel\u00f4 jum <55epc^t\u00f4t^eit anfommt, unb btefe\u00f4 mtrb fomopl burcp bte S\u00e4nge al\u00f4 burcp bte \u00e9reite, unb borj\u00fcglt'cp burcp bte ^)\u00f4be befHmmt.\nIII.\tba\u00f4 gep\u00f6rtge SSer^\u00e2\u00eetm'p $um \u00aeeftcpt\u00f4tpetl gegeben, fo ftetgt bte \u00abBott\u00eeommenheit unb \u00a9cp\u00f4npeit etne\u00f4 \u00a9cp\u00e2bel\u00f4, je mepr bte ^roftlform be\u00f4 \u00fcber ber \u00a9runbltnte 2) bef\u00eenblicpen \u00a9cp\u00e2beltpetl\u00f4 ftcp einem ^)a\u00efbfret\u00f4 n\u00e4hert, unb berjentge \u00a9cp\u00e2bel t'fl ber fcponj\u00eee, bet meinem btefer \u00a9cp\u00e2bel* tpeil einen regelm\u00e4\u00dfigen \u00a3albfret\u00f4 bilbet. (Ein folcper \u00a9cp\u00e2bel ift ba\u00f4 \u00a9pntbol be\u00f4 parmontfcpen \u00a9ietcpma\u00dfe\u00f6 aller nat\u00fcrlichen Dichtungen unb Detgungen.\nIV.\tAbmetcpungen \u00bboc btefer regelm\u00e4\u00dfigem (M\u00e9fiait beuten auf eine pfpchtfche (Einfeitigfett, unb bte micptigjten Slbmetcpungen ftnb bte, bet benen eine ober jmet ber bret \u00a9tmenftonen, S\u00e4nge, 33reite ober \u00a3>\u00f6pe, borfcplagen ; btefe (Einfeitigfett trifft aber nicpt einzelne \u00a9eelenfr\u00e4fte, fonbern bte ganje \u00a9efammteigentp\u00fcmltcpfett (Daturett, \u00a9tnne\u00f4art) ber \u00a9eele.\nV.\t\u00a9te borherrfcpenbe S\u00e4nge be\u00f4 \u00a9cp\u00e2bel\u00f4 br\u00fcc\u00eft ein \u00a9treben nacp\n1)\ta. a. O. \u00a9.80.\n2)\tAnmerf. \u00a3agen bat in b. a. \u00a9cbrfft eine febr ftnnreiche jWetpobe an* gegeben, bte \u00a9cp\u00e2bel ju meffen, tnbem er ftch auf ber (Sbene ber basis cranii unb be\u00f4 ffetnen |)trnjette\u00f4, metcpe auf en buref eine Stnte angegeben totrb, bte bon ber glabella au\u00f4gebenb, \u00fcber bte betben Augenbrauen, unb bte b\u00f6cbfte SBotbung tn ber \u00abWitte ber \u00a9cbt\u00e4febetnfcbubbe na^ hinten jufamment\u00e4uft, einen Sogen fenfretbt pepenb b\u00e9n\u00eet, 'melcber ben \u00e4uferen (Hontouren be\u00f4 \u00a9cp\u00e2be\u00ee\u00f4 tm profit folgt. Son ber \u00abWitte ber Stnte au\u00f4, metcpe bte fm\u00eefte ber porijonta\u00eeen (Sbene begrenzt, bie im Snnern bem hinteren Wanb be\u00f4 \u00a3\u00fcrfenfatte(\u00f4 entfpricpt, mirb ber Au\u00f4gang\u00f4punft ber \u00abWeffung genommen unb bon ba au\u00f4 bef\u00eeimmt, mie mett ftcb bie ba\u00f4 \u00abprofit im \u00a9djattenrif gteitpfam begren^enbe Sogentinie einem ^atbfrei\u00f4 n\u00e4hert ober nicht. Auf bte \u00a9eutung ber SogenKtnte at\u00f4 be\u00f4 Abfcpnitte\u00f4 etne\u00f4 Streifet, ben bte Watur tenbirt habe, aber ni<bt bottenben fonnte, fo mie auch bie \u00a9eutung ber ganzen ftorm be\u00f4 Werbenfpftem\u00f4, a\u00ee\u00f4 etne\u00f4 au\u00f4 einer nufartigen ^abfe\u00ee berborgebrofpenen Saume\u00f4, auf eine^bee, bei metcper ber \u00abWenfcp erf\u00ee auf ben \u00abopf gefte\u00fct merben muf, um fte ftcp mtr anfcbauticb $u machen, brauchen mir hir nicht einjugepen, met! fte meiter auf bie cranioffobifcpen Folgerungen feinen \u00a9tnfluf pat, unb um fo meniger, at\u00f4 'mir nitpt glauben, baf |>agen bamit \u00fcberhaupt etma\u00f4 pabe mirfticp erft\u00e4ren motten; benn mtr geminnen bamit ntdbt\u00f4 meiter at\u00f4 einSitb, unb ba mtr au\u00f4 ber \u00a9ntmtcflung\u00f6gefcptcpte miffen, baf ein fotcbe\u00f6 ^erbormacpfen be\u00f4 W\u00fcclenmarf\u00f4 au\u00f4 bem \u00a9eptrn unb ber peripbe-rifcpen Werben, au\u00f4 ben (Eentratorganen burcpau\u00f4 nicpt ftattf\u00eenbet, nocp ba$u etn fatfcpe\u00f6.","page":506},{"file":"p0507.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\t507\nBer\u00e4nberung (eut \u00a3eben f\u00fcr bie 3ukunft) aus, bie rorperrfcpenbe Breite beS \u00a9cb\u00e4belS fpmboliffrt baS Hinhalten bet jebem \u00a9cprttt vorw\u00e4rts \u00abnb baS \u00a9ewonnene ju verarbeiten, wobei ein f^efi^alten am Vergangenen befonberS Servortritt. Tie vorSerrffbenbe \u00a3\u00f6be beS @cb\u00e4belS c^arafteriflrt bie gr\u00f6\u00dfere \u00e9nergie mit ^ef^atten an bem \u00a9egebenen, ein fo\u00efc^er Bienffb iff fur bie \u00a9egenwart geraffen.\nad I. (\u00a3\u00a3e wir an bie Beurteilung beS \u00a9ewinnS gehen, welker aus biefen 3*^\u00ab fur eine \u00bbneue (\u00fcraniofkopie\u00ab entfpringen kann, iff eS vor Ment n\u00f6tig, \u00a3ier einige 2Borte \u00fcber eine UnterfuchungSmethobe \u00fcberhaupt ju verlieren, welche \u00a9ft mehr beffochen als \u00fcberzeugt bat/ eine Bietobe, bie von mannen Baturphilofophen huuptf\u00e4cblich befolgt w\u00fcrbe nnb burch baS \u00bb\u00a9eiffreicbe\u00ab ihrer 3<feerungen gar manchmal ben \u00a9eiff ganzer Sa\u00ffrbun\u00ab berte in ^effeln gefcpTagen unb von jeher gr\u00fcnblicben ^orfcpung abgebalten bat, baburch, ba\u00df man ein fch\u00f6neS Bilb f\u00fcr ein unbekanntes \u00e4\u00dfefen nahm, unb an ber 3Uuffon feffhielt, bamit ber (\u00a3rtenntni\u00df \u00ab\u00fcber gekommen zu fein, w\u00e4brenb fttb bloS S^ter einem fr\u00f6nen \u00a9ewanb baS Bekenntnis ber Unwiffenbeit verbarg\u00ab Tiefe ganze, f\u00fcr bie Baturwiffenffhaften \u00fcberhaupt b\u00f6cbft gef\u00e4hrliche Biethobe bafirt auf bem \u00a9cblu\u00df ad analogiam. deines* wcgS fott bamit gefagt fein, ba\u00df uns bie Mfffnbung ber Analoga in ber Batur, ba\u00df uns bie Begleichung beS Sehnlichen in ben verriebenen (\u00a3r* fcpeinungen nicht wefentlic^e Tienne leiffen k\u00f6nne, it m\u00fc\u00dfte bas frucbt* bringenbe \u00a9tubium ber vergleicpenben Snatomie, ja eines gro\u00dfen TbeilS unferer \u00a9cperimentalphpffologie mit ihrer reichen Ausbeute, welche fte uns geliefert bat, ganz verkennen, allein wie mit vielen anberen von 3ugenb auf mit unS verwacbfenen Begriffen, fo gebt es auch Saufe mit bem Be* griff ber Analogie, um ben ff cp gar oft ein tr\u00fcber Bebel unklarer Bor* Teilungen gelagert bat, welker jene ffh\u00e4bliche, eben bezeichnte, Beben* Wirkung auf bie Unterfucbung pervorjurufen nicht verfehlt bat.\nfolgen wir ber Bominalbepnition btefeS Begriffs, fo foil bamit bezeichnet werben, ba\u00df ein Ting avaloyov beS Snberen beftaffen iff, b. h* nicht ber \u00e4u\u00dferen ^orm nach t1*1 Qloicb, fonbern bem SO\u00dfefen, ben \u00a9efe^en nach, aus welchen bie $orm beS \u00a9tnen ober beS Snbern Servorgebt. Hlar iff: ba\u00df ganz gleiche \u00e4u\u00dfere formen als folgen ganz \u00a9erftiebener SBir* kungen Semr\u00dferufen werben k\u00f6nnen, wie bie (^emie in ben ifomorphen K\u00f6rpern vielfache Beifpiele liefert. Tiefe Wirkungen ffnb abh\u00e4ngig von \u00a9efe#en, welche in bie Biaterie gelegt ffnb. 3ebeS \u00a9efe$ beruht auf einer Bebingung, unb jebe Bebingung fe$t zwei \u00a9lieber voraus, welche Z\u00ab einanber in einem Berb\u00e4ltni\u00df ff eben. Bun k\u00f6nnen gl ei tye Berh\u00e4ltniffe nur zmiften qualitativ gleichen \u00a9liebem auftreten, zmifcpen qualitativ verriebenen aber nur infofern, als ihre Quantit\u00e4ten gemeffen werben k\u00f6nnen, wobei jebocb ffets nur bie Berh\u00e4ltniffe ber Quantit\u00e4ten, nicht her Qualit\u00e4ten eine \u00a9leicbfe^ung zulaffen.\n\u00a3at man bemnach jwei Befultate vor ffch, welche ihrem \u00e4u\u00dfern Sn* fd;ein nach gleich ffnb, fo kann man fie nur bann als analoge betrachten, wenn t'bre BebingungSgleichung biefelbe iff, vorauSgefefct, ba\u00df ffe qualitativ gleich ffnb, ober ba\u00df thre Quantit\u00e4ten gemeffen werben unb beren Ber-h\u00e4ltni\u00df eine \u00a9leichung zul\u00e4\u00dft.\n$ennt man nur bie Bebingungen unb baS Befultat ber einen \u00a9r\u00f6\u00dfe, unb baS Befultat ber anberen, fo wirb man aus jenen nie auf bie gleichen bei biefem flie\u00dfen, nie alfo von vornherein eine Analogie z^ffbe\u00ab bem Bekannten unb feinen Bebingungen mit Unbekanntem auf\u00dfetlen k\u00f6nnen.","page":507},{"file":"p0508.txt","language":"de","ocr_de":"508\tTemperament\nE$ b\u00fcrfte faurn n\u00f6thig fcfjeinen, fotche Elementarf\u00e4fce ber \u00a3ogif \u00abnb sD?athematif gu erm\u00e4hnen , f\u00e4hen wir nicht fo ^auftg gegen biefelben oer* flogen unb gwar rnetp nicht au\u00f6 Unfenntnip berfelben, al$ oielmehr be\u00e9* halb, weil man gewiffe begriffe wiflf\u00fcrlich erweitert, ohne bie \u00a9rengen biefer Erweiterung Sinberen ober pch felbff ftar gu machen, woburch atfo nothwenbig entweber Biipoerp\u00e4nbniffe ober \u00a9elbftt\u00e4ufchungen oeranlapt werben, wet^e ohne Df\u00ee\u00fcc\u00efpchtsSnahme auf eine fotcpe Erweiterung bes? Begriffe beffen urfpr\u00fcngliche Begegnung mipbraucpen, um mit bem erpen gehlphritt ben Anfang gu einer unberechenbaren D\u00eeei^e oon \u00a3rugfcht\u00fcffen gu machen.\n2Benn atfo \u00a3agen oon oorntyerein eine Analogie gwifchen pfpchifcher Ortung unb leiblicher Gilbung poputirt, fo t)at er bagu fein 9?echt, benn beibe ftnb qualitativ oerfcpieben, unb bie quantitativen Berh\u00e4ltniffe bes? leiblichen, welche noch bepimmt werben tonnen, taffen feinen \u00a9chlup gu auf bie qualitativ oerphiebenen \u00dcXuautit\u00e4t^verh\u00e4ttniffe bes? ^fpchifchen, ba f\u00fcr teuere fein Biaap aufgepeUt werben fann, ober wenigpens? bis? je$t noch nicht aufgejtetlt worben ip, unb man w\u00fcrbe ebenfo gut oon oorntjerein berechtigt fein, bie geringe Bntenpt\u00e4t bes? \u00a9eiftes? mit gro\u00dfer 2\u00c4affenan* p\u00e4ufung gu para\u00fcelifiren als? umgefehrt. \u00a9o tonnte biefes? ^opulat alfo blos? burcp einen \u00a9chlup a posteriori unb nicht aus? einem a priori feine Berechtigung pnben. 3\u00ab biefern flatte b\u00fcrfte aber auch nicht Eine guwtber* taufenbe Erfahrung gemacht werben tonnen, benn ber \u00a9\u00e4pu? nach ber Analogie fann eben nur baburch irgenbwie eine \u00a9iltigfeit befommen, bap er bureaus? feine 2lus?nahme ftatuirt.\nOhne auf Bahtenoerhattniffe gu br\u00e4ngen, bie ftreng genommen gefor* bert werben tonnten, bie wir aber felbp fo wenig angeben tonnen als? \u00a3>agen, bie aber hoch mogticherweife gu \u00a9runbe liegen tonnten, m\u00fcffen mir oor Ottern pr\u00fcfen, ob es? bie gwei conpanten \u00a9r\u00f6pen wirtlich giebt, welche er miteinanber in eine Analogie fe\u00a7t. Es? ip bie\u00f6 auf ber einen \u00a9eite bas? \u00a9feiet, unb oor Ottern tytx alfo ber \u00a9ch\u00e4bel unb gweitens? \u00bbbas? Naturell\u00ab, \u00a3>agen fpricht nicht oon einem innerhalb eines? beftimmten Beitraums? \u00bbEonftantbleiben\u00ab bes? \u00a9fetets?, fonbern oon biefem als? einem Eharafteripicon bes? \u00a9fetets? fchlecpthin.\tip aber gu befannt, wie\nmannigfach w\u00e4hrenb ber gangen Entwicflung burch bas? \u00a9tabium ber Steife pinburch bis? in bie Bnoolution^periobe $min bie \u00e4uperen, oom \u00a9feiet bebingten, formen bei ein unb bemfetben \u00dcttenfchen wecpfeln, als? bap wir hier noch an bie Ber\u00e4nberungen gu erinnern brauchten, welche an ber \u00a9ch\u00e4betform, an bem Bolurn feiner H\u00f6hlung, an ben Sh'nntaben im ^t'nbe\u00f6* unb \u00a9reifenalter, an bem Berh\u00e4ttnip ber Extremit\u00e4ten gum stumpf, an bem Thorax in ber Beit ber $ubert\u00e4ts?entwicftung oor pch gehen. \u00a9ang abgefepen baoon, bap bie gange Biaffe be\u00f6 \u00a9fetets?, wie alle anbern \u00a9e* bilbe, tn einem fortwaprenben \u00ffrocep ber B\u00eeetamorphofe begriffen ip, welche nur barum weniger augenpheintich wirb, weil pe tangfamer oor pch geht unb bie ^orm baper mehr ben B\u00eeittelwerth ber Ern\u00e4hrung in gr\u00f6peren sJ)erioben barftellt, als? ba\u00e9 S\u00efefultat ber \u00a9chwanfungen berfelben innerhalb f\u00fcrgerer Beitr\u00e4ume. 2llp> geigt pch Weber in ben fleinpen Stheilen noch in ben gr\u00f6beren Umriffen bes? \u00a9fetets? jene Stabilit\u00e4t, jenes? \u00bbEonpante\u00ab, welches? ba$ eine \u00a9lieb ber Begleichung bilben foil. \u00a3>ie Ber\u00e4nberungen gehen nur tangfamer oor pch unb bas? Eingige, wa$ man fagen fbnnte, w\u00e4re, bap an gewiffe ^erioben bes? Gebens? gewiffe $ormen gefn\u00fcpft pnb, bte weniger augenf\u00e4llig in einanber \u00fcbergehen, als? bie gormenoer\u00e4nberungen an jebem anberen f\u00f4orpcrtheit.","page":508},{"file":"p0509.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\t509\nfragen mtr nun naep bent Konpanten im \u00a9eipigen, unb fepen un\u00f6 naep einer definition be\u00f6 SBorte\u00f6 \u00bb\u00e9rt\u00ab ober \u00bbNaturell\u00ab um, ba\u00f6 biefer angenommenen conftanten \u00a9r\u00f6pe im \u00a3eiblicpen analog fein fo\u00df, fo ftnbe icp in \u00a3agen\u2019\u00f6 \u00a9thrift nur ein \u00a9pnonpmum, \u00bbbie ferner ju be nenn en be \u00a9efammteigentp\u00fcm\u00eficpfeit ber \u00a9eele\u00ab, mof\u00fcr beffer 3\u00ab fe^en m\u00e4re, bie ferner 31t befinirenbe \u00a9efammteigentp\u00fcm\u00eficpfeit, benn fonp geminnen mir nur SBorte, bereu begriffe im dunfel bleiben, unb bie man bann nat\u00fcrlich mit 2l\u00dfem in Analogie fe$en fann. Un\u00f6 ift an biefer definition um fo mepr gelegen, al\u00f6 mir fie bei ber \u00a3epre 00m Temperament braunen unb oorau\u00f6fe^en muffen. \u2014\nBeobachtung be\u00f6 eignen \u00a9eipe\u00f6 unb Beobachtung beffelben an Ruberen tepren un\u00f6 un^meifelpaft, bap berfelbe in einer p\u00e4ten Bemegung, in einem emt\u2019gen $5robuciren unb D\u00eeeprobuctren oon Borpe\u00dfungen begriffen ip, melcpe balb in ber inte\u00dfectue\u00dfen \u00a9pp\u00e4re, balb in ber \u00a9pp\u00e4re be\u00f6 \u00a9epept\u00f6, balb in ber be\u00f6 \u00a9treben\u00f6 fiep \u00e4upert. Bon ber erpen Kntmicflung ber \u00a9eele an m\u00e4epp ba\u00f6 Biaterial ber Borfte\u00dfungen, bie \u00a9umme ber \u00a9ef\u00fcple, unb ba\u00f6 \u00a9treben fepmanft balb naep biefer, ba\u00efb naep jener D\u00eet'cptung.\nSOBeber ba\u00f6 Aggregat ber Borpe\u00dfungen, noep ipre Kombination bleibt ftep glet'cp, noep ber \u00a9ef\u00fcpl\u00f6fret\u00f6 bleibt in ben oerfepiebenen \u00a3eben\u00f6perioben berfelbe, noep ip e\u00f6 ber Kparafter, melcper, opnebie\u00f6 in feiner Kntmicflung unb Slu\u00f6bt'lbung einer fp\u00e4teren ^ertobe be\u00f6 \u00a3eben\u00f6 angep\u00f6rtg, bie coupante 9\u00eeicptung marfiren f\u00f6nnte, auf ber, mie auf einem \u00a9epienenmeg, a\u00dfe Tp\u00e4* tigfeiten be\u00f6 \u00a9eifte\u00f6 pinliefen. dem \u00a9eip al\u00f6 folcpem fommt fomit niept\u00f6 Konpante\u00f6 3U, feine eparafteripifepe Kigenfcpaft ift oielmepr rapiofe Be* megung unb Untmanblung feine\u00f6 3uPanbe\u00f6 balb naep biefer, balb naep jener 9\u00eeicptung , bie nt'cpt a\u00dfein im gropen \u00a9au3en al\u00f6 emt'ger BSecpfel in ber Kntmiiflung be\u00f6 menfeptiepen \u00a9eipe\u00f6 \u00fcberhaupt, fonbern an jebent ein* 3elnen 3nbioibuum m\u00e4prenb feine\u00f6 Seben\u00f6 ftep mieberfpiegelt. dem \u00a9eip al\u00f6 folcpen pnb feine \u00a9ren$en gefegt, melcpe al\u00f6 abgefcploffene Wartungen feine Bemegungen mie in einen conftanten Kpclu\u00f6 bannten; er ip unab* p\u00e4ngig oon a\u00dfem 9J?aterie\u00dfen, oermag auf baffelbe meber 3U mt'rfen, noep oon ipm eine birecte BSirfung 3U erfapren, unb ein caufale\u00f6 Berp\u00e4ttnip jmifepen ipm unb bem Setb, mie 3mifcpen bem einen unb bem anberen \u00a9top be\u00f6 f\u00f6rper\u00f6 ip unbenfbar. \u00a9leiepmopt aber fepen mir gemiffe 9\u00eeeipen oon Bemegungen in ipm para\u00dfel taufen, mit gemiffen S\u00eeetpen leibtieper Bor* gauge, diefen 3\u00abf^mmenpang aufyufaffen, bem mir ba\u00f6 B$efen ber Kau* falit\u00e4t abfpreepen muffen, ba3U eignet pep bie in biefem Bucpe meprfaep entmiefelte Tpeorie \u00a30 fje\u2019\u00f6 00m occaponaliftifcpen Berp\u00e4ttnip 3mifcpen \u00a9eip unb \u00a3eib, meteper mir pier um fo bereitmi\u00dfiger folgen, al\u00f6 pe un\u00f6 ben \u00a9ept\u00fcffet 3u bem mapren Berp\u00e4ttnip gmifepen 92ature\u00df, Temperament, KonPitution unb Kparafter gegeben pat, unb un\u00f6 3U einer 2luffaffung\u00f6meife f\u00fcprt, melcpe ben etpifepen Slnforberungen unfre\u00f6 Bemuptfein\u00f6 an eine Krfl\u00e4rung\u00f6meife be\u00f6 3ufammenpang\u00f6 3mifcpen K\u00f6rper unb \u00a9eip oo\u00dffommen entfpriept, unb ein u^meibeuttgeo Si\u00e4?t auf bie Beurtpeitung jeber Kra* nioffopie unb ^ppftognomif mirft. B$a\u00f6 in ben Slrtifetn ^npt\u2019nft unb (Beete oon \u00a3o$e meitl\u00e4upg befproepeu m\u00fcrbe, fbnnen mir, fo meit e\u00f6 f\u00fcr unfre meiteren \u00a9eptupfolgeruugen notpmenbig ip, in feinen eigenen \u00a9\u00e4^en1} 3ufammengefapt mtebergeben.\n1) Sope, a\u00dfgentetne ^atpologte 6. 62.","page":509},{"file":"p0510.txt","language":"de","ocr_de":"510\tDemperamettt\n1)\t\u00bb SSer\u00e4nberungen be$ k\u00f6rperS ftttb m'c btrecte Hrfa^en oon 33er\u00bb\u00bb \u00e4nberungen ber \u00a9eetenth\u00e4tigfeit, meber bem Auftreten ber (enteren \u00fcber* haupt, noch ber Dualit\u00e4t berfetben nach, umgefehrt oerm\u00f6gen 23er\u00e4nberungen ter \u00a9eele niemals birect als mtrfenbe. Urfache bie 23emegung ber Waffen 31t oerurfacpen.\n2)\t23etbe Lethen ton sproceffen, ber tbea\u00eee 3\u00abf\u00abnimen^ang beS \u00a9ee* lentebenS einerfeits unb ber beS mechanifchen \u00a9efcpehenS itn k\u00f6rper an* bererfettS, geben unabh\u00e4ngig ohne Eaufaloerbinbung nietbanifcber 2trt neben einanber, entsprechen ffch aber gegenfeitig nach gegriffen \u00aeefe$en.\n3)\tDie Db\u00e4tigfeit beS k\u00f6rperS unb alle \u00a3anblungen ftnb nichts* beffomeniger nicht ntecpanifche Folgen eines einmal eingeleiteten 3u9e\u00f6 oon SSer\u00e4nberungen, fonbern eS ift m\u00f6glich unb burch bie Erfahrung geboten anjunehmen, ba\u00df ber \u00a9eele Ober Fntenftt\u00e4t unb 2Bahl ber \u00c9ngriffSpunfte nach) variable kraft in ben nero\u00f6fen Eentratorganen 3U \u00a9ebote flehe, ba\u00df ihre Variationen nach gemiffen allgemeinen \u00aeefe$en ben 3uft\u00e4nben ber \u00a9eele folgen, unb oerm\u00f6ge ihrer mathematifchen \u00a9r\u00f6\u00dfenunterh'ebe baS \u00fcbrige \u00a9pffem ber f\u00f6rderlichen Dh\u00e4tigfcit fernerhin rein mechanifch in Bewegung fe$en.\n4)\tDie gesehene SluSfchlie\u00dfitng ber Eaufalbegriffe gem\u00f6hnltcher me* cpanifcher 2lrt unb bie Einf\u00fchrung ber occaftonalifftfcpett Slnficpt fo\u00df nicht eine erfl\u00e4renbe Dheorie fein, fonbern fte behauptet nur, ba\u00df ber 3ofam* menhang gmifchen K\u00f6rper unb \u00a9eiff ein anberer fei, als jener ber gegen* feitigen \u00e4\u00dfechfeltoirfung, melier nur brauchbar iff bei ber S\u00dftrfung oon \u00a9toff JU \u00a9toff.\u00ab\n\u00a9o hflben mir alfo jmif^en bem fortm\u00e4hrenb bemegten, in ftch ab* gefchloffenen, Sebeu beS\u00aetiffeS unb bem fortm\u00e4hrenben 2Bechfel f\u00f6rperlicber 3ujf\u00e4nbe eine kluft, melcpe beibe trennenb, bem \u00aeeifte auf feinem \u00a9ebiet eine freie Entmitflung ju einem perforieren inbioibue\u00dfen SBefen g\u00f6nnt unb bem K\u00f6rper bie mannichfacpffe Ver\u00e4nberung nach bem mecpanifcpen Eau* faljufammenhang feiner Dheile geffattet. \u00a9o taufen 3toet Leihen oon ^roceffen nebeneinanber, jebe mit ihren eigenen \u00a9efe\u00a3en, unb bie Ver* flechtung beiber Leihen 31t einer \u00a9efammtmirfung f\u00fcr bie \u00e4u\u00dfere Erfcpei* nung liegt nicht in bem mechanifchen caufaten 3ufammenhang beiber, fon* bern in einer pr\u00e4ffabiltrten Harmonie jmifchen ihnen, melcpe in ben ber* fcptebenen Fnbioibuen eoentuett ganj oerfchieben fein fann, aber feinem 2\u00dfechfel geiziger Vemegmtgen, feinem S\u00dfechfef ber \u00e4u\u00dferen Etnbr\u00fccfe un* termorfen, mit ber 3^0\u00ab\u00abB Groben, mit bem Dobe gel\u00f6ff ift, unb baS ganje Seben hinburch baffelbe bleibt. DiefeS oerfn\u00fcpfenbe S3anb jmifchen mechanifchen ^3roceffen unb geizigen Functionen, biefe pr\u00e4ffabilirte \u00a3ar* monte jmifchen beiben iff aber baS, maS 3un\u00e4<hff baS Naturell beffimmt. DiefeS Sftature\u00df, bem \u00a9eiffigen mie bem leiblichen gleich angeh\u00f6rig, ober oielmehr feinem angeh\u00f6rig, meif eS bie Fol\u00dfe owes \u00fcber beiben ffehenben \u00a9cfefjeS beS correfponbirenben Ablaufs beiber bisparaten Leihen iff, baS iff baS, maS a\u00dfein uns bei ben betriebenen Snbtoibuen feinem S\u00dfefen, aber nicht feiner Form nach als conffant entgegentritt.\n\u00a90 finben mir alfo auch auf bem rein getfftgen \u00a9ebiet feine conffante \u00a9r\u00f6\u00dfe, unb menn mir eine \u00a9pmboliftrung beS \u00e4\u00dfefenS beS \u00a9etffeS burch k\u00f6rperliche annehmen mo\u00dften, fo m\u00e4re eine Analogie nie jmifchen 23e* megungen ba unb Vemegungen bort ffatthaft, fo ba\u00df eine \u00e4nalogie beS fortm\u00e4hrenben \u00a9ebanfenauStaufcheS, ber 90?etamorphofe, ber \u00a9efithle unb \u00a9trebungen, ber 9\u00eeeprobuctton unb be\u00f6 2Bachfett$ ber SBorffe\u00dfungen tc.,","page":510},{"file":"p0511.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament,\t511\nnoch am erften repr\u00e4fentt'rt fein f\u00f6nnte in ben Vorg\u00e4ngen beS S\u00f6ach\u00f6thumS, ber Ern\u00e4hrung, ber\u00eftfetamorphofe, beS organifchen\u00a9toffwechfelS. Garnit unb nu't ben weiter unten baran anjufn\u00fcpfenben \u00a9ebanfen, ware oon \u00f6orn^eretn fc^on baS ^unbament ber (S^lu^fol\u00dferungen ipagenS erfch\u00fcttert, allein wir wollen wetter pr\u00fcfen, um $u feljen, was btefe \u00bb^been\u00ab f\u00fcr bie Cranio* ffopte teiften f\u00f6nnen, wenn wir jene fo fruchtbringenbe SlnfchauungSwetfe beS 3ufammenhangS jwifc^en \u00a9etfi unb K\u00f6rper aufgeben wollten.\nad II. 2)a wir Weber f\u00fcr f\u00f6rperlt'che gorrn noch f\u00fcr getf\u00eeige SluSbtl* bung ein beftimmteS $beat haben, an bem wir meffen fbnnen, wie weit ftch jene ober btefe ihm in einem gegebenen galt n\u00e4hern, ba und alte Slnija\u00eftS* punfte fehlen um $u beftimmen, was $ter ober bort harmontfet; tft (woju immer beftimmte SSertj\u00e4ltniffe beftimmter \u00a9runbwerthe noting ftnb), fo wot* len wir annehmen, wtr w\u00fcften, was unter harmonifch ju oerftehen ift, unb eS ware unjweifelhafter (\u00a3rfahrungSfa\u00a7, bafj bte \u00a9r\u00f6fe beS \u00a9clj\u00e4bels in Harmonie mit ber nat\u00fcrlichen SluSbilbungSftufe f\u00e4mmth^er \u00a9eelenfr\u00e4fte eine\u00f6 3nbtoibuuntS ftehe. Daumen wir biefeS ein, fo bringen wir bagegen um fo beftimmter auf baS confequente ^eftljalten an jener ^Behauptung, baf? ber k\u00f6rperlichen 23ilbung etwas Analoges im Pfpchtfchen entfpredjen muf (sub I.). ffy\u00ffiW unb fomatt'fch werben oon \u00a3agen als jwei abftracte begriffe gegen\u00fcbergeflettt, bie ftch fo entfprechen fotten, bafj baS Severe bas \u00f6ftere fpmboliftrt, fo gwar, bajj einer gewiffen conftanten \u00a9r\u00f6fte bort, eine gewiffe confiante tytx entfpricht. \u00a3)aS Confiante ift nach ihm baS \u00fcKaturefl 2\u00d6ift man ber Statur nicht eine SBi\u00f6f\u00fchr unb \u00a3aunenbaftigfeit etnr\u00e4umen, welche fte fonft burchauS nicht jeigt, fo wirb hoch \u00fcberall, wo btefe jwei con* ftanten \u00a9ro\u00dfen gegeben ftnb, Naturell unb \u00a9ch\u00e4bel, baS \u00a9efe\u00a3, nach web ehern jettes burch btefen fomboliftrt wirb, baS gleiche bleiben m\u00fcffen. 9?a* turett werben wir aber ben tymtn nicht abfpreeben f\u00f6nnen, fo wenig alS ben \u00a9ch\u00e4bel ben SO\u00dfirbelthieren. 33ei bt'efen mu\u00df biefeS \u00a9efe\u00a7 ber Slnalo* gie, wenn eS gelten foH, gan$ beftimmt unb beutltch burebgef\u00fchrt fein, unb wir wollen baher bie Oerglet'chenbe Anatomie hier\u00fcber um D\u00eeath fragen, unb gerabe bie f\u00fcnfte heroorheben, welche \u00a3agen oor Sittern ber\u00fccfftchtigt wif-fen wttt, n\u00e4mlich bie *8erh\u00e4ltnt'ffe jjwifchen \u00a9eftcht unb \u00a9ch\u00e4bel.\n^afargue1) hat baS SSerbtenfl, bie Proportionen ber \u00a9eftcht\u00f6l\u00e4nge unb \u00a9ch\u00e4bett\u00e4nge auf einfache mechanise \u00a9efe$e $ur\u00fcckgef\u00fchrt $u haben, welche ftch fet'neSwegS nach \u00a9ebr\u00e4uchen, nach ber Slrt, nach ben pfp* chif^en Sleu\u00dferungen ber 2$tere richten; bie ganje ^orm beS \u00a9Jabels t'ft je nach ber Haltung, nach ber \u00a9r\u00f6\u00dfe beS UnterfieferS oerfchiebert, fiets aber fo berechnet, ba\u00df baS \u00a9teichgewicht beS Kopfes m\u00f6glichft gewahrt wirb. 23ei ben SSterf\u00fc\u00dflern ift baS \u00a9eln'rn klein, ber Unterfiefer gro\u00df : barum mu\u00df btefer nach oorn lange \u00a3ebet balanctrt werben burch ein 3ur\u00fccktreten an ber \u00a9time, Erweitern beS \u00a9cf>\u00e4betS in ber \u00a9chf\u00e4fegegenb, unb SSerldn-gern nach hinten. \u00a3)t'e gleifchfreffer haben einen oorwt'egenb in ber ^Breite entwicfelten \u00a9ch\u00e4bel; ihr Naturell weicht gewt'fj fehr oon bem beS friebfer* tigen, fet'neSwegS raubgierigen SBt'berS ab, unb hoch jeigt auch fein \u00a9ch\u00e4bel bt'efelbe Sonftguration aus bemfelben mechanifchen \u00a9runb, ben \u00a9ch\u00e4bel ge= h\u00f6rig ju \u00e4quilibrtren. SBet'be beft^en ftarfe unb fernere \u00e8innlaben, kr\u00e4ftige \u00a9chl\u00e4femuSfel, unb bem fchweren \u00a9eftcht entfprechen bie ftarf auSgebt'lbe^ ten Shtochenletflen nach hinten.\n23ei ben S\u00dfieberf\u00e4uern, beren fcbwache \u00a9chl\u00e4femuSfel feine entwicfelte\nl) Th\u00e8se inaugur. Paris 1838. JpanDn>ikt\u00abbu$ itt\t33b. Hl. 2Cbtl)\u00abil. l.\n34","page":511},{"file":"p0512.txt","language":"de","ocr_de":"512\tTemperament\n\u00a9cbettelfnocbentet\u00dfe n\u00f6t^ig ma\u00df>t, flehen #interbaupt\u00f6tei\u00dfe unb \u00a9tirn^\u00f6bte immer im umgefebrten 23erb\u00e4ttni\u00df $unt gro\u00dfen \u00a9e^im unb im gleichen jum \u00a9e\u00dfct\u00df.\nSet alten ben 2\u00a7ierf\u00fc\u00dftern, metdje furje Extremit\u00e4ten ^aben, unb bie me^r friedjenb geben, mag fon\u00df ihre 2lrt fein mie \u00dfe mi\u00df, m\u00f6gen \u00dfe bie oer\u00dfbieben\u00dfen Anlagen ^aben, bei a\u00dfen biefen i\u00df ber \u00a9c\u00df\u00e4bet \u00e4bnticb ge* baut, n\u00e4mticb fo, ba\u00df bie gr\u00f6\u00dfere SD\u00eeaffe \u00a9ebirn ^tnter bie SD2ttte ber S\u00e4ngst are fa\u00dft, unb bie \u00a9egenb \u00fcber ben Foremen etngebr\u00fccft i\u00df. 2B\u00e4re bt'efe SSert^eitung ber 33\u00eeaffen anber\u00f6, ber ftopf runb, bie gr\u00f6\u00dfte $?a\u00dfe be\u00f6 \u00a9e* birn\u00f6 in ber \u00a9egenb ber Scheine, fo m\u00fcrbe t'bre \u00a9cbnautje immer gegen bie Erbe gefe\u00dfrt fein, \u00a9otcfje 2:\u00dfiere \u00dfnb bie SDtfau\u00f6, bie 3\u00eeatte, ber \u00dfftaut* murf, ba\u00f6 ^rettc\u00dfen k.\nS3ei ben Slffen merben bie \u00c4inntaben fteiner, entfprec\u00dfenb aucf> bie Set \u00dfen am \u00a9cfy\u00e4bet, unb beim \u00dfftenfc\u00dfen, melier ba\u00f6 ftetn\u00dfe \u00a9e\u00dfcbt unb ba\u00f6 gr\u00f6\u00dfte \u00a9ebirn \u00dfat, tritt bie \u00c4ugelform am rein\u00dfen beroor, meit baburcf) bie* jcnige s$ia\u00dfenoertbeitung m\u00f6gti<b mirb, mete\u00dfe ber 2tequi(ibrirung be\u00f6 \u00c4op* fe\u00f6 am g\u00fcn\u00dfig\u00dfen i\u00df; mo bei ihnen ber Unterfiefer mehr \u00dferoortritt, ba oerl\u00e4ngcrt \u00dfcb jugteicb amb ber \u00a9c\u00df\u00e4bet nach \u00dfinten. 23eim Sieger tritt bie \u00a9time jur\u00fccf, fein ftopf i\u00df mehr lang unb fc\u00dfmat. 23et\u2019m Europ\u00e4er i\u00df bie \u00c4inntabe ftein, bie \u00a9tim erhabener, ber \u00c4opf \u00df\u00f6\u00dfer unb breiter, am mei\u00dfen fugeif\u00f6rmig, bei Malaien unb Mongolen ftnb bagegen bie \u00a9c\u00dfl\u00e4fe* gegenben fc\u00dfon breiter, ba ber Unterfiefer ebenfa\u00df\u00f6 mehr entmitfett unb fernerer i\u00df.\n\u00a9o fe\u00dfen mir atfo bei oerf\u00e4\u00dfebenem Sftature\u00df ber Zi)kre gteie\u00dfe formen be\u00f6 \u00a9cb\u00e4bet\u00f6, unb bei gleichem Sftature\u00df \u00df\u00e4u\u00dfg oerfebiebene Formen, \u00dfnben bagegen einen be\u00dfimmten \u00a9runb ber Form in med;anifc\u00dfen SSer\u00df\u00e4ttni\u00dfen, melt\u00dfe mo\u00dft bie $auptfacbe bitben merben, ba o\u00dfne bie\u00f6 ibr 3m?<\u00ef nicht \u00a9pmboti\u00dfrung be\u00f6 \u00a9ei\u00dft'gen fein fann, meit \u00dfcb bie Statur bei febem T^ier einer anberen \u00a9pmbotif bebient ^aben m\u00fc\u00dfte, ma\u00f6 mo\u00dft faum anjune^men fein b\u00fcrfte. 2lucb b<*t>en wir fein Sfiec\u00dft, biefen 3mo<* ber Form f\u00fcr ben 2\u00c4enf$en a\u00dfein in Slnfprudj ju nehmen, ba i\u00dfr 3\u00abt;alt bei ihm mie bei ben gieren ber gleiche fein fo\u00df, n\u00e4mticb ba\u00f6 9tature\u00df, unb gleicher Fnbatt \u00dfcb in gleicher Form 9Ckt>i\u00df immer in ber gleiten SD\u00dfeife au\u00f6fpre^en m\u00fc\u00dfte. Die Harmonie ber SSer^\u00e4ttni\u00dfe an einem \u00a9cfy\u00e4bet mirb feine\u00f6meg\u00f6 bebingt oon ber ibeaten \u00a9cb\u00f6nbett einer 23ogenIinte, fonbern oon ber 3tue\u00e4* m\u00e4\u00dfigfeit ber SD\u00eeafenoert\u00fceitung $u einem gemt\u00dfen mee\u00dfanif^en E\u00dfect, met<be bie Form ber Euroe be\u00dfimmt, bereit 3beat nicht ber \u00e4\u00df^etifc^e 2\u00dfert\u00df ihrer \u00a9c\u00df\u00f6n\u00dfeit, fonbern ber teteotogifc^e ihrer Function t'\u00df.\nad III. 2\u00dfenn \u00a3agen gerabe ba\u00f6, ma\u00f6 er ganj bebeutung\u00f6to\u00f6 f\u00fcr bie \u00a9(^\u00e4betform auf bem \u00a9ebiete be\u00f6 ^fpt\u00dftft^en h\u00e4lt, n\u00e4mticb ben ^Bitten ber \u00a9etb\u00dfbe\u00dftmmung, ben Efiarafter at\u00f6 ba\u00f6 33ebingenbe berfetben, at\u00f6 ba\u00f6 bur\u00df) ben \u00a9c\u00df\u00e4bet \u00a9pmboti\u00dfrte nehmen mo\u00dfte (ma\u00f6 atfo me\u00dfr ein unoer* \u00e4u\u00dfertie\u00dfe\u00f6, eigent\u00fc\u00fcmlic\u00dfe\u00f6 \u00c4e\u00df^t^um be\u00f6 menfe\u00dftie\u00dfen\u00a9ei\u00dfe\u00f6 i\u00df), menn er nic^t at\u00f6 tertium comparationis ba\u00f6 9tature\u00df gem\u00e4^tt \u00fc\u00e4tte, ma\u00f6 ben gieren ebenfo gut jufommt, at\u00f6 ben \u00dfftenfdjen, bann tt\u2019e\u00dfe \u00dfc\u00df bie 23e* trae\u00dftung ber \u00a9i^\u00e4betformen auf bie be\u00f6 sIftenfct?en befe\u00dfr\u00e4nfen, bann f\u00f6nnte unter biefen etnanber mehr \u00e4\u00dfnti^en Formationen biefentge ote\u00dfet^t \u00dfer* au\u00f6gefunben merben, met^e einem gemt'\u00dfen Fbeat \u00dfc\u00df n\u00e4hert, bann lie\u00dfe \u00dfc\u00a7 etma oon einer Harmonie fprec^en, met^e bei bem Einen oo\u00dfenbeter angetro\u00dfen mirb at\u00f6 bei bem Stnbercn. 2tu\u00df> ^tcr bat \u00dfc\u00df mieber ber \u00a9c^tu\u00df na^ ber Stnatogie ger\u00e4tst, unb jmar ^auptf\u00e4c^Iic^ meit ber 33egrt\u00df be\u00f6 9\u00eea*","page":512},{"file":"p0513.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament*\t513\nture\u00dfS nip fejlgefle\u00dft \u00bbar, unb ber Sprachgebrauch fur $\u00bbei ganj \u00bberfchte* bene Tinge gleichen SluSbrucf eingef\u00fchrt hat. Man fprtp n\u00e4mlich bon pfppfcher Dlipung, unb bon einer Dichtung, tu welker tut Staunt mate* rte\u00dfe (Stoffe liegen. Stiftungen beS \u00a9et'jle\u00f6 flnb aber, eben toetl er niftS K\u00f6rperliches ifl, etwas gan$ anbereS als Stiftungen, in benen baS Severe liegt. Stiftungen beS \u00a9eifleS ftnb qualitatibe Berffiebenheiten, 9\u00eeicf)tun^ gen beS Materiellen \u00bberben burf quantitatibe Berh\u00e4ltntffe befltmmt.\nTie Stif tungen, in \u00bbeichen bie oerfftebenen f\u00fcnfte ber \u00a9f \u00e4belober* ft\u00e4fe liegen, begehen ftf auf einen gemeinffafttif en ^unft, bon bem aus bie \u00fcbrigen gemeffen \u00bberben f\u00f6nnen. $%ftfalt'ff ifl ber ^5unft, bon bem ausgegangen wirb, nt'f t gleichg\u00fcltig, g\u00fcr ben Kreis ifl eS beffen Zentrum, f\u00fcr bie Kugel ebenfo, f\u00fcr ben \u00a9f\u00e4bel ifl eS fern \u00a9fwerpunft. 3\u00ab Be$te* png auf ben lectern ifl btejentge gorm harntontff $u nennen, \u00bbeiche beu \u00a9fwerpunft beffelben gerabe \u00fcber feinen Unterfl\u00fc$ungSpunft bringt. Denn eine Harmonie in ber MaffenoerfetTung heift nichts anbereS, als baff alle 2$ette gegenfeitig \u00e4quilibrtrt ftnb. Ta wir biefe Harmonie bei ben ber fft'ebenflen Steteren, unb felbfl bei ben Menffenracen als beflehenb, als baS Bebtngenbe ber \u00a9f \u00e4belform gefunben haben, fo ergtebt ftf baraitS, baf bie BegrenjungSlinie als folfe gan$ gleichg\u00fcltig ifl, bafj ber \u00a3albfret\u2019S eben fo harmonifch fein fann als eine \u00a9\u00dfipfe :c. ; \u00fcberhaupt ifl eS ein bon ber Staturphilofophie mit \u00a9faben eingef\u00fchrtes Borurfetl, als habe eine Stute, \u00bbte j. S3, ber fret's an ftch unb unter a\u00dfen Umfl\u00e4nben, eine h\u00f6here Bcbeu* tung als febe anbere. Ter Begriff ber \u00a9f \u00f6nhett ifl relatib ; bte Slmeri* faner halten bie breit gebr\u00fccften (Schabei f\u00fcr fch\u00f6n, \u00bbte bie \u00a9finefen ben 3\u00bbergfuf an ihren grauen. \u00fcS\u00dft'r einen (Schabet, ber mit .bem \u00a9eftftstheil gufammen etn Toal bitbet, aber nicht einen Kret'S; benn biejent'gen gornten, bei benen bie Statur \u00bbbiefe Tenbenj ihn $u bt'lben\u00ab beinahe erreicht hatte, bie fugelf\u00f6rmt'gen K\u00f6pfe halten \u00bbt'r nicht f\u00fcr fch\u00f6n. 2Bt'r f\u00f6nnen jebof hfer nt'ft \u00bbeiter auf ben Begriff ber \u00a9ch\u00f6nheit etngehen, febenfa\u00dfS ifl, \u00bbenn es et\u00bbaS an ftch \u00a9f\u00f6neS \u00d6*ebt, beffen \u00a3eroorrufung ber untergeorbnefe 3mecf bei ber \u00a9f\u00f6pfung, unb \u00bbenn \u00bbt\u2019r unfern \u00a9effntacf \u00fcber ben ber Slmeri* faner unb \u00a9finefen fe$en, fo haben \u00bbir hoch feine Berechtigung anjunehmen, bap er ber abfofut richtige ifl.\nUeberhaupt bte \u00a9ch\u00f6nheit in ge\u00bbiffer fogenannter einfacher mathema* tiffer Stegelm\u00e4pigfett $u fuchen, unb ber Statur ein Beflreben auf$u$\u00bb\u00e4n* gen, ftch bt\u2019efer $u unterwerfen, b\u00fcrfte faum einer 3*it mehr angemeffen fetn, in \u00bbetcher bie Mathematif felbfl bt'efen \u00a9tanbpunft oerlaffen hat, fogenannte unregelm\u00e4ptge gt'guren oon t'hrem \u00a9ebiet auSjuff fiepen, \u00bbo fte oielmehr a\u00dfem \u00a9egebenen gleichberechtigte \u00a9efe^m\u00e4ft'gfeit jugefleht 1).\nad IV. Tie Beurteilung biefeS \u00a9a$eS ergiebt ftch tm Sl\u00dfgemeinen fch\u00f6n aus bem bisher (Er\u00f6rterten. Stur ifl $u ermahnen, bap eine Slbwet* chung \u00bbon ber St'nt'e beS \u00a3albfretfeS mit Borfflagen einer ober jwet'er T{* menflonen ntc^t \u00bbbie \u00bbiftigfle\u00ab, fonbern bie a\u00dfet'n benfbare ifl, \u00bbenn bie Kreisform \u00fcberhaupt in eine anbere \u00fcbergehen fo\u00df. 3meitenS bebarf ber Begriff pfpfiff er \u00a9infeitigfctt, ber \u00a7iev in Baufch unb Bogen genommen ifl, einer geftfle\u00dfung, um ben n\u00e4fflen \u00a9a\u00a3 gu beleuchten. Ta Jpagen feine ^Definition beS 9lature\u00dfS giebt, fo \u00bbtrb eS geflattet fein, bei ber oben gegebenen flehen $u bletben unb ju fehen, ob bon einer \u00a9infeitigfeit beS*\n^ Tiridhtct, \u00fcber bte \u00a9avfle\u00dfung ganj \u00bbUlf\u00fchrlicher Functionen bur^ Ottu hen; Tores \u00dftebertorium S3b. I.\n34*","page":513},{"file":"p0514.txt","language":"de","ocr_de":"514\tTemperament\nfetben gefprod;en werben farm. D\u00eeacp unferer 2)eftnttton tfl 9?at\u00abretC bie pr\u00e4jfabitirte \u00a9efe^m\u00e4ftgfeit zmtfcpen meepanifepen, pppftfcpen unb pfpcpt'fcpen ^roceffen- \u00a3)ie \u00aeefe$m\u00e4fugfeit fann bet jebern 3nbt'otbuum j[e nacp ben \u00a9tt'ebern, an metepen fle bie Verfettung bemirft, eine anbere fein, mtrb aber j\u00eeet\u00f4 eben f\u00fcr biefe\u00e9 bte oberfte 9?orm bletben muffen. 3^0* ftep nun bet ben Steuerungen trgenb etne\u00f6 ^nbtoibuum\u00e9 etne Slbmetcpung oon trgenb et nem beffimmten, mtflf\u00fcprttcp angenommenen 3beat, fo f\u00f6nnen wir biefe Stb* Weisung nur oon etner fehlerhaften Gmtmtcflung be\u00f6 \u00c4\u00f6rper\u00f6, ober oon et ner fehlerhaften (\u00efntmic\u00eftung be\u00f6 @et'j?e\u00e4 abletten, nie aber oon etner fehler* haften Verfettung zwnfcpett bet'ben, bte ja bem Vegrtff be\u00f6 ^ature\u00f6\u00e4 jur ^olge immer gefe^m\u00e4fig tft (\u00a38 fcpet'nt alfo hier eine Vermengung ber Vegrtffe oon \u00e8parafter unb 3nbioibuattt\u00e4t ftattgefunben zu haben.\nad V. \u00a3)tefer \u00a9a#, metier at$ eigentliche \u00a9eptuffotgerung au\u00f6 aften oorhergehenben z\u00ab betrauten m\u00e4re, enth\u00e4lt etne S\u00eeetpe naturppitofoppifeper Stnficpten, beren metapppftfepe Vegr\u00fcnbung ferner fatten b\u00fcrfte. Grifft auep mit bem Vormtegen ber einen ober attbern 2)tmenfton erfahrungsgem\u00e4\u00df biefe ober jene pfpepifipe $efammteigentp\u00fcmlicpfett jufammen, fo haben mir burch bie in biefem \u00a9a$ auSgefprocpenen Deutungen ber \u00a3)imenftonen fei* nen meitern \u00a9ept\u00fcffet zur Stufftnbung eines \u00aermtbeS gefnnben, aus bem etn beffimmter pfpeptfeper Inhalt mit btefer ober jener befh'mmten pppftfepen $orm zufammenp\u00e4ngen fott. \u00a9o\u00efcpe StuSbr\u00fccfe, mie bte \u00bbS\u00e4nge bezeichnet bte einfaepffe ftorm ber Vemegung im 9\u00eeaum fepteeptpin\u00ab, als g\u00e4be eS im unbegr\u00e4njten 9\u00eeaitm etne S\u00e4nge unb Vret'te, ober \u00bbbte Vret'te ift etn \u00a3>em* rnenbeS f\u00fcr bie S\u00e4nge\u00ab, ats h\u00e4tte bte Vret\u2019te nt'cpt baffetbe S^ec^t breit zu fein, ats bte S\u00e4nge fang, f\u00f6nnen nicht als mt'rftt'cpe (\u00fctrff\u00e4rungen benu^t mer* ben, unb mir entheben uns einer mettereit Unterfucpung berfetben, metepe meitt\u00e4uftge metapppftfepe Vorbemerfungett z\u00ab ihrcr gr\u00fcnbtupen St'berle* gung beb\u00fcrften.\n^et\u2019ne oon btefen brei Unterfucpungen \u00fcber bie Vebeutung ber \u00a9cp\u00e4bet* form als eines StuSbrudS pfpcpt'fcper Strtung pat bemnaep zu einem befriebt* genben D\u00eeefuttate gef\u00fchrt. (\u00a3s ftnb bte mancpfacpjlen Vfr'ttet oerfuept, bte oerfcpt'ebenfien 2Bege etngefeptagen morben, man pat ben \u00a9eifi gerfplittert unb feine Sttome an befh'mmte .Organe gefn\u00fcpft, man pat feine SteuferungS* formen z\u00ab bret gro\u00dfen (Gruppen zufammengebaftt, unb fte unter bie brei \u00a9cp\u00e4betmirbet oertpeitt, man pat ipn enbtiep mieber zu etner (\u00a3inpet't oer* fepmotzen, unb biefe in ber \u00a9cp\u00e4betp\u00f6pte mepr ober mentger fteper \u00e4quilt'* brt\u2019ren taffen, je naepbent bie S\u00eetcptungSttnt'en ber erfferen ftep gegen etnanber oer\u00e4nbern. 2ttan pat bte \u00a9efe\u00a7e btefer \u00a9pmboft'ftrung bes ^fpeptfepen burep ^pppftfcpeS mit h\u00fclfe ber oergfet'cpenben Stnatomie, ber patpofogifepen Stnatomie, ber (\u00efrpert'mentalpppfto\u00efogte, in ber ^ptfofoppte zu ergr\u00fcnben ge* fuept,\u2014 unb pat fte nicht gefnnben, unb man m\u00e4re oon oorneperet'n Ieicpt oer* fuept, f\u00fcr bie 9itcpttgfett ber \u00c4rantoffopie at\u00f6 etne\u00f6 ZtyiU ber ^ppftogno* mif mit Si^tenberg ben Vemet\u00f6 bart'n z\u00ab fudpen, \u00bbbaf fie tro^ t'pre\u00f4 Sfet'ze\u00f6 bet zunepmenben h\u00fctf\u00f6mittetn neben einem fo popen \u00e4lter fo fepteepte gortfepritte gemaept pabe.\u00ab\nUnterfucpungen aber abzufepnetben, nur meit fte bt\u00f6 je|t fetne 3?efultate geliefert paben, m\u00e4re etn zu oermerfenber \u00aerunbfa# ber ^aturforfepung. \u00e9rj\u00ee menu ftep bemetfen t\u00e4ft, bafj niept bte 9)?etpobe ber Unterfucpung, fon* bem bie ^ragjfettung fatfep ift, mt\u2019rb man gen\u00f6tptgt fein, ben etngefeptagenen S\u00df^g ganz Zu \u00bbcrtftffcn, unb bie Unm\u00f6gttcpfett ba\u00f6 problem zu t\u00f6fen niept in ber Unzut\u00e4fftgfcit einer 3D?etpobe, fonbern bart'n zu fuepen, baf man eine","page":514},{"file":"p0515.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\t515\n^vage geffefft ^atr auf bie eb \u00fcberhaupt fettte Sfnttoort giebt, toeif fie fefbff auf 23oraubfe$ungen geff\u00fc^t iff, treibe nicht ert'ffiren, bte fount auch feine merfft'chen, aufftnbbaren folgen haben f\u00f6nneu. \u2014\n3ebe Slranioffopt'e geht oon ber 23oraubfe$ung aub, ba\u00df trgenb eine @ette beb ^pfpehiffhen ober bt\u2019efeb \u00fcberhaupt nach offen feinen Dichtungen aub ber Slnorbnung leiblicher Organe erfennbar fei. Ueber ben Bnfammen\u00ab\u2019 ^ang eineb Organb mit ferner pfpcht\u2019ffhen function ftnb ffch bte ^^renolcgen oft to ent g ffor getoorben, haben bt\u2019efe mit feuern f\u00fcr unbebtngt gegeben er* achtet nnb ftnb baburcf) h\u00e4ufig in SBiberfpruch mit ben et^ifeften Sfnforbe* rungen beb 23eiou\u00dftfetnb an bt'e Sehre oon ber Freiheit unb Unfferbftchfett beb \u00a9et'ffeb geratl;en, ber pfpchologiffhen Srrtfmmer \u00a9all\u2019b nicht $u geben' fen, toefefjer bte einzelnen Zemente eineb \u00a9eefenoerm\u00f6genb oft an $toei Organe oerfegte, nnb bab refufttrenbe Verm\u00f6gen felbff toieber an etn britteb.\n2)te erfte ^rage iff bemnach bie, in tot'e to eit man oon Organen beb \u00a9eijteb \u00fcberhaupt fpreefen fann. SD\u00eeet'ne inbioibueffe Sfuffaffungbtoetfe bet fen tot'eberjugeben, toab \u00a3o$e bereitb mit fofeher $farheit in ben oerffhie* benen hier einfehfagenben Unterfuchungen enttotefeft hat, b\u00fcrfte ich wir am toent\u2019gffen getrauen, Ettoab S\u00dfefentficheb \u00a7unt toet'tern 33erff\u00e4nbnt\u00df betju* tragen, ba$u fann mich nur bie \u00e4\u00dfiehtigfeit btefer, nnb ber ftch baran fn\u00fcp* fenben fragen, fotote bte Aufgabe, biefem Slrtt'fef in ftch einen getot'ffen 2lb* fefffu\u00df $u geben, berechtigen.\nSeber leibliche 9J?ecbantbmub ift afb bab Organ aufetnanber tot'rfenber Grafte an^ttfehen, bereit le\u00a3te ^ofge afb (Effect ber SDaffht'ne in bte 23eob* aefffung f\u00e4llt. Sebeb Organ beb \u00a9eiffeb toare ein SJ\u00eeechanibmub materief* fer Stoffe, beren fester Effect bie Entfle\u00dfung eineb \u00a9eiffeboernt\u00f6genb toare.\n\u00a9ofcf;e Organe foffen im \u00a9eht'rn ft'egen, unb ftef; \u00e4u\u00dferlich bnreh Erhabenheiten am \u00a9ch\u00e4bef fenntft'ch machen.\nVerfolgen totr bab \u00a9pief beb 9)?echantbntub in biefen $irnorganen, fo fehen totr auch tn t\u00dfnen eine Det\u2019fje oon ^roceffen auftreten, bie nach ben \u00a9efeijen ber ^hhf^ nnb Ehemte ffch erff\u00e4ren faffen; toir fehen ben geto\u00f6hn* liehen Slbfauf ber SSer\u00e4nbernngett tn ^ofge ihrer Ern\u00e4hrung, sD?etamorphofe K., ebenfo erff\u00e4rbar toie in jebem anbern f\u00f6rperftchen Organ. Mein \u00fcber btefern Sfbfauf oon Eretgniffen innerhalb ber Materie betoegt ftch eine jtoeite Det'\u00dfe oon Erlernungen, toefche after materieffen Unterfage entbehrt, nnb ohne affen \u00a9toff, ohne r\u00e4nmft'che Sfubbret'tung, ntchtb afb ben gfeief;* zeitigen Sfbfanf mit jenen ^Bewegungen in ber SD\u00eeatert'e erfennen fa\u00dft, \u00a9fetch* jeitige\u00f6 Auftreten jtoeter Erlernungen fa\u00dft, je \u00f6fter btefeb eintrifft, um fo ftcherer auf ein 23erh\u00e4ftni\u00df jtoifchen betben flie\u00dfen, bab ftch \u00bbte bab einer SBebtngung \u00a7unt 33ebingten aubnimmt. \u00a9olche caufafe SSerh\u00e4ftniffe fe$en einen continuirfichen, innerlich sufantmenh\u00e4ngenben Verlauf gfeic^artiger \u00e9e* toegnngen ooranb, welcher mit bem 3ufammentreffen went'gffenb zweier Ur* fachen beginnt, nnb mit ber baranb refultirenben neuen Dichtung ber 33ewe* gung afb 5\u00b0^3e f\u00b0 lange fortgeht, bib er oon neuen intercurrirenben Urfa* d;en gehemmt ober mobifteirt wirb. 3^ber fofe^er phpftfaft'fch^ canfafer fammenhang fe^t bab bnreh bie Empirie gefnnbene \u00aeefe$ ooraub, ba\u00df bie 3lrt ber 23etoegung, bie mir ^raft\u00e4n\u00dfernng ber Materie nennen, immer bie* fefbe bfeibe, fo fange unb fo oft g fei che Waffen in gleicher 2Bet'fe afb Itrfachen auf et'nanber mt\u2019rfen. Die \u00dfraft\u00e4u\u00dferung l\u00e4uft alfo immer ben 2J?affenbetoegungen ber Urfacf;en paraffef.","page":515},{"file":"p0516.txt","language":"de","ocr_de":"516\tTemperament\n\u00a3\u00f6fen wir in \u00a9ebanlen bie 5haft oon ber \u00dfttaterie, fo ermatten wir fol* genbe (\u00a3ur\u00bben:\nBig. 40.\nwenn C bie ^\u00abtenftt\u00e4t ber SBirlung be\u00f6 (\u00efinen auf ba\u00f6 5lnbere, bie ^raft A auf bie SD\u00eeaterie B burd) bie (\u00a3leoation ber Q\u00fctroe \u00fcber ihre \u00a9runblinte auebr\u00fcclt. Ober auch weim A bie br\u00fcte refultirenbe ftraft auebr\u00fcdt, welche su\u00f4 bcr Qfongrueng gweter anberer an bie Materie B gebunbener Kr\u00e4fte entfpringt.\nOie \u00a9v\u00f6ffe ber (^le\u00f6ation bleibt bei gleichen Raffen unb Graften in einem wie im anbern $a\u00dfe gleich, benn bie Erfahrung bat gezeigt, baff un* ter gleichen llmfl\u00e4nben bie Straft A bie Materie B nicht einmal fo weit, ein anbere\u00f6mal nur fo weit bewegen lann.\nVerfolgt man bie Otefultate irgenb eine\u00ab? p^^ftfaltfc^en ^roceffe\u00f6 burch immer weiter gur\u00fcdgehenbe Slnalpfe feiner Urfachen, fo floffett wir jeber 3cit auf le^te Ph\u00e4nomene, welche wir nicht mehr al\u00f6 folgen weiterer Ur* fachen barfle\u00dfen lonnen, unb bie wir baher \u00a9runblr\u00e4ften gufebreiben, weil ft<b bei ihnen \u00eeein (\u00a3aufalgufammenhang mit anberen fte heroorrufenben Ur* fachen aufftnben la\u00dft. @ie erfreuten un\u00f6 nicht mehr al\u00f6 33ebingte\u00d6, fon* bern nur al\u00f6 33ebt\u2019ngenbe\u00f6 ; woher fte aber ihre bebingenbe ^raft nehmen, bleibt \u00bbolllommen unbelannt. Oiefe H\u2019raft liegt jenfeit\u00f6 ber materiellen \u00a9rangen ber \u00a9\u00fcbjlang, an ber wir ba\u00f6 Ph\u00e4nomen beobachten, unb iffc ba\u00f6 ein f\u00fcr a\u00dfe mal in fte gelegte \u00aeefe$, nachbem fte mit bt'efer ooer jener an* bern \u00a9\u00fcbftang gufammengebraebt, btefe ober jene $olge haben muff, Oie ^hbftl\tl\u00e4ngfl aufgegeben in ber \u00dfttatert\u2019e gu fuchen, warum fie gerabe\nnach biefem beflimmten \u00a9efejj ftch gegen anbere \u00bberh\u00e4lt, fte lehrt bie 9\u00d63ir* lung ber \u00a9efe^e, finbet, baff fte an berfelben SD\u00eeaterte immer btefelben bl et ben,, unb opertrt fo ftcher mit conflanten \u00a9r\u00f6fjen, um ben 3afammenhang a\u00dfe\u00f6 ^ttaterie\u00dfen gu erfahren.\n@o feiert wir un\u00f6 \u00fcber bie (\u00a3rforfcf)ung ber lebten \u00a9r\u00fcnbe hmtt>eg, \u00bbergegenw\u00e4rtigen un\u00f6 nur ben 3ufammenhang ber weiteren Urfachen unb reftgntren auf bie 2lufftnbung jener. Oiefe O\u00eeeftgnation wirb aber flet\u00f6 bort geftbrt werben, wo un\u00f6 immer oon neuem folche unoermittelte \u00a9runb* Ph\u00e4nomene bewu\u00dft werben, unb eine Summe ber f\u00fcr utt\u00f6 wichtigen (\u00a3x> fahrungen ftd; baran In\u00fcpfen. (\u00a3in folc^e\u00f6 \u00a9runbph\u00e4nomen ifl ber 3^ fammenhaug gwtfchen 2eib uttb \u00a9eele, unb unfer SG\u00dfiffett wirb baritt nie wei* ter gehen, al\u00f6 ba\u00f6 oon jebem anberen phpftfalifchett \u00a9runbph\u00e4nomen.\n23on einer Theorie, wie ber \u00a9eifl e\u00f6 anfange, bie Materie be\u00f6 St\u00f6rper\u00f6 in Bewegung gu fe|en ober umgelehrt, lann baher hier fo toent'g wie bort bie Otebe fein, fonbern e\u00f6 lann nur unterfu<ht werben, wte erfahrung\u00f6ge* m\u00e4fj beibe Leihen oon ^3roceffen neben einanber ablaufen, unb an welchen (\u00a3oinctbengpunlten neue S\u00dftrlungen eintreten.\nlieber bem oorigen (\u00a3ur\u00bbenfpflem fehen wir alfo eine gweite, welche bie ^Bewegungen be\u00f6 \u00a9eifle\u00f6 oorfle\u00dfe.\nOie \u00a9ubjlang be\u00f6 St\u00f6rper\u00f6 bewegt ftch immer confiant proportional be*","page":516},{"file":"p0517.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament.\t517\n3nten\u00dft\u00e4t ber Grafte, betten fie unterworfen t\u00df, unb ben ^Bewegungen ber Waffen folgen con\u00dfant bie Straftmomcnte nacp unab\u00e4nberttcpen \u00a9efeigen im gleichen SSerp\u00e4ltni\u00df. 2)ie Gturoe b (gig. 41.) fepen wir aber einmal parat*\nSig. 41.\nU \u00a9rift\nftraft\nOJJaterit\ntel gepen bem anbern \u00a9umnfp\u00dfem in a, ein anbere\u00f6 mal (bet \u00df) tfl bte gnten\u00dft\u00e4t (begetcpnet burcp bte \u00a9teoation non ber \u00a9runbtint'e) geringer at\u00ab? bie ber anberen. \u00a9in britte\u00f6 mat geigt fte eine gnten\u00dft\u00e4t \u00bbon popcm Sertp in y, w\u00e4prenb a \u00dfcp niept \u00fcber bte \u00a9runbltnte ergebt, Grnblt'cp ftet'gt bte (\u00a3um b (in 8), w\u00e4prenb bte Gturoen a \u00dfnfen. 2)er erfle Slbfepnitt ber QTuroe a pat gu ber Sln\u00dfcpt gef\u00fchrt, at\u00f6 be\u00df\u00e4nbe gwtfcpen K\u00f6rper unb \u00a9etfl berfetbe 3ufammen^an\u00d6 wie gwtfcpen ftraft unb 9J2aterie, ber leigte 8 t>at btefen \u00a9tauben fofort wteber erfdt>\u00e4ttert, unb bagu gef\u00fchrt, \u00a9et'\u00df unb ftcr* per gang oon et'nanber gu trennen, unb f\u00fcr oottfommen unabh\u00e4ngig oon ein* anber gu galten. 3wifcpen biefen beiben Extremen liegen bte (\u00a3uroen*2tb* fepnitte \u00dfy, bte einigerma\u00dfen ben Giuroen a correfponbiren, hoch nicht oott* tommen, unb btefe haben oermutpen taffen, ba\u00df eine Secpfetwirfung gwt* fchen betben befiehl, bte jeboep anberen \u00a9efe^en fotgt, at\u00f6benen, wetepe gwt* fepen Shaft unb 3D?aterte in einem compticirten ppp\u00dffattfcpen ^roce\u00df ftep get tenb maepen. \u00aea alte SBeobaeptungen rieptig \u00dfnb, bte er\u00dfe unb te|te \u00dfep gerabegu wibetfpreepen, wenn man ftep ben Vorgang rein ppp\u00dffatifep b\u00e4epte, fo bteibt feine anbere Stnnapme, al$ bie, ba\u00df ber 3ufammenpang gwtftpen beiben ein anberer i\u00df aU pier; 2o$e nennt ipn ben occaftonati\u00dfifepen, wetter ftep auf fotgenbe Seife grapptfep bar\u00dfetten l\u00e4\u00dft. 2)er (\u00a3rft\u00e4rung nt\u00fcf* fen wir noep fotgenbe (\u00a3rfaprung\u00f6f\u00e4\u00a7e oorau\u00f6feptefen :\n1)\t\u00a9ewi\u00dfe get\u00dfige 3u\u00df\u00e4nbe unb gewt\u00dfe f\u00f6rpertiepe 3\u00ab\u00df\u00e4nbe rufen bet tprem gteiepgettigen Auftreten gewiffe Effecte peroor, wobei nt'epts wet* ter n\u00f6tpig i\u00df, at\u00f6 ba\u00df \u00dfe betbe eben nur gtetepgeitig gegeben \u00dfnb, opue ba\u00df ein weiterer caufater 3afammenpang aufgefunben werben fann.\n2)\t\u00abBetbe \u00dcletpen oon 3\u00ab\u00df\u00e4nben f\u00f6wten weepfetn, bie f\u00f6rpertiepen in gotge meepanifeper SSer\u00e4nberungen, bte gei\u00dft'gen tu gotge rein get\u00dfiger ^Jroce\u00dfe-, betbe \u00dc\u00eeeipen oen 3\u00ab\u00df\u00e4nben paben an \u00df<p niept\u00f6 mit cinanber gu fepa\u00dfen.\n3)\t3* ttaepbem ber eine ober anbere 3u\u00dfanb \u00dfep \u00e4nbert, fann \u00dfcp ber \u00a9\u00dfect anbern.\n4)\t\u00a93 i\u00df jeboep niept n\u00f6tpig, ba\u00df, wenn \u00dfcp ber f\u00f6rpertiepe 3\u00ab\u00dfanb in gewiffen \u00a9r\u00e4ngen \u00e4nbert, \u00dfcp bie gei\u00dft'gen 3u\u00df\u00e4nbe auep, unb gwar proportional, \u00e4nbern; e\u00f6 fann ftep baper auep ber te$te Effect niept \u00e4nbern.\n5)\t(\u00a3\u00f6 i\u00df niept n\u00f6tpig, ba\u00df, wenn \u00dfep ber gei\u00dfige 3\u00ab\u00dfanb \u00e4nbert, ber f\u00f6rpertiepe \u00dfep proportional auep \u00e4nbere ; ber (\u00a3\u00dfect fann baper auep in bte* fern gatte berfetbe bleiben, ober ein anberer werben.\n6)\t(\u00a3$ giebt g\u00e4lte, in benen ber Sitte frei i\u00df, aber unoerm\u00f6genb einen gewottten \u00a9feet au\u00f6guf\u00fcpren.","page":517},{"file":"p0518.txt","language":"de","ocr_de":"518\tTemperament\n7)\t(\u00a3$ g\u00ee'ebt ^\u00e4\u00dfe, tn benen ettt 3uftanb be\u00f4 $\u00f6rper\u00f6 auf bert be\u00f4 \u00a9et j\u00efe\u00f4 nicht mehr tnfluirt, to\u00e4brenb er e\u00f4 fonfi geffjan ju haben f^etttf. 2leu* fere Stnbr\u00fccfe unb getotjfe #anb\u00eeungen ftnb oft nur bet getotffen 3\u00abf^\u00f6nben be\u00f4 \u00a9eif\u00efe\u00f4 m\u00f6glich-\n8)\t(5$ giebt ^\u00e4\u00dfe, in betten betbe 3u\u00df<*nbe nur fc^etnbar auf etnanber totrfen.\n9)\t(\u00a3\u00f6 gtebt ^\u00e4\u00dfe, tn benen getfitge 3\u00abj^\u00e4nbe auf f\u00f6rderliche inf\u00efutren, toa\u00f4 bte S\u00efnnahme einer oariabten Straft tn ben Qfentratorganen rechtfertigen fann.\nmg. 42.\n\u00a3)ie Stuten a \u2014 (p feien trgenb toefche 3uft\u00e4nbe be\u00f4 K\u00f6rpers, bte Sinten a \u2014 r feten trgenb toefche 3\u00abjl\u00f6ni)e ^ \u00a9eif\u00eee\u00f4. 2fn a\u00dfen ben f\u00fcnften, too betbe ftch fchnetben, entfiele ein Effect, 2)a nun na\u00df) bent 4ten (\u00a3rfahrung\u00f4fa\u00a7 ber Effect b\u00efetben fann, toa^renb ber 3\u00ab^nb be\u00f4 \u00a9etfte\u00f4 unb ^orper\u00f4 ftch \u00e4nbert, fo liegt berfe\u00efbe Effect auf oerfchtebenen 25ur<h'-fchnttt\u00f4punften ber geraben Sinten. \u00a3)tefe 2)ur<bfcbnttt\u00f4punfte unter et'nam ber oerbunben bt'\u00efbert eine (\u00a3uroe, toe\u00efche mit ber Gturoe febe\u00f4 anberen (\u00a3f; fecte\u00f4 $u einem gleiten \u00a9Aftern geh\u00f6rt, toet\u00ef ba\u00f4 einmal feftgejfe\u00dfte Verh\u00e4lt* nif? jtoifchen K\u00f6rper unb \u00a9etff nicht toifLttyvUfy, fonbern gefe\u00a7ftch ift (got* je\u2019\u00f4 pr\u00e4ftabifirte Harmonie). \u00a3)t\u2019e $orm ber GTuroen, bte mir gezogen $a* ben, ift \u00bbinf\u00c2\u00ffrh'ch, tocif bte Sinten a\u2014 r alte m\u00f6glichen ^uft\u00e4nbe1) be\u00f4 \u00a9eif\u00eee\u00f4, unb a \u2014 (p a\u00dfe m\u00f6glichen be\u00f4 $\u00f6rper\u00f6 repr\u00e4fenttren. 2)em Erfahrung \u00f4fa\u00a3 6 ju Siebe mu\u00dften totr (\u00a3uroen to\u00e4l\u00dfen, toelche einzelne St* men be\u00f4 Horper^uftanbe\u00f4 \u00a7u Stfamptoten ($. 23. (\u00a3uroe ^4) unb anbere, toelche Sinten getjHger 3uff\u00e2nbe ju Slfhmptoten fmben ($. S3, (\u00a3uroe E).\nT) Wlit bem Sorte \u00bb\u00dfuftanb\u00ab fei gan$ allgemein trgenb eine geiftige \u00eeh^tigleit bezeichnet, mag fte nun eine ganz momentane ober fange 3eit anbauernbe fein.","page":518},{"file":"p0519.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\t519\n$er \u00a9rfaprung\u00f4fa^ 9?r. 7 beffimmt un\u00e9 enbticp, aucp gefcptoffene \u00a9ur-\u00bben anguncpmen.\n2)te S\u00c8ecpfetmirfung gmtfcpen K\u00f6rper unb \u00a9eiff tagt ffcp nun tnt Spe-cietlen fotgcnbermagen barffetten.\n\u00fcttit oottfomniener ^ret'^et't fomten bie 3uffanbe be\u00f4 \u00a9etffc\u00f4 (a \u2014 r) tn etnanber \u00fcbergeben, unb gmar burcp eine bent \u00a9eiff inmopnenbe traft, treize mtr an ftc^ unenbttcp nennen b\u00fcrfen.\n\u00a3)te 3\u00ab#nn^e be\u00f4 t\u00f6rper\u00f6 fonnen ebenfatt\u00f4 gmtfcpen a unb cp unberechenbar oft mecpfetn, fte ffnb aber bebingt burcp bte ntecpant'fcpe SBirfung non \u00e9toff auf Stoff.\n\u00a9rffer galt : 2)er 3uffanb be\u00f4 t\u00f4rper\u00f4 fei \u00f4, ber 3uffanb be\u00f4 \u00a9etffe\u00f4 fet tn bemfetben Moment f. $ener bringe btefem etne \u00a9ombtnatton non Stnff\u00f6gen entgegen, fo entfielt ber Effect C, unb btefer mirb ba\u00f4 D\u00eeefu\u00eftat etne\u00e9 caufa\u00efen 23erp\u00e2ttniffe\u00f4 \u00bbertauben f\u00f6nnen, menn man ipu f\u00fcr ffcp be-trautet. \u00a3)er 3\u00abffanb be\u00f4 \u00a9eiffe\u00f4 anbere ffcp nun, unb gepe tn ben mit k begeiepneten \u00fcber, nun bemirft berfelbe Stnffog \u00bbon 2tugen \u00f4, tnt \u00a9eiff einen anbern (Affect namticp D, unb fo fonnen burcp bte SDBec^fel ber getffigen 3nffanbe bet gteicpbteibenbem imput\u00e9 \u00bbon \u00e4ugen bte mancpfacpffen 33eme-gungen auf geifftgem \u00a9ebiet, bte \u00bberffpiebenartigffen Stuffaffungen \u00e4ugerer \u00a9t'nbr\u00fccfe gu Staube fomrnen. \u00a9et\u00e4ufept mitnbert man ffcp \u00fcber bte 23er-fcpiebenartigfeit ein unb beffetben \u00e4ugeren \u00a9inf\u00efuffe\u00f4, ma'prenb tn ber St^at er berfelbe geb\u00efteben iff, unb nur ber \u00a9eiff feine 3uff\u00e4nbe \u00bbietteicpt unbelt geanbert bat. Umgefeprt fonnen nat\u00fcrticp aucp bte f\u00f6rpertiepen 3uffanbe mecbfetn, maprenb ber geiffige mepr gteicp bleibt, fo bag berfelbe S\u00efnffog ftbon auf ber Sette be\u00f4 \u00c6\u00f4rper\u00f4 einen anberen SBertp befommt, unb ben pfpcpifcpen \u00a9ffect bet gleicpbteibenbem 3uffanb anbert. \u00a9nbticp fonnen bet gemiffen f\u00f6rderlichen \u00a3)i\u00f4pofftionen btefetben 2tnff\u00f6ge \u00bbon \u00e4ugen gang mir-fung\u00e9to\u00e9 auf ben \u00a9etff bleiben, menn ber 3uffanb be\u00f4 lederen g. S3, d, c, b ober a tff, m\u00e4prenb jene tn ben hinten s, *, v ober cp tiegt.\n\u00a9efc^t nun ferner, ber t\u00f6rperguffanb fet a, fo mtrb ferne Gutr\u00f6e an trgenb einem ^Sunft btefer. fitnie gefc^nttten, bte 3uff\u00e4nbe be\u00f6 \u00a9etffe\u00f6 m\u00f6gen fein mte ffe motten. 3n btefem galt ffept ber f\u00f6rpertt^e imput\u00e9 tn feinem fo\u00efcben ^erb\u00e4ttntg gu trgenb einem benfbaren 3uffanb be\u00f6 \u00a9etffe\u00e9, bet bent t'bre gtetcbgettige \u00a9egenmart etnen Effect beroovrufen f\u00f6nnte, m\u00e4brenb ber \u00a9etff auf feinem \u00a9ebtet febranfenro\u00f6 ftcb ergeben mag. Stub f\u00e4mmtttcbe Organe tn btefem 3uffanb a, fo paben mtr ein 23tlb ber ooffff\u00e4nbtgen 9\u00eear-fofe, mo foteffe SSer\u00e4nberungen tm 3)?ecbani\u00f6mu\u00f6 peroorgerufen morben ffnb, bag fein Effect beffetben mehr fo tff, bag ba\u00f4 pr\u00e2ffabt\u2019\u00eftrte \u00a9efe\u00a7 ber 23er-btnbung \u00bbon K\u00f6rper unb \u00a9etff tn SBtrffamfett treten f\u00f6nnte.\nS3egetcbnet un\u00f6 einen Stugenbtidf bie Scala ber S3ucbffaben oon a \u2014 r eine aufffeigenbe S\u00eeetbe oon geiffigen 3\u00abff\u00e4nben nach t'brer Energie georbnet, fo fiept man, bag je mepr ber \u00a9eiff \u00c4raft pat ftep bon nieberen gu p\u00f6peren (\u00efrregung\u00fcgraben emporguarbeiten, um fo letcpter bie geringffe 23er\u00e4nberung ber f\u00f6rperlicpen 3\u00abffanbe (\u00ab) eingutreten brauept, um jene\u00f6 \u00a9efe^ fofort in S\u00dfirffamfeit treten gu taffen.\nStetten \u00abunb \u00df fepnett unb teiept in einanber \u00fcbergepenbe 3uff\u00e4nbe etne\u00f4 \u00a3)rgan\u00f4, g. IB. eine\u00f4 Sinne\u00f4organ\u00f4 oor, fo rnirb ber geifft'ge 3uffanb r ober q ber geeignetffe fein, um bie fteinffen 23er\u00e4nberungen jener mapr-gunepmen (bie Saprnepmung \u00e4ugerer Qfinft\u00fcffe iff ja eben ein Effect, ben mir pier g. S3, burep bie \u00a9uroe A au\u00f4gcbr\u00fccft paben). \u00aeiefe\u00f4 S3erp\u00e4ttnig ber p\u00f6peren \u00a9rregung\u00f6grabe ber Seete (burd) bie p\u00f6per gelegenen 23ucpffa-","page":519},{"file":"p0520.txt","language":"de","ocr_de":"520\tTemperament\nten aubgebr\u00fccfi) ju ben ftetnen SBeranberungen in bent 3\u00abfanb f\u00f6rperltcljer Organe giebt ein 23ilb bon ber \u00a9elbffbeobachtung ber Slufmerffamfdt auf bab Eintreten \u00e4u\u00dferer 2(nff\u00f6\u00dfe te.\n\u00abBl\u00f6der haben wir nun ben \u00a9eiff beb \u00dfftenffhen \u00fcberhaupt alb mit gleiten ft\u00e4higfeiten ftch ju bewegen, ferrantcuto\u00f6 bet a\u00dfen 3\u00abbt'oibuen gleich, betrachtet. \u00abBir gehen wetter, \u00aeo wenig wir \u00fcber ben \u00a9eift beb sD?en-ffhen an ft<h wiffen, ob er bon Anfang an tn bent Compter a\u00dfer feiner $\u00e4-htgfetten bei a\u00dfen gleich ober oerfehieben iff, fooiel iff gewi\u00df, trgenb ein 3uffanb beb \u00a9etffeb wirb bei jebem SD\u00eeenf^en bon Anbeginn borhanben fein. Tiefer beliebige 3uffanb fei e, nnb bon ba aub obei\u00dftre berfelbe ber-m\u00f6ge beb bent \u00a9eiff inwoljnenben SBemegungprinct'pb nach a unb r htn unb her. 3e \u00f6fter ber (35eift nun auf btefem 3\u00d6ege auf gewiffe 3mpulfe bon B\u00fcfett trifft, welche folche 3uff\u00e4nbe bei? \u00df\u00f6rperb heroorrufen, bie gewiffe pr\u00e4ffabi-\u00eftrte Effecte mit jenen beb \u00a9elftem \u00bbermitteln, um fo mehr wirb er, nicht gezwungen, fonbern fretwi\u00dfig, ju bemjenigen 3\u00fcffanb jurueffehren, wo er feiner \u00abBechfelwirfung mit bem K\u00f6rper ff<h bewu\u00dft wirb. Ter f\u00f6rperltche 3uffanb fei 5. 23. x, fo ftnbet ber \u00a9eiff in a\u00dfen m\u00f6glichen 3uff\u00e4nben 2ln-fu\u00fcpfungbpunlte feiner \u00abBewegungen an bie f\u00f6rperlidjen ; benn bte Einte x burchfehneibet bab gan\u00a7e \u00a9pffem bon W\u00fcrben, unb-ber \u00a9eift wirb bet tiefer Organisation bte gr\u00f6\u00dfte\tinnerer \u00abBewegung haben, un\u00ef> \u00aecnu\u00a3\nbiefer felbffbewu\u00dften Effecte halb btefen halb jenen 3\u2019affanb heroorrufen, unb be\u00e9ha\u00efb nicht immer wieber auf beffhr\u00e4nltere greife feiner Buji\u00e4nbe jur\u00fccf* fehren, fonbern in a\u00dfen frei ft<h ergehen, unb bab erlangen, wab wtr freien \u00abBttcf, Unbefangenheit in ber Slnfchauungbweife je nennen.\nUng\u00fcnfftger werben bie f\u00f6rperlichen 3uff\u00e4nbe, je mehr fie ftch bon x aub a n\u00e4hern- 3e n\u00e4her fte bem teueren liegen, um fo weniger 3\u00abpnbe beb \u00a9eiffeb bon r aub abw\u00e4rtb f\u00f6nnen ftch mit etnanber 51t beftimmten Effecten bereinigen. \u00abftun wirb ber \u00a9eift immer jene \u00abLegionen feiner 3uft\u00e4nbe auffuchen, in benen bieb \u00fcberhaupt nur m\u00f6glich iff- pr ben 3uffanb \u00df bleibt ihm nur ber \u00a9ptelraum jwiffhen r unb e, unb fo wirb er ftch nach unb nach freiwillig beb nu^lofen 9\u00eeechtb begeben, bib ju a feine 3ujt\u00e4nbe ju \u00e4n-bem , in jenen engeren ^reib bon 3uff\u00e4nben ffheinbar gebannt, in ber That aber freiwi\u00dftg auf ihn ftch beffhr\u00e4nfen. \u00a3ier befommt bie Organifation eben burch ben \u00a9ebrauch ber Freiheit beb \u00a9eifteb ben Slnffrtch eineb hem-menben \u00a9ewichtb an berfelben. Tabur<h, ba\u00df ber \u00a9eift ftch beb \u00dftechteb, feine 3ufi\u00e4nbe beliebig unb mit bo\u00dfer Freiheit ju \u00e4nbern, begiebt, entwicfelt ftch, wie man leicht ftelff, eine gewiffe 3nbioibualit\u00e4t beb \u00a9eiffeb, welche auf um fo engere greife bon geizigen 3u|l\u00e4nben ftch jur\u00fcifffeht, je weniger f\u00f6rper-Uche Einfl\u00fc\u00dfe bie Organifation bietet, bet bereu \u00a9egenwart ftch befftmmtc Effecte im \u00abBewu\u00dftfein entwttfeln f\u00f6nnen; ebenfo wirb ber \u00a9eift, je h\u00e4ufiger ihm bief eiben Slnff\u00f6\u00dfe bon ber Organifation gegeben werben, biejentgen 3ufMnbe auffuchen, mit benen fte geeignete Eoinctbenjpunfte jur Entfaltung pr\u00e4ftabilirter Effecte bieten.\n@0 entffehen bie tnbtbibue\u00dfen Sluffaffungbwetfen unb \u00a9efuhlbfretfe nicht alb ffarre ^rpffa\u00dfe geiftiger ^roceffe, bie aub ber \u00abD\u00eeaffe beb organif^ bargebotenen \u00dc\u00c4aterialb nothwenbig anfe^te\u00dfen m\u00fcffen, fonbern welche ber (SJeiff freiwi\u00dfig ftch bilbet, um \u00fcberhaupt nur gewiffer Effecte feiner \u00cfBed)-felwirfung mit bem K\u00f6rper ftch bewu\u00dft ju werben.\n3weiter ^a\u00df: 3m freien \u00a9eiff entwickelt ft$ burch bte \u00abBerfettung ber oerfchiebenften ^roceffe, welche blo\u00df ihm angeboren, irgenb ein Entf^lu\u00df ju einer ^anblung. Ter 3#\u00ab\u00abb, in welkem ffch ber \u00a9eiff in biefem","page":520},{"file":"p0521.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\t521\nMoment beftnbet, fei g. 23. g. Oer Organismus, ber bem SBiden als Organ bienen fod, beftnbe ftch in f\u00c7o\u00efge ferner me^amf^en Vorg\u00e4nge trn 3\u00abj\u00ef(mb a. SD\u00eeag nun ber \u00aeeij\u00ee alte m\u00f6glichen 3ttf\u00ee\u00abnbe ferner fe\u00efbj\u00ee burch eigene SRachtoodfommenheit ^emrrufen, um bie \u00a3anblung A gu oodbrin* gen, er mirb es tro$ feiner 2Btden\u00f6freihett nie f\u00f6mten, benn fein $reu* gungSpunft ber Einten a unb r \u2014 a f\u00e4llt auf bie Q\u00fbtroe A, b. h- nach bem einmal bejh'mmten \u00aeefe$ ber 2Bechfetmirfung gmifchen ft\u00f6rper unb \u00a9eijt oermag fein 3ufantmentreffen irgenb eines geizigen 3\u00abf\u00eeanbe\u00f4 mit bem ge* gebenen f\u00f6rderlichen a heroorgurufen.\nSBieber einen Slugenbltcf bie Reihenfolge ber 23u<hfiaben als (\u00a3rre* gung\u00f6fcala ber geij\u00eeigen 3ujMnbe aufgefapt, bie oon a an auffieigt, fo fteht man, bap je mehr ftch ber \u00a9et'ji gu bem 3utf\u00abnb r emporarbeitet, um fo geringer brauet bie SSer\u00e4nbermtg im organifchen SRechaniSmuS gu merben, um bie gemodte \u00a3anblung gur Ausf\u00fchrung gu bringen. Oaher fommt bie oft augenf\u00e4llige (Einmtrfung beS energifchen SBidenS auf ben oorltegenben SRechant'SmuS, bem ein Effect oorn \u00a9eifi abgegmungen erfcheint.\n3eboch nur fchetnt: bie d\u00d6idenSenergie treibt n\u00e4mlich bis gu ihrem \u00a9tpfelpunft, mo fie nur ermartet, btS ber R\u00eeechantSmuS burch feine $3ro* ceffe non bem 3\u00abf\u00eeanb a in ben oon \u00df g. 23. \u00fcbergeht, unb noch ehe bteS gefchehen tft, ehe mir eine SSer\u00e4nberung fyiev mahrgmtehmen im \u00a9taube ftnb, hat ber \u00a9etj\u00ee fleh jener f<hon bem\u00e4chtigen f\u00f6nnen, um baS (Gemodte (A) auSguf\u00fchren, maS ihm aber eben ohne biefe 23er\u00e4nberung beS f\u00f6rper* lichen 3uftanbe\u00f6 nimmer m\u00f6glich gemefen m\u00e4re.\nAuch h^r mtrb mieber x X bie g\u00fcnfiigfle Organtfatton fein, ba bei biefen f\u00f6rderlichen 3u\u00df\u00e4nben febmeber getflige 3ul^anb gu einem gemotlten (Effect unmittelbar ftch oeret'ntgen fann. Oie 2Bahl ber (Effecte bleibt bem \u00a9eijle gang frei, er fann aber auch feben oermeiben, menn er g. 23. ben 3\u00ab' jlanb h, g ober f heroorruft, melche bie Einten x X in feiner (Eur\u00fce fchnei* ben. Oer f\u00f6rderliche 3#anb fann baher nie ben \u00a9ei(l gmingen, \u00fcber* haupt bt'efe\u00f6 ober fettes gu thun. \u2014\nSBt\u2019e im erflen $ad mt\u2019rb ber \u00aeetft auch im gmeiten, t\u2019nbem er oon ir* genb einem 3uflanb aus baS (Gebiet aller \u00fcbrigen gleichfam fortm\u00e4hrenb burchfreugt, je nach ber Organifation feines K\u00f6rpers halb auf biefe halb auf mentger 3ttP\u00abnbe flopen, beren gletchgetttge \u00a9egenmart ihre \u00a3anblun* gen m\u00f6glich machen, unb fo mtrb er ftch in ben Regionen am meinen auf* halten, mo feine Tpatfraft am \u00f6fterjlen unb leichteren ftch \u00e4u\u00dfern fann, er mirb ftch feiner abfoluten Freiheit begeben, um in engeren Greifen inbt* oibuelle#anbtungSmeife gu entmicfeln.\n3e n\u00e4her nun bie geif\u00eeigcn 3ufi\u00e4nbe liegen, meld;e im erften unb melche trn gmeiten g\u00fc\u00fc benu^t merben muffen, um hier unb bort Effecte burd; ^\u00f6r* pergufl\u00e4nbe angeregt unb erm\u00f6glicht auftreten gu taffen, um fo fmrmoni\u00ab fcher merben mir bie Organifation nennen, met'l bie inbioibuedeSluffaffung\u00f6* met'fe unb inbioibuede ^)anbtung\u00f6meife innerhalb ber gleiten 23reitengrabe getfiiger 3ujl\u00e4nbe gu liegen fommen.\n2)ie S\u00d6irfung\u00f6freife oerfchtebener Somptere oon 3\u00abr\u00e4nben innerhalb bed geifligen \u00a9ebt'ete\u00f6 auf etnanber im 23erh\u00e4ttnif gu ben corre\u00e9ponbtrenben f\u00f6rderlichen 3nj\u00eeanben merben mir bei ber Eehre oon ben Temperamenten einer genaueren 2lnatpfe untermerfen.\nRun noch bie te\u00a7te \u00a7rage f\u00fcr biefen gmeiten gad: ijl e\u00f6 m\u00f6glt'^, bap ber \u00a9etfl burch feine eigene Sfraft bie 3aft\u00e4nbe ber Organe unmittelbar oer\u00e4nbere, mte bie t\u00e4gliche (Erfahrung untf feben Slugenblicf gu bemet'fen","page":521},{"file":"p0522.txt","language":"de","ocr_de":"522\tTemperament\nftfyetnt? \u00a3o\u00a3e ^at bie 3\u00abterpotation einer \u00bbariabten $raft ber (\u00a3entrator* gane anjunehmen fur noting erachtet, unb obmotjt i<h feinen \u00a9runb einfehe, bie \u00abUi\u00f6gtichfeit einer folgen Annahme jur\u00fcctjumeifen, fo tommen both biete gatte \u00bbor, too offenbar ber \u00abt\u00dfitte nicht bie Straft be\u00df Organe birect \u00bber* \u00e4nbert, um e\u00df in feinem \u00a3)ienjt in \u00abBcmegung $u fe$en, fonbern mo auf inbirectent \u00abf\u00f6egeerft ber 3uftanb biefe\u00df 5lpparate\u00df burch einen feiten, auf meieren ber \u00a9eift feiner pr\u00e4ftabitirten Harmonie \u00a7ufotge fc^on mirfen fann, fo umge\u00e4nbert mirb, ba\u00df ber erfte fofort auch in ben Dienft be\u00df \u00a9eifte\u00df treten fann. g\u00fcr bie gatte, too ber \u00a9eift biefe\u00df auf folgern Umtoeg nicht bemtrfen ju f\u00f6nnen fcheint, ben\u00fctjt er mbgtict;moeife bie oariabte \u00c4raft ber (\u00a3entratorgane unmittelbar; nur \u00ffat e\u00df mir ntc^t \u00bbottfommen ftar merben motten, marum ber erfte gatt mit gemeinem Umtoeg boct> mirftich oft ein* tritt, toenn baffetbe auf birecterem Sege $u erreichen ift.\nmeine n\u00e4mtich'fo: a \u00df y feien bie m\u00f6glichen 3uft\u00e4nbe be\u00df einen Organ\u00df, d s \u00a3 m\u00f6gliche 3ujt\u00e4nbe eine\u00df feiten. 3\u00ab einem beftimmten galt fei a ber gegebene 3ujtanb be\u00df erften (eine\u00df motorifc^en Sentrum\u00df), r ber gegebene 3uftunb be\u00df \u00a9eifte\u00df, unb A bie gemottte \u00a3>anblung, meiere mit bent erften Organ au\u00dfgef\u00fchrt merben fott. \u00a9o tange beffen 3uffattb cc bteibt, oermag ber \u00a9eift burchau\u00df feine 33emegung burd) baffetbe her\u00bbor$uru* fen. 3ft ber 3uftanb eine\u00df jmeiten motorifc^en (\u00a3entrum\u00df e, fo oermag ber \u00a9eift bon g au\u00df burch baffetbe eine \u00abBemegung heroorjurufen. \u00a3>ie\u00df ge* fc^e^e: fo ift benfbar, ba\u00df, inbem btefer SKec^ani\u00dfmu\u00df in\u00df \u00a9piet gefegt mirb, feine 33emegung ben 3uftanb be\u00df erften Organ\u00df in ben bon y auf rein med;anifcfyem SSege \u00fcberf\u00fchre, unb in bemfetben Slugenbticf mirb e\u00df m\u00f6glich bie gemottte \u00abBemegung mirftich au\u00dfjuf\u00fchren.\ngafi bei jeber etma\u00df au\u00dfergem\u00f6hntteben \u00abBemegung rufen mir juerft in anberen sD?ucfetn SBemegungen ^erbor, mettre bie $u ber bejmeeften SBeme* gung n\u00f6tigen motorifc^en Gientra gtetchfam erft oorbereiten, b. h- in ben* jentgen 3uftanb \u00fcberfuhren, in bent fte $ur Q\u00eainmirfung be\u00df S\u00dfitten\u00df (beffen Energie :c.) brauchbar merben.\n\u00a3>ie \u00abK?ege, auf benen ein Organ ba\u00df anbere mit feinen 3mpulfen in \u00abBemegung fe^en, ber 3\u00bbftanb be\u00df einen auf ben anbern inftuiren fann, ftnb ja imenblid) niete, unb ebenfo auch bie jtt 2\u00dfe<hfetmirfung mit bem \u00a9eift fctjtagfertigen \u00abtftechani\u00dfmen; nur bie fpontanen Ueberg\u00e4nge berget* f\u00fcgen 3uft\u00e4nbe in einattber ftnb unbetingte\u00df (\u00a3rforberni\u00df, fo ba\u00df e\u00df mir f^eint, at\u00df m\u00fcrbe in nieten gatten meift nic^t bie \u00c4raft ber \u00c7entratorgane, fonbern ihre 3uft\u00e4nbe burch ben birecten Einflu\u00df be\u00df \u00a9eifte\u00df auf anbere Organe unb non biefen au\u00df mittelbar auf jene oariirt. \u2014\n2Betct)e\u00df enbltch ber \u00a9chmerpunft ift, um ben ftcf> bie geiftigen Kr\u00e4fte auf ihrem eigenen \u00a9ebiet bre\u00dfen, geh\u00f6rt ber $fo$oIogie an/ $u ?er* folgen; e\u00df fei nur angebeutet, ba\u00df e\u00df, mie So$e gezeigt tjat, ba\u00df \u00a9emtffen ift, jene h\u00f6here 2trt be\u00df 3nftinft\u00df, metche\u00df ben 2lngetpunft ber freien 33e* megungen ber thierife\u00dfen \u00a9eete bitbet. g\u00fcr un\u00df gen\u00fcgt ber \u00abftachmei\u00df, mie e\u00df m\u00f6glich mar, burch fatfe^e Oeutung be\u00df \u00abBeobachteten fetbji moratif^e ga* ^igteiten in \u00a9efyirnorganen tocatifirt ju gtauben. 3$ fpredje ^ier nic^t oon ber unrichtigen SSorau\u00dffe^ung, at\u00df m\u00e4re \u00a9efum* unb \u00a9eifte\u00dfth\u00e4tigfeit ibett* tifcf), fonbern baoon, mie ,il;re gegenfettige Unabh\u00e4ngigleit fetbft auf ethts fchem \u00a9ebiet bur<h ^emiffe \u00abBeobachtungen unoerft\u00e4nbti^ merben fonnte.\n\u00a9efejjt, e\u00df begehe ein \u00abJWenfd^ ohne meitere nachmei\u00dfbare \u00e4ufere \u00abBer* antaffung irgenb ein \u00abBerbrechen einmal, unb ebenfo ohne meiteren entbed* baren \u00a9runb nie mieher, fo mirb man nicht teicht behaupten, ba\u00df er ju","page":522},{"file":"p0523.txt","language":"de","ocr_de":"Sempercmmtt.\t523\nbtefer \u00a3anblung burch feine Organifation gelungen worben fei, ba\u00df baratt etn Organ feine\u00f6 \u00a3irn$ fcjmlb gewefen w\u00e4re. 2\u00d6tcber^oU \u00dfch aber bie* felbe #anblung \u00f6fter unb \u00f6fter, fo Ocrmuthet man, ba\u00df e\u00df ein organiser ^e^\u00eeer feines \u00a9ehirn\u00f6 i\u00df, ber tim fernem freien S\u00f6itlen entgegen ba$u jtt)tngt. S\u00dftr hingegen behaupten, ba\u00df im er\u00dfen wie im 3wetten ^afl fern S\u00dftlle gleich gebunben, ober gleich fret war, tnbem \u00dfch fern Berh\u00e4ltnt\u00df jur \u00a3anblung alfo entwickeln l\u00e4\u00dft:\n25er 3u$<*nb beS \u00a9et\u2019\u00dfe\u00f6 fei l, ber be\u00f6 motori\u00dfhen (Zentrum a, bie gewollte \u00a3anblung A, fo i\u00df btefelbe nicht m\u00f6glich, wie fr\u00fcher gezeigt w\u00fcrbe, 2lenbert ftc^ ber 3u\u00dfanb be\u00f6 Zentrums in \u00df, fo wirb \u00dfe m\u00f6glich, wenn ber 3\u00abft\u00abnb be\u00f6 \u00a9eifte$ in d umgewanbelt wirb, unb wtrb merflt'ch, wenn ber \u00a9et\u00df will. \u00a9efefct, ber 3u\u00dfanb beS k\u00f6rperlichen Organs w\u00e4re confiant ober ann\u00e4hernb confiant \u00df, fo wtrb bte \u00a3anblung A nur bet gleich* jeittger \u00a9egenwart ber getfitgen 3n\u00df\u00e4nbe d ober e m\u00f6glich, \u00dfe wtrb aber ebenfo wenig wie im oort'gen *\u00a3afl baburch unmittelbar nothwenbig, benn ber \u00a9et\u00df fann \u00dfch in bie \u00fcbrigen 3\u00abft\u00fcnbe glet'chfant fl\u00fcchten, oon benen au\u00f6 bte \u00a3anblung A nicht eingeleitet werben fann. $e \u00f6fter er aber, burch \u00e4u\u00dfere ^ntpulfe angetrieben, feine 3u\u00df\u00e4nbe in bte bon d ober e gur\u00fcdjuf\u00fch* ren geneigt wtrb, um fo \u00f6fter wirb er in Berfudjung fontnten, bie |)anb* lung A oon ba aus wirklich auS^uf\u00fchren. \u00a3anblungen, bie auf folche S\u00dfeife f\u00e4jeinbar unwiHf\u00fchrlidj ju \u00a9taube fommen, f\u00f6nnen gut ober fchlimnt fetn, unb je nach bem wtrb man t'hr \u00f6fteres Auftreten einer angeborenen \u00a3ugenb ober Untugenb jufchretben, w\u00e4hrenb \u00dfe hoch nur bann eintreten, wenn ber 2\u00dfi\u00f6e \u00dfe wirklich will, fo halb er bie 3u\u00df\u00e4nbe beS \u00a9ei\u00dfeS nicht be^errfc^ert will ober freiwillig w\u00e4hlt. \u2014 3e mehr \u00dfch ber St\u00dfiCCe auf anbere \u00a3anblun* gen als A 3. S3, concentr\u00e2t, unb weniger 21cft hat auf bie SD\u00ee\u00f4glichfeit beS 3ufammenfat(enS ber Sinie \u00df mit d ober e, um fo h\u00e4u\u00dfger wirb btefeS 3u* fammenfalten \u00dfatt\u00dfnben, unb bie ipanblung A fcfort erfolgen, \u00a9teht biefe \u00a3anblung nicht tm \u00a9tnflang mit h\u00f6heren ethtfc^en Slnforberungen, fo nennt man biefe bie fc^wacfe \u00a9eite etneS Giharakter\u00f6. darauf beruht alle \u00a9elb\u00df* erfenntni\u00df, biefe jkreujungSpunfte oon organifc^en ^3roce\u00dfen unb gei\u00dft'gen 3u\u00df\u00e4nben kennen $u lernen, unb bie \u00a9elbftbeherrfchung liegt barin, bt'efen \u00c7oinciben\u00e2punkten vfyfxffyex unb pfpchi\u00dfher ^roce\u00dfe au^uwei^en, wo \u00dfe nt^t in Harmonie mit bem etht\u2019\u00dfhen 9)?ittelpunkt liegen, nach bem bie \u00a3anb* lungen gemeffen werben; biefe\u00ab Sftaa\u00df bat jeber Stten\u00dfh in \u00dfd) im \u00a9cwiffen unb ber (^mrafter be\u00f6 Slienftben beruht auf ber Slccomobatton ber gei\u00dft'gen 3u\u00df\u00e4nbe unter bte oorlt\u2019egenben organifcbett. Sh'cbt ber (^^arafter ifi ber oollenbetfte, welker am freieren \u00dfcb in feinen gei\u00dft'gen 3\u00ab\u00df\u00fcnben ergebt, fonbern feine ^reibett fo einfc^r\u00e4nft, ba\u00df er j[e nach feiner leiblichen .Orga* nifation nur benjent'gen get'\u00dfigen 3\u00ab\u00df\u00fcnben freien \u00a9pt'elraum gew\u00e4hrt, welche mit jener $u ^)anblungen au\u00f6fchlagen, bie fein \u00a9ewiffen rechtfer* ttgen.\n\u00a90 otel mu\u00dfte unb fonnte nur hier angebeutet werben, um auf \u00a9runb ber etnfacb\u00dfen jug\u00e4ngltchen Beobachtungen hin anmbeuten, in welchem Ber* h\u00e4ltnt'\u00df bt'e fogenannten \u00a35rgane be\u00f6 \u00a9et\u00dfe\u00f6 ju feinem SBefen \u00dfehen.\n2)ie leiblichen ^5roce\u00dfe h<\u00efben ihre Drgane, nicht bie gei\u00dft'gen. \u00ee)ie leiblichen Organe oermttteln bie get\u2019\u00dfigen ^5roce\u00dfe babur^, ba\u00df \u00dfe ben teueren ben 2ln\u00dfo\u00df ober bte 2)?\u00f6 glich feit geben, halb al\u00f6 felb\u00dfbewu\u00dfte (^m* p\u00dfnbung, halb al\u00f6 felb\u00dfbewu\u00dfte wt'ttfuhrliche ^anblungen ftd; ju \u00e4u\u00dfern. 2We Berfuche unb Beobachtungen \u00dftmrnen bamt't \u00fcberein, ba\u00df biefe let'bli* chen Organe bie Centra be\u00f4 ^eroenfp\u00dfem\u00f6, oor Slllem ba\u00f6 \u00a9eht'm ftnb.","page":523},{"file":"p0524.txt","language":"de","ocr_de":"524\tTemperament\n2)o$ t\u00e4\u00dft ftch oon oorneheretn fetneSwegS btc \u00a9rattje angeben, innerhalb wetter atfein \u00a9eiftige\u00f6 unb SeibficheS burcfj t'hre gleichseitige \u00a9egenwart qewiffe BSt'rfungen ^er\u00fcorrufen. Oie gf\u00fcdftd)fte Organifation wirb bie fetn, wo bie leiblichen Organe ein m\u00f6gfichft georbneteS BZaterial oon ergangen ^3roceffen ber Seele entgegenbrtngen, unb t$r einen m\u00f6gfichft feting* fertigen, feingegfieberten Mechanismus jur Jperoorbrtngung bon \u00abBewegungen\nunb #anbfungen bieten.\t, \u201e \u201e\t,\n5tn jenem f\u00fcnfte liegt bie \u00c4rantoffopie, an btefem bte Mtmtf, aber meber im Sinne ber brei oben entwiefeften Sehren fann jene, noch im Sinne SaoaterS biefe ein fixerer gityrer fein. 3e$t ift bie eine grage erfebigt, tn mie weit man bon Organen beS \u00a9ctfteS fprecfyen fann. Oie Bebeutung foldjer Organe, wenn fie empirtfeh f\u00efc^ aufftnben faff en, iff eine anbere af\u00f4 \u00a9aff unb (\u00a3aruS oorfe\u00dfwebte, obgleich beibe baS Nichtige fepon fteffen-weife geahnt haben, wie wir fogtei\u00ab^ fe\u00dfen werben-\n2\u00dfir faffen biefe Organe als (\u00a3nbgfteber beS organise\u00bb \u00a9efc\u00dfehenS, weites bure\u00df fte fo oerffod;ten wirb, ba\u00df eS ber Stei\u00dfe pfpc\u00dftfc\u00dfer f^roceffe, weldte neben i\u00dfm unabh\u00e4ngig berfaufen, ft\u00dfematifc\u00df auSgebr\u00fcdt, *>te geetg-netften \u00c7oincibenspunfte bieten, in welchen bem ein fur atfemaf feftgeftefften \u00a9efett (ber praftabilirten harmonie) swife\u00dfen beiben su ftolge S\u00eeefuftate gegeben werben, bte afS \u00a9ef\u00fc\u00dff ober a\u00bb fpanbfung inS Bewu\u00dftfetn faffen.\n3efet erft f\u00f6nnen wir su ben empirife\u00dfen Beobachtungen ber oerfe\u00dftebe-nen ^rantoffopen sur\u00fceffe\u00dfren, uub ber Hufgaben bewu\u00dft, welc\u00dfe fte affetn I\u00f6fen f\u00f6nnen, werben wir einen \u00a9ewinn auch aus bem faffch \u00a9ebeute-ten, aber richtig Beobachteten sieben f\u00f6nnen; nur muffen wir ber Oeutung noch mehr Stufen ber Beobachtung bieten, um nicht aus einfeittgen Beobachtungen neue Orugfc\u00dff\u00fcffe su bifben.\nsfttc\u00dftS berechtigt unS n\u00e4mlich, berMaffebeS \u00a9e\u00dftrnS ober beffengorm affetn eine fo \u00dfo\u00dfe Bebeutung gu^uf^hreiben, als hinge uur \u00f6on *te gr\u00f6\u00dfere ober geringere Bofffommenheit biefer Apparate ab. ,\nOie mane\u00dffae\u00dfen nicht oerfofgbaren Bedingungen ber ^rtmthofafern, ihr Bufammen\u00dfang mit ben \u00a9angfienfugefn, bie chemine Bef^affenhett berfefben, ihre Metamorp\u00dfofen in ftofge beS StoffwanbefS, bte Beraube* rungen ber swife\u00dfen ben (Sentraforgancn unb ber Au\u00dfenwelt gefegenen wetteren organtfehen Apparate, affeS bieS ift gewi\u00df me\u00dft ohne bebeutenben <\u00a3tn-ffu\u00a7 auf bte conftanteren ober fouetter wechfefnben Buft\u00e4nbe ber Rentrai-organe, aber wir ftnb noch weit entfernt, eine (Einftc\u00dft i\u00ab \u00abffe btefe ^5ro* ceffe gewonnen su haben, beren fester jttfammeugefefcteftcr (Effect gerabe tn ben festen (\u00efnbgfiebern ihrer gansen Stei\u00dfe, in ben SteroencentnS, auftntt; ia felbft \u00fcber bie function fo oiefer einsefnen O\u00dfetfe beS \u00a9e\u00dftrnS ftnb Wir gan; im Unffaren, wie aus ben oben mitgetheiften unb im Boffmann\u00f6 5frtt-fcf ausf\u00fchrlich befprochenen O\u00dfatfac\u00dfen \u00dferoorge\u00dft. 3$ habe fr\u00fcher ) ge* letgt, wie Ourc\u00dffc\u00dfneibung beS St\u00fccfenmarfS an einem befttmmtenJpunfte entgegengefefcte \u00fcffitrfnng b\u00e4hen fann, je nachbem eine anbere ^3arthte bef-fefben jerft\u00f6rt ober nnoerfe^t getaffen w\u00fcrbe.\nSlehnfi\u00e9eS wirb ftch auch \u00bbom \u00a9ehirn nachwetfen faffen, nur tp bte Schwiertgfett beS (ExperimentirenS gerabe an btefem f\u00fcnfte am gr\u00f6\u00dften, wo bas game B\u00e4berwerf beS Organismus gfeichfam nod) etnmaf tn einem iweiten feineren SBerf sufammengefa\u00dft ift, wo bte Ber\u00fchrung ber ett^efnen 2:heife faum bet irgenb einer nuferer SD\u00eeethoben fetn genug tft, um ftcher sn\n\u00bb) 3J\u00ee\u00fcller\u2019$ Slr^io. 1846.","page":524},{"file":"p0525.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\u00bb\t525\nfein, o\u00dfne affe Bebenwt'rfung nur ten be\u00dfimmteu $5unft in Bewegung ge* fe#t ju \u00dfaben.\n9\u00eeur mit gro\u00dfer Bor\u00dfc\u00dft \u00bberben nur ba\u00dfer bad Beobac\u00dftete gu \u00a9t\u00dflu\u00df* folgerungen benutzen b\u00fcrfen, unb meined Erat\u00dftend i\u00df bad Material ber empirifc\u00df gefunbenen \u00a3\u00dfatfa(\u00dfen, auf welc\u00dfe wir oorl\u00e4uftg affetn und befe\u00dfr\u00e4nfen, no<\u00df otel gu gering, um bie n\u00f6tigen Durc\u00dffc\u00dfntttdjagten f\u00fcr bie SBert\u00dfe be\u00dfimmter Organe tn unferem \u00a9inrte gu liefern.\nDie Straiuoffopie \u00dfat ed nae\u00df bem bidder Er\u00f6rterten mit benjenigen Organen \u00dfauptf\u00e4d;It'c\u00df gu t\u00dfun, welc\u00dfe \u00e4u\u00dfere 2ln\u00df\u00f6\u00dfe bem \u00a9ei\u00df georbnet entgegen bringen, diejenigen Organe, bure\u00df weld;e georbnete unb com* binirte Bewegungen rnoglid; \u00bberben, liegen an benjenigen \u00a9teilen bed \u00a9e* \u00dftrnd, welc\u00dfe \u00e4u\u00dferlich \u00dfc\u00df \u00bbenig bure\u00df $biioc\u00dfen\u00dferoorragungen marfiren fonnten, mit Sludna\u00dfme eined T\u00dfeild bed (leinen \u00a9e\u00dfirnd, bad oorn hinter* Raupte umfc\u00dfloffen \u00bbirb; benn affen Beobac\u00dftungen gu $o!ge (Bgl. oben \u00a9. 502) \u00dfe\u00dft jened in einer be\u00dfimmten Begie\u00dfung gu ber Eoorbinatton ber Bewegungen. Directe Steigung f\u00e4mmtlic\u00dfer \u00a9e\u00dfirnt\u00dfet'Ie ruft ja nur, \u00bbenn fte an ber basis cerebri gefc\u00dfie\u00dft, Bewegungen \u00dferoor unb an biefem oon au\u00dfen gang itngug\u00e4ngltc\u00dfen D\u00dfeil werben wo\u00dfl bte met\u2019\u00dfen Bewegungdor* gane t'\u00dfre centralen Eonbuctoren \u00dfaben.\n\u00a3o\u00a3e A) \u00dfat ed wa\u00dfrfc\u00dfeinlic\u00df gemacht, ba\u00df au\u00dfer ben Organen, welc\u00dfe non au\u00dfen empfangene 2ln\u00df\u00f6\u00dfe gur Slnfn\u00fcpfnng pfpc\u00dfifc\u00dfer ^roceffe oorbereiten, unb welc\u00dfe get'\u00dft'ge Smpulfe gu wirtlichen Bewegungen aud* fragen Iaffen, noe\u00df eine britte Otet'\u00dfe oon Organen oor\u00dfanben i\u00df, welc\u00dfe bem ruhigen effectlofen Denfen unb bem O\u00eeeprobuciren oon Bor\u00dfeflungen paraffel ftch oer\u00e4nbert, wenn bte geeigneten Eoinct'bengpunf e ber \u00a9ebanfen mit ben jemaligen 3n\u00df\u00e4nben jener gegeben \u00dfnb, fo ba\u00df wir folgenbe 9tei\u00dfe oon Organen unb \u00a9ei\u00dfedt\u00df\u00e4tigfeiten oor und hatten :\n1)\tSlufna\u00dfme bed \u00e4u\u00dferen SIn\u00dfo\u00dfed (i^\u00e4tigfeit ber perip\u00dferifd;en Heroen).\n2)\t3\u00abred[)tlegung bed 3mpu\u00effed in bem Organ ber er\u00dfen Orbnung f\u00fcr bte Slnfn\u00fcpfung ber gei\u00dftgen Sth\u00e4tigfeit.\n3)\tSleu\u00dferung ber gei\u00dftgen D\u00df\u00e4tigfeit aid Bor\u00dfeffung, \u00a9ef\u00fc\u00dfl. Be* gleitet oon Ber\u00e4nberungett in ber gweiten Organgruppe, weld;e jene fomatifc\u00df glet'c\u00dffant fpmbolt\u00dfrte.\n4)\tSfteprobuction bon Bor\u00dfeffung unb \u00a9ef\u00fc\u00dflen mit gleichzeitigen ent* fpree\u00dfenben Ber\u00e4nberungen im 3u\u00dfanb ber gweiten Organgruppe.\n5)\tSieu\u00dferung ber gei\u00dftgen D\u00df\u00e4ttgfeit aid BSt'ffe mit glet'c\u00dfgeitiger cor* refponbirenber Ber\u00e4nberung in ber britten Organgruppe (bem mo-torium commune).\n6)\t^ortleitung bed urfpr\u00fcnglt'c\u00dfen get'\u00dfigen Slu\u00dfo\u00dfed nae\u00df 2lu\u00dfen (bure\u00df bie pertp\u00dferifc\u00dfen motorife\u00dfen Heroen).\n\u00a9rap\u00dfifc\u00df l\u00e4\u00dft fte\u00df fein \u00a9p\u00dfern oon Linien me\u00dfr entwerfen, welc\u00dfe ben oerfc\u00dft'ebenen 3u\u00df\u00e4nben tiefer gweiten Organgruppe entfpr\u00e4c\u00dfen, benn man fteht leicht ein, ba\u00df biefe Linien fenfrecht auf ben unteren (bte er\u00dfe Organ* gruppe repr\u00e4fenttrenben) \u00dfe\u00dfen m\u00fc\u00dften, wobure\u00df wir oon Euroett auf ge* fr\u00fcmmte $Iac\u00dfen gef\u00fchrt w\u00fcrben ; wir mu\u00dften und ba\u00dfer oben auf bte er\u00dfe unb britte \u00a9ruppe befe\u00dfr\u00e4nfen, um fo me\u00dfr, aid cd ber fRaum hier nicht ge\u00dfattet, ausf\u00fchrlich affe m\u00f6glichen Eombtnattonen bure\u00dfguf\u00fc\u00dfren unb nur einzelne Beifpiefe geigen fofften, wie man \u00dfc\u00df bie Berfettung oon \u00a9ei\u00df unb K\u00f6rper\n*) \u00a9eele unb (Seelenleben. S. 229.","page":525},{"file":"p0526.txt","language":"de","ocr_de":"526\tTemperament.\nror$u(Men habe, trenn man allen fchcinbaren S\u00f6iberfpr\u00fcchen ber Beobachtung au\u00f6metchen tritt.\n9?ach biefer Einteilung ber\u00a3irnorgane erhalten mir bret gro\u00dfe \u00a9ruppen berfelben, bie m\u00f6glt'chermeife alte, gemi\u00df aber theilmeife ron einanber ge-trennt ftnb; bte \u00a9letten aber je$t fchon ju bezeichnen, an benen fte liegen, ba^u fchetnt nur ba$ Material ber Beobachtungen noch $u gering, fo ba\u00df wir jefct nach Erlebt'gung ber Borfragen er\u00df ron neuem bte p^renologtfc^en Unterfu^ungen beginnen tonnen, trobei trtr un\u00f6 jeboch fetne\u00e9treg\u00f4 auf ba\u00f6 \u00a9ehtrn allein bekr\u00f6nten b\u00fcrfen, ba ron einem \u00a9i$ ber \u00a9eete nicht bte D\u00eeebe fein fann, fonbern ihr \u00a9ebiet fo mit geht, als correfponbtrenbe Organe ihrer S\u00d6irfungS\u00e4u\u00dferung int K\u00f6rper liegen, beren ^l\u00e4$e eben erjl noch gefunben trerben muffen.\n\u00a3>er 2\u00dfeg ber Empirie mit rottjt\u00e4nbiger Ent\u00e4u\u00dferung alter theorett-f(hen \u2018pr\u00e4fumtion tann attetn $u einem gemiffen f\u00fchren. Tenn trtr haben gefe\u00dfen, ba\u00df treber bte \u00a9chl\u00fcffe aus ber rergleichenben Slnatomte, noch pathologisch anatomise Thatfachen, noch Experimente $u einer gen\u00fc-genben Etnftcht in bte function f\u00e4mmtlicher \u00a3irntheile f\u00fchren tonnten. 2tfan bebenfe bie rermictelte Eombtnatton rartabler \u00a9ro\u00dfen, bte 5D\u00eeettge ron Ein-ft\u00fcffen, treize tn ftolge ber Ern\u00e4hrung unb be$ \u00a9toffmanbelS auf bte Hirn-organe etntrtrfen, man bebente enblich bte Berfchiebenheit be\u00e2 \u00c7ebenSgange\u00e9 ber einzelnen Snbtrtbuen, trelche halb mehr, ba 1b trentger bett \u00a9ei\u00df jum \u00a9ebrauch einer tn getrtjfer Begehung g\u00fcn\u00dftgen Organifation aufforbert, unb man trtrb \u00dfch nicht muntern, ba\u00df man fo ^dttftg jene rermeintlic\u00dfen Hieroglyphen be$ \u00a9et\u00dfeS falfch gebeutet, fo riete einanber mtberfprechenbe Beobachtungen gemacht hat. sJhtr bie jahlretch\u00dfen Beobachtungen, bie ge* naue\u00dfen lange fortgefe^ten Begleichungen nicht biefer ober jener herrorra-genben Snbiribualit\u00e4ten, fonbern ber rerf^ieben\u00dfen jeber Slrtt\u00f6nnen ann\u00e4hernbe Turchfchnitt\u00f6trerthe f\u00fcr bie Bebeutug biefer ober jener K\u00f6rperteile abge-ben. Welche \u00a9ei\u00dfeSthgtigleiten mir ron ber Berfn\u00fcpfung mit Htrnorganen au^nfchlie\u00dfen haben, trirb \u00dfch auS bem Bisherigen fchon ergeben haben: e$ ftnb n\u00e4mlich alle bie, trelche ihren 5D2ittelpuntt im \u00a9etriffen haben, fo trie ba\u00f4 ganze \u00a9ebiet rein ab\u00dfracter Bor\u00dfettungen, fo treit fte blo\u00df ih* rem ibealen 2GBerth nach unter einanber rerbunben trerben.\nSolche felb\u00dfbemu\u00dfte Serthbe\u00dfimmung beS Inhalt* ber Bor\u00dfettungen bebarf feines SlnfltngenS in ben leiblichen Organen, trohl aber bie einjel* neu \u00a9lieber, trelche jenen ^Berthen untergeorbnet trerben, nnb nur baburch ju felb\u00dfbemu\u00dfte beS 9\u00ef\u00efenfchen trerben, als biefe Borg\u00e4nge beS \u00a9ei\u00dfeS \u00eeugletch burch Borg\u00e4nge in jener jtreiten \u00a9ruppe ber \u00a3irnorgane jum (5^ genthum beS ganzen 2D2enfch>en nach Selb unb \u00a9eele zugleich trerben^). Tiefe jtreite \u00a9ruppe bilbet alfo H\u00fclfSorgane beS ab\u00dfracten TenlenS, mir tonnen fte baher centrum auxiliare nennen.\n\u2019) \u00a3o\u00a3e \u00a9eele unb \u00abSeelenleben. 231.","page":526},{"file":"p0527.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\t527\n\u00a9o fontmen mtr \u00a7um (Schaffe 51t betn \u00a9Aftern einer m\u00f6glichen Ov* ganotogie, beffen \u00a9ft^e cfma fotgenbe m\u00e4re.\nLeitung be\u00a3 9Inftofie$. A. oon Slufien Opticus.\tI. Sensorium commune gar6enunterfheib? ung\u00f6ftnn.\tII. centrum auxiliare (93hcmtafte unb \u00aee; b\u00e4chtni^ unterjt\u00fc^enb) \u2022bh\u00abutafte. (Sinn f\u00fcr r\u00e4umliche Slnorbnung, f\u00fcr $>arftettung fo ioett fteaufberf\u00ebombination bereinjetnen^h^ttebe; ruht, ^achahmung\u00f6' oerm\u00f6gen. \u00a9achftmt. 93erfonen-' ftnn. Drtefinn.\tIII. motorium commune. \u00a9efhief in ber Secftnif.\nAcusticus.\t\u00fcP\u00eeuftfatifcbeS \u00a9eher.\t\u00a3onftnn. \u00a9eb\u00e4chtnifi f\u00fcr Stteto; bien.O\u00eeeorobuction oon Harmonien. \u00a9ebd(ht; nifji f\u00fcr J\u00eft\u00e2nge gur Unterft\u00fc^ung be\u00e4 @prachen=<StubiumS.\t93ortrag unb \u00eeecftnif.\nB. oorn \u00aeeifi au\u00e9 in ber (Sph\u00e4re be\u00e4 (Sv? fennen\u00f6 g. 93. in ber \u00a9oh\u00abre beg \u00aee> fm s. \u00ae. in ber (Sph\u00e4re be$ SBittenS g. 93.\t*\tUeberbticf ber 93er= hattnijfe. (\u00a9d^\u00e4rfe in ber Sluffaffung beiseite eines Urteils ober 93egrijfs. ?ebhaftigfeit ber$haa= taftebitber. Sluffaffung oon \u00a9itu; ationen, Reinheit beS \u00a9ef\u00fcf\u00fcs bei bem oor^ gef\u00fcllten (\u00e4ff e c t ber .panblung.\tSaf t. \u00a9neigte in ber 9lu^ f\u00fchrungber einzelnen 51 f t e ber ^anb; lung.\nSeicht mt\u2019rb 3eber, ber Steuerungen pfychotogifcher Vorg\u00e4nge ju $ergtic= bern metft, bie 23et'fpiete f\u00fcr bie omette ip\u00e4tfte ber \u00a9ft'jje \u00bberntehren f\u00f6nttcn. 3Bir begn\u00fcgen uns, ben 28eg angebeutet ju haften, f\u00f6nnen bet fanget ent* ptrtfc^en Materials fetn neues \u00a9Aftern an ber \u00a9tette ber alten, bte nur unter ben ip\u00e4nben uns jerfatten fetten, feigen, unb muffen eS fp\u00e4teren 3 et ten \u00fcbertaffen, auf ber angebeuteten 33aftS ftchere 9\u00eeefuttate ber Beobachtung ju einem oottenbeten \u00a9eb\u00e4ube gufammengutragen.\n\u00a3)ieS aber ift uns geblieben, ba\u00df nur an bte sD?\u00f6gttchfett einer \u00a3)rga= notogt'e in btefem \u00a9tun nicht jmetfetn f\u00f6mten, bafj ber \u00a9ntmicftung biefer Sefme eine richtige 2l^nung ju \u00aerunbe gelegen tmt, unb baft bie Bermer* fung biefer Unterfuchungen oon einem gu oorfchnettcn Urtheit auSgt'ng, mcnn auch freilich bie \u00a9chmierigfeiten biefer Aufgabe burch bie ^t'rtrung ber StuS* gangSpunfte f\u00fcr ihre S\u00f6fung nicht geringer gemorben ftnb.\n\u00a9in mistiges D\u00eeefuttat t\u00e4jjt fieff aus itnfercn bisherigen Unterfuchungen Stehen unb bt'efeS bient jugteich atS \u00a9t\u00fcjge f\u00fcr bie Bichtigfeit unferer Stuf faffung.\n#anbn>5rt\u00ab6uc\u00a7 b\u00ab <pf)i)fiologit. 95b. III. tCbtljfil. l.\n35","page":527},{"file":"p0528.txt","language":"de","ocr_de":"528\tTemperament\n(\u00a3f)e mir gur 33eurtheitung ber $rantoftopie \u00fcbergingen, beuteten nur barauf i)in, wie bie Betrachtung eineb Tobtenfdj\u00e4betb burchaub nicht jene Stimmungen in unb rege macht mie bie Betrachtung eineb auch gang ttnbe* megten tebenben $opfeb; mir fetjen, ba\u00df nur bunt) bie ltebergeugung oom Betebtfein beffetben jeneb @ef\u00fcht heroorgerufen merben f\u00f6nne, unb gehen fetgt einen \u00a9djritt meiter, unb behaupten, inbent mir an bie Erfahrung jebeb bcobacfytenben Bienfchen unb menben, ba\u00df auch beim tebenben Bien\u00dfhen nie* mat\u00e9 bie gerat beb \u00a9ch\u00e4betb eb ift, mab \u00a9pmpathien ober Antipathien in unb heroorriefe. \u00a3)er \u00aerunb liegt in bem bibber er\u00f6rterten Berh\u00e4ttni\u00df beb \u00aeetfteb gunt K\u00f6rper unb aub biefem Berh\u00e4ttni\u00df ergiebt fich gugteich bie Urfac^e beb (\u00a3ntftehenb fotc^er Sympathien.\n3\u00df eb n\u00e4mtich m\u00f6gtich, ba\u00df ein gnbtmbuum bab anbere btob burch feine \u00e4u\u00dfere (\u00a3rfcheinttng, burd) bie- gerat feiner unbemegten eher unbemeg* lichen Theite angiehen farm, mebei mir unb bie Ahnung, ba\u00df biefen germen ein gemtffer bem Anberen genehmer gnt;att entfpr\u00e4ct;e, atb geheimni\u00dfootteb BZittetgtieb beulen l\u00f6nnten, fe ift nicht eingufehen, marum bie germ beb Schabet bt\u2019eb nicht am erften heroorgurufen im \u00a9tanbe ift, menn in ihr ftch bie fp\u00f6he ber ^ntedigeng, bie Tiefe beb (Semitthb, bie Energie beb S\u00d6tttenb aubfprethen tonnte. Unb beet) tmren mir nur immer een einer fch\u00f6nen \u00a9tirne, een einem fr\u00f6nen \u00a9ch\u00e4bet fpree\u00dfen, nie aber een einem angenehmen \u00a9e* ficht, een einem angenehmen (Schabet.\n<\u00a3rtennt man auf ber anberen \u00a9eite ebenfe beuttich, ba\u00df anbere ttnbe* megte Theite, mie g. 23. bie ruhenben 3\u00abge eineb \u00a9e\u00dfc\u00dftb, eine gemifie \u00a3at* tung unb bgt., neebmehr aber bie Bemegung ber Xl)tiU, mie bab Wienern fpiet unb bie @eften,fotd;e Sympathien erregen tonnen, bie teueren aber noch mehr atb bie momentane Duhe ber bemegti^en Th eite, fo merben mir gu bem Schlu\u00df gef\u00fchrt, ba\u00df aud; bie ruhenben Theite nicht um ihrer gerabe beob= achteten gorm megen, fonbern baburd; jeneb @ef\u00fcht ermeden tonnten, ba\u00df mir aub biefer gorm auf bie Art unb SBetfe, mie \u00dfe fich oorher bemegt haben m\u00f6gen, ober nachher bemegen merben, flie\u00dfen, fo ba\u00df atfo nicht bie beobachtete gorm in ihrer Dut>e, fonbern bie oermuthete Art ber Ber\u00e4nbe* rung berfetben burch bie Bemegung bab Be\u00dfintntenbe i\u00df.\nRatten mir atfo baran feft, ba\u00df eine gemiffe Ahnung aub ber Duhe ober Bemegung l\u00f6rperticher ibrgane auf bereu geiftigen gnhatt flie\u00dfen taffen tonne, ber \u00a9ch\u00e4bet aber an ftch nicht geeignet fei, gerabe babjenige beb geiftigen 2Befenb erfennen gu taffen, mab \u00a9pmpathie erregt, fo mirb eben biefeb, mab fotcheb (Gef\u00fchl erregt, in etmab anberem gufudjen fein, atb in bem, mab burch bie oon bem \u00a9ch\u00e4bet eingefchtoffenen .Organe geteiftet merben tarnt. Sir fehen, ba\u00df biefe niematb rein gbeateb heroorgurufen im \u00a9taube \u00dfnb, ba\u00df \u00dfe niematb meber ett\u00df\u00dfhe noch metaphp\u00df\u00dfhe Urtheite unbebingt h^roor-rufen, ba\u00df \u00dfe nie unbebingt bie \u00a9em\u00fcthbbemegung, unbebingt bie SBidenb* th\u00e4tigteit oermittetn f\u00f6nnen, ba\u00df atfo ihre gorm niematb biefe \u00a9runbmerthe beb freien geiftigen SBefenb git fpmbotiftren im \u00a9taube ift. 2Boht \u00fcber \u00e4u* \u00dfern \u00dfch biefe aub bem innerften $ern beb geiftigen Sebenbheroorgegangenen Dichtungen burch S\u00dfort, Biiene unb tiefte, unb ba biefe bab maa\u00dfgebenbe fur fette \u00a9ef\u00fchte ber \u00a9ympathie unb Antipathie \u00dfnb, fo merben mir be* rechtigt fein, angunehmen, ba\u00df ftch bie (Sympathien nie gerabe auf jene rein pfpehife\u00dfen freien \u00a9eiftebth\u00e4tigteiten begiehen, bie mir nicht aub ben unbe* megtichen, fonbern aub ben beobachteten ober aub ber Dutje erfchtoffenen Bemegmtgen ber bemegtichen Theite ahnen ober erfahrungbgem\u00e4\u00df oermuthen.\nOie richtige Deutung, metche ftch auf be\u00dfimmte \u00a9chtu\u00dffotgerungen","page":528},{"file":"p0529.txt","language":"de","ocr_de":"Dempercmtettt.\t529\nftpt unb nicpt btob erraten ober geahnt mirb, beruht auf bem Umfang ber (frfaprung, meiere ber SBeobacptenbe an fiep fetbffc, itnb an oieten anberen 9J?enfcpen gemacht (;at, uub pier beginnt jeneb (Gebiet fubjectioer SBeurtpei-lung, auf bab mir in ber (\u00fcrinteitung pingemiefen paben, metcpcb auf bie Deutung beb SBeobacpteten fo gro\u00dfen @:inftufj aub\u00fcbt.\nGrpe mir jebocp meiter geben, paben mir wnb oor altem ftar su rnacpen, in metcper SBeppung m\u00f6gticpe ober mtrfticpe iBemegungen beb t\u00f6rperb 51t ben geiftigen ^roceffen fteben, um juerft feftjuptten, mie oiet beb rein ^Pfpcpifcpen burcb fotcbe pppfifcpe mabrgenommene Seranberungen erfcbtoffen merben tann.\nQrntmerfen mir itnb eine fcperna-tifcpe $igur, in metcber I bie ganje 3n-bioibualit\u00e4t eineb 9)?enfcpen, D ben \u00a9eift, C bie ju tcitcube SBapn \u00e4u\u00dferer (\u00efinbriicfe mit attem, mab ju ibr geh\u00f6rt uub auf fie (\u00fcmtfluf paben fan\u00ab/ E bie motorifcbe SBapn mit allem, mab auf fte mobiftcirenb einmtrfen fann, nebft ben mecpanifcpen Apparaten, metcbe burcb fte in SBemegung gefegt merben, beseicp-nen. A ftette bie Dichtung beb \u00e4ufteren Slnftopeb, B bie Stiftung beb geiftigen Slnftofeb, bie S\u00d6irfung nach aupen oor. Die \u00e4u\u00dfere Contour beb betten 9\u00eeingeb fei bie \u00a9r\u00e4nje beb mecbanifcben \u00aeefcpe-benb, bie innere bie (Oranje rein geifti-ger ^roceffe, ber petle 9\u00eeiug fetbft beute bie Setbft\u00e4nbigfeit betber Reiben, bie punftirten Linien in ihm bie 39riicfe an, metcbe ^ppftfcpeb \u00ab\u00abb ^f^c^ifebeb in ber oben aubeinanbergefe^ten \u00e4\u00d6eife rmrfettet.\nDurcp O unb E' fott barauf pingemiefen merben, mie bie Dichtung centripetater unb centrifugater SBapnen bei ben oerfebiebenen 3\u00abbioibuen oerfepieben fein fann, unb bnreb bie 3Serfcpiebenpeit ber Dichtung fott \u00fcberhaupt ganj allgemein bie oerfebiebene 5trt ber mecbanifcben ^roceffe je nach ber SSerfcbieben\u00c7eit beb leiblichen Subftratb martirt fein. Die Linien G uub H ftnb bie mit ben pppfifepen 33emegungen correfponbtrenben geiftigen.\nDie ^Betrachtung biefeb Scpemab giebt unb fotgenbe SBegripbeftim-mungen ihrer einzelnen Dpeite unb beren 23erp\u00e4ttniffe unter einanber.\nDie \u00e4uperfte \u00a9r\u00e4nje / umfcplieft eine Summe einzelner Dpcite unb eine 9\u00eeeibe oerfchiebener Vorg\u00e4nge, burcb mclcpe mir biefeb \u00aeanje oon einem jmeiten (^anjen unterfepeiben f\u00f6nnen, bepn einzelne Dpeite unb dieu pen oon ^roceffen innerhalb berfetben anberb finb alb im erften. Dt'efeb \u00aeanje merben mir ein 3\u00abbioibuum uub in abstracto bie 3\u00abbioibuatit\u00e4t, bie ^erf\u00f6ntiepteit1) eineb 9D?enfcpen neunen.\nI atfo = -^\u00abbioibuatit\u00e4t. = D -f- C + E.\nDie SBapneu C unb E merben oon ber \u00ce\u00d4irlung beb Stoffeb auf Stoff be-bingt atfo burep materielle \u00a9runbtage unb bie in tpr peroorgerufenen nteepani-\nl) *\u00dfetf\u00f6nlicpfett n\u00e4niltcp Dann erjt, menu D einen beftimmten inbtoibuellen S\u00f6ertp erlangt pat.\n35*","page":529},{"file":"p0530.txt","language":"de","ocr_de":"530\tTemperament.\nfcf;en froceffe. So wett bie Sirfung oon Stoff auf Stoff ge\u00efjt, fo wett Waffen gegen einanber nach phpftfafifchen \u00a9efe^en bewegt werben, fo wett geht bte \u00a9r\u00e4n^e beS K\u00f6rpers, beffen $ornt befttmmt wirb bnrch feine s3)?a* terte ttnb bte btefer etnwo^nenben Kr\u00e4fte. Ter K\u00f6rperbau eines 3nbioi* buuntS ift aber ber ipabttu\u00f6 beffefben.\nC E (ober Gl + E*) a\u00effo = ipabituS, (\u00a3onftitution.\n^innerhalb beS \u00a9eifteS ftnben fich tu unferem 25ewuftfetn jwei 9?ethen oon T^\u00e4ttgletteu, oon benen bte eine auf er altem 3\u00abfawmen^ang mit fetb* fichen ^roceffen jleht, oon welcher bte Serthbeftimmung affeS Realen ab* h\u00e4ngt, eS tft bteS ber ethifhe Sttittelpunft : baS \u00a9ewtjfen, baS \u00e4ft^ettfc^e \u00a9efithf, ber G\u00caharafter, fur$ bte rein pfy\u00ffif\u00ffe (\u00a3igenth\u00fcmfichfeit (D), bereu einzelne Momente $u befeuchten ber ffpctjofogie tut engeren Sinne bei? Sorti? angeh\u00f6rt. \u00e9t\u00e9 anbere D\u00eeeilje coincibirt mit phpftfchen froceffen $u* n\u00e4chft in bcn (\u00dcentraforganen nnb bifbet mit bem @:nbe ber einen 33ahn C bie \u00a9efithf Streife, \u00a9em\u00fcthSjlimntung (7 auf beranbern23afm E bie 33eftimmung jn fpanbfitngen H, wefche jeboch beibe unter bem D\u00eeegufatio beS freien \u00a9et* fteS (D) flehen. Strb bie zweite D\u00eeet'he burch bie Giuroen G nnb E aus* gebr\u00fccft, fo ^dn^t bereu ^ornt affo oon bem (\u00a3inffuf ber erften Steife in D wefentfich ab.\nSo haben wir eine 2ftt$ahf h\u00f6chft oartabfer \u00a9r\u00f6fen, welche auf einanber inffutren tonnen. Variabel ift n\u00e4ntft'ch C bnrch bie mechanifchen froceffe.\nSSariabef ift\tD\tbnrch feine eigenen freien Bewegungen.\n\u00bb\tift\tG\twegen ber oariabefn \u00a9r\u00f6fe oon C nnb ber oon D.\n\u00bb\tift\tE\twegen ber mechanifchen froceffe, bie auf baffebbe\tin*\nffuiren.\n\u00bb ift H wegen ber oariabefn G\u00c9inwirfung oon D, nnb ber oart* abefn \u00a9r\u00f6fe oon E, zweitens aber auch noch unter Um* ft\u00e4nben wegen ber oariabefn \u00a9r\u00f6fe oon G.\n\u00bb\tift\tA\twegen ber oerfchiebencn GFinff\u00fcffe, benen / auSgefe$t\tift.\n\u00bb\tift\tB\twegen f\u00e4mmtficher innerhafb I gefegenen oariabefn\n\u00a9r\u00f6fen, wefche auf bie feljte Sirfung nach aufen G\u00a3tnffuf haben.\n9hm ijl eS ffar, baf wir nur fofchc 3\u00abff\u00e4nbe ober Vorg\u00e4nge unter eittanber oergfeichett tonnen, wefche innerhafb ber g fetch en Sph\u00e4ren fiegen.\n\u00a9eben wir oon ben Gutroen C nnb E auc?, fo f\u00e4ft ftc^ jwifchen biefen beiben fein einfaches Berh\u00e4ftnif anffteffen, weif btefeS an jebent f unft ber Gutroen ein anbereS fein w\u00fcrbe, ba uns ja btefe Linien \u00a7wet grofe Leihen ber oerfchiebenften mechanifchen Vorg\u00e4nge barfteffen. Sir tonnen baher nur beren Summe unter einen beftimmten allgemeinen begriff bringen nnb biefe Summe ift eben, wie wir oben fahen, ber^abitnS, bie (Sonftitution ber f\u00f6r* perftchen 2fnfage.\n\u00a3eben wtr ans ber ganzen Summe oon f\u00fcnften, wefche bie Gturoe btfben, $wei heraus, fo werben wir je nach berSteffe, an ber fte fiegen, ymU fchen ihnen ein affgemeineS Berh\u00e4ftntf auffteffen tonnen. S\u00e4hfen wir \u00a7. 33. jwei unter einanber oerbunbene f\u00fcnfte auS ber 9)?itte jeber Gturoe, etwa a unb \u00df, fo haben wir a : \u00df = fbrperftchem 9\u00eeei$ $u f\u00f6rperficher Reaction. Tahin geh\u00f6rt bte GfmtftehungSart ber Befferbewegungen u. f. w.\nTie jwei centrafen @mbpunfte ber Gutroen C unb E faffen unter ftch ein ^weites 33erh\u00e4ftnif 51t, benn beibeS ftnb bt'ejenigen Trgane unb f roceffe, an benen oerm\u00f6ge beS pr\u00e4ftabtfirten \u00a9efe^eS bte Th\u00e4tigfeit beS \u00a9et'fteS an ben mechanifchen froceffen 2lnfn\u00fcpfungSpunfte finbet.","page":530},{"file":"p0531.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament.\t531\natfo \u00fcberhaupt Slnfn\u00fcpfung\u00f6punfte f\u00fcr ben \u00a9eift ba ffnb, ift burcp b\u00eeefe f\u00fcnfte bebingt, unb menu ftcp ber \u00a9eift berfefben bem\u00e4cptigt, fo ent-ffept baburcp eine SBemegung in ipm, treize mit ben ^roceffen ber centralen Gmroenpunfte eine Tpatigfcit eootoirt, bie burcp bt'e Uuroen G unb H he-gei^net merben fann. Daburcp bitbet ftc^ atfo ein SSerp\u00e4ttnif oon G : H. b. p. ein SSerp\u00e4ttnif smifcpen Vorg\u00e4ngen, metcpe je au3 parmonifcpen pfpcpi-Wen unb pppftfcpen 33emegungen refuttiren, unb ba$ ^un\u00e4cpft bto\u00f6 abp\u00e4ngt oon ben aderauferften \u00a9r\u00e4ngen, oon ben mirfticp testen f\u00fcnften ber (\u00a3uroen C unb E. Da f atfo \u00fcberhaupt biefer ober jener Stnftof oon auf en, biefe ober jene geiftige SBemegung aU ^onfequenj pabe, ba\u00df ein gemiffer imput\u00e9 be\u00f6 \u00a9eifte\u00f6 biefe ober jene 23emegung im K\u00f6rper jur^otge pabe, mirb burd; biefe (\u00efnbpunfte in ipm beftimmt. Dao Sie p\u00e4ngt bagegen auf ber einen @eite oon ber ganzen (\u00a3uroe C unb bem jemeitigen 3uftanb be\u00f6 \u00a9eiffeS, auf ber anberen oon bem ftcp fetbft beftimmenben 3\u00abftanb oon D unb ber ganzen SBapn E ab. \u00a9ttcpen mir nacp einem tarnen f\u00fcr biefeS SSerp\u00e4ttnif G : H, fo ftnben mir feinen anberen al\u00f6 ben be\u00e9 \u00fcftatured^, ber Ortung.\n^ocp jmei f\u00fcnfte ber (\u00a3uroen C unb E, n\u00e4mticp bie peripperifcpen, burcp metcpe eine Secpfetmtrfung ^mifcpen ber ganzen 3\u00abbioibuatitat unb ber Stufenmett eingeteitet mirb, taffen ftcp unter einanber in ein 23erp\u00e4ttuif bringen, atfo A : /?; ober in Sorten: bie ganje Strt unb Seife, mie ein Stnftof burcp ben ipabituS unb burcp bie testen centraten f\u00fcnfte feiner einen 23apn bei einem burcp be\u00f6 Matured beftimmten 3wfammenfatten geiftiger unb teibticper ^3roceffe auf ben inbioibuetten \u00a9eift mirft, ju ber Strt unb Seife, mie in $otge beffen ber \u00a9etft burcp bie jmeite 33apn (E) be\u00f6 ipabitu\u00f6 bet einem gegebenen Matured auf bie Stufenmett in B mirft. Diefetf ift nicptc! anbereS at$:\nba\u00f6 Temperament.\nDie \u00a3epre oon ben Temperamenten ift befannttiep uratt, unb e\u00f6 ffnb biefe mit ber \u00a9cp\u00e4rfe ber ^Beobachtung, metcpe ben Sttten fo eigen mar, oon ipnen, man fann fagen, un\u00fcbertrefflich gefepitbert morben. (\u00a3rft fp\u00e4tere tpeo-retiftrenbe \u00a9pecutationen paben ba3 ftare iBitb biefer Stnfcpauung iprer Steu-ferungen getr\u00fcbt unb burep ^arbent\u00f6ne ber bunteffen Strt, batb au$ bem (\u00fcparafter, batb au\u00f6 bem Matured, batb au\u00e9 ber Qtonftitution genommen, oermafepen. Sir merben fp\u00e4ter fepen, mie bie Stnnapme oon oier Temperamenten eine ganj naturgemafe, ja gar feine anbere fein fann, fo lange man, $umat mie e$ bie Sttten oorj\u00fcgtiep getpan paben, bie Sirfung beg Temperamente auf bie Stufenmett beobaeptet unb biefe Sirfung nacp ber SSerfcpiebenpeit iprer Sleuferung ctafffficirt. Die \u00a9etbftbeobacptung,metepe batb oon bem \u00c9inftuf ber jemeitigen S\u00eeicptung ber \u00a9peculation \u00fcber bae Sefen be\u00f6 \u00a9et\u2019ffeS befangen marb, unb oorj\u00fcgtiep ipr Stugenmerf auf ben \u00a9t'nftuf bee Temperamente bei (\u00a3inmt'rfung \u00e4uferer Stnftbfe auf ben \u00a9eift rieptete, pat an biefern -punft pauftg \u00a9epiffbruep gelitten, ebenfo mie bie Stmatgamirung bee \u00a9eiftigen unb Seibticpen, bie oormattenbe SBefcp\u00e4ftigung mit bem \u00a9tubium fbrperticper 3\u00abft\u00fcnbe, manepe oerf\u00fcprte, bie Temperamente rein oon ber (\u00a3onftitution abpangig ju maepen.\n(5pe mir mieber $u unferem @4>ema jur\u00fceffepren, moden mir bie ge-m\u00f6pnticpen S3efcpreibungen ber oier Temperamente geben unb fo furj ate mbgticp bae in biefer iBejiepung piftorifcp Sicptige mittpeiten.\nSSon jeper m\u00fcrben bie Temperamente auf ba$ SSerp\u00e4ttnif bezogen, metepe\u00f6 jmifepen ben oerfepiebenen auf eren (\u00efinbr\u00fcden unb ber Strt unb Seife be\u00e9 \u00a9eifte\u00e9, fiep gegen biefetben ju oerpatten, unb in iprer na^ auf en","page":531},{"file":"p0532.txt","language":"de","ocr_de":"532\tTemperament.\ntu mtrfen be\u00dfeft. fwb nicft bie momentanen Erregungen ber \u00fffpcfe unb bie barauf erfolgenbe pl\u00f6\u00a3li<fe Reaction, mie tn ben \u00a3eibenfcfaften, fonbern bleib enbe Ttbpofittonen, fo ober fo gegen Stufen ficf $u oerf alten, barunter oerftanben morben. Die fcfarfe Unterfd) eibmtg ber oier Tempera* mente, bet melcfen man ficf bie SD\u00eeitmirfung beb t\u00f6rperb unb beffen mefr bteibenbe ^ifcfung feiner Stoffe alb bab mefentlicf 23ebtngenbe gebaut fat, ging oon (baten aub, meiner bie nocf je\u00a3t betbefaltene Einteilung auf* [teilte. Sanguinifcfeb, pflegmattfcf eb, cfoterifcfeb unb metancf oltfcf eb Tem* perament, entfprecfenb ben oter Etementarqualit\u00e4ten aller Materie: bem calidum, frigidum, siccum unb humidum, alb 9\u00eeepr\u00e2fentanten ber Ete* mente beb s3)iafrofobmub : geuer, 2uft, Erbe unb Staffer, bitben bie 2Ser-fcfiebenfett ber Slufnafme \u00e4uferer Slnft\u00f6fe unb ber fte begleitenben fpanb* lungbmeife. 3fre Entftefung m\u00fcrbe fp\u00e4ter in ber 23t\u00fctf e*eit ber Slftrologie mit oon ben \u00a9efHrnen abgeleitet, unb alb bie S\u00d6icftigfeit beb 23tuteb f\u00fcr bie ^ifcfung ber organifcfen Materie mefr erlannt mnrbe, fat man bab fanguinifcfe Temperament oorn Ueberfcfuf feineb rotfen 23eflanbtfeitb, bab pftegmatifcfe oom Uebermaaf an 23tutmaffer, bab melancfotifcfe oom oor* miegenben fcfmarjen Tfeit beffelben unb cfoterifcfe oom gelben ftarbeftoff beb Serum fergeleitet.\nStlb burcf 5p all erb Entbedungen bie [pumoratpatf ologie in 9)?ifcrebit laut, unb bab Stugenmerf jtcf oor^\u00fcgticf auf bie Erfcfeinungen ber 3mtabi* lit\u00e4t richtete, bem\u00e4chtigte ficf biefe Tfcorie ber Erfl\u00e4rung tfrer Entftefung unb fanb bab fanguinifcfe Temperament bebingt burcf grbfere ^eijbarfett unb m\u00e4fige Starte ber Sttubfetfafer, bab melancfotifcfe burcf gr\u00f6fere 9?et3* barleit unb Scfm\u00e4cfe, bab cfoterifcfe burcf mefr gleichm\u00e4\u00dfige ftarle S\u00eeetj* barfeit unb St\u00e4vfe, bab pbtegmatifcfe burcf geringe 9\u00eeei\u00a7barfeit unb m\u00e4ftge (Scfm\u00e4cfe, mobei bem fanguinifcfen nocf ein Ueberfcfuf rotfen ^arbeftoffb, bem cfoterifcfen fl\u00fcchtige Sllfalebcen$ beb 23tuteb, bem pftegmatifcfen eut ^lub m\u00e4ffrtger 23eftanbtfeite jugefcfrieben m\u00fcrbe.\nSp\u00e4ter m\u00fcrben anbere Entfettungen oerfucft, tfre $?ifcfungen mieber alb befonbere Specteb betrautet unb enblicf burcf bie SSermecfblung ber ur* fpr\u00fcnglicfen begriffe mit patfologifcfen Eonftitutionen biefer \u00a9egenftanb immer bunfler unb bab .Object ber Unterfucfung burcf bab Einfcfteicfen ber oerfcfiebenften 2J\u00fcfbeutungen einfacher 23eobacftungen immer mefr jeber ^tnalpfe unzug\u00e4nglich So m\u00fcrbe ber ^flegmatifer aufgebunfen, fcfmam* mig, bla\u00df, facfettifcf, berSanguintfer pftfififcf, ber Ef olerifer bili\u00f6b u. bgl. 3e aubgefprocfnere Kranffeitbbitber man mit gemiffen Temperamenten tn ^erbinbung bracfte, um fo f\u00e4uftger faf man ficf bet ber t\u00e4glichen Seobacf* tung in feinen Ermartungen getauft, unb j[e mefr man in ber Eonftttutton ben Scfl\u00fcffet zur Entbedung beb Temperamentb fucfte, um fo meniger Sin* faltbpunfte f\u00fcr bie $?enfcfenfenntmf gemann man.\n^b m\u00fcrbe fier $u mett f\u00fcfren alle bte oerftftebenen (fintfeilungen auf tuf\u00fcfren, bie trrtgen Slufi^ten oon ifrem unmittelbaren 3ufammenfang mit bem \u00f6abitub ober \u00c7farafter 51t mtberlegen unb im (feinen natf^umeifen, mie alle fier\u00fcber aufgefte\u00fcten Tfeorien eine mafre Seite gefabt faben, aber \u00e4fnlicf mie bet ber ^ranioflopie bie fortm\u00e4frenben S\u00d6iberfprutfe ber (Erfafrung mit ber Tfeorte aub ber falfcfen ^rage\u00dfe\u00dfung feroorgegangen fmb, inbem man eine Stenge oon Gegriffen nit^t fcfurf oon einanbertrennte unb halb biefeb, halb feneb bab Temperament mttbeftimmenbe Moment 3um ^'intfeitungbprinctp gem\u00e4flt fat.","page":532},{"file":"p0533.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament.\t533\n5luS ben oerfcfiebenen Betreibungen w\u00e4ften tt>ir TaSjent'ge, waS a\u00efs bem Temperament jugef\u00f6rig gefcfitbert wirb.\nTer ^pftegmatifer nimmt auf ere (Einbr\u00fcc\u00efe rufig fin, ger\u00e4tf nur in fettenen g\u00e4lten in feftige \u00a9em\u00fctfSaufregung, feine Borftettungen tonnen ftcf> rafcf folgen, bleiben aber mefr in beftimmteren Streifen, of ne fcfnett in an* bere \u00fcberspringen, unb of ne grofse Sebf aftigfeit ; bie \u00fffantafte ift weniger gefcf\u00e4ftig, bie ^eibenfcfaften fettener, aber menu fie wirfticf ju \u00a9taube tont* men, tonnen fie ebenfo feftig fein \u00aeem\u00fctf bewegen unb anfattenber. (Bteicf* g\u00fcltigere Spanbtungen f\u00fcfrt er mit einer gewiffen Bufe unb \u00a3angfamfeit aus, wicftige beb\u00e4cftig, aber feineSwegS notfwenbig ofne Energie.\nTer \u00a9anguiniter nimmt jEeben \u00e4ufern (Einbruct mit Sebfaftigteit auf, Tinge, wetcfe anbere rufig unb tatt taffen, erregen ifn feftig, feine 2tufre= gung ift aber mefr momentan, oom 2lugenblict erzeugt unb taum tanger bauernb ats bie (Etnwirfung. \u00a9eine Borftettungen bewegen ftcf rafcf in oerfcfiebenen Streifen unb bie \u00a3ebfaftigfeit feiner ^5fantafte fiubert ifn an rufiger, tatter Berecfnung, am Turcff\u00fcfren oorgefe^ter $3t\u00e4ne unb (Ent* fcft\u00fcffe. (Met unb ttngt\u00fccf erregt batb \u00a3uft* batb Untuftgef\u00fcfte, bie ebenfo fcfnett ats aitfere (Erfafrmtgen wecffetn, bocf fucft er bie teueren ftcf fo fern ats m\u00f6gticf ju fatten, \u00a9eine Bewegungen ftnb rafcf, momentan euer* gifcf, aber nicft anfattenb, eine gewiffe \u00a3eicftigfeit unb 2tnmutf im Be* nefmen, Tffenf eit unb \u00a9utm\u00fctfigfeit ma(fen ifn jum angenefmen @efett* fcfafter, fein Sanfetmutf aber nicft ^um oert\u00e4figften ^reunb.\nTer (Efoterifcfe erfa\u00dft 2teuf ereS mit gteicf er ^ebfaftigfeit wie ber \u00a9an* guiniter, aber nicft SttteS, fonbern nur (Einzelnes, waS gewiffe S\u00eeicf* tungen feines (EfaratterS femmt ober unterft\u00fctjt. $\u00fcr ifn UnwicftigeS regt ifn wenig ober nicft auf. \u00a9eine Borftettungen bewegen ftcf rafcf, aucf in oerfcfiebenen aber enger jufammengeforigen ^beenfreifen, feine ^fantafie ift aucf tebfaft, aber weniger felbftgefcf\u00e4fttg, wenn icf fo fagen barf, als bei bem \u00a9anguiniter. \u00a9eine ipanbtungen ftnb rafcf, energifcf, beftimmt, mit Energie anbauernb bis jur (Erreicfung oorgeftectter 3\u00ab>e\u00e4e.\nTer sU2etancfotifcfe wirb weniger oon Suft erregenbcn, mefr oon Hn* tuft erregenben Tingen afficirt, bie Tiefe feiner \u00a9ef\u00fcfte ift grof, ber \u00aee* f\u00fcfte, wetcfe fttf mefr im fcfmerjticf en \u00a9enuf oon Borftettungen unerreiif * barer 3beale bewegen, ats im erfrifcfenben \u00aeenuf? oon Borftettungen er* reicfbarer berecfneter 3wecte, wetcfe bem (Efoteriter feine \u00a9panntraft geben, \u00a9eine ipanbtungen ftnb oon geringerer Energie, bie jebocf tanger an* bauert ats bei bem \u00a9anguiniter. \u00a9etn Benefmen ift weniger entfcfieben, weniger teicft, unb er fucft bie 5leufcntngen feiner \u00a9timmungen oor 2tn* beren jur\u00fcctjufatten, um fie um fo tebf after in ber (Einfamteit feroortreten 3u taffen.\n3e\u00a3t tefren wir ju unferem \u00a9if enta jur\u00fcct, um bie weitere 3^rgttebe= rung beS Begriffs fowoft, ats ber Urfacfen beS Temperaments oorjunefmen.\nBerfotgen wir ben \u00e4nderen Slnftof A, fo getaugt er juerft jur centr\u00e9 petat teitenben Bafn C. Tiefe fetbft tann fcfon bei oerfcfiebctten 3nbi* oibuen burcf bie Berfcfiebenfeit ber (Ern\u00e4frung, burcf ifre \u00dc\u00eeeijempfangticf* feit \u00a9inftu| auf bie 2trt unb Seife faben, mit ber ber D\u00eeet'j fortgeteitet wirb. (Experimente an oerfcfiebenen ^nbtoibuen berfetben \u00a9pect\u2019cS tonnen uns oon biefer Berfftebenfeit ber pcripferifcfen ober wenigstens fpinaten Leitung beutticfe Beweife tiefem, wenn baS \u00a9efirn entfernt w\u00fcrbe. \u2014 Tie \u00a9cf\u00e4rfe beS \u00a9eficftS ober \u00aeef\u00f6rS, fo weit fte oon ben rein pfpftfatifcfen Apparaten abf\u00e4ngt, tann bei ben oerfcfiebenen Sttenfcfen fcfon eine grofe","page":533},{"file":"p0534.txt","language":"de","ocr_de":"534\tTemperament,\nBerfSiebenheit ber weiteren Sirfung \u00e4u\u00dferer \u00a9inft\u00fcffe heroorrufen unb oon befonberem Serth f\u00fcr bie SWeprobuctton oon Borfte\u00dfungen fein unb $war ebenfo wohl baburdj, baf bei ber teueren ein Bilb ebenfo oerwafSen ober unbeftimmt gefehen wirb, als bei bem wtrflichen Blicf auf baffelbe, als ba-Ourch, bag babei bie^^antafie erceffio th\u00e4tig ift unb bie Dbjecte anberS fich oorfte\u00dft, als fie in aBafrfeit ftnb. @dwn baburch fann alfo eine gewiffe Btangelhaftigfeit ober Ueberf\u00fc\u00dfung ber ^fantafiebitber bebingt werben, unb ber (\u00a3inbrucf anberS ftch geftalten als bei gr\u00f6\u00dferer Bo\u00dffommenheit ber phpft* fallen 5lp^>arate. Sie weit baS ^erceptionSoerm\u00f6gen feiner ^arbenn\u00fcan-cirungen, ober bie Unterf^eibnng nahe gelegener T\u00f6ne oon ben Separaten, ben pertpherifSen ober centralen \u00a9nben ber \u00a9inneSneroen, abfmnge, b\u00fcrfte fefwer \u00a7u ermitteln fein ; eS jwingt aber feine 9iothwenbigfeit angune^men, baf biefe Berm\u00f6gen bloS oon ben centralen f\u00fcnften abh\u00e4ngig gebaut werben. \u00a9S ware alfo m\u00f6glich, baf fdjon Berfchiebcnheiten in ber Peripherie biefe Perceptionen oo\u00dffommen ober unoo\u00dffommen ju \u00a9taube, fomrnen laffen, oon benen fo oiel abh\u00e4ngt, wie biefer ober jener (\u00a3tnbrucf wirft.\nDiefe Bahn C ift aber ein St^eil ber (\u00a3onftitution unb eS ift nieft $u leugnen, baf fie \u00a9influf auf baS Temperament fat, inbem fie gewiffe Oua-lit\u00e4ten ber Erregung fp\u00e4teren \u00a9ef\u00fchlsoorfte\u00dfungen entgegen bringt; aber weit entfernt, baf baburd) f^on bie enblic^e Qualit\u00e4t beS wirflitfen be-wuften \u00a9ef\u00fchlS gegeben fei, erfa\u00dft fie nur eine Borb^bingung, bie erft burdj i^re Berbinbung mit weiterenBebingungen $u erwarten Ijat, ob fie wirflic^ jur (^tttwicfluttg eines beftimmten Temperaments etwas beitragen fann ober nicht. Die n\u00e4c^ffce a3ebingung ift n\u00e4mlich baS 9kture\u00df, beffen eines \u00a9lieb auf biefer \u00a9eite unfereS \u00a9c^emaS burd) bie (\u00a3uroe G auSgebr\u00fctft ift. Sir muffen f>ier noch einmal auf ben Begriff beS 9?ature\u00dfS fommen, um eine fr\u00fchere Ungenauigfeit beS SluSbrucfeS ju oerbeffern, welche wir oben nur feiner St\u00fcrze wegen gebrausten, um ber gegenw\u00e4rtigen Unterfudjung nic^t oorjugreifen. Daf unb wie ftnb n\u00e4mlidj feine \u00a9egenf\u00e4^e an ftdj, benn eS fanu nichts irgenbwie gefc^en, ohne baf eS eben gefegt, unb was gerieft, muf auch irgenb wie gefefefen. Sir w\u00e4hlten biefe 21uSbr\u00fccfe nur barum als $unctionS$eichen gewiffer Borg\u00e4nge, um an^ubeuten, baf fein Slnftof oon auf en irgenb welche geiftigen Proceffe erregen f\u00f6nne, wenn nid;t jener (\u00a3nbpnnft oon C fo conftruirt ift, baf bie in ifm feroorgerufenen Ber\u00e4nberungen wirflich pr\u00e4ftabilirte Effecte bilben, an benen bie geiftige Tf\u00e4tigfeit anfn\u00fcpfen fann. Sie aber in jebem Slugenblicf biefer (\u00a3nbpunft ber duroe C bie Bewegungen in D beftimmt fjerooqutreten, ^\u00e4ngt nicht oon ifm a\u00dfein ab, fonbern eben mit oon G, ba ber \u00a9nbpunft biefer (\u00a3uroe nicht ohne a\u00dfen 3ufammenl>ang mit f\u00e4mmtlichen \u00fcbrigen f\u00fcnften berfelben fhit fonbern eigentlich baS \u00a9nbrefultat a\u00dfeS mechanifchen \u00a9efSehenS innerhalb ber ganzen (\u00a3uroe barfte\u00dft, fo baf alfo baS Sie burdj eine grofe Hette ber oerfdjiebenften \u00a9lieber beS BtechantSmuS bebingt ift, unb bas 9\u00eea-ture\u00df nur bie le\u00a3te Bebingung erf\u00fc\u00dft, bafj bie geiftigen Proceffe \u00fcberhaupt am oorliegenben BZeSaniSmuS anheben f\u00f6nnen, einen feinen Ber\u00e4nberungen correfponbirenben Ablauf $u nehmen. 3\u00abt Bature\u00df befommt fomit ber BieSaniSmuS erft feinen phpfifS\u2122 Serth, ber jebo<h ebenfo gut auch oon Oer geiftigenTh\u00e4tigfeit mitbebingt wirb. @S wirb 9ttemanb leugnen, baf je nad; bem Se^fel feiner geiftigen 3\u00abpnbe \u00e4ufere Dinge ganj oerfStebene (\u00a3inbr\u00fccfe auf ihn ntaSen unb ^war \u00a7u Seiten, wo ft^er nidjt bie Bahn C, noS bie BefSaffenheit ihreS^nbpunfteS eine anbere geworben ift. Um nod; eine Biifbeutung beS \u00a9SemaS fern ju h^^en unb ben ttnterfc^ieb jwifScn","page":534},{"file":"p0535.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament.\t535\nTemperament unb 9?aturett auf biefer Seite fch\u00e4rfer faffen zu tonnen, ^eben mir heroor, baf bie (\u00a3uroe C nicht biefe ober jene beftimmte Bahn bezeichnet, auf ber ein gemiffer Slnftojj bem \u00a9eijt zugef\u00fchrt mirb, fonbern ganz attge* mein bie centripetate Bahn. (\u00dcrin einzelner \u00e4ufterer Stnftofi trifft aber nicht biefe jebeemat ganz, fonbern nur biefen ober jenen 3*ueig berfetben. T>er \u00dfrnbpunft ber ganzen Bahn bezeichnet un3 nicht ba$ (Snbrefuttat ber ntechani* fcpen Vorg\u00e4nge, metche burch einen beftimmteu 2lnfto\u00a3 immittelbar heroor* gerufen mirb, fonbern ba$ fenbrefuttat f\u00e4mmtticher phpftfchen ^3roceffe auf biefer Seite \u00fcberhaupt.\nBteiben mir nun noch bei ber Sluffaffung eines finntichen (\u00a3inbrutf\u00f6 fielen, fo mirb biefer zuerft in einem beftimmten Heroen eine Succeffton oon Ber\u00e4nberungen auf feinem ganzen Verlauf zur $otge haben, an feinem een* traten (\u00a3nbe mirb aber bie mecpanifcpe $otge eine oiet compticirtere burch bie gleichzeitige (\u00eeinmirfung ber oerfc^iebenften anberen Urfachen, metche in anberen centralen f\u00fcnften angeregt gegen biejentgen mtrfen, bie ihr (\u00a3ntfte* hen bem \u00e4ufteren Stnftoj? oerbanft. T)aS (\u00a3nbrefuttat ift atfo nicht propos tionat ben Ber\u00e4nberungen, metche ein \u00e4uferer Stnftofi in biefem ober jenem Heroen erregt pat, fonbern proportional biefen Ber\u00e4nberungen unb ben Bemegungen innerhalb beS ganzen Senforium.\nBon ber 2trt ber Bemegungen ober bem 3uftanb biefen Senforium in einem gemiffen sD?oment tann eS ab^\u00e4ngen, ob bie perp^erifcp angeregte 2Ser= \u00e4nberung eine Urfac^e abgiebt, metche f\u00eearf genug ij\u00ee, bie Befuttate alter centraten ^roceffe bebeutenb ober nur menig ab$u\u00e4nbern, ob atfo biefer \u00e4u* fere (\u00a3inbru<\u00ef oon Bebeutung f\u00fcr ben Stbtauf geiftiger ^3roceffe mirb ober nicht. Sinb mir in 9?achbenfen \u00fcber irgenb einen \u00a9egenfianb oertieft, f\u00fcr melden ein \u00a9eh\u00f6rSetnbrucf jum Beifpiet feine Bebeutung hat, fo bteibt ber* fetbe unbeachtet, m\u00e4hrenb er nicht anberS unb nicht ft\u00e4rfer zum dentratorgan geleitet eine m\u00e4chtige S\u00ee\u00fccfmirfung auf ben \u00a9ang unferer Borftettungen hat, menu er mit ihnen in einer nahen Beziehung fteht.\nTiefeS ber Beobachtung jug\u00e4ngtichfte Beifpiet auf unfere $rage ange* menbet, b\u00fcrfte anbeutcn, mie oermbge be\u00f6 9?aturettS burch gemiffe pfpchifch* phpfifche 3\u00abft\u00e4nbe beftimmte \u00e4ufere (\u00a3inmirfungen ats \u00fcberhaupt merttmott ober nicht hingenommen merben, bajj aber, menn fte burch ba^ Baturett \u00fcber* haupt merthoott f\u00fcr uns ftnb, bie ^ntenftt\u00e4t ober fetbft auch ihre 5trt abh\u00e4ngt oon ben in ber (\u00a3onfHtution gegebenen Apparaten. T)aS \u00e4\u00dferthbeftimmenbe liegt aber jenfeitS ber f\u00f6rpertichen \u00a9r\u00e4ngen in bem \u00a9ebiet be\u00f6 rein ^beaten unb barauS ergiebt ftch bie Bebeutung biefeS geiftigen (\u00a3tement\u00f6 f\u00fcr bie bisher befprochenen \u00a9lieber beS BaturettS fomoht ats beS Temperamentes.\nTie 2\u00dferthbeftimmung eines \u00e4u\u00dferen StnftofieS mirb atfo gegeben burch ben \u00a9eift, bie Bi\u00f6gtichfeit jener \u00e9inmirfung auf ben teueren burch baS eine Berh\u00e4ttnifgtieb beS Naturells, bie 5trt unb S\u00dfeife nach (Erf\u00fcllung biefer Bebingung burch baS eine Berh\u00e4ttnijjgticb be^ Temperamente.\nWaffen mir oort\u00e4uftg bae geiftige ^tement unber\u00fccfftchtigt unb gehen $u bem gmeiten Berh\u00e4ttnijjgtieb bee Temperamente ju B \u00fcber, fo finben mir baffetbe abh\u00e4ngig oon Df H unb E. E inootoirt eine Bienge ber Beobact^ tung oiet zug\u00e4nglichere Ber\u00e4nberungen in ben mechanifchen Apparaten ate C. 3ene t\u00e4ft bei ben \u00bbergebenen 3\u00abbioibuatit\u00e4ten eine genauere Bergteichung gu ate bie aubere Bahn, mo ate Stuegangepunft nur bie Setbjtbeobachtung unb bie oietfach mobificirten \u00e4\u00dfirfungen in E ate \u00a3>\u00fctfemittet ber Stnatpfe benu^t merben f\u00f6nnen. T)te inftrumentette \u00a9runbtage non E mirb n\u00e4mlich ge* bitbetburch bie \u00a9tieberung ber ^entratorgane unb bereu anberm\u00e4rte her erzeugten","page":535},{"file":"p0536.txt","language":"de","ocr_de":"536\ttemperament\n3itft\u00e4nbe, burc\u00df bte perip\u00dfertfc\u00dfen 9?eroenapparate, enbtic\u00df burt\u00df bie @rtt\u00e4\u00df* rungS\u00eeuft\u00e2nbe ber \u00abKu\u00f4\u00efeIn \u00abnb contractiten (Sewebe \u00fcberhaupt. 5ln ben \u00dfe\u00dftbaren Bewegungen atfo legen nur ben \u00dfftaa\u00dfftab ber Beurt\u00dfeilung be| \u00a9inbrtttfS an, ben ein \u00e4u\u00dferer'2tn\u00dfo\u00df oentrfac\u00dft \u00dfat. tie Stt\u00f6gltc\u00dffett, ba\u00df ein \u00e4u\u00dferer 2tnfto\u00df wirttic\u00df in eine Bewegung ait\u00f6fc\u00dflage, ge\u00dft juerft oon bem (Seift au6, ber in $otge biefe\u00f6\teine ipanblung tenbiren tann,\naber nie\u00dft mu\u00df. \u00a9a\u00df er bieg aber will, baju wirb er burc\u00df eine bejhmmte Drganifation ber \u00c7entratorgane, bie i\u00dfm als Slnfn\u00fcpfungSpuntt fetneS 2Btl-\u00efen\u00e9 nt (Sebot fte\u00dft, fernerer ober teic\u00dfter beftimmt werben, tote wtr oben fa\u00dfen; bie \u00a9rganifation biefer 3tngri\u00df$puntte beg (Seiftet bitbet aber mc\u00dft eine unoer\u00e4nbertic\u00dfe B?afc\u00dfinerie, fonbern ift fetbft einem gewt\u00dfen tretg oon Ber\u00e4nbermtgen unterworfen, fo ba\u00df eg bem ^Bitten, \u00dfe nac\u00df jenen Sperren in Bewegung ju fe$en, einmal teic\u00dfter, einmal fc\u00dfwerer werben tarnt, \u00a9ag ^rfte wirb fonac\u00df jebegmal fein, ob ber (Seift eg berpji\u00fc\u00dfe wert\u00df \u00df\u00e4tt, \u00fcber* \u00dfaupt eine Bewegung e\u00fbgitleiten ; bag \u00dftoeite ift, wie weit i\u00dfm bie iDrqant' fation ober gewi\u00dfe, anberw\u00e4rtg eingeleitete oariabte 3uft\u00fcflbe\tbet ber\nSlugf\u00fc\u00dfrung entgegen fommen, unb bag \u00a9ritte i\u00df : wie weit bie \u00fcbrigen mec\u00dfa* nifcben Apparate im \u00a9tanbe \u00dfnb, bag Be^wectte unb in erfter Snftanj Angeregte wirttic\u00df augjuf\u00fc\u00dfren. Alfo aue\u00df \u00dfier ift wieber bie TOglic\u00dftett eine\u00ab (Erfolgeg nae\u00df au\u00dfen an bie im Naturell begr\u00fcnbete Bebtngung gefnupft, w\u00e4\u00dfrenb bie Art unb 2Beife be\u00dfetben noe\u00df oon weiteren Umft\u00e4nben ab\u00df\u00e4ngtg ift, bie ganj au\u00dferhalb beg Bereic\u00dfeg beg (Sei\u00dfeg liegen, unb an bie \u00a3onftt*\ntution getn\u00fcpft \u00dfnb.\t.\t. ,\t, cax.\n\u00a3)ag Ber\u00df\u00e4ttni\u00df beg \u00e4u\u00dferen 2tnfto\u00dfeg \u00a7u ber barauf erfotgenben 2\u00dftr= funa nach au\u00dfen wirb atfo reati\u00dfrt burc\u00df eine gro\u00dfe Btatge oon 3nnfc^en-aliebern, unb inbem \u00a3abitug, Naturell unb (Seift baran Ant\u00dfeil ne\u00dfmen, bte enblic\u00dfc $orm ber \u00c4u\u00dferung 5\u00ab beftimmen, fo ift eS mi\u00dft jn oerwunbern, wenn batb biefe, halb jene <\u00a3rfc\u00dfeinung auf ber einen ober anberen \u00a9tatton, welc\u00dfe bie ftotge beg \u00e4u\u00dferen Anfto\u00dfe^ \u00a7u bure\u00dftaufen \u00dfat, \u00dferaugge\u00dfoben unb atg Beftimmunggmoment f\u00fcr bag Temperament gew\u00e4\u00dftt tourbe.\n3n allem Big\u00dferigen \u00dfaben wir bie Hette oon S\u00f6trfungen unb Bucfwti'* tunaeu \u00e4u\u00dferer Smputfe in bem testen (Stiebe, n\u00e4mtie\u00df bem (Seift, fte\u00df fc\u00dflte^ \u00dfen la\u00dfen, unb man tonnte oerfue\u00dft fein, $u glauben: Naturell unb Tempera* ment w\u00e4ren nur oerfe\u00dfiebene Sleu\u00dferunggfornten jener geiftigen T\u00df\u00e4ttgtetten, f\u00e4nben wir nie\u00dft \u00df\u00e4u\u00dfg bei gleichen (S\u00dfaratteren oerfe\u00dfiebene Temperamente, bei gletc\u00dfen Temperamenten etn oerfe\u00dfiebeneg Naturell, bei gleic\u00dfem 9ta* turelt oerfe\u00dftebene Temperamente ober g\u00dfarattere. \u2014\n^t\u00fce bret beru\u00dfen auf bem Ber\u00df\u00e4ttni\u00df ber \u00cf\u00d4irtung ber Au\u00dfenwelt ^ur D\u00ee\u00fccfwirfitng auf \u00dfe; fo weit \u00dfnb \u00dfe unter etnanber oergteie\u00dfbar. 3\u00dfre Ber* febieben\u00dfett wirb aber burc\u00df bie et\u00dfifc\u00dfen Momente bebtngt, wete\u00dfe tm (\u00a3\u00dfa-ratter allein wirtenb, im Temperament nur zuf\u00e4llig, in bem Naturell mittet^ bar maa\u00dfgebenb \u00dfnb, wie wir ja aue\u00df bei ber 35eurt\u00dfeitung einer 3nbtot^ buatit\u00e4t 00m moratife\u00dfen \u00a9tanbpuntt au\u00e9 ba\u00f4 geringfte (Sewt^t auf ba\u00f6 Temperament, me\u00dfr auf ba\u00e9 ^ature\u00fc, ba\u00e9 mei\u00dfe auf ben d\u00dfaratter legen.\nift bie\u00e9 aue\u00df nat\u00fcrtie\u00df; benu aut\u00df bie ung\u00fcnftigfte \u00a9rgamfatton \u00dfat auf ben eiaenttie\u00dfen 2\u00d6ert\u00df ber ibeaten ^roee\u00dfe ni^t-ben mtnbeften ^tn\u00dfu\u00df, ba-gegen auf bie fttar\u00dfeit ber einzelnen T\u00dfeite eine\u00f6 ibeaten Jn\u00dfatte^ \u00e4\u00dfenn wir aue\u00df gteie\u00df gefe\u00dfen \u00dfaben, ba\u00df ber (Seift \u00e4u\u00dfere (\u00a3in\u00dfu\u00dfe \u00e4nberung feinet 3\u00ab\u00dfanbe\u00f6 ju limitiren unb auf bte au\u00dferften p\u00dfp\u00dfft\u00dfen tn\u00fcpfung\u00e9puntte jene T\u00df\u00e4tigteit yx tn\u00dfutren oermag, fo wirb boe\u00df bte Dr^ ganifation \u00dfter fe\u00dfon mittelbar eingreifen tonnen, \u00a9a aber enbltc\u00df tm ^etm","page":536},{"file":"p0537.txt","language":"de","ocr_de":"temperament*\t537\nperament nocp bie gan^e 21norbnung aller \u00fcbrigen \u00a9pfteme nut einbegriffen ift, auf mettle ber \u00a9eift nur oiel langfamer uub unmittelbarer ju mirfen im (Stanbe ijt, fo fin\u00eet bie 3^e^nung\u00e9f\u00e2^igfeit bei ben \u00a3>anblungen, fo meit fie burep baS Temperament formell auSgef\u00fcprt merben, in bem 9)?aajj, als pier am meiften ntecpanifcpe SSerp\u00fcltniffe in\u2019s (Spiel fontnten.\ntie n\u00fccpfte ^rage ift bte: ift baS temperament ein f\u00fcr allemal gegeben ober ift eS m\u00fcprenb beS Slblauf\u00f6 beS Lebens oariabel?\n33on oorneperein mirb man baS Leijtere an^unepmen geneigt fein, ba ja alle bie einzelnen \u00a9lieber, melcpe eS beftimmen, mancpfacpen SSer\u00fcnberungen untermorfen finb; gleicpmol aber fepen mir oft baffelbe temperament ein ganzes Leben lang fiep gletVf>bleiben. \u00a9S giebt ferner pplegmatifcpe $tnber unb fanguinifepe \u00a9reife unb in bem mittleren Lebensalter ebenfo gut rnelan* cpolifcpe ober cpolerifcpe 3\u00abbioibuen, fo baf? man niept berechtigt fc^eint 31t fagen: biefem beftimmten LUter geh\u00f6re biefeS beftimmte temperament an. tiefe fcpetnbaren \u00e4Liberfpr\u00fccpe l\u00f6fen fiel) aber, menn man bebenlt, baf man halb bie temperamente oerfepiebener^nbioibuen auf ben gleichen SllterSftufen, halb bie oerfepiebenen 3nbioibuen, melcpe auf oerfepiebenen SllterSftufen fte* pen, unter einanber oergleicpt; baS fanguinifepe temperament eines \u00a9reifes ift ein gan$ anbereS, als baS fanguinifepe eines $tnbeS ober J\u00fcnglings ; bei ben le^teren m\u00fcrbe man baffelbe oielleicpt pplegmatifcp nennen. Sergleicpt man bie temperamente oerfepiebener SllterSftufen unter einanber, fo mirb man ^ugeben rn\u00fcffen, baj? im ^inbeSalter baS fanguinifepe, im fp\u00fcteren 3\u00fcng* lingSalter baS cpolerifcpe, im fp\u00fcteren SD\u00eeanneSalter baS melancpolifcpe, im p\u00f6pern \u00a9reifenalter baS pplegmatifcpe oorperrfept; boep liegt pauptf\u00fccplicp bei ben beiben lederen bie \u00a9efapr fepr nape, gemiffe patpologifcpe \u00a9rfepetnungen mit ipnen ju oermeipfeln, melcpe aus Iranfpaften 2Ser\u00fcnberungen ber \u00a9onfti* tution peroorgepen. @0 mie man gembpnlicp bie temperamente auffaft, b\u00fcrfte jener \u00a9rfaprungSfa^ richtig erfepeinen, um ipn jeboep genauer m\u00fcrbigen ju tonnen, nt\u00fcjfeu mir je\u00a3t auf bie \u00a9ntmictelung beS temperaments unb fein ^erpalten ju bem Naturell unb bem freien \u00a9eift m\u00fcprenb beS Umlaufs beS Lebens n\u00fcper eingepen.\n23om pfpcpologtfcpen \u00a9eficptSpunft aus betrachtet, verfallen bie temper ramente in 3mei \u00a9ruppen. tie erfte \u00a9ruppe ift biejenige, bei melcper ber \u00a9eift ftep oon \u00fcuperen \u00a9infl\u00fcffen niept beftimmen l\u00fcpt, bie anbere bie, bei melcper er ftep oon ipnen beftimmen l\u00fcft. 3\u00ab jener gep\u00f6rt baS pplegmatifcpe unb cpolerifcpe, $u biefer baS fanguinifepe uub melancpolifcpe.\n28ir fpreepen pier niept oon bem ^plegmatifer als einem apatpifepen, ftumpfftnnigen sD?enfcpen, fonbern mie ipn 3- F\u00fcller, unb niept oon bem 3)\u00eeelancpolifer als einem tr\u00fcbftnnt'gen\u00a3ppocponber, fonbern mie ipn\u00a9 \u2014 e*) gefepilbert pat. ter ^plcgmatifer palt ftep bie \u00e4u\u00dferen \u00a9inbr\u00fccte ferner, l\u00e4\u00dft fiep niept unmittelbar oon ipnen beftimmen, m\u00fcprenb ber \u00a9polerifer bie* felben aufnimmt, aber auf bieLlufenmelt fo mirft, mie er mi\u00fc, niept mie ipn bie Umft\u00fcnbe jmingen moHen. 23et beiben ftnbet ftep ein gemiffeS 33epaupten eines beftimmten geiftigen 3uftanbeS, melcper burep eble ober uneble SD\u00eeotioe peroorgerufen fein fann. 33et beiben eine gemiffe \u00a9parafterft\u00fcrle, bie aber, je naepbem fie burep anbere im Naturell unb ber \u00a9onftitution gelegene 23e* btngungen fo ober fo unterft\u00fc^t mirb, biefe ober jene $orm beS tempera* ments gemimten mirb. S3ei bem ^plegmattfer ift eS in ber \u00a9onftitution ot'el*\n*) \u00a9nctydop\u00e4btfcpe\u00e4 SB\u00f6rterbucp ber mebicinifcpen SBijfenftpaften oon S3uftp, \u00a9ief* fenbaep ic. 33b. XXXIII. @. 370.","page":537},{"file":"p0538.txt","language":"de","ocr_de":"538\tTemperament\n\u00eeetc^t eine geringere Srregbarfeit ber 3\u00ab feitenben Heroen, eine burcf baS Naturell bebingte gfetcfm\u00e4ftgere Stimmung beS @etfte^r in ben organifcfen ^rocejfen \u00fcberhaupt ein langfamererStofFmecffef, mefcfe eingefeitete, mecfa* nifcfe2$er\u00e4nberungen erft in tangerer Seit auS^ugteicfen im Stanbe ftnb. (\u00a3$ fann biefeS Temperament eine gewiffe Or\u00f6fe beS\u00aeeifteS unterft\u00fc^en nnb einem ^arafter oon mefentticfem^ortf eit fein, mo es barauf anfommt, aucf nacf auf en ntcft rafcf, fonbern beb\u00e4cftig nnb bef arrticf ^u mirfen, nic^t momentan energifcf, fonbern confequent ju f anbetn. Sk biefen Ratten mirb baS Temperament in fei= ner 2teu\u00a3erung baS \u00a9epr\u00e4ge einer geiftigen 9\u00eeuf e nnb ^eftigfeit beS (\u00a3farafterS tragen, bie atterbingS ba fein fann, attein nicf t mefr atS Steuerung beS Tempera* meats, fonbern eben beS \u00a3farafterS angefef en mirb. Taf? ein fotcf er 9ftenfcf pftegmatifcf ift, mirb man bafer nie aus biefer ober jener ipanbtung in einer gemiffen einzelnen Situation fcftiefen b\u00fcrfen, in meiner eine fotcf e\u00a3anbtungS* weife am ift, fonbern aus einer $?enge oon \u00a3anbtungen in Situationen ber oerfcf iebenften $trt, metcfe Stnbere oietteicft beftimmen, rafcf nnb energifcf etnjufcf reiten, ober mo eS gteicfg\u00fcttig ift. 2\u00f6o bie \u00a3anbtungSmeife nicft ats ^ofge eines beftimmten (\u00a3farafter^ugeS angefef en merben fann, ift es affein mogttcf, einen richtigen Scftuf auf fein Temperament \u00a7u machen. D^icpt bie 23eb\u00e4cftigfeit, baS ffuge Saubern in mistigen Sagen beS SebenS, fonbern bie gfeibfeibenbe $ufe, baS SSerfarren in gemiffen geiftigen Suft\u00e4nben, tro$ ber gr\u00f6\u00dften Skrfcfiebenf eit \u00e4uferer GPft\u00fcffe, f\u00e4ft baS Ptegma erfen* neu. Tie organise Urfacfe liegt fauptf\u00e4cfticf auf ber Seite C unfereS @cfema, nnb wenn ber dfarafter fo entmitfett ift, baf er beftimmte oorge* ftecfte Siefe erreichen miff, fo mirb er bie organifcfen \u00a3inberniffe, bie auf ber an bereu Seite E gteicf^eitig gefegen fein fbnnen, \u00fcberminben fernen nnb ba* burcp nacf nnb nacf eine fotcfe fftfifcfung beS Temperaments feroorrufen, bUr<f metcfe er bie 2luf enmett ficf oofffommen unter^norbnen oermag, inbem er auf ber einen Seite oon ben \u00e4uferen (\u00a3inft\u00fcffen meniger ber\u00fcf rt unb beftimmt mirb auf ber anberen aber energifcf unb anf attenb gegen biefefben ju mir* fen im Staube ift. (\u00a3S ift bieS aber eine feftene ^Hfcfung ber Temperamente nnb giebt eigentticf mefr baS 23ifb eines ooffenbeten gfarafterS. Tie f\u00fcflU fcfung beft\u00e4nbe n\u00e4mticf auS pftegmatifcfem unb cfoterifcfem Temperament, bie nicft unbenfbar ift, mie mir fogteicf fefen merben.\nTer (\u00a3foterifer n\u00e4mticf nimmt bie \u00e4uferen (\u00a3inbr\u00fccfe teicft unb tebfaft auf, allein bie Sebfaftigfeit ift nicft immer proportionaf ber Sntenfft\u00e4t beS erfteren unb ber SeitungSf\u00e4figfeit ber Heroen, fonbern nur bann unb m\u00f6gti* cf er SBeife gr\u00f6fer, afS jene 23ebingungen oorauSfefen faffen, menu btefe in einem beftimmten 2Serf\u00e4ftni\u00a3 ju gemiffen mifff\u00fcfrficf feftgefaftenen 3\u00bbft\u00e4n* ben beS \u00aeeifteS ftefen. $\u00dfaS ifn \u00a7u ipanbtungen beftimmt, ift nicft bie Sn* tenfit\u00e4t beS \u00e4uferen 5fnftofeS, fonbern ber S\u00dfertf, ben berfefbe f\u00fcr irgenb mef^e, burcf ben Sfarafter beftimmte ^f\u00e4ne gemiaut, an benen feftgefaften mirb, unb bei bereu 5fuSf\u00fcfrung, menu eS auf rafcfe (?ntmi(bfung oon ^raft unb ^acfbrucf anfommt, ifm bie Trganifation ber bie (\u00a3uroe E beftimmen* ben mecfantfcfen ^roceffe ja ^>\u00fcffe fournit. Tiefe Suroe ift bemnacf baS eigentfitf Beftimmenbe f\u00fcr biefeS Temperament, beffen organise \u00a9runbfage in einer festeren (^rregbarfeit ber Heroen, in einem fr\u00e4ftigen 3)?uSfefbau, in einer gfetcfm\u00e4\u00dfigen Srn\u00e4frung gegeben fein fann. 2\u00dfie beimpffegmatifer, fo aucf fier: nicft aus ber entfcfieben energifcfen |)anbfungSmeife in etnem entfcfeibenbenStngenbficf mirb man baS cf oferifcfc Temperament erfennen (bie man oiefmefr auf $ecfnung ber (^ntpfoffenf eit unb S3eftimmtfeit eines fr\u00e4f* tigen SfarafterS bringen mirb), fonbern aus ber 2lrt unb S\u00dfeife, mie ftcf ein","page":538},{"file":"p0539.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\t539\nMenfch in gem\u00f6hnft'cheren 2agen be\u00f6 Gebens benimmt, ober too e$ gerabe an ber 3eit m\u00e4re, fangfam unb beb\u00e4ch'tig ju Rubeln; a\u00effo auch mieber au$ gr\u00f6* ffcrcn Leihen oon |)anbfungen in ben oerfchiebenften Situationen ift erft ba$ Temperament erfennbar. Die organise Urfac^e liegt hier hauptf\u00e4chfi<h auf ber Seite E, mie fte beim ^^egmatifer hauptf\u00e4chfich in C gelegen ift. 9tun ift e$ nicht unbenfbar, ba\u00df auf beiben- Seiten oieU\u00e4tyt Unterfc\u00dfiebe in ber feineren \u00a9fieberung ber sJteroenapparate obmatten, mettre ftch nicht burch bie gleichartige Ern\u00e4hrung atter \u00a9emebe au\u00e9g\u00efeichen taffen, mie ja auch ootf* fommene\u00f6 ^h^ecjnta bei hageren ebenfo gut mie bei athtetifch gebauten Men* fchen oorfommt. Daburch m\u00e4re e\u00f6 fe^on, fo meit ba\u00a3 Temperament oon k\u00f6rperlichem abh\u00e4ngt, fetbft m\u00f6glich, ba\u00df eine 5D?ifc^ung jener beiben, beS ^htegmatifchen unb \u00a9hoferifchen oorfontmen t\u00f6nnte; nur mirb ber 9?achmei$ au\u00dferorbentfich fc\u00dfmierig fein, ba\u00df bie 2leu\u00dferungen einer fotzen Mifc\u00dfung mirttich oom Temperament, atfo auch wit oom k\u00f6rper bebingt ftnb, unb nicht bto\u00f6 ^anbtungen eines bie organifchen\u00a3>inberniffe uberminbenben \u00a9harafterS bezeichnen. Denn ba\u00df e\u00f6 bem \u00a9eift m\u00f6glich ift, beftimmenb, menigftenS bis Zu einem gemiffen \u00a9rabe, auf bie Th\u00e4tigfeit ber \u00a9entraforgane unb oon bort aus mittelbar auf ben ganzen k\u00f6rper zu mirfen, haben mir fr\u00fcher ge* fehen. 2Bo btefeS h\u00e4ufig ber ^att ift, ba mirb es bem \u00a9\u00f6ift gemi\u00df auch nach unb nach m\u00f6glich, bteibenbe SSer\u00e4nberungen in bem organifchen Subftrat et'nzu* teiten, unb baburch baS Temperament mirflicf; za \u00e4nbern, fo ba\u00df baS, maS fr\u00fcher oom S\u00d6itten bem Organismus abgetro^t merben mu\u00dfte, enbtich mit ber gr\u00f6\u00dften ^eic\u00dftigfeit oon ben organifchen \u00a9ebitben auSgef\u00fchrt mirb.\nDie zmeite \u00a9ruppe, baS fanguinifche unb metanchotif^e Temperament, tiegt, menu es ganz m\u2019tt \u00abab unoermifcht gefunben merben t\u00f6nnte, in unferem Schema eine Stufe tiefer, inbern fich n\u00e4mlich bie baS Temperament bitbenben \u00a9lieber meniger im freien \u00a9eift als fchon im Matured flie\u00dfen. Das bei* ben gemeinfam \u00a9tgenth\u00fcmfiche ift n\u00e4mtich, ba\u00df bei ihnen ber \u00a9eift ftch oon ber 2lu\u00dfenmett oiet unmittelbarer beftimmen l\u00e4\u00dft; bie 5trt jeboch, mie baS ge* flieht, ift bei beiben oerfchieben. 33ei bem Sanguinifer ift eine burch baS Matured beftimmte \u00a9runbftimmung ber \u00a3uft beS getftigen unb t\u00f6rpertichen S\u00d6ohfbeftnbenS, bei bem Mefanchofifer bagegen eine burch baS Matured ge* gebene \u00a9runbftimmung ber Untuft, beS Mi\u00dfbehagens oormattenb. Die \u00a9e* f\u00fchfSfreife ftnb hier baS zun\u00e4chft \u00e4\u00f6erthbeftimmenbe f\u00fcr bie \u00e4u\u00dferen \u00a9infl\u00fcffe, mie f\u00fcr bie anbere \u00a9ruppe gemiffe \u00a9runbf\u00e4fce beS \u00a9jwrafterS. Da mir aber fehen, ba\u00df baS Matured fet'ne\u00f6megS unabh\u00e4ngig oom freien \u00a9eift ift, fo mirb e\u00f6 auch teic\u00dft fein, einzufehen, mie ber eigentfiche^nhaft biefer \u00a9ef\u00fchfSfreife, t'hr ethifcher SBcrth bei ben oerfchiebenen ^nbioibuen ganz oerfchieben fein fann, fo ba\u00df beim Mefanchofifer nicht baS Mi\u00dfbehagen an affern, maS i\u00dfn ber\u00fchrt, nicht ber finntic^e Schmerz, SebenS\u00fcberbru\u00df je. eS nothmenbig ift, maS feine \u00a9ef\u00fchfSfreife erf\u00fcllt, fonbern ebenfo gut ein ebfereS Schmerz* gef\u00fc\u00dft \u00fcber bie Unerreichbarfeit gemiffer $beafe, metche fein \u00a9eift ftch 3ebif* bet hat. \u00a9benfo ift es fet'neSmegS beim Sanguinifer bie ftnnfiche \u00a3uft, mefcher er ftch\tfonbern auch bei ihm fann bt'efeS \u00a9ef\u00fchf ber ^reube\nunb beS \u00e4\u00d6ohfbehagenS \u00a9egenft\u00e4nbe h\u00f6herer t\u2019bea\u00efer 9?atur itmfchfie\u00dfen. S3et'be aber merben in ihrem SSerh\u00e4ftni\u00df nach au\u00dfen oft ^ehlfc\u00dfritte thun, mefc\u00dfe ihnen fefbft ober anberen z\u00abnt Mtchtheif gereichen; benn bei beiben ift bie 2\u00d6eIt ihrer \u00a9ef\u00fchfe bie zun\u00e4chft beftimmenbe, unb bie \u00a3ebhaftigfeit ihrer ^hantafte l\u00e4\u00dft fte biefe mit ber m\u00e4hren 3fu\u00dfenmeit oermechfefn.\nDie eine Seite (C in unferem Sterna) fann bei beiben biefefbe fein, ba ihr \u00a9influ\u00df nicht bie Ouafit\u00e4t ber Stimmung birect oermittefn fann, fon*","page":539},{"file":"p0540.txt","language":"de","ocr_de":"540\tTemperament\nbern nur bte ptenfit\u00e4t unb Stu\u00e9breitung ber organifcfen \u00c7roceffe, an benen ber (Seift mit ferner Stimmung antn\u00fcpft. 33et beiben ift bitrcp bie organtfcpe \u00a9runblage eine 9r\u00f6^ere 3^e^entpfdn9tid;fett beg\u00fcnftigt; auf ber anbcren Sette (E) aber tft eine Berfcftebenfeit entwebcr gteicf oon Anfang an ober tut Saufe ber geiftigen Sntwicttung eingetreten, fo jwar, baf beim Saitgutntfer ebenfa\u00df\u00f6 eine gr\u00f6\u00dfere Bewegtieffeit, ein fcpetterer S\u00dfecffet ber Erregung beg\u00fcnftigt ift, w\u00e4frenb beim 2Mancfotifer, ber \u00fcberhaupt weniger nacf auf en merfen will, ber urfpr\u00fcngticfe 2tnftof im (Seift gtetcffam abforbtrt mirb unb burcf bie Bernacft\u00e4ffigung ber Uebung motoriser Apparate eine gewtffe Ungetenfigfeit unb Starrfeit entpfen fann, menu fie fetbft ntcft oon Anfang an burcf bie erfte Anlage bebingt mare.\n5tuf jener Seite finbert bie organifcfe \u00a9runbtage ntcpt ben vJxelancfo-liter bie unb ba fanguinifcf, nocf f\u00e4uftger ben Sangutntfer melancfottfcf werben ju taffen, wa\u00f6 man fo f\u00e4uftg beobachtet. T)a$ Severe ift burd^) bte Strt ber gr\u00f6\u00dferen Summe \u00e4uferer (finpffe erteptert, wetcfe tn bern beben t>er meiften sD?enfcfen \u00f6fter fo befcfaffen pb, baf ftcf ifnen feine @ette ab-gewinnen t\u00e4ft, burcf wetcfe ba\u00f6 Suftgefnft befriebigt wirb, w\u00e4frenb fte um-gefeint ba$ \u00a9ef\u00fcbt ber Untnft nur $u f\u00e4uftg n\u00e4fren.\n\u00a3)iefe Slbf\u00e4ngigfeit oon \u00e4uferen \u00a9nPffen bei betben Temperamenten erfcbwert bie Grntwicftung eine$ beftimmten (\u00a3farafter3, ober fte ift fetbft unmittelbare $otge feiner Scfw\u00e4cfe, benn ein fefter GJarafter wirb eben burcf bie Energie feinet SBitten\u00f6 biejenigen Stimmungen ju unterbr\u00fcden oerm\u00f6gen, wetcfe feinen Steuerungen finbernb im 2\u00d6ege ftefen. \u00a35fne fier auf etne oottft\u00e4nbige 3ergtieberung beffen eingefen 31t f\u00f6nnen, wa\u00e9 mtr unter \u00a3fa-rafter nt oerftefen faben, bejeicfnen mir bamit nur ganj attgemetn aue jene freien, um beftimmte ibeate \u00abmittetpunfte ftcf brefenben Bewegungen be\u00f6 \u00a9eifte\u00f6 (/)), metefe ben testen SBertf auf er er Sinpffe unb bte Sntpluffe\nm ipanblungen beftmmen.\t, t , .\ntiefer Biittetpunft atter ibeaten Bewegungen tft unbebtngt bet jebem menfcbticben (Seift berfetbe, attein bie Bebeutung fie begteitenber f\u00f6rperttef er Borg\u00e4nge ift Sacfe ber (\u00efrfafrung, burcf metefe ba\u00f6 Setbftbemuftfetn erft nach unb naef ju feiner oottfommenen (\u00fcrntwteftung getaugt, >jn ben fr\u00fcheren 3eiten biefer Grntwicftung finb atte \u00e4nferett (finpffe mefr gteicfbebeutenb f\u00fcr ba$ 3nbtoibitum, je naef ben fcfmanfenben Stimmungen, naef beut gerabe obmattenben 3nftanb be$ (Seiftet, ber gteteffam ttoef ratfto\u00e9 mitten unter ben oon aufen einbringenben Stnft\u00f6fen fiept. Bon tfm werben btefe burcf 9\u00eeeaetionen beantwortet, bie ber \u00a3)rgani\u00a3mu3 jun\u00e4efft an bie fpanb gtebt. \u00a3)er (Sinbrud auf ben (Seift ift noef proportional ber burcf bie t)rgane beengten ^ntenfit\u00e4t ber S\u00d6irfung eine\u00f6 auf eren 2lnftof e\u00f6, unb bte Reaction tft bie fcegnng\u00f6f\u00e4figfeit ber motorifefen Seite unb ber \u00a9r\u00f6fe bes auf eren 3mputfe^ entfpred;enb, of ne baf biefer wefentttef burcf bie Tf\u00e4ttgfett be\u00f6 \u00a9eijte\u00e9 mobificirt w\u00fcrbe, inbem biefer einen ntefr pafftoen 3apaiter ber Str\u00e4nfcenmgen abgteit, wcld)e tie \u00abufcnwelt in feinem Orgam\u00eamn\u00ab ^erBcr\u00bb ruft, \u00bbit\u00ab \u00abiefem \u00a9mnfce wirb ba\u00ab Temperament fict) juerji bei einem Htnbe au\u00e9fprecfen unb entweber fanguinifcf ober pftegmatifcf fein, ba\u00f6 Severe jeboch ntefr in patfotogifefen 3uPnben unb mit bem (\u00effaratter ber Slpatfte, ben man f\u00e4uftg mit biefem Temperament ju oerwecffeln pftegt. Bet gefuit-ben ^inbern, bei benen bie (\u00efrregbarfeit ber Heroen an ft(f fefon burep ben no\u00e9 rafeberen Stoffwecffet nat\u00fcrlich ift, bei benen jeber fp\u00e4ter gew\u00f6fnte imput\u00e9 oon aufen burcf feine ^eufeit fefon eine gewtffe Starte betommt, wirb berrafefere S\u00d6ecffetintenfioer Erregung mit lebhafter, weeffetnber ^teac-","page":540},{"file":"p0541.txt","language":"de","ocr_de":"temperament\t541\ntion bab Formate fein. tab metanepotifefe unb cpoterifcpe temperament wirb erft mit weiterer Gmtwicftung beb \u00a9eifteb bei einer fortgeffrittenen S\u00d6\u00fcrbigung ber \u00a9tettung beb ^nbioibmtmb gur 2(ufenwett peroortreten. 3eneb fann fcpott auftreten, fobatb bab 9?aturett fief gebitbet fat, biefeb bagegen gewif erft naef Gmtwicftung beb Gtparafterb.\ntie Gmtwidftung beb 9\u00eeaturettb fept fcfon eine gewiffe S\u00eeieftung beb \u00a9eifteb ooraub, oerbunben mit einem gewiffen 2)?ittetwertp gr\u00f6ferer Steifen ftcf wieberfotenber Stnft\u00f6fe oon auf en; biefe S\u00eeicptung ift aber nieft bebingt \u00f6oit einem ftaren 33ewuftfein, wetepeb ifn in biefetbe bringt, fonbern oon bem mefr bewufttofen 3\u00abf\u00f6mmenfalten gewiffer geiftiger unb f\u00f6rpertiefer $5roceffe, wetefe bem pr\u00e4ftabitirten \u00a9efe\u00a7 gu $otge farmoniren. S\u00dfenn bab metanef otifcf e temperament tro\u00a7 ber \u00a9ntwiefetung beb sJtaturettb oor ber beb (\u00a3parafterb meift erft fp\u00e4ter auftritt, fo tiegt bteb mefr in ber Slrt ber aufe* reu ^ympulfe, wetefe, j[e oerwidetter bie \u00a9tettung beb pbioibuumb gurStu* fenwett wirb, um fo p\u00e4uftger Untuft erregenb wirten tonnen, wenn ber (\u00a3pa* ratter fte nieft gu beperrfepen weif, w\u00e4frenb in ber $ugenb bie thtette \u00a3uft erregenber (\u00a3inft\u00fcffe reieftiefer ftieft, bie gteiepgeitig bem \u00a9ef\u00fcpte ber Straft unb ber Energie ifr Gmtftepen oerbanft, wetepeb fiep an bie \u00c9ubf\u00fcprung ber \u00a3>anbtungen tn\u00fcpft, benen teieft bewegtiefe .Organe gu \u00a3\u00fctfe tommen. tab 9?ormattemperament ber reifen 3\u00ab9^\u00abb unb beb SD\u00eeannebatterb ift bab Gipoteri* fefe; benn fier ift ber bie Stufenwett befttmmenbe Giparafter entwictett, unb bie Orgauifation maept ein fr\u00e4fttgeb \u00dc\u00d6irfen m\u00f6gtief. ter \u00a9toffweeffet ift noef rafcf, bie Grrn\u00e4prung ber Waffen noep gteiefm\u00e4fig, w\u00e4frenb im peran* nafenben \u00a9reifenatter eine gr\u00f6fere Unbewegticfteit berfetben buref bie taug* famere SD\u00eeetamorpfofe ber organifefen \u00a9ebitbe bab pftegmatifefe tempera* ment biefer Sttterbftufe bebingen fann. tt'eb Sltteb gilt aber nur oon ben turepfefnittbgapten gr\u00f6ferer Mengen oon33eifpieten, wie fie bie oerfepiebenen Sttterbftufen tiefem, tie freie S3ewegtic^feit beb \u00a9cifteb, wetefe bei alten tem* peramenten mit eingreift, rnaept eb m\u00f6gtief, baf tro\u00a3 beb S\u00dfeeffetb ber organic fepen \u00a9runbtage w\u00e4frenb beb \u00a3ebenb bab temperament bajfetbe bleiben tann.\n9?ur fo oiet ift gewif, baf wenn bie fjnbioibuatit\u00e4t beb \u00a9eifteb b i e = fetbe bleibt, aub einem \u00a9artguinifer im Sitter tein (\u00efpotert'fer, unb aub einem Gipoterifer im Sitter fein \u00a9anguinifer werben wirb.\n9?oef faben wir oon bem SSorferrfcfen biefer ober jener temperamente bei ben oerfefiebenen \u00a9efefteeftern gu reben. 3\u00ab ber organifefen \u00a9runbtage geigt fiep fotgenber Itnterfcpieb: bab S\u00d6eib beft\u00a3t eine gr\u00f6fere S\u00eeeigbarfeit ber Heroen, unb ift einer geringeren Straftentwicftung f\u00e4fig. tab letztere f(ftieft ein SSerm\u00f6gen beb cfoterifepen temperamentb aub, bab erftere ift weniger g\u00fcnftig f\u00fcr bie Gmtwicftung beb ^ftegmab. tthtn giebt eb aber gewif ebenfo oiet pftegmatifefe atb fangutntfepe grauen, bagegen ift bab epoterifepe tem* perament bei ifnen in ber tfat fettener. G\u00c9b f\u00e4ngt bieb notfwenbig mit bem Giparafter unb beffen Slntfeit am temperament gufammen. SBir fepen, baf bei ber erften \u00a9ruppe ber temperamente ber \u00a9eift ftep nieft oon ber Stufenwett beftimmen t\u00e4ft, baf erifre (\u00efinft\u00fcffe gur\u00fcefweift, inbem er fte ent* Weber nieft proportional ifrer ptenftt\u00e4t auf fiep wirfen t\u00e4ft, ober fte buref entfpreefenbe fr\u00e4ftige Reaction neutratifirt. tab \u00a3e\u00a3tere oermag bab SBeib weniger wegen feiner Orgauifation, bab Erftere fann eb bei einer gewiffen \u00a9t\u00e4rfe beb \u00a9eifteb, unb ba bie erftere auf ber motorifefeit \u00a9eite ebenfattb buref ben \u00a9eift in $otge fettener Erregung an S\u00eeeigbarfeit oertiert, fo ift bie ttft\u00f6gtieffeit gegeben, trof ber urfpr\u00fcngtiefen Orgauifation ein tempera* ment gur Gmtwicftung gu bringen, bab bei einer anberen ^nbioibuatit\u00e4t beb","page":541},{"file":"p0542.txt","language":"de","ocr_de":"542\tTemperament.\n\u00a9etfte* ettt ganj anbere* gen>orbett w\u00e4re; n\u00e4mticp je naep ber Strt be* 9?a* turett* fanguinifcp ober metancpotifcp ; bad erftere pauptf\u00e4cpticp bcg\u00fcnfhgt burcb bie \u00d4rganifation, ba* zweite burcp bte eine Bapn C unb etn gewtjfe* ^aturett, in gotge beffen bte \u00e4u\u00dferen (\u00a3inft\u00fcffe, opne weitere Strtungen naep aufett peroor^untfen, oon einer gewiffen \u00a9timmung be* \u00a9etfte* abforbtrt\nX)k Temperamente ftnb nicpt beftimmte \u00a9r\u00f6\u00df en, mettre mit irgenb einer realen ober tbeaten (\u00a3tnpeit gemeffen werben tonnten, fonbern tpre Sleu\u00dfe* rungen werben mit ber Beobachtung an gr\u00f6\u00dferen Mei\u00dfen oerfcpiebenattenger gnbioibuen in fetation gebracht, wobei bie Erfahrung gezeigt hat, ba\u00df eben gerabe in btefent ober jenem writer biefe* ober jene* Temperament oorperrftpt. S\u00dfo nun in bem einzelnen galt biefer burcp bie (Erfahrung gewonnenen Bor* au*feftung entgegen ein anbere* at* ba* erwartete Temperament auftrttt, mirb man 5. B. eine nicht an [ich fehr gro\u00dfe Bewegtheit, fonbern nur w Beuehung auf bie Borau*fe$ung gr\u00f6\u00dfere Sebpaftigfeit etwa etne* \u00a9reife* al* Steigerung be* fanguinifihen Temperament* anfepen, w\u00e4prenb man bie gleiche 2leu\u00dferung*form bei einem j\u00fcngeren gnbioibuunt, bei wetcpem man etne gr\u00f6* \u00dfere Sebpaftigfeit oorau*fe$t, pptegmatifcp nennen wirb.\nBet biefem retatioen Berp\u00e4ttni\u00df ber Beurtheitung ber Temperamente \u00eeu aewiffenBorau*feftungen, ju bemoariirenben Btaa\u00dfftab, ben man tu oerfcpte* Jenen Ratten autegt, la\u00dft e* ftep erft\u00e4ren, wie e* ben Slnfcpein gewinnen fann, aU bliebe ba* Temperament burch atte \u00a9tabien be* \u00abeben* ba* gtetepe, wap= renb e* boep in berTpat fiep oer\u00e4nbert unb nur auf ben oerfepiebenen Sitter*\u00bb\u00bb ftufen mit oerfepiebenen Borau\u00f6fe^ungen beurtpeitt wirb.\nT)a\u00df ein Temperament burep atte Sltter*ftufen ptnburcp bet \u00aetnem >jnbt* otbuum in ber Btepr&apt ber gatte (jeboep feine*weg* immer) ba* gtetepe bleibt, unb unter welcpen Berp\u00e4ltniffen e* fiep bei ipm notpwenbtg anbern mu\u00df, b\u00fcrfte fiep au* gotgenbem ergeben.\t,\n2\u00d6ir paben oben gefepen, wie ber \u00a9etft, wenn wtr ntept annepnten motten, ba\u00df er gteiep oon Anfang an mit einer beftimmten gnbioibuattt\u00e4t im JDraaufcmu* auftritt, naep unb naep baburep fepon etne gemffe jjubtot* buatitat erlangt, ba\u00df er mit feinen Bewegungen unb 3\u00abft\u00e4nben ftep be* K\u00f6rper*, fowie fie in beffen inbioibuetter BefcpafFenpeit oorttegen, accotm ntobirt Stuf biefer Stccommobation berupt ba* ^aturett. Sa* ba* matureu f\u00f6rpertieper \u00a9eit* beftimmt, ift bie inbioibuette Stnorbnung ber organtfepen Apparate, fo weit fte innerpatb be* \u0152entratorgan*, um miep bitbttep au*ju-br\u00fcten, m fo ober fo geftettten Ber\u00fcprung*ftacpen mit ben getfhgen Bor* gangen fiep combiniren. Tiefe gorm ber Ber\u00fcprung ift bei gleichm\u00e4\u00dfiger normaler gortentwiettung retatio immer biefetbe, nur ipr gnpatt weepfett tu Beziehung auf feine Bebeutuug f\u00fcr ben inbio'ibuetten \u00a9eift. Tiefer fetbft aber oerbantt wenigften* mit feine gnbioibuatit\u00e4t jenen testen SRefnItaten ber organifepen ^roceffe, wirb atfo auep bei bereu Ber\u00e4nberungen ftep entfprecpenb mitoer\u00e4nbert, unb baburep ba* ^aturett retatio (b. p. ba* Berp\u00e4ttni\u00df oon G unb H) unoer\u00e4ttbert taffen, unb jwar um fo mepr, je weniger baffetbe mit benienigen ootttommen freien Bewegungen be* \u00a9elfte* tn \u00a9onfitet ge* ratp, wetepe ben i^ahn Sertp atte* beffen beftimmen, wa* ber SKenfcp oon au\u00dfen aufnimmt, ober oon innen per \u00e4u\u00dfern fann. Tie (Jnbpuntte ber @ur* \u00bben C uni E, welche ben f\u00f6rperlttpen 5lnt(;ci( be\u00ab Staturen\u00ab fcebtngen, ftnb bersorgegangen an\u00ab ber ?(ufetnattketwtrfttng f\u00e4mtntfo$er fProceffe ira Drga\u00bb m\u00abmu\u00ab, wct\u00e9e anbere werben muffen, wenn tt>r (etjtes SKefuttat eut anberetS werben fott. @o \u00bber\u00e4nbern ftt$ alfo alte ba\u00ab Temperament iebtngenben","page":542},{"file":"p0543.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\t543\n\u00a9r\u00f6f en im Saufe normaler (\u00a3ntmicttung retatio gleich, unb baburch bleibt auch ihr Stefuttat, n\u00e4mlich eben baS Temperament, auf alten t\u00ebntmicftungSfiu* fen retatio baffelbe. T)aS Temperament ntuf aber abfotut \u00e4nbern, fo tote bie Dichtung beS freien \u00a9etffeS eine anbere trirb, fe\u00efbf\u00ee trenn atte an* beren in bem habitu\u00e9 gegebenen S3ebingungen biefetben bleiben, jeboch totrb ber Uebergang oon btefem in jenes Temperament leichter m\u00f6glich fein als in ein anbereS.\n\u00a9eben mir oon ben jtoet 2D?\u00f6gIt'c^fetten aus : 1) ber freie \u00a9et'fi t\u00e4ft ftch oon ber Slufenmelt befiimmen, 2) er t\u00e4ft ftc\u00c7t nicht oon ihr beffimmen, fo tffc es ihm o\u00f6ttig anheim gegeben, mettes oon beiben er tritt. T)te IDrga* nifatton gtrtngt ihn auf feine Seife, boct; trtrb fte baS Severe met;r er* faireren als baSr(\u00a3rfiere. Slenbert ftcf> $. S3. bte getf\u00eftge Stiftung beS (\u00a3hos tenter\u00f6 fo, baf? er ftch oon ber Stufenmett befttmmen l\u00e4ft, fo trtrb bte Strt, tote bieS gefleht, oerm\u00f6ge ber \u00a3)rgantfatton, treibe bleibt, m\u00e4hrenb nur bte getf\u00eftge 9\u00eetcf>tung ftch oer\u00e4nbert hat, eine fotcbe (auf ber (Sette C) fein, baf bte Slnfi\u00f6fe mit einer getrtffen Energie unb Tiefe etntrtrfen; aber ebenfalls tote fr\u00fcher ftnb ihm bte oerfc^tebenen Slnft\u00f6fe nicht at(e oon gtet^er 33ebeu* tung, fonbern nur bte, treibe f\u00fcr bte neue Stiftung fetneS \u00a9et'fteS Serth haben. SaS ihm fr\u00fcher 3mecfe f\u00fcr\u2019S Seben traren, beren Stuef\u00fchrung er burcfy Sirfen nach Stufen erftrebt hatte, trerben ihm je$t $beate fein, bte t^m unerreichbar erlernen muffen, fobatb er felbft bte S3efHmmung ber Stu* femrett aufgtebt, me\u00efche ihn als (\u00a3hoterifcr charafteriftrien. Wlit btefem S3e-truftfetn beS unerreichbar ^beaten oerbtnbet ftd; ein Untuftgef\u00fchl, tote trt'r es oben bet bem 9)?etanchoIifer gefunben haben. (\u00a3benfo trtrb ber ^tj^G^a* tiler bet gletchbletbenber \u00a3)rganifation, aber anberer \u00a9eiffeSrichtung, leichter ein Sftetanchotifer a\u00efs ein \u00a9angutnt'fer.\nT)er SManchottfer trtrb bei oer\u00e4nberter Dichtung beS \u00a9eijteS leichter ein ^htle^matifer, ber \u00a9angut'nifer leichter ein (\u00a3boterifer. T)enn bei jenem ijt in beiben gatten eine geringere S3emeglichfeit, eine geringere StuSbitbung ber motorifchen Centra, bei biefem bagegen ebenfalls mieber in beiben g\u00e4t* len eine gr\u00f6fere \u00a9etenfigfeit, unb menn (in E) burch bt'e traft beS \u00a9et'fteS nur bie Seic^tigfeit ber S3emegung sugteich Energie befommt, fo ift bamit auf biefer \u00a9eite baS streite SSerh\u00e4ttnifglieb beS cfoterifchen Temperaments hergejbett t. \u2014\n2BaS enbtich bte Sttifchung ber Temperamente anbetrifft, fo hat man hier am meiften Giharafter* unb TemperamentS\u00e4ufjerungen mit einanber oer-mechfett.\nUm Temperamente ju beobachten, barf man nie Stugenblicfe m\u00e4hten, in metchen man oorauSfe^en fann, bafj ein S\u00ef\u00efenfch ftch beobachtet meif, unb baf ihm an bem tnaS er thut etmaS gelegen iff; fonbern mie bei ber 33eob-' a^tung beS SD\u00eeienenfpt'etS, oon bem aus mir auf ben \u00dffmrafter fct;tiefen, ftnb jene Stugenbtt'tfe ber 23eoba^tung am g\u00fcnftigften, treibe am ment'gf\u00eecn bemerft unb am meif\u00eeen gteichg\u00fcttig f\u00fcr baS beobachtete gnbioibuum erfchei^ neu. 2\u00dfenn ein fonft phtegmatifcher 3)?enf^ in einem entfchet'benben Stugen-IM einmal energifch h^nbett, fo ifb bieS nicht Steuerung einer S3?tftf;ung oon ^h^gmatifchem unb (\u00a31)oUxi\\tym, fonbern ber ^h^\u00d6^atifer h\u00abt eben einmal fein ^h^\u00dft\u00ab\u00ab bur^ bie traft beS \u00a9eifteS \u00fcbermttnben. Senn ber Shoterifche ftch einen Slugenblicb oon einem (Jinbrui\u00ef ^tnreifen taft, unb ohne in feiner fonftigen Seife auf bie Stufenmett sur\u00fctfsumirfen, mit bem \u00a9ef\u00fcht beS \u00a9chmer^eS, ber Itntufi bem auferen Grinbrucf ftd; h\u00bbl\u00dfi\u00dfbt, fo ift bieS fein 23etret'S einer 9)itfchung oon choterif^en unb metamhotifchen\n\u00c7nnfciu\u00f4mrbu^ brr ^\u00e7f\u00efotoflie, SBo. IH. 3Cbt^il. l.\tQ\u00df","page":543},{"file":"p0544.txt","language":"de","ocr_de":"544\tTemperament\nTemperament, fonbern ein BemeiS, baf bie Kraft feines \u00a9eifteS eben einen Moment nachgelaffen hat; beSmegen fann er nacrer mie vorher ^o\u00efe-rifer fein.\nTemperamente ftnb ja \u00fcberhaupt nichtBezeichnungen einzelner \u00aer\u00f6-fen, fonbern SDittelmerthe gr\u00f6ferer BeobachtungSreihen an ein unb betnfel-ben ^nbivibuum, unb nur beSmegen f\u00f6nnen mir aus einer einzelnen gleichg\u00fcltigen \u00a3anblung etmaS fixerer als fonft auf baS Temperament fcftiefen, meil habet ber \u00aeeijf feinen BSerih auf bie 2trt ober bie Sleuferung \u00fcberhaupt legt, unb biefe bafer ebenfo erfolgen mirb, mie jte Dature\u00df unb Or-ganifation am leichteften unb gem\u00f6hnlichfen ausf\u00fchrt. (Gleicher habitu\u00e9 unb gleiches Naturell geben aber bei gleicher L\u00fcftung beS OeiffeS bei verfehle* benen $nbivibuen bas gleiche Temperament. T)ie Dichtung beS (Reifes ij\u00ee aber in Beziehung auf gleich gut tige Lieferungen ebenfalls gleichg\u00fcltig, in a\u00dfen ^nbivibuen bafer fo gitt als gleich, unb aus btefem $runb fann man in biefem \u00a7a\u00df aus ber 2lrt ber Sleuferung, unb aus btefer felbft auf baS Temperament richtig zur\u00fccffchliefen.\nBet einem unb bemfelben \u00e4uferen Slnjlof fann baSCineBerh\u00e4ltnifglieb beS Temperament niemals gemif^t zugleich fein, benu erflenS fann ber\u00aeeijl nteft in bemfelben Moment zugleich einen Ctnbrucf aufnehmen unb jur\u00fcd-meifen, zweitens fann er nicht sugletch Sufi unb Itnluji erregen, brittenS fann er nicht zugleich fchmach unb ftarf fein. Bei ber Reaction gegen Stufen ijf bagegen eine SDifchung m\u00f6glich; benn eine Bemegung fann zugleich fefne\u00df unb jfarf ober fefne\u00df unb fchmach, langfam unb ftarf ober langfam unb fchmach angef\u00fchrt merben; unb bamit fommen mir auf bie jmeite rein php* fiologif<he Cintheilung ber Temperamente nach ihrer SleuferungSform in ben motorifchen Apparaten.\nOie Beobachtung ber \u00dfftuSfelbemegung eines SDenfchen in golge ir-genb eines \u00e4uferen ober inneren SmpulfuS f\u00fchrt uns zur Cntmitflung einer ^hpfio\u00dfnomtf,\nmelcfe auf ben \u00aeefe\u00a3en ber Dervenerregung unb ber Contraction gemiffer \u00e8emebe beruht, unb nicht fomot;t ben pfafifchen SiuSbruc\u00ef einer als vielmehr bie ganze \u00a3ehre oont SDtenenfpiel ben \u00a9eficulaticnen unb ber \u00a9pracl;e zum Oegenfanb hat, aus melier ftch bann erff bie Bebeutung ber ruhenben 3\u00fcge ergiebt, melche, mie mir fehen, f\u00fcr uns nur fomeit 2Bertt; ha* ben, als oon ihnen aus auf ihre fr\u00fchere vorhanbene ober mahrfcheinlich ver-fotgenbe Bemegung gefchloffen merben fann.\nBetrachten mir bel;ufs ber folgenben Cr\u00f6rterungen vorl\u00e4ufig a\u00dfgemetn bie \u00aeefe$e ber BtuSfelcontractionen, fo miffen mir\n1) baf eine einmal eingeleitete Bemegung nur burch eine \u00a9egenbeme-gung zur Duhe gebracht merben fann; mir mijfen ferner, baf vom \u00a9efirn aus fortm\u00e4hrenb ber 3\u00abtpulS zu Beilegungen gegeben mirb (#enle), baf aber im 9DuSfel-\u00aepfem eine hoppelte Det'he etnanber gegen\u00fcberfeft, burch bereut eine Bemegung bie entfpre^enb grofe Bemegung ber anberen bis ju einem gemiffen \u00a9rab aufgehoben mirb. CS gefehlt bteS burch bie beiben Leihen ber Slntagoniften.\n2\u00d6irfennen ferner 2)benphpftfalif^en <Saf, baf menu gegen einen ^unft Zmei Kr\u00e4fte mit \u00bbergebener Dichtung einmirfen, bt'efer eine ^unft nach bem ^ara\u00dfelogramm ber Kr\u00e4fte bemegt mirb. $m Organismus ftnb \u00a7aut ober Knoten bie Slngriff\u00f6punfte f\u00fcr bie einjelnen BiuSfellr\u00e4fte, unb t'nbern biefe in oerfefiebenen Dichtungen jene f\u00fcnfte in Bemegung ju nerfe|en verm\u00f6gen, merben bei gletchm\u00e4figer \u00df\u00dftrfung ber Slntagoniften jene f\u00fcnfte im","page":544},{"file":"p0545.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament.\t545\nbejKmntien \u00a9rab entfprecfjenb bem ^araffefogramm ber 3u0^rafte ber 9J?it\u00f6* fein betreut. \u00aea\u00f6 9\u00eeefuftat biefer 3\u00ab\u00d4^ftc, bie (Stellung ber ^nocpett ober \u00a3auptpartien ju einanber, giebt un\u00f6 ben \u00dfftafjjtab fur bte contrapiren-ben Grafte, unb nur belegen bte 9)?uofefcontractton, welche eine ber \u00dfftaffe ber Slntagoniften proportionale (St\u00e4rfe opite 'pr\u00e4oafenj ber einen ober an-beren S\u00eeeifje befi$t, mit bem tarnen be\u00f6 normalen Tonu\u00f6 bei? 9D?u\u00f6feffpfiem\u00f6, wobei btefe\u00f6 in einer fdjeinbaren 9\u00eeuf)e, febocf) mit einer getot'ffen Cner* gt'e contrafjtrt, b. p. t^\u00e4ttg ift.\nSBetrac^ten totr, um ba\u00f6 23tfb btefe\u00f6 mittleren Contraction\u00f6mafe\u00f6 ber \u00dfftu\u00f6feln ju befontmen, etnen (Sd)lafenben, bet meinem bte Erregung ber motortfcpen Heroen bem 9?uflpunft am ndc^jten t'ji, fo feljen tot'r fein 2tuge gefdjfoffen, ben Sftunb fjalb ge\u00f6ffnet, bte Dhfpiration\u00f6muofefn rufjt'g unb rpptf)mifcf) ftd) bewegen, bte Crtremit\u00e4ten tn m\u00e4\u00dfiger ^fert'on. T)tefer Tonu\u00f6 fann tn ^olge bejh'mmter Vorg\u00e4nge im centra\u00efen 9\u00eeeroenfpftem nacfj gwei (Setten $tn oer\u00e4nbert toerben. 3\u00ab einem $atl fann berfelbe franffmft ge* fteigcrt, tn ber ertremjten gorrn al\u00f6 Tetanu\u00f6, tm anbern auf\u2019\u00f6 21eu* ferjte fjerabgefttmmt als S\u00e4pmung ftdj gu erfennen geben; e\u00f6 fann alfo ber Tonu\u00f6 erpcf)t ober oerminbert, al\u00f6\tetner gejfetgerten\nober perabgefh'mmten 9ieroentb\u00e4tigfeit ftd) geigen. 9?acp btefen betben dtity* tungen ^erfa\u00dft bte ttocf) innerhalb ber pppftologt'fcfjen \u00a9renjen auftretenbe 9)?u\u00f6feIcontractton tn etne geftetgerte ober oermtnberte, unb ber D\u00ee\u00fccffcplufj oon iljr auf ba\u00f6 centrale \u00dcfteroenfpftem tft p^pftologtfcf) begr\u00fcnbet. T)te \u00a9r\u00f6fie ber Contraction tm willf\u00fcprlicpen \u00dc\u00c4u\u00f6felfpjiem b\u00fcrfen totr al\u00f6 sD?a$* ftab f\u00fcr bte Energie ber burcfj ben \u00e4\u00dft'\u00dfen erregten motorifdjen Centra an* nehmen, unb too bte Organtfatton fcpon geringe Qmpulfe be\u00f6 S\u00dft\u00dfen\u00f6 burcp ftarfe Contractionen beantwortet, ferliefen totr, btefe Steuerung tm SD\u00eeu\u00f4fel-* fpjlem a\u00fcetn al\u00f6 Slnpaft\u00f6punft f\u00fcr bte 33eurtf)eilung gew\u00e4hlt, auf cfjolert'fcpe\u00f6 Temperament. 33et ben Cljolertfern tft alfo ber burcp bte Drganifatton leichter ft cp mantfefttrenbe SC\u00dft\u00dfe aucp tn ber rupigen \u00a9te\u00dfung bur$ ben erp\u00f6p* ten Tonu\u00f6 marftrt. 2)er fejte 331t'cf, ber fejt an ben Dberftefer angcfcplof* fene Unterftefer, bte fr\u00e4fttge 3?efpiration, bte gerabe Haltung, bte an ^acfen unb Sftumpf oorwaltenben \u00a9trecfbemegungen, ber ftcpere \u00a9cprttt ftnb ba\u00f6 9hfultat btefer inneren feeren Energie be\u00f6 2Bt'ffen\u00f6.\nS3ei bem ^plegmattfer beutet ba\u00f6 me^r gefd;toffene Sfuge, ber matte 23Iitf, ber ^erab^\u00e4ngenbe Unterfiefer, bte fangfame S\u00eeefpiratt'on, bt'e oortot'e^ genbe T^\u00e4tigfett berfent'gen ^f^roren, mef^er \u00a9cfytoere ber \u00a9fiebmaf cn ober be\u00f6 S\u00eeumpfe\u00f4 nicht entgegenmirfen, unb fo fange biefe nicht bem normalen To* nu\u00f6 g\u00fctiger-^rtenforen entgegenarbeiten, fotote ber me^r fcfjfet'fenbe \u00a9ang auf ben geringeren \u00aerab ber Energie ber SReroencentra.\n9hm gtebt e\u00f6 noc^ jtoei Unterfdjiebe an ben S3etoegungen be\u00f6 \u00eeftu\u00f4fef* fpf\u00eeem\u00f4, namft(^ in 33e^iebung auf bie \u00a9ucceffton, auf bte \u00a9cfmeflt'gfeit ihre\u00f4 (^intritt\u00f6. T)t\u2019e eine 2lrt geh\u00f6rt bem \u00a9anguint'fer, bte anbere bem SD\u00eeefan^o\u00efifer an.\n2\u00dftr tot'ffen, baf bei einem \u00a7o^en \u00a9rab ber Erregung be\u00f6 9?eroenf9* fknte\u00f6 auf feben \u00e4ttferen \u00a9inne\u00f6etnbrucf ober mec^anif^en (Eingriff in bt'e (\u00a3mpftnbung\u00f6fafern eine heftige Contraction ber Sftu\u00f6fefn erfofgt, fo g. 33. bei 3\u00abbtoibuen, toefc^e mit \u00a9trpcfmin ober Dptunt oergtftet finb, bet fjpfte* rtft^en. T)t'e feilte unb grofe Crregbarfeit ber motorifc^en 9?eroen, burd) Cinbr\u00fccfe, toefcpe ben Centraforganen burcf) bie fenfttioen ^afem jugef\u00fcprt toerben, pangt oon einem raffen @toffioed)fef, ober tn p\u00f6^erem \u00a9rabe oon tntenftoer Neigung au\u00f6 entfernteren (befannten ober unbefannten) \u00a9r\u00fcnben\n36 *","page":545},{"file":"p0546.txt","language":"de","ocr_de":"546\tTemperament.\nab, w\u00e4prenb bie fcpwere ober geringe Crregbarfeit auS ben entgegengefefcten\nUrfacpcn entgingt.\t.\n\u00a3)er \u00a9anguinifer, welcher am teuren gegen \u00e4u\u00dfere Ctnbrucfe reagtrt, mtrb am fc^nettften eine bem Cinbrucf ab\u00e4quate Contraction feiner \u00fcftuSfeln \u00e4u\u00dfern, unb ber 2IuSbrutf feiner gan&en fJpp\u00dfognomie wirb um fo h\u00e4ufiger weepfetn, je heterogener bie \u00e4ufereit Ct'nbr\u00fccfe ftnb; ber 3>?e\u00efan^o\u00efi\u00efer ba* gegen, \u00dfetS mehr burep baS geben feines \u00a9et\u00dfeS im Realen oon ber Sir* fung gegen bie reale Au\u00dfenwelt abgewogen, wirb feUener feinen \u00a9e\u00dfcptSauS* brutf \u00e4nbern, unb bann entweber mit fr\u00e4ftigen \u00abS\u00eeuSfetcontractionen, wenn bie organise ffraft eS erlaubt, ober mit flacheren, wenn bie Crregbar* feit ber motorifepen Centra geringer ift. Ter ttnterfcpieb in ber Cnergie ber Contraction ift pier niept mehr \u00a9aepe beS Temperaments, fonbern blo\u00df ber Conftitution, benn als \u00dcMancpotifer ^arafterifirt ihn eben nur ber fanget ber Reaction nach au\u00dfen; ebenfo fann ber \u00a9anguinifer zugleich mit ber \u00a9cpnetligfeit ber Contraction \u00a9cpw\u00e4cpe ober Straft oerbinben, je naep ber Crregbarfeit feiner motorifchen Centra, nicht aber je nach ber 9)?ifcpung fei\u00bb ueS Temperaments mit ben ^pplegmatifcpen ober Cpolerifcpen, wie man irr* tp\u00fcmttcp aus ber einfeitigen 23eurtpeilung ber Sirfung eines \u00e4u\u00dferen 2tn* \u00dfo\u00dfeS blo\u00df auf bie motorifepe \u00a9eite gefeplo\u00dfen patte. Tiefe attein betraep* tet, tiefe atterbingS bie Slnnapme einer TOftpitng oon metancpolifcpem unb epoterifepem ober pptegmatifepem Temperament au, allein feineSwegS bie riep* tige Stu\u00dfa\u00dfung be\u00dfen, was man Temperament nennen mu\u00df, wie wir oben faben.\n' @o werben ftep atfo bie Temperamente niept attein aus ber 2lrt ber \u00abBewegungen, fonbern felbft fepon aus gewi\u00dfen Stellungen, atfo aus ber re* tatioen SRupe ber SftuSfeln in gewi\u00dfen Momenten erfennen taffen, etnmat n\u00e4mtiep baburep, ba\u00df bei einem be\u00dfimmten \u00a3n\u00dfo\u00df oon au\u00dfen feine S3ewe* aung erfolgt, bann aus ber 2lrt ber Gattung, oon ber wir auf bie etwa fotgenbe \u00abBewegung im oorauS feptie\u00dfen f\u00f6nnen. 23ei atten biefen \u00a9cpl\u00fc\u00dfen wirft unmittelbar bie \u00a9ubjectioit\u00e4t beS \u00abBeobachters mit. Sir wiffen oon uns, wie wir gegen gewi\u00dfe Smputfe oon au\u00dfen unS oerpatten, aus ber Cr* faprung. Sn bie \u00a9ef\u00fcplSfreife eines Zubern unmittelbar au blicfen i\u00df unS unm\u00f6glich, wir f\u00f6nnen auf bie feinigen nur auS ben fteptbaren \u00c4u\u00dferungen berfelben aur\u00fctffcplie\u00dfen, unb auep pier bient wieber als 9)ia\u00df\u00dfab bie 5trt unb Seife unfereS eigenen \u00abBenepmenS bei \u00e4pnticper \u00abBeranla\u00dfung. \u00a9o meffen wir baS Temperament unb baS Naturell eines \u00c4ibern an unferem ei* genen, unb oerf\u00e4umen oft \u00abfl\u00fceffiept barauf au nepmen, ba\u00df bie \u00c4u\u00dferung beS Temperaments mit oom Matured bebingt i\u00df, ba\u00df fomit baS; was wir an tpm beobachtet paben, weniger ^olge feines Temperaments atS f^otge feines \u00abftaturetts i\u00df. Stuf ber anberen \u00a9eite geratpen wir auS bemfetben \u00a9runb au fatfepen Schlu\u00dffolgerungen, inbem wir, oon unferem Temperament auSge* penb, ben retatioen Unterfcpieb beS Temperaments eines Slnbern oon bem nnfrigen f\u00fcr einen abfoluten patten. Taper fommt eS, ba\u00df S\u00ef\u00efeprere \u00dfcp oft fo fcpwer oer\u00df\u00e4nbigen f\u00f6nnen, wetcpeS Temperament biefem obefr jenem Snbioibuum augefeprieben werben m\u00fc\u00dfe, fetb\u00df wenn man \u00fcber ben S3egrt\u00df beS Temperaments oott\u00dfanbig \u00fcberein gefommen i\u00df. \u2014\nSas nun feptie\u00dftiep bie Sirfung einaetner Snbioiouen mit oerfeptebenen Temperamenten auf einanber anbetri\u00dft, fo \u00dfnben wir in ber Crfaprung be* gr\u00fcnbet, ba\u00df eS nicht bie \u00a9teieppeit beS Temperaments auSfcplie\u00dfticp i\u00df, was bie Cnt\u00dfepung bauernber \u00a9pmpatpien begr\u00fcnbet, ba\u00df oietmepr oerfepiebene Temperamente eben fo fepr baau beitragen als gteiepe. 5tttein eS la\u00dfen \u00dfcp","page":546},{"file":"p0547.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament.\t547\nbod) gewtge in ber fftatur ber Temperamente wurjetnbe <$efe\u00a3e aitfgetten, welche Riebet tn \u00eeBt'rffamf eit treten.\n\u00aea\u00f6 metanchotifche Temperament wirb baSjent\u2019ge fern, wetcheS am rnei* ften tfoltrt bleibt, am went'ggen ja einem anbern htngejogen wirb. Denn ba bet bt'efem bie D\u00ee\u00fccfwtrfung auf bie Stugenwelt fag aufgegeben t'g, atfe anberen Temperamente mit Ausnahme beS phlegmatifchen nach \u00e4ugen wenig* genS in irgenb einer SBeife jur\u00fccfwtrfen, beim Regina aber gerabe bt'eje* nige \u00a9eite, auf ber ber SD\u00eeelanc^oXt'\u00efcr Uifyt unb tief erregbar ig, weniger erregbar gefunben Wtrb, fo felgt gut bei atten Temperamenten auger bei bem (Gleichen atteS, was bent feinen bon t'rgenb einer 23ebeutung fein f\u00f6nnte. \u00a9eine 3beate gen\u00fcgen igm, er weig, bag ge unerreichbar gnb, er witt feinen SSerfud) machen fte ju erreichen. Der \u00a9angutntfer ig ihm ju teidjtgnnig, ju toenig beharrlich / ber Gthoterifer ig t'hm ju profaifdj, ber ^ptgegmatifer ju gach, ju toenig tief tn feinen Gef\u00fchlen. Der Metanchotifer fdjtiegt geh barum \u00fcberhaupt nur ferner an, ober nur an fotche, welche bie gleichen 3be* a\u00efe blog t'bea\u00ef oerfolgen, bie mit t'hrn bas @ef\u00fcht beS \u00a9chmerjeS theilen. \u00a3)ie \u00a90hto\u00e4dje feines \u00a9et'geS erfennt er nicht als folche, unb hat baher auch fein 23cb\u00fcrfnig burch Umgang mit Zubern biefelbe ju befdmpfen.\nDer \u00a9angut'nifer bagegen burch baS \u00a3eben, in bem er geh fo toie es eben t'g betoegen tritt, wirb nur ju oft oon ber \u00a9chw\u00e4che feines (grafters \u00fcberzeugt, unb betbeS, fein SBitte nach \u00e4ugen ju wt'rfen, unb baS Unoerm\u00f6gen e\u00f6 in ber regten S\u00dfet'fe ju fonnen, betoirft, bag er am leichtegen Slnberen gep anfchXtegt, welche feiner \u00a9egtoache aufhetfen fonnen. 23alb geht er aber, bag er geh ju fehr oon ben \u00e4ugeren Qrinbr\u00fccfen hiuret'gen lagt, unb fucht \u00a3\u00fclfe beim ^Ph^gmattfer; halb geht er, bag feine Unbeg\u00e4nbt'gfeit im \u00a3an* betn ihn an ber Durchf\u00fchrung feiner fchnett gef\u00fcgten ^l\u00e4ne htnbert, unb g\u00fc^t geh auf ben (\u00efholerifer, unb toie er felbg burch fein eigenes Tempera* ment feid;t ber Melancholie oerfatten fann, fo fdgi-gt er geh tn einem anbern Slugenbltd bem Melanchclifer an, unb fucht fein wt'rfungslofeS Sieben burdj bie Unerrcichbarfeit getotffer 3beale ju entfcgulbigen ; als reiner \u00a9angutntfer aber, too er felbg um btefe ^ruchtfoggfeit feines S\u00d6irfenS unbef\u00fcmmert ig, fchltegt er geh am liebgen bem \u00a9fngutnifer an, um begen Sluggef\u00fchl ju thei* ten, unb baburd) fein eigenes ju geigern.\nDer (\u00a3hoterifer lebt am \u00eftebgen mit bem Gihoterifer, toenn bas (\u00efnbjiel ihrer ^t\u00e4ne geh nicht burd)freujt, augerbem aber am liebgen mit bem ^h^\u00d6* matifer unb umgefchrt, benn jeben urterg\u00fc^en bte (\u00a3igenf<haften beS anbern, jeber hat oor bem anbern in feinem Temperamente etwas oorauS, woburd; er glauben fann, feine $t\u00e4ne auf feine Seife geberer burchf\u00fctmen ju f\u00f6nnen, unb too betbe Temperamente nad; bem gleichen 3tel gemeinfchaftttch hintt?ir* fen tootten, begr\u00fcnbet bt'efe SSerbinbung ber Temperamente toot?! gets bie fegegen SB\u00fcnbnige.\n3u bem \u00a9anguintfer ober Metandjotifer toirb ftch ber (\u00a3holert\u2019fer unb ^hfeomatifer tooht fetten bauernb hiugejogen f\u00fchlen, unb fo fehen toir ben \u00a9runb ber \u00a9pmpathie auch fcon h^r aus tot'eber jur\u00fcdgef\u00fcbrt auf eine Ueber* etngimmung ber rein getgigen Thatigfetten auf jene Mittetpunfte, toetche bie tbealen ^Bewegungen beS t'nbiotbuetten (feiges begtmmrn.\n\u00a9otche ^Bewegungen beS @etgeS, wetche geh ebenfalls f\u00f6rperltch ju er* fentten geben unb bte geh eben beStoegen auch aUj3 ^Bewegungen erfcpltegen tagen, gnb bie Stgecte. 3luch ge begehen tn bem SSerh\u00e4ttnig ber SBirfung \u00e4ugerer ^jmpu\u00effe ju ber ^egenwtrfung na^ \u00e4ugen, aber nicht wie bte Tem* peramente in bem SBerh\u00e4ttnig ber St'rfung groger DurdgcgnittSwerthe auge-","page":547},{"file":"p0548.txt","language":"de","ocr_de":"548\tTemperament\nrer 2tnftbfc ju grofen T)unpfcpnttt\u00f4mertpen ber D\u00eeeactton, fonbern etnjetner ^ntpulfe *u etnjetnen \u00ab\u00c4eactt'onen. \u00aea\u00df ba\u00f6 Temperament auf bte \u00a3eroor* rufuttg unb bte 2lrt ber Steuerung ber affecte oom gr\u00f6ften \u00a3tnfluf ift, mtrb ntemanb bejmetfeln, um aber ju jetgen, tote bte faft augenf\u00e4fltge b\u00e4ngtgfett beb \u00a9etfieb oon ben auferett 2lnjt\u00f6fen unb ber \u00a3)rgantfation ben* noch etne btof ftpetnbare tft, unb tote nur bet richtiger Sluffaffung beb pfp* epotogtfepen SSorgangb tm Effect bennoep bem \u00a9eiff feine ootte ^retpett wahren t\u00f6nnen, b\u00fcrfte aub foigenber fepemattfepen T)arftettung peroorgepen, burep toelcpe mir eben fo toentg tote tn ben fr\u00fcheren tpeorettfepe (M\u00e4rnn* gen geben, fonbern nur burep bte grapptfepen 23erp\u00e4ttntffe ben Tpatbef anb\noerftnnltcpen motten.\t,\t.\n2)te etnjtge 23oranbfe$ung, toetepe totr maepen, tft: baf ein ^ujammen-bang jtotftpen f\u00f6rperttepen Slnj\u00eeof unb bem 3uitwb beb \u00a9etfteb, jtoettenb ein 3ufatnmenpang jtotftpen bem baburep tm \u00a9etff peroergerufenen Smpulb unb ber ganzen \u00fcbrigen Tp\u00e4ttgfett beb \u00a9et'fhb, unb etn 3ufammenpang brtt-tenb \u00eetotfcpen btefem testen Vorg\u00e4nge tm \u00a9etft unb bem motortfepen Sen-tratorgane f\u00eeattftnbet, tn gotge beffen etne S\u00dftrfung tn ben teueren etntritt, bte ftep naep attfen burep bte Rettung ber Heroen fortfefct.\n3ur Wtarung ber Tafeln btene ftotgenbeb:\ngt\u2019g. 44. a \u00df y je. 3uf\u00efanbe ber julet'tenben \u00c7entratorgane (bab senso-rium commune);\na b c d :c. 3uff\u00e4nbe beb \u00a9etficb;\nA B C D ic. SBtrfung beb Slnftofeb auf ben \u00a9ctff.\n*i\u00ab. 44.","page":548},{"file":"p0549.txt","language":"de","ocr_de":"$t0. 45.\n$10. 46.\nTemperament\n549\nA B C D ic. S\u00dftrfung be\u00f6 \u00e4uferen Slnjfaf\u00eee\u00f4 auf beu \u00a9etft; a b c d jc. SSertjalten be\u00e9 \u00a9elftes auf retn tbealem \u00a9einet, n>rl(|e\u00f6 rn'c^t forderlichen 3uft\u00f4nben correfponbtrt;\nA\u2018 B\u2018 C' D\u2018 :c. Iefcte Verarbeitung be\u00f6 \u00e4u\u00dferen Slnftofe\u00f6 tut \u00a9eiji.\n$ig. 45\n\u00c4 B\u2018 C\u2018 D1 K. ttue auf ber II. Tafel ;\na1 \u00dfJ y1 \u00f4' 2C. 3wft\u00e4nbe be\u00f6 motorium commune:\nAli B\" C\" \u00eec. S\u00dfirfungen be$ \u00a9etj\u00eee\u00f4 auf ba\u00f6 motorium com-\nmune.\ngtg. 46.","page":549},{"file":"p0550.txt","language":"de","ocr_de":"550\tTemperament*\nVerfolgen wir einen \u00e4u\u00dfern 2ln\u00dfo\u00df burch bie bret Kuroenfp\u00dfeme, be* renBebeutung and bem Obigen Har geworben fern wirb, fo ftnben nur, ba\u00df bei bent 3u\u00dfnnb E (3*S* 44) bad motorium commune unb bet bent gleichet* ttgen 3u\u00dfanb e bed \u00a9ei\u00dfed ein gei\u00dfiger 3u\u00dfonb eine (Stimmung ferner* gerufen wirb, welche burd; B bezeichnet i\u00df. ^\u00fcr bie rein geizigen \u00a3h\u00f6tig* feiten fann biefed SJ\u00eeefultat bie oerfchieben\u00dfe Bcbeutung hoben, ba ed eben burch biefe er\u00df ben f\u00fcr ben \u00a9ei\u00df wahren Serth erlangt.\n3eber \u00e4u\u00dfere 2ln\u00dfo\u00df ruft eine 9\u00eeei^e oon Bewegungen ^eroor, welche bei ber Verfettung fen\u00dfttoer unb motori\u00dfher Kentralorgane \u00dfch oon jetten gu biefen fortp\u00dfanjt, alfo mit einer Reaction noch au\u00dfen enbigt. \u00a9iefe Kontinuit\u00e4t ber Bewegung innerhalb ber ntec\u00dfantfdjen Apparate ift untrenn* bar, fo fange bfo\u00df ber 2)?echonicSmud wirft, wie man and ben Ve\u00dferbewe* gungen enthaupteter ^\u00dftere fleht. \u00a3)ie Kontinuit\u00e4t fanu aber aufgehoben werben burch bie 3\u00abteroention bed freien \u00a9ei\u00dfed, ober ed fann ben mechont-f^en Bewegungen eine anbere aid bem \u00e4u\u00dfern 2ln\u00dfo\u00df entfpre^enbe S\u00eeichtungunb Snten\u00dft\u00e4t gegeben werben, furj ed fann burch ih\u00ab ber mechani\u00dfhe Uebergang oon Krregung unb Reaction auf bad manchfach\u00dfe mobifteirt werben, fo ba\u00df bie \u00a9r\u00f6\u00dfe ber Reaction nicht proportional ber f\u00f6rperlicpen Krregung, fon\u00bb bern proportional ber festen Kinwtrfung auf ben \u00a9ei\u00df i\u00df.\ni)te Bewegungen auf rein get\u00dfigem \u00a9ebiet zeigen nicht weniger at\u00f6 bie auf bem materiellen eine gewi\u00dfe \u00a9efe^m\u00e4\u00dfigfett ihred Slblaufd unb 3ofom* menhang\u00f6, welken nad;zuweifen ber ^fpdwlogie angeh\u00f6rt. lind gen\u00fcgt ed, barauf hinjubeuten unb babitrch ju rechtfertigen, ba\u00df wir auch 0ltf ^em retJt get\u00dfigen \u00a9ebiet oon \u00a9efe^en fprechen f\u00f6nnen, welche fofort eine Verftnnlt* cpung burep Kuroen gufaffen. (So i\u00df auf ber $ig. 45 barge\u00dfcKt, wie aucJ einem gewtffen wi\u00dff\u00fchrlttp oart'ablen Verhalten (a b c d ic.) bed \u00a9et\u00dfed gegen bie in ihm oon au\u00dfen angeregten 3o\u00dfonbe {A B C D tc.) gewiffe pfpeptfehe Knbwirfungen nach gewi\u00dfen \u00a9efepen ent\u00dfepen m\u00e4\u00dfen. Slucp t\u00dfer \u00dfnb A B C te. unb a b c ganz beliebige S\u00dferthe, bedhal\u00f6 bie Kuroen auch ganz beliebig gezogen, unb ihre ^orm nur bedhalb fo gew\u00e4hlt, weil \u00df<h ba* mit be\u00dfimmte Vorg\u00e4nge im \u00a9ei\u00df, fo wie \u00dfe \u00bbirfltch (nicht theoretifcp con* \u00dfruirt) \u00dfnb, oer\u00dfnnlichen la\u00dfen.\n(So fei ber auf $ig. 44 bur<h \u00e4u\u00dfern Stn\u00dfo\u00df erzeugte 3mpuld auf ben \u00a9ei\u00df gleich 0 auf $t\u2019g. 45. St\u2019e\u00dfe \u00dfd; ein pfpcpologifcped \u00a9efe$ auf\u00dfuben, bem $u golge ed irgenb einen oon au\u00dfen angeregten 3mpuld auf ben \u00a9ei\u00df g\u00e4be, ber auf fein er lei S\u00dfeife burch irgenb weitere get\u00dfige Xhatigfeiten oer\u00e4nbert ober neutrali\u00dfrt werben f\u00f6nnte, fo w\u00fcrben wir aid Kuroe bie ge* rabe Sinte A\u2018 befommen, b. p. e$ w\u00fcrbe ber K\u00dfect bed \u00e4u\u00dferen Sln\u00dfo\u00dfed auf ben \u00a9ei\u00df fo fein, ba\u00df er \u00dfetd berfelbe bliebe, bie weitere \u00a9ei\u00dfedth\u00e4* tigfeit m\u00f6ge fein wie \u00dfe wolle (a ober h ober n :c.). 3n btefem flatte w\u00fcrbe bie eingeleitete Bewegung auch tro^bem, ba\u00df ber \u00e4u\u00dfere Sln\u00dfo\u00df auf ben \u00a9ei\u00df \u00fcbertragen worben, unmittelbar unb unmobifteirt \u00dfcp auf bad britte Kur* oenfp\u00dfem fortfe^en unb eine Reaction peroorrufen, welche ju bem $et$ \u00dfch audn\u00e4pme wie ein Verh\u00e4ltni\u00df rein f\u00f6rperlicher Krregung zu f\u00f6rperlicper Reaction, nur mit bem Unterfcpieb, ba\u00df beibe bewu\u00dft geworben w\u00e4ren, bad Bewu\u00dftfein aber blo\u00df ben paf\u00dfoen Vo\u00dfpouer obgegeben h\u00e4tte. 9D?an f\u00f6nnte bied eine pfpcpt'fcpe Jfte\u00dferbewegung nennen.\n2B\u00e4re ber burch beo K\u00f6rper angeregte 3wpitld auf bem \u00a9ei\u00df Q, fo \u00dfept man, ba\u00df bei fepr oerf^iebenem weiteren Verhalten be\u00dfelben gegen ben* feiten immer ber enbliche K\u00dfect B erzeugt w\u00fcrbe, ba\u00df nur jwifchen c unb a 9\u00eeaum i\u00df, bte Sirfung B nicht eintreten \u00a7u la\u00dfen, oon c an aufw\u00e4rtd","page":550},{"file":"p0551.txt","language":"de","ocr_de":"temperament.\t551\ntourbe \u00eeeine toeitere S\u00fffttgfett bed \u00a9et'fled bem einmal entftanbenen 3mpuld eine anbere Dichtung geben t\u00f6nnen, aid toelche er berett\u00f4 getoomten hat.\n3n a tourbe bagegeu toteberum bie \u00a9efahr toachfen, fofort ben Kffect B bei ben oerfchiebenf\u00efen eingebetteten Fmpulfen n\u00e4mlich \u00bbon A \u2014 O entf\u00eee\u00bb hen gu taffen, unb ed tourbe und biefed Verhalten bed \u00a9et'j\u00efed gu ben \u00bber* fchiebenfen Sm^u\u00effeu ein Bt'lb ber reigbaren \u00a9tt'mmung geben, bei ber et\u00bb ner beftimmten nicht getrollten S\u00d4irfung audgetotcfen, baburch aber fetbft toieber int (Reifte eine folche \u00a9tt'mmung erzeugt tourbe, bte ftch nur ittn ein Minimum \u00fcber a gu ergeben braucht, urn ben \u00bbermt\u2019ebenen Effect both, unb gtoar jeft bet ber \u00bberfchiebenften Beranlaffung eintreten gu fehen. Bet bem 3mpu\u00efd P gtebt ed fcfon \u00bbtel mehr SD\u00eeog\u00efidtfetten (n\u00e4mlich a \u2014 e) ber Knt* ftetjung bed Effected C aitdgutoet'chen, noch mehr bei bem Srnpuld 0, too erfi \u00bbon h and aufto\u00e4rtd bie S\u00d6trfung D\u2018, bet bem Fmpuld N nur gtoifcfjen a unb r bie S\u00d6irfung E eintreten tann.\ndergleichen SBirtungen toerben urn fo h\u00e4ufiger eintreten, je geringer bte 3ahl m\u00f6glicher Bewegungen bec? \u00a9eifted totrb, welche mit einem getot'f\u00bb [en Swpuld fofort eine befttmmte SBirfung ergeugen. dt'efe 2Btrfungen pf\u00efangen ftch fobann unaufh\u00fb\u00eftfam fort auf bad britte Kur\u00bbenfpftem unb e\u00bbol* oiren, je nach bem gerabe beftehenben 3u\u00dfanb ber Kentralorgane (u\u2018 \u00df\u2018 y\u2018) in btefent neue (Affecte (.A\" B\"), bte \u00bbon ben motorifehen Heroen, je nach ber Konf\u00efitution fo ober fo gefaltete SBtrtungen in ben Btu\u00e9feln heroor* rufen.\n3nbent fo ber urfpr\u00fcnglich angeregte Fmpuld fetbft, toenn er nicht burch toettere geifige \u00a9egenbetoegung ober burch \u00c9udtoetchett ber geiftigen dha\u00bb tigfeiten \u00bberhinbert totrb, ftch unmittelbar fortpftangt gu bem motorium commune, fo ftnb both gtoei dinge an ihm relati\u00bb gang unabh\u00e4ngig \u00bbon bem \u00e4u\u00dferen S\u00efnf\u00eeof, einmal n\u00e4mlich fein \u00fcSSerth f\u00fcr ben inbiot'bue\u00ef\u00efen \u00a9eift, unb gtoeiten\u00f4 bie Fntenfit\u00e4t ber Reaction, denn ber \u00e4ndere Frnpuld erh\u00e4lt feinen SBerth erft burch bad Berf\u00e4ltnif feined 3nha\u00eft$ gu bem Verhalten bed \u00a9eifted gegen ihn, unb \u00bbon ber SBerthbefimmung biefed Snhaltd h\u00e4ngt e\u00f6 ab, ob bie le^te SBirtung ber Sntenjtt\u00e4t bed \u00e4u\u00dferen Slnfiofed correfpon* birenb ift ober nicht; if ber \u00e4ufere Stnf\u00eeo\u00c7 gleichg\u00fcltig f\u00fcr ben \u00a9et'f unb fucht er feine SBirfung auf ihn toeber gu \u00bberminbern noch 3U fteigern, fo if bie Reaction proportional ber urfpr\u00fcnglt'chen Erregung. Bet gleich* blet'benbem Verhalten bed \u00a9et'fed faun bt'efe Reaction in ber \u00bberfht'ebenfen SQSeife gefeigert, nicht aber geringer toerben, aid bie mechanifchen Verh\u00e4lt\u00bb nt'ffe ed geflattert.\n\u00a9pre\u00dfen totr oon \u00bberfchtebenen Fntenft\u00e4tdgraben bed \u00e4u\u00dferen 2lnfo\u00bb f e\u00f6 unb ber \u00e4uferen Reaction, fo haben totr bagu ein oo\u00dftommene\u00f6 9\u00eee^t. S5eibe\u00f6 ftnb me^antfehe Vorg\u00e4nge, unb f\u00fcr bte bet\u2019ben f\u00fcnfte, an benen ftch \u00a9rregung unb Reaction im K\u00f6rper au\u00f6fpricht, haben totr befttmmte (\u00eft'nhei\u00bb ten a\u00ef\u00e9 Slnhalt\u00e9punlte f\u00fcr bte SD\u00eeeffung ; bie lebten SBtrfungen laffen noth .eine quantitatioe Berechnung au\u00f6 ihren quantitativ me\u00dfbaren Komponenten gu. Slnber\u00f6 bagegen \u00bberh\u00e4lt e\u00f6 ftch bet ben rein geizigen Functionen, toelche fiet\u00e9 nur an ber inbioibue\u00ef\u00efen Kinheit bed \u00a9eijted, an bem fte ftch eben offenbaren, gemeffen toerben tonnten. iDb an bt'efer felbft eine 2)?ef\u00bb fung m\u00f6glich *f*/ hat bie ^fpchologt'e gu entfehetben, toirften hier auch blo\u00df burch auf ere 5lnft\u00f6fe her\u00f6orgerufene qualitatio \u00bberf\u00fc>tebene Kffecte, fo fefjen ftch biefelben bei t'hrem Uebertragen auf bte t\u00f6rperlt'chen motorifehen drgane in quantitativ mefbare S\u00d6\u00dfirfungen um, fo baf e\u00f6 f\u00fcr und gleichg\u00fcltig ift gtt fagen, eine beftimmte Ciualtt\u00e4t bed \u00a9eifted gief>t bie intenfiojien Kon*","page":551},{"file":"p0552.txt","language":"de","ocr_de":"552\nTemperament\ntractionen nach ft<h, ober e\u00f6 bewirft btefel\u00f6e bt'e gr\u00f6\u00dfte 3nten(tt\u00e4t ber get* f\u00fcgen ^Bewegung.\nytafy btefen 23orbemerfungen gehen wir n\u00e4her auf ba\u00f6 S\u00dfefen ber uy fccte ein. Da\u00f6 23effimmenbe bet jebern Stffcct iff titelt bie \u00a9r\u00f6\u00dfe be\u00f6 \u00e4iu \u00dfcren 2lnfto\u00dfc^, iff nicht bte \u00a9r\u00f6\u00dfe ber 93er\u00e4nberung tn bett leiblichen .Dr* aanen, fonbern iff ba\u00f6 23erh\u00e4ltni\u00df betber 51t einem beffimmten ibealen 3n* \u00c7alt. \u00a9\u00f6 wurzelt ber Effect fornit tn bem innerffen S\u00dfefett be\u00f6 \u00a9elftes?. \u00a3)tefe$ hat er aber noch mit allen anbern rein geiffigett Th\u00e4tigfetten gemein. \u00a9\u00f6 iff baffelbe bet einer (Stimmung, bet einer 9\u00eeeflerton, bet einer \u00a9effnnung, bet freier SiKen\u00f6th\u00e4tigfeit ber galt. 2Boburch unterffheiben Jxd) nun btefe oon einanber. Die \u00a9chnelltgfett, mit weiter etn \u00e4u\u00dferer >jm* nul\u00f4 ben \u00a9eiff trifft, b\u00fcrfte ba\u00f6 Unterfchetbenbe faurn fetn, benn e\u00f6 fann berfeXbe eine weitgreifenbe Reflexion ober eine energise SBiCten\u00f6t^\u00e4tigfeit berrorrufen, ohne ba\u00df betbe affeet\u00f6ott w\u00e4ren. \u00a3)te \u00a9chnefligfeit unb Un* fehlbarfett, mit welcher du\u00dfertit^ erfennbare Reaction ber \u00a9rregung folgt, tft ebenfa\u00df\u00f6 noch fetn 23ewei\u00f6 be\u00f6 Slffeet\u00f6, benn einerfeit\u00f6 fann bte\u00f6 oor* fornmen ohne allen Effect, unb jweiten\u00f6 giebt e\u00f6 2lffecte,( welche ol;ne alle bemerfbare Reaction nach au\u00dfen auftreten. Die ^ntenfitdt ber nja^rnepm* baren Reaction charafteriffrt ben Effect auch nicht, benn bet mannen 3nbt* pitmen erfennen wir fehr tiefgehenbe Affecte au\u00f6 gan* geringen 23ewegun* gen ober 3ucfungen tn einem ober bem anberen SWu\u00f6fel, oft gerabe au\u00f6 ber 33ewegung\u00f6loffgfett. Snbem mir bamtt auf bte SSerfc^teben^ett \u00c7tnge* mtefen haben, mit melier ftch Offerte \u00e4u\u00dfern, ftnb mir bem allgemeinen begriff berfelben n\u00e4her gerneft, unb ba bet ber Steuerung be\u00f6 Affect\u00e9 get-ftige unb f\u00f6rderliche T^dtigfeit tn etnanber greifen, fo werben Wir fagen f\u00f6nnen, ba\u00df berfeXbe heroorgerufen werbe burch ba\u00f6 SSer^dXtnt'\u00df be\u00f6 Tem* perament\u00f6 bet gewtffen einzelnen \u00e4u\u00dferen Slnff\u00f6\u00dfen ju gewtffen \u00a9runbwer* tben be\u00f6 tnbtotbueHen \u00a9eiffe\u00f6. S3et bem melancholtfchen Temperament wirb ba\u00f6 SSerbdXtnt\u00df gauj baffelbe fein f\u00f6nnen wie bet bem \u00a9angutntfer ; aber ba\u00f6 Temperament bewirft bort etne Slbforptton be\u00f6 \u00e4u\u00dferen $lnffo\u00dfe\u00f6 tut \u00a9eift, w\u00e4hrettb berfeXbe beim \u00a9anguinifer mit gr\u00f6\u00dfter geichtigfeit in eine f\u00f6rderliche Reaction au\u00f6fcbl\u00e4gt. Da\u00f6 Sefeu be\u00f6 Stffect\u00f6 h\u00e4ngt allem ab pon bem bereit\u00f6 auf ben \u00a9eiff \u00fcbergegangenen Smpul\u00f6 $u bem 2\u00d6e^th, wel-eben er f\u00fcr ben gefammten inbioibuetten \u00a9eiff hat, alfo oorn SSerhaltntp be\u00f6 Naturell\u00f6 ju beftimmten ibealen SD\u00cetttelpunften bet einem bejXtmmten\n^ Der \u00a9runb be\u00f6 Slffect\u00f6 beruht auf bem pl\u00f6^li^en gortgeriffenwerben be\u00f6 \u00a9eifte\u00f6 in ber aii^tung, welche er bei bem erjten SlnjXo\u00a7 erhalten wobei ie nach bem Temperament eine ftarfe, fchwa^e, fchneHe ober gar feine Bewegung auftreten fann, unb woran ftch je na^> ber Surmonte ober Dt\u00f6harmonte mit ben ibealen \u00a9runbwerthen be\u00f6 \u00a9eifte\u00f6 ba\u00f6 \u00a9efuhl ber\n!\u00dcuft ober Unluft fn\u00fcpft.\t, _ rM\nSollte man einer methanifchen Slnfchauung ^51a\u00a7 geben, fo lie\u00dfe ft<h benfen, ba\u00fc burch beibe bte Sntenfit\u00e4t ber Slffecte erh\u00f6ht werben f\u00f6nne, n\u00e4mtich burd; ben Siberflanb beim Unluftgef\u00fchl unb burch bte Unterftii^ung ber im \u00a9eift angeregten Bewegung burch ba\u00f6 SujXgef\u00fchl an berfelben. weniger \u00abWittel ber \u00a9eift h\u00e4tte, einem folgen Smpul\u00f6 au\u00f6juwet^en, bem er SBiberflanb entgegenfe^en witt, um fo intenftoer w\u00e4re ber affect (auf\n9'ir 4(StUumungen\u2019beruhen auf bem SSerh\u00e4ttnifj be\u00f6 \u00e4u\u00dferen Slnfto\u00dfe\u00f6 \u00a7um","page":552},{"file":"p0553.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament.\t553\nStfaturefl, unb geibenfc\u00dfaften auf bem \u00dfrirten Verhaften beS \u00a9et'\u00dfcS gu a\u00dfen Anregungen, treidle mit i\u00dfm einen Effect \u00dfervorrufen. \u2014).\n\u00aea| gct\u00dft'ge Bewegungen \u00eeorperltctjen corrcfponbtren f\u00f6nnen, wi\u00dfen Da\u00df tuir wi\u00dff\u00fc\u00dfrlt'c\u00dfe energifc\u00dfe SO\u00eeuSfefcontractionen auf eine ent fprec\u00dfenbe Energie beS S\u00d6t\u00dfenS gur\u00fctff\u00fc\u00dfrrn, i\u00df nat\u00fcrlich, ba wtr f\u00fcr bie ledere fein anbereS gug\u00e4ngfic\u00dfeS 9)?aa\u00df haben, als eben bie Energie ber Contraction.\nDa\u00df wir an Anberen bie \u00a9r\u00f6\u00dfe beS Affects an ber \u00a9r\u00f6\u00dfe ber \u00dfc\u00dft-baren SBirfungen im SftuSfeffp\u00dfem meffen, tffc eben fo nat\u00fcrlich, obwol;f wir fc\u00dfon nie\u00dft mehr mit einem fo a\u00dfgemetnen 9ftaa\u00df uns fo begn\u00fcgen, wie im \u00bborigen $a\u00df, fonbern gugfct'c\u00df auf bas Temperament SR\u00fccf\u00dfc\u00dft nehmen. 3n a\u00dfen $\u00e4\u00dfen wirb und bas zeitliche ober r\u00e4umliche Duantit\u00e4tSver\u00df\u00e4ftni\u00df a\u00dfein me\u00dfbar fein, nicht aber bie Dualit\u00e4t be: Affects birect, unb ba\u00df jenes a\u00dfein gu pr\u00fcfen baS Nichtige i\u00df, bavon giebt uns bie Crfa\u00dfrung Beug\u00ab\u00bb ni\u00df, wefc\u00dfe uns lehrt, ba\u00df a\u00dfe Effecte, welcher Art \u00dfe feien, gufe$t biefel-ben quantitativen S\u00dfert\u00dfe an ben SD\u00eeuSfefcontractionen \u00dfervorrufen. Der leibliche Abbrucf a\u00dfer Slffecte auf ihrem CulminationSpunft i\u00df ber gleiche. 2Son einer \u00a9pmboft\u00dfrung ber ibealen Vorg\u00e4nge bure\u00df reale gwrmver\u00e4nbe-rung fann fo wenig in ber ^\u00dfp\u00dfogncmif bie 3\u00eeebe fein, als in ber \u00dfranio-ffopie. Die qualitativen ^ormverfe\u00dfieben\u00dfeiten beS AuSbrucfS in verfemte-benen Effecten r\u00fchrt nie\u00dft von ber qualitativen Vcrfc\u00dfieben\u00dfeit ber Affecte an \u00dfc\u00df \u00dfer, fonbern von ber \u00a9r\u00f6\u00dfe unb Verbreitung ber bure\u00df ben Affect erzeugten Crregung innerhalb beS motorium commune unb berweiteren nie\u00dft \u00bbom Effect, fonbern anberw\u00e4rts her eing*leiteten Bewegungen, fo ba\u00df wir fagen f\u00f6nnten, bie Art beS Effects ernennen wir nie\u00dft an ben Berne* gungen beS Effects, fonbern an ber SCrt ber \u00abKitfolge nie\u00dft affectiver Bewegungen; bie Bnten\u00dft\u00e4t be\u00f6 Effects bagegen aitS ber \u00a9r\u00f6\u00dfe unb AuS* breitung ber Contractionen \u00fcber bie 9J?uSfefapparate. Db \u00df<\u00df bieS bewei-fen l\u00e4\u00dft, mu\u00df bie gange nae\u00dffofgenbe Untcrfue\u00dfung fe\u00dfren, wefc\u00dfe a\u00dfe m\u00f6glichen Bewegungen pr\u00fcft unb \u00dfe gu biefer ober jener \u00a9et\u00dfeSt\u00df\u00e4tigfeit in Relation bringt.\nWaffen wir ben Sft\u00fctffc\u00dffu\u00df von ber Snten\u00dft\u00e4t unb Ausbreitung ber Bewegung im 9D?uSfeffp\u00dfem auf bie Bnten\u00dft\u00e4t beS Affects gelten, fo f\u00f6nnen wir umgefe\u00dfrt fagen: ein Affect wirft wie ein anbercr Vctg auf baS motori-fe\u00dfe Centraforgan proportional feiner Bnten\u00dft\u00e4t unb nae\u00df benfetben \u00a9efe^en wie j'eber anbere 9?eig. Durc\u00df bie Anna\u00dfme eines pr\u00e4\u00dfabifirten \u00a9efe^cS gwtfc\u00dfen @eefe unb \u00a3eib i\u00df bie erfte Ctnwirfung jener auf biefen gegeben: a\u00dfes fettere folgt nae\u00df benfefben mee\u00dfanife\u00dfen \u00a9efe$en im t\u00f6rper, als wenn nie\u00dft bie @cefe, fonbern ein anberer mee\u00dfanife\u00dfer B^pufS biefefbe SBirfung ge\u00dfabt h\u00e4tte.\nDaburc\u00df glauben wir uns von ber Befc\u00dfulbigung materiafi\u00dfifc\u00dfer An-\u00dfe\u00dfien gerettet gu \u00dfaben unb hoffen nie\u00dft mi\u00dfver\u00dfanben gu werben, Wenn wir im ftofgenben nur noe\u00df bie \u00a9efc$e ber 9?er\u00bbenp\u00dfp\u00dff auf unferen \u00a9c-gcn\u00dfanb anwenben, unb ber t\u00fcrge wegen bie einzelnen Vorg\u00e4nge immer nur bis vor ben ttebergang in ben \u00a9ei\u00df verfolgen, von btefern aber von feinen Vor\u00dfe\u00dfungen unb fo weiter wie von mee\u00dfanife\u00dfen An\u00df\u00f6\u00dfen fpreeben, w\u00e4\u00dfrenb \u00dfe unS etgentfie\u00df ber fe$te \u00a9ritnb beS mee\u00dfanife\u00dfen \u00a9efe\u00dfe\u00dfenS \u00dfnb, von bem aus bas 6pief ber Urfae\u00dfen innerhalb ber feiblit\u00dfen Drgane beginnt.\nSBcgen Vermifc\u00dfung ber Affecte mit anberen \u00a9cefengu\u00df\u00e4uben unb weil","page":553},{"file":"p0554.txt","language":"de","ocr_de":"554\tTemperament.\nmtrflich a\u00dfectoclle Bewegungen \u00df\u00e4u\u00dfg mit a\u00dfen m\u00f6glichen anberen gufarn-mengeworfen werben, t\u00df e\u00f6 nothwenbig, bie Bewegungen \u00fcberhaupt gang allgemein gu betrauten unb au\u00f4 i\u00dfrer Combination immer erft ba\u00f6 \u00dferau\u00f6-gufuchen, wa\u00f6 bem Effect ange\u00df\u00f6rt unb wa\u00f6 nicht.\n\u00a9e^en wtr nun n\u00e4\u00dfer auf bte eingelnen T\u00dfeile etn, welche ben Complex ber mimtfchen, fowie ber ben \u00a9e\u00dfen gu \u00a9ebote \u00dfe\u00dfenben 9D?u\u00f6feln bilben, fo ftnbett wir gwet Heinere unb gwei gr\u00f6\u00dfere \u00a9ruppen, welc\u00dfe ber 3eic\u00dfenfprache ber 5l\u00dfecte gu \u00a9ebote fte^en.\n2)te erfte bc\u00dfnbet \u00dfc\u00df am Augapfel unb be\u00dfe\u00dft au\u00f4 ben fec\u00df\u00f6 2D?u\u00f6feln be\u00f4 bulbus, fowte ben au\u00dferhalb ber orbita gelegenen orbicularis oculi, cor-rugator supercilii, levator palpebrae superioris, frontalis ; bte gWeite UUt-gtebt bte. Biunb\u00f6\u00dfnung al\u00f6 orbicularis oris neb\u00df ben \u00fcbrigen Slntlijjmu\u00f4-feftt ; bte britte befielt au\u00f4 bem D\u00eeumpf- unb D\u00eeefpiration\u00f4mu\u00f4leln, bte oterte au\u00f4 ben 3D\u00eeu\u00e9\u00eee\u00efn ber Cxtremitaten.\nBetrauten wir bte er\u00dfe \u00a9ruppe, fo befielt \u00dfe au\u00f4 gehn Btu\u00f4feln, eine 3a^t/ welc\u00dfe \u00dfinretc\u00dft, bem bulbus innerhalb ber orbita, fowt'e ben 2P?u\u00f4leln au\u00dferhalb berfelhen eine Berfchtebcn\u00dfeit ber Stellung gu geben, welche unberechenbar gro\u00df ift unb welc\u00dfe an ftc^ fc\u00dfon eine unenbltc\u00dfe Ber-fc\u00dfieben\u00dfeit be\u00f4 5lu\u00f4brucf\u00f4, gang abgefe\u00dfen oon ber Sc\u00dfnettigleit ober \u00a3ang-famfeit i\u00dfre\u00f6 Cnt\u00dfe\u00dfen\u00f6 m\u00f6glich macht. 2)a\u00df bie Boll\u00df\u00e4nbigfeit unb gein-^eit ber 3eic\u00dfettfpracbe burcb bt'efe \u00a9ruppe nicht in jenem ntp\u00dferi\u00f6fcn 2\u00d6efen be\u00f4 5luge\u00f6 felbft Hegt, welches ihm hie unb ba oon Cingelnen gugefc\u00dfrieben w\u00fcrbe, b\u00fcrfte fich jnerau\u00f6 unmittelbar ergeben, benn bie Bewegung unb bie Stellung be\u00f6 51uge\u00f6, bie 5lrt ber Contraction ber \u00fcbrigen min\u00fcfehen SD\u00eeu\u00f4fe\u00efn i\u00df e\u00f6, welche je nach ber Ber\u00dfhteben\u00dfeit \u00e4u\u00dferer Cinbr\u00fccle oer-fe\u00dfieben nach ber Snbtotbualit\u00e4t be\u00f6 Cingelnen au\u00f6f\u00e4llt, au\u00f4 welcher wir ben Cinbrucf \u00e4u\u00dferer Cin\u00df\u00fc\u00dfe auf ba\u00f6 ^nbioibnum in be\u00dfimmten Situatio-neu berechnen. Ta\u00f6 5luge an \u00dfch hat auch a\u00fcevbtng\u00f6 einen gewt'jfen, aber \u00eeeine\u00f4weg\u00f4 unerll\u00e4rbaren 5lu\u00f6brucf, wenn wir bie \u00e4\u00df\u00dfetifc\u00dfe Bebeutung fei-ner $orm ber\u00fcd\u00dfc\u00dftigen unb un\u00f6 \u00fcber ben Ct'u\u00dfu\u00df ber Blutbewegung auf bie Turgc\u00f6cenj ber oerfchiebenen 51ugen\u00df\u00e4ute unb bereu letjte Urfache im centralen sJ?eroenfp\u00dfem f\u00fcr jeben einzelnen \u00a7aU flar gu werben \u00bberfue\u00dfen. \u00a3)ie\u00f6 i\u00df aber mehr ber pla\u00dfifcfje 5lu\u00f6bucf, au\u00f4 welchem wir boc\u00df gule^t wieber auf gewt'ffe forperltc\u00dfe unb gei\u00dfige Bewegung gur\u00fcctfc\u00dflie\u00dfen. \u00a3)a\u00f6 \u00a3eben be\u00f4 5luge\u00f4, bie \u00a9irfung be\u00f4 Blicf\u00f6 i\u00df in ber Beweglichleit be\u00f6 bulbus unb feiner unmittelbaren mu\u00f6lul\u00f6fen Bewegung begr\u00fcnbet. 51u\u00f6 ber unbe\u00dfimmten fchwanfenben Bewegung be\u00f4 5luge\u00f4 flie\u00dfen wir auf ba\u00f6 gaghafte ober \u00df\u00df\u00fcc\u00dfterne \u00a9em\u00fcth, au\u00f4 ber momentanen fixation im entfe\u00dfei-benben 51ugenblicf auf einen be\u00dfimmten feine\u00f4 3wecf\u00f6 fic\u00df bewu\u00dften S\u00dfitlen.\n\u00a3)ie gweite \u00a9ruppe be\u00dfe^t au\u00f4 ben \u00fcbrigen \u00a9c\u00dfcht\u00f6mu\u00f6feln ; ohne \u00dfe oermag ba\u00f6 51uge wenig au\u00f4gubr\u00fccfen ; er\u00df ihr 3ufammenwtrfen bebingt einen gewi\u00dfen C\u00dfect. B?an la\u00dfe hinter einem Bogen Rapier, in welkem \u00dfi\u00df gwei gerabe nur ber mittleren SBeite ber 5iugenlibfpalte entfprechenbe De\u00dfnungen beftnben, ben be\u00dfen limiter bie oerfc\u00dfieben\u00dfcn 51\u00dfecte nae\u00df-ahmen, man wirb an feinem 5\u00efuge niemal\u00f6 erlernten, welchen 51\u00dfcct er gerabe wieber giebt, wa\u00f4 un\u00f6 fogletch flar wirb, wenn er bie SD\u00eeacfe ab-nimmt.\n51m BZunbe ftnben \u00dfch weniger $?u\u00f4fe\u00efn al\u00f4 bewegliche Lettern jener 3et(henfprache, wel^e un\u00f6 oon ben inneren Borg\u00e4ngen ba\u00f6 \u00a9etfiige funb-geben; baher \u00dfnb ^t'er weniger Combinationcn m\u00f6glich, bie 3et,chmfprache be\u00f6 \u00fcbrigen 5\u00efnsli$e\u00f4 i\u00df ba\u00dfer weniger oo\u00fc\u00df\u00e4nbtg, wee\u00dfalb auch ber Blt'nbe","page":554},{"file":"p0555.txt","language":"de","ocr_de":"temperament,\t555\nmit fernem Unoerm\u00f6gen \u00e4u\u00dferen (\u00efinbr\u00fccten eutfprechenbe Bewegungen be\u00f4 bulbus ju machen, weniger Eiltet t>eft^r, feine Slffecte ober ft inen SBitlen in feinem 3)?ienenfpiel wieber zu geben, alb ber Sehenbe.\n3n welchem Berb\u00e4ttni\u00df bie beiben anberen gr\u00f6\u00dferen \u00a9ruppen zu ben er\u00dferen unb zu einanber \u00dfehen, wirb \u00dfch oon felbft au\u00f4 ber fotgenben Be* trachtung ergeben, bei welcher wir bie Slrten ber Bewegungen genauer ana* tp\u00dfren. ^^fioiogif^ gerfatten befannttich bie Bewegungen in wiflf\u00fcfw\u00eficfw, re\u00dfectirte unb Sttitbewegungen. Sitte brei R\u00e4ngen oon be\u00dfimmten 3u\u00df\u00e4n* ben be\u00f4 \u00a9ehirn\u00f6 ab, wetche\u00f6 in einem galt at\u00f6 oott\u00df\u00e4nbig, im ^weiten at\u00f6 (momentan ober permanent) gar nicht, im britten unoott\u00df\u00e4nbig functions rcnb gebaut werben mu\u00df.\n\u00a9ang abgefehen oon bem \u00a9runbbegrt\u00df ber eigentlichen pfpctwlo* gifcpen \u00a3)e\u00dfnition be\u00f4 SBorte\u00f6 StBi\u00dff\u00fc^r oer\u00dfehen wir barunter im Slttge-meinen: ein gei\u00dft'ge\u00f6 Berm\u00f6gen, wettern e\u00f6 frei\u00dfe^t, \u00dfch auf eine gewiffen trabitioneflen nnb et^ifc^eu \u00a9ruubooi\u00dfettungen ab\u00e4quate BSetfe gegen bie oerfd\u00dfebenen \u00a9inwirtungen ju \u00e4u\u00dfern ober nicfjt zu \u00e4u\u00dfern.\nSlb\u00dfchttich geben wir bie oerfct\u00dfeben\u00dfen Borg\u00e4nge unfere\u00f6 \u00a9ct'\u00dfe\u00f6 burch Ber\u00e4nberungen in bem compticirten Apparat ber php\u00dfognomif^en 2)\u00eeu\u00eafettt wieber, welche eben barum, weit \u00dfe in ber SBittf\u00fchr unb fo lange \u00dfe in ber SBitlf\u00fchr be\u00f4 \u00a9inzetnen feinen \u00a9runb haben, fa\u00df bei febem 3\u00ab* bioibuum, fowte bei ben oerfchiebenen B\u00f6llern oerfchieben \u00dfnb. SO\u00dfie bie Buch\u00dfaben ber (Sprachen oietteicht\u2019 einen tieferen \u00a9runb haben, gr\u00f6\u00dften* theils aber au\u00f4 ber SBitlt\u00fchr \u00a9inzetner heroorgingen, welche bie Settern zu* n\u00e4ch\u00df gaben, fo erbt \u00dfch auch trabitionett bei Familien unb \u00a9enerationen bie Seichenfpra^en ber wittf\u00fchrtichen \u00ce\u00dctimit fort.\nSD\u00eean beobachte eine \u00a9efettfehaft, in welcher pt\u00f6^tich ein \u00a9reigni\u00df oor* fa\u00dft, ba\u00f6 allgemeinen \u00a9inbruct macht, fo wirb man \u00dfet\u00f6 Berfc\u00dfiebenheiten in ber 9%\u00dfognomie ber \u00a9inzetnen entheben f\u00f6nnen, burch welche \u00dfe ihre Stimmung ab\u00dfchttich z\u00ab ertennen geben, tiefer Sth^t ber 3ei^enfprache charattcri\u00dfrt aber nur bie ^nbioibuatit\u00e4t, nicht ben SIffect, welcher heroorge* rufen w\u00fcrbe.\nSieben biefer Berfchiebenheit be\u00f4 \u00a9e\u00dfcht\u00f6au\u00f6bruct\u00f6 tritt bei Sitten (wenn n\u00e4mlich bei Sitten eine Sleu\u00dferung beffetben Stffect\u00f6 ent\u00dfeht) etwa\u00f6 \u00a9e* meinfame\u00f6 auf, unb biefe\u00f6 \u00a9emeinfame i\u00df bie gotge ber unwittfuhrtichen Bewegung, welche bem \u00a9inbruct unmittelbar folgt, wenn er n\u00e4mlich eine gewiffe St\u00e4rte be\u00df\u00a7t, um ben \u00a9ei\u00df ohne \u00a9nfgegenwirfen be\u00f4 SBifteu\u00f4 mit fortzurei\u00dfen. Sitte biefe Bewegungen tonnten wir pfpchi\u00dfhe S^e\u00dferbewe* gungen nennen, um bei einer gel\u00e4u\u00dfgen Bezeichnung \u00dfehen ju bleiben, wet^e \u00dfch auf einen analogen Borgang tm $%\u00df\u00dfheu bez\u00f6ge. Be\u00dfectirte Bewegung nennt bie ^3h9\u00df\u00b0i\u00b09te folc^e, welche auf einen SWet'z bei Slbwe* fenheit ober aufgehobenem \u00a9in\u00dfu\u00df be\u00f4 \u00a9ehirn\u00f4 nur in einer be\u00dfimmten, oon ber Slrt unb 3nten\u00dft\u00e4t be\u00f4 3?et'ze\u00f6 abh\u00e4ngigen auftreten. Oft fcheint eine Slrt 3u>ectm\u00e4\u00dfigfeit an ihnen unoertennbar, oft \u00dfnb \u00dfe aber ganz z^ec\u00eflo\u00f4 ober fetb\u00df zweetwibrig ; aber bei noch fo oteten Slmphibien, welche wir becapitirten, i\u00df auf Heizung* ber Schwimmhaut mit \u00a9f\u00dfgf\u00e4ure bei gleich inien\u00dfoem 3\u00eeeiz ber Effect bei berfelben Specie\u00f6 ganz berfetbe, oer\u00dfhieben aber bei ben 3ubioibuen oer\u00dfhiebenerSpecie\u00f6 (\u00df\u00fcrfchner). So ent\u00dfeht auf alten \u00a9e\u00dfchtern bei pl\u00f6\u00a3ti<h eintretenbem Schrecten *c. ein alt* gemeiner \u00a9runbzug ber ^hp\u00dfogtwmie, bebingt burch \u00abne Bewegung, welche wir im ^olgenben immer unwilltuhrtich nennen wollen, darunter aber oer\u00dfehen wir eine unmittelbar re\u00dfectirte, bei weicherber Be\u00dfer oon bem f\u00fcr ben","page":555},{"file":"p0556.txt","language":"de","ocr_de":"556\tTemperament\n\u00a9etfl werth\u00f6otten gntpulb auf ba\u00f6 motorium commune ope wettere fr\u00e9t\u00e9 B?al)l unter bcffen oerfchiebencn \u00a9liebern nach bem \u00aeefe$ ber pr\u00e4flabifirten Harmonie ftd; geltenb macht.\nDte Urfad;e biefer ober jener gorm ber Eontractton in ben mimifchen Bht\u00e9leln, alb golge btefe\u00f6 ober jeneb Slffectb, liegt tn golgenbem.\nSitte 2h\u00abtigleitb\u00e4ufterung ber Der\u00f6cncentra, nieht beb reinen \u00a9eifleb, wirb oon Erregungen berfelben bebingt, weldje jun\u00e4chfl non aujten ihnen ^ugef\u00fctrt werben. Tiefe Einpffe nennt man Dei$e, unb fte verfallen be-\u00cfannt\u00eficf) tn brei Eiaffen:\t(\n1)\ttn folche, welche bie Eentra tn ber mit bem Trganibmub garment* renben \u00a9t\u00e4rle erhalten homogene, nothwenttge \\Obenbrei3e) ;\n2)\ttn folche, welche etne ercefftoe Reaction heroorrufen (burch ein ^lub jener ober burd) juf\u00e4ttige, nip nothwenbige, heterogene Det'je);\n3)\ttu foldje, weldje fte l\u00e4hmen (burch ein SD\u00eetnub ber erberen ober etne noch mehr oergroferte Etnwirlung berfelben, ober ber ^weiten Eiaffe burch \u00fcberretgenbe ober bie Heroen btrect jerprenbe Etnwtrlungen).\nDtefett Erregungen tn ben Deroencentrib enlfprepn folgenbe Slrten ber 3ufammen5tehnngen in ben contraction \u00a9eweben. gm erften galt wirb normaler Tonub, relattoe Dpe ober harmonise Bewegung aller ober einzelner Partien contracter \u00a9ewebe, im jwetten allgemeine ober fiel* lenwetb erh\u00f6hte Eontractton tm SD\u00eeubfel ^ unb \u00a9ef\u00e4ffpftem, tm brieten galt Erschlaffung aller ober einzelner contracttler (Gewebe herbetgef\u00fchrt.\ngeber Stffect iff bab Defultat eineb $u gro\u00dfen Deijeb ; benn eben jur Erzeugung etneb Stffectb geh\u00f6rt, baf? etn Einbrud mit \u00fcberw\u00e4ltigenber \u00a9t\u00e4rte auf bab Eentralorgan einwirlt unb je nach ber gnbioibualit\u00e4t fr\u00fcher ober fpdter auf gr\u00f6\u00dfere ober geringere Tauer ben BBittenbeinflufj aufhebt, unb bem oorltegenben B\u00eeechanibmttb centraler gafern freien @pielraum l\u00e4p greiltc^ wirb bei bem Einen noch unerfch\u00fcttert ber \u00e4\u00dfitte bte Tberljanb erhalten, wenn bet bem Slnbern burch benfelben Etttfluf l\u00e4ngfi fd;on biefe Banbe ber unwittf\u00fchrlichen Bewegungen gerriffen, l\u00e4ngfi fd;on jeber B\u00dftl-leubeinflufi aufgehoben ifl; allein bte M\u00f6glichkeit, einem etnwtrlenben pf^chifdjen ober\tDet\u00a7 mit unoer\u00e4nberter BBittenbenergie bie\nbieten &u l\u00f6nnen, wirb gewift auch grofjentheilb burch bie Trganifation erleichtert ober erfdjwert, wie ec tu ber t'nbtoibuetten Trganifation beb D\u00fc-denmarleb liegt, baft bei bem einen Zfytx pneHcr ober fchw\u00e4pr, bet bem anberen langfamer ober prier Def\u00eferbewegungen eintreten.\nTie Slffecte unterfpiben ffd) in Begehung auf ihren leiblichen Slb-brud, ihre BBirfung auf bab Bhtblelfyffem, nach zweierlei Dichtungen hi\u00ab/ nach ben beiben Dichtungen, welche eben atteb Materielle charalteriftren, n\u00e4mlich nach ^Aum uttb 3\u00ab*-\t(o\u00dfte unfcr\u00df HnaI9f? \u00bbon ber gorm\nber Eontractton aubgehen, welche auf biefen ober jenen Einbrud entfleht, menu wir nicht baburch gezwungen w\u00fcrben, immer gleich alle m\u00f6glichen Mobiftcationen, wie fte burch bab Tbject beb Slffecteb unb burdj bie Tem-oerament\u00f6oerpiebenheit beb gnbioibuumb her\u00f6orgerufen werben, $u $er-gltebern, woburch wir in eine B\u00eeenge S\u00f6teberholungen gleicher \u00a9ebanfen bei ben \u00bbergebenen Slffecten unoermeibltch geraden w\u00fcrben. B3ir fdjla-gen baher ben umgefehrten 2Beg ein, betrachten $uerfl alle m\u00f6glichen Eon-tractionen ber Biubfelcombinationen, unb fuchen baju bie entfprethenben get-ftigen Bupnbe, welche wir bann wieber alb Bebtngungen jener anfehen, unb wobei wir ^gleich an bem Ueberbtid ber organifchen Berh\u00e4ltniffe fefl-halten l\u00f6nnen.","page":556},{"file":"p0557.txt","language":"de","ocr_de":"gempevament\t557\n9\u00a3ie t>et ben Temperamenten nach hier (Seiten hin Serffhiebenheitcn im mimifchen Apparate Auftreten, fo machen ftc^ auch tie Slffecte in ben gleich\u2122 sD?ebiftcationen erfennbar. eigentliche Slffecte f\u00f6nnen nur nur nennen 3orn ($?uth), \u00a9<hmer$ (pfpcptfc^en),\t2fm beutU'c^ften unb ffhneff*\nffcn tritt ber erfte bei bem Chofert\u2019fer, bcr jmet\u2019te beim SManchoftfer, ber br\u00fcte beim \u00a9anguinifer auf, fet\u2019ne\u00f6meg\u00f6 aber geh\u00f6rt bte Neigung, tn Sff-fecte ju ger\u00e4tsen, ben Temperamenten an ffch an; e\u00f6 iff be\u00e9^alb fa\u00effch, ben Chofert'fer al\u00f6 jorntg, ben ^^legmattfer af\u00f6 apattnfcj? ^u fc^\u00fcbern, mohl aber mirb ba\u00f6 eine ober anbere Temperament $u bem @rab ber Slffect\u00e4u\u00dferung fouetter getrieben, metier bet jebem Temperament eintritt, menu ein ge* miffer \u00aerab be\u00f6 Affect\u00e9 erreicht morben. konnte man eine befftmmte \u00a9cala ber Stffecte aufffeflen, fo m\u00fcrbe auf einem beffimmten \u00a3\u00f6hepunft berfetben ben Sovn ffarfe, ben \u00a9$mer$ fcpmac^e, bt'e freute fdmefte Semegungen charafteriffren, m\u00e4hrenb fangfame Semegungen bei feinem Stffect tm \u00a9pffem ber animaten Sttu\u00f6fefn Auftreten fbnnte, ba ja eben bt\u2019e Stffect\u00e4u\u00dferung eine f^nefle Sfuol\u00f6fung be\u00f6 3mpuffe\u00f6 burcf; eine Semegung oorau\u00f6fe^t: ein \u00aerunb, au\u00f6 meinem ber ^pfegmatifer \u00fcberhaupt am fefteffen ju Slffect\u00e4u-\u00dferungen fommt. \u2014 Cntmerfen mir un\u00f6 eine borf\u00e4uffge \u00a9ft'jje bt'efer ber-fchtebenen Sfffecte, fo ftnben mir im 3ombt'e \u00a9tirn gerun$ett,ben Sutbu\u00f6 ffarf ftrirt ober fortm\u00e4hrenb r\u00f4tirent, mie ^eroorgebrangt au\u00f6 ber Orbita unb iurge\u00f6c\u00fcenb ; bie 3\u00fc\u00a7ne oft fnt'rfc^enb anetnanber geffemmt, bie 9?efpt'ra-tiott forcirt bt\u2019\u00f6 juin beuchen, ber \u00e8ret\u00e9fauf beffhfeuntgt, in ben Crtremtt\u00e4-ten fmfttge Agitation mit bormaftenben \u00a9trecfbemegungen. (Burners tritt ber Turgor jur\u00fctf, ba\u00df matte Stuge ffnft in feiner |)\u00f6bfe gfctchfam ju-famnten, ber Sft\u2019cf iff auch oft ftier, nicht ffrtrenb; ber Untertiefer mehr ober ment'ger oom Oberfiefer entfernt, bie 9\u00eeefpt'ratton nur hi\u00df unb ba forcirt (\u00a9eufjen), fonff fangfam; bte Circulation \u00efangfamer ober fcfme\u00ef\u00efer, aber mit fletnem ^pu\u00ef\u00ea, b. \u00df. mit nacfftaffenber Cfafft'c\u00fc\u00e4t ber Arterien; bte Crtremt-taten fc^Iaff herabh\u00e4ngenb, im \u00aean$en bie pafffben Seugebemegungen bor-herrfcf;enb.\n3\u00ab ber freute jeigt ffch erh\u00f6hter Turgor, lebhaft bemeg\u00efic^e\u00ea ffrahfen-be\u00f6 Sfuge, gegl\u00e4ttete \u00a9ttrn, fouette 9\u00eeefpiratt'on mit h\u00e4ufig tntercurrtrenben \u00a3act;bemegungen unb ben beglettenben Contractionen ber SD\u00eeu\u00f4fein, mefche ben SZunb \u00f6ffnen, manchfach mechfefnbe Semegungen in ben Crtremit\u00e4ten. Set aften Effecten jeigt ffch in Se^t'ehung auf ba\u00f6 Stbfonberung\u00f6organ ber Thr\u00e4nen gleiche Crfchetnung, \u00fcberall quellen bt'efe unmittelbar, nacf)bem bie ^\u00f6^ffe \u00a3>\u00f6f)e be\u00f6 Sfffect\u00f6 erreicht iff, au\u00f6 bem 5Iuge.\nHm nun alle bt'efe Crfdjetnungen tn ihrem 3ufammenhange unb in t'h* ren mandjfadjen S?obtficationen aitffaffen ju f\u00f6nnen, ffnb folgenbe fragen ju f\u00f6fen;\nCrffen\u00f6, mie ff^ ba\u00f6 innerffe S\u00dfefen be\u00f6 \u00a9et'ffe\u00f6 gu bem \u00e4u\u00dferen Sin* ffo\u00df in oerfc^iebenen Stffecten \u00bberh\u00e4lt, bann in mie meit bte fogenannten Sft\u00fcbemegungen jur Cntffe^ung ber angef\u00fchrten D\u00eeefuftate beitragen, unb enbltcfj, mie meit bie SSerfc^ieben^eit in ben Semegungen oon bem Siffect unmittelbar abh\u00e4ngen.\n3n ber ^reube ffnb alte meiteren \u00a9ebanfen gteichfam gefangen ge^al* ten bon bem einen, metcjjer bie ^reube erregt hat. 3\u00bb ber greube ffnb e\u00f6 aber jun\u00e4chff bte \u00e4u\u00dferen Obfecte, bie \u00e4u\u00dferen 3\u00abtpuffe, mefche bie Th\u00e4tt'g* feit be\u00f6 Oet'ffe\u00f6 erregen, unb bon ba au\u00f6 eine h\u00f6here Crregbarfet't ber mo* tortffhen Centra h^brrufen. T>a nun ber \u00a9eiff mehr mit ben \u00e4u\u00dferen Obfecten befc^\u00e4ftigt iff, fo fange ffe fein Suffgef\u00fchf n\u00e4hren, bt'efe \u00e4u\u00dferen","page":557},{"file":"p0558.txt","language":"de","ocr_de":"558\tTemperament.\nBeranla\u00dfungen aber fcrtw\u00e4hrenb wechfeln, fc^on baburd;, ba\u00df fie j\u00eeet\u00f4 neue (Seiten be\u00f6 urfpr\u00fcnglt\u2019ch greube erregenben gmpulfe\u00f4 Steten, fo wirb auch burcf) bie motorifchen Centra ein entfpretfjenb ^\u00e4uftger Sechfel oon Bewe-gangen $emrgerufen, welche unwidf\u00fchrlid; ben wechfelnben Emp\u00dfnbungen folgen, weil ber \u00abSitte in bem \u00a3u\u00dfgef\u00fchl berfelben aufgeht unb feinen (^runb hat, bie Beilegungen ju hemmen. Ein \u00e2fjn\u00eftc(;e$ Berh\u00e4ttni\u00df ftnbct tm Effect be\u00f4 Borner \u00a9tatt. Sluch ^\u00eeer i\u00df e$ ber \u00a9ebanfe an ein Object, in mettent bab \u00a9elb\u00dfbewu\u00dftfein aufgeht, adein, \u00bbte tn ber greube, tch m\u00f6chte fagen, mit hityerer \u00a9pannung ber fen\u00dfttoen, ^ter mit ^o^erer \u00a9pan-nung ber motorifchen Heroen, baher tytx bte gr\u00f6\u00dfere Energie ber unwid-f\u00fchrlichen Belegungen, Slnber\u00f4 beritt e$ \u00df<h mit bem \u00a9^merjgefu^e: atte \u00e4u\u00dferen Etn\u00df\u00fcjfe werben in Relation ju bem geh gefegt. SDte un widerlichen Bewegungen treten er\u00df tu einem oiel h\u00f6heren Carabe be\u00e9 Slffect\u00f4 auf, al\u00f4 tn ben beiben oortgen gatten, bagegen fmbet Diet fr\u00fcher eine lieber-retjung unb tn golge beren \u00a3erab\u00dfintntung be$ adgemeinen \u00a3onu$ \u00a9tatt. 2)a^er ftnb auch bte unwidf\u00fchrltchen Bewegungen tn ben animalen B\u00eeu\u00e9fetn fettener unb f$\u00bb5<her; adetn tm \u00a9p\u00dfem ber organifchen Biu\u00e9feln bleiben bte Bewegungen aU unmittelbare golge ber inneren Erregung nicht au3. \u2014 Ueberatt fpteten bte B\u00eettbewegungen eine \u00a3auptrode bei ber Slffect\u00e4u\u00dferung, unb wtr muffen \u00fcber beren (Sntfie^ung unb Bebeutung bt'e php\u00dfologt\u00dfhe Erfahrung um \u00abflath fragen. Sir wiffen, ba\u00df e$ im \u00a9p\u00dfem ber motorifchen \u00abderoencentra begr\u00fcnbet i\u00df, ba\u00df \u00dfch urfpr\u00fcngltch auf einen 9\u00eeet$, gleich* g\u00fcltig innern ober \u00e4u\u00dfern, immer eine gi\u00f6\u00dfere \u00a9ruppe oon B\u00eeubfe\u00efn contract, ba\u00df er\u00df burd? \u00a9ew\u00f6tmung nad; unb nach e$ m\u00f6glich wirb, ifolirte Bewegungen ju mad;en, enbltd;, ba\u00df bie graue \u00a9ub\u00dfanj e\u00f6 i\u00df, welche ben Erregung\u00f6ju\u00dfanb einer motorifchen gafer auf nahe gelegene \u00fcbertr\u00e4gt, unb fo eine grrabtation erzeugt, beren Sluobehnung proportional ber gnten\u00dft\u00e4t be\u00f4 9\u00eeet$e\u00f4 i\u00df.\nSenbcn wir biefe Erfahrung$f\u00e4\u00a3e auf bie Beurteilung ber $hh\u00dfc* gnomte unb bie $\u00fcdfd;I\u00fc\u00dfe oon berfelben auf gewiffe \u00a9eelenju\u00df\u00e4nbe an, fo werben wir au\u00dferbem, ba\u00df un$ bie bereite erw\u00e4hnten Bewegungen im Qftubfelfp\u00dfent Har werben, noch f\u00fcr ben attgemetnen BilbungSgrab unb f\u00fcr bie momentane Be$errf$uug ober \u00abflichtbeherrfchung ber motorifd;en Centra, enblid; f\u00fcr bie gnten\u00dft\u00e4t innerer php\u00df\u00dfher Erregungen gewiffe B?erf-male an bem Bewegungbapparat auf\u00dfelten f\u00f6nnen. 2Diefe attgemetnen \u00a9e-fefee ber \u00ab\u00d6iitbewegung, bte g. F\u00fcller fo f^arf unb $uer\u00df hiuge\u00dfedt bat1), lehren un\u00f6, fowett e$ Jt'cr jur \u00a9prache fournie, ba\u00df bei ben fteinen ^tnbern, toi\u2019e bet ben unculttoirten B\u00f6lfern, ade Slffectc oon bizarren B\u00eeubfelcon-traettonen in otcl au\u00f6gebehnterer Seife begleitet \u00dfnb, als bei ben Erwach-fenen, \u00a9ebtlbeten. \u00a9eiten be\u00dfhr\u00e4nfen \u00dfd; biefelben auf bie B\u00eeienen, mei\u00df bebnen fte \u00dfch fogletd; auf stumpf unb Ertremit\u00e4ten au6, adm\u00e4hltg er\u00df bewegen \u00dfd; mit ^unehmenbem filter unb \u00dfeigenber Btlbung partiedere \u00a9rup-pen, unb wie nur lange Hebung ben Elaoieroirtuofen biefe Beweglichfeit ber einzelnen ginger oerteiht, fo tritt am fp\u00e4te\u00dfen beim \u00dfinb bie gewodte Bewegung ber fleinen einzelnen \u00dfehlfopfntu\u00f6feln ein, wie im \u00a9ro\u00dfen auch er\u00df auf bem h\u00f6hnen \u00a9tpfel ber Eultur bte inarticultrte \u00a9prad;e in bie oiel geglicberte unb gelenft'gere \u00fcbergeht.\nSide \u00abB\u00eeitbewegungen unterfcheiben \u00dfch oon ben re\u00dfectirten (ober un-toidf\u00fchrltchen im obigen \u00a9inne) wefentlich baburd;, ba\u00df bei ben er\u00dferen\nx) M\u00fctter, ^hbfiotogic* \u00a9b. II.","page":558},{"file":"p0559.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\t559\nfats (5tne ^Bewegung gewo\u00dft i\u00df, neben weither eine 9?et^e nicht gero\u00dfter jugfetc^ auf tritt, ba\u00df fount bt'e Erregung eines motori\u00dfhen Heroen unteren motori\u00dfhen burch bt'e graue \u00a9ub\u00dfanj \u00fcbertragen wirb. \u00abBei ben lederen bagegen ift feine gewo\u00dft, foubern a\u00dfe ftnb baS \u00abKefuftat beS Sfufeinanber-totrfen\u00f6 fenftoer unb motori\u00dfher Rufern burch bt'e graue \u00a9ub\u00dfanj.\n\u00dcttitbewegungen be\u00dfhr\u00e4nfen \u00dfch ferner nur auf gfeichwirfenbe, nie in ihrer \u00abBirfung entgegengefe^te \u00abXftuSfefgruppen, fie ftnb baher mit ben gewu\u00dften ^Bewegungen correfponbtrenb. \u00dfteffectirte bagegen fonnen unter jeber $orm ganj ohne a\u00dfen 23e$ug auf ben \u00df\u00dfi\u00dfen angeregt werben, je nach ber @te\u00dfe, an melier ber Uebergang ber Erregung oon fen\u00dftioen auf motorize Wafern \u00dfatt\u00dfnbet. @S wirb \u00df<h baher jkbesmat bte Sflitbemegung leicht oon ber re\u00dfectirten, ebenfo auch bon ber wi\u00dff\u00fchrft'chen unter\u00dfheiben fa\u00dfen, rnefc^e eben nicht burch einen oorft'egenben Mechanismus erzeugt wirb, fon-bern burch \u00a3erfommen unb (Bitte fanctionirt ift. Denn bte \u00a9efefce beS Umgangs unb \u00e4u\u00dferen ^Benehmens regnet gewi\u00df jeber $u benjeuigen, wefche fZ aus ber ganzen (\u00a3ntwicffung ber oergebenen Nationen, je nach 3ett unb tfanb auf oer\u00dfhiebene, nicht bon ber Statur geforberte Steife geftenb gemacht h<*ben, wefche aber a\u00dferbingS bann erfl \u00bbwenn fie fo in bem (\u00a3t'n$ef-nen bte \u00a3errfd;aft gewonnen hoben, ba\u00df it?re Aus\u00fcbung wie unbewu\u00dft auf tritt, in ben ^Bewegungen btejentge Sfnmuth erzeugen, welche bem m\u00e4hren Sfnftanb aufgepr\u00e4gt t'\u00df\u00ab (So$e).\nS\u00d6iffen wir nun, ba\u00df Uebung unb \u00a9ewohnheit, (affo urfpr\u00fcngft'ch immer ber SBi\u00dfe) eS war, welche aus jenen Waffen bon einzelnen Mucfefn, ben \u00e4u\u00dferen \u00a9inpffen entfprechenb, ben Organismus jwingt, jene festeren ifofirt in be\u00dfimmter SDBeife ju contrahiren, fo ergiebt \u00dfch bon fefb\u00df, ba\u00df in a\u00dfen jenen Momenten, in welken ber reguft'renbe \u00abBi\u00dfenSein\u00dfu\u00df auf l\u00e4ngere ober f\u00fcrjere Seit beeintr\u00e4chtigt ift, jene gr\u00f6\u00dferen \u00a9ruppen in \u00abBewegung geraden, wie bieS fr\u00fcher im \u00c4inbeSafter ober auf ber (Stufe geringerer Kultur gefunben wirb. \u00abBebenfen wir, ba\u00df nicht burch feben m\u00e4chtigen (Jt'n\u00dfu\u00df fogfeich unb immer ber \u00abBi\u00dfe ganj aufgehoben ift, ba\u00df Sur (Beugung oon Mt'tbewegungen immer noch ein 9?e\u00df beffefben borhan-ben fein mu\u00df, fo wirb uns ffar, ba\u00df in ben weniger intenftb auftretenbett Effecten unb in biefen auberen \u00a9eefenju\u00df\u00e4ttben, wo gleiche 33ebtngungen gegeben \u00dfnb, wie in ber\u00a3a\u00dft\u2019gfeit, \u00abBerfegenheit, Unent\u00dfhfoffenheit je., Mit-bewegungen auer\u00df eintreten m\u00fcffen; 9?e\u00dferbemegungen (unwi\u00dff\u00fchrft'che im obigen \u00a9inn) bagegen bem Slugenblicf angeh\u00f6ren, in welchem ber \u00abBi\u00dfenS-einffu\u00df auf bte entfprechenben motorifchen Centra aufgehoben i\u00df. \u00a9tarfe unb fchwadje Offerte werben ftch bemnad; nicht a\u00dfet'n in \u00e9ejiehung auf $n-tenftt\u00e4t, fonbern auch auf ben \u00a9runb ber \u00abBewegung (als unwt'\u00dff\u00fchrfi^e ober afS Mt'tbewegung fenntft'ch) unterfcheiben.\nDa\u00df in einzelnen Sfffecten SD\u00eettbewegungen unb unwi\u00dff\u00fchrft'che jugfetch in oer\u00dfhiebenen ^arthten beS MuSfeffp\u00dfemS auftreten fonnen, unb wirf ftch auch auftreten, negirt baS \u00abBorhergehenbe nicht; benn es ftnb ja ft\u00e4\u00dfe benf-bar, in benen ber SBt'\u00dfe theifweife fo gel\u00e4hmt i\u00df, ba\u00df ein$efne Z1?e\\U beS MuSfefapparatS ober bt'efmehr beren \u00abtteroenbereich bemfefben noch unter-than \u00dfnb, anbere bagegen nicht.\n\u00a9o \u00dfnben wt'rt'n ben ben \u00e4u\u00dferen \u00a9inbr\u00fcefen fofgenben dienen unb\u00a9e-\u00dfen unsweibeutige Kriterien f\u00fcr bt'e inbt'bt\u2019bue\u00dfe unb momentane Macht ober Ohnmacht beS \u00fcBt'\u00dfenS. \u00fcBt'r erfennen in ben finfi\u00dfhen nnb weif SWccffoS, barum l\u00e4cherlichen ^Bewegungen bt'e festere in ber Verlegenheit, in ber furcht baS geringe \u00a9efb\u00dfoertrauen, w\u00e4hrenb bt'e \u00abBe\u00dft'mmthet't\n\u00a3>onb>\u00bb)3rtnbtid) ber ty)b\u00e7f\u00efo[ogie. \u00ae6. TU. 2(btbei(. 1.","page":559},{"file":"p0560.txt","language":"de","ocr_de":"5()0\tTemperament\nim Benehmen die fortw\u00e4hrend Gewu\u00dfte St^\u00e4tigfeit der motorifeben Centra in atten Situationen, den fejten unerfct;\u00fctterltrf>en Charakter er\u00eeenncn l\u00e4\u00dft. <\u00cfS ertaubte uns atfo die Betaufchung der BZttbewegungeu Schl\u00fcffe auf die SBtflenSenergie, den (\u00a3barafter, fur$ die ^ft>c^tfc^e Bndtoibnatit\u00e4t, fo wie auf den \u00a9rad der tudioiduetfen Bildung.\nDoch auch an der geringeren oder gr\u00f6\u00dferen Ausbreitung non (\u00a3ontrac-tionen im 5D\u00eeu\u00e9fe\u00eff^flcm haben wir einen B\u00eeaafftab f\u00fcr die gr\u00f6\u00dfere oder geringere @inwir!ung \u00e4u\u00dferer (Sinpffe auf die motorifchen Centra.\n3e intenfioer die Erregung, um fo ausgedehnter tft die B\u00eeittheitung der Erregung auf die dem urfpr\u00fcngtich erregten \u00c7entrattheit sun\u00e4chft gelegenen ^heile. Der Uebergangspunft deS affectioen BmputfeS in eine Af-fect\u00e4ufierung liegt im motorium commune. Bet der h\u00f6chften Bntenftt\u00e4t des BmputfeS wird dtefeS in feiner ganzen Sttaffe mit etnemmal gan$ gleich geretjt. dadurch hatten ftch die Antagonif\u00eeen momentan ooflfommen das \u00a9letchgewicht, und jene heftige \u00a3rfch\u00fctterung bewirft ein momentanes @r-fiarren. Die Contraction, in wetter die BiuSfetn eben degriffen find, wird gleichseitig oerft\u00e4rft mit der ihrer Antagonif\u00eeen, und fo entf\u00eeefjt eine pt\u00f6^tiche 9tuhe, ein augendlicfticher 3uj\u00eeand der ftatatepfte, wodei jedoch h\u00e4ufig daS anatomie Uedergewicht der Riemen eine \u00abBewegung im Sinn diefer B\u00efuSfetgruppe heroorruft (das >*3ufatnmenfahren\u201c). \u00a3\u00e4tte nun jeder Effect je nach feiner Qualit\u00e4t gletchfam nur \u00bberfc^iedene ^rooinjen $u feiner DiSpofttion, fo f\u00e4he man nicht ein, warum nicht, wenn der eine de-ftimmte Effect feinen CulminationSpunft erreicht h\u00e4tte, gerade die tden nur feiner Dualit\u00e4t jugeh\u00f6rige SD\u00eeuSfefprooins oorwiegend intenfto contrahirt wird. Da eS a\u00effo dem Affect an ftch gan$ einerlei iff, wetcf;e B\u00eeuSfeftt er contrahirt, fo haben wir )ix fuchen, woher eS fommt, daff dei dem, waS man Steigerung deS Effects nennt, oerfchiedene B?uofetgruppen hinter einander in Dh\u00e4tigfeit gerathen, und od in den oerfchtedenffen Effecten die-felde Succeffton der Crregung oiefleicht in einer bestimmten Dichtung auf-tritt. irgend wo tnuf? der geizige BmpulS g\u00efetchfam \u00fcderfpriugen auf daS motorifche Centrum. Da nun eben im Affect die rein mechantfchen Ber-h\u00e4ltuiffe oorwaftend etngretfen, fo tft eS erlaubt uns ju denfen, daff diefer BmpU\u00cfS sun\u00e2chf\u00ee OOUt centrum auxiliare \u00dcbergeht auf das motorium commune, und dort dei jedem Affect einen ^unft juerfl trifft. Diefer ^uttft fcheint nur derjenige ju fein, welcher mit den oderben motorifchen Heroen jufammenh\u00e4ngt. Bon jener UrfprungSquefle motorifcher Reaction aus muf ftch *>IC 3\u00abtenftt\u00e4t deS BmpuffeS proportional auSdreiten, und diefe Ausbreitung erfolgt dann ohne weiteres 3ntbun einer befftmmten Dualit\u00e4t deS Affectes nach rein mechantfchen \u00a9efefjen oon oben nach unten. Auch , hierbei berufe ich mich auf die befannten Dhatfa^en, welche die Crperimcn-talphpftologie uns an die #and giedt, welche uns jetgt, wie nach Weisung des entbfofften 9\u00ee\u00fccfenmarfS mit dem iutenftoeren Cingriff auf ein und bte-felde Stefle in der Dichtung oon oben nach unten intmer mehr und mehr $?usfetn und SD\u00eeuSfe\u00efgruppen contrahirt werden. Sogleich witt ich erw\u00e4h* nen, da\u00df eS Bedingungen giedt, welche eine fcheindare Abweichung oon diefem @efe$ h^nrrufett, welche aber eine Crff\u00e4rung durch weitere \u00a9efe\u00a3e julaffen, ohne daft wir gezwungen find, jenes nicht anjuerfennen.\nDd diefe Auffaffung richtig tft, m\u00f6ge daS folgende entfehetden. SGSir fahen oben, da\u00df die Augen durch ihre Beweglichkeit, durch die groffe Bienge ihrer \u00abJD\u00eeusfctn, welche ffch um diefe f\u00fcnfte concentrircn, einen der wichtigen und ooflff\u00e4ndigffen Apparate nuferer \u00abS\u00eeienenfprache auSmachen. Unm\u00f6g-","page":560},{"file":"p0561.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\t561\nlid) fann ber Umffanb, bag ipnen eine fofcpe Stenge bon fftfuSfe\u00efn gu Gebote fie^t, ber alleinige \u00a9runb fein, baff wir unS berfefben fo pauffg gu mi* rntfc^en 3ioeden bebienen. (Es giebt Tpeile beS K\u00f6rpers, wefcpe nocp mepr, otere, wefcpe wenigffenS ebenfo oiefe $?uSfefn beff^en. S\u00dfarum rotiren wir tricot ffatt beS SfugeS ebenfo gut ben f\u00e9mur ober humerus? warum wenben wir \u00fcberhaupt \u00a9eff en gur ^unbgebung unferer inneren (Erregungen weni* ger ^\u00e4uftg an afS dienen.\n\u00ae?an wirb bieS nicpt auf bie SBequemficpfeit, nicpt auf bie gr\u00f6\u00dferen mecpamfcpen Siberff\u00e4nbe fliehen woffen, ba eS uns im gefunben 3uffanb in SBegiepung auf SInftrengung fo giemficp einerlei iff, ob wir 2frm* ober 2lu* genmuSfefn contrapiren.\n\u00a3>er oberfte ^Bewegungsnerv iff ber n. oculomotorius. 2Bie ber 2\u00dfif(e bei fcorgefcprittener geiftigen (Entwicffung biefe ober jene Tpeife \u00fcberfprin* gen fann, bafb bie testen 9?ervenwurgefn im verl\u00e4ngerten 3ttarf, bafb im 9\u00ee\u00fc<\u00efenmarf, bafb wteber bie ^irnnerven erregt, geh\u00f6rt nicpt pieper. 2\u00d6ir wiffen, baff bie geiftigen Functionen nacp unb nacp beS .Organismus ffcp be* bienen fernen, wir wiffen aus ber 23egriffsbeftimmung ber \u00e4flitbewegungen, wie erft nacp unb nacp biefe urfpr\u00fcngficp geftenben \u00a9efe\u00a3e ber gleichet tigen Erregung burcp ben 2\u00dfiften bezwungen unb efiminirt werben f\u00f6n* nen, unb b\u00fcrfen barauS mit volfem 9tecpt ftp fief en, baff aucp baS \u00a9efe$ ber fucceffiven Erregung baS fr\u00fcpere erft nacp unb nacp mobiffcirte ber 9?er* venpppfff iff.\n3^be Erregung wirb bemnacp, mag ffe nun bie gange sD?affe ber mo* torifcpen 9?ervencentra ober nur einen Tpeif berfefben burtpfaufen, ffetS gu* erft auf ben oculomotorius treffen. Oaper werben am p\u00e4uffgffen (Eontractionen in ben SfugenmuSfefn entffepen unb in ipnen nacp bem \u00fcberalt auftretenben (freifiep nocp etwas bunffen) (Erfolg ber Hebung unb \u00a9ewopnpeit bie gr\u00f6\u00dfte 33ewegficpfeit ergeugen, fo ba\u00df bann fp\u00e4ter bie 2BiffenStp\u00e4tigfeit fefbff am p\u00e4uffgffen biefe Mittel ben\u00fc^t, pfpcpifcpe (Erregungen funb gu geben. 3\u00ab jebem folcpen ^att vo\u00dfenb\u00f6, in wefcpent ber SiBiffenSeinffuff beeintr\u00e4chtigt iff, tritt baffelbe 3Serp\u00e4ftniff ein, wie in ben fr\u00fcperen 3uff\u00e4nben ber mepr unentwicfef* ten 3nbtoibuaIit\u00e4t, fo baff je nacp ber ^yntenfft\u00e4t beS ^ntpulfe\u00f6 bie (Erre* gung von oben nacp unten fortfcpreitenb in ben \u00cf\u00d4urgefn beS oculomotorius beginnt. Oaper affo fommt es, baff bie Xetfeffen (Erregungen, wefcpe vom \u00a9eiff per baS (Eentrum treffen, ffcp guerft in bem 33Iitf, ber ^Bewegung unb \u00a9teffung beS 2fugapfefS abfftptfitp manifeffiren ; baper fommt es, baff wir fo oft burcp unfern 33Xicf, opne eS gu Wolfen, bie gepeimffen Vorg\u00e4nge in un* ferem \u00a9eiff verratpen; baper fommt eS, baff in ber SD\u00eeimif baSSfuge bie erffe 3?oUe \u00fcbernimmt.\n\u00a9o trifft alfo bie (Erregung vom \u00a9epirn gun\u00e4cpff auf ben oculomotorius unb ben in feiner \u00dcft\u00e4pe entfpringenben trochlearis.\nUm ffe gu erregen, reicpt fcpon ein gang geringer 3mpufS beS (Eentraf* organs pin; iff biefer gr\u00f6\u00dfer, fo trifft er auf bie SBurgefn ber motoriffpen portion beS trigeminus, eS entffepen in beffen Fofge bie ^Bewegungen ber ilaumuSfefn. SBefcpe S\u00eeoffe biefe in ben Effecten fpiefen, in wefcpen ber 2BttXe nocp um bie Oberperrfcpaft f\u00e4rnpft, fepen wir in bem IBilbe beS \u00bbver* biffenen\u00ab \u00a9rirnrnS, beS 3ornS, ber bem Fortfcpritt ber (Erregung bis gu ben \u00e4\u00dfurgefn beS facialis (Einpalt tput, w\u00e4prenb er bem crotaphitico-buccinato-rius freien \u00a9piefraum ber 9\u00eeeffertpatigfeit gew\u00e4prt.\n\u00a3)ann aber bur^w\u00fcpft ber gefteigerte Effect bie sD\u00eeuSfefn beS \u00a9effcpts, inbem ber facialis bie eigentficpen fogenannten pppffognomifcpen SD\u00eeuSfefn\n37*","page":561},{"file":"p0562.txt","language":"de","ocr_de":"462\tTemperament\ncontract. <5S rangelt ff# bte Stirnhaut, bte \u00abRafenfl\u00e4gel werben gehoben unb um ben \u00abf\u00f6unb beginnt baS Spiel, beffen wechfelnber 2luSbrucl je nach ber 5(rt beS Effects burch bie SWenge non SWuSfeln, bte er beftyt, m\u00f6glich wirb.\n(5nbtic6 verbreitet fich bie Erregung auf baS Zentrum ber Slthembewe* gung, bie D\u00eeefpiratton weicht vom normalen 9t^pt^mu\u00f6 ab unb mit i|r ju^ gleich ver\u00e4nbert ftch burch ben ^influjt beS sympathies, ber in befd;rant terer 2luSbehnung fr\u00fcher viettei^t fc^on Ber\u00e4nberungen in bem DonuS ber \u00a9ef\u00e4fhaut, (\u00a3rr\u00f6tt)en ober (Erblaffen erzeugt hat, ber S^pt^muS ber Herg*\nbewegung.\t,\n23ei m\u00e4chtigen Ch'nwirlungen auf unfere Gentratorgane tritt plofgltcp eine Bewegung, bie unferer SBi\u00dff\u00fchr, nuferer Beobachtung, fonfl entzogen ift, in^ Bewuftfetn. So oft auch in bem Dheit beS 50?uS\u00eeetapparatS, ben wtr mt\u00dff\u00fchrltch gu bewegen gewohnt ftnb, unwit\u00ef\u00ee\u00fc^rtiche Bewegungen eintreten, fo werben uns biefe nie fo auffa\u00dfen, als bie Gontractionen beS HergenS, bie mir fonjt ohne \u00dfenntnif* ber 9?ervenvertheitung f\u00fcr unabh\u00e4ngig vom 2\u00dfi\u00dfenS-einftuf halten. 5^a<^ einem momentanen Sti\u00dfjlanb burch bie Erregung beS vagus f\u00fchlen wir biefe auf bas? Heftigfte (burch bie S\u00dfirfung beS sympathies bei nachtaffenber S\u00dftrfung beS vagus) eintreten, wenn irgenb ein \u00a9e-bante mit gr\u00f6\u00dferer ptenftt\u00e4t auftritt. Set er auch noch fo fl\u00fcchtig unb vor\u00fcbergehenb, fo wirb er nachhaltige Spuren gletchfam in ben Gontracti-onen beS \u00a3ergenS gur\u00fccttajfen, bie nach ber \u00e4\u00dfirlungsweife beS sympathicus \u00fcber ben momentanen ptpuls hinauf fortbauern. Da vermuthet ber\u00dfttenfch in biefem Drgan ben Si$ einer sD?acht eines S\u00d6efenS, baS bem feines \u00a9elftes entgegen fleht, er verlegt in baS \u00a3erg ben Si$ beS \u00a9ef\u00fc$lS, ben Si\u00a7 beS \u00a9 e wtffenS. Gr ahnt einen dichter feiner geheimften \u00a9ebanfen, wenn bie nachf\u00fcngenben Schl\u00e4ge beS HergenS immer von feuern wieber benjenigen \u00a9ebanfen hervorrufen, bei bem fie guerft eingetreten waren; wenn btefer immer neue unb neue peenaffoctationen hervorruft unb ben erft entftan-benen in feinem Berh\u00e4ltnif gu ben \u00fcbrigen, burch Grgiehung uub Bilbung ihm gel\u00e4ufigen ethif^en Borfte\u00dfungen a\u00dfm\u00e4hltg ftarer hinfle\u00dft unb fo a\u00df-m\u00e4hlig bie Harmonie mit benfelben in Beziehung auf bte \u00a9runbwerthe feiner geiftigen Dh\u00e4tigfeit gur\u00fceff\u00fchrt. Bei biefer verjl\u00e4rften Action beS HergenS f\u00fc\u00dfen ftch bie Zungen mit mehr Blut unb erh\u00f6hen baS Beb\u00fcrfntjj nach 8uft, woburch noch auferbem bie Stthembewegung forcirter wirb, thetl\u00f6 prim\u00e4r, theits burch Hefter von ber medullu oblongata au\u00ab. So burchl\u00e4uft ber Impuls von ben Hemisph\u00e4ren bie 9\u00eeeihe ber \u00a9eljirn-nerven, unb gelangt gum verl\u00e4ngerten B\u00eearf, w\u00e4hrenb gleichgeitig ber sympathicus mit feinem vafomotorif^en Gtnfluf baS \u00a9ef\u00e4ffpftem in feiner Dh\u00e4tigleit ver\u00e4nbert. Gnblich, wenn bie B?a<ht beS 2Bt\u00dfenS noch mehr getr\u00fcbt wirb, bann fa\u00dfen auch bte Nerven beS \u00fcft\u00fccfenmarfs bem Spiel ber unwi\u00dfl\u00fchrlichen Bewegung anheim, unb ber 9\u00eeeft wt'\u00dff\u00fchrlt'cher Bewegung ift in eine 3\u00eeeihe gugleich auftretenber BHtbewegungen geb\u00fc\u00dft, krme unb pfe gerathen in lebhafte Bewegung, unb baS prrbitb ber Sei-benfehaft, wie beS ungeb\u00e4nbigten Stre\u00f6enS, giebt ftch in ben \u00a9efticulationen funb, bie bann gugleich wteber jene niebrige Stufe ber Bilbung unb Kultur, ober ber Gntwitftung verrathen, wie fte baS $inb ober ber S\u00dfilbe geigen, oon welchen lederen Sfteifenbe unS h\u00e4ufig erg\u00e4ben, baf a\u00dfe ihre \u00a9ef\u00fchle, auch biejenigen, welche bet uns ftd; niemals auf bie motorif^en Nerven ber Grtremit\u00e4ten erftreefen, tu lebhaften uns l\u00e4cherlichen \u00a9efticulatio-neu Suft madden.\t_ _ L _ ,\n@o verr\u00e4th alfo nicht a\u00dfein bie Sntenftt\u00e4t einer Bhene ober \u00a9efte ben \u00a9rab","page":562},{"file":"p0563.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\t563\nbe\u00e4 Effects?, fonbern auc\u00df bie \u00c4t\u00e4be\u00dfnung ber Vemegung \u00fcberhaupt fte^t tn gerabent Ver\u00df\u00e4ttni\u00df \u00a7u ben inneren Vorg\u00e4ngen, bte mit \u00dfttac\u00dft ben \u00a9eift gefangen nehmen, bem im \u00a3)rgant\u2019$mu$ oortiegenben 2)?ec\u00dfani\u00f6mu3 freien automatifc\u00dfen Spielraum gewahren unb ben S\u00c4enfc\u00dfen at\u00f6 feiner \u00df\u00f6c\u00dfften Verebtung unb feiner S\u00d6itten\u00f6frei\u00dfeit beraubt ernennen taffen. Ta\u00dfer eben jene Verabfc\u00dfeuung atfer ber \u00c4t\u00f6britc\u00dfe ro\u00dfer 2\u00d6ut\u00df, ma\u00dfnftnniger Ver* jmetftung, mie fte auf bem G\u00fbttmination\u00e9punft be$ 3ont$, ober be\u00f6 Sc\u00dfnter* je\u00f6 auftreten. Ter \u00a9ang ber bisherigen Unterfuc\u00dfung f\u00fchrte un$ juer\u00df auf ben \u00a9runb unb bie Sc\u00dfnettigfeit, mit ber bie motorifc\u00dfen Heroen auf \u00e4u\u00dfere (\u00efinpffe burt\u00df Vermittlung ber (\u00a3entratorgane mirfen, morau\u00f6 uns? bie Vitber ber \u00bbergebenen Temperamente ermuc\u00dffen.\nVon btefen rne\u00dfr ftereotppeu \u00c4br\u00fccfen geiftiger (kon\u00dfitutionen fanben mir ben ttebergang $u ben ooritberge\u00dfenben 3p\u00e4nben, $u ben Sc\u00dfmanfmtgen t'm \u00a3eben be$ \u00a9ei\u00dfe\u00f6, meiere auf- unb nteber\u00dfeigenb, batb bie \u00e9nergie be\u00f6 \u00a9e\u00dfirn\u00f6 unb ^t\u00fccfenmarf\u00f6 er\u00df\u00f6\u00dfen, batb oerminbern; mir fanben bie\u00dcXuetten ber Vemegungen, at\u00e9 2lu$br\u00fc(\u00efe ber Effecte, begr\u00fcnbet jun\u00e4c\u00dfft in bem $ampf ber ju g et eit et en Grinft\u00fcffe mit ber SBiCfen\u00f6t^atigfeit be\u00e9 $?enfc\u00dfen, in $otge beffen unmi\u00dff\u00fc\u00dfrtic\u00dfe unb 9)?itbemegungen i\u00dfr automatifc\u00dfe\u00f6Spiet, je nac\u00df ber 3nten|tt\u00e4t ber Stffecte, in beft\u00dfr\u00e4nfterem ober au\u00e4gebe\u00dfnterem \u00a9rabe beginnen.\nGrnbtic\u00df fe\u00dfren mir mieber, einen \u00c4tgenbticf ba\u00f6 pc\u00dftt'ge Vitb ber 3tf* fecte fejfetnb, jur\u00fccf ju ber Vetrac\u00dftung ber fte begteitenben ^5\u00dfpftognomten (in meiterem Sinn be\u00f6 2\u00dfort8) unb fuc\u00dfen ben \u00a9runb, marum gerabe in biefem ober jenem Stffect bt'efe ober jene s3ttu\u00f6fetgruppe contra\u00dfirt merben mu\u00df, marum biefem Effect gerabe biefer, jenem jener teibtit\u00dfe Slbbrucf bei alten Vbttern unb $u atten 3eiten eigent\u00df\u00fcmtic\u00df ift.\n2\u00aeie im St\u00dfgemeinen biefer \u00a9rab ber 3J\u00eeu3fetcontraction oon ber im tteren Energie auf ber einen, oon ber 3\u00abten\u00dft\u00e4t be\u00f6 (pputfe\u00e4 auf ber am bereu Seite oon ben oerfc\u00dfiebenen Offerten ab\u00df\u00e4ngt, i\u00df bereite oben gezeigt morben; marum aber in ber greube bt'efe, im Sc\u00dfmerj jene ^afern ein unb beffetben Heroen, be\u00f6 facialis 5. V. mirfen, marum \u00dfier bie 9\u00eeefptratt'on fo, bort fo (\u00a3ac\u00dfen, Seufzen) oer\u00e4nbert ift, marum enbtic\u00df bie T\u00dfr\u00e4nenbr\u00fcfe um ter fo oerfc\u00dfiebenen Qrin\u00df\u00fcffen reic\u00dftic\u00dfer fecernirt, baoon mu\u00df ftc\u00df ber \u00a9runb ann\u00e4\u00dfritng\u00f6meife ftnben taffen.\nTie p\u00dfp\u00dfotogt'fc\u00dfe Va\u00df\u00f6, oon ber au\u00e4gegangen merben mu\u00df, bitbet 1) bie f\u00fcr jeben Effect g\u00fcltigen Grrregung\u00f6grabe ber oerfc\u00dfiebenen Heroen um ter einanber, 2) bte \u00c4tfeinanbermirfung ber Stntagoniften, enbtic\u00df 3) bie ju bemegenben Staffen, atfo bie mec\u00dfant'fc\u00dfen ober \u00a3ebetfr\u00e4fte ber einzelnen \u00dcttu\u00f6fetn unb i\u00dfr Ver\u00df\u00e4ttni\u00df $u bem jebe\u00f6matigen (Jrregungspftanb ber ent fprec\u00dfenben Heroen. \u2014\nTa mir bi\u00f6\u00dfer nur immer, confequcnt bem T\u00dfema, ba\u00f6 mir jun\u00e4c\u00dfft be= \u00dfanbetn, bie \u00c4u\u00dferungen ber Stffecte, nic\u00dft i\u00dfre pfpc\u00dfotogifc\u00dfen ^r\u00e4ntiffen unb ^otgemirtungen betrachteten, biefe \u00c4u\u00dferung aber eben nur in $otge einer t\u00dfeitmeifen ober oott\u00df\u00e4nbigen \u00c4f\u00dfebung be\u00f6 fetbftbemu\u00dften 2\u00d6itten\u00f6 auftreten !ann, fo tt'egen au\u00dfer\u00dfatb unfere\u00f6 \u00a9ebt'etb, mte fc\u00dfon me\u00dfrmat\u00f6 erm\u00e4\u00dfnt, alte jene mittf\u00fc\u00dfrtic\u00dfen dienen unb \u00a9eften, bie au\u00f6 feiner orga* nifc\u00dfen \u00a3iuefle \u00abunmittelbar entfprungen ftnb. \u00c4le bie Ver\u00e4nberungen beb mittleren (\u00a3ontractionbmaa\u00dfeb ber p\u00dfpftognomifc\u00dfen 9ttubfetn ftnb ba\u00dfer ent meber unmi\u00dff\u00fc\u00dfrtic\u00dfe ober 9ftitbemegungen. Vor attem ift ba\u00dfer bie \u00a9r\u00e4nje ^mtfc\u00dfett i\u00dfnen unb ben mittf\u00fc\u00dfrtic\u00dfen unb jmt'fhcn i\u00dfnen fetbft f\u00fcr bie eim feinen Stffecte auftufuc\u00dfen. So oiet i\u00df aber gemt\u00df, ba\u00df in bem 2ftaa\u00df, atsJ","page":563},{"file":"p0564.txt","language":"de","ocr_de":"564\t^Temperament.\ntte miflf\u00fcttr\u00eftdjen 33emegungcn berfcfjminben, $ugtetd) aurf> bte 9Dh'tbemegum gen ben unwt\u00dbf\u00fc^r\u00eftc^en ^\u00eeat$ matten, ferner ift gezeigt morben, baf bte Affecte auf bte (\u00a3r^\u00f6tjung ober \u00a3>erabftimmung be$ normalen \u00a3onu$ etnmtrfen.\n33etrad)ten mtr nun mit btefent gemomtenen D\u00eeefuttate jun\u00e2c^j\u00ee \u00fcberftcfjt* tief) bas (lebtet ber 9)?ubfetgruppen (bgt. 25atenttn\u2019\u00f4 ^Ijpf\u00efot. 33b. II. @. 674) bte tuer tu 33etrac^t fomrnen :\n!\u00a9em frontalis fte\u00dft antagoniftifd) gegen\u00fcber ber occipitalis.\n\u00a9er oberen portion be\u00ab inneren orbicul.\noculi\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\tlevator palp,\tinfer.\n(n. oculomotor.)\n\u00a9er oberen portion be\u00ab \u00e4u\u00dferen orbicul.\noculi\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\tfrontalis.\n(nerv, oculomotorius.)\n\u00a9em\trectus superior\tfie\u00dft\tantagonifiift\u00df\tgegen\u00fcber\tber\trectus inferior.\n\u00bb\texternus\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\trectus internus,\n(n. abducens)\n\u00bb\tobliquus super.\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\tobliquus infer.\n(nerv. facialis)\n\u00a9em levator labii superior. alaeque nasi \u00bb levator labii superior. propr \u00bb zygomatic, minor et major\n\u00bb levator anguli oris \u00bb levator menti\t\u00bb\t\u00bb\n\u00bb\tbuccinator\t\u00bb\t\u00bb\n\u00bb masseter \\ antagonijlifc\u00df toirft \u00dfier t>ie\nr.j\nfte\u00dft antagoniftifd\u00df gegen\u00fcber ber orbicularis oris.\n\u00bb depressor anguli oris.\n\u00bb risorius santorini.\n\u00bb depressor labii inferioris. \u00bb orbicularis oris.\nI to ere be\u00ab ttnterfiefer\u00ab unb bei\ntemporalis \\ giration be\u00ab Bungenbein\u00ab ber biventer maxillae inferioris. pterygoid eus internus\t\u00bb pterygoideus externus.\n@0 menig man auc$ bte $ht$fetn, metd)e bte ^efptratton beforgen, $u ben mtmtfcben rennet, fo ftnb btefelben boc^ ebenfalls \u00c7ier ^ufammensuftetten, um eine Stotat\u00fcberfid^t \u00fcber bte gegenfeitigen 2lntagoniften, nod) me\u00efjr bte berfcfjtebenen Serben jn gewinnen, bereu Erregung bon bemfefben Centr\u00e2t* organ auSgetyt, bon bem bte ber ^ftognontte i^ren Smpu\u00ef\u00e9 befommen, bon me\u00efdjem gleichzeitig mit ben mec\u00dffetnben 3D\u00eeienen bie SSer\u00e4nberungen in bem 9D?obuS unb D\u00ee^t^mu\u00f4 ber D\u00eeefyiration tjeroorgerufen merben, tbie fr\u00fcher am gebeutet m\u00fcrbe.\nInspiratores\tberen Sperren-\nA. ruhige Bnfbtration diaphragma.\tn. phrenicus.\nn. lumbal, n. intercostal.\nscaleni.\tn. cervicales.\nlevatores costarum\nbreves et longi . n. intercost. lumb.\nintercostales\ninfraeostales\nExspiratores (93orau\u00abgefe\u00a3t bte <Stintmri|e ift offen!) \u00a9ie ru\u00dfige (Srfpira; tion gefc\u00dfie\u00dft fajt o\u00dfne atle ?0tu\u00abfetcontraci tion bei forcirter \u00aer* fpiration.\n1 obliquus abdom. ex-\\ ternus.\tI\nobliquus abdom. in-f ternus.\t/\ntransversus abdo-l minis.\t)\nrectus abdominis. ' pyramidalis.\nberen Cfteroen.\nX. 93ru\u00fctoirbetnero.\nXII Srufttotrbelnero.","page":564},{"file":"p0565.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\t565\nInspiratores B. forcirte Snfpiration. scrratus posticus super. J\n\u00ab\t\u00bb infer, j.................................\nserratu\u00ab anticus major....................................\n(Set giration beS\tburcf) ben -m. cucullaris,\nrhomboideus major et minor unb levator anguli scapulae).\npectoralis minor......................................\nsternocleidomastoideus....................................\n(Set ftrirtem Kopf).\ncervicalis descendens.....................................\nbereit Serben\nII. Srufift\u00fctbelner\u00bb.\nV. u. VI. Stuj\u00eetbivbelnerb.\nPlexus brachialis.\nII. u. III. ^al\u00eanerb.\nIV. ^al\u00f6nerb.\nSitte forclrten 3nfpirationSbemegungen feiert eine ^tration beS Kopfes unb ber Sirbelf\u00e4ule oorauS; better bet ber heftigften 3nfptratton Kr\u00fcmmung ber Strbelf\u00e4ule nach Ijtnten, Ot\u00fccfm\u00e4rtSmerfen beS Kopfes, (Empore ^te^en ber Schulterbl\u00e4tter. \u2014\n3uerj\u00ee fuchett mir im Bereich eines Serben alle m\u00f6glichen Sontbtna* ttonen ber gleichzeitigen (frregungSjuft\u00e4nbe feiner ^rimitiofafern auf unb betrachten beren (Effecte tm B\u00eeuSfelfpf\u00efent, bann combtntren mir btefen mit bem n\u00e4chft folgenben u. f. m., mobet nat\u00fcrlich je tiefer herab ble (\u00a3rregungs* arten fidj immer um gr\u00f6\u00dfere 9?eroenmaffen gritppiren, bann enbltch fehen mir, ob bte einzelnen (\u00a3ombinatloncn oietteicht mit Beobachtungen an bem php* ftognomtfchcnSlpparat jufammenfttmmen ; ob btefe alle, ober nur einzelne, tote nur fte fykx als theorettfeh m\u00f6glich hmftetten, auch tn ber Sirflichfeit bet oer= fchtebenen Slffecten ober Seeleu^ujl\u00e4nben \u00fcberhaupt etntreten ober nicht.\nI. S\u00eeeroenberetch.\n1) 5)er n. occulomotorius.\t2) n. abducens- 3) n. trochlearis.\n2)?u\u00eafelbem<b :\t2J\u00eeu\u00e9felbem<h:\nOberer Sift.\tUnterer Slft. m. rectus externus. m. obliquus superior,\nlevator palpebrae\tobliquus inferior,\nsuperioris, rectus\trectus inferior,\nsuperior.\trectus internus.\nOte einzelnen 3^etgc beS oberen SlfteS toerben mohl fchmerlich je einer oerfchtebenen intenftoen \u00ebrregungSform ju gleicher 3\u00ab* auSgefeijt fein f\u00f6n* neu. 3hre Effecte ln ben oon Ihnen oerforgten ttftuSfeln greifen ju fehr tn einanber, als baf jemals ber eine oon Ihnen ftch fef>r jtotf contrahlren f\u00f6mtte, m\u00e4hrenb ber anberc rul;te. tt\u00eeur mit Slnftrengung f\u00f6nnen mir baS Slugenlleb gefchloffen laffen, m\u00e4hrenb mir ben rectus super, heftig contrahlren. Str f\u00f6nnen fornlt ble gleiche $ornt ber Erregung auf ble 3^etge beS obe* ren Elftes mtrfen laffen, m\u00e4hrettb gleichzeitig bei bem unteren 2lft ble cinjel* neu 3\u00fc>elge burch oerfdjtebette @:rregungSformett Ihre entfprechenben ttftuS* fein jur (Contraction beftlmmen f\u00f6nneu.\nSenn aber ber obere 2ljf burch ben Sitten feine BhtSfeln contrahirt, fo fann ber 3*00*3 beS unteren SlfteS nicht zugleich B\u00eeitbemegung erneuern, ba er antagonlftlfche Sirfung her\u00f60rruft = alfo fann ber rectus inferior niemals ln ^olge einer ttftitbemegung burch ble mlttf\u00fchrllche Contraction beS rectus superior contral)lrt merben. 2fnberS oerh\u00e4lt eS ftch ben f^afertt beS rectus internus, bet beffen B?itbemegung jeboch ftetSble Sirfung beS rectus superior pr\u00e4bomlnlren mlrb, mle ebenfalls aus bem Begriff ber B?itbcme* gung h^roorgeht.\nOap unmittf\u00fchrliche Bemegungen burch ben unteren 2lft auftreten f\u00f6n* neu, m\u00e4hrenb ber obere burch ben Sitten einen 3wpulS befontmt, ber jeboch fchm\u00e4cher ift als ber unmittf\u00fchrlich erzeugte, b\u00fcrftc nach Analogie in anberen B\u00eeuSfelgruppett gefchloffen merben f\u00f6nnen, an benen mir h\u00e4ufig genug beob*","page":565},{"file":"p0566.txt","language":"de","ocr_de":"566\tTemperament.\nachten f\u00f6nnen, mie tro\u00a3 einer intenbirten 33emegung unmi\u00dff\u00fchrlt'ch bie ent* gegengefefjte zu \u00a9taube fornrnt, mooon ber(3)rnnb entmeber in einer \u00a9<hm\u00e4<he beb 2Bi\u00dfenS, ober gefteigerten \u00a3eftigfeit beS ^mpulfeS irgenb einer Slrt ZU fiteren i\u00df.\nDa\u00df enbtief) gleichzeitig mit bent n. abdacens ber ganze oculomotorius unmi\u00dff\u00fchrliche 33emegungen erzeugen fann, beft\u00e4tigt ftc^ an ber 33eobachtung beS ftarren, mtmi\u00dff\u00fchrltch ftrirenben 33ticte<S. Dft aber manbert bie (\u00a3rre* gung, bie nicht mehr oont 3Bt\u00dfen beljerrfcht wirb, oon einem 3tt>eig jum an* beren unb es geminnt baS \u00aeefe$ ber ^eriobicit\u00e4t ber Dtferoenftr\u00f6mung bie Dber\u00dfanb, es ro\u00dft baS Sluge ohne irgenb einen \u00a9egenftanb ju firiren in ber orbita hin unb her.\n(\u00a3igenth\u00fcmlich i\u00df baS 33erh\u00e4ltni\u00df ber oculomotorii betberfeitS, fo toie baS ber teueren jum abdacens. ipter iffc n\u00e4mlich aller SO\u00dfa^rfc^eintic^feit nach fdjon in ber Drganifation ber Urfpr\u00fcnge ber n. oculomotorii eine 9D?ttbemegnttg ber entfpredjenben 3tt>eige *>on Anfang an bebingt, fo ba\u00df meber mi\u00dff\u00fchrltch noch unmi\u00dff\u00fchrlich jemals baS eine Sluge nad) oben ge* \u00dfe\u00dft merben fann, m\u00e4\u00dfrenb baS anbere nach unten \u00dfeht. 3\u00abbem aber bie cor* refponbirenben 3wetge beS oculomotorius \u00dfets bie Denbenz zur 9D7itbeme* gung geigen, mirb eine gleichzeitige \u00a9te\u00dfung ber betben \u00f6ligen nach o&en, ober nach unten, ober nach innen m\u00f6glich (\u00dfft\u00fc\u00dfer\u2019S ^hbfaf- \u00a9\u2022 65 :ct). (Kerube bas (\u00efntgegengefe|te ftnbet beim abducens ftatt. Die betben abdu-centes \u00dfe\u00dfen in einem folgen 33erh\u00e4ltni\u00df, ba\u00df bie (Erregung beS einen ben anberen nicht allein nicht erregt, fonbern ot'elmehr bet einer gemiffen \u00a9t\u00e4rfe ber Erregung beS einen bie beS anberen oon einem gemiffen ^3unft an auS* \u00dfhlte\u00dft, n\u00e4mlich bann, menn bie \u00a9eharen parallel gefteIXt toerben, fo baft feine Dioergenz betber Singen jemals m\u00f6glich mirb. Der n. trochlearis, meld;er \u00dfd; in bemfelben 33erh\u00e4ltnt\u00df be\u00dfnbet, toie ber n. abducens., toirb alfo niemals gleichzeitig bie beiben m. obliqui super, zur Contraction be* ftimmen f\u00f6nnen.\nSlu\u00dferbem ift aber noch Zu erm\u00e4hnen, bah bei ber Erregung ber cor* refponbirenben 3wet\u2019ge beS oculomotorius auch in ber 3riS \u00dfftitbemegungen entftehen, fo ba\u00df fte in biefem $a\u00dfe ftch contrahirt, to\u00e4hrenb fte im relattoen 97ubezu\u00dfanb berfelben ftch erweitert.\n\u00a9o mistig auch btefe Dhatfacpen f\u00fcr bie \u00a3ehre ber 33emegung unb oont \u00a9eben iff, fo mu\u00dfte fte f\u00fcr nuferen 3toecf barum nach SD\u00ee\u00fcller\u2019S SluSein* anberfe^ung (a. a. D.) erm\u00e4hnt merben, um baS (Gebiet nuferer Unterfuchung mehr z\u00ab be\u00dfhr\u00e4nfen als z\u00ab ermeitern. Denn eS hanbelt ftch I\u00dfer nm eine angeborne, alfo in ber Drganifation begr\u00fcnbete \u00dfttitbemegung nnb nicht um eine folche, bie ftch aus ber ^ebenetnanberlegttng ber ^afern unb bem halb er* folgenben, halb nichterfolgenben Ueberfpringen ber Erregung oon einer 97er* oenfafer auf bie anbere erfl\u00e4rt, nm eine 33emegung, melche nicht als SBahr* Zeichen irgenb eines pfpehifchen Vorgangs, fonbern einer organifchen 33erfet* tnng ber betreffenben ^afern angefehen merben mu\u00df.\nDoch bebarf noch bie 2Btrfung beS obliquus superior einer (\u00fcrrm\u00e4h* nnng. 97ac\u00df 33eil (Unterfuchung beS 97eroenfp\u00dfemS \u00a9. 153) nnb F\u00fcller (^hpfi^iog. II. \u00a9. 87) ro\u00dft biefer \u00dfftuSfel bas Singe nad; unten nnb etmaS nach au\u00dfen, oerfi\u00e4rft alfo bie S\u00d6trfung beS abducens. 97ach 33 aie nt tu bagegen (33alent. ^hhfaW 9D7enf<hen II. @. 330) ent\u00dfeht eine 97abbre* hung ber cornea ohne a\u00dfen php\u00dfognomifchen Effect. 3ttbem ich h*cr nicht Ztt entfehetben mage, glaube i<h bod; ben php\u00dfognomifchen 2\u00d6erth btefeS 97er* oen als eines blo\u00dfen fp\u00fclfSneroen beS abducens (nad) er\u00dfer Slnftcht) fe\u00dfr ge*","page":566},{"file":"p0567.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\t567\nnng anfcplagen ju b\u00fcrfen, jebenfatt\u00f6 aber rnicp Ritten ju muffen, trgenb melcpe Stpl\u00fcffe oon pf^c^tfc^en Erregungen auf bie Erregung feiner $afern machen ju motten.\n9?adj ber SD\u00eeenge ber 9)?u$feln, naep ber oerfcpiebenen Urfacpe, burcp melcpe fte oon ipren Heroen per jur Eontraction beftimmt merbeu fbunen, merben alfo, mie fr\u00fcher fcpon erm\u00e4hnt, mancpfacpe Vorg\u00e4nge im \u00a3eben ber S\u00dforftettungen jtcp pier reflection f\u00f6uneu unb tpet'l\u00f6 mittf\u00fcprlicp, tpeilS un* mittf\u00fcprlicp um fo fcpnetter, al\u00f6bie Urfpr\u00fcnge bieferSBemeguug\u00e9ueroeu fo nape bem oberften $5uuft be\u00f6 Eentrum\u00f6 gelegen ftnb. 3\u00ab biefem ttttit\u00f6felbereicp, mie in jebern anbern, ftnb alfo auip mieber ot'er Stufen ju mtterfcpeiben : oon ber palbbemufteu euergtfcpen 2\u00d6itteu$\u00e4uferuug ber momentan ober tan* ger anbauernben, partiellen ober totalen Slufpebung be$ S\u00d6itteneieiuflujfe\u00f6 bi$ ^erab ju bem oottfommnen Erlogen ber 9teroentp\u00e4tigfeit. 2lufjerbem f\u00f6n* neu aber biefe einzelnen formen ber Erregung mit einanber ftpuett mecpfeln, unb au\u00f6 biefem S\u00d6ecpfel mieber auf einen tarnpf ber oerfcpiebenen, ipuen $u E)runbe liegenben SSorftettungen 9\u00ee\u00fccffcpl\u00fcffe erlauben. Die Stellung, melcpe mir mittf\u00fcprlicp bem bulbus geben, fo oft e3 ftcp barum paubelt, bie eigene ^\u00dferf\u00f6nlicpfeit einer anberen gegen\u00fcber $u ftetten, fo oft eO fiel) barum pan* beit, einem Object, einer \u00a3>anblung gegen\u00fcber, bie eigene Ueberjeugung get tenb ju maepen, mtrb bei ber oerfepiebenften ^eranlaffung, felbfl menu bie \u00ce\u00d4itten\u00e9euergie iu biefem 21ugenblt\u2019cf ut'cpt fo ftarf ift, um fo leiepter mieber* fepren, je p\u00e4uftger eben folcpe Momente eingetreten maren, melcpe energifepe 2Bitteu\u00f6tp\u00e4tigfeit peroorgerufen unb eine gemiffe, fefte Stettuug be$ bulbus jur $olge patten.\n3\u00dfne mittf\u00fcprlicpe Stellung be\u00f6 Augapfels! bie nur be\u00e9megen leiepter mieberfeprt, meil fte \u00f6fter fepon aufgetreten ift, biefe angembpnte 23e* megung ift baper noep ju unterfepeiben oon ber uumittf\u00fcprlicpen ober ttttit bemegung. Sie fann bei ben oerfcpiebenen 3nbioibualit\u00e4ten oerfepieben fein, be\u00f6megen ber 9?itcffcplufj oon ipr auf ben pfpepifepen Vorgang unflarer, fo baf ein unb berfelbe 331icf, ber un\u00f6 im erjfen Slugenblt'cf f\u00fcr ober gegen eine 3nbioibualt't\u00e4t einnapm, baburep fpater ben entgegengefe^ten Einbritcf maepen faun, menu mir bie 3nbioibualit\u00e4t \u00fcberpaupt erft au$ einer ttftenge anberer Erfaprungen paben fennen gelernt.\n^iept immer ijt ber 33\u00fccf be3 Spotted, be3 StoljeS, ber Demutp bei allen sD?enfcpeu gleich ; bie mapre S3ebeutung eine\u00f6 folcpen 331icfe\u00f6 lernen mir erft naep unb naep fennen, menn mir ben ganzen Eparafter att\u00f6 ber Summe einer gr\u00f6\u00dferen 9\u00eeeipe oon ipanblungen, sD?ienen unb \u00a9eften fennen gelernt paben. S\u00eeicptigere Stpl\u00fcffe f\u00f6nnen mir aber gtepen, menu Slffecte bereite fo intenfto auftreten, baft fte ben \u00fc\u00dfitten\u00f6einfluf bebeutenb gepemmt ober oerm'cptet paben, menn unmittf\u00fcprlicpe ober tttfttbemegungen am 51uge unoerfennbar ftnb.\n3m erften 3<*tt ftnb alle 21ugenmu3feln frampfpaft contrapirt; baper ein unbemeglitper ftierer S31t;cf, Ueberf\u00fcttung ber Eapittargef\u00e4fe mit 331ut, in 3^8? be\u00f6 gepemmten D\u00ee\u00fccffcpritte\u00e9 in bie SSenen, bereu fecunbare ^olge gr\u00f6fere Erpalatiou in bie 21ugenfammer, \u00a3urge\u00f6cen$ ber cornea unb baburtp oeranberte 9\u00eeefleriott ber ^icptftraplen, ba\u00f6 fogenannte ^unfein be\u00f4 331icfe\u00f4.\nDiefe 9\u00eeeipe oon Erfcpeinungen fann an bem 3luge l\u00e4ngere ober fttrjere 3eit anbauern; fte fann oon einer anberen entmeber jeitmeilig unterbroepen merben, ober enblicp in biefe ledere attm\u00e4lig gang \u00fcbergepen. Die Unter* bretpung fann ^olge intercurrirenber bemufter J\u00d6itten\u00f6tp\u00e4tigfeit, ober ^olge intercurrirenber \u00a3\u00e4pmung ber Heroen fein. Sie fann untergepen burep bie","page":567},{"file":"p0568.txt","language":"de","ocr_de":"568\ttemp\u00e9rament.\naffm\u00e4lige D\u00ee\u00fccffehr ber Biffen\u00f6energie, ober tarnt untergeben burch bie ooff* fl\u00e4nbige Crfchlaffung (Z\u00e4hmung) ber 9?er\u00f6enth\u00e4tigfeit.\n3eber btefer Ueberg\u00e4nge tarnt aber gebilbet werben, entweber burch wtfff\u00fchrliche Bewegitngen in affen B\u00eeus?feln be\u00f4 Sluges?, ober in einzelnen, w\u00e4\u00dfrenb in anberer noch ffftitbewegungen wegen bes? geringeren \u00aerabs? ber SL\u00d6tffen^t^\u00e4ttglett auftreten, ober burch (Erlernungen, bie ftc^ ait\u00f6 bem^ampf ber wifff\u00fchrlichen mit ben unwifff\u00fchrlichcn Bewegungen erkl\u00e4ren taffen.\n3ft bie Unterbrechung ^otge intercurrirenber bewu\u00dfter Biffens?th\u00e4tig* feit; fo bli\u00a3t momentan bas? Sluge auf, es? wirb bas? Sluge (tier, um im n\u00e4c^ ften Stugenblicf einer ruhigeren berechneten Bewegung ?ffa\u00a3 ju machen, bie je nach ber (Situation unb je nach ber ^nbioibualit\u00e4t oon ganj oerfchiebener Slrt fein fann, bie aber eben baburch, ba\u00df fte harmonifch ift, mit ber ethif^en ober \u00e4fthetifc\u00dfen Slnforberung ber Bilbungs?claffe, welcher bas? ^nbioibuum angeh\u00f6rt, als? mit felbftbewu\u00dftem Billen aus?gef\u00fc\u00dfrt ftch ^eigt. \u2014\n3ft bagegeu bie Unterbrechung $wlge intercurrirenber Z\u00e4hmung ber 9?er* oen, fo wirb bie (Erfsheimtng eine anbere werben. \u2014 Die \u00a3\u00e4hntung ift h^r golge ber Ueberretjung im motorifchen Dfeil be\u00f6 S\u00eeeroenfpftenr\u00f4 ; ift S\u00eee* faction ber ffttus?feln unter bem normalen, mittleren Contraction$$ujianb (Donus?). \u00a9ie wirb am Sluge gerabe ben entgegengefe^ten (Effect, n\u00e4mlich (Erfcljiaffung ber Slug enmus?f ein bewirten, fo baft bei bem \u00fcftachflingen ber Erregung bie Slntagonijfen feinen Biberftanb geigen, unb bas? Singe ohne 3weU unb ohne erfennbare Denbenj in ber orbita hin unb her rofft. B?it btefern Qm* unb iperroffen oer\u00e4nbert ftch aber jebenSlugenblicf bie \u00a9teffung ber Slitgenaren unb bamit bas? Slccomobations?serm\u00f6gen f\u00fcr nahe ober ferne @egenft\u00e4nbe, unb es? entfielt auf biefe Beife ber \u00a9chwinbet, ba\u00f6 Bergehen be$ $eft<hte\u00a3 in beftimmten \u00a9raben bes? Effects?.\nDann aber fann bie erfte \u00a9pmptomenrethe, bie wir aufgeftefft haben, aff* rn\u00e4ltg oerfchwinben unb einer anberen ^la$ machen, bei welcher bie Btl* lenbenergie affm\u00e4lig jur\u00fctffe\u00dfrt. Bo bieb aber gefehlt, fann ber lieber* gang nur gebifbet werben burch B\u00eeitbewegungen.\nB\u00eeitbewegungen ftnb aber hier nur in folgenber Combination m\u00f6glich, n\u00e4mlich 1) irn levator palpebr. superioris unb rectus superior allein, Ober im rectus superior unb rectus internus unb obliquus superior. 2) im rectus superior unb rectus externus unb obliquus inferior. 3) int rectus inferior unb rectus externus, ober obliquus superior, ober rectus inferior unb rectus internus, ober obliquus inferior. Nat\u00fcrlich abgefehen oon jener oben er* w\u00e4hnten angebornen Bh'tbewegung an ben Beigen ber oculomotorii in beiben Singen unb bem Slus?f<htie\u00dfungs?oerm\u00f6gen ber Dh\u00e4tigfeit bes? troeb-learis unb abducens, benn wir jergliebern hter nur bie Borg\u00e4nge in ei* nem Sluge.\n3nbem n\u00e4mlich , wie \u00fcberall, wo B\u00eeitbewegungen auftreten, bie Bkffe ber Bht\u00f6feln, bie fleh contrahiren, gr\u00f6\u00dfer iff als? bie B\u00eeaffe, bie beren Contraction beabfcchtigt, affe h^r in Betracht fommenben lB?us?feln aber ftch an bem einen beweglichen ^unft bes? bulbus anfe^en, fo folgt erftenS, ba\u00df jebes?mal ber (Effect ber Drehbewegung be\u00f6 Sluges?, welche gemacht wirb, gr\u00f6\u00dfer ift, al\u00f6 bie gewollte, ba\u00df atfo, wenn ber felbftbewu\u00dfte Biffe ^ur\u00fccf* fe\u00dfrt, ehe er wteber oofffommen eintritt, noch eine ercefftoe D\u00df\u00e4tigfcit ber Biubfeln entftehen mu\u00df, bie noch nicht oofffommen harmontrt mit ben \u00a9itu* ationen unb bem oofffommenen flaren \u00a9elbftbewu\u00dftfet'n bei ruhiger \u00a9tint* ntung. \u00a9o wirb ber trochlearis bem einen 3tt>\u00dfig be3 n. oculomotorius, ber jttm rectus externus geht, feinen CrregungsSjuftanb mittheilen, wenn er","page":568},{"file":"p0569.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\t569\nunter ben oorau\u00a3gefe\u00a3ten Bebingungen wittf\u00fcfrticf jur Contraction beftimmt wirb, unb ber Crfotg wirb gr\u00f6\u00dfer fein at$ ber gewottte in Be^t'efung auf bte \u00a9tettuug be\u00e9 Stuge\u00e9 naef auf en. \u00a3)a aber unter \u00bbergebenen S\u00dfintetn bte SD\u00eeuOfe\u00efn an ben bulbus treten unb in benjenigen, wetefe feine eigent* liefen Slntagoniften ftnb, bei ifren oerfefiebeuen Slufa^punften noef Bh'tbe* Regungen auftreten tonnen, fo wirb biefer gewottte Cffect fo weit oer\u00e4nbert, aU bie \u00a9tettung be$ 2luge\u00f6 einer \u00a3)iagonatbewegung unterworfen ift, bte au\u00f6 ber ^nbenftt\u00e4t unb bem 2tnfa$puntt be\u00f6 wittt\u00fcfrtief bewegten unb mit bewegten 9ttu0fet0 refuttirt.\nS\u00dfeit aber bie Biitbewegung oorau3fe$t, baf fte fcfw\u00e4cfer ift als bie intenbirte, fo wirb jeber 3eit bie oorwiegenbe dieftung oon ber teueren ferr\u00fcfren. \u00e4Betcfe oon beiben bie wittt\u00fcfrtiefe ift, wirb auef auferbem ft cf noef beuten taffen, wenn man at$ erften \u00aeruub ber S\u00dfitfen\u00f6tf\u00e4tigfeit an* nimmt, baf fte ben Berf\u00e4ttniffen angemeffen ift unb in Harmonie mit ben inbioibuetten ^tnfteften fteft.\nferner werben bei urfpr\u00fcngtief er Crregung be$ n. oculomotorius \u00ffftiu bewegungen (fo weit m\u00f6gttef) im Beret\u2019ef btefeS Heroen fr\u00fcfer eintreten, at\u00f6 in bem be\u00f6 trocblearis unb noef rnefr beO abducens. Oafer fo f\u00e4uftg ber Uebergang oon bem ftieren Bticf in ben Btict naef oben, ober innen unb unten, fettener naef aufen unb oben. S\u00f6irb ber abducens mit erregt, fo ftn= bet bie\u00f6 fetten ofne gtetcfjeitige Crregung ber fteinen portion be\u00e9 trigeminus ober beS facialis \u00a9tatt.\nT)a fier bie wittt\u00fcfrlt'cf e Bewegung bie dieftung gebenbe f\u00fcr etn 2tuge ift, wetefe je naef ber gteicfjeittg auftretenben Sditbewegung in anberen 5tugenmu0tetn mobifteirt wirb, ba aber ferner immer, aufer in ben gteicfna* mt'gen 3ttuSfetn, bie oom oculomotorius oerforgt werben, bie entgegengefe|te Bewegung in bem anberen 5tuge entjteft: atfo etwa reeft\u00f6, Bewegung naef aufjen unb oben, tints naef innen unb oben tc., fo fragt ftef, in wetefem 2tuge wirb wittt\u00fcfrtief eine Bewegung erzeugt, bie eine 9ditbewegung in bemfetben unb entgegengefefjt im anberen 2luge feroorruft.\n2tutf fier wirb wteber bie Bewegung beS 2tugeS, bie ber Situation unb ^nbioibuatitat am meiften entfprieft, bie itrfpr\u00fcnglicfe fein, wetefer bie am beren Bewegungen organifcf, ober \u00fcbertragen fotgen. \u2014 2\u00d6o bafer ber fetbftbewufte^ S\u00dfitte $um gr\u00f6\u00dferen ober geringeren \u00a3feit noef nt'eft untere br\u00fcc\u00eft ift, wirb bte Deutung immer fefwieriger unb bie rief tige Deutung oon ber BeobacftuugSgabe beS Stnberen abf\u00e4ngen, ber in jebern Stugenbtict bie Berf\u00e4ttniffe unb bie Cigentf\u00fcmticfteiten beS Beobacfteten 51t bereefnen oerfteft.\nUnoerfennbar ftnb j[ene Bewegungen be\u00f6 Stuge\u00e9, bie ganj ofne ben 2\u00a3itteu jujtanbe fommen. iftan fteft n\u00e4mtief wefenttief au\u00f6 bem Borf ergef enben, baf atte Seibenfcf aften auf if rem CutminationSpunft fier gleichen Cffect faben m\u00fcf-fen. 3^rn, in ber 2Butf, in ber Berjweiftung, im f\u00f6cfften \u00a9cfmerj, in ber \u00fcb errafcf enben ^reube, \u00fcberatt ift ber Btict, je naef ber \u00a3)auer beS erften CinbructeS tangere ober f\u00fcrjere3oitftier, erft naef unb naef; je naef ber \u00a9cata, wetefe bie Borftettuugen burcftaufen, tefren bie wittf\u00fcfrttefen Bewegungen in ifre entfpreefenben S^itbewegungen gef\u00fcttt ^ur\u00fce\u00ee. \u00aea\u00f6 2tuge ftrirt fein Dbject abftefttief, aber ber Btict tragt noef bie \u00a9puren ber oorangegange* nen Crregung; noef turge\u00f6ctrt ba\u00f6 5tuge unb oft quetten jeijt in f^otge ber oorau\u00e9gegangenen Contraction unb Btut\u00fcberf\u00fcttung, fo wie ber je$t fotgenben d\u00e9taxation ber Oefafwanbungen am bem Stfranenapparat bie \u00a3fr\u00e4* nen, bie auf bem Cutmination\u00e9punft be\u00f6 Stffecte\u00f6 nieft auftreten fonn=","page":569},{"file":"p0570.txt","language":"de","ocr_de":"570\ntemperament\nten. tfjr\u00e4nen ^atte jener \u00e4gpptifche Sk\u00f6ntg f\u00fcr bat? @Xenb feines $teunbe<?, welche baS Schictfat feinet? S\u00f6hnet? ihm nicht ab^wingen konnte.\n(\u00a3ine jwette f^oXge jener ercentrifcfyen Erregung ij\u00ef aber bie, baff \u00fcber ben erften dinbrutf ^rnait\u00f6 bat? 9\u00eeeroenf9ftem feine S\u00eeetjbarfett noch in h\u00f6he* rent \u00a9rabe begatt; unb wat? fr\u00fcher nur tn geringerem \u00aerabe bte Reiben* fdjaft erregte, facht fte je$t nm fo fc^nelter unb mastiger an, bit? bte nor* mate @tati! burch ben Conflict bet? \u00e4MenS mit bem 3lffect attmatig ftch her* ftettt. \u00e4\u00d6\u00e4hrcnb biet? gefehlt, kann noch oft bat? 5tuge pk\u00f6^kich wieber fkarr unb regungt?kot? f\u00fcr Stugenbtirfe f^einbar aut? ber orbita treten, ober hin* unb Verrotten, inbem batb biefer ober jener sU?ut?keknero erlahmt, unb bie Snttabung bet? ^eroenorgant? batb in ber Dichtung biefet?, batb jene*? 9?er* oen oormattenb ftch jeigt, woburch bat? rottenbe 2luge bet? 3^rn^, bet meinem bie unwtflk\u00fchrkichen ^Bewegungen im $antpf ju liegen fc^et'nen mit ben mitt f\u00fc^rXit^en, ober ber fchwankenbe 95tict bet? Schmerzet?, ber 23erjagt^eit, wo ber 2\u00dfitte k\u00e4mpft mit bem oofttommnen (^rt\u00f6fc^en ber 9?eroenth\u00e4tigkeit. \u2014\nII. 9?eroenbereic(j.\n1) $)ie Heine 5\u00d6ur$el bed trigeminus. SJiudfelbereicb.\nmasseter.\ntemporalis.\npterygoideus externus. pterygoideus internus, mylohyoideus.\ndigastricus (\u00f6orberer \u00a9aud)).\n2) n. facialis. Sfiudfelbeteicp.\nstapedius.\n(\u00aete SJ\u00eeudfeln bed Dprd.\n|m. occipitalis.\nj digastricus (hinterer 93au<h). jstylohyoideus.\n/frontalis.\niorbicularis palpebrarum, /zygomatici.\n/levator labii superioris. Uevator anguli oris.\n(platysma myoides.\n(triangularis \\ _____..\ntquadratus )\nS\u00eeit^t bie ^Bewegung bet? 2tugapfek<? attein ijk e$, bie nnt? abftchikich ober ungemottt oon ben (\u00a3rregungt?formen bet? (\u00a3entratorgant? benachrichtigt. \u00a3)ie Umgebung be\u00f6 Singet? mirft unbebingt mit, unb ftet)t in unmittetbarftem 3ufammen^ang mit jener, hoch werben bie teifeften SSer\u00e4nberungen juerft in ben oom oculomotorius oerforgten SD\u00eeu\u00eatetn ftch abfpiegetn, wie fchon oben gezeigt w\u00fcrbe. Slut? bemfetben \u00a9runb wirb ber kleinen S\u00d6urjet bet? trigeminus fr\u00fcher bie Erregung bet? (Gehirns mitget^eitt att? bem facialis. 33eibe, bie motorifc^e SBurjel bet? trigeminus unb ber n. facialis oermittetn bat? eigentliche sD?ienenfpiel, bat? um $htnb unb Sluge ftch in \u00a7wei (Gruppen con* centrirt. 2Bittf\u00fchrftch k\u00f6nnen beibe zugleich in gr\u00f6\u00dferen unb kleineren \u00aerup* pen bewegt werben. sDUtbewegung k\u00f6nnen bie ftafern beS facialis erzeugen, wenn wiXtfii^rXiche ber trigeminus in feinem Bereich heroorruft, nnwittf\u00fch^ lieh kann eine ^Bewegung im trigeminus auftreten, wenn ber facialis noch bem S\u00d6itten gehorcht. (Prof\u00e9r\u00e9 Schwierigkeiten bieten bie oerfchiebenen, gleichzeitig auftretenben (\u00a3rregungs?formen in ben einzelnen 3weigen e^tt uni5 beffelben Heroen.\nSSorerft befch\u00e4ftigten unt? jene mehr allgemeinen SSerh\u00e4Xtmffe, in welche bie beiben 9?eroenft\u00e4mme ju einanber treten k\u00f6nnen. S\u00dfiXtX\u00fchrXich geben wir, wie f\u00fc)on fr\u00fcher erw\u00e4hnt, bie manchfachften Vorg\u00e4nge int \u00a3ebett ber SSorfteU tungen kunb, je nachbem $reube ober Schmerz ober 3^rtt bur<h Objecte ober ^erf\u00f6ntichkeiten erregt wirb. 5D\u00eeanchfach finb biefe dienen in ben feineren Nuancen bei ben oerfchiebenen 2)?enfchen unb ben oerfchiebenen Situationen","page":570},{"file":"p0571.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\t571\n\u00bberfc^teben; attein man Stinte ja oerfuchen, im @chmer$ gu rachen, in ber ^reube ju deinen je. \u00e4\u00d6arum thun wir ba3 nicht hie unb ba abftchtft'ch ?\nw\u00fcrben bie Urfachen, rpe\u00efc^e bie\u00f6 oerfmten, f\u00fce unb ba fc\u00dfon er* * w\u00e4hnt, bpc\u00df [fetten wir fie normal |>ter ufantmen. dinntaf w\u00fcrbe fr\u00fcher \u00dfe^eigt, ba\u00df ftcf; \u00fcberhaupt bte wittf\u00fchrfic\u00dfen Beilegungen erft nach unb nach au\u00f6 bem dfmo\u00f6 ber SD\u00eeitben>egungen hemu\u00e9entwicfefn, ba\u00df ferner bte dntfernung ber einjefnen 9ierpenurfrr\u00fcnge oom \u00a3eerb ber bte Borftettungen begfeiten* ben organise\u00ab Ber\u00e4nbernngen auf bte fc^nettere unb letztere Erregung bte* fe\u00f6 ober jenes Heroen organifch inffuirt; bag unwittf\u00fchrfiche Bewegungen ebenfo \u00abrffc nach unb nach bem .Organismus gfeic\u00dffam abgew\u00f6hnt werben nt\u00fcf* fen1). ^ebeSmaf werben alfo bte erffen Bewegungen, welche bte Effecte be* gleiten, unwittf\u00fchrfiche gum gr\u00f6\u00dferen ober ffeineren Z\u00fftil fern ; biefe werben aber bet ber leisten drregbarfeit beS ju jugenbfichen 9?eroenft>ftemS h\u00e4u\u00dfg eintreten, unb auch bann werben jene erffen unb unwittf\u00fchrfichen Bewegungen mofff afS wittf\u00fc^r\u00eetc^e, aber afS angew\u00f6hnte wt'ttf\u00fchrfiche auftreten unb baher bei atten SD\u00eeenfchen, in ben groben Umrtffen gfeichfant, ba fte bet atten ur* fpr\u00fcngfich aus organifc\u00dfen Berh\u00e4ftnt'ffen heroorgegangen ftnb, benfefben djja* rafter haben. Tie feinere ^uancirung iff bas Befuftat ber einwt'rfenben Um* gebnng, bt'e ^ofge beS Nachahmungstriebes unb ber dr^ie\u00dfung ober Berwahr* fofuttg beS ^nbtoibuuntS.\nbiefem \u00a9runbe wirb auch bte Erregung, welche oon bem dentraf* organ auSgefit, fefbft bei wittf\u00fchrfich intenbirter Bewegung fr\u00fcher ben trigeminus afS ben facialis treffen. Ter S\u00d6itte iff je\u00a3t atterbingS nicht mehr an biefe Bahn ber fortfchreitenben Erregung oon oben nach unten gebunben, attein ba er es fr\u00fcher war (wenn ich mich fo auSbritcfen barf), fo bleibt biefe Bahn, ich m\u00f6chte fagen, ein bejferer Leiter beS NeroenagenS afS bie \u00fcbrigen \u00ff\u00eeeroen, unb beg\u00e4bt babnrch eine gewiffe ^r\u00e4bispofttt'on oor bem facialis, innere Borg\u00e4nge jn pr\u00e4fentiren.\nSittf\u00fchrtich fchfie\u00dft fich im Effect, in bem bie SBtttenSenergt\u2019e noch flUf ben trigeminus wirft, ber Unterft'efer bem Oberft'efer an, wittf\u00fchrft'ch wer* ben in manchen Effecten bnrch bte Th\u00e4tigfeit ber pterjgoidei bie 3\u00e4hne, wie man ft<h au\u00f6br\u00fccft, gewebt tc., w\u00e4hrenb bie oom facialis oerforgten NiuS* fein noch nicht bie geringsten dontractionen feigen. Ta\u00df in biefem ftch Witt* fithrfich bie manchfachfteu Bewegungen jet\u2019gen f\u00f6nnen, bebarf feiner weite* ren Erw\u00e4hnung. @o oief ijl aber gewi\u00df, ba\u00df atte bie Ber\u00e4nbernngen, wefche wittf\u00fchrft'ch bnrch biefe Heroen behufs einer bnrch dienen repr\u00e4fentirten Bor* ftettnng entftehen, einen h^here^ \u00a9mb ber (Erregung in bem dentraforgan oorauSfe^en, afS bie Ber\u00e4nbernngen im dontractionS^uftanb ber SlitgenmuS* feftt2). Ta atte drregungSjitft\u00e4nbe bt\u2019efer Heroen eben bereite t'ntenftoere Beije oorauSfe^ett, fo werben wir [djon oon oorne herein annehmen b\u00fcrfen, ba\u00df bie Bie\u00dfr^ahf ber dontractionen in ihrem Bereich anberer Natur afS wittf\u00fchrft'ch ftnb.\n\u00a3\u00e4uftg treten bie Bewegungen auf bt'efem \u00a9ebt'et mit wittf\u00fchrfichen don* tractioneu ber 2fugenntuSfeIn auf, wefche urfpr\u00fcngfich attein oom 2\u00dft'tten an* geregt w\u00fcrben, h\u00e4nftg ftnben wir in betben ober bem trigem. attet'n unwttt*\nJ) Befamtt i\u00df bte $r\u00e4biapo\u00dftton ber ffeineren itin\u00f6er f\u00fcr tt\u00eee^erbewegungien, bie noch mehr ira franfhaften af\u00f6 normafen 3u\u00dfanb \u00dfh jeigen, i\u00dfre ^r\u00e4bWpofUion ju \u00aee* htrnfranfheiien, ju \u00c6r\u00e2mpfeu K.f bie bera finbli^en Organierau\u00f6 fo gef\u00e4hrlich Werben f\u00f6nnen ic.\n*) 9J\u00eeit 5lu0nahrae be\u00f6 rectus externus.","page":571},{"file":"p0572.txt","language":"de","ocr_de":"572\ttemperament.\nf\u00fcprltcpe Bewegungen, w\u00e4prenb ber facialis nnb bie \u00fcbrigen Herren bent Stilen noep geporepen.\nSlucp pier alfo wieber bte bret Slbftufungcn, welche auf bte Sirfung eines BmpulfeS, auf bte Bntenfitat eines SljfecteS aus ber 2lrt ber Bewegung fcplt\u2019e-fen taffen.\n2lber warum contrapiren ftep tut einen biefe, im anberen jene B?uSteln, bte oon bemfelben Heroen oerforgt ftnb?\nSaS wir f\u00fcr bte fortftpreitenbe Erregung oon einem Beroen z\u00abm an-bern angenommen paben, b\u00fcrfen wir \u00bbtetXei^t auep oon ben etnjetnen Sleften btefer Heroen annepmen. Sir ftnben wopl z- B. bet bem facialis, baff ftep, wie oben bereits burep bte Kammern angebeutet if, ntept immer ein 21ft in ben BhtSteln oerzweigt, bte ftep tn iprer Sirfung unterf\u00fc^en, baf $. B. oon einem 51ft aus auep zu ben Slntagontften B^etge gepen. tiefen ^afergruppen entfpreepen notpwenbig Gruppen oon f\u00fcnften im gentralorgan, oon benen aus fie erregt werben, tiefe f\u00fcnfte felbft aber m\u00fcffen in einem analogen SagerungSoerp\u00e4ltnif z\u00ab einanber ftepen wie bte pertpperifepen f\u00fcnfte. Bf bieS aber ber galt, fo wirb jebe weitere Steuerung eines Effects oon beffen Bntenft\u00e4t unb bem Berp\u00e4ltnif ber zu bewegenben BiuSfelmaffen unter einanber, b. p. oon tprer antagoniftifepen \u00a9tellung, abp\u00e4ngen; benn eS if ein-leucptenb, baf ber Effect ein ganz anberer werben muf, wenn bte Erregung eine geringere if, bei ber nur burep einen Btoeig unwillf\u00fcprlicpe Bewegung erzeugt wirb, inbem bie antagoniftifepen B\u00eeuSfeln beS anberen unbebingt naipgeben, als wenn beibe Riefte ftep gletcpfam bie Saage paltenbe Bewegungen 0ermitteln. S\u00e4prenb im erfteren $aft naep einer \u00a9eite pin eine BZuSfetgruppe fmutpartpien gie^t, werben biefe im testen Ba\u00df naep gwei Bicptungen gezogen, es entfielt baburep ein fogenannteS Ben-bilb unb epa-ralterifirt eben ben p\u00f6cpften \u00aerab ber Seibenfcpaft. \u2014 Bet gleichzeitig un-willt\u00fcprltcper Bewegung beS frontalis unb occipitalis ftr\u00e4ubt ftep burep bie (Spannung ber galea aponeurotica baS \u00a3>aar, wie im hofften @rab beS B^uS, beS \u00a9cpmerzeS, beS \u00a9epretfeS ic. (\u00a3rf auf bem (^ipfetpuntt ber Sutp, beS \u00a9cpmerzeS, fo wie ber $reube, \u00f6ffnet fiep ber Bi unb weit. Bad) oben ttnb unten wirb ber B\u00eeunbwin\u00eeel gezogen unb es entftept eine B\u00eeenge oon Ratten in ber \u00a3aut,bie oon ben barunter ftep contrapirenben BhtSfeln erzeugt werben.\nBei ber weiteren Unterfucpung ift ein Umftanb niept auper Slept zu taffen, weleper bie teutung ber mintifepen Beicpen fepr erfepwert: eS ift bieS bie ^leruSbilbung beS facialis, woburep fowopl fafl alte Bu>eige unter ftep als eine Bienge fenfitioer gafern 00m trigeminus anatomifcp aneinanber gelagert ftnb unb baburep bie ftafern eines B^etgeS in bte Bapnen anberer Bweige gletcpfam oerfcpleppt werben. Senn wir feft palten, baf burep folcpe Slnorbnungen niemals in ber ^eripperie bie (\u00a3rregungSzuft\u00e4nbe ber \u00a7afern aufetnanber \u00fcbergetragen werben tonnen, baf bagegen in ben (Sentralorganen biefer SluStaufcp ber Erregung ftattfinbet, fo fragt eS ftep, in welcpem Berp\u00e4ltnif ftepen pier bie einzelnen f\u00fcnfte beS dentral-organS z\u00ab ben einzelnen f\u00fcnften in ber ^ertpperte? <\u00a3S ift zweierlei ut\u00f6gltcp: entweber ift baS \u00a3agerungSoerp\u00e4Itnif ber einzelnen f\u00fcnfte beS SentralorganS f\u00fcr biefen Beroen correfponbirenb ober nt'ept; im erften Ba\u00df ftept man niept ein, wozu biefe ^leruSbtlbung, wenn bte Batur nichts anbereS bezwec\u00efte als in ben Beroen, wel^e eben feine ^leruS btlben; tm xtnetten ^att bagegen fragt eS ftep, was bie Batur mit biefer ^leruSbtl-buna gewinnt? Dap baburep eine Unftcperpett ber 2\u00dfiKenStpatigfett entftept, bie febem auffaden wirb, ber einzelne BiuSfeln beS d5eftcptS widl\u00fcprlicp z\u00ab","page":572},{"file":"p0573.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament.\t573\ncontrabiren fuct)t unb beffett SSerfuc^ fets an einer D\u00eeet'be oon B\u00eeitbewegun-gen fledert, wirb man nicht geneigt fein als einen pbpftologifcben \u00a9ewtnn anjufeben, wenn man bie Wtllf\u00fcbrlicbe Bewegung als baS 3beal ober als baS Kriterium fur bie b\u00f6cbfte \u00a3ntwicflung beS freien \u00a9eifteS betrautet.\n\u00a3ter mu\u00dfte aber biefeS $rtnctp notbwenbig aufgegeben werben, me it btc\u00ffjpf\u00eeognomte niebt allein unb nur jum geringem Zfytil $u ifolirten, oorn SSitten beredten (\u00a3 cm traction en beftimmt if, fonbern weit bie ^%ftogno-mie ^auptf\u00e4c^Xic^ unbewu\u00dft bie ^Bewegungen beS \u00a9elftes erfennbar unb gmar bis ju einem gewtffen \u00a9rab jebem erfennbar machen foil, weil ^mettent aber auch ber facialis Lltbemnero beS \u00a9eftcbtS iffc. Ueberatt wo es ftcb um bie 2Iufred;terbattung organiser ^roceffe ober Erf\u00fcllung allgemein g\u00fcltiger 3mecfe im K\u00f6rper banbe\u00eft, \u00ffat bie Batur i\u00dfre S\u00eeegulirung felbft \u00fcbernommen, fo ba\u00df ber SBt'fle bei ben bmrju erforberliefen Bewegungen ent= Weber total auSgefdjloffen ift, ober nur in fe^r befebr\u00e4nftem \u00a9rab bie unb ba eingreifen fann. TaS \u00a9rftere gilt oon ben \u00a3er^bewegungen :c., baS Slnbere oon ben SltbmungSbewegungen. 2\u00d6obl f\u00f6nnen wir bie Sttbembewe-gungen forct'ren ober hemmen, ober t'bren 9\u00eeb9^muS \u00e4nbern, aber auf wie lange 3eit? \u00a9in \u00a9elbftmorb Ware auf btefe SBeife am leicbteften unb einfachen, unb boeb ift baS ftcb Slu\u00f6bungern leichter auS$uf\u00fcbren als baS \u00a9r-fHd^en bureb freiwilliges Hinhalten beS Siemens. Tie 2BidenSenergte w\u00e4re gewift bter wie bort gleich 0*of; aber legerem fehlt bie organifd^e M\u00f6glich feit.\n\u00a9o iff auch ber mimifebe Apparat mit untergeorbnet jenem organifeben 3wecf unb ber S\u00d6illenSeinftu\u00df auf ibn beSbalb oerringert, benn cs muffen bie rbptbmifcben Bewegungen beS Tb**\u2122* in ben B\u00eeuSfetn ber \u00e4u\u00dferen Luftwege gleicf>m\u00e4f ig in gleichem S\u00eebptbmuS fleh wteberfpiegeln. Tiefe Luftwege ftnb aber 9?afe unb B\u00eeunb, um welche bas B\u00efienenfpiet ftcb gro\u00dfen Tbeil\u00f6 gruppirt. \u2014 2luS biefem \u00a9ruttbe iff bie Slnorbnung ber centralen f\u00fcnfte baS Beftimmenbe, w\u00e4brenb bie Slnorbnung ber peripberifeben f\u00fcnfte, um mid; fo auSjubr\u00fccfen, baS 3uf\u00e4Hige ift, bem auf Umwegen unb oerfefiebenen Siegen $uglet'cb bie oermittelnben LettuugSbal;nen jugef\u00fc\u00dfrt werben, woburd) nicht fowobl bie \u00a3b<Uigfeit einzelner BhtSfcln, als bie einem organifeben 3wed bienenben 9)?uS fei gruppen erregt werben unb $war um fo fieberet bem jebcSmal organt'fcb geforberten 3mecf entfprecbenb, als mehrfach bie Leitung unb Berfn\u00fcpfung biefer peripberifeben (Gruppen mit ben centralen \u00a9ruppen bergefie\u00f6t i\u00df. \u2014\nTaS ift aber nur bie eine \u00a9eite beS mtmtfeben Apparats ; es ftnb bie Grffecte, bie biebureb erzeugt werben, mehr feeuub\u00e4r oon feiner urfpr\u00fcngficb pbpftognomifeben Bebeutung, bie freilich nicht auSbleibt, aber nicht oon oorn-berein oon ber sJ?atur begweeft wirb.\n(\u00a3S fomnien nod; eine SD\u00eeenge anberer Bewegungen im mimifcbm Apparat oor, bie nichts mit organifeben 3mecfen $u tbun haben, bie f\u00fcr bas 3nbioibuum gan$ gleichg\u00fcltig ftnb, bie alfo nur beftimmt ftnb nach au\u00dfen $u Wtrfen, bie f\u00fcr anbere geraffen \u00dfnb, bamit btefe in \u00e4u\u00dferen Slbbr\u00fccfen bie inneren Borg\u00e4nge gewahr werben, eine 3ngabc ber D\u00eeatur jur 9)?tttbeilung bureb bte \u00a9proche, bie, je weiter wir in bem Tbt'erreicbe nach abw\u00e4rts feigen, um fo mehr oerfebwinbet. Tie \u00a9pra\u00dfen ber B\u00f6lfer haben ftcb oer\u00e4n^ bert unb jerfplittert unb bie B\u00f6lfer getrennt, aber bie 3edbenfpracbe ber dienen ift geblieben, unb mu\u00df bleiben, fo lange ftd; bie Trganifation beS B\u00eeenfd;en nid;t oer\u00e4nbert. \u2014 S\u00dft'e w\u00e4re bt'eS aber m\u00f6glich, wenn nid;t be-","page":573},{"file":"p0574.txt","language":"de","ocr_de":"574\tTemperament\njit nun te \u00a9ruppen tn ber ^Peripherie bur$ befh'mmte anbere int (Centrum gleichzeitig erregt m\u00fcrben, trenn bte mimifefen Apparate ber SBt'flf\u00fcfr untere morfen m\u00e4ren? \u00a3\u00e4ngft fyotte jebe Hatton wie tf>re eigene Sprache t'br eig\u00bb ned 2)\u00eeienenfpte\u00ef, jebem anberen SSoIfe unnerft\u00e4nbfiefj. (Cinfeu^tenb mirb aber ber 97u^en ber ^ferudbtlbung motorifefer Herren unter einanber aud bet\u00dfeljenber gig. 47. \u00aeefe$t mir Ratten eine Sht^e non (flehten $fbtf>et'Iun*\ngen) f\u00fcnften int (Centraforgan, bte t^re ntotorifc^en fernen an corre* Organ\tfponbtrenbe f\u00fcnfte\ntn ber ^3ert'p^erte audfenbenunb gmar fo, baf bie Leitung immer nur gtut\u2019fcfteu A unb a, B unb b, C unb c 2C. ner* mitteft m\u00e4re; fo perrfcfjte tu ben f\u00fcnften a \u2014 ou tuerie\tber gleiche \u00a3onud,\nber non beut Sen\u00bb tralorgan tn fei\u00bb item refatinen SRu* fjegujknb normal\nerregt mirb. 2\u00d6irb btefer \u00dc\u00eeu^ejianb bur$ trgenb mefefe Urfacfe bet A ge\u00bb ji\u00f6rt, fo fann ein Srregung\u00f6jujianb an jenem ^3unft eintreten, ber \u00fcber ober unter bem ben Stonud bebingenben ffeft, unb ber (Cffect in ber ^eripberie mirb ber fein, baf a me^r ober mentger fiarf contract mirb afd in ber re* Tattoen 9^u^e. 0e$ett mir ben S)rab ber (Contraction bureb ben gem\u00f6bnfteben 2:onu\u00f6 = x, bad plus ober minus ber (Contraction in gofge ber ner\u00e4nber* ten Srregung non A \u2014 10, fo ^aben mir alfo f\u00fcr a, entmeber x + io ober x \u2014 io. 2tfle \u00fcbrigen f\u00fcnfte in ber Peripherie ^aben bann afd SD\u00eeaajj ber (Contraction nur x, b. b- fie merben, menu fte Stntagonijien non a ftnb, ber nerff\u00e4rften (Contraction non a fo meit ed i^rc 2lnfa$* unb 33efe* ftigungdpunfte erlauben, nicf)td in ben 2Beg fegen, bei oermt'nberter (Contrac* tion in a bagegen bte $u bemegenben f\u00fcnfte mit bem plus non Shaft berne\u00bb gen, bie bem minus non Straft in A entfprtcfjt.\n0inb bagegen bte \u00fcbrigen pertpferifefen f\u00fcnfte nic^t Stntagonijien non a, j'onbern unterfi\u00fcjjen fte bet t'brer (Contraction ben (Cffect ber 23eme\u00bb gnng in a, fo mtrb biefe Unterji\u00fcfcung niemafd eintreten, fo fange bie (Crre* gung im (Centrum auf A befetyr\u00e4nft bleibt. \u00a3)ad \u00a3e\u00a3tere ijf aber nt\u2019^t ber gaff, menn non A aud auch natf; b\u2018, au, c\u201c gafern geben. Dann merken biefe f\u00fcnfte $u einer gleichseitigen \u00a3f>\u00e4tigfeit erregt, ofme ba\u00df bte centrale Srregung ftth non A bio Cu fortjupffanjen braucht, jmifcfen melden f\u00fcnften eine 3\u00eect\u2019be anberer gafern gelegen fein fann, bte (Contractionen nerrnit* tefn, mefebe jf\u00f6renb ober befefr\u00e4nfenb auf bte ju erjiefenben mirfen; ohne baf ferner bie Regung bed punfted A fo grof ju fein brauet aid ed no* tbtg m\u00e4re, um bte (Crregung non A bid C\" fortjupffanjen. 0o erfpart affo bie 97atur bet ber (Cr^eugung audgebe^nterer (Cffecte bureb bte pferudbilbung","page":574},{"file":"p0575.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament.\t575\nan Slraftaufwanb, unb befeitigt bamit zugleich \u00df\u00f6renbc 9cebenwirfungen, bte bet einer para\u00dfelcn ^aferlagerung unoermeiblid) w\u00e4ren.\n2)a$ ift aber nid)t ber einzige 9?u$en btefer ^leru\u00f6btlbung. 2\u00d6ir tagten un\u00f4 n\u00e4mlich bitter bte f\u00fcnfte B \u2014 C\" in 9\u00eeu^e unb nur A in einem anberen Crregung\u00f6zuftanb. Bcbenfen wir aber bte \u00dfttaffe non 9\u00eeet\u2019zen, bte g\u00efeichzeitt'\u00f4 non innen unb aufen tn ber S\u00eeege\u00ef ben Centralorganen gugelettet werben, fo wirb jener oorerw\u00e4hnte oiel feltener eintreten \u00abl\u00e9 ber zweite, wo aufer A nod) anbere gteid^eitig erregt werben.\nSteigert ftd) bte Erregung non A in bem \u00a9rab non x -f-10, fo Wtrb ber Cffect in a gr\u00f6\u00dfer au\u00f6fa\u00dfen, wenn gleichzeitig B' unb nod) mehr wenn gleichzeitig C,\u00e9 ft\u00e4rfer erregt tft. \u00a3)ciburd) wirb bte Contraction in a, bte gu einem beftmmten organtfehen\tgeforbert wirb, nicht a\u00dfetn non A,\nfonbern non ber gleichzeitigen Crregung nerfchtebener centraler f\u00fcnfte regu* \u00efirt, unb bt'e Bewegung in bem ^unft a wirb um fo mehr mit ben 33eb\u00abrf-ntffen be\u00f6 gefammten \u00d6rganiOmutf harwoniren, je gr\u00f6\u00dfer bie Summe ber einzelnen nerfcht'ebenen f\u00fcnfte be\u00f6 Centrums iff, welche non innen ober au* fen erregt werben. Snbera aber non bem ^unft ^gafern zu a unb ^afern ZU b\u2018 fo wte zu au gehen, fo wirb wt'eberum, je nachbem bie beiben letzteren Zu a im antagonifttf^en Berh\u00e4ltnif flehen ober nicht, je nachbem B\u2018 ober Au zugleich ober nur a\u00dfetn ober gar rieht erregt ftnb, biefer \u00a9rab ber Be* wegung in a ben nerfcht'ebenen ober geringen Ber\u00e4nberungen im Centrum m\u00f6glt'chfi ab\u00e4quat, fomit a\u00effo fur organise 3\u00ab>ecfe m\u00f6glich!* pr\u00e4ct'S au\u00f6fal* len; inbem fte nicht unter bem Cinfluffe einer Straft, fonbern einer Summe non Straften gefte\u00dft ift, welche an nerfcht'ebenen f\u00fcnften be$ Cen* tralorgan\u00f6 mit gr\u00f6\u00dferer ober geringerer 3\u00abtenftt\u00e4t frei werben, unb im Cf* fect bereu Otefultante barfte\u00dfen.\n\u00a3)t'efe \u00a9efe|e laffen ft<h benn auch leicht auf ben facialis anwenben, unb e\u00a3 iji heraus- erfchtlich, wie genau er bie flet'nffen Ber\u00e4nberungen in ber Statif ber centralen f\u00fcnfte zu ftgnaliftren nerrnag,' wie feine \u00a7afern mit ben \u00fcbrigen Otefptration\u00f6nernen um fo mehr correfponbirenbe Bewegun* gen nermitteln f\u00f6nnen, als ihre Crregung burch ben -J\u00d6i\u00dfen bei eben biefer gaferanorbnung befdjr\u00e4nft wirb.\nSlbjtrahiren wir norl\u00e4uftg non ben Bewegungen in ben SO\u00eetenen, welche burch Bcr\u00e4nberung ber 9?efptratt'on mit bebingt ftnb, unb halten unS an bie anberen, welche ohne Fortpflanzung ber Crregung bis auf bie D\u00eeefpt'rationS* nernen zu \u00a9tanbe fomrnen, fo fteht erften\u00f6 fejt, bafi fte a\u00dfe einer geringeren Crregung ber Centra, einem geringeren \u00a9rabe beS SlffectS ihren Urfprung nerbanfen, als bte \u00a9cjten.\nT)a\u00f6 B\u00eet'enenfpie\u00ef um ben \u00dfttunb wirb nicht a\u00dfetn burch bte oom facialis oerforgten \u00dfftucfeln bebtngt, fonbern auch burd; bie ^aumu\u00f6feln, welche non ber fleinen SO\u00dfurje! be\u00f6 trigeminus nerforgt werben. \u00a35en Bewegun* gen be\u00f6 Unterft'efer\u00f6 f\u00f6nnen benn ganz baffa bte ^er anberen 2lntlt'\u00a3muS* fein folgen, ober e\u00f6 f\u00f6nnen biefelben habet ebenfa\u00dfS gruppenweife in Con* traction begriffen fein, wa\u00f6 ben phpftognomifchen Slu\u00f6brucf bebeutenb mobi* ftct'ren wtrb.\nBei ber S\u00ee\u00e2he1), in ber ftch bte S\u00f6urzeln be\u00f6 trigeminus unb facialis in ber medulla oblongata beftnben, werben beibe Heroen leid)t t'ijre Crregung\u00f4* Zuft\u00e4nbe auf einanber \u00fcbertragen f\u00f6nnen, gleichwohl aber ftnbet ftch fehr hau,\n*) {Refciu\u00f6 tn SW\u00fc\u00dfer\u00f6 5lr<hio 1836\t362. \u00ab.\n^anbrc\u00f6rtertmiCj ber ^fytyfiioCogit. Sb. III. 2(6t(ci(. l.\n38","page":575},{"file":"p0576.txt","language":"de","ocr_de":"576\tTemperament\nftg nur ber ente oon beiten tut Effect erregt, to\u00e4brenb ber anbere tm 0\u00eeu$e* juftanbe oerbarrt.\n\u00a9te Contraction ber oon ber fletnen portion beb trigeminus oerforg* ten Pusteln fann befanntlich eine enornte $raft enttotcfeln, bie einem 3\u00ab3 oon 200 ^funb entfpri^t; bie SD\u00ee\u00f4g\u00efi^fett einer fotzen Sfraftenttoicflung beruht bauptf\u00e4^ticb auf bem fajt g\u00e4nzlichen gehlen ber Slntagoniften. \u00a9b fann toobl bei giration beb 3ungenbeinb ber biventer maxillae inferioris, mjlobjoideus uub ber geniohjoideus ber Contraction ber Eautnubfeln ent* gegentoirfen, allein nur in feljr befct;r\u00e4nftem SO\u00eeaaf, benn bie einanber ge* gen\u00fcberftet;enben Slntagoniften oerbalten fich t'brer \u00dcttubfelmaffe nach faum tote 1:5.\n\u00a9a bei ber Tbatigfeit ber ^aumubfeln in i^rer Beziehung z\u00abm SKie* nenfpiet bie gorrn fo ziemlich gleich unb nur ber \u00a9rab ber Contraction in ben oerfdjtebenen Slffecten oerfchieben t'ft, fo fatten totr z\u00ab bem bereitb frit* ber er\u00f6rtertem nur noeb Cineb ^tn^ujuf\u00fcgen, n\u00e4mlich bie Urfad;e jencb \u00a3it* ternb (ober klappern) beb Unterfieferb, toelcheb oft oott einem 23eben ber \u00a3t'p* pen begleitet tft 1).\n(Statt einer einfachen einmaligen-Contraction tritt aub oerfchiebenen Urfachett in einem 9)iubfel eine ^et'be einanber fchnefl folgenber Contraction nen auf. \u00a9rftenb n\u00e4mlich toenn bie sJteroentb\u00e4tigfeit ju erl\u00f6sen beginnt, wenn bie Crrcgungen ber motorif^cn Serben oom Centralorgan fyet nicht fo febneff auf einanber folgen, baj? jtotfd;entnne immer toteber bie sD?ubfeln momentan erfchlaffen f\u00f6nnen. Sitte beprimtrenben Slffecte toerben bemnacb auf einer gennffen \u00a3\u00f6be biefe Crfc^einung nach ftch jie^en.\n3toeitenb erfolgt bab 3tttertt burch Ueberfpringen beb tftetjeb bei febr heftiger Crregung eineb motorifchen Centrumb auf benachbarte centrale f\u00fcnfte, tote bei heftiger f\u00f6rpertieber Slnfrengung. Sllfo \u00fcberall, too in ei* nent Slffect noch mit tntenftoer 2Bittenbtb\u00e4tigfeit ein ober ber anbere centrale fjunft erregt tot'rb, fann in anberen nicht oom St\u00dft\u00dfen betoegten peripberi* fchen f\u00fcnften 3iUern entfteben.\n\u00a9rittenb fann bab 3i*tow entfteben, too jtoifchen ben Slntagontfen etn $ampf baburch eingeleitet toirb, baf in, ber einen \u00a9ruppe untoitt* fiihrliche SSetoegungen auftreten, to\u00e4brenb in ber anbern bte toillf\u00fcbrigen bab Uebergetoicht zu erhalten ftreben. Sluch biefer $ampf ijb in ot'elen Slf* fecten unoerfennbar; bab 9\u00eeefultat b^gt aber auch b^r t^eiltoetfe toieber oon ben ju betoegenben f\u00fcnften ab.\nSWerbingb fommt bab 3itton fotoobl tm franfbaften, alb affectoolt er* regten Drgantbmub auch am ganzen K\u00f6rper oor, allein getoiffe^artbten ftnb baf\u00fcr pr\u00e4bibpontrt. \u00a9o ber ganze \u00c4opf, ber Unterfiefer, bie \u00e4ftubfeln beb \u00dfeblfopfb, ber 25orberarm unb bie unteren Crtremitdten in ber ^niegegenb.\n2Sir fuchen f\u00fcr alle biefe f\u00fcnfte, bie in ^ejtebung auf ben Slubbruc\u00ef in Gattung unb dienen oon 25ebeutung ftnb, hier fogleich ben \u00a9runb auf, too unb \u00a7un\u00e4chft freilich biefe Crfcheinung am Unterfiefer befchaftigt.\n\u00a9ie Stntagoniffen an bem Unterfiefer fennen toir bereitb. gn 33ejte= bung auf bie \u00a3anb ijf fogletcb ju bemerfen, baf? bab Sitttvn h\u00e4ufiger aub ab* toechfelnber pronatio unb supinatio, feltener aub abtoecbfelnber glerion unb \u00a9treefung beftebt. Slm $opf ebenfatlb b\u00fcupgere \u00a9rebbetoegungen nach reebtb ober linfb, feltener Beugung unb \u00a9treefung. Slm ^niegelenf bagegen\ni) Hoffmann, f. biefe\u00f6 ^anbto\u00f6vterbucb II. 488 Slnmerf.","page":576},{"file":"p0577.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament.\t577\nentfielt ba\u00f6 3*ttern immer burcf; ftfme\u00df auf etnanbcr fo\u00efgeube Beugung unb \u00a9trecfuug.\n\u00a3)af am ^ntegefeuf gerabe btefe $orm vorwaltet, ja a\u00dfetn m\u00f6glich tft, ergtebt ftd; au\u00f6 ber Sluorbnung be\u00e9 B\u00e4nberapparatS be\u00e9 $ntegelenf\u00e9 felbft, woburch bet zunehmenber \u00a9trectung beS\tbte SD\u00ee\u00f4g\u00eftc^fett ber Drehbe-\nwegung abm'mmt x).\nDa\u00f6 3\u00abR\u00f6nbefommen be\u00f6 3tttern$ wirb unterfh\u00e4jjt burch nt'cft zu lange unb ju fcjjwere ipebel, welche abwechelnb tu btefer ober jener Dichtung bewegt werben; burch bte mehr g\u00efet(f>maftge Berthetlung ber S\u00efntagomj\u00eeen unb beren proportionalen 3ttgfr\u00e4fte, ober bur<h b\u00dfH \u00fcBegfa\u00df einer antagontj\u00dffchen SBt\u2019rfung, wobet bloo mec^atttf^e Momente wie bte \u00a9thwere wirten. \u00a9tnb btefe Bebt'ngungen nicht gegeben, fo femnten bte tnt Sliervenfpftem auch vo\u00df-ft\u00e4nbtg vorhanbeneu Ber\u00e4nberungen, bte anberw\u00e4rt\u00f6 3*ttern tn ben \u00a9lie-bern tut (befolge haben, nicht zur 2Ba^rne^mung 2).\nSin ben \u00a3>\u00e4nben t'ft bte erjfe unb zweite Bebingung vo\u00dffommen erf\u00fc\u00dft. Slm $opf ^auptf\u00e4c^It'cf) bte jwette, am Unterficfer, wenn gerabe nicht ba$ 3ungenbetn ftrtrt ift, unb jene angef\u00fchrten SD\u00eeu\u00e9feln benfeiben nach unten Ziehen, ^auptf\u00e4cfyUty bte brttte, am \u00c4ehlfvpf bte crfte unb zweite 3ttt finie* getent enblicf wirft auf er ber ziemlich gleichen Bertheilung b\u00ear Slntagoniftets bte \u00a9chwere be\u00e9 S\u00eeumpf\u00f4, bte jebem momentanen ^achgeben etne\u00f6 Slntago-niften noch mehr Slu\u00e9fdflag gtebt. \u2014 Durch bt'efen Unerw\u00e4hnten Umftanb wirb ftch auch hter $un\u00e4chft bem 3nbivtbuum felbft fr\u00fcher als anber\u00e9wo bte Ber\u00e4nberung tn ber Erregung be\u00f4 ^tervenfpftem\u00f6 funbgeben, unb mit bem SBanfen ber fintee, ba\u00f6 fo oft h^ftt\u00f4e 5\u00efffccte begleitet, bezeichnet.\nSlm Unterfiefer wirb bem zufolge tnbenmanchfachitenSlffecten, welche ein-feitige, intenftv wt'Of\u00fchrlic\u00dfe Bewegungen erregen, jene\u00f6 3tttern auflreten, ba\u00e9 auch bt'e Iteberreizung feiner motorifchen sJ?crven begleitet, wenn er auf ber h\u00f6tf;ften \u00a9tufe ber Erregung frampfpaft an ben Oberfiefer gcpreft war, wenn erblich ber SBi\u00dfen\u00e4cinfluf \u00fcber bie Stacht ber \u00a3etbenfchaft ben \u00a9teg bavon zu tragen fucpt. \u2014\n\u00a9eben wir nun zu ben nom facialis verforgten \u00dfftu\u00f6feln \u00fcber, unb verfugen etntgermafen bie fltothwenbigfcit ber (Contraction tn beftimmten Dhetlen biefe\u00f6 Slpparat\u00f6 bei gewiffen (Erregungen ber ^fpche zu ermitteln. \u00dcBir verzichten von vornherein, f\u00fcr a\u00dfe sJ\u00ee\u00fcancirungen ber $h9fte\u00f6\u00ab0ime bte vo\u00dfft\u00e4nbig ab\u00e4quaten \u00a9eelenzuft\u00e4nbe ober umgcfebrt aufzuftnben, ba eben bei bem fortwaprenben SBogen ber Borjte\u00dfungen bte einzelnen zufammenge-h\u00f6renben unb au\u00f6 ct'nanber zu ha\u00dfenben \u00a3h\u00e4tigfetten ber \u00a9eete mit t\u2019hren fomatifchen5lbbr\u00fccfen ferner ober nie zu ftrtren fein werben; gtcichwoht werben bte ertrem au\u00f6 et'nanber tretenben\tmarfiren, unb in ihren\n(Caufatneru\u00f6 mit ben getptgen SthattQfeiten zu fc^en fetn*\n*) SB. unb (\u00a7. SB eher, SJ\u00eeec^anif ber menfchtichcn \u00a9ehwerfzeuge @.179. s) Dft (eben wir bei \u00a9uvcbfdjnetbung be\u00e9 O\u00ee\u00fccfenmarf\u00e9, z- bei Slmphibien am V. SBtrbet (oergteicpe meinen Sluffafc tn 3Jt\u00fcUerO Slrcpw 1846 ^eft 1) ein OBogen unb Sucfen in a\u00dfen bio^geiegten SJiu\u00e9\u00eeeln be\u00f6 Unterftpenfet\u00f6 unb Oberfc^enfet\u00f6 ; gleich-wohl entjtebt in beiben feine \u00a3ebelbetvegung in ber Oticptung ber zeitweilig ftch cons trahirenben gleroren ober (Srtenforen; \u00e0 wirb z\u00ab viel Seit erforbert, um biefe gr\u00f6\u00dferen Waffen zu bewegen, fo ba\u00df immer fcpon wieber im einen Slntagcnifien ber h\u00f6chji* \u00a9rab ber momentanen (Srfdjlaffung vorbei ift, wenn im anbern ber ber Contraction ein* tritt; anber\u00f6 bagegen verh\u00e4lt e\u00f6 ftch bei ben titrjern Rebeln mit geringerem \u00a9ewicpt, wie an ben Sehen; in biefen tritt im angegebenen gall ein hef\u00df\u00f6e* Bittern, fdjnell foXgenbe\u00f6 @trecfen unb 23eugen ein. \u2014\n3S*","page":577},{"file":"p0578.txt","language":"de","ocr_de":"578\tTemperament\nSlid Sludgangdpunft bev nachfolgenden Unterfuchung muffen mtr nor 211* \u00efent jcned 23ilb und mt'cber gur\u00fcc\u00efrufen, an bad mtr bt'e Unterfcheibung ber \u00e4u\u00dfern Crfdjetnung oerfchiebener Temperamente fn\u00fcpften, n\u00e4mlich bad 23tlb eined \u00a9chlafenben. T)te gmei haupts\u00e4chlichen f\u00fcnfte, um melche ftdj bad gange \u00dctttenenfptel bemegt, Slugenfpalte unb sD?unb\u00f6ffnung, getgen gmei gang \u00bbergebene Bu\u00df\u00fcnbe tu btefem\tn\u00e4mlich bt'e 21ugenlt'bfpalte tfl ge\u00bb\nflie\u00dfen, ber sD?unb fte^t mehr ober mentger offen. T)tcfer \u00bbergebene @f* fect h\u00e4ngt attetn oon ben Berh\u00e4ltniffen ber \u00a9chmere om ttnterfiefer unb theilmeife auch am oberen 21ugenlit> ab, obgleich |>ter noch bte innere ^3or\u00bb ttan bed orbicularis mirft, benn bet \u00a9terbenben fctrtteft ftch in ber S\u00eeegel bad obere 21ugenlib nicht fo btcjjt an bad untere an mie bet bem \u00a9chlafen* ben; ed ubermtegt hier ber ft\u00e4rfere orbicularis bte \u00dc\u00dftrfuttg bed antagoni\u00bb fh\u2019fdjen levator palpebrae superioris. 3ek\u00df (Erregung, bte benn oon bem Gfentralorgan mit einer gemiffen \u00a9t\u00e4rfe audgept, mtrb bte 2lugenlibfpalte \u00f6ffnen unb ben SD\u00eeunb f^Itefen. T)ad \u00a9c^tt'e^en bed 50\u00eeunbd evforbert aber mteber einen geringeren \u00a9rab ber (Erregung aid bad Deffnen bed 2luged, in* bem eben bte \u00c4aumudfeln mit i^rer gro\u00dfen ^afermaffe nur bie \u00a9cpmere bed Unterficferd gu \u00fcberminben ^aben, mobei bie fcpmatpen Slntagoniffen nicht tn 23etrad)t fommen, m\u00e4hvenb ber levator palpebrae superioris bie antago\u00bb niftifche 3Birfung bed orbicularis gu befeitigen ^at. \u00a9letchttmhl mtrb bie* fed \u00a3inbcrnif? leichter \u00fcbermunben, ba bicfe beiden 9)fudfeln B^tge \u00bbon oerfcpt'ebenen Heroen erhalten.\n3e intenfioer aber zugleich auch B^et'ge bed facialis erregt merben, um fo meniger fann ber levator palpebrae mirfen, unb ed entfielen fo bte met\u00bb tereu (\u00a3ontracttonen in bem corrugator supecilii, frontalis unb ber auf e\u00bb ren portion bed orbicularis palpebrae, m\u00e4hrend bie innere ^artfyie bed le$te\u00bb ren durch bie gleichzeitige Tp\u00e4tigfeit bed levator palpebrae superioris ge\u00bb pemmt mtrb. \u00a3)ad 3tefultat biefcr gleichzeitigen Erregung tiefer bet'ben \u00e9\u00eeeroenbahnen fe$t bcreitd einen intenfoeren \u00a9rab bed (^ffectd tmraud, unb ed fommt auch mt'rflich biefelbe in ber gmrnt tr\u00fcben ober ftnjleren SBlicfd nur int h\u00f6hnen \u00a9rab bed 3ornd, \u00a9demerged :c. oor.\nFrontalis, corrugator supercilii unb orbicularis oculi bilden bte\u00a9ruppe, melche bei ber S\u00dfirfung bed Blt'cfed unmittelbar bet^eifigt tft. 2\u00dfarum rungelt ft<h nun bte \u00a9time in einem $atl in \u00a3luerfalten burd) bie T^atiglfeit bed frontalis, ein anberedmal in \u00a3\u00e4ngdfalten durch tie bed corrugator? (Erm\u00e4hnt m\u00fcrbe, baft mit bem ^\u00f6^eren \u00a9rab aller Stffecte immer gr\u00f6\u00dfere \u00a9ruppen centraler f\u00fcnfte gereift merben. T)af mentger einzelne f\u00fcnfte, vielmehr immer gletd; gr\u00f6\u00dfere \u00a9ruppen erregt merben, liegt in ber 3ntenft* tat bed 3mpulfed. Nehmen mir nun an, ed m\u00fcrbe eine \u00a9umme oon 9?er\u00bb oenfafern gleichzeitig, gleichm\u00e4\u00dfig erregt, fo mirb bte Contraction bort gang allgemein oormalten, mo ber geringere antagonijlcfche S\u00d6t'berflanb tft; bei tntenft\u00f6erer Neigung bagegen mtrfen bie ber 3D?affe nach felbft Heineren 2ln\u00bb tagonifien mit \u00fcbermt'egenbcr \u00a9t\u00e4rfe *).\n*) Sch begiehe mich hier mteber auf (Experimente, bie befannt genug ftnb, unb \u00bbon benen ich nur folgenbe hier erm\u00e4hne:\n$>afj bie \u00a9eugemu\u00f6feln \u00bbor ben \u00a9trecfmimfeln am \u00ae<henfel \u00bbormalten, ifl anato\u00bb mifch gu bemeifen, unb gept fchon aus ber Beobachtung an jebem \u00a9^tafenben herbor, bei bem eben biefe \u00fcbermiegenben Beuaemnsfeln in ber relatioen Ohibe contrahirt ftnb. Steigt man bie \u00a9chmirnrnbaut eines beeapitirten ^rofihes mit einem fd^maepen galba\u00bb nifdheu \u00a9trom ober mit (\u00c9fftgf\u00e2itre, fo giept er bte \u2018g\u00fcpe an ben Seib unb beugt ben \u00a9dEjenfel, fo mie man einen [tarieren galbanifcpen \u00a9trom applicirt, entftept bie IRejler*","page":578},{"file":"p0579.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\t579\nSlntagonif\u00efen ftnb aber in bt'efem $al\u00ef einmal ber frontalis unb bte cor-rugatores. &e\u00a3tere haben bebeutenb weniger SD\u00eeaffe aid erj\u00eeere, baher wer* ben biefelben bet geringer Erregung oon bem jl\u00e4rferen frontalis \u00fcberwun* ben; ed legt ftch bat;er bie \u00a9time in quere galten, unb ed gl\u00e4ttet ftch bie Jpaut \u00fcber ber 9\u00eeafe. \u00a9o wie bie Erregung intenftoer wirb, gewinnen bie Eorrugatoren bad Uebergewic^t ; ed runzelt ftch bie \u00a9time \u00fcber ber sJ?afe in \u00a3\u00e4ngdfalten. 3tt>if<hw biefen beiben \u00a9raben bed Affect\u00e9 liegt bie Erre* gungdform in ber sD?itte, wo mit ben Eorrugatoren jugleic^ bie ^rontalmud* fein ftc^ contral;tren, unb fo bie wellenf\u00f6rmigen galten \u00fcber ben gerunzelten Brauen entfielen. Sille biefe formen fommen in oerfchtebenen Siffecten oor; bafj fte aber nid)t jebedmal bei ben einzelnen ^nbt'oibuen bei ber gleichen erregenben Urfacfje auftreten, beruht auf ber ^citwetfen ober t'nbioibuei len Erregbarfeit \u00fcberhaupt.\n\u00a9ehr feiten contrahirt ftch in einem Slffect bie innere portion bed orbicularis oculi, bauptf\u00e4chltch nur bei bem Entfern oor einem Object, bem man tl>eild wtttf\u00fchrlich, thet'ld unwittf\u00fchrltd) mit bem Blt'tf audzuwet\u2019chen fudjt; bad Severe ftnbet fetn Slnalogon in bem reflectirten Blinzeln, wenn ein \u00a9egenflanb auf bie Eonjunctioa einwirft ober einzuwt'rfen brol;t. Slud> bei fehr tntenftoen Erregungen bed \u00a9ehirnd oermag bie SBittendt^\u00e4tigfeit bod) in ber 9\u00eeegel bie fortw\u00e4hrenbe ober went'gfiend nur furz unterbrochene Eontraction bed levator palpebrae superiors zu unterhalten, wobei ber Um* fknb oon grofem SSort^eil iji, baf? biefer ttftudfel oon einem ganz anberen \u00ff\u00eeeroenberet\u2019ch oerforgt wirb aid ber orbicularis, woburch bie \u00a3h<*tigfeit bed SBittend eben auf biefen einzelnen SD\u00eeudfel concentrirt bleiben fann. \u00a3at bann bie Erregung ihren h\u00f6chflen \u00a9rab erreicht, fo baft Ueberret'zung ein* tritt, fo ftnft bad Slugenlib erfcf>lafft herab, allein ber orbicularis oculi wirb auch weht ni4r 0011 feinen \u00fcberreizten Heroen contrahirt, unb bad Sluge bleibt baher nur fyalb gefchloffen, wie in allen beprtmt'renben Selben* fchaften.\n\u00a3)afi in biefen ^arthien bed oom facialis oerforgten \u00a9ebietd Eontractto* nen fchon bei geringeren Erregungen bed Eentrumd auftreten, l\u00e4ft ft<h theorettfeh erwarten, wenn man ooraudfe^en barf, ba\u00a3 bie Heroen, bie ftch in h\u00f6her gelegenen 2J?udfeIparthien oerzweigen, auch h\u00f6her oben im Eentral* organ entfpringen. Sltterbtngd ftnben wir auch Qerabe bie Siugengegenb burch oerfd;iebene Eontractionen i^red \u00dc)?udfelapparatd fe^r feine ^i\u00fcanci* rungen ber pfpehifchen Vorg\u00e4nge reftectiren, allein fehr h\u00e4ufig ftnben wir \u00e4ufiere Bewegungen im \u00a9ebiet bed oculomotorius, flet'ne, fc^nett oor\u00fcberge* henbe Bewegungen in ben ttttudfeln, bie ftch um ^en 2ttnnb eher bie 9\u00efafe gruppiren, wobei jene eben betrachteten B\u00eeudfeln oottjl\u00e4nbig ruhig bleiben. 5)ied fc^eint unferer theoretifd;en Boraudfe^ung oom Urfprung ber Heroen* fafern entgegenzuftehen, allein ich glaube, baf* wir baf\u00fcr bennod; eine Er* fl\u00e4rung ftnben f\u00f6nnen, ohne oon biefer Boraudfefjuitg abzugehen.\nOenfen wir und in eine \u00a9ituation, in ber plo^ltch ein \u00a9ebanfe mit\nbetoegung im anbern $uf in ber ftorrn ber tetanifcf)en \u00a9treefung. $>ie fcplra* eperen 91ntagoniften haben alfo \u00bbottft\u00e4nbig bie ft\u00e4rfereren \u00fcbertrunben. Ed l\u00e4\u00dft ftch bie\u00f6 fo erfl\u00e4ren, ba\u00df in bem 9)?aa\u00df, aid fid) in ^olge ber Oteijung bie fi\u00e4rferen unb ber SJ\u00eeajfe nach gr\u00f6\u00dferen SKudfeln contrahiren, in ihren Heroen eine Ueberreizung ftattfin* bet, in ftolge beren bie ^h\u00e2tigfeit ihrer Ster\u00f6en erlifcpt, um bie h\u00f6heren Erregungd* grabe ber Heroen ihrer febnmeperen Slntagoniften in St\u00f6irffamfeit treten z11 Ijxfien, melcpe je&t nicht burch ihr Uebergetmcpe an 9Jiaffe, fonbern burep bie h\u00f6hfre Heizung iprer Heroen eine S\u00dfr\u00e4oalenz \u00bbor jenen erlangen.","page":579},{"file":"p0580.txt","language":"de","ocr_de":"580\tTemperament.\neiner gewtffen ^ntenfitdt fcpnell oor\u00fcfcergepenb auftritt, fo werben baburcp, je nacp feiner 3utenftt\u00e4t,' ntepr ober weniger ^eroenwurjeln erregt, unb jwar in tprer ganzen s)J?affe, gletcpwopl treten nur oereinjelte Contractionen gletcpfam als \u00a9puren tprer erregenbett Urfacpen auf. Tabei lann ber s/m-pathicus, in feinem (Gebiet ebenfatt\u00f6 erregt, mancpfacpeSSeranberungen in ben CtrculattonSapparaten peroorrufen, welcpe \u00fcber ben fcpnell oor\u00fcbergepenben 9\u00eeet$ ptnauSbauern. 3\u00ab welcpen sD?uSfeln beS \u00a9eftepts werben nun bei einer fo fl\u00fcchtigen Erregung beS facialis am letcpteften Contracttonen erfolgen? CrftcnS in ben fletnften *), zweitens in benen, welcpen ftep bie geringfte antagontfttfepe \u00e4\u00dfirfung entgegenfe^t.\n3eber 9\u00eeet$ bebavf einer gewtffen Tauer, wenn er in gro\u00dfen 9J?uSlel* maffen eine beutlt(pe wtrffame Contraction peroorrufen fofl, allein biefe lletnen SftuSfeln werben, menu fte ft\u00e4rfere Stntagoniften paben, af\u00f6 fte felbft finb, bei einer \u00dc\u00eeetjung ihrer gemeinfamen Heroen fich weniger beutltcp contrahiren fbnuen. Sitte bie SD\u00eeuSle\u00efn, bie fich an ber .Oberlippe tnfertren, haben unbebeutenbe ^f^^engen, unb an ber beweglichen Oberlippe leinen ftarfen Slntagontften ; bie Verwebung ber gafern be\u00f6 orbicularis oris mit bem levator labii superiors unb zjgomaticus fommt feiner antagoniftifcheu SStrfung gegen biefe sD?u\u00e9le\u00efn niepts weniger als gu gut.\niff aber noch golgenbeS feft $u palten: \u00a9ewiffe Erregungen ber ^fycpe treten erft fpdter auf unb finb, je j\u00fcnger baS 3nbtotbuum ift, um fo weniger oorpanben. Tie erften Erregungen beS 9ieugebornen finb f\u00f6rperltcpe Sufi unb Unluft ; fp\u00e4ter erft mit bem flareren 33ewu\u00dftfefn ber Stellung $u Slnberen treten bie Erregungen ber \u00a9eele als B^rn, sJ\u00eeeib, fpoep* mutp, \u00a9arfaSmuS k. auf; befouberS bie leiteten marftren fiep burep be= ftimmte 3\u00fcge um ben 2D?unb, bie letcpt habituell werben, unb fo ntept allein oor\u00fcbergepenbe Slffecte, fonbern beftimmte Eparaftere erlennen laffen. 33et biefen ift baS \u00a9elbftbewu\u00dftfein ntepts weniger als getr\u00fcbt, oteimepr ber \u00e4BtflenSetnflu\u00df nie ganj aufgepoben, wie bei ben ertremen formen beS Slf^ fects unb ber \u00c7etbenfcpaften im engeren \u00a9tun beS 2BortS. 3m \u00a9egentpetl mu\u00df behauptet werben, ba\u00df bei biefen 3wft\u00e4nben ber ffpepe ba$ \u00a9elbftge* f\u00fcpl unb \u00a9elbftbewu\u00dftfein pr\u00e4bomiuirt.\nES finbet pier alfo eine Crp\u00f6pung beS Tonus \u00a9tatt, bie in biefem SftuSlelgebtet ftep burep ben SSerfcplu\u00df ber SD\u00eeunb\u00f4ffnung funbgiebt. bleibt noep ben SftuSfeln an ben S^imbwinfeln, fo wie ben ipinauftiepern ber 'Jiafe freierer \u00a9pielraum, welcpe burep ipre flet'nen SttuSlelmaffe-n oft noep momentan folcpe bemerlbare \u00fcSer\u00e4nberungen in bem pppfiognomifepen Apparat oerniitteln, bie oon bem 33ilb beS 9?eibS, \u00a3ocpmutpS, \u00a9artaSmuS k.\n*) Segen wir einen gr\u00f6\u00dferen 9J2u\u00f6Fel blojj, unb teilen feinen Heroen momentan mit einem galoanifdjen (Strom, fo entftept in einzelnen 93\u00fcnbeln beffelben eine peptbare Contraction, bie aber leinen beftimmten (Effect in bem ju bewegenden Drgan per\u00abor= ruft, an weltpem fiep ber Sudfel anfept; fo wie aber ber O\u00eeeij etwad l\u00e4nger Dauert, entflept in bem ganzen SJ\u00ceu\u00f4Fel eine bebeutenbe Contraction mit einem beftimmten Cf? fect in 93e$iepung auf \u00a3)rtdbewegung. Sie eine l\u00e4ngere Seit notpwenbig ift, um einen gr\u00f6\u00dferen Sudfel ju contrapiren, aid einen Heineren, l\u00e4pt ftep errerimentetl folgender^ mapen geigen : San or\u00e4darirt einen grcfcpfcpenfel fo, dafj man alle Sleroren ober Cr^ tenforen bur^ftpneibet. $aburcp ift bie Sirfung berfelben als 2lntagoniften aufgepo-ben. S\u00e4pt man nun einen fcpwa<pen \u00bbStrom be3 Snbuction\u00f6abbarate\u00f6 burtp ben Stpenfel gepen, fo wirb biefer fiep auf bie Seite ber niept bur^fepnittenen contrapiren. :DieS gef^iept \u00bbollp\u00e4nbig, Wenn man ben Strom l\u00e4ngere Seit burepgepen l\u00e4pt. Se fepnelfer man ben Strom unterbricht, bejio geringer f\u00e4llt ber Cffect am ganzen ^r\u00e4= parat au^, unb julept, Wenn man fo furje Seit, al\u00ea m\u00f6gli^, ben Strom pinburep= gepen l\u00e4fjt, entpept nur noep in ben Heinen Sunfein ber Sepen eine Contraction-","page":580},{"file":"p0581.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\t581\nunzertrennlich ftnb. 23tete btefer 23emegungen, bte in btefern ^Bereich oor* fomrnen, muffen ju ben angem\u00f6hnten gejagt merben, obmofd auch |ter adgemetn g\u00fcltige \u00a9efcjje nicht immer \u00bbermi\u00dft merben.\nenergifd;er unb bcftimmter bie S\u00f4iden\u00e9energt'e auftritt, um fo mehr nutf bie burd; ben normalen Stonu\u00f6 fc^on eingeleitete SSerfchtiefung be\u00f6 \u00fcftunbe$ oodft\u00e4nbtg merben, um fo mehr merben ft<\u00a7 bie betben fportio* nen be\u00f6 orbicularis oris contrahiren, bis ber rothe ^anb ber Sippen burd; bie farffte Contraction ber tnncnt portion oerfchminbet, unb fo bie enge Aneittanber\u00efegung ber Rippen erfcheint, mie bei ^o^en \u00a9raben be\u00f4 \u00a9chuter* je$, gegen melden ber SBide anfampft.\n\u00a9iefer pb9ftognomifd;e Au\u00f6brud fommt fehr h\u00e4ufig in ad jenen fatten \u00bbor, mo ber 2Bide ftch gegen auf ere \u00a3)bjecte ober ^erfon\u00eficffeiten gettenb Zu machen fucht: bei ^Begegnung non \u00a9efahren, benen mir tro$ bieten motten, bei Ucberminbung oon Jpinberniffen.\n\u00a9ie ^hpftognomie be\u00f4 SD\u00eeut^e\u00f4, be\u00f4 \u00a9rofce\u00ea, be\u00f4 \u00a9e\u00efbf\u00efgef\u00fchl\u00e9 fat biefe ^orm ber Contraction be\u00e9 orbicularis oris nteift al\u00e9 integrirenben Tfeit. \u2014\n@o mie aber momentan biefe \u00efBiden\u00e9energie beeintr\u00e4chtigt mirb, ober bie 23orftedung oon ber Affirmation be\u00f6 Sdjo (um im \u00a9inn\u00e9 \u00a9ptnozac? Zu reben) auf anbere S\u00dforftedungen \u00fcbergeht, geminnen auch ebenfo taug, alfo oft nur momentan, bte Antagoniften be\u00f6 orbicularis ba\u00f6 Uebergemid;t.\n\u00a9ie\u00f6 mirb aber an bem fpunft be\u00f6 ^unbe\u00f6 eben am beutlicfften mer* ben, an bem ftd) bie Angriffe rnefrer SD\u00eeu\u00e9feln concentriren. \u00a9t'efer be-oor^ugte f)3unft ift aber ber Sftunbminfet An ifnt gef^ieft mieber bie SBemegung nach oben unb aufen leichter, at\u00f6 nach unten unb aufen. \u00a9efetzt attd; bie Heroen be\u00f6 levator anguli oris, ber zjgomatici m\u00fcrben momentan gleichzeitig erregt mit ben Heroen be\u00e9 depressor anguli oris, fo mirb bod; bie \u00e9rt\u00e9bemegung be\u00f6 9)?unbminfel\u00e9 im \u00a9inn\u00e9 ber erfteren \u00a9ruppe ge* fcfefen, ba biefe erften\u00f4 mefr 9)?u\u00f4fetn beftfzt, gmeiten\u00f4 bie zygomatici im SSerfattnif jum depressor anguli oris gteichfam l\u00e4ngere Hebelarme bar* fteden, bie a\u00effo aud; bet geringerer Contraction gr\u00f6fere Cffecte feroorrufen m\u00fcffen; bafer oiel h\u00e4ufiger bie 23emegung bc\u00f4 \u00eftfunbminfeb? naif oben unb fauptf\u00e4cfdid) uacf aufen at\u00f4 nacf unten.\n\u00a9a\u00f6 Abm\u00e4rt\u00f6jieben be\u00e9 9)?unbminfef\u00ea gefcfieft in ber D\u00eeeget midt\u00fcfr* lieh ; nie! fettener in Seibenfchaft ober erft bei beprimirenben Affecten, mobet aber in ber D\u00eecget bie anbere \u00a9nippe ebenfads? nod; in tyoferem ober nie* berem \u00a9rabe contrafirt erfcheint. \u00a9iefe\u00f4 ^erab^iefen be$ d\u00cf\u00cfunbminfed? ftnbet ftd; bafer in jenen \u00a9timmungen ber \u00a9eete, bie mit einem gemiffen \u00a9ettenbmad;en ber ^erf\u00f6nltd)fett, be$ im @egenfa$ zu anberen fper* f\u00f4n\u00efid;feiten oerbunben ftnb, a\u00ef\u00f4 SD\u00eeerfma\u00efe bec? 9\u00eeeibe3, bec? \u00a9artac?mu$ k. unb ba eben biefe Crregungen ber \u00fff\u00e7tf e nicht momentan, fonbern mef r ftrirt, anbauernb ftnb, fo merben gerabe fie ftcf fabitued leichter pfpftognomifcf marfirett, at\u00f6 bie fo oft unb fd;ned med;fe\u00efnben unb oor\u00fcbergefenben \u00efeiben* f^aftlicfenCrregungen, metcfe freilief aud; fefr fauftg mteberfefrenb ebenfad\u00f4 babttuede formen ber ^3^pftognomte jur\u00fcdlaffeu m\u00fcffen; mooon une? bie t\u00e4gliche Crfafrung \u00fcberzeugen fann. \u2014\n\u00a9o meit b\u00fcrften mir f\u00fcr bie oerfcfiebenen formen bee? \u00a9eftcft\u00e9au\u00e9* brud\u00f4, fo fern fte unabh\u00e4ngig oon bem oer\u00e4nberten 9\u00eeefpiratione?rbpthmu\u00f4 auftreten, unter beftimmten pfpftologifcfen \u00a9efi^t\u00e9pun\u00eeten, menigften\u00f6 in gr\u00f6beren Umriffen, bie beftimmten \u00a9efe^e aufgefunbeu haben. ber 2)\u00eeehr* j\u00e4h! ber $\u00e4de aber bleibt bie Crregung ber ^fpthe nicht ohne Ct\u2019nf\u00fcuf auf","page":581},{"file":"p0582.txt","language":"de","ocr_de":"582\tTemperament.\nbte 9?eptration\u00f6neroen, woburp\tunb ftorrn berfetben manpfap\nmobiftcirt werben. \u2014 SD\u00eett btefer B\u00eeobtftcalion tritt ober gu\u00dflet^) eine $epe \u00bbon Ber\u00e4nberungen in ber |%ftognonue auf, welche, um mtp fo au\u00f6ju-br\u00fcden, me$r fecunb\u00e4r ftnb al* feue, welche wir fo eben anapftrt haben.\nSachen, \u00a9eufjen, \u00a9ptup$en, \u00a9cpnen ftnb baf>er biejenigen Bewegungen, welche wir je\u00a3t in prent Bep\u00e4ltni\u00df $u pppifpen Erregungen 5\u00ab unterfupen haben.\nBweierlei Arten ber 9\u00eeepiratton haben wir $u unterfpetben, n\u00e4mltp er-ftenS bie ruhige 3\u00ab* n\u00bbb Expiration, ^weitend bie forctrte.\nBei erfterer iffc bie fjapiration etwa\u00f6 tanger at\u00f6 bie Expiration ; jwi-fpen Expiration unb Snpiration eine fleine \u00c7aufe. Bei teuerer ftnb im Moment ber ^nptration bte T^orarmu\u00f6fetn in nic^t fehr bebeutenbem \u00a9rab tn einmaliger, tangfam pren Eulmtnatiott\u00e9punft erreipenber, Eontraction begriffen, wcprenb eben fo ba\u00f6 3werpfett tangfam oon ber gegen bie Baup-h\u00f6l;le geteerten concaoen in bie plane gorm \u00fcbergeht.\nBet ber ruhigen Expiration wirft bie Elafticit\u00e4t be\u00f6^ungenparenppm\u00f6 unb ber T^oraxwanbungen, fo wie in geringem \u00a9rab bte Eontraction ber Baupntu\u00f6feln, bie bet Erfplaffnng be\u00f6 3werpfett\u00f6 ben Bruftraum bon unten nap oben oerf\u00fcr^en. \u2014\t,\nBei ber forctrten 3npiratt\u2019on wtrfen bte \u00a7a\u00ef$mu\u00f4fe\u00efn unb bte Eontraction ber Bruftmu\u00f6fetn ift bebeutenb erh\u00f6ht, fowie bei forctrter Expiration bie Eontraction ber Baupmu\u00e9feln ebenfalls einen otef teeren \u00a9rab er-retdp. Um bem hierbei gebtlbeten gr\u00f6\u00dferen 9\u00eeaum be\u00e9 fyoxax eine gr\u00f6\u00dfere entprepenbe ttflenge Suft ^f\u00fchren, erweitern ftp aup bie Pforten ber Luftwege mehr, unb eS treten um SWunb unb 9?afe Bewegungen ein, Welpe bei bem ruhigen Apmen ftp nipt ftnben. \u2014\nUm aber beurteilen $u f\u00f6nnen, woburp btefer befannte, eben befprte-bene B\u00eeepani\u00e9muS ber S\u00eeeptration in feinem SD\u00eeobu\u00f4 unb S\u00ee^pmu\u00f4 Ber-\u00e4nberungen erleiben f\u00f6nne, fei eS geftattet, bte ebenfo befannten Urfapen ber \u00abWepiration, fo wie bie Duette, oon ber alle Apembewegung au\u00f6geht, fun su bejeipnen.\n3wed ber SRepiration iff: 3\u00abPhr \u00bbon \u00a9auerftoff 51t bem Btut, unb AuSfpeibung oon ^o^tenfdure unb Saffer au\u00f6 bemfelben auf bem Seg ber EnboSmofe unb ExoSmofe nad)ben allgemeinen \u00a9efe$enber Dtffuftonber \u00a9afe.\n\u00a9runb ber Apembewegung ift ber 9tei$ ber ^ohlenf\u00e4ure auf bie \u00a9ummc ber Empftnbung\u00f6fafern, bereu eine concentrate Erregung folgt, bie auf bie motorifpen S\u00eeeptrationSnemn reftectirt wirb (Bolfmann). Duette ber Apembewegung ift bte medulla oblongata mit prent 'Jteroengebtet: 1) fleine Surjel be\u00f6 trigeminus, 2) facialis, 3) vagus, 4) accessorius, 5) phreni-cus, 6) n. spinales cervicales, 7) n. spinales thoracici, 8) n. spinales lumbales. \u2014\n3n ber 9\u00eeeget i\u00df bie Apembewegung reflectorifp bebingt burp Erregung perpherifper Heroen, aber fte fann aup unwtttf\u00fchrlip oer\u00e4nbert worben fein in ftolge affectiver Smpulfe; zweitens fann fte mobifteirt werben burp ben Sitten. 3h\u2122 Urfape ift baher entweber eine pemtfpe Ber-\u00e4nberung ber Heroen (bte in prent Erncprung^uftanb eine Alteration burp bte Anrufung oon C02 erfahren, woburp fte erregt werben, unb biefe pre Erregung in ber med. oblongata concentriren) ober eine bpnantifpe Erregung 00m \u00a9et\u00dfrn her.\u2014\t_\t,\nBer\u00e4nberung im Ehemi\u00eamu\u00e2, fo wie gewiffe nipt mit ber Junctton be\u00f6 9teroenp\u00dfemd harmontfpe Erregungen ber Eentra werben ba^er, oft","page":582},{"file":"p0583.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament.\t583\nfepr fitted oor\u00fcfcergepenb, ebenfo oor\u00fcbergepettbe Ber\u00e4nberuttgen im 2)?obuS ober SfthptpmuS ber 9\u00eeefptratton $ur gjolge (\u00bboben, woburcp jene djemtfcpen St\u00f6rungen ausgeglichen, ober bie Erregung ber fenfttioen $afern burcp baS 3ujtanbefommen einer Bewegung in btcfem Apparat jur 9tupe gebraut wtrb \u2022*).\ngolgettbeS ftnb nun bie SSer\u00e4nberungen, welcpe pterburch m\u00f6glich werben.\nFormate 3\u00abfp^\u00fction: furje, etwas forcirte einmalige ober \u00f6ftere ($x* fpiration (im Unwiden ober tromfcpem \u00a3\u00e4d)eltt).\nforcirte gebepnte 3nfptratton, forcirte einmalige lange Srfpiration : 1) bet palb ober gan$ gesoffenem sD?itnb (Seufjen); 2) bei wett ge\u00f6ffnet tem 2ftnnb (\u00a9ahnen), $ur$e forcirte 3nfptratton, fcpnede forcirte \u00e8rfptra* tion mit gefdjl\u00f6jfenett 3<*f>nen (Schnauben ber 28uth). (\u00a3twaS l\u00e4ngere 3\u00ab' fpiration mit h\u00e4ufiger abgebrochener langer (krfptration unb ge\u00f6ffnetem ober gefchloffencm dftunb (lautes ober letfereS Aachen)\nSGBirb in $blge 00:1 grfl\u00f6rtem (kpemtSmuS bte 9\u00eeofptration oer\u00e4nbert, fo fe\u00a3t bteS meijb eine l\u00e4ngere anpaltenbe Urfache ooraitS. 2)a bie (kntwtde* lung ber ^oplenf\u00e4ure unmittelbares 3\u00eeefultat ber $?etamorppofe ber organic fcpen \u00a9ebtlbe, S\u00eeefultat beS Stoffmanbels ift, bt'efer Stoffwanbet beg\u00fcnftigt wirb burch Bewegung, fo wie burch befcpleum'gten Blutumlauf, fo werben beibe Momente, feien fie auf welche SBeife fie wollen eingeleitet (pfpcptfch ober phpfifch), eine reichlichere C02 Gilbung nnb Slnp\u00e4ufung berfelben in beit (kapillaren nach ftcpjtehen, welcpeburch eineentfprecpenb frequentereoberintenft-oere ^efpiratt'on entfernt werben mu\u00df. \u00a3)er Stoffwecpfel geht aber and; fort bei ber tangfamf\u00eeen (Circulation ^ bei ber gr\u00f6\u00dften relativen 9tube; eS wirb ba\u00dfer auch m biefen Jadeit (wo alfo bie sJteroent\u00df\u00e4ttgfeit auf bas Vfti* nimum rebucirt ift, C02 fiep anh\u00e4ufen, unb eine jeitweife intenf\u00eeoere Vit* fpiration geforbert werben.\n\u00a3)iefe cpemtfdje Urfadje ifl fottacp wohl ber \u00a9runb ber oer\u00e4nberten 3ntenfit\u00e4t ber S\u00eeefpiration, welche ftch ebenfo auf als (krfpiration\n*) 2)ap bie O\u00eeeflerbeWegung nicht ein blofi gWedlofeS consecutivum ber (Erregung einer (Smpfinbungsfafer ift, fonbern ba\u00df burch biefelbe gewiffe, bie Statif ber \u00aem; pftnbungSneroen ft\u00f6renbe Momente befeitigt unb ausgeglichen Werben, bermutpe ich aus ber h\u00e4ufigen (Erfahrung, bafj wir ben Scpmerg burcp Bewegungen ber \u00f6erfcpiebenfien 2lrt, Springen, Scpnalgen mit ben Ringern, Scpreien, Sffialgen ic. Weniger emoftnblich machen f\u00f6nnen.\n3\u00dfenn i<h bie Schwimmhaut beS rechten ftupeS eines ftorfcpeS mit \u00a9fftgfcture be; tupfte unb gleichseitig ben ber linfen Seite firirte unb erfteren jene Bewe; gungen ausf\u00fchren lief}, fo begann bie Bewegung im linfen erft, nacpbem ber rechte bereits wieber gur dtupe gefommen war. 2)ie (Srperimente w\u00fcrben aber folgenbermapen angeftellt. gtacpbem bas \u00a3pier becabitirt war unb bie fbontanen Sudungen bor\u00fcber waren, W\u00fcrben bie Sehen ber fcplajf herabh\u00e4ngenben hinter\u00ab f\u00fcpe gleich tief unb nur einen 2lugenblid in (Sfftgf\u00e4ure getaucht. \u00a3)et eine Scpenfel w\u00fcrbe an feinen \u00a9elenfen ftrirt, fo bap er feine Bewegungen machen fonnte, ber anbere bagegen blieb frei. Sobalb bie Schwimmhaut mit (Sffig; f\u00e4ure betubft war, begannen im freien ftup heftige S\u00eeeflerbewegungen, bei benen jeboch burch 3)irigiren beS SchenfelS berh\u00fctet w\u00fcrbe, bap bie S\u00e4ure nicht gu an; beren jt\u00f6rbertpeiien burcp bie Bewegungen gebracht werben fonnte. Sobalb in biefem ?\u00c7ufj bie O\u00eeef\u00eeerbewegung aufgeh\u00f6rt hatte unb ber Scpenfel fcplaff herab* hing, W\u00fcrbe ber gweite $up loSgelaffen, in welchem jetjt fogleicp O\u00eeeflerbewegun; gen eintraten, unb nocp l\u00e4ngere Seit blieb er conbulftbifch an bem Bauch ange; gogen. Sie \u00aetrfung beS feiges war fomit in bem Scpenfel, ber nicht firivt war, burch bie Bewegung felbfi fcpneller neutraliftrt, als in bem, Weldjen man \u00bberpinbert patte, fiep gu bewegen.","page":583},{"file":"p0584.txt","language":"de","ocr_de":"584\t^temperament\nPqte\u00dft, nid;t aber \u00a9runb be\u00df \u00bber\u00e4nberten R\u00dfpt\u00dfmu\u00df. Sene werben ba\u00f6 \u00a9\u00e4\u00dfnen unb \u00a9eufjen, nic\u00dft aber ba\u00df 2a<\u00dfen, \u00a9c\u00dfnauben it. f. w. $ur &olge \u00dfaben. \u00aeie Butenftt\u00e4t entfprtc\u00dft bem 21t\u00dfembeb\u00fcrfni\u00df, bent Quantum C02 in ben Capi\u00dfaren, ber R\u00dfpt\u00dfmu\u00df bagegen bat \u00dfier wie \u00fcberall, wo rpt\u00dfmifc\u00dfe Bewegungen Auftreten, einen \u00a9runb in ber Slnorbnung ber Centralorgane: in biefem ^att alfo in ber medulla oblongata.\neeuften unb \u00ae\u00e4\u00dfnen ftnb bie Begleiter l\u00e4ngere \u00dfeit anbauernber 25e* preffton be\u00df Reroenfpf em\u00df, wobei wtW\u00fc\u00dfrlic\u00dfe unb unwi\u00dff\u00fc\u00dfrlic\u00dfe 3Ru\u00df* lein weniger t\u00df\u00e4tig ftnb. %n biefen g\u00e4Hen ift ba\u00dfer bie 21u\u00dff\u00fc\u00dfrung berC02 au\u00df bem ibrgani\u00dfmu\u00df \u00dfauptf\u00e4dfic\u00df bitrc\u00df bie oerlangfamte Circulation unb Refpiration be\u00dfinbert; unb wa\u00df bem Ouantum oon C02 bei ben einzelnen Slt\u00dfcmj\u00fcgen abge\u00dft, mu\u00df jeitwcife burc\u00df eine gr\u00f6\u00dfere Rienge, welt\u00dfe mit einer Refpiration entfernt wirb, wieber einge\u00dfolt werben.\n3n ber Slraurtgfeit, bem an\u00dfaltenben \u00a9c\u00dfmerjgef\u00fc\u00dfl, in ber langen* weile treten biefe d;emifc\u00dfen Bebingungen ein. \u00a3)a aber mit bem festeren Bufanbe in ber Siegel mi\u00dft eine gleid^eittge 2)epreffton be\u00df ganzen Reroenfpf em\u00df gepaart if, fo lann leidet mi\u00dft allein in ben SRu\u00dffeln be\u00df @e-fie\u00dft\u00df, fonbern aue\u00df be\u00df Rumpfe\u00df, in ben Crtremit\u00e4ten energife\u00dfe Bttbe-wegung bei ber eingtleiteten intenfoeren Cr* unb gnfpiration Auftreten; bafyer \u00dfier ba\u00df weite Deffnen be\u00df Rfunbe\u00df, bie ftarle Contraction ber @e-ftc\u00dft\u00dfmu\u00dffeln, ba\u00df \u00a9treden be\u00df Raden\u00df unb Rumpfe\u00df, ba\u00df \u00a3>e\u00dfnen ber oberen unb felbf unteren Crtremit\u00e4ten.\t,\nBei ber pfpc\u00dfifc\u00dfen 2)epreffton im \u00a9c\u00dfmerjgef\u00fc\u00dfl unb ber Straungrett tft ba\u00df erlahmte motorise Rer\u00f6enfpfem oiel weniger pr\u00e4bi\u00dfponirt 31t 9Rit* bewegungen; ba\u00dfer beim \u00a9eufjen entweber gar feine ober nur fe\u00dfwae\u00dfe, langfame Contraction ber R?u\u00dffeln, fo weit fte eben nur bie tiefere ^nfptra* tion unterf\u00fc^en: Bewegungen an bem levator alae narlum langfame\u00df, ni\u00e9t weite\u00df Deffnen be\u00df \u00dc\u00c4unbe\u00df, ba\u00df me\u00dfr burc\u00df bie Relaxation ber flau-mu\u00dflcln bebingtal\u00df burc\u00df Contraction ber musc, mjlo- unb geniohjoideus \u00dfer-\u00bborgerufen ift ; Cr\u00dfeben be\u00df \u00a3aupte\u00df burd) \u00a9tredung ber Radenmu\u00dffein, \u00dfauptf\u00e4c\u00dflid; um bie giration ber oberen Rippen ju \u00bberft\u00e4rfen, worauf ber topf in ber Regel bei ber Crfpivation wieber $ur Bruft \u00dferabfudt, wa\u00df* renb ber Raden bei ber Crfpiration be\u00df O\u00e4\u00dfnen\u00df meift geftredt bleibt. \u2014 gn biefen g\u00e4lten n\u00e4mlic\u00df, bei bem O\u00e4\u00dfnen unb \u00a9euf^en if burc\u00df bte tiefe 3n- unb Crfpiration jeitweife ber \u00a9a\u00dfau\u00dftaufc\u00df in ben Zungen be-f\u00f6rbert; e\u00df fann berfelbe Cffect aber aue\u00df burc\u00df frequentere Slt\u00dfems\u00fcge eneugt\u2019werben, o\u00dfne ba\u00df gerbet bie 3\u00ab* unb Crfpiration fo energifc\u00df if, wie bort. \u2014 Bei btefer gr\u00f6\u00dferen grequenj if ber eigentlic\u00dfe R\u00dfpt\u00dfmu\u00df nidt oer\u00e4nbert, bie Beitbauer ber einzelnen Momente ber Refpiration ftnb unter einanber proportional eben fo gro\u00df, wie bei ber ru\u00dfigen Refpiration, aber bie Crregung ber Centra if gr\u00f6\u00dfer al\u00df gew\u00f6\u00dfnlid;, ba\u00df Rer\u00f6enfpfem ba\u00dfer gerabe in bem entgegengefe^ten 3\u00abf \u00ab\u00abb, wie bei ber \u00bborigen \u00a9ruppe. \u00a3)a\u00df \u00a9c\u00dfnauben ber SBut\u00df, bie frequentere, faf feue\u00dfenbe Refpiration ber SBoHuf, ftnb Refultate \u00bber\u00e4nberten C\u00dfemi\u00dfmu\u00df, welc\u00dfe f(\u00df in ber medulla oblongata concentriren. 3n all biefen g\u00e4lten befc\u00dfleunigt fe\u00df bie Circula* tion unb wie fe bie Bebingung rafe\u00dferer Slbfonberung if, 5. B. be\u00df \u00a9pet-c\u00dfel\u00df, ber \u00a9alle, be\u00df Urin\u00df, be\u00df \u00a9c\u00dfwet\u00dfe\u00df :c., fo if fe eben aue\u00df bet ber meif gletc\u00dfjeitig auftretenben er\u00df\u00f6\u00dften 5Ru\u00dffelaction Bebingung etner rete\u00df-lic\u00dferenC022lu\u00dffc\u00dfeibung, bie eine fe\u00dfne\u00fcere Refpiration ju i\u00dfrer Cntfernung au\u00df bem \u00a3>rgani\u00dfmu\u00df er\u00dfeife\u00dft. Bnbern \u00dfier bie C02 oon R\u00eeoment ju foment rafe\u00dfer entwidelt wirb, ba\u00df Reacttoncoerm\u00f6gen ber Reroen gefetgert","page":584},{"file":"p0585.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament.\t585\niff, wie ja \u00fcberhaupt im 3wn, ber SBo\u00dfujf tc. bte Ret\u2019gung ju Reffexbewe* gmtg erh\u00f6ht erfcheint, fo wirb auch bie fcj)ne\u00dfer wieberfehrenbe Rettung ber Reroen burdj bte ftch anh\u00e4ufenbe C02 burd) fouetter wieberfehrenbe Slthem* bewegungen beantwortet. 3n ber Traurigfeit, ber \u00a3angenwet'fe tc. fammelt ftnach unb nach bte C02 nicht wegen be\u00f6 rareren \u00a9toffwanbel\u00f6, fonbern wegen ber tr\u00e4geren Bewegung an, unb nur wenn immer ba\u00e9 Riaximunt ber C02 Anh\u00e4ufung erregt iff, wirb eine forctrte SIthembewegung bem tr\u00e4geren $u Reflexbewegungen weniger geneigten Reroenfpffem gletchfam abgejwungen. \u2014\n(Schwieriger wtrb bte Crff\u00e4rung ber Ber\u00e4nberungen tnt Rhpthmu\u00f6 ber Refpiration, unb bte \u00a9chwierigfet't liegt eben bavin, bajj un\u00e9 eine C^rfla^ rung be\u00f4Rhpthmu\u00f4, bte Crfenntnif feiner Urfadje fefbff faff nodj ganj fe^\u00eft. SDafj ber Rhpthmu\u00f6 pr\u00e4jfabt'Iirt ift in ben Centralorganen, feien fte R\u00fccfen* warf ober (Ganglien be\u00f4 \u00a9pmpathicu\u00f6, ftetjt \u00fcber a\u00dfen Zweifel burch bie (Experimente am au\u00f6gefchnittenen .perlen (Bolfmann), burd) bte (Expert-mente, in benen \u00a9ef)t'rn unb R\u00fccfenmarf mit (Schonung ber medulla oblongata jerft\u00f6xt w\u00fcrben, wobet bie Slthembewegung ungejf\u00f6rt fortging (glouren\u00f6). Bet ber ruhigen Refpiration liegt eine Crff\u00e4rung n\u00e4her at\u00f6 bei ber forcirten. jener iff e\u00f6 eine einfache Contraction unb Relaxation ber S:^oraxmu\u00e9fc\u00efn unb be\u00e9 3tt>er(^felt\u00e9, welche tn ber, in ihrem BSefen nicht n\u00e4her$u erfennenben, aber beffimmt oorhanbenen ^\u00dfertobicit\u00e4t ber Reroenth\u00e4* tigfeit begr\u00fcnbet ijf. hierbei iff alfo bie ^nfptration a\u00dfein burd) eine actioe Bewegung bebtngt, w\u00e4hrenb bie Cxfpiration eine gan$ pafftoe ^olge ber crfferen ijf. 80 wie bie Refpiration forctrt wirb, alternirt eine actioe Contraction ber Bruffmu\u00e9feln mit einer actioen ber Baudjmu\u00e9feln. S\u00d6arurn fa\u00dfen biefe bet'ben Bewegungen tn bijfincte 3cttmomente unb heben ftd) nic^t gegenfeitig auf? \u00a3ie unb ba gefcfyiept bt'e\u00f6 oie\u00dfet'c^t, wie bet \u00fcberrafdjen* bem Crffaunen, (Scared, $reube je., wo man, wie man fut) au\u00f6br\u00fccft, nicht $unt Slthmen fommen fann; wobei jeboch m\u00f6glicher 2Beife aud) Berfchliefung ber (Stimmritze ba\u00f6 urf\u00e4cf\u00dficfte SRoment abgeben fann.\nBor 5l\u00dfen iff fyitv nicpt ju \u00fcberfein, bafj bte $n* unb bie Cxfpiration 5wet ^entlief) weit au\u00f6 etnanberlt'egenben (Gruppen oon B\u00eeu\u00eafeln anoertraut iff, n\u00e4mftd) ben Bauchmu\u00f6feln tjier unb ben Bruftmu\u00f6feln bort. Bet einer fo befugen Crregung be\u00f6 Reroenfpjfem\u00f6, wie fte in ben excitirenben Reiben-f\u00fcnften oorau\u00f6gefe^t werben rnufj, wtrb \u00efeidpt bie Reibung ber einzelnen Reroen oom \u00aeef)irn her jur Ueberretjung, bie ftcf) im R\u00eeu\u00e9fcffpffem in et* ner $uerff auftretenben energifdjen Contraction mit fdjne\u00df barauf fofgenber Relaxation funbgiebt. Tiefe Relaxation bient aber al\u00f6 Crholung\u00f6jet't, fo baf nach bt'efer oon neuem ber fortbanernbe Ret$ in ben erfcfdafften B\u00eeu\u00f4* fein wieber Bewegung erzeugen fann.\nTa nun bie Reroen f\u00fcr bte ^nfptration unb bie f\u00fcr bie Cxfpiration in gefonberten \u00a9ruppen fjinter einanber liegen, fo wirb bei bem fortw\u00e4tyrenb oon oben nacf> unten fortfepreitenben Retj bte 3^f\tin ber einen\nSRutffefgruppe mit ber 3e\u00fc ber Bewegung in ber anberen ^ufammenfa\u00dfen.\nnun bie Reijung fef)r t'ntenfto, fo wirb erjfen\u00f6 leicht eine Ueberret'jung eintreten, ^weitem? aber au\u00f6 berfefben Urfacfje bie Seit ber Cr^ofung gr\u00f6* fer fein m\u00fcffen, af\u00f6 fonjf. 2iu\u00f6 biefem \u00a9runb fann fj\u00e4uftg eine 3nfpt'ra* tion tn mehrere 2lbfd;nitte ^erfa\u00dfen, e^e fte t'fjre ^\u00f6c^ffe ^)\u00f6^e erreicht, affo abgebrochen erf^et'nen, ohne baf bajwtf^en burcf) bte noef; nicht erholten CxfpirationtJneroen Sfu\u00f4athmung\u00e9bewegungen eintreten; baffefbefann bei ber Cxfpiration gefcheheit. Tie\u00f6 fommt befanntfief) bet bem 8thfuchjen oor.","page":585},{"file":"p0586.txt","language":"de","ocr_de":"586\tTemperament\n23ei bem Sachen ifi bagegen ber 9?\u00df9^mu\u00f6 fo \u00bber\u00e4nbert, b\u00fbf ouf eine 0ew>o^nltc6 tiefere Snfpiration me\u00dfrfac\u00dfe fur$e Erfpirationen folgen.\n\u00e4\u00dftr muffen bab Sac\u00dfen \u00dfier fogteic\u00df mit ber entgegengefefcten gorm $ufammenfietten, n\u00e4mlic\u00df mit bem \u00a9eufoen, wo bie Snfptration aub einer glei\u00dfe tenter einauber folgenben Einat\u00dfmungbbewegungcnbefie\u00dft, benen eine lange tiefe Erfpiration folgt.\n^fpc\u00dfotogifc\u00df liegen btefen beiben SRefpirationbformen jwet entgegenge* fe^te Erregungen 311 \u00aerunbe, n\u00e4mlic\u00df Unluft auf ber einen, unb Sufi auf ber anberen (Seite. $ebe Untufi ifi, p\u00dfpfiologtfc\u00df aubgebr\u00fccft, Depreffton beb ^teroenfpfiemb, atfo fanget an 23ewegtic\u00dffeit, fc\u00dfwerf\u00e4lligere, mattere Eontraction im $iubfetapparat, bte ftc\u00df ebenfo in ben dienen alb \u00aeefien funbgtebt, wie oben betrieben m\u00fcrbe. 3n ber Sufi ifi bte Agilit\u00e4t \u00fcber* \u00dfaupt gefietgert, bte Erregbarfett er\u00df\u00f6\u00dft. \u2014 Dab Slt\u00dfembeb\u00fcrfni\u00df er\u00dfeifc\u00dft jietb eine Slbwec\u00dffetung oon Bewegung unb 9tu\u00dfe, biefe bet ber Snfpiration, jene bet ber Erfpiration. Die-23er\u00e4nberung ber pfpc\u00dfifc\u00dfen Erregung fann nun, je nac\u00df i\u00dfrer Statur, entmeber in Eonftict mit btefer organifc\u00df geforber* ten \u00abBewegung ober in Eonftict mit biefer organifc\u00df geforbcrten 3\u00eeu^e\nfommen.\t^\t^\nOrganifc\u00df geforbert wirb bei ber ruhigen ^efptratton eine Eontraction in bem jufammengefe^ten Apparat ber infpiratorifc\u00dfen 9)2ubfetn. Die Sufi mirb biefe organifc\u00df geforberte Bewegung nur unterfi\u00fc|en ; bie Unfufi bage* gen wirb btefe Bewegung weniger frei auftreten taffen; in ber Untufi ent* jie^t ba\u00dfer ein S\u00efampf jwifc\u00dfen organiser gorberung unb \u00abBewegungboer* m\u00f6gen. Die pfpc\u00dfifc\u00dfe \u00a9timmung oerlangt \u00abftu\u00dfe, Er\u00dfotung; ber organs fcbe 3med: \u00abBewegung, 2lub biefem Eonftict, in bem freilich ber teuere \u00a9ieger wirb, entfielt baburc\u00df, ba\u00df batb biefe, batb jene Straft \u00fcberwtegt, eine aub mehreren 2ibf\u00e4$en beffe\u00dfenbe ^nfptration, metier bann eine um fo letztere unb erletc\u00dfcernbere Erfpiration fotgt, alb \u00dfter organise gorbe* rung unb pfpc\u00dfifc\u00dfe \u00a9timmung jufammenfatten.\n\u00a3)a\u00dfer bie momentane Erleichterung beb \u00a9c\u00dfnterjeb fetbji, metier ftc\u00df bei ber m\u00fchfamen ^nfpiration aufb \u00a3\u00f6c\u00dfffe gefietgert \u00dfat, in bem SWoment ber Erfpiration, wo eben bab jefct oerminbernbe Untuffgef\u00fc\u00dft erm\u00e4\u00dfigt wirb unb in biefer feiner Erm\u00e4\u00dfigung einen relattoen \u00aerab oon Sufigef\u00fc^t erlangt.\n\u00a3)ab Suftgef\u00fc\u00dft bagegen \u00bberlangt ober erleichtert unb unterfingt febe organifc\u00df geforberte \u00abBewegung. Die Snfptration wirb baher \u00dfier mit ber gr\u00f6\u00dften Seic\u00dftigfeit oottjogen; aber in ber Erfpiration, welc\u00dfe eine ru\u00dfige Erfc\u00dflaffung ber D\u00dforarmubfeln unb beb 3werc\u00dffetlb er\u00dfeifc\u00dft, fefct fu\u00df bte burc\u00df bte ^nfpiration eingeteitete Eontraction noc\u00df fort unb ger\u00e4th ba\u00dfer in Eonftict mit ber je$t organifc\u00df geforberten Erfc\u00dftaffung ; wab ftc\u00df in auf\u00ab unb abge\u00dfenben Ercurftonen am 3tt?erc\u00dffell unt f\u00b0 teic\u00dfter abfpiegetn wirb, alb btefer \u00abT\u00eeubfet bet weitem bte gertngfien Waffen unb ben gr\u00f6\u00dften \u00a9piet* raum, an ben \u00abBaut\u00dfmucfeln feine energifc\u00dfen Slntagoni\u00dfen \u00dfat, ba ja bte @afe ber Eingeweibe Etafiicit\u00e4t genug beft^en, um felbfi bei Eontracttonen ber \u00abBauc\u00dfmubfetn bte \u00abBewegungen beb 3werc\u00dffetlb na(\u00df unten nic\u00dft abfotut unm\u00f6glich *u mac\u00dfen. Die Sirfung ber teueren fuc\u00dfen mir im heftigen Sa* \u00e9en, welc\u00dfeb unb bet tangerer gortfcfcung unangenehm werben fann, burc\u00df bab fogenannte \u00bbSpalten beb \u00abBauc\u00dfb\u00ab ju unterfingen. \u2014 9ia^ einer fotc\u00dfen abgebrochenen Erfpiration wirb bann bie barauf fotgenbe ^nfpiratton um fo teic\u00dfter unb tiefer fetn f\u00f6nnen, atb er\u00dfettb je$t mt'eber organifc\u00dfe gorberung unb pf\u00f6t\u00dfifc\u00dfe Dibpofttion jufammenfatten, jmeitenb aber burc\u00df bie tangere unregelm\u00e4\u00dfigere Erfpiration 23er\u00e4nberungen in ber 93lut\u00bbert\u00dfeitung unb im","page":586},{"file":"p0587.txt","language":"de","ocr_de":"temperament.\t587\nC\u00eejemi\u00f4mu\u00f4 fe\u00efbff eingetreten ffnb, treize burd) fte mteber au\u00f4geg\u00eftdjen mer* ben. \u00a35a\u00df bie sD?anifeffatton ber \u00c7uff ober ber Un\u00efuff ber ^reube gerabe in ben 9\u00eeefpiration\u00eamu\u00e9fefn am \u00efet\u2019dffeffen, menn aud) bei irgenbmte geftei* gertem \u00a9rabe, nie a\u00dfein bort, fottbern and) ebenfo tn ben Crtremitaten, auftritt, erflart ftd) barau\u00f4 gang et'nfadj, ba\u00df l)ter eine rtjptfmtifdm 23eme* gung m\u00eet organt'fd;er 9?ot\u00ee)menbigfeit ba\u00f6 gange \u00c7eben Ijinburdj fortbefletjt.\n3?be 2lbmet'd)ung non ber gem\u00f6ljnlidjftt Crregbarfeit be\u00f4 \u00ff\u00eeervenfp* ffem\u00f4 mtrb nun bort, mo non Moment gu Moment bte Crregung mteber* fefyrt, am leidjteffen burdj ver\u00e4nberten Affect im entfpredjenben \u00dfttu\u00f6felfpffent ftd) funbgeben. \u2014\n3)h't btefenSSerdnberungen tm D\u00eefjptfmtu\u00f4 ber 9\u00eeefptratton gefyen gugteicf) SSerdnberitngen tn ber Contraction ber \u00a9cftdff\u00f4mu\u00e9feln \u00a3anb tn ipaub, fyauftg aud) vorau\u00f4, unb ba\u00f4 ftnb jene \u00efl\u00eeienett, beren itnterfudjung mtr bet ber Crregung be\u00f4 facialis burd; Affecte auf btefen $5unft verfdjoben \u00c7aben.\nS\u00dftr erm\u00e4hnten fr\u00fcher, ba\u00df ber facialis at\u00f4 ^emnero be\u00f4 \u00a9cftdjt\u00f4 ntt't ben \u00dftefpiration\u00f6bemegungen be\u00f4 D\u00eeumpfe\u00f4 -correfponbtrenbe 33emegun* gen tn ben \u00a9eftd;t\u00f4mu\u00f4teln vermitteln miiffe. 23et ber ruhigen S\u00eeefptrattott fann ba\u00f4 von bem ermeiterten \u00a3f>orar tm Moment ber ^nfptratton gefor* berte Cuantum \u00c7uft burd) bte S\u00eeafenlocber einftr\u00f6men, meber fte brauchen ermeitert, nod; ber \u00dfttunb ge\u00f6ffnet gu merben, fo ment'g a\u00ef\u00f4 bet ber ruhigen Crfpiratton.\nStnber\u00f4 bagegen verhaften ftc^> bte \u00a9ef\u00efdff\u00f4mu\u00f4feKn bet ber forctrten S\u00eeefptratton.\n\u00a3)te foret rte $nfpi ration erforbert bet ber fdjne\u00dfen unb bebeu* tenberen Crmeiterung be\u00f4 33ruffraum\u00f4 eine Crmeiterung be\u00f4 Ctngang\u00f4 tn bte \u00c7uftmege. 3Dtefer Ct'ngang iff ein boppe\u00efter : 9?afenl\u00f4d>er unb SD\u00eeunb** \u00d6ffnung. Cm SSerfdffu\u00df jener iff burd) feine \u00dcJ\u00eeu\u00f4fe\u00eetfmtigfeit m\u00f4g\u00eftd), mot)I aber ein 23erfdffu\u00df be\u00f4 SD\u00eeunbe\u00f4; bt\u2019efer iff immer vorfjanben, mo, mie oben gegeigt tourbe, eine Cr\u00eemfmng be\u00f4 Stonu\u00f4 a\u00ee\u00f4 $oIge pfpdnfcfyer Conffttution, ober vor\u00fcbergefjenber pfpd)ifd)er Crrcgung auftritt, mie bei bem tempera* ment be\u00f4 C^oIerifertS ober int 3orn, \u00a9djmerg te., too bie ^erf\u00f6nlicfffeit an* beren ^perf\u00f6nlidffeiten ober Objecten gegen\u00fcber ffd) ge\u00eftenb gu mad;en fud)t; ober too ber \u00dcBt'\u00dfe nod) mit einer gemiffen Cnergt\u2019e auftritt. 3n a\u00dfen bte* fen ^\u00e4\u00df?\u00ab mt'rb aud) bei tiefen 3nfpirationen ber 9)?unb nod) gefdjloffen bleiben, ja oft fuff nocff feffer fcfflie\u00dfen, unb mir bemerken bann nur ein \u00a3eben ber 9?afenffugel at\u00f4 btefe forcirte 3nfpiration beg\u00efettenbe S3emegung, mie im \u00a9djnauben ber SC\u00dfut^, im \u00a9eufgen be\u00f4 unterbr\u00fcctten \u00a9t^merge\u00f4. \u00a9in\u00eet bann aber bie Cnergie be\u00f4 D\u00eeeactt'on\u00f4oermogen\u00f4, tritt eine Oepreffton te\u00f4 sJ\u00eeeroenfpf\u00eeem\u00f4 ein, bann \u00f6ffnet ffd) ber \u00efftunb entmeber paffto, ober bie je$t ba\u00f4 Uebergemt'dit geminnenben Pm\u00e2c^eren Hntagoniften, mie ber biventer max. inf. ber mjlo- unb geniohjoideus, gieren ben Unterfiefer ^erab (\u00a9\u00e4ljnen), mobei bann entmeber bie \u00fcftafenfl\u00fcgel gugtep gehoben merben ober ruftt'g bleiben.\n\u00a9em tauten mit oeranbertem 9\u00eeefpiration\u00f4r^pt\u00a7mu\u00f4 auftretenbem \u00c7a* d;en getyt fe^r h\u00e4ufig eine Contraction in oerfdjiebenen \u00a9eftc^t\u00f4mu\u00e9feln oor* au\u00f4, bie ba\u00f4 \u00c7ac^e\u00efn barfte\u00dfen, mobei in geringerem ober gr\u00f6\u00dferem \u00df)taafe bie Oueerare be\u00f4 SWunbe\u00f4 verl\u00e4ngert mt'rb.\nC\u00f6 treten vom leifcffett taum angubeutenben \u00c7a^eln bi\u00f4 gum tauten, heftigen \u00a9el\u00e4c^ter fo\u00efgenbe 5D7u\u00f6fefn nac^ unb nadj in SG\u00dfirffamfeit : Zjgo-matici, levator labii superioris alaeque nasi, levator labii superioris pro-","page":587},{"file":"p0588.txt","language":"de","ocr_de":"588\tTemperament.\nprius, buccinator.\tUrfad^en ftnb ed, treibe bet bem Sachen gerabe\nbt\u2019efe SRudfeln tn Bewegung fc\u00a3en :\nCrftend w\u00fcrbe oben audetnanbergefe$t, warum bet fouetter, nicht feftr intenftoer Crregung ber (Centra gerabe bte 9Rudfeln ber Oberlippe ft<h con* trabtrett werben. 3\u00ab bem Sachen werben wir in ber Regel burch einen fc^netC auftretenben \u00a9ebanfen, welker mit bem \u00bborhergehenben tut ftarfen \u00a9on* traft ftebt / gezwungen.\nDurch ben \u00a9ontraft wtrb j[ebe ftnn\u00eftc^e 2Bahrnehmung geftetgert, unb burcb btefe Steigung, bte phpftologifcl) audgebr\u00fcctt vermehrte Crregung ber Reroen tft, bte ^r\u00e4btdpoftlt'on $u Reflexbewegungen erh\u00f6bt, treten wtr aud einem bunflen Raum tn einen he\u00dferen / fo erfcpeint und erftend btefe ^>ette int erften Slugenbltct intenftoer aid einige 3eit barauf; bet bem \u00a9infteigen tn ein tailed 23ab fc^ctnt und bad 2Baffer tn'e\u00ef fatter aid ed wirf* Itcb tft; jwettend aber treten tn btefen erften Momenten Reflexbewegungen ein, bte tn bem etnen ^a\u00df etn fchne\u00dfed Schliefen bed Sluged :c., tm anbertt etn 3\u00ab\u00ef\u00fb<fjteben bed tn bad laite SBaffer getauften \u00a9Hiebed gur ^olge haben, wad nach l\u00e4ngerer \u00a9tnwirfung bed erften \u00a9inbrucfd nicht mehr ge* flieht.\n2\u00d6ad hier burch bte Crregung ber Stnnedner\u00f6en \u00bbermittelt wtrb, wer* ben wtr auch bort nicht \u00bbermtffen, wo pl\u00f6^ltch motorifche Centra burch eine f^nett auftretenbe 3Sorftettung afftctrt werben; atted fommt hier wieber auf ben \u00a9rab ber (Erregung an, um halb weniger, balb mehr SRudfeln jur Contraction 51t beftt'mmen. \u00a9ontrafttrenbe SSorfte\u00dfungen geben jebcch nicht bie einzige Urfache ber l\u00e4chelnben dienen ab, fonbern \u00fcberhaupt SSorftel* lungen, bie mit erh\u00f6htem Suftgefuhl auftreten-\n(Dleichsetlig wirft aber auch bie noch \u00bborhanbeneSntenftt\u00e4t bed \u00e4\u00d6i\u00dfend mit, welche bie \u00bberfchiebeuen ^\u00bbiwen, befonberd bed S\u00e4cpelnd mobiftcirt. Cd giebt breierlei\tbeffeiben : 1) bad gutm\u00fctige, 2) bad irouifcpe ober\nfarfaftifche, 3) bad bumme S\u00e4beln.' Die jwet erften formen unterfcheiben ftch ph^ftofegifc^ oon einanber, bad Ie&te bagegen \u00bbon bem erften rein pfpchologifch- \u2014\nDem kacheln liegt, wenn ed ohne anbere gleichseitig bcftehenbe \u00a9rregun* gen auftritt, ein gewiffed SBohlbehagen, eine (Stimmung ber Suft $u \u00a9runbe; biefed \u00a9ef\u00fcbl ber Suft fann nur rein befteben bei \u00bbo\u00dffommener Harmonie bed Snbioibuum mit ber Slufenwelt; ntemald aber ba, wo wtr ein perf\u00f6n-Itched Uebergewicbt ju gewinnen fu<ben, ober wo oon \u00bborne herein bad per* f\u00f6nltche Uebergewicbt entfliehen auf unferer Seite ift. 2luf?er biefer Stirn* mung ber Suff, mag fte \u00bbon f\u00fcrjerer ober l\u00e4ngerer Dauer fein, fommt ed noch auf bie erzeugte contraftirenbe SBorfte\u00dfung an unb ihr 23erh\u00e4ltni\u00a3 $u ber Summe ber anberen und gel\u00e4ufigen 23orfte\u00dfungen, ob fte ben \u00bbon einem anbern bejweiften Cffect wirtlich bat ober nicht. \u2014\nDie SWienen ber greunblid;feit, bed 2\u00dfohlwo\u00dfend b\u00abt aid pfpchifchc \u00a9runblage bad \u00a9ef\u00fchl ber Harmonie jwet'er ^erf\u00f6nlichfetten, wenn fte felbft auch nur eingebilbet w\u00e4re. 3n bem Slugenbltcf ber wahren ungebeugten greunblichfeit geht gleichfam unfere ^erf\u00f6nlichfeit in ber anberen auf, ed if hier biefed SSerh\u00e4flnif gegenfeitig, unb barum auf beiben Seiten bad Suft* gef\u00fchl erh\u00f6ht 1). 3n biefem $a\u00dfe manifeftirt ftch bte h\u00f6here Crregung ber\nl) Dtefe Erh\u00f6hung, ich m\u00f6chte feigen, Summining bed Sujtgef\u00fcbt\u00f6 bet ber \u00a9emein* fcf>aft \u00a9leicpgefinnter ift fo h\u00e4ufig \u00a7u beobachten, baf ich nur fur* barauf hin* jubeuten braune, mie \u00f6tel m\u00e4chtiger eine Raturfdjmnheit auf und einmtrft, wenn","page":588},{"file":"p0589.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\t589\n9?eroencentra in befchr\u00e4nfteren ober au\u00f6gebchnteren Bewegungen am B?unb, welche um fo gleichm\u00e4\u00dfiger unb ungezwungener erfchetnen, je mehr ba\u00f6 3n* bt'oibuum, um mich fo au\u00f6zubr\u00fccfen, oon ferner ^3 er f\u00f6n lieh feit abftrahirt.\n3Bo bie\u00f6 bagegen m'4>t gefehlt, wo ftch ba\u00f6 Suftgef\u00fchl nicht fowohl bur<h eine folc\u00dfe rectprofe pfpcht'fche Bh'ttheilung fteigert, fonberu baburcp, ba\u00df mau ftch einer anbern ^erf\u00f6nlt'chfett \u00fcberlegen f\u00fchlt (ganz gleichg\u00fcltig, ob e\u00f6 in SBahr\u00dfeit ijl ober nicht), bort werben jene \u00ef\u00e0c^e\u00efnben 5D?ienen oon ben egotftifchen Bewegungen noch be\u00dferrfcht, unb e\u00f6 bleibt ber SD\u00eeunb abftc^tXtc^ me\u00dfr gefchloffen, e\u00f6 entfielt ein ^ampf zwifchen bem wiflf\u00fchrlt'chen Berfcljtu\u00df be\u00f6 B?unbe\u00f6 unb bem unwtflf\u00fchrlichen Teffncn beffelben, ba\u00f6 gezwungene S\u00e4beln be\u00f6 \u00a3od)mutt)\u00f6, be\u00f6 Sarfa\u00f6ntu\u00f6, ber fronte, wobei entweber beibe Biunbwt'nfel unb bie Oberlippe nach oben gezogen werben (\u00a3ochmuth), ober ber eine SD'\u00eeunbwt'nlel nur nach au\u00dfen gezogen wirb (fronte, Sarfa\u00f6ntu\u00f6). Ter \u00a3ocf>m\u00fctfyige will fein Suftgef\u00fchl, ba\u00f6 i\u00dfm feine eingebt'lbete ober Wirt lie\u00dfe Ueberlegenheit erregt (ohne ftc^> zu oiel zu ergeben), zur \u00a9chau tragen; ber ^ronifd;e, Sarfaftifc\u00dfe bagegen me\u00dfr ba\u00f6 ^efultat feiner pfpcf\u00fcfdjen Ueberlegenheit; ba\u00dfer bei jenem bie fpmmetrifdjen iftu\u00f6feln wenigften\u00f6 ftch gleichzeitig, bei biefent*bagegen nur einfeitig contra\u00dftren; aber eben weit in biefen Ratten immer noc\u00df ber \u00dcBiCte einen gro\u00dfen Spielraum hat, ftnb biefe formen weniger allgemein bei ben oerfc\u00dftebenen 3nbtot'buen.\nferner werben nicf>t atte Sftenfc\u00dfen burc\u00df biefetben Urfai^en zum \u00a3ac\u00dfen bewogen; unb mit S\u00eeec^t f\u00f6nnen wir au\u00f6 bem, wor\u00fcber $emanb auf feinen Bilbung\u00f6grab ober feine momentane Stimmung zur\u00fctffc\u00dflie\u00dfen. \u2014 Tie Stimmung ift entweber Suft ober Unluft, h\u00f6here ober \u00dferabgeftimmte Erregung be\u00f6 sJ?eroenfpftem\u00f6 ; bie \u00a9rregbarfeit ift im festeren \u00a7aU oermin* bert, im erfteren erh\u00f6ht ; jebe weitere Erregung wirb ba\u00f6 Suftgef\u00fc\u00dfl fc\u00dfne\u00dfer ZU bem \u00a9rab fteigern, in welchem jene l\u00e4c\u00dfelnben dienen auftreten.\n$n ber 2lrt be\u00f6 Sac\u00dfen\u00f6 ober S\u00e4c\u00dfeln\u00f6 fanbert wir oben ein Kriterium f\u00fcr bie \u00a9em\u00fct\u00df\u00f6art be\u00f6 Btatfc\u00dfen. \u00a9ben fo aber auch z^eiten\u00f6 f\u00fcr ben Bilbung\u00f6grab, burc\u00df bie Beobachtung be\u00f6 BZoment\u00f6, in welchem jemanb lacht.\n3ebe Btlbung ift ibeale Einheit einer Summe oon Borfteflungen in ber Sph\u00e4re be\u00f6 \u00a9rfennen\u00f6, SBo\u00dfen\u00f6 unb ft\u00fc\u00dflen\u00f6 (um biefe gel\u00e4ufige \u00a9in\u00bb t\u00dfetlung bet'zube\u00dfalten), welche mit ihrer Beroollfommnung immer gr\u00f6\u00dfere Biaffen einzelner \u00a9lieber in fu\u00df begreift. sJitc\u00dft biefe Summe macht bie Btlbung au\u00f6, fonbern ihr \u00dfarmonifc\u00dfer 3ufantmenhang fowo\u00dfl unter ftch al\u00f6 mit einem 3beal, ba\u00f6 felbft wteber oon 3ett unb Bolf\u00f6eigenth\u00fcmlic\u00dffett be* bingt ift. So entftchen bie oerfc\u00dftebenen Bt'lbung\u00f6ftufen etne\u00f6 Boife\u00f6 unb bie oerfchiebenen Bt'Ibung\u00f6ftufen ganzer Nationen.\nTa\u00f6 burch Religion unb (Sitte fanctionirte 3beal unb bie Harmonie einer m\u00f6gltc\u00df\u00df: gro\u00dfen B\u00eeenge oon \u00a9inzeloorfte\u00dfungen unter ftch unb mit biefem 3beal ftnb bie not\u00dfwenbt'gen Bebtngungen ber hofften Bilbung\u00f6jtufe, welche wir erreichen f\u00f6nnen.\nB?it ber wachfenben Sitmnte ber \u00a9inzeloorfte\u00dfungen w\u00e4c\u00dfft bie Sc\u00dfwt'e\u00bb rigfeit i\u00dfre ^armonifche \u00a9in\u00dfeit zu erhalten, welche bet einer geringeren leichter \u00dferzufte\u00dfen ift. Tie Schwierigfeiten, welche bort auftreten, werben\nwir \u00dfc an ber Sette eine\u00f6 ftreunbe\u00f6 betrachten, ber \u00dfe eben fo ju w\u00fcrbigen Wei\u00df, wie biefe\u00f6 pfpchologifc\u00dfe \u00a9efejj ber febenbige .pebel jeher \u00a9efellfc\u00dfaft bet it\u00e9rer Unterhaltung, jeber \u00a9emeinbe bei i\u00dfrer 2lnba<\u00dft, jeber Solbateofa bei ben Sleu\u00dfe^ rungen t\u00dfre\u00f6 S\u00d6tutf^ee i\u00df. \u00a9ben fo an\u00dfecfenb ift auf ber entgegengefepten Seite ^h^iluahmto\u00dfgfeit, Sangeweile, Jt\u00e4lte, geig\u00dfeit. (2)er p^^ficlo^ifc^e \u00a9runb t\u00df fp\u00e2ter S. 610 entwicfelt.)","page":589},{"file":"p0590.txt","language":"de","ocr_de":"590\tTemperament.\nmeift erp bur<h \u00a9chmanfungen unb K\u00e4mpfe im inneren ftcf> befeitigen taffen unb habet jene h\u00e4ufigen Nii\u00dfftimmungen, jene Untupgef\u00fchte heroorrufen, mettre ber rohere 2D?enph nie lennen lernt, metc\u00dfe baS Stinb noch nicht ahnt. S3 ei biefen mirb bie Cue\u00ef\u00efe ber Sup non biefer \u00a9eite $er menigpens fettener getr\u00fcbt, unb bie ipeiterfeit ber \u00a9timmung, metche aus biefem Suftgef\u00fctp re-futtirt, toirb fich h\u00e4ufiger bei \u00e4u\u00dferen unb leichteren SSerantaffungen in Sach-bemegungen Suft machen, ats bei bem ^rmac^fenen, \u00a9ebitbeten, ben bie reicheren Erfahrungen ernfter geftimmt haben.\nDben fe^en mir, ba\u00df gerabe fotche \u00a9ebanfen, metche mit z\u00abte\u00a3t aufge-getretenen in Eontraft ffehen, eS ffnb, metcfe bie Entftehung be\u00e9 SacpenS be-g\u00fcnffigen.\t,\n\u00a3)iefe tachenerregenben \u00a9ebanfen b\u00fcrfen aber nicht mit jenem ^beat, nicht mit jener Einheit in Eontraft ftetmn, benn fonft mirb bie Harmonie ge-ft\u00f6rt, metche attein baS \u00a9ef\u00fcht ber Suft Zu unterhatten oermag; mo bie$ gedieht, tritt an bie \u00a9tette ber Suft Untup unb nichts meniger als Netz\nZum Sachen.\t,\t\u201e\nSBoht b\u00fcrfen mir baher itmgefehrt annehmen, ba\u00df tn ben Ratten, tu benen jemanb lacht, ber \u00a9ebanfe, metcper bas Sachen erregt hat, harmonire mit jener Einheit, bie feinen 33itbungSgrab auSmacpt; \u00a9ebanfen aber, metcpe auf er baS Bereich jener inbioibuetten, harmonifchen Einheit unb beren eintet-neu \u00a9tieber fatten, merben baher auch ganz mtrfungSlo\u00f6 bteiben, menu pe nicht gerabeju mit ihr contraftiren; mie ja fo oft rohere sD?enf<hen ober Einher bureaus Si$e ber \u00a9ebitbeteren ober Ermachfenen nicht oerftehen f\u00f6nnen. 3Bie bie Ungebitbeteren burcf ihre gr\u00f6\u00dfere ungetr\u00fcbtere Reiter-feit eine gr\u00f6pere DiSpofition jum Sachen beft^en, fo pnb bie \u00a9ebitbeteren baburch mieber leichter zum Sachen ^u bemegen atS jene, ba\u00df bie Sttaffe ihrer Eintetoorpettungen, metche gefonbert auSeinanber treten unb mit einanber contraftiren tonnen, gr\u00f6\u00dfer ift, m\u00e4hrenb bei bem Roheren unb bem ^inb bie \u00a9umme ber mogticpermeife mit einanber contraftirenben SSorpettun-gen fteiner ift. \u2014 Demnach m\u00fc\u00dfte man bei ben \u00a9ebitbeteren h\u00e4ufiger Sachen antreffen, aU bei ben Roheren, ober menigftenS ebenfo oiet. Daoon ftnbet aber gerabe ba\u00f6 \u00a9egentheit \u00a9tatt, mie man p<h teicpt bei bem 3ufammenfein gr\u00f6\u00dferer SSott\u00f6mengen \u00fcberzeugen fann. Der \u00a9runb baoon tiegt barin, ba\u00df e$ bei jener gr\u00f6\u00dferen \u00a9umme ber SSorftettungen mieber fc\u00dfmieriger mirb, gerabe mit bem am ft\u00e4rtften contraftirenben \u00a9ebanten ju \u00fcberragen; baher bie \u00a9ettenheit mirttich guter feiner Si$e unb barum auch bei ben \u00a9ebitbeteren meniger h\u00e4ufig 23erantaffung zum Aachen als bei ben Roheren.\n@0 mirb ber Nohe, ber Dumme, baS ftinb in ganz anberen Momenten unb \u00fcber ganz anbere Dinge tacken, atS ber ermachfene \u00a9ebitbete, unb um-gefehrt. \u2014 DaS bumme Sachen, baS baSjenige, maS man h\u00e4u\u00dfg an Jpatbgebitbeten beobachtet unb baS bei jeber \u00a9etegenheit eintritt, mo gar fein \u00a9runb bazu oorhanben ift, h\u00abt feinen phppotogiphen Urfprung, fonbern r\u00fchrt baoon her, ba\u00df fotche \u00dcKenfchen mi|ig erfc\u00dfeinen motten, unb meet pe fe\u00dfen, ba\u00df it;re Si$e fein Sachen heroorrufen f\u00f6nnen, fo rechnen pe auf bie Stacht ber Nachahmung, lachen, um Slnbere baburch menigftenS zum Sachen Zu reizen unb fo ihren 3wecf zu erreichen. \u00a9.Ni\u00fctter\u2019S\t99ff.\nEhe mir baS Bereich ber refptratoriphen Neroen oertaffen, m\u00fcffen mir noch mit furzen Sorten jenes \u00a9ebiet ber\u00fchren, baS nicht fetten atS \u00a9epau-pta^ rein reffectirter 33emegungen in ber teibenfchafttichen Erregung ber ^Jfpche auftritt, n\u00e4mtich \u00a9timmb\u00e4nber unb 3unBef bie in SSerbinbung mit ben \u00fcbrigen feilen ber SNunbtmhte bie \u00a9praepe oermittetn.","page":590},{"file":"p0591.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\t591\n23et bem lauten Sachen werben T\u00f6ne.1) oon getoiffer \u00a3>\u00f6he ober Tiefe erzeugt, beren muftfatifcherSBerth oon ber Spannung ber \u00a9timmb\u00e4nberunb ber 3ntenftt\u00e4t ber \u00dfrrfpt'ration abp\u00e2ngt. \u2014 So h\u00e4ufig I;ier auch ganj guf\u00e4tCtge Momente tut Spiet ftnb, toetche bie SSart'et\u00e4ten be\u00f6 Sacben\u00f6 bet ben oerfc^te; benen ^abioibuett unb in ben oerfchtebcncn Situationen bebingen, jo fiepen bocp manche Tonrcipen, welche bet bem Sacpen h\u00f6rbar toerben, tn einem be* ftimmten 3iafammenhattg mit bem Temperament nnb bem \u00e9rregung\u00e9grab ber Heroen, beffen pfpcpotogtfcher @runb unb phpfiotogifcher Hefter ttnocr* fennbar ift, unb baper aucp ^ter ntept \u00fcberfein toerben barf. Wifyt ^uf\u00e4ttig unterfepeibet man am ropen Sacpen, toie man es tu Statt unb $\u00fccpe fo p\u00e4uftg p\u00f6rt, fogtetet; bte Seute, oon benen e$ fommt; tote aud; ber ^ptegmatifer an* bere T\u00f6ne beim Aachen oon fid; giebt, at\u00f6 ber Sanguint'fer ic.\n\u00aeetot'\u00a3 oer\u00e4nbert ftd; aucp mit ber gefteigerten Erregung ber Centra bte Spannung ber Stimmb\u00e4nber, unb tote jugteiep bie Srfpiration forcirt wirb, oerengert fiep bte Stimmripe, unb bte Stimmb\u00e4nber toerbett burep bte Tp\u00e4tigfeit ber m. cricothjreoidei gefpannt, to\u00e4prenb bte \u00fcbrigen Ste^Xfopf= muofetn bte Stimmriije oerengern. Tiefe sDcusfetaction tritt oft int erften Slugenbttcf ein, unb baburd; toerben bte T\u00f6ne fogteid; oon oorn perein fepr t;od;; ipre ip\u00f6pe nimmt bann int Verlauf ber (\u00a3rfpiration ab. Tenn ba bie \u00a3>\u00f6pe be3 Tone bebingt ift 1) burep bie Spannung ber R\u00e4uber, 2) burep bie 3ntenfit\u00e4t ber Grrfpiration, fo toirb notptoenbig ber Ton immer ntepr jtnfen, toeit bie tanger anbauernbe (Tcfpiration attm\u00e4ptig in t'prer 3ntenftt\u00e4t ab* neunten muff, to\u00e4prenb bie Stimmb\u00e4nber oon Anfang an ben p\u00f6epften @rab iprer Spannung ermatten patten.\nSBemt bagegen im Anfang bie Stimmb\u00e4nber toeniger gefpannt toarett, fo nimmt im Verlauf ber (\u00efrfpiration, trof iprer nad;taffenben 3ntenfit\u00e4t, ber Ton an spotte baburep ^u, baf bie Erregung ber Heroen in iprent Verlauf bie p\u00f6cpfte ip\u00f6pc erreicht, unb baburep bie Stimmb\u00e4nber mepr gefpannt toer* ben; in ber PJ\u00eeeprjapt ber ^\u00e4tte f\u00e4ttt bann ber Ton attm\u00e4ptig toieber au\u00f6 bemfetben (55ruttb, ber oorpin angegeben tourbe.\nTa\u00f6 eint\u00f6nige Sacpen fommt nur bann oor, toentt bie Gtrfpiration nid;t 51t forcirt eingeteitet tottrbe ober biefetbe niept ju lange fortgefe^t toirb, in toelc^en beiben h\u00e4tten e$ attein m\u00f6glich toirb, einen ann\u00e4pernb gteiep ftarfen Suftftrom ju unterhatten. \u2014\n2lucp in bt'efen h\u00e4tten toirb \u00fcberall, too bie 23cperrfcpung ber ifotirten SD\u00eeu\u00f4fetgruppen noch geringer ift, um fo fouetter unb tntenftoer fotooht bie Spannung ber Stimmb\u00e4nber ats bie (\u00efrfpiration\u00e9betoegung auftreten. Taper ba\u00f6 tante unangenehme \u00aeet\u00e4cpter roper 5J?enfcpen, toetepe\u00f6 bei j'eber \u00aecte* genbeit h\u00f6rbar to\u2019irb. 23ei ber geringeren Energie ber $5plegntatifer wirb bie Spannung ber Stimmb\u00e4nber nicht fo teic^t ben p\u00f6epften \u00aerab erreichen, ihre \u00f6\u00fcrfpiratt'on ift ferner fetten fo forcirt, tot'e bei bem Sanguint'fer ober dpoterifer, baper auch fein Sachen mehr oon tieferen T\u00f6nen, toetche in ihrem mufifatifepen 2\u00a3ertp ftch jiemtiep gleich bteiben, begleitet ift.\nTiefe S3eifptete m\u00f6gen gen\u00fcgen, um ju jeigen, toie ber mufifatifepe 2Berth biefer unartifutirten Saute in genauer \u00e9ejiepung $u bem febe\u00e9mati* gen (Irregung\u00e9^uftanb ber Heroen fteht. \u2014\nUnfere (\u00a3ompojtteure haben t\u00e4ngft fchon, unbekannt mit ben phpfioto*\nl) Snbem ich ba\u00eb Slu\u00e9f\u00fc^rfic^ere hier\u00fcber auf ben Slrtifel Stimme oerfoave, tritt ich hier nur ba\u00e9jenige ber\u00fchren, toa\u00e4 jun\u00e4chft mit Temperament* unb 9ijfect\u00e4uperungen jufammenh\u00e4ngt.\n^\u00bbanbm\u00f6ttetbu(^ b\u00ab ^P()i;fioCogi\u00ab. 93b. III, 2Cbtf>eil. I.\n39","page":591},{"file":"p0592.txt","language":"de","ocr_de":"592\tTemperament\ngiften @efe\u00a3en, Beftimmten Tpeatercparafteren Beftimmte Stimmen gegeben, fo ba\u00df wir faff nie einen gelben eine Tenor-, ober einen \u00a3iebpaber eine Ba\u00df-2lrie fingen p\u00f6ren. Sie f\u00fcgten alte, nne innig Bie \u00a3\u00f6pe ober Tiefe ber T\u00f6ne, gan$ abgefepen oon ben Sorten, welche biefeXBen Begleiten, mit gewiffen Seelenffimmungen ^ufammenp\u00e4nge, nnb biefer 3ufammenpang, Ber fcpon f\u00fcr bas \u00a3acpen nacpgewtefen w\u00fcrbe, l\u00e4\u00dft ftc^ f\u00fcr ben \u00a9efang eben-faits ffnben.\n(\u00a3S gieBt Bei ber Spannung ber Stimmb\u00e4nber eine mittlere \u00a9rette, innerhalb welcher fiep \u00bbergebene Bewegungen ber Borffettitngcn anfern f\u00f6mten, opne ba\u00df eine 9\u00eei<ptBeperrfcpung beS fpannenbcn 9D?uSfelapparatS auffa\u00fcenb wirb. Unterhalb biefer \u00a9r\u00e4nje liegt eine drfcplaffung ber Stimm-B\u00e4nber, welcpe mit ber pfpepife\u00dfen Slbfpannung im proportionalen Berp\u00e4lt-ni\u00df ffept; in biefen 3uff\u00e4nben fcpwingen bann bie erfcplafften B\u00e4nber ganj unregelm\u00e4\u00dfig, bie tiefen T\u00f6ne folgen fiep in ganj unmufifalifepen Unterhalten unb eS entfielt fo baS beulen ber Trauer, beS ScpmerjeS, gegen ben lein SillenSaft ntepr anf\u00e4mpft.\nTberpalb biefer \u00a9r\u00e4nje liegt bagegen bie p\u00f6cpfte Spannung ber Stirnm-Banber, wenn bie Erregung ber Heroen ipren p\u00f6cpften \u00a9rab erreicht pat, Bei ber ebenfalls bie Beperrfcpung beS StllenS weggefallen iff; auep pier gefen biefe popen T\u00f6ne opne alle Beregnung in einanber \u00fcber, wie Bei bem @cpreien beS ScpmerjeS, ober im Schreien beS 3\u00e4p$ornS, ber Sutp :c.\nTie pier Befprocpene ertreme \u00a3>\u00f6pe unb Tiefe beS Tones ift aber eine relatioe, b. p. naep ber 3nbioibuali\u00e4t oerfepiebene, ebenfo wie bie jwifepen biefen \u00a9r\u00e4ngen gelegene B\u00eeitte, innerpalb welcper bie oerfepiebenen T\u00f6ne noep burep einen entfepiebenen SillenSaft angefproepen werben. Tie S\u00eeunff Ben\u00fc\u00a3t nun baburep, ba\u00df fie fiep jenen extremen \u00a9ranjen, fo weit niepts oon ber D\u00eeeinpeit ber T\u00f6ne eingeb\u00fc\u00dft wirb, n\u00e4pert, bie p\u00f6perett ober tieferen T\u00f6ne, um bie entfpreepenben drregungS|uff\u00e4nbe ber ^fpepe wieber gu geben, w\u00e4prenb bie mittleren T\u00f6ne einer Stimme ba$u oerwanbt werben, um rupt-gere Stimmungen barjuftetlen. 3\u00ab jebem meprftimmigen \u00a9efangff\u00fccf wirb oon ber \u00a9r\u00e4n$e ber einzelnen Stimme (Sopran, 5llt :c.) in fo fern abffra-pirt, als jur Tarftetlung gewt'ffer Slffecte niept bie relatio, fonbern abfolut tiefften, ober p\u00f6cpften T\u00f6ne oerwenbet werben, woburep Bei ber gr\u00f6\u00dferen (Entfernung ber extremen f\u00fcnfte ft\u00e4rfere dontraffe unb feinere 9?\u00fcancirungen m\u00f6glicp werben. \u2014\nD\u00eeecitatioe Bewegen fiep baper meift in ben mittleren T\u00f6nen, ^lagelie-ber finfen unter btefelBen perab, w\u00e4prenb Scplacpt-, Trinflieber je. fiep \u00fcber fte erpeben. 9lat\u00fcrlicp ift pier nie oon auf- unb abfteigenben Bewegungen bie S\u00eeebe, welcpe innerpalb eines ganzen Bhtfffff\u00fcefeS oon bem gegebenen 3\u00ab? palt oorfommen f\u00f6nnen, unb oon bem Sinn ber Begleitenben Sorte Beftimntt werben, fonbern nur oon ber oorperrfepenben Tonlage.\n\u00a7\u00f6pe unb Tiefe beS Tons ift auep niept baS (Einige, woburep baS plus ober minus ber SillenSenergie, bie 2trt beS SlffecteS auSgebr\u00fcdt werben fann: wir paben noep ben \u00a9runb beS (Effects, welcpen ber Taft, baS crescendo unb decrescendo in abfteigenben ober anffieigenbett Tonleitern, bie gr\u00f6\u00dferen ober fleineren 3nteroalle peroorrufen, ^u unterfuepen, fo wie bie St\u00e4rfe ober Seicppeit, mit ber pope ober tiefe T\u00f6ne Bei bem Bortrag angefproepen werben.\nSie fr\u00fcper angef\u00fcprt w\u00fcrbe, wirb bie ^ornt, Ber ein Effect fiep int BiuSfelfpftem abfpicgelt, niept allein burep bie 3ntenfit\u00e4t ber Contraction Bebingt, fonbern auep burep bie Scpnelligf eit, mit ber fte auftritt ober einer","page":592},{"file":"p0593.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\u00ab\t593\nanberen \u00ffta$ macpt. 2\u00d6te in jeber freubtgen Stimmung bon 2lugenblicf ju Slugenbtid bie sJ>Hene weif fett, ber gan$e K\u00f6rper in lebhafter Bewegung ift, fo bewegen ftcf aucp in ben fiebern, wo \u00a3uft* ober SD\u00efutp\u00e2uferungen attbge* brttcH werben, bie Dime rafter mtb lebhafter,- b. p. bie SSer\u00e4nberungen im fpannenbett 3!)htb!eiapparat folgen ftcf> rafter alb ba, wo in feierlicheren Stimmungen bab innere 2lttge auf einem ernften \u00a9egenftanb ftrt'rt bleibt, wo bie \u00a9efitple in ipren oielfaifen Scpattiruitgen auf einen p\u00f6peren ^unlt concentrirt werben fotlen, wo tro$ ber gefteigerten Erregung ber ^fpepe biefe Spannung in witrbtgen \u00a9r\u00e4ngen gehalten wirb, wie in alten wtferen Epor\u00e4ten.\n2Bie im Scpnterjgefitpl ber \u00a9eficptbaubbrucl ntepr ftereotpp bleibt itnb bie i\u00f6ewegtich^eit ber dienen bebeutenb oerminbert ift, fo finben fiep auif in allen BelageSterbetiebern :c. tangfamere 2$er\u00e4nberungen in ber Spannung ber Stimmb\u00e4nber, ein tangfamercr DaH.\n23on grofer S\u00dfebeutung ift ferner bab crescendo ober decrescendo bei bem 2lubpatten eitteb Donb ober bei ber 5lufeinaitberfolge mehrerer Done. Da bei gteicfbteibenber Spannnung ber Stimmb\u00e4nber intenfioere Erfpiration ben Don erp\u00f6pt, fo ntuf, wenn berfelbe, opne feinen muftfaltfchen SBertp $u oer\u00e4nbern, anfcfwellen foH, in bem 9#aaf, aid bie Sntenfit\u00e4t ber Erfpiration ^unimrnt, bie Spannung ber 25\u00e4nber abneputen. Untgeleprt ntuf bie Spannung ber 23\u00e4nber ^unepmen, wenn ber Don im decrescendo ben* felbeit ntufilalifcpen S\u00f6ertp begatten foil. So atfo muf Steigerung ber tenfit\u00e4t ber Erfpiration unb Erfcflaffitng ber Stimmb\u00e4nber im crescendo \u2014 SScrminberung ber ^ntenfit\u00e4t ber Erfpiration unb Spannung ber 23\u00e4nber int decrescendo glet'cpen Schritt falten.\n23ei ber grofen Entfernung ber Urfprunge ber StepHopfneroen oon ben Erfpirationbneroen ift bab 3uftanbefommen oon Gleitbewegungen m\u00f6gtiefft erfefwert, unb bie entgegengefefjten Dp\u00e4tigfeiten ber entfpreepenben Sftu\u00f6Htn gefiepert. \u2014\nS3ei bem crescendo wirb bie grofe 9}?cnge ber Erfpirationbmubtetn mit waepfenber ^ntenftt\u00e4t contrapirt, w\u00e4prcnb bei bem decrescendo bie an* fangb vielleicht noep bcjtepenbe sieu\u00f6lelcontraction im Verlaufe aufgegeben unb bie 2lubtretbung ber \u00a3uft enblicp nur ber pppftlalifcfen Elafticit\u00e4t ber Dporarwanbuttgen anoertraut wirb.\nDa bie Eontraction ber 23autpntubfeln einen p\u00f6peren \u00a9rab ber 9?er* oenerregung erpeifept, alb bie ber Heilten ^eplfopfmubfetn, fo br\u00fccH ftep eben im crescendo eine Steigerung ber Erregung, welcper eine tiefere Entpfin* bung ^u \u00a9runbe liegt, aub; fei eb nun, baf biefe Empftnbung aid waepfen* beb Scfmerjgefufl, ober erp\u00f6pte \u00a3uft, ober waepfenber 9)?utp auftritt, bie Erfpirationbmubtetn werben pier burep ben Effect ofne birccte sD?itwirfung beb \u00e4\u00dft'llenb contrapirt. Die notpwenbig bamit Stritt pattenbe 5lbfpannung ber Stimmb\u00e4nber f\u00e4ngt bagegen oon bem \u00e4Bitlenbeinfluf ab unb fomrnt bei ber SBeurtpeitung ber 2\u00dfirfung beb crescendo nicht in &\u00eeecpnung. Daffelbe finbet tu umgefeprterSSeife bet bem decresendo Statt. Durcp ben sJtacftaf ber Dp\u00e4tigleit ber Erfpirationbmubfeln britcH fiep bab Sinfen ber Heroen* erregung aub, bem ein Sinlen ber pfpepifefen Erregung 51t \u00a9runbe liegt, ein adm\u00e4ptigeb ^ingeben unb 9?acptaffen ber inneren Energie, ein Scfwinben beb \u00a3uftgefiiplb. \u00a3ter folgen wieber bie Eontraetionen ber Erfpirationbmubfeln ber \u00e4\u00dfirfung beb Slfirecteb, w\u00e4prenb bie Eontraetionen ber Heilten Sleptfopf* ntubfeln bem ^Bitten unterworfen bleiben unb auf ab\u00e4quate 3Beife bie Stimmb\u00e4nber attfpannen. So liegen felbft biefen anfipeinenb rein f\u00fcnftli*\n39*","page":593},{"file":"p0594.txt","language":"de","ocr_de":"594\tTemperament\ncpen Nominationen oon Nrfcplaffung biefer unb Nontraction jener ^ftuoteln beftimmte pfpftologifcpe \u00a9efe$e ju \u00a9runbe, beren Nrf\u00fcttung gewtffe Jungen auf unfer \u00a9epororgan unb weiter auf itnfere Spfpcpe \u00e4ufern, opne baf ber Donfeizer ober ber 3up\u00f6rer fie fennt; unb ba\u00f6 t\u00fcnftlerifcp <Scp\u00f6ne, welcpe\u00e9 in bent 2ln = unb 2lbfd;toetlen ber Dirne liegt, mab.ba\u00f6 \u00a9cf\u00fcpl fo fepr anfpricpt, ift bie $olge ber gleichzeitigen Sirtung beO Nonflicte\u00f6 oon Sitte unb Effect, wetcpe fiep gegcnfeitig bie Saage hatten. -\nSa$ pier oon einem Don nacpgewiefeu toorben, gitt nod; in ait\u00e9ge* bepnterem \u00a9rabe oon ganzen Donreipen, wobei ba\u00e9 crescendo entweber auf h\u00f6here ober auf tiefere \u00a3bne fdttt; je nachbcm bie3 gefcpiept, ift bie Sirtung aber auch eine ganz oerfcpiebene. Senn eine auffteigenbc Donreipe crescendo gefungen wirb, fo wirb ber fteigenbe, fid; mehr unb mehr oont Sitten lotftoinbcnbe Effect bamit bezeichnet; benn pier ftnb alle Dpcile be\u00a3 \u00a9timmapparato, bie Zauber fowopl al\u00a3 bie Nrfpiration3mu3teln, in einer wacpfenben Nontraction begriffen, weit ja h\u00f6here Done bei ber Nnge ber \u00a9timmri$e an ftd> fc^oit forcirtere Nrfpiration oertangen, bie an fyntenftt\u00e4t noch gemimten mu\u00df, menu biefe hoben D\u00f6ne mit fteigenber $raft angeftimmt werben fotten.\nSenn bagegen eine abfteigenbe Donretpe crescendo gefungen wirb, fo br\u00fcdt ftch barin bie 23ef\u00e4ntpfung be\u00e9 Effecte? burd; ben Sitten aus. N3 iehrt bie leibenfcpaftticpe Nrregung, welche burct; m\u00e4chtige \u00abSpannung alter \u00a9timmmucteln ftch tunb gegeben pat, oon ihrer fp\u00f6pe zur\u00fcct, inbent ber Sitte bie \u00a9ttmmb\u00e4nber abfpannt, unb baburep tiefere Dirne erzeugt; gleich' Zeitig aber beutet bie nod; waepfenbe (Starte be\u00e9 Done\u00e9 bie Nnergie be\u00f6 Sitten^ ober ben sJ?ad;tlang ber urfpr\u00fcnglicp leibenfcpaftlicpen Nrregung.\nDecrescendo in auffteigenben Donreipen fommt toopl fettener oor al3 in abfteigenben. 3n jenen Ratten ift bie pfpepifepe Nrregung niept ftart ge= nug, um ftch \u00fcber bie Nrfpiration\u00f6muoteln zw erftreden, fie bleibt auf bie ^epltopfmu\u00f4\u00eeeln befchr\u00e4ntt unb bie \u00a9timmb\u00e4nber werben gefpannt, ohne baf bie NrfpirationOmu\u00e9fetn mit entfpredjenb waepfenber ^ntenftt\u00e4t fich com trapiren tonnen. Die Donf\u00fcnftler benutzen baher biefe Slttorbnung \u00fcberall, wo fie eine h\u00f6here Nrregung mit einer getoiffen \u00a9cpw\u00e4cpe unb Depreffton be$ 9teroencentra wicbergeben wollen, ober wo ebenfatt\u00e9 ein mehr opnnt\u00e4cp' tiger Sitte gegen bie erwachenbe \u00a3eibenfcpaft ant\u00e4mpft.\nDecresendo in abfteigenben Donreipen oerr\u00e4tp bagegen immer naep* taffenbe, leibenfdjaftlicpe Nrregung opne erwaepenbe Sittenoenergie, eine all* gemeinere Slbfpanuung ber Nentralorgane. Denn pier t\u00e4ft mit ber Nom traction ber fpannenben S\u00efepifopfntu\u00e9teln gleichzeitig aucp bie Nontraction ber Nrfpiration^mu\u00f6tetn nach. \u2014\nSir tommen nun %nv Unterfucpung be\u00e9 pppftologifcpen \u00a9runbe\u00e9, au\u00f6 bem bie oerfcpiebeneSirtung ber gr\u00f6\u00dferen ober Heineren ^nteroatle refultirt, opne jebod;, mie an biefemDrt \u00fcberall, auf bie atuftifepe unb \u00e4ftpettfepe Sir^ tung fetbft SR\u00fcdjtcpt zw nepmen, toa\u00e9 einer anbereu Arbeit oorbepalten bleibt. SaS fr\u00fcper oon ben Dattarten angegeben w\u00fcrbe, baffelbe l\u00e4fjtjup amp oon ben ^wteroatten fagen, in welcpen ftep SDMobien betoegen. Sie \u00fcberall, wo im \u00fcfteroenfpftem fcpnelt mecpfelnbe Nrregungen einanber oerbr\u00e4ngett unb opne burep Uebevg\u00e4ttge oermittclt zu werben, pinter einanber auftreten, ebenfo werben auep in ben 9J?u^fclu fdjncll fid; bebeutenb oer\u00e4nbernbe Nontractiono^ Zuft\u00e4nbe peroorgerufett. Sie in bem peftig bewegten \u00a9ern\u00fctp bie einzelnen momentanen \u00a9timmungen nid;t mepr burep bie bercdjnenbe Ueberleguug unter einanber oermittelt toerben, fo baf ein S\u00cf\u00cfu\u00e9telapparat halb biefe, halb jene","page":594},{"file":"p0595.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\t595\n\u00a9ruppe mit oorherrfdjenber ^ntcnftt\u00e4t contrat;irt, fo mechfetn auch in feen lebhaft bemegten Getobten bie T\u00f6ne in gr\u00f6\u00dferen 3flteroaden, bie jmar burd; ben St\u00fcnfiter in einem ^arntonifc^en SSerbanb gehalten merben, mo* bei febod; btefe SSertn\u00fcpfung fetbft mehr oerftedt erfdjeint, m\u00e4fmenb bie rafd; auffieigenben ober ftntenben Tonreihen bie bemegte Stimmung beb \u00a9ern\u00fcth\u00f6 ttar burd)f\u00fchten taffen. Tiefe Tonoerbinbungen paffen baher nur ba, mo innerhalb einer gemiffen \u00a9runbftimmung noch gr\u00f6fere Schmanfungen m\u00f6glich ftnb, mo in rafdienSBcmegungen batb bie t)\u00f6d?fte Sp\u00f6he ber \u00a3uft, batb bie gr\u00f6\u00dfte Tiefe beb Sd;nter$gef\u00fchte3 erreicht mirb ; mo Hoffnung unb 23er* ^meiftung, mo aufbtif>cnber unb ohnm\u00e4chtige^ Schm\u00e4chegef\u00fcht mit ein* anber f\u00e4mpfen, mo, mie in ber \u00a3iebe, Sdjmerj unb Sufi in einem Ton oermetmn m\u00f6chte. Tiefe rafcf) fotgenben gr\u00f6\u00dferen 3nteroade merben aber nie ange* menbet, mo burd) bie ftaren ruhigen ^Borftedungen bie lebhaften SBemegun* gen beb \u00a9ef\u00fchtb in Sdjranten gehalten merben, mo bie (Energie beb 2\u00d6it* tenb auftauchenbe Effecte niebertjatt; nie, mo eine Seetenftimmung bereitb eine bestimmte ^orm erreicht hat, \u00fcber metche h^aub entmeber nur geringe Schmautungen ober ein admabtigeb ttmmanbetn in eine anbere Stimmung m\u00f6glich ift.\n@o bemegen fich unfere meiften (Hmr\u00e4te in tteineren ^nteroadcn; bie hofften T\u00f6ne merben nicht burch fdjnede, grofe 3\u00abtcroade erreicht, fonbern auf einer tangfamer anfteigenbcn Scala. \u00a3angfamer bemegen fich in ben SHagetiebern bie Tonreihen auf unb nteber unb oft merben erft nach mehre* rcn Schmautungen burch ab* unb auffteigenbe Seaten bie h\u00f6c^ften T\u00f6ne er* reicht um ben Sutminationbpunft beb Schnterjeb ober ben crhebenben Troft ber Hoffnung angubeuten.\nTie Starte ober Sdjm\u00e4dm enbtid;, mit ber ein Ton oon befiintmtem mufttatifchen S\u00d6erth bei bem 23ortrag angefprochen mirb, mirtt nicht ntinber, unt eine gemiffe Erregung ber Seete aimgubr\u00fccfen. Tiefe T\u00f6ne erheifchen, mie fchon mehmtat erm\u00e4hnt, einen geringeren 2tufmanb oon Straft in ben Qtcfpiration\u00e9muotetn, ato tytyexc ^\u00f6ne, mcgen ber 2Beite ber Stimmri^e bei jenen unb ber @mge berfetben bei biefen. Nat\u00fcrlicher ift etf batjer, baf} tmhe T\u00f6ne mehr forte tiefe mehr piano gefungen merben; mo batjer ba3 Umge* tehrte ftattfinbet, befommen bie oerfchiebcnen T\u00f6ne einen ganj anbern @ha* ratter. \u00a3>ohe T\u00f6ne, piano gefungen, taffen ba3 jagenbe, \u00e4ngfttiche \u00a9em\u00fcth burchf\u00fct;ten, baf? feine gefteigerte \u0152mpftnbung, feine erh\u00f6hte Erregung ^u oer* bergen ober \u00a7u oerbr\u00e4ngen fud)t, nur mit einer gemiffen Sch\u00fcchternheit taut merben t\u00e4fft.\nTiefe T\u00f6ne, forte gefungen, br\u00fccten bagegen eine Energie unb SBeftimmt* t;eit be\u00f6 gbcmatter\u00f6 au\u00f6, her, ohue bie teibenf^afttidje Erregung oorherrfchen ju taffen, mit feftem Seiden einem beftimmten \u00dfitf fotgt, ober gegen nieber* fchtagenbe Stimmungen entfliehen anf\u00e4mpft. 3w erfteren $ad mirtt ber kffect auf ben s)Jiu3tetapparat ber (\u00a3rfpiratoren unb jmingt ihn \u00a7u tr\u00e4ftigen (Xontractionen, m\u00e4hrenb bie tteinen Stehtfopfmu\u00f6fetn ber Sperrfchaft be\u00f6 233it* ten\u00f6 untermorfen bteiben unb teine intenftoere Spannung ber Stimmb\u00e4nber (h\u00f6here T\u00f6ne) $u Stanbe fomrnen t\u00e4fjt.\n3m jmeiten $ad bagegen fudjt ber 2\u00d6ide ftd; in encrgtf^cn (\u00a3rfpira* tionobemegungen ait\u00f6jubr\u00fccfen, m\u00e4hrenb bie Tepreffton ber ^eroencentra fich in ber Srfchtaffung ber Stimmb\u00e4nber nicht oerteugnen tann.\nSo oiet gen\u00fcge, um an^ubeuten, mie bem \u00a9ef\u00fct;l unferer Tont\u00fcnftter unbemufjt bie phpftotogifchen \u00a9efe\u00a3e ber ^eroenmirtung oorfdjmebten, ober oietmehr, mie im \u00a9efang ebenfo unbemufft unb hoch fo gefe|m\u00e4fng, mie in","page":595},{"file":"p0596.txt","language":"de","ocr_de":"596\tTemperament\nben SD\u00efienen, bie wanbetbaren (Stimmungen ber (Seete fich wieberfpiegetn, unb bie S\u00d6irfung beS \u00a9efangeS bet ben baf\u00fcr \u00fcberhaupt empf\u00e4nglichen BZen-fc^en ebenfo bte gleiche fein muff, wie bte S\u00f6irfung beS OTenenfpietS.\n5\u00efuf af>n\u00eftc{)e ttrfachen taffen ftch auch bte SBirfungen ber \u00bbergebenen BerSntaafe in ber ^5oefie juriteff\u00fchren. Stuch tner rr>ec^fc\u00efn h\u00f6here unb tie-fere \u00a3\u00f6ne, StrftS unb^hefis, batb tn gr\u00f6\u00dferen, batb tn fteineren ^nterbatten; auch tner bewegt ftcf> ber 9\u00ee^t^mit\u00f4 batb tn fehnetteren, batb tn tangfameren SBetten auf unb ab, unb baSmetrifche \u00a9ewanb ber Bebe bewirft an fich fcfyon ettten beftimmten \u00c8inbrucf, wenn uns fetbft bte Sprache unbefannt w\u00e4re, ober wenn wir gan$ bon i)kx abftra^tren. S\u00d6te tn M enb etfohn\u2019S Sie* bern otme SBorte, bte Stone burch ihre Berbinbung bte fehtenben SBorte unabweisbar gteichfam herauf befcf;w\u00f6ren, fo oerfehmitjt mit bem btoffen ktang ber Jamben ober Troch\u00e4en, beS anapaestus ober dactjlus unabweisbar eine gewiffe (Stimmung ber (Seete, bie batb in Weiterer Saune, batb in twhem (\u00efrnft um bie fetten Bitber ber \u00a9egenwart ober bie bunften \u00a9fatten ber Bergangentwit wetk, hier bie Sitft unb bort ben (Schmer^ beS SebenS empftnben unb bie SBorte nicht tauge fiteren taft, bie ben erweeften \u00a9ef\u00fct)' ten hare formen geben, keineswegs fott bamit gefagt fein, baj? bie B?e* trif oor ber Sprache entftanben ift, wie m\u00f6gtidjerweife ber \u00a9efang oor bem ^ieb, fonbern nur, baff baS BerSntaaf an ftd) fchon, \u00e4t;ntid; ber BMcbie, ftareren ober bunfteren Bewegungen ber ^fp<he it;r \u00dfmtftehen oerbanft, baf auch tuer nicht eine wittf\u00fctjrtidje (Sanctionirung beS ^eramcterS fur bas (\u00a3poS, beS Rambus f\u00fcr baS 3)rama :c. bem oerfd;iebenen 3^t)att eines \u00a9e* bic^teS biefe ober jene metrifdw $orm aitfgebr\u00e4ngt tmt, fonbern baf auch bie \u00a9efe\u00a7e ber sD?etrif bie ber Batur abgetaufd)ten \u00a9efe\u00a3e ber Beroenwirfung barftetten, ebenfo unbewu\u00dft unb hoch fo getreu beobachtet, wie bie formen beS (Sch\u00f6nen, bie ber k\u00fcnftter oft nach einem nur unbestimmten \u00a9ef\u00fcht unb ohne ade Berechnung wiebergiebt. Ston, Statt, @ai$ unb \u00a9titef ber Bhtftf haben ihre entfprechenben Begriffe in ber Sftetrif unb finb ba Moxa, $uf, BerS unb (Strophe.\n3n welch\u2019 engem 3\u00abfawmenhang bie ^oefte mit ber BZuftf fteht, wie nah berwanbt mit tebt;afteren Bewegungen beS k\u00f6rperS, tet;rt bie \u00a9efcpidjte ber erften (Sntwicftung ber SDidkfunft, teuren bie Beobachtungen an ben B\u00f6t* fern, bie jc$t noch in einem mehr unoer\u00e4nberten Baturjuftanbe teben. Sieb, \u00a9efang unb Stanj oerherrtichten bie \u00a3>pferfefte ber \u00a9riechen, unb ftnben fich heute noch bei Orientalen unb Bnbtanern atS integrirenber Xi)oil beS SuttuS.\n2Bir ftnben, baf, wie bie \u00a9eften im reineren Batur^uftanb eine h\u00fcuft^ gere SDarftettungSform innerer Borg\u00e4nge bitben, ebenfatts auct; \u00a3>id;t* unb Oonfunft gerabe in ben Beiten am fd;\u00f6nften bt\u00fct;ten, wo eine heitere SBett* anftdjt unb ger\u00e4ufchtofe Umgebung baS ^armtofe (Spiet ber Sphantafte nicht ft\u00f6rte, unb bie auf- unb nieberfteigenben \u00e4Bogett beS \u00a9ef\u00fchtS, unter bem (\u00a3in= ftufi beS abftachenben, rafftnirenben BerftanbeS, nicht ntebergehatten w\u00fcrben, ober bercdjnenbe ^otitif bie nat\u00fcrtichen Bewegungen beS \u00a9etfteS in unnat\u00fcrlichere <Sd)ranfcn jwang. Unter fot^> g\u00fcnftiger (\u00a3onftedatton erwuchs bie Bt\u00fcthe gried;ifcher \u00a3on- unb Tichtfunft, unb erreichte ba eine h\u00f6here (Stufe nur burch fernere Beoorjugung, bie anberen B\u00f6tfcrn oorenthatten war, ob-gteich auch ber germanise unb norbifd;e Barbengefang 3eugnih giebt oon ben freien ungetr\u00fcbten Steuerungen eines reich bewegten inneren SebenS, baS in Sieb unb B\u00eeetobte feinen inneren 3)rang unwiberftehtich \u00e4uferte. \u2014\n@o bringt jenes Suftgef\u00fcht aus ber Harmonie ber inneren kr\u00e4fte","page":596},{"file":"p0597.txt","language":"de","ocr_de":"temperament\t597\nunter ftch unb mit ben au\u00dfenbefinbtichen bie ^\u00f6^ere Erregung, bie Qetfttcje Spannung he\u2122or, bie in lebhaften 23cmcgungen, ats? ^tbmub bes? Kerfes? ober Dances?, in auf - unb abmogettben Leihen fomatifch ftch \u00e4u\u00dfert.\nDoch auch in fturmbemegten 3eiten, mo bas? 23emu\u00dftfein eines? 23otfeO jenes? f>armonifcf>e Stittteben gef\u00e4hrbet fte^t, mo bas? 3beat bebroht ift, in beffen Zityt attein ihm bas? Men mit alten feinen oietfacl;en f\u00e4rben retjenb erfc\u00dfienen mar, fteigert ft<h bie innere Erregung unb bie poetise Ergie\u00dfung rietet fid) halb auf Religion, batb auf bas? SSatertanb, je nac^bem fner ober bort bie \u00a9efa\u00dfr bes? Entrei\u00dfen*? bro\u00dft. \u2014 9\u00eeur in ber 3\u00abt bes? 3nbifferen-tis?ntus? ober bes? EgoiOntus? oerfiegt jener Strom begeiferter lieber unb getobten, bie ber Stampf um retigibfe ober nationale ^ntereffen, ober bie Snft eines? ungetr\u00fcbten genu\u00dfreichen Gebens? fo m\u00e4chtig anfc\u00dfmettt.\n\u00e4\u00d6enn in ber Dontunft burct; bie fp\u00f6\u00dfe ober Diefe, bie Starte ober (Schm\u00e4he attein fc\u00dfon bie ntanchfaften Erregungen ber\t(ich mieber-\nfptegeln, unb bie Nuancen barum um fo feiner unb fc\u00df\u00e4rfer aubeinanber treten, meit bie ertremen f\u00fcnfte fern aus?et'nanber\u00dfehen unb jmifchen ihnen eine gro\u00dfe ^a\u00dfl bon Uebergangs?punften liegt, fo_h<*t bie ^oefte alt erb in go meniger \u00abfettet in ben mufitatifchen aSerh\u00e4ttniffen, bie mo\u00dft baO oermittetnbe \u00a9tieb ^mifc\u00dfen i\u00dfr unb ber sIftuftt abgeben, attein ber Sinn ber Sorte, bie fie rhpthmifch unb mit mec\u00dffetnber 2lrft0 unb D\u00dfe-ftO neben etnanber ftettt, martiren noch beutticher ben\teines? \u00aee-\nbichteO, als? tie SD\u00eectobie ben bes? Siebe*?. 3\u00ab beiben ift bas? f\u00fcnftterifct; \u00a9ch\u00f6ne jene SSermebung oon \u00a9efe\u00a3 unb Freiheit, mo bie teibenfchafttichfte Erregung ber ^fp<he bie angepa\u00dfte $ornt nicht fprengt, mo bie $orm fetbft mieber ben 3\u00abha^ uicht ftbrenb in feinen 33emegungen hemmt.\nDie ^orm eines? \u00a9ebichte*? tritt in ber \u00a9e\u00dfatt bes? 9\u00eehpthmus? auf, oon bem oor Httern jubemeifen i\u00df, ba\u00df er nict;t als? bas?$robuct beO erftnbenben SSerftanbeO, fonbent ats? ber 2tus?brud: innerer organiser 9?otbmenbigf eit an^ufehen ift.\u2014\n5tu0 jmei ftch gegenfeitig bebtngenben \u00a9r\u00fcnben ift ber 9?h9^mu\u00f6 naturgem\u00e4\u00df; erftens? meit er auf ben acusticus einen m\u00f6gtichft ab\u00e4quaten Ein-brucf auO\u00fcbt (mor\u00fcber in bem mihi Ohr), Reitens? meit rhpthmifche 53er-\u00e4nberungen nict;t attein im 5D?us?fetfpftem, fonbern im Seben ber \u00a3)rganis?men \u00fcberhaupt $u ben gem\u00f6hntichften Er\u00dfheinungen geh\u00f6ren, bie gerabe hier um fo tiefer eingreifen, ats? bie 5D\u00eee<hanif ber Sprache unter bem birecten 9\u00eeegu-tator ber rhpthmifch auftretenben 9\u00eeefpiration fteht.\nDer S\u00eeh\u00f4iN\u00ab^ *nirb burct; Einfchnitte heroorgebrac\u00dft, metche in ge-miffer Entfernung oon etnanber fte\u00dfen, unb biefe Einfchnitte ftnb oor ben anberen ats? Sptben auftretenben D\u00f6nen entmeber burch eine h\u00f6here Sage ober burct; tangere Dauer ntarfirt. Spierburc\u00df unterfe\u00dfeibet ftch bas? accentuirenbe oon bem quantitirenben 3Ser0maa\u00df. Slnch bieO ift nicht mittf\u00fc\u00dfrtie\u00df, fonbern richtet ftch nact; bem 3biom ber Sprachen ; fo ftnb atte accentutrenben Sprachen unter fi<h oermanbt (ftreefe griec\u00dfifch-r\u00f6mifchc 3D?etrif).\nDie \u00a3\u00f6\u00dfe bes? Dons? in ber 2lrfts? pflegt meift nur juf\u00e4ttig entftanben \u00a7u fein, baburch, ba\u00df bei bem Slccentuiren bie betreffenbe Sptbe mit gr\u00f6\u00dferer \u00a9t\u00e4rfe ber Erfpiration atts?gefprochen mtrb, mobei not\u00dfmenbig, menu bie Spannung ber Stimmb\u00e4nber biefetbe bteibt, ber Don etmas? feigen mu\u00df. Die ^\u00f6hen^unahme betr\u00e4gt beim Vortrag fetten einen ganzen, ja meift faum einen falben Don; es? tommt fomit meniger auf btefes? SSerf\u00e4ttni\u00df, ats? auf bie Urfac\u00dfe bejfetben, n\u00e4mtich bie oerft\u00e4rfte Erfpiration an. Momentan oer-ft\u00e4rfte Erfpiration unb momentan l\u00e4nger an\u00dfattenbe Spannung ber Stimmb\u00e4nber erforbern bei be eine h\u00f6here Erregung ber Heroen, ato fchm\u00e4chcre Er=","page":597},{"file":"p0598.txt","language":"de","ocr_de":"598\tTemperament\nfptration unb f\u00fcrder anbauernbe Spannung ber Stimmb\u00e4nber. 33ei ben ac-centuirenben 2Ser\u00e9maaf\u00eeen mecf)felt fr\u00e4ftige unb fc^tt>\u00e4c^ere Erfpiration in bemfelben foment, in bem bte Stimmte verengt ober erweitert mt'rb, bet ben quantttirenben bagegen l\u00e4nger unb fitter anbauernbe Eontrac-tton ber Nht\u00f6fcln, tt>elc^e bte Sttntmri$e verengern, neben abmed)felnb in* tcnjtveren unb fcj>m\u00e4<$eren Erfpirationen ; bort ftnb e\u00f6 bte ber r^t^mtfd) nueberfef)renben SSer\u00e4nberungen ber \u00a3lmrarmu\u00f6feln, Ijier bte tef>Ifopfmu$-fein bte in eben biefern Njjpt|mu$ pfprfnfdm Erregungen anbeuten.\nSBejet^nen mir im Allgemeinen jene vormtegenbe Betonung, bte ber Au\u00e9brucf einer gefteigerteren Nervenerregung tft, mit Arft$, fo merben mir fagen f\u00f6nnen, baf, je mejm Arfen in einem SWetrum vorfommen, um fo fr\u00e4fttger, entliehener, ernfter ber gan^e E^arafter be$ @ebicf)te\u00f6 ift, je fet teuer bagegen, um fo leichter, matter, fraftlofer. & \u00f6fter bie Arft$ mit ber $\u00a3f)eft\u00f6 mecfyfelt, um fo lebhafter, bemegli^er. Aucj> In'er mt\u2019eber jene nacf> Naunt unb 3^it m\u00f6gliche Nerfcfyiebenljeit in ber Eontraction ber refpiratort-Wen SNuofeln, bie im Allgemeinen fcf;on bie Anfwlt\u00f6punfte bei ben \u00a3empe-ramenten abgab. \u00a3)ie Stellung ber Arfts unb T\u00ffeft* fmt ebenfalls, rnt'e aufober abfteigenbe Scalen et\u2019ne\u00f6 Nhtftf ft\u00fc cf $, feine beftimmte, nt\u2019cjjt millf\u00fcl;rlid; erzeugte S\u00dfirfung.\ntteberfeljen mir bie gel\u00e4ufigen Eombinationcn von Arft$ unb \u00a3I;eft\u00f6, fo ergeben ftd> folgenb SNetra\n' P yrrhichius.\n\u2014\t\u2014\tSpondeus.\n-\t\u2014\tJambus.\n\u2014\tTrochaeus.\n^\t\u2014\tAnapaestus.\n\u2014\t\u2014\tDactjlus.\n^ Amphibrachus.\nNergleidjen mir biefe N\u00eeetra mit Selleng\u00e4ngen, fo entfielen folgenbe formen :\nPjrrhichius.\nSpondeus.\n3^\nX2'.\\\nr/^t---\nJambus.\nTrochaeus.\nAnapaestus.\nDactjlus.\nAmphibrachus.\nAu$ gmet \u00a9r\u00fcnben f\u00f6nnen bie beiben erften J\u00c7itfe nidjt allein fortm\u00e4l;-renb auf et'nanber folgen. ErftenS ftnb in ben Sprachen lange unb furje Splben bunt burd; et'nanber gemifetjt [unb ba$ SBer^\u00e4ltni\u00c7 ber beiben Splben-","page":598},{"file":"p0599.txt","language":"de","ocr_de":"Demperameut.\t599\narten tjl trn \u00a9riedjifdjen beil\u00e4ufig 3 : 5 9], ^meitcniS ift e$ p\u00dfpftologifc\u00df un= moot'd;, gan$ abgefe\u00dfen non ber \u00a9pracf>e, bie Crfpiration bi\u00e9 ju Cnbe mit \u00f6leic\u00dfer ^ntenf\u00eft\u00e2t auSjuf\u00fc\u00dfren; benn mit bent abne\u00dfmenbenSSolum be$ D\u00dfo* rar nimmt attc\u00df feine Comprimirbarfcit unb barnit bie (Jntenjtt\u00e2t be3 \u00c7uft^ firont\u00f6 ab; e$ m\u00fc\u00dfte benn nac\u00df jebern grt\u00df eine ^3aufe gemalt merben, mo* burc\u00df ba$ Sttetrum glet'c\u00df ftarfen auf einanber folgenben fpantmerfc\u00dfl\u00e4gen entfpr\u00e4c\u00dfe. Grin folc\u00dfe\u00f6 Metrum tann nie gem\u00e4ht merben, um pfpc\u00dfifc\u00dfe Vorg\u00e4nge au^ubr\u00fcden, meil bie i\u00dfnen $u \u00a9runbe \u00efiegenben 33orftedungen unm\u00f6glich aile non gletc\u00dfer Dignit\u00e4t fein tonnen. 3wifc\u00dfen gemiffen am bereu 23er3maa\u00dfen tonnen jenejp\u00dfe aber mo\u00dfl eingeftreut fein unb \u00dfabenbamt eine bebeutung^oode \u00a9tedung.\n\u00a3\u00dfe mir nun meiter ^urSlnalpfe ber \u00fcbrigen 9ftetra \u00fcbergeben, ein paar Sorte, ma\u00f6 um? beftimmt, biefelben mit Sedeng\u00e4ngen $u oergleic\u00dfen unb marunt mir i\u00dfnen gerabe jene $ornt geben muffen. \u2014 3ebe 2gede befte\u00dft au\u00f6 einem D\u00dfal unb einem 23erg; ft'e mirb \u00dferoorgerufen, inbem ein be* meglic\u00dfeo \u00ae?ebium einen 21nfto\u00df betommt, burc\u00df melc\u00dfen e\u00a3, um bei \u00a3ateral= fc\u00dfmingungen fte\u00dfen ^u bleiben, au\u00f6 feiner urfpr\u00fcnglic\u00dfen\u00a3age ger\u00fcdt mirb. \u00a9c\u00dfmingenbe K\u00f6rper \u00dfaben bie Cigenfc\u00dfaft burc\u00df i\u00dfre Clafticit\u00e4t mieber in jene \u00a3age \u00e4ur\u00fcct^ute\u00dfren, aber nicht mit einem 9)M, fonbern nac\u00df me\u00dfrmali= gen f?in= unb fSerfc\u00dfmantungen. \u00a9o entlie\u00dfen Seden, bie einmal unter (D\u00dfal), einmal \u00fcber (23crg) bem erften 9?ioeau gu flehen tommen. 33et fort-fc\u00dfreitenben Seden ift 23erg unb D\u00dfal immer glet\u2019c\u00df.\nSenn mir nun bie 2Ser$?maa\u00dfe mit folgen Seden oerglic\u00dfen, fo Ratten mir jene in regelm\u00e4\u00dfigen 3wie'roaden folgenbe maxima ber Contraction ber D\u00dforarmubteln im Sluge, bie pfpt\u00dfifc\u00df mieberte\u00dfrenben \u00df\u00f6\u00dferen Crregungcn entfprec\u00dfen.\nDa nun jmei St\u00fcrzen gleic\u00df ftnb Ciner \u00a3\u00e4nge, fo mu\u00dfte bie ledere al\u00f6 bie f\u00fcr bie \u00dfalbe Sede geltenbe Cin\u00dfet\u2019t bejetdjnct merben. 3\u00ab ben p\u00dfen nun, mo Cine ^\u00fcr^e unb Cine \u00a3\u00e4nge oortommt, m\u00fcrbe es ba\u00dfer not\u00dfmem big, baSSedent\u00dfal in ber 50?itte ab^ufc\u00dfneiben (jambus unb trochaeus). Dies giebt un\u00f6 jitgleic\u00df bie TOglic\u00dfteit, bie Sirtung biefer SSerSmaa\u00dfe noc\u00df beut* lid;er gu oerftnnlidjen.\n\u00a9e\u00dft man oon benjenigen metris aus, bie Cine oodft\u00e4nbige Sede barfteden , mie ber dactylus ober anapaestus, fo merben mir oon biefen im p\u00dfpftologifc\u00dfen \u00a9inn ^olgenbeS ju fagen \u00dfaben.\nDer dactjlus beginnt mit oerft\u00e4rfter Crfpiration unb enbigt mit nac\u00df* laffenber ^tttenfitat berfelben. Umgete\u00dfrt ber anapaestus. 3m erfieren Metrum mirb oon Moment ju Moment (bie relatioe) 3^u\u00dfe gemonnen, im le\u00a3* teren bagegen oon Moment gu Moment neue Cnergte.\nDie 3^tbauer ber finfenben unb madjfenben Crregung ftnb in biefen beiben formen gleic\u00df gro\u00df, fo ba\u00df im ganzen Metrum ein gemiffeS \u00a9leic\u00df* gemic\u00dft \u00dferrfc\u00dft, baS auf pfpc\u00dft\u2019fc\u00dfer \u00a9eite entmeber aus ber abmec\u00dffelnb mieberte\u00dfrenben leibenfc\u00dfaftlidjen Crregung ober ^ntenfitat be\u00f4 \u00a9treben\u00f6 \u00fcber\u00dfaupt, unb abmec\u00dffelnb mieberfe\u00dfrenben ^e\u00dferrfc\u00dfung ber ?eibenfc\u00dfaft, ober anna\u00dfernben ^affioit\u00e4t entfpringt.\n3ebe poetifc\u00dfe Crgie\u00dfmtg ift ba\u00f4 3\u00eeefultat einer gefteigerteren inneren Crregung, mag bereu Dualit\u00e4t fein, mie fte mid. Die &u\u00dfe, bie nun im bactplifdven SSer\u00f6maa\u00df * 2) oon 3\u00abt ju 3\u00abt ^ur\u00fcdfe\u00dfrt, er\u00e4ugt ben fpaitpt*\nJ) Wreefe, grted\u00dfift\u00dfsr\u00f6mifd\u00dfe SWetrif, \u00a9. 33.\n2) 3c\u00df fpret\u00dfe \u00dfier \u00fcberad oon unferer 5lrt ju fcanbiren.","page":599},{"file":"p0600.txt","language":"de","ocr_de":"600\tTemperament.\nbaratter beb ganzen Sftetrumb unb ftnbet fid) bat;er \u00bbor attem in jenen metjr teibenfdjaftbtofen (\u00a3pen, in bencn gteid)Wot)t burd) biefe 9\u00eeut)e an $raft ni^tb \u00bbertoren gef)t, ba ja it)re Dauer nid;t prefer ift, atb bie \u00a3>aucr ber\n^ 3nt anapaftifdjen \u00abMetrum bagegen muf crft bie Slrftb ben \u00a9ieg \u00fcber bie 3:^eft\u00f6 erringen; \u00bbon Stugenbticf ju Stugenbticf wirb ein noter Stuffcfywung ber Erregung gewonnen, unb obwot)t aud) ^ier nod) ein @teid;gewicj)t jwi^ fd;en Slrftb unb Djjeftb befielt, fo gewinnt bod) jene burdj %e \u00a9tetlung an \u00abBeb eutung unb praoatirt \u00bbor ber teueren.\t,\nDenn eben barum, weit fie erft aub einer Djjeftb emporfetmt, wirb fte burd) ben \u00dfontraf nod) metjr gehoben. Sir werben [pater fejjen, weiche Sirfung btefeb SSerbntaafi auf bab \u00aeet)\u00f6r aub\u00fcbt, ^ierX;er geh\u00f6rt nur, bar* auf t)in\u00a7ubeuten, warum bie Dieter biefeb SSerbmaaf \u00bbor Slltem ba anwen* ben, wo ber fmfenbe 9Jtot$ neu ungefa\u00dft werben foil, wie in ben (Scfjtad^t* \u00efiebern beb fpartantfdjen \u00a9\u00e4ngerb. Dab baetpttfdje unb anap\u00e4ftifdje ^3ero* maaf oertj\u00e4tt ftd) \u00a7u einanber, wie bie ruhige \u00a7ur formten \u00abJtefpiratton. Dort erfotgt bie (\u00a3rfpiration, im Metrum bie $ut)e (Dtjefib), metjr paff\u00bb atb not^wenbige gorberung, \u00c7ier bagegen gewinnt fie atb actioer Stft bie Dberlaub \u00fcber bie Bnfpiration; bie jwif^en eintretenbe 9\u00eeuf)e tft f)ter er* jwungen, w\u00e4twenb bie ert)\u00f6t)te (Erregung immer neue unb neue Bewegung\nerforbert.\t,\t,,\t, .\nDaburd), baf ber Anfang 'jebeb SSerfeb mit einer DIjeftb gemalt wirb, erfdjeint bie Straft beb poetifdjen Slitffdjwungb gteidjfam im erften foment gebroden; eine beuttidjere ober weniger beuttidje pfpd)ifd;e Depreffion t\u00e4jjt nid>t oom \u00abBeginn an gteid; bie f;\u00f6d)fte Erregung auftreten, erft mit einem Stntauf eben bnrd) bie Dt;eftb fann jur Slrfib oorgefdjritten werben. Dab Bur\u00fccffinfen jur ^weiten Dtjefib fann aber nid)t atb ein Beiden beb \u00fcber* t)anbnet;menben \u00a9d)W\u00e4d)egef\u00fct)tb betrautet werben; benn eb fte^t m \u00bbotlem \u00a9teid;gewid)t mit ber oorl;erget)enbenStrftb, fte tritt nur ein, um einen neuen Stuf* febwung oorjuberetten unb biejen \u00a7u tjeben. \u00a9o ganj \u00bberfdjiebene Sirfung wirb gan\u00a7 einfad) nur burd) ben \u00bbergebenen Stnfang bewirft, watjrenb \u00a9ptben*at)t unb Beitbauer ber Slrftb fowotd atb D^efi\u00e9 ganj gletd) ftnb.\nDie gleichen SSertj\u00e4ttniffe bietet in biefer \u00abBejie^ung bie \u00abBergtetdjung iWifdjen jambus unb trochaeus ; attein bei biefen Werfen fommt nod; ein jweiteb \u00abMoment f)inju, n\u00e4mtid) bie UngIeid)t)eit ber Beitbauer swifdjen reta* tioer 9\u00eeut)e (Dfjeftb) unb Bewegung.\n(y^e n\u00e4mtid) im trochaeus bib jur \u00bbottfommenen Slubgtetd;ung bte Dpe* fi\u00f6, atb \u00a9tabium ber (Ert;otung oon ber oorau\u00e9gegangenen Erregung, bte entfpreebenbe Beitbauer in Slnfpritd) genommen ^at, tritt fd)on wieber eut neuer ^inputs auf, \u00e4^nti^ wie bei bem jambus, wo nur be\u00e9wegen bte Dbeft\u00f4 ba\u00e9 eigenttid) \u00abBaafgebenbe f\u00fcr bie \u00abBeregnung ber pfpd>t]d;en ^rre* gung ift, weit mit i^r ber gan\u00a7e SSer\u00f6 begonnen tjat unb \u00a7u ttjr immer wie* ber bie Erregung jur\u00fcdfinft. (Ifjaraftertftifd) f\u00fcr beibe ift, wie gefagt, jene Ungleichheit ber Beitbauer ^wtfdjen Strft\u00f6 unb D^efW, baljer ifjnen eine tet* benfcbafttichere pfp^tWe \u00abBewegung, eine gewtffe $ajl 5\u00ab @\u2122rnbc bem bactpttf^en SSerbntaaf fe^tt, ober eine me^r fdjer^enbe ^etterfett, bte ber anapdftifche ^pttjmu\u00f6 nicht fennt.\nStub biefer furjen ^inwetfung auf bte eine \u00a9eite ber \u00abBetrif wirb eb ftar, wie nat)e oerwanbt biefe ^unft mit ber Donfunft, wie ihre Cmtjtctmng auf einfad;e \u00a9efe^e pfpc|ifd)er \u00abBewegungen unb pt;pfiotogif^er 3^eroenwtr* fung juriicffiitjrt. Sie unenbti^ me^r aber nod) atb ber \u00a9efang bte Str*","page":600},{"file":"p0601.txt","language":"de","ocr_de":"temperament\t601\ntung beb Metrum mobiftcirt wirb burd) bte begteitenben 2\u00dforte, brauet nid)t angebeutet jtt werben. met;r aber biefe influiren, \u00abnt fo oerwidetter wirb bte Berechnung jener fomatifdjen Kenterungen, bib fte \u00abn\u00e9 bet ber Betrachtung ber $rofa, atfo ber articutirten 2aute, faft ganj oert\u00e4fit. Eine phpftotogifdje Betrachtung ber \u00a9pra\u00dfen tnt \u00a9anjen, eine p^tpftologtfc^e Sprachvergleichung fe^Xt unb noch vottfommen.\n2\u00d6ab frcntbe unb eigene Unterfudmngen mir hier\u00fcber geteert ^aben, werbe td) im ^Xrtt'XeX Stimme nachbringen, unb je\u00a3t ju bem testen Stbfdmitt biefer ltnterfud;ung \u00fcbergeben, bei metdjer und ftetb biefetben phpjtotogifchen \u00a9efe\u00a3e atb tcitenben ^\u00e4ben bienen fotten.\n28ie in bem ntanchfad;en 2Bechfet beb \u00a9eftd;tbaubbrudb, tn ben verfchie-benften Bewegungen ber refptratorifdjen B\u00eeubtetn immer bie einzelnen formen ber Erregung non bem Zentrum tjer ftd) abgefpiegett ^aben, ihr 2tubbrud burch Sep w\u00e4dje ober ^ntenftt\u00e4t, burch \u00a3angfamfeit ober Schnettigteit, mit wetd;er fie auftraten, ftch c^ara\u00eeterifirte unb baburd; 9\u00eeitdfd;t\u00fcffe jtt machen ertaubte auf ben jebebmatigen Erregungb^uftanb ber ^fpcpe, fo taffen ftd) aud; beim weiteren ipinabfd;reitett ber Erregung burcp affective ^wpntfe auf bie D\u00eeerven beb D\u00ee\u00fcdenntarfb bte gleichen Unterfcheibungbmertmate aufftttbett; ja eb gen\u00fcgte fd)on, nur auf bie Einleitung jttr\u00fcd^uweifen, um \u00fcber bie Be= wegmtgett beb \u00c9untpfeb unb ber Extremit\u00e4ten in ocrfdjiebenen Effecten unb bet verriebenen Temperamenten einige 2tufft\u00e4rung ju befomnten, wenn nicpt gan$ beftimmte Berh\u00e4ttniffe in ber \u00a3)rganifation beb D\u00ee\u00fcdenmarfb obwalteten, bie hier eine gr\u00f6fere Berwidetung ber ju \u00fcberfc^auenben Borg\u00e4nge gerbet f\u00fchrten.\nf\u00f4tar ift n\u00e4rntid), baf, auch ^ier wteber ganj abgefehen non ben mitt' f\u00fct)rtid)en Bewegungen, je nach ber Starte ober Sdjw\u00e4dje beb Stffectb bie Erregung ber Heroen auf twher gelegene 9t\u00fcdenmarfbpart\u00a7ien befepr\u00e4ntt bfetbt ober weiter nach abw\u00e4rtb oorfepreitet, baf im erfteren $att oft uur teife Bewegungen beb Stopfeb, bann ber ip\u00e4ttbc unb 5trme beb D\u00eeumpfcb unb enbtiep ber $\u00fcfe eintreten. T)t'efeb attm\u00e4ptige ^ortfepreiten nad) abw\u00e4rtb fann man an fiep ober Stnbern nt'rgenbb teinter, atb bei Beginn einer Tan^ muftf waprnepnten: wie man juerft mit 2Bicgen beb $opfeb, bann mit ben Rauben, bann mit S\u00d6iegen beb 9\u00eeumpfeb auf ben Scpenteln unb enbtid; mit Bewegungen ber $\u00fcfe ben r^ptbmifd;en Bewegungen beb Tafteb fotgt ; wie aud; tuer, wie bei ben Biienen, bte Temperamente burep feftere ober ttacpl\u00e4f-ftgere Gattung, bttrd; gr\u00f6\u00dfere ober geringere Bcwegticpteit ftc^> eparafterifiren. S\u00dfeit aber bepufb ber Stufrecpterpattung beb^\u00f6rperb, beb Tragenb beb^opfeb ftetb wttlf\u00fcprlid;e Bewegungen mit in Slnfprucp genommen werben, unb in ben meiften Ratten wenigftenb bte oberen Extremit\u00e4ten frei beweglich ftnb, fo rufen Effecte, bie mit nt'cpt fepr gro\u00dfer ^ntenfit\u00e4t auftreten, rncift aud; nur Bewegungen in ben oberen Extremit\u00e4ten pervor; bte \u00a9eftt'futa* tionctt befc\u00c7r\u00e2nf'en ftd; baper h\u00e4ufig auf biefe, w\u00e4prenb Bewegungen in ben unteren Extremit\u00e4ten oerp\u00e4ttnipm\u00e4fig oiet energifc^ere Erregungen oont \u00a9e^ tjirn t;er ooraubfe^en, wenn bie wittt\u00fctwtidjen, ^t\u2019er burc^ bie \u00a9ewo^n^eit rnetjr ftereotpp geworbenen Bewegungen aufgehoben werben fotten, unb ein 3ufammenfinfen in ben ^nt'een ober ein tjeftigeb Streden (Stampfen 2c.) eintritt. \u2014 So weit finb bie burd) Effecte erzeugten Bewegungen birect 00m \u00a9e^irn ^er angeregt. Stttein burd; bie \u00a3)rganifation beb S\u00fcdenmartb treten bei einem unb bemfetben Effect in ben oberen Extremit\u00e4ten anbere formen ber Bewegung ein, atb in ben unteren. T)ort n\u00e4mtid) Beugung, |>ier","page":601},{"file":"p0602.txt","language":"de","ocr_de":"602\tTemperament.\n(Streuung, ober umgefelmt. lieber bet anberen Effecten tritt Beugung ober \u00a9treteg in allen Extremit\u00e4ten, in bem D\u00eeumpf ein.\nhier\u00fcber haben mir nun $uerft Einige^ au\u00f6 ber Experimental-^hhf\u00ee0^ gic beijubrtngen, ma$ un3 biefe fo auffattenben Erfchetnungen erfl\u00e4rt.\nbeugen unb \u00a9trete, jene beiben antagoniftif^en \u00abBemegungen, melcC;e oon ^ufthfe1) als bie alten phpftognomifchen unb mimifchen \u00abBer\u00e4nberungen ber \u00abJtefeln \u00ae*tee liegenbcn Elementarformen betrachtet unb oon naturpbitofopbif^er @eite gu ben oerfchiebenen Effecten ins Sic^t gefegt w\u00fcrben, finb in it;rem SBefen feineSmegS als fo biff\u00e8rent unb gegenf\u00e4^tid; 5u betrachten, als fte in ihrer \u00e4uferen Erf^einung auftreten. beugen unb \u00a9trete ift nicht bie Sirfung oon oerf^iebenen functionirenben \u00abfteroenfa-fern, fonbern eS finb nur bie ^f\u00e4lligen ^efultate ber Einmirfung beb in beiben gleichen motortfehen \u00abfterocnagenS auf \u00abDhtSfeln, melche in ihrem \u00abBerh\u00e4ltnif $u ben bemegltcben Organen als 3tntagoniften auftreten. Oie $orm ber Bewegung ift ntrgenbS barum eine oon ber anberen oerfchie-beite, meil ein anbereS motorifcbeS ^rincip fte erzeugt, fonbern barum, meil entmeber bie \u00a9tructur ber \u00abD\u00eeuSfelfaf\u00earn (millf\u00fchrlichc ober unmi\u00dff\u00fchrliche) ober bie 2lngriffSpunfte ber ipebel bei ben oerfefiebenen \u00abD\u00eeuSfeln unb \u00abHuSfel-gruppen oerfefieben finb.\nEngethurbt2) machte guerft barauf aufmerffant, mie bie obere ^arthte beb O\u00ee\u00fctemarfS bei ihrer \u00abReibung bie unteren Extremit\u00e4ten ftretft, bagegen bie untere \u00ffarthie bei ihrer ^eijung bie unteren ftreeft, m\u00e4frenb fte bie oberen beugt.\nOiefe SSerfuche, melche ich meitl\u00e4ufig oerfotgt t^be3), f\u00fchrten mich gu bem O\u00eeefultat, ba\u00df bas O\u00ee\u00fctemarf aus hinter einanber gelegenen Eentral-punften beftept, bie unter einanber burch Wafern in Rapport ftefen, unb oon melchen bie Einen Beugung, bie Anberen \u00a9treteg oermitteln, fo ba\u00df baS O\u00ee\u00fctemarf nicht als ein einfacher bie \u00a9umrne aller peripherifchen Heroen oereinigenber Eonbuctor angufehen fei, maS 23olfmann jur Gen\u00fcge oon an-berer \u00a9eite hcr bemiefen hat.\nE\u00f6 liegen aber bie einzelnen f\u00fcnfte f\u00fcr bie oberen unb unteren Extremit\u00e4ten fo fteer einanber:\nObere\tUntere\nExtremit\u00e4ten.\n1)\t\u00abBeugung\t\u00abBeugung,\n2)\tBeugung\t\u00abBeugung,\n3)\tfeine ^Beugung unb feine \u00a9treteg beutfich auSgefprotyen,\n4)\t\u00a9treteg\tBeugung,\n5)\t\u00a9treteg\t\u00abBeugung,\n6)\t\u00a9treteg\t\u00a9treteg,\n7)\t\u00a9treteg\t\u00a9treteg.\nOie Bahlen begehen ftch hier, mo mir oon \u00abBerh\u00e4ltniffen beim \u00abUZenfchen hanbeln, nat\u00fcrlich nicht auf bie \u00abf\u00f4irbe\u00ef, fonbern fte geben nur tm 2Ulgemet-neu an, mie ftch bie einzelnen f\u00fcnfte im Ot\u00fctemarf oerthetlen, um btefen ober jenen Effect tu erzeugen. 5lm Ot\u00fctemarf ber ^r\u00f6fche unb tantnehen miffen mir genau, am mieoiefften \u00abf\u00f6irbel \u00a9treteg ober \u00abBeugung bet\n1)\tHuschke, mimic, et physiognomic. Fragm. physiolog.\n2)\tF\u00fcllers 9lr\u00fc)io 1840.\n3)\tSJl\u00fcfler\u00ab 9lrcpio 1846. #eft I.","page":602},{"file":"p0603.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\t603\nBergung bc\u00e9 darunter gelegenen sD?arto in oberer ober unterer Krtremit\u00e4t erzeugt wirb. \u2014\n\u00e4\u00dfenn bcmnac\u00df eine Erregung oon oben nach abtoart\u00f6 in $olge eined Slfect\u00f6 auftritt, fo ift ber erfte @rab begeic\u00dfnet burc\u00df Beugung in alten Krtrcmit\u00e4tcn unb Beugung b\u00e9\u00e9 BuntpfO.\nOer \u00a7n>eitc \u00a9rab <harafteriftrt ftch baburc\u00df, ba\u00df gwifd;en beugen unb ^treden eine Slrt $ampf auftritt, nnb Weber ba$ eine noch ba6 anbere beut lieb auggefproe\u00dfen, fonbern j(ebe3 nur halb, fe\u00dfwae\u00df 511 \u00a9taube tommen fann, ober beibe\u00e9, fid; fe\u00dfr fc\u00dfncll abwec\u00dffelnb folgenb, Rittern erzeugt.\nOer britte \u00aerab ruft \u00a9treden -ber untern Krtremit\u00e4ten, \u00a9tampfen, fefteO 5luf)e|en be\u00f6 ^ufe\u00f6 auf ben Boben, gleichzeitig Beugen ber oberen Krtremit\u00e4t \u00dferoor, bie ^auft ballt ftch, bt'e 21rme werben angegogen unb ber Unterarm gegen ben .Oberarm bewegt. \u2014\n3m oierten \u00aerab enblid; \u00a9treden ber oberen unb unteren Krtremitat, \u00a9treden be\u00e9 Buntpfe^ bi\u00f6 gum Opitot\u00dfonues. \u2014\n3\u00ab biefen turgen Slnbeutungen oerfe\u00dfiebener (heften wirb man leicht bie fie ergeugenben eiferte \u00dferau^ftnben unb i\u00dfrer ^ntenftt\u00e4t nad) clafftftctren tonnen, wenn man gitgleid; auf bie me\u00dft bire'ct 00m Effect \u00dferoorgerufenen, fonbern bie 51rt beS, wa3 man gew\u00f6hnlich Effect nennt, beftimmenben 21n-t\u00dfeils an wtdt\u00fchrlic\u00dfen Bewegungen mit inO 51uge fa\u00dft.\n^eftgu\u00dfalten ift aber, ba\u00df wir un$ hierbei immer eine gewiffe \u00a9trede be\u00e9 Bitdenmart\u00f6 in feiner gangen SBaffe gleichzeitig 00m (Gehirn t;er erregt beuten muffen, waO wir um fo leichter tonnen, alo wir un3 ja baO T\u00fcdern mart wie eine Bei\u00dfe hinter einanber liegenber Apparate gu beuten haben, welche burd; eine eingige $afer oorn Gehirn her in ihrer complicirteften SSirtuug in Bewegung gefegt werben tonnen, unb gerabe in Slffecten um fo fte\u00dferer in ihrer burch bie Organifation begr\u00fcnbeten Kombination in Bewe= guttg gefegt werben, al\u00e9 ber SBille nid;t bie oerfchiebenen ben Apparat nur theitweife wirtenlaffenbcn Kfegenbewegungen anregt, fomit alfo bem im B\u00fcdenmarf oorliegenben Biec\u00dfaniOmu\u00f6 freien \u00a9pielraum l\u00e4\u00dft.\n21de Effecte burchlaufen 00m geringeren gum heftigeren \u00aerab fortfehrei* tenb biefe oerfchiebenen gwrmen ber Bewegung an ben oberen unb unteren Krtremit\u00e4ten.\n3n ber 3reube be\u00f6 \u00aeinbe3 geigen fie\u00df bie ^leroren immer in gr\u00f6\u00dfter \u00a3\u00df\u00e4tigteit. K\u00f6 flatfc\u00dft in bie fp\u00e4nbe, reibt bie ip\u00e4nbe oor Bergungen, brudt ben \u00a9egenftanb feiner $reube an bie Bruft 2c.1), fpringt in bie \u00a3\u00f6\u00dfe, ftedt ben \u00dfopf gwifchen bie \u00a9c\u00dfultern (beugt ben hatten.)\n3n gro\u00dfer freubigerUcberrafd;ung entflieht au\u00f6 bein^ampf gwifd;en$tero= reu unb Krtenforen ein tampf, ber ftch in bem 3tten oorgrettbe titnb giebt, bi$ bie $reube \u00fc\u00dfer pfo^ltc\u00dfe \u00a3ebenc?errettung g. B. ober bergleichen ftch in Bingen ber \u00a3)\u00e4nbe, \u00a9treden ber Slrme, Kr\u00dfcbcn be$ fpaupteS (\u00a9treden be\u00f6 Badeno) tunbgiebt, an ben unteren Krtremit\u00e4ten aber bie f^lwren bie Ueber-madjt \u00fcber bie Krtenforen gewinnen, unb ein 3ufammenftnten in bie Mee eintritt.\n3 3c\u00df hftben in einem Snftitut (\u00a9tetten in SB\u00fcrtemberg) einen 12fat;rigen $na? ben gu beobachten \u00a9elegen\u00dfeit gehabt, ber bei ber geringften &reube mit oder yinfiren-gung beibe ^\u00e4nbe gufammengebr\u00fccft unb bie SDaumen frampf\u00dfaft gepre\u00dft hat; bei geringer greube gog er ben einen \u00a9dientet herauf unb pre\u00dfte barauf no<h bte \u00a3\u00e4nbe. \u00a9eine jlameraben gaben ihm ba\u00dfer fe\u00dfergtoeife ben Beinamen \u00bbBruder\u00ab. Krma\u00dfnung unb \u00a9pott tonnten i\u00dfn nie\u00dft bon biefer \u00a9ewo\u00dfn\u00dfcit abbringen.","page":603},{"file":"p0604.txt","language":"de","ocr_de":"604\tTemperament,\n(Snblicp fann bie freute in bem ^\u00f6c^ftett \u00a9rab eine folcpe Erfcp\u00fctterung bes ganzen fRMmmaxU erzeugen, baf ein Erftarren, \u00a9tredcn in oberen unb unteren Extremit\u00e4ten eintritt.\nDiefelbcn \u00a9tabien burcpl\u00e4uft ba3 jum Effect gefteigerte Untuftgefupl. Der $opf ift in ber Traurigfeit gefenft, bie gaufi gegen bic 23ruft ober \u00a9tirn gepre\u00dft; bei bem \u00a9tepen oerfagen bie Extenforen ipren Dienft, oon bcn ftlexoren \u00fcbenounben, ober im Siegen toerben im \u00a9cpmerz bie \u00a9Rentei gegen ben Seib gezogen unb ber $ufj im Knie gebeugt. Dann fteigert fiep eaO \u00a9cpmerzgef\u00fcpl toieber bi\u00e9 ^um Bittern, mie in ber Slngft, ber gurept ooer bem pppfifepen \u00a9cpmerz. \u00e4\u00dfenn ba3 \u00a9cpmerzgef\u00fcpl fiep bi\u00df jnr begumenben SSerjtoeiftnng erp\u00f6pt, bann beginnt bao fp\u00e4nberingen, ba\u00f6 Slu\u00f6ftreden ber 2trme, enblicp bas 2luffpringen, \u00a3\u00e4nberingen, Umperrafen, \u00a9tampfen ber oollen 2Ser\u00a7meif\u00efung.\n2\u00dfie oerp\u00e4lt e\u00f6 fiep aber bei bem \u00a9rab be\u00f6 B^tteS unb ber \u00e4\u00dfoUuft, too bie unteren Extremit\u00e4ten oft tetanifcp gefredt, m\u00e4prenb bie oberen, mie im Eoitu\u00ea, gebeugt ftnb?\nEin Ueberblid \u00fcber ba\u00df oben aufgeftetlte \u00a9epema l\u00e4\u00dft feinen fJunft be\u00e9 9\u00ee\u00fcdenmarft\u00e9 ftnben, beffen Heizung gleichzeitig Beugung ber oberen unb \u00a9treden ber unteren Extremit\u00e4ten peroorriefe. S3ei bem Eoitu\u00e9 fommt peer ein complicirtere\u00e9 23erp\u00e4ltnt\u00a3 in 23etracpt, n\u00e4mlicp gleichzeitige \u00a9pinapte-ffexbemegung in ben unteren unb oom \u00a9eptrn per angeregte in unferem \u00a9inn im \u00a9epirn reftectirte ober auep mi\u00f6f\u00fcprficpe 33emcgung. 2\u00d6ir muffen auep loieberum pier einige pppjtologifcpe ftacta oorauSfcpiden.\n3ebe ^eflexbemegung mirb an bem $un\u00eft be\u00f6 sJ\u00ee\u00fcdenmarf$ zun\u00e4epft er-Zeugt, too bie gereizte fenfttioe gafer eintritt (entfpringt). Erft bei heftigeren \u00a9raben ber Heizung oerbreitet fiep bie Erregung ber motorifepen Heroen\nnaep aufw\u00e4rts.\t,\t,\t,\t,\t,\n3m Eoitu\u00f6 totrb ba\u00f6 3\u00ee\u00fcdenmarf oon g\u00bbet \u00a9eiten per erregt: einmal n\u00e4mlicp erzeugt bie intenfioe SSorftedung (ber Effect) eine Erregung ber motorifepen Heroen, bie oon oben naep abto\u00e2rt\u00e9 fteigt, unb ba alfo Beugung ber oberen Extremit\u00e4ten peroorruft. 9^ur franfpaft fteigert ftep ber 5lffcct fo bad \u00a9tredung ber oberen Extremit\u00e4ten eintritt. 3m unteren \u00a9acraltpctl bei ^\u00fcdenmarf\u00f6 erzeugt bie gereizte fenfttioe 3afer ber \u00a9efepleept\u00f6tpeile eine Uebertragung be\u00f6 dlci^t\u00df auf bie zun\u00e4epft gelegenen motorifepen Heroen, auf ben unteren Dpeil be\u00f6 9\u00ee\u00fcdenmarf$, ber bie \u00a9tredung ber unteren Extremit\u00e4ten peroorruft ; bei ber \u00a3eftigfeit ber an bem unteren Tpeil be$ $\u00fcden-marf\u00f6 erzeugten Heizung pflanzt fiep bie Erregung ber motorifepen Heroen, bi\u00df zum oberftenDpeil be$9t\u00fcdenmarf\u00f6 fort unb erzeugt bortbte Beugung ber oberen Extremit\u00e4ten, to\u00e4prenb ber fort fiep erneuernbe 9?eiz unten immer oon neuem \u00a9tredbetoegungen in ben unteren Extremit\u00e4ten peroorruft; gleichzeitig aber giebt fiep ba\u00df SSoritberftr\u00f6men (sit venia verbo) ber Erregung an ben 33euge-\u00a9tredneroen be\u00e9 Rumpfes burep entfpreepenbe pinter einanber auftre-tenbe 33etoegungen im freuz funb.\n3m Born, einem Effect, ber pfpcpologtfcp mit ber S\u00dfoduft ba3 gemein pat, bad fein Eulmination\u00f6punft rafcp erreiept unb gleicpfam mit einem fa* xoxtbmu\u00f6 fiep abfcplie\u00dft, niept toie Traurigkeit ober \u00a9cpmerz unb ftreube auf feiner p\u00f6cpften $bpe l\u00e4ngere Beit .anbauern fann, treten al\u00df Vorl\u00e4ufer oer-fepiebene \u00fcBetoegungen an ben Extremit\u00e4ten ein; ber eigentlich oom Effect bebingte Eparafter toirb bem 3nbiotbuum am beften bann flar, toenn e\u00f6 midf\u00fcprlicpe \u00a9egenbetoegungen oerfuept ober maept, wobei c\u00f6 pauptf\u00e4cplicp an ben \u00a9tredmutfetn SBiberftanb ftnbet; biefer Siberftanb wirb am leicptc-","page":604},{"file":"p0605.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\t605\nften bort itberwunben, wo bie gr\u00f6\u00dfere Stenge oon Riemen i\u00df, unb an f\u00f6fer gelegenen |3artficn ber \u2018fteroenccntra. Oft beferrfcf en wir noef bte dienen, w\u00e4frenb eine \u00a9efticutation boef unfere inneren Erregungen oerr\u00e4tf. 3w 3orn i\u00df eb alfo ber burcf ben ^Bitten oont \u00a9eft'rn fer angeregte 3wpulb, ber momentan Beugung in ben oberen Extremit\u00e4ten gur ^otge faben tarn, w\u00e4frenb bte unteren Extremit\u00e4ten ge\u00dfreeft werben.\nSitte weiteren 9t\u00fcancirungen ber \u00a9eften R\u00e4ngen gu fefr oon ber inbiot bueden (Gew\u00f6hnung unb 33efc\u00c7>aftigung ab, alb ba\u00df ftef) fur j'eben einzelnen Stffect ber \u00a9rttnb ifreb Ent\u00dfefenb beftimmt ttaefweifen tiefe. 3m Adgemei* neu f\u00f6nnen wir nur fagen, ba\u00df, je weniger ittten\u00dfo eine gei\u00dft'ge Erregung auftritt, um fo rnefr berjent'ge \u00e4uftanb ber Btubfetif\u00e4tigfeit bemerkbar wirb, welcfer ber relatioenBufe berfelben nafe fomrnt, ba\u00df alfo bie Beugemubfeln beb gangen $\u00f6rperb bie \u00a3)berfanb faben, w\u00e4frenb mit ber Steigerung beb Slffectb bie Streckbewegungen oorferrfefenb werben, enblicf, ba\u00df fefnede ab= wecffelnbe Bewegungen, wie bei ben Sftienen, fo auef bei ben \u00a9eften, benje* ttigen Stffecten gufommen, in bereu Statur eb liegt, ba\u00df fie mit abwecffelnber Starte in ben Borbergrunb treten unb periobifefe Schwankungen machen, wie bt'eb in ber gxeube jeber an fief leieft wafrnefnten kann.\nUm jeboef in bab fo socrwictette \u00a9ebiet ber \u00a9eften wenigftenb einige pfpftologifcfen \u00a9efe\u00a3en entfpreefenbe fp\u00dfemattfcfe Orbnung gu bringen, oerfuefen wir biefetben in widf\u00fcfrlicfe unb in unwidf\u00fcfrlicfe unb gwar 1) pafft\u00bb un widf\u00fcfrlicfe unb 2) actio unwidf\u00fcfrlicfe eingutfeiten.\n3w Allgemeinen taffen bie Erfteren feine rein pfp\u00dfologtfcfen (Befere if rer Entftefung aufftnben, eben weit \u00dfe auf einem \u00a9ebiet entfpringen, b ab bib gu einem gewiffen \u00a9rab oottfommen unabf\u00e4ngig oon fomatifefen Ber* f\u00e4ttniffen ift; unb weit fie oft burcf eine gro\u00dfe Steife gwifefentiegenber \u00a9lieber oon Borftcdungen bebingt ftnb, wetefe ben 3ufantmenfang oon llrfacfe unb BSirfung faft bib gum Unfenntticfen gu oerbeefen imStanbe finb. Allein gteicfwol liegen in bem Btecfanibmub, beffen fief nun einmal bie Seele auef'bei oottfommener BSidenbenergie bebienen mu\u00df, beftimmte @e* feige oor, wetefe fetbft bie widf\u00fcfrticfen \u00a9e\u00dfen mobifieiren.\nX)ab erfte \u00a9efe$, bab fier an bie Spt$e gu fteden i\u00df, i\u00df bab \u00a9efe\u00a3 ber \u00a9ew\u00f6f nung. Durcf fie wirb eine widf\u00fcfrlicfe Bewegung gleicffant an bie (dr\u00e4nge ber unwidf\u00fcfrlicfen ger\u00fceft, fo ba\u00df gu unterfefeiben fefwierig wirb, in wetefe Kategorie wir eine gegebene Bewegung gu fe^en faben; ood= \u00df\u00e4nbtg unm\u00f6gtief wirb bie Unterfcfeibung, wenn biefelbe guf\u00e4dig gweefm\u00e4\u00dfig i\u00df, eine \u00a3anblung aubf\u00fcfrt, wetefe farntonifcf mit ber gun\u00e4efft ooraubgegan* genen, \u00dfe bc\u00dfimmenbenBor\u00dfetlung unb farntonifcf mit ber gangen 3nbioibua* tit\u00e4t i\u00df, an wetefer fie beobachtet wirb. Bei Btienen unb \u00a9eften, im engeren Sinne beb BSorteb, finb bie meiften ber Art, ba\u00df fie eben fein beftimmteb BSirfen naef au\u00dfen, feine eigenttiefe Tf at oermitteln, fonbern 3eicfen bilben, welcfe Sorte begleiten ober erfeijen foden. Sot<fe3eicfenf\u00f6nnen wie eingelne Sorte ober fogenannte ftefenbe Stebenbarten burcf f\u00e4ufigeb Sefen unb f\u00e4u\u00dfgeStacfafmung einem 3nbioibuunt fo gel\u00e4u\u00dfg werben, ba\u00dfeb auef ba, wo anbere 3ei<fen ebenfo paffenb, ober noef paffenber w\u00e4ren, immer nur jener einmal angew\u00f6fnten ftef bebtent; unb fo werben wir nur aub tfrer gu f\u00e4u\u00dfgen, wenn auef oft gang ab\u00e4quaten Anwenbung fef lie\u00dfen f\u00f6nnen, ba\u00df \u00dfe nt'cft ^olgo cineb birecten, in bem Augenblick ber Aubf\u00fcfrung oollfommen freien Sidenbafteb finb, fonbern, ba\u00df \u00dfe, wenn auef bewu\u00dft unb auf ben \u00a9runb eineb be\u00dfimmten Sidenbafteb, boef ber ^orm naef unwiflf\u00fcfrltcf, blob burcf bie \u00a9ewofnfeit feroorgerufen finb. Bur bie Beobacftung tfrer","page":605},{"file":"p0606.txt","language":"de","ocr_de":"606\tTemperament\nh\u00e4ufigen ober \u00a7u h\u00e4ufigen Slnmenbung t\u00e4ft fount t^re Katur erlernten, nie* mat\u00e9 aber ihre etma nur einmalige, ba fte f>\u00e4uftg nicht mit ben Sntpul\u00f6' erregenbett SSorftettungen bi\u00f6fmrmotttren.\nP h\u00e4ufiger fo!cf)e ato Hofe Slngem\u00f6hnung ernannte 33cmegmtgen auf* treten, um fo mafrf^emticfer mirb e\u00ea, baf ba\u00f6 pbioiouum, an bent mir fte beobachten, meber in SBejiehung auf fein \u00aeem\u00fctt>, noch tu S3e^efung auf feine St\u00dfittentoergie fetten \u00aerab ber h\u00f6heren, feinernen Qmtmicfetung uttb inneren \u00a9t\u00e4rfe erlangt hat, ben mir oon einem mahrhaft \u00a9ebitbeten ooraub* feto muffen. Denn auf ber einen \u00a9eite fehen mir, baf bie unenbltch mel* feittgen \u00a9ef\u00fchlSerregungen tro| bersJ3?\u00f6gtichfeit in ebenfo oerfchiebener 3\u00dfet|c ftcb in (heften funb ju geben, immer nur auf eine unb btefelbe 2\u00d6eife beant* mortet merben, auf ber anbern \u00a9eite ftnben mir, baf feine SBitten\u00f6th\u00e4ttgfett nicht ben \u00aerab ber Slu\u00f6bitbung erreicht \u00a7at, baf fie ooflfommen fret, tu iebem Slugenblicf fchtagfertig, gerabe ben Z^xi beb 3\u00bbu\u00f6!elapparat\u00f6 tu \u00bbe* meaung ut fe|en oermag, ben bie auftauchenbe SSorfteftung oernunftgemaf oerlangt, fonbern baf btefelbe, blinblingb m\u00f6chte ich fa\u00f6rtt, mtr ^em n\u00e4chften beften gebr\u00e4uchlichen SBerfjeug greift\n(\u00a3b ift ganj baffetbe mie bet bem Gebrauch ber \u00a9prache: ber Ungebtl* bete unterteilet ftd; fto ebeitfo \u00f60lt bem \u00ae\u00abbilbeten, inbem jener f\u00fcr bie oerfchiebenften \u00aeebanfen immer nur eine unb btefelbe Slubbrucfb* meife bat, ta h\u00e4ufig biefelben SBorte immer unb immer mieberfolt, m\u00e4hrenb ber $ebtlbete ben oielgegtieberten SSorftetfung 3 formen auch ebenfo otel ge* alieberte unb oerf\u00e9iebene Slu\u00f6brucf\u00f6meifen gu leihen oermag.\nUnbeh\u00fclfltchleit beb Sltt\u00f6brucf\u00f6 unb Unbehutftichfcit ber ^antomtmen neben h\u00e4ufig -\u00f6anb itt fpattb.\t,\n\u00a9n attbem Umflanb bet Beurtfieifuttg ber wttWu\u00c7rt\u00bb#\u00ab\u00ab Bewegungen itnb bet beten Sntjle^en tft aber folgender:\nm\u00fcrbe im Eingang nachgemiefen, baf bet mettent bte JKeh^abl ber 33emegungen nicht pfeife*, fonbern rein fomatifch oermittelt ftnb; baf mtt tunebmenbem Sitter unb mit $unehmenber Kultur ber 2Renf<h bte SKenge unb ben Umfang ber 23emegungen, bie burch\tErregungen heroorgerufen\nfinb m befebranfen lernt; baf in biefer \u00bbeherrf\u00e4ung beS jeben Slugen* blii unb burch ben leifeften Slnftof in Dl;\u00e4tigleit oerfe^baren \u00dcRe^antftnu\u00ab ber^emegungen baS \u00e4chte Kriterium eines *ur m\u00e4hrenS\u00dfillett\u00f6frethett gefom* menen sKenf\u00e4en liegt; baf ^ut;e in Gattung unb \u00abKienen tm entleiben* ben SlugenbliiJ beffer ben \u00abKann ertennen t\u00e4ft, aX\u00e9 bie energtfchfte 33emegung, mie bet ber \u00a9prac^e, oon melier 2o$e fagt:\n\u00bb\u00a9thmeigen lehrt uns erft ba\u00f6 Sehen.\u00ab \u2014\nD)ie unmittf\u00fchrlichett heften f\u00f6nnen pafft\u00fc unb actio fein.\nT)a iUr Slufrechterhattung beS K\u00f6rpers im \u00a9tefen unb (Sehen etn fortmap* renber ptouls be\u00f6 \u00e4\u00dfittenS nothmenbig ift, metcher gemiffe \u00a9tetlungen ber pfe unb be\u00f6 OiumpfeS jur golge h\u00abt/ ^ gemtffe ^emegungen ber\u00a3anbe unb Sinne meiftenS Su einem beftimmten 3\u00bbetf angef\u00fchrt unb oon ber SBtUenHha* tigleitbebingt finb, fo merben biefelben in bem \u00abKoment aufhoren, tu melchem burch trgenb einen Slffect eine SSorfteUung mit aller (bemalt auf etnem ^untt concentrirt mirb, metche in feinem 3\u00abfammenhang mtt ber ftef;t* mel^e un\u00f6 aufrecht, ober Slrme unb ^)\u00e4nbe in biefer ober jener beftimmten \u00a9tellung erh\u00e4lt. Sl\u00dfe Slffecte f\u00f6nnett auf ihrem fp\u00f6hepunft etne ]ot^e oorubergehenbe Z\u00e4hmung ber motorifchen Heroen &ur ^otge haben, morattf beim bte dontrac* ti on ber \u00abKu\u00f6feln nachl\u00e4ft unb eine fcheinbare \u00abBelegung tu.ben Slntagom* ften auftritt, fo baf eine ^Bemegung in entgegengefe^ter Jctchtung entfieft,","page":606},{"file":"p0607.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\t607\nbie aber eben baritnt feine actioe, fonbern eine mit pafftoe ift, n>et'I fte auf einem btofien 9?acftaft ber Contraction beruht. ^Saffioe Bewegungen ftnb eb, menn in ber Traurigteit bab \u00a3aupt fief jur 23ruft ferabneigt, wenn bie turj border noef rtngenben Sp\u00e4nbe in ben \u00a9tf oof? fa\u00dfen, menu bie Stniee einftnfen unb ber Trofttofe fief auf bie Crbe nieberwt'rft.\n^affio ftnb a\u00dfc jene ^Bewegungen, bie ben ^arori\u00f6men ber ereutioen 2 eiben f\u00fcnften folgen, wenn bab \u00dcberreste 9?eroenfpftem Weber bie 33efeftc beb S\u00d6i\u00dfenb unb ber SSernunft, noef bie naef wirf ettben Crregungcn ber \u00a3et benfefaft ju ben \u00dfttubfetn zu leiten oermag, wenn ber Stufregung beb ganzen sJ?eroengebietb jene Crfcftaffung fotgt, aub ber eb oie\u00dfeieft nur bie fetero* genfte Crregung mieber zu reifen oerntag.\nStctio aber ftnb jene unmi\u00dff\u00fcfrticfen ^Bewegungen, bie burtf uumittcU bare Crregung ber motorifefen ftafern, entfprecfenb ber Trganifation beb 9\u00eeitcfcmnarfb, im Effect ohne 3utfun beb SBt\u00dfenb oft mit ber gr\u00f6ften Cnergte aubgef\u00fcfrt werben, unb wetefe oben befproefen worben ftnb.\n9\u00eeur bie f\u00fcnften \u00a9rabe beb Affect\u00e9 (fei feine sJtatur, wie fte wo\u00dfe) ftnb im \u00a9taube, ben S\u00d6i\u00dfen fo oo\u00dffommett aufzufeben, baf im ganzen fft\u00fccfcm mart nur bie \u00a9efe^e ber unmi\u00dff\u00fcfrticfen ^Bewegung ferrfefen.\nTaburcf werben eben bie formen ber \u00a9eften fo compticirt, baf f\u00e4uftg oft nur bie eine \u00a3\u00e4ngb*5?\u00e4tfte be\u00f6 \u00dfi\u00fctfenmarfb burcf unwi\u00dff\u00fcfrticfe Crre= gung bie anbere oom birecten S\u00dfi\u00dfenbet'nftufj affteirt, oft in bem oberen Stbfcfnitt wi\u00dff\u00fcfrticfe, in bem unteren Stbfcfnitt unwi\u00dff\u00fcfrticfe Bewegung erzeugt wirb ober umgefefrt.\nTie Combination ber fo bewegten \u00dfflubfetmaffen fefeint f\u00e4uftg, unb ift auef nic^t fetten ganz ^ufatCig. Um unb bafer nieft zu tauge auf einem (Gebiet oon btofjen Sttbgticffeiten umferzutreiben, motten mir nur einige \u00a9efticutationen anatpftren, bereu Cntftefen ftef aub einfachen meefanifefen SSerf\u00e4ttniffen erft\u00e4rt. Cine oiete ercitirenbe Effecte begteitenbe \u00a9efte ift bab \u00a9tampfen mit bem ftujj. 3n SBezicfung auf Strt unb \u00a9rab beb Stffectb ift eb nat\u00fcrtief ganz gteief g\u00fcttig, mit wetefem $ufj eb gefcf ieft. Ter Stffect oer* taugt intenfioe \u00a9trectung ber untern Crtremit\u00e4t; ber \u00e4Bitte beferrfeft immer noef fomeit bie \u00dc)?ubfetn berfetben, baf bab \u00a9teiefgewieft m'cft oertoren geft, unb bie aufrechte \u00a9te\u00dfung beibefatten mirb. 3\u00ab bem Moment, in bem ber Effect eintritt, finbet er bafer nur ben $ufj gteieffam zur Tibpofitt'on oor, auf bem ber 9\u00eeumpf gerabe nieft ruft. Tiefer mirb bann auef fefne\u00df gebeugt, um mit a\u00dfer Straft ertenbirt zu merben. 9\u00eeuft ber 9\u00eeumpf auf beioen zugteief ober auf feinem, z- 33. beim\u00a9i\u00a3en, fo ift eb mirfti^ z\u00abf\u00abAig, wetefer in Bewegung gefegt mirb, ment\u2019gfienb oert\u00e4ft unb fier eine ftefere SBerecfnung.\nStub ber SBefauptung beb \u00a9teiefgewieftb unb einer anbern pfpftotogi* fefen Tfatfacfe ergeben fief gemtffe \u00a9te\u00dfungen, bei benen ber eine ^ufj ge-ftreett, ber anbere gebeugt erftfeint. Crperimente faben n\u00e4mlt'cf ergeben, baf bei naef unb naef oerfit\u00e4rfter Heizung ein unb b effet ben ^unfteb beb Centratorganb bie \u00a9itmute ber babur^ erregten ftafern oon oben naef unten auf berfetben St\u00f6rperfeite zunimmt, unb bann erft querfin\u00fcber auf bie anbere ubergeft. Cb mirb bafer ganz \u00d6On feer Sutenfttat ber centraten Heizung abfangen, metefe formen ber Bewegung zu \u00a9taube fomrnen, fo lange ber SBi\u00dfe no^ bie Crfattung beb \u00a9teiefgemieftb z\u00ab oermittetn oermag. 2\u00d6enn in ber brofenben \u00a9te\u00dfung beb 3owb ber reefte Strm gebeugt, bie reefte^auft geba\u00dft ift, fo mirb ber reefte ftuf? gejtrectt gefte\u00dft; um bieb zu fonnett unb gtet'cfzeitig bab Verfa\u00dfen beb St\u00f6rperb zu oerfinbern, muf ber\n#anbroi5tt*tl>u* btt ^ufiorogu. 58b. III. 3tbtl>\u00abit. i.\n40","page":607},{"file":"p0608.txt","language":"de","ocr_de":"608\tTemperament-\ntinte gufj gebeugt werben. So wie bie \u00a3eibenfchaft ftch fteigert, wirb ein Stritt weiter gemalt, b. 1). jefct ber tinte guf geftredt, unb ber re\u00e9te unwiftt\u00fchrtich gebeugt, unb mit biefem einigen Stritt tj\u00ee ba\u00e9 ganje S5itb ein anbere\u00f6, bie Stellung tuet brohenber \u2014 bie Erregung tft je\u00a3t auf bie anbere Seite beb 9\u00ee\u00fcdenmarte$ fortgeschritten. 3n ber Sieget feigen ftet) ba* bei and) cntfprechenbe Kontractionen an ber anberen obern Extremit\u00e4t, fo baf bie redjte unb bie tinte ober wenigftenb bie erftere geftredt wirb, juin beweib, bafj bie Krregung nicht attein ftch in ber Duerare, fonbern auch in ber Gangbare beb B\u00fcdeumarfb weiter aubgebe^nt fyat.\n2luctj hierbei iffc nic^t weiter ^u berechnen, warum einmat auf ber mech* ten, einmat auf ber hinten mit ber \u00a9efticutation begonnen wirb. \u2014\nBergteichen wir nun noch fdjtiefjttch bie Bewegungen ber untern Krtre* mit\u00e4ten in ben bret fo oerfdjiebenen Effecten beb B^b, ber greube unb beb Scbmerjeb. Senn im 3brn bie (Energie ber Biubtetcontraction ben hbchfteu \u00a9rab erreicht, fo erreicht bie Stbfpannung benfetben im Schmerzgef\u00fchl ; in ber greube, in ber bie Bewegungen auct) noch mit einer gefteigerten Energte aubgef\u00fc^rt werben, ^aben fte aber bei weitem nidd ben fid) gteidjbteibenben Kbaratter, fonbern fte wechfetn h\u00e4ufig in ben oerfdjtebenen Intagomftcn. Stub biefer f^netten 2tbwechfelung oon Beugen unb Streden ber untern (Extremit\u00e4ten entfielt bab Rupfen uub Springen ber greube, bab im B\u00e7nt nit^t auftreten tann, weit bie (Ertcnforen ein entfdjiebeneb Uebergewict)t \u00fcber bie gteroreu gewonnen haben, unb bab in bem Schmerzgef\u00fchl nic^t m\u00f6g* \\i\u00a7 ift, weit bie Strecfmubtetn ebeufo wie bie Beugemubtet oon ihren erlahm* ten Heroen nicht zu Kontractionen beftimmt werben tonnen.\nSoj)t aber ift ein Sluffpringen im 3orn m\u00f6glich, wenn bie ptb^tic^e Erregung ber Stredmu\u00f6tetn bie p affine (Eontraction ber Beugemubteln \u00fcberwinbet, wie bei ber ftfenben Stellung.\nBei ben Bewegungen ber einen ober anbern obern ober betber Krtre* mit\u00e4ten ift nur fo oiet feenhaften, ba\u00df, wenn beibe jugtei^ in berfetben Dichtung bewegt werben, ber Stffett intenfioer fein muff, atb ba, wo bte eine gebeugt, bie anbere geftredt ift, ober eine eingeteitete wittt\u00fc^rtiefw Bewegung nic^t aufgegeben w\u00fcrbe. Sonft ftnb t;ier burdj \u00a9ewohnheit, burch Buf\u00e4llig* teiten alter 2lrt bie Kombinationen ju oerwidett, at\u00f6 baf wir, ohne bem gerechten Borwurf, zu oiet ertt\u00e4ren zu wotten, un\u00f6 aubjufe^en, rtic^t wagen burften, weiter in ba$ Jetait einzugehen. \u2014\nUnberechenbar bleibt bie feinere \u00fcftuancirung aller ber \u00a9eberben, Wie fie au\u00f6 bem fetynett aufetnanber fotgenben Sieg batb biefer, batb jener bie 0berbanb gewinnenben Borftettung heroorgehen.\nSir Ratten im Bisherigen bie witlt\u00fchrlidjen Bewegungen ftet\u00f6 nur als fotebe betrachtet, bie ben \u00e4ufjerften ^3untt beb SIffect\u00f6, wetter immer ber gteidje ift, Jemmen unb baburdj bie oerfchtebnen gormen ber Btuofetcon* tractionen heroorrufen, weldje wir bei ben oerfdjiebenen Offerten beobachten.\nK$ bteibt un\u00f6 noch \u00fcbrig ju unterfuchen, was ber Sitte eigentlich burch dienen unb \u00a9eften aubjubr\u00fcden oermag, unb in wie ferne biefe gteichfam einen Kommentar nuferer Sorte ober unauSgefprodjener \u00a9ebanfen bitben\n\u00cfOttneBon Anfang an lernen wir in ber \u00e4u\u00dferen Umgebung eine Stenge St* berft\u00e4nbe tennen, welche ftch intenbirten Bewegungen entgegenfe^en. Str erfahren aber auch, ba| ftch baburch befettigen taffen, baf wir heftigere ober anhaltenb wieberhotte Kontractionen nuferer BtuSfeln gegen btefe St* berji\u00e4nbe wirten taffen. X>abei wirb ein Beharren bcS Sitten* ooraudge=","page":608},{"file":"p0609.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament.\t609\nfe\u00a3t, unb ohne baf* wir fagen f\u00f6nnen: ber St'\u00dfe gewinne an 3ntenftt\u00e4t, fe t n t ftthberfe\u00efbe bod; ju ftetgern, obwohl wir nur mehr organise B\u00fcttel inBewe* \u00dfutt\u00df fetjen, ihn burd;$uf\u00fchren. B?ed;ant'fd;e \u00c7mberntffe ftnb bad Crfte, mit welchen, nnfer St\u00dfe in Conflict fournit; benn febe Bewegung et'ned \u00a9tiebd \u00fcber bt'e \u00a9r\u00e4n\u00a7e ber Itnterft\u00fc^ungdebcne bed \u00a9d;werpunfted ^iitan\u00f4 ^at mit einem fo\u00efd;en $u f\u00e4mpfen. \u00a3)t'efe Uebcrwt'nbung mechant'fcher \u00a3t'nber* niffe lehrt juerft ben \u00a9ebraudj bcr \u00a3)rgane, burth meiere ed bem St'\u00dfen m\u00f6\u00dfh'^ ift, fie burd;$ufuf>ren. 2)er St'\u00dfe gerate aber batb auth mit ben Ocrfchiebenften anberen \u00a3inberniffen in Conflict, welche ftd> nicht mechanifth ben oont St'\u00dfen bewegbaren Organen entgegenftemmen. &ad oon ber Ba* tur bem St'\u00dfen gebotene, oon t'hnt am h\u00e4uftgften jur Sludf\u00fchrung bejtt'mm* ter 3mecfe benutzte Mittel fann oern\u00fcnftiger Seife nur bann in Slnwen* bung gebrad;t werben, wenn bad befeitt'gt werben fo\u00df, wad ed befeitt'gen fann. So feine mecham'fchen Siberft\u00e4nbe $u \u00fcbcrwt'nben ftnb, fo\u00dften aud; nt\u2019^t Bewegungen eintreten, welche eben nur nted;antf$e \u00a3tnberniffe befei^ tigen f\u00f6nnen. \u00a3ro\u00a7 bem werten unenbtt'ch oiete Bewegungen audgef\u00fchrt, unb jwar $u bem 3med audgef\u00fchrt, Siberft\u00e4nbe ju \u00fcberwinben, auth bann, wenn eigentlich gar feine \u00fcberwinbbaren oorhanben ftnb. Selcher 3^^cf fann bann mit ihnen oerbitnben fein? \u00a3)a ber Sitte fein anbered \u00a3)rgan hat, gegen bie Stufenwett ju wt\u2019rfen, aid bie SD\u00eeu\u00e9fe\u00efn, bie Erfahrung oon $inb auf aber lehrt, baf je energifcher fte contrahirt werben, um fo h\u00f6here Si\u00dfendenergie ooraudgefe^t wirb, fo wirb burth bie Bewegungen \u00fcberhaupt Si\u00dfendth\u00e4tigfeit unb burth ben \u00a9rab t'hrer Contraction ber \u00a9rab ber Sit' tendenergie audgebr\u00fcdt.\n\u00a3)a grofe ntethantfthe \u00a3inbernt'ffe, wenn ihre Uebcrwt\u2019nbung burth ben \u00a3)rgant'dmud m\u00f6glich ift, Wt'rflich nur burth \u00d6^ofie Si\u00dfendenergie \u00fcberwun^ ben werben f\u00f6nnen, fo ift auth nur in biefem $a\u00df ein ^\u00fctffdduf oon ber Cnergte bcr Contraction auf bie Cnergt'e bed St'\u00dfend m\u00f6glich- Uebera\u00df, wo ber Si\u00dfe gegen anbere \u00a3t\u2019nbernt'ffe $u f\u00e4mpfen hat, l\u00e4ft ftth aud ber Cnergt'e ber Bewegung niept auf bie Cnergt'e bed St'\u00dfend bt'rect f^tiefen, unb wo enbtt'th oo\u00dfenbd \u00a3t\u2019nbernt'ffe auf gan$ anberem Seg unb leichter be^ feilt'gt werben f\u00f6nnten, jeigt bt'e Bewegung gerabe burth ihre sweeftofe .!pef' tigfeit geringe Cuergt'e. Stuf ben \u00a3rugf<htuf oon ber ^ntenftt\u00e4t ber Bewe= gung auf bt'e Sntenfit\u00e4t bed St'\u00dfend baut jeber, weither in biefen ft\u00e4\u00dfen bie Dhnmacht feinet St'\u00dfend oor fiep ober oor Sinteren oerbergen wt\u2019\u00df.\nSo beftimmte Cffecte mit beftimmter Cnergt'e audgef\u00fcprt werben, ift e\u00f6 leitht $u wiffen, wad mit ber Bewegung bejwetft wirb. \u00a3)ie Bh'enen unb \u00a9eften seid;nen ftth aber baburth aud, baf fetbft, wenn fte wi\u00dff\u00fchrlith ind \u00a9ptet gefegt werben, both fein beftimmter Cffect unmittelbar an fte ge= fn\u00fcpft ijt, fo baf und atfo bt'efer Stnhattdpunft ber Beurtheitung t'hrer Be= beutung genommen tjl. Cd fragt ftth nun, ob ihre $orm fo gan$ jufa\u00dfig entftanben, unb ftth nur trabt\u2019tt'one\u00df fortgeerbt hat, ober ob fich irgenb welthe bejtt'mmenbe \u00a9r\u00fcnbe f\u00fcr fte ftnben laffen.\nCd w\u00fcrbe oben fdjon gezeigt, baf bad \u00a9elbftbewuftfcin bed SD\u00eeenfc^en nur bann ein oo\u00dffommen ftared fein fann, wenn bad unr\u00e4umlt'th Sbeale in raumlithen Bewegungen entfaltet unb audgebreitet wirb. Renern 3bealen fommt eine Bewegli^feit in gan^ ungemeffenen \u00a9r\u00e4ngen ju, eine oo\u00dffom-men freie, welthe burth feine in ihm liegenbe Bebingungen befthranft ift. 2)ie Bewegtheit ber Biaterie bagegen ift auf engere, unb in Begehung auf jene Unenbtithfeit fehr enge \u00a9r\u00e4ngen befthranft. 3\u00ab ben Bewegungen ber Btaterie ftnb wir bei bereu Beurtheitung immer auf ben 3ufawwenhuug\n40 #","page":609},{"file":"p0610.txt","language":"de","ocr_de":"610\tTemperament\n\u00f6cn Ur fad) e unb golge hingebr\u00e4ngt, unb auf bcr Sette ber fenfltioen 9?er-sen, bereu Erregung einen correfponbtrenben Slblauf get'fltger SBemegungen heroorruft, fabelt mir f\u00fcr bte ^Bezeichnung be\u00df festeren fern anbere\u00df Mittel at\u00f4 bie Slnf\u00fchrung be\u00df urfpr\u00fcngltchen 9D?oment\u00df, melche\u00df ba\u00df 9\u00eeefu\u00eetat ber 23er\u00e4nberung auf btefem 9?eroengebiet heroorgerufen. So fprechen wir oott einem br\u00fcdenben, ftechenben Sumers :c., um bte oerfchiebenen Dualit\u00e4ten Pe\u00df lederen burd; Angabe ber qualitatio oerfchiebenen Urfachen in bem 23e-mu\u00fctfein be\u00df Slnberen beroorjurufen.\t,\nSo bte Urfacben felbfl unbefannt ftnb, mie in ben franfh-aften $eran-berungen ber Eingemeibe, bleibt un\u00df lein anbere\u00df SD\u00eeittel bie barauf fol-genbe Empflnbung z\u00ab oerftnnlichen, al\u00df ba\u00a7 mir einer gleichen Empflnbung ein gleidje\u00df urf\u00e4^lic^c\u00f6 Moment unterfcf>ieben, melche\u00df erfahrungegemaf bur\u00e9 anbere Heroen eine ann\u00e4bernb gleiche Sirfung auf unfer Gef\u00fchl au\u00f6-\u00fcbt. Sie mir innerhalb ber rein f\u00f6rderlichen \u00a9ef\u00fchl\u00dferregungen oor unfe-rem eigenen SBemuftfein fchon bie qualitatio oerfchiebenen Sirfungen auf bie qualitatio oerfchiebenen Urfacben oon einer \u00a9tuppe oon Heroen, in met Aer mir fte fennen, auf bie anbere, in melcher mir fie nicht fennen, \u00fcbertragen, fo tragen mir bie geizigen. Smpulfe auf bie f\u00f6rderlichen \u00fcber unb oon Pa au\u00df mieber auf bie Urfacben, melcbe analoge Empflnbungen heroorrufen.\n\u00aeurcb biefe\u00df Uebertragen rein geiftiger Bmpulfe auf f\u00f6rderliche fuchen mir un\u00df unb Slnberen eine befriebigenbe Klarheit be\u00df \u00a9ef\u00fchle\u00df zu oerflhar fen mobei bie S3efriebtgung eben in bem Bufammenflnbett oon Urfache unb ftolge beruht. 2)tefelbe Uebertragung bebingt $ugletcb aber nur meitere ftolgemt'rfung biefe\u00df auf f\u00f6rperlid;e Erregung rebucirten geif\u00fcgen Smpulfe\u00df melcbe in benjentgen pHen ftd; auf bie motorif^en Centra fortpflan^t, in benen ber f\u00f6rderlichen Erregung ohneButhun ober Slbmehren be\u00df \u00a9etfte\u00df eine\nf\u00f6rderliche 23emegung folgt.\t,\t,,\n\u00a9aburch mirb zugleich eine SBemegung probuctrt, burch melche mir f\u00fcr Slnbere bie 2lrt be\u00df \u00a9ef\u00fc^l\u00df n\u00e4her bezeichnen, ober an un\u00df felbft rem unmitlf\u00fchrlich auftreten fehen. \u00a3ieher geh\u00f6ren alle bte \u00a9eflen, burd) meld;e ein Schmerzgef\u00fchl, ba\u00df Slbmehren einer oorgeftedten \u00a9efahr in ber fturdjt, ber f\u00eeeugterbe, be\u00df tiefen ^a^benfen\u00df (analog bem H\u00e4ufchen auf eine ermattete \u00a9eh\u00f6r\u00dfempfinbung) k. au\u00dfgebr\u00fcdt mirb, mobei bie leitenben 2Sor-ftettungen be\u00df \u00a9cifte\u00df auf finnige Sahrnehmungen, unb bte an fte ge-fn\u00fcpften midf\u00fchrlichen ober unmidf\u00fchrlichen 23emegungen rebucirt merben. 5\\e entlegener bie rein geif\u00fcgen Sth\u00e4tigfeiten oon bem \u00a9ebiet ihrer fomati-fchen Sleu\u00fcerung ftnb, je mehr bie pfpehtfehe Affection feitab ber \u00a9r\u00e4nzen liegt, in melden ein \u00e4hnltche\u00df \u00a9ef\u00fchl burch f\u00f6rderliche Erregung heroor gerufen merben fann, um fo oielfacher mirb bie 2lrt ber \u00a9eflen fein, melche tn bem Slnberen ein 33ilb jener inneren Vorg\u00e4nge reprobuciren foil. 2)enn alle btefe dienen unb \u00a9eflen f\u00f6nnen mir reprobuctrenbe nennen, tn-bem fte in bem Slnberen r\u00fccfm\u00e4rt\u00df mieber f\u00f6rderliche Erregungen h^roorru-fen foden um ihnen ben entfpre^enben pfp^ifchen Bnhalt beftimmter unterlegen zu f\u00f6nnen. Scham, 5lnbacht, Siebe, hoffen ftnb Seelenzufl\u00e4nte, melcbe auf ba\u00df manchfachfle fleh \u00e4uffern f\u00f6nnen, benn e\u00df liegen ihnen Erregungen ber Woche z\u00ab \u00a9ntnb, bie fleh manchfach in jebem Einzelnen nuanct-ren f\u00f6nnen, je nach ber Bnbi\u00f6ibualtt\u00e4t unb ber Situation Erregungen, benen otel mentger f\u00f6rderliche Erregung\u00dfformen entfprechen f\u00f6nnen, um \u00e4hnliche Buft\u00e4nbe be\u00df \u00a9eifle\u00df heroorzurufen, al\u00df bet bem Schred, ber ^urd;t, bem Entfeften unb begleichen, an meldje fleh bte mit fomatiflhen SSer\u00e4nbe* rungen correfponbirenbe Sorflettung ber Strfung be\u00df gef\u00fcrchteten Dbject\u00df","page":610},{"file":"p0611.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament.\t611\nauf bie Heroen letzter antn\u00fcpfen l\u00e4\u00dft. (\u00a3r\u00df wenn ade biefe Stimmungen bem eigentlichen Sl\u00dfect guet'len, werben i\u00dfre Sleu\u00dferungsformen nae\u00df ben oben entwicfelten \u00a9efefcen bet allen 3nbtotbuen glctc^arttger.\n3n welcher 2Beife \u00dfc\u00df bte Sprac\u00dfe oon ben \u00a9e\u00dfen unterfe\u00dfeibet, werbe tc\u00df in bem Slrtifel \u00bbStimme\u00ab n\u00e4\u00dfer unterfue\u00dfen. Jpter wt'd ich nur anbeuten, ba\u00df oiele \u00a9e\u00dfen ebenfo unmittelbar wie bie Sprache innere 3u\u00df\u00e4nbe objeettoiren tonnen, o\u00dfne ba\u00df i\u00dfr eigentlicher i\u00df, t'rgenb welche \u00a9ef\u00fc\u00dfle in bem 3wettcn ju reprobuciren. tiefe \u00a9e\u00dfen \u00dfnb bure\u00df \u00a9ewo\u00dfn\u00dfett unb Sitte be= \u00dft'mmt, tet'neSwegS bei aden Leitern btefelben unb wie bie Sprayen eben* fads oerfe\u00dfteben. Oa\u00dfin geh\u00f6rt baS Steten, baS SBtnten, baS Slc\u00dffeljucten, baS treten :c. SB\u00e4\u00dfrenb wtr Oeutfc\u00dfe 5. S3, beim SBinfen ben Slrm juer\u00df auS\u00dfrecten unb bann gegen uns $u beugen, wenn wir jernanb \u00dferbet'rufen, mae\u00dft ber Italiener bie entgegengefe^te Bewegung. SGBenn wir, o\u00dfne fe\u00dfr aufgeregt ju fein, broken, erbeben wir ben Ringer ober baden bie \u00a7au\u00df, ber gemeine Italiener aber fnirfe\u00dft gleich laut b\u00fcrbar mit ben 3\u00e4\u00dfnen *c.\nSide biefe widf\u00fc\u00dfrlic\u00dfen Bewegungen tonnen je nach ihrer 3uten\u00dftat oerfe\u00dft'ebene 2S5erthe auSbr\u00fccten, welc\u00dfe ber \u00a9ei\u00df t'\u00dfren Beranlaffungen bet= legt, Oabure\u00df bilbet \u00dfc\u00df bet ber Berfc\u00dfieben\u00dfcit ber \u00a9ef\u00fc\u00dflstreife, bei ber Berfc\u00dfteben\u00dfeit beS Temperaments eine gro\u00dfe 9\u00eeetbe ber manc\u00dffac\u00df\u00dfen *\u00a3or* men, bureb welc\u00dfe innere Borg\u00e4nge \u00e4u\u00dferlich \u00dfgnali\u00dfrt werben tonnen, unb bie Subjectiott\u00e4t beS Beobachters, welc\u00dfe eben nur ihre eigenen 3u\u00df\u00e4nbe jule^t al\u00f6 B?aa\u00df\u00dfab ber Bcurt\u00dfetlung anlegen fann, \u00dfat einen weiten Spiele raum, baS Beobachtete richtig ober falfch ju beuten, jumal otele folc\u00dfer ur= fpr\u00fcngltc\u00df oodtommen wiflf\u00fc\u00dfrltc\u00dfenBewegungen bure\u00df \u00df\u00e4u\u00dfgeS SBt'eber\u00dfolen in ben oerfe\u00dfteben\u00dfen ^\u00e4den oft wieber o\u00dfne adeS 3ut\u00dfun beS 2Bt'denS wte unwidf\u00fc\u00dfrltc\u00dfe Bewegungen auftreten unb t'\u00dfre eigentliche Bebeutung ma$= tt'ren tonnen.\nOft unb wtebcr\u00dfolt eingeleitete Bewegungen oerm\u00fcgen nie\u00dft allein ben B?ec\u00dfaniSmuS ber motortfe\u00dfen Centra mit ber 2>t\\t $u oer\u00e4ttbern, fonbern bie Organe felb\u00df, an welc\u00dfen wtr bie Bewegung wa\u00dfrne\u00dfmen. 2Btr ne\u00dfmen btefelben aber wa\u00dfr an ben Baustein unb an ber Berfc\u00dftebung ber \u00a3aut unb an ben OrtSbeweguugen ber Shtoc\u00dfen (an ben \u00a9elenten). Sltt ben B\u00eeienen i\u00df bie Stedung ber ipautfalten baS (5rfennung\u00f6jei<h>en f\u00fcr bte BhtStelcontractionen, welc\u00dfe unter i\u00dfnen oor \u00dfc\u00df ge\u00dfen. 3tt\u00df\u00df\u00df*n \u00a3aut unb B\u00eeuSteln liegt aber ein gettpol\u00dfer, oott beffen BMc\u00dftigteit eS ab\u00df\u00e4ngt, wie weit es mbglic\u00df i\u00df, ba\u00df fc\u00dfw\u00e4c\u00dfere Sontractionen fe\u00dfon \u00e4u\u00dferlich ftc\u00dftbar werben tonnen.\nOiefe B?\u00e4<\u00dfttgfeit beS g;ettpol\u00dferS \u00df\u00e4ngt oott ber GFrn\u00e4\u00dfrung ab, unb ittbent aue\u00df biefe oon ber \u00dcftitwirfung ber Seele in gewi\u00dfem \u00a9rab ab\u00df\u00e4n* gig i\u00df, \u00dfat man nie\u00dft mit Unrec\u00dft oon bort aus ebenfalls 9t\u00fcctfc\u00dfl\u00fcffe auf gewt'\u00dfe gei\u00dfige \u00ffroeeffe.unb 3\u00ab\u00df\u00e4nbe gemae\u00dft, welc\u00dfe jeboe\u00df \u00dfetS eine an* \u00dfaltenbe S\u00d6irtung oorauSfe^en, ba bie 9\u00ee\u00fccfwirfung ber Seele auf bie (\u00fcrrn\u00e4\u00df* rung nur eine fe\u00dfr mittelbare unb ba\u00dfer l\u00e4ngere 3eit erforbernbe fein tattn.\nOie (Ern\u00e4hrung wirb bure\u00df brei \u00a9ruppen oon Urfac\u00dfen oermittelt: bure\u00df bie Blutbefc\u00dfa\u00dfen\u00dfeit, bureb bie Blutbewegung (Blutocrt\u00dfeilung), bure\u00df bie e\u00dfemife\u00dfen \u00dc&etamorp\u00dfofen ber ^rn\u00e4\u00dfrungS\u00df\u00fcfftgfett unb ber aus i\u00dfr \u00dferoor* gegangenen \u00a9ewebe. Oie Heroen tonnen auf ade brei mobi\u00dfeirenb einwir= fen. Oiefen Sa\u00a3 ood\u00df\u00e4nbig auS^uf\u00fc\u00dfren, w\u00fcrbe \u00dfier nicht am Ort fein; wir b\u00fcrfen feine BSa\u00dfr\u00dfett als fe\u00dffte\u00dfenb anne\u00dfnten, unb haben \u00dfier nur im Sldgemeinen bie O\u00dfatfac\u00dfe \u00a7tt erw\u00e4\u00dfnen, ba\u00df bure\u00df ^fu\u00dfe bie ^ettbilbung be^ forbert, bure\u00df Bewegung ge\u00dfinbert wirb. Oie Bewegung braue\u00dft aber nie\u00dft","page":611},{"file":"p0612.txt","language":"de","ocr_de":"612\tTemperament\nin wirttief aubgef\u00fcfrtett dhibtetcontractionen $it X>eftc^ettr fonbern tann burcf ^Bewegungen b. f. Crregungen ber Centra \u00fcberhaupt erfeijt werben. \u00aerofe gebf aftigfeit beb Oeifteb wirb ftcf baf er nicf t mit grofer gettanf \u00e4ufttng oer* tragen; bet ifr ftnben wir baf er aucf bte rnefr martirten 3\u00fcge, b. f. fotcfe, bet wetcfen bte einzelnen d\u00eeubfetn mefr ftc^tbar ftnb unb bereu Contraction neu fief leitet bemerkbar machen t\u00f6rnten, weit fie burcf bab lare mit f\u00c7ett erf\u00fcllte 3ettgewebe nieft fo oerbedt ftnb' 23et bent Kinb unb bent Setb ferrfefen etwab anbere S3ebtngungen ber Crn\u00e4frung, gugletc^ aber and) bet Settern ttteft fo intenftoe getfitge Bewegung oor, atb beim Sdamt, bafer bort an ben rnnberen @efid;tern bte dienen oiet weniger bemerttief, bte 3\u00abge mefr oerwafefen unb unbefHntntt.\n3n gotge f\u00e4uftger Contractionen ber Sdubfetn werben fief aucf nur ba ftarfere gatten ber ipaitt aubbitben, wo geringere gettmaffen unter ifr ein jt\u00e4rfereb 2$erfcfieben ber fpautpartfieen jutaffen, am weiften bafer bei atten Sdenfcfen an ber \u00a9time.\nfp\u00e4ttftg leitet man bie ft arten 3\u00fcge \u00bbon einer fpppertropfie ber Sdubfetit ab, bte oon einer oft wieberfotten Contraction ferr\u00fcfren fott. Sir faben bereite erw\u00e4hnt, ba\u00df bieb nur oon ben 9dubtetn gilt, wetd;e Siberft\u00e4nbe \u00a7it \u00fcberwinben faben, bte gr\u00f6fer ftnb, atb baf fie oon ben d\u00eeubtetn bei einer gegebenen Crn\u00e4frung tfrer Sdajfe fofort \u00fcberwunben werben tonnten. \u00a3)ab ift bei ben OefEcftbrnubfetn nic^t ber galt, unb id) fabe tttief an oieten Seicfen \u00fcberzeugt, baf btefe fefarfen \u00aeeficftb\u00e4\u00fcge niematb oon einer fppper* tropfe ber Sdubfetn, fonbern einer Sttropfie beb gettgewebeb ferr\u00fcfrten. Cb bebarf teiner Crw\u00e4f nung, baf bie fpautfatten immer reef twinttief auf bie S\u00e4ngbrieftung ber Sdubtetfafern, bet dingntubfetn parallel ben Formaten ftefen muffen.\n\u00a3>ab l\u00f6teiben ber gatten nad) f\u00e4uftgen Sdubtetcontractioncn, wetefe fie feroorgerufen fabelt, r\u00fcfrt oon ber 5trt beb Saefbtfumb ber Cpibermib fer, wetefeb befannttief per appositionem gefefieft, wobet bie Lagerung ber neu gebitbeten 3^tten oon ber \u00a9tettung ber bereitb entwiefetten unb dtteren \u00a9Rieften bebtngt ift.\nSie weit biefer \u00a9cfwuttb beb getteb mit ber SBtutbewegung ^ufammen* f\u00e4ngt, taffen wir unber\u00fcctfid;tigt unb gefeit ju anberen Crfcfeinungen \u00fcber, wetefe buref fie in gotge pfpefifcf er Crregungen feroorgerufen werben tonnen.\n\u00a3)aftn gef\u00f6rt bie oermefrte \u00a9ecretion ber Pr\u00fcfen unb bie \u00a9cf arnr\u00f6tf e.\n3n pfpftognomifefer SBejiefung intereffirt unb fier bab Seinen oor 5tttem. Leiber oermag ief fter\u00fcber wenig gu fagen. \u00a9o oiet ift gewif, baf bie reichlichere Stfr\u00e4nenfecretion immer erfolgt, wo eine d\u00e9taxation ber C3e* fafwanbungen eintritt, mag fie mut gotge einer unmittelbaren \u00a3>epreffton ber deroencentra ober gotge einer Ueberretgung fein. 2)af bie Stfiere nicht weinen unb ber Sdenfcf allein, tann nieft aub ber 2Serfd;iebenf eit ber pfpcft'fcfen Conftitution abguteiten fein; benn bab Tfter oermag traurig gu fein unb ftcf 51t freuen. Cb f\u00fcftt ben SSertuft ber greif eit, unb f at bab \u00aeef\u00fcft ber Dfnmacft in ber \u00a9efangenfefaft; eb fat ein \u00a9etbftbewuftfein, ein CJcbacft* nif f\u00fcr ben 35ertuft, ben eb erlitten. 2lber warum weint ber fputtb nteft, wetefer \u00fcber ben \u00a3ob feineb Ferrit fief gr\u00e4mt unb attedafrung oerfefm\u00e4ft? 3m meefanif^ett Apparat tann biellrfacfeaud; nieft liegen, beitttbet beit gege^ benen pfpfifefen 33ebingmtgen im deroenfpftem tann matt reid;ticf ^fr\u00e4nen aub ben Stugen ber oerftftebenften Tfiere fttefen fefen. 5tub einem Kampf wittf\u00fcfrticfer unb unwittf\u00fcfrlicfer Sdubfetn, ber bei bent Crwacffenenen einen Ki^et auf bie fenfitioen deroen attb\u00fcben tonnte, t\u00e4ft fief bie Crfcfciitung","page":612},{"file":"p0613.txt","language":"de","ocr_de":"temp\u00e9rament\u00bb\t613\nebenfatlb uiept ableiten, benn bei bem $inb, welcpe$ bem Seinen nieft wep* reu will, fiteren\u00f6tet^\u00e4uftger bie grauen, Speicpelabfonberung tornrnt beim 3orn beb Stpiereb fo gut alb beim 3o\u2122 beb 9Renfcpen oor, alfo tarnt eb in bem allgemeinen Berp\u00e4ltnif beb sympathies junt \u00a9epirn ebenfatlb nt'cpt liegen, baf eb bet bem Seinen niept ebenfo ift.\n\u00c9)ie grauen tonnen bet gan$ unbewegtem 3\u00abftaube ober rupigen Orepbe* wegungen beb Slugeb naep a\u00dfen Ricptungen ftromweib aub ben Slugen fliefen, wab icp oft beobachtet pabe, uttb \u00a3pr\u00e4neu tonnen wi\u00dft\u00fcprlicp burep fepr ftarfeb 3ufammcnpreffett ber \u00c9ugenliber oft mit einem 9Rat abgefepnitten toerbett. 2lub antagoniftifeper St'rtung oom \u00a9epirn auf bte Heroen ber Stpr\u00e4nenbr\u00fcfe (\u00a3 e n t e) l\u00e4\u00dft fiep bte Erfcpeinung niept ertl\u00e4ren, weil fie eintritt bet Oepref fton beb erftereu fo gut alb bet einer gewiffen p\u00f6peren Erregung. Reflection oon ben fenfttioen Eerebrofpt'nal^Reroen in ^olge oon Erregungen in bew= fetben, welcpe burep Rhtbfelbewegungen oerantaft w\u00fcrben(\u00a3> a g en), tann auep niept unbebingt biefe Erfcpeinung peroorrufen, weit &pr\u00e4nen oft opne alle oor-aubgegangene Bewegung in ben \u00a9eftcptb* ober 2tugenmubtetn peroorbreepen. SRecpanifcpe Urfacpe allein tann fein: Relaxation ber \u00a9ef\u00e4fe ber Or\u00fcfe in $olge einer gefunfenen Energie iprer Reroen mit barauf folgenber reicptt'cpe* rer 2lttbfcpeibung ber grauen; aber ben weiteren 3\u00abfu\u00abinten^ang mit ent* fernteren itrfaepen aufjuftnben, ift mir niept gelungen.\nBon ber Ber\u00e4nberung ber Blutbewegung uttb Blutoertpeilung ift noep eine zweite Erfcpeinung abh\u00e4ngig, n\u00e4mtiep bie Scpamr\u00f6tpe. 3P* Eintreten fe$t jebenfa\u00dfb eine gewiffe ^\u00dfr\u00e4bibpofttion in ben nteepanifepen Apparaten ooraitb, bemt eb giebt oiele SRenfcpen, bei welchen ber gleiche \u00a9rab ber \u00a9epam biefe $wlge wept pat, unb an mir felbft pabe icp oft \u00a9etegenpeit ge* pabt waprjunepmen, baf bie Retgung $u Err\u00f6tpen in oerfepiebenen 3eiten oerfepteben grof ift, opne baf ein p^pfif\u00e4jer \u00a9runb gefunbett werben tonnte. \u00a3agen ertt\u00e4rt ipr Entfielen aub einer oorwaltenben Befcp\u00e4ftt'gung berSluf* merffamfeit mit ben \u00a9eftcptbntubfeln, in beren f^otge oon bort aub ein Reflex auf ben &peil beb sympathies entfielt, welcher fiep an ben \u00a9ef\u00e4fen ber entfyrecpenben ^autfteflen oertlteilt, in bereu ^otge Eongeftion, Blut\u00fcber* f\u00fcUung ber Eapillaren auftritt. oiele ift biefe Erft\u00e4ritng gewif richtig ; pauftg aber \u00fcberfliegt bab \u00a9effect eine R\u00f6ttje, ef\u00bbe man nur 3?it ^ut, an feine ^3^pftognomie $u beuten, c^e man not^ beftimmte Bewegungen in ben p^pftognomift^en Rfubteln oerfuc^t, um ben geift'gen 3wput3 5U oerber^ gen. 3^ crfl\u00e4re mir bie Erfcpeinuug fo: 3rgenb ein f\u00fcr unb wertvoller geiftiger 2lnftof ruft pl\u00f6^lt\u2019^ eine Erregung ber motorifdjen Eentra roor, welche an bem bewegteften .Organ am erften ftef? aufert, n\u00e4rnlid) am ^erjen. 3u biefem gefen bie vagi, bereu Rettung einen momentanen \u00a9tiflftonb beb-felben feroorrufen tann. Oiefer \u00a9ti\u00dfftanb, ober wenn eb auef nieft bib baft'n tommt, bie momentane Berlangfamung beb ^erjfcflagb ntuf in ber Eircutation eine Bertangfamung ber Blutbewegung ^er\u00f6orrufett, welche in ben Eapillaren, wo oVebieb bie Bewegung am langfamften if, am gr\u00f6ften fein wirb. Oenten wir unb nun pier auep nur einen 5tugenblict eine \u00abStagnation, fo wirb ber je$t wieber eintretenbe ^erjepoe oerfarft burep bte fintenbe Erregung ber vagi (in ber Stpam), benn je$t bebt\u2019ngen eben Vefpmpatpifcpen^afern, ipreb balancirenben \u00a9ewiepteb gleicpfam befreit, eine peftigere Action beb ^erjenb, welcpe bie Blutmaffe in ben Arterien mit gr\u00f6\u00dferer Scpnelligteit gegen bie Eapillaren pintreibt. Oab bort momentan rupenbe Blut bietet bem neu anbrtngenben einen S\u00dfiberfanb, benn bie vis a tergo in ben Arterien pat feV niept allein bie bereitb in Bewegung beftnb-","page":613},{"file":"p0614.txt","language":"de","ocr_de":"614\ttemperament.\nliehe 33tutf\u00e0u\u00efe weiter $u fhteben, fonbern auh noth bie $ur 9?uhe gefont* mene auf3 9?eue in 23emegung ju fetjen.\n(Che bie\u00f6 gefc^ie^t, mirb eine jicf) in einer gemiffen 3eit erft au\u00e9gtei* henbe Ueberf\u00fcltung ber (Capittaren mit arteriellem 23\u00efut entfielen, bie jugteict; noh beg\u00fcnftigt merben famt burch bie bei beprimirenben Seeten^ujfcinbett eintretenbe S\u00eeeta,ration ber @ef\u00e4fjmanbungen, nnb tanger unterhalten merben tarnt burch tanger anbauernbe heftige \u00a3er$bemegungen. tiefe \u00a9er\u00e4nberun* gen in ber (Circulation f\u00f6nnen aber nicht auf ba$ (Capiltarfpftem beb @eftchtb befchr\u00e4nft bleiben, unb bleiben eb auch in oieten Ratten nicht. 3$ habe \u00b0ft bab (Crr\u00f6then \u00fcber \u00a9efiht, \u00a3at3, 9tacfen unb Shuttern beobachtet, in \u00a3aut*. parthien, auf methe gemif? bie eigene Slufmerffamfeit nicht gerichtet mar. \u00e4Barurn gerabe bie oberen theite beb K\u00f6rpers juin (Crr\u00f6then geneigter finb, b\u00fcrfte aub^otgenbem fih ergeben, tem 23tutftrom nach oben in ben Arterien fe$t ft<h bie Schwere entgegen, ben 23tutftrom nach abm\u00e4rtb beg\u00fcnftigt bie (Sihmere. 3w gem\u00f6hnti^en 3uftanb ift bei f\u00e4mmttichen mehanifhen 2Sor^ ri\u00abhtungen, metche bab 23tut nah oben treiben, auch bie (Contraction beb \u00a3>er$enb febenfattb mitgerechnet. So mie biefetbe einen Moment aufh\u00f6rt, fo bteibt eb ber (Ctafticitat ber Arterien attein \u00fcbertaffen, bie Schwere unb bie Stbh\u00e4fton in ben (Capittaren ju \u00fcbermtnben. tie Arterien ziehen ftch fammen, unb fo tauge bieb gefcpieht, geht bie (Circulation auch oben fort, ipaben bie Strterien bab geringfte SSolumen erreicht, unb crfotgt nic^t fofort eine (Contraction beb \u00a3>er$enb, fo bteibt bab 33tut in ben (Capittaren fielen, beim ber Strom fann nicht burch bie r\u00fccfm\u00e4rtbgehenbe 23emegung beb S3tntb in ben \u00a9enett nnterhatten merben, meit bab \u00a3erj, obmoht erfchtafft, nicht einen ipohtraum im \u00a9ortmf bitbet, nnb ber entgegengefeijte \u00ffunft, nam= tict; bieSlorten\u00f6ffnung, burch bie Semitunarftappen gefc^toffen ift. tie n\u00e4cl;fte (Contraction beb iper^enb f\u00fchrt mieber neueb 23tut in bie Arterien, tie vis a tergo nnb ber \u00a9\u00dfiberftanb ber ruhenben 23tutfaute in ben (Capittaren mu{? bie Arterien ftarfer anfpannen, bie (Ctafticit\u00e4t mirb in ben oberen unb ante-reu Arterien mit oermehrter Straft auf bie in ihr enthaltene 25tutf\u00e4ute br\u00fcten; bie \u00a9efchminbigfeit, burct; metche ber Stof bie 33tutmaffe in ben Capittaren fortbemegt, mirb oerringert burch bie \u00a9egenmtrfung ber Schmere in ben oberen unb oermehrt burd; biefetbe Schmere in ben unteren Arterien : ob feboch biefer Moment fo bebeutenb ift, baf in ben unteren theiten be6 St\u00f6rperb nicht boct; etmao \u00e4hnlich^ ftattfinbet, mie in ben oberen, m\u00f6chte ich nicht behaupten, unb bab eigent\u00fcmliche ftch bt$ in bie ^uffpi^en fort* fe^enbe (Gef\u00fchl bei heftigem (Crr\u00f6then gleichzeitig auch bab D\u00eeothmerben ber \u00a3\u00e4nbe, mab ich au m*r un^ 5t\u00abbern fetbft h\u00e4ufig beobachtet hdbe, m\u00f6hte barauf hiubeuten, baf m\u00f6gtt'hermeife alte (Captttargef\u00e4fe burch c\u201dte gteictm Urfadm \u00fcberf\u00fcttt merben f\u00f6nnten, mie im \u00aeeftht, nur fheinen bort bie me* hanifhrn Momente ihrem (Cntftehen am g\u00fcnftigften, ihre 23ebtngungcn aber noh nicht hM\u00e4ngtih befannt 31t fein, um hier\u00fcber mit oottfommener Sicher* heit urteilen ju f\u00f6nnen1).\n1) 3n bett h\u00e4tten beb ganj pt\u00f6fclthen (Srr\u00f6tbenS, bem eine beutlidmre ober unbent; liebere \u00a9l\u00e4ffe oorau\u00e9gebt, iff noh eine \u00aerf(\u00e4rung m\u00f6glich, bafj n\u00e4mlih bie burh (Sr; regung ber \u00bbafomotorifhen Heroen hcr\u00f6orgerufene Verengung ber (Sapitlaren ben nacb = \u00f6rtngenben \u00a9lutmellen SBtberftanb entgegenftellt, in bejfen \u00a7olge ebenfallb Anh\u00e4ufung arteriellen \u00a9luteb auftreten mirb.\n3m Born nnb ber greube ijl bie Ot\u00f6the oermuthtih Sotge ber lebhafteren ^erj;","page":614},{"file":"p0615.txt","language":"de","ocr_de":"Temperament\t615\nBarbent wir fo bie oerfdjiebenen Bewegungen unterfucht fabelt, welche gewiffen geiftigen Vorg\u00e4ngen folgen f\u00f6nnen, Ratten wir \u00a7u ben burd) \u00f6ftere Bewegungen ftereotpp geworbenen3\u00fcgen ^ur\u00fcdjufetjreu, ba wir ja, wie oben erwapnt, auch au$ ber 9tu\u00f6e auf oorau\u00f6gegangette ober wahrfcheinlich ein* tretenbe Bewegungen bei beftimmter Beranlaffung fchliefen f\u00f6nnen. (\u00a3$ wirb tercet fein, au\u00f6 bem \u00a9efagten fur jeben einzelnen 3ug bie sU?u3feln perau\u00e9* juftnben, beren h\u00e4ufige Bewegung er oorau\u00f6fefjt, wenn ntan fiep oon ber \u00fcxfa ftcpung ber \u00a3autfalten tit beftimmten Dichtungen Decpenfchaft gegeben p* 2Sir f\u00f6nnen baper bte Slufg\u00e4plung ber einzelnen 3\u00fcge unb ipre (\u00eentftepung \u00fcbergeben unb wo\u00dfen un\u00f6 nur nocp am Scplnffe einige Bemerfungen \u00fcber ben fubjectioen (ptanb ber Beobachtung erlauben, burcp welchen bte richtige (\u00a3rfenntntf ber \u00e8paraftere unb ^ubioibualit\u00e4ten fo aujjerorbentlicp erfchwert wirb ; e\u00f6 ift ba3 jener Stanbpunft, oon bem au\u00e4 \u00a3aoater eine auf unenblicp oielen Beobachtungen geft\u00fc^te unb mit ber gr\u00f6\u00dften Begeifternng unb 51u\u00f6bauer unterfuchte\tgegeben pat. Die feritif berfelben w\u00fcrbe un\u00f6 pier\n$u weit f\u00fchren, ba\u00f6 SBapre an ihr ^aben wirfelbft an oielen f\u00fcnften ber\u00fchrt, ba\u00f6 Unrichtige f\u00f6nnte feine gl\u00fccklichere BSiberlegung ftnben, als bie fiepten* berg\u2019fcpe. 2Bt'r paben oft peroorgepoben, wie bie Beurteilung 51nberer nur ftet\u00f6 an ben eigenen 3uft\u00e4nben gemeffen werben fann; wie biefer B?aa$* ftab an ft cp fchon oariabel, noch unjuoerl\u00e4fftger wirb bitreh bie Scpwierigfeit ber Selbfterfenntnijj, fo baf gerabe, je tiefer alle Sleitjjerungen am \u00a3eib in ben rein ibealen ^roceffen be\u00f6 \u00a9eifte\u00f6 wurzeln, un\u00f6 felbft beren einzelne \u00a9lieber mit ihrem 3ufantmenpang ^u erfennen um fo fchwieriger wirb.\nDie fubjectioe Beurteilung einer ^nbioibualit\u00e4t befteht ait\u00f6 brei B?o* menten: @:rften\u00f6 au\u00f6 ber Beurteilung ber (Situation, gweiten\u00f6 au\u00f6 ber Ber* glet'djung be\u00f6 Benepmen\u00f6 in berfelben mit bem einer gro\u00dfen Slnjapl anberer 3nbioibuen, unb enblich britten\u00f6 au\u00e9 ber Begleichung be\u00f6 \u00a9runbe\u00f6 be\u00f6 Be* nehmend mit bem, welchen ein \u00e4pnlicpe\u00f6 Benehmen bei utt\u00f6 felbft oorauSfefjt.\nTie gleiche \u00e4u\u00dfere Situation hat nicht f\u00fcr jebe ^nbioibualit\u00e4t bie gleiche Bebeutung, ben gleiten SBertp. 3e nach biefer Berfcpiebenpcit wirb ftch au\u00f6 bem, ob ein 3u?eiter fein Benehmen t'rgenbwie \u00e4nbert ober nicht, beftintmen laffen, ob feine Sluffaffung biefer Situation in Beziehung auf ihre Bebeutung mit ber unfrigen harmonirt ober nicht. \u00a3>\u00e4uftge @:rfap* rungen haben un\u00f6 gelehrt, baff ber letztere ^a\u00df fehr oft eintritt, unb ba* bitrcp laffen wir und aufforbern, unfere eigene Sluffaffung nicht oon oorn herein als bie a\u00dfein richtige jn betradjten, fonbern fie an ber oieler 21nbe* reu $u pr\u00fcfen. Ta\u00f6 h\u00abft, wir lernen bie Bkrtpbeftimmung irgenb einer Situation aus bem Umgang mit oielen SDenfcpen. Tiefe \u00e4\u00dfertpbefHmmnng werben wir um fo mehr ber Anberer accontobiren, je weniger bie beftimmte Situation wirflich pope\u00f6 ibealeS 3utereffe oon oorne herein f\u00fcr uns hat. 3u a\u00dfen Situationen bagegen, welche oon ber festeren 21rt ftnb, gilt uns unfere Sluffaffung f\u00fcr bie wahre, weil fte aus ber entwidelten, jn einem Slbfcplit\u00df bereite gefontmenen 3ubioibualit\u00e4t unfereS \u00a9eifteS ftammte. TaS Benehmen Slnberer in folgen Situationen giebt uns fonach einen SDaa\u00dfftab f\u00fcr bie geiftige ^nbioibualit\u00e4t, f\u00fcr baS uns BSertpoo\u00dffte am SDenfcpen \u00fcber* paupt. TaS Benehmen ift jeboep nicht baS einzige, aus weldjem wir hierauf\naction, eine Slnp\u00e4ufung arteriellen Blutes Wegen SJ\u00efifwerb\u00e2ltnijj oon \u00dfu* unb Slbj\u00eeup in ben (Sapi\u00dfaren. \u00dfm \u00dfoen fann bie Bl\u00e4ffe in \u00dfolge framofhafter Berengitng ber Jpaargef\u00e4^e entfielen, oon beffen \u00aeauer unb bem barauf folgenben \u00dfuftanb ber oafomo* torifepen \u00dfieroen ts abp\u00e4ngt, wie lange bie Bl\u00e4ffe bejlcpt unb ob fte in (Srr\u00f6tpen \u00fcber* gept ober niept.","page":615},{"file":"p0616.txt","language":"de","ocr_de":"616\tTemperament.\njur\u00fcdftlie\u00dfen f\u00f6ttnen, fonbern tn'er^u hi\u00efft unb g\u00efetc^^etttg bie ftttittheilung burt bte Sprat e. Turt fie erhalten wir jun\u00e4tft Kunbe \u00fcber bte inneren burt \u00abfteu\u00dfere\u00f6 ^ernorgerufenen geiftigen Borg\u00e4nge, unb ba weitere @wfah* rung utr\u00f4 lehrt, baft aut bet ganj gleicher Slitffaffung be\u00f6 f\u00fcr un$ Berth* \u00bboften glet'ttoohl gro\u00dfe Berftiebenheit in (heften unb dienen auftreten fann, fo beurteilen n>ir, too jene$ \u00a3\u00fclf\u00e9mittel ber (\u00a3rfenntni\u00df un\u00f6 fehlt,\nKleineren aub ben gr\u00f6\u00dferen bereite gemalten Beobattung\u00e9reihen, unb 9ttc$tigfeit unferer Beurteilung \u00df\u00e4ngt oon bem Umfang unferer 3D\u00eeen= ftenfenntnt\u00df ab.\nBei ber Erwerbung btefer influirt jebot ftets unfere eigene 2lrt ju f\u00fcllen unb $u ftanbetn, unb biefer ftttaa\u00dfftab ftmanft um fo mehr, je weni* ger e$ ftc\u00df um bie testen SD\u00eeitte\u00efpuu\u00efte unferer geiftigen T^atigfeiten \u00dfam beit, tooburc\u00df er nt^t aftein im Slftgemeinen ein \u00f6lo\u00f6 relatioer fein wirb, fonbern auc\u00df f\u00fcr jeben einzelnen ^aft, in meinem bie Sttnanlungen unfe* rer eigenen Stimmungen gleichg\u00fcltiger finb.\n9?\u00abn ift e\u00f6 ^hatfac\u00dfe, ba\u00df ber (\u00a3inbrucf, weiten eine ^erf\u00f6nlttfeit auf un$ matt, nie au\u00dfer Bttfammenhang mit irgenb weiter Situation fteht, in weiter berfelbe erregt wirb. Tab et ift e$ ferner nie eine einzelne Bftene ober \u00a9efte als folte, weite ben Hu\u00f6ftlag gtebtr fonbern eS ift ber lieber* blid \u00fcber bte ganje Bnbioibualit\u00e4t, an welter fte auftritt. Bene ift gleit* fam nur ber eine gebrotene Straft beS ganzen BilbeS, weites wir burt tn erg\u00e4nzt ftnben. Ter Totaletnbrnd wirb heroorgerufen burt bte \u00bbor* angegangenen bereite l\u00e4ngere Beit befta\u00fcbenen Vorg\u00e4nge int \u00a9eift, burt weite biefer auf bie ganje \u00e4u\u00dfere (\u00a3rfteinung be\u00f6 Sttenften mittelbar r\u00fcd^uwirfen oermag. Sympathien, weite ohne ^\u00fccf\u00dfttnahme auf bab \u00aean$e an eine ^injelerfteinung attln\u00fcpfen, finb bie weniger ftithaltigen, obglet't aut bte anberen mantf\u00abte \u00d6-ueften ber T\u00e4uftung in bem ttn^m \u00bberl\u00e4fftgen 9ttaa\u00dfftob ber Beurteilung enthalten, unb nur biejenigen haben in fit eine \u00a9\u00fcltigfeit, weite auf ber crfannten Harmonie ber h\u00f6tfieu gei-f\u00fcgen Bntereffen baftren. TaS Bewu\u00dftfein btefer unb bie (\u00a3rfenntni\u00df berfelben an Slnberen geh\u00f6rt aber einer G\u00c9ntwidtungSperiobe an, in weiter gerabe, wie fr\u00fcher erw\u00e4hnt w\u00fcrbe, baS eigenste \u00aeef\u00fchl ber Sympathie weniger intenfi\u00bb ijt; unb fo werben wir bahin getrieben, biefe (\u00a3rf enut* ttt\u00df ber Harmonie zweier Bnbioibualit\u00e4teu oon bem inftinctioen \u00a9ef\u00fchle ju trennen, weitet jener (\u00a3rfemttni\u00df *) oorange\u00dft, unb um fo intenftoer ift, je weniger Klarheit bie ledere beftfct, baS fit aber bot Immer auf jenen geiftigen B\u00fcttelpunft begeht, unb auf einen Rapport swiften bem \u00a9eift oerftiebener SRenften htnwetjt, weiter nitt me\u00dfr erll\u00e4rlit ift, als ber giften Btagnetifeur unb Btagnetiftrten, unb hier wie bort nur in \u00bberftie* bener 2Beife an ben mit geiftigen Borg\u00e4ngen correfponbirenbeu leibliten Ber\u00e4nberunqett anfn\u00fcpft.\nDr. e. \u00a3arle\u00df.\n!) f\u00fchlen unb (Srfennen haben wir in bei* ganzen Slb\u00dfanblung not\u00bb, fo gew\u00f6hnlich angenommen wirb, aie \u00a9egripbeftimmungen oerftiebener getfitger June-tionen gelten laffen; eine erfcp\u00f6\u00f6fenbe Unterfutung ihrer Unterftiebe h\u00e4tte ben tRaum biefer Blatter ju fehr \u00fcberftritten, fo ba\u00df biefelbe fpateren Betten Vorbehalten bleu ben mag.","page":616}],"identifier":"lit31283","issued":"1846","language":"de","pages":"469-616","startpages":"469","title":"Temperament, Physiognomik und Cranioskopie","type":"Book Section","volume":"3 (1)"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:11:12.102706+00:00"}