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{"created":"2022-01-31T16:13:33.161242+00:00","id":"lit31291","links":{},"metadata":{"alternative":"Handw\u00f6rterbuch der Physiologie mit R\u00fccksicht auf physiologische Pathologie. Band 3. Teil 2","contributors":[{"name":"Ruete","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"In: Handw\u00f6rterbuch der Physiologie mit R\u00fccksicht auf physiologische Pathologie. Band 3. Teil 2, edited by Rudolph Wagner, 234-338. Braunschweig: Vieweg","fulltext":[{"file":"p0234.txt","language":"de","ocr_de":"234 Sie $%ftoIogte in t^ver 2lmt>ent>utt<j auf 21ugenl;etlfunb>e*\nOiefe Ver\u00fccfftchtigung werben namenttid) bie franfhaften Ver\u00e4nberungen ber Safte in einem eigenen, oon anberer \u00a3anb \u00bberfa\u00dften Slrtifel bt'efe\u00f6 ipanb* morterbudjeS ftnben, unb auf ihn oermeifen mir be\u00dfhalb als n\u00f6tige (\u00a3rg\u00e4n* jung beffen, maS hier unter bem ^ergebra^ten D\u00eeamen ber \u00fcfter\u00f6enfranfhet* ten \u00fcber bie QcrfdjeinungSmeife unb bte allgemeinen formen ber $ranf* \u00ffett gefagt m\u00fcrbe.\n\u00a9. 81. Spie\u00df.\ni\u00dfte b l) f t o ( o g t e in i1)vev \u25a0JtmwcitfruuQ auf 3tugenlMIfttn&e.\nOie 21ugenheitfunbe ^at non jeher, atS ein lebenbtgeS \u00a9lieb ber ge-fammten \u00a3ettfunbe, an alten Schicffa\u00efen unb Qfntmicftungen btefer ben in* ntgften Stnt^eit genommen. 8tufS Suuig\u00dfe oermanbt mit ben beiben gro\u00dfen \u00a3auptmegen ^eitfunbiger \u00a3\u00fctf\u00f6teiftung, nicht minber ben 9\u00eeath als bie \u00a3anb in Slnfprud) nehmenb, feilte fte bie Schicffate ber Chirurgie unb SD\u00eeebicin unb m\u00fcrbe in bem Kampfe beiter batb hierhin, batb borthin gezogen; benn ba\u00f6 2tuge ifji, ungeachtet feiner hohen Setbftft\u00e4nbigfeit, ein Oheil be\u00f6 \u00a9e* fammtorganiSmu\u00f6, ber burch feinen ausgezeichneten Heroen* unb \u00a9ef\u00e4\u00df* retchthum mit ben \u00fcbrigen Spftemen beS K\u00f6rpers in einem fo innigen 3Bed>* fetoerh\u00e4ltniffe fleht, ba\u00df ftch in feinem anberen Organe bie Ver\u00e4nberungen beS Gebens in a\u00dfen feinen formen fo fchnett unb beuttid) auSfpred>en, atS eben im 2tuge, unb mieberum erfranft biefe\u00f6 nicht, ohne ba\u00df ftch ber Hefter baoon auf jene oerbreitet unb Storungen in benfelben oeranta\u00dft. Oer^ampf, purch melden bie gefammte Jpeitfunbe in ben oerfchiebenen gefd;id;tlid)en \u00a9pod)en ftd) bemegte, m\u00fcrbe (lets eingeteitet unb burchgefuhrt oon ben eben herrfchenben phpftotogifd;en S\u00efnftchten. Oie f\u00bbhpftotogie \u00fcbte atfo \u00dfetS ben gr\u00f6\u00dften Einflu\u00df auf bie gefammte \u00a3ett?unbe unb fornit auch fpecietC auf bie 51ugenheilfunbe auS. 3\u00abt \u00a9egenfa|e zu ber noch nicht ganz erlogenen \u00fcitatiflifchen 2lnfchauungSmeife in ber ytyfiolosU, bie ftd? mit Vorliebe allgemeinen \u00abBetrachtungen \u00fc\u00f6er baS Seben unb feine ttrfa^en in ber ipoff* nung zumanbte, burch eine irgenbmie \u00bbermittelte Sfenntni\u00df beS \u00a9an|en ein zur\u00fcdgemorfeneS Sicht \u00fcber baS Einzelne zu oerbreiten, bur<h beffen Vermietungen fte ntd;t unmittelbar einzubringen oermochte, geht unfere ganze heutige Dichtung barauf hi\u00ab, ben fr\u00fcheren begriff ber Seben\u00f6fraft ats \u00fcberft\u00fcfftg, ja at\u00f6 irrig unb be\u00dfhatb atteS erfolgreiche Jortfdjreiten at\u00e9 hemmenb erfreuten z\u00ab taffen. Oie heutige ^hp\u00dfologie i\u00df tebigtich bem\u00fcht, bie einzelnen organi\u00dfhen Vorg\u00e4nge burch bie in ber ganzen \u00eefta* tur oerbreiteten allgemeinen 9?aturfr\u00e4fte zu erft\u00e4ren unb ben Unterzieh jmifchen ber organifchen unb unorganifcben Vatur altein in \u00e4u\u00dferen Vebin*","page":234},{"file":"p0235.txt","language":"de","ocr_de":"\u00a9te apologie in tyrer Sltwentmng auf ^ugenpe\u00fcfunbe* 235\njungen ber F^m unb \u00eefftifebung $u pnben. SD\u00eeag e\u00e9 tuttt auc() ba^tn ge* petit bteiben, ob ber einen ober ber anberen 2tnfd?auung\u00e9wetfe eine ob* fotute S\u00eeidpt'gfeit jujuft\u00dfreiben fei, fo bleibt bod) fo fiel gewi\u00df, ba\u00df bie U\u00a7* tere ber \u00a7etlfunbe unb namenttid; ber 2lugent)eitfunbe at3 (\u00a3rfat?rung\u00f6wipen= fdjaft unenbticb fiel mef>r gen\u00fcgt t)at, aW bie er\u00dfere. (\u00a3rft naepbem man gelernt pat, bie ppppfaltfdjen \u00a9efe$e in weiterem Umfange auf ba<S 2Iuge anjuwenben, war e$ m\u00f6gtie\u00df, eine gro\u00dfe D\u00eeet'pe bi$ ba\u00dfin unbegreipie\u00dfer, p\u00dfppotogifc\u00dfer unb pat^ologtfc^er (\u00a3rfc\u00dfeinungen am (Sehorgan ju erfl\u00e4ren unb t\u00dfren 3ufammen^art\u00d4 unter pc\u00df unb mit ben Sunctionen be\u00ea Ootaforga* nitfmu\u00f6 ein^ufe\u00dfen. 2tn feinem anberen Organe war bie\u00f6 23em\u00fc\u00dfen aber aue\u00df oon fo erfprie\u00dfttc\u00dfen S\u00eeefuttaten, at\u00f6 am 2tuge, inbem baffebbe oor aften ber Slutoppe jugdngftc\u00df unb ben p\u00dfppfatifc\u00dfen \u00a9efet$en na^weiobar unterworfen ip. Oie 2lugen\u00dfeilfunbe ip ba\u00dfer aue\u00df o\u00dfne atte Frage aI6 bie 23l\u00fct\u00dfe ber ganzen ipeitfunbe $u betrauten.\nOer 3wed biefer 2lb\u00dfanbfung gefaltet e\u00e4 nipp, ba\u00df pe ein jufammen-\u00df\u00e4ngenbe\u00e4 l*e\u00dfrgeb\u00e4ube in 23e$ug auf bie S\u00dfoftp\u00e4nbigfeit unb bie wiffenfe\u00dfaft* lic^e QErfenntni\u00df after C5in\u00a7e\u00ef^eiten bitbe; man mu\u00df pd; ^ier oiefme\u00dfr begn\u00fc* gen, auO einigen genauer erfannten Srfc\u00dfeinungen eine 9\u00eeeipe oon 33eifpieten ^ufammengePeftt ju pnben, an benen ber C^influ# ber ^eutigen ^^^ftolocjie auf bie \u00a9rgr\u00fcnbung be$ \u00ce\u00d4efen\u00e9 ber franf\u00dfaften GErfc\u00dfeinungen am 2luge unb it\u00e9rer fpeitung\u00f6art erfannt werbe.\nOie nae\u00dffofgenben Blatter ent\u00dfaften in gefonberfer 9?ei\u00dfenfotge eine Sammlung oon 9?aturgefe|en, wett\u00dfe bie Steifen anbeuten, wo p<\u00df biefe mit ber \u00a3e\u00dfre oon ben ^ranf\u00dfetten be\u00f6 2luge\u00f6 freuten, unb eine Slnja\u00dfl oon Sc\u00dfl\u00fcffen, welc\u00dfe pc\u00df au\u00f6 ber Stnwenbung jener auf biefe ergeben.\nI. @efe\u00a3e t>er (JnboSmofe in ip rer 2lntt>ent>ung auf bie 2(ugen\u00dfetlfunt>e*\nOie @efe$e ber (\u00fcEnbo\u00e9mofe unb \u00a9ro\u00e9mofe, b. \u00df. bie \u00a9efe\u00a3e, nae\u00df wel* e\u00dfen pd> jwei bure\u00df eine permeable Sd;eibewanb oon einanber getrennte Ftufpgfeiten biffunbiren, pnb f\u00fcr bie Slugen\u00dfeilfunbe oon wefentlit\u00dfer 33e* beutung. Oie fr'nfenfapfel, welc\u00dfe pc\u00df Weber in gafern, noch in \u00a3ameflen treiben l\u00e4\u00dft unb Weber Heroen, noe\u00df \u00a9ef\u00e4\u00dfe bep$t, bitbet eine einfache 3efte, wie eine ^Panjenjefte, unb bient al3 p\u00df^pfafife\u00dfe^, enbo\u00f6mottfc\u00dfe\u00f6 SD2itte\u00ef^ gfieb (permeable Sc\u00dfetbewanb) $wifc\u00dfen ben oon ben (\u00a3iliargef\u00e4\u00dfen unb ber Art. centralis retinae abgefonberten f\u00c7f\u00dcffigfctten, bem Humor aqueus unb vitreus; bie \u00a3infe nimmt ba\u00dfer an aften SSer\u00e4nbernngen ber festeren O\u00dfeif. Oie$ ip baraub $u entnehmen, ba\u00df bie \u00a3infe ftp) rot\u00df f\u00e4rbt, wenn im Humor aqueus unb vitreus 33Iutfarbepoff aufgel\u00f6p ip, ba\u00df pe pp) gelb f\u00e4rbt, wenn \u00a9aftenfarbepop in t\u00dfrn enthalten ip. Sprint man in lebenbtge 2lu* gen, $. 23. in \u00a3unbe* unb $anine\u00dfenaugen, fteine Duantit\u00e4ten oerb\u00fcnnter Qrfpgf\u00e4ure, oerb\u00fcnnter ^alilbfung ober Sllfo\u00dfolo, fo pnbet man pet\u00f6 batb eine Tr\u00fcbung ber \u00a3infe o\u00dfne O\u00dfeilna\u00dfme ber \u00a3infenfapfef. Oa biefer ^ro-ce\u00df im tobten wie tut lebenbigen 2tuge auf gleiche SBeife erfolgt, fo wirb babure\u00df bie p\u00dfppfalifc\u00dfe, oom \u00c7eben unabh\u00e4ngige enbo\u00ebmotifc^e ^raft ber Sinfenfapfet bewiefen. 2Birb bie (\u00eeinwirfung ber umgebenben Ft\u00fcfpgfetten burc^ ptaptf^e Slbtagerungen $wifd)en Sinfe unb Zapfet unm\u00f6gtic^ gemacht, fo oertrodnet bie Sinfe, pe oerf\u00e4ttt gtei^fam in einen 9ttara$mu$.","page":235},{"file":"p0236.txt","language":"de","ocr_de":"236 Sie $%j\u00efoIogie in tT;rer Slnmenbung auf STugenhetTfunbe.\n0o Tange bte gT\u00fcfftgTetten in normaTev 3D?ifdjung unb Quantit\u00e4t abge* fonbert werben unb bte feTbftft\u00e4nbt'ge ^^attg\u00eeeit ber Stnfenfafern unb 3eTTen nid;t geh\u00f6rt ift, bient bie burch bte SinfenfapfeT oermittelte SBechfeTwirfung $wifd)en umgebenben ST\u00fcfftgfetten unb Sinfenfubftana $ur Erhaltung ber normalen 23efchaffenT)eit ber Sinfe. SBirb btefet? 23erh\u00e4Ttni\u00df aber oon ber einen ober oon ber anberen (Bette gefr\u00f6rtr fo tritt eine d;emifd)e S\u00dfer\u00e4nbe* rung unb Tr\u00fcbung ber Stnfenfubftanj ein. Daher bie Tr\u00fcbung unb Ent* mifd)ung ber Sinfe bei St\u00f6rungen ihres? Eigenlebens? nach Erfch\u00fctterungen, ober bei fehlerhafter 3D?tf<hung ber Ern\u00e4hrungefT\u00fcfftgTeiten, ober bei ju co-pi\u00f6fer EinwtrTung be$ Humor aqueus nach ge\u00f6ffneter Zapfet\nDie @efe\u00a3e, nad; welchen ftd) $wet mit einanbcr mifchbare Jl\u00fcfftgfetten oon ungleicher 33efdjaffenheit, bie burch eine permeable Sd;ei\u00ee>ewanb ge** trennt ftnb, au\u00f6gleichen, ftnb fehr oerwicfeTt. Die SBefttmmung tiefer \u00aee* fe\u00a3e ijb nur burch ga^Ireic^e Experimente, bie aber am 2luge faft nod) gar nicht angefteTTt ftnb, m\u00f6glich- Die (Befere richten ftch einesteils? nach ben 23eftanbtheiTen ber mifchbare\u00ab gl\u00fcfftgfeiten, anberntheils? nach ber Statur unb befonberen 23efcbaffenhett ber permeablen Membran. 2$on ber SinfenfapfeT wiffen wir burd) birecte 23erfud)e bis? je$t nur, ba\u00df fie fehr Trdftig enbo\u00f6mo* tifch wir\u00eet, bie 2Trt unb SBeife aber, in welker bie Ern\u00e4hrungbfl\u00fcfjtgfeiten ber St'nfe oer\u00e4nbert werben, Tief? ftch bis? je$t nicht burd) birecte Unterfudjun* gen berfetben nacbweifen, weil Stufen mit begt\u2019nnenber ^ataraftbt'Tbung ftch \u00e4u\u00dferft feTten ber anatemifd)en Untcrfud;ung barbieten unb bte w\u00e4ffertge geu^tigfeit im menfchTichen 2luge nicht in einer jur quantitatioen 2lnalpfe au\u00f6retchenben 9)?enge oorhanben ift. Es? mu\u00df baher btefeTbe gr\u00f6\u00dftenteils? aus? Dhatfachen, welche eine forgf\u00e4lttge Beobachtung ber bie einzelnen gatte begTettenben Umft\u00e4nbe, ber anatomtfchen Berh\u00e4ltniffe, ber S\u00e4ftemifchung, ber befannten (Befere ber Enbos?= unb Ero\u00f6mofe gew\u00e4hren, inbirect erfchloffen werben.\n2TIs? fefftehenbe Erfahrungs?f\u00e4$e Tonnen wir 1. ben 0ai$ betrad;ten, ba\u00df bas? Einbringen ber Ern\u00e4hrungs?fT\u00fcfftgfeit in bie \u00a7\u00f6t)Te ber \u00c7t\u2019nfenfapfeT \u00f6orjug\u00f6wetfe auf enbos?motifchem 2Bege erfolgt; 2. ben, ba\u00df, wenn concen* trirte S\u00f6fungen oon SaTjen, oon \u00a9umrni, Eiwei\u00df unb \u00e4hnlichen Subftan^en burch eine thierifche Membran ftch mit Staffer ober mit oerb\u00fcnnteren w\u00e4ffert* gen S\u00f6fungen berfetben Stoffe mifchen, mehr oon bem Saffer nach ber Sal$* T\u00f6fung, \u00fcberhaupt oon ber b\u00fcnnerett nach ber concentrirtercn gT\u00fcfftgfeit Tun* \u00fcber geht, a\u00ef\u00e9 umge\u00eeehrt, ba\u00df a\u00effo bas? SBaffer an B\u00eeaffe abnimmt, bie So* fang junimmt. \u2014 S\u00dfenben wir bt'efe S\u00e4$e auf bie Entftehung ber grauen Staare an, fo wirb uns? Manches? TTar, Wa\u00f6 wir auf anbere SBeife nicht ju erTT\u00e4ren oerm\u00f6gen.\n1.\tBet ber Spnchpfts? unb beim \u00a3pbrops? ber STugenTammern oerTieren bte Sinfenfafern meiftens? ihre Durchft^ttgTeit, es? fdxl\u00e4gt ftd) 2lTbumin in gloden nieber unb man ftnbet bie \u00a3infenfubftan$ in einem theiTweife aufge* T\u00f6ften 3uftanbe. Bei ben genannten ^ranfhetten \\)exx\\\u00a7t n\u00e4mlich bas? BSaffer abnorm oor, bagegen nimmt ber gro\u00dfe Salzgehalt unb bie f arfe 2TTTaTes?cenj ber Slugenft\u00fcfftgfeiten, oerm\u00f6ge beren bie Durchftd)ttgfeit ber Stufe erhalten wirb, ab. Das? 2Baffer bringt bann in gr\u00f6\u00dferer .Quantit\u00e4t in bie Sinfen* fubflanj ein unb Taugt bie 0a\u00ef$e berfelben, benen bas? 2TTbumtn feine S\u00f6s?* Tid)feit unb Durchftchtigfeit oerbanft, au\u00f6, fo ba\u00df ftch bas? Albumin nt'eber-fdjT\u00e4gt.\n2.\t2TTTe tranTheiten, welche ftd) burch eine heroorfledjenbe <S\u00e4ure* btTbung aus?aei^nen, wie S3. (Stcjt, 9\u00eeh^^^is?mu\u00f4, SfropheTn, 3uder*","page":236},{"file":"p0237.txt","language":"de","ocr_de":"\u00a9ie \u00ffhpftologie in ihrer 2(ntoenbung auf 2htgenhetlfunbe, 237\nharnruhr, fyaUn leicht 0taarbilbung $ur golge, \u00a9te allgemeine Detgung gur 0\u00e4urebt'lbung fpiegelt ftch tn ben gl\u00fcfjtgfeiten bed 2luge\u00f6 unt fo letzter ab, al\u00f6 biefelben burch eine einfache \u00a9ran\u00e9fubatt'on entfielen unb nicht ba\u00f4 SDittelglieb eine\u00f6 br\u00fcftgen 0ecretion\u00e4organ\u00f6 gu burchlaufen fyaben. \u00a9ie 0\u00e4ure ber SlugenfC\u00fcfftgfetten mu\u00df mm nach bem \u00a9efe\u00a3e ber Cnboomofe ju bem Staffer ber \u00a3infenfub\u00dfan$ \u00fcbergeben, ftch bter mit bcn 0al^en berfelben oerbinben unb eine Coagulation be\u00f6 Albumin\u00e9 betoirfen.\n3.\t2Bt'rb tn golge einer Cnt^\u00fcnbung ein fl\u00fcfftge\u00f6 Cplobtftum tn bie 2lugenfi\u00fcfftgfeiten ergoffen, fo toirb baffelbe, weil e\u00f6 weniger al\u00f6 bte \u00a3infcnfub\u00dfan$ concentr\u00e2t i\u00df, mtt gro\u00dfer Cnergt'e tn ben Daum ^oi\u00dfhen \u00a3tnfenfapfel unb Stnfe \u00fcbergef\u00fchrt. 3e nach ben befonberen Gebern um\u00df\u00e4nben fc^X\u00e4gt e$ \u00dfch ^ter nteber unb oeranla\u00dft bte Cnfwt'cflung oon Deugebilben ber oerfchieben\u00dfen gorm, Organtfatton unb 2lu\u00f6behnung, burch welche bann ba$ Cinbringen ber gl\u00fcf\u00dfgfet'ten mobi\u00dfcirt ober gan$ aufgehoben werben fann.\n4.\t2\u00d6trb bte \u00a3infenfub\u00dfan$ burch bte etnbrtngenben gl\u00fcf\u00dfgfeiten aHm\u00e4^Xtg ganj aufgel\u00f6\u00df, fo fann bte \u00a3\u00f6fung im Verl\u00e4ufe ber 3eit burch ben enbo\u00f6* unb ero\u00f6motifchen 2lu3tau\u00dfh ber 0ub\u00dfanjen a\u00ef\u00efmcthltg eine geringere Concentration erlangen al$ bie umgebenben gl\u00fcf\u00dfgfet'ten, unb bt'ed wirb ber \u00a9runb fein, we\u00dfhalb man bisweilen bte unoerfebrte \u00a3infen* fapfeX bi\u00f6 auf einige Dieberfchl\u00e4ge oon 55rotein\u00dfoffen unb ^alffaljen gan$ leer ftnbet. \u00a9ie in bie St'nfenfubftanj et\u2019ngebrungenen $alffal$e f\u00f6nnen tn einer aXfaXifc^en gX\u00fcfftgfeit nur mit fo\u00fclfe einer betr\u00e4chtlichen 9Denge be\u00f6 Sllbumin\u00f6 in SXufCdfnng erhalten werben. 2Birb ba\u00e9 Albumin nun auf ero\u00f6mottfchem 28ege weggef\u00fclwt, fo fc^l\u00e4gt e\u00f6 \u00dfch nt'eber unb fann bann im mtaufgel\u00f6\u00dfen 3n\u00dfanbe bie \u00a3infenfapfel nicht mehr burchbrittgem\n5.\t\u00a9ie S\u00dfafferfucht ber \u00a3t'nfenfapfel fommt baburch $u 0tanbe, ba\u00df bie umgebenben gl\u00fcf\u00dfgfeiten burch ^ranfbeitoproce\u00dfe eine geringere Com centration be$ 2llbumtn$ unb 0al$gehalte\u00f6, tote beim \u00a7pbrop$, annehmen* 3\u00df bt'ed ber gaH, fo muffen fte in gr\u00f6\u00dferer Duantit\u00e4t in bie \u00a3t'nfenfapfel cinbrtngen, eine ^InfchtoeUung berfelben unb 2lufl\u00f6fung ber Sinfenfubftanj bewirfen.\nII. \u00a9efe\u00a7e ber !D?ech>antf in i\u00dfrer 2lntoenbung auf bie\n%n gen\u00dfeitfunbe*\n1\u00bb \u00a9ie \u00a3ehre oon ber Sloenbrehung be\u00e9 5Xuged tourbe erft bann f\u00fcr bie \u00a9rforfchung be\u00f6 SefenS ber ^ranfheiten beffelben erfprt\u2019e\u00dflt<h, al\u00f6 man ba\u00f6 ^rt'nct'p, nach welchem fte oor ftch geht, erfannte. \u00a9iefe$ \u00c7rinctp iff aber ein rein mechanises; e3 i\u00df baffelbe, nach meinem man bie Dotationen einer frei fchwebenben, im Daume aber ftrirten, nach ^en brei \u00a3)tmenftonen be\u00f6 Daume\u00f6 brehbaren ^ugel berechnet, Oa\u00f6 3luge hat nun aber eine ber SXugel ftch nahernbe gorm, 2luch i\u00df fein \u00a3)reh* punft bei a\u00dfen 23etoegungen ftrirt, b, h* er bleibt in ber \u00a3>rbtta \u00dfet\u00f6 an berfelben 0te\u00dfe, mag ba$ 5luge ftch brehen, toohin e$ tooXXe; thate er ba$ nicht, fo m\u00fcrben mancherlei ^Bermirrungen be\u00f6 0ehen\u00f6, namentlich ^)oppelfehen, bei ben 23etoegungen be\u00f6 Sluged nach ben oerfcht'ebenen Dichtungen ent\u00dfehen, \u00a9er Augapfel macht bemnach bei feinen ^Bewegungen feine locomotion, fonbern eine reine Dotation,\n$ant>\u00bb\u00f6rtett>ud) t>cr \u2018pCwftoIoaie. S3o, III, SlOtpeiX. 2,\n16","page":237},{"file":"p0238.txt","language":"de","ocr_de":"238 Die ^^fto\u00eeogte in ihrer 2lntt>enbung auf 2lugenbeilfunbe*\n2* Da$ lugelf\u00f6rmige S\u00efucje ift int \u00a9tanbe, ft ch nach jeber beliebigen O\u00eetb^tuttg gu breiten. Dreh* ftcb eine $ugel nach einer Dichtung, fo ge* flieht bie\u00f6 um eine imagin\u00e4re ober mtrf liehe Drebungs?are, bte burch ben sD?ittelpunft ber $ugel (Drebpunlt) l\u00e4uft* \u00a9oll eine tugel ftcb nach allen Dichtungen, nach ben brei Dimenftonen be\u00a3 Daurnes? breiten f\u00f6nnen, fo mu\u00df fte brei DrebungSaxen fyabtn, auf welche bie brebenben Kr\u00e4fte in fecb*? \u00bbergebenen Dichtungen wirfen* \u2014 \u00a9o ift es? beim 2luge; baber waren fechs? 2tugenmu\u00f6feln unumg\u00e4nglich notbwenbig* Die Sage ber Drebungs?aren wirb nach ber Dichtung ber auf bie $itgel wirfenben Shaft benimmt. Die Dichtung ber Shaft wirb beim 2luge leicht aus? bem Ur* fprunge unb bem 2lnfa\u00a3punfte ber 2lugenmus?feln entnommen* Die Sage ber Drebung\u00f6aren richtet ftcb alfo nac^ ber Dichtung ber einfachen ober ber combinirten Kr\u00e4fte, welche auf bie Peripherie ber Shtgel wirlen; bie Drebuttg\u00f6are fleht n\u00e4mlich immer fenfrecbt gu bem Dabius?, ber in ber (\u00a3bene ber Drebung\u00e4are mit ber Dichtung ber ^raft parallel l\u00e4uft* 5lu\u00f6 ber belannten Dichtung, in welcher bie SDuoleln auf ben Augapfel wirlen, l\u00e4\u00dft ftcb bemnacb bie Sage ber Drebungs?aren entnehmen* Die O\u00eeic^tung ber $raft ber combinirt tb\u00e4tigen 3Dus?feln unb bie Sage ber biefer com* binirten ^raft entfprecpenben Drebungtoe ftnbet man auO ber Eonfiruction be\u00f6 Parallelogramms? ber Kr\u00e4fte* Da$ Parallelogramm ber Kr\u00e4fte l\u00e4\u00dft ftcb au$ ber Dichtung ber \u00a9ebare unb aus? ber befannten Dichtung ber ^raft ber et'ngelnen 9Dus?leln abletten* Verf\u00e4hrt man auf bt'efe SBeife, fo ij\u00ee es? febr leicht gu bejltmmen, welche 9Dus?leln bagu beigetragen haben, ber \u00a9ebare bie oorbanbene Dichtung gu geben*\nDiefe Dbeorie, welche \u00fcbrigem? burtb gasreiche ^Beobachtungen au \u00a9efunbett unb Shanlett unb namentlich burcb mein Dpbtbalmotrop entpirifcb bewiefen if\u00ee, tbut bar, bag bie oier geraben SlugenntuSfeln oollfommen btnreicben, um ben \u00a9ebaren jebe beliebige Dichtung gu geben, inbem fte bie Dotation be$ 23ulbus? nach gwei Dimenftonen bes? Raumes? bewtrlen, n\u00e4mlich bie nach ber oertilafen unb b^wtaten* Die Mm. obliqui realiftren bagegen bte Dotation nach ber br\u00fcten Dimenfton bes? Daumes?; fte bienen bagu, um bte oertilalen unb b^rigonta\u00efen SDertbtane beiber klugen flets? parallel gu erhalten* Dies? ift gum einfachen \u00a9eben mit beiben klugen notbwenbig. (Sine \u00fcberm\u00e4\u00dfige 2lnfpannung eines? ber flie\u00dfen 5Dus?leln wirb ba\u00dfer, bei normaler Db\u00e4tigfeit ber geraben 9)?us?feln, nur Doppelfe\u00dfen mit fc\u00dfiefer \u00a9tellung be$ Doppelbtlbe\u00f6, aber leine unrichtige (Stellung ber (gebaren ber^rrufetb inbem bie geringe Abweichung ber @ebaren non ihrer normalen Dichtung burch eine unrichtige Dbatigfeit ber fcpiefen Augenmus?feln auf ber \u00a9teile burtb bie ft\u00e4rferen geraben 9Dus?leln corrigirt wirb*\nDie nier geraben Augenmus?leln ftnb Antagoniflen ber beiben Dbliqut; bte geraben 2Dus?leln gie\u00dfen ben Bulbus? gur\u00fccf, bie Obliqui oorw\u00e4rts?* Durch btefen 9Decbants?mus? wirb bas? Auge mit \u00a3\u00fclfe bes? gettes? ber Augenh\u00f6hle, in welchem ber 33ulbus? wie in einem Du\u00dfgelenle gelagert ift, balancirt, unb gwar fo, ba\u00df, bei oo\u00ef\u00eflontmenem \u00a9lei^gemitbte aller 3ftus?leln, bie \u00a9ebare horigonta\u00ef nach oorn gepellt ift* 2lus? biefem \u00a9runbe flehen bei ^eugebornen, bie noth nicht gelernt b^en, ihre \u00a9cbaren je na^ ber Entfernung unb Dichtung ber Objecte gu conoergiren, biefelben meiflens? parallel unb borigontal, ebenfo bei ooHlommen S3linben unb im Dobe bei folgen Setzen, bie im \u00a9terbeacte nicht an Kr\u00e4mpfen ober ein* fettigen S\u00e4bmungen ber 2lugenmus?leln gelitten Ratten.","page":238},{"file":"p0239.txt","language":"de","ocr_de":"Die \u00ffh\u00ffftofogte in ihrer 2\u00efmt>enbmtg auf 2tugenhettfunbe. 239\n2Birb einer ber tn'er geraben Stugenmudfetn burchfchnitten ober auf anbere Seife $uf\u00e4tfig get\u00f6ffo tritt ber 23utbud etmatS aud ber Orbita Terror; toirb einer ber Dbtiqui burchfchnitten, fo ftnft er tiefer in biefetbe jur\u00fccf.\nDie beiben Dbtt'qui ftnb $ugteich mit bem Rectus externus ^tntago* niften bed Rectus superior, inferior unb internus. Died ij\u00ee bie Urfache, toarum nach Durchfchneibung bed Rectus internus bie ^upitte burch bie oereinte Sirfitng bed Rectus superior nnb inferior noch jtemttch to eit nach innen, burch ben Rectus superior aftein noch oben nnb innen, burch ben Rectus inferior aftein nach unten nnb innen gewatet toerben fann. @erabe nach oben fann bie ^3iipit(e burch bie Sirfung bed Rectus superior \u00fbttein nic^t geto\u00e4tjt toerben, fonbern ba$u mu\u00a7 auch ber Oltliquus inferior beitragen, ber babei gugteich ben ^arattetidmud ber entfprechenben 3)?eribiane aufrecht erh\u00e4tt. 3um 23ticfe gerabe nach unten mu\u00a7 auch ber Obliquus superior beitragen* ber Rectus externus burchfchnitten, fo fann bie \u00a9ehare noch ettoad nach unten unb aufen burch ben Obliquus superior unb nach oben unb au\u00dfen burch ben Obliquus inferior gerichtet toerben; ganj nach nnten unb au\u00dfen unb nach oben nnb au\u00dfen fann bie \u00a9ehare nur mit <!p\u00fclfe bed Rectus externus betoegt toerben. Die beiben Dbliqut ftnb, toenn ber Rectus externus burchfchnitten ober auf irgenb eine anbere 3Beife unt\u00e4tig getoorben ift, noch im \u00a9tanbe, bie \u00a9eharen ettoad gerabe nach au\u00dfen ju richten. Die angegebenen Dbatfacben tiefem und zugleich ben \u00a9cht\u00fcffet $u ber Erft\u00e4rung, toarum bei Durchfchneibung ober Z\u00e4hmung bed inneren ober \u00e4u\u00dferen geraben 5tugenmudfeld nicht fo tei^t ein Stbtoeichen ber ^upitte nach ber entgegengefe^ten Dichtung erfofgt.\n3n manchen gatten befommen ein ober mehre 2)?udfetn ein tangere ober f\u00fcr^ere 3eit bteibenbed retatioed ober abfotuted Uebergetot'cht \u00fcber bie anberen, inbem biefetben enttoeber gel\u00e4hmt, ober \u00fcberm\u00e4\u00dfig t\u00f6\u00e4ttg, ober hppertrophifch, ober oerf\u00fcrjt toerben. ^pter befommt bie \u00a9ehare eine oon ber iftorm abtoeichenbe Dichtung, b. h* ed entpe^t \u00a9cbteten ober ^u\u00f6cita\u00f6. Sie toichtig ^ter, in 23ejiehung auf bie Deutung ber franfheitdfpmptome unb auf bie Reifung, eine genaue ^enntnt'\u00df ber gunftionen ber klugen* mudfetn iff, teuftet oon fetbjf ein.\n3. Eine toefenttiche 23ebt'ngung jum einfachen \u00a9eben mit bet\u2019ben Sfitgen iffc bie, ba\u00df bie \u00a9eharen in einem f\u00fcnfte bed Objected, toetched ftch in einer bem D\u00eeefractiond^uftanbe bed Stuged entfprechenben Entfernung beftnbet, ftch fch^et'ben. Die Erf\u00fcllung bt'efer 25ebt\u2019ngung reicht aber attein noch nicht and, fonbern ed muffen jugteich bie Drehpunfte beiber 2tugen unoerr\u00fccft an berfetben \u00a9tette oerharren unb ber ^arattetidmud ber f. g. 5D?eribt'ane beiber klugen aufrecht erhatten toerben. 9?ur unter Erf\u00fcttung bt'efer 23ebingungen treffen bie \u00c7ic^tf\u00eera^ten bed ftrirten Dbjected \u00a9teilen beiber fRe^^\u00e4ute, toetche bie Et'genfchaft haben, 3ttgRi<h afffctrt, nur ein einfached \u00c4itb ber \u00a9eete oorjuhatten, toetche atfo, tot'e man ftch audbr\u00fccft, ibentifch ftnb.\n5lber nicht nur bad Dbject, auf toetchem ftch kie beiben \u00a9eharen freuten, erfchetnt einfach, fonbern auch atte bie, toetche in bem Greife liegen, ber oon bem \u00aereu$ungdpunfte ber \u00a9eharen burch ton 5D?ittetpunft ber klugen taufenb gebaut tot'rb. 2ttte \u00fcbrigen Dbfecte erfcheinen hoppelt, toad beim gew\u00f6hnlichen \u00a9eben freitich gan$ unbeachtet bleibt* Der ge*\u00bb bachte $retd toirb ber Horopter genannt.\nS3et einem feben \u00a9Rieten mit \u00fcbrigeno nicht foefenttich erfranften\n16 *","page":239},{"file":"p0240.txt","language":"de","ocr_de":"240 Sie pj^ftologte in ihrer Anwenbung auf Augenhetlfunbe.\nAugen bilben ftch, theild wegen ber unn\u00f6tigen Stellung ber \u00a9eharen, Wegen bed aufgehobenen para\u00eelelidmud ber gleichnamigen 3D?eribt'ane Seiber Augen, Soppelbilber, b. h* Silber ber Objecte, welche bezogene \u00a9teilen Seiber \u00fcfte^h\u00e4ute treffen. Siefe Btlber werben aid gefonberte in ber Siegel nur im erjfen \u00a9tabium bed \u00a9dielend wahrgenommen, weil in biefem bie Bet\u00e4tigungen baju h\u00e4ufiger borhanben ftnb, aid in ben fp\u00e4teren \u00a9labten. Sie Beringungen jur S\u00f6ahrnehmttng ber Soppelbilber ftnb: a) (\u00a3in nicht ^u ftarfer \u00a9rab bed Schielend. Sie D\u00eeett'na heftet n\u00e4mlich nur an einer fleinen, umfehriebenen \u00a9tette bie g\u00e4htgfeit, bollfommen beutlich ju fehen, au\u00dferhalb bt'efer \u00a9teile, gegen bie Peripherie nimmt biefe g\u00e4htgfeit grabweife ab, bid aHm\u00e4hlt'g bie \u00a9ehfraft berfchwinbet, fo ba\u00df ftch f\u00fcr bie \u00e4n\u00dferfte Peripherie bed \u00a9eftchtdfelbed feine fcharfe \u00a9renje angeben l\u00e4\u00dft. 3ene \u00a9telle bed beutlicpen Sehend fallt jufammen mit ber Audbehnung bed gelben glecfed ber 9?e\u00a3haut. Ser \u00a9runb hieroon liegt theild in ber eigent\u00fcmlichen \u00a9tructur ber ^e^haut an biefer \u00a9teile, thetl\u00f6 in ber Aberration ber fettlich einfaHenben Sid\u00fcftrahlen, welche btefe wegen ber \u00a9pp\u00e4rijit\u00e4t ber \u00a3infe erleiben. SD?an fteht baher eigentlich immer nur einen punft eined \u00a9egenjfanbed am bejfen, unb ed ftnben immer einige Bewegungen ber Augen \u00a9tatt, wenn man anbere punfte bed Objected ebenfo genau fehen will, unb will man einen \u00a9egenffanb im Setail betrauten, fo bewegt man bie Augenaren \u00fcber benfelben unb nimmt auf btefe SBeife bon allen ober ben meinen punften bed \u00a9egen* j\u00eeanbed \u00a3ichtjfrahlen auf. Beim \u00a9fielen wirft nun aber ber punft ber giration fein Bilb auf eine bom B\u00eeittelpunfte ber O\u00eeetina entfernt liegenbe \u00a9teile, unb $war auf eine um fo entferntere, je bebeutenber ber \u00a9rab bed \u00a9chiefend iff; baher mug bie Unbeutlicpfeit bed Soppelbtlbed mit ber 3unahnte ber unrichtigen \u00a9tellung ber \u00a9eharen wachfen. \u2014 b) Normale ober nur wenig gefchw\u00e4chte \u00a9ehfraft bed fchielenben Auged. Schw\u00e4che ber \u00a9ehfraft ift ein fehr h^uftged \u00a9pmptom bed \u00a9chielend. Sie Hrfache baoon ijf oorjugdwetfe ber Mangel an Hebung; inbem n\u00e4mlich bie Bifber ber bom nicht fchielenben Auge \u00dfrirten Objecte ftch auf feitlichen, Weniger empftnblt'chen Steifen ber 9?e\u00a7haut entwerfen, werben fte unbeutlicher wahrgenommen unb jule^t gar nicht beachtet, weit bad borherrfchenb febenbe Auge, in beffen Sehweite bad Object geh\u00f6rt, burch ben S\u00d6ettjfreit Cftehe unten) bad fcSw\u00e4c^ere Bilb bed fchielenben Auged berbr\u00e4ngt, fo ba\u00df bie Aufmerffamfeit ftch oon legerem abwenbet unb bt'efed bedhatb immer mehr in Unth\u00e4tigfeit verf\u00e4llt. B\u00eeangel an Hebung h\u00fc aber ffetd eine Schw\u00e4chung bed Organd $ur golge. 3\u00ab Beziehung auf bie Abnahme ber \u00a9ehfraft iff aber auch nicht auf er Acht $u taffen, ba\u00df burch bie \u00fcber* m\u00e4\u00dfige Anfpannung eined ober mehrer Bhtdfeln unb burch bie \u00e9rfchlaffung ber \u00fcbrigen eine nachtheilige, bie giration ff\u00f6renbe 3errung bed \u00a9ehnerben herborgebra^t werben mu\u00df, inbem bie geraben Augenmudfeln an ihrem Hrfprunge im hinteren Shet'fe ber Orbita mit ber \u00a9cheibe bed \u00a9ehnerben jufammenh\u00e4ngen. \u00a3\u00e4tte btefe Anftcht feinen \u00a9runb, fo w\u00e4re bie faft confiante (\u00a3rfcheinung nicht $u erfl\u00e4ren, ba\u00df gleich, ober Salb nach ber Operation bed \u00a9Riefend, wo ftch bad Auge oft nur wenig beffer ffeHt, bie ^ranfen offenbar beffer fehen f\u00f6nnen, aid bor ber Operation. Sie bo\u00fcfommene SBt'eberherfMung ber \u00a9ehfrafi erfolgt freilich erff bann, wenn bad Auge burch Hebung ge\u00df\u00e4rft ift. \u2014 c) Aufmerffamfeit bed iranien auf bie Soppelbilber. Ohne bie Aufmerffamfeit bed \u00a9et'ffed auf bie ftnnlichen @inbr\u00fcc\u00efe fomntt ed nicht $u \u00a9innedbor^eHungen. 3n bie offenen","page":240},{"file":"p0241.txt","language":"de","ocr_de":"Ote \u00ffgpgo\u00efogte trt tgret Slttttenbuttg auf Hugettbetlfunbe. 241\n2\u00efugen fann \u00c7tcgt fatten unb ble D\u00eeetlna retten, ogne bag ble Silber ber baburcg \u00f6erurfacgten 3\u00abf^\u00e4nbe beO neroofen SegapparateS $um Sewugtfeln gelangen nnb $u Sorgettungen au\u00e9gebllbet werben, trenn bte gan^e 2Iuf** merffamfett ber Seele auf einen anberen Stun ober auf metapbpgfcge Ot'nge gelenft tg. 3n btefert gatten ftnbet aber bennoeg eine wirf Hege Affection ber Stnne\u00e9neroen Statt; bte\u00e9 ergettt barau\u00e9, bag nocg eine Sorgettung gcbllbet werben fann, wenn bte 21ufnterffamfelt be$ Oenfenbcn nacg bereits oor\u00e4bergegangener ftnnltc^er Elnwlrfung, aber bocg fr\u00fcher, als bis bte etne 3^tt anbauernbe 9?acgwlrfung beS SlnneSet'nbrudeS auf* geh\u00f6rt bat, gcg ber StnneSempgnbung guwenbet.\nSet l\u00e4ngerem Segegen einer unrt'cgttgen Stellung ber Sebaren ^\u00f6rt bte Sagruegmung ber Ooppelbtlber nach unb nach auf, tgeilS wegen ber 3unabme ber unn\u00f6tigen Stellung ber 51ugen unb ber Scbw\u00e4cbung ber Segfraft, tgeilS wegen ber 2lbjtegmtg ber Slufmerffamfett beS Uranien oon bem an gcg fcgon fcgw\u00e4cgeren Silbe beS fc^telenben 21ttgeS. 3\u00ab fp\u00e4teren Stabten tritt baS X>o^pelfe^en nur bisweilen auf, unb gets nur als oor\u00fcbergegenbe Erfcgelnung, wenn ber branle entweber fetne 2Iuf* merffamfett oorwaltenb auf baS fcgt'elenbe 51uge rlcgtet, ober wenn ^uf\u00e4tttg etn auffattenbeS S'bfect in ber ber Sehweite entfprecgenben Entfernung ln bte opttfcge 21re beS fcblelenben 21ugeS f\u00e4llt.\nUm $u beglmmen, welches Ooppelbtlb bem einen ober bem anberen 51uge angebbrt, mug man gcg an bt'e E)efe$e ber Opttf halten; am ein* facggen fommt man aber \u00a3um 3^/ wenn man gcg folgenben Experimentes erinnert: man halte $\u2666 S. einen ginger betber \u00a3\u00e4nbe tn geraber \u00a3!n!e oor ble 51ugen, ben ber ergen ipanb nabe, ben ber anberen Wetter entfernt, gt'rtrt man ben ergen, fo erfreutt ber zweite hoppelt, ftrtrt man ben ^weiten, fo erf(geint ber erge hoppelt, unb $war geh\u00f6rt baS rechte ^oppel^ btlb hiebet bem ltnfen 21uge, t'm ergeren gatte aber bem regten 21uge an. glrt'ren wir ben fernen ginger, fo wirft ber nabe ginger fein 3511b auf ble It'nfe Seite beS ltnfen unb auf ble rechte Sette beS regten SlugeS, unb ba wir bte Silber, bte auf einer befh'mmten 9?e$bautgette entgegen, In ber Dichtung ber S\u00eelcgtungSllnten feben, fo Iff es flar, bag baS recgte Ooppelbllb bem Unfen ?luge unb baS ltnfe Ooppelbllb bem rechten 21uge angeboren mug. gt'rtren wir ben nagen ginger, fo \u00bberh\u00e4lt ft cg ble Sache itmgefegrt. Selm Ooppelfegen feben wir baS Object ber Ooppelbllber alfo nt'cgt an ber Stelle, wo eS lg. 3e gr\u00f6ger ber 21bfianb betber ginger tfl, um fo gr\u00f6ger wirb bte Entfernung ber Ooppelbtlber \u00f6on et\u2019nanber, je n\u00e4ger gcg belbe ginger r\u00fcden, um fo n\u00e4her r\u00fcden bte Ooppelbtlber beS hoppelt erfcgetnenben gtnger\u00f6 an elnanber, bt'S ge $ule\u00a3t $ufammen* fitegen, wenn betbe ginger ln benfelben \u00a3>oropter treten.\n3n bfefent pgpgologlfcgen Sa$e gnben wteber mehrere patgologlfcge Erfcgetnungen tg>re Erfl\u00e4rung, $. S. ble Sftetamorpgopge. ^Belegen n\u00e4m* Heg ble Sebaren nur um ein fegr SBentgeS oon ber normalen Stellung ab, fo bag ble Ooppelbtlber fteg nicht oottfl\u00e4nbtg oon elnanber trennen, fonbern ftch noch tbellwetfc beden, fo bemerft man b\u00e4uftg nicht beutllcg, bag ble\u00f4 eine Erfcgelnung be\u00e9 Ooppelfeben\u00f4 Ift, unb glaubt, ble Objecte h\u00e4tten eine anbere EJeflalt, w\u00e4ren oerfegoben, wobei ge oft, wegen ber nttbt conganten Neigung ber Sebachfen, ;u fegwanfen fcgelnen. Otefe\u00e9 Scgtranfen fommt bager, bag wir glauben, ba\u00e9 Object bewege geg, wenn e\u00f6 r\u00fcgt, aber ttnfere 31ugen gegen unferen ^Bitten bewegt werben, benn fo \u00fcbertragen Wtr bte Sewegungen unferer 31ugcn auf ba$ Object. Oagcr","page":241},{"file":"p0242.txt","language":"de","ocr_de":"242 Ote \u00ffppfiotogte tu tprer 2tmocnbung auf Stugenpettfmtbe.\nfomrnt ed aucp,\tba\u00df wir glauben,\tbie\tObjecte bewegten \u00dfcp,\twenn fte\nund pt\u00f6jjticp, $.\tB. beim Krampfe\tber\t2lugenmudtetn, boppett\terfcpeinen.\n3\u00df bet einer unrichtigen \u00a9te\u00dfung ber \u00a9eparen ober ber Bieribiane mit Ooppetfepen\tbad eine 2luge\tfcpwacpftcptig, bad anbere gefunb, fo\nfcpeint bem Oranten, bet Bewegung ber klugen unb D\u00eenpe ber Objecte, bad Ooppetbitb bed tr\u00e4nten 2tuged ftch gu bewegen, bad bed gefunben aber ju rupen. 3n bem \u00dfart\u00dfcptigen 2Utge erfcpetnen, wenn ed gleich tn feiner \u00a3\u00f6f)U ftch bewegt, bte \u00a9egenftdnbe tnt objectioen D\u00eeaume rupenb, wett feine Bewegung\tmit Bewu\u00dftfein\tunb\tS\u00d6t\u2019\u00dft\u00fcr gefcpiept, unb\talfo nicpt\naufd Object \u00fcbertragen wirb; bad fcpmacp\u00dfcptige 2tuge pat aber gegen jened nicht \u00a9etbft\u00df\u00e4nbigteit genug, bte ^panta\u00dfe ift tu bemfetben nicht mit pt'nreicpenber \u00a9t\u00e4rte tp\u00e4tig, um feine Bttber au objectioen Orten \u00a7u ftrtren; btefe werben alfo mtt feinen Bewegungen fortgef\u00fcprt unb auf bte gteicpnamigen Bitber bed anberen 2Iuged, bte burcp bte fcpietenbe Bewe* gung aud iprer (Jot\u2019ncibenj getreten \u00dfnb, tn ipren r\u00e4umticpen Berp\u00e4ttniffen bezogen. SBeffen 2tugen gleiche \u00a9t\u00e4rte haben, ber wtrb halb bte Be* wegungen ber Bitber bed einen, batb bte bed anberen auf bad anbere beziehen tonnen, je naepbem er ben B\u00eeoment be^ Bewu\u00dftfeind tn bem einen ober tn bem anberen \u00dfrirt.\n(\u00a3in \u00a9epietenber, ber hoppelt \u00dfept, ift fepr oft im Steifet \u00fcber bte wapre \u00a3age ber Objecte, jumat wenn bad Bitb bed fcpt'etenben Stuged bad bed gefunben an Oeutticpteit erreicht, inbem er bie Objecte ber Ooppet* bitber nicht an ber \u00a9te\u00dfe \u00dfept, an wetter fie ftnb. Oaoon unten mehr.\nUm bed einfachen unb heutigen \u00a9epend wi\u00dfen ift eine parmonifepe \u00a9te\u00dfung ber \u00a9eparen unb ber entfpreepenben Bieribt\u2019ane beiber Stugen notpwenbig. Oiefe tann aber nur burcp eine parmontfepe gunttion ber 2tugenmudtetn reati\u00dfrt werben. Oie parmonifepe gunttion ber Stugenmudtetn i\u00df aber jum gr\u00f6\u00dften O^eite bie fefunb\u00e4re notpwenbige gotge ber 3bcntitat ber entfpreepenben \u00a9te\u00dfen beiber Be^p\u00e4ute, unb nicht ba\u00f6 D\u00eeefuttat eined angebornen, in ber eigentp\u00fcmtiipcn Bertpeitung ber Heroen, ober in einem anberen anatomifepen Berp\u00e4ttntffe tiegenben (\u00a3onfenfud berfelben. Oiefelben Baustein treten unter einanber, je naep bem Beb\u00fcrfnt'ffe, batb in einen (\u00a3onfenfud, batb in einen 2tntagonidmud; fte m\u00fcffen \u00dfetd fo jufammen* wirten, ba\u00df bte \u00a9eparen \u00dfcp immer auf einem f\u00fcnfte bed Objected ber giratur treuen, unb ba\u00df bte \u00dfie^p\u00e4ute \u00dfetd oertitat unb horizontal orientirt werben, \u00a9epon beim neugebornen $inbe i\u00df bie Neigung oorpanben, feine 2tugen fo ju fetten, ba\u00df ed et'nfacp unb beuttiep fepe, obgteiep ed, wegen B\u00eeanget an Uebung, noep nicht geternt pat, feine Stugen ftetd naep bem Beb\u00fcrfnt'ffe rtcpttg \u00a7u \u00dfe\u00dfen. (\u00a3rbtinbet bad ^inb tpeitweife ober gan$, fo geratpen bte 2tugen in eine un\u00df\u00e4te, unregetmd\u00dft'ge Bewegung, bie er\u00df geregett wirb, wenn bad \u00a9epoerm\u00f6gen wieberteprt. (\u00a3in angeborner Sonfenfud, bid gu einem gewt\u2019ffen (Srabe, ^wt'fcpen bem Reet, intern, unb extern, bed einen unb bed anberen Stuged, jmifepen ben Mm. superio-ribus betber 2tugen unb ben inferioribus t\u00e4\u00dft \u00dfcp aber ntept ganj t\u00e4ugnen, inbem oo\u00dftommen Btinbe, ober Bienfcpen, bte mit ^p\u00dfagmod bepaftet \u00dfnb, bie Slugen boep in ber D^icptung ber genannten Biudtetn bewegen. Bei btefen Bewegungen bteiben bie \u00a9eparen ber Btinben aber \u00dfetd parattet. Oer \u0152onfenfud ber beiben Recti interni i\u00df atfo niept angeboren, fonbern rteptet ft^ naep bem Beb\u00fcrfniffe. Oie beiben Recti externi \u00dfnb au^ teine confiante 2tntagoni\u00dfen, benn wenn bie \u00a9eparen and einer \u00dfarten (\u00eeonoerjenj in ben \u00ffaratte\u00efidmud \u00fcbergepen fo\u00dfen, fo m\u00fcffen beibe","page":242},{"file":"p0243.txt","language":"de","ocr_de":"Oie \u00ffjnjfte\u00efogte in ihrer Slnwenbmtg auf Siugenbeiifunbe. 243\nHecti ex ter ui ftch gleichzeitig contrabiren. Oie Unm\u00f6g\u00fcchfeit bet ben met'ffen OJienfchen, bie \u00a9ebaren wifif\u00fcritcb bioergent ju fielen, b\u00e4ngt otefieici)t zum Zfyeii bon ber Organifation ber 9)?ut?feln ab, n\u00e4m\u00dcch baoon, baft bte beiben Obiiqui wahrfchetnlich unwi\u00fcf\u00fcriicbe ftnb, oor^ugtSweife aber baoon, baf btefe \u00a9te\u00fcung ber \u00a9ebaren mit bem .\u00dftoetfe bet? \u00a9ebene g\u00e4nzlich contraj\u00eeirt. 3ener untergeorbnete Eonfenfut? braucht, ba er beim normalen \u00a9eben nach S\u00d6eb\u00fcrfnt'f aufgehoben wirb, bennocb fernen be* fHmmten organifchen \u00a9runb ^u haben, fonbern er tft bae fftefultat ber im ganzen Organtt?mut? berrfcbenben ^toe^m\u00e4ftgen Einrichtung, bte ftch auch noch jetgt, wenn bte \u00dc\u00eeefu\u00eetate btefer Einrichtung nicht mehr ben erw\u00fcnfcbten Erfolg haben, 3. 23. tu ben confenfuefien Bewegungen einet? fchtefenben Sluge\u00f6.\n4* 3\u00ab Begebung auf bat? Object ber giration but tu bemfetben Moment immer nur bte \u00a9ebare eine\u00e9 Stuge\u00e9 eine unrichtige \u00a9teflung. Ein \u00a9chieien gleichzeitig mit beiben Singen fann e$ nicht geben, ba ja immer, fobaib irgenb Etwat? beutiich gefe^en werben fott, eine ber Siren nach kern Zu betrachtenben Objecte gerietet fein, aifo wenigftent? ein Siuge richtig flehen muff. 9?icht$beftomenfger giebt et? aber oiele \u00a9c^ieXenbe, welche h\u00e4ufig im (Gebrauche bet? Singet? wechfeln unb batb mit bem einen, halb mit bem anberen Siuge fielen, ober weiche nicht im \u00a9taube ftnb, anhaitenb ba$ Object mit bem ftrirenbett Siuge anzufchauen. Oiefen 3u* flanb nennt man bann \u201e\u00a9Rieten mit beiben SXitgen*\" Unter benen, weiche mit beiben Siugen fchieien, giebt es Manche, bie nicht fielen, wenn fie ein Object oon beftimmter Entfernung betrachten.\nBeim \u00a9cbieien bet? einen Siuge\u00e9 tritt in oieien g\u00e4lten etn fefunb\u00e4reS \u00a9Rieten beS anberen Singet? ein, unb jwar in ber Sirt, baf? bat? \u00a9chieien, weichet confenfue\u00fc am urfpr\u00fcngit'ch gefunben Siuge erscheint, ft<h fletS in berfeiben gorm uue ka3 am urfpr\u00fcnglich fchielenben Singe barfie\u00fct; ifi urfpr\u00fcngiich Strabismus convergeas oorhanben, fo zeigt ftch bat? \u00a9chieien am gefunben Siuge wieber aie? Strabismus convergeas. Oat? 23eb\u00fcrfni\u00a7, burch eine barmonifche \u00a9te\u00fcung ber \u00a9eharett betber Siugen ibentifc^e Zfyeilfyen bet\u2019ber 9tejzb\u00e4ute ben Objecten *u$ufebren, ift fo bringenb, baff etn Siuge auch bann noch bat? 25eflreben geigt, ftch ber \u00a9teiiung bet? gefunben Siuget? ju accommobt'ren, wenn et? burch bin franfbafteS lieber* gewicht einet? ober mebrer 9)?us?fein gezwungen tft, feiner \u00a9ebare eine Btchtung zu geben, bie mit ber bet? gefunben Sluge\u00f6 nicht correfponbirt. Siut? bt'efem Efrunbe macht bat? fchteienbe Siuge concomitirenb a\u00fce 23e* wegungen bet? gefunben in einem geringeren @rabe mit 3fi bat? franfe Siuge aber nicht im \u00a9tanbe, ftch ber \u00a9te\u00fcung bet? gefunben Singet? oott* fommen ju accommobiren, fo flrebt bat? gefunbe Siuge in gewiffen g\u00e4lten ftch bem franfen zu accommobiren unb baburch ben E)efi(bts?fehler auSzugletcben. Oiet? gelingt aber met'flent? auch nicht o\u00f6fltg, unb baburch entsteht ein confenfttetteS \u00a9chieien.\nIII. @efe\u00a7e ber Optif in ihrer Sinwenbung auf bie\nSiugenhciifunbe.\n23on ber gr\u00f6\u00dften ^3ebeutung f\u00fcr bie Slugenbe\u00dcfunbe ftnb bie fatoptrtf unb bie Oiohtrif; fte bienen jur Stuffi\u00e4rung unb richtigen Oeutung ber","page":243},{"file":"p0244.txt","language":"de","ocr_de":"244 \u00a3)te ^fpftotogte tn tfrer 3tnmeitbuttg auf 3tugenfettfunbe.\nmanntgfatttgfien ^ranffett\u00e9erfcfetnungen uttb $ur gefifiettung enter paffen* ben 33efanbtung.\n1* \u00a3)te 3^\u00fc(\u00een)erfung ober D\u00eeef\u00eferton bei? Stated gefefteft oon feflett, f\u00ef\u00fcfftgen unb gasf\u00f6rmigen K\u00f6rpern, unb fetbft bte burifftcfttgen K\u00f6rper merfen etnen. \u00effett bei? gtcftei? ^ur\u00fc\u00c6. 3)afer fptegc\u00eert auef bte burcf* ftefttgen Siebten bei? 2tugei?. Dte 3urMmerfung ber \u00c7\u00fbftfiraften ftnbet bet beit unburefftefttgen K\u00f6rpern auf ber \u00a3)berft\u00e4cfe berfetben Statt, unb bet burcf ftefttgen auef oon tarent 3nnern, menn trgenb etn mentger burcf* fufttger \u00a3fett ber SD\u00eeatert'e bann enth\u00e4rten tfi, bafer fptegett j. 33. bai? 2luge ft\u00e4rfer, trenn ber $ern ber trpjiatttinfe etmai? oerbunfett tfi.\n2)t'e 2lrt ber 3urMmerfung ber auffattenben gtiftfiraften f\u00e4ngt oor* nefmltcf oon ber IBefc^affen^ett ber OberfTac^e ab, auf metefe fte fatten.\nmerfen glatte Dberfl\u00e4cfen bte Straften, bte auf fte fatten, tn geo* metrifcf befitmntbaren Heftungen *ur\u00fcc! unb erzeugen fo etn getreuem 23ttb bei? \u00d6bfecte\u00f6, m\u00e4frenb raube Oberfl\u00e4chen baf? Stcft btffunbtren, b. f. enttoeber baffetbe naef atten D\u00eetc^titngen *erfireuen ober tn Oerfcftebene gr\u00f6\u00dfere unb ftetnere 33\u00fcnbet gert^etten, bte ben (\u00fcEtnbrucf bei? gunfetm? erzeugen. \u00a3)tei? tfi ber \u00aerunb, mejjfatb eine rntt facettenarttgen Uneben* betten oerfebene Cornea, tote e\u00f6 ftef j. 33. metfiem? bet bent Staphyloma corneae pellucidum ftnbet, etnen funfetnben @tan$ unb etn oorgefaltenei? ih'cft tn ntebren unbeutltcfen Sptegetbttbern $etgt.\n\u201e\t\u00a3>ai? \u00aerunbgefe\u00a7 ber ^efterton tfi nun, baf ber etnfatfenbe Straft,\nba\u00f6 (\u00fcftnfatt\u00f6totf unb ber reftech'rte Straft tn etner (\u00a3bene, ber D\u00eeeftertow?* ebene, ttegen, unb baf bai? (EtnfattStotf ben 2Btnfet ^mtfefen bent etn* fattenben unb reflecttrten Straft fatbtrt. (\u00a3tnfatti?* unb 9\u00eeeflerton\u00e9totnfet ftnb atfo gtetef.\t\u00a7teraui? ergtebt ftef, baf nt an, um bai? 33tlb etnei?\nteueftenben f\u00fcnftel? tn etnern ebenen Spteget $u ftnben, nur oon bem teutftenben f\u00fcnfte etn ^erpenbtfel auf ben Spteget ober ferne 33er* t\u00e4ngerung $u fatten unb baffetbe ftnter ber Sptegetebene um fo otet ju Oert\u00e4ngern fat, ati? ber teueftenbe ^unft oor bem Spiegel ttegt. 3\u00d6enn etn \u00c7tcftfirafl eine frumnte Oberft\u00e4cfe tn trgenb einem f\u00fcnfte trifft, fo totrb er gerabe fo refteettrt, ati? ob er bte 33er\u00fcfrung\u00e9ebene btefeS f\u00fcnftes getroffen f\u00e4tte. \u00a3)eSfatb erf\u00e4tt man befanntttef burcf etnen \u00c7mftfpteget oon einem \u00a9egenftanbe, metefer met ter oom Spiegel ati? ber S\u00d6h'ttetpunft beffetben entfernt tfi, etn umgefefrtei? Oerltetnertei? 33tlb $mtf<fen bem sD?tttetpunfte unb bem \u00a3auptbrennpunfte. dagegen erf\u00e4tt man burcf einen (\u00a3onoerfpteget aufrecftjiefenbe oerftetnerte IBttber ftnter bem Spteget. \u00a3>tefe \u00aeefe$e erft\u00e4ren bte Qrrfcfetnungen be$ ^urftnje*Sanfon\u2019fcfett Srpert* mentei?, metcfeS fur bte Otagnofe ber 2tugenfranffetten oon ber gr\u00f6ften SBtcfttgfett tfi. \u00a3\u00e4tt man n\u00e4mttef oor etn mit ffaren lebten \u00fcer* fefenei? 3tuge, beffen ^upttte ermettert tf, etn brennenbe\u00e9 \u00c7tcft, fo fteft man bai? 33ttb beffetben bretmal tm 2tuge* Oai? erfte, beuttteffe, gr\u00f6fte f\u00eeeft aufreeft; ba\u00e9 omette, ftetnere, ftnter jenem beftnbttcfe oerfefrt; bai? brttte, ft'nterfe, fefmaefe mteber aufreeft. ^Bemegt man bai? \u00c7tcft oor bem 2tuge ftn unb fer, fo bemegt ftef ba\u00ea mtttetfie, oerfefrte tn ent* gegengefe|ter 9\u00eetcftung, m\u00e4frenb bte betben aufre^ten bem iH'cfte folgen. 33emegt man bai? 3tcft tm $retfe oor bem 3tuge ferum, fo bemegen ftef alte bret Sptegetbttber jmar tn bemfetben Sinn, aber fo, baf bai? ^mette, umgefefrte trnrner um bte \u00a7\u00e4tfte be\u00f4 jurudfgetegten S\u00eeaume\u00e9 ^ur\u00fccf tfi; ei? fieft j. 33. am unteren D\u00eeanbe ber \u00c7uptfte, m\u00e4frenb bai? erfte unb brttte fefon am oberen, bem 2tcfte gegenuberfiefen. S>a$ erjie tfi etn Spteget*","page":244},{"file":"p0245.txt","language":"de","ocr_de":"\u00a3)te \u00fff^ftotogte tn ihrer Stmuenbung auf Hugenbettfunbe. 245\nt>itb ber Cornea, bad jweite, untgef ehrte e\u00fbt \u00a9pietgefbitb ber hinteren, concaben f\u00f4apfetwanb, bad br\u00fcte, aufrecbtftebenbe etn 58itb ber \u00bborberen, conberen ^apfetwanb. 3ft nun bte borbere ^apfetwanb bureb (\u00a3rfubate $unt \u00a9piegetn unf\u00e4hig geworben, fo ftebt man nur bad erfte, aufrechte 58itb; tft bie Stufe ober bte ^tntere ^apfetwanb berbunfett, fo ftebt man bie beiben aufrechten 58itber; feljtt bte borbere ^apfetwanb nnb bte Stufe, fo ftebt ntan bad borbere, aufrecj\u00fcftetjenbe unb bad mitttere, umgefebrte 58itb; bagegen atCe bret 58itber, wenn bte Tr\u00fcbung tut \u00a9tadf\u00f6rper ober noch tiefer liegt* Da\u00df bte \u00a9acbe ftcb in ber 2$at fo ber\u00df\u00e4tt, beweifen ja\u00fflrett\u00ffe QErperimente an gefnnben nnb franfen 2tugen nnb am \u00a3)pb*M* motrop.\n2. 3n homogenen 50?ebten nnb im luftteeren D\u00eeaume berbreiten ftcb bte St'djtftratyten befanntttcb tn geraber Dichtung. ($5ebt aber etn Siebt* pra\u00dft aud einem teeren D\u00eeaurne ober aud einem bnrtbft^ttgen K\u00f6rper tn einen anberen bon betriebener Dtc\u00dftigfeit, fo wirb er bon feinem urfpr\u00fcng* lie\u00dfen \u00a9ege abgetenft, b. b- gebroden, boraudgefe^t, ba\u00df ber S\u00eec^tf\u00eera\u00c7t nid\u00dft fenfrec\u00dft auf bte Oberfl\u00e4che bed ^\u00f6rperd bon anberer Dic\u00dftigfeit f\u00e4ttt* (\u00a3in Stcbtffrabt wirb bem GEinfattdtotb gen\u00e4hert, ober bon bemfetben entfernt, je nacbbem er a n\u00e9 etnem fcbw\u00e4c\u00dfer tn etn ft\u00e4rfer brec\u00dfenbed OTttet \u00fcber* gebt, ober umgefebrt. J\u00e4ttt etn Sichtpra\u00dff burcb etn mit einer gefrnmmten gf\u00e4cbe berfe\u00dfencd \u00dcJh'ttet, fo ber\u00df\u00e4tt er ftcb ebenfo, atd tr\u00e4fe er auf eine ebene Jf\u00e4c\u00dfe, wetc\u00dfe bte gefr\u00fcmmte gt\u00e4c\u00dfe tn bem Qctnfalldpunfte tangentat ber\u00fchrt \u00a9d wirb bemnacb ber Std\u00fcftrabt tn bem 9D?ebtum bem (\u00fcEinfattd* totb $u gebrochen, Dad 9\u00eeefractiondgefe| i\u00df nun, ba\u00df ber etnfattenbe nnb ber gebrochene \u00a9trabt m\u00eet bem (\u00fcEinfattdtotb tn etner GEbene, ber D\u00eeefractiondebene ttegen, nnb ba\u00df bte \u00a9tnud bed (\u00dcEinfattd* nnb SBrec\u00dfungd* winfetd tn etnem conftanten 58erb\u00e4ttniffe, bem 58recbungdberb\u00e4ttniffe, \u00dfeben. Otefe \u00a9\u00e4|e tiefem und bet weiterer 2tnafyfe ben \u00a9c\u00dftitffet jnr QErft\u00e4rung ber berfe\u00dfiebeu\u00dfen Ph\u00e4nomene.\n@0 muffen hiernach 3. 58. bte Std\u00dcftrabten, Wetc\u00dfe aud bem 58renn* f\u00fcnfte etner Stnfe tommen, nach ber 58rec\u00dfung burcb btefetbe parattet tn ber atbrnodph\u00e4rtfc\u00dfett Snft fortge^en, nnb non etnem \u00a9egen\u00dfanbe, wetc\u00dfer tn bem 58rennpunfte tiegt, fann und be\u00f6hatb fein be\u00dfimmted 5Bitb burcb bte Stnfe erfc\u00dfeinen. 2tud btefem \u00a9runbe tann auch tn ber 5ftorm oon fetnem f\u00fcnfte ber Hinteren \u00a9anb ber Stugapfetb\u00f6bte etn befttmmte\u00f6 58ttb entgehen, auc\u00df wenn bte be^ ^enfc\u00dfen btnrettbenb ertencbtet w\u00e4re, tnbem btefe \u00a9anb mehr ober weniger genau im SBrennpunfte be^ \u00a9b\u00dfem\u00f6 oon brethenben 3)?ittetn be$ 2tnge\u00f6 ttegt* \u00a9tr ftnb baber nicht int \u00a9tanbe, fetbft nic^t bet erweiterter ^upitte, bie \u00a9intritt\u00e9ftette be^ Nervus opticus, bie Arter. centralis retinae, ben getben gtetf Wabrjnnebmen. \u00a3)er hinter\u00bb grunb be$S 2\u00efnge\u00f4 erfcbeint nn\u00f6, wte bie oerfcbieben gef\u00e4rbte \u00a9anb einer bnnfetn Kammer, bet enger ^upitte ober wenigem Siebte febwarj, bei Wetter ^npitte nnb otetem Siebte gtetebm\u00e4\u00dfig grau, ungeae\u00dftet ber ftbwar^ braunen garbe be\u00e9 ^3tgmente\u00f6 nnb ber getben nnb rotben garbe ber \u00fcbrigen Zweite. T)\u00eee S\u00eei^ttgfeit ber ^rft\u00e4rung biefer ^bntfacbe t\u00e4\u00dft \u00dfeb burcb einfache (Erpmmente beweifen. \u00efl\u00eean tanebe 58. ein frif^ed 2tnge ober ein tebenbige\u00f6 Zfyev unter \u00a9affer, nnb auf ber \u00a9tette erfebeinen nn\u00f6 bie tm ^ttttergrnnbc be\u00ea 2tuged ttegenben Rhette in ihrer nat\u00fcrlichen nnb (?5e\u00dfatt, weit ber 58rennpunft ber breebenben lebten nur bann auf bte btutere \u00a9anb bee? Stugengrnnbe\u00f6 f\u00e4ttt, wenn wir bad Stuge bnreb bie Snft betrauten, bad \u00a9affer aber bat ein bebentenbered 58re<bungdoerb\u00e4ttni\u00df","page":245},{"file":"p0246.txt","language":"de","ocr_de":"246 Die <\u00fff>9fto\u00eeo$te in tyxtx Hnmenbung auf Hugetthetlfunbe*\nals bie Suft, baher mt\u2019rb ber 23rennpunft oor bie Untere 2\u00d6anb fa\u00dfen, moburcfj und bte \u00a9egenjl\u00e4ttbe beutlicher erlernen, g\u00efetc^ tute ein Kerzen* licpt ettt beutlt'cheS 33tlb tn itnfer Huge fchic\u00eft, menn mir eS oor ober hinter beu 23rennpunft einer St'nfe fle\u00dfen, unb jtoar tnt erjleren ga\u00dfe ettt umgefehrteS, t'tu (enteren ein aufrechtes 23ilb. Hehnlt'che S\u00eeefultate erzielt matt, toenn mau bem Huge bte Sinfe nimmt, ober etmaS oon Humor aqueus auSflt'efien l\u00e4ftt, oorauSgefe#t, bafi bte ^upt'\u00dfe ermet'tert unb ber \u00a3intergrunb ^tnretc^enb erleuchtet ifl. 33et ermet'terter ^upi\u00dfe fe^en mir baher bet SD\u00eeenfc^en, benen mit \u00a9l\u00fcci ber graue \u00a9taar operirt ij\u00ee, beu Jpt'ntergrunb beS HugeS grau, bte \u00a9intrittSfle\u00dfe beS Nervus opticus gelblich/ ohne ba\u00df mir bef?halb berechtigt m\u00e4ren, auf einen fonjlt'gen abnormen 3uflanb ju fchtie^en* 33et'm ^igmentmangel beS HugeS, ohne 23err\u00fcc\u00efung beS 23rennpunfteS, nehmen mir an ben entfprechenben &heiten anfangs bloS einen grauen, fp\u00e4ter, bei 3\u00abuahme beS SD?ange\u00ef\u00e9, felbjl einen ge\u00efb= licpen, itnbeflimmt begrenzten \u00a9chetn mahr, bennodj ftnb mir nicht im \u00a9tanbe, einzelne\tmt'e z* S3. bt\u2019e 23lutgef\u00e4fie, zu erfennen. SBt'rb\naber bte Retina burch \u00a9rfubate unburchftcbtt'g unb zugleich aus ihrer nat\u00fcr* liehen Sage im gocuS ber brechenben Mittel meiter nach oont getrieben, fo erfcheint ttnS ber \u00a3intergrunb beS HugeS nicht blo\u00df in einer oer* \u00e4nberten, ntetflenS gelben ober r\u00f6tlichen g\u00e4rbung, fonbern mir erfennen auf ihm auch einzelne \u00a3het\u2019le, unb z^ar iu umgefehrter Sage, um fo beutlicher, j[e mehr bt'e \u00a9.rfubate nach oorn r\u00fccfen. \u00a3)ie optifchen @efe\u00a3e geben uns alfo ein bittet an bie ipanb, bt'e bloften garbenoer\u00e4nberungen oon organifchen ^Degenerationen z* 33* oon ben Fungus medullaris, ber Tuberculosis retinae, ben 23lutertraoafaten, bie mit UmfangSzunabnte oerbunben ftnb, z\u00ab unterfchet'ben.\n3. \u00a3)urch \u00a9antmellt\u2019nfen erhalt man hinter ber St'nfe oerlehrte 33ilber. 33ifb unb \u00a9egenjlanb ftnb gleich grof unb flehen gleich met't oon ber St'nfe entfernt, menn ber \u00a9egenflanb um bie bop^ette 23rennmeite oon ber St'nfe fleht, benn 23ilb unb \u00a9egenflanb merben oom 9D?ittelpunft ber St'nfe aus immer in bemfelben Sinfel gefeben. Cl\u00fccft ber \u00a9egenjlanb bem \u00a9lafe n\u00e4her, fo entfernt ftd) baS 33t'lb unb mt'rb gr\u00f6\u00dfer. 3ft ber \u00a9egenflanb metter oom \u00a9lafe entfernt als bt'e hoppelte 23rennmet'te, fo liegt baS 35ilb n\u00e4her unb mt'rb Heiner. 23on entfernten Objecten erh\u00e4lt man alfo Heinere umgefehrte, oon nahen Objecten gro\u00dfe umgefehrte Silber.\n\u25a0Die brechenben Mittel beS HugeS bilben ein \u00a9pflent oon Sinfen, baS fo conflruirt t'fl, ba\u00df bie Oon einem Objectpun\u00efte auSgeljenben \u00a9trahlen nur eine beflimmte \u00a9te\u00c4e ber Netzhaut treffen, unb ba\u00df oon bt'efer \u00a9te\u00dfe bt\u2019e oon anberen f\u00fcnften lommenben St\u2019chtflrahlen abgehalten merben; auf biefe 2Beife ftnb bte oerfcht'ebenen \u00a9teilen ber Wefy'fyaut oerfchieben affteirt, itnb baburch mt'rb eine Unterfchet\u2019bung m\u00f6glich, gehlen folche St'chtfonbernbe Hpparate, fo lann fein eigentliches \u00a9eben, fonbern nur eine Unter* fchetbung oon Sicht unb \u00a3)unfel, oon \u00a3ag unb flacht ftattf\u00efnben; hoch ftnb felbft f\u00fcr eine folche St'chtempftnbung noch befonbere \u00ffteroenapparate nothmenbig. Oiefe Hrt ber St'chtmahrnehmung fommt z* S3* w* frei Sftenfchen gleich uach ber \u00a9taphplomoperation, menn ihnen Cornea unb Sfrpfla\u00dfltnfe genommen ftnb.\n\u00a9ine unoo\u00dffommene Hrt be\u00f6 \u00a9ehenS fommt noch oor bei Httgen ohne hiuret\u2019chenbe fammelnbe SD\u00eeebien, aber mit einer bunfeln \u00a9ornea, bie mit einer Heinen \u00a3)effnung oerfehen t'fl. 2\u00dfenn man n\u00e4mlich baS oon einem leuchtenbcn f\u00fcnfte auSgehettbe Sicht burch einen \u00a9<ht'rm auff\u00e4ngt,","page":246},{"file":"p0247.txt","language":"de","ocr_de":"Dte \u00abpppftotogte tn t^rer Anttenbung auf Augenpe\u00fcfunbe* 247\nin metcpent eine ganz ffetne Deffnung gemalt ift, fo rnirb ba$ burcp bie Deffnung fa\u00dfenbe Sicpt einen fc$>arf begrenzten Sicptftrapt h\u00fcben; l\u00e4\u00dft man btefen \u00a9trapt aitf einen zweiten \u00a9cpirrn fa\u00dfen, fo erh\u00e4lt man einen pe\u00dfeu g\u00dfed auf bunfetm \u00a9runbe. Stuf biefe 2Beife erh\u00e4lt man tn einem ganz bunfetn 3^ntmer auf einer Sanb, meiere ber feinen Deffnung tut Saben gegen\u00fcber fept, ein 23\u00dcb bon jebem ftcp aufjerpatb beftnblicpen f\u00fcnfte, melier Si'c^tftra^ten burcp bte Deffnung tn\u2019$ 3\u00fcnmer fenbet, unb fo ent* ftepen auf ber 2\u00d6anb berfeprte S3tXber au\u00dferhalb beftnbticper \u00a9egenft\u00e4nbe* (Ein 23eifpiet btefer SXrt be\u00f6 \u00a9epen\u00f6 pabe tcp Pei e*nenl Traufen beobachtet, bem fr\u00fcher bet ber \u00a9tappptomoperation bte Sfrpfta\u00dftinfe genommen unb ein \u00a9t\u00fctf au\u00f6 ber teufanatbfen fpornpaut gefcpnitten mar. \u00a9pater bitbete ftcp auf ber sD?itte ber \u00a3>ornpaut ein ftet'ne\u00f6, perforirenbe\u00e4 \u00a9efd;m\u00fcr, burcp metcpe\u00e9 ber Traufe, fo tauge e\u00f6 bcftanb, pe\u00dfe \u00a9ogenft\u00e4nbe fcpmacp unb unbeutticp maprnapm.\n4\u00ab lim ba$ pinter \u00a9ammettinfen erfcpetnenbe 23itb mit m\u00f6gttcpfter \u00a9cp\u00e4rfe aufzufangen, ntufi a\u00dfe\u00f6 feitticpe, nicht baju geh\u00f6rige Stcpt abge* patten unb jebe \u00a9piegetung ber glac\u00e9e, auf metier ftcp ba$ S3itb formtrt, m\u00f6gticpft berp\u00fctet merben. 3\u00ab btefem 3metfe \u00dfeft^t ba$ Auge, gteid; einer Camera obscura, ein fcpmarzbraune\u00f6 figment* klugen, bie zu toentg ober gar fein figment beftgen, merben baper teicpt gebtenbet unb ftnb ticptfcpeu.\n5* 33efanntttcp bereinigen ftcp biefenigen Sicptj\u00eerapten, metcpe bitrcp ben Raub einer .bioptrifcpen conberen Stnfe treten, fr\u00fcher, at3 bie centraten \u00a9trapten, metcpe mepr burcp ben mittleren Dpeit ber Sinfe fa\u00dfen. Die (Eentratftrapten ftnb nun biefenigen, metcpe fiep im ipauptbrennpunfte ber Sinfe bereinigen unb ba\u00e4 beuttiepfte unb fep\u00e4rffte S3itt> geben, m\u00e4prenb bie Ranbfhapten f. g. 3erftreuung\u00f6freife bitben, metepe bie S\u00dfaprnepmung be\u00e4 ipaitpibitbe\u00f6 floren. Die (Erfcpetnung mirb bie fpp\u00e4rifcpe Aberration ge* nannt. Diefetbe iff um fo ft\u00e4rfer, je n\u00e4per bab teueptenbe Dbject bem bioptrifcpen SRebium liegt. Um bie fpp\u00e4rifcpe Aberration m\u00f6gticpft Zu berp\u00fcten, bebient man ftcp in opttfepen Qnftrumenten ber f\u00fcnfttiepen Dta* ppragmen. Der (Einftuf? berfetben auf bie Deutticpleit unb \u00a9cp\u00e4rfe be3 23\u00dcbe\u00f6 pinter bioptrifcpen SRebten fann auf\u2019c? fep\u00f6nfte am Dpptpatmotrop nacpgemt'efen merben. 3Ran fte\u00dfe in einer m\u00e4\u00dfigen (Entfernung ein Sicpt bor bemfetben auf unb accommobtre bte f\u00fcnfUtcpen Augen f\u00fcr eine gr\u00f6\u00dfere (Entfernung, fo mirb ba\u00f6 Sicpt in gorm etne\u00f4 3er$mutug\u00e9!reife3 in ben* felben erfepeineu. 3e\u00a3t patte man aber ein ^artenbtatt, mit einem S\u00f6cpet* epen bon ber \u00a9r\u00f6fe eine\u00f6 \u00a9tednabetfopfec?, bor bie Augen be$ DpptpaU motrop\u00f6, fo mirb ba\u00f6 Sicht auf ber \u00a9te\u00dfe fep\u00e4rfer unb beu\u00fcicper erfepeineu.\n25ic \u00a9te\u00dfe ber f\u00fcnf\u00fctepen Diaphragmen in bioptrifcpen 3uftrumenten bertritt im nat\u00fcrtiepen Auge bie Regenbogenhaut mit iprer ^upi\u00dfe. Die Regenbogenhaut bedt ben Raub ber trpffa\u00dftinfe, unb bie ^upi\u00dfe berfteinert ipren Durcpmeffer beim Rapefepen, m\u00e4prenb fte ipn bergr\u00f6fert beim \u00a9epen in bie Jerne. S\u00dfirb nun in ^otge einer S\u00e4pnutng be\u00f6 Nervus oculomotorius bie $xi$ unbemegtiep unb bie ^3upi\u00dfe ermeitert, fo fepen bte ^ranfen mit freien Augen, auep menn bie \u00c4raft ber Retina unberte^t i\u00df, bei eintgermafen pe\u00dfem Sicpte namenttiep nape \u00a9egenft\u00e4nbe fepteepter, bagegen meit beffer, menu fte ein mit einem S\u00f6cpetcpen berfepene\u00f6 ^arten^ btatt bor ba$ Auge patten, ^benfo berp\u00e4tt e\u00f6 ft(p bei ber Sriberemie. 3n biefem pppftfatif^en (Erpertment beft^en mtr bemnaep ein R\u00eeittet, zu bemeifett, ba^ bie genannte \u00a9t\u00f6ritng ber \u00a9epfunetton a\u00dfetn tn ber ^ranf-","page":247},{"file":"p0248.txt","language":"de","ocr_de":"248 Ote \u00ff^fto\u00ef\u00fcgfe trt i\u00fftev Slnmenbung auf Stugcnhettfunbe.\n^ctt ber Regenbogenhaut unb ihrer Heroen ihren E\u00eerunb hat; benn m\u00e4re hter gugteich bte Retina mit erfranft, fo m\u00fcrbe ba$ Vorhalten be\u00e9 Karten* btatteS bte S\u00dfahrnehntung nicht erleichtern,\n# 6* 3^ach ben \u00aeefe\u00a3en ber Oioptrif fann ba\u00f6 auf ber 9?e\u00a3fmut er* fchetnenbe bitb ftdj nur bann ooGfommen rein unb fcharf barfMen, menu bte oorn Objecte in ba$ Sluge fa\u00ef\u00efenben Sichtftrahten fo gebroden merben, ba\u00a7 bte gu bemferben Sichtfeget geh\u00f6rigen auf einem f\u00fcnfte ber Retina ftjh fchnet'ben, g\u00e4flt ber \u00a9chneibepunft oor ober hinter bte Retina, fo h\u00fcben ftdj 3er jfreuung\u00e9f reife, metcbe ein oermafcfjeneO, unbeutticheO unb felbf\u00ee mit bioptrifchen f\u00e4rben oermifchte\u00f6 bitb geben, \u00a9otdje Betreuungen fret'fe entf^en, menu ba\u00f6 Object ftch \u00fcber eine gemiffe EJrenge, bie bei oerfcfjiebenen 5D?enfe^en \u00bberziehen ift, gu meit ober gu nabe oor bem Sluge beftnbet. Oiefe Ph\u00e4nomene gem\u00e4hrt man beim \u00a9cheiner\u2019fchen berfuche, nach Eintr\u00e4ufelungen oon beGabonna tn\u2019S Sluge, ober beim betrachten eine\u00f6 nahen, aber etma\u00e4 gur \u00a9eite oor ba$ Sluge gehaltenen \u00a9egenftanbe\u00f6, m\u00e4hrenb bte \u00a9ebare auf ein fernem Object, g, b. auf ein Jenfterfreug gerichtet ift. G\u00d6enbet man feine Slufmerffamf eit auf ein einige guf ent* fernte\u00f6 Kergenticht, m\u00e4hrenb man ba\u00e9 Sluge f\u00fcr einen nahe oor baffetbe gehaltenen EJegenfianb accommobirt, fo entmirft ba$ Sicht mehrere oer* mafchene unb etma\u00e9 farbige bitber, bte oon getrennten 3erf\u00eereuung\u00e9fret'fen abh\u00e4ngem Oiefe getrennten 3erf\u00eereuung\u00f4fret'fe bemeifen, baf? bie Kreepen* ben \u00dcftittet unferer Singen nicht ooGfommen regelm\u00e4\u00dfige Kr\u00fcmmungen haben, benn h\u00e4tten fte bie, fo m\u00fcrbe ftch nur etn Berfireuung\u00f6fret'\u00e4 geigen, Kurgftchtige fehen baher entfernte, heGfeuchtenbe \u00a9egenft\u00e4nbe oft boppett unb mit bioptrifchen f\u00e4rben, ma$ fte nicht thun, menu fte eine f\u00fcr bte Entfernung paffenbe briGe auffe$en. Kranfe, melche an Amblyopia amaurotica leiben, bei benen mit bem \u00a9inten ber optifetjen \u00a9enftbilit\u00e4t gugtei^ eine,Erweiterung ber ^upt'Ge unb \u00a9chm\u00e4cjjung be$ SlccomobationS* oerm\u00f6genS eintritt, flagen hauftg \u00fcber ^otpopt'e unb Jarbenfehen, met't ber S\u00eeefracttott\u00f4guftanb ihrer Slugen ftch nicht mehr nach ber Entfernung ber Objecte eingurichten oermag, Oiefe unter ben genannten Umft\u00e4nben eintretenben anomaten Ersetzungen ftnb moht gu unterfcheiben oon bem bietfach* unb Jarhigfetjen, metRe\u00e9 burdj partieGe berbunfetungen ber bioptrifchen lebten ober burch fubjecti\u00fce Erregungen ber D\u00eeetina u. f. m, bemtrft mirb, b?enfchen, beren etne\u00f6 Sluge furg* unb bereu anbere\u00e9 met't* ftchttg if\u00ee, fehen auch oft Farben, menu fte fehr nahe ober ferne \u00a9egen* ft\u00e4nbe betrachten, meit habet' immer nur ein Sluge f\u00fcr bie Entfernung be\u00e9 Objected accommobirt ift.\n7, Oa etn Object nur bann ein beuttidjeS bt'tb, in metchem aGe eingetnen f\u00fcnfte, bt'e Sichtftrahten t'n\u2019S Sluge fcht'tfen, atc? gefonberte mahr* genommen merben foGen, auf ber Retina entmerfen tann, menu bie ber* einigung\u00f6meite ber Sichtj\u00efrahten genau auf bie Oberfl\u00e4che ber Retina f\u00e4Gt, unb ba bt'e beret'nigung&oeite ber Sich tftrah ten oon fernen EJegenft\u00e4nben ber Stufe etmacS n\u00e4her, oon n\u00e4heren ber Sinfe ferner liegt, fo fofgt barauei, baf gum beuttidjen \u00a9eben ber Objecte oon oerfcht'ebener Entfernung phpftfattfehe ber\u00e4nberungen be\u00f6 Sluge\u00e9 nothmenbig ftnb, burch ttetche fein befractt'on\u00f6guftanb ber Entfernung ber Objecte angepaft mirb, Ot'e ^\u00e4\u00dfig* fett beS Slugcs, fotche ber\u00e4nberungen et'nguaehen, mt'rb ba\u00f6 Slccommobatt'onin oerm\u00f6gen genannt. Oie Erifteng biefe\u00f6 berm\u00f6gen\u00f6 ift bcmt'efen, obgtei^ bt'e Urfachcn beffetben noch nicht ooGfommen ergr\u00fcnbet ftnb. Ot'efe bat man in ben bemegungen ber\"3r^r in her bert\u00e4ngerung ber Sire becJ","page":248},{"file":"p0249.txt","language":"de","ocr_de":"Die ^bp\u00df'ologte tu i\u00dfrer Slnmenbung auf Slugenbeilfunbe, 249\n2luge$ burch bie Sftu\u00f6feln, in ben Ber\u00e4nberungen ber Sonoerit\u00e4t ber porn^aut ober ber Stufe, in ber Berr\u00fccfung ber Sinfe, in ber eigenem* licken Structur ber Macula lutea gefugt*\nSin tbeoretifcher 3rrt^um in ber Siffenfchaft i\u00df \u00dfet$, menn er ftc^ \u00a9cttung oerfchafft, oon nachteiligen folgen f\u00fcr\u2019S \u00a3eben. Die\u00f6 bat ftcb febr auffa\u00dfenb bei ber fal\u00dfben Slnfuht gezeigt, ba\u00df ba$ Slccommobatione* oerm\u00f6gen oon ben 2lugenmu\u00f6feln abb\u00e4nge. Doch in ber neueren 3eit nehmen oiete, nicht oon gel\u00e4uterten ppp\u00dfotogifcben Sln\u00dfcbten geleitete Sbirurgen bie Durcb\u00dfhneibung einzelner ober niedrer Slugenmu\u00f6fetn oor, um, je nach ihren Sln\u00dfcbten, bie tur^\u00dfcbtigfeit ober SBeitficbtigfeit baburch 3U beiten, Der Sine burc^fc^nitt nur $mei Sftuofetn, unb ber Erfolg mar berfelbe, al\u00f6 menn alle oier geraben DDuOfeln burc^fc^nttten m\u00fcrben. Da bie Durtbfcbneibung ber geraben Sftu\u00f6fetn feinen mefentlicben Einflu\u00df auf ben Defractionc^u\u00dfanb auO\u00fcbte, fo manbte man \u00dfcb an bie fcbiefen SDuofetn, obgleich man au\u00f6 ber ^bp\u00dfotogie batte miffen fo\u00dfen, ba\u00df auch biefe bie tur^\u00dfcbtigfeit nicht bebingen f\u00f6nnen, Sin Slnberer burc^fc^nttt ben oberen fcbiefen Sftuofet, ein Dritter behauptete, ber untere fc^iefe Btafel muffe burcb\u00dfbnitten merben, ein Vierter bat fogar ben M. rectus internus, externus, obliquus inferior unb superior burc^fc^nitten, SBieber inhere motlten bie gernftc^tigfeit burch bie Durcbfcbneibung ber fcbiefen Slugenmu\u00f6feln heilen, Diefe groben Mi\u00dfgriffe m\u00fcrben nicht gemalt morben fein, menn bie bejeid^neten Sbirurgen flarere pbp\u00dfologifcbe begriffe \u00fcber bie Urfacbe be\u00e9 S\u00cfccommobation\u00e9oerm\u00f4gen\u00e9 befeffen batten. Da in ben 6 Slugenmu\u00f6feln nicht bie Urfa^e be\u00e9 2lccommobationdoerm\u00f6gen\u00f6 gefuebt merben fann, fo i\u00df bie patbotogifebe Srfcbeinung erfl\u00e4rlicb, ba\u00df Scbm\u00e4* jungen be\u00f6 Slccommobation^oerm\u00f6gen\u00f6 oorfommen, ohne ba\u00df bie B\u00eeu\u00e9fetn babei im gering\u00dfen affteirt ftnb, inbem ber Augapfel babei noch mit ber* felben Scbne\u00dfigfeit, Sicherheit unb traft nach a\u00dfen Dichtungen bemegt unb ftjrirt merben fann, 3. B, nach Sintr\u00e4ufetung oon Be\u00dfabonna, bei manchen Deroen\u00dfebern, bei manchen ipppoeponbri\u00dfen unb 2B\u00f6chnerinnen; ba\u00df in anberen g\u00e4lten mehrere Biu\u00f6feln oo\u00df\u00df\u00e4nbig gel\u00e4hmt ober burch* febnitten fein f\u00f6nnen, ohne eine hert)or\u00df^\u00dfnbe Beeintr\u00e4chtigung beo 2lccommobation$oerm\u00f6gen$.\nBon a\u00dfen \u00a3ppotbefen, melche jur Srfl\u00e4rung be$ Slccommobation\u00e9* oerm\u00f6genS aufge\u00dfe\u00dft \u00dfnb, bat bie, ba\u00df bie in ber te\u00dferf\u00f6rmigen Skube etma\u00e4 bemegticbe trp\u00dfa\u00dflinfe bei bem Dabefeben um ein Minimum oor* r\u00fcde, tbeoretifch am ment\u2019g\u00dfen gegen \u00dfcb, 2Iu\u00f6 biefer \u00a3ppotbefe erfl\u00e4rt ftch auch ber Um\u00dfanb, ba\u00df nach ber Entfernung ber trp\u00dfa\u00dflinfe ba$ Slccommobation\u00f6oerm\u00f6gen immer febr gefcbm\u00e4cht unb mei\u00dfen\u00f6 ganj auf* gehoben i\u00df; ba\u00df Slnfchme\u00dfungen be\u00e4 Siliarf\u00f6rper\u00f6 unb baburch bemirfte \u00a3>er\u00f6orbr\u00e4ngung ber Sinfe tur^\u00dfchtigfeit oerurfachen; ba\u00df burch Sin* tr\u00e4ufelung oon Be\u00dfabonna in ba$ Sluge nicht bto\u00f6 bie $5upi\u00dfe ermeitert, fonbern auch ba\u00f6 Stccommobation\u00f6oermogen f\u00fcr nabe Dbjecte oerminbert mtrb, meit mit ber 3ri\u00f6 auch ba$ ihr fo nabe oermanbte Drgan, ba\u00f6 Corpus ciliare gefcbm\u00e4cht mirb; benn oon ber Srmeiterung unb Verengerung ber 95upi\u00dfe b\u00e4ngt bie Slccommobation nicht ab. Sbenfo mie bie Be\u00dfabonna, fcbm\u00e4cht auch bie Z\u00e4hmung be$ britten \u00a3irnneroen, mit ber eine mittlere Srmeiterung ber ^5upi\u00dfe oerbunben i\u00df, ben Sifiarf\u00f6rper, ohne ihn oo\u00df* \u00df\u00e4nbig $u l\u00e4hmen, inbem biefer Drgantheit ohne Steifet auch noch oon anberen motorifchen Derben, 00m Nerv, abducens, trochlearis unb sym-","page":249},{"file":"p0250.txt","language":"de","ocr_de":"250 Ote $h9\u00dfologte in t^ver 2lmvenbung auf 2lugenhetlfunbe.\npathicus 2lc\u00dfe befommt, melche bie Llccommobatt'on in einem geringeren E)rabc:noch ju vermitteln im Staube \u00dfnb.\nObgleich ber Ourchmeffer ber pupille bei 3ttnahme beS Refractions Verm\u00f6gens \u00dfch verkleinertr unb \u00dfch vergr\u00f6\u00dfert, menu baS Refractions* verm\u00f6gen abnimmt, fo fann man hoch bemeifen, ba\u00df bte Slenberung beS OurchntefferS ber pupille baS 2lccommobatt'onSverm\u00f6gen nicht vermittelt. \u00a3>inge baS 5lccommobatt\u2019onSverm\u00f6gen von ber 2lenberttng beS Ourchme\u00dferS ber pupille ab, fo m\u00e4re bte Er\u00dfheinung unerkl\u00e4rlich, ba\u00df bem 2luge nod) bic F\u00e4higkeit, \u00dfch Objecten verfd\u00dfebener Entfernung ju accommobt'ren, bleibt, menn bte 3rt'S ganj fehlt, ober menn ber Ourchmeffer ber Rapide megen SSermachfung beS Raubes berfelben mit ber Rachbar\u00dfhaft, ober megen L\u00e4hmung beS Nerv, oculomotorius unver\u00e4nberlt\u2019cb i\u00df.\nUngeachtet nun baS 2lccomntobatt'onSverm\u00f6gen nicht von ber \u00dcffitrfung ber SfagenmuSfeln abjulet'ten i\u00df, fo \u00dfeht biefeS both mit ben SBemegungen ber klugen unb namentlich mit ber Ret'gmtg ber Seharen in einem innigen, jam beuttichen unb einfachen Sehen nothmenbigen SSerh\u00e4ltntffe, me\u00dfhalb bt'e Eonvergenj ber Seharen beim betrachten naher Objecte gr\u00f6\u00dfer fein mu\u00df, als beim betrachten ferner. Erlangen nun burch t'rgenb eine Urfache bt'e inneren geraben 2fugenmuSfeln, melche ben Seharen bt'e convergt'renbe Richtung geben, ein materielles ober bpnamt'\u00dfheS Uebergemt'cht, fo fann ber sJRen\u00dfh nur nahe \u00a9egen\u00df\u00e4nbe beutlich unb einfach auf l\u00e4ngere 3eit fehen, m\u00e4hrenb er ferne \u00a9egen\u00df\u00e4nbe entmeber nur auf fitrje 3cit beutlich unb einfach ober gar nicht mehr ju erlernten vermag. 2luf bt'efe Steife gem\u00f6hnt er \u00dfch, nur nahe Objecte ju betrachten ttnb vernachl\u00e4f\u00dfgt baS Selben in bt'e\tmoburch bt'e klugen enblt'ch blet'benb einen RefractionSju\u00dfanb\nbefommen, ber nahen Objecten entflicht. \u00a3>t'er muffen bt\u2019e inneren geraben 9RuSfeln burch\u00dfhnitten merbett, bann gemimten bt'e \u00e4u\u00dferen SRuSfeln mehr \u00a9emalt, fo ba\u00df ber Traufe mt'eber midf\u00fcriich unb mit Leichtigkeit ben Seharen eine Eonvergenj ju geben vermag, bt'e fernen Objecten entflicht. Hebt \u00dfch ber branle bann l\u00e4ngere 3^it t'm betrachten ferner Objecte, fo \u00e4nbert \u00df<h allm\u00e4hlig ber Refractt\u2019onSju\u00dfanb unb pa\u00dft ftch mt'eber fernen Objecten an. Umgefehrt verh\u00e4lt \u00dfch bt'e Sache, menn bt'e \u00e4u\u00dferen geraben 9RuSfeln baS Uebergemicht gemtnnen. Oie genannten g\u00e4lte \u00dfnb bte einzigen, bet betten eine R?uSfetbur chfchneibung megen $urj* ober S\u00dfeit\u00dfchtigfeit von Ru$en fein fann.\n8. turj\u00dfchtigfett i\u00df berjent'ge 3u\u00dfanb beS Sehverm\u00f6gens, bei bem nahe \u00a9egenft\u00e4nbe beutlich unb fc&arf, ferne bagegen unbeutlicb ober gar nicht gefehen merben. Er mt\u2019rb burch eine Erh\u00f6hung beS Refractions* Verm\u00f6gens hervorgebracht, b. h* burch eine folche php\u00dffalt\u00dfhe Um\u00e4nberung ober Stellung ber brechenben SRittel beS 2lugeS, ba\u00df nur Lt'^t\u00dfrahlen naher Objecte 31t einem btlbe auf ber Revaut vereinigt merben, m\u00e4hrenb bt'e bilber ferner Objecte vor ber Re^fmut t'n ben \u00a9laSf\u00f6rper fallen unb auf ber ^Retina als 3er\u00dfreuungSfreife erfreuten.\n211S n\u00e4ch\u00dfe Urfachen ber ^urj\u00dfchtigfeit lehrt uns bt\u2019e f hhfalogt'e bis je|t nur brei fennen, n\u00e4mlich 1) ben Hrampf t'm Eilt'arncrvenfp\u00dfent, burch melden ohne 3v>etfeX eine Locomotion ber Lt'nfe nach vorn hervorgebracht mt'rb; 2) folche organi\u00dfhe Um\u00e4nberungen ber brechenben Rh'ttel, melche entmeber bie Oichtt\u2019gfcit berfelben vermehren, ober bie optt'\u00dfhe 2lre verl\u00e4ngern, mt'e j. S3* SBa\u00dferfucht ber 2lugenfantment, ^eratoconuS; 3) organi\u00dfhe ber* f\u00fcrjung ober 2ln\u00dfhmellung beS Eiltarf\u00f6rperS unb feiner Rachbar\u00dfhaft, melche bt'e ^rp\u00dfatltt'nfe blet'benb ja met't nach Vorn br\u00e4ngeu. 3n manchen","page":250},{"file":"p0251.txt","language":"de","ocr_de":"Die \u00ffppfiologie in tprer Slntoenbung auf Slugenpeitfunbe* 251\nJ\u00e4fleit l\u00e4\u00dft ftcp bie Kurgftcptigfeit burcp t^erapcutifc^e SD?ttteI ober burcp h\u00e4ufige Slnfrengungen gum \u00a9epen tn bie Jerne befetttgen ober mtnbern, ba eS aber aus pppftologifcpen \u00a9r\u00fcnben fepr toaprfcpeinttch ift, ba\u00df nur ber 2lct ber 2lccommobation f\u00fcr nape \u00a9egenf\u00e4nbe actio, unb ber Buftanb ber Jernftcptigfeit ber ber Rupe ift, fo folgt barauS, ba\u00df eine fcpon einiger* ma\u00dfen eingetourgelte Kurgftcptigfeit, bet ber bte S\u00b0fern ^eS Ei\u00fcarf\u00f6rperS burcp bte lange Dauer ber Contraction fcpon organifcp oerf\u00fcrgt ftnb^ niept mepr burcp Hebung gehoben toerben famt, tnbem pier etne antagontfifepe Kraft fe\u00c7It, toelcpe jene 23erf\u00fcrgung auf \u00e4pnltcpe Seife, tote eS bet ber 'Serf\u00fcrgung etngelncr sD?uSfeltt ber Extremit\u00e4ten burcp antagoniftifepe RhtSfeln gefeptept, befeitigen f\u00f6nnte*\nDer Sinfel, metier gmifepen ben im KreugungSpunfte fiep fepneiben* ben RicptungSlinien gtoeter Objectpunlte Hegt, tft befanntlicp ber \u00a9eptotnlel* Dt\u2019efer Sinfet to\u00e4cpfi mit ber Entfernung ber f\u00fcnfte beS Objectes oon etnanber, unb ba ber Sinfel ganzen ben RicptungSlinien oor unb hinter bem KreugungSpun\u00eete fiep gteiep if, fo to\u00e4cpft auch mtt bem Sinfel oor unb pinter bem KreugungSpunfte bte Entfernung ber entfpreepenben f\u00fcnfte beS Re^pautbilbcpenS* \u00a9egenft\u00e4nbe oerfepiebener (Entfernungen, toelcpe gleichgro\u00dfe \u00a9eptot\u2019nlel paben, muffen bentnaep auep gleichgro\u00dfe Silber auf ber Rejgpaut entwerfen, unb ipr Silb mu\u00df, toenn fe gu bemfelben \u00a9ep* toinfel gep\u00f6ren, btefelbe \u00a9telle ber Retgpaut einnepmen. SluS btefem \u00a9runte f\u00f6nnen uns oerfeptebengro\u00dfe Objecte, toenn toir fte tn entfprecpenb oer* fepiebenen Entfernungen toaprnepnten, oon gleicher, unb gleichgro\u00dfe \u00a9egen* f\u00e4nbe tn oerfepiebener Entfernung oon ungleicher \u00a9r\u00f6\u00dfe erfepeinen, oorauS* gefegt, ba\u00df mir anbere SRerfmale au\u00dfer Slept Taffen, bie mtS gur richtigen \u00a9charting ber toapren \u00a9r\u00f6\u00dfe oerpetfen* Der Kurgftcpttge fte^t baiter flettte \u00a9egettf \u00e4ttbe beutlicper als ber Seitficptige, toett biefeiben in gr\u00f6\u00dferer R\u00e4pe gefehen, ipnt unter einem oiel gr\u00f6\u00dferen \u00a9eftcptStoinfel erfepeinen* Ebenfo fiept ber Kurgftcpttge Heine \u00a9egenft\u00e4nbe hei einem feptoaepen Sicpte beutlicher, als ber Seitficptige, weil ein Object, toenn eS nahe gehalten totrb, naep helannten optifc^en \u00a9efe^eit, unter \u00fcbrigens gleichen Umf\u00e4nben, mehr Sicht t'n\u2019S Sluge fepteft, als toenn eS fern oom Sluge gehalten totrb* ES lieft baher ber Kurgftcptige tn ber D\u00e4mmerung noch mit Seicptigfeit, too ber Seitftcpttge gar nicht mehr gu lefen im \u00a9taube ift. Dtefe aus optifepen \u00a9efeigen leiept gu er\u00f6rternben Dpatfacpen taffen ftcp burch Experimente am Opptpalmotrop fepr betoetfen*\n\u00e9urgftchttge fehen \u00ffe\u00eele, au\u00dferhalb ihrer \u00a9ehtoeite liegenbe Objecte oft hoppelt, ja felbft oietfach, toeil ftep, toegen unregelm\u00e4\u00dfiger Kr\u00fcmmungen ber breepenben Mittel, gefonberte 3erjlreuung\u00e9!retfe auf ber D\u00eeetina bitben, bte nur bei richtiger 2lccommobatt'on ein einfathe\u00f6, reines 23itb geben.\nKurgftchtigfeit oerbinbet ft cp h^ufe \u00a9epieten unb gtoar oorgug\u00f6-metfe mit bem nach innen; hter ift aber in ber D\u00eeeget bie Kurg\u00dfcptigfeit f\u00c7otge ber gu ftarfen Eonoergeng ber \u00a9epaxen, benn obgleich ber Refractions* gujlanb ftep niept abfolut naep ber Retgmtg ber \u00a9epaxen rieptet, fo lamt ber mit bet'ben klugen conoergirenb \u00a9cpt'elenbe boep nur nape \u00a9egenfl\u00e4nbe beuttiep unb einfatp auf l\u00e4ngere 3eit fepen, to\u00e4prenb er ferne Objecte enttoeber nur auf furge 3eit beuttiep unb einfach ober gar niept mepr gu erlennen oermag. 2luf bt'efe S\u00dfeife toirb ber \u00a9cpielettbe burep \u00a9eto\u00f6pnung furjf\u00ee^ttg.\nRicptete ft^ bie Retgung ber \u00a9epaxen nur naep bem Refractions* guftanbe, toaS, toie oben bemerft, niept ber gaH ift, fo m\u00fc\u00dfte bei un*","page":251},{"file":"p0252.txt","language":"de","ocr_de":"252 Oie \u00ffhpftologte in i\u00dfver 2lntoenbung auf 2lugenhetlhtnbe.\ngleicher \u00a9chtoeite bet'ber 2\u00efugen f\u00eeet\u00f4 \u00a9t\u00f6teten emtrcten. \u00a9a aber bet normaler Befchaffenheit ber BiuSleln unb ber S\u00eecttna bie \u00c7armont'e jtoifchen ben entfprechenben Bewegungen bctber klugen oiel inniger if, als jmtfc^en bem S\u00eeefracttonSjufanbe nnb ber \u00a9tellung ber \u00a9eharen, fo toirb bte Dichtung ber \u00a9eharen burch einen ungleichen 9\u00eeefractionS$uftanb betber Singen, tote bte Erfahrung, gegen bte Behauptung oteler \u00a9chriftf et\u00efer, lehrt, nicht irregul\u00e4r, Einen btrecten Beweis f\u00fcr bte aufgefetlte Stuftest liefert bte Rettung beS \u00a9chielenS bei ungleichem SlccommobationSoerm\u00f6gen beiber Slugen burch bie op\u00e9ration.\n9.\tBeftfct ba3 Singe ein $u geringes S\u00eeefractionSoermogen, fo f\u00e4llt bas Bilb naher Objecte hinter bie Retina. 3ft bas Berm\u00f6gen, bte Slugen f\u00fcr nahe Objecte einjurichten, fehr gering, fo nennt man baS Singe toeit* ftchtig. Ein fotcpeS Singe lann \u00fcbrigens ooflfommen gefunb fein, unb man nennt eS auch gefunb, toenn ber \u00a9renjpunft beS beutlichen \u00a9ehenS in ber 9?\u00e4he ettoa in einer Entfernung oon 20 \u2014 60 nom Singe entfernt liegt. Siegt er noeiter als 60 3otl nom Singe entfernt, fo fann baffetbe ebenfo^ wenig gefunb genannt werben, atS toenn eS, toegen S\u00e4hmung beS Slccommo* bationSoerm\u00f6genS, nur auf fehr furje 3eit int \u00a9taube ift, ftch f\u00fcr nahe Objecte einjurtchten. Oer teuere 3nftanb toirb Hebetudo visus genannt. Ote bei btefer f\u00f4ranlheit oorfommenben Erlernungen unb ihre \u00a3etlungS* methobe burch conoer gefch\u00fcffene, fchwach bl\u00e4uliche \u00a9l\u00e4fer ftnb nur mit \u00a3\u00fclfe einer genauen phpftologifchcn Slenntni\u00df beS SlccommobationSoerm\u00f6genS\nbegreifen, gehlt baS SlccommobationSoerm\u00f6gen g\u00e4nzlich, fo toirb baS Singe \u201e\u00fcberftchtig\" genannt; eS beftfjt eine fehr geringe BrechungSfraft unb fteht bann toeber nahe noch ferne \u00a9egenft\u00e4nbe beutlich. \u00a9o, oerh\u00e4lt eS ftch fr S3* bet einem am \u00a9taar operirten Singe. OaS \u00a9eben toirb hier, auS belannten phpftlalifchen \u00a9r\u00fcnben, burch conoere Brillen, bereu gocal* biftanj aber je nach ber Entfernung ber Objecte oerfchieben fein mu\u00df, bebeutenb oerbeffert, fo ba\u00df bie an biefem gehler Seibenben felbft $u lefen im 0tanbe ftnb.\n10.\t\u00a9ar nicht fetten Hagen Slugenfr auf e \u00fcber Ooppel* unb Btelfach*\nfepen, welches nicht mit einer fehlerhaften 0tet(ung ber, \u00a9eharen, ober mit einer unrichtigen Stccommobation, fonbern mit einer partiellen, facettirten Berbunlelung ber Hornhaut, ober ber Sinfe, ober ihrer tapfel ^ufammen* h\u00e4ngt. Oiefe Berbunfelung wirft ganj auf biefetbe Seife auf, bie Sicht* b\u00fcnbet fonbernb, tote bie S\u00f6chelchen im ^artenblatt beim 0cheiner\u2019fchen Berfuche. \u00a9ticht man n\u00e4mlich in ein fartenblatt jtoei S\u00f6chelchen n\u00e4her an etnanber, als bie pupille im Ourcpmeffer betr\u00e4gt, unb fteht man burch biefe S\u00f6chelchen gegen ben fyUcn Rimmel, fo bemerft man stoei lichte Greife, toelche theiltoeife ftch beefen, unb ba, too fte ftch beefen, eine lichtere \u00a9telle bebingen, atS ba, too fie fiep nicht betfen. Betrachtet man nun ein Object (am beften eine ^iabef) burch bie \u00a3 artenl\u00f6cher fo, bag fein Bilb in ber lichteren \u00a9teile ber Sichtfrcife fchtoebt, fo erfepetnt eS in ber Ent* fernung beS beutlichen \u00a9ebenS einfach, bei gr\u00f6\u00dferer 9i\u00e4be ober gr\u00f6\u00dferer gerne bagegen hoppelt. Oie Entfepung ber Ooppelbilber h\u00abn\u00d6t fcjnntt jufammen, ba\u00df bie Sichtprablen ftch mx *n Entfernung beS beutlichen \u00a9ehenS auf ber Retina oereint'gen, to\u00e4hrenb fte, toenn fie oon gu nahen Objecten fommen, ftch hinter ber\tnnb toenn fte oon $u fernen\nObjecten fommen, oor ber Retina oereinigen unb auf biefe Seife 3er* freuungSf reife auf bie Retina toerfen, toelche als biftincte, aber blaffe Bilber erfreuten; benn bie S\u00f6chel^en ftnb fo flet'n, ba\u00df burch fie bie \u00fcbrigen","page":252},{"file":"p0253.txt","language":"de","ocr_de":"\u00a3>te PhhftoTogte tu ihrer Slntrenbung auf SlugenBeitlnnbe\u00ab 253\n3erfreuunggfreife aBgeljatten trerben. Sirb ein naher \u00aeegenfanb Betrachtet, fo rerfchtr inbet, Beim 3ujja\u00eftctt etneg Socheg tut ^artenBtatte, bag \u00a3>ohhetBitb ber entgegengefe^ten Seite, uub Bettrt betrachten eineg $u fernen \u00a9egenftanbeg bag berfelBeu Sette. \u2014 3um betneife, baf bie oBeu Be-getchnete SSernietfattigung ber S3t\u00efber tu ^ranf^etteu auf bt\u2019efelBe S\u00d6eife, tute eg Beim 0cheiner\u2019fc^en SSerfuche gefehlt, reranlaft trerbe, bient mir bag SSerfchtrinben ber DoppetBilber berfelBeu Sette, trenn ntan bie Pupille $ur ip\u00e4tfte mit einem ^artenBlatt rerbedt\u00ab Dtefer ytyfxtaltftyt berfuch t\u00fcfert nng ben S3etreig, baft bie UrfacBe beg \u00a3)oppelfehcng mit einem Singe in einer SIBnormit\u00e4t ber Brecfjenben Mittel liegt, nnb nicht, trie eg fr\u00fcher gefchah, in einer fehlerhaften, burchaug nicht $u beftnirenben Erregung ber Stetina $u fuchen ifh \u00dc)a ferner in btefent SSerfuche Beim s\u00dferbeefen ber pupille immer bie \u00a3)oppetBilber berfelBeu Seite rerfchtrinben, fr liefert er nng auch einen neuen betreig f\u00fcr bie Stuftet, baft bag Singe im 3uftanbe ber 9?uhe ein \u00dc\u00eeefractiongrermogen Beft|t, trelches? nur fernen \u00a3>Bjecten entf^ri^t; baher fteht eg nur ferne, h^lenthtenbe \u00a9egenf\u00e4nbe. 3n ben 3ufanb ber Unth\u00e4tigfeit r erf\u00fcllt eg tregen ber groftett S3ehinberung am Sehen burch bie SSerbunletung ber Brechenben Sftebien.\n11. (\u00a3g gieBt im leBenbigen Singe eine SD\u00eeenge ron Qrrfcheinungen, treiche rrn fleinen IDBjecten Ber\u00fchren, j. S3, rrm S3lnt, rrn Sieberchen nnb K\u00f6rperchen, bie ftch in ober auf bem Singe felBft Beftnben, itnb bte enttreber bag Sicht anberg Brechen, alg bie normalen, bnr^ftchtigen SSttebien, ober unburchftchtig ftnb nnb bcfthalB unter getriffen S3ebingnngen Schatten auf bie Retina trerfen. 3trar tft vielfach, felBf ron Ber\u00fchmten Singen-\u00e4r^ten, Behauptet trorben, baft alle \u00a9eftchtgerf$einungen, treibe ohne ent-fprechenbe, rom Singe hinreichenb entfernt tiegenbe \u00e4uftere \u00a3)Bfecte anftreten, Probucte einer phpfio-togifchen, ober Iranlljaft Bilbenben \u00a3h\u00e4tigleit ber 9?e\u00a3-hant fein m\u00fc\u00dften, inbem lein Singe lur^ftchtig genug fet, b. h* leine fo grofe S3recBnngglraft Beft$e, um bie in ober auf bem Singe Beftnblichen iDBfecte jnr Slnfchannng jn Bringen; baher fa\u00a7en kraule bie Beginnenbe Cataracte, ober fd^arf Begrenzte ibornhautflecfen, ober freien, treibe nach \u00a9taaroperationen im Humor aqueus herumfehtrimmen, nicht\u00ab.\ntiefer 0a$, in ber angegebenen Slrt hingefMt, ftnbet auf bie ent-optifc^en K\u00f6rper leine Slntrenbung, treit biefe nicht baburch jur Slnfchauung lommen, baft fle ein trirllicheg S3ilb ron ftch, fenbern unter getriffen S3e-bingnngen einen Schatten auf bie \u00dc\u00eeetina trerfen. \u00a3)ie grfcheitiungen, trelche ron folgen K\u00f6rperten herr\u00fchren, Bilben f\u00fcr pathologie nnb \u00a3>ia-gnoftil einen hr<hf triftigen \u00a9egenfanb, nnb liefern nng ein fpredjenbeg S3eifpiel ron ber 2\u00a3ichtigteit ber phpftologtfdh^t1 CDptif f\u00fcr bie Kranlheitg-lehre, baher erlaube tch mir h ter, ettrag angf\u00fchrticher baranf ein^ngehen.\n\u00a3at bag bte SD\u00eeebien beg Slngeg bnr^lanfenbe Steht in benfelBen eine paffenbe conrergente Dichtung, trobei ron jebent Pnnlte beg IDBjecteg ein Sichtleget in bag Singe fallt, beffen Spitze im teu^tenben Pnnlte nnb beffen S3aftg auf ber Cornea liegt, nnb bem ein anberer Sichtleget, beffen S3aftg ebcnfallg auf ber Cornea nnb beffen Sptfce Bei richtiger Slbaption beg Slngeg auf ber Retina liegt, entflicht, fo lonnen K\u00f6rperten ron grofter Kleinheit im eigenen Singe nur gefehen trerben, trenn fte nahe ror ber Retina liegen; benn eg gieBt Belanntlich fo riete Sichtleget nnb eg zeichnen ftch auf ber Retina fo riete Pnnlte aB, alg teuchtenbe Pnnlte eineg OBjecteg Sithtflrahten in\u2019g Singe fehlen* \u00a3in bnnller Jletf in ber Hornhaut, ober in ber \u00dfr^ftaltlinfe n. f. tr., ber Heiner if alg bie pufnKe, fonnte baher\n\u00a7an\u00efi\u01535rt\u20ac\u00eft)uctj ter Cp\u00c7\u00e7ftoIogie. S3l>. III. 2\u00eft)ttieit. 2.\t17","page":253},{"file":"p0254.txt","language":"de","ocr_de":"254 \u00a3)te \u00ffppftologte tu iprev Slmoenbung auf Slugenpeilfunbe.\nwopl ben 2)urcptritt einiger \u00c7ic^tftra^\u00efen eines ober mehrerer bt'efer Slept* \u00efege\u00ef pernmen, fetneSwegS aber einen $unft beS \u00a9egenjlanbeS g\u00e4nzlt'cp unjtcptbar machen^ b. p. einen \u00a3peil ber Retina befcpatten, tnbern bie \u00fcbrigen ungepinbert burcptretenben Sicptftraplen noch ptnre\u00fcpen, um ein oolljl\u00e4nbt'geS, nur etwas bunflereS S3ilb auf ber D\u00eeetina zu entwerfen. Siegen aber Heine, bas Slept anberS, als bie normalen burcpftcptigen SD\u00eeebien beS SlugeS brecpenbe, ober bunfle K\u00f6rperepen in geringer Entfernung oor ber Retina, fo tonen biefe eine unregelm\u00e4\u00dfige Srecpung ber Stcptflraplen unb baburcp garbenerfcpeinungen im Singe peroorrufen, ober \u00a9Ratten auf bie D\u00eeetina werfen unb einzelne \u00a9teilen eines Objectes unftcptbar machen. 3e n\u00e4her ber Retina baS bie Sicptftraplen auffangenbe K\u00f6rperchen liegt, um befto Heiner, fcp\u00e4rfer begrenzt unb bunHer wirb ber oon ihnen ge* worfene \u00a9cpatten fein, unb je weiter oon berfeiben entfernt eS fiep beftnbet, um befto gr\u00f6\u00dfer, blaffer unb oerwafcpener wirb ber \u00a9chatten erfcpetnen.\n2)te oon ben gebauten K\u00f6rperchen, oon beren Statur ich wt nteinem Sehrbuche ber Ophthalmologie ausf\u00fchrlich gehanbeit hft&e, perr\u00fcprenben Erlernungen ftnb unter bem tarnen ber Mouches volantes betont; fte Zeigen ft cp unter mannigfaltigen SDZobift cationen, obgleich fte alle auf wenige \u00a9runbformen ju rebuciren ftnb. 3hre \u00a9ntnbfornt t'jl immer bie freiS* runbe unb ihre \u00a9cpattirung pangt oon ber \u00a9t\u00e4rfe beS SicpteS ab; fte brecpen baS Sicht in ber Slrt, wie ein S\u00dfaffertropfen unter bem SD\u00eeicrofcope, ber mit einem bunleln D\u00eeanbe unb bei tntenftoem Sichte felbfl mit biffractori^ fcpen garbenrt'ngen umgeben erfcHeint, w\u00e4hrettb bie 9D?itte erleuchtet ifl. tiefer bunlle 9$anb wirft bann einen \u00a9Ratten auf bie D\u00eeetina, ber bei manchen auch einen bunfeln SDlittelpunft jetgt* \u00a3)er \u00a9chatten ijl um fo bunHer, je geringer bie Sicptjl\u00e4rfe ifl.\nSiele bt'efer K\u00f6rperchen liegen zerflreut unb einzeln, anbere in un* regelm\u00e4\u00dfigen \u00a9ruppen unb in oerfcpiebener 3<*pf neben etnanber, unb f epeinen burch feine g\u00e4bcpen ntit etnanber oereint zu fein. Slnbere reihen ft cp r ofenfranz f\u00f6rmig an etnanber unb btlben fo \u00a9cpn\u00fcre, bie aber leine \u00a9eitenw\u00e4nbe paben unb in benen man bie einzelnen fugelarttgen Elemente noch beutlich unterfcpeibet. \u00a3)t'efe \u00a9cpn\u00fcre burcpfreuzen ftch oft oielfacp mit einanber unb bilben fnotenf\u00f6rmt'ge \u00a9chlingen. \u00a9ie ftnb oft lang geftrecft, oft fcplangen* ober fntef\u00f6rmig gebogen, unb in bem Knie ftept man bann fletS eiu gr\u00f6\u00dferes K\u00fcgelchen. Sei manchen fornmen auch Kugelten oor mit einem ober zwei \u00a9cpw\u00e4nzen. Oiefe haben nach ben baoon entworfenen 3eichnungen eine gro\u00dfe Slepnlicpfeit mit \u00a9permato,;oen, befonberS bie mit einem \u00a9cpwan;e. \u00a3aben fte zwei \u00a9cpw\u00e4nze, fo fiepen ftch bt'efelben bt'ametral gegen\u00fcber. \u00a3)iefe gefcpw\u00e4nzten K\u00f6rperchen ftnb offenbar nichts SlnbereS, als einzelne K\u00fcgelchen, bie fiep oon jenen gruppenf\u00f6rmtg gelagerten unb burep g\u00e4bepett mit einanber oerbunbenen ifoltrt paben. ^oep feltener fommen gr\u00f6\u00dfere K\u00fcgelcpen mit $wet bis bret bunfeln Kernen oor, bie gro\u00dfe Slepnlicpfeit mit Epitpeliumzelten ber 3nnge haben, beren Kerne burep Efftgf\u00e4ure fteptbar gemaept ftnb. \u00a3)ie eben betriebenen Mouches volantes erfcpetnen alle unter ben geh\u00f6rigen Serp\u00e4ltniffen beutlicp unb mit feparf begrenzten Eonturen. hinter ipnen, bet aufreeptftepenbem Kopfe, ober unter tpnen, bie gefenftem Kopfe, z* 23* beim 23licfe in ein Slicrofcop, beftnbet ftep eine zweite unb felbfl eine britte Sage, beren einzelne K\u00f6rpercpen im SWgemetnen jene oben befcprt'ebene gornt paben, aber uebelf\u00f6rmt'g unb mit oerwafepenen Umriffeu erfepeinen. \u00a3>ie britte Sage ifl immer ot'el blaffer unb oerwafepener als bie zweite. \u00a3>ie erjle \u00a9eptept erfepeint be\u00dfpalb beut*","page":254},{"file":"p0255.txt","language":"de","ocr_de":"\u00a3)te \u00ffppftclcgie m tprer 2lntbenbung auf $lugen^ettfunbe* 255\nIt'cper, n>etl fte ber S\u00eeetina um ein 2Bentge\u00e9 n\u00e4per als? bie omette uub britte Hegt. Eine inerte Scpiipt pabe tcp nie nut Stcperpeit tbaprnepnten fbnnen, obgleich fte getw'jj erijiirt, unb mepre meiner gremtbe fte $u feben be* paupteten. \u00c8ie betriebenen Epar altere btefer Erfcpeinnngen lontmen mit geringen 9D?obiftcationen, nicpt blofj unter berfcpiebenen Umj\u00ee\u00e2nben unb ju berfcpiebenen 3eiten, fonbern auch bet berfcpiebenen gefunben unb Iranien SD\u00eeenfcpen bor. Sie bt\u00efben an unb f\u00fcr ftcp feine patpologt'fcpe Erfcpet'nung unb b<*ben feine amaurotifcpe S3ebeutung.\n\u00a3)ie S\u00eeicptigleit ber ipeorte ben angegebenen Erfcpeinnngen f\u00f6nnen mir burcp ein einfacpe\u00e9\tExperiment mit meinem Opptpalmotrop\nbemeifen; befeftigt man n\u00e4mlich unmittelbar auf bem \u00a9lafe beffelben, melcpeS bt'e Eornea borfteltt, bor unb \u00ffmter ber \u00a3infe, in berfcpiebenen Entfernungen bon bem \u00a9lafe, melcpe$ bt'e Retina borftellt, (Schn\u00fcre bon feinen, burcpftcptigen \u00a9l\u00e4pperten, unb richtet man bann ba$ iDpb>t^aImotrop gegen ben pellen fpintmel, fo fiept man ganj bt'efelben Erfcpet'nungen, tbie bie im eigenen Huge : n\u00e4mlicp nur bie perlen, ibelcpe gan$ nape bor ber l\u00fcnftlicpen Retina liegen, erfcpeitten in bunfeln, bifKncten Scpatten, m\u00e4prenb bie, ibelcpe meiter bon ber Retina entfernt liegen, gr\u00f6\u00dfere, bermafcpene, petfere Scpatten bt\u00efben; bie nocp woeiter entfernt It\u2019egenben fommen aber unter bt'efen Untji\u00e4nben gar nicpt $ur S\u00dfaprnepmung.\nDt'efelben pppftlalifcpen \u00a9runbfa\u00ffe finb bei ber S3eurtpe\u00dcung beS Ein* fluffed partieller SSerbunlelungen ber brecpenben Mittel auf bie 2Bapr* nepmung ber Objecte in Slnmenbung $u bringen, bon bem bie ^atpologen nteifien\u00e4 nocp fepr irrige Hnftcpten paben unb in bt'elen g\u00e4lten bie Ent* f\u00eeepung be$ Scpieten$, be\u00a3 97pftagmo$ u. f. tb. ablet\u2019ten.\n$tebt man auf bie Eornea bet? l\u00fcnfiticpen 2luge$ ein runbeS St\u00fccf papier bon einem etma3 geringerem Ourcpmefjer, aid ber ber pupille i\u00df, fo iberben tro^bem alle Objecte, auf ibelcpe ba3 5luge gerietet i\u00df, beutlicp unb fcparf auf bem \u00a9lafe, metcpeS bie Retina borfleHt, erfcpeinen, unb $mar nicpt blo\u00df bie, ibelcpe jur Seite, fonbern aucp bie, ibelcpe in ber D\u00eeicptung ber optifcpen 2lcpfe, alfo in ber be\u00e9 l\u00fcn\u00dflicpen gtec\u00efeS liegen. 2Iucp ba$ nat\u00fcr\u00fccpe, mit einer Macula ober Cataracta centralis bepaftete Huge ftept unter \u00e4hnlichen SSerp\u00e4ltniffen alle im Sepfetbe liegenben Objecte, aber am beutlt'cp\u00dfen bie, ibelcpe ipr 33ilb auf bie Macula lutea iberfen. 2S?ot\u00efte aber ba\u00e9 2luge, um einen in ber D\u00eeicptung ber optifcpen Hye bor ipm liegenben \u00a9egen\u00dfanb beut\u00fccper $u fepen, ftcp $ur Seite menben, fo ib\u00fcrbe bacS 23t'lb bemtocp, obgleich e\u00e9 baburcp in feiner pppftfalifcpen Scp\u00e4rfe unb Oeutlicpleit meber etiba\u00f6 berl\u00f6re nocp gem\u00f6mte, bon ber Seele un* beutlicper maprgenontmen iberben, ibeil ba$ bie 2lufmerlfantleit in 2lnfprucp nepmenbe Object fein 33ilb auf einen feitlt'cpen \u00a3peit ber Retina ib\u00fcrfe, bon bem immer nur ein unbeutlicpe\u00e9 S3ilb auf bie Seele \u00fcbertragen ibirb. S\u00d6\u00e4re pierbei ba3 anbere 2luge gefunb, unb berparrte baffelbe in feiner birecten S\u00eeicptung, fo m\u00fc\u00dfte ^ugleicp Ooppetfepen ent\u00dfepen, tba$ bie S\u00d6apr* nepmung nocp mepr \u00dfbren m\u00fcrbe. E$ liegt pier alfo burcpauS fein \u00a9runb $ur Ent\u00dfepung einer falfcpen Hxenf\u00eeeKung ber klugen bor. \u00a9an$ ebenfo berp\u00e4lt e$ ftcp, menu ein Seulont bon ber einen ober ber anberen Sette bie \u00a3ornpaut fo ibeit \u00fcberbeclt, ba\u00df nur ein Keiner Stpeit ber pupille fret bleibt, ober ibenn ber mittlere ober etn feitlicper \u00a3pet'l ber \u00e9rpftaWt'nfe berbunfelt i\u00df, ma\u00a3 man leicpt baburcp nacpmeifen fann, trenn man ein St\u00fcc\u00efcpen Rapier auf bie entfprecpenben ^peile be\u00ea OpptpalmotropS Kebt. 33eftnbet ftcp aber ein Seuforn auf ber Rompant, ibelcpe^ fo grof ift, baf\n17*","page":255},{"file":"p0256.txt","language":"de","ocr_de":"256 \u00a9ie \u00ffbpftotogte in i\u00dfrer 2tnmenbung auf ^lu^enpettfunbe.\ne$ ben ganzen ^upittarranb hebest, fo mtr b burch feme \u00a9tettung bec? 2tugeS eine nur einigerma\u00dfen beutli^e Wahrnehmung ber .Objecte m\u00f6glich merben, Berbunfetungen, metche unmittelbar hinter ber ^upitte ftgen, aber nocp einen fteinen \u00a9t>eif berfetben frei taffen, ftbren bie Wahrnehmung ber Objecte nur in ber 2lrt, ba\u00df fie ba3 33ibt> im \u00a9an^en etma\u00e9 bunfter, aber fetne\u00e9meg\u00e9 einen \u00a9beit be\u00a3 Objecte^ gan^ unftcptbar machen, 2tucp i)kx bat bie \u00a9tettung be$ 5tuge\u00e8 burchau\u00ea feinen \u00a9inftu\u00df auf bie phpftfatifche \u00a9euttichfeit unb ipettigfeit be3 3\u00eeetinatbitbe3, Berbunfetungen im hinter* grunbe be3 2tuge3 ftbren um fo mehr bie f)ettigfeit unb \u00a9eutticpfeit be3 25itbe\u00f6 ber Objecte, je gr\u00f6\u00dfer fte ftnb, unb je naher fie oor ber D\u00eeetina liegen, \u00a9cpon fe^r fteine Berbunfetungen, bie unmittelbar oor ber D\u00eeetina liegen, f\u00f6nnen, oor^\u00fcgtid) menu fte in ber optifchen 2tre liegen, ben Betritt after Sichtftrahten jur D\u00eeetina, metche oon einem f\u00fcnfte, ober oon ganzen Objecten in ba$ 2tuge fatten, oerpinbern unb baburch ein^etne f\u00fcnfte ober gan^e Objecte unftcptbar machen, \u00a9urcp eine fcpiefe \u00a9tettung be3 2tugeo \u00a7u bem Objecte ber giration mirb auch h*er KicptS gewonnen, fyotyfenS f\u00f6nnen bie Objecte baburch ^ur inbirecten ^tnfcpauung gelangen, bie aber immer eine febr unbeutticbe Wahrnehmung gem\u00e4hrt, \u00a9inen ganj \u00e4hnlichen \u00a9inftu\u00df \u00fcben partiette Z\u00e4hmungen ber Retina auf ba\u00f6 \u00a9eben au$,\n2tu$ obigen Angaben mirb man ben geringen Werth beS in neuerer 3eit h^u\u00dfg gemachten Borfchtage3 entnehmen, bei au^gebeputen Ber* bunfetungen ber Cornea auf ber einen \u00a9eite ben geraben SftuSfet ber ent* gegengefe^ten \u00a9eite $u burcpfcpneiben, um baburch bem 2Iuge, jum 3^>ecfe ber beutticheren Wapruepmung ber Objecte, eine seem\u00e4\u00dfigere \u00a9tettung ju geben, 3jt man fiep bei berartigen Berbunfetungen ber \u00a9ornea \u00fcber ben etmatgen \u00a9rfotg einer folgen Operation nicht ftar, fo ahme man bie oorpanbene Berbunfetung ber Cornea be3 nat\u00fcrlichen 2tuge^ burcp 2tuffteben oon ^apierff\u00fccfcpen auf bie \u00a9ornea be$ f\u00fcnftticpen 2luges5 be3 Ophthal motrop\u00ea nach, unb gebe bann bem teueren oerfcptebene \u00a9teltungen, um bereu \u00a9inftu\u00df auf bie Berbefferung be3 BitbecS auf ber O\u00eeetina $u beurtpeiten, \u00a3ierburcp ertangt auch berjentge, bem bie phpftfatifcpett \u00a9r\u00fcnbe nicht ftar ftnb, flet\u00e9 jtcpere StupattSpunfte f\u00fcr bie Subicationen ju ber gebauten Operation,\n3n bem Bisherigen mar nur oon fotcpen entoptifcpen \u00a9rfcpeinungen bie 9?ebe, metcpe $ur \u00e4nfcpaumtg fommen, menn bie im 3nnern beS 2luge$ oertaufenben Sicht\u00dfrapten ihren BereinigungSpunft auf ber D\u00eeettna h\u00fcben, 2(nber3 oerh\u00e4tt ftch bie \u00a9ache, menu ber BereinigungSpunft metft hinter ber Retina liegt, ober menn jene Sicptf\u00eerabten parattet ober fetbft bioergent ftnb. Unter btefen Umf\u00e4nben fommen Betten, K\u00f6rperchen, Berbunfetungen unb Btutgef\u00e4\u00dfe, metcpe, obgteich oon au\u00dferorbentticher Kleinheit, meiter oon ber D\u00eeeiina entfernt, im \u00a9taSf\u00f6rper, ober in ber Sinfe, ober im Humor aqueus, ober auf ber \u00a7ornpaut liegen, $ur fubjectioen 2tnfcpauung,\ng\u00e4ttt t'n\u2019S 2luge Sicht, beffen \u00a9entrum in ber 9Mhe ber oorberen BrennpunftSebene liegt, fo merben bie im Bauern beS 2tugeS oertaufenben Sicpt\u00dfrapten beinahe parattet fein, Siegt ber teuchtenbe $unft in geringer \u00a9ntfernung oon ber oorberen gocatebene, fo erhalten bie inneren \u00a9trabten eine geringe \u00a9onoergen^, unb baS \u00a9entrum, ober ber reette Bereinigung^* punft, liegt in betr\u00e4chtlicher \u00a9ntfernung hinter bem 5tuge, Beftnbet ft<h ber teuchtenbe ^3unft nahe ^tnter ber oorberen gocatebene, fo erhalten bie inneren \u00a9trabten eine geringe \u00a9ioergenj, unb bas5 \u00a9entrum, ober ber oirtuette Bereinigung^punft, liegt in gr\u00f6\u00dferer \u00a9ntfernung oor bem 2tuge,","page":256},{"file":"p0257.txt","language":"de","ocr_de":"Die Phpftologte tn t\u00dfrer Amoenbung auf Augenhetllunbe* 257\nSDtefe Entfernung tm'rb unenblich gro\u00df, ober bad bie Siebten bed Anged bnrchlaufenbe Stc\u00dft tt>trb parallel, menn ber teuchtenbe punit oor bent Auge in ber oorberen Brennpunltdebene felbffc Hegt.\nZd fielen oerfcht'ebene Mittel ja Gebote, Sicht oon betr\u00e4chtlicher 33er\u00bb\u00ab etntgungdmette im 3nnern bed Auged $a erzeugen* Die tn bte 9?\u00e4he ber oorberen Brennpnnltdebene $u hrtngenbe Sichtquetle lann tn einer fehr fernen Oeffnung etned 1 ober 14- Zentimeter oor bte 2SorberfX\u00e4cf>e ber Hornhaut gehaltenen \u00a9chirmed beferen, mettre Sicht oon m\u00f6gliche gleicher 3ntenftt\u00e4t nnb garbe oon einem \u00c7inret'c^enb audgebehnten, fetten hinter* grunbe burchl\u00e4\u00dft* 3um Schirm bient jeber bunlelfarbige Zarton, ober auch ein gem\u00f6hnlt'ched ^artenblatt* Die Oeffnung lann mittelft einer feinen Schnabel gemalt merben* Aid ipt'ntergrunb bient bei Dage ber blaue ober gleichm\u00e4\u00dfig bem\u00f6llte Iptmmel, eine mei\u00dfe, oon ber \u00a9onne beleuchtete 2Banb ober Papierfl\u00e4che, Abenbd jeber helle, bie Sichtftrahlen biffunbirenbe Sichte fchirrn* SO\u00eean !ann ferner jebed reelle ober oirtuette, fomohl bioptri\u00dfh ober fatoptri\u00dfh erzeugte, fe^r oerlleinerte 33iXb et'ned leuchtenben \u00a9egen\u00dfanbed oon geringer Audbehnung auf bunlelm ipintergrunbe in bie erforberliche 9?\u00e4he oor bad Auge bringen, \u00a9o l\u00e4\u00dft ftch a* S3, bad Heine oirtuette \u00a9pt'egelbilb einer Sichtflamme auf einer ftarf conoeren \u00a9teile ber glatten Oberfl\u00e4che et'ned gingerringed hierau benagen. \u00a9ana \u00e4hnlich mirlen Ab* normit\u00e4ten ber Zornea, ber Srt\u2019d, melche bem Sichte nur eine fef>r Heine Oeffnung \u00fcbrig taffen; baher haben tr\u00e4nte, melche mit berartigen Augen* fehlem behaftet ftnb, gana \u00e4hnliche entoptifche Erlernungen, tote \u00a9efunbe, melche bie obigen l\u00e4ndlichen Spittel anmenben* Dad \u00a9tubium biefer Erlernungen ift baher oon befonberer \u00efBichtigteit f\u00fcr bie pathologie*\n3m nahezu parallelen Sichte fehen mir a} ein m\u00e4\u00dfig erleuchteted, faft treidf\u00f6rmt'ged gelb, ben feiner gorm nach burch bte Pupille be\u00dfimmten, fogenannten 3er\u00dfreuungdlret'd* Qat biefer 3er\u00dfreunngdtm'd eine auffallenbe Abmeldung oon ber Itreidform, ein fehr ecfiged, buc^ttged Anfehen, ober ragen einzelne bunlle \u00a9treifen tiefer in fein gelb hinein, fo r\u00fchrt bied oon Abnormit\u00e4ten bed pupt'Karranbed h\u00f6r, bie oft, menn fte nicht aK^ubebeutenb ftnb, ohne biefed phpftlali\u00dfhe \u00a3\u00fclfdmittel nicht mit \u00a9i^erheit btagno\u00dfi* ctren ftnb* 2Bie michtig eine folche Dt'agnofe f\u00fcr bie pathologie unb Dherapte i\u00df, mei\u00df ein jeber Ophthalmologe* Uebrtgend braucht ^ter mol !aum bemertt ^u merben, ba\u00df mir unfere Pupille in umgelehrter Sage, b* h- tn ihrer ^bene um 180\u00b0 gebreht, tm Horopter fehen; bemnach beftnben ftch Abnormit\u00e4ten, bie mir am oberen 9\u00eeanbe bed 3er\u00dfreuungdtreifed bemerfen, am unteren 9\u00eeanbe ber Pupille*\n3n manchen g\u00e4lten mirb ed bem Beobachter fehr ferner, ben S\u00f6echfel in ber \u00a9r\u00f6\u00dfe ber pupille an Iranien Augen mahr^unehmen* 3ft aber noch trgenb ein Minimum eined folgen S\u00dfechfeld oorhanben, fo erlennt biefed ber branle felb\u00df leicht, menn er einigerma\u00dfen \u00a9e\u00dfhitf hat, entoptifch an ben Ver\u00e4nberungen in ber Angulargr\u00f6\u00dfe bed 3er\u00dfreuungdlretfed* Btan benagt hier n\u00e4mlich am amecfm\u00e4\u00dfig\u00dfen bie confenfuelle S\u00eeefterbemegung ber 3rid, melche burch ben Zt'nflu\u00df bed Sichtmechfeld auf bad anbere Auge oerurfacht mirb* Oeffnet man n\u00e4mlich bad oorher gefchloffene anbere gefunbe Auge pl\u00f6^lich, m\u00e4hrenb bad Snbiotbuum ben \u00a9chirm mit bem S\u00f6chelchen oor bad 31t pr\u00fcfenbe Auge in paffenber Entfernung h\u00e4lt, fo nimmt ed bte etma entfte^enbe Verengerung ber Pupi\u00fce mahr, unb auf bad \u00a9flie\u00dfen bed anberen Auged erfolgt aldhalb eine Zrmeiterung. Um hei biefem Experiment an einem richtigen Otefultate ju gelangen, i\u00df ed","page":257},{"file":"p0258.txt","language":"de","ocr_de":"258 Die ^ftoiocjte in ihrer Slmoenbung auf 2lugenbeilfunbe*\nbringenb notbtoenbig, baf f\u00f4opf unb Schirm m\u00f6glich^ ruhig gehalten toerben* (\u00a3$ toirb n\u00e4mlich ber 3erpreuung$frei$ gro\u00dfer ober fleiner, menu burch geringe Verfemungen ber Sichtquelle bie^feit\u00f6 ober jenfett\u00f6 ber oorberen VrenupunltSebene ba$ Steht im 21uge bioergent ober convergent toirb, \u00c4>eXc^es5 vorder vielleicht nahezu parallel toar*\nb)\tVemerft man bie oben befchriebenen Mouches volantes in grofer3<*bl*\nc)\tRimrnt man $\u00e4uftg beim Vlinzeln Heine, burchfichtige K\u00f6rperchen ma^r, bie toie VSaffertr\u00f6pfcpen im 3erpremtng$felbe ^erab^ugieiten fd^etnen* @ie entfielen burch capittare Anh\u00e4ufung ber feuchten Schicht ring$ um unb auf einzelnen Schleimll\u00fcmpcben ober mechanifch eingemifchten, frernb* artigen, feinen K\u00f6rperten, Staubteilchen u* bgl* Die auf ber Cornea fo entpebenben localen, meni\u00e9cu\u00e9artigen (Erh\u00f6hungen toirfen tote Heine \u00a9amme\u00ef\u00efinfen im Sonnenpbetn unb geben im beleuchteten Zfytil auf ber Retina ein nabeln beutlicbe$ unb umgefebrteS Vilb ber Sichtquelle inmitten eine\u00e9 phattigen Rauntet, welcher ber ?lu$bebnmtg ber Heinen Ungleichheit entfpricht* Vei einem Schirm mit breiec\u00efiger Deffnung (toie utan fte leicht mit einer 3ttfe\u00effpi\u00c7* Pi<hO erfcbeint jeber Dropfen mit einer breiectigen, centralen Sichtfgur in gleicher (Stellung, toie bie Deffnung, unb ebenfo toerben jtoei ober brei Heine, febr nabe pehenbe Deffnungen von jebern Dropfen in aufrechter (Stellung toieberholt, worauf bie verfebrte Stellung ber auf ber Retina liegenben Vilber folgt* Die Vetoegung nach unten aber r\u00fchrt von einer toirflich nach oben gebenben Vetoegung her, bie ba\u00f6 aufw\u00e4rts? gezogene SlugenXieb, unter wefentlicher 9Ritwirfung ber Vi^copt\u00e4t bes? fcbleimigen Dbeile\u00f6 bes? Ueber^uge\u00f6, oerurfacht* Der febr betoeglicbe, ft\u00fcfftge Ueberjug ber Vorberf\u00e4che bes? Augapfels?, ber bei jebern 21ugenlt'eb* fchXage gleichfam neu gewedt wirb, unb au6 ben, ihrem Vi3copt\u00e4t3grabe nach fehr verriebenen, Secreten ber Vinbehaut, ber 9Reibon1phen Dr\u00fcfen in ben Siebern, ber (Eiliar*\u00a3aarb\u00e4lge unb ber Dbranenbr\u00fcfe jufarnrnengefemt ip, bietet fe nach ben verriebenen pbppologifchen unb pathoiogipben 3\u00abs p\u00e4nben ber Dheite grofe Verphiebenbeiten bar, unb fo b\u00fcrfte bie entoptipbe Veobacbtung biefes? Vefeuchtung3mecbanis3mu$, bei toeiterer Verfolgung, fotvohX f\u00fcr ben \u00ffb^\u00b0i\u00b03en als? f\u00fcr ben 5Xr\u00a7t n\u00fctzlich toerben*\nd)\tVemerlt man bei bem angegebenen (Experiment bie burch rnecha*\nnifchen ^DrucX bes? Augapfels Irau^ getoorbene Vorberflache ber Hornhaut* 2Benn bas? 2luge vor ber Veobachtung eine 3eit lang ger^\u00b0ffen unb von vorn gebr\u00fcdt ober gerieben toorben tp, fo jeigt bas? ganze 3erftreung$felb, auf er ben bisher betrachteten, r ne^er toechfelnben (Erpbeinungen, eine ziemlich gleichf\u00f6rmig verteilte Verphleierung von gr\u00f6\u00dferen unb unbeftimmt begrenzten, bunfelen gle\u00e4en unb Sinten, toeXche halb ein gepreiftes?, halb ein netzartiges ober tooXIige^ 21nfehen barbieten* S&\u00e4brenb ber Vewegung ber Slugenaxe behalten bie Vepanbtbeile btefeS grobmafchigen (Gewebes ihre gegenfeitige Sage unb verhieben ftch babei merflt'ch im 3e*preuungS* Ireife nach einer ber Vetoegung beS Viprpunltes? entgegengefemten Dichtung* 2\u00d6tr erlennen barin bie burch ben auferen Drucf an ber converen Dber^ flache ber Cornea verurfacbten Unebenheiten, toelche ftch burch toefentliche 5D\u00eeobiftcattonen ber an biefer \u00a9renjflache fattftnbenben Refraction ento^tifch funbgeben* 3n\two abgegrenzte, im 3erftreuung\u00f6felbe erfcheinenbe\nDheile ber \u00abipornbaut verfhiebene \u00aerabe ber Viegfamfeit unb \u00a9ef^meibigfeit beft^en, fann biefe Veftbaffenheit buttb bie eigenth\u00fcmliche Verfchiebonbeit in ber 3ei<hmm3 ganzer Dbeile be^ \u00a9etoebe^ erkennbar toerben* Die parieren gleruopt\u00e4ten beuten auf eine grbfere (^efchmeibigleit ber betreffen*","page":258},{"file":"p0259.txt","language":"de","ocr_de":"die \u00ff^jto\u00eeogte in titrer Stetoenbung auf Stugenbeitfunbe* 259\nben Stetten ber ipornbaut, da nun beim Uebergange ber fr'cbtprabten non ber Sufi in bie \u00c7ornbaut bie diffraction in ber Hornhaut p\u00e4rfer ats in alten \u00fcbrigen brecpenben B\u00eeittetn beS Steges ift, unb eine gr\u00f6\u00dfere gefigfeit ber Hornhaut unter \u00fcbrigens gleichen Umj\u00eeanben bie BrecpungS* traft berfetben erb\u00f6ten tnufl, fo w\u00e4re eS m\u00f6glich, baf Berfucpe an furj-pcptigen Singen eine geringere gteruopt\u00e4t nacptoetfen, SB\u00e4re bieS ber gatt, fo tonnte barin oietteicbt ber Umpanb feine Erft\u00e4rung fnben, bap manche Stegen nach einer gt\u00fccftich \u00fcberpanbenen Ent^\u00fcnbung ber Hornhaut oft auf tangere 3eit, ober f\u00fcr immer furspcptig bleiben, intern burcb eine Ent^\u00fcnbung bie gteruopt\u00e4t ber dbeite oft wefentticb beeintr\u00e4chtigt wirb, Stuper ben bisher genannten, in jebent Stege oorfommenben, Oer* \u00e4nberticben ento^tifc^en Erfcbeinungen giebt eS nun noch mehre, bie nur in wenigen Stegen, oerm\u00f6ge befonberer Eigent\u00fcmlichkeiten ober patboto* gifler 3up\u00e4nbe, oortommen. ES ftnb babin namentlich bie gatte ju regnen, in benen pch in ber m\u00e4fferigen geu^tigteit ftament\u00f6fe, membran\u00f6fe ober fonftig gepattete organifc^e \u00a9ebitbe, Stubimente, Ento^oom u. bgt. beftnben, welche in ber oorberen Stugentammer gan$ frei, ober nur teil* weife an ber SBanbung \u00c7aftenb, berumfcbwimmen, unb burcb mecpanifcbe Einwirkungen, wie SBenbung beS Steges, Erfcb\u00fctterung beS \u00c4opfeS, ju* faltig in ben mirtfamen Strablencplinber treten, unb fo, wenn fte bt'apban ftnb, burcb Berfchiebenbeit tr\u00e8s BrechungSoerb\u00e4ltniffeS oon bem ber um* gebenben gt\u00fcfftgteit, ober aber burcb eigent\u00fcmliche g\u00e4rbung unb Dpacit\u00e4t entoptifcb wahrnehmbar Werben. Solche in ber w\u00e4ffertgen geuc^tigteit ftottirenbe K\u00f6rper werben alsbann Scotome oerurfacben, bie pcp oon ben oben betriebenen gew\u00f6hnlichen Mouches volantes fowobl burch gorm unb Beweglichkeit, als oor^\u00fcgiicb burcb einen hoben \u00a9rab son Unbeutti^teit bei gew\u00f6hnlichem Seben unterfcbeiben. Bitten berartigen galt babe ich in meinem Sebrbu^e ber Ophtalmologie S. 154, mitgetbeitt.\ne) die meiften Stugen nehmen noch oerfcbiebene beharrliche \u00a9egen* p\u00e4nbe im 3erpreuungSfe\u00efbe Wahr, welche in mehrfacher \u00a3inp<ht bei oer* fthiebenen Stugen grope Berfcpiebenbeiten barbieten, SBegen ber grequenj unb ber Btennigfaltigkeit ber in jebem Stege wahrnehmbaren oer\u00e4nberticben Erfcbeinungen ip $ur Entbeckung beharrlicher Binuenobjecte beS Steges ^uo\u00f6rberp eine tanger fortgefe^te unb \u00f6fter wieberbofte Beobachtung erforber\u00fccb, benn nur baburcb wirb eS getingen, baS Bewegliche unb Sanbetbare oon bem Bteibenben geh\u00f6rig $u unterfcheiben unb abjufonbern. <pat ftch ber Beobachter erp mit ben conftanten entoptifchen Schattenbitbern befannt gemalt, fo wirb er auch batb im Staube fein, unter Ber\u00fcctpcpti* gung ber nachfotgenben pbppkatiften Er\u00f6rterungen, bie Stette ber gefebenen Objecte ober einzelner dbeite berfetben n\u00e4her $u bepimmen. Bepnben ftcb an bepimmten Orten im Stege auf bem S\u00dfege, Welchen bie ^u einem @9pem nahezu parallelen Strahlen burchlaufen, unburchftchtige K\u00f6rper ober fotche burcpftchtige, bereu BrecpungSinber oon bem beS benachbarten BiebtumS oerfchieben ip, fo m\u00fcffen folcpe f\u00f6rper auf betannte 2\u00dfeife burch (Schtagfchatten, ober burch partielle Stbtentung ber Strahlen im Stuge wahrnehmbar werben, ES pette bie beipehenbe gigur in einem oerticaten durchfchnitt beS StugeS Q. A. S. bie erpe \u00a9ren$P\u00e4<he, I. I'. bie \"Jtepitte, R. L. T. bie Retina unb A. L. bie Stre oor* Se|en wir juo\u00f6rberp bie Sichtqitette in ben oorberen Brennpunft, fo wirb, bei concentrer dia* phragma\u00f6ffnung, ber Biftrpunft in ber \u00abKitte beS 3erPreuungStreifeS liegen, unb atte inneren Strahlen werben mit ber Stre parattet geben.","page":259},{"file":"p0260.txt","language":"de","ocr_de":"260 Die \u00ffhpjto\u00eeogte in tprer Slmoettbung auf Slugenheilfunbe.\nQ. R. unb S. T. ftnb hier bie \u00a9renafraffen bei a\u00abr Sire parallelen inneren Sicptei. Nehmen trtr auf ber Sire brei Werter, M, M', M\", an, auf meiner ftc^ fchattenmerfenbe K\u00f6rper beftnben, ber erfe in ber \u00a9bene be\u00f4 Diaphragmai, ber jmeite oor, ber britte hinter berfelben, fo merben in biefer (Stellung bei Slugei bte brei Opalen K\u00f6rper nur einen \u00a9Ratten in bt'e dritte L. bei auf ber D^ettna liegenben beleuchteten gelbei R. T. toerfen, unb entoptifch ali ein einjigei Dbject in ber dritte bei 3erfreuungi* freifei erfc^einen. \u00a9inb ferner in einer anberen \u00a9tellung, $. S. bei ber Dichtung ber optifchen Sire nach unten g. r. unb s. t. bie \u00a9renafrahlen, fo toerben nunmehr bie brei K\u00f6rper M, M', M\" brei oerfchiebene \u00a9chatten* ftelfen, I, V, 1\", auf bie Retina merfen, unb fomit j'efct getrennt erfreuten, \u00a9in Sit'd auf bie Jigur (unter Ser\u00fcdfchtigung ber Oerlehrten Sage ber ^e^h\u00fcutbi(ber) lagt leicht erlennen, bag in beiben \u00a9tellungen ber K\u00f6rper M. in ber dritte bei 3erfreuungilreifei erf$ eint, bie beiben anberen aber beim Uebergange aui ber erfen in bie gnoeite \u00a9tellung eine Serfe^ung im 3erfreuungilreife, M' nach oben unb M\" nach unten, erleiben. Dtefe Drti\u00e4nberungen m\u00fcrben bei aufmarti gehenber Semegttng bei Siftr* punltei bie entgegengefe\u00fften fein. Slehnltche \u00a9chl\u00fcffe gelten f\u00fcr folche Objecte, melche nicht in ber Sire liegen, \u00a9i ergiebt ftch h^raui, bag bie beharrlichen Sinnenobjecte, je nach ber \u00a9ntfernung obn ber \u00a9bene bei Diaphragmai, Ser\u00e4nberungen in ihrer fcpeinbaren Sage unter ftch unb gegen ben 3erftreuungifreii burch bie Semegung bei Sifrpunltei erletben, bag n\u00e4mlich alle Ifuter ber fupide beftnbltchen Dbjecte eine mit ben Settegungen bei Sifrpunltei gleichfnnige, ade oor ber \u00ffupide fehenben aber eine entgegengefe$te Semegttng im 3erfreuungilretfe geigen, unb bag nur Dbjecte in ber \u00a9bene ber \u00ffupide oon bt'efem \u00a9infuffe frei ftnb. Derfelbe if um fo gr\u00f6ger, je meiter nach ber einen ober ber anberen \u00a9eite oon ber \u00a9bene ber \u00ffupide bie K\u00f6rperchen entfernt ftnb.\nDie beharrlichen Sinnenobjecte bieten nur einen quantitatioen Unter* fchteb, alfo leine fcharfe \u00a9renae jmifchen normaler unb abnormer Se* fchaffenheit bar. Die Sergleichung berfelben aber mit nur in gr\u00f6gerem S?age etntretenben, unb baher oon \u00e4ugen objectio am Sluge mahrnehmbaren Serbunlelungiformen, mie fte bet oielen Kra\u00dfheiten ber Hornhaut, ber Sinfe, bei \u00a9lail\u00f6rperi oorlommen, ift geeignet, ben adm\u00e4h\u00fcgen Uebergang gmifchen normalen unb pathologif^en 3uft\u00e4nben bei Stnfenfpfemi burch bie angegebene entoptifche Seobachtung au erl\u00e4utern; fo geigen namentlich fehr oiele \u00a9taarformen, befonberi bte fern* unb punltf\u00f6rmt'gen, abgefehen oon bem h\u00f6heren \u00a9rabe ber iDpacit\u00e4t unb Sluibehnung, auffadenbe Slehnlichleit mit ben beharrlichen entoptifhen \u00a9rfcheinungen gefunber Slugen.","page":260},{"file":"p0261.txt","language":"de","ocr_de":"\u00a3ne \u00ffppftotogte tn {\u00ffrer Hnmenbung auf 2\u00efugenpeitfunbe. 261\n33et'm erften Segtnn ber cataract\u00f6fen Tr\u00fcbung, mo ber Traufe nop ment'g ober gar nipt im \u00a9epen beeintr\u00e4ptigt mirb, oerm\u00f6gen mir auf bie an-gegebene Seife bem Uranien bte mtbernat\u00fcrtipen Tr\u00fcbungen $ur fubjectioen 21nfpauung ^u bringen, \u00a9ie merben unter bem angegebenen (Sxperiment f*on fr\u00fcher oon Traufen maprgenomnten, atd ed rn\u00f6gttp ift / fie non au^eu objectio $u erfennen. 2luf btefe Seife ftnb mir bernnap niept attein im \u00a9taube, bie grabmeife 2tudbitbung ber Tr\u00fcbung $u oerfotgen, fonbern flup eine fixere Diagnofe $mtfpen ber beginnenben Tr\u00fcbung ber brepen* ben Mittel unb ber Amblyopia amaurotica \u00a7u ftetlen.\nS3ei meitem in ben meiften klugen ftnben ftp \u00a9tetten in ben brechen* ben Siebten oor, metpe ben regelm\u00e4\u00dfigen @ang einer geringeren ober gr\u00f6\u00dferen Stenge oon Siptftrapten ft\u00f6ren. Der 9?aptpeit, ber bei gefitnben klugen aud biefer Sigentp\u00fcmtipfeit f\u00fcr bie gem\u00f6pntipe \u00a9epfunction erm\u00e4pft, mo ftp bie regelm\u00e4\u00dfig oertaufenben fr'ptjtrapten in gan\u00a7 fparfen ober napeju fparfen Silbern auf ber 9?e$paut oereinigen, if\u00ee ebenfomenig merftip, atd menn ftc^ im Dbjectiogtad eined gernropred fteine, partielle Tr\u00fcbungen ober \u00a3uftbt\u00e4dpen beftnben. \u00a9obalb aber bie S\u00eeenge bed in biefer Seife abforbirten ober perturbtrfen \u00c7ic^tesS gegen bie bed unoerfebrten in ein erpebtiped Serp\u00e4ttni\u00df tritt, fo mirb baraud unfehlbar eine merftipe Seeintr\u00e4ptigung ermapfen.\nT)t'e beharrlichen Sinnenobfecte ftetten ftch nun auf bem ftorartigen \u00a3intergrunbe bed 3erftreuungdfreifed in fepr oerfc^iebenen 3eipnungen bar. Die oon ber gornea perr\u00fcprenben \u00a9rfpeinungen, atd bunfte gieren, \u00a9treifen, pette Sipt^etlen, geben ftp entoptifp babttrp $u erfennen, ba\u00df fte eine merflipe Semegung geigen, bie ber bed Siftrpunfted entgegengefefct ift. 21tte biejentgen, metpe meber unter etnanber, noch gegen eine be-ftimmte \u00a9teile bed \u00ab\u00dferftreuungdfreifed erlennbare Serfpt'ebungen in gotge ber Semegungen bed Siftrpunfted erteiben, muffen entmeber ber oorberen ^apfetmembran, ober ber Sorberfeite ber Sinfe sugejaptt merben. Setter nach pinten, atfo im Snnern ber Sinfe ober an ber intern Zapfet tt'egenbe beharrliche Sinnenobjecte ftnb bid je|t nicht entoptifp beobachtet. Seboh merben fte bet beginnenben ^apfetftaaren unb Tr\u00fcbungen bed \u00a9tadf\u00f6rperd gemi\u00df $u beobachten fein, \u00a9te m\u00fcrben ftp, \u00e4hnlich ben Mouches volantes, burch eine merftipe Semegung erfennen taffen, metpe mit ber bed Siftr* punfted gleichnamig ift. \u2014 3m oorberen \u00a3infenapparate ftnb bid je|t oer* fchiebene beharrliche Sinnenobjecte nachgemiefen, unb $mar a) ^ertftccfen ober runbe \u00a9Weibchen, bie immer-pett, met'jt mit fcharfem, bunfetm S\u00eeanbe oerfehen ftnb. b} Dunfte gteefen, bte ftch son ben ^ertfteefen nicht blo\u00df burch ben fanget eined petlen ternd, fonbern auch burch bie gr\u00f6\u00dfere \u00dcftannigfattigfeit in ber \u00a9eftatt unterfpeiben. c) \u00a3ipte \u00a9treifen. Diefe bitben meijt eine 21rt benbritifcher gt'gur, mit einem mehr ober meniger attdgefpropenen Zentrum, d} Dunfte Linien, metpe ftch bon ben tipten Streifen niept nur burep bunfted 2tnfepen, fonbern aup burp geringere Brette, minbere Deuttipfeit unb mepr gerabtinigen Sertauf unterfpeiben.\nDie 2tnftpt, ba\u00df bie in ben meijten gefunben 5tugen oorfommenbe \u00c7icptjtreifenftgur bad Sitb eined burepfteptigen, nabetf\u00f6rmigen \u00a9ebitbed mit natp* unb mutjt\u00e4pnlicpen Steigen in ber oorberen ^apfetmembran fei, perr\u00fcprenb oon ber im Jocatjuftanbe erfotgenben Trennung biefed ^apfettpeited oon ber Sunenfeite ber ^brnpaut, mu\u00df ipre Sejt\u00e4tigung ober Stbertegung erjt in ferneren, $u biefem 3mecl anjujtettenben, anatomifepen Beobachtungen biefed Drgand fnben. Son ben anberen Wirten, ben petten","page":261},{"file":"p0262.txt","language":"de","ocr_de":"262 \u00a3)te \u00ffppfto\u00efogte in iprer 2lnwenbung auf 2lugenpetffunbe*\nunb bunfefn \u00c7fec\u00efen, fowie beu bunfefn Stuten (wefcpe ebenfaffS tu beu utetf\u00eeeu gefunben Stugen gefuubeu werben) barf mau aus mehren S^btcteu fcpfiegen, bag ffcp burcpffcptige 3\u00dftf\u00dfUf treffe bte Srfcpeinung oon peffen Stegen bebingen, unter ber oorberen fapfef auSgefonbert paben; bag ferner burcp cataract\u00e4pnticpe, ffeffenweife gebifbete Verbunfefungen betber \u00e9rgane, ber $apfef unb ber Stufe, bte bunfefn\tentffepen f\u00f6nnen, bte afSbann\np\u00e4uffg im napen Sufammenpange einerfeitS mit ber gebauten Vernarbung tu ber ^apfefmembran, anbererfettS mtt ber organifcpen Structur ber Sinfenfcpttpten ffepen m\u00f6gen; bag eublt'c^ bte bunfefn Stuten ber entoptifepe StuSbrucf oon Spaft* ober SIbfonberungSricptungen fein f\u00f6nneu, wefcpe tn ber tapfef mtt ber Strt beS ScpfuffeS unb ber Vernarbung bet ihrer Stb* f\u00f6fung oon ber Rompant, tn ber Stufe mtt t'pren fectorf\u00f6rmt\u2019gen Veffaitb* tpeifen tu anatomtfeper Vejiepung fte^eu* Stucp barf ^ter auf Oen m\u00f6glichen 3ufammenpang ber bei beu bisherigen Veobacptungen burepg\u00e4ngig objections befunbenen Membran ber Unteren fapfef mtt ber Seltenbett fogenanuter hinterer ^apfetffaare aufmerffam gemalt werben. (genaue Stbbtfbungen unb ausf\u00fchrliche Vefcpreibungen ber beharrlichen Vinnenobjecte ftnbet man in Sifting\u2019S Veitrag $ur pppffofogtfepen \u00a3)ptif, ft ehe (G\u00f6ttinger Stubten. 1845.\n12.\twan in einem fong buufelu Raunte mit einem $er$enficpt\nnahe oor bem f\u00fcr bie 5ern\u00df abaptirteu Stuge tun unb per, ober f\u00fchrt man Vewegungen im Greife mit bem Sichte oor bem Stuge aus, fo wirb baS 3nnere beS StugeS ziemlich gfeicpnt\u00e4gig oon nahezu parallelem Sichte erleuchtet, unb eS fommt nach einiger 3\u00dft* eine bunffe, baumartige, \u00e4gige gigur, toefche ihre feinen Stege \u00fcber baS ganje Sepfefb auSbrcitet, $ur fubjectigen Stnfcpaitung. SDt'efe gigur tff offenbar niepts weiter, als baS Stbbifb ber vasa centralia auf ber D\u00eeetina. (Genaue Slbbifbungen baoon pabe icp in meinem Seprbucpe ber .Dpptbafmofogie, \u00a9eite 140 unb 141, gegeben. 2)iefe Figuren entgehen auf fofgenbe Seife: \u00a3)urcp baS iptn* unb ^erfahren beS #er\u00a7enftcpteS wirb auf bem ganzen Umfange ber O\u00eeetina Sicht oerbreitet, unb affe Steffen ber 9\u00eeetina, welche ntept oon ben Central* gef\u00e4gen unmittelbar bebeeft gnb, werben matt erpefft, bie oon ben \u00a9ef\u00e4gen bebeeften Steffen ber S\u00eeett'na hingegen f\u00f6nnen niept erpefft werben, unb erfepeinen baper bunfef als fcpwar^ficpe V\u00e4urne.\n(\u00a3ine anbere V?etpobe, bie Stberffgur in gr\u00f6gter \u00a35eutficpfeit bar^u* gelten, ig fofgenbe: V?an nehme ein gefcpw\u00e4r^teS Rapier, maepe eine runbe Oeffnung oon 1 \u2014 2 V\u00eeiffimeter \u00a3)urcpmeffer in bagefbe, rtepte ben Vficf, bie Segnung nape oor bem Stuge paftenb, gegen ben peffen ipimmef unb bewege baS Rapier etwas pin unb per. \u00a7)te Stberffgur pgegt bann fepneff in ber fep\u00f6ngen unb reiepgen \u00aeeffaft $um Vorfcpetn *u fommen.\n3um Veweife, wie Wtcptig bie Veacptung fofeper pppgofogifeper ^p\u00e4nomene f\u00fcr bie ^atpofogie ig, wiff icp nur baran erinnern, bag auep unter gewiffen patpofogifepeu Vebtngungen bie Stege ber vasa cenlralia retinae, gan\u00a7 fo, wie beim \u00c7 ur f in je\u2019fepen Srpertment, $ur fubjectioen Stnfcpauung gefangen f\u00f6nnen. 3g n\u00e4mltcp bie ^\u00dfuptffe jiemftc^ eng unb unbeweglich, bie oorbere ^apfefwanb burcp Srfubate pafb burepffepttg, etwa wie ein transparentes Rapier, fo fepeint bem Sfranfen beim Sonnenfcpetn baS Stuge wie tn einem Sicptmeere $u fcpwtmmen. d\u00fb r\u00fcprt bteS offenbar baoon per, bag bie transparente, oerbunfefte oorbere ^apfefwanb oon ber Sonne erfeueptet wirb, unb nun gfeiepfam eine fefbg feueptenbe ^\u00e4epe im Stuge bitbet, bie baS Sicpt naep a\u00dfen Seiten pin unregcfm\u00e4gt'g oertpeift, unb baburep bie ganje innere Stugenfugef gfeiepm\u00e4gig erfeueptet, w\u00e4prenb","page":262},{"file":"p0263.txt","language":"de","ocr_de":"Die \u00ffppftologte in t\u2019prer Slttoenbung auf Slugenpetlfunbe. 263\nbet einem gefunben Singe bie in baffelbe fadenben Siptftraplen nach einem f\u00fcnfte ber S\u00eeetina Jin gebroden merben, unb fo ein bejiimmt begrenzte!?, regelm\u00e4\u00dfiges, bem S3eb\u00fcrfnijfe beS SlitgeS entfprepenbeS 23ilb formtreu. Die oerbunfelte, transparente fapfelmanb oerp\u00e4lt ftp pier \u00e4pnlt'p mie eine \u00a3antpenfuppel, bie aup, menn unter t'pr eine Jfantme brennt, als ein felbjlleuptenber K\u00f6rper erfpeint. Die \u00e4pnlip erleuptete 2infenfapfel ^erftreut bann baS Sipt unregelm\u00e4\u00dfig nap allen \u00a9eiten, fo ba\u00df bie burp bie Stnfe unb ben\u2018EUaSf\u00f6rper fadenben \u00a3t'ptfiraplen eine parallele ober felbft bioergente S\u00eeiptung befommen, ebenfo als menu man ein ^erjenlipt ganj nape oor baS \u00d6uge p\u00e4lt.\nStbenbs, beim pellen SO\u00eeonbenfcpet'n unb aup beim pellen \u00a3ampenlipt, paben $ranfe, melpe mit bem genannten gepler ber Sinfenfapfel bepaftet ftnb, eine Empftnbung, als bef\u00e4nbe ftp unmittelbar oor bem Sluge eine purpurfarbene \u00a9peibe, in melper ipnen eine gro\u00dfe SJ\u00eeenge baumfbrmiger Jiguren erfpct'nen, bte mit dftprtpenjmeigen $u oergletpen ftnb, melpe burep einen fanften SBtnb bemegt merben. \u00a9flie\u00dfen bie Uranien bie Singen, ober ift eS um fte per bunfel, fo oerfpmtnben alle jene Erfpet'nungcn, unb bie Traufen bepaupten felbft, ba\u00df feue Erfpetnungen in irgenb einer Slrt mit ber Einmirfung beS \u00e4u\u00dferen \u00c7t'cpteS ^ufammenp\u00e4ngen. Dt'efe baumf\u00f6rmigen gt'guren ritpren opne 3tt>eifel \u00a9(patten auf ber Retina per, melpe bie SSeqmeigungen ber vasa centralia retinae pier, mie beim \u00ffurftnje\u2019 fepen Experiment, auf biefelbe merfen. Die S3emegungen ber \u00a9epatten p\u00e4ngen maprfpet'nlip non ben \u00ffulfattonen ber Slrterten ab. 23eim ^5urf in je\u2019fpen Experiment mirb baS 3nnere beS SlugeS, m\u00e4prenb ber \u00a3intergrunb bunfel ij\u00ee, oon bem gan$ nape oor bem \u00d6uge pin unb per bemegten fiepte, bei enger Rapide, erleu(ptet. Die Siptj\u00eeraplen paben babei, megen ber gro\u00dfen 9t\u00e4pe ber \u00a3iptquede, ebenfads im Sluge eine nape^u paradele S\u00eetptung, me\u00dfpalb bie oor ber Retina liegenben \u00d6rterten einen \u00a9(patten auf bie Retina merfen f\u00f6nnen. Der Experimentator ftept babei eine Stenge banmf\u00f6rmt'ger, ftp etmaS bemegenber Jiguren auf einem bunfeln, purpitrrotpen \u00a3tntergrunbe, gan$ fo, mie jene Uranien eS angeben. Die ^leinpeit ber Rapide ftpeint $ur Deutlipfeit beS ^3p\u00e4nomenS bei bem Experiment beijutragen, benn je Heiner ber leutptenbe \u00ffunft oor bem Sluge tft, um bej\u00eeo beutliper muffen bte \u00a9epatten auf ber Retina fein, \u00a9\u00f6den Traufe mit einer transparenten oorberen ^apfel baS ^5p\u00e4nomen fepen, fo mu\u00df ebenfads bie Rapide eng fein. DaS bei bem Experiment nape oor baS Singe gebraepte \u00a3ipt mirb bet bem Traufen bur(p bie er* lencptete unb als felbftleutptenbe \u00a9tpeibe erfpeinenbe oorbere ^apfelmanb erfegt.\nIV. Efefetje ber fub j ec 11 x> en EfeftptSerfpeinungen in iprex Slmoenbung auf bte Slugenpetlfunbe.\n1. Die biSperigen Er\u00f6rterungen bezogen ftp oorjugSmetfe auf baS \u00a3ipt unb auf bte Slrt unb SBetfe, mie baffelbe ftp im \u00d6uge pppftfalt'fp oerp\u00e4lt. 23ei pinreipenbem \u00a3ipte fepen mir bie Dinge in ipren naturlipen formen unb Jarben, unb bei mangefnbem \u00a3ipte fepen mir biefeS Sides nipt, fonbern empftnben nur bie ginfierni\u00df, melpe, nap bem gem\u00f6pnlipen SluSbrutfe, uns umgtebt. St'pt unb garben ftnb aber, fo meit mir fte burp ben \u00aeeftptsftnn fennen, lebiglt'p s]5rpbucte ber organifpen Dp\u00e4tigfeit","page":263},{"file":"p0264.txt","language":"de","ocr_de":"264 Die ^ftolo\u00dfte tn t^vev Intoenbtmg auf Slug eng cilf unbc.\nunfered \u00a9ebapparated, m'djt Dualit\u00e4ten ber 2\u00efu\u00c7entt>eTt* Dad \u00a3t$t, b. b* bte \u00a9cbtoingungen bed Sletberd, bilbet blo\u00df etn Moment, eine \u00e4u\u00dfere mirfenbe Urfacbe, um bte Empftnbung oon b^ft unb bunlel unb oon faxten tu und beroorsurufen. \u00aeef cbtdempfnbungen fnb aber, une bte Empfnbun* gen after anberen \u00a9tune, etn Vefultat einer VSecbfeltoirfung \u00e4u\u00dferer Ein* pr\u00fcde unb innerer \u00a9nervten. Slid \u00e4ugere Einbr\u00fcde besetze ich afte bte Slgentien, mettre auf bte Heroen toirfen, m\u00f6gen fte innerhalb ober augerbalb bed Drgantdmud liegen. Die inneren Energien beheben fcb blog auf ben nerobfen Slpparat unb befielen in Ve^iebung auf ben (\u00e9efcbtdf\u00eenu bartn, bag er f\u00e4hig ift, bie burcb ben Etnbrud gefegten Ver* \u00e4nberungen ju empfnben, unb bt'efe jum \u00a9enfortum fortsuleiten* Dt'efe ben E)ef\u00fcbldneroen mitgetbeilten Ver\u00e4nberungen ftnb aid fo\u00eec^e and) noch leine Empfnbungen, fonbern fte toerben ed erf, toenn fte oom Vemugtfein aufgenommen ftnb. 3m \u00aee^irn totrb erf bte jttm Vetougtfetn gefommene (\u00a3ntpfnbung geraffen. Dte Retina ift nicbtd meiter, aid ber Anfang bed nero\u00f6fen SeitungsSa^^aratesS; benn ed toerben bei Untb\u00e4tigleit ober ganger 3erft\u00f6rung ber Retina unb ber \u00a9ebneroen noch EJefcbtdOorfcftungcn ge* fdjaffen, obgleich ed bann nicht mehr S\u00ab einer Empf nbung ber burcb \u00e4u\u00dfere 9ftei$e, $\u2666 V. burcb bad \u00a3icbt oeranlagten Ver\u00e4nberungen ber etma noch oorbanbenen Retina, lommt, m\u00e4brenb anbererfettd \u00aeebirnoerle$ungen oft pt\u00f6^ticb Vltnbbeit oeranlaffen. Vor Aftern geliebt bied bei Berf\u00f6rung ber ZfeiU, oon melden bie \u00a9ebneroen entfpringen, bocb haben Verfucbe gezeigt, bag auch Entfernung gr\u00f6\u00dferer S^ile ber ipemifpb\u00e4ren fe^r b\u00e4ufg S3tinbbeit nach ftcb siebt, to\u00e4brenb anbere \u00a9innedfunctionen noch fort* befeben. \u00aeemtg ift alfo, bag ber mefentltcbfe Zty\u00dc bed \u00a9eborgand im \u00a9ebtrn liegt Vlinbbeiten, melcbe burcb ^ranfbeiten bed \u00a9ebirnd tyxUi* gef\u00fchrt toerben, unb bet melden man, auger ber Vltnbbeit, am Singe felbft oft meiter nicbtd ftnbet, aid Erweiterung, fetten Verengerung ber pupille, Unempftnblicbleit ber 3ri$ gegen Sublet's, einen unf\u00e4ten, nicbtdfagenben Vlt'd, einen tragen Slugenliebfblag, einen matten \u00aelans bed ringed unb oft auch oaric\u00f6fe Sludbebmtng ber Venen ber Eonjunctioa, bieten begbalb nicht aftein in Ve^tebung auf bte \u00a3ei!6arleit ber Sln\u00e4fbefe, fonbern auch auf bad \u00a3eben bed Uranien eine fcble^te ^rognofe.\n2. EHeicbwie f\u00fcr bte \u00a9efcbtdoorfeftungen bad (Gehirn bad Eentral* organ ift, fo ift ed baffelbe auch f\u00fcr bie ^Bewegungen ber Srid. Dad \u00eeicbt oermag nur bann bie pupille s\u00ab oerengern, toenn bte Vetina f\u00fcr baffelbe empf\u00e4nglich ift; oon ber Vetina pflanzt ftcb bie burcb bad Sicht oeranlagte Veijung burcb ben \u00a9ebneroen fort auf bad \u00a9ebirn, welded btefelbe auf bie Medulla oblongata unb auf ben Nerv, oeulomotorius \u00fcber* tr\u00e4gt Dag aber bte Vet'sung\" ftcb in ber Z^at oon ber Vettna auf bad \u00e9e'bttn, unb oon biefem auf ben N. oeulomotorius fortpflanst, bemeifen bte DurcbWneibungen bed Nerv, opticus an gieren, O)obei ftcb bte ^uptfte m\u00e4brenb ber Durcbfcbuetbung farl contrabirt unb fp\u00e4ter toieber erweitert. Weisungen bed centralen \u00a9ebnittenbed bed Heroen oeranlaffen toieber Verenge* rung ber ^upifte, m\u00e4brenb Vetsungen bed peripbenfeben Veiled unb ber Vetina ben Dur^meffer ber ^uptfte ni^t oer\u00e4nbern. Einen \u00c7auptbemeid f\u00fcr bie obige Vebauptung liefern und bte einfeitigen 5lmaurofen; bei biefen if bie Vetoegung ber 3rid, ooraudgefe^t, bag nicht gleichseitig ber N. oculomo-torius gel\u00e4hmt if, immer gteiebs^ttg in beiben Slugen, fotoobl bie burdh ben \u00e4ugeren Sicbtret^ ber^^r3erufette > au$ ^te ^urc^ 5lenberungen bed Vefracttondjufanbed unb ber \u00a9teftung ber \u00a9ebaebfen oeranlagte. Die","page":264},{"file":"p0265.txt","language":"de","ocr_de":"Oie \u00ffppftologte in ipvcr Slnmenbung auf 2lugenpeilfun\u00f6e. 265\nUnterfucpung ber 33emeg\u00eficpfett ber gri\u00f6 w ^ranfpet'ten oerbient be\u00c7^a\u00efb befonbere iBorftcpt. Um biefelbe geh\u00f6rig gu pr\u00fcfen, \u00f6ffne unb fcplie\u00dfe man abmecpfelnb bet m\u00e4\u00dfigem Sichte guerft bie 2lugenlieber beiber klugen gugleicp. Oarauf fcplie\u00dfe man guerft ba\u00f6 eine 2luge, unb pr\u00fcfe Itun ^ 35efcegli<p!eit ber 3rt\u00f6 beim abmecpfelnben iDeffnen unb \u00a9erliefen be$ anberen kluges. \u00a3at man bie\u00f6 pinret'cpenb lange fortgefe^t, fo gepe man gu einer gleichen Unterfucpung be\u00e9 anberen 2Utge\u00f6 \u00fcber. Oa aber bte 33emegung ber klugen unb bte \u00a9teftung ber \u00a9eparen einen Einflu\u00df auf ben Ourcpmeffer ber ^5upitCe au\u00f6\u00fcben, fo i\u00df, menu man ben Einflu\u00df be$ SicpteS auf bie 35e= megung ber 3rt'\u00f6 pr\u00fcfen mill, baf\u00fcr gu forgen, ba\u00df ber tranfe bie klugen rupig palte unb ben ^efraction\u00f6guftanb f\u00fcr eine beftimmte Entfernung einric^te* 3u bem Enbe befehle man bem Eranfen, ba\u00df er feine \u00a9eparen auf ber Surgel ber 9?afe be\u00f6 Unterfucpenben ftrire.\n3. \u00fcftaep bem 33t\u00f6perigen i\u00df bie Retina alfo be\u00dft'mmt, an iprer breitung burtp an fie gelangenbe Einft\u00fcffe in oer\u00e4nberte g^\u00df\u00e4ube gu ge* ratzen, unb biefe, ben Emp\u00dfnbung ergeugenben Vorgang, entmeber gu ben Eentralorganen be$ bemu\u00dften \u00a9eelenlebeno, ober gu anberen 33ereinigung\u00f6* punften ber \u00eeBirfungen fortgu\u00efeiten. Oie Empftnbungen felb\u00df ftnb aber t'beale, fubjectioe ^roouctionen ber \u00a9eele. Oie 3$or\u00dfe\u00dfungen, bie mir oon Gingen au\u00dfer un$3 paben, geben un\u00f6 gufammengenommen ben begriff eine\u00f6 Objectes?, melcpes? mir K\u00f6rper nennen, infofern es? biefe SSorfte\u00dcung oerurfaept. Verm\u00f6ge nuferer ;Jiatur f\u00f6nnen mir bemnaep feine begriffe oon t'rgenb einem Oinge paben, als? burep bie \u00dcBeranberungen, bie e$ in uns? peroorbringt. Oie oerfepiebenen \u2018\u00a9trabten bes? Sicptes?, fomopl bie mei\u00dfen als? bie farbigen, mirfen gmar naep iprer oerfepiebenen Statur auf unfer 2luge oerfepieben ein unb rufen gemiffe 3\u00abP\u00abnbe peroor, bie ber \u00a9eele bie 33or\u00dfetlnng (Emp\u00dfnbung) oon \u00a3etfigfeit unb garbe oeranla\u00dfen. 2ln unb f\u00fcr \u00dfcp aber finb biefe unter einanber gmar oerfepiebenen \u00a9traplen meber mei\u00df noep farbig, fonbern biefe Etgenfcpaften erlangen fie er\u00df f\u00fcr unfer 33emu\u00dftfetn burep bie in uns? peroorgerufenen oerfepiebenen gu\u00df\u00e4nbe, melcpe in un\u00a3, rnt\u2019e g. 33. bie Emp\u00dfnbung oon 2Bei\u00df, 8\u00eeotp, \u00a9elb u. f. m. ent\u00dfepen.\tOer 33emeis? f\u00fcr bie O\u00eeicptigfeit btefer 2ln\u00dfcpt liegt in ber\nOpatfacpe, ba\u00df auep \u00a9e\u00dfcptssoor\u00dfe\u00dfungen burep in unferm Organis?mu\u00f6 beftnblicpe Vorg\u00e4nge, bie auf bie entfpreepenben 9?eroentpeile mirfen, unb burep eigene Op\u00e4tigfeit ber festeren peroorgerufen merben (fubjectioe \u00a3icpt= unb garbenerfepetnungen). \u00a9tpott ein \u00aeru\u00c6 auf ben Augapfel reiept au\u00a3, eine Sicpterfepeinung gu bemirfen. Eleftri\u00dfren beeS \u00a9epneroen, Entg\u00fcnbuug ber 5fte$paut, Eongeftionen naep bem \u00a9epirn feigen baffefbe. 2lls? 33eifpiele einer felb\u00dfeigenen 2\u00dfirfitng bes? \u00a9eporgans? m\u00f6gen unter anberen bie Oraum* gefiepte (bereu g\u00f6rntitat mit \u00a9e\u00df^t\u00f6pbanomenen um fo meniger oerfannt merben fann, ate5 fte bei oiefen SD\u00eeenfepen, furg naep bem Ermacpen, no<p eine 3tit lang mit oofler Deutficpfeit ber garbung fortbauern), bann amp ba\u00e9 ^bffingen ber garbenbilber, ber mangelpafte unb feplenbe garbenftnn u. f. m. bienen, \u00a9a\u00f4 Hinb pat noep feinen 33egriff oon einem \u00a9ubfect unb Object; erft bei ftep entmte\u00efefnbem \u00a9elb\u00dfbemu\u00dftfein fte\u00ef\u00eft ber \u00efftenfcp Sittel naep unb na^ au\u00dfer ftep unb ft^ fefbft Aftern entgegen, unb orientirt ftep im Greife feinet Oafetn\u00f6. Ot'e\u00f6 gept fo meit, ba\u00df er manepe Empftn^ bungen, namentfiep bei? \u00a9eft(pt$, benen tticpt\u00f6 an\u00dferpafb be\u00f6 \u00a3eibe$ entfpriept, bie aber bennoep bie .Qualit\u00e4ten \u00e4u\u00dferer Ot'nge naepapmen, meif fte ^robucte foteper innerer 3^P^\u00f6e be\u00f6 \u00a9eetenorgane\u00f6 ftnb, bte unter ber gorm oon \u00a9eft^t\u00e9ierfepeinungen gum ^Bemu\u00dftfein gelangen, auep naep au\u00dfen oerfejt,","page":265},{"file":"p0266.txt","language":"de","ocr_de":"266 \u00a3)ie 5%fto\u00efogt'e in i\u00dfrer 2tmoenbung auf 2(ugenheitfunbe,\nunb t^uert object\u00e9e SGSapr^ett beilegt* \u00a3)ie (Erfcheinungen ftnb aber auch oft fo t\u00e4ufc\u00dfenb, ba\u00df nur ber 9?aturfunbige in atten gatten t'm \u00a9taube i\u00df, fte oon ben objectioen, benen ein \u00e4u\u00dferer, leucbtenber \u00a9eaen\u00dfanb entfpricbt, $u Unterleibern\n\u00aete fotgenben flatter toerben lehren, ba\u00df biefe anfc\u00dfemenb rein tbeorettfc\u00dfe Betrachtung f\u00fcr bt'e n\u00f6tige S\u00fcrbigung gar mannigfaltiger pathologtfcher (Erlernungen unert\u00e4\u00dflt'ch i\u00df.\na)\t\u00a3)t'e 3u\u00df\u00e4ubc be$ \u00a9et'n$ unfereg nero\u00f6fen \u00a9ehapparateS \u00dfetten ftc^ ber \u00a9eete at$ fogenaunte \u00a9e\u00dfcht\u00f6ph\u00e4nome bar, \u00a3)ie ntei\u00dfen bt'efer 3u\u00df\u00e4nbe werben burch ^ofTtt\u00f6e (Et'n\u00df\u00fcffe, beren \u00a9runb enitoeber in nuferem Ogant'S* mu\u00f6 felb\u00df, ober au\u00dferhalb beffetben \u00eftegt, oeranta\u00dft. Serben beut \u00a9e\u00dfcht^ organ bte ntei\u00dfen ber po\u00dftioen ^et^e, namentlich ba\u00a3 Steht, endogen, fo ger\u00e4th baffetbe babur\u00e7h in einen eigent\u00fcmlichen 3u\u00dfanb, tn ben ber relattoen S^u\u00dfe, ber ftch ber \u00a9eele unter ber gorm oon \u00a3)unfetheit bar* \u00dfettt. \u00a3)a\u00f6 \u00a9ef\u00fc\u00dft ber Qnnhtytit t'\u00df aber auch etioa\u00f6 ^3o\u00dftioe\u00a3, t'nbent e\u00f6 nur eine Qualit\u00e4t ber (Energie be\u00f6 \u00a9ehapparateS i\u00df. 2tuS btefem \u00a9runbe reicht ba3 \u00a9ef\u00fcht ber \u00a3>unfetheit nur fo to eit, at\u00f6 unfer \u00a9ehfetb. \u00a9tnb einzelne \u00a9tetten unferer Vitrant gel\u00e4hmt, atfo unemp\u00dfnbtt'ch gegen bt'e (Einbr\u00fcche be\u00e9 Sichtet, fo \u00dfetten ftch btefe at\u00f6 bunfte gleden bar, bte nur bei ge\u00f6ffnetem 2luge unb freiem 3\u00abtritte be\u00e9 Sichtet erfc^etnen* \u00a9t'e be\u00df\u00a3en leine fetb\u00df\u00df\u00e4nbt'ge Belegung, fonbern nur eine oon ben Betoegun* gen be$ 2Iuge$ abh\u00e4ngige, bt'e auch bei ber entoptifchen Beobachtung ftch al\u00e4 eine mit ber Belegung be$ Bi\u00dfrpunfte\u00f6 gteich\u00dfnnt'ge bar\u00dfettt. Bei toet'ter au\u00f6gebehnten partt'ett&t S\u00e4hntungen ber D\u00eeetina, bt'e (tote ich glaube) mit franlhaften Slffectionen ber (Eerebrattheite be3 \u00a9ehapparate\u00e9 ^ufammen* h\u00e4ngen, toirb ba\u00f6 ben betreffenben \u00a9tetten entfprec^enbe \u00a9ef\u00fcht ber \u00a3)unfet* hett gan$ au\u00f6 ber \u00a9ph\u00e4re ber \u00a9ehlraft entr\u00fcst, fo ba\u00df i\u00dfm fein \u00a3)rt im \u00a9ehfelbe me\u00dfr $ufommt. 3\u00df 3. B. bte ip\u00e4tfte ber 9?e$h\u00e4ute auf biefe SSeife gel\u00e4hmt, fo hat ba\u00f6 bunfte \u00a9eftcpt\u00f6felb, 3. B. bei getroffenen trugen, nur bt'e \u00a3\u00e4tfte ber normalen 5\u00efit\u00f4be^nung* Reicht biefe S\u00e4hntung bis $ur B\u00eeitte ber Macula lutea, fo \u00dfeht ber Traufe bei ge\u00f6ffneten klugen unb richtiger giration auch tkint Objecte nur halb. 3\u00df bt'e B\u00eeitte ber Retina gel\u00e4hmt, fo fommt e\u00e9 bem iranien oor, al\u00e4 fei ba$ ber gel\u00e4hmten \u00a9tette ber Retina entfpreepenbe \u00a9t\u00fcd ber Stu\u00dfemoett gar nicht mehr im 9?aume oorhanben; ber mittlere eil et'ne\u00e4 gr\u00f6\u00dferen Objected fehlt t'hm ganj, unb bie feit\u00efic&en Steife erfchet'nen ihm, opne ba^toife\u00dfen Itegenbe S\u00fcde, n\u00e4her ober ganj jufammenger\u00fcclt Bei peripherifepen S\u00e4hntungen fommen, fo toeit ich $abe ermitteln f\u00f6nnen, berartt'ge (Erfcpeinungen nicht oor. Bei biefen bleibt ba\u00e9 \u00a9ef\u00fcpt ber \u00a3)unfethet't.\nb)\tDie burch objectioe\u00f6 Sicht peroorgerufenen (Erregungen ber Retina\nhatten noch einige &it an unb fttngen gtei^fam noch nach /\tbt'e\n(Eimotrfung be\u00f6 Stcpte\u00f6 fchon aufgeh\u00f6rt hat, \u00a3>ie 2)auer ber ^tachmirlung i\u00df oerfcht'eben, nimmt aber mit ber \u00a3)auer unb \u00c7eftiglet't bec\u00ee \u00a9e\u00dfcht^ einbrude\u00f6 unb mit ber \u00a9r\u00f6\u00dfe ber D\u00eeet'^barleit ber S\u00eeett'na ^u, \u00a9chaut man j, B, anhattenb in bt'e \u00a9onne, fo fann ba\u00f6 9^achbilb baoon \u00e9age, ja SBochen lang t'n nuferem \u00a9ehfelbe oerharren, Be\u00dfnbet \u00dfch bt'e D\u00eeett'na tm 3u\u00dfanbe ber franfhaft ge\u00dfet'gerten 9tei^barfeit, fo oerharren auch bt'e 9?ach* bitber ber gar nicht \u00dfar! beleuchteten Objecte oft mtgeto\u00f6hnttch tauge, toa\u00e4 bem Traufen nicht feiten $ur gro\u00dfen Duat gereicht. Bet' fehr bebeutenber \u00a7pper\u00e4\u00dfhe\u00dfe ber Retina befommen bte B\u00eeenfchen f^on beim fl\u00fcchtigen Btide auf getoiffe \u00a9egen\u00df\u00e4nbe ^achbitber berfetben, g, B, oon fotzen,","page":266},{"file":"p0267.txt","language":"de","ocr_de":"\u00a3>te \u00ff^jtologtc tu t^rer \u00e4ttttoenbun\u00df auf 2lu\u00dfenheitfunbe. 267\nan betten fte oor\u00fcber\u00dfehen. \u00a3)te \u00a9e\u00dfenft\u00e4nbe fchet'nen oft habet $u fhtoanfen, met! hier oon ben ber 9\u00eeet'he nach \u00fcber bie Retina fortr\u00fcr\u00efenben bbjecten nod; ein 9?a$bttb oorhanben t'fi, m\u00e4hrenb fchon anbere tot'eber tV$ Sehfetb treten, \u00a3)te 9\u00eeachbitber nehmen bann eine fc^etnbare 23etoe\u00dfun\u00df an, meit fte bte 23etoe\u00dfun\u00df ber klugen theiten. \u00a3)afjethe fann eintreten bet D\u00eeuhe be\u00f6 k\u00f6rpert?, m\u00e4hrenb burch 23etoe\u00dfun\u00df ber 2tu\u00dfen \u00bbergebene Objecte tn\u2019\u00f6 \u00a9eftdhtsfetb treten. 2)te$ ifi bet Stu\u00dfenfranfen nicht fetten bte Urfache beO \u00a9ejtcht\u00f6fchmtnbet\u00f6.\n\u00a3>te Dfachbitber ftnb entmeber farbtofe, oon farbtofen, objectioen 23itbern, ober farbt\u00dfe nach farbtofen, objectioen 33ttbern, ober farbige dlafy* btlber nach farbi\u00dfen, objectioen S3ttbern. 2ttfe bt'efe (\u00a3rf<heinun\u00dfen, toetche ftch au\u00f6 objecttoen Urfachen nicht erftaren taffen, Rei\u00dfen mieber, bafj bte Urfachen ber garben in ben 3uft\u00fcnben be\u00f6 nero\u00f6fen ^^eite\u00f4 ber Retina fetbft lie\u00dfen, benn bte meiften hierher geh\u00f6rigen \u00a9rfchetnun\u00dfen treten auch beim 23ttcfe auf eine bunfte\tober beim Schtiejjen ber 2tu\u00dfen etn.\n23tiden mtr etn btenbenb meife\u00f6 St\u00fccken Rapier, ober bte Sonne fetbft an, fo erfcpetnt ba\u00f6 -ftachbitb, toenn mir unferen 33ttcf fchnett auf etne fc$mar$e St\u00e4che menben ober bte Stu\u00dfen flie\u00dfen, anfan\u00df\u00f6 toet'ff. 9tach unb nach nimmt e\u00f6 aber etne anbere Jarbe an, bte toteber oerfchminbet unb einer anberen $ta\u00a3 macht, bt\u00f6 enbttch ba\u00f6 Stu\u00dfe tn ber @:mpftnbun\u00df beo Schmarren jur D\u00eeutSe fommt. T)te Stufeinanberfot\u00dfe ber 5arbanppafen tft bet oerfchtebenen 3nbtotbuen oerfcht\u2019eben, meit einer jeben befh\u2019mmten Sarbenempftnbun\u00df etne or\u00dfantfche \u00a3h\u00e4tt'\u00dffet't ju \u00a9runbe lie\u00dft, toetche nach inbioibuetten 23erh\u00e4ttniffen einen oerfchtebenen \u00a9rab oon (\u00fcErre\u00dfbarfett unb 2tu$bauer tn ihrem St'rfen get'\u00dft. 2)t'e \u00dcXuatitat oerfchtebener 3aftanbe ber Retina, toetche btefe beim Stbfttn\u00dfen ber garben im ^achbttbe burcht\u00e4uft, ftnb bemnach mit einem oerfchiebenen \u00a9rabe ber 9?ei$un\u00df oer\u00dfefettfchaftet. \u00a3t'n Sicht oon befh'mmter garbe ifl baher unter Umft\u00e4nben auch im Stanbe, bie Retina in ber 2trt ft\u00e4rfer ober fcpto\u00e4cher $u reifen, baf fte in ben einer anberen Jarbe entfprechenben 3ufanb \u00dfer\u00e4th* Sofche Umftanbe ftnben ftch in ber Statur atc? fubjectt'oe 3uft\u00e4nbe ber 2lu\u00dfen, bei ben SD\u00eeenfchen, toetche mit bem Unoerm\u00f6\u00dfen, bie garben richti\u00df $u unterfcheiben, behaftet ftnb. Seni\u00dfften\u00f6 oerma\u00df ich oon biefem Uebet bt'O je\u00a3t feine anbere (Jrftarun\u00df ju \u00dfeben.\nSie atte ^achbitber, treten auch bie farbigen am teichteften bei ber ambfyopifchen Stei\u00dferun\u00df ber D\u00eeeijbarfet't ein, toefhalb bie \u00a9e\u00dfenft\u00e4nbe, ausS ben oben an\u00dfe\u00dfebenen \u00a9r\u00fcnben, hierbei nicht btofj ju f^manfen, fonbern auch oft mit farbi\u00dfen D\u00eednbern um\u00dfeben ^u fein f^einen.\nS3etra^ten toir eine 3et't tan\u00df ein rotheS S3anb auf meinem \u00a9runbe, unb entfernen toir baffetbe barauf f^nett, fo erscheint un\u00e9 bie Stette, an toetcher fr\u00fcher ba\u00f6 23anb fa\u00df, \u00dfenau in berfetben \u00a9r\u00f6fe, \u00dfr\u00fcn. \u00a7atte ba\u00f6 S3anb bie garbe ber Oran\u00dfe, fo er^eu\u00dft ft^ S3tau; mar eO gelb, fo entfteht SSiotett; mar e^ \u00dfr\u00fcn, fo bitbet ftch\t^)tefe tm ^achbitbe\nerfcheinenbe garbe nennt man bie (fontrafi* ober ^r\u00df\u00e4njuu\u00df\u00f6farbe. g)iz dontraf\u00eefarbe ift at\u00e9 etne fubjectt'oe ^h\u00fc\u00dc\u00d6^eitOdu\u00dferun\u00df ber 9?e\u00a7haut an bie fr\u00fcher \u00dferei^te Stette berfetben \u00dfebunben, baher fot\u00dft fte, mie atte anberen 9?ac^bitber e^ thun, im \u00a9eftcht\u00f6fetbe ben 23etoe\u00dfun\u00dfen be\u00f6 ^tu\u00dfe\u00f6, mahrenb \u00dfteich^eiti\u00df mahr\u00dfenommene, objective SBitber auf ber Retina fort*\u00bb r\u00fccfen unb oon bem farbi\u00dfen 9ia^bttbe abmet\u2019chen. \u00a3)aher 5. ber farbt'\u00dfe Schein im Umfan\u00dfe \u00dfretter iBtumen, \u00a9em\u00e4tbe, ^eiti\u00dfenbitberj","page":267},{"file":"p0268.txt","language":"de","ocr_de":"268 \u00a3)ie \u00ffppj\u00efotogte tn iprer Sliwenbung auf 5\u00efug\u00e8n^etlfunbe>\nba\u00f6 (Srfe^etnett oon rotten, ben 23tut\u00f4tropfen \u00e4pnticpen gtecfen ^em 2tnfcpauen petter, gr\u00fcner \u00a3)bjecte*\n\u00dcDiefe Erfcpeinungen werben bent Unwiffenben oft mpfterto\u00f4, waprenb fte nicpt\u00f4 weiter at\u00f4 comptementare !>ftacpbitber f\u00eenb, benen burcp bie 23e* wegmtg ber 2lugeu eine fcpeinbar objective Bewegung im \u00a9ef\u00eecpt\u00f4fetbe gegeben wirb* Da\u00f4 Erfcpeinen ber Eontraftfarben ftnbet in gotgenbem feine Erft\u00e4rung: \u00a3>a\u00f4 2\u00efuge pat ba\u00f4 23e\u00dfreben, fortwctprenb bie ganje 0umme feiner gunctionen wirfen ju taffen; gelingt tpm ba\u00f4, fo regt e\u00f4 bie 0eete ju einer ba\u00f4 SBet^e repr\u00e4fenttrenben 2Sorfiettung an. 2)a\u00f4 \u00a9epen einer anberen garbe ift aber nur ein \u00a3pcit be\u00f4 Enfembte\u00f4 ber Stpatigfeit, ju welchem bie 9?e$paut int 3u\u00dfanbe ber D\u00eeeijung tenbirt., 25etm 0epen einer anberen garbe, at\u00f4 ber be\u00f4 2Beifen, beftnbet ftc^ bie Sapant im SD\u00eearimum ber Stenbenj ju ber Erganjung\u00f4farbe, bie baper im \u00fcftacpbitbe reprobucirt wirb*\t(\nc) Eine jebe ^eijung, wetepe bem Eerebrattpeite be\u00f4 0epOrgan\u00f4 burcp ben N. opticus jugef\u00fcprt wirb, unb aucp mancpe Erregungen, bie ibm burcp anbere fenftble -\u00eefteroenbapnen jugeteitet werben, oerantaffen \u00a9eftept\u00f4* oorfteftungen. \u00a3)iefe Eigenfcpaft ijl ba\u00f4 3\u00eeefuttat einer angebornen \u00a3patig* fett r wetepe man mit bem tarnen ber fpeciftfcpen Energie belegt. \u00a3)te ^enntni\u00df berfetben i\u00df f\u00fcr bie Erft\u00e4rung mancher ppp\u00dfotogifcper unb patpo* logifc^er Erfcpeinungen unert\u00e4\u00dfticp*\n\u00a3)r\u00fccft man mit bem ginger auf ba\u00f4 2tuge, ]o treten f\u00fcbjectioe 2iept* erfcpeinungen auf. heftige, befonber\u00f4 conout\u00dfoifcpe Eontractionen ber Slugenmu\u00f4fetn rufen oft auf biefelbe S\u00dfeife Sicpterfcpeinungen pernor. 2\u00efucp ba\u00f4 in ber Eporoibea unb D\u00eeetina jirfutirenbe 23tut bewirft, befonber\u00f4 wenn e\u00f4 in gr\u00f6\u00dferer Quantit\u00e4t in ben \u00a9ef\u00e4\u00dfett jener \u00a7\u00e4ute entsaften ift, burcp ben \u00a3)rud, ben e\u00f4 auf bie \u00fcfteroen\u00dfbritten au\u00f6\u00fcbt, gewiffe \u00a3icpt* unb garben* erfcpeinungen, oorj\u00fcgticp nacp heftigen geizigen unb f\u00f6rpertt'cpen 2tuf* regungen, nacp bem \u00a9enuffe get\u00dftger \u00a9etr\u00e4nfe, narfotifcper 0toffe, beim \u00a3u\u00dfen, liefen, Erbrechen, unb \u00fcberhaupt nacp allen ben Urfacpen, wetcpe Eonge\u00dftonen nacp bem topfe oerantaffen*\nleitet man einen gatoanifcpcn 0trom burcp ba\u00f4 5luge, fo treten, wenn ber 0trom einigerma\u00dfen fr\u00e4ftig ift, f\u00fcbjectioe \u00a9e\u00dfcpt\u00f6erfcpeinungen mit gt\u00e4njenben garben, mit frei\u00f6f\u00f6rmt\u2019ger \u00a9eftalt unb mit gro\u00dfen, in lebhafter rabiater Bewegung begriffenen 3idjacfen auf, bie fiep wefenttiep in gorm unb garbe oon einanber unterfepeiben, je uaepbem man ben pofttioen ober negatioen ^5ot auf ba\u00f4 2luge unb ben entgegengefe^ten auf einen anberen Xpeit be\u00f4 t\u00f6rper\u00f6 fe$t.\n2)en oorpergepenben ganj \u00e4pnticpe Erfcpeinungen treten mept fetten bei Sftenfcpen im mittleren Seben\u00f4atter, opne nacpwei\u00f6bare Urfa^en, bur^ fubjectioe Erregungen be\u00f4 0epnemn unb ber Retina auf, opne ba\u00df bie 0epfraft babur^ bteibenb beeintraeptigt wirb* 3^ pabe fte in bem \u00a3epr* buepe ber \u00a3)pptpatmotogie genauer betrieben unb abgebitbet.\ninhere, oon ben genannten wopt ju unterftpeibenbe, fttbergtan^enbe Erftpeinungen, oon ber \u00a9e\u00dfatt ber t\u00fcgetepen, gab^en, 0cpneeftoden, 3id= jaden u. f. w., treten bei manepen fenftbten, epiteptiftpen, ppfterifepen ^3erfonen, ebenfo bei Amaurosis erethica p\u00fcu\u00dfg auf. 2)iefe ftnb p\u00f6cpf unbe\u00dfanbig tn iprer gorm unb in iprern Auftreten; fie fommen, um batb Wieber ju oerf^winben, jeigen fiep aberma\u00ef\u00f4 an anberen f\u00fcnften be\u00f4 0ep^ fetbe\u00f6, entfernen fiep unb fommen jur\u00fcd, um fiep wieber ju entfernen*\n5itte fubjectioen \u00a9eft^t\u00f4erfepeinungen fe\u00c7t ber 9Jienfcp, wie bte objection","page":268},{"file":"p0269.txt","language":"de","ocr_de":"Die \u00ffjtyftologte in it\u00e9rer 2tnmenbung auf Singet# eitfunbe. 269\naud ft# tjinaud, unb $mar an bie \u00a9telle bed \u00a9ettfetbed, me\u00ef#e ber 9\u00eei#tungdtinie ber afftcirten !>fte\u00a3t)aut|Me entfpri#t. \u00a9ine 2fti#tungdtinie ij\u00ee nun aber biejenige gerabe \u00c7int'e, treibe man ft# oon ber afftcirten 9?e|#autftette $um ftreujungdpunfte ber 9\u00eet'#tungdf ragten, unb non btefent oert\u00e4ngert bid $um f#einbaren ober mirHt'#en Objecte im \u00a9eft#tdfetbe gezogen benft. Da nun bie 9\u00eei#tungdtinien bed \u00a9iliar#eited ber 9tetina bur# \u00a9tirn, \u00a9#lafe, S^^betn u. f. m. fatten, fo \u00c7at ber Trante, menn ber \u00a9# ber fubjectioen \u00a3i#terf#einung in bem genannten 2#eite ber D\u00eeetina liegt, bie t\u00e4uf#enbe \u00a9mpftnbung, atd fpr\u00fctye geuer aud \u00a9tim, \u00a9c^t\u00e4fe, 3o#bet'n u. f. to,\nd)\t\u00a9ine no# nic^t erft\u00e4rte pa#otogtf#e 2#atfa#e tft bie, baj? bad \u00a9entrum ber D\u00eeetina momentan ober fortbauernb f\u00fcr fubjectioe unb objectioe \u00a9rregungen unempftnbti# gemorben fein fann, m\u00e4tjrenb bie \u00a9rregbarleit in bem periptjerif#en Duette ntc^t nur fortbauert, fonbern oft fogar no# gef\u00eeetgert ijh Um biefe \u00a9rf#einung $u erft\u00e4ren, rn\u00fcfjte oo#er no# eine V\u00fccfe in ber Anatomie ber Retina audgef\u00fcttt merben, mir m\u00fc\u00dften ben Verlauf ber 9teroenfibritten tennen. Sir mt'ffen nur, baj? bie sJ?e0aut im \u00a3>intergrunbe bed Sluged einen oe#\u00e4ttnifjm\u00e4fig anfe$nli#en Dur#meffer beftyt, inbern t)ier no# oiete gafern \u00fcber einanber liegen, mettre ft# erft fp\u00e4ter neben einanber lagern.\ne)\t\u00a9d ift eine befannte pt>9ftotogif#e \u00a3#atfa#e, bajj nur bie oon einer retjenben ober tjemmenben Urfa#e getroffenen \u00fcfteroenfafern, #ne S3e#etligung ber no# fo natje angrenjenben gafern, erattirt ober beprtmirt merben. Denno# #eitt ft# ber 3ufianb eined \u00a3#eited ber 9\u00eeei#aut oft anberen mit. 2\u00f6irb aber bie \u00a9rregung einer \u00a9tette ber \u00fcfte($aut auf eine anbere \u00fcbertragen, fo gef#te$t bied nur babur#, ba\u00df ft# bie urfpr\u00fcngti#e \u00a9mpftnbung im \u00a9ettirn anberen gafern bed Nerv, opticus mit# eilt, unb bann na# bem \u00a9efe^e ber ercentrif#en \u00a9rf#einung auf bad periptjerif#e \u00a9nbe ber ^eroenfafern in ber Retina, entmeber in berfelben, ober in einer anberen Slrt bezogen mirb. Stuf biefe Seife breiten ft# manche, namentti# fubjectioe pa#otogif#e, urfpr\u00fcngti# auf einen Weinen 2#eit ber Retina bef#r\u00e4nfte \u00a9rregungen \u00fcber eine gr\u00f6\u00dfere gt\u00e4#e aud.\nDie 5ttit#eitung bed 3\u00abfanbed eined Dotted ber 9\u00efe$tjaut erfotgt m#t immer btofj auf anbere 2#eite berfelben ^e^aut, fonbern au# bet heftigeren \u00a9inbr\u00fccfen auf bie SRe\u00ff\u00ffaut bed anberen Sluged, met#ed entmeber bem \u00a3i#trei$e gar ni#t, ober einem anberen Steife audgefe^t mar. \u00a9teftriftrt man bad eine Sluge, fo f\u00e4ngt au# bad anbere $u #r\u00e4nen unb ft# ^u r\u00f6#en an. 9\u00ef\u00efenf#en, bie nur mit einem Sluge fetten, unb bereu anbered Sluge bur# &#mung ber Retina oottlommen btinb ift, gtauben ni#t fetten, au# mit bem btinben Singe bad objective 8i#t ma^unettmen, unb $mar um fo beutti#er, je rettbarer bad gefunbe SXuge ift. bleute \u00a9ntj\u00fcnbungen bed einen Sluged ft\u00f6ren bie guncttonen bed anberen unb ge^en bidmeiten, jebo# bei meitem ni#t fo tj\u00e4uftg atd #ronif#e \u00a9ntj\u00fcnbungen, auf bad anbere 2tuge \u00fcber. 2tm teiltej\u00eeen unb beutti#j\u00eeen \u00fcberzeugt man ft# oon ber 2#atfa#e, baf bad eine 2Iuge bem anberen feinen 3upanb mitttjeitt, menu man gtei#jettig mit jebem 2tuge bur# ein anberd gef\u00e4rbted \u00a9tad, 5. S3, bur# ein btaued unb ein gelbed, auf eine meifje gt\u00e4#e f#aut. \u00a9tatt baf man unter biefen Umjt\u00e4nben na# ber Analogie ber fonf\u00ee \u00fcberatt ftattfinbenben garbenoermif#ung bad \u00a9eft#tdfetb gr\u00fcn fe^en fottte, ftetjt man ed t^eitd btau, t#eitd getb. 3\u00abtoeiten miegt bie btaue garbe oor, jumeiten bie gelbe, jumeiten mirb eine btaue Sotfe auf getbem \u00a9runbe,\n^anbw\u00f6rtetbu^ ter ^ftologie, \u00a9t. III. 5ltt^ett. 2,\t18","page":269},{"file":"p0270.txt","language":"de","ocr_de":"270 \u00a3)ie \u00ffb\u00fffto\u00efogte in t^rer Slnmenbung auf Stugenheitfunbe*\n^weiten bad Umgefehrte gefehen\u00bb 3e^t abforbtrt bad 25taue bad \u00a9etbe g\u00e4nzlich, batb bad \u00a9etbe bad 23taue\u00bb Serben bie SSerfuc^e fe^r lange fortgefe^t, fo gieren fteb beibe (\u00a3tnbr\u00fccfe mehr in einen gr\u00fcnen \u00a9efammt-et'nbrucf aud, woju anfangs nicht bie geringe Neigung ift, aber auch je\u00a3t btifct oon 3eit $u 3^it bie eine garbe, bad Uebergeroic^t h^ttenb, ^er\u00f6or, ober tritt ftecfenartig auf\u00bb tiefer SOBettj\u00eereit bctber \u00a9ehfetber $eigt und bie Strt ber gteic^^eitigen ^h\u00e4tigfeit beiber Slugen unb, tro\u00a3 ber innigen SSerfn\u00fcpfung betber, eine gewiffe \u00a9etbftj\u00efanbigfeit eined jeben f\u00fcr ftcb-Setbet bie \u00a9etbftft\u00e4nbigteit bed eined Singed, b. h- ift baffetbe in feiner \u00a3\u00a7\u00e4tigfeit gefchw\u00e4cbt, tote 3. 23\u00bb bei ber Stmbtpopie, beim \u00a9fielen, wo bad eine Sluge bad anbere an \u00c4raft \u00fcberwiegt, fo erfebeinen bie \u00a9egen-ft\u00e4nbe nicht, wie bei gefunben Stugen, balb mehr in ber einen, batb mehr in ber anberen garbe, fonbern bem fchw\u00e4cberen Sluge erfebetnt ein jebedmai um fo ftet'nerer, $u feiner \u00a9eite gelegener Slbfcbnitt bed \u00a9eftcbtdfelbed in ber garbe bed \u00a9tafed, womit ed bewaffnet iji, je fcbw\u00e4cber cd i\u00df ober je bebeutenber ber \u00a9rab bed \u00a9Zielend beroortritt* 23eim abweebfetnben \u00a9Rieten, batb mit bem einen unb batb mit bem anberen Sluge, ragt bie garbe bed \u00a9tafed bed ftrirenben Sluged um fo mehr in bad \u00a9eftcbtdfelb bed anberen Sluged, je mehr jened bad anbere an $raft \u00fcbertrifft, unb beim abweebfetnben \u00a9Rieten mit gteicber \u00a9e^fraft beiber Slugen ragt, wenn bad rechte \u00e4uge ftrirt, bie garbe bed \u00a9tafed bt'efer \u00a9eite um eben fo weit in bad \u00a9ebfetb bed tinfen, nicht ftrirenben Sluged, atd bie garbe bed \u00a9tafed bed linten Sluged in bad \u00a9ebfetb bed regten ragt, wenn bad tinte ftrirt \u00a3)ad genannte Grrpertment bient und atfo $um \u00dc?a\u00df)tab ber \u00c4raft unb ber unrichtigen \u00a9tettung ber Slugen\u00bb\n(\u00a3ine gteiebartige Erregung beiber Slugen oer\u00dfarft ben \u00a9tnbruc\u00ef auf bie \u00a9eetc bebeutenb; baoon \u00fcberzeugt man ftcb am bejten, wenn man oor bad eine Sluge eine ^3apiertute butt, unb bureb biefetbe auf eine \u00a9tette etned 23ucbed febaut, bie oon beiben Slugen gefe^en werben fann. \u00a3>iefe \u00a9tette wirb bann um fet)r dieted fetter erfcbet'nen, atd atte \u00fcbrigen \u00a9tetten bed S3ucbed, bie nur oon bem freien Sluge attein ju fe^en ftnb\u00bb Stud bem fetben \u00a9r\u00fcnben fe|en 9D?enfcben, bie auf bem einen Sluge einen trand* parenten \u00c7wrnhautftec\u00ef, ober eine partielle Amblyopia amaurotica fmben, nur einen matten, burebftebtigen Siebet im \u00a9eftcpldfetbe, wenn betbe \u00e4ugen ge\u00f6ffnet ftnb, bagegen einen bunletn, fetbjt jtarf faturirten gteef, wenn bad gefunbe Stuge gefeptoffen ift\u00bb\nO \u00a3>te fubjeettoen \u00a9eftchtderfcbeinungen, oon benen bidder bie 9\u00eeebe war, ftnb nur atd ^3robucte einer ibt'optifcpen ober confenfuetten Stffection bed nero\u00f6fen \u00a3heite3 bed \u00a9ebapparated $u betrachten, an bereu 23t'lbung bie \u00a9eete nur infofern\tnimmt, atd fte biefetben ^um 23ewu\u00dftfein\nbringt unb nach au\u00dfen oerfefct, \u00fcbrigend fte aber fo aufnimmt, wie fte ihr oon bem \u00a9t'nnedorgan bargeboten werben\u00bb (\u00a3d giebt t'nbeffen noch oiete fubjectioe \u00a9eftchtderfcbeinungen, an beren 23itbung bie \u00a9eete einen oiet regeren Stntheit nimmt, inbem fte entweber bie ihr oon ben Heroen bar-\u00bb gebotenen 23itber 51t ^hanta\u00f6mett ^en ^erfcbiebenjten Farben unb \u00a9eftatten fteigert, ober inbem fte bie ^3robucte ihrer eigenen Zfy\u00e4tiyfett auf ben \u00a9ehapparat \u00fcbertragt, unb biefetben tu gornt oon \u00a9eftcbtdphantomen ftcb objeettoirt\u00bb treten biefe (^rfebeinungen oor bem (\u00fcrinfebtafen ein, fo ragen fte oft in bad Traumleben h^n^in unb bebingen bie \u00a9eftatten bed Traumed\u00bb 3n anberen gatten ragen bie Traumgeftatten aber auch in bad Sachen hinein unb oerharren noch nach bem ^rwa^en in ber \u00a9eftatt,","page":270},{"file":"p0271.txt","language":"de","ocr_de":"Die \u00ffppftologte tn tprer Ht\u00fcoenbmtg auf 5lugettpetffunbe* 271\nbie fte maprenb beS \u00a9cplafeS fatten. Dt'efe unmiflf\u00fcr\u00fccp erfcpeinenben Ph\u00e4nomene erfennt ber fonft gefunbe unb oern\u00fcnftige 9D?enfcp nocp als fatbjectioe D\u00e4ufcpungen; fte pflegen fogleicp $u oerfcpminben, faune ber \u00a9eift \u00fcber fte jit reflection beginnt, aber mieberjufepren, trenn D'\u00eeupe beS \u00a9eficptSorganS unb beS \u00a9elftes eintritt* 3n mannen Sfranlpeiten, fomopl tn fieberhaften, als in fteberlofen, tf bie fubjectioe Erregung ber D\u00eeettna unb beS \u00a9ept'rnS aber fa ftarf, baf ber f\u00f4ranfe bte babitrch peroorgerufenen ^PpantaSmen f\u00fcr objectio palt Dies fournit als eine fepr gem\u00f6pnticpe Erfcpeinung oor tut gieberbelirium, im cprontfcpen 2\u00dfapnftnn, im Delirium tremens, bet EongejHonen nacp beut topfe burep Unterbr\u00fctfung gewohnter Blutungen, bet Vergiftungen burep Stocotica, burep orpbulirteS \u00a9atpeter* j\u00eeoffgaS* \u2014 3n mannen g\u00e4lten ift auep ber \u00fcbrigens oern\u00fcnftige SD\u00eeenfep nicht tm \u00a9tanbe, bas '\u00ffpantom fogleicp oon einem mirfliepen Objecte $u unterfcpetben, trenn n\u00e4mliep einzelne ppantaftifcpe \u00a9ejlalten mitten unter ben Objecten, treibe bie Slufjenmett bem \u00a9eftcptsftnn barbietet, mit gro\u00dfer 3ntenftt\u00e4t peroortreten. UebrtgenS f\u00f6nnen eS auep fcpon ron Statur ppantaftifepe 3D?enfcpen burep ein \u00a9iep*pingeben an 2efen aScetifcper \u00a9Triften u. bergl* bapin bringen, ipre Viftonen mit 2Bi\u00fcf\u00fcr peroor^urufen. ES bebarf trot faum ber Vemerfung, trie micptig tn rieler \u00a3>inftcpt btefe ^Ph\u00e4nomene f\u00fcr ben 2lrfa unb ^p^ftologen ftnb.\ng) Die Verkeilung ron ber Entfernung ber Objecte tf ein ^robuct gufammengetragener Erfahrungen, bie mir erf burep bie Erziehung beS \u00a9eftcptSftnneS erlangen* 2luS biefem \u00a9runbe greifen tinber naep entfernten \u00a9egenft\u00e4nben, unb mit \u00a9l\u00fctf operirte, fonfi oerft\u00e4nbige Vlinbgeborene palten ferne \u00a9egenjt\u00e4nbe f\u00fcr fa nap, baf fte oorfteptig oermeiben, fiep an fte $u fo\u00a7en; auep oerm\u00f6gen fte eine \u00a9epeibe ntept ron einer tugel, unb ein Vierecl niept ron einem d\u00fcrfet $u unterfepeiben. 2lepntiep oer* pielt eS ftep bet einem jungen 9D?anne, ber burep ein Ungl\u00fccf fein gefunbeS \u00e9luge rerlor, fa bafl er gelungen m\u00fcrbe, fp\u00e4ter nur mit bem anberen, fepmaepfieptigen 2luge $u fepen* 2lucp biefer brauepte lange Seit, bis er bie Entfernung richtig fep\u00e4^en lernte*\nDie $ur \u00a9ep\u00e4^ung ber Entfernung notpmenbtgen Erfahrungen er* langen mir burep mannigfaltige ^Drittel: 1) Durep ben miltf\u00fcrtiep peroor* gebrachten, ber Entfernung ber Objecte entfareepenben ^efractionSjufanb beS 2lugeS, unb burep bie entfareepenbe Stellung ber \u00a9eparen, bereu Ver\u00e4nberungen burep baS, mit ber SftuSfelcontractton rerbunbene \u00a9ef\u00fcpl $um Vemuftfet'n gebraept merben* hierin ftnben mir bie Erfl\u00e4rung ju ber Dpatfaepe, baf SO\u00eeenfepen, benen baS 2lccommobattonSrerm\u00f6gen ge\u00ab\u00bb nommen mirb, bamit auep ipr rieptige\u00f6 Urtpeil \u00fcber bie Entfernung ber Objecte mepr ober ment\u2019ger etnb\u00fcfen, \u00a7* V* naep \u00a9taaroperationen; ba\u00c7 fubjectioe \u00a9efteptSerfepeinungen bei ber Slccommobation f\u00fcr bie \u00efflape Hein, unb im entgegengefe^ten galle grop erfepeinen; bap man mit einem Sluge bie Entfernung nie fo richtig ju fepa^en oermag, als mit beiben klugen* 2) Durep bie \u00a9t\u00e4rfe be\u00f4 EontrafeS jmif^en Siept unb \u00a9epatten* SD\u00eett ber Entfernung beS Objected oertiert ftep biefer Eontraj\u00ee immer mepr, unb bie feineren \u00a3peile merben unfenntlicp; in grofer Entfernung aber oertiert ftep bie nat\u00fcrliche garbe be\u00f6 Objectes gan^, unb alle \u00a9egenf\u00e4nbe, fa oerfepieben fte fonft an garbe unb \u00a9eftatt ftnb, nepmen bie allgemeine Suftfarbe, bie blaue, an, unb erfepeinen als ebene gtaepen* Ein fepmaep^ ftcptigeS, ambtpopifcpeS Singe, metcpeS meber garben noep Heine \u00a9egenft\u00e4nbe ju unterfepeiben oermag, palt baper 2lHeS f\u00fcr meiter entfernt unb Heiner,","page":271},{"file":"p0272.txt","language":"de","ocr_de":"212 Die \u00fffpftotogie tu tf;rer 2lmoenbung auf 2tugenheitfunbe.\n3) Durch bie oon ber 3u* unb Abnahme ber \u00a9r\u00fcge be$ \u00a9eftchttfwintet\u00f4 abh\u00e4ngige, fc|etnbare \u00a9r\u00fcge un$ befannter Objecte in Oerfcpiebener Entfernung. 4) Ourc| bte \u00a9ubjectioit\u00e4t Der empftnbenben sJ^e\u00a7|uut. Die \u00fcber ben \u00a9rab ber \u00a9cp\u00e4rfe ber Empftnbung ber Dtftanjen an \u00f6erfc^iebe^ neu \u00a3|et(en be$ $\u00fcrper$ angejMten SSerfuc^e haben nachgeWt'efen, bag ber \u00a3aut an ben ZtyiUn, wo eine fc|\u00e4rfere Empftnbung iff, auch bte bte Empftnbung oerantaffenben \u00a9egeng\u00e4nbe gr\u00f6\u00dfer erfc|etnen, at$ an ben Steilen mit unbeftimmterem @ef\u00fc|t. Ebenfo ig e\u00f4 eine befannte \u00a3hat* fac|e, bag ber Sinfet, unter treuem bte ftet'ngen \u00a9r\u00fcgen noch ftc|tbar ftnb, bet oerfc|iebenen \u00e4ugen oerfc|ieben au\u00f6f\u00e4ttt. \u00a9o ig $. 23. ba\u00f6 2kr* m\u00f6gen, fteine Diftan\u00a7en $u unterbleiben, oerminbert bet ber mit D\u00f6rfer oerbunbenen Stmbtpopte, bet gartem Seingenug, bet lofaler 2tnwenbung nartotifc|er Mittel auf ba6 2tuge. Ohne S^^fel fatten nun fotc|e 2Iugen, wetc|e nur gr\u00fcgere Digan^en wahrnehmen f\u00fcnnen, nac| Analogie be\u00f6 \u00a7aitt= organs, etne gegebene geometrifc|e \u00a9r\u00fcge f\u00fcr tteiner at$ anbere, ber 2\u00dfa|rne|mung fteinerer Diganjen f\u00e4hige 2tugen.\nh) Die ^enntntg, ob bte Urfac^e ber 23ewegung einer \u00aeegc|t$* erfc|einung oon einem gc| bewegenben Objecte, ober oon 23ewegungen unfere\u00f6 2tuge$ ober ^\u00fcrper\u00f6 \u00fcberhaupt abb\u00e4ngt, ig nur mit \u00a3\u00fctfe etne\u00f6 oermittetnben fubjectioen 9J?omente\u00e9 31t erlangen. Dt'efe\u00f6 Moment ig bie jum 23ewugtfein getangenbe Empgnbung oon ber wittf\u00fcrtic|en incitation jur 23ewegung ber 2tugenmu\u00fctetn. 23egnbet ftc| ba\u00f4 2tuge tn D\u00eeube, aber bewegen gc| bie Silber \u00fcber bte Retina, fo h\u00abft*\u00ab toir bte Objecte, oon benen bie 23ttber |err\u00fcbren, f\u00fcr bewegt, m\u00fcgen bie Objecte gc| wirftic| bewegen ober ru|en. 2?uben bie Objecte, aber bewegen gc| unfere Singen wittf\u00fcrtic|, fo erfc|einen un\u00f6 bte Objecte ru|enb, w\u00e4hrenb atXe fubjectioen \u00a9eftc|t$p|antome gc| in bemfetben \u00a9inne mit ben klugen $u bewegen fc|etnen. Serben unfere 2tugen o|ne 3u*hun ber SD\u00eeu\u00f4fetn, $. 23. burc| ben ginger, ober mit 3\u00abt^un unferer Stugenmu\u00f6tetn, aber ohne unferen Sitten, auf eine ungewohnte Seife bewegt, fo fc^einen bie Objecte ftc^ tn bemfetben \u00a9inne mit ben 2tugen $u bewegen, w\u00e4tjrenb atte fubjectioen \u00a9eft(|t\u00f6erfc|einungen ruhen.\nDtefe phpgotogtfchen Zfyatfafytn geben un\u00fc eine\u00e9theit\u00f4 ein 2D?itteI an bte \u00a3anb, um atte fhuuta\u00f6men oon objectioen \u00a9eftdht\u00f6erf^etnungen ju unterbleiben, unb anberent|eit$ betehren fte un\u00e9 \u00fcber bte Urfac|en be$ \u00a9eftcht\u00f6fchwinbet\u00f6. 9tac| m\u00e4gigen Umbrehungen um bie eigene Sangbare besS $\u00fcrper$ geigen ftch nur fehr unbebeutenbe unwittt\u00fcrtiche 23eWegungen ber Etagen, nac| heftl3en Umbrehungen aber fehr bemertbare unwittt\u00fcrtiche 23ewegungen. 2tehntt^e 23ewegungen entgehen nach totalen unb 00m \u00a9e|irn auc?gehenben Kr\u00e4mpfen ber 2tugenmu\u00e9tetn. in alten gatten wirb bie 23ewegung ber 2tugen auf bte Objecte \u00fcbertragen, ba|er ber \u00a9chwinbet. Der \u00a7auptbewei\u00f6 f\u00fcr bie angegebene \u00a3heor^e ^ ^er/ ^er \u00a9eftcht\u00f6-f^wtnbet, j. 23. nach jiarfen Drehungen be\u00f6 ^\u00fcrperc?, fogtei^ na^t\u00e4gt, wenn man bte 2tugen bur^ gtriren eine\u00f6 nahen ^untte\u00f6 jur D^uhe bringt, unb bag bte \u00a9chet'nbewegung fogteich wt'eber eintritt, wenn man bte un* wittf\u00fcrti^en 23ewegungen ber 2tugen, burc| 9ta^taffen be\u00f6 giriren\u00f6, wt'eber eintreten tagt. Sange anbauernbe, burc| ben Sitten momentan 3\u00ab untere brec|enbe unwittt\u00fcrtiche 23ewegungen ber 2tugen C^pftagntoS) wirb ber 2D\u00eeenfch \u00fcber fo gewohnt, bag fte bte \u00a9etb\u00dfth\u00e4tigteit be\u00f6 5Bttcte\u00f6 nicht afftetren, weghatb ba\u00fc 2luge habet mit feinen \u00a9^etnbewegungen ju f\u00e4mpfen |at.","page":272},{"file":"p0273.txt","language":"de","ocr_de":"\u00a3)te \u00ff^ftotogte in igver 2ltt>oenbung auf ^lugenbeitfunbe* 273\nV. \u00a9efe^e ber 97eroettpb9ftf in tyxtx Stnmenbung auf bie Slugenbeitfunbe*\n\u00a3)te \u00a9tnne\u00f6organe, itttb namentticb bas? 5Xuge, gnb fe^r reichlich mit \u00ffteroen oerfeben. 23on ben Heroen fangen bte f\u00e9mpgnbungen, bte 23e* megungen itttb otete tropbifctm ^tctionen unoertennbar ab, \u00a3)te , Heroen ^ oerbt'nben oiete Organe materiett, tute auch functioned, unb erfreuten at\u00e4 ?4 bte mefentticbgen Snj\u00eerumertte, oermittetg bereu etn^e\u00eene ZfytiU auf bte (Srretc^ttng allgemeiner 3*ne(\u00efe f\u00fcr ba$ \u00a9an\u00a7e bearbeiten.\n1* 2ttte Heroen hegten (jrregbarf eit, b. b* bte @:igenfcbaft, burch innere ober \u00e4u\u00dfere gtetje tu ^b\u00e4tigfeit gefegt $u merben. 3eber Heroen* tb\u00e4ttgfeit gebt ein 9\u00eeet^ oorau\u00f6, obgtetc^ berfetbe nicht immer, befonberS menu er oorn Orgautbmu\u00f4 fettig au\u00f6ge^t, nachmei\u00f6bar ig. \u00a3)te 9?otb* menbigfet't ber 9\u00eeet$e barf aber nicht $u ber ^tnnabme oerf\u00fcbreu, baft mit 28egnabme eines dtei^eS, metier eine begimmte ^atigleit beroorruft, eben biefe \u00a3b<*tigfeit oerfchmtnben m\u00fcgte, menu gteicb SSermiuberung eines mirffamen 9?et$eS meigenS eine SSerminberung ber Erregung, ja ooflg\u00e4nbtge 9\u00eeube ber\u00f6orbringt. \u00a9teichmobt oerb\u00e4tt fiep bie \u00a9acpe in oieten gatten anberS. 2\u00dfirb j. S3, baS 2tuge auf einen gretf beleuchteten meiften \u00a9egen* ganb, ober auf bie \u00a9onne gerietet unb bann gesoffen, fo ftept man, menu ber \u00a9tnbrucf lebhaft genug mar, auch bann noch baS metfje Object, nach einiger 3eit aber nimmt eS' eine gemiffe garbe an, bie iprerfeitS mteber oerfcpmittbet unb einer anberen \u2018pta^ macpt. \u00a9cpaut man anbattenb in bie Sonne, fo \u00eeann bie CErfcpeinuttg baoon \u00a3age, ja fetbg S\u00dfo^en taug\nin unferem \u00a9epfetbe oerbarren,\n2Bir tpeiten bie 3?et$e ein in ab\u00e4quate unb tn unab\u00e4quate. \u00f6ftere ftnb fotcpe, metcbe bte Wahn oon oornberetn in baS organise \u00a9efcheben mit oerrecpnet pat, nnb metcpe \u00a7ur ^Durchf\u00fchrung biefe\u00f4 \u00a9efcbepenS abfotut notpmenbig gnb; teuere oerm\u00f6gen freilich auch bie Heroen ju reifen, aber fte ftnb nicht notpmenbig, Sitte ^eije ohne SlttSnapme mirten g\u00f6renb ober fetbft oernicptenb auf bte \u00dcJteroentp\u00e4tigfeit bitrch ibr Uebermaft, bie ab\u00e4quaten aber auch burch ben fanget*\n3ebe Weisung ift mit einer proportionalen (\u00a3onfumptton ber organtfcpett $raft unb Materie oerbunben, menn biefe\u00efben nicht burch ab\u00e4quate S\u00eeet'je auf bem 2Sege ber D\u00eeeprobitction mieberpergegettt merben. demnach bringt ein Uebermag oon D\u00eeeijen, bem bte O\u00eeeprobuction ba\u00e9 \u00a9teichgemtcht ntJt nt batten oermag, Ueberrei^ung, b, b* \u00abf^efte, torpibe, inbtrecte \u00a9chmache beroor, morunter man bie oottft\u00e4nbige ober unooftft\u00e4ttbtge ^[be^ung ent^ meber ber bemugten \u00a9mpgnbung attein, ober ^ugtetch ber D\u00ee\u00fccfmtnungen, metche bte 33er\u00e4nberung be$ fengbten Heroen im nbrtgen ^rgant\u00f6mu\u00f6 oerurfachen fott, ober auch ben SSertug ber \u00a9emegung\u00e9traft oergebt, \u2014 gegeben mir nn\u00f6 au\u00f6 einem febr bitten Dftaume in einen mentger bauert, fo erfcheint un\u00f6 teuerer buntet, meit fein Sicht nicht au\u00f6retcht, bte burch ben g\u00e4rferen Sichtgrab abgegumpfte Retina in bie gebortge ^battg\u00eeect ju oerfeften, bi\u00ab geh bie Retina mteber erbott bat* \u00a9chaut man \\t\\c tauge unb anbattenb ein\tmeige\u00f6 Jetb an, fo oergebt ?\u00bbte*t bte \u00a9egwft,\nunb ba\u00f6 \u00a9egchtbfetb \u00fcberlebt g\u00ab auf fur5e 3eit mit einem buntten Siebet, au\u00f6 bem bte b^tte gt\u00e4che mteber auftaucht, um batb mteber juoerf^mtnben, in gotge einer oor\u00fcbergebenben Srm\u00fcbung ber ^e^baut, Dtefetbe Lx*","page":273},{"file":"p0274.txt","language":"de","ocr_de":"274 \u00a9ie $f)9ftoIogte tn tgrer Anwenbung auf Augenfsettfunbe.\nfchetnuttg tommt mitunter pathotogifch bet neroenfchwachen ^erfonen oor. 3$ beobachtete eine \u00a9ame, bet ber ftch unter gtetchbtetbenbem Sichte oft pt\u00f6fttich eine oottfommene \u00a9unfethett \u00fcber bie \u00e4ugen ergog, aus? ber bie jtchtbaren \u00a9bjecte nur bann unb mann wie Phantome auftauchten unb fogtetch mteber oerfchwanben, menn bte Traufe fte $u ftrtren f\u00eerebte. 23et ber fogenannten \u00abSchneebtinbheit totrb bte Retina burch ben unau$gefe\u00a7ten Anbtttf ber wetgen, btenbenben gt\u00e4dje \u00dcberrest. Manche Wirten \"ber Gtpctatopie ftub gotge ber $u gro\u00dfen Sfteijbarfeit ber Retina, fo bag bas? gem\u00f6hnttche \u00a9ages?ticht nicht ertragen wirb. Vottfommene Ueberreijung hat man entgehen fehen nach bem anhattenben 23ficfe in bie (Sonne, nach bem \u00f6fteren Anhalten be6 23ti\u00a3es? in bunfter \u00fcftacht. Aus? ber Ueberret'^ung t'jl es? auch 5U erft\u00e4ren, bag bei manchen febr empftnbtichen Augen burch fchmache\u00e9 Sich* eine Verengerung, burch ftarfes? Steht aber eine (Erweiterung ber ^\u00bbupitte erfolgt*\nfanget an ab\u00e4quaten Vetren j\u00e4eigert bie (Empftnbtichfett unb fchw\u00e4cht zugleich bie Energie, benn es? mt'rb burch bte (Entziehung ber Sebens?ret\u2019;e mabrfcheinlich eine (Entmifchung in ben Veroen oerantagt, wetche ihrerfeits? mit 2D?otetutarbewegungen oerbunben ifl, bie ben eintretenben motorifchen gmputfen f\u00f6rbertich ftnb. Ratten mir uns? 23. l\u00e4ngere 3eit in einem bunfleren Raunte auf, unb treten mir bann pt\u00f6^ttch in einen betten, fo werben wtr gebtenbet, b. h- bie burch bte tangere 3eit anbattenbe (Ent* Ziehung be\u00f6 Sicbtreizes? gefchm\u00e4chte, unth\u00e4ttg geworbene Netzhaut wirb burch ben retatto \u00a7u ftarfen Sicbtret'z \u00fcberreizt unb unter Umft\u00e4nben fetbj\u00ee gel\u00e4hmt, $. 23\u00ab bei 2)?enfcben, bie lange 3eit in bunften Verlern fagen, ober bie an einer \u00a3pper\u00e4fthefte ber Augen unb bes? ganzen K\u00f6rpers? leiben. SD? it ber 23tenbung ifl: $ugTeich eine trampfhafte Contraction ber Augenmus?fetn, befonbers? ber ber Augentt'eber, oerbunben, bte nach gefchehener Ueberret'zung mieber nacbt\u00e4gt.\n\u00a9er \u00a3)rgants?ntus? beft$t oerm\u00f6ge feiner befonberen (Einrichtungen bie Cigenfchaft, bag er D\u00eeet'ze, welche nicht mit attzugroger \u00a7eftig\u00eeeit mieberhott auf ihn einwirfen, gewohnt wirb, \u00a9tefea (Gewohntwerben zeigt ftch befanntticb, je nachbem bie D\u00eeet'ze ab\u00e4quate ober inab\u00e4quate ftnb, auf hoppelte S\u00dfetfe. 23ei ber (Einmirfung ber erjteren gehaftet ftch bie (Gewohnheit in ber Art, bag bte Sirfungen, wetche bte D\u00eeet'ze her\u00f6orbringen, bet mieber* hotter (Einmirfung immer teinter unb bei fteineren Anregungen erfotgen. (Solche Sftet'ze fetbfl werben wir bemnach nicht eigentlich gewohnt, fonbern nur ihre AusSgfet'chung. \u00a9ie Au\u00f6gteichung erfotgt aber burch btefetben gunctionen, bie bereits? bem 3wecfe bes? Sebent nach beftimmt ftnb.\n\u00a9as? Sicht ift f\u00fcr bie Retina ein ab\u00e4quater Vet'z, burch ben ihre (Energien zur \u00a9fmtigfeit ausSget\u00f6fit werben, \u00a9tefe Aus?t\u00f6fung erfotgt nun um fo teinter, je reizbarer bie Vetina unb ber nero\u00f6fe (Sehapparat \u00fcber* haupt ift, unb je \u00f6fter unb anhattenber btefer bereits? in berfetben Art in \u00a9h\u00e4ti\u00f6^it gefegt worben ift.\n(Es? gtebt niete burchaus? normate Augen, wetche anfangs? f\u00fcr bie im IV. (Eapttet genannten fubjectioen (Geftchts?erfchetnungen, namentti^ f\u00fcr bte farbigen unb farbtofen Gtachbitber fehr Wenig empf\u00e4ngtt'ch ftnb; oerfatten fotche Augen aber in ben 3#a\u00abb ber ^pper\u00e4fthefte, ober werben biefetben h\u00e4ufig ben (Experimenten $ur \u00a7erborrufung ber fubjecttoen (Geftchts?* erfchet'nungen unterworfen, fo geraden bte Augen baburch in einen fotzen 3u)tanb ber Aufregung, bag je|t bte (Erfcheinungen jur Duat bes? V\u00eeenfdhen bet ber geringen Verantaffung auftauchen, \u00a9a nun bie Retina unb ber","page":274},{"file":"p0275.txt","language":"de","ocr_de":"\u00a9te $hp\u00dfologie in ihrer Slnwenbung auf Hugenheiltunbe. 275\nberfetBen entfprechenbe \u00a9ehirntheil eine fpect'\u00dffche \u00a9en\u00dffcilit\u00e4t befi^t, fo werben unter ben genannten SBerh\u00e4ltntffen alle 9?ei$e, fowohl innere als \u00e4u\u00dfere, welche ben nero\u00f6S opttfchen Hpparat treffen, mit ber gr\u00f6\u00dften Seichtigfeit fuhjectioe \u00a9e\u00dfchtSerfcheinungen auch bann herhorrufftt' fein Sicht, weber farhigeS noch wei\u00dfes, auf baS Huge eingewirtt hotte. 97ach benfelben \u00a9efe$en ber Uehung ober \u00a9ewohnheit betommen auch \u00a9ei\u00dfeStrante, welche h\u00e4uftg au \u00a9e\u00dfchtSho\u00dfucinationen gelitten haben, fuhjectioe \u00a9e\u00dfchtSerfcheinungen bei ganj ^ereroc^enen SSeranlaffungen, inbern ein jeber 9\u00eeeij mehr ober weniger ben ganzen Organismus, f\u00dfer namentlich aber baS \u00a9e\u00dfchtSorgan, welches unter folgen Um\u00df\u00e4nben ben locus resistentiae minoris bitbet, af\u00dfcirt. Eine jebe fuhjectioe \u00a9e\u00dfcptSerfcheinung iff aber mit einer ihrer \u00a3)auer unb Sebhaftigfeit proportionalen Hufregung beS fen\u00dfttoen 97eroenapparateS oertn\u00fcpft, unb eine jebe Hufregung beS teueren mit einer entfprechenben Eonge\u00dft'on beS 33luteS oergefettfchaftet. \u00a9auern nun fotche Hufregungen lange, ober lehren fte fehr oft wieber, fo tonnen fte Erweiterungen ber ^Blutgef\u00e4\u00dfe, Stockungen beS 33luteS, Ent^\u00fcnbungen, Erfubationen unb \u00a9e\u00dfructionen ber 9?eroenmaffe jur gotge hoben. 2)ieS i\u00df ber \u00a9runb, we\u00dfhatb man fchon oon HlterS her bie houftg \u00df<h lieber* hotenben fubjecttoen \u00a9e\u00dfchtSerfcheinungen als Vorboten besS f^warjen StaareS betrachtet hot.\n2. \u00a3)er Organismus i\u00df ein aus ungleichartigen ZfoiUn jufammen* gefegtes \u00a9an^eS; bemnach begeht jeber einzelne Ztyxi burch f\u00e4mmtli^e anbere, unb baS gnbioibuum tann nur burch ba^ hormonifche 3netnanber* greifen aller Xi)eite begehen. Sebe St\u00f6rung in ben SebenS\u00e4u\u00dferungen eine\u00f6 \u00a3hct\u00efe\u00f4 mu\u00df baher auf anbere mehr ober weniger jur\u00fctfmirfen. 2\u00dfaS oon allen ^heilen gilt, mu\u00df auch Pom Huge gelten ; eS \u00fcben n\u00e4mlich bie SSer\u00e4nberungen in ben 97eroen beS ^otalorganiSmuS einen entf^iebenen Einflu\u00df auf baS Huge auS, unb ebenfo wirten auch wieber Erregungen ber Heroen beS HugeS auf jene zur\u00fcck; fo ffnben wir ^ 23. M Febris nervosa versatilis, wenn baS \u00a9ehirn af\u00dfcirt wirb, bie Hugenliebfpalte gro\u00df, etwas gerunbeter, bie Hugenlteber unbeweglicher als in ber 97orm, bie pupille eng, ben Bulbus oculi etwas nach oben gerichtet, matt, glaS* \u00e4hnlich, tlar, fcheingl\u00e4njenb unb ftch etwas un\u00df\u00e4t Ijin- herbewegenb. 33et ber Febris nervosa stupida, wobei im H\u00dfgemeinen Er\u00dfhlaffung unb Torpor\therrfcht, h\u00e4ngt baS\tobere\tHugentieb fc$laff,\tbefonberS\tnach bem\n\u00e4u\u00dferen\t\u00ceBintel h6\u2122b, ^ugteic^ i\u00df\tbie pupille weit,\tbaS Huge\t\u00dfhmteng,\nunb ba\tbie S\u00eeeforptionStraft\tgel\u00e4hmt i\u00df, fo flie\u00dfen\tfchmu^ige\t^hr\u00f6tten\nau\u00ab ient \u00e4nderen SBinfet ber Slugentieber. \u00a9agegen ftnbet beim entj\u00fcnb\u00bb !t<gen gteber, ba\u00ab ftcft burdt einen (Srcefi alter Stettonen aubfprttgt, ein h\u00e4ufiger 2Iugentiebfd>fag, ein aufgeregter, feuriger, fetbfl \u00bb\u00fcber SBIic\u00ef, 9?\u00f6tgung ber (Xonfunctioa \u00a9tatt. \u00a9te SBedtfettotrfitng be\u00e9 \u00a9otatorgant\u00f6mu\u00ab, namentlidj be\u00ab \u00a9epirn\u00ab mit\tbem\tSinge, wirb un\u00ab ferner ftar\tau\u00ab bem\nginftuffe, ben bie \u00bbergebenen \u00a9etfte\u00f6jtimmungen auf bte Stellung ber \u00a9egaren, auf bte \u00fcBette ber pupille unb \u00fcberhaupt auf bte ^bpftognomit be\u00ab menf^Ittben 33tide\u00ab au\u00ab\u00fcben. \u00aete erbebenben Stffecte, toeltbe einen freien \u00a9nietraum unferer getjltgen \u00a9b\u00e4tigfeit m^r ober \u00bben\u20188\u00abr \u00ee\u201claffen' bte Hoffnung, bte ftreube, bte S3e\u00bbunberung, ba\u00ab \u00aerftaunen, bebingen etne ferne \u00a9ebmeitc mit gr\u00f6berer pupille; bte beprtmt'renben Slfecte bagegen, bte unfer \u00a9etbftgef\u00fcbt fe&m\u00e4fern, ftnb oon einer mehr ober minber furjen \u00a9ebweite begleitet, fo bte gur^t, bte \u00a9raurigfeit, bte \u00a9ebaant. \u00a9ie bt\u00f4\u00e7ti^ beprimtrenben Siffecte, tote ber \u00a9greifen, l\u00e4bnten momentan ba\u00ab","page":275},{"file":"p0276.txt","language":"de","ocr_de":"276 \u00a3)te \u00ff^fto\u00eeogte in ihrer 2tnwenbung auf 2iugenbetlfmtbe*\nVerm\u00f6gen ber Slrennet'gung, unb ^aben begbatb einen grogen, fernen ^poro^ter unb eine wette pupille, t\u00fcte bte gel\u00e4hmten klugen \u00fcberhaupt jitr golge. 5lKe Effecte berminbern tn ber Siegel ba\u00df beutlicbe 0eben, bte giration, bennoeb ftnb ber 3^rn unb ber 2lbfcbeu bet einem furzen iperopter firtrenb. \u2014 2lu\u00df beut (Einfluffe ber Slugen auf ben \u00a3otalorgant'\u00dfmu\u00df erfl\u00e4rt e\u00df ftcb, t\u00fcarum manche an fiarfen \u00a3tcbtrei$ gem\u00f6^nte ^erfonen (ErfHcfung\u00df* ^uf\u00e4tCe befommen, ober au\u00df beut 0<blafe erma\u00dfen, wenn ba\u00df Steht ihnen entzogen wirb; warum mand\u00e9e ntefen, wenn fte tn belie\u00df Siebt fe^cn; warum (Ent$\u00fcnbungen unb Verlegungen ber klugen Uebelfeit unb (Erbrechen erregen; warum manche nach Slnwenbung \u00fcon 2lugenwaffern f\u00fcgtet^ urtntren muffen*\n@o tnntg bte Vkcbfelwirfung be\u00df 5luge\u00df mit bem \u00a3otalorgani\u00dfmu\u00df auch t'fi, fo f\u00f6nnen mir etne\u00dft^etl\u00df boeb nicht jugeben, bag bte opttfepe \u00a9enftbilit\u00e4t be\u00df 0ehnerbenapparate\u00df bureb bte \u00fcermtnberte \u00a3$cittgfett ber 5lugenmu\u00dffeln berabgeftimmt, unb bureb eine \u00fcermebrte \u00a3b<*tigfeit berfelben erh\u00f6bt werbe, unb anbernt^etl\u00df f\u00f6nnen wtr ben (Einflug be\u00df Nerv, trigeminus nicht fo botb anfcblagen, bag wtr bon beffen \u00a3b<*tigfeit ober S\u00e4bntung ba\u00df Veffeben ober Untergeben ber opttfeben \u00a9enftbtlit\u00e4t btrect abh\u00e4ngig machen b\u00fcrften. \u00a3)t'e \u00a3)urcbfcbneibitngen be\u00df 0tamme\u00df be\u00df Nerv, trigeminus tn ber 0(b\u00e4belb\u00f6ble bewetfen febr wenig, unb ba\u00df, wa\u00df fte atlenfa\u00c4\u00df bewetfen f\u00f6nnten, wirb bureb jablretcbe g\u00e4lte bon Z\u00e4hmungen be\u00df Nerv, trigeminus mit fortbauernber opttfeber 0enftbilit\u00e4t \u00fcoH(!\u00e4nbtg wiberlegt. 3D?it ber Stuftet bon ber Slbb\u00e4ngtgfet't ber D\u00eeettna bom Nerv, trigeminus fa\u00dft au<b bte bon ber (Entftebung gewtffer Slmaurofen bureb Verlegungen unb S\u00e4bmitn* gen be\u00df Nerv, supraorbitalis; benn tbeil\u00df gtebt e\u00df biele Vetfptele bon ab* (lebtlteber unb ^uf\u00e4\u00dftger 3erfebnet'bung be\u00df \u00a9tirnnerben ohne (Einflug auf ba\u00df 0eben, tbetl\u00df fornmen tn ben g\u00e4lten, wo Slmaurofen wtrflteb nach ber* artigen Verlegungen eintraten, neben ber Verlegung ber 0tirnnerben noch 3erreigungen anberer \u00a3beite be\u00df 5luge\u00df unb (Erfcb\u00fctterungen be\u00df \u00a9ebt'rn\u00df bor. Vei Z\u00e4hmungen be\u00df \u00a3rigemt'nu\u00df febwinbet bie \u00a9ebfraft nur bann, wenn biefetben mit 0t\u00f6rungen ber tropbifcbeu DZerben complict'rt ftnb, unb babureb 0t\u00f6rungen in ber (Ern\u00e4hrung be\u00df 5luge\u00df eingeleitet werben. (Eine ntebt geringe 2in$abl bon g\u00e4lten fyat mir bewiefen, ba\u00df bei einer prim\u00e4ren Affection ber (Eiliarnerben, bie ftcb bureb 0cbieten, Su\u00dfctta\u00df, (Erweiterung unb Unbewegticbfeit ber pupille funb giebt, bie \u00a9ebfraft lange unge\u00df\u00f6rt fortbej\u00eeeben fann, t'nbem ber branle unter folgen Verb\u00e4ltniffen, bi\u00df \u00a7um Eintritte bon Vegetation\u00dfft\u00f6rungen, bureb ein fleine\u00df Socb et'ne\u00df harten* blatte\u00df, wobei ba\u00df Uebermag be\u00df St'cbte\u00df, wel^e\u00df in bie $u groge $upi\u00dfe f\u00e4llt, abgebatten wirb, recht beutlicb $u [eben bermag. \u00a3)t'e angeblichen (Erfahrungen, nach wetten ein 2)ru\u00e4 auf bte oberften ipat\u00dfmtrbel, ober auf bie 2lejfe be\u00df ^rigemt'nu\u00df im \u00a9eftebt, Slmaurofen berfcblimmern ober berbeffern foil, fann ich bi\u00df fe\u00a3t nicht bet\u00e4tigen.\ni)ie \u00a9eftcbt\u00dfnemn be\u00df 2luge\u00df \u00fcben alfo feinen btrecten (Einflug auf bte opttfebe \u00a9enftbilit\u00e4t au\u00df. demnach f\u00f6nnen $ranfbet'ten biefer Serben auch nur bann bentmenb auf bie gunction ber Vetina et'nwirfen, wenn fte ber 5lrt ftnb, bag fte Ver\u00e4nberungen in ber Ern\u00e4hrung unb Vewegung be\u00df 5luge\u00df berurfac^en. \u00a9a nun bt'efe mit ben gunctionen be\u00df 2luge\u00df fo innig berfn\u00fcpften Serben nur inbt'rect auf bte, eine b^e 0elbffjf\u00e4nbtgfeit be* ft^enbe Retina einjuwirfen berm\u00f6gen, fo l\u00e4gt ftcb ein birecter (Einflug ber Serben entfernt Itegenber Organe auf bie Retina, 3. V. ber \u00a9igeffton\u00df* unb \u00a9efcble^t\u00dforgane, no^ biet weniger benfen unb ttaebweifen. ^ranf*","page":276},{"file":"p0277.txt","language":"de","ocr_de":"Oie \u00ffhppologte in ihrer Amoenbung auf Augenhetlfunbe* 277\nfetten ber lederen l\u00f6nnen ni*t unmittelbar ^emmenb ober f\u00f6rbernb auf bte Junction ber 9\u00eeettna einwtrlen, pe rufen nur bann Amblyopie, ober Amaurofe,, ober anbere ^ranftjeiten beS AugeS pernor, menu fte bte Urfa*e einer (Krf*\u00f6pfung ber SebenSfraft beS ganzen Organismus, einer SBe^inbe^ rung beS Kreislaufes, ber (Kongepiou unb (Kntz\u00fcnbung pnb, mettre bte Retina, ben Sehneroen, bte entfpre*enben \u00a9epirnkeile felbft, ober bie \u00aeep*tSorgane afpct'ren* (Konfenfuelle Amaurofen im magren Sinne beS 2BorteS eripiren bentna* ni*t*\n3, Oie meinen Kranfpeiten beginnen aid \u00f6rtlich begrenzte in einem engen Kretfe, unb gewinnen erft aHm\u00e4ptig eine breitere VapS, t'nbem fte ft* oon bem urfpr\u00fcngli* afftcirten ^eile auf anbere, entweber in ber* felben ober in anberer Art oerbreiten. Oie Ausbreitung geppiept na* bem nat\u00fcrlichen 3ufammenhange ber XfyeiU. Oer 3ufamntenhang aber ip tpeilS ein materieller, bur* unmittelbare Verzweigung ber \u00a9ef\u00e4pe, Verbinbung ber Reroen, tpeilS ein bynamif*er. Oer bynamtf*e 3ufammen-hang, b* h* bie \u00a9ympatpie, offenbart ft* wieber auf boppelte S\u00dfBeife : ent** Weber bur* bynamtf*e UeberetnjHmmung C^oufenfuS), ober bur* byna-mif*en \u00a9egenfaiz (Antagonismus).\n3m weiteren Sinne beS VSorteS barf man bie Sympathie aber ni*t blop auf bynamif*e Vorg\u00e4nge \u00a7nr\u00fc(^f\u00fc^ren, fonbern fte ip bie angeborne ober habituelle, bur* eins ber normalen \u00a9ewebe ober Organe \u00bbermittelte Verbinbitng ber Oheile eines Organismus, in ber S\u00dfeife, bap, in ber Reget we*felfeittg, ber oer\u00e4nberte 3upanb beS einen eine Ver\u00e4nberung beS anberen Zur Jolge hat*\nAIS Pr\u00e4ger ber Sympathien fennen wir oornehmli* %mi Sterne, baS Blutgef\u00e4\u00df* unb bas Reroenfypem* Veibe muffen h ter in biefer Be* Ziehung einer lurjen Vetra*tung unterworfen werben*\n\u00d4te (Krf*etnungen ber Sympathie haben bem ^ph^fi^gen ^on lcher oiel zu f*affen gema*t, bis Bi* at bie Sympathien na* hipslogif*en Regeln fepzupetten fu*te* (Kr fagte: bie \u00a9lei*artigteit ber \u00a9ewebe bebingt SonfenfuS, unb bte Verf*iebenheit berfelben Antagonismus* Oiefer Reget pnb aber ^\u00f6*ftenS nur einige ber gefehlt'* bepimmten Sympathien, Z* V. ber (KonfenfuS beiber Regenbogenh\u00e4ute, bet'ber Re|p\u00e4ute untere Zuorbnen* 3n ben meinen J\u00e4Hen h\u00e4ngt bie Fortpflanzung beS KrankeitS* proceffeS ni*t oon ber \u00a9lei*arttgfeit ber ^tfbo\u00eft>gtf*ett . Verh\u00e4ltniffe, fonbern eineStheilS oon ber Verkeilung, (Kontinuit\u00e4t unb Begrenzung beS ben betheiligten \u00a9ewebtpeiten ungeh\u00f6rigen \u00a3aargef\u00e4\u00dffyPemS, anberntheilS oon ber Ratur unb Verbinbung ber betreffenben Reroen ab.\na) Oie \u00a9renze eines Organs pflegt bte \u00a9renje einer bepimmten (Kapiflargef\u00e4foerbreitung z\u00ab fein; fo weit btefe rei*t, r\u00fctfen bie Affectionen in ihr ohne befonbere S*wieriglett oor* Bet bem Uebergange zu einem neuen Organe ri*tet p* bie \u00a9r\u00f6fe biefer f*et'nbaren Sympathie na* bem @rabe ber Verbinbung, bie z*rif*en ihm unb ber \u00a9ef\u00e4foerbt'nbung hergefte\u00fct wirb* Vor allen Oingen ftnb eS bte (Kongeptonen, St\u00f6rungen unb (Kntz\u00fcnbungen, unb bte analogen, im \u00a9ef\u00e4ffypeme wurzelnben St\u00f6rung gen, bereit Verbreitung oon ber Verkeilung beS (Kapiftargef\u00e4ffyfemeS oorzugSweife, obglei* ni*t allein, abh\u00e4ngt. \u2014 OaS (Kapilfargef\u00e4\u00dffyPem ber (Konjuncttoa, fowohl baS ber Conjunctiva palpebrarum, als baS ber Sclerotica unb ber (Kornea h\u00e4ngt aufs inntgpe mit etnanber zufammen; baher oerbreiten ft* (Kntz\u00fcnbungen biefer \u00a3aut, wenn pe heftig unb an-bauernb \u2022 genug pnb, lei*t auf alle Opeile berfelben aus, w\u00e4prenb pe","page":277},{"file":"p0278.txt","language":"de","ocr_de":"278 Oie $\u00ef)pftotogte in ihrer Stnwenbung auf Slugenheitfunbe.\nferner $ur \u00a3tyr\u00e4nenbr\u00fcfe unb junt Ohr\u00e4uenfacfe \u00fcberrje^en, obgleich auch biefe, genau genommen, nur Jortpftanjungen beffetben \u00aeewebe$ ftnb; aber ihr \u00a3aargef\u00e4fffp(lem (lammt oon anberen 2Xefterr ber Arter. ophthalmica. Kntj\u00fcnbungen ber Konjunctioa compticiren ftcfy bagegen fehr \u00efeic^t mit Kntj\u00fcnbungen ber SBur^etn ber Bitten unb mit SXffecttoncn ber Stugenttebr\u00e4nber, weit beren \u00a9efaffe mit benen ber Konjunctioa un* mittelbar jufammenhangen. Knt^tnbungen ber Khorotbea \u00bberbreiten ffch fe^r leicht auf ben Kt'tiarf\u00f6rper, bie 3rt\u00f6 unb bte 3\u00bbHuta, unb Knt^\u00fcnbungen ber $xi$, be\u00e4 Kt'tiarf\u00f6rperc? auf ben Annulus subconjunctivalis, inbem ba$ ^aargef\u00e4fffpffem btefer \u00a9ewebtheite febr innig mit etnanber \u00bberbunben ift. Oie Retina aber, wie auch ber \u00aetac?f\u00f6rper unb bte tellerf\u00f6rmige \u00aerube bleiben in ben meiffen Raffen \u00bbon ber \u00a9emeinfdjaft biefer Knt^\u00fcnbungen au\u00e9gefchtoffen, Wett itjr Kapittargef\u00e4fffpffem bon ber Arter. centralis retinae (lammt unb nur mittelbar mit bem ber \u00bborhergenannten Organe $u* fammen^\u00e4ngt.\nS\u00d6etter taffen ftch bie \u00aeefe$e, nach wetten ffch Knt^\u00fcnbitngen unb bte ihnen analogen Stffectionen oon einem KJewebe auf ein anbere\u00f6 au$* betonen, nicht \u00bberfolgen* Oie Kombinationen ber Knt^\u00fcnbungen ber \u00bber* ffhtebenen \u00a9ewebe be$ menfchtt\u2019cben @ehorgan$ ftnb $u mannigfaltig unb ffhetnbar regelt\u00bb*?, atc? baff fte ffch fchon je\u00a3t unter allgemeine Kategorien bringen taffen. Unter 230 Knt^\u00fcnbungen fanb ich 43 \u00bbergebene Korn* binattonen. S\u00dferben Knt^\u00fcnbungen u. f. w. oon einem Organe pt\u00f6^tich auf ein anbere*?, in feinem n\u00e4heren 3nfammenbange ffetjenbe*? \u00fcbertragen, fo i(l bie*?, wa*? au*? ben oben angef\u00fchrten Kombinationen bewtefen werben fann, nicht bte gotge einer urfpr\u00fcngttchen \u00a9pmpathie, fonbern wahrfcheintich bie gotge baoon, baff allgemeine \u00a3etben atte gleich bi*?pontrten \u00a3t>eite mit gteid^er $raft betreffen. 2ht\u00f6 biefem \u00a9ritnbe werben S3. nach einer Krf\u00e4ttung, ober bei einer fehterhaften S3tutmif^ung, metffen*? betbe Stugen gleichzeitig ober nach einanber oon ber \u00aeranfbeit ergriffen.\n9D?it wenigen StuSnahmen, welche ffch fa(l nur auf Stnomatien ber nero\u00f6fen Krregbarfett bejie^ett, h\u00e4ngt e*? oon ber Statur ber ^ranfhett ab, $wifchen welchen STheifen \u00a9pmpatbt'e eintreten foil; ftnb einige biefer Vorg\u00e4nge h\u00e4ufiger at*? anbere, fo i(l et?, Weit einige Organe, wegen ihre*? gr\u00f6\u00dferen Heroen* unb (Bef\u00e4ffretchthumes? unb wegen ber befonberen fetation, in ber fte mit ber Statur ber ^ranfhett ffetjen, eine gr\u00f6\u00dfere 3<*hf rer* fcht'ebener 2Ingrtff*?punfte, at*? anbere \u00a9ewebe, barbieten. Oa nun gleich' artige \u00a9ewebe, oerm\u00f6ge ber Stnatogie ihrer ^tftoTogtfdOen Ktemente unb ihrer f^nctionen, attgemeinen Urfachen eine gleiche S$erte\u00a3barfeit entgegen* (teilen, fo hat e*? nicht*? Untogiffhe*?, wenn man behauptet, eine allgemeine ^ranfheit ergreife \u00bborjug\u00e9wetfe biejenigeu \u00a9ewebe be$ Sluge*?, wetche aitc\u00f6 im \u00a3otatorgani*?mu*? at*? ihr \u00bborwattenbe*? (Subffrat betrautet werben. Obgleich ff<h gegen eine fotche Stnfcbauung\u00f6weife im SMgemetnen nichts etnwenben t\u00e4fft, fo tet(let fte wtffenfcbafttich both nur febr wenig; benn al\u00e4 ba\u00f6 oorwattenbe \u00a9ubjlrat fammtticher attgemeinen Urfachen gitt, wenn biefe ba\u00f6 2tuge ergreifen, bie Konjunctioa. Oie Konfunctioa t'(l ba\u00f6 \u00aee^ webe, wetcpe\u00f6 tn ber 9\u00eeeget oor alten attgemeinen Urfachen am h\u00e4uftgflen unb oorwattenb ergriffen wirb; teboch iff hierbei nicht $u Oerfennen, baff einzelne Urfachen, S3, bte fcroph\u00abt\u00f6fe, gichttfche, catarrhatifche unb gonorrhot'fche ffe (l\u00e4rfer ergreifen at\u00f6 anbere. 9?\u00e4cbff ber Konjunctioa haben bte \u00a3mar$wtebetn ber Stugenwimpern bie gr\u00f6ffte Oi\u00f6pofftion f\u00fcr bie 2tn=\u00bb griffe allgemeiner ^ranfheiten, unb, wie e\u00f6 ffheint, f\u00fcr atte eine ziemlich","page":278},{"file":"p0279.txt","language":"de","ocr_de":"\u00a9te \u00ffhpftotogie in tprer 2\u00efntoenbung auf 5tugenheitfunbe. 279\ngtet'chnt\u00e4fh'ge. hierauf folgen bt'e 9Ret'bom\u2019f<hen Pr\u00fcfen, \u00a9t'efe \u00bberben aber (j\u00e4uftger oon ber \u00a9t'cpt nnb bent Eatarrp, at\u00f6 non ber Scropbutoft\u00f6 unb ben \u00fcbrigen ^rantpeiten ergriffen, S^ac^ft ben R? eib om5 fcpen \u00a9rufen muf\u00ee bte 3rt'\u00f6 genannt \u00bberben; biefe erfranft, obgleich auch fte oor feiner allgemeinen Urfacpe ftc^er t'fl, am p\u00e4uftgtfen burcp \u00a9t'ht nnb Rheumati\u00f6mu\u00f6. Von ben \u00fcbrigen Membranen be\u00f6 2Iuge\u00f6 tagt ftch in biefer Ve$t'epung nt'cpt\u00f6 mit Sicperpeit au\u00f6fagen.\n\u00a9t'e meinen pier angef\u00fchrten Urfacpen begehen in Anomalien ber Vtutmifcpung. \u00a9t'e meinen burcp ba\u00f6 S3Iut oermittetten \u00f6rtlichen .tranf* pet'ten ftnben innerhalb ge\u00bbiffer Secrett'on\u00f6organe (Statt, \u00bba\u00f6 auch burcp bt\u2019e obigen Angaben bef\u00e8atigt \u00bbt'rb. Rur fetten tritt ein et'n^t'ge\u00f6 Secrett'on\u00f6* organ ot\u2019cart\u2019renb f\u00fcr bt'e \u00a9p\u00e4tigfeit et'ne\u00f6 anberen auf, meintet\u00bb jet'gen fiep bt'e t'm Vtute im ttebermag enthaltenen Stoffe ^ugfeicp in Ot'eten \u00a9rganen, \u00a9aber ftept eine bnrch Anomalien ber Vtutmifcpung bebt'ngte 2tugenfranfpet't fetten tfotirt, fonbern meiften\u00f6 at\u00f6 Eomptfcatt'on anberer \u00e4hnlicher St\u00f6rung gen im \u00a9otatorgant'\u00f6mu\u00f6 ba. \u00a9ritt eine 2tugenfranfpeit at\u00f6 oor\u00bbattenbe\u00f6 \u00e8eiben auf, fo muf ba\u00f6 Stnge fepon oorper abnorm pr\u00e4bt'\u00f6pont'rt ge\u00bbefen fein, 2Iu\u00f6 biefem \u00a9runbe bricht eine ferophut\u00f6fe Ent^\u00fcnbung mit atten ihren Eigentp\u00fcrnttipfeiten nach einer meepanifepen Affection be\u00f6 2luge\u00f6 bet ^nbt'ot'buen au\u00f6, bet benen bie ferophut\u00f6fe ^afocppmt'e nur \u00bbent'g au\u00f6* gebitbet baftept.\nVet' atten bt'efen Erfcpeinungen fpieten aber aucp bie Reroen eine Rotte mit, \u00bba\u00f6 fehon au\u00f6 bem trioiaten Veifpt'ete ffar \u00bbt'rb, ba\u00a7 oft \u00a9rang $um tarnen nach topifeper 2ln\u00bbenbung ber $\u00e4tte erfolgt; hierbei fann bie $ur\u00fccfgepattene Secretion ber \u00e4u\u00dferen fpaut nicht bie Urfache fein, \u00fcffia\u00f6 oon ber ^arnbtafe gift, muft auch mutatis mutandis oon atten anberen \u00a9rganen, atfo auch Dont 2luge gelten.\nb) \u00a9te 5D?ittheitung ber Erregung\u00f6^uft\u00e4nbe ber Reroen unter ein** anber erfotgt erfaprung\u00f6m\u00e4fng nur ba, \u00bbo $\u00bbifcpen ben Reroenr\u00f6bren graue Sitbf\u00eean^, b. p. \u00a9angtienfugetn angetagert ftnb, atfo im \u00a9ept'rn, im R\u00fccfenmarfe unb tn ben \u00a9angtien. \u00a9t'e Erregungen ber 9?ettna Oer\u00bb\u00bb antaffen nur bann eine Bufaromenjtebung ber ^upitte, \u00bbenn e\u00f6 ben Erregungen geftattet ij\u00ef, ftep bt'\u00f6 $um \u00a9eht'rn fort^upflan^en, oon \u00bbo au\u00f6 fte auf bte motortfepen Reroen ber 3rt\u00f6 reftectirt \u00bberben. 2\u00d6trb bie (Kontinuit\u00e4t be\u00f6 Sepneroen an t'rgenb einer Stetfe unterbrochen, fo Oer* m\u00f6gen nur noch Rettungen be\u00f6 centraten Enbe\u00f6 beffetben Ve\u00bbegungen ber 3rt'\u00f6 peroor^urufen. Z\u00e4hmungen ber Re^paut bebingen befpatb Un*\u00bb empftnbticpfeit ber Regenbogenhaut gegen ben \u00a3t'cptret'$, ohne baft bie Remit ber festeren fetbft get\u00e4pmt $u fein braunen.\n\u00a9te Riittheitung ber Erregung\u00f6jujHnbe Oon ge\u00bbtffen, Reroenfafern auf anbere fcpet'nt et'ne\u00f6tpet't\u00f6 nach bem r\u00e4umtiepen Rebenet'nanberfein ju erfotgen, b. p. bie Spmpatht'en erftreefen fiep am teicptef\u00eeen unb p\u00e4uftgften auf bie mutpmafttiep benachbarten Reroenf\u00e4ben, anberntpet\u2019I\u00f6 treten aber auch Spmpatht'en tn entfernt fiegenben Reroenfafern in F0*8e ber $\u00bbed> maft'gen Verrechnung be\u00f6 febe\u00f6matt'gen organtfeben \u00a9efepeben\u00f6 auf. \u00a9t'e Spmpathie, tn ber bie Stellung ber Sehare, bie Ve\u00bbegung ber ^upitte, ba\u00f6 5tccommobation\u00f6oerm\u00f6gen mit et'nanber \u00fcehen, fcheint mir mehr ba\u00f6 Refuttat einer fotepen ^\u00bbe\u00e4m\u00e4\u00a7t'gen Verrechnung, tn benen atte bt'efe Functionen auf einen\tn\u00e4mtt\u2019ch auf ba\u00f6 beuttiepe Sepcn in oerf^t'ebener Ferne\npinarbeiten, at\u00f6 ba\u00f6 Refuttat be\u00f6 r\u00e4umlichen Rebenet'nanberfein\u00f6 ber betreffen\u00bb-ben Remnftbrt'ffen 3U fein, inbem bet ben oerfepiebenen Stettungen ber","page":279},{"file":"p0280.txt","language":"de","ocr_de":"280 Oie ^3^fto\u00efogte tn t\u00c7rer 2tmoenbung auf 2tugenbeitfunbe*\n(Sebaxen biefetben SD?u\u00f4\u00efetn batb tn (Eonfenfud unb batb in 2tntagontdmud treten, unb tnbem bie (Sympathie ber genannten Juncttonen nu't ber S\u00e4b* mung bed \u00abSeboerm\u00f6gend aufb\u00f6rt. 33ei jebent Unoertn\u00f6gen $um (Seben, namentttcb aber beim f^tnarjen (Staar, ftnfen bte (Sebaren tn t'bren urfpr\u00fcngticben ^arattetidmud jur\u00fccr, unb bad Stccommobationdoermbgen gerate tn \u00d4\u00eeu^e, b. b* bte bre$enben bittet befontmen einen D\u00eeefracttond* juftanb, ber fernen Objecten entflicht. Oaber ber fitere, nicbtdfagenbe S\u00f6itcf ber Bttnben. \u2014 2tud bem r\u00e4umlichen -ftebenetnanberfetn ber Heroen* ftbrt\u00ef\u00efen mag ed erft\u00e4rt merben, marurn bet S\u00eeet'jungen ber (Eonjunctioa unb anberer Steile bed 2tuged ftetd eine Erregung ber Slefte bed Nerv, facialis erfolgt, metcbe ben Muscul. orbicularis oerforgen, marurn ein \u00a9cbtiefien ber 2tugentteber eintritt. Oaf ^ter bad r\u00e4umliche ^eben\u00bb etnanberfetn ber sJ?eroenftbrtften bte Urfacbe ber 9D?ittbeitung t'jl, mt'rb aud bem Seiterfcbretten ber (Erregung auf anbere 2lefte bed N. facialis bet heftiger ^etjung bed 2tuged ftar; benn betrn befttgen Bteptmrofpadmud, ber ftcb ju jeber bebeutenberen (Entlaubung bed 2Iuge\u00f6 gefettt, merben bte Sftudfetn ber 2tugenb raunen, ber \u00abStirn, bed \u00a9eftcbtd atte nach unb nach mit afftcirt.\nUebrtgend ift ed oft ferner $u fagen, ob eine 9?eroenerregung fpm* patbtftb, ober bie Sotge gemeinfcbaftticber (Erregung burcb btefefbe Urfacbe ijl, ob im festeren Jatte bte Urfacbe tn ber peripbert'fcben 2tudbrettnng ber Heroen ober tm (Eentratorgan liegt ? 3n Begebung auf bte teilte Jrage bat man ftcb <*n fotgenbe S\u00e4\u00a3e $u Ratten : 1) 3e utebr bte Heroen* affection auf ein$etne Jitamente et'ned Heroen befcbr\u00e4nft t'ft, um fo peri* p^erifc^er ift ber St\u00a3 ber Urfacbe. Anatomie unb ^ranfbeitdf\u00e4tte machen ed mehr atd mabrf^etnttcb, ba\u00a7 bte rechte Sebneroenmur^et bte rechte \u00c7\u00e2tfte, unb bte Unie Sebneroenmur$et bte tinfe \u00a3\u00e4tfte betber 9?e|b\u00abute bitbet. Z\u00e4hmungen et'njetner (Stetten einer 9?e\u00a3baut, ober fefbft auch S\u00e4bmungen einer ganzen 9?e\u00a3baut beuten baher immer auf einen peripbert'fcben 0t'$ ber Urfacbe. 2) (Erreicht bte Affection alte Steige et'ned ^eroenftammed, ftnb $. B. bte entfprecbenben Rafften betber \u00a7ftej$b\u00e4ute get\u00e4bmt, fo liegt bie Urfacbe tn bem \u00abStamme oor feiner Ob^tag in peripbertfcpe 2tejle, hier atfo hinter bem (Jbtadma. 3\u00ab biefem Jatte !ann bie Urfacbe teicpt bid $um (Eentratorgan fortfcbreiten, unb oottft\u00e4nbige Blt'nbbet't unb fetbft Oob oerantaffen. 3) Stub pgteicb mit atCen 2tejfen et'ned Heroen auch noch anbere benachbarte Heroen in ihrer Junction geh\u00f6rt, $. 33. mit ben entfprecbenben Rafften beiber yittyfy\u00e4uit auch noch 5Xefte bed Ort'geminud unb Ocutomotortud, fo liegt bie Urfacbe im (Eentratorgan fetbft ober nahe am Studtritt ber Heroen aud bemfethen. \u00a3t'er t'fi bte ^rognofe fomobt fur bie (Sebfunctton, atd f\u00fcr bad Sehen bed Oranten febr mtfti^. \u00abSt'nb gar betbe ^e^b\u00fcute \u00f6otffl\u00e4nbig ergriffen, unb noch anbere Heroen jugtetcb afftctrt, fo tiegt bie Urfacbe immer im (Eentratorgan.\nOie genannten (S\u00e4$e gelten aber mehr oon ben mit gefunlener, atd oon ben mit geweigerter Oh\u00e4tigteit oerbunbenen ^eroenaffeettonen, benn bei teueren merben bte (Erlernungen gar mannigfattig bureb bie (Befere ber 3rr\u00abbtation unb S\u00eeefterion com^ticirt; unb jmar auf eine Seife, bie bid }e\u00a3t noch feine gen\u00fcgenbe phbfutfogifebe Oeutung jutaft.\nc. 33t'dber mar nur bte 9\u00eeebe oon ber @bm!PatfWe \u00fcberbauet; ^ur genaueren Oartegung bed (Einftuffed ber 9^erOenj)bbP\u00ce auf ^tugenbeit-funbe bebarf ed aber noch einer Betrachtung ber confenfuetten unb anta* gonifttfeben (Erfcbeinungen, metebe ftcb \u00ab\u00ab1 2tuge funb geben.","page":280},{"file":"p0281.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ee)te \u00ffhpp'ologie in ihrer Slnwenbmig auf S\u00efugenhetlfunbe. 281\n\u00a3)ie bet'ben Slugen beS R\u00eeenfchen ftnb tn ^Beziehung ouf ihre function als bie S\u00efuSeinanberlegung eines einzigen SlugeS zu betrauten, wenigftenS gilt bt'efeS, wie tx>tr auS ber Betrachtung ber Qbentttat ber 9^e^^autfl:eHen fchliefen b\u00fcrfen, oollp\u00e4nbig oon ben betben Re^h\u00e4uten. \u00a9t'efe ftnb gleich* faut $\u00ab>et 3*ret'ge mit einer SGBurjel, unb febeS Zfyilfy\u00eew ber einfachen 2Burjet ift gleichfam in $tt>ei 3f\u00f4et'g\u00eb f\u00fcr beibe Slugen gefpalten. SRan fann ft\u00abh gewiffermafen bie glasen beiber S^e^^aute aufeinanbergelegt benlen, fo baf bie rechte \u00a9eite ber D^e^^aut beS rechten SlugeS auf bie rechte \u00a9eite beS tinfen SlugeS ju liegen fommt. \u00a3)t'e ftch bann bedenben ^^etle ftnb, waS ihre function anbetrifft, eines unb baffelbe, unb liefern baher, zugleich afpcirt, nur ein einfaches Bt'lb. hieraus, trie auS rielen anberen \u00a3ha*fa$en/ ^el^6 gr\u00f6ftentheilS fchon oben erw\u00e4hnt ftnb, trie S3. auS ber gleichzeitigen Bewegung beiber Regenbogenh\u00e4ute, ber entfprechen* ben Slenberung beS RefracttonSzupanbeS beiber Slugen, ber harmonifchen \u00a9tettung beiber \u00a9eharen unb beiber gleichnamigen R\u00eeeribiane, bem Ber* halten beiber Singen beim \u00a9eben burch rerfchieben gef\u00e4rbte \u00a9l\u00e4fer u. f. tr., trirb ber (\u00a3onfenfuS beiber Slugen, trie auch ber (\u00efinfuf beffelben auf bie \u00a9ntwidlung unb Beurteilung rieler ^ranf^eit\u00f6^^\u00e4nonteire, trelche oben n\u00e4her bezeichnet ftnb, ^tnretchtenb beutlich. \u2014 Bet ^afochpmien burch Ouedplber, Tupfer, \u00a9icht, \u00a9cropheln u. f. tr. erlranlen auch nicht feiten bie fpmmetrifchen eile beiber Slugen. \u00a3)ieS erll\u00e4rt ftch teils auS bem GtonfenfuS, in trelchem bie gleichnamigen ZtytiU mit einanber flehen, unb auS ber gleichen \u00a9rregbarfeit ber entfprechenben Reroen, teils aus ben gleichen chemifchen Berh\u00e4ltnt'ffen berfelben jum Iranien Blute.\nSRitempfnbungen unb SRitbewegungen entpehen letzter unb fr\u00fcher in Organen berfelben \u00a9eite, als in entfprechenben ber anberen \u00a9eite, weil bie Mitteilung nach ber S\u00e4nge leichter erfolgt, als nach ber Ouere tut R\u00fcdenmarie unb im \u00a9ehirne. Betrachtet man z* 33\u00bb einen @4>w$cl farbigen papiers auf einem meinen \u00a9runbe lange 3eit, bt'S %uv (\u00fcrrm\u00fcbung beS SlugeS, fo oerfdjwinbet auf einmal ber farbige \u00a9tnbrud auf eine luqe 3eit ganz, unb an feine \u00a9teile tritt ber weife \u00a9runb, fo baf baS farbige Bilb rom weifen \u00a9runbe wte weggewifcpt wirb. OaS Berfchwinben bauert \u00fcbrigens nur einige \u00a9elunben, bann taucht baS objectioe Bilb fogletch wteber heroor. Qrbenfo erf^eint ein weifeS Oiuabrat auf fcpwarzent \u00a9runbe gr\u00f6fer, als ein fchwarzeS auf wetfem \u00a9runbe, weil ber p\u00e4rfere (Jtnbrud beS Reifen ftch ber Racpbarfchaft mittheilt. Slugen mit Torpor ber Retina fehen, weil fte SlUeS in einem fchw\u00e4^eren Sichte wahrnehmen, bie \u00a9egenp\u00e4nbe Heiner, unb Slugen mit ippper\u00e4phepe ber Retina fehen, weil fte SltleS in einem helleren Sichte wahrnehmen, bie \u00a9egenp\u00e4nbe gr\u00f6fer, als gefunbe Singen, cbenfo wie bie \u00a3aut an ben \u00a9teilen, wo eine f^\u00e4rfere (\u00dcEmpfnbung ip, auch bte, bie \u00a9mppnbung oeranlaffenben \u00a9egenp\u00e4nbe gr\u00f6fer wahrnimmt, als an ben Zeiten mit unbepimmterem \u00a9ef\u00fchl.\nd) Mitempfnbungen erfolgen pets z\u00aberp unb am heftt'gpen in ben Reroen, welche mit bem gereizten Reroen in ber t'nnigpen Berbinbung Pehen, fo bewirlt z\u00bb 33. greHeS Sicht, ober m\u00e4ftgeS Sicht bet fehr reizbarer Retina, \u00a9chmerz in ber \u00a9tirn unb Riefen; (\u00a3ntz\u00fcnbungen ber inneren Steile beS SlugeS, namentlich ber 3rt'S, oeranlaffen z\u00aberp Schmerz int Sluge, bann in ber \u00a9tirn unb tu bem oberen \u00a3het\u2019le ^er ^afe, bann in ber Snfraorbttalgegenb unb im 3o^bein, zule^t in ber unteren 3ahnret'he. 2)iefe (Jrfchetnungen ftnb fo conpant, baf man aus ber SluSbreitung beS \u00a9chmerzeS tn ber Regel auf bie \u00a7eftigleit unb SluSbreitung ber 3ritiS","page":281},{"file":"p0282.txt","language":"de","ocr_de":"282 Dte \u00ff^fto\u00efogte tn ihrer Slmoenbung auf 2tugen^ei(funbe*\nffltefen fann. $Rit einer grttid ift immer auf \u00a3iftffeu oerbunben, toeil bie Steigung ber 3rt\u00f6 burf 3rrabtatton auf bie Stetina \u00fcber^ tragen toirb*\nStaf benfelben @efe\u00a7en tute bte Viitempftnbungen erfolgen auf bte SD\u00eeitbetoegungen. 97ur l\u00e4fjt ed ftf gerbet tn oielen gatten genauer naf* toeifen, bafj bte grrabiation toeniger nach beut r\u00e4umlif en Stebeneinanberfein, aid nach ber $toecfm\u00e4\u00a7igen Verref nung ber einzelnen mef aniff en Momente jitr Crreif ung bed jebedmalt'gen 3toeded erfolgt. Oied toirb untoiberleglif burf ben Confenfud unb Slntagontdmud, tu toeifen bte einzelnen Singen* mudfein bet ben oerff iebenen Slrten bed Vlicfed treten, betoiefen C^^^bucb ber Ophtalmologie, \u00a9. 171). dennoch fc^etnt tn einzelnen Organen bte Sftitbetoegung naf bent r\u00e4umlif en Stebeneinanberfein ber \u00fcfteroenftbri\u00dfen ZU erfolgen, fo z* V. tritt mit ber Contraction bed Muse, rectus superior fetd eine Contraction bed Musc, levator palpebrae superiors, unb mit ber Contraction ber genannten 5D?udfeln ftetd, ebenfo mie mit ber Contrat tion bed Musc, rectus internus eine Verengerung ber pupille ein. Oiefe bureb 3rrabiation bed motoriff en 3nipu\u00effe\u00f4 oeranfaften Contractionen ber pupille ftnb ganz unabh\u00e4ngig non bent Cinf\u00efuffe bed lifted, unb f\u00f6nnen und bei Z\u00e4hmung ber Retina unb baoon abh\u00e4ngiger Unempftnblif feit ber 3rid gegen ben \u00a3iftreiz Slufffluj; bariiber geben, ob zugleich mit ber Z\u00e4hmung ber Sietina eine Z\u00e4hmung ber Citiarneroen oorpanben ij\u00ee. 3\u00df bie teuere zugteicb mit oorpanben, fo toirb bie pupille bei gteicbbteibenbem \u00c7icbtreige unb bei Vertagungen bed Sluged nach oben unb na(b innen farr unb unbetoeglif bleiben, toad nicht ber gatt if, toenn bie Citiarneroen gefunb ftnb.\nOie Slffociationen ber 3D?udfeln, toelfe tm gefunben 3uftanbe bie Sftitbetoegungen bebingen, \u00e4nbern ftf in f\u00f4ranfpeiten auf mehrfache Seife; einedtpeild fftoinbet bie Slffociation jtoifchen fonf affociirten ))?udfeln, unb anberntpeild treten \u00dcftitbetoegungen in fonft nic^t affociirten Sftudfeln perOor. Vet normaler Veffaffenpeit beiber klugen totrfen bei ber Dichtung ber \u00a9eparen oon nahen auf ferne Ckgenft\u00e4nbe beibe Mm. recti externi, bei ber Dichtung ber \u00a9eparen oon fernen auf nahe Objecte beibe Mm. recti interni, bei ber Stiftung ber \u00a9eparen nach ber einen \u00b0^er ^er anberen \u00a9eite ein Mm. rectus externus unb ein internus gleichzeitig. Crbtinbet aber bad eine Sluge, ober erbtinben gar beibe Slugen, fo bleiben bie \u00a9eparen ftetd parallel; ber Confenfud beiber Mm. recti externi unb beiber recti interni ift pier alfo g\u00e4n^tic^ aufgehoben, unb ed ift nur noch ber Confenfud eined M. rectus externus unb eined internus m\u00f6glich\u00bb Oie Urfache biefed aufgehobenen Confenfud liegt in ber mattgelnben \u00a9ehfunction, toobei ed ber Retina nift mehr geftattet ift, je naf bem Veb\u00fcrfniffe bed einfaf en unb heutigen \u00a9ehend mit beiben Singen bie Neigung ber \u00a9ep* areu $u corrtgiren* Slud bemfelben \u00a9runbe oerharren auch bie \u00a9eharen beim \u00a9fielen mit einem popen \u00aerabe oon Slmblpopie bed fchielenben Sluged beim Vlicfe auf nahe unb ferne Ckgenft\u00e4nbe ftetd in bemfelben Steigungdnunfel, ungeachtet bad ffielenbe Sluge bie Vertagungen bed ge* funben Sluged nach ben oerfcht'ebenen Stiftungen ftetd concomitirenb in einem Heineren Eretfe mitmaft. \u2014 Oer beim \u00a9fielen oerf\u00fcrgte Slugen* mudfel \u00e4nbert nur mit Slnjtrengung bad \u00c7\u00e2ngenma\u00c7, toelfed ihm ber 3\u00abs ftanb feiner Stigibit\u00e4t antoeift. Oie n\u00e4ffte golge baoon ift, baf auf bad anbere gefunbe Sluge, toelfed an bad ffielenbe burf bie Slffociation gebunben ift, in feinen \u00a9eitenbetoegungen behinbert ift* Um biefe Ve*","page":282},{"file":"p0283.txt","language":"de","ocr_de":"\u00a3>ie \u00ffj?pfiofogte tn tfjret ^\u00efntoenbmtg auf Hugenfieiffunbe* 283\n\u00c7ittberung au^ugfeic\u00a7en, menbet ber ftranfe, namentlich beim Strabismus convergens, itnrotHfurltc^ bie \u00a9eftcf\u00fc\u00e9 Raffte, melc^e bem gefunben Singe entfprtc^t, mut) oorn mit fc^rag geteilter Dichtung ber \u00a3\u00e4ngenare be$ $opfe$, bamit, bei ber franf^aft oermef)rten Conoergen$ ber \u00a9efjaren, bas gefunbe Sfuge bei einem gerabe oorfiegenbett Objecte nic^t nbtfjig Ijat, mit erm\u00fcbenber Sfnftrengung toeiter nach aufen $u r\u00fctfen. ^pter treten bemnach bie |)af\u00eamu\u00f4feln in einen neuen ConfenfuO mit bem Slugenmu\u00e9fel, ber nach ber gl\u00fcc\u00eetic^en Operation be$ \u00a9chiefen\u00f4 fogletch mieber fchtot'nbet, inbem bann ber 3roec\u00ef allein burch bie Slugenmu\u00f4fefn mit \u00c7eichtigfeit erreicht merben fann.\neO 3U ben confenfueffen \u00a9Meinungen geh\u00f6ren auch bie, treize burch \u00e4ftittpeifungen ber \u00a9rregung\u00e9^uftanbe oon ben i\u00dfetoegung\u00f6neroen auf bie Cmpftnbung\u00e9neroen, unb umgete^rt oon ben Cmpftnbung\u00f6neroen auf bie i\u00dfetoegung\u00f6neroen, ^eroorgerufen toerben, namfich bte D\u00eeefferempftnbungen unb bie 9\u00eeefferbetoegungen.\nVcr\u00df\u00e4rfte sIftusfefcontractionen traben met'\u00dfen\u00f6 D\u00eeeffexempftnbungen 5una^(\u00ee in ben mit ben\tgereiften 9)?u$fefneroen\tin\ttnnt'gfier Verbinbung\nfte^enben fenfttioen Heroen gur\tgofge; ba^er ijl\tein\tjebe\u00f4 fcpiefenbe Stuge\nIicptf^eu, unb toirb oon\tgellem\tdichte um fo leichter\tgebfenbet, je geringer\nber \u00a9rab betf \u00a9chiefen\u00f6\tunb je\tbebeutenber noch\tbie\t\u00a9ehfraft be\u00f4 franfen\nSfuge\u00e9 ift, met! bie S\u00eeef\u00efexempftnbung, mie jebe anbere Cmpftnbung, um fo leister erfolgt, je reizbarer ber betreffende empftnbenbe i\u00ef\u00efero ift. SIuO ber \u00a3t\u2019$tfc|eu be\u00e9 fc^telenben Sluge\u00f6 erffart e\u00f4 fi<h, toarum ba\u00e9 fcpiefenbe Sluge in ber D\u00e4mmerung oft beffer fte\u00a3t, toarum manche \u00a9chiefenbe gegen SIbenb anfangen boppeft $u fe^en, inbem bie i\u00dft'fber be\u00e4 gefunben, fr\u00e4ftigen Sbuge\u00f6 mit benen be\u00f4 franfen, rettbaren Stuge\u00f6 tn ber D\u00e4mmerung mehr in\u2019S \u00a9letdjgemtdjt gefegt toerben, unb erftere bte festeren nicht mehr fo bebeutenb an ^ntenftt\u00e4t \u00fcberragen, \u2014 i\u00dfeim Hrampfe ber Sfttgenmu\u00e9fefn ffagt ber $ranfe \u00fcber ein \u00a9ef\u00fchf oon Spannung unb Drucf im Sfuge unb beffen D^a^barf^aft; biefe \u00a9ef\u00fchfe f\u00f6nnen tnbejfen auch bie gofgen einer burch bte Contraction ber iP\u00eeu\u00ebfefn oeranfaften mec^antf^en iftei$ung ber ben SD\u00eeu\u00e9fefn ungeh\u00f6rigen ober im Augapfel oerfaufenben fenftbfen Heroen, ober aber auch ber gleichzeitigen Erregung fenftbfcr unb motoriser gajeru in pertpfjerifcfjer ober centraler i\u00dfahn fein; fo $. i\u00df. beobachtete ich heilbare \u00c7ichtfcheu mit heftigem Slugenfiebframpf bet einem \u00dcftenfchen, ber an Tuberculosis cerebri jiarb. i\u00dfei fe\u00a7r heftiger Contraction ber ^D\u00eeu\u00f4fefn oerfaffen bte fenftbfen Heroen auch nicht feiten tn Crftarrung, fo bajjj ein \u00a9ef\u00fchf oon Daubheit tn ben fenftbfen Heroen unb SIbnahme ber optif^cn \u00a9enftbifit\u00e4t erfolgen.\nSfm gahfret'chf\u00eeen unb befannteften ftnb bte D\u00eeefferbetoegungen, j. i\u00df* bte Verengerung ber s]3upiffe buri^ \u00a9rregung ber D\u00eeetina, bie \u00a9c^ftefung ber 2fugenfteber burt^ D\u00eeetjung ber Conjunction, bie injtinftm\u00e4fnge 5tren^ rtchtung beiber Sfugen ^um Ctnfat^fe^en; bie gletch^eittge oerfc^tcbene Affection tbentif^er SReroent^eife mtrft n\u00e4mft'c| auf ben entfpre\u00e9^enben Centrattheif aft$ etn D\u00eeetj, ber ftd) burc^ S\u00eeef\u00eferton auf bte entfprec^enben 2fugenmu\u00f6fefncroen fortpflanjt, toefc^e bann bte sD?u\u00f6fefn ju ber geforberten Contraction unmifff\u00fcrftcp befHmmen. Abnorme 9\u00eeefferbemegungen, b. ^ ungeorbnete, metf\u00ee fe^r heftige, umoifff\u00fcrfic^e, \u00fcber bte \u00a9rennen geto\u00f6fjnlt'djer ^fffoctatton\u00f6bemegungen ^tnau\u00f6ftegenbe 3\u00abf<\u00ef^nten^te^ungen ber 9D?u\u00f6fefn erfolgen immer nac| heftigen \u00d6lungen ber fenfttt'oen Heroen bur^ abfofut f\u00eearfe D\u00eeeije, ober ait^ bur$ refatio j\u00eearfe 9\u00eeeije bei \u00a3pper\u00e4\u00dff)efte ber","page":283},{"file":"p0284.txt","language":"de","ocr_de":"284 Die \u00ff^ftotogte tn ihrer Slnmenbung auf Hugenheitfunbe*\nfenftti\u00f6en 9?er\u00bben, unb ganj befonberb auch bet gemachtem ober g\u00e4njtich aufgehobenem 2Bi\u00dfen$einftuffe, unb $mar ^uerfl unb am tmfttgflen an ben Glu\u00f6fetn, metche mit ben geregten Cmpftnbung\u00e9ner\u00f4en im n\u00e4chflen 3ufammen^ange fielen* Gon btefen breitet ftch bann unter Umfl\u00e4nben bie Reaction meiter \u00fcber ba\u00f4 motorize \u00a9pftem au\u00f6. Gei geringer Erregung ber Retina erfolgt bto\u00c7 Contraction ber ^3upit(c, bei ftarferer Crregung berfelben, namentlich beim CrethibtnuS, in metchen bie 9?e\u00a3baut bei jeber heftigeren Cntj\u00fcnbung be$ Stuge\u00f6, befonber\u00f6 ber innern Z\u00cf)eite, unb auch oft bei anberen Urfachen ohne Cnt$\u00fcnbung \u00bberfa\u00dft, befSr\u00e4nft ftch bie Cr* regung nicht auf bie 3ri\u00f4, fonbern erjlrecft ftch auch auf bie 2Iugenmu3fetn unb ben Musculus orbicularis, fo bafj eine unruhige unb unmt\u00dff\u00fcrltche Gemegtichfeit, felbjl 91p)lagmu$, Sftictitatio unb G\u00efepharofpa3mu$ entheben. Gei febr heftiger Crregung oerbinbet ftch fe\u00efbj\u00ee mit ben genannten Cr* Meinungen Krampf be\u00a3 Corrugator superciliorum unb ber \u00a9eftcht\u00e9mu\u00e9fetn. 2lu3 ben unmi\u00dff\u00fcrtichen, ^ttternben D\u00eeefterbemegungen, in metche ba\u00f6 Sluge bet flarfen Slnftrengungen, ober auch fchon bei geringen Stnjlrengungen, menn ^pper\u00e4fthefte jugegen ijl, \u00bberfa\u00dft, ijl bie Germirrung ber \u00a9egen* ft\u00e4nbe, ihre fcheinbare jitternbe Gemegung, bab Doppetfeben unb ber oft hin^utretenbe \u00a9eftcht\u00f6fSminbet ju erft\u00e4ren, meit bie Gemegungen, megen ber ^u flarfen Crregung, mehr itnmi\u00dff\u00fcrlich at\u00f6 mt\u00dff\u00fcrtich ftnb. \u2014 Sehnliche Crfcheinungen tauben unter Umfl\u00e4nben auf, bet benen ber SBi\u00dfengeinftitj? auf bie motorifhen Heroen gefSm\u00e4cht if\u00ee. Gei ber\tStn\u00e4jlhefte\tber\tRetina\nloftet jeber ^\u00f6erfuc^,\tHeinere Objecte 51t fe\u00ffen unb\tanhattenb\t$u\tftrt'ren,\nStnjlrengung, ba6 Stuge ger\u00e4th habet in Unruhe, meit ber \u00e4\u00dfi\u00dfe ben C\u00eeefterionen nicht \u00c7tnretchenb mehr entgegen $u mirfen \u00bberrnag. Geim \u00dcftpffagmu\u00e4, beffen mahre Urfache \u00a9Sm\u00e4che mit franfhafter Con\u00bbutftbitit\u00e4t ber Slugenmubfetn ijl, merben bie unmi\u00dff\u00fcrtichen Gemegungen ber klugen burch Sl\u00dfeS, ma3 ben Si\u00dfensSeinftuf auf biefetben fc^to\u00e4c^t, bebeutenb \u00bber* ft\u00e4rft, 3. G. burch\tGelegenheit, \u00a9Saarn, 3orn\tu. f. m.\tUnter ganj\n\u00e4hnlichen Umfl\u00e4nben\tfangen auch oft SD\u00eeenfd^ett, bie\tfonft nicht\t^u\tfSieten\npflegen, ju fetteten an, ober fSieten jl\u00e4rfer, menu fte \u00bborher auch flie\u00dfen.\nf) (Seit tanger 3eit ifl e3 fSon befannt, bafj ber N. sympathicus ftch nicht barattf befSr\u00e4nft, bie Ctngemetbe ber Gruft* unb Gauchh\u00f6hte mit 3n?et'gen $u \u00bberforgen, fonbern ba\u00a7 er mit ben \u00a9ef\u00e4fen auS ju ben \u00fcbrigen feiten be\u00f6 $\u00f6rper3 tritt unb ftch einigen 91er\u00bben anfSIiefjt. 3\u00abm Stuge tritt er \u00bbor$ug\u00a3meife burch ba\u00f6 Ganglium ciliare unb burch einige anbere 3t\u00bbet'ge, bie mit ben Cerebratner\u00bben, namentlich mit bem N. trigeminus Gerbinbungen eingeben. C3 (leben atfo bie \u00bbergebenen Scheite be3 2Iugc3 unter ftch unb mit bem Dotatorgani3mu$ nicht btof? burch Gtutgef\u00e4fe unb Cerebrofpinatner\u00bben, fonbern auch burch fympatbifSe Heroen in Gerbt'nbung. Durch btefe Gerbinbung merben gemijfe fpmpathifche, confenfue\u00dfe unb antagoniftifche CrfSeinmtgen bebingt, \u00bbon benen ich je\u00a3t bie mistigeren in Sf\u00fcr^e erm\u00e4hnen merbe,\nDer N. sympathicus, beffen \u00a9etbfifl\u00e4nbigfett, ungea^tet einer gemiffen 5tbh\u00e4ngiglett beffetben \u00bbom \u00a9et)irn unb Sl\u00fccfenmarf, in neuerer 3et't e\u00bbibent ermiefen ifl, fleht, mie \u00fcbera\u00df, fo auch im Stuge, ber Dh\u00e4tigteit ber \u00a9ef\u00e4fe unb ben organtfSen ^roceffen \u00bbor, ohne 3toeifet aber auch ben organtfSen Gemegungen ber 3rt$, unb fpect'e\u00df benjent'gen, metche bie \u00a9rmeiterung ber ^3upt\u00dfe bebt\u2019ngen. Die Crmeiterung mt'rb burS bie \u00bbom Ctttar* naS bem ^upi\u00dfarranbe taufenben \u00dc\u00eeabiatfafern, bie Gerengerung burS bte 9\u00eeingfafern \u00bbermittelt, ^e^tere merben mahrfSet'ntt\u2019S 00m Ocutomotoriu\u00e9,","page":284},{"file":"p0285.txt","language":"de","ocr_de":"Ote \u00ffjn;jMo0te in tfrer Amocnbung auf Augenhettfunbe. 285\na\u00effo oorn \u00a9ehirn aud Be^errffyt, obgleich au ch bie baburch betoirften 23e* megungen umoittf\u00fcrtich pnb, met't bie \u00bbont Ocutomotoriud pantmenben 3oid* neroen burch ihr Eintreten tn bad Ganglion ciliare ihrer \u00cfBittf\u00fcr beraubt toerben.\nOie Sirfung e\u00f9ted Retjed befhranft pch im N. sympathies noch meniger atd tn ben Cerebrofpinatneroen auf bte \u00a9telle bed Reroen, welche prim\u00e4r getroffen nurb, fonbern geht meiter, unb tn oieten J\u00e4tten fwb bie wahrnehmbaren Jotgen ber Erregung nicht an ben Cottipondpuntten, fonbern nur ober ooqugdmeife an weit entlegenen brttten Orten wahrnehmbar. Aud bent \u00a9runbe bringen teilte Verteilungen ber Cifiarneroen, ber D\u00eeettna, ber Orbita, mettre an ber oerte^ten \u00a9tette taunt einen teilten \u00a9chnterj heroorrufen, oft fetjon ^eftt'ge\u00f6 ^B\u00fcrgen unb (Erbrechen ^eroor, basS burch Opium, innerlich genommen, am phnettpen unb ftc^erj\u00eeen geftittt mirb. \u2014 Sirb bei einem \u00a3unbe ber \u00a9pmpathicud unb Vagud, bie innig jufantnten* fangen, am \u00a3>atfe burchphnitten, fo erfolgt juer\u00df burch ben Rep ber Ourch* phnetbung eine Parle Crtoeiterung, unb gtei<h barauf mehrmatd wieberhotte, oerp\u00e4rlte unb bann bteibenbe Contraction ber ^upitte. Oabei tritt bie Palpebra tertia, beren Nudlet oon einem wittl\u00fcrtichen \u00a9ehirnneroen, bent Ocutomotoriud, oerforgt. wirb, parier ^eroor, bie \u00a9ef\u00e4fe bed Auged oer* tieren ihren \u00a3onud, bad Auge rottet pch unb fonbert eine gr\u00f6\u00dfere Oman* tit\u00e4t Citer unb \u00a3t>r\u00e4nen ab. Ourchphneibet ober unterbinbet man ben ^weiten Vagudfnoten (bad Analogon bed Plexus gangliiformis bed DRenphen), fo oerlteinert pch bie \u00ffupitte, unb wirb babei t\u00e4ngtichrunb unb nach oben winletig. Crfttrpirt man bagegen ben oberften \u00a3atdlnoten bed \u00a9pmpathicud, fo wirb bie ^upitte ebenfattd eng, ooat, aber nach unten 31t edig. .An* entpheibenpen pnb bie Verfuge, welche pch auf bie btofe Trennung, ber entfpre^enben fpmpathiphen S\u00dfur^etgebitbe beziehen. \u00a3egt man bet einem Kaninchen ben feiten knoten bed Vagud btof, unb burchPhneibet man bie 2Bur$etf\u00e4ben, welche in feine Jpinterfeite treten, fo wirb bie ^upitte Heiner, t\u00e4ngtich unb oben winletig. Oie Ourcfjfcfneibmtg bed \u00c7atdftammed bed Vagud unterhalb bed genannten \u00a9angtion fott biefen Crfotg nieft ^aben. Cbenfo fott bie \u00c7upitte unoer\u00e4nbert bteiben, wenn man ben freien \u00a3atd* parnnt bed \u00a9pmpathicud trennt. Oie oben gef\u00fctterten 5Robipcationen fotten aber erfolgen, fobatb bie an ber \u00e4nderen unb Hinteren \u00a9eite beffetben eintretenben 2\u00a3ur$etb\u00fcnbet oerte^t werben. 3n biefen 0^atfa(pen ift ber \u00a9dp\u00fcffet $ur Crlt\u00e4rung ber oerphiebenen Ver\u00e4nbermtgen, wetefe bie ^3upitte, fomo^t in Vejug auf it)re Jorm, atd tpnpchttich ber S3efc^affen^eit i^red Ranbed bei ftranlhetten erteibet, $u fuetjen.\nOie Regenbogenhaut befommt atfo i^re ^3rimitiofafern nicht btof oon bem Ocutomotoriud unb Srigeminud, fonbern auch mittetbar oon bem oberPen Jpatdfnoten bed \u00a9pmpathicud. Oiefent\u2019gen Reroenfafern ber 3^ metc^e 00m \u00a9pmpathicud lommen, f^einen nach obigen unb noch an$tt* f\u00fchrenben ^ha^fac^ett wit benen 00m Ocutomotoriud unb Strigemtnud in einem antagonipt'phen SSerhattniffe ^u pehen; Z\u00e4hmungen unb Ourch^ fchneibungen bed \u00a9pmpathicud unb bed O^eited bed Origeminud, mit bem bie \u00a3unt 3tuge tretenben f^mpat^ifdhen Jafern pep oerbinben, bebingen, ebenfo tot'e birecte Reibungen bed Ocutomotoriud unb Aufregungen bed Origeminud tn einem weiteren Greife, einen oermehrten Cinpuf^ bed Ocutomotoriud unb beftmlk Verengerung ber ^upitte, m\u00e4hrenb Reibung bed \u00a9pmpathicud unb S\u00e4hntung bed Ocutomotoriud unb bed \u00a3rtgeminud ben Cinftuf bed Ocutomotoriud phtodehen unb Crtoeiterung ber \u00ffupitte\n4>anttp\u00f4rter\u00cau^ Oer \u00eep^\u00e7fioI\u00fcQte, 336. III. SIfctlje\u00fc. 2.\t19","page":285},{"file":"p0286.txt","language":"de","ocr_de":"286 Die \u00ffjjpgologic tn ihrer SlnwenDung auf Slugenheilfunbe.\noeranlagen. Dagelbe Bett>etfen bie neuegen Verfuge mit ber electron magnetighen 9\u00eeotation3mafchine: werben bte betben \u00a3eitung3br\u00e4tbe berfelben, w\u00e4ijenb bte 3D?afcf>tne tn ^\u00e4tt\u00dffett gefegt wirb, auf ba\u00e9 Singe eine3 gel\u00f6sten X^tere\u00e9, bet bent ber \u00a9ehtrneinflug getarnt ig, aber bte Dh\u00e4tigfeit be$ \u00a9^mpathicu\u00ea noch fortbauert, gefegt, fo erfolgt Erweiterung ber pupille, w\u00e4hrenb ich bet einem lebenbigen Dliiere Verengerung habe etntreten fetjen. S\u00d6irb Bellabonna tn ba$ Singe getr\u00e4ufelt, fo Wirb, wegen (Sdjw\u00e4djmtg ber fenftttoen Eiliarneroen, ber Einflug be$ \u00a9pmpathicuS oerg\u00e4rft unb bte pupille erweitert, ebenfo wie ba\u00f6 iperj im \u00a9tarrframpf gehen bleibt, wenn man eine Slufl\u00f6fung be3 Strychninuni purum tn S\u00d6affer mit ber inneren Sanb be\u00e9 iperjen$ tn Ber\u00fchrung bringt\nDie Bewegungen ber 3rt$ ftrtb benen be\u00e9 ^er^enS vergleichbar ; fte bewirten einen ewigen SBecffel ^wifchen Erweiterung unb Verengerung ber pupille, gleich ben ^ulfattonen be3 ijper$en\u00e9. Die 3rt3 beft^t, ebenfo wie ba$ \u00a3er$, ihren eigent\u00fcmlichen \u00a9anglienfnoten, ba\u00a3 Ganglion ciliare ober ophthalmicum, welche^ fowohl tropt;if(^e, al3 fengtioe unb motorize Jafern enth\u00e4lt. Die teueren werben otme S^^tfet burch ben Durchtritt burch ba<5 \u00a9anglion bem ^Bitten entzogen unb baburch f\u00e4hig, ben \u00a3onu3 ber 3ri\u00e9fafern unb ihren unaufh\u00f6rlichen SBechfel jwifchen Eontraction unb Erfchlaffung mit $u unterhalten. Dag in bem Ganglion ciliare ber SSillen\u00e9* cingug aufgehoben werbe, b\u00fcrfen wir au3 ber Analogie fchliegen, inbem wir bet folgen Dhieren, beren 3xx$ birect mit \u00a9ehirmteroen oerfehen ig, tote 3. B. bei ber 3tbethfa|e, willk\u00fcrliche Bewegungen berfelben antreffen. Die neueren galoanifchen Verfuge an ben jum \u00a3>er$en tretenben \u00a9ebirn* neroen beweifen augerbem bie groge Analogie be\u00f6 |)er^en\u00f6 mit ber Sii\u00fc. Der Einflug be6 Nerv, sympathicus vermittelt ben Antrieb ^ur Dh\u00e4tigteit be$ Jper$en\u00f6, w\u00e4brenb ber Einflug be$ Nerv, vagus bie &h\u00e4tigfeit be3 ergeren in \u00a9graulen erh\u00e4lt, b. h\u00bb ^en Regulator fur bie Erreichung allgemeiner 3awde f\u00fcr bas \u00a9an^e bilbet. SBirb bt'efer regulirenbe Eingug burch Neigung be$ \u00a9pmpathicu\u00f6 relativ gefchw\u00e4^t, ober burch Durch* fchneibung beiber Nerv, vagi g\u00e4nzlich vernichtet, fo ger\u00e4th ba^ \u00a3er$ nteigen\u00e9 in eine g\u00fcrmifche Aufregung, wa$ ich ^f^er mtre \u00a9tunben lang nach btefer Dperatton beobachtet habe. SBirb bagegen ber Eingug beiber Nerv, vagi burch thre gleichzeitige Heizung mitteig be\u00e9 3\u00eeotation3apparate3 ge* geigert, fo ger\u00e4th ba\u00df \u00a3erz in 9\u00eeuhe unb Erfchlaffung, weghalb e$ 00m anbringenben Blute au\u00e9gebehnt wirb. Leiber l\u00e4gt gef bie punition be3 Nerv, sympathicus, bie ^erjth\u00e4tigfeit ^u befchleunigen, nicht birect burch tfolirte Einwirfung auf bie Heroen beweifen, obgleich ge au$ anberen \u00a9r\u00fcnben twhg wahrfcheinlitg wirb. Die junction be\u00e9 Nerv, vagus, bie \u00a7erjth\u00e4ttgfeit $u oermtnbern, ift bagegen birect burch Verfuge bewiefen unb auger allen 3&eifel gefegt. \u2014 Eine befonbere Analogie be3 Verh\u00e4lt* ntge$ be$ Nerv, trigeminus zu ben fympathighen ^afern ber3ri3 mit bem Nerv, vagus unb ben fpmpathifhen Heroen be3 \u00a3erzen\u00e9 l\u00e4gt geh noch au\u00e9 folgenben ^halfachen nachweifen: nicht ju hef^\u00d6e 9\u00eeeijungen einjelner Siege beo Drigeminu^, welche mit bem Ganglion ophthalmicum in n\u00e4herer Beziehung gehen, hganjen oft ihren 3\u00eeet'$ auf bie f^mbathifchen Heroen ber 3n\u00f6 fort unb bebingen Erweiterung ber pupille, m\u00e4hrenb h^fttge O\u00eeeijungcn be\u00f4 Ramus ophthalmicus ober auch anberer Siege geh in einem g\u00e4rferen \u00a9rabe auf ben Dculomotoriu^ regectt'ren, unb baburch Verengerung ber \u00ffu^iKe bewirfen. Ein bret^hnj\u00e4hriger ^nabe befam auf bte \u00a9egenb, wo ber \u00a9uhraorbitalnero liegt, einen \u00a9\u00e4gag mit einem","page":286},{"file":"p0287.txt","language":"de","ocr_de":"Oie \u00ff^ftcfogtc tn ihrer Stnwenbung auf Slugenheitfunbe. 287\n\u00a9tocfe, ber bie Erfcheinung einer letzten Eontufton jur\u00fctftie\u00df* Oer $nabe \u00ffatte nur wenig \u00a9chnterz, konnte genau mit bent Singe fehen, aber bie ^upitte mar erweitert, nach oben hin oerzogen unb unbeweglich, in wettern 3u(tanbe fte tangere 3eit oerharrte. \u2014 Einem anberen 2D7enfc^en fcariftcirte ich, wegen einer Ettropiumr, \u00f6fter bar untere Slugentieb, unb ftetr, fo oft ich einige Schnitte am \u00e4u\u00dferen Slugenwinket machte, erweiterte ftdj bie |5upitte unb blieb, bir bie SBunben gereift waren, unoer\u00e4nbert \u2014 Ber\u00fchrt man %. S3* ben Borhof ber \u00a7er$en\u00a3 mit ben gen\u00e4herten Enben ber \u00a3eitungr* br\u00e4tle, wenn ber \u00a9iront burcb Verlegung ber Slnkerr gefchw\u00e4cht ifk, fo h\u00f6rt bie Bewegung beffetben auf ber ber\u00fchrten \u00a9eite auf, w\u00e4hrenb ber Bentritet zu putftren fortfahrt tiefer \u00a9titlftanb ijt eine SBirkung ber Unt\u00e4tigkeit ber N?urtetn ber Bortwfer, benn feine 28\u00e4nbe ftnb wahrenb beffetben nicht contrahirt, fonbern erfchtafft, unb werben attm\u00e4htig burch bar einbringenbe Btut, bar weniger SBiberftanb ftnbet, fo aurgebehnt, ba\u00df ber Bortwf ftro^enb erf\u00fcllt wirb* ber\u00fchrt man ben Borhof auf biefetbe SBeife, wenn ber \u00a9trorn ftch nach Entfernung ber Slnkerr in ootter $raft beftnbet, fo j\u00eeeht er auch fHfl, aber nicht im 3itftanbe ber Erfchlaffung, fonbern im heftigften 3^P^nbe ber continuirtichen 3ufammenziehung, weit er ftch im tonif^en Krampfe beftnbet, fo ba\u00df bar Btut Weber burch ihn hinburch, noch in ihn hinein treten kann. Oiefer tonifie Krampf bauert auch noch nach Entfernung ber Or\u00e4the einige 3eit fort, unb bie Borfammer beginnt erft fpat unb tangfam ihre rhpthmifchen Bewegungen oon feuern.\nOar aur ben angef\u00fchrten \u00a3hatfa(hett M heraurjMenbe Berh\u00e4ltnt\u00df ber \u00a9ehirnneroen jum Nerv, sympathicus giebt anr bie Erkl\u00e4rung zu mannigfaltigen ^athotogiften, am Singe auftretenben Erlernungen. Bei Neizungen ber Unterleiber, beim S\u00d6urntreiz, bei ber Ekftromatacie, ber Onanie, bei kleinen ^t'nbern, bei benen bar oegetatioe \u00a3eben, atfo ber Nerv, sympathicus oorherrfcht, ift bie ^apitle weit; ebenfo bei Z\u00e4hmungen ber \u00a9ehirnr burch Blut, Eiters, SBafferergu\u00df in baffelbe, bei Z\u00e4hmungen ber Nerv, oculomotorius, trigeminus unb ber Retina. Bei ber Febris nervosa stupida, wobei Torpor ber \u00a9ehirnr Oorwattet, i\u00df bie pupille weit dagegen wirb bie ^fupitle eng bei retatio ober abfotut oerminbertem Einftuffe ber \u00a9pmpathicur, z* S3* bet Unterteibr* unb N\u00fcckenmarlr* tahmungen, bei Torpor ber Unterteiber mit hartn\u00e4ckiger Berftopfung, B. bei \u00a9crophut\u00f6fen (bei benen bann nicht fetten gleichzeitig auch \u00c7ichtfdjeu eintritt), im hohen Sitter, wo bar oegetatioe \u00a3eben zur\u00fccktritt, bei Neijungen unb Ent^\u00fcnbungen ber \u00a9ehirnr, ber Singen unb ihrer Heroen, beim Krampfe ber Slugenmurtetn unb ber 3r*\u00f6, bei Neuralgien ber Ramus ophthalmicus nervi trigemini.\nEin \u00e4hnlicher Berh\u00e4ttni\u00df wie zwif^en ben fpmpathifchen Neroen ber \u00d6erzenr unb bem Nerv, vagus wattet auch ob zmt'fchen ben f^mpathifc^eit NerOen ber \u00a9ef\u00e4\u00dfe unb ben entfprechenben Eerebrofpinatneroen. Er i\u00df je$t eine aurgemachte \u00a9ack)e, ba\u00df ber Oonur ber \u00a9ef\u00e4\u00dfe oom Nerv, sympathicus abh\u00e4ngt Oie erh\u00f6hete Erregung ber teueren ift baher z\u00ab entnehmen aur ber 3\u00abnahme ber \u00a3onur. Oie 3nnahme ber ionur wirb erfchtoffen aur ber gr\u00f6\u00dferen \u00a3\u00e4rte, \u00a9pannung unb ber geringeren Sin* f\u00fcttung, bagegen bie Slbnahme beffetben aur ber gr\u00f6\u00dferen Slnf\u00fcKung, Slur* behnung unb S\u00d6et'chhett ber Slber. Bei oottft\u00e4nbiger Z\u00e4hmung ber Oheiter ber Nerv, sympathicus, welcher z^m Stage tritt, z- B* bei einem Reiben ber Ganglion Gasseri ober ber \u00a9tammer ober ber Urfprunger ber Nerv, trigeminus, wirb bie Eonfunctioa ger\u00f6thet, mit bunletn, oartc\u00f6fen Btut\n19 *","page":287},{"file":"p0288.txt","language":"de","ocr_de":"288 Ote \u00ff^ftologte tn ihrer Snwenbung ouf Sugenheilfunbe.\ngefaben burcljwebt, unb fonbert eine gro\u00dfe Quantit\u00e4t eine\u00f6 btefen EtterS ab; bte Hornhaut tr\u00fcbt ftc^, tn tarent Zentrum lagert fich ein milchwei\u00dfes (Erfubat ab; bte @ef\u00e4\u00dfe ber 3rtS treten beutlich pernor; a\u00fcm\u00e4hlt'g nehmen ber Eiterergu\u00df unb bte Tr\u00fcbung tn ber Hornhaut $u, fo ba\u00df bte 3rt'S gan^ berbedt wirb; bte borbere Sugentammer f\u00fcllt ftch, unter 3unahme ber \u00aeef\u00e4\u00dfinjection, mit wei\u00dfem Erfubate; auf ber Hornhaut h\u00fcbet ftch etn \u00a9efchw\u00fcr, welkes mit einer trodnen gelblichen Trufte bebedt ift, unb bisweilen eine O\u00eeuptur ber \u00a3ornhaut, SuSflie\u00dfen ber Sugenfl\u00fcfftgket'ten unb Einfchrumpfen beS BulbuS bebt'ngt. SuS einer anberen 3?eit)e bon Er* Meinungen l\u00e4\u00dft ftch bartfmn, ba\u00df, ebenfo tute bt'e Erregung beS \u00a7er$enS im umgekehrten Verh\u00e4ltnijfe $u ber Erregung beS Nerv, vagus fte^t, auch ber OonuS ber Sbern mit ber Erregung ber motorifchen unb fenfttiben Eerebrofpinalnerben im umgekehrten Verh\u00e4ltniffe ftch beftnbet; vermehrte Erregung ber teueren bringt Verntt'nberung beS OonuS $u \u00a9tanbe unb umgekehrt. \u2014 Eine nicht fehr heftige, kurje 3^tt anbauernbe, aber \u00f6fter mieberlehrenbe krampfhafte Erregung ber BcuSfeln bemtrkt, ebenfo wie eine h\u00e4ufig wt'eberholte, Parke, willk\u00fcrliche Sn\u00dfrengung berfelben, eine Ueberf\u00fcflung t'hrer Blutgef\u00e4\u00dfe, Vermehrung ber Sbfonberung, ber Er* tt\u00e4hrung unb beS EontractionSbe\u00dfrebenS. Die betreffenben SugenmnSfeln bekommen baburch ein materielles Uebergewt'cht \u00fcber ihre Sntagoni\u00dfen, fo ba\u00df, bet 3\u00abnahme beffelben, eS nicht mehr tn ber B\u00eeacht beS Franken liegt, fte anhaltenb unb unter allen ber function beS SugeS angemeffenen Verh\u00e4ltniffen burch willk\u00fcrliche Anregung ber Sntagoni\u00dfen $u \u00fcberwinben. Suf biefe S\u00dfeife bitbet ftdj burch fy\u00e4uft\u00dfe willk\u00fcrliche ober unwillk\u00fcrliche einfeittge Erregungen, am let'chte\u00dfen burch\tEnt^\u00fcnbungen einzelner\nSugenmuSfeln, \u00a9fielen mit $ppertrophie ber B\u00eenSkelfubftanj aus. \u00a3ier* gegen barf man nicht einwenben, ba\u00df ber SftuSkel in ^olge heftiger unb antjaltenber Kr\u00e4mpfe bla\u00df, atrophifch unb tenbt'n\u00f6S wirb, benn hierbei hemmt ber anhaltenbe, heftige Dxn\u00e4 ber gefammten BhtSkelfafern meepanifdh ben Snbrang beS Blutet unb bte Ern\u00e4hrung.\nDem angef\u00fchrten @efe\u00a3e gem\u00e4\u00df, ba\u00df ber OonuS ber \u00a9ef\u00e4\u00dfe mit ber Erregung ber Eerebrofpinalnerben im umgekehrten Verh\u00e4ltniffe \u00dfehe, hat auch etne erh\u00f6hte Erregung ber fen\u00dftiben Serben eine berminberte Erregung ber \u00a9ef\u00e4\u00dfnerben, alfo Erfchlaffung, SuSbehnung unb OurgeScen^ ber \u00a9e>-f\u00e4\u00dfe, unb umgekehrt eine berminberte Erregung ber er\u00dferen eine bermehrte ber teueren $ur Jolge. 3\u00df mit einer Sn\u00e4\u00dffe\u00dfe ber Eerebrofpinalnerben eine Z\u00e4hmung ber \u00a9ef\u00e4\u00dfnerben berbunben, fo \u00dfnb beibe bon ber n\u00e4mlichen Urfache, wie $. B. bet ber Ourch\u00dfhnetbung be^ Nerv, trigeminus innerhalb ber \u00a9ch\u00e4belh\u00f6hle, gel\u00e4hmt.\nBet einer jeben ippper\u00e4\u00dfhe\u00dfe be\u00f6 SugeS unb feiner \u00dcftadjbar\u00dfhaft-bilben ftch, wegen ber erweiterten unb erleichterten Eommunicatt'on jwifchen ben Olwtigkeiten ber berfchiebenen Serben, nicht nur in ben benachbarten fenftblen Serben fehr leicht irrabiirte Emp\u00dfnbungen, unb in ben bon ben entfprechenben motorifchen Serben abh\u00e4ngigen Organen 9\u00eeef\u00eferbewegungen, fonbern auch in ben bom Nerv, sympathicus abh\u00e4ngigen \u00a9ebilben \u00a9t\u00f6run* gen ber Blutbewegung, Eonge\u00dft'on, \u00a3t'\u00a3e, Vermehrung ber Sbfonberungen aller Sri. Oie Erlernungen \u00ffenfye\u00efn bt'e auffallenb\u00dfe Sehnlichkeit mit einer Ent^\u00fcnbung, unter\u00dfhet'ben \u00dfch bon biefer aber burch ihr met'\u00dfenS pl\u00f6|ltche^ Suftreten unb Verfchwinben, burch bie Unregelm\u00e4\u00dfigkeit ber ^arorp\u00f6men, burep bt'e bo\u00fctommene 3ntermif\u00dfon unb burch ba\u00f6 Su\u00f6bleiben ber bei ber Ent^\u00fcnbung gew\u00f6hnlichen Exfubate, inbem h^r kein \u00a9tiK\u00dfanb","page":288},{"file":"p0289.txt","language":"de","ocr_de":"\u00a3)te \u00ff\u00ef?9fto\u00efogte in t^ver 2Intoenbung auf 2Iugenheitfunbe, 289\nber Circulation, inte bet ber Cnt^\u00fcnbung, fonbern nur eine burch bie 2tu$* beaming ber \u00a9ef\u00e4\u00dfe bebtngte Bertangfamung berfetben, eine Conge\u00dfion jugegen i\u00df. Cine fo\u00efc^e Conge\u00dfion geht aber fe^r \u00efet'c^t in Cntj\u00fcnbung, b, \u00c7. in \u00a9toc\u00efung unb Crfubation \u00fcber*\nBon jeher ^at man einen Untersteh jtoi\u00dfhen einer a et in en unb einer p affin en Conge\u00dfion unb Cntj\u00fcnbung gemalt, einen Unter\u00dfhieb, ber auch einigerma\u00dfen in ber \u00fcftatur begr\u00fcnbet i\u00df; benn acttv fann man bie Conge\u00dfion unb Cnt^\u00fcnbung nennen, wenn bie 2lu\u00e9behmtng ber \u00a9ef\u00e4\u00dfe unb Turge\u00f6cenj be3 33bute\u00f4 non einer prim\u00e4ren Aufregung ber fen\u00dftiven fernen erregt unb unterhalten tot'rb, bagegen paffto, tvenn at\u00a3 Urfa^e ber S\u00efu\u00e9behnung ber \u00a9ef\u00e4\u00dfe unb ber Turge\u00a3cen$ be3 SBbute\u00f6 eine S\u00e4hntung ber fenfttinen unb fpmpatht'fchen fernen $u betrachten i\u00df, inte S3* nach ber \u00a3)ur<hfchneibung un^ Rahmung be$ Nerv, trigeminus. 2tuS bt'efer 23e=* trachtung tvirb e\u00f6 erft\u00e4rtich, toe\u00e9fmtb man, obgleich man bet einer jeben Conge\u00dfion anfangs abteitenbe bittet ju nerorbnen hat/ ltm bie $u entleeren unb t'h\u00aben bie SD^ogtic^feit jur Contraction $u verfdja\u00dfen, bet ber actinen Conge\u00dfion unb Cntg\u00fcnbung zugleich jur Beruhigung ber fen\u00dftt'nen fernen 9tarcotica unb ^\u00e4tte, bagegen bei ber paf\u00dfoen erregenbe Mittel mit 9?u$en auf ba\u00f6 5luge aninenbet.\n\u00a3>a$ entgegengefe^te Begatten ber fpmpatht'fch^ fernen ber \u00a9ef\u00e4\u00dfe ^u ben fen\u00dftt\u2019nen fernen be\u00f6 2luge$ tntrb au\u00dfer ben genannten noch burch manche fpeciefte Crfchetnungen beint'efen. Bet ber Neuralgia rami opthalmici nervi trigemini \u00dfetten \u00dfch in\u00e4hrenb be\u00f6 2tnfatte\u00f6 \u00dfet\u00f6 \u00dct\u00f6thung ber Conjunctiva, Crh\u00f6hung ber Temperatur unb Oacrporrhp\u00df\u00f6 etn^ bie mit bem 2tnfatte toieber verfchtoinben. Sehnlich nerh\u00e4tt e$ \u00dfch bei ber 9?pctatopie, ber $hotophobie unb jeber anberen ^pper\u00e4\u00dftje\u00dfe be$ Nerv, opticus, nur befchr\u00e4nft \u00dfch bi^ bie Conge\u00dfion nicht blo\u00df auf bie Con* junettva unb bie Thr\u00e4nenbr\u00fcfe, fonbern er\u00dfrecft \u00dfch auch auf bie Retina unb fetb\u00df auf ba$ \u00a9ehirn, unb ba in biefen J\u00e4tten bie ippper\u00e4\u00dfhe\u00dfe unb bie bamit nerbunbene Ueberf\u00fcttung ber Blutgef\u00e4\u00dfe anhattenber i\u00df, fo erfolgt nicht fetten eine nartebfe 2tu\u00e9behnung einzelner ober vieter \u00a9ef\u00e4\u00dfe, tvetche bann burch ih^ett Oruc\u00ef bie Junction ber D\u00eeett'na auf mannigfaltige 2Betfe \u00df\u00f6ren. \u2014 35\u00df{ per reinen Z\u00e4hmung be\u00e9 Ramus ophthalmicus nervi trigemini veranla\u00dfen 9\u00eeet^ungen ber Conjunctiva feine St\u00f6rung, feinen Thr\u00e4nen\u00dfu\u00df unb fetn Bft'njefn. \u2014 Bet tangtoieriger Z\u00e4hmung ber Retina tvtrb bie Conjunctiva bfa\u00df, bie Cornea tr\u00fcbe megen mangetnber Stbfchitferung be$ Cpithefium\u00f6; ba\u00f6 5Xuge tvt'rb tvet'cher, atrophifch/ bie Thr\u00e4ncn oer\u00dfegen. Uebrtgen\u00f6 fann biefefbe Urfache, tvetche auf ben einen Nerven t\u00e4hmenb mirft, auf einen anberen, ber toeniger bavon ergrt\u2019\u00dfen tvtrb, ret^enb totrfen, tve\u00dfhafb man neben einer Z\u00e4hmung ber Retina bi\u00f6tveiten eine ver\u00df\u00e4rfte 9\u00eeeijbarfet't ber \u00a9ef\u00fchf\u00f6nerven be\u00f6 ?tuge\u00f6 \u00dfnbet. Oie vottfommen er* bttnbeten 5tugen \u00dfnb bann bt\u00f6tvet'fen h\u00f6chft emp\u00dfnbttch gegen Ber\u00fchrung, btinjetn febr lebhaft, r\u00f6then \u00dfch fehr leicht, ja leiben felb\u00df, obgleich nur fetten, an fchmer^\u00fcfter Si^tf^eu. Oie Sidjt\u00dfheu r\u00fchrt baher, ba\u00df ba$ erbtinbete 2tuge noch empf\u00e4ngtich bteibt f\u00fcr ba\u00f6 Sicht at\u00f6 attgemeine 9\u00eeei$* potent ober f\u00fcr be\u00dfen B?\u00e4rmc\u00dfrahten. jn fotc^en J\u00e4tten reagirt auch bie ^upitte gegen ben Sichtetnbrucf, ebenfo tote gegen ba$ Cinfcht\u00fcrfen oon fattem 2\u00dfa\u00dfer in bie 9?afe.","page":289},{"file":"p0290.txt","language":"de","ocr_de":"290 \u00a9te $f>9ftologte tn t\u00c7rer Hmoenbung auf 2Iugenbeitfunbe.\nVI. Slnatomte in titrer 2ltmenbung auf bte 2lugent>etF\nf uttbe.\n\u00a9er Einflu\u00df ber Anatomie auf bie 2tugenbeitfunbe tj\u00ee $u a\u00dfgemein anerfannt, at\u00f6 ba\u00df e$ ^ter ^ur 23egr\u00fcnbung beffetben einer meitt\u00e4uftgen 2tu\u00a3* einanberfe^ung beb\u00fcrfte. 3$ toerbe mich baber in bem 9?acbfotgenben nod) mehr, at\u00e4 in ben fr\u00fcheren Kapiteln, auf bie Er\u00f6rterung einiger intereffanter f\u00fcnfte befcbr\u00e4nfen.\n1. Viifyt fetten begegnen bem praftifer S\u00e4\u00dfe/ in benen bei normaler \u00a9tructur a\u00dfer \u00fcbrigen Steile be\u00f6 2luge\u00e9 eine unbebeutenbe 33erf\u00fcr$ung ober \u00fcbermiegenbe \u00c4raft be\u00e9 \u00e4u\u00dferen geraben 2Iugenmu$fet\u00f6 at\u00f6 bie n\u00e4cbfte Urfat^e einer bebeutenben \u00a9t\u00f6rung be\u00f6 \u00a9eboerm\u00f6gen\u00f6 erfcbeint. \u00a9ie \u00a9t\u00f6rung be\u00f6 \u00a9eboerm\u00f6gen\u00e4 fleht unter fotzen Umft\u00e4nben in \u00c7unftcbt ihrer \u00a9t\u00e4rfe in gar feinem 23ertj\u00e4ttniffe $u ber geringen 2lbtoei<$ung ber \u00a9e^are oon ihrer normalen Dichtung, m\u00e4\u00dfrenb beim eigentlichen \u00a9Rieten bie \u00a9t\u00f6rung be\u00e9 SSerm\u00f6gen\u00e4 mit bem \u00aerabe unb mit ber \u00a9auer ber \u00a9t\u00f6rung tn ber Dichtung ber \u00a9etjare jtet\u00f6 im birecten 23ert)\u00e4ttniffe ftebt. 3war ij\u00ee beim abmec\u00f6fetnben \u00a9Rieten, batb be\u00f6 einen unb batb be\u00f4 anberen Staged, fotoobl bet bem nach innen, atd bei bem nach auf en, in manchen S\u00e4\u00dfen bad \u00dctefractiondoerm\u00f6gen unb bie \u00a9ebfraft beiber Stugen oerfchieben, in anberen S\u00e4\u00dfen aber auch gan$ gteicb unb ungefchm\u00e4cht. 3ene SSerfcbieben* heit b\u00e4ngt bann aber nicht oon bem \u00a9cbieten ab, fonbern oon anbern, oft angebornen SSerb\u00e4ttniffen. 3n ben S\u00e4\u00dfen aber, in metchen nur ein Stuge fchiett, oerbarrt btefed Stuge ftets in einer gegriffen Untb\u00e4tigfeit, unb bann ftebt bie Abnahme bed \u00a9eboerm\u00f6gend beffetben immer mit bem \u00aerabe unb mit ber \u00a9auer bed \u00a9tretend im birecten SBerb\u00e4ttniffe. \u00a9ie S\u00e4\u00dfe biefer festeren Strt oerbatten ftd? atfo gan$ anberd, atd bie oben be^eicbneten, bei benen eine nur fcbtoache SSerf\u00fcrjung bed \u00e4u\u00dferen geraben Stugenmudfetd mit einer bebeutenben Stmbtpopie oerbunben ift.\n\u00a9ie Erft\u00e4rung biefer \u00a9\u00dfatfacbe ift im bbcbften \u00a9rabe fchmierig, unb id) mu\u00df gegeben, ba\u00df ed mir bid jei$t noch ntc^t oo\u00dffommen bat getingen too\u00dfen, atte hierher geh\u00f6rigen Momente mit einanber in Einftang ju bringen. B^ar Oeranta\u00dft aud mehrfachen \u00a9r\u00fcnben fcbon eine geringe \u00a9t\u00f6rung in ber Sanction trgenb eined Slugenmudfetd, menu fte tauge bauert, a\u00dfm\u00e4tig eine Stbnabme ber \u00a9ebfraft. 3ene \u00a9r\u00fcnbe a\u00dfein geben und aber noch feinen gen\u00fcgenben Sluffcbtu\u00df bar\u00fcber, toarum bie \u00a9ebfraft fcbne\u00dfer unb ft\u00e4rfer bei ber \u00fcberm\u00e4\u00dfigen Stnfpannung bed \u00e4u\u00dferen geraben Stugenmudfetd, atd bei ber ber \u00fcbrigen 9}?udfetn bed Sbuge\u00f6 abnimmt. 3\u00abu\u00e4^ft fcbetnt bie Er-' ft\u00e4rung in ber anatomif^en Eonftruction bed \u00e4u\u00dferen geraben Stugenmudfetd, bie oon ber ber \u00fcbrigen Stugenmudfetn abmeicbt, unb in bem bamit gufam-menb\u00e4ngenben gr\u00f6\u00dferen Etnfluffe beffetben auf bie Sunctton ber \u00a9e\u00df\u00fctfd* neroen bed Staged gefugt merben ^u m\u00fcffen. \u00a9er \u00e4u\u00dfere gerabe Singen-mudfet entfpringt n\u00e4mlich mit ^mei k\u00f6pfen, \u00a9er untere gr\u00f6\u00dfere $opf ift ein \u00a9beit be$ ftecbftgen 33anbe^, metcbe^ in ber flachen D\u00eeinne befeftigt ift, bie tut obern \u00a9beite be\u00f4 runb\u00efic^en Stu\u00f4f^nitte\u00e9 tiegt, in bem bie Fissura orbi-talis superior anf\u00e4ngt, \u00a9er anbere ^opf fommt oon ber periorbita beo fn\u00f6cbernen S3atfen\u00f4, ber jtoifcben bem Foramen opticum unb ber Fissura orbitalis superior tiegt, unb\tmit ber \u00a9c\u00dfeibe be\u00f6 \u00a9ebneroen ^ufarn*\nmen. 23etbe ^\u00f6pfe oeretntgen ft<$ tn einem concaoen S3ogen, unb umgeben fo eine \u00a9effnung, burcb met^e in einem 33\u00fcnbet ber Nerv, oculomotorius,","page":290},{"file":"p0291.txt","language":"de","ocr_de":"Oie ^hpftologte in ihrer Slnmenbung auf Slugenhetlfunbe* 291\ntrochlearis, abducens, ber ramus ophthalmicus beS \u00ee\u00a3rtgentinttS uttb einige gmetge beS SpmpathicuS in bie Orbita \u00fcbergeben* Oie genannten Fersen flehen mannigfaltigen gunctionen ber Steile beS 21ugeS unb feiner ihm ungeh\u00f6rigen benachbarten Organe oor, unb \u00fcben fo inbirect einen mistigen (\u00a3in\u00dfu\u00df auf bie Verrichtungen beS Nerv, opticus aus. 21uch liegt ber (Be* banfe nicht fern, ba\u00df biefe fernen au\u00dfer einem mittelbaren, auch noch einen unmittelbaren (Ein\u00dfu\u00df auf bie Sehkraft auS\u00fcben mochten. SD\u00eeehre JPhhf logen unb Siebte behaupten in ber O^at, ba\u00df bie optifche Sen\u00dfbilit\u00e4t bei Beeintr\u00e4chtigung beS (Et'n\u00dfu\u00dfeS ber genannten Heroen abnehme, unb ba\u00df \u00dfe mieberum \u00dfeige, menn jene Behinberung aufh\u00f6re. S\u00dfare biefe Annahme ber Statur ber Sache angemeffen, maS fte, tote oben S. 276 erm\u00e4hnt i\u00df, nicht i\u00df, fo to\u00e4re bie Ohatfa^e leicht 51t erfl\u00e4ren, ba\u00df eine Verf\u00fcgung beS \u00e4u\u00dferen geraben SlugenmuSfelS unb eine bamtt oerbunbene Slnfpatmung unb Hb\u00dfachung beS oon feinen bet'ben Hopfen gebilbeten BogenS, burch melden bie (Beh\u00fclfSneroen treten, burch ben bamit oerbunbenen Oruci auf biefe Heroen, einen hentmenben (Einflu\u00df auf bie gunction ber Retina auS\u00fcbt. \u00a90 otel i\u00df getoi\u00df, ba\u00df eine mibernat\u00fcrliche 21nfpamtung be\u00f6 \u00e4u\u00dfern gera* ben 21ugenmuSfelS eine \u00df\u00e4rfere Behinberung ber Sehfunction veranla\u00dft, als bie Slnfpamtung ber \u00fcbrigen 21ugenmuSleln, unb ba\u00df bie Ourch\u00dfhnet* bung be\u00dfelben eine \u00dfhnelle (Steigerung ber optifchen Sen\u00dfbilit\u00e4t ^erbei\u00ab* f\u00fchrt. Oer Orutf biefeS B\u00eeuSfelS auf bie (Beh\u00fclfSnerOen fcheint bei biefer 51rt ber 21mblpopte eine gro\u00dfe O\u00eeoHe ^u fpielen, toogegen man nicht ein* toenben fann, ba\u00df eS gemiffe galle beS (Schielend nach au\u00dfen gtebt, bei benen bie Sef\u00dfraft bureaus nicht ge\u00df\u00f6rt i\u00df. OieS toaren nach meiner Beobachtung aber \u00dfet\u00f6 folche galle, too abtoechfelnb halb baS eine, halb baS anbere Sluge f(hielte* fpier toirfte alfo berOruc\u00ef nicht permanent, unb ein momentan eintretenber unb ebenfo fchnetl oerfchtoinbenber \u00dfarfer Orucf totrft erfahrungsm\u00e4\u00dfig bei mettent nicht fo nachteilig, als ein permanenter fchmacher.\n2. Oie mei\u00dfen Schrif\u00dfe\u00fcer \u00fcber Staaroperationen empfehlen, nachbem ber (Et'n\u00dft'ch mit ber 97abel 1\u20141| Linien 00m \u00dc\u00eeanbe ber Hornhaut ent* fernt, etmaS \u00fcber ober unter bent Duerburchme\u00dfer beS 21ugeS in bie Scle* rotica gemacht, unb bie 97abel etma 4 Linien tief eingebrungen i\u00df, biefelbe mit nach hinten gerichteter Spi\u00a3e in bie hintere 21ugenfammer jmifchen ber gris unb ber Sinfenfapfel, burch getot\u00dfe mohlbelannte Beilegungen^ gleiten \u00a7u la\u00dfen. OiefeS ledere i\u00df aber theilS nicht mohl thunlich, theilS auch nachtheilig. (Sticht man n\u00e4mlich etmaS meiter als eine Sinie nom D\u00eeanbe ber Hornhaut bie 97abel ein, fo i\u00df eS megen ber anatomtfchen (Eon\u00dfruction beS 2lugeS nicht mohl m\u00f6glich, mit ber 9\u00eeabe\u00ef in bie hintere 51ugenfammer ju gelangen, ohne bie Zonula Zinnii, ben hinteren feitlicpen Zfoi\u00ef ber 2in* fenfapfel unb, maS baS Scf)limm\u00dfe i\u00df, bie fo neroen* unb gef\u00e4\u00dfreichen (Eiliarfortf\u00e4^e $u berieten, benn bie 3^nula heftet \u00dfch nach rorn an ben gr\u00f6\u00dften Umfang ber Sinfenfapfel an, unb fefct \u00dfch bann bis jur oorberen gl\u00e4che berfelben fort; bie (Eiliarfortf\u00e4|e greifen, mie befannt, in bie Ber* tiefungen beS Strahlenbl\u00e4ttchens (gonula) ein, \u00dfnb innig mit biefem oer* bunben unb baburch im 3nfammenhange mit ber Sinfenfapfel. geh bin \u00fcberzeugt, ba\u00df bie bebeutenben Verlegungen, melche bei ber befugten Ope* rationSmethobe burch 3errei\u00dfungen ber genannten Oheile \u00dfatt\u00dfnben, gegen biefe B\u00eeethobe gro\u00dfes Mi\u00dftrauen erregen m\u00fc\u00dfen; benn ba ber OrgautS* muS gegen alle geri\u00dfenen unb gequetfehten SBunben \u00df\u00e4rfer unb anhalten* ber reagirt, als gegen einfache Schnittmunben, fo fcheint in ihnen ber (Brunb gelegen ju fein, marum fo h\u00ab\u00bb\u00dfs acute unb\tfcen ^er*u\u00df","page":291},{"file":"p0292.txt","language":"de","ocr_de":"292 Ote \u00ffhpftologte in t^rer Anwenbung auf Aitgenheilfimbe*\nbeS. Sehverm\u00f6gens auf mannigfache Seife bebingenbe Entz\u00fcnbungen nach folgen Operationen entfielen* hierzu fommt noch, baf man befonberS bei meinen Staaren, bei benen ber 3toifdjenraum zwifcpen ber Sinfenfapfel unb ber Uoea auferorbentlich Hein, ober fe\u00efbft ganz verfchwunben ifi, auch bei ber gr\u00f6ften \u00a9efchidlichfeit mit ber 9?abel nicht zwifcpen biefe beiben Organe bringen fann, ohne festere jit berieten, tt>a\u00f6 gleichfalls fehr un* angenehme golgen nach ftch steten fann; benn einesteils giebt eS Ver* antaffung z\u00ab einer gritiS, mit leicht barauf fotgenber Synicesis pupillae, anberntheilS pafftrt eS h\u00e4ufig, baf burch baS gew\u00f6hnlich gebr\u00e4uchliche SD\u00eeanoeitbre bie Zapfet nicht geh\u00f6rig zerft\u00fcdelt wirb, unb nun burch A\u00f6la* gerungen auf ber Zapfet 9ta^)taare entgehen\u00bb\nUm folche nachteilige Verlegungen zu vermet'ben, h\u00fcbe ich ein nach richtigeren anatomifchen ^Begriffen geleitetes Verfahren auSgebilbet, unb baffelbe fcpon feit einer 9\u00eeeihe bon 3ahren mit g\u00fcnftigerem Erfolge auSge\u00fcbt. \u2014 Oen erjlen Act ber mit ber 9?abet burch bie (Sclerotica zu berrichtenben Staaroperation mache ich ganz fo, wie eS bon ben beften Augen\u00e4rzten an* gerathen wirb* Veim zweiten Acte ber Operation fuche ich aber nicht, wie man eS fonft zu tun pflegt, mit ber 9?abet in bie hintere Augen* famrner zwifcpen 3riS unb Sinfenfapfel zu bringen, weil bieS teils fcp\u00e4b* lieh, theilS, wie fchon gefagt, nicht wohl tunlich iff, fonbern ich ha^e mich mit ber 9tabet, beren Eonoerit\u00e4t nach borw\u00e4rts, bereu Eoncaoit\u00e4t unb Spitze nach r\u00fcdw\u00e4rtS, unb bereu Schnetben nach oben unb unten gerietet fein muffen, etwa Sinie bon ber Ubea entfernt, mache barauf, nachbent bte 9tabel 1^\u20142 Sint'en tief in baS Auge etngebrungen ift, mit ber Sihneibe berfelben einen perpenbtcul\u00e4ren Schnitt burch ben \u00e4u\u00dferen feitlichen ber Sinfenfapfel, unb bringe nun zwifchen Zapfet unb Sinfe fo weit vor* w\u00e4rts, bis bie Spi\u00a3e ber 92abel bor ber Sttitte ber pupille erf^eint. 3e$t brehe ich bie Spitze ber gefr\u00fcmmten 9tabel nach vorw\u00e4rts, unb burch* fchneibe bie Zapfet bon innen nach auf en unb bon oben nach nnten, fo baf 4 Sappen gebilbet werben* Oer br\u00fcte unb bt'erte Act wirb auf bie befannte 2Beife berfchieben verrichtet, je nachbent bie Oepreffto, ober bie \u00dc\u00eeeclinatio, ober bie Oiffectio gemacht Werben foil* \u2014 Oie Vorteile bt\u2019efer ftch aus ber Anatomie beS AugeS ergebenben Sf\u00f6ethobe ftnb in meinem Sehrbuche ber Ophthalmologie er\u00f6rtert*\n3* Oie Sinfenfapfel h\u00e4ngt burch baS Strahlenbl\u00e4ttchen unb in ber tellerf\u00f6rmigen \u00a9rube auf baS Suntgfte mit bem \u00a9laSf\u00f6rper znfammen. Vei einfachen grauen Staaren unb felbft bei voKfommen auSgebilbeten er* leibet biefer 3ufammenhang nur fetten eine Veetntr\u00e4chttgung; baher ijl ber vielfach von ben Augen\u00e4rzten erteilte D\u00eeath, bie Sitife fammt ber Zapfet Zu biSlociren, im Allgemeinen unrichtig* 3n ben meiften g\u00e4lten fann man bie Zapfet nur zer\u00df\u00fcdeln, bie Sappen fchrumvfen bann zufammen unb lagern ftch um ben Et'liarf\u00f6rper, wo fte ohne Nachteil liegen bleiben* 3erft\u00fcde* lungen ber hinteren ^apfetwanb ftnb, wegen ber innigen Verwachfung ber* felben mit ber \u00c7paloibea in ber tellerf\u00f6rmigen \u00a9rube, nu^lo\u00f6, weil bie Sunbr\u00e4nber ftch hier uicht zur\u00fcdziehen f\u00f6nnen, fonbern fehr fepneft wieber mit etnanber verheilen* AuS biefem \u00a9runbe halte ich alle bisherigen Ver* fuepe, fogenannte Verbunfelungen ber hinteren ^apfetwanb, bte zum \u00a9lud nur feiten vorfontmen, burep operative Eingriffe zu entfernen, f\u00fcr vergeblich\u00bb Sollte man bei Extractionen ber gew\u00f6hnlichen Sinfenjlaare nach ge\u00f6ffneter \u00a3ornh<*ut bie Sinfenfapfet mit einem \u00a7\u00e4dcpen ober mit einer pincette auSziehen, fo w\u00fcrbe man fte nur unter ben bebeutenbjten 3erreifungen","page":292},{"file":"p0293.txt","language":"de","ocr_de":"\u00a3)te \u00ff^ftc\u00efogte in tbrer 2Inmenbung auf 5lugen\u00c7ettfunbe* 293\nunb auch bann nicht ohne einen \u00a3heil be\u00f6 \u00a9Ia$f\u00f6rper6 herau^ubeforbern verm\u00f6gen. Rur bet ber Cataracta arkla siliquata unb bet einigen burch Ent^\u00fcnbung entpanbenen \u00a9taaren, bet benen pch ^wifchen ber Zapfet unb ihrer Rachbarphaft Erfubate ergoffen haben, ift bte Zapfet non i^rer Racp-barfcpaft gel\u00f6ft, fo bap fie zugleich mit ber Sinfe bt'\u00f6locirt ober extrait werben fann*\n4* \u00a3)ie 3rt'j? tj! in 33e$t'ehung auf ihren anatomtphen 25au ein \u00efj\u00f4ct)j\u00ef f\u00fcnpiiche\u00e9 unb complicirte\u00e9 \u00a3)rgan, welche\u00e9 ben oerphiebenbpen gunctionen oorpeht, unb ben mannigfalttgpen kranfheiten unterworfen ift. 3hr \u00d6ro\u00dfe,r Reichtum an arteriellen \u00a9ef\u00e4pen xft ohne 3\u00aectfe^ darauf beregnet, bie \u00a9ecretton ber w\u00e4fferigen Jeuchtigfeit unb be3 fo reichlich oorhanbenen figments ber Uoea $u Oermitteln, w\u00e4hrenb bie gabbreic^en 23enen bem 3^\u00fccffCuffe be$ SBIute\u00f6 nnb ber Reforption oorpehen* 2) a ba\u00e9 \u00a9ef\u00e4flfppem auf ber hinteren fl\u00e4che ber 3r^ non einer bitten Sage be$ phtoar^en pigment\u00e9 bebedt ip, fo ip e\u00f6 wahrpheittlicp, bap b^rmit bie pariere Re-forption\u00f6fraft in ber norberen 2lugenfammer, in ber bie \u00a9efafe freier liegen, jufammenh\u00e4ngt* Eben btefer Reichtum an arteriellen (Befa\u00dfen, tn SSerbinbung mit zahlreichen, febr fenpblen fernen, bebtngt aber auch bie grope Neigung ber Regenbogenhaut $u Entz\u00fcnbungen, wellte met'pen\u00e9 f^nelt Erfubationen, nartc\u00f6fe 2lu\u00e9behnung ber Renen u. f* w* oeranlaffen* X)er innige 3wfantmenhang ber \u00a9ef\u00e4pe ber 3ri3 mit benen be\u00e9 Eiliarf\u00f6rper\u00f6 unb ber Eonjunctioa am Ranbe ber \u00c7ornbaut erfl\u00e4rt un\u00e9 ben UmPanb, ba\u00a7 Entz\u00fcnbungen unb nenbfe \u00a9toctungen in ber 3ri\u00e9 P$ fo leicht bem Etliarfbrper, bem Circulus venosus orbiculi ciliaris unb ber Eonjunctioa am Ranbe ber ipornhautmittheilen, wabrenb berartige 2lffectionen bei weitem nicht fo leicht auf bie (S^oroibea unb noch f^wiert'ger auf bie Retina fortfehretten; benn bie 2lffectionen ritten, wie oben gefagt, ohne \u00a9chttnertglett innerhalb einer bepimmter Eapillargef\u00e4poerbreitung, bie meipen\u00e9 bt\u00e9 jur \u00a9renze eine\u00e9 Drgan\u00e9 zu reichen ^f\u00efegt, oor. \u00a3>ie Hnatomte bep\u00e4tt'gt biefen \u00a9a\u00a3 oofl* lornmen*\nObgleich bie d^oroibea mit ihrem \u00a9pannmu\u00e9fel, bem Corpus ciliare, mit ben Processus ciliares unb mit ber 3rt^ eiu <5)an^esS bilbet, fo behauptet jeber ber genannten ZfyeiU im erwachfenen 5Renphen hoch auch eiue griffe \u00a9elbpP\u00e4nbigfett f\u00fcr pch unb erhalt ein bt'\u00e9 $u einem gewtffen \u00a9rabe f\u00fcr pch bepebenbe\u00f6 (^apillargefctff^pem.\t2)ie arteriellen\nQuellen be\u00e9 IBIute\u00f6, welche\u00e9 bie Ehoroibea burchpr\u00f6mt, pnb bie Arteriae ciliares posticae breves, \u00a9te pnb 2lepe ber Arter. ophthalmica, etwa 20 an ber 3^hl unb oon oerphiebener \u00a9r\u00f6pe. Einige oon ihnen treten btcht neben einanber It'egenb gerabe t'm hinteren pole be\u00f6 Sluge\u00f6 tn baffelbe ein, bie \u00fcbrigen burchbohren bte Sclerotica phtef oon hinten nach oorn tm Umlreife be\u00e9 \u00a9ehneroen unb in oerphiebenen Entfernungen oon bem-felben* Ra^bem fie in bie Ehoroibea eingetreten pnb, laufen fte, pch fort-w\u00e4h^\u00dfnb gabelf\u00f6rmig theilenb, oon hinten nach oorn gegen bie Et\u2019liarfort-f\u00e4\u00a3e hin* 2)te 2lePe, in welche pe verfallen, lann man in R\u00fctfpcht auf bte \u00a9pPeme, in welche pe \u00fcbergehen, in \u00e4u\u00dfere, innere unb oorbere thet-len* 1) Die \u00e4ufteren 2lePe gehen, ohne in EaptHaren ^u ^erfa\u00dfen, nach-bem pe burch Teilung eine gewiffe Reinheit erreicht h\u00fcben, in bie \\ enae vorticosae \u00fcber unb bilben fo etn falfche\u00e9 S\u00dfunberne^. 2) \u00a9te inneren 2lepe verfallen in ein bic^te\u00f6 Re\u00c7 non Eaptllaren, welche\u00f6 ben Arterien nach innen ju aufltegenb ben ganzen \u00a9runb be\u00e9 Sluge\u00f6 bt$ ju ber Ora serrata retinae au\u00f6lleibet* 3) ^te oorberen 2lepe l\u00f6nnen oon ber \u00a9ren^e","page":293},{"file":"p0294.txt","language":"de","ocr_de":"294 \u00a3)te \u00ff^jto\u00efogte ttt ihrer 2lntt>etibung auf 21ugenbettfunbe.\nbe$ eben betriebenen Eapt'flarne$e$ an als? folcbe untergeben merben. \u00a9ie liegen ber eine bicbt neben bem anbern, unb gelangen in teilten \u00a9cbmingungen nach oorn oodaufenb nach einem S\u00d6ege oon $mei bis? brei SMtmetern an bie 2\u00d6ur$eIn ber Etliarfortf\u00e4^e, inbern fie deine 21efie nach au\u00dfen tn bte \u00a9ubftanj bes? Muse, tensor choroideae abgeben. 9?adjbem fie an ben 2Bur$eIn ber Eilt'arfortf\u00e4^e angelangt ftnb, treten fte tn biefelben etn unb bttben Eapitfarne^e, ober ot'dmebr fte bilben bte Eittar^ fortf\u00e4^e felbf\u00ef, ba bat? (Bef\u00e4\u00dfne\u00a7 bte ipauptmaffe unb ben mefentltc^en Zfyzit \u00f6es? Eitiarfortfa^es? aus?macht. \u00a3)as? 3erfatten ber Strtertenftdmm^en ift jeboch nicht ooflft\u00e4nbtg, benn einerfeits? \u00eertec^en einzelne berfdben tu ben ^ur^en jtotf^ett ben Eiliarfortf\u00e4^en unb an ber 23afts? tun, unb gelangen noch al$ \u00f6rterten jur SBIenbung, anbererfeits? oereinigen ftch geto\u00f6bniich ^oet ober bret \u00a9t\u00e4mmchen gu einem gr\u00f6\u00dferen (Bef\u00e4\u00dfe, met^e\u00e9 an bem ganzen freien D\u00eeanbe bes? Eiliarfortfa^es? in fteter SBerbinbung mit bem Eapiftargef\u00e4\u00dfne^e bint\u00e4uft, unb am oorberen Enbe ber 23afts? bes? gortfa^e^S angetangt umbiegt unb ftch in bt'e 23Ienbung hinein fortfe^t.\n2Bir buben fo eben gefeben, ba\u00df bie testen 9tefte ber Arteriae ciliares posticae breves, n>e\u00efc^e in ben Etliarfortf\u00e4^en nic^t ^u Eapi\u00fcaren \u00bberbraust ftnb, in bie 3ri\u00f6 \u00fcbergeben ; au\u00dferbem aber er\u00dfatt bie 3ri3 arteneftes? 33tut au\u00e9 Jtoei \u00dcllue\u00ef\u00efen, n\u00e4mtitb au\u00f6 ben Arter. ciliares posticae longae unb aus? ben Arter. ciliares anticae. \u00dcDie Arter. ciliares posticae longae ftnb 21efte ber \u00d6p^t^atmtca unb an ber 3<*bi\tfie burebbobren bie\n\u00a9cterotica auf ber Hinteren ip\u00e4lfte bes? Augapfels?, aber meiter nach born als? bte Arter. ciliares posticae breves. \u00dcDann Oedaufen fte, bie eine (externa} an ber \u00a9ebl\u00e4fenfeite, bte anbere (interna) an ber ^afenfeite, ^toifchen \u00a9derotica unb Eborot'bea nach oorn jum \u00a9pannmus?fd, unb fpat* ten ftch in ^toet ^auptafte, metche ftch nach entgegengefe^ten \u00a9eiten menben unb burch jabtreic^e anaf\u00eeomotif^e 9?eben\u00e4fie einen $ran$ bon arteriellen (Befa\u00dfen, ben Circulus arteriosus iridis major btlben: fte burebbobren bie* bei ben \u00a9pannmu\u00e9fel unb geben 2\u00efef\u00eee an benfdben ab. Au\u00dferbem erb\u00e4tt bie 3ri^ arterieXCe\u00f6 53Iut aus? ben Arter. ciliares anticae. \u00a3)tefelben ftnb deine 2Iefte, toelche tbeits? aus? ben Arter. musculares oculi, tbeits? au$ ber Arteria lacrymalis unb Arteria supraorbitalis fommen. \u00a9ie burebbobren bte \u00a9derotica im Umfange ber Cornea unb treten $un\u00e4cbft in ben \u00a9pann* muffet ein, bem fte Slef\u00fce abgeben; fte geben tbe\u00fcs? in ben Circulus arteriosus iridis major ein, tbeils? \u00fcber benfelben fort unb treten in bie 23ten* bung etn, in ber fte gefcbl\u00e4ugeft nach bem Pupifiarranbe \u00ffin oedaufen; benfetben Verlauf haben in ber 3ns? bie 2lrterien\u00e4fte, mel^e aus? bem Circulus arteriosus iridis major beroorgeben unb biejenigen, toelche oon ben Eiliarfortf\u00e4ijen berfommen. 21uf biefem 2\u00dfege jerfa\u00ef\u00efen bte Arterien tbeil\u00e7t in nurdicbe Et'liargef\u00e4\u00dfe, tyziU in feine, aber noch nicht capiftare Slef\u00eee, defte, metche am ^upi\u00ef\u00efarranbe tn Seiten umbtegen; ehe fte aber ben $u* pt\u00fcarranb erreichen, bitben fte in einiger Entfernung oon bemfetben burch quere anaf\u00eeomoftrenbe 2lefte noch toieberum einen unregetm\u00e4\u00dft'gen tran^ oon arterie\u00fcen (Befa\u00dfen, ben Circulus arteriosus iridis minor.\n\u00a3)ie Retina bat ihr eigenes? (Bef\u00e4\u00dffpftem, metches? ftch ^nt'fchen ber Membrana limitans unb ben \u00a9ebneroenfafern au\u00f4breitet. E\u00f4 bej\u00efebt aus? einem ^uf\u00fcbrenben \u00a9tamme ber Arteria centralis retinae unb einem r\u00fcd* f\u00fcbrenben \u00a9tamme ber Vena centralis retinae, ben heften beiber unb t'brem feinen unb ziemlich engmafchigen Eapt\u00fcargef\u00e4\u00dfne^e.\n5. 3SieIe ber neueren Pathologen tbeilen bie 3*iti\u00f6 ein in Iritis super-","page":294},{"file":"p0295.txt","language":"de","ocr_de":"\u00a3)te ^fto\u00eeogte tn ihrer 5\u00efrm>enbun^ auf Augenheilfunbe* 295\nficialis ober serosa, tn Iritis parenchymatosa ober Sntg\u00fcnbung ber Subftang ber Regenbogenhaut unb tn Uoeitio, ober (\u00a3ntg\u00fcnbung ber hinteren glac\u00e9e ber Regenbogenhaut Obgleich nun bie 3rttt\u00f6 nicht immer bie gange \u00a3)ide ber Regenbogenhaut ergreift, fo t'ft bte obige Eintreibung ftreng ge*\u00bb nontmen bo<h unrichtig, benn bte oorbere unb hiu*ere\t^ ^\u00d6en*\nbogenhaut begeht au$ h^\u00b0^9tT(hen ^fententen, welche oermbge ihrer neroen* unb gef\u00e4\u00dftofen Structur nic^t entg\u00fcnbet, hi><hfteu3 nur ^urch g\u00fcnbung\u00f6erubate ber Rachbarfchaft oer\u00e4nbert werben f\u00f6nneu. \u2014 \u00a3)te freie Oberfl\u00e4che ber 3ri3, welche ber Cornea gugewanbt, tft bebest oon einer Qirpitbetialfchicht, bte au3 einer \u00a3age oon b\u00fcnnwanbigen fech^edigen \u00ffflafter* jetten begeht, bereu runbe Sberne benen be\u00f6 \u00e4u\u00dferen Epithelium^ ber iporuhaut an \u00aer\u00f6\u00dfe gleich fommen unb ftarf gegen bte Oberfl\u00e4che hiu ragen* \u2014 Oie hintere fl\u00e4che ber 3ri\u00f6 tft oon einer mehrfachen Schicht fecp\u00e9ecft'ger gelernter 3etlen \u00fcbergcgen, welche in ber SBeife mit braunem f\u00f6rnigem figment erf\u00fcllt ftnb, ba\u00df nur tn ber Btitte, wo ber $ern liegt, ein heHer gled bleibt* \u00a3)ie\u00f6 tft ba\u00a3 Stratum pigmenti, auch wohl gerabe* gu Pigmentum nigrum genannt* Oiefe fpigmeutfchicht twrt am s]3upitlar* ranbe pl\u00f6fgltch auf.\n\u00a3)a\u00f4 ipaargef\u00e4\u00dffpfiem ber (\u00a3horoibea, ber Eifiarfortfa^e unb ber 3ri$ fonbert bie Elemente be\u00e4 Stratum pigmentosum ab* 3n\t^ut*\ng\u00fcnbungen wirb baffelbe entmeber gu reichlich, ober gu fparfam, ober IranH haft oer\u00e4nbert abgelagert* Ourch gu oiet pigment wirb bie garbe ber 3ria bunfler, ja e$ bilben \u00dfch bisweilen an oerfchiebenen Stellen ber 3rib Ablagerungen oon braunem ober fchwargem pigment, bte halb eine edt'ge, halb eine ooale, feiten eine gang runbe (M\u00e9fiait haben* Oie Ablagerung beS pigments? tft oft fo bebeutenb, ba\u00df eS f\u00f6rmliche \u00a3>eroorragungen bilbet. Bisweilen wirb ber ^upitlarranb mit fchwargem pigment \u00fcberf\u00fcllt, unb fleht bann aus tote geg\u00e4hnt* Bisweilen tft baS pigment in fo gro\u00dfer Quantit\u00e4t abgefonbert, ba\u00df eS bte oorbere St'nfenfapfel theiltoeife ober gang bebedt. 2)ieS auf ber fapfel ftch ftnbenbe pigment fcheint einen bopped ten Urfprung gu haben. Eitte\u00f6t^eil\u00f6 r\u00fchrt eS wahrfcheintich oon einer ano* malen Abfonberung folcher \u00a9ef\u00e4\u00dfe her, toelche ftch unter bem Stnfluffc einer Sntg\u00fcnbung auf ber Zapfet gebilbet haben, anbernthetlS oon bem Anlieben beS bie lutere gl\u00e4che ber 3riS bebedenben pigment\u00e9 an ber mit Srubaten bebedten ^apfel* \u00a3)aS Oon einer Abfonberung ber \u00a9ef\u00e4\u00dfe herr\u00fchrenbe pigment liegt an ben R\u00e4nbern ber rothen \u00aeef\u00e4\u00dfe, ijt copi\u00f6fer nach ber Peripherie als nach bem Zentrum ber Zapfet, unb fcheint, fotoeit ich in lebenben Augen habe fehen f\u00f6nnen, fetnl\u00f6rntg gu fein, to\u00e4hrenb baS, weldjeS burch Anlleben auf ber Zapfet h\u00e4ngen bleibt, in Heineren ober gr\u00f6\u00dferen, unregelm\u00e4\u00dfig begrengten St\u00fcd^en, oft oon ber \u00aer\u00f6\u00dfe eines RabetfnopfeS unb bar\u00fcber erfcpeint, unb bet ber Ber\u00fchrung mit ber Staar* nabet ftch leicht abftreifen l\u00e4\u00dft* - Enblich toirb burch bie Sntg\u00fcnbung auch bte Ratur besS pigment\u00e9 unb bamit gugletch bie garbe beffelben ge* \u00e4nbert; man bemerft g* 23* bisweilen eine fo reichliche Abfonberung oon gelbem pigment am mittleren Ringe ber 3ri\u00f6, ba\u00df biefer tote ein erhabe* uer Stern heroorragt unb toie ein trang aufgeheftet erfcbeint* ,\n\u00a3)t\u2019e Blutgef\u00e4\u00dfe ber 3ri3 haben oerh\u00e4ltni\u00dfm\u00e4\u00dftg fe^r bide SB\u00e4ttbe, batjer fte auch nicht oon bem in ihnen enthaltenen Blute bem blo\u00dfen Auge ftcbtbar rothgef\u00e4rbt erfreuten, trie \u00a9ef\u00e4\u00dfe oon gleicher \u00a3>ide in anberen Steilen, fonbern burch baS Epithelium ber 3ri\u00f6 als wei\u00dfliche Streifen hinburchfchtmmern* Bet ber Sntg\u00fcnbung toerben bte \u00e4\u00dfanbungen biefer","page":295},{"file":"p0296.txt","language":"de","ocr_de":"296 Die ^^fto\u00eeogte in t^rer 2fmbenbung auf 2\u00efugenheifftmbe.\n\u00a9ef\u00e4fte audgebehnt, unb baher fommt ed, ba\u00df wir fte bann am Circulus arteriosus minor at\u00f6 einen bie \u00ffupiffe umfretfenben $ranz, zu bem bom Circulus arteriosus major einzelne feme \u00a9ef\u00e4fte rabiaf berfaufen, wahr* nehmen. (Sd ifl bemnah unrichtig, btefe \u00a9ef\u00e4fte f\u00fcr neugebtfbete zu galten* 92eubtfbung bon ^Blutgef\u00e4\u00dfen fommt fretltc^ tn feftenen g\u00e4lten auch an ber 3rid bor,, Wad ich baraud abnehme, ba\u00df t'h btdweifen 2fnaftomofen ber 3ridgef\u00e4fte mit folgen, bte auf ber borberen tapfefwanb tagen, beftimmt beobachtet habe.\n6. 3n \u00abeuerer 3et't haben bte Ophthalmologen bteffach bon einer \u00a9nt* j\u00fcnbung ber inneren gfadartigen \u00c7ame\u00ef\u00efe ber Hornhaut, ber Membrana Descemetii gebrochen. \u00a9ine \u00a9ntz\u00fcnbung bt'efer \u00a3aut fommt aber nah meiner Uebeqeugung nicht bor. Die \u00a9pmptome, welche man bon bt'efer ^ranffteit auff\u00fchrt, geh\u00f6ren alte ber Iritis chronica unb exsudativa, theil* weife auch ber \u00a9onjunctibitid, ber fogenannten gclerotittd unb \u00a9horoibeitid an. Oie \u00a9r\u00fcnbe, Wefthalb ich Weber eine prim\u00e4re, noch fecunb\u00e4re \u00a9nt* Z\u00fcnbung ber D edcemet\u2019fhen \u00a3ant annehmen fann, fnb gr\u00f6fttenthet'fd aud ber Anatomie entnommen. 1} Die Dedcemet\u2019fhe \u00a7aut ift eine burhaud f\u00eeructur* unb gef\u00e4jtlofe, auf ihrer inneren gl\u00e4he mit einem \u00a9pi* thetium berfehene 3D?embran, weihe nicht auf bie 3*id \u00fcbergeht, Teic^t bricht, ftch bann aufrollt unb zur 2lbfonberung bed Humor aqueus nichts beitragen fann. 2} Dt'efe \u00a3>aut ber\u00e4nbert ftch burch 21ufbewahren in 2Bet'n* geift, in fo^enbem Staffer unb \u00a9\u00e4uren nicht. 3) \u00a9ie bleibt, wenn fte bei einem bid auf fte bringenben ipornhautgefhw\u00fcr burch ben Humor aqueus biafenf\u00f6rmt'g herborgetrieben wirb, unb affen \u00a9h\u00e4bfihfeiten audgefe^t ift, SD\u00eeonate fang ffar unb unber\u00e4nbert, bid fte bon \u00a9ranulationen, bie bon ben 2\u00dfunbr\u00e4nbern ber Cornea herborfhtefen, bebecft wirb. 4) 92iemald fah ich \u00abach Verfemungen biefer ipaut burch bie Cornea ober bie hintere ?fugenfammer bei 5D?enfhen unb bei Dhieren, ja fefbft nicht nach ber \u00aelef* tropunctur eine Tr\u00fcbung berfefben entgehen, wenn nicht gleichzeitig bie Hornhaut ober 3rl3 ent^\u00fcnbet mar. 5} Vei ben bebeutenbf\u00eeen Verbt'fbun* gen ber Cornea, bei Vermutungen ber mit ber Dedcemet\u2019fhen \u00a3aut fanb ich bie le|tere, menn ich fte bon ben auf ihr fiegenben \u00a9rfu* baten gereinigt hatte, unter bem TOfrodcop bofffommen normaf, ffar unb burc^ftc^tig. 3u festeren Unterfuhungen flanben mir bisher mtr franfe ^hieraugen ju \u00a9ebote.\n\u00a9benfo ift bie \u00a9ntz\u00fcnbung ber St'nfenfapfef genau genommen nthtd weiter, aid eine \u00a9ntz\u00fcnbung ber 3^nufa unb ber tellerf\u00f6rmigen \u00a9rube, beren \u00a9ef\u00e4fte fth ent^\u00fcnben, audbebnen, berf\u00e4ngern unb auf ber borberen, feften auf ber hinteren \u00a3infenfapfel fthtbar merben. Die Vlutgef\u00e4fte ber Sinfenfapfef, mefhe bon ben Anatomen aid fofhe betrieben unb abgebifbet merben, fheinen mir nicht unmittelbar auf ber $apfel fefbft zu liegen, fonbern born auf ber borberen \u00c7ameffe ber fth mit ber $apfef berbt'nben* ben 3\u00b0nufa, hinten auf ber in ber tellerf\u00f6rmigen \u00a9rube fth audbreitenben \u00a3paloibea. Died fhltefte ih aud ber Unterfuhung bt\u2019efer entz\u00fcnbeter ^ferbeaugen, in benen ih bie genannten, burh \u00a9ntz\u00fcnbung berbecften, metfgef\u00e4rbten, mit biefen \u00a9ef\u00e4ften berfehenen Oheile bon ber bofffommen normalen Sinfenfapfef, bie unter bem TOfrodcop auh nt'ht bad ffeinffe \u00a9ef\u00e4^hen jetgte, abzt'ehen fonnte. Die St'nfenfapfef ift, mie bie Dedce^ met\u2019fhe $ant, eine ftructur* unb gcf\u00e4\u00dffofe \u00a9fadhaut, bte ben etnbrtngen* ben \u00a9h\u00e4bft'hfeiten einen groften S\u00d6iberfanb entgegenfe^t; bted geht her*m* 1) aud fofhen gaffen, bei benen bte hintere 2t'nfenfapfef nah .ber Operation","page":296},{"file":"p0297.txt","language":"de","ocr_de":"Die \u00ff^jtofogte in threr)2Inmenbung auf 2tugenhettfunbe. 297\nbe$ \u00a9taphptomS l\u00e4ngere *$tit frei oorticgt, ohne ftch $u enth\u00fcben unb $u tr\u00fcben; 2) au$ ber Unterfuc^ung mehrerer entj\u00fcnbeter ^Pferbeaugen, tn benen ich bte \u00a3infenfapfet, metcfe oon innen uni) oon auf en mit \u00dfmtz\u00fcn* bungoerfubaten incruftirt n?ar, oottfommen ftar unb burcfftdjttg fanb, nach* beut ich fte oon ben \u00a9cfubaten, metche ftch mit ber pincette ab^iehen liefen, gereinigt h\u00e4tte; 3) aus bem Umftanbe, baf ich bie \u00a3infenfapfet, auch bei anfchetnenb bebeutenben Degenerationen berfelben, bei ft\u00fcfftgen, weiten unb garten St'nfenfaaren, bei ben beuttichften \u00a9puren ber gnt^\u00fcnbung in ber \u00fflac^barfcfaft, nie eigentlich franf unb unbur^ft^tig gefunben t>abe. 3^re fchetnbaren SSerbictungen r\u00fchrten entmeber oon Gattungen ober oon (Srfubaten auf ihrer inneren ober \u00e4uferen Dberft\u00e2cpe fer, ipr \u00a9emebe felbj\u00ee aber mar niemals bamit getr\u00e4nft* \u2014 2Son einer (\u00efnt^\u00fcnbung ber \u00a3infe fetbf\u00ef, metche auf i^rer Dberft\u00e4cpe, bicpt unter ber Zapfet, au$ einer \u00a9cpicpt oon noch unjufammen^\u00e4ngenben, runben, gefernten, fepr burchftcpttgen Betten oon oerfchtebener \u00a9rbfe, unb in ber Diefe au$ g\u00efa\u00f4fjeflen gafern mit fecp\u00f4ecfigem Ouerfcpnitt befielt, fantt noch mentger bie 3tebe fein, ob* gleich fie fe\u00c7r tei<ht in gotge oon \u00a9ntj\u00fcnbungen ber 9^ac|barfcfaft Dege* nerationen erteibet, bie burch bie franfpaften \u00a9ecreta auf chemtfchem unb mec^anif^em Sege eingeteitet merben*\n7. Die anatomtfcfen Unterfucpungen be\u00e9 @hiat?ma ber \u00a9epneroen paben gezeigt, baf bie ^reujung ber \u00a9epneroen be\u00a3 SD\u00eeenfcpen nur eine tpettmeife Cber inneren 23\u00fcnbet) ift, nnb baf bie \u00e4uferen 23\u00fcnbet auf ber \u00a9eite, auf melier fte oorper lagen, bleiben* Die\u00f6 ijt ber \u00a9runb,' toef halb eine Z\u00e4hmung einer Surjet bet? (\u00a3hta3ma ober bet? \u00a9epp\u00fcgett?, aut? metcpem btefe entfpringt, zugleich eine Z\u00e4hmung ber ibentifcpen Dpeite beiber ^efj* p\u00e4ute oerantaft, metcpe aut? einer unb berfelben Surjet bet? (\u00a3pt'at?ma ent* fiepen, atfo z* 23* bet? \u00e4uferen Dpet'te\u00e9 ber )te\u00a3paut bet? einen unb bet? inneren Dpeitet? ber S^e^haut bed anberen 2luget?. Die Amaurosis dimi-diata beiber 2litgen entflept baher immer aut? einer Z\u00e4hmung ber einen Surret bet? (\u00a3piat?ma ober ber Dpette einer \u00a9eite bet? \u00a9epirnt?, aus? met* chen jene entfpringt, ober bed \u00a9epp\u00fcgetd, ber einen \u00a3\u00e4tfte ber SSierp\u00fcget. Dennoch paben bie patpofogtfcpmnatomifcben Unterfucpungen, bereu mir in 23eztepung auf btefen \u00a9egenftanb eine grofe beft^en, und bid je\u00a3t noch fein befttmmted \u00a9efe$ an bie \u00a3anb gegeben, mte ftcp bei Berfl\u00f6rung bed einen 2tuged bie Degeneration ber \u00a9ehneroen oor unb hinter bem gpiadma oerh\u00e4lt, obgleich ber gem\u00f6pntt'chfle f\u00c7att ber ifl, baf bie Degene* ration ftch gteicpm\u00e4fig auf beibe Sur^etn bed (Eptadma erfreut*\n8* 2ltd bie maprfcpeintichf\u00eee Urfacpe bed 2tccommobation\u00e9oermogen^ m\u00fcrbe oben bie locomotion ber ^\u2019rpftatttinfe bezeichnet. Diefe locomotion fann aber nach meinem Daf\u00fcrhalten nur burch bie phpftologifch\u00df Sirfung be\u00e9 \u00a9pannmu^fel\u00f6 ber Choroidea (M. tensor choroideae) oermittett merben* Diefer SD\u00eeu^fet erfcheint nach Segnahme ber \u00a9clerotica at^ ein grauer Dting (Ligamentum ciliare) auf bem oorberen Dheite ber @hon>ibea, uttb entfpringt oon einer 3^ne berfelben, bie ftch Su ^en S\u00dfnrzeln ber Sili* arfortf\u00e4^e erfreut* \u00a9eine gafern oertaufen oon hinten nach born, unb liegen atfo neben einanber mie bie \u00a3otzfcheite eirte^ ^oftenmeiter^; er h^f^ ftch an ^er tttneren Sanb be3 Canalis Schlemmii, mit ber er oft fo feff oerbunben if\u00ee, baf fte beim 2tbt\u00f6fen ber \u00a9cterotica an ifm hangen btetbt* Der SD7u6fet fpannt bie (\u00a3tmroibea mit ber D\u00eeettna um ben \u00a9ta\u00f6fbrper an, inbem er eine gefchtoffene Oberfl\u00e4che oerfteinert, metche burch ihn fetbfi, burch bie Cornea unb burch ^*e (Ihoroibea gebitbet mirb; zugleich h\u00df^ er","page":297},{"file":"p0298.txt","language":"de","ocr_de":"298 \u00a9te >pf)9fto(o$te in ihrer Slnwenbung auf Slugenbeitfunbe.\nbie mit ben (\u00a3itiarfortf\u00e4\u00a7en verliebte Zonula Zinnii etwa\u00df ttac^ oortt, unb oerminbert bte \u00a9pannung berfeXbeit in bem $^et\u00eee, ber ^wifcgen ber Stufe unb ben (\u00a3itiarfortf\u00e4\u00a7en liegt Stuf bt'efe S\u00dfeife ig e\u00df m\u00f6glich, bag bte Stufe nacb oorn betre\u00dft werbe.\n\u00a9ie SBirfung be\u00df M. tensor choroideae wirb burd) bte S\u00e4ljmun\u00df be\u00df br\u00fcten \u00ab\u00eepirnneroen nicht gan$ aufgehoben, fonbern nur etwa\u00df gefcbw\u00e4g\u00fc, wa\u00df barau\u00df gu entnehmen ig, bag ba\u00df Slccommobatton\u00dfoenn\u00f6gen bet ber Z\u00e4hmung be\u00df N. oculomotorius nur eine unbebeutenbe \u00a9cbw\u00e4cbung erleibet. \u00a9\u00df ermatt bemnacb btefer iDrgantbeil ohne 3^etfel auch noch Ste|le bon anberen motorifdjen Serben* \u00a9in btrecter Uebergang einzelner 3weige be\u00df N. abducens unb be\u00df N. trochlearis tn ba\u00df gnnere be\u00df 2Xuge\u00df unb fpeciett tu ben M. tensor choroideae ig freilich bi\u00df fe$t nocg ntc\u00c7t nad^ gewt'efen, obgleich e\u00df nidg unwabrfcbeinlicb ig, bag ein father erigirt. \u00a9ewig ig e\u00df aber, bag ber genannte 9D?u\u00dffel Slefte bom N. sympathicus, ber motortfcge unb fengtioe gafern iu gd? f^Itegt, befommt, \u00a9er Ramus ophthalmicus nervi trigemini, ber bte N. ciliares btlben hilft; befommt Stege bon bemfenigen S^^etle be\u00df N. sympathicus, ber ftd) mit bent N. abducens berbtnbet. S3ei bem \u00a9etp^tn fehlt ba\u00df Ganglion ciliare nie* \u00a9etne SBur^eln beritten g<h aber oerfcbt'eben. \u00a9ie gamnteu au\u00df bem Ramus externus n. ophthalmici au\u00df bem \u00a9tamme be\u00df \u00a9culomotorin\u00df, unb bi\u00dfweilen gr\u00f6gtentbeil\u00df au\u00df bem Stbbucen\u00df, ber border etne SSerbinbung mit bem JDpgtftalmicu\u00df etngegangen ig. 3n biefern festeren gatte gnb bte S\u00f6ur^eln oom R. ophthalmicus unb bom \u00a3)culomotoriu\u00df gwar borganben, aber gan$ augerorbentltcb fein unb untergeorbnet. \u2014 3^^ S3tXbitng be\u00df Ganglion ciliare beim 50\u00eeenfcben tragt auger bem N. trigeminus unb oculomotorius auch ber N. sympathicus mit bet, nac^bem er riefte bon oerfcbtebenen mo* torighen unb fengttoen \u00a7>trnnerben erhalten gat. \u00a9t\u2019efe\u00df \u00a9anglton gtebt bte Nervi ciliares breves ab, bon benen otele riefte tn ben M. tensor choroideae treten, \u00a9er N. trochlearis gtebt, bebor er tn ben M. trochlearis tritt, feine Stege ab, unb bt\u00df jefct ig in ber 9?orm fein Stg beffetben bi\u00df tn ba\u00df gnnere be\u00df Stuge\u00df berfotgt. sJiur in einem abnormen gatte fanb e\u00df gdj, bag ber N. noso-ciliaris born N. trochlearis entfprang. \u00a9iefe 33e* obadjtung macht e\u00df nja^rfcgeintieg, bag and? in ber 9?orm Stege, bie f\u00fcr ba\u00df gnnere be\u00df Sluge\u00df unb f\u00fcr ben M. tensor choroideae begimmt gnb, bon ihm entfprtngen. \u00a9\u00df tagt geh atfo fe^r wobt beulen, bag auch bet Z\u00e4hmung be\u00df britten \u00a7>irnneroen ba\u00df \u00a9ontraction\u00dfoerm\u00f6gen be\u00df M. tensor choroideae fortbauere, unb bag ba\u00df Stccommobation\u00dfbermogen be\u00df Sluge\u00df nur tn einem befchr\u00e4nften \u00a9rabe bon bem \u00a9inguffe be\u00df N. oculomotorius abb\u00e4nge. Stu\u00df bt'efem SSerb\u00e4ltnijfe w\u00fcrbe geh bann auch ber Untftanb er* H\u00e4ren, bag bie Stb\u00e4nberung in ber Neigung ber \u00a9ebaren $u einanber, bie burch ben N. oculomotorius oor^ug\u00dfweife bebingt wirb, mit ber Stenberung be\u00df 9tefraction\u00dfjuftanbe\u00df, bie $war metgen\u00df, um bem SBeb\u00fcrfniffe $u gen\u00fc* gen, mit ber Stb\u00e4nberung in ber Neigung ber \u00a9ebaren \u00a3>anb tn |)anb gebt, bod? nur in einem untergeorbneten \u00a9aufaloerb\u00e4ltnijfe $u einanber gebt; b. b* bag bte Stenberung be\u00df 9tefraction\u00df$uganbe\u00df unb bie Neigung ber \u00a9ebaren gd) m'c^t gegenfeitig abfotut bebt'ngen. 23ef\u00e4me ber M. tensor choroideae nicht noch anbere Heroen, at\u00df bie, Welche oom N. oculomotorius abgammen, fo w\u00e4re, wegen ber \u00a9\u00e9nergie ber oerfcbtebenen Stege be\u00df N. oculomotorius, ba\u00df untergeorbnete \u00a9aufaloerb\u00e4ftntg, in wetcgem bte Neigung ber \u00a9egaren unb ber \u00dctefractt'on\u00dfjuganb $u einanber geben, unerft\u00e4rlicb*","page":298},{"file":"p0299.txt","language":"de","ocr_de":"\u00a3)te pppfiotogie ttt iprer 2tmvenbung auf 2lugenpeitfunbe* 299\n9* Obg\u00eeetc^, wie fcpon oben (S. 242) gezeigt i\u00df, unter ben verfcpiebe* nen SD\u00eeuSfetn beiber 2lugen fein con\u00dfanter ConfenfuS unb Antagonismus obmattet, fo pat man bocp vietfacp bie Cri\u00dfenz eines fotcpen con\u00dfanten 33erb\u00e4ttniffeS angenommen unb verfucpt, baffetbe auS ber eigent\u00fcmlichen SSertpeitung ber Heroen ju erf\u00e4ren. Atte $?uSfetn n\u00e4mticp, welche gteicp* namt'ge Ae\u00dfe nom DcutomotoriuS ermatten, fottten affociirt fetn, w\u00e4prenb bte 23?uSfetn, mettre ungleichnamige 3w>eige non bemfetben erpatten, ftcp nicht affociiren f\u00f6nnten. AuS biefem \u00a9runbe fottten ber M. rectus exter-nus unb obliquus superior ihre eigenen fernen unb feine Ae\u00dfe nom britten \u2018\u00ffaare befommen* \u00a3)ie neuere Anatomie hat aber nacpgewiefen, ba\u00df beibe jutent genannten SftuSfetn, fowopt bet P\u00eeenfcpen atS bei Spieren, hoch Ae\u00dfe nom DcutomotoriuS erhalten* 3n ber anatomifcpen 23ertheifung ber fernen fann atfo bie Urfacpe beS parmonifcpen 3ufammenwirfenS ber AugenmuSfetn nicht liegen, nm fo weniger, ba biefetben 9)?uSfetn je nach bem 23eb\u00fcrfniffe batb confenfuett, batb antagoniftifch wirfen\u00ab. Cine har* monifche function ber AugenmuSfetn i\u00df zum 3wecfe beS einfachen unb beutticpen SepenS mit betben Gingen notpwenbig* Sie i\u00df aber bie fecitn* bare gotge ber 3bentit\u00e4t ber entfprecpenben Stetten beiber Netzh\u00e4ute. \u00a3\u00fce \u00c6ftuSfetn be\u00f6 AugeS beftnben \u00dfcp, wie fchon gefagt, bann im 3u\u00dfanbe beS \u00a9teichgewicptS, wenn bie Separen nach nom unb baratte! gerichtet ftnb. Aus biefer parattelen Dichtung gehen fte je nach bem SBeb\u00fcrfniffe beim ^t'riren naher unb ferner \u00a3)bjecte in eine mehr ober weniger connergirenbe Dichtung \u00fcber* \u00a3)er Sfta\u00df\u00dfab pierzu hegt nornehmtich barin, ob baS 33itb beuttich unb einfach erfcheint* Ctnen ^auptbeweiS hierf\u00fcr liefert uns ber angeborne Strabismus incongruus. 53eim neugebornen ^inbe haben n\u00e4m* ticb bie Separen ber mit biefem gepter behafteten Augen eine parattete Dichtung, fobatb aber baS $inb z\u00ab ftriren anfangt, lernt eS, um beS ein* fachen unb beutticpen Sehend mitten, baS f\u00fcr biefen 3u>ecf nothwenbige Schieten ohne \u00a3)oppetfepen, ohne ba\u00df bie ^Bewegungsorgane irgenb erfranft ftnb* \u00a3)oppetfepen tritt aber fogteich ein, wenn bie Separen in bie nicht* fchietenbe Dichtung \u00fcbergehen*\n\u00a3)ie function ber AugenmuSfetn wirb auf boppette 25etfe burch bt'c Bewegungsnerven angeregt; entweber prim\u00e4r ober witlf\u00fcrtich vom \u00ae?pirn aus, ober fecunb\u00e4r burch Hefter von ber Retina aus* SDiefe teuere SBeifc tr\u00e4gt ohne 3^eifet am rnei\u00dfen baju bei, ben Separen unb ben sD?eribianen bie Stettung zu geben, welche zum Cinfacpfepen nothwenbig ift* 2)a n\u00e4m* lieh waprfepeintich je $wei ibentifepe ^etzpaut\u00dfetten bemfetben \u00a3pette beS CentratorganS ihre D\u00eeervenfafern ^ufenben, ober hoch wenig\u00dfenS an einer Stette im Gehirn repr\u00e4fentirt werben, fo mu\u00df, wenn jwei heterogene (Stetten ber 92e$paut von einem .Dbjectpunfte getroffen werben, ber (Jen* trattheit jwei verfchiebene \u00a3p\u00e4tigfeiten gteiepzeitig conciptren, wetepem er* m\u00fcbenben 3u\u00dfanbe er burep bie ibentifteirenbe Stettung ber Augen \u00dfcp zu entziehen fucht, inbem bie gleichzeitig verfchiebene Affection ibentifeper 9?e$* pauttpeite auf ben entfprecpenben Centrattpeit atS 9?et'z wirft, ber \u00dfcp burep bie motorifepen AugenmuSfetnerven fortp\u00dfanjt, wetepe bann bie 9)?uSfetn ZU ber geforberten Contraction unwittf\u00fcrtiep be\u00dfimmen* T)k \u00a9runbhebtn-gung zur D\u00eeeatiprung biefer geforberten Contraction ber 2tugenmuSfetn i\u00df bemnaep ^ufammengefe^t aus mehreren Momenten; aus ber normalen 23e* fepaffenpeit beS CentratorganS, ber Retina unb beS Nerv, opticus, aus ber ber motorifepen Nerven unb ber \u00eeftuSfetn feth\u00df* 2\u00d6irb eins biefer 3D?o* mente abnorm, fo l\u00e4\u00dft ber notpwenbige ConfenfuS ber 2tugenmuSfetn naep,","page":299},{"file":"p0300.txt","language":"de","ocr_de":"300 Ote \u00ff^jto\u00eeogte tu t^rer Slnwenbung ouf 2lugenbetlfunbe.\nbie \u00a9ebaren freuten pch nicht mehr auf einem f\u00fcnfte be\u00f6 Objects unb eS tritt bemnach ba^ ein, maS mir \u00a9fielen nennen. \u00a7ier ip aber nochmals $u be-merlen, bap beim \u00fcftachlap ber \u00a9ebfunction, ohne Beteiligung ber \u00fcbrigen Organe, nur ein Strabismus para\u00fcelus ftc\u00a7 entmidelt.\nBeim einfeitigen \u00a9fielen, Strabismus monocularis, beffen n\u00e4chPer \u00a9runb freilich immer eine ^ranlbeit eines ober mehrerer 9D?uSleln ip, ftnbet pch burchg\u00e4ngig eine mefentliche SSerfc^ieben^eit in ber \u00a9eplraft beiber klugen. BS\u00e4brenb n\u00e4mlich baS richtig pxtrenbe 2luge in ber D\u00eeegel Ir\u00e4ftig ip, j[a pch fogar fmupg einer ungem\u00f6bnlicben \u00a9c^\u00e4rfe erfreut, ift baS fcipe-lenbe 2luge immer fomohl in .\u00c7nnpcht feiner \u00a9ehlraft, als in Beziehung auf fein StccommobationSoerm\u00f6gen gefcjpo\u00e4cf\u00fc, in feltenen g\u00e4lten auch moj?! g\u00e4nzlich-erblinbet. Sei ber \u00a9djm\u00e4che, noch mehr bei ber g\u00e4nzlichen Tilgung ber \u00a9ehlraft beS einen 2lugeS fehlt in bemfelben ber \u00a3auotret'z $ur richtigen \u00a9tellung ber \u00a9ehare, n\u00e4mlich bie hinreichenb parle D\u00eeeperaction oon ber Retina auf bie BemegungSneroen. hieraus allein f$on ip eS er-ll\u00e4rlich, marurn bei bem einfeitigen \u00a9Rieten baS gefunbe 2luge eine ununterbrochene Slfleinberrphaft beim \u00a9eben auS\u00fcbt, unb marurn nach ber \u00a9c$iel-operation nur bann, auch menu leine Z\u00e4hmung ber 2lntagonipen ober an-bere nicht zu befeitigenbe gebier ber BemegungSorgane ober ihrer Heroen Zum \u00a9runbe liegen, eine oo\u00fcfommene Teilung beS \u00a9chielenS erfolgt, menn bie \u00a9eblraft beS.fchielenben 2lugeS pch mit ber beS gefunben 2lugeS mieber tn\u2019S \u00a9leichgemicht pellt. 3P le^tere\u00f6 nicht ber gall, fo mirb nach ber Operation immer ein mehr ober meniger bebeutenber \u00a9rab beS \u00a9chielenS, menn auch fap immer ein geringerer als oor ber Operation, zur\u00fcdbleiben, unb bieS ip leiber in ben meipen g\u00e4lten beS einfeitigen \u00a9chielenS baS 9ie-fultat. Oiefe menu auch meipenS nicht ooHlommene Serbefferung in ber \u00a9tellung ber \u00a9ebare beS fcpielenben 2lugeS nach ber Operation ip aber bennocb nicht ohne \u00df\u00fcnpige golgen, benn einesteils mirb baburch bie \u00a9ehlraft unb Energie beS f^ielenben 2lugeS gepeigert, unb anberntbeilS bie Beeintr\u00e4chtigung ber gunction beS gefunben 2lugeS geminbert.\nBeim mechfelnben \u00a9cpielen, Strabismus alternans, bei bem bie \u00a9eblraft beiber klugen meipenS nur fe|>r menig, feiten gar nicht oon einanber Oerfchieben ip, unb ber branle mi\u00dfl\u00fcrlich, halb mit bem einen, halb mit bem anberen SXuge fchielt, ip baS 9\u00eeefultat ber Operation b\u00fcupger ein oo\u00fc-lommeneS, benn bei ben mechfelnb \u00a9chtelenben tr\u00e4gt' eS pch b\u00e4upger ju, bap bie \u00c9ugen bie g\u00e4biglcit mieber erlangen, ihren \u00a9eharen bie \u00a9tellung ZU geben, treize ben Objecten betriebener Entfernung entfpricht, fo bap baS 3nfammenmtrlen ibentifcper ^e^huntpetlen mieber m\u00f6glich mirb. Ein mahrhaft ung\u00fcnpigeS D\u00eeefultat, b. b* ein folcheS, mo nach ber Operation ein \u00a9fielen nach ber entgegengefe^ten \u00a9eite eintritt, geh\u00f6rt, menn bie Operation gut auSgef\u00fchrt unb bie ortbop\u00e4btfche ^a^bebanblung richtig geleitet mirb, bei afien ^rten beS \u00a9chielenS ^u ben fehr feltenen Erfcbei-nungen.\nVII. 55athologtfte Anatomie in ihrer 5lnmenbung auf bte\n5lugenhei(lunbe.\nOer Einpup ber patbologifchen Anatomie auf'bie pathologie unb fpeciell auch auf bie Slugenheillunbe bepeht mefentlich barin, bap pe nach** meip, mel^e materiellen Ber\u00e4nberungen in ben oerpbiebenen ZfyeiUn beS","page":300},{"file":"p0301.txt","language":"de","ocr_de":"Oie ^ppologte tn tprer 2Imoenbung auf 2lugenl?eiltunbe. 3\u00d61\nK\u00f6rpers unb $ter befonberS tu betten be\u00e9 \u00abSeborgan\u00e9 bie ftranlbeit\u00f6erfSei-nungen begleiten ober pe oeranlaffen: inbem pe jeigt, tote btefe franfbaften ^er\u00e4nberungen entfielen nnb ft'S attm\u00e4^Itg jur\u00fcSbtlben, btent fte ber ^atbo* legte im engern 0imte; inbent fte bte ^rojeffe auffl\u00e4rt, moburdj feue i^er\u00e4nberungen PS audulben nnb tn ben normalen 3uftanb \u00fcbergeben, totrb fte $ur \u00a9eb\u00fctpn ber S^erapte. 23et'ben mebt'cinifSen Oi\u00f6cipltnen liefert fte einen mistigen St\u00ffetf ber $u ihrer 23egr\u00fcnbung not^toenbigen pofttioen Materialien. Um bt'efe Materialien ju erlangen, oerfolgt bie patfmtogifSe Anatomie einen hobelten 2Beg; einesteils fud^t fte n\u00e4rnliS bie SBer\u00e4nberungen ber Organe in ber gorrn, \u00a3age, \u00a9r\u00f6pe unb ben fonftigett pbbPlalifSen EigenfSaften ju ermitteln, anberntbeilS prebt fte barnaS, bie f\u00fcr ben 2trjt noS mistigeren SSer\u00e4nberungen in ber biftologifSen Oertur unb SemifSen 3#fammenfe\u00a7ung ju erfordern ErPere Aufgabe oerfolgte oorn\u00e4ntliS bie \u00e4ltere, le^tere bie neuere patbotogifSe Anatomie. Oie \u00e4ltere pat^otogifc^e Anatomie bat in 33ejte^ung auf bie 2lugenljetlfunbe bereite ein reiSbattigeS poptioeS Material ange^\u00e4uft, m\u00e4^renb bie 9\u00eeeful* t\u00e4te ber neueren fftiStung ber in D\u00eeebe pebenben 3metge ber ntebicinifSen S\u00d6iffenfSaft noS feb* b\u00fcrftig pnb. Oie oor$\u00fcgtiSpen ber festeren foflen fe$t in m\u00f6glt'SPe* ^\u00fcr^e erm\u00e4hnt merben.\nOie SSer\u00e4nberungen ber Organe, mit benen PS bie patbologifSe Anatomie befS\u00e4ftigt, ftnb teils fotSe, melSe naS ber \u00a9eburt entmeber but\u2019S @:nt$\u00fcnbungen ober burS eine ben Urfac^en naS metfen\u00f6 unbe* fannte, franf^afte 3Ser\u00e4nberung ber 23ilbungStb\u00e4tigteit entpanben pub, teils folc^e, melSe mir Mipbilbungen nennen, unb melSe mit ber erpen Entpebung unb EntmicflungSmeife beS Organismus fo genau oermebt pnb, bap pe PS nur *n ber fr\u00fchen \u00fferiobe beS EmbrpotebenS, ober mentgPenS oor Ablauf feiner ooltenbeten Entmicflung bilben l\u00f6nnen.\nA. Er to or b e n e S3 er \u00e4 nb er ung e n ber\tbeS 2lugeS.\nUnter biefen fpieten bie patbotogifSen 3^eubilbungen bie gr\u00f6pte\nfftoUt.\n2\u00dfie bei ber erpen Gilbung beS ft\u00f6rperS im Embryo unb fp\u00e4ter bet ber Ern\u00e4hrung beffelben neue Gilbungen, Elementartbeite unb \u00a9emebe entpe^en, PS smifSen bie bereite oorbanbenen einfSiebenb, fo pnbet etmaS SlebuliSeS ^\u00e4upg in golge patbotogifSer ^rojefe \u00a9tatt. Oiefe 9?eubilbungen ftnb fo mannigfaltig, bie SSer^\u00e4ltniffe ber Entpebung unb (5ntmt'Slung, bann bie meiteren SSer\u00e4nberungen bei bem einzelnen \u00a9ebilbe fo oermidelt, niSt fetten bie oerfSiebenpen ^eubitbungen fo mit einanber combt'nirt, bap eine gen\u00fcgenbe \u00a9Stfoeru#8 Prefer \u00a9egenp\u00e4nbe, namentltS aber bie geppellung unb \u00a9S^ung ber einzelnen EtementarerfSeinungen, ju ben fSmieriapen Aufgaben geh\u00f6rt\nOie allgemeinen \u00a9efefce, naS metSen bie EntmiStung patbologtfSer 23tlbungen erfolgt, fSliepen PS auf baS 3nn*3Pe ben \u00a9efe^en an, melSe bie EntmiSlung$gefSiS*e unb ^ipologie f\u00fcr bie normale Gilbung unb Ern\u00e4hrung naSgemiefen ^at, ja in oielen g\u00e4lten t\u00e4fjt PS( jmifSeu ber normalen unb abnormen 23tlbung leine prenge \u00a9renje jie^en. Man unterfSeibet organtprte unb niSt organiprte pat^otogifSe Gilbungen. 23eibe lommen baupg mit einanber oereint oor.\n\u00a3)ie organiprten 3\u00eeeubilbuttgen geigen jene au\u00f6gebitbete gorm, jene innere Organifation im \u00a9anjen unb in i^ren einzelnen Streiten, mte pe Steilen oon Organismen jufommt. @ie entpe^en alle au\u00f6 einem pufft gen fcanfcw\u00f6rterbudj Oer ^^liologie, 930. III. Slfctfyeil. 2,\t20","page":301},{"file":"p0302.txt","language":"de","ocr_de":"302 \u00a9te \u00ff^f\u00eeo\u00efogte in t^rer 2tmoenbung auf 2tugenbeitfunbe.\nober toet^en, erfubirten Ctytobtafem nac\u00a7 ben 23itbungSgefegen beS orga* ntf<ben Gebens. \u00a9aS Cbtobtafem auf ber einen, baS bereits oorganbene \u00a9emebe auf ber anberen \u00a9eite fnb bie beiben gactoren, oon benen bie Cntftebung organiftrter ^at^oto\u00dfifc^er \u00ffrobucte abb\u00e4ngt. 23on igren oer* gegebenen Cigenfctjaften R\u00e4ngen auch bie 23itbungSmeifen unb bie (Eigen* f\u00fcnften ber $eubitbung ab.\n\u00a9ie nicht organifcben Sfteubitbungen entbehren fegticber \u00a9rgantfation; bie b\u00f6cbfe unb oottfommenfe gornt, mefcbe fte annebmen f\u00f6nnen, if bie beS frpfafls. \u00a9ie entfielen nach ben \u00a9efegen beS reinen Chemismus, atS \u00dctieberfcbt\u00e4ge aus ben gt\u00fcfftgfeiten, in benen ihre Ctementartbeite aufget\u00f6f enthalten ftnb. \u00a3\u00e4ufg if ber \u00a9runb ber StuSfcbeibung eine gr\u00f6\u00dfere Concentration ber gt\u00fcffgfeit; ^terburcb fegen fcb \u00a9toffe ab, bie eine groge Quantit\u00e4t S\u00dfaffer $u ihrer 2luft\u00f6fung n\u00f6tbt'g bflk\u00dfm Cine fotcbe Concentration fann aber eintreten, menn eine b\u00fcmte, mit ferner auft\u00f6Stt'cben \u00a9ubftanjen nabe gefertigte\t1*$ na(b ben \u00aeefgen\nber CnboSmofe bureb tbicrifebe Membranen binbitrtb mit einer maffer\u00e4r* nteren in SBecbfetmirfung fegt, unb an bt'efe einen Xfyeil ihres SGBafjerge* ba\u00efteS abgiebt. Stuf biefe SBetfe entfeben oft xn'ele oor$ugSmeife aus fobtenfaurem fatf unb ^roteinfoffen ^ufammengefegte, nteifenS b\u00f6cbf fein* f\u00f6rnt'ge Sftieberfcbt\u00e4ge in ber oorberen unb hinteren 2tugenfammer, inner* ba\u00efb ber \u00a3infenfapfet unb ber \u00a3\u00f6bte ber bunteren Stugenfuget bei ber (g\u00e7ncbbfs. D^ieberfcbl\u00e4ge bitben fcb auch bei ber Concentration ber Jt\u00fcffgfciten bureb SBerbunfung an freien Oberfl\u00e4chen, $. 23. in ber Con* functioa, ben SO\u00e4nenorganen C\u00a9tet'ne in ber Confunctioa, ber Caruncula Caerymolis). 9?ocb augenf\u00e4lliger if eine anbere Urfac^e ber SluSfcbeibung. @ie mirlt in ber SXrt, bag neue (bentifbe \u00a9ubfan^en, \u00a9\u00e4uren ober 2ttfa* lien, ju einer Jt\u00fcff gleit binjufommen, unb bie 23ebingungen aufbeben, bureb metebe gemiffe \u00a9toffe aufget\u00f6f erhalten merben. \u00a9o oerb\u00e4tt eS fcb genug oft bei ber 23ifbitng ber Sonnenferne mancher Cataracten. \u00a9ie gorm ber hierher geh\u00f6rigen 23itbungen if eine oerfebiebene: batb fnb eS b\u00f6cbf fetnf\u00f6rnige \u00fcftteberfebt\u00e4ge, batb unbefimmte Ir^fattinifcbe Waffen, batb enbticb mifroSfopifcb ftein auSgebitbete fr^fatte.\n1. 23ei ber 23itbung beS CiterS manbett fcb ber gaferfoff beS Crfu* bates anfangs, tote bei feber \u00a9rganifation, in lernbattige 3\u00dftten um; biefe 3etten trennen fcb oon etnanber unb fbrnimmen in bem 25tutferum, mo* bureb baffetbe eine CmutfonSconffenj befommt, unb biefeS if ber Citer, \u00a9ie Citerjetten, met ehe Nichts meiter atS auf einer befimmten \u00a9tufe feben bteibenbe gew\u00f6hnliche 3etten fnb, bie \u00fcber biefe \u00a9tufe fd? nicht meiter $u entmitfetn oerm\u00f6gen, ftnb oottfommen runb, anfangs burebfebtig, mit beuttieben fernen; fp\u00e4ter merben bie 3etten bunfet, fo bag man bie ferne nicht mehr feben fann. \u00a9ureb Cffgf\u00e4ure mtrb bie 3ettenmanb mie* ber burtbfdfig, fo bag ber fern f^tbar mt'rb. \u00a9ureb fernere Ct'moirfung ber Cffgf\u00e4ure totrb bie 3cttenmanb aufget\u00f6f unb ber fern in 2\u20145 fern* f\u00f6rpereben getrennt, \u00a9ie Citerbitbung fommt febr b\u00abuf^\u00d6 im 2tuge unb beffen 3^acbbarfcbaft oor, am \u00a3\u00e4ufgfen auf ber \u00a9ebteimbaut unb in ber oorberen Slugenfammer. 23ei einer feben entj\u00fcnbticben ^etjung ber Con* functioa mirb Citer atS \u00a9ecret gebitbet. 33ietfa^ bat man au\u00f6 ^\u00dfn klugen ftiegenbe \u00a9ecret jur \u00a9t'agnofe ber fpeciftfben Statur ber \u00a9pbtba^ mien ju benugen oerfuebt, maS aber bt'S fegt nicht fyat getingen motten, t'nbem cbemifbe Stnat^fen befetben oon ber \u00a9enauigfeit, mie fe $u biefem 3me\u00e4e notbmenbig fnb, uns noch g\u00e4njtt'cb fehlen. \u00a9aS \u00a9ecret fetlt f^","page":302},{"file":"p0303.txt","language":"de","ocr_de":"\u00a3)te \u00ff^fto\u00eecgte in ihrer Antoenbung auf Augenhettfunbe. 303\nun\u00f6 unter bent ttttt\u2019fro\u00f6fop immer at\u00f6 ein \u00aeenttfch oon ^r\u00e4nen^tter, ettoa\u00f6 \u00a9cbteim unb (Spitheliatjetten bar. 9luv ba\u00f6 Berh\u00e4ttnig biefer narren Beffanbtheite toectffelt, aber nicht nach ber fpect'ffffhen Batur ber \u00dfranfhett, fonbern nach ben \u00a9tabten berfelben unb nach bem Organe, tnejdje\u00f6 er\u00ab griffen iff. 3m erffen \u00a9tabium ber Gfonjunctt'oiti\u00f6 herrschen bie m\u00e4fferigen, tn ben fp\u00e4teren \u00a9tabten bte feften Beffanbtheite, ber Cutter unb ber \u00a9cbteim nor. Bei acuten GEntj\u00fcnbungen be\u00f6 ^uptttarf\u00f6rper\u00f6 begeht ba\u00f6 \u00a9ecret faff nur au$ GHter, bet ber affheniffhen Blennorrhoe (Auftocferung unb (Erfcbtaffung ber \u00a9cbteimhaut) grd\u00a7tent^etl\u00f6 au\u00f6 \u00a9c^Iet'nt, unb $unt gering* ffen Zfytil au\u00f6 G\u00a3iter unb GEpitbetiatjetten. Beffnbet ffcb bte Ohr(*nenbr\u00fcfe im gereiften 3uffanbe, fo ffnbet man in ben ftaren Sl^r\u00e4nen nur wenige GEiterf\u00fcgetcben, mag bie Urfache fcrop\u00f6ut\u00f6\u00f6, ober giebtiffh, ober fpphititiffb u. f. n>. fein. 3ff ba\u00f6 \u00a9ecret b\u00fcnnft\u00fcffig unb wirb e\u00f6 in gr\u00f6\u00dferer Quantit\u00e4t abgefonbert, fo flie\u00dft e\u00f6 bi\u00f6 ju ben \u00a9pi\u00a3en ber (Bitten, im ent\u00ab gegengefe^ten gatte bleibt e\u00f6 an ben SBurjetn berfelben Heben. Ote\u00f6 fann un\u00f6 aXfo fein Moment jur Oiagnofe abgeben. 3ff bie Duantit\u00e4t be\u00f6 erfubirten CSiter\u00f6 ober \u00a9ebteime\u00f6 gering, aber ber Augentiebfcbtag lebhaft, fo toirb ba\u00f6 \u00a9ecret ju \u00a9chattm geplagen, unb fammelt ffcb in geringer Quantit\u00e4t an ben Augentiebr\u00e4nbern unb in ben Augenwinfetn an, wo e\u00f6 befonber\u00f6 S^ac^t\u00f6 ju feinen, leicht jerreibbaren pr\u00fcften erh\u00e4rtet. Oie Pr\u00fcften enthalten feinen $atf, fonbern begehen au\u00f6 ^rotetnffoffen, unb bit* ben eine feinfbrnt\u2019ge amorphe tt\u00cf\u00cfaffe. \u00a9te ffnb nicht btoff ein Attribut ber gichtifchen iDpht^atmier fonbern f\u00f6nnen unter ben genannten Umff\u00e4nben bei einer feben Augenentj\u00fcnbung oorfommen.\n2. 3n bereit\u00f6 jerfe^ten, ober gar in g\u00e4utniff \u00fcbergegangenen GErfu* baten fommt e\u00f6 ju feiner Organifation, ja nicht einmal jitr Bitbung oon (^itergetten. Oritt j. B. $u einer Grntj\u00fcnbung eine Z\u00e4hmung ber betreffen* ben Heroen, ober bie GErfubation einer ungemein grofjen Quantit\u00e4t oon Btutpta\u00f6ma in\u2019\u00f6 \u00aeewebe, fo entgeht g\u00e4njticbe \u00a9toefung be\u00f6 Btute\u00f6 unb Branb; e\u00f6 erfolgt Streifung oteter \u00a3aargef\u00e4\u00a7e unb bebeutenbe Btuter* gieffttng in\u2019\u00f6 ^arenchpm. Oie n\u00e4chffe gotge bt'efe\u00f6 Borgange\u00f6 iff 3er' fe^ung be\u00f6 Blute\u00f6 unb Bitbung oiefer tobtenf\u00e4ure mit Anh\u00e4ufung oon 2\u00df\u00e4rme; ba biefe\u00f6 Blut nicht burch neue\u00f6 erfe^t toirb, fo mug e\u00f6 ftch auf* t\u00f6fen, benn reforbirt fann e\u00f6, toegen ber Unth\u00e4tigfeit ber \u00a9ef\u00e4fe, nicht toerben. Oiefe 3erfe$ung pftanjt ftch bann h\u00e4ufig auf eigenth\u00fcmli^e \u00e9etoebe fort, unb baher entgeht \u00a9ubffanjoertuff. 3\u00ab fotchen gatten be* geht ba\u00f6 \u00a9ecret, toetche\u00f6 man mit einem Oaoieffchen S\u00f6ffet 3. B. oon ber branbtgen Hornhaut abf\u00fcttt, gr\u00f6gtentheit\u00f6 au\u00f6 einer amorphen, f\u00f6rnigen Biaffe, toetche lffe unb ba mit einzelnen GEiterf\u00fcgetcben unb GEpithetium$ctlen unb anberen Ueberreffen be\u00f6 urfpr\u00fcngtichen \u00a9etoebe\u00f6 oermiffht iff. \u00a9ehr nahe oertoanbt mit bem Branbe iff bie utcer\u00f6fe 3erff\u00f6rung unb bte (5r* toeichung, nur ffnbet man bei ben teueren bie amorphe feinf\u00d6rnige uftaffe h\u00e4uffger mit Neffen be\u00f6 urfpr\u00fcngtichen \u00a9ewebe\u00f6, mit GEiter unb ft\u00f6rneben* jetten untermtfebt, namenttich bei ber grauen Erweichung. 23ei ber rothen (Erweichung ffnbet ffch ertraoaffrte\u00f6 unb oft aufget\u00f6ffe\u00f6 Btut. Bet ber toeiffen (Erweichung fehlen bte ^\u00f6rnchenjetten unb ba\u00f6 Btut. - Ote utce* r\u00f6fe 3erff\u00f6rung unb Erweisung fommt fehr h\u00e4ufig am Auge oor, nament* lieh an ber Eornea, ber S\u00eeetina unb \u00dfrpffatttt'nfe, befonber\u00f6 bet feroppu* t\u00f6fen, gichtifchen unb anbertoettt'g facheftifchen ^erfonen, inbem bet btefen ba\u00f6 (Exfubat h\u00e4ufig, wahrfcheintich n?egen bebeutenber Abweichungen oont 92ormahuffanbe, entmeber ju gar feiner ober hoch nur ju einer fehr unoott*\n20 *","page":303},{"file":"p0304.txt","language":"de","ocr_de":"304 Die ^^jtoio\u00dfte in ihrer Slnwenbung auf Slugenheilfunbe.\nfommenen Organifation gelangt* 3ebocfy fann ber Ulcerations* unb Erwei* cpungSproze\u00df auch burcp mancherlei anbere Umff\u00e4nbe, z* S3* burch ein rafcheS Auftreten einer gro\u00dfen Quantit\u00e4t eines fl\u00fcfftgen ErfubateS et'nge* leitet werben* Dies bemerfen mir j. S3* ^\u00e4itftg in ber Cornea unb S\u00eeetina bei heftigen Entz\u00fcnbungen*\nDie Erweichung ber ^rpffaWinfe (Phacomalacia, Cataracta mollis), welche in S3e$iehung auf Eonftjfenz, garbe unb bie mehr ober weniger oo\u00fcff\u00e4nbige 3erff\u00f6rung mannigfaltige SSerpiebenheiten barbietet, erfolgt wahrfcheinlich nur unter bem Etnfluffe ber unter abnormen Umff\u00e4nben auf enboSmotifchem S\u00d6ege oermittelft ber Sinfenfapfel in fte einbringenben gl\u00fcfftgfeiten. Die Umff\u00e4nbe, unter benen bie St'nfenfubffanz oon ber ein* bringenben gl\u00fcfftgfeit chemifcp jerft\u00f6rt wirb, ftnb fchon im erffen Kapitel, wo oon ben \u00a9efe^eti ber EnboSmofe in ihrer Slnwenbung auf bie Slugen* beilfunbe bie $ebe mar, erm\u00e4hnt; hier h\u00fcbe ich nur noch bit anatomifchen Alterationen zu entwicfeln*\na)\t3Birb bei anomaler 5D?ifchung ber umgebenben gl\u00fcfftgfeiten aber (St\u00f6rung beS Eigenlebens ber Stufe, $* S3* burch Erp\u00fctterung, bie Stufe erweicht, fo ftnbet man, bei oollfommener Klarheit unb Durchftchtigfeit ber ^apfel, bie pertpheripen Sagen berSinfen tr\u00fcbe, mollig, weich wie ^leiffer, unb in biefer weicpen SDfaffe oiefe H\u00f6rnchen, bie fp bei Slnmenbung oon Efftgf\u00e4ure noch mehr tr\u00fcben, m\u00e4hrenb bie noch oorhanbenen Sinfenfafern heutiger heroortreten, au\u00dferbem mehr ober weniger gr\u00f6\u00dfere ober Heinere (Segmente oon Sinfenfafern, bie ftch bisweilen fpiralig winben* Der Stnfen* fern i\u00df nteiffenS, wie bei anberen Arten ber Erweichung, burchfptig unb oon normaler Eonftffenz, fein S\u00eeanb aber weiter, wie angefreffen; feine oorbere 3f<Pe/ feltener feine hiutere, zeigt 3\u20148 ffrahlt'ge Vertiefungen, bie ben Segmenten ber Sinfe entfprechen* 3n ben S3ertiefungen liegt bann erweichte Sinfenfubffanz*\nb)\tDie Erweichung unb Tr\u00fcbung ber Sinfe bmp quantitatioe S3er* mehrung ber Slugenfl\u00fcfffgfeiten mit Abnahme beS Salzgehaltes unb ber SUfaleScenz beim \u00c7pbropS unb ber SpnchpftS, unb bie burch S\u00e4urebilbung, Oerh\u00e4lt ftch anatomifch ganz \u00e4hnlich, wie bie unter a gefchilberte*\nc)\tS\u00dferben gr\u00f6\u00dfere Quantit\u00e4ten oon Eptoblaftem bei einer Entz\u00fcn* bung ber \u00a9ef\u00e4\u00dfe ber 3onula unb ber tellerf\u00f6rmigen \u00a9rube rafch erfubirt, fo bringt ein gro\u00dfer Dheil beffelben, ohne ftch oo\u00dffommen zu organiftren, in bie ijb\u00f6hle ber Sinfenfapfel unb marzerirt bie oberfl\u00e4chlichen Schiften ber Sinfe, m\u00e4hrenb ber $ern erh\u00e4rtet, inbem baS Einbringen ber Ern\u00e4h* rungSpfffgfeit bmp bie gr\u00f6\u00dftenteils amorphen, bie Sinfe unb ihre $apfel umlagernben frembartigen Staffen oerhinbert wirb. \u2014 S3ei biefer gorm beS StaareS oergr\u00f6\u00dfert ftch nteiffenS ber Sinfenf\u00f6rper; er pwiKt an unb tritt bei 3unahme beS \u00e8olumenS n\u00e4her an bie hintere fl\u00e4che ber 3*P wobmp leitete oft conoer in bie oorbere Slugenfammer getrieben wirb. Auch nach hinten fann bie Sinfe br\u00e4ngen unb mit ber \u00a3paloibea oerfleben. Der fo oer\u00e4nberte Sinfenf\u00f6rper iff grau, ober wei\u00df, gelblich, br\u00e4unlich, r\u00f6tlich, j[e nachbem bem Eploblaffem mehr ober weniger aufgel\u00f6ffer S31utfarbepff, ben ich unter folgen SSerh\u00e4ltniffen in SSerbt'nbung mit noch unoerfehrten S31ut^ f\u00f6rperchen in ben AugenfH\u00fcfftgfeiten gefunben h\u00fcbe, beigemifcht iff*\n3e nachbem ferner fp baS Erfubat auf ber inneren Oberfl\u00e4che ber Sinfenfapfel in S\u00d6olfen, Streifen, S3alfen, f\u00fcnften, bauten, Sternen u* f* w. nt'eberfchl\u00e4gt unb organiftrt, befommt bann bie Oberfl\u00e4che beS StaareS ein betriebenes Slnfehen unb oerfchiebene tarnen.","page":304},{"file":"p0305.txt","language":"de","ocr_de":"Oie ^hpftologte ttt ihrer Hnwenbung auf Hugenhetlfunbe* 305\n33et bt'efen \u00a9taaren ftnbet man, fowohl bei 2J?enfc^ett al$ t>et Oberen, au\u00dfer ben mannigfaltt'gf\u00eeen \u00a9puren ber oorangegangenen Kntz\u00fcnbmtg in an* beren (Geweben be\u00efS S\u00efuge\u00f4, auf ber3onula f\u00eeet\u00f4 ein mepr ober weniger bi^tesS, Wei\u00dfes Krfubat, welcpeS, Wenn eS noch frifcp ift, ftcp letcpt abflrretfen \u00eea\u00c7t, unb auS einer amorphen, feinfornigen 9)?affe, bie tn mannen g\u00e4lten gett* tropfen unb Kho\u00efeflearinfrpflalle et\u2019ngeflreut enth\u00e4lt, tnt setter fortgefcfcrittenen Bupanbe aber aus einer mehr ober weniger organtftrten,fafertgen5D\u00eeaffe befiehl; bt'efe enth\u00e4lt ebenfalls oft Kboleflearinfrpflalle, baneben aber auch einzelne ^Blutgef\u00e4\u00dfe unb oft H\u00f6rnchen oon foh\u00efenfaurem unb ppoSphorfaurem $alf. 3k mehreren g\u00e4lten erflredt ftch bt'efeS Krfubat tn bte tellerf\u00f6rmige \u00a9rube unb tn bte hintere 2Iugenfantmer, glet'cpfam einen neuen \u00a9ad bilbenb, tn welchem bt'e \u00c7t'nfenfapfel mit ber \u00a3t'nfe eingefchloffen t'fl. Oie nat\u00fcrlichen Serbin* bungen ber f\u00eeinfenfapfel ftnb bann immer theilmeife ober ganz oon t\u2019hren Umgehungen gel\u00f6fl. Oie \u00c7t'nfenfapfel fe\u00efbfl t'fl in allen fatten auf ihrer \u00e4u\u00dferen Ober^\u00e4che unoer\u00e4nbert, bisweilen oerflebt mit ben fte umgebenben Krfubaten, bisweilen etwas runzelig, fletS anfcpeinenb \u00f6erfc^iebenartig ge* tr\u00fcbt unb in mannen g\u00e4llen anfc^einenb oerbt'dt. Ot'efe Tr\u00fcbung unb \u00dcBerbtdung r\u00fchrt aber her oon ben auf ihrer inneren Oberfl\u00e4che It\u2019egenben Krfubaten, bie im frifchen 3\u00ab^\u00abbe mit t'hr oerflebt ftnb, im weiter fort* ger\u00fcdten aber nur mit t'hr in Konttgutt\u00e4t flehen, \u00a9tetS gelang eS mir bet forgf\u00e4ltt'ger ^r\u00e4paration, bie ooflfommen unoer\u00e4nberte, flare, burthftch* tige \u00c7infenfapfel Pon bt'efen Krfubaten abzuziehen. Oie Krfubate, welche halb nur einen fletnen Ohetl her inneren Oberfl\u00e4che ber Zapfet, halb bie ber ganzen oorberen, halb bie ber ganzen hinteren Zapfet, halb bie ber ganzen Zapfet \u00fcberziehen, ftnb im Anf\u00e4nge weich unb beflehen, wie bie ber 3onula, auS feinf\u00f6rntgen amorphen Staffen, bie fp\u00e4ter halb ober ganz organtftrt unb bann meiflenS noch mit jener f\u00f6rntgen ^Blaffe, mit fohlen* fattren unb phoSphorfauren Krbfalzen, aucp fe\u00efbf\u00ee mit getttropfen unb Kholeflearinfrpflallen unb ^\u00f6rnchenzellen impr\u00e4gnirt ftnb. 3\u00ab btefern galle h\u00fcben fte oft einen PoHfl\u00e4nbigen \u00a9ad (Cataracta cystica ober membra-nacea), beffen Organifatton unb gefligfeit Pon au\u00dfen nach innen immer geringer wirb, unb ber Pon fr\u00fcheren Anatomen f\u00fcr bie Perbidte Stufen* fapfel gehalten t'fl. Unter ber organiftrten \u00a9chicht bt'efeS \u00a9adeS fommt bann fletS zuerP iette feinf\u00f6rnige \u00efftaffe, bann ein wei\u00dfer, metflenS gelber, felbfl br\u00e4unlicher 23rei, ber t^eil\u00f6 auS jener f\u00f6rnigen 9)Zaffe, tpetlS auch wohl au\u00f6 (^rbfal^en unb zuut gr\u00f6\u00dften ^heile aus aufgel\u00f6fler Sinfenfubftanz, mit mehr ober weniger zahlreichen \u00dc\u00eeubimenten Pon Sh'nfenfafern befiehl. 23on ber \u00a3t'nfe felbfl finbet man immer nur einen gr\u00f6\u00dferen ober Heineren, harten, gelben, br\u00e4unlichen, mit unebenen SZ\u00e4nbern unb auf ben beiben fl\u00e4chen mit flernf\u00f6rmt'gen Jurten oerfepenen $ern, ber noch normal ge* bilbete Stnfenfafern enth\u00e4lt. 3\u00ab ben 3wifchenr\u00e4umen ber \u00a3t'nfenfegmente ftnbet ft<h in mannen g\u00e4llen ebenfalls jene bunfele, f\u00f6rnt'ge klaffe. Oie nahe unter ber Oberfl\u00e4che ber St'nfenfapfel liegenben, jlreiftgen, jlernf\u00f6r* migen, punftf\u00f6rmigen 3Serbunfelungen begehen au\u00f6 Konglomeraten Pon jenen H\u00f6rnchen mit foljlenfauren unb pho\u00e9phorfauren Krbfalzen unb oft auch au\u00f6 einer halborganiftrten, fafertgen 5DZaffe. \u00a7\u00e4ngt bie ^infenfapfel mit ber Umgebung zufantmen, fo i(l bte\u00f6 feine 35erwachfung, fonbern nur eine SSerflebung; nie lie\u00df ftcfj eine organifc^e QSerbinbung ztoifchett ben weuen Krfubaten unb ber Sinfenfapfel nachtoeifen, immer gelang , bie* felben mit mehr ober weniger \u00a9ewalt Pon ber Sinfenfapfel ohne Serle^ung ber legieren abzuzich^*","page":305},{"file":"p0306.txt","language":"de","ocr_de":"306 Die fPhpfto\u00efogte in ihrer Antoenbung auf Augenhettfunbe,\n3n einem berartigen\t^urbe in bem Humor aqueus uttb bem\naufget\u00f6pen Corpus vitreum bte Stenge ber feften 23epanbtheite um bas? dreifache oergr\u00f6fert gefunben. Diefe Vermehrung betraf befonbers? ba\u00e9 iftatronatbuminat, toooon tn 100 fetten ber Jlufjtgfett 3,70 pEt. oor* hanben waren, w\u00e4hrenb tu ber 97orm im Humor aqueus nur 0,32 pEt., tut Corpus vitreum 0,10 pEt. oorhanben ftnb. \u00dcDte t\u00f6dlichen \u00a9at$e ba* gegen ftnb oerminbert. \u00a3)ie betr\u00e4chtliche 9D?enge bes? AtbuminatS fteht mit ber Verfatfung ber ^tnfe baburch tm 3ufammenhange, baf Eiweif tn alfaltf^en St\u00fcfftgfetten bte tatffatje tn Auft\u00f6fung erh\u00e4lt, unb jum Ein-bringen tn bte \u00a9ewebe gefchitft macht.\n3ebe innere Augenentj\u00fcnbung, bte mit plapt'fcher Aus?f<hwt\u00a3ung oer-bunben ip, fann bie genannte Art bes? \u00a9taarec? h\u00dfroorrufen; befonbers? thun bies? aber, aufer ben traumatifchen, bte gichtigen, abbominetten unb fcrophut\u00f6fen Ent^\u00fcnbungen. \u00a3)tefe bps?frapfchen Ent^\u00fcnbungen bewt'rfen, neben bem Aus?tritt bes? EptobtaPemc?, noch <hemifche Alterationen ber Augenfl\u00fcfftgletten, bie, wie oben gezeigt ip, ben Auft\u00f6fungs?pro\u00a7ef ber Sinfe bef\u00f6rbern f\u00f6nnen.\nd) \u00a9ehr reichliche unb fchnett entpanbene Erfubate werben nur fe^r fetten organiprt, pe f\u00fchren $ur Auft\u00f6fung ber \u00a9ewebe unb, wenn pe hin* retcjenbe \u00ffroteinpoffe enthalten, $ur Eiterung. Unter ihrem Einpuffe bitben ftch bie ft\u00fcff\u00eegen \u00a9taare, Cataractae fluidae. \u00a3)iefe unterf^et'ben ftch oon ben oben abgehanbetten nur burcp bte weiter fortgefchrtttene Erweisung ber Stufe unb burcp ben oft bamit oerbunbenen Eitergepatt. Auch bei ihnen beginnt bas? 3\u00dfrpief?en tote bet ben meinen \u00a9taaren auf ber Dberft\u00e4che ber Sinfe, unb h\u00f6rt mit g\u00e4nzlicher Auft\u00f6fung biefes? \u00a3>rgans? auf. Es? totrfen hi\u00dfr biefetben Urfaspen, toie bet ben wetcpen \u00a9taaren ein, nur in einem anhattenberen unb oerp\u00e4rften \u00a9rabe. 9)ieipens? liegen Ent* j\u00fcnbungen mit Erfnbatton oon Vtutptas?ma unb Vtutferum, p\u00e4upg <\u2122<h nur \u00a3pper\u00e4mien mit Erfubation oon Vtutferum, wahrfcpeinttcp mit oer-minberter Atfates?cen$ ober mit Acibit\u00e4t beffelben $um \u00a9runbe. \u00a3>ie f\u00eeranf-heit bitbet ftch oft fehr rafch, tn einigen \u00a3agen, manchmal fetbp tn einigen \u00a9tunben bet rpeumatifcpen, gicptifcpen, fcropput\u00f4fen, an Stasis abdominalis teibenben \u00a9ubjecten, nach einer \u00a3\u00e4matonofe, nach Unterbr\u00fcdung oon gu\u00dffchtoeifen u. f. to.\n2Benn biefer \u00a9taar pcp ju bitben anfangt, fo iffc bie in ber Zapfet ftch anfammetnbe gt\u00fcffigfeit noch oottfommen pett; fp\u00e4ter aber, toenn bie \u00a3infenfubpan$ ftch i\u00ab % aufeut\u00f6fen beginnt, toirb fte tr\u00fcbe, fcpmu^ig weif, graulich, gelbticpgr\u00fcnticp unb bem \u00e4uperen Anfehen nacp mehr ober weniger bem Eiter \u00e4hnlich. 3n bem \u00a9rabe, tote bte Auft\u00f6fung fortfehreitet, nimmt bie Sinfe an Umfang ab, toirb bunfet, f\u00e4pg, gelb unb beffceht halb nur noch aus? einem Iteinen, faxten, meipens? getben \u00dfern, ber in einer bunfeln, emulpons?artigen gt\u00fcfpgfeit fchtoimmt, unb $ute\u00aet fttf ganj auft\u00f6jt. \u00a9ie auf ber au\u00a7eren gt\u00e4che ganj glatte, theittoeife ober gan$ oon ihrer Umgebung gef\u00f6jie Stnfenfapfel erfcheint auf ihrer inneren St\u00e4che meijien\u00e9 tr\u00fcbe, grau, gelblich, mit \u00a9treifen unb f\u00fcnften befefct, bie ftch nati) Er\u00f6ffnung ber Zapfet leicht abftretfen taffen unb aus? unorgant'fchen \u00ffroteinf\u00eeoffen, aus? fohtenfauren unb ph\u00b0^^orfaurett\tbepehen. 9\u00eeach Entfernung\nbiefer \u00a9toffe erfcheint bie Zapfet oottfommen normat unb burchftchtig. 37ach Er\u00f6ffnung ber fcheinbar oerbitften unb getr\u00fcbten Zapfet flie\u00dft eine entulftonsS\u00e4hnliche gtrifftglett aus?, in toetcher bunfte H\u00f6rnchen, Sinfenfafer-fegmente unb in einigen 3\u00e4\u00df\u00dftt Ehotepearinfrppatte h\u00dfrumfchtotmmen. ^)te","page":306},{"file":"p0307.txt","language":"de","ocr_de":"Die \u00ff^pftotogie in it)rer Hntoenbung auf 2tugent?eitfunbe. 307\nSinfe felbfl ift in ntan^en gatten ju einem Hetnen, runben, gelben Stern rebucirt, ber auf feiner oorberen nnb Hinteren gt\u00e4tf>e burcf) tiefe gurren eine fiernf\u00f6rntt\u2019ge gigur \u00ee^igt 3n anberen gatten ifl bte \u00c7infe g\u00e4njticp oerftptounben, nnb in ber ge\u00f6ffneten, oft fcpetnbar \u00bberbitten nnb getr\u00fcbten ^apfel ftnbet ftdj bi\u00f6toeiten nur eine Heine .Quantit\u00e4t einer tr\u00fcben gt\u00fcf-figfeit. Erf^etnt bte \u00c7apfet oerbicft unb tr\u00fcbe, fo r\u00fct)rt bie$ in einzelnen gatten oon einem auf i^rer inneren gt\u00e4dje abgelagerten, t^eittoeife orga-ntftrten gaferftoffexfubate t)er, in anberen oon einer amorphen f\u00f6rntgen, tt^eit\u00e4 aud ^roteinjbffen, t^eitsS au$ fotrtenfauren unb p$o$pt>orfauren Erb-fatten be(tet)enben ^r\u00e4cipitaten. 33t'\u00f6toeiten ftnbet man au$ einen garten $ern, ber meiflenS au<3 \u00e4tmtidjen \u00a9toffen, fetten au$ einem Sfte\u00dfe ber \u00a3infe befielt Die oottfommen Hare unb b\u00fcnne Zapfet t\u00e4fft ftcp in atten biefen gatten bei oorftc^tiger ^r\u00e4paration oon ben Exfubaten ab^iepen. 3ft *>er gnpatt ber Stapfet gr\u00f6\u00dftenteils ober ganj entteert, fo fetten bt'efe \u00a9taare baS bar, toaS man Cataracta arida siliquata nennt\n3, Ein ber Stuft\u00f6fung unb Ertoeic^ung gan$ entgegengefe^ter 3ufanb if ber ber Sttroptfe mit 33ertj\u00e4rtung. Slucp biefer fommt fe^r ^\u00e4uftg in ber ^rpjtatttinfe oor. Die Sltroptfe ber Sbrpfatttinfe fommt auf boppette Seife $tt \u00a9taube:\na)\t3n gotge oon Slrmutt) an Ertoet$ungSft\u00fcff gfeit an ben itjr toefent-fiepen 33efanbtpeiten toegen Slbnapme ber \u00a9ef\u00e4\u00dftp\u00e4tigfeit. Urfacpen ber Slbnapme ber \u00a9ef\u00e4\u00dftp\u00e4tigfeit ftnb $. 33* etn pope\u00f6 ober oerfr\u00fcpteS Sitter, Entj\u00fcnbungen, toe\u00efcpe mit Qbtiteration ber \u00a9ef\u00e4\u00dfe ber 3onuta unb ber \u00a7patoibea in ber tetterf\u00f6rmigen \u00a9rube enbigen, opne eine fo farfe SluS-fcptoi$ung oon Eptobtafem $u oerantaffen, ba\u00df baoon EttoaS in bie \u00a3\u00f6pte ber Sinfenfapfet einbringen fann.\nDie Zapfet bteibt pier burepfcptig toegen be\u00f6 Mangels ber Slbtage-rungen auf iprer inneren unb \u00e4u\u00dferen \u00a9eite. Die Tr\u00fcbung beginnt im Zentrum ber Sinfe unb erftpeint, toegen ber gelben ober braun-r\u00f6tpticpen g\u00e4rbung ber \u00a3infe felbf unb beS btau-fcptoar^en \u00a3intergrunbeS beS SlugeS, anfangs gr\u00fcnticp, fp\u00e4ter grau-getb, pornartig. Die Sluobitbung if lang-fam, bauert oft mehrere 3apre. Eompticationen, namentticp SSertoacpfungen ber 3ri$ mit ber Zapfet, ftnbet man fetten, im \u00a9egentpeit toirb ber 3u* fammenpang jtoifcpen ber Stapfet unb iprer Umgebung toterer; jebocp f\u00f6nnen aucp burcp fecunb\u00e4re Ent^\u00fcnbungen Exfubate auftreten, metepe 33er-toacpfungen unb Tr\u00fcbungen ber ibberft\u00e4cpe ber Sinfe betotrfen.\n33ei ber \u00a9ection ftnbet man bie \u00a3tnfe Hein, part, abgeplattet, oft nur totter in ipren \u00a9ectoren $ufammenp\u00e4ngenb, jerH\u00fcftet, getb, trotten. Die mifroSfopiftpe Unterfuepung, bereu icp oiete nacp Extractionen angefettt pabe, geigt eigentlich feine Stbnormit\u00e4t; bie \u00c7infenfafern ftnb normat, nicpt getr\u00fcbt, nicpt mit fremben \u00a9toffen befefct, nur beuttic^er unb me\u00c7r oon einanber getrennt, al* in ber gefunben Stnfe. Diefe\u00f6 33er\u00a7atten ber Sinfen^ fafern erft\u00e4rt bie Tr\u00fcbung ^inreit^enb, inbem bie oottfommene Dur^ftt^-tigfeit mit bem normaten Slggregat^ufanbe ^)anb in $anb getjt.\nb)\t3n gotge oer^inberten Einbringen^ ber Erna^rung\u00e9pfftgfeit in bie \u00a3\u00f6tjte ber Sinfenfapfet. SO\u00dfirb n\u00e4mlit^ unter bem Einftuffe einer Eon-gejtion ober Entj\u00fcnbung ber 3onuta unb ber ^patoibea in ber tetterf\u00f6rmigen \u00a9rube Eptobtaftem ergojfen, meines? in bie $\u00f6^te ber Sinfenfapfet bringt unb fuj f^nett im Umfange ber \u00a3infe ^u einem fefien, faferigen, in fettenen gatten mit 33tutgef\u00e4fen bur^jogenen neuen \u00a9atte organiftrt, fo toirb baburd^ bie Ern\u00e4fnrung\u00e4pfftgfeit bon ber Stufe abge^alten. Die","page":307},{"file":"p0308.txt","language":"de","ocr_de":"308 Die \u00ff^ftologte in i\u00c7rer 2Inmenbung auf 2Utgetthettfunbe*\nStrife fetbj\u00ee oertrotfnet bann, unb erteibet 23er\u00e4nberungen, metche ben unter a angegebenen gan$ \u00e4hnlich ftnb*\nDem \u00e4u\u00dferen 2lnfehen nach gleichen bt'efe \u00a9taare gan$ ben meinen \u00a9taaren, metche non Ent^\u00fcnbungen entfielen; auch bei ber anatomifchen Unterfuchung ftnbet man hier btefe\u00efben Erlernungen, mie bei jenen, nur mit bem Unterfchiebe, ba\u00df man hier feine meicfye SD\u00eeaffe $mifchen bem tmr* ten \u00c7infenferne unb bem ptajfr'fchen (\u00fcrrfubate antrifft \u2014 23ei gieren unb \u00efftenfdjen fanb ich bei ber \u00a9ection, au\u00a7er oielen anberen 2tu\u00f6g\u00e4ngen ber Ent^\u00fcnbung, ptaf\u00efifthe ^rfubate auf ber 3^nu\u00eea unb in ber tellerf\u00f6rmigen \u00a9rube, jeboch fommen, ma$ gt\u00fcdttche Extractionen teuren, bei sD?enfchen biefe Exfubate fettener oor, ato bei ^D^teren. Die Sinfertfapfel mar immer oofl-fommen gefunb unb burdjjldjttg, aber meijtenO non ihren normalen 23erbinbun-gen getrennt, bagegen einige 9D?ate burch partielle ptaftifc^e Exfubate mit ber s5?achbarfchaft oerftebt. 2tuf ber inneren \u00a9eite ber Sinfenfapfet fanb ich immer jenen neugebttbeten feften \u00a9acf mit f\u00fcnften, \u00a9treifen u* f* m., jmifc^en beffen gafern einzelne H\u00f6rnchen oon fohtenfaurem unb phosphor-faurem $?alf unb ^umeitcn auch Ehotekearinfrpkatte tagen* Sluf ber inneren \u00a9eite bt'efe\u00e9 \u00a9acfe3 tag immer eine b\u00fcnne, f\u00f6rnige \u00a9dji^t, mettre aud) au\u00f6 jenen Erbfatjen unb gettfrpftatten beftaub, unb bann folgte bie fteine, gelbe, br\u00e4unliche, trocfene, meifkn$ jerft\u00fcftete Stnfe mit einer \u00e4$n* ticken f\u00f6rntgen \u00dcttaffe in ben 3tutfc^enrdumen ber \u00a9ectoren unb oieter Sinfenfafern, moburch teuere an manchen \u00a9tetten unbeuttich m\u00fcrben unb mie jerfreffen au\u00f6fahen* \u2014 Die hier betriebenen \u00a9taare ftnb unter bem tarnen Cataracta capsulo - lenticularis dura befannt unb fotten befonbero bei Strt^ritifern oorfommen. Entmitfetn fte [xd) nun bei biefen and) am \u00a3\u00e2uftgj\u00eeen, fo f\u00f6nnen fte aber both auch burch jebe mit Erfubation oer-bunbene Entlaubung ber entfpre^enben D|eite oerantafft merben*\n3n mannen gatten ftnbet man an ber \u00a9tette ber St'nfe innerbatb be\u00f6 in fotzen gatten fepr b\u00fcnnen \u00a9acfeS, metier in ber fiet\u00f6 gefunben Zapfet liegt, einen jtetnharten K\u00f6rper, ber au\u00f6 fohtenfaurem unb phosiphorfattrem $atf unb etma\u00e4 thierifctjer Materie mit meniger atrophifchen Sinfenfafern befielt. Ueber bie Eaufatmomente, metche Stbtagerungen oon $atffat$en $itm \u00a9runbe ttegen, ftnb mir noch Q\u00e4njticp im Dunfetn. Da\u00a7 ptafttfcpe Exfubate bei ihrem 9\u00ee\u00fccfbitbung3pro$effe nicht fetten oerfatfen, ift aber eine befannte \u00a3hatfache 2lt$ Urfache bt'efex \u00fcBerfatfung befc^ulbigt man ge-m\u00f6hntich bie Slrthriti\u00f6, ohne baft ftth biefetbe \u00fcberatt mit \u00a9icper^eit nach\u2019\u2019 metfen tiefe* E$ oerhdtt ftth mft ber SSerfatfung ber Sinfc ganj ebenfo, mie mit ber 2$exfn\u00f6cherung ber Arterien, bei ber e\u00f6 nicht ferner fein b\u00e4rfte, eine ganje D\u00eeet'he oon gatten nad^umeifen, in metchen jeber 23er-bacht einer arthritifcpen Dp\u00e9frafte fern tiegt*\n4. Der gorm nach befonbere, aber bem Sefen nach oon ben obigen nicht fehr oerfcht'ebene, ftnb bie fteineren ober gr\u00f6\u00dferen, metjlen\u00f6 frei\u00e9run-ben, fettener kernf\u00f6rmigen ober herSf^rntt3en centraten \u00a9taare* \u2014 Die frei\u00f6runben meinen, ober grauen centraten \u00a9taare h\u00fcben ihren \u00a9t'$ unmittelbar unter ber inneren gtdche entmeber ber oorberen ober ber prnteren Zapfet, mo ftth jumetten noch mehrere jerftreute fteine, met'fje f\u00fcnfte, auch mot \u00a9treifen beftnben* \u00a9ie r\u00fchren her oon einer frembarttgen, faferigen, ober f\u00f6rnigen, ober au$ $atffat$en unb Ehotef\u00eeearinfrpkatten bej\u00eeehenben 2D\u00eeaffe, bie ftth teicht oon ber gefunben Zapfet abjtreifen tagt* Diefe 2)?affe mirb burch fchichtenmeife 2tuftagerung bi\u00f6meiten fo m\u00e4chtig, baf fte bie \u00c7infenfapfet fegetf\u00f6rmig burch bie ^3upitXe heroorbr\u00fcdft, unb bann heift","page":308},{"file":"p0309.txt","language":"de","ocr_de":"3Me \u00ffppftotogtc in tprer Anrenbung auf Augenpeitfunbe. 309\nbcr 0taar \u201eCataracta pyramidalis.\u201c Dt'efe 0taare ftnb p\u00e4uftg angeboren, tn anberen gatten auep erft nach ber (Geburt entftanben. gnt lederen gatte ftnb fte naep meinen Erfahrungen immer bie gotge einer Entj\u00fcnbung, befonbert? ber Ophthalmia neonatorum. 0ie btetben in ber S\u00eeeget bat? ganje \u00a3eben pinburep unoer\u00e4nbert; gefettt ftep aber ju ipnen eine anbere, oie 0taarbitbung beg\u00fcnj\u00eeigenbe Urfacpe, fo compticirt ftep mit ipnen eine anbere Art bet? 0taare<?. \u2014 Der fternf\u00f6rmige centrate 0taar iff entreber bt'e gotge, oon tr\u00fcben Ablagerungen in ben 0, 261 gebauten napt* ober rutft\u00e4pnficpen Steigen ber oorberen tapfetmembran, in meinem gatte bie met'^e ober graue gigur nape hinter ber ^upitte liegt unb bie gorm einet? fogenannten ^apfetftaarei? annimmt, ober et? beftnbet ftep bie Tr\u00fcbung %tt>U f^en ben 0ectoren ber Sinfe, unb beurfunbet bann meiftent? ben Anfang einer Erreichung in gotge einer abnormen Et'nrirfung bei? Humor aqueus. T)k bunfte 5D?afje fab oor ber Operation gr\u00fcn*getbticp aut?, unb beftanb aut? einer amorphen, f\u00f6rnt'gen 0ubftan^ Auch in fotepen gatten fepeint in bem tebenbigen Auge bie Tr\u00fcbung in ber Zapfet liegen, bie ben ^auptfectoren ber Stufe aber entfpreepenbe gorm ber Tr\u00fcbung liefert unt? einen fteperen 33erett? f\u00fcr ben 0i$ in ber Stufe. \u2014 gn einem gatte fap icp bei einem jungen S\u00c4enfcpen eine angeborne, herdf\u00f6rmige, centrale, grau* gejbe Tr\u00fcbung, bie in ber Zapfet du Tiegen fcpt'en. Die Operation beriet? mir aber, ,baf icp et? mit einem Sinfenjtaar jn tpun patte.\n5.\tEinen tapfetftaar, b. p. eine Tr\u00fcbung ber Smfenfapfe\u00ef fetbft, giebt et? int rapren 0inne bet? SBortet? raprfepeintiep niept. Atte fogenannten Tr\u00fcbungen ber Sinfenfapfel finb naep meinen Erfahrungen nur fcpetnbar; fte r\u00fcpren per oon tr\u00fcben Erfubaten, bie in ben meinen gatten auf ber inneren 0eite ber Zapfet liegen, unb teiept mit ber pincette ober mit bem 2D?effer oon berfetben abgewogen rerben tonnen. Die Erfubate ftnb oft fepr bief, fef\u00ee unb fo au^gebepnt, baf (te, rie e$ fepon oben befeprieben t'ft, eine greite unburepfteptige Zapfet bttben, oon ber man, renn man nur genau anatomirt, bie, urfpr\u00fcngtiepe gefunbe Zapfet ab^iepen fann. Da btefe auf ber Zapfet tt'egenben Erfubate pauftg unabh\u00e4ngig oon Sinfentr\u00fc* bungen ober auep opne fotepe oorfomnten, fo mag man in ber ^rarit? bte Unterfcpeibung oon Zapfet* unb Sinfenjtaaren immerhin beibepatten, oon ber Siffenfcpaft muf aber bte Eriftenj einer eigentlichen Dr\u00fcbung ber Zapfet oerrorfen rerben. Dt'efe meine Anftcpt tpeiten auf er \u00fcD\u00eeatgaigne, 3* SSoget, S3. Sangenbecf in f\u00f4t'et unb Dr. 3 of. \u00a3at?ner Ebter 0. Artpa, unb icp drifte gar niept, baf fte ftep bei ben felbftft\u00e4nbigen Dpptpatmotogen batb mepr 23apn breepen rirb.\n6.\tStacp bem @efe$e ber analogen S3itbung rirb bte Art ber Ent* riettung bttre^ bte piftotogifepen Elemente bet? Dpeitet?, tn retepem bte Steubitbung , oor ftep gept, bebingt. \u00a7errfcpt ber Einf\u00efuf biefer Dpeifc oor, fo gteicpen bie neugebitbeten Dpette ben bereite fr\u00fcper oorpanbenen normaten, ebenforot bei ber patpotogifepen \u00c7ppertroppte, bei ber Stege* neration u. f. r., alt? bei ber normaten Ern\u00e4hrung. Dagegen rtrb bte Steubitbung um fo heterogener, je mepr bie pppftofogtfepen Eigenfcpaftcn bei? SDtuttergemebei? oon ber Storm abreiepen. 0o ftnbet in ben gangra* n\u00f6fen Dpeiten feine normale Entricttung ber Erfubate 0tatt; ebenfo rent'g in Dpeiten, beren Heroen burepfepnitten ftnb. Alt? S3etege biefer allgemeinen 0a|e m\u00f6gen bie naepfotgenben Erfahrungen bienen.\nDat? \u00e4ufere, aut? gefepiepteten ^fta\u00dferdetten befiepenbe Epitpetium ber \u00a3ornpaut regenerirt ftep naep Abfcpitferung ober meepantfeper ober","page":309},{"file":"p0310.txt","language":"de","ocr_de":"310 Die $\u00dfp\u00dfotogte in tfjrer 2tnwenbung auf Slugen\u00dfeitfunbe.\ntemifter 3etf\u00ee\u00f4rung gew\u00f4fmtt't raft unb oott\u00df\u00e4nbig wieber, unb bteibt oottfommen burt\u00dft^\u00d6 unb ffar* Sotje* eigenttit baS (\u00a3ptobta\u00dfem, weites ats SD^atrtr beS \u00a9piteltumS auftritt, \u00dfammt, i\u00df not gang unbefannt, \u00bbeil bas oon ben \u00a9ef\u00e4\u00dfen ber donjunctioa \u00dfammenbe \u00a9ef\u00e4\u00dfne\u00a7, wetteS beim g\u00f6tuS bitt unter bem (gpttyeftum Itegenb bie gange Jpornjaut \u00fcber-gie$t, nat ber \u00a9eburt bis gu 1^\u20142 Millimeter oom Sftanbe ber $ornpaut oblitterirt. Der wefenttt'te Hinflug ber ober\u00dfen Partien ber \u00c7ornfwut-fub\u00dfang auf bte Vitbung beS (Epithets er^etft aber barauS, ba\u00df \u00dft ba\u00dfetbe nat \u00a9ub\u00dfangoertu\u00df ber \u00a3orn^aut niemals oottfommen burc^fic^tig regenerirt. 23ei Sbranf\u00c7eiten, namenttt't bei G\u00c9ntg\u00fcnbungen, \u00dfettt \u00dft baS \u00a9ef\u00e4\u00dfne\u00a3 ber \u00a3>oru\u00dfaut aber oft mit gro\u00dfer \u00a9tnetligfeit wieber fjer. ipier i\u00df bann ber \u00a9t'n\u00dfu\u00df beS MuttergewebeS ein anberer, unb baS i\u00df ber \u00a9runb, we\u00dftyatb \u00dft babei fo b\u00e4u\u00dfg Verbunfetungen beS (\u00efpitfwtiumS ber .!pornt)aut, fogenannte Maculae semipellucidae, INubeculae, Nephelia u* f. w. auSbitben. Strb bie normale \u00a9tructur ber ober\u00df\u00e4d\u00dftdjen \u00a9tit* ten ber ^porn\u00dfaut wteber^erge\u00dfetft, fo bitbet \u00dft nat 2tbfcf?aben ober nat Vefeitigung beS abnormen \u00a9pittjetiumS burt reigenbe Stugenwa\u00dfer ober 2lugenputoer gar nitt fetten ein normales burt^\u00dft^tigeS wieber. \u2014 gn ber 9torm \u00dfnb bie ^\u00dfa\u00dfergetten beS #ornf)autepitt)etiumS regelm\u00e4\u00dfig ge-fernt, in beu ober\u00dfen \u00a9tbid^teu ptatt, met\u00dfenS fetSedig unb tjaben bide, na^e aneinanbertiegenbe S\u00e4nbe; bie ber tieferen \u00dfnb potpebrift unb wenig gr\u00f6\u00dfer ats bie barin tiegenben $erne, in beu tiefften \u00a9c^i^ten enblidj fann man nur not ben Umri\u00df beS $hrnS unterfc^eiben* Vei jenen Ver* bunfetungen \u00dfetten bie \u00e4u\u00dfer\u00dfen \u00a9^i^ten unregelm\u00e4\u00dfig geformte, gum Dfjeit ferntofe glatten bar, bie mit ber gpibermiS \u00fcbereinfommen, bie tieferen Sagen bagegen werben oon runbtiten, mit fernen oerfe^enen Betten gebitbet. Von bem uormaten gpitfjetiat\u00fcberguge ber dornea unterfteibet \u00dft baS in 3\u00eeebe \u00dfefjenbe abnorme bemnat einesteils burt bie unreget-m\u00e4\u00dfigere, me\u00c7r ben (\u00a3pibermibatgetten \u00e4\u00dfntite gorm i\u00dfrer Elemente, an* bernteitS burt bie gr\u00f6\u00dfere Dide trer \u00a9tidjt* Die unter bem tarnen ber Sargen betriebenen garten, wei\u00dfen, fnotigen \u00a3eroorragungen ber Vinbefjaut be\u00dfefjen aus partietten Suc^erungen beS \u00a9pityetiumS. \u00a3\u00e4u\u00dfger i\u00df eine weit verbreitete, bot weniger inten\u00dfoe (\u00a3pit\u00dfetiatwuterung, ein Bu\u00dfanb, ber unter bem tarnen 3\u00a3erop$t$atmuS befannt i\u00df* Steintt\u2019t wirb baS \u00a9pitetium beim ^annuS \u00dft oer^atten, ber bur$ 3njection ber ober-\u00df\u00e4ttiten, unter bem \u00a9pit^etium tiegenben, me^r ober weniger obtitteri* ften \u00a9ef\u00e4\u00dfe unb bur$ 2tuSfttt>i^ung eines (\u00eerfubatS ent\u00dfet\u00df.\nD\u00eeeine \u00a9c\u00dfnittmunben einer \u00fcbrigens gefunben Montant feiten mei-\u00dfenS ofme ^intertaffung einer buntetn Dlarbe, geri\u00dfene unb gequetfcpte Sunben ta\u00dfen aber in ber S\u00eeeget eine me\u00a3r ober weniger bunfte 9\u00eearbe gur\u00fcd, weit ^ier ber normale \u00a3in\u00dfu\u00df beS ^orneatgewebeS auf baS bie ^arbenmaffe bitbenbe (\u00eeyfubat ge\u00df\u00f6rt i\u00df. Diefer (5in\u00dfu\u00df wirb notp ntefw ge\u00df\u00f6rt bei Ber\u00df\u00f6rung beS gafergewebeS ber ^orn^aut burt Vereiterung, Cfrweicpung unb \u00a9angr\u00e4n, we\u00df\u00dfatb ^ier immer bunfte Farben, Maculae, Leucomata gur\u00fcdbteiben. Die Verbunfetungen ber ^orn^aut geigen in-be\u00dfen eine fe^r oerftiebene anatomifte \u00a9tructur. gn manten g\u00e4tten ft eint baS gwiften bie gorneatfafern ergo\u00dfene \u00a9\u00effubat wieber oott\u00df\u00e4nbig reforbirt gu werben, natbem eS jene unburt\u00dft^\u00d6 9ema(^t 3n W* ten g\u00e4tten fanb it bie \u00e4u\u00dfere \u0152pitye\u00efia\u00efftitt entweber normat, ober eS waren bie Bitten getr\u00fcbt, unb hielten bie sD\u00eeitte gwiften (\u00a3ptinber- unb ^\u00dfa\u00dferepit\u00dfetium 5 bie ^erne w\u00fcrben burt ^f\u00dfgf\u00e4ure fet)r beutfit- geine","page":310},{"file":"p0311.txt","language":"de","ocr_de":"\u00a9ie \u00fff?9(tofogte tn ihrer 2Inmenbung auf 5lugenhetlfutibe. 311\nDmerfchnitte ber \u00c7ornbaut bon bcr leucomat\u00f6fen \u00a9teile zeigten bte gafern ber Hornhaut etma\u00f6 mehr enttt>tc$elt* \u00a9urdj (Ef\u00dfgf\u00e4ure famen tn bet \u00a9ub\u00dfanj ber \u00a3ornfjaut fe^r \u00f6teXe $erne jum Borfchein. \u00a9ie Tunica Descemetii ersten habet, obgleich ici) \u00dfe tn einem gatte mit ber 3rt\u00f6 oerflebt fanb, normal. 3n anberen g\u00e4lten, in benen mit ber Berbunlelung eine Berbt'clung ber \u00a9ub\u00dfan$ oerbunben mar, be\u00dfanb bt'e 97arbenma\u00dfe au$ neugebt'fbetem 3ettgemebe unb Blutgef\u00e4\u00dfen, bt'e bi\u00f6metlen auch lo^tenfaure (\u00a3rbfal$e einge\u00dfreut enth\u00e4lt. 3n noch anberen gatten be\u00dfe\u00dft bie Berbttn* felung, mie mich Unterfuchungen an leucomat\u00f6fen ^ferbeaugen gelehrt haben, au\u00f6 einer Anh\u00e4ufung einer amorphen, f\u00f6rntgen, gr\u00f6\u00dftenteils au\u00f6 fohlen* fauren (\u00a3rbfal$en be\u00dfebenben SD\u00eeaffe, bie ftch tn mannen gatten in ber 5Xrt ^mi\u00dfhen Cornea unb Tunica Descemetii angeh\u00e4uft hatte, ba\u00df bie festere oon ber er\u00dferen oott\u00df\u00e4nbt'g gel\u00f6\u00df mar unb unmittelbar auf ber 3ri$ lag. \u00a9er Humor aqueus mar habet fa\u00df bott\u00df\u00e4nbt'g oer\u00dfegt, bie Cornea getr\u00fcbt, gerunzelt, atropht\u00dfh*\nD?ach umfangreicheren ober totalen 3er\u00df\u00f6rungen oe$ (\u00a3ornealgemebeS bilben \u00dfc\u00df h\u00e4u\u00dfg fogenannte \u00a9taphplome, bereu pat\u00dfologtfch* anatomifche Bilbung er\u00df burch Hr. grertcpS, beffen Unterfuchungen bon 17 g\u00e4tten in einem bis je\u00a3t noch ungebrudten 2htffa$e m\u2019ebergelegt \u00dfnb, genauer bargetpan i\u00df. a) 3n atten g\u00e4tten mar bie 3ri$ mit ber hinteren gl\u00e4cpe be\u00f6 \u00dfaphplomat\u00f6fen \u00a9emebeS innig berflebt. \u00a9ie tief \u00df<h bon btefer mit her pincette nur gemaltfam abrei\u00dfen, mobei \u00dfe in \u00a9t\u00fctfe jerri\u00df. \u00a9ie SSerf(ebung mar fe\u00dfer als ba\u00f6 grtSgemebe felb\u00df. b) \u00a9er \u00a9iefenburep* me\u00dfer beS \u00a9taphplomS \u00fcbertrifft baXb unb jmar mei\u00dfenS ben ber Hornhaut, balb \u00dftnb beibe gleich, balb enblicp i\u00df baS \u00a9taphplom b\u00fcnner. 3n 17 g\u00e4tten hatte ba\u00f6 \u00dfaphplomat\u00f6fe \u00a9emebe 8 B?al einen bt'cferen \u00a9urep* me\u00dfer, als bie gefunbe Cornea, 4 Bial einen b\u00fcnneren, 5 ttttal maren beibe gleich bief. \u00a9er \u00a9iefenburepme\u00dfer t'\u00df balb an atten \u00a9teilen fo prnltcp berfelbe, balb bagegen unb par in ber 97egel i\u00df er an ben 9?\u00e4n* bern gr\u00f6\u00dfer, in feltenen g\u00e4tten i\u00df ber (\u00a3entraltpeil bie bicf\u00dfe partie, c) \u00a9ie \u00e4u\u00dfere gl\u00e4cpe be\u00f6 \u00a9tappplomS mar nur tn einem \u00a9petle bottfont* men eben unb glatt mie bie dornea, tu atten \u00fcbrigen trug \u00dfe einzelne, jeboep nur leicht prontinirenbe H^rborragungen, bie tn ber Siegel bl\u00e4ulich burchfcht'enen. \u00a9t'e innere gl\u00e4d^e mar in atten biefen g\u00e4tten grubt\u2019g ber* tieft; bt'e \u00a9r\u00fcbepen, bie mit einer mehr ober ment'ger tnteufto fcpmaqen \u00a9epiept au\u00f6gefleibet maren, entfpraepen ben Unebenheiten ber Dber\u00df\u00e4cpe. Die ^Injahl berfelben mecpfelte fehr; met\u00dfenS fanben \u00dfe ftch zahlreich. C2XXte Hernien unb Vorf\u00e4lle ber 3rt$0 3n her Bh'tte ber inneren gl\u00e4tte be\u00f6 \u00a9tappplom\u00f6 erfcpt'en ber pupille entfprecpenb, bt\u2019e bunfle g\u00e4rbung in ber Siegel meniger tnten\u00dfb, ntet\u00dfenS nur braungelb. Unter 17 g\u00e4tten lag hier 10 SD\u00eeal bie Stnfenfapfel mit ber berbunf eiten Sinfe burch Q\u00c9rfubat* fehlten fe\u00df mit ber 3rtS berflebt, bte ^tntere 21ugenlammer mar alfo oerfepmunben; in einem gatte mar feine Sinfe mehr borpanben (reforbt'rt ober perauSgetreten?) ; tn ben 6 \u00fcbrigen g\u00e4tten mar \u00dfe in ihrer \u00a9tettung geblieben. 3n biefen g\u00e4tten mar bie hintere Kammer meit ger\u00e4umiger, al\u00f6 in ber 97orm; ber gerabe Durchme\u00dfer berfelben betrug in einem gatte 3|//y. \u00a9er \u00a9la^f\u00f6rper mar tn 3 g\u00e4tten, in benen bie \u00c7infe mit ber Hinteren gX\u00e4che beef \u00a9taphplom\u00f6 oermae\u00dffen mar, \u00fcber ba6 Corpus ciliare oorge* fatten unb mit ben \u00a9eitentheilen ber hinteren gl\u00e4c\u00dfe be\u00e9 \u00a9taphplom^ burch (\u00a3rfubatma\u00dfen banbartig oermachfett. d) \u00a9er \u00a9urchfehnitt be\u00f6 \u00dfaphploma-t\u00f6fen \u00a9ebilbe\u00f6 erfchien in atten g\u00e4tten met'\u00dfgrau oon garbe. Blutgef\u00e4\u00dfe","page":311},{"file":"p0312.txt","language":"de","ocr_de":"312 Die Ppffo\u00efogte in ihrer 2lrttoenbtmg auf Slugenhetlfunbe.\noon mehr ober minber betr\u00e4chtlichem Umfange burchliefen eS tn oerfc\u00dftebe* nen Dichtungen. Dicht fetten fanben ffch tn bent toet'\u00dfgrauen (Getoebe ffhtoarze \u00a9treifen oon l\u00e4nglicher ober runber gorm. (3erriffene, untge* fremdelte unb fp\u00e4ter mit f\u00ebrfubat \u00fcberzogene 3rtSborf\u00e4lle.) e) Die \u00ffiflc* logifche Unterfuchung beS ffaphplontat\u00f6fen (GetoebeS ergab golgenbe\u00e9: bte Oberfl\u00e4che beffelben iff confiant m\u00eet einer bicfen \u00a9(hie\u00dft ^Pffafferepitbe* littnt oon ber 23efchaffenheit, bte oben fc^on gefc\u00dft'lbert iff, \u00fcberfleibet. Unter ber (\u00a3pitheftatbecfe fie^t ein (Getoebe, toel^eS tn allen feinen \u00a9igen*\u00bb fcbaften mit neugebtlbetem SBt'nbegetoebe \u00fcbereinfommt. Daffelbe befielt meiffen\u00f6 aus 23inbegetoeb3ftbrilien oon\t\u2014Y\u00c4nf\u201c' im Dm., bte ffch\nfe^r toohl ifoliren taffen. 5luf 3\u00abfa$ bon \u00a9fffgf\u00e4ure toerben fte burchffc\u00df* tig, unb einzelne ^ernfafern treten heroor. 3n anberen g\u00e4lten iff bte (Enttoicflung nicht tn bem (Grabe oorgeffhritten ; bte einzelnen gafern taffen jtch ffhtoiertger ifoliren unb auf 3ufa# oon (Efffgf\u00e4ure toerben l\u00e4ngliche 3ellenferne unb leine eigentlichen Sfernfafern ffc\u00dftbar. fpter unb ba trifft man auch noch Deffe amorphen, fetnf\u00f6rnt'gen (fptoblaffemS. Don bem eigentlichen (Getoebe ber Hornhaut ftnb in bem \u00a9taph\u00dflome ^aum \u00aehHrett nachweislich ; nur an ben D\u00e4nbern taffen ffch noch Ueberreffe berfelben, kenntlich burch ihr blaffet, unbeffimmteS, faferigeS SluSfehen, toabmebmen. ^Beiter gegen bie 9Ditte fffn fteh>t man nur fehr fetten noch einzelne Dr\u00fccfen beffelben. 2ln ber inneren \u00a9hiebt z^tgte ffch in faff allen fj\u00e4tfen noch ein Ueberreff ber Membr. Descentetii, als breiter, glaSheller \u00a9treifen. Don bem (Getoebe ber 3ri3 waren fetten bie einzelnen (Elemente noth f\u00e4mmtlt\u2019ch fenntlich; meiffenS lie\u00df ffch auf er bem figment ber Uoea nur Dt'nbegetoebe toahrnebmen, Die organifhen D?uSfelfafern toaren in golge ber Gfomprefffon oon \u00a9eiten ber ffch organiffrenben Gfrfubatfchiibtett atro*\u00bb Phiffh geworben; nur in brei g\u00e4lten waren bie breiten labial*' unb dt'rfel* fafern noth wo\u00dfl erhalten. ^tgmentzeUen ber Uoea fonnten in feinem galle ifolirt werben, bie fe\u00df Warze \u00a9hie\u00dft beffanb aus unregelm\u00e4\u00dfigen 2iggregationen bunfter DMef\u00fcle. 0 tiefer Defunb mar bet Staphyloma totale unb partiale, bet ber fpb\u00e4rifc\u00dfen unb fonife\u00dfen gorm im S\u00d6Befentli* then immer berfetbe.\nDie (Entwicklung beS 3eUengewebeS erfolgt nitht blo\u00df nach \u00a9ubffanz* oertuff wie bei bem \u00a9taphplom unter ber gorm ber Degeneration unb Darbenbilbung, fonbern ffe erftheint auch als eine ber gew\u00f6hnlicbffen Urfa* chen ber pat\u00dfologifchen Deubilbungen, befonberS in folthen Dhetlen, welche tm Dormalzuffanbe, tote bie GEonjunctioa, hnuptf\u00e4thtich aus 3cHgetoebe be* ffehen. \u00a9eilte h\u00e4ufige pathologifche (Entwicklung erft\u00e4rt ffch hter Reicht nach bem (Gefefje ber analogen Dilbmtg, toenn in folgen DpeUen aus irgenb einem (Grunbe eine oermehrte Stbfonberung oon (Eptoblaffem ffatt*\u00bb ffnbet. Die pathologifche Deubitbung be\u00e9 33t'nbegetoebe\u00f6 tn ber Conjunctiva ((Granulationen, Trachomata, Sycosis, Hypersarcomata, Condylomata, Polypi) entffeht, toenn eine l\u00e4nger fortbauernbe oermehrte 2tbfonberung oon Q\u00eeptoblaffem, unter bem Cfinfluffe einer entz\u00fcnbli^en Deizung, auf unb z^iffhen bem ^upiKarf\u00f6rper, tu ben oberfl\u00e4chlichen \u00a9(hinten ber ^on^ functioa unb unter bem epithelium erfolgt. Da\u00f6 SBach^thum biefer (Gra=* nulatt'onen bauert fo lange fort, al6 bie Slbfonberttng be\u00e9 23ilbung\u00f6mate^ rials oermehrt iff, baber erlangen ffe oft eine fehr bebeutenbe (Gr\u00f6\u00dfe. Dach bem 2lufh\u00f6ren biefer oermehrten 5lbfonberung fthlagen bie (Granula*-tionen metffens eine mehr ober toentger oollfommene r\u00fctffchreitenbe SDeta** morphofe ein. Der ganze Proze\u00df geht unter bem ^t'nfluffe einer acuten","page":312},{"file":"p0313.txt","language":"de","ocr_de":"Die \u00ff^pftologte in it\u00e9rer Stmoenbung ouf Slugenbettfunbe. 313\n\u00c7ntj\u00fcnbung meiftend fe$r rafdj, unter bem einer c\u00c7romf\u00f4en immer tangfam.\nDie Vorg\u00e4nge bei ber (\u00a3nttoidtung finb f\u00fcr bad pat^otogifcb entfe* tjenbe 3ett\u00f6ewebe ganj biefetben toie f\u00fcr bad normale; bie gafern geben and einer batb mehr, halb toeniger beutKicfyen 3e\u00df\u00dfubitbung ^eroor. 3m erfteren gatte bitben ftcb im Sptobtafem prim\u00e4re ferntmltige 3^en/ bie ftc^ nach beiben \u00a9eiten oert\u00e4ngern unb fpinbetfbrmig jufpi^en, toobl aucfy an i\u00a7ren (\u00fcrnben mit einanber oertoacbfen unb baburcb ju langen oaric\u00f6fen gafern to erb en. Stud biefen gefcbto\u00e4njten 3\u00df\u00df\u00dfu entfielen bie 3e^3en)e^ fafern fo, bajj enttoeber eine 3e\u00dfe in eine einzige gafer \u00fcbergebt, ober fo, baf and jeber 3^tte bur$ teiftenfbrmige SSerbidung, Slbfd?n\u00fcrung unb \u00a9pattung ein 23\u00fcnbet oon gafern entfielt. Der angegebene Vorgang fcbetnt, toie and meinen gleich anjuf\u00fctjrenben mifrodfopifcben Itnterfuc^ungen tteroorgebt, ber geto\u00f6^nti^e bei ber \u00a9ranutationdbitbung ber (\u00a3onjunctioa gu fein, obgleich ed auch ^ier, toie an anberen Legionen bed ^\u00f6rperd, gatte geben mag, bei benen ber Vorgang oiet toeniger beutticb unb metjr oom 3ettentppud abweisend ifl.\n3uerjt bitben ftcb unter bem (\u00fcEinftuffe ber \u00a9ntg\u00fcnbung auf ber Ober* ft\u00e4c^e ber (\u00a3otijunctioa, befonberd auf ber ber Stugentieber, fteine toei^getbtic^e ober toeifrbt^tic^e, bt\u00e4ddjenartige, aber b\u00e4rtticbe K\u00f6rper, metftend in gro\u00dfer 3a^t. Diefe enthalten ein noch toeic^ed, mehr amorp^ed 23tafem unb gtet* eben ftarf enttoidetten \u00a9cbteimbr\u00fcfen, obgleich fte \u25a0\u2019ftt'cbtd weiter ftnb atd bt\u00e4dc^enartige (\u00fcrrbebungen ber \u00fcberbaut, bie mit einem ^atbtoei^en S5ta* ftem gef\u00fcttt ftnb. Slttm\u00e4btig toerben biefe S3t\u00e4dc^en, toenn ftcb bad^tajtem mehr organtfrt, ioeifjro4 gefprenfett, jute^t gang rot^. \u00a9ie ftnb befon* herd ja^treic^ ba, too bie (\u00a3onjunctioa oon ben Stugentiebcrn gum 23utbud \u00fcbergebt, \u00a9ie ragen \u00fcber bad 9?ioeau ber (\u00a3onjunctioa empor unb geben ifyr ein rotted, fammetartiged Stnfeben. 9kcb unb nach toerben fte rotier, buntter, ragen farter ^eroor toie ^apitten unb \u00fcuben Steten!it^fett mit \u00a9ranutationen auf eiternben gl\u00e4tten. 3m Anf\u00e4nge ftnb fte fetyr empftnb* ticb, toeicb, unb bluten teic^t, mit ber 3eit, bei cbronifcbem Verlaufe ber ^ranf^eit, toerben fte unempftnbticber, fungod, btumenfo^Iartig, fetbf faf fnorpetic^t. Stuf ber Dberft\u00e4cbe ber Gfonjunctioa tritt eine tr\u00fcbe, mit grauen unb toentg fetten gteden oermif^te gt\u00fcfftgteit gu Sage, bie, toie bie mifro\u00f6fopifdje Unterfucbung geigt, t^eitd aud einer \u00eetaren g\u00ef\u00fcfftgteit, tbeitd and \u00a9$teim, ber burcb \u00dfrfjtgf\u00e4ure gerinnt, unb aud oieten (\u00a3iter* jetten, bie mit toent'gen \u00a9pitbetiumgetten oermif^t ftnb, befielt. Die SIb* fonberung ber tr\u00fcben gt\u00fcffigfeit bauert nur furge 3eit unb get)t rafc\u00ff \u00fcber in bie Stbfonberung einer biden, fetten, f^arfen gl\u00fcfftgfeit, toetcbe bie (\u00a3igenfcf)aften bed oottfommenf en (Siterd an fic^ tragt. 9ta$ f\u00fcrgerer ober tangerer Dauer fangen bie \u00a9ranutationen, toenn bie ^ranf^eit ntcbt fcbon fr\u00fcher geteilt toirb, oft getoaltig an gu touc^ern, unb unter ben gefdjtootfe* nen Stugentiebern quittt eine grofje Stenge eined biden, tr\u00fcben, getben (Stterd ^eroor, ber, toenn er nid)t raf^ oom Sluge befeitigt toirb, corro* btrenb auf bie \u00a9etoebe bed Stugapfetd, mit benen er itf S3er\u00fc\u00a7rung bteibt, eintoirft.\n2\u00dfirb oon ber inneren Dberft\u00e4c^e einer granut\u00f6fen (Jonfunctioa (\u00efttoad mit bem Keffer abgefc^abt, fo jeigt bied in ber lieget unter bem SWifrod^ fope (\u00a3iterf\u00f6rper<|en, ^pitbetiumjetten unb geft^to\u00e4njte 3^tten. 3Birb oon ber ihrer (\u00efpitbeitatoberfta^e beraubten Sonfunctioa eine feine \u00a9c^ic^t mit ber \u00a9c\u00ffeere abgefdbnitten unb mifrodfopif<$ unterfu^t, fo geigt biefe fejtr","page":313},{"file":"p0314.txt","language":"de","ocr_de":"314 \u00ee)ie Php\u00dfologie in t\u00dfrer $Inwenbung auf 21ugenljetlfunbe.\nja^Iretc^c, mei\u00dfenS mit Blut gef\u00fcgte Capi\u00dfargef\u00e4\u00dfe, mit einem gefc^lan* Qelten; fn\u00e4uelartig gewunbenen Berlaufe. 2Birb baS Blut auS i^r mit SBaffer auSgewafchen, unb wirb bie \u00fcbrig bleibenbe 0ub\u00dfan$ burcfy \u00a3)rucf auf bie bebec\u00eeenbe (Glasplatte fo\u00f4iet als m\u00f6glich \u00bbenteilt, fo \u00fcberzeugt man ftc^, ba\u00df \u00dfe, mit Ausnahme ber (Gef\u00e4\u00dffn\u00e4uel, fa\u00df ganj auS gefc^manjten 3etXen, mit wenig ba^wifchenliegenben Citerje\u00dfen befielt \u00a3>ie gefdjw\u00e2n^ ten 3e\u00dfen ^aben beutlidje terne, mit 1\u20143 ternforpercljen. \u00a3)aS fammet* a^nlt'qje ^\u00efnfe^en ber (Granulationen auf ber Conjunctiva wirb baburd; hervorgebracbt, ba\u00df einzelne Partien berfeXben, \u00e4hnlich ben \u00a3)arm$e\u00dfen, fleine \u00a3)ervorragungen bilben. 3n bt'efen \u00c7iervorragungen \u00dfnb jene ge* wunbenen Capi\u00dfargef\u00e4\u00dfe befonberS beutlidj unb \u00dfarf entwickelt \u00a3>te Cpit^elialje\u00dfen bringen in bie 3roifcl>enr\u00e4ume biefer ipervorragungen ein. \u00a3)ie tieferen 0d)idjten ber entj\u00fcnbeten Conjunctiva enthalten, neben ben betriebenen Clementen, ben gefctjw\u00e4njten 3eKen, ben Citerf\u00f6rperdjen unb Blutgef\u00e4\u00dfen, auch beutlict;e gafern, \u00f6on ^er 33ef<^affen^ett ber 3e\u00df8en?ebS* fafern, welche \u00df$, in B\u00fcnbeln vereinigt, in a\u00dfen Dichtungen bur^freujen. \u00a3)tefe gafern treten nath ber Slnwenbung beS fo^Ienfauren 21mmoniafS beutlicher fervor. \u00a3)ie 0<hleimbr\u00fcfen, wie bie Meibom\u2019ten Pr\u00fcfen, zeigten in ben gelinberen g\u00e4\u00dfen eine vo\u00dffommen gefunbe Bela\u00dfentyett, bei \u00df\u00e4rferer SluSbilbung ber (Granulationen waren \u00dfe oft burch \u00a3)rucf atrop^t\u2019t geworben, ober auch gan$ verfchwunben.\n\u00a3)ie eben betriebene Betaffen^eit i\u00df, mit geringen B?obi\u00dfcatt'onen, bei a\u00dfen (Granulationen, m\u00f6gen \u00dfe bie 3\u00b0i8e etner\t\u00b0^er\ngonorrljoiten, ober gi^titen, fcrop^utofen, catarrhalif<|en Cnt^\u00fcnbung fein, biefelbe. 0tetS \u00dfnb bie Granulationen aber von Bebeutung, t^eil\u00f6 wegen ber langen \u00a3)auer, tweren \u00a3eilbarfeit unb Unbequemlichkeit, bie \u00dfe veranla\u00dfen, t^eilsS wegen ber folgen, bie \u00dfe f\u00fcr baS2litge ^erbeif\u00fcfwen k\u00f6nnen, theilS weit baS von ihnen abgefonberte eiterige 0ecret mit ber 3eit oft einen contagi\u00f6fen C^ara\u00eeter annimmt \u00a3>ie bisherigen 3mPfoeiv fuc^e haben nac^gewiefen, ba\u00df baS eiterige 0ecret, welches \u00dfch int Anf\u00e4nge einer acuten granul\u00f6fen Cntj\u00fcnbung ober unter bem Cin\u00dfu\u00dfe einer cfjro* niten Cntj\u00fcnbung in a\u00dfen 0tabten bilbet, entweber gar feine, ober nur eine feljr twa^e Contagio\u00dft\u00e4t geigt, w\u00e4hrenb baS 0ecret bei ben acuten granul\u00f6fen Cnt^\u00fcnbungen in ben fp\u00e4teren 0tabien \u00dfet\u00f6 contagi\u00f6S wirb.\n7. 2)aS fogenannte Staphyloma Scleroticae unb baS Glaukoma geh\u00f6ren 3U ben trankheiten, bereu Sefcn er\u00df in neuerer 3eit burch bie ^at^oXc* gite Anatomie aufgekl\u00e4rt i\u00df. Cr\u00dfereS t\u00dfelt man fr\u00fcher f\u00fcr eine tr\u00e4nt heit ber 0clerotica, le^tereS f\u00fcr eine transit beS (Glask\u00f6rpers; beibeS \u00dfnb aber SluSg\u00e4nge ber C^oroibeiti\u00f6, unb jwar i\u00df beim Staphyloma Scleroticae bie Sclerotica fekunb\u00e4r eftati't auSgebehnt, beim (Glaukom aber ber (Glask\u00f6rper oft gan$ normal, beibe 3u\u00df\u00e4nbe \u00dfnb nicht fo \u00dfreng von einanber getieben, als man fr\u00fcher glaubte; eS l\u00e4\u00dft^\u00dft baber Weber von bem einen, noch von bem anberen eine \u00dfricte De\u00dfnt'tion geben.\n\u00a3)ie Slufmerkfamkeit ber 5Xergte i\u00df er\u00df in ber neueren 3eit auf bic Cntj\u00fcnbung ber Cljoroibea\t, obgleich unter a\u00dfen S:^etXen beS\nkluges, Vom 0tanbpunfte ber pathologie aus betrachtet, feiner, mit 21uS* nahnte ber Retina, wichtiger als bie Choroibea i\u00df; \u00dfe i\u00df ber Zfytil beS 5lugeS, in welkem bei Seitem bie met'\u00dfen Blutgef\u00e4\u00dfe unb Nerven veret nigt \u00dfnb, unb welker in\tbe\u00dfen a\u00dfe Bebingungen ju entjiinblidhen\n3u\u00df\u00e4nben in \u00df<$ vereinigt Cine jebe acute unb cbronif^e Cnt^\u00fcnbung ber C^oroibea unb ber inneren fer\u00f6fen 0(hicht ber 0clerotica fann, je","page":314},{"file":"p0315.txt","language":"de","ocr_de":"\u25a0Die ^^ftotogtc tn ihrer 2lnwenbung auf 21ugenhetlfunbe. 315\nnac^ ben 9ttobiftcationen ihrer 21udg\u00e4nge, ein Staphplom, ober ein \u00a9lau* font, ober auch beibed zugleich ^eroorbrtngen. \u00a3ritt tn 5\u00b0^Be ^er 9e\u00abann* ten Cntz\u00fcnbung eine 21udfc\u00f6wi$ung einer mehr copt\u00f6fen fer\u00f6fen gl\u00fcfftgfeit ein, fo bilbet fich ein Staphplom, bagegen ein \u00a9Iaufom, trenn in golge ber Crfubation einer geringen Quantit\u00e4t eiltet plajUfchen Crfubated theil* weife SSerbt^ung ber \u00a9ewebe, \u00a3>blitteration ber \u00a9ef\u00e4\u00dfe, Atrophie einiger (Gewebe ftd; audbilbet. \u00a3)iefe zule^t genannten Ver\u00e4nberungen f\u00f6nnen aber auch bereinigt fein mit partiellen Crfubationen einer mehr fer\u00f6fen gl\u00fcfftg* feit jtbif^en Chorotbea unb Sclerotica, ober jmiftpen \u00a9horot'bea unb Retina, nnb bann h\u00fcben mir eine Complication zwifcpen Staphplom nnb \u00a9laufont bor und.\n\u00a3)te bl\u00e4ulichen $erborragmtgen ber Sclerotica, bie fogenannten Scle* roticalj\u00eeaphplome, ftnb burch \u00aerucf entjtanbene Cftaften. ^ebe\u00f6mal $etgt ftch bei ihnen bie Sclerotica fe^r berb\u00fcnnt, bie Chorot'bea eng tht anlt'e* genb, atrophifch, aber, nach neueren Unterfuchungen, nicht mit ber Sclero* tica berwachfen. 33eibe Jp\u00e4ute ftnb facff\u00f6rntt'g audgeft\u00fclpt nnb tn biefer 21udft\u00fclpung iff eine fer\u00f6fe, eiwei\u00dfhaltige gl\u00fcfftgfeit enthalten. \u00a3)te burch bie berb\u00fcnnte Sclerotica bl\u00e4ulich hinburchfchimnternbe Clwroibea, bereu \u00a9ef\u00e4\u00dfe niemals baric\u00f6d fein foHen, ifi berb\u00fcnnt. .Oft ftnb bie Cftaften fogar burchfchetnenb unb bei ben ^Bewegungen bed Ginget? fann bad Scpwan* fen ber gl\u00fcfftgfeit in ihnen gefe^en werben. Verbreitet ftch bie Cftafte \u00fcber bie ganze fl\u00e4che ber Choroibea unb Sclerotica, fo entfielt oft eine enorme Volumdbermehrung bed ganzen Vulbud, wobet bie Sclerotica h\u00f6cferig unb biolett gef\u00e4rbt erfchetnt. liefen 3uf\u00eeanb fyat man aid eine ganz eigent\u00fcmliche $?etamorphofe bed Vulbud betrachtet unb biefelbe mit bem tarnen Cirsophthalmus, Telangiektasia oculi belegt. Cine folcpe Trennung wirb aber burch bie patlwlogifche Anatomie nicpt gerechtfertigt, tnbem biefe 3D?etamorphofe niemals brtrc^ etwad Slnbered, aid burch fer\u00f6fed Crfubat bebingt wirb. \u00a3)ie 3rid ift in ben meinen g\u00e4lten bed Staphyloma Scleroticae tn t'hrer Structur ber\u00e4nbert, entf\u00e4rbt, mit plaffifchen Crfubaten bebedt, mit \u00a9ef\u00e4\u00dfen burchjogen, auch wo! burch \u00dffrfubate W* fchloffen. 3eboch fann bte 3rid, felbj\u00ee bei fehr audgebilbeten g\u00e4lten, in ihrer Structur unber\u00e4nbert fein; bie ^upi\u00fce hat bann eine mittlere 2\u00d6 eite, iffc graublau unb ber\u00e4nbert ihren \u00a3)urchmeffer in golge bed Sichtretjed nicht* \u00a3)ad Sehberm\u00f6gen ift faft immer ganz aufgehoben, unb nur bann noch etwad borhanben, wenn bie \u00a9efcpw\u00fcljte flet'n finb unb ber Hornhaut fehr nahe liegen, benn bte D\u00eeetina leibet immer mit, if\u00ee nteifknd berb\u00fcnnt, er* weicht, bidwet'len mit ber Choroibea berwachfen, auch &oI &*rbicft. \u00a3)er \u00a9ladf\u00f6rper ift entmint, fl\u00fcfftger, felbft hpbropifch/ nnb bie $rp|falllinfe mehr ober mentger begenerirt. \u00a3)ie \u00a9ef\u00e4\u00dfe ber Conjunctt\u2019ba ftnb ftetd mehr ober weniger baric\u00f6d, befonberd im Umfange ber Hornhaut; bidwei* len iff bie Conjunctioa auch pannudartig berbilbet.\n\u00a3)t'e S^etamorphofe bed ringed, welche ber Sprachgebrauch mit bem tarnen \u00a9laufont belegt hat, charafteriftrt ftch im 51Hgemetnen burch eine im \u00a9rttnbe bed ringed, hinter ber pupille (jeboch flieh* unmittelbar hinter berfelben, wie bei ber Cataracta) bemerfbare mattgrau* ober braungr\u00fcne ober bla\u00dfmeergr\u00fcne g\u00e4rbung bon mehr concaber gorm unb glatter \u00d6ber* fl\u00e4che, ohne Veweglichfeit; burch Crwetterung, Verziehung unb Starrheit ber pupille mit gleichzeitiger Ver\u00e4nberung ber 3ri$ in garbe unb Struc* tur; burch Varicoftc\u00e4t ber Conjunction; burch fchmu^iggelbe, ober fchmu\u00c7tg* bl\u00e4uliche g\u00e4rbung ber Sclerotica; burch gr\u00f6\u00dfere \u00a3\u00e4rte bed Vulbud; burch","page":315},{"file":"p0316.txt","language":"de","ocr_de":"316 Die \u00ff^jtologte in t|>rer 2Inwenbung auf 5tu^en^etlfunte*\n\u00a9chmer$ bed ringed unb feiner Umgebung; burch grofe \u00a9cbm\u00e4che bed \u00a9eh-\u00bberm\u00f6gend im Anf\u00e4nge unb burch zottigen SSerlujl beffelben auf ber \u00a3\u00f4be ber Sludbilbung unb $roar in einem \u00a9rabe, ber mit ber Tr\u00fcbung hinter ber \u00ffupide in feinem beffimmten Verb\u00e4ltniffe jle^t\nDie \u00a9rgebntffe einer zahlreichen D\u00eeet^e \u00bbon \u00a9ectionen glaufomat\u00f6fer 2Iugen \u00bbon SItfenf^en unb gieren geigten bie \u00a9clerotica \u00bberbicft, ober atropbifch unb in ben ntet'f\u00eeen g\u00e4ften \u00bberb\u00fcnnt, bie @h\u00bbroibea feiten gefunb, feiten \u00bberbicft, fe^r b\u00e4uftg \u00bberb\u00fcnnt, \u00bbarie\u00f6d, in ben meinen Jaden lichter gef\u00e4rbt megen partteden ober totalen dftangeld bed pigment\u00e9; ebenfo b\u00e4uftg bie 3ri$ begenerirt, miffarbig, atrop^tfc^ ; bie Retina t\u00bbeich, \u00bbarie\u00f6d, feltener \u00bberbicft aid gefchmunben, ^\u00e4uftg mit (\u00c9fchpmofen befe^t; ben \u00a9lad* f\u00f6rper niept feiten \u00bb\u00f6dig gefunb, ober boeb menigffend burebftebtig, nicht feiten aber boeb auch gr\u00fcnlich ober bitnfel gef\u00e4rbt; bie \u00a3tnfe \u00bbergr\u00f6fert, erweicht, entf\u00e4rbt SRur hbcbft feiten ftnbet man beim \u00a9laufom bie Retina adein erfranft, bagegen faft immer ein gleicbjeitiged Reiben ber Retina unb @b\u00bbroibea, namentlich ber legieren, fo baf ber prim\u00e4re \u00a9i$ bed \u00a9laufomd nicht mehr im \u00a9ladf\u00f6rper gefugt merben fann.\n8* GErff nachbem man bie feinere Anatomie ber Tunica retina 3 bie Elemente ihrer \u00bbergebenen \u00a9Richten fennen gelernt unb erfannt fyat, baff biefe Membran ein Zfytil bed \u00a9ehirnd, melier im Augapfel liegt, unb ba\u00a7 ber Nerv, opticus ein \u00a9trang \u00bbon \u00a9ehirnfafern iff, burch met then bad \u00a9ebirn im linge mit bem \u00a9ebirn in ber \u00a9cb\u00e4belh\u00bbh^ tn ^3er-binbung ffebt, gelangte man mit \u00a3ulfe ber patbologif^en Anatomie $u ber Ueberjeugung, baf bie ^Imblpopte unb SImaurofe faff immer auf einer hiffologifchen Ver\u00e4nberttng ber Retina, ober bed \u00a9ebner\u00bben, ober bed \u00a9e-birnd, ober bed D\u00ee\u00fccfenmarfed, ober berjenigen \u00a9emebe bed Ringed, $u benen bie 9ter\u00bbenfafern bed \u00a9ebirnd \u00bberlaufen, beruhen. 9?ur bie intermittiren-ben SImaurofen \u00bberm\u00f6gen mir nicht auf berartige Ver\u00e4nberungen jur\u00fccfju* f\u00fchren, benn bie 3ujf\u00e4nbe bed Sfter\u00f6enfpffemd, melche eine zeitweilige \u00a9udpenfton ber Verrichtungen ber fenftti\u00bben Ver\u00bben berbeizuf\u00fcbren \u00bber-m\u00f6gen, ftnb und noch bttrehaud unbefannt. Obgleich mir miffen, baf ein pl\u00f6^Iidber Mangel bed Vluted in ben (\u00a3entraltbeilen ober Ueberf\u00fcdung berfelben bie ner\u00bb\u00f6fen Junctionen unterbrechen fann, fo ftnb wir boc| nicht berechtigt, ade J\u00e4de biefer 2Irt biefen beiben Kategorien unter$u= orbnen.\nUnter 64 Kranfen, melche an 2ImbIpopie ober 2Imaurofe litten, fam mir nicht ein einziger \u00bbor, bei bem ich bie \u00a9t\u00f6rung bed \u00a9eb\u00bberm\u00f6gen* \u00bbon einer ibiopathtfeben rein bpnamifchen 2In\u00e4jfbefte bed optif<h*ner\u00bb\u00f6fen SIpparated mit \u00a9icherheit h\u00e4tte ableiten f\u00f6nnen. \u00a9tetd fanb ftch eine materiede Urfache \u00bbor, melche unmittelbar ober mittelbar burch bie \u00a9ef\u00fchld-neroen unb burch bie 5D?udfeIn, ober burch bie \u00a9ef\u00e4fe rei^enb ober para-Ipftrenb auf bie Wtfyaut, auf ben \u00a9ebneroen, auf bie entfpreebenben \u00a9c-hirntheile, ober auf ade zugleich mirfte, ja ich bin fogar \u00fcberzeugt, ba\u00a7 auch bann, menu bei einer 5Imaurofe ade \u00fcbrigen\twelche niept\nunmittelbar zum fenfttioen optifepen Apparate geh\u00f6ren, \u00bbodfommen gefunb erfepeinen, bie S\u00eeetina unb ber Nerv, opticus eine franfhafte materiede Um\u00e4nberung in ihren hiffologifchen Elementen erlitten h^en. 3\u00ab l\u00e4nger amaurottfeh erblinbet gemefenen dttenfepen- unb &hierau\u00d6en\teigen*\ntb\u00fcmlichen \u00a9ebilbe ber S\u00eeetina nicht mehr $u unterfc^eiben unb bie Nervi optici m\u00fcrben b\u00e4uftg atropbifcp gefunben. Der fcpwarze \u00a9taar iff bemnacb","page":316},{"file":"p0317.txt","language":"de","ocr_de":"Die \u00ff^ftologte in ihrer 2lnmenbung auf Slugenheilfunbe. 317\nfeilte felbjljl\u00e4nbige ft\u2019ranfheit, fonbern nur ein 0pmptom anbermeitiger 0t\u00f6rungen be\u00a3 0ehorganb, 3. 23, ber Hyperaemia choroideae et retinae, ber \u00a9fchpmofen int Innern be3 SlugeS unb in ber Orbita, be\u00f6 Hydrops choroideae et retinae, ber Syucbysis, be3 Staphyloma Scleroticae, be$ Glaukoms, ber meiften 21u3g\u00e4nge ber Choroideitis, Retinitis, Hyaloideitis u. f. m. 21u\u00dferbem mirb bie \u00a3eitung$* nnb \u00fferceptionSf\u00fchigfeit auch auf* gehoben burch alte Trautheiten ber Bilbung nnb gorm ber 3\u00eeetina, 3. B. burch Verbicfung nnb Atrophie berfelben, burch Ablagerung bon Blebullar* farfomen, Duberfeln, Tnochenconcrementen, burch AneurpBmen ber Arter. centralis retinae, \u00a9anj \u00e4^nlic^e pathologifche gujl\u00e4nbe ftnb am Nerv, opticus in ber \u00dcDrbita nnb innerhalb ber 0ch\u00e4bell)\u00f6ble gefunben. guter* effant ijl, ba\u00df bebentenbe \u00dcJ\u00ceeurome be\u00a3 Nerv, opticus bie SeitungSf\u00e4^ig* fett nic^t immer gan$ aufheben. Au\u00dferbem fbnnen Balggefchm\u00fcljle, \u00a9ro* jlofen, ppbatiben ker Orbita, am Foramen opticum, \u00e8ln\u00e2f\u00ee|)efte ber Retina nnb be3 Nerv, opticus betoirfen. An ber \u00a9runbfl\u00e4che be\u00f6 0ch\u00e4* bel$ unb be\u00a3 \u00a9ehirnd mirb bie Seitung\u00e9fabtgfeit be$ 0ehneroen burch \u00a9efchm\u00fcljle nnb \u00a9rtraoafate aufgehoben, tu feltneren g\u00e4lten auch burch Verlegungen, bie burch bie Augenh\u00f6hle einbringen. Die born \u00a9entralorgan an\u00e9gehenbe Amaurofe entfloht burch jeglichen Anla\u00df, ber bie SeitungSf\u00e4hig* feit ber 0ehneroenfafern im \u00a9ehirn aufhebt. Der 0i\u00a7 ber orgatufcpen Ver\u00e4nberungen finbet ftch h*er m<hi ^fo\u00df iut \u00d6rofen \u00a9epirn, fonbern auch im fleinen, in beiben an berfchiebenen 0teHen, in ben Thalamis opticis, ben Vierhngeln, oft auch in ber 0ubftan$ ber pemifph\u00e4ren, ber Xhalami, biomeilen auch felbjl im 3\u00eeiicfenmarfe, 3. V. bei ber Tabes dorsalis mit oft gefunbcr Befchaffenpeit be\u00a3 \u00a9epirn\u00f6. \u2014 Am p\u00e4uftgjlen ftnb cornpri* mirenbe \u00a9efcpm\u00fclfte, \u00a9rmeicpung, Blutergu\u00df, Anfammlung fer\u00f6fer gl\u00fcfftg* feit in ben Bentrtfeln bei 0ecttonen gefunben morben. \u2014 Die angeborne Amaurofe fleht fafl immer mit einer \u00a9igentp\u00fcmlicpfeit ber 0ch\u00e4belbilbung in Berbinbuug, melcpe bie golge einer abnormen pirnbilbung tfl. Balb ijl ber 0tirntheil fehr breit ober fehr fchmal, halb berDberfopf hoch ober tief, halb bie 0tirn fehr abgeflacht, halb ber gau^e 0ch\u00e4bel fcpief. Die abnorme pirnbilbung ijl au\u00dferbem bie Urfache be3 eigenth\u00fcmlich franfpaf* ten, pier nie gan$ feplenben Bilbung\u00f6^ufianbeS ber ebleren Dpetle \u00f6e$ Auge\u00e9, namentltcp ber Cornea (conica congenita). Dabei leiben bie Uranien h\u00e4ufig an fr\u00e4mpfen ber Oerfcpiebenjlen Art nnb ftnb \u00fcberhaupt fepr reij* bar. \u2014 2)a nun bie Amblpopie unb Amaurofe, mie oben bemertt, mapr* fcheinlich immer nur ein 0pmptom anbermettiger Tranfpeiten be$ ^epor* gan\u00f6 unb ber mit ihm in Verbinbung ftehenben \u00a9ebtlbe ijl, fo giebt e\u00f6 auch eigentlich feine 0pmptomalogie ber Amaurofe, fonbern nur ber ihr jum \u00a9runbe liegenben Tranfpeiten. Die gunction ber Retina ijl aber, mie mir gefehen paben, ber Regulator oerfcpiebener Dh<*ttgfeiten \u00aboberer Drgantpetle be\u00f6 Auge\u00e4, $.B. ber Belegung ber gri$, ber Accommobation, ber@te\u00fcung ber 0eharen unb ber Bierioiatte, be\u00f6 ^lugenltbf^lie^er\u00f6 u. f. m., baher leiben ober cefftren biefe gunctionen flet\u00f6 beim Dlachlaffe ber gunction ber Retina. Die piorau\u00f6 refultirenben \u00a9rfcheinungen f\u00f6nnen nun al^ 0pmptome ber Slmblpopie unb ^Imaurofe, b. h\u00bb ber burch materielle Ver* \u00e4nberungen ber \u00a9emebe bebingten 0chma<hWtigfeit ober Vlinbheit betracht tet merben. ^lu\u00e9 biefer Betrachtung leuchtet e\u00f6 au^ ein, ba\u00df e$ gegen bie ^Imblpopie unb Slmaurofe al\u00f6 fo\u00efc^e fein fpeciftf($e$ B\u00eeittel giebt. \u00a9ine rationelle ^urmethobe faun nur gegen bie Urfact;en, b. h* \u00d6^gen bie bte Blinbheit bebingeuben \u00a9emeb^oer\u00e4nberungen gerichtet fein* Slber auch\n$an\u00ef>w\u00f4rterfoidj ter cp^ftulugiet \u00a9fe. III,\t2,\t21","page":317},{"file":"p0318.txt","language":"de","ocr_de":"318 Die \u00ffppftologte in t^rer Anwenbung auf Augen\u00dfetlfunbe*\nbie befle 23epanblung wirb gegen veraltete unb eingewurzelte gatte nur feiten etwas 33ebeutenbeS verm\u00f6gen.\n9. Die pat\u00dfologifep^anatomifcpe Unterfuepung pat au\u00dferbem jur (\u00a3nt** becfung einer D\u00eeeipe fel\u00ee>ftf\u00ee\u00e2nbiger Organismen, ^araftten im Auge unb beffen \u00fcftacpbarfcpaft gef\u00fchrt, bie als Urfacpe mander franfpafter ^p\u00e4nomcne auftreten*\n2$on parafttifcpen gnfecten fommen in ben Augenbrauen, ben Augen* liebem, ben Augenwimpern, ber gonjunctioa \u00f6or Pulex penetrans, Phthirius inguinalis, Pediculus capitis, vestimenti unb tabescentium. \u00a9ie untere palten burep ipren 3\u00eeeiz fortbauernbe, fepmerzpafte, jucfenbe \u00a9ntz\u00fcnbungen, bie mit 23IepparitiS oerwecpfelt werben f\u00f6nnen. Der grrtpum wirb burep bie Unterfuepung mit ber Soupe berichtigt*\nDer \u00a9uineawurm (Filaria medinensis) fomntt unter ber donjunctioa in gorrn eines fepw\u00e4rzlicpen, faben\u00e4pnliepen, fiep bewegenben \u00a9treifenS oor* \u00a9r erregt ein \u00a9ef\u00fcpl oon Ameifenfrieepen, \u00a9epmerzen unb mancpmal fr\u00e4mpfe opne \u00a9ntz\u00fcnbung*\nDie Filaria oculi humani, oiettetept eine eigene \u00a9pecteS, ift in cata* raet\u00f6fen Sinfen gefunben. Opne 23er\u00fccfftcptigung ber einzelnen Organe beS SBurmeS famt berfelbe leiept mit einzelnen fpiralig gewunbenen Sinfen* faferfegmenten, bie icp niept feiten in erweiepten cataract\u00f6fen Sinfen gefun^ ben pabe, oerwecpfelt werben. (\u00fcrbenfo fommen Distoma oculi humani unb Monostoma lentis oor.\ngn ben Augen ber gifepe ftnb fleine gefepleeptslofe Drematoben ge* funben, bie gewi\u00df aber nur oon eingewanberten unb am \u00a9nbe oerirrten gercarien perr\u00fcpren* Einige biefer Drematoben ftnb zu ber befonberen \u00a9attung Diploflomum erpoben, w\u00e4prenb fte naep o* \u00a9iebolb nicptS an* bereS als gugenbzufl\u00e4nbe oon oerfepiebenen \u00a3oIoftomen ftnb.\nDer ginnenwurm (Cysticercus cellulosae) ift unter ber (Jonjunctioa in g\u00f6nn einer erbfengro\u00dfen, fcpmerzlofen \u00a9efcpwulft unb in ber oorbereu Augenfammer gefunben*\nDer \u00a7)\u00fclfenwurm (Echinococcus hominis) if zwifepen (\u00a3poroibea unb Retina, Wo er bie \u00a9rfepeinungen beS Hydrops choroideae peroorbringt, unb in ber Dpr\u00e4nenbrufe oorgefommen, wo er fepr bebeutenbe 23efcpwerben unb Bohrungen oeranla\u00dft.\n10* Am Auge wie am DotalorganiSmuS bilben ft cp bie mannigfaltig*\u00ab ften gutartigen unb b\u00f6sartigen \u00a9cfcpw\u00fclfe, welcpe oon einanber zu unter*\u00bb fepeiben zu ben fepwterigfen Aufgaben felbfl eines ge\u00fcbten DiagnofttferS geport* Diefe Aufgabe fann nur oottf\u00e4nbig mit \u00a3ulfe ber patpologifcpen Anatomie gel\u00f6fl werben, benn bie gutartigen unb b\u00f6sartigen \u00a9efcpm\u00fcifte unterfepetben jtep niept blo\u00df burep bie Art iprer \u00a9ntftepung, burep ipren Verlauf unb burep ben Einflu\u00df, welcpen fte auf ben \u00a9efammtorga* niSmuS aus\u00fcben, fonbern auep ganz befonberS burep ipren anatomifepen 23au.\nS\u00df\u00e4prenb bie im gptoblafem auftretenben Betten in gutartigen $8iU bungen ipren \u00a9ntwicflungSgang naep beftimmten \u00a9efe^en weiter fortfe^en, unb halb UebergangSformen zu gafern, fotoie junge gafern felbft zum SSorfepein fommen, oerp\u00e4lt ftep bie \u00a9aepe in b\u00f6sartigen \u00a9emeben ganz anberS* Bum Dpeil oerparren fte lange, zuweilen auep gan^Iicp, auf ber \u00a9tufe beS amorppen SBIaflemS, ober fte bringen eS p\u00f6cpftenS zur (Sntwicf* lung oon keimen unb unregelm\u00e4\u00dfigen prim\u00e4ren Betten, bie mit \u0152ntroicf* lungSzetten normaler \u00a9ewebe gar nieptS gemein paben unb naep f\u00fcrzerer ober l\u00e4ngerer Beit ipreS 23eftepenS confiant wieber zerfallen (Duberfeln>","page":318},{"file":"p0319.txt","language":"de","ocr_de":"Die \u00ffppfologte in i^rer Shtwenbung auf Slugenpeilfunbe* 319\n3n ben carcinomatofen 9?eitbilbungen ferrettet bie Umwanblung be$ 231a* fiem\u00f6 in ber Siegel went'g\u00dfen\u00f6 g\u00abr Strung bon Selten &or, melcpe jwar, fo lange fte ipre prim\u00e4re \u00a9eftalt bemalten, bon Cntwicflnng^elten fiep niept unterfepeiben, bereit weitere Umbilbung inbe\u00df bon allen anberen gor* matt'onen wefentlicp abweiept* (Statt n\u00e2mlicp \u00a3u gafern \u00dfcp umjugeftalten, nehmen fte halb eine unregelm\u00e4\u00dfig oer\u00e4\u00dfete gorm an, halb waepfett fte ungew\u00f6hnlicher \u00a9r\u00f6\u00dfe unb erhalten eine bitfe SBanb, to\u00e4^renb tn iprern gnnern Molecularf\u00f6rncpen ftc^tbar werben* 3n anberen g\u00e4lten f\u00fcllen fcp bie 3eHen mit Seltenfernen unb Selten neuer S3ilbung, bie fte nicht feiten in gro\u00dfer Snpl beherbergen* Da3 Cnb\u00dfabium alter biefer Umwanblungen ift ba\u00f6Serfalten \u00a7u feinfbrnigen Molec\u00fclen*\nDie eben bejeiepneten Cntwitflung\u00e9formen ber ^feuboplacmen, bie, ohne ba\u00df ein burcpgreifenbe\u00e9 Cntwicflung\u00f6princip, bem alte folgten, \u00a7u er\u00bb fennen m\u00e4re, neben einanber be\u00dfepen, ftnb ben normalen \u00a9eweben burep* aus frembartig* C\u00f6 i\u00df nicht $u l\u00e4ugnen, ba\u00df in ben Carcinomen au\u00dfer biefen gormelementen noth anbere Dpeile oorfommen, bie mit gutartigen \u00a9ebilben ooltfommen \u00fcbereinftimmen* Dapt'n geh\u00f6ren gafern, \u00a9ef\u00e4\u00dfe unb \u00ffigment^ellen. \u2014 Die gafern, bie tn manchen ^rebbformen fogar ben oorwt'egenben 33e\u00dfanbtpet'l au\u00f6macpen, wie im Sfirrpu\u00f6, fommen fogar in jeber S3e$iepung mit ben gafern gutartiger gibroibe ooltfommen \u00fcberein, allein bie Carcinome treten baburep in ihrem S3au ben gutartigen \u00a9e* fchm\u00fcl\u00dfen burcpauS niept n\u00e4her, weil biefe gafern nur bie 33ebeutung einer Complication haben unb al\u00f6 frembartige Elemente an ben Scpitffalen be$ Urebfe\u00f6 nur pafftoen Slntpeil nehmen* Die Crwetcpung, fowie alte \u00fcbrigen bem Carctnom eigent\u00fcmlichen Crfcpetnungen gehen nur oon ben Selten ait\u00f6, w\u00e4hreno, wie man fo oft beobachten fann, bie gafern al$ leere Mafcpen noep lange Seit fortbe\u00dfehen, um er\u00df fp\u00e4ter, wenn burch ba^ Serfalten ber Selten ihre SSerbinbungen gel\u00f6\u00df \u00dfnb, in ber \u00e4^enben 3aucpe unterjugepen. Die S3\u00f6\u00f6artigfeit ber Carcinome h\u00e4ngt alfo allein oon ben Sitten ab* Der S^eicpthum ber Selten bilbet einen Ma\u00df\u00dfab ihrer Malignit\u00e4t* Die Carcinome treten in allen ihren Crfcpetnungen ben gafergefchw\u00fcl\u00dfen um fo n\u00e4her, je mehr bie gafern im Vergleich mit ben Selten oorwiegen* Cin Sfirrpu\u00f6, ber arm an letzteren i\u00df, fann'gnpre lang be\u00dfehen, ohne ju erweichen, w\u00e4hrenb ber fa\u00df nur au$ Selten be\u00dfe* henbe Marffcpwamm otel rapiber oerl\u00e4uft unb feine Dpfer rafch unb un* aufhaltfam ihrem Cube juf\u00fc^rt* \u2014 Sehnlich, wie ba$ SSerp\u00e4ltni\u00df ber gafer jum \u00dfreb\u00e4 i\u00df bab ber ^igment^eHen unb ber oft in wuchernber g\u00fctte entwickelten \u00a9ef\u00e4\u00dfe* Ste \u00dfetten feine befonberen gormen oon Car\u00bb cinom bar, fonbern ftnb Complicationen, bie 3U jebern $reb$ pinjutreten f\u00f6nnen*\nB. Singeborne pathologifcpe Gilbungen* 5D?tfbtlbungen*\nCine Mt'\u00dfbtlbung i\u00df btejenige gormabweiepung eine\u00f6 Drgant\u00f6mu\u00f6 ober Drganeg, welche mit ber erften Cnt\u00dfepung unb CntwicflungOwetfe beffel* ben fo genau oerwebt i\u00df, ba\u00df fte fiep nur in ber fr\u00fcpe\u00dfen ^\u00bberiobe be\u00f6 Cmbrpoleben\u00f6, ober wenig\u00dfen\u00f6 oor Ablauf feiner ooKenbeten Cntwicflung ereignen fann*\nSlu\u00dferbem giebt e$ noch eine anbere $etpe angeborner anomaler 33er* anberungen, welche ft cp in nicpt$ oon ben naep ber \u00a9eburt erworbenen 33er\u00e4nberungen unterfepeiben, wie 3. S3* manepe \u00a9efcpw\u00fcl\u00dfe gelegentlich\n21 *","page":319},{"file":"p0320.txt","language":"de","ocr_de":"320 \u00a3)ie \u00ff^jto\u00eeogte in iprer Slmoenbung auf Slugenheilfunbe*\nin eben ber 2Beife, ime beim gehonten Menfcpen, entfielen. 2)tefe geboren nicpt gu ben eigentlichen Mi\u00dfbilbungen.\n\u00e4\u00df\u00e4hrenb man in fr\u00fcheren .Seiten ftcp mannigfach auf baS Slnftaunen ber abnormen \u00a9eftatten, welche bie Mi\u00dfbiltungen barbieten, befcpr\u00e4nfte unb barin einen unmittelbaren Eingriff ber fcp\u00f6pfenben Hraft erblichen gu muffen glaubte, erfannte man mit bem Snnebmen wijfenfchaftlicber 23e* ftrebungen, ungeachtet ber noch immer geringen Henntnijfe \u00fcber Morpho* genefe, mehr unb mehr, ba\u00df bie Mannigfattigfeit ber gormeu in ben Mi\u00dfbilbungen bennoch gewiffen \u00a9efeigen gehorcht, bie man um fo beffer gu w\u00fcrbigen oerftanb, je genauer man bie (EntwitflungSgefcpichte \u00fcberhaupt in ihren (Erfcpeinungen fiubirte. 3e mehr man mit ber fr\u00fcheren (-Entwich lung ber (Embryonen oertraut w\u00fcrbe, bejto mehr lernte man einfehen, ba\u00df bie meiften angebornen Mi\u00dfbilbungen fich auf fr\u00fchere normale 23t'lbungS* laufen, nach bereu (Erreichung bie btlbenbe Hraft im (Embryo aufh\u00f6rte, ohne gur weiteren (Entwicflung gu treiben, gur\u00fccff\u00fcpren taffen (\u00a3>emmungS* btlbungen); w\u00e4hrenb anbere fiep oielteicht aus bem 3^fammentreffen unb ber 2$erfcpmelgung gweier Heime, ober au3 ber pypotpetifcpen Stjwitag eines Heimes in gwei, ober aus fecunbaren Umbilbungen ber gornt unb Sage einzelner Stpeile erflaren taffen.\n\u00a3>a\u00df baS 3ur\u00fccfbleiben auf fr\u00fcherer @tufe ber 33tlbung au\u00dferor* benttich oiele gormen ber Mi\u00dfbitbung erfl\u00e4rt, unterliegt feinem 3^eifel. 3nbe\u00df pat man barauf aufmerffam gemalt, baff wir oielteicht feine eingige ^emmungSbtlbung fennen, welcpe gang genau auf bem f\u00fcnfte fepen bleibt, ben fte im Anf\u00e4nge behauptete, fonbern ba\u00df ber in feiner Gilbung gehemmte Speit bennoch faff immer in gewtffer S\u00eet'cptung fich fortbitbet unb fo einen abnormen 3uftanb erreicht, ber in etwas oon ber embryonalen Gilbung abweicht. SDtefe eigent\u00fcmliche, gleicpfam in fcpiefer S\u00eeicptung abweicpenbe (Entwi\u00f6ftung ber fbemmungSbilbungen pat man bann als befonbere Slrt berfelben abtrennen wollen, wenn fte einen gewiffen \u00a9rab erreichte, aber habet \u00fcberfehen, ba\u00df alle m\u00f6glichen Ueberg\u00e4nge ftcp ftnben.\ni. 2)ie Urantage beS SlugeS iff urfpr\u00fcnglich etn Speit beS (Gehirnes felbft unb bie \u00e4u\u00dferen S peile, wetcpe baS Sluge gufammenfetgen helfen, treten erff fp\u00e4ter gu biefer Urantage pingu. Obgleich nun beibe klugen in 23e* giehung auf ihre gunction, namentlich in 23egiepung auf bie 3bentitat ber sJiejghautjMen als bie SluSeinanberlegung eines eingigen SlugeS gu be* trauten ftnb, fo pat fich ^bcp bie Zunahme, ba\u00df beibe Singen ftch in ber Spat aus einem Urrubimente entwickelten, welches burcp bie bagwifcpen tretenben Speite ber \u00fcftafe unb beS \u00a9eftcpteS in gwei getrennt werbe, nicht bet\u00e4tigt, teuere Unterfuchnngen paben oielmehr entfcpieben bewtefen, ba\u00df beibe Singen oon Anfang an getrennt aus ber oorberften primitioen ^irngelle peroorbreepen. SluS jener unrichtigen Slnnapme glaubte man bie Mt\u00dfgeburten erflaren gu f\u00f6nnen, welche unter bem tarnen Monopptpalmte unb (Eydopte befannt ftnb, wo ftatt gwei, nur ein etngigeS Singe oorfommt. Sa aber eine Slnalogie biefer Mt\u00dfbilbungen in ber normalen (Entwicklung ber Singen nicht aufguftnben iff, fo fann man biefe Mi\u00dfbtlbungen weniger f\u00fcr eine \u00a7emmungSbtloung, als f\u00fcr eine urfpr\u00fcnglicpe pathologie 23it* bung halten.\nSie begriffe \u00abED\u00eeonophthnlmie\u00ab unb \u00bb(Eydopte\u00ab ftnb anatomtfep nnb ppyftologifcp feharf gefepiebeu. Monophtalmie if berjenige angeborne abnorme 3#<*nb, wo nur ein Sluge oorhanben iff, welcpeS feine \u00a9teile unb Sage behalten paf, unb niept mit boppelter (Entwicklung feiner eingelnen","page":320},{"file":"p0321.txt","language":"de","ocr_de":"\u00a9le Ppftologte tn t^rer Slntoenbung auf Slugenbetlhmbe. 321\nZbciU oorbanben iff* \u00c7pclople Iff ^tngegen jener fe^Ter^afte 3\u00abffanb, mo atterblngS objectlo auch Sin\u00e4uglgfett oorbanben fff, bas f^cmbar etn* fac^e Sluge jeboch aus Berfchntelzung betber in eines beffebt*\nBef ber (\u00a3pclop!e ftnb bte Singen ln ber Bfltielltnle beS Slngeftcbts elnanber febr nabe ger\u00fccft ober ln eins oerfcbmolzen* (Einzelne \u00a3belfc beS (BebfrnS, befonberS ber oorberen \u00a9ebt'rnlappen, welche bet fortfcbrel* tenber normaler (\u00a3ntmlcflung ftch Immer ^mtfd;en ben Urrubtmenten ber Slugen m\u00f6lbenunb bfefe nach aufjen bin br\u00e4ngen, ferner ble Slugenb\u00f6blen, bte S^afenb\u00f6blen itnb einzelne Knochen ber oberen \u00a9eftcbtSb\u00e4lfte unb beS b\u00f6rorganS fehlen ganz ober ftnb abnorm gebt'lbef* \u00a9abei iff oft etnS\u00ee\u00fcffel \u00fcber bem Sluge oorbanben* \u00a9er Blunb iff grof nnb unregelm\u00e4\u00dfig, ober fehlt ganz* dagegen pflegen bte \u00a9eb\u00fclfSneroen beS SlupeS unb btejenigen \u00a9belle bcffelben, toelcbe, tote totr fp\u00e4ter feben toerben, tn ihrer (Entmtdlung ntcft unmittelbar oon ber Bilbung beS \u00a9ebtrnS abb\u00e4ngen, tote b le (Son* junction, bt'e (Eornea, bt'e \u00a9clerotica, bt'e \u00a9branenorgane, bte SlugenmuS* fein, einfach ober hoppelt oorbanben ^u fein* Grbenfo Iff Mangel beS $te<hneroen nicht notbtoenbt\u2019g mit (S^clopte oerbunben unb ber \u00a9ebnerO fann babel einfach ober hoppelt fein unb Im legieren galle getrennt, ohne ein (\u00efbta\u00f4ma Zu btlben, ln bte mit etnanber oerfcbmolzenen Singen ocr* laufen*\n\u00a9er (\u00a3pclopte nabe oertoanbt Iff bte angeborne Slnopbtbalmte, unb btefe toteberunt ber angeboruen Bh'cropbtbalmie* \u00a9le Slnopbtbalmie erfcbetnt enttoeber als ttftonopbtbalmie, angeborner Mangel beS einen SlugeS, ober als complete Slnopbtbalmie, Mangel bet'ber Singen*\ngetrachtet man bte \u00e4u\u00dfere ferfcbetnung ber Slnopbtbalmte \u00fcberbctupt, fo ftnbet man mehr ober mentger rubiment\u00e4r entmicfelte Slugenllber, melcbe leicht oeretntgt, ober ganz gefcbloffen, ober ettt toern'g ge\u00f6ffnet ftnb* 3m erfferen galle Iff oon einem BulbuS ober beffen \u00a9ubffrate nichts %u ent-becfen* 3m festeren galle ftebt man enttoeber ein aus zeitigem ober fet* tigern (Betoebe bejfebettbeS ^ubtment, ober einen feiner nat\u00fcrlichen gorm fcpon mehr entfprecbenben, aber mangelhaft gebllbeten BulbuS* Bebenten* beS \u00a9erntet legt man aber bei ber pbpftologlfchen Betrachtung ber 2bnop>^th>almie auf ben Umftanb, ba\u00df ln ben metflen, anatomtfcb genauer unterfudhten gatten fleh ber \u00a9ebnerO oorfanb, m\u00e4brenb bte erffen 6\u20148 D\u00eeeroenpaare fehlten, ober $um \u00a9bell mangelhaft toaren* \u00a9leS fchetnt baf\u00fcr 51t fprechen, ba\u00df ble Slnopbtbalmte nur ln febr toentgen gatten *u ben reinen 'ipemmungSbilbungen, als olelme\u00f6r %u ben gemlfchten, urfpr\u00fcn* lieh patbologlfcben Btlbungen ^u rechnen Iff, benn au\u00dferbem m\u00fcrbe and) ln ben erm\u00e4hnten \u00a9heilen ftch eine Hemmung ber Sntmlcffung mehr auf* ftnben laffen* 3^ Jetten toentgen gatten, too man baS S\u00d6efen einer \u00a3em* mungSbtlbung annebmen b\u00fcrfte, geh\u00f6ren blejenlgen, mo feine \u00a9pur nicht nur eines BulbuS, fonbern felbff einer \u00a9rbita unb ber \u00fcbrigen auferen, Zum Sluge geh\u00f6rigen \u00a9belle, unb enblicb auch feine \u00a9pur eines oottff\u00e4nblg entmtttelten \u00a9eljtteroen oorbanben Iff. 3m allgemeinen bezeichnet man baber baS pbpftologifcbe SBefen ber Slnopbtbalmte als ein gemlfchteS, bei melchem, je nach ber Snblolbuallt\u00e4t beS einzelnen gatteS, ipemmungSbtl* bung unb urfpr\u00fcnglieb patbologlfche Dichtung beS ganzen BtlbungSoor* ganges zufammentrlfft.\nBelm B?lcropbtbalmuS ftnb ber gaclalthetl beS \u00a9ch\u00e4belS auffattenb fletn, ble Orbitae mentg entmldelt, ble StugenmuSfeln mangelhaft be^ fchaffen* 3uglel^ ftnben ftd; BlepbaroptoflS, oft auch eine nifyt oott-","page":321},{"file":"p0322.txt","language":"de","ocr_de":"322 2)te \u00ffhpfto\u00efogic tn ihrer Hntoenbung auf Hugenhettfunbe*\nfontmene \u00a9onberung bet (\u00a3ornea nnb \u00a9clerottca, partielle Tr\u00fcbung ber \u00c7ornhaut, \u00a9chmachfcbttgfett nnb feXbft Bft'nbbeth\n\u00a3)ad phpfotogtfche Berh\u00e4ttnif ber genannten Bt'lbungdfehler, namens lieh ber 5\u00efnophthatmie erinnert aber fefr an bte angeborne Sinencephalie nnb jppbrocephalte. 2luch fcpetnt befonberd bte festere mit jenen tn einem ur fach tieften Berh\u00e4ttntffe ju fehen, toad baburcp nm fo etnlencbtenber tot'rb, baf bte feitttc&e Btafe am \u00a9ebt'rn, toetdje bad Urrnbt'ment bed 2tuged bar-feilt, mtt gt\u00fcffgfett gef\u00fcllt if, bte mtt berjentgen tn ber ipirnh\u00f6hte burch ben h\u00f6hten \u00a9tie\u00ef, ben \u00a9ehneroen communicirt. (\u00a3tne fr\u00fchzeitig fdj aud-bitbenbe \u00a3pbrencephalte ntuf atfo fo gnt bte \u00a9nttoicflung bed SInge\u00f6 atd bte bed \u00a9ehirnd hemmen*\n2. Die ^o^te Btafe, toetcfe basS urfpr\u00fcngtiche 21ugenrubtment bitbet, entfprtcht, tote bte neneren ^orftbnngen an\u00f6ge^etcbneter M\u00e4nner, bereu \u00a9cpriften unten genannt fnb, geteert haben, fet'nedtoegd bem ganzen 2tuge, fonbern einzig nur ber Beroenfubfanz beffetben, n\u00e4mttch ber 9?e\u00a3haut nnb bem \u00a9ehneroen. \u00a3)ie 2tugenbtafen fnb tu Jotge t^re\u00f6 ^eroorbr\u00e4ngend nach aufen an ber Peripherie nur oon einer b\u00fcnnen \u00a9(piept embrponater \u00a9ubfanj \u00fcberzogen, to\u00e4prenb an bem $runbe etner jeben Btafe, ztoifcpen ipr nnb bem ($5epirne, tn ber Umgegenb bed booten \u00a9epneroend, eine gr\u00f6\u00dfere 5D2affe oon Bitbungdmateriat angep\u00e4nft tf. B?an fann atfo fug* tt\u2019cp behaupten, baf batb nach bem erfen Auftreten ber 2tugenbtafen bte* fetben hart an ber \u00e4uferen \u00a7aut antiegen, toetcpe bar\u00fcber continuirticp toeggept, nnb baf zu bt\u2019efer 3eit feine anberen 2tugentheife erifiren, atd bte b\u00efafenfbrmtge iftetzpaut, bte unmittetbar an ber \u00e4uferen \u00a7aut antiegt.\n\u00a3)ad n\u00e4cpfe \u00a3)rgan, toetcped fdj nun bitbet, ift bte \u00eetnfe mit ihrer Zapfet. 3n ber Bh'tte ber garten 3eHpaut n\u00e4mticp, toetcpe bte Stugenbtafe atd gortfe^nng ber \u00e4uferen \u00a3aut \u00fcberztept, getoabrt man fcpon fepr fr\u00fch etne tellerf\u00f6rmige \u00a9rube, beren \u00aerunb f cp f etd mehr nnb ntepr nach tunen pin oertieft. 33atb feilt btefe (Brube einen deutet bar, tn toetcpen oon auf en fer etne \u00d6ffnung f\u00fchrt, bte, anfangs toeit, fcp fetd mehr nnb mehr oerengert nnb enbticp fcp ganz \u00f6erfcptteft, fo baf bann ber urfpr\u00fcng* ticpe Mentet tn \u00a9efatt etned fngefformtgen \u00a9acfed, ber ritnbnm abge* fptoffen if, an ber Snnenf\u00e4cpe ber \u00e4uferen \u00a3aut zur\u00fcc\u00efbteibt. 2)tefe\u00f4 (S\u00e4dtfen, bad tn feinem ganzen Umfange and ebenfo abgeplatteten po\u00eepe* brtfchen 3eflen befeht, tote bte \u00e4nfere \u00e9ant fe\u00eebf\u00ee, tf: nicftd anbered atd bie Zapfet ber Stnfe* \u00a9tefe Zapfet f\u00fc\u00ef\u00eft fcb im 3unern mit 3^\u00fccn, and meinen bann fp\u00e4ter bte eigenthurnticfen \u00c7infenfafern fcb entmi\u00e0e\u00een. \u00a3)te \u00eeinfenfapfet if bemnach nichtd anbered, atd eine facff\u00f6rmige ^infn\u00efpttng ber \u00e4uferen 45aut, welche bem oon bem 9?eroenfpfeme andgehenben 2(ngen^ rnbimente entgegenfommt 3\u00ab\tbiefer etgenth\u00fcmtichen (\u00fcrntfehungd*\ntoeife bed Sinfenfpfemd ^eigt ft$ bie \u00c7infe mit ihrer Zapfet auch fetd bei jungen (^mbrponen hart an ber 3nnenf\u00e4cbe ber \u00e4uferen \u00a7ant antiegenb. (\u00a3rf in fp\u00e4terer 3^it trennt fe ft<$ oon biefer 25erbt'nbung mit ber \u00e4uferen \u00a7ant nnb br\u00e4ngt mehr gegen ben \u00a9runb bed ?!uged hin, bid fe btejent'ge \u00a9teile im Augapfel erreicht, toelche fe in bem (\u00fcrrtoacbfenen einnimmt.\n\u00a3iefe in nbereinft'mmenber Seife bnrch mehrere Beobachter ^mar erf bet bem H\u00fchnchen, ben 3l\u2019Wett nn^ ben \u00a9epien nachgetot'efene (^nttotd\u00ab* \u00efnngdtoet'fe bed Ringed giebt ben \u00a9chlnfet jur \u00a9rff\u00e4rnng ber (Jntfehnngd* toeife mehrerer, atd \u00a7emmnngdbilbnngen ^n bentenber, abnormer Btlbungen am menfchttchen 2tnge, bie bann jnglei^ aid inbirecte Betoeife f\u00fcr eine \u00e4hnliche Urbilbnng bed menfchlichen ringed bienen, hierher geh\u00f6ren:","page":322},{"file":"p0323.txt","language":"de","ocr_de":"\u00a3)te pppftologte tu t^rer Sltttoenbuttg ouf Slugettpeilfmtbe. 323\na) Dte feltenen g\u00e4lte, bei benen man in golge augeborner* Vtlbung\u00f6fepler eine btrnf\u00f6rmige Sinfenfapfel mit einer atroppifcpen, tr\u00fcben Stnfe tu ber \u00a9orberen Slugenfammer \u00a9or ber mit etner unootlfommencn Pupille \u00a9erfe* penen 3*is?, unb mit tarent bimf\u00f6rmigen gortfa^e mit ber Unteren gl\u00e4cpe ber Cornea in Ver\u00fcprung fanb. Der itrfpr\u00fcngttcpe gortfa\u00a3 ber \u00e4u\u00dferen Jpaut, ber burep Cinf\u00fclpung bie Sinfenfapfet bitbet, fyatte ftc^ pter atfo ntept oon ber Cornea gel\u00f6ft, to\u00e4prenb bte 5Xber^aut mit ber 3rt$, bte nt'cpts? mit ber Vilbttng bes? Stnfenfpfem\u00f6 ju tpun $at, tn iprer Cnttot'cl* lang ungepinbert fortgefepritten war* Diefe ungepinberte Cnttot'c\u00eflung ber Stberpaut nnb 3*t$ bet bent genannten Vilbungdfepler ber Sinfenfapfel be* toeift atfo ebenfo, trie bte Slu\u00e9btlbung ber Sinfenfapfel unb ber fitnfe bet ber Gedopte, ba\u00df bte Cnttoicflung ber einzelnen Dpeite be\u00e9 Sluges? f<p ebenfo beim \u00efftenfepen tote bet ben gebauten ^bteren \u00a9erp\u00e4tt. b) Die angeborne Cataracta pyramidalis. Vei btefer Slrt bes? <3taare$ ragt bte fcpet'nbar getr\u00fcbte Zapfet fegelf\u00f6rmig burep bte Pupille tn bte oorbere Slugenlammer. 3\u00ab ber \u00a3er\u00a9orragung liegt ein granul\u00f6fer toei\u00dfer ober gelber runber K\u00f6rper, ber manchmal frei bleibt nnb in anberen g\u00e4\u00dfen mit ber Zapfet ober St'nfe ^ufammenp\u00e4ngt. Sieben biefem [\u00a9genannten Duberfel Ibnnen auch noep anbere Tr\u00fcbungen bes? \u00a3infenf\u00f6rpers? \u00a9orfommen. Diefe angeborne gorm be\u00f6 \u00a9taares? toirb oon einer mangelhaften @cplie\u00dfung ober geringen 3?effensfraft bes? f cp oon ber Cornea ablbfenben gort* fa\u00a3e\u00f4 ber \u00a3t'nfenfapfel abgeleitet, inbem berfelbe bann einer fcp bort abla* gernben, frembartigen SDiaffe einen $u geringen Siberfanb entgegenfe^te unb be\u00dfpalb ^ersoorgetrieben tourbe, c) 3ene, auf \u00a9eite 261 unb 62 fepon erm\u00e4hnte, in ben meinen gefunben Singen \u00a9orfommenbe \u00eeicptfreifenfgur, bie ohne Steifet mit ber nabelf\u00f6rmtgen Vernarbung jenes? oon ber hinteren gl\u00e4cpe ber Cornea fcp ablbfenben gortfa^es? ber Sinfenfapfel im g\u00f6tat^u* fanbe $ufammenp\u00e4ngt.\nSlu\u00a7er ben genannten $ranfpeiten be$ SinfenfpfemS fomrat noch eme anbere 3\u00eeeipe angeborner \u00a9taare oor, bie, obgleich man ancp fie fr\u00fcher $u ben $emmung3bilbungen rechnete, inbem man f\u00e4lfcplt\u2019cp glaubte, baff bie 2infe urfpr\u00fcnglt\u2019ch ein bunfles? Oebilbe fei, toelcpes? ftep erf bet ber toeite* ren Cnttoitflung aufpelle, $u ben urfpr\u00fcnglt'cpen patpologifcpen Vilbungen geh\u00f6ren unb gan$ \u00e4hnlicpe patpologifcp'anatomifcpe Ver\u00e4nbermtgen, tote bte bei ben ertoorbenen Vilbung^feplern gefcpilberten Cataracten geigen. Die trpfaltlinfe mit ihrer Zapfet ifi, toie mir gefehen haben, eines? ber prt* mitioorgane bes? Sluges?. Slucp beim \u00eftafepen ftnbet man fte unter ben erften Slnbeutungen bes? Vulbus?, too fte im Verp\u00e4ltni\u00df fepr gro\u00df erfepetnt. 9iie if fte tr\u00fcbe, trenn bie Cmbrponen ntspt bereits? burep 3^rf^\u00abug ge* litten haben. Die \u00a3infenfapfel if oon ber 3eit an, too fcp Cporoibea unb 3ri^ gebilbet p\u00ab^en/ einem gef\u00e4\u00dfreichen 0acie, ben man Zapfet* ^uptKarfa\u00e0 genannt pat, unb ber ftep aHm\u00e4plig gegen bie (Geburt pin ju* r\u00fcdbt'lbet unb oodft\u00e4nbig oerlt'ert, umgeben. Der oorbere Dpet\u2019l bt'efes? @ades? if bie Pupillarmembran, melcpe, fobalo bie 3r^ gebtlbet if, ipre mittlere Deffnung, bie pupt'Ue als? eine burepftcptt'ge, aber gef\u00e4\u00dfrettpe $aut, bie auep gegen bie \u00a9eburt pin aHm\u00e4p\u00fcg bur^ Sluffaugung oerfeptoinbet, oerfcplie\u00dft. Da ber ^apfel* pupt'llarfad bte Sinfe g\u00e4njli^ ump\u00fctlt unb naep oornbin 31t ber Pupille gepenb am ^anbe berfelben fcp befefigt, fo fepeint er niepts? toeiter al\u00f6 eine gortfe^ung ber Pupillarmembran $u fein, beffen Vilbung mit bent 3ur\u00fcdtoeicpen ber Sinfe in einer noep nt'^t n\u00e4per ermittelten Vejiepung fept. Dtefer 6a^ fann bemnaep nt\u2019cpt bt'lben,","page":323},{"file":"p0324.txt","language":"de","ocr_de":"324 2>te ^h\u00ffjto\u00ef\u00f4gfe in {\u00c7ver Antoenbuttg auf S\u00efugen^et\u00effutibe*\nmenu, tote tn bem unter a angegebenen gfttfe, ba$ Snoutfioelchen ber Stufe burc\u00df trgenb emeu ttmftanb gehemmt mt'rb. \u00fcDte zahlreichen oen\u00f6fen uub arteriellen (Gef\u00fcge bfefeS Sato, bt'e mit ben Aeften ber Arteria uub Vena centralis retinae anaf\u00eeomoftren uub auch gegen bte (Geburt \u00c7ttt ob--* llttcriren, \u00eftefern ba\u00e9 Material zur (Ern\u00e4hrung uub zum ferneren 2Ba$6* t^urn be$ St'nfenfoflem\u00e4. Sterben blefe (Sef\u00e4\u00dfe tn ben 3ltflanb ber (Eon* gefh'on ober felbft ber (Ent;\u00fcnbttng oerfegt/ ma\u00f6 t'brer gro\u00dfen 3<*rt^ett megen fetcfjt m\u00f6glich !ft, unb namentlich ^anftg bet b^\u00f6fraftfc^en ^t'nbern, tote bte met'\u00dfen ftnb, bte mit Fehlern be$ St'nfenfpflem\u00f6 geboren toerben, oorfommt, fo tonnen baburdj leicht Ablagerungen unb Tr\u00fcbungen ber Stufe oeranla\u00dff merben* Staarbllbung fann aber auch burcfj ben entgegengefegten ^atf, burcb zu fr\u00fchzeitige IDblltteratlon ber \u00a9ef\u00e4\u00dfe oerurfadjt merben, bodj fo\u00ef\u00ef tn btefem ?\u00c7atCe nur eine Cataracta capsularis posterior centralis unb f^tcgtentoetfe Tr\u00fcbung ber Stnfenfubftang elntreten.\n\u00a3)te Stnfenfafern bflben ftcp befanntlt'ch au3 einem bereite geformten Vllbung\u00e9matert'al, au$ unzufamntenh\u00e4ngenben, rrntben, getrennten, febr burch* ftcgttgen 3^en oon oerfcht'ebener \u00aer\u00f6\u00dfe* \u00a3)te neuen Stnfenfafern bebtngen burcb Auflagerung auf bte alten ba\u00f6 S\u00dfadj\u00f6thum ber Stufe* \u00aete Sollen ftnb aber ntcfjt augfc\u00dflle\u00dfllch auf bte oberfl\u00e4chliche Schicht bef^rantt, fon* bern fte bringen auch noch beim (Ertoachfenen tn bte 3ou'fchenr\u00e4ume ber \u00d6auptfegmente ber Stufe* VSenn man be\u00dfhalb etne frlfcpe Stufe mit ber ^apfel bet ^toan^tgmaltger Vergr\u00f6\u00dferung betrachtet, fo ftebt man, ba btefe Zeitigen (Stetten Immer gerabe auf bte 90?t'tte ber oorberen unb hinteren fl\u00e4che falten, fe\u00dfr fcfj\u00f6n einen oerztoelgten Stern* \u00a3)a nun bte Stufe burch Auflagerung neuer Schichten m\u00e4chft, fo oerfleht t\u00df ftcp oon felbft, ba\u00df man bet neugebornen St\u00fcbern bte Sterne einfacher ftnbet, al\u00f6 bei (Ertoachfenen* Vel bett erfteren ftnbet man auf ber oorberen fl\u00e4che b\u00e4uftg nur bt'e ur* fpr\u00fcngltchen brel Aefte, auf ber hinteren fl\u00e4che Ift bt'e gt'gur rnelft fchon compllclrter unb unregelm\u00e4\u00dfiger* 3n btefe fettigen Stelten bringt bei pathologlfcpen Vorg\u00e4ngen ^uerj\u00ee bt'e frembarh'ge, bunfle 9D?affe, roe\u00dfbalb bt'e angebornen Staare gar nicht feiten auf Ihrer oorberen Oberfl\u00e4che eine breltbelllge 3tgur ober felbft bt'e \u00aeeftalt et'ned mit feiner Spt'ge nach unten gerichteten $er$en6 feigen*\n3* \u00aeanz unabh\u00e4ngig oon ber Stufe unb bem \u00a9la\u00f6fbrper entnucfelt ftc\u00df bt'e Aberhaut unb Ihre ^ortfe^ttng, bt'e 3w'$* \u00a3)le Vllbung ber Aber* baut gefleht nun ln ber SBelfe, ba\u00df an bem ^unlte, mo ber Sehnero Zur Vetzhautblafe anfcpttnllt, ft (Sh tu bem bort angeh\u00e4uften SBt'lbung\u00f6mate-rt'al eine burchftchtt'ge Schlot zu blfferenjlren beginnt, melc\u00dfe t'n Ihrem V?adh^thume aHtn\u00e4hHg uach oorn ttnb oben fortfchreltet unb bt'e Netzhaut* blafe \u00fcbergeht* 3\u00ab btefer fr\u00fchen Verlobe i\u00df noch gar \u00eeet'n fh'gment oct* hanben, obgleich auc\u00df bt'efeS bei normaler (Enftolcflung ftc\u00df fr\u00fchzeitig abla* gert unb bt'e Aberhaut bunfel f\u00e4rbt* SBt'rb aber bte Vt'lbung bec pigment\u00e9 bttrch t'rgenb eine ttrfacbe oerht'nbert, fo tritt feue \u00c7emmttng\u00f4bllbung auf, bt'e man Albt'nt'dmu\u00e4, ober SeucoftsS nennt. \u2014 Vel Joer ooltfommenen Seuco\u00df\u00f6 begegnet man Im Allgemeinen einer toel\u00dfen, blaffen, garten \u00a7aut; bt\u2019e Stellen aber, an melden bt'e Schleimhaut ftcb mit ber \u00e4u\u00dferen \u00a3aut Oer* blnbet, totez* V* bt\u2019e Sippen, erfchet'nen zart he\u00ef\u00efrotb, ober auch bla\u00df gef\u00e4rbt* \u00a3)te ^)aare am ^opfe unb an anberen behaarten Stellen ftnb confiant oon h^Ker 3arbe unb oon zarter, feiner Structur* Die Augenlt'eber fepen etma\u00e9 gefchtoollen au5, bt'e oberen h^naen ettoa\u00f6 herab; babel ftnb bt'e Augenbrauen melftenS etma\u00f6 gerunzelt unb bt'e Aitgenllebfpalte i\u00df zufammen^","page":324},{"file":"p0325.txt","language":"de","ocr_de":"Die ^ppftologte m tprer Slnwenbung ouf Slugenpetlfunbe* 325\ngejoden* Die \u00a9onjunctiva iffc meiftenS blaf, aber nacp ber (Earuncula $u mit \"feinen pocprotben \u00a9ef\u00e4fen inficirt; bie (Sclerotica ijt b\u00fcnn, faffc mie burcpfcpeinenb. Die 3rtS erfc^eint t'n verfcpiebener B\u00fcancirung blafrofen* rotp nnb ^war fo, ba\u00c7 boni ^upillarranbe nacp bem (Eilt'arranbe pin wei\u00a7* liebe (Streifen gepen. 23etracf>tet man bas Singe bei erweiterter pupille, fo fiept man in ber Diefe beffelben bie \u00a9ef\u00e4flpaut rotp flimmern, ttnb in ber \u00a9egenbber Papilla nervi optici einen Weiftlicpen^lecf; betrautet man aber baS Sluge bei verengerter pupille, fo fd\u00f6eint bie 3ri\u00df eine blafrofenrotpe g;\u00e4r\u00bb bung $u traben. Bei ber Section fanb man bie Sclerotica zweimal b\u00fcn* ner als gew\u00f6hnlich, bie 3ri\u00f6 weift, opne alle Spur einer Uvea, bie \u00a9po\u00bb rotbea fepr fein nnb pe\u00ef\u00efrotp, bie Be^pant normal; bie Macula lutea etwas p\u00f6ber von 5<*vbe* Die Unterfucpungen an rotpen ^anincpenaugen unb an 5D2enftf>ett haben gezeigt, baft bie ^igmentje\u00ef\u00efen pier nicht fehlen, fonbern nur teer von ^igmentl\u00f6rncben ftnb, \u2014 Der gefcpilberte ^^atfeeftanb fpricpt abfo weniger f\u00fcr eine \u00f6rtliche ipemmungSbilbung beS SlugeS, als f\u00fcr eine allgemeine Hemmung in ber Bilbmtg beS pigment\u00e9, bie ohne Steife! in einer befonberen Anomalie ber TOfcpungSverp\u00e4ltniffe ihren \u00a9runb hat*\nDa beim nengebornen $inbe baS pigment in ber SluSfleibung ber Uvea fcpon voflft\u00e4nbtg vorhanben ift, baS Stroma ber 3rt$ aber nocp fein pigment bat fo werben bie tinber mit blauen Slugen geboren; entwicfelt (ich auch fp\u00e4ter fein pigment im Stroma ber 3*t'S, fo bleiben bie Slugen blau unb werben nur heller in bem 5D\u00eeafe, als bie \u00a9ewebe ber 3r^ an 3artheit unb Durcpftchtigfett verlieren* (Entwickelt fiep nur wenig unb ^erfrreuteS pigment, fo werben bie Slugen pellgraubraun, bei farferer \u00ffigmententwicflung werben fte nu\u00dfbraun unb enblich tief bunfelbraun* \u00a3\u00e4uftg ftnbet man Singen, bei benen baS pigment namentlich um ben ^upiUarranb abgelagert if, w\u00e4prenb bie \u00fcbrige 3rt\u2019S Wenig bavon enth\u00e4lt, ja felbft f\u00f6rmlich gefleckte Singen ftnb nicht feiten,\nSfuS ber (Entwicklungsgeschichte ber Slberhaut wirb uns aujterbent bie (Entftepung einiger anberer angeborner pathologifcher Gilbungen, namentlich ber mit feiner Spitze nach unten ober nach unten unb innen gerichteten 3riSfpalte (Coloboma iridis) erff\u00e4rlicp* Die Slberhaut w\u00e4cpft von ber Steife, wo fte fiep &u btlben beginnt, n\u00e4mlich von hinten unb oben per a\u00fcm\u00e4plig \u00fcber bie Be^pautblafe weg, unb ftrebt bann biefe auch nach unten pin $u umfaffen. Die Bereinigung ber um bie Slugenblafe peruntwaebfen\u00bb ben Slberhaut gefebiept in einer \u00a3inie, bie vom (Eintritte beS Nervus opticus am unteren unb inneren \u00a3petle ber Slugenblafe nach\t\u00bberl\u00e4uft*\nDie Barbe biefer Bereinigung bleibt noch l\u00e4ngere 3eit baburep ftcbtbar, baf fiep fein pigment in berfelben ablagert, unb fo ftch btefelbe auf ber bunfeln Slberhaut als weiter Streifen ab^eiepnet* Die Slberhaut erfepeint anfangs in \u00a9eftalt eines fiarf gefr\u00fcmmten ipalbmonbeS, melcper bie obere H\u00e4lfte ber Slugenblafe urnfaft* Die beiben \u00e4ufjerften Spieen bt'efeS fpalb\u00bb monbeS fr\u00fcmmen ftch mehr unb mepr naep unten unb umfaffen balb bie Slugenblafe gan*, tnbem fte ftch unten unb innen anfangs nur in einem f\u00fcnfte ber\u00fchren unb in ber Bh'tte ein bimf\u00f6rmiges \u00a3ocp ^wifepen ftch taffen, baS urfpr\u00fcnglicpe Scplocp, baS, bei normaler (Entwicklung, naep unb nach burep Bergr\u00f6ferung ber Ber\u00fcprungSfMe aus ber bimf\u00f6rmigen \u00a9eftalt in eine vollfommen runbe \u00fcbergeht* Die Begenbogenbaut, als feiner Borbang, entftebt alfo offenbar auf bte Seife, ba\u00a7 ber vorbereBanb ber (Eporoibea, naepbent bie Spalte gefchloffen ift, weiter naep innen vor\u00bb W\u00e4cpft unb auf biefe Seife ringartig bie pupille verengert* Sirb nun","page":325},{"file":"p0326.txt","language":"de","ocr_de":"326 \u00a3)te ^fpftologte in t^rer Slnwenbung auf Slugenbetlfunbe.\nburcf irgenb einen Umjtanb ba\u00e9 SBachdtfum art ben Cnbfpt^en ber falb* monbf\u00f6rmig um bie Slugenblafe berummacbfenben Cforoibea beeintr\u00e4chtigt, fo beh\u00e4lt bad \u00a9eblocb feine birnfbrmige \u00a9ejtalt aucf noch nach ber \u00aee* burt, ober ed belommt eine female \u00a9patte, metl an biefer \u00a9teile bad S\u00dfathdtbum ber 3ri3 gefinbert ift. Cd tft bann ber S3tlbungdfebler oor* banben, ben man Coloboma iridis nennt unb ber oft mit Cataracta, mit ^tgmentmangel, mit SRicropftbalmudt ntit oblonger Oeftalt ber Cornea u. f. m. complicirt ift. Cr befc^r\u00e4nft ficf enttoeber b\u00efo\u00c7 auf bte 3ri\u00f6, bie Ctltarforif\u00e4^e unb bte Corona ciliaris, ober er erftredt ftch auch auf bie Retina, Cforoibea unb \u00a9clerotica. SSorn blo\u00dfen 3ri\u00f6cotobom bat bie anatomtfcbe Unterfitcbung golgenbed gezeigt: eigent\u00fcmliche gorm ber Uoea, ganj entfprecfenb ber gorm bed \u00bborfanbenen Sri\u00e9fpatte\u00e9 auf feiner oorbe* ren Slnftcift; l\u00e4ngliche ober ooale gorm ber Ciliarfortf\u00e4^e, bie bidmeilen nach unten bin eine S\u00e4ngennarbe feigen; l\u00e4ngliche ober ooate gorm ber Corona ciliaris, mit unb ohne S\u00e4ngennarbe nach unten* \u00a3)ie Stnfenfapfel fammt Stufe ruht bicft an ber Uoea, nach unten aber bemerlt man an ber Uoeatfpatte einen freien, nicht burch bte Sinfe bebedten Raum, ber ^mifcpen ber oorberen unb hinteren 2tugen!ammer eine Communication pl\u00e4ft\n\u00a3)ad 3*idcolobom, mettes oben, ober nach innen, ober gar nach aufen \u00a9tatt ftnbet, bat ohne 3^o^if^t barin feinen C3runb, bafj bidmeilen patbo* togifcb im g\u00f6tudauge, auf er bem gem\u00f6bnlicben \u00a9patt ber Cforoibea nach unten, ein fetter \u00a9patt biefer 50?embran $ur \u00a9eite, felbjt nach oben ge* rieftet gefunben mirb. \u00a9cflieft biefer ftef nieft oor ber23ilbung ber 3^/ fo bteibt eine Sude in ber teueren*\n\u00a3>te Regenbogenhaut, aid freier Vorhang, entmidelt ftcb a\u00effo, toit oben gefagt, erft, nadjbem ber Cboroibealfpalt gefcfloffen ift, unb mirb bann aid fefmater, bunfler \u00a9treif am oberen 23ulbudfegntenie bitter ber Cornea unb oor ber Sinfe fteftbar* tiefer \u00a9treif erscheint aber erft fp\u00e4ter aid o\u00f6ttig gefcfloffener Ring, beffen oberer \u00a3beil breiter ift, aid ber untere. 28irb bte Sludbilbung ber 3nd oerbinbert, fo haben mir fp\u00e4ter bie \u00a3em* mungdbtlbung oor und, metefe man griberemia, SRangel ber 3**3/ nennt, tiefer SRangel tann ein totaler ober ein partieller fein.\n23eim totalen 3*idmangel ftebt man ben \u00a9runb bed Sluged entmeber bunfelbraun ober rotflicb, bei einiger Cntfernung gl\u00e4njenb. SRpopte, Sicftfcfeu, bidmeilen auef Slmblpopie ftnb \u00a7icmti^> confiante Begleiter ber grtberemie. S3idmeilen fommen auch gugteic^ noch anbere gebier bed StugesJ, $. S3, \u00ab\u00fcbernat\u00fcrliche \u00a3erOorragung unb partielle Tr\u00fcbung ber Cornea, ber Sinfe u. f. m. oor.\n33eim partiellen gridmangel ift entmeber nur ein febr fdmaler^ treid ber 3rid oorfanben, ober ed haben ft cf nur einzelne Z1)t\\U ber 3ri\u00f6 tytt unb bort gebilbet. 2)ur(b ben partiellen Mangel ber 3nd befommt bte pupille entmeber eine abnorme \u00a9efialt, inbem baa eine \u00a9egment ber 3 fcpmaler ift aU ba3 anbere, ober e3 entfteben mehrere Deffnungen in ber 3rt3 (Polycoria), inbem ber ^uptKarranb nur tfeilmei e oorm\u00e4rt\u00f6 m\u00e4efft, mobet ftef eine fabenfbrmige Crcre\u00e9cenj, bie mit bem gegen\u00fcber liegenben ^upi\u00f6arranbe oerm\u00e4tfft, entmidelt. \u00a9ie S\u00fcden ^mifefen mehreren folcfen gortf\u00e4^en bilben bte mehrfachen ^3uptHen. 3ft biefer 3uftanb ui^t mit anberen S3ilbung\u00f6feblern complicirt, fo pflegt ber kraule nur fur^fteftig, aber nicht mit anberen C5eftdt3jtbrungen behaftet fein.\n?lu$ bem primitiven S3ilb\u00abng\u00f6ftoffe bilbet ftef bei ber erften Cntmidlung","page":326},{"file":"p0327.txt","language":"de","ocr_de":"\u00a3te $\u00df9\u00dfotogte in t^rer 5Xntt>enbung auf Slugcn\u00dfeitfuttbe. 327\nber Stber\u00dfaut bas \u00a9troma berfetben, b, b* baS \u00a9etoebe, toetc\u00dfeS ba\u00ea \u00a9e* f\u00e4\u00dffp\u00dfem berfetben pfammenb\u00e4tt, unb t^rc B?uSfetn mit ben p i\u00dfnen oertaufenben Heroen etnfc\u00dfeibet imb fe\u00df\u00dfeftet* Stu\u00dferbem br\u00e4ngen \u00dfc\u00df in bte S \u00a9emebe bfe mit pigment gef\u00fcllten 3etfen, iuobureb bte \u00fcberbaut unb 3riS tbre J\u00e4rbung befommen. \u00a3)ie \u00a9ef\u00e4\u00dfe, Heroen uttb sD?uSfetfafern ber %xi$, toete\u00dfe i\u00dfr baS fe^\u00f6tte Stnfe\u00dfen ettte^ ntafe\u00dfenf\u00f6rmfgen 9?e#eS geben, ttegen fo tn bent \u00a9troma, ba\u00df fte baffetbe an ferner bitteren Jt\u00e4c\u00dfe pemtte\u00df fret taffen, m\u00e4\u00dfrenb bagegen bte teuere \u00f6on einer bieten Sage \u00f6on \u00fftgmentp\u00ef\u00efen \u00fcberfteibet iff* BiS pnt 4. ober 5, B\u00eeonate ber \u00a9e\u00dfmanger* fe\u00dfaft \u00dfe\u00dft ntan feine \u00a9pur \u00f6on jenem mafe\u00dfenf\u00f6rntigett 9?e$e; \u00f6on btefern 3eitpunfte an beginnt es erft \u00dfcb auSpbttben\u00bb \u00a9d\u00dfrettet nun bie StuS* bt'tbung beffetben mi\u00dft naturgem\u00e4\u00df feiner Bottenbung entgegen, fo ent\u00dfe\u00dfen \u00f6erfe\u00dfiebene BitbungSfe\u00dfter. \u00a9S erfebeint bann enttoeber bie \u00f6orbere f\u00c7tc\u00eeebe ber 3ri\u00f6 befe^t mit toet\u00dfen, fr eisf\u00f6rmig getagerten, erhabenen f\u00fcnften, bie, trie man gtaubt, bte Anf\u00e4nge pnt \u00a9nt\u00dfe\u00dfen jenes mafe\u00dfenf\u00f6rmigen 9?e\u00a3eS \u00dfnb, ober eS febten bie \u00a9irfetfafern, to\u00e4\u00dfrenb bie 9?abtatfafern regetm\u00e4\u00dfig auSgebitbet ftnb, ober eS fe\u00dftt jenes 9^$ gan$, ober t\u00dfetttoeife, to\u00e4\u00dfrenb baS \u00a9troma mit bem pigment an btefen \u00a9tetten oor\u00dfanben i\u00df. 3n einem ftaffe bt'efer 2trt, ben t'c\u00df beobachtete, toaren pgtet'c\u00df Tr\u00fcbung ber St'nfe, Berftebung beS \u00a9troma mit ber oorberen Sinfenfapfet, \u00a9ef\u00e4\u00dfbt't* bung auf ber festeren unb bebeutenbe ^tein\u00dfeit ber \u00f6orn\u00dfaut oor\u00dfanben. \u2019 3n anberen J\u00e4tfen erreicht $toar bie 3r*S ibre bottfommene SluSbit* bung, aber jene burcb\u00dfc\u00dftt'ge, gef\u00e4\u00dfreiche Jpaut (Membrana pupillaris), ioete\u00dfe bte ^\u00dfupitte, fobatb bie 3ris auSgebitbet i\u00df, oerfe\u00dftte\u00dft unb gegen bie \u00a9e* burt bin bureb 2lttffaugung in ber SO\u00dfeifc tot'eber oerfe\u00dftoinben mu\u00df, ba\u00df \u00dfe im Bh'ttetpunfte prret\u00dft, in einptne Wappen prf\u00e4flt, bie \u00dfc\u00df nach ben B\u00e4nbern ber ^upitfe pr\u00fc\u00e4pe\u00dfen, too bistoet'ten noch einige 3^if nae\u00df ber \u00a9eburt \u00dfocft'ge Ueberre\u00dfe p erfennen \u00dfnb, tritt t'bren Sft\u00fccfbitbungSprop\u00df nicht an unb bteibt oft to\u00e4\u00dfrenb beS ganpn SebenS in ber ^upttfe. \u00a9ie erfd&etnt bann ats ein b\u00fcmteS, fpinntoebartigeS \u00a9etoebe, non toei\u00dftie\u00dfer 3arbe. \u00a9inb bto\u00df einptne Zweite ber ^upittarmembran pr\u00fcefgebtieben, fo ragen bt'efe \u00f6on bem ^\u00dfupiftarranbe aus in 3ornt non unregetm\u00e4\u00dfigen S\u00e4ppc\u00dfen in bte fpupitte, too \u00dfe in bem Humor aqueus \u00dfottiren. \u00a3)t'efe S\u00e4ppcben p\u00dfegen \u00df<b im Bertaufe be\u00e9 Seben\u00f6 affm\u00e4bfig p nerfteinern. 3nt \u00a9anpn \u00dfnb bte \u00ffter\u00ffer geh\u00f6rigen J\u00e4tfe aber febr fetten. ^\n4. Unterfingt man ba\u00f6 Stuge etne\u00f6 \u00a9mbrpo au\u00f6 ber ^ert'obe, mo bte \u00a9bonubea eben ihre Ummacbfung oottenbet, fo \u00dfnbet man, tneit \u00dfcb bi^ ^boroibea unmittetbar an bie innere 3Banb ber \u00e4it\u00dferen \u00d6aut, unb fo* mit jmtfebett bt'efe unb bie oerb\u00e4ttnt'\u00dfm\u00e4\u00dfig noe\u00df febr gro\u00dfe St'nfenfapfet etngefeboben \u00dfat, feine oorbere 3tugenfammer, tote bei bem \u00a9rtoaebfenen, feine 3rt'\u00f6 in \u00a9e\u00dfatt eines bemegticben, fenfreebten Vorhanges, fonbern man \u00dfe\u00dft, ba\u00df bie met't auSgefebntttene \u00fcberbaut unmittetbar an ber \u00e4u\u00dferen 3tugenbaut antiegt, ba\u00df bie Stufe mit ber inneren \u00a7t\u00e4cbe ber \u00e4u\u00dferen 2tugenbaut in Ber\u00fchrung i\u00df unb in t'\u00dfrer Peripherie non bem auSgefc\u00dfnittenen Banbe beS in ber (^boroibea au\u00f6gefebnittenen \u00a9e\u00dfto^eS ber\u00fchrt tm'rb. \u00a9S beginnt nun bie genauere ^ifferenp'rung ber Hornhaut unb ber \u00a9cterotica atS \u00e4u\u00dferer J\u00fctten beS Augapfels, bie im Anf\u00e4nge oon ber umgebenben Bt'fbungSma\u00dfe nt'c\u00dft geh\u00f6rig getrennt toerben fonnten unb bei i\u00dfrem er\u00dfen Stuftreten etnanber fe\u00dfr \u00e4\u00dfnticb feben, toett bt'c \u00a9cterotica anfangs gan* burc\u00df\u00dfc\u00dftig i\u00df mie bie Hornhaut, unb er\u00df fp\u00e4ter ihre eigent\u00df\u00fcmtic\u00dfen \u00c7nfern \u00dft\u00df auSbitben. B?it \u00a9nbe beS pleiten SO\u00eeonatS","page":327},{"file":"p0328.txt","language":"de","ocr_de":"328\t-Die ^bpg'ologte in t^rer Hntoettbuttg auf Shtgenbetlfunbe*\npnb, tute aus oielen Beobachtungen ergePt, bte ttucfttt'gften X\u00ffti\u00efe beS SXuga^fe\u00efiS gebilbet, aber bte oorger gang bitrcbpchtige \u00a3ornbaut JoP j[e\u00a3t ettoaS tr\u00fcber auSfegen, btt\u00efer unb Zmammiger als bte \u00a9clerotica fern. (5r|t tnt britten donate tritt bte Trennung non (\u00a3ornea unb \u00a9clerotica beutttdjer ^erx?or ; bte erpere toirb toieber burcgpcbtiger, bte festere bidper unb toet'glid)* Su btefe (\u00a3po<be, too bte \u0152ornea utegt beutIZ begrenzt ip, fonbern g\u00efeZfam aPtn\u00e4glZ au$ bem \u00aeetoebe ber \u00a9clerotica \u00c7er\u00fcortrt'tt, f\u00e2Pt bte Qrntpebung ber unten n\u00e4her gu befdjretbenben angebornen \u00a7orn^ bautoerbunfelungen, bte als ein \u00a9tiPpanb ber Cornea auf einer nieberen BilbungSpufe gu betrauten ftnb* \u00a3)ie Cornea to\u00e4cbP babet gtoar fort, aber bod) immer b\u00fcrftig, unb fo fomrnt e\u00e9 benn, bag mir btefen gebier am b\u00fcufigj\u00eeen beim 3)\u00eeicrop^t^aXmus$ toagruebmen, ober bag mit ibm faft immer mangelhafte 2IuSbiIbung ber 3rt3 unb anberer \u00a3)rgane oerbun* ben tp*\nStritt in ber gebauten ^eriobe eine Hemmung ber \u00a9nttoidlung ber (\u00a3ornea ein, fo bleibt eine partielle, feiten eine totale Tr\u00fcbung berfelben gur\u00fccf, oon ber gtoeierlet Wirten unterziehen toerben: a) bie p\u00e4rfere 2Irt erpre\u00dft peg oon ber \u00a9clerotica auf bie \u0152ornea, fo bag man bie \u00a9teile, an melier beibe peg trennen fotXten ^ nicht gu getoagren oermag* \u00a3>er burcgpcgtige \u00a3getl ber Cornea, bluter toelcgem bie \u00ffupiPe liegt, ip feiten rttnb unb begrengt, in ber BZebrgagl ber g\u00e4lte liegt er ohne fcbarfe Um* rtffe an ber \u00a9clerotica unmittelbar an, unb bat halb eine breiedige, halb eine ooale, febr feiten eine runbe \u00a9e\u00dfalt; b) bie fdjto\u00e4djere 2Irt befielt barin, bag bie nteipenS l\u00e2nglicge, febr feiten runbgeftaltete Cornea oon ber \u00a9clerottca nicht beutlicb gefonbert, fonbern mit einem bl\u00e4ulichen C\u00eeiitge umgeben ip* \u00a3)iefer 9\u00eeing ip \u00f6fter giemlicg ftarf, oft total, oft partiell*\nSBobl gu unterfdjeiben oon ben eben befprocbenen partiellen Ber* bmtfelungen ip bie totale Berbunfelung ber dornea, bie pd; gleicgm\u00e4gig \u00fcber bie gange Hornhaut erftrec\u00eft; bie Sornea ip babei perlfarbig, halb bunfelblau, fpiegelglatt, febr geto\u00f6lbt, febr grog unb bpbertropgifcg* gorm be\u00f6 2Iuge\u00f6 ip fugeif\u00f6rmig unb erinnert burcbauS an eine gorm beS Bulbn\u00f6 aus ben fr\u00fcheren (Epochen ber BilbungSgefchZte, in toelcgeu bie Sornea faft baS oorbere 2)rittgeil beS Sluge\u00f6 einnimmt* T)a\u00df 2tuge ip meipenS nach oben gerichtet unb leibet an S^ffapmoS* 3m Verlaufe ber erpen \u00c7ebenSmonate pflegt ftcb bie \u00c7ornea Oon ber feripgerie nach beut Zentrum gin aufgugePen unb gu oerb\u00fcnnen* Seicgt b\u00efeiben aber gpbropi* Ze SInfammlungen in ber oorberen 2Iugenfammer gur\u00fccf*\n@rtn anberer, an fr\u00fchere f\u00f6tale 3up\u00e4nbe ert'nnernber, angeborner geiler ip bie Cornea congenita globosa. toobei bie Hornhaut burebpebtig, aber oon ioibernat\u00fcrlZer \u00aer\u00f6ge ip. \u00a3)er Uebergang in bie \u00a9clerotica ip normal; bie 3n\u20193 bt'Stoeilen trichterf\u00f6rmig gepePt; habet (\u00a3orectopte unb Sribobenop\u00f6* dagegen ip bie Cornea congenita conica burcgauS nicht als eine \u00c7emmungSbilbung gu betrachten, inbern bie Cornea in feiner tye* rt\u2019obe be$ \u00a3)afeinS eine conifibe (gepalt geigt.\n5* gm Anf\u00e4nge beS britten SD\u00eeonateS liegen bie Aug\u00e4pfel noch gang frei an ber \u00e4ugeren gl\u00e4cbe be$ \u00c4opfe\u00f6, unb bie \u00e4ugere ^)ant gegt glatt unb b\u00fcnn aU Sinbebaut \u00fcber btefelben biutoeg* (5rp in ber gehnteu 2Bocbe bilben pep Zmale St\u00fclpe, toeZe p^ allm\u00e4blig oergr\u00f6gern unb g to ei ^autfalten barpePen, bie et'nanber entgegentoaebfen, um in ber gto\u00f6lften SBocbe in Ber\u00fchrung gu treten unb mit ihren 9?\u00e4nbern gu oer* maegfen, fo bag baburd; bie ip\u00f6bl\u00df ber ^Binbehaut nach \u00e4ugen bis einige","page":328},{"file":"p0329.txt","language":"de","ocr_de":"SDte \u00ff^ftotogic in i\u00dfrer Sltwetibung auf Slugenheilfunbe* 329\n3ett sor ber (Geburt gesoffen bleibt. 3\u00ab fettenen, aber noch nicht ganz confiatirten g\u00e4lten foil biefe Ber\u00bbachfung auch nach ber (Geburt bleiben (Ankyloblepharon congenitum totale unb partiale), in anbern g\u00e4lten bleibt sie 21ugenliebfpalte, namentlich in golge son ^icro^^t\u00c7alntu\u00f4, zu eng (Blepharophimosis), in noch anberen bit ben ftch bie 2tugenlieber nur fe^r unsottfommen aus, fo ba\u00df eine blo\u00dfe 5paut\u00bbul\u00df fie vertritt (Lagophthal-mus congenitus).\nVIII. \u00a3>te numerifche Met^cbe in ihrer Envoettbung auf\nbie SIugenbetHunbe.\nES \u00bbirb immer ein Beb\u00fcrfni\u00df beS men\u00dfhlichen \u00a9ei\u00dfeS bleiben, bie ^hatfachen in bem Ma\u00dfe, als fie entbecft \u00bberben, unter ben m\u00f6glicp\u00df a\u00dfgemein\u00dfen \u00a9e\u00dfchtSpunften jufammenjufaffen; baburch \u00bbirb baS Ber* gangene ge\u00dfaltet, baS @egen\u00bb\u00e4rtige bearbeitet unb baS 3ul\u00fcnftige sorbe* reitet, BS\u00e4rc ber Menfcp blo\u00df auf baS (Sammeln son &hatfa^en be* fc\u00dfr\u00e4nft, fo be\u00df\u00fcnbe bie Siffenfchaft in einer oben )iomenclatur unb bie gro\u00dfen SKattfrgefefje \u00bb\u00e4ren nie erfannt \u00bborben.\tbaburch, ba\u00df man\nbie \u00e6$atfa$e\u00bb unter einanber serglich unb gu immer umfaffenberen Er\u00dfhei* nungen entpor\u00dfieg, fanb man enblich jene in ben serfchiebenen SBirfungen ausgepr\u00e4gten \u00a9efeize. ipierburch ernannte ber Men\u00dfh, ba\u00df in ber Dtfatur nur \u00bbenige Urfachen eine Stenge son Erlernungen bebingen, er fonnte bie nothtsenbig eintretenben beftimmen, unb nacpbem er \u00dfc\u00df son bem um geft\u00f6rten 3\u00bbfa^wrnhange z*sifct;en Urfache unb BSirfung \u00fcberzeugt hatte, richtete er feine Bticte in bie \u00e4ufunft unb erfdjaute bie 9teihe son Ercig* niffen, \u00bbeiche bie 3eit entmicfeln mu\u00df. \u00a3>ie einzelnen S:^atfa<^en muffen bemnach als nothtsenbige, unentbehrliche StuSgangSpunrte jebeS \u00a9enera* li\u00dfrenS, jeber ju einem erfprie\u00dflichen 3*setfe unternommenen Arbeit be* trautet \u00bberben* 3# alten 3eiten \u00bbarb biefe SBa^r^eit anerkannt, unb \u00dfetS gab eS gro\u00dfe hei\u00dfer, \u00bbeiche ihre Sehre, bie fie uns hinterlie\u00dfen, auf eine O\u00eeeihe son 3:hatfac^en ftu&ten. Serfage unb Beobachtungen liefern bemnach bie Materialien ber SBiffenfchaft; ber Ber\u00dfanb orbnc\u00ee fie, erfa\u00dft bie gegenfeitigen Beziehungen unb erhebt ftch Zur ^enntni\u00df ber aUgemei* nen Urfachen, \u00bb\u00e4hrenb bie einzelnen Erlernungen, infofern fie bie um mittelbaren SBirfungen biefer Urfachen finb, bazu bienen, ben S\u00f6erth ber aufge\u00dfe\u00dften \u00a9efe\u00a3e zu ermejfen* \u00a3>ie in biefer 2Irt ftch ge\u00dfaltenben B3if* fenfchaften nennt man ErfahrungS\u00bbiffenf<baften*\n2)aS \u00a9ebiet ber ErfahrungS\u00bbiffenf<haften gerf\u00e4tCt in ipinftcht ber 2Irt unb \u00e4\u00dfeife, \u00bbie bie einzelnen ErfahrungSf\u00e4^e zu eon\u00dfatiren finb, \u00bbaS bei jeber Eonftruction einer allgemeinen &heor*e sun\u00e4c\u00df\u00df bie $auptfa($e i\u00df, in z*sei gelber; in bem einen bringt ber bitrc\u00df sen Experimentator untern nommene Berfuch baS ^h\u00e4uomen mit \u00a9emi\u00dfheit h\u00dfssor; er lann aus ber ftenntni\u00df ber Urfachen ohne gehl bie zu er\u00bbartenbe BSirlung sorauSfagen; fo serh\u00e4lt eS fich mit ben meiften chemif^en, phpfifalifchen unb, \u00bbie oben gezeigt, mit manchen phpftologifc&en Experimenten. 3\u00ab bem anberen gelbe i\u00df baS ^h\u00e4uomen nicht noth\u00bbenbige golge ber in S\u00dfirlfamfeit getretenen, unS \u00bbahmehmbarenBebingungen; eS i\u00df nur ein geringerer ober gr\u00f6\u00dferer \u00a9rab son B\u00dfahrfcheinlichfett sorhanben, ba\u00df biefeS ober jenes Ereigni\u00df \u00dfattfinben \u00bberbe, unb nur eine gro\u00dfe 34* \u00bbsn Beobachtungen, innerhalb","page":329},{"file":"p0330.txt","language":"de","ocr_de":"330 Die sP\u00dfpftologte in i\u00dfrer 2imoenbung auf 2lugen\u00dfeilfunbe*\nbereu ft<^ ba$ ^\u00df\u00e4nomen unter ben oerfc\u00dfieben\u00dfen B\u00eeobipcationen rne\u00dfr ober minber ^\u00e4uftg wieber\u00dfolt \u00dfat, fegt un$ tu ben \u00a9taub, ferne gr\u00f6\u00dfere ober geringere Jrequen$, niemals aber feine abfolute \u00fcftot\u00dfwenbigfeit auch f\u00fcr bie 3u!nnft oorau\u00f6jufe^en ober ooraufyufagen. 3\u00ab biefe legte Kategorie geh\u00f6rt bie \u00a3eilwiffenfc\u00dfaft; fie i\u00df in oielen Begie\u00dfungen nur ein Siffen oon SBa\u00dfrfc\u00dfeinlic\u00dffeiten. Die \u00a9c\u00dfulb biefer Unoolttommen\u00dfeit in ber \u00a7eilwiffenfc\u00dfaft r\u00fc\u00dfrt aber nic^t oon ber Unt\u00fcchtigleit ber fie cultioirenben M\u00e4nner her, fonbern baoon, ba\u00df ber menfc\u00dflic\u00dfe unb t\u00dfierifc\u00dfe Organic* mus eine unenbltc\u00df complicirtere Wlaf\u00e2int, als jebe anbere oon Bienfc\u00dfen* Rauben gebaute i\u00df, unb baoon, ba\u00df bie \u00a7eilwiffenfc\u00dfaft unter bent Ein* ftuffe ber \u00fcbrigen 9?aturwiffenfchaften \u00dfe\u00dft, oon beren Jortfc\u00dfritten fte noc\u00df bie roic^tigften ^luffc^\u00ef\u00fcffe erwarten mu\u00df,\n\u00a9o erfprie\u00dflic\u00df baS p\u00dfpftotogifc\u00dfe Experiment f\u00fcr bie ipeilwtffenfc\u00dfaft nun auch i\u00df, fo glaube man jeboc\u00df nicht, ba\u00df bie blo\u00dfe Beobachtung ber \u00a3\u00dfatfac\u00dfen nicht auch ein Mr nichtiges Unterfuc\u00dfungSmittei auSmac\u00dft, unb ba\u00df man nur biejenigen Erfc\u00dfeinungen recht fennt, auf welche man eiu$u* toirfen oermag, Die gan^e 2l\u00dfronomie beruht auf bem \u00a9tubium oon D\u00dfatfac\u00dfen, bie unferem -\u00dcBirfungSlreife obttig entr\u00fcst \u00dfnb, unb bennoch finb bie Jortfc\u00dfritte biefer Siffenfc\u00dfaft am weite\u00dfen gebieten*\nUm inbeffen eine tiefere Ein\u00dfc\u00dft in baS \u00e4\u00dfefen ber D\u00dfatfac\u00dfen $u er* langen, mu\u00df oon jebern einzelnen Jatte eine gro\u00dfe 3<*\u00dfl *wn Beobach* tungen oorliegen. Die 2ler\u00a7te m\u00fcffen lange bie Slranf\u00dfeiten nach ben ein* fach\u00dfen Erlernungen unb mit Beachtung alter ^f\u00e4lligen ober \u00dferbeige* f\u00fchrten Brirfungen aufgejeic\u00dfnet \u00dfaben, beoor \u00dfe mit einiger 2Ba\u00dfr* \u00df\u00dfeinlichleit fagen f\u00f6nnen: biefe 3eic\u00dfen waren \u00dfunbert 9ftal in biefer Trautheit unb unter biefen Um\u00df\u00e4nben bie Borl\u00e4ufer biefeS Ereigniffes; pe werben eS baher auch bieSmal fein.\nDie gefummelten St\u00dfatfac\u00dfen rn\u00fc\u00dfen oon bem Berpanbe je nach i\u00dfrer $te\u00dfnlic\u00dfleit ober Un\u00e4\u00dfnlic\u00dffeit oereinigt ober getrennt unb fo angeorbnet werben, ba\u00df bie con\u00dfanten Begie\u00dfungen zweier, auf einanberfolgenber Erfc\u00dfei* nungen flar \u00dferoortreten, \u00fcftur baburc\u00df, ba\u00df wir etnerfeitS eine gro\u00dfe 9fci\u00dfe einzelner \u00a3\u00dfatfac\u00dfen fammeln unb ba\u00f6 Bereinbare gruppiren unb anberer* feits aus bem fo \u00a9ruppirten nac\u00df einer be\u00dfintmten Sftet\u00dfobe \u00a9efege ent* wickeln, gelangen wir gu wi\u00dfenfc\u00dfaftlichen Erfahrungen. Die SD^et\u00dfobe, welc\u00dfe mit \u00a3\u00fclfe beS Ealc\u00fclS aus ben aneinanbergerei\u00dften Erfahrungen \u00a9efege entwickelt, nennt man bie numerifc\u00dfe 2)?et\u00dfobe.\nDa eS nun ju ber erfolgreichen 2tnwenbung biefer Sftet\u00dfobe eine wefentlic\u00dfe Bebingung ip, ba\u00df nur oergleichbare D\u00dfatfac\u00dfen nebeneinanber gruppirt werben, unb ba berartige St\u00dfatfac\u00dfen leichter am 2luge, welc\u00dfeS felbp ber 2lutop\u00dfe zug\u00e4nglich i\u00df, als an irgenb einem anberen Organ $u beobachten pnb, fo eignet pc\u00df bie Stugen\u00dfeiltunbe me\u00dfr als jeber anbere 3weig ber ^rjneiwi\u00dfenfc\u00dfaft $ur Be\u00dfanblung nach ber numerifc\u00dfen 3)\u00eee* t\u00dfobe, ipier mu\u00df oor Ottern bie fo lange 3rit \u00fcblic\u00dfe ungenaue \u00a9tatiftil gelegentlicher Erinnerungen au$ einer oielbewegten ^rarib ber numerifc\u00dfen Brit\u00dfobe \u00fflag mac\u00dfen.\nDie numerifc\u00dfe Sf\u00f6et\u00dfobe \u00dfat aber, ungeac\u00dftet i\u00dfreS anerfannt \u00dfo\u00dfen BSert\u00dfeS, oielfac\u00df $u falfc\u00dfem 3?efultat gef\u00fc\u00dfrt, weil bei i\u00dfrer Slnwenbung \u00df\u00e4upg manche etwas oer\u00dfeckt liegenbe Ouelte beS Jrrt\u00dfumS unbeachtet blieb. Bei alter ^tnwenbung beS Eale\u00fclS fowo\u00dfl auf \u00a9egenp\u00e4nbe ber Statur al^ auf foeiale Ber\u00df\u00e4ltntffe p\u00dfegen bie Erfa\u00dfrung\u00f6bata fetten in ber reinen \u00a9e\u00dfalt, wie man pe eigentlich gebraucht, aufjutreten, fonbern","page":330},{"file":"p0331.txt","language":"de","ocr_de":"Die \u00ffppftologie in i^vev 2inwenbung auf 3lugen\u00dfeilfunbe\u00bb 331\nfafi immer nte\u00dfr ober weniger behaftet mit St\u00f6rungen ber \u00a9c\u00dfwanfungen, Oie in i\u00dfrent S\u00fc\u00dfec\u00dffel feiner D\u00eeegel gehorchen, unb man fuc\u00dft bann ben baraud entfte\u00dfenden ^tac^t^eil, wenn and; nic\u00dft aufju\u00dfeben, hoch\twie\nt\u00dfunlic\u00df ju oerminbern, dabutc\u00df ba\u00df man aud otelen einzelnen ytejultaten bad bittet nimmt iian regnet darauf, ba\u00df bei einer folgen 33enu$ung einer gro\u00dfen 3apl bon g\u00e4lten bie ^f\u00e4lligen \u00a9c\u00dfwanfungen etnander gro\u00df* tent\u00dfetld compenfiren, nnb legt bann bem 9Jtrttclwert\u00df eine befto gr\u00f6\u00dfere 3uoerl\u00e4fftgfett bei, je me\u00dfr partielle 3^efuXtate ^ugegen ftnb* 2)iefed ift auch im ^lltgemeinen ooflfommen richtig, nnb burc\u00df confequente weitere (Entwicklung unb umftc^ttge 3ludbeutung diefed ^rincipd ftnb in ber \u00a3eit* miffenfc\u00dfaft, wie in otelen anberen SKaturwiffenfcpaften, nic\u00dft feiten bie belo\u00dfnenbjten gr\u00fc\u00dfte, felbft gl\u00e4nzende 9\u00eeefultate, bie bem Drabitiond* glauben oft ganjlicp wiberfprac\u00dfen, gewonnen\u00bb Allein bie \u00a9ic\u00dfer\u00dfeit bed \u00a9runbprincipd beru\u00dft auf einer wefentlic\u00dfen 33ebingung, bie \u00df\u00e4uftg genug auc\u00df oon \u00a9ele\u00dfrten oon gac\u00df au\u00dfer 2lc\u00dft gelaffen wirb, unb bte barm be* fte\u00dft, ba\u00df bie an ben einzelnen ^Beobachtungen unb (Erfahrungen \u00dfaften* ben regellofen \u00a9t\u00f6rungen ober \u00a9c\u00dfwanfungen oon einanber gan$ unab* \u00df\u00e4ngig fein muffen\u00bb \u00a3>ad Urt\u00dfeil, ob eine ]olc\u00dfe Unabh\u00e4ngigkeit oor\u00dfanben fei ober nicf>t, fann juweilen fepr fc\u00dfwierig unb o\u00dfne tiefe\u00f6 (Etndringen in bad \u00a9ac\u00dfoer\u00df\u00e4ltni\u00df unm\u00f6glich fein, unb wenn bar\u00fcber Bweifel $urucf* bleiben, fo wirb auc\u00df bad ben (Enbrefultaten beiliegende \u00a9ewic\u00dft etn pre* cared fein\u00bb 3n biefem g\u00e4lte befinden fiep leider bie metften pat\u00dfologtfc\u00dfen unb namentlich t\u00dferapeutife\u00dfen (Elemente. \u00a3)er \u00e4\u00dfert\u00df ber numerije\u00dfen ^etpobe in ber 3lr$neiwiffenfc\u00dfaft ift baper immer noe\u00df ein fepr befe\u00dfr\u00e4uf* ter, fie pat bidper weiter nieptd geliefert, aid ba\u00df fte bie 2Ba\u00dfrfc\u00dfetnlic\u00df* feiten etwad genauer umgrenzte\u00bb\n2B\u00e4re 5\u00bb 33. bie Sttebe oon bem 33er\u00df\u00e4ltni\u00df ber grequen$ ber foge* nannten feroppul\u00f6fen ^lugenentj\u00fcnbung ^u anberen 2lugenents\u00fcndungen an einem bejUmmten \u00a3)rte, fo ift biefes befanutlicp in oerfeptebenen gapren fepr ungleich; ber burep bie allgemeinen \u00f6rtlicpen unb focialen 33er\u00df\u00e4ltntffe bed \u00a3)rted bedingte ^ormalwertp in ber grequen$ ber einzelnen 2lugenent* junbungen wirb aber an einem Durc\u00dffcpmtt oon $e\u00dfn gapren mit oiel gr\u00f6\u00dferer \u00a9ieper\u00dfeit erfannt, aid wenn man fiep blo\u00df an ein einjelned 3a\u00dfr palten wollte. 2)er \u00a9runb ift aber ber: weit jwtfcpen ben in ben einzelnen ga\u00dfren oorfommenben 2lbweic\u00dfungen oon bem 9?ormalwert\u00dfe fein befonberer 3ufammen\u00dfang if, oielmepr, wie auep bie \u00a9rfa\u00dfrung be* ft\u00e4tigt, eine gro\u00dfe $?inudabwetc\u00dfung ebenfo leiept in einem Sa\u00dfre bor* fommen fann, welcper unmittelbar barauf ein 3\u00ab\u00dfr mit gro\u00dfer f>tudab* weiepung folgt. \u2014 2le\u00dfnlic\u00df, wie in bem gegebenen g\u00e4lte, aber oft noe\u00df complictrter, gefaltet fiep bad 33er\u00df\u00e4ltm\u00df, wenn man ben biagnofti* fepen SBertp etned nie\u00dft burepaud conftanten \u00a9pmptomd einer tranf\u00dfeit feftfteKen wiH.\nDer (Calcul bietet in ber ^Irjneiwiffenfcpaft alfo nur bad Mittel bar, aud ben (Elementen ber mebicinifcpen \u00a9tatifif bie \u00a9rennen bed grrtpumd ju ftnben. 2)ie 2lerjte muffen baper unabidffig bie ^3rincipien deffelben feftpalten, wenn fie nic^t ^Behauptungen, welcpe in ber \u00a3\u00dfat fein 33er* trauen oerbienen, aid abfolut g\u00fcltige anue\u00dfmen unb in bie gr\u00f6bfen grr* tp\u00fcmer oerfa\u00fcen wollen. 38ill man 33\u00bb ben wapren (Einflu\u00df einer an* gewanbten \u00a3eitmet\u00dfobe beurtpeilen, fo muffen bie 3ler$te lange Mei\u00dfen oon 33eobac\u00dftungen fammetn; benn bie aud bem \u00a9efe$e ber gro\u00dfen 3a\u00dfUn abgeleiteten \u00ffrincipien ftnb gan$ genau auf bie t\u00dferapeutife\u00dfen Unter*","page":331},{"file":"p0332.txt","language":"de","ocr_de":"332 \u00a3)ie ^hpjtologte in iprev Olnwenbung auf Olugenhetlfunbe.\nfuchungen anzumenben. 2)ennoch \u00dfelft ba$ au$ einer gro\u00dfen D\u00eeeijje oon Beobachtungen erhaltene SGBert^socr^dltnt\u00df einer therapeutischen Sftethobe niemals ben ganz genauen 0lu3brucf f\u00fcr ben (Einflu\u00df ber \u00bberfa\u00dften \u00a3eiH methobe bar, fonbern n\u00e4hert \u00dfcp bemfelben nur um fo mehr, je zahlreicher bie Beobachtungen ftnb; b. h* bie Angaben \u00fcber ben 2Berth einer tfjera* heutigen ^D\u00eeetpobe fc^noanfen zmi\u00dfhen gemijfen \u00a9rennen m\u00f6glichen 3rr* thum\u00f6, bie um fo n\u00e4her aneinanber r\u00fcc\u00efen, je zahlreichere Ztyatfafytn ge* fammelt merben, unb bie oermittel\u00df ber in einer \u00dfati\u00dfifchen Ueberficht $u* fammengeftellten 3ahlen nach ben Regeln be6 S\u00d6ahrfcheinlicbfeitOcalc\u00fcls be\u00dfintmt merben f\u00f6nnen. (Ein therapeutt'\u00dfheO \u00a9efetz, melcpe\u00f6 burch bie Begleichung einer geringen Anzahl oon Beobachtungen gefunben mirb, fann oon'ber \u00e4\u00dfahrheit fo entfernt fein, ba\u00df eO feine Beachtung oerbient. \u00a9oll eine fpeilmethobe ber anberen oorgezogen merben, fo m\u00fcffen bie 3te* fultate berfelben \u00dfch nicht nur oortheilhafter herauo\u00dfeHen, fonbern ber zmi* fchen beiben ermittelte Unterfchieb mu\u00df eine gemijje (Grenze \u00fcberfchveiteu, beren \u00a9r\u00f6\u00dfe oon ber Anzahl ber gefamrnelten 2:^atfac^en abh\u00e4ngt Seber Unterfchieb ztbif<hen ben erhaltenen Olefultaten, melier innerhalb biefer \u00a9renze liegt, bie an unb f\u00fcr \u00dfcp um fo Heiner i\u00df, je zahlreicher bie Be* obachtungen \u00dfnb, barf unber\u00fccf\u00dfchtigt bleiben, unb alo Olu\u00df betrachtet merben. BS\u00fcrben biefe @runbf\u00e4\u00a7e in ber ^rari\u00f6 immer ber\u00fccffichtigt, fo h\u00e4tten bie oon Souis angef\u00fchrten 10T g\u00e4lte oon Sungenentzitnbung, 44 Oon \u00a9e\u00dfcpt\u00f6rofe, 23 oon ipalsSeufz\u00fcnbung ni<^>t hingereuht, um bem $raf= tifer, gegen bie (Erfahrung Oergangener gahrhuuberte, bie geringe \u00e4\u00f6irf* famfeit ber Blutentziehungen bei Behanbluug biefer brei acuten (Entz\u00fcn* bungen zu ermeifen. Sehnlich oerh\u00e4lt e3 \u00dfc\u00df mit ben therapeutifchen (Er* faprungen in ber Blebicin unb Olugenheilfunbe in ber mebicinifcpen \u00a9chule Zit SBien, bie je\u00a3t oon reifenbcn \u00a9ch\u00fclern in aller BMt herumgetragen merben. S\u00dc\u00f6iU mau bei iperapeutifchen Unterfuchungen feintet mcpt oer* fehlen, fo mu\u00df man fein Urteil auf eine fehr umfaffenbe \u00a9tati\u00dfif gr\u00fcn* ben, in ber bie oerfcpieben\u00dfen Momente ber Tranfpeit, z* B. ihre \u00aeta* bien, ihre gnten\u00dft\u00e4t unb 2lu3behnung, bie Berh\u00e4ltniffe be$ gnbtoibuum\u00f6 nach Silier, \u00a9ef^lecht, (Eon\u00dfitution unb oorangegangenen Trautheiten, ber (Eharafter ber epibemifcpen (Eon\u00dfitution u. f. m., genau ber\u00fccf\u00dfcptigt mer* ben, unb Z\u00fcrich mu\u00df man feine 3uflucht zu bem \u00aeefe$e ber gro\u00dfen 3ah* len nehmen, inbem bie Olnjahl ber g\u00e4lte ntc^t gleichg\u00fcltig f\u00fcr ben SBerth ber burch eine Berechnung gefunbenen D\u00eeefultate ift. Berechnet man z- B., um ben 2\u00d6ertp einet oerfuchten \u00a3eilmethobe z\u00ab ermeffen, ba\u00f6 fogenannte mittlere SDlortalit\u00e4t\u00f6oerh\u00e4ltni\u00df, inbem man, bei 3ufammenfteHung anato* ger g\u00e4lte, einerfeit^ bie Olnzapt ber \u00a9e\u00dforbenen, anbererfeito bie ber @e* nefenen abbirt unb bie \u00a9umme ber er\u00dferen burch bie ber legieren bioibirt, fo hat nat\u00fcrlich ba\u00f6 gefunbene sD?ortaftt\u00e4t3oerh\u00e4ltni\u00df z* B. mie (EtnS zn 3ehn nicht ben n\u00e4mlichen B?ertp, menu eO oon zwanzig ober brei\u00dftg (Er* fahrungen abgeleitet i\u00df, altf menu eO nach brei*, oierhunbert ober taufenb genau ermittelten S^hatfac^en berechnet m\u00e4re. Bei allem biefen i\u00df noch au\u00dferbem zu bebenfen, ba\u00df e\u00f6 feine therapeuttfcpe Bletpobe giebt, bie nicpt menigften\u00f6 in mannen g\u00e4lten mirfung\u00f6to\u00f6 geblieben m\u00e4re; felb\u00df bie (Epina oerl\u00e4\u00dft un$ bidmeiten bei ber Behanblung ber StBecpfel\u00dfeber. Olnberntheilo \u00dfnb in manchen (Epibemien bie fon\u00df heilbaren Transiten fo hef%/ ba\u00df feine Turmethobe gegen \u00dfe etmaS oermag.\nUm ben relatioen Serth zweier \u00a3eilmethoben, infofern \u00dfe bei einer unb berfelben gefamrnelten Tranfheit\u00f6art angemenbet merben f\u00f6nnen, z#","page":332},{"file":"p0333.txt","language":"de","ocr_de":"\u00a3)te $)bb\u00dfotogie in ihrer s2lmoenbung cmf 2tugenbeitfunbe. 333\nermitteln, muffen tue Beobachter $u biefem 3we^e utte gatte btefer $ranf* beitmart, bte \u00dfcb ihnen barbieten, abgefeben oon ihrer gnten\u00dftat unb ihren (Eompticationen, aufne^men; fein 3nbt\u00bbibuum tft man aucjuf^liejen be* rechtigt, fobatb nur bte tranf^dt, mit ber man \u00dfd\u00df befcb\u00e4ftigt, eine ipauptrotte unter ben ^ranfbeitmerfcbeittungen fpie\u00eet unb bte Bebanbtung begonnen marb, meit fon\u00df \u00a9r\u00fcnbe genug \u00df$ f\u00e4nben, eine jiemticbe 2tn* jabt oon ber oerfuchten ibeitmetbobe mibertyrecbenben gatten aum ben \u00a3a* betten zu \u00dfreid;en, moburcb bte allgemeinen \u00a9ebtu\u00dffotgerungen bebeutenb oerf\u00e4tfdbt m\u00fcrben* 5P2ait tann fogar bie \u00a9rennen noch enger Rieben, unb ben retatioen Sertb zweier \u00c7ei\u00efmetboben in Bezug auf eine Bamt\u00e4t ber S\u00efrantbeitmart Zu be\u00dftmmen oerfudben. 3n biefcn b\u00fcrften nt'c^t mehr atte bargebotenen gatte ohne Unter\u00dfbieb, fonbern bto\u00df fette zu ben Berjeicbntffen benutzt merben, bie bem oorgejei^neten frantbeitobitbe entsprechen. 2tucb auf biefe \u00e4\u00dfeife m\u00fcrbe man ju \u00a9dbt\u00fcffen gelangen, bie f\u00fcr ben beab\u00dfcb* tigten 3mecf ootttommen g\u00fctttg \u00dfnb, bie aber niemals auf bte gefammte ^ranfbeitmart aumgebebnt merben b\u00fcrfen.\nStof biefe 2Beife tann mit Be\u00dfimmrbeii ber 2\u00dfeg bezeichnet merben, ben ber 3(r\u00a7t am ^ranfenbette einf^tagen fott, \u00a3)ie \u00e4\u00dfiffen\u00dfbaft mu\u00df t'bm genaue Belehrung ert^eiten \u00fcber tie bittet, metcbe in einer gegebenen ftranftmit am mabrfcbeintich\u00dfen ^um 3iete f\u00fchren, unb \u00fcber bte Ber\u00e4n* berungen, metcbe mit ber Bebanbtung je nach ber patbotogifdbcn Variet\u00e4t bem oortiegenben gattet oorgenommen merben muffen.\n\u00a9iebt man bie Behauptung ju, ba\u00df bie \u00a9 tat i\u00dftf nur burdj eine gro\u00dfe ^Injabt oon \u00a3butfacben f\u00fcr bte ^^erapeitttf annehmbare 3^efuttate liefern fann, fo mt'rb man not^menbig ju ber \u00a9dbtu\u00dffotgerung geleitet, ba\u00df man oiet3eit beb\u00fcrfe, um bie ^)eitmet^oben nach ihrem (Ein\u00dfu\u00dfe ju orbnen, unb ba\u00df ein einziger Beobachter unm\u00f6glich bie S\u00fcden f\u00fcr bam ganze f\u00f6ranf* beitmregi\u00dfer au\u00f6^uf\u00fctten oermag* Bet ber feigen (Entmidtung ber SBi\u00dfen* fc\u00dfaften i\u00df em einem (Einzetnen unm\u00f6glich/ atte 3^eige ju umfa\u00dfen, unb man erfennt allgemein bie Botbmenbigfeit an, felb\u00df mit ben Unter* fuc^ungen einer unb berfetben SBiffenfd^aft eine 3erft\u00fcftung oorjunebmen; namenttid; aber bat man in ber B?ebictn bam Beb\u00fcrfni\u00df gef\u00fcbtt, \u00dfcb <tuf bie Wei\u00dfungen 2tnberer ju \u00df\u00fc\u00a3en. deiner tann 2tttem feben, 5Xtte\u00f6 ermit* tetn, Ottern in ben Bereich feiner eigenen (Erfahrungen biuetnjieben* 23ou ben Beobachtern mu\u00df jeber einen einzelnen \u00ffun\u00eft ber &ber\u00dfPeudt aufju* ft\u00e4ren oerfucben, unb aum ber Bereinigung aller einzelnen Arbeiten mtrb ein gro\u00dfartigem \u00a9an$e b^roorgeben, burcb meinem bte SBiffenfcpaft eine \u00dfcbere Ba\u00dfm ertangen tann. 2tum biefem \u00a9runbe erfuchte idb fdbon bei ber iperaumgabe bem er\u00dfen Banbem meiner ^tinifcben Beitrage bte 2ter\u00a7te bem gu* unb Stumtanbem, metcbe \u00a9etegenbeit ba^e\u00eet auf bem gelbe ber \u00a9innemtrantb^iten b\u00e4uftgerc (Erfahrungen ju machen, mir bie D\u00eeefuttate ber* fetben in einer ber numerifchen Bietbobe angemeffenen gornt ju fenben, bie ich ^ann unter Anf\u00fchrung bem Barnenm ber Autoren ben metnigen anret'ben mottte; aber teiber i\u00df biefe ^tufforberung bimber ganj unber\u00fcd* ftchtigt gebtieben.\n\u00a3)bne 3meifet taffen \u00df^ bie t^erapeutifd&en \u00a9efe|e auch bet einer Bertbettung ber Aufgabe nicht fo fd\u00dfnett ermitteln; atfein bie angegebene Dichtung mu\u00df notbmenbig ^u einem befferen 3ide f\u00fchren. Betrautet man, metcbe Biaffe oon Arbeiten $ur 5tuftt\u00e4rung fotc^er michtiger gragen angeb\u00e4uft \u00dfnb, unb mie ment'ge mtrfliche Bereicherungen bie ^etttun\u00df er* langt but, fo mirb man \u00dfcb \u00fcberzeugen, metcb tangfame gortfchritte bie $ant>ttCrter\u00ef>ud} \u00efct \u00eep^ftologte, St. III, 51fci\u00c7eil. 2.\t22","page":333},{"file":"p0334.txt","language":"de","ocr_de":"334 SDte ^^ftofogte in ihrer 2lnroenbung auf 2lugenhetlkunbe.\n\u00a3eilwiffenf<haft macht, wenn es ben Beobachtern an zuoerl\u00e4f\u00dfgen Untere fuchungSmethoben fehlt. SBenn man ftch gahrhunberte lang am Eing\u00e4nge ftreitet, wenn ber traurtg\u00dfe therapeutifche @cepticiSmuS in ber \u00dcftebicin um \u00dfch zu greifen broht, ift man bann berechtigt, eine Bkethobe, welche nothwenbig zu be\u00dfimmten D\u00eeefultaten f\u00fchren mu\u00df, be\u00dfwegen unbeachtet $u \u00efaffen, weil fte wegen ber Complication ber mebicinif^en gragen 3<*hre lange \u00dfrenge Beobachtung erforbert?\nSOBar eS nun bisher auch noch nicht m\u00f6glich, baS \u00a9efe$ ber gro\u00dfen 3ahlcn in einer weiteren 2luSbehnttng auf bie 2lugenheilkunbe an^umenben, fo hat mir bie num\u00e9ris\u00e9 BZethobe in biefem Steige ber 2Biffenf^aft, in ber fte oon 5lnberen noch weniger als oon mir in Hnwenbung gebraut i\u00df, boch fchon Blanches geleitet, oon bem ich je$t CinigeS zum \u00abSchluffe biefeS 2luffa$eS hcroorheben will.\nKein \u00d6rgan beS menfch\u00fcchen Organismus wirb fo zahlreichen unb mannigfaltigen Krankheiten unterworfen als baS 2luge. Cin jeber feiner Steile kann oon einer Stenge oerf<hiebenartiger Krankheiten ergriffen werben.\nBach meinen bisherigen 3\u00e4hl\u00abugen kann man annehmen, ba\u00df in un\u00bb ferm Klima, wenn feine an\u00dfecfenben Cpibentien bajwifchen laufen, unter 100 Snbioibuen jeber 2llterSclaffe etwa 5 zur 3eit oon 2lugenkrankheiten befallen werben.\n\u00a3)ie B?\u00e4mter haben eine gr\u00f6\u00dfere ^r\u00e4bt'Spo\u00dftion 2Utgenkrankheiten als bie SBeiber. Ungeachtet in ben mei\u00dfen europ\u00e4ifchen L\u00e4nbern bie 3ahl ber weiblichen Beo\u00f6lkerung bie ber m\u00e4nnlichen in bem Berh\u00e4ltniffe oon 108:100 \u00fcberwiegt, fo oerh\u00e4lt (ich bo<h bei uns bie 3a^I ber m\u00e4nnlichen 2lugenkranken ju ber ber weiblichen etwa wie 15,20:12,75.\n3nbioibuen mit wei\u00dfem \u00a3eint, mit fettem \u00a3>aar unb blauer gris fcheinen eine gr\u00f6\u00dfere 2)iSpo\u00dftion z\u00ab 2lugenkrankheiten ju haben als anberS (Gef\u00e4rbte.\n\u00a3)aS rechte 2luge erkrankt etwas h\u00e4ufiger als baS linke, am h\u00e4u\u00dfg\u00dfen aber werben beibe 5lugen ergriffen.\n\u00a3)ie gr\u00f6\u00dfte ^r\u00e4bispo\u00dftion zu 2lugenkrantheiten herrf^^, uuch einer 3\u00e4hlung oon 1393 g\u00e4lten, offenbar in ber LebenSperiobe, bie zwtfchen bie \u00a9eburt unb baS Cnbe beS jehuten Lebensjahres f\u00e4llt.\nUnter allen \u00a9eweben beS 2lugeS hat bie Conjunction bei weitem bie gr\u00f6\u00dfte OiSpo\u00dftion zu Krankheiten. 3n welcher Orbnung bie \u00fcbrigen \u00a9e\u00bb webe folgen, i\u00df fcpon oben angegeben.\n2)ie Combinationen ber Cntj\u00fcnbungen ber oerfchiebenen \u00a9ewebe beS menfcpli^en Sehorgans \u00dfnb fo mannigfaltig unb fcpeinbar regellos, ba\u00df fte \u00dfcp noch nicht unter allgemeine Kategorien bringen laffen. Unter 230 Cntj\u00fcnbrntgen fanb ich 43 oerfcpiebene Combinationen. Sterben Cntj\u00fcnbungen u. bergl. oon einem Organe pl\u00f6fclt'ch auf ein anbereS, in keinem n\u00e4heren \u00a9ef\u00e4\u00dfzufammenhange \u00dfehenbeS \u00fcbertragen, fo i\u00df bt'eS, was aus ben an\u00bb gef\u00fchrten Combinationen bewiefen werben kann, nicht bie golge einer ur\u00bb fpr\u00fcnglichen \u00abSympathie, fonbern Wahrfchet'nltch baoon, ba\u00df allgemeine Leiben alle gleich biSponirten XfytiU mit gleicher Kraft betreffen. sD?it wenigen Ausnahmen, welche \u00dfcp fa\u00df nur auf gewt'ffe gunctionen ber Heroen beziehen, h\u00e4ugt eS oon ber Batur ber Krankheit ab, jwifc^en welchen ^heilen Sympathie eintreten foH.\nOie met\u2019\u00dfen, namentlich bie entz\u00fcnblt\u2019chen 2lugenkrankheiten, erreichen [ehr fc\u00dfnell eine bebeutenbe \u00a3\u00f6he, Werben bann aber, wenn nicht fr\u00fchzeitig","page":334},{"file":"p0335.txt","language":"de","ocr_de":"Oie $pp\u00dfotogte in t^rer 2lntoenbung auf 2lugenpettfunbe. 335\neine ^mecfmafige ^un\u00dfputfe eintritt, mei\u00dfenS (pronifcp. @:ine genaue Bergteicpung f\u00e4mmtlicper \u00a9nt^\u00fcnbungen in Be^iepung auf ipre Oauer, ipre Urfatpen unb auf baS Lebensalter, in metcpem fie auftraten, pat rnicp \u00fcberzeugt, ba\u00df baS Lebensalter ber Traufen feinen Einflu\u00df auf ben acuten ober (pronifcpen Verlauf berfelben auS\u00fcbt, fonbern allein bie 2lrt unb \u00a3eftigfeit ber Berle^ung unb bie Befcpaffenpeit ber \u00a9onftitution.\n\u00a9ine anbere grage, bie icp burcp bie (Stati\u00dfif gel\u00f6\u00df $u paben glaube, ift bie, ob man in allen gatten, opne 9?\u00fccf\u00dfcpt auf baS Filter, ben Berlauf, auf bie fuccef\u00dfoe SlnSbitbung ber Opptpalmie, auf bie Sftebenfpmptome in anberen Organen, auf bie \u00a9on\u00dfitution, auf bie \u00e4u\u00dferen \u00abScp\u00e4bticpfeiten bie fpeci\u00dffcpe sJktur ber 2lugenfranfpeit burcp blo\u00dfes 2lnfepen ber klugen erfennen tonne. \u00dcJ\u00eeetne Uuterfucpungen paben rnicp $u ber Ueber^eugung gebraut, ba\u00df bieS nur fetten m\u00f6glicp ift. Oie burcp bie fpeci\u00dffcpen Ur-fachen peroorgebracpten 5D\u00eeobiftcationen ber \u00a9ntj\u00fcnbung in gorm unb Ber-(auf ftnb baper nicpt fo con\u00dfant, ba\u00df man hierauf eine befonbere \u00a9in-tpeilung ber \u00a9ntj\u00fcnbungen gr\u00fcnben b\u00fcrfte. \u00a9enau genommen giebt eS nur eine \u00a9nt^\u00fcnbung beS 2lugeS, bie oerfcpiebene Urfacpcn paben unb bannet) oon oerfepiebenen 9tebenjpmptomen begleitet fein fann. Oie 5D?obt'\u00df-cation ber D\u00ee\u00f4tpe, bie Licptfcpeu unb ber 2lugentiebframpf, ber 0i$ unb bie 2lrt ber fubjectioen \u00a9ef\u00fcpte, ber Verlauf unb bie Bertpeitung ber Blutgef\u00e4\u00dfe, ber 0t'\u00a3 ber etwa \u00dfcp bitbenben ^plpct\u00e4nen unb ^uftetn, bie oerfcpiebene gorm, garbe unb Befcpaffenpeit ber \u00a9efepm\u00fcre, ber 0i$ ber \u00a9ntj\u00fcnbung in ben oerfepiebenen \u00a9emeben, baS Lebensalter beS ertrantten gnbioibuumS bieten atte feine con\u00dfanten SD\u00eeerfmate f\u00fcr bie fpeci\u00dffcpe Statur ber Opptpalmie bar.\nOaS Berp\u00e4ltni\u00df ber abfotuten grequen^ ber einen \u00fcftaepfranfpeit $u ber anberen \u00dfnbet feine \u00a9rfl\u00e4rung in bem Berp\u00e4ltniffe, morin bie \u00a7\u00e4u\u00dfgfett ber \u00a9rfranfung beS einen \u00a9emebeS ju ber beS anberen \u00dfept; bemt nat\u00fcr-lie\u00df muffen in benjenigen \u00a9emeben am p\u00e4u\u00dfg\u00dfen sJtacpfranfpeiten ent\u00dfepen, bie am \u00f6fter\u00dfen erfranfen. Oemnac\u00df \u00fcbt bie \u00fcftatur beS \u00a9emebeS auf bie grequenj ber 9?ac\u00dffranfpeiten einen \u00a9in\u00dfu\u00df auS, obgleich babei ber Einflu\u00df ber fpectftfc\u00dfen con\u00dfitutionelten \u00a9runburfaepe nicpt ju \u00fcberfein ift, inbem bie oerfepiebenen, burcp ungleichartige Urfae\u00dfen oeranla\u00dften \u00a9nt* j\u00fcnbungen aue\u00df eine oerfe\u00dfieben gro\u00dfe Neigung, in sJ?ac\u00dffranf\u00dfeiten \u00fcberju-ge\u00dfen, 'beft^en unb au\u00dferbem eine gr\u00f6\u00dfere Borliebe f\u00fcr baS eine ober an-bere Organ geigen. \u2014 2lucp auf bie retatioe grequenj ber Sftac\u00dffranf\u00dfeiten bat bie fpeci\u00dffcpe \u00fcRatur ber \u00a9runburfae\u00dfen einen nie\u00dft ju oerfennenben \u00a9in\u00dfu\u00df. Oie \u00a9nt^\u00fcnbungen eines unb beffetben Organs geigen n\u00e4mlic\u00df, je nach ber Statur ber conftitutionetten Uvfae\u00dfe, eine oerfe\u00dfieben gro\u00dfe Neigung in 9?ac\u00dffranfpeiten \u00fcber^ugepen. Oiefe Angaben attein tiefem unS aber noe\u00df feinen \u00dfe\u00dferen Bia\u00df\u00dfab f\u00fcr bie gr\u00f6\u00dfere ober geringere \u00a9e-f\u00e4prlic\u00dffeit ber einen ober ber anberen \u00a9nt^\u00fcnbung, benn biefe mirb au\u00dfer-bem oon ber Bortiebe ber fpeci\u00dffcpen \u00a9runburfaepe f\u00fcr baS eine ober anbere Organ unb oon ber Statur unb Sic\u00dftigfeit beS ergriffenen Organs bebingt. Oiefe teueren Momente \u00dfnb jeboe\u00df noe\u00df nicpt pinreiepenb, um bie retatio gr\u00f6\u00dfere grequenj be\u00dfimmter HuSg\u00e4nge in einem unb bemfetben Organe $u erft\u00e4ren. \u00a3ierju mu\u00df eineStpeitS bie fpeei\u00dffe\u00dfe Statur unb \u00a3eftigfeit ber \u00a9runburfaepe unb bie baoon abp\u00e4ngenbe \u00c7eftigfeit unb Neigung ber \u00a9nt^\u00fcnbung ju einem acuten ober epronifepen Bertaufe, anbern-tpeits baS Lebensalter ber betroffenen gnbioibuen mit in ^eepnung gezogen merben. Bei biefer Unterfutpung \u00df\u00f6\u00dft unS baS intereffante 3\u00eeefuttat auf,\n22*","page":335},{"file":"p0336.txt","language":"de","ocr_de":"336 Ote \u00ffbpft'o\u00efogte in tprer \u00e2hwenbung auf 2lugenf>eilfunbe*\nbaft bie ^r\u00e4bispofttion 5\u00ab 21ugenfratifpeiien in ben oerfcpiebenen Lebens* altern burcpauS ntc\u00fft im geraten 3Ser^a\u00eetniffe mit ber Neigung ber (Sut* Z\u00dcnbungen,franfpafte Ser\u00e4nberungen ber \u00a9ewebe einzuleiten, fiept, fom bern bap man oft ein mngefeprteS Serp\u00e4ftnifj bemerft. OieS will fo oie! fagen, bajj in ben Lebensaltern, in welcpen bie ^r\u00e4biSpofttton z\u00ab Llugen-franfpeiten gering tfi, einmal eingetretene ftranfpeiten gef\u00e4prlicper ftnb, unb bajj bie Neigung ber ^ranfpeiten, materielle \u00a9eraebS\u00f6er\u00e4nberungett ein* guTetten, weniger 00m Lebensalter als oon ber \u00a3>eftigfeit unb 97atur ber ^ranfpeiten abp\u00e4ngt.\n\u00e9et weitem ter gr\u00f6\u00dfte Opeil ber 2lugenfranfpeiten fiept mit S\u00eeranf* feiten anberer Organe unb \u00a9pfleme beS OotalorganiSmuS in Serbt'nbung. !Bon 1393 g\u00e4lten mit pr\u00e4fumtioer Anlage litten 1091 neben ben 21ugen* franfpeiten aucp nocp gleichzeitig an franfpeiten anberer \u00a9pfleme unb Or* gane; folglich bleiben nur 302 21ugenfranfe mit pr\u00e4fumtioer Anlage \u00fcbrig, welche im Uebrigen gefunb git fein fcptenen. Sei ben 1091 Uranien famen mit mannigfaltigen gomplicationen, bie in ben flinifcpen Beitr\u00e4gen fpecieK anfgef\u00fcbrt ftnb, oor: bie \u00a9croppuloftS 634 5D?al, bie Stasis abdominalis mit ober ohne \u00a3\u00e4morrpoiben ober St\u00f6rungen ber 9D?enfeS 153 gftal, bie Stasis abdominalis mit Arthritis 163 5D\u00eeal, ber 9?peumatiSmuS 126 sD?al, ber Katarrh 101 5D\u00eea\u00ef, Songefiionen nach bem topfe mit topf* fepmerjen unb \u00a9cpwinbel 15 \u00dcM; auferbem famen, obgleich im \u00a9an$en nur 20 9ftal, noch \u00a9pppiliS, Scabies, flattern, 9\u00eepacpitiS, L\u00e4hmungen, Delirium tremens, @pilepfte u. f. w. f\u00fcr ft cp allein ttor. fpierauS folgt alfo, baft \u00fcbrigens gefunbe gnbioibuen im \u00a9anjen nur feiten oon 21ugen* franfpeiten befallen werben.\nSei ber C\u00fcrrforfcpung ber Urfacpen ber 2Iugenfranfpeiten ftnb auep bie= fenigen conflitutionellen franfpeiten beS Organismus mit in Erw\u00e4gung ju gieren, welcpe ben Llitgenfranfpeiten unb ben mit ipnen gleichzeitigen franfpeiten anberer Organe unb \u00a9pflcme f\u00fcr^ere ober l\u00e4ngere 3\u00ab* ausgingen unb mit jenen in einem urfacpltcpen Serp\u00e4ltniffe ju fiepen fepei* neu. \u00a9clcpe franfpeiten, welcpe mit bem 2luSbrucpe unb Verl\u00e4ufe ber 1513 21ugenfranfpeiten (bie traumatifepen mitgereepnet) in einem urfaep* li^en Serp\u00e4ltniffe zu fiepen fepienen, w\u00fcrben bei 1135 f raufen burep ein genaues cpronologifcpeS franfeneramen nacpgewt'efen, w\u00e4prenb fie bei ben \u00fcbrigen 378 gefeplt z\u00ab haben fcpet'nen. Unter ben oorangegangenen franfpeiten fpielten bie \u00a9croppuloftS, bie \u00aeicpt, bie rpeumatifepen unb catarrpalifepen Sefcpwerben, bie acuten unb epronifepen \u00a3autauSfcpl\u00abge bie gr\u00f6\u00dfte So\u00dfe.\nOie \u00a9croppelfranfpeit unb bie \u00aeicpt ftnb aufterbem bie p\u00e4uftgfle Ser* anlaffung gu epronifepen ipautauSfcpl\u00e4gen. Son 215 21uSfcpl\u00e4gen waren 180 feroppul\u00f6fer unb 20 gieptifeper 97atur. 2111e biefe \u00a7autauSfcpl\u00e4ge beflan* ben gleichzeitig mit 21ugenfranfpeiten, oiele oon ipnen braepen fepon oor ber ^ntjlepung ber Llugenfranfpeiten aus, anbere w\u00e4prenb beS SerlaufeS ber lederen, oiele trockneten aucp w\u00e4prenb beS SeflepenS ber 21ugenfranf* peiten ah, opne auf ben Serlauf berfelben einen wefentlicpen (\u00a3influft aus* Zu\u00fcben, \u00a9epon oor bem LluSbrucpe ber 21ugenfranfpetten patten 125 3rt* bioibuen an epronifepen 21uSfcpl\u00e4gen oerfcpt'ebener f \u00f6rpertpeile gelitten, aber nur bet 34 folgte bie 21ugenfranfpeit halb naep ber Unterbr\u00fcckung beS (\u00a3rantpemS. 2lepnlicp oerpielt eS ftep mit ber Otorrpoe, ben habituellen ftinfenben guftfcpwetfien, ben \u00a3>\u00e4morrpoiben, ben \u00efftenfeS, bem C\u00eepeumatiS* muS, bem (\u00a3atarrp, ben gontane\u00dfen.","page":336},{"file":"p0337.txt","language":"de","ocr_de":"Die \u00abpppfotogie tn iprer SHwenbuttg auf Slugenpettfunbe. 337\nDiefe S\u00f6eifptete retten pin, um $u jetgeit, bag bie \u00a3>aut, baS \u00aee* p\u00f6rorgan, bte g\u00fcgc u. f. \u00bb. mit ben Singen tu feinem oorwattenben fpm* patpifcpen ober antagontfifcpen Berpattniffe fepen unb bag oermeprte (\u00a3r* regungen ober Dp\u00e4tigfeitSunterbr\u00fctfungen nur tu ben fettenden gatten einen peitfamen ober nacptpeitigen \u00a9t'nftug auf bte Stugen attS\u00fcben. \u00a7tertn lie\u00dft aucp ber \u00aerunb, toarum f\u00fcnfiicpe ^autreije bei Slugenfranfpeiten in ben metften gatten nichts n\u00fc\u00a3en.\nDie meiften ^>autau\u00f6fc^t\u00e4^e, Dpreng\u00fcffe u. f. \u00bb. ftnb fpmptomatifcp, unb aucp bei ben fogenannten frittfcpen, wo bt'e $ranfpeit mit 2tufgebung ihrer bisherigen \u00a9pmptomenformen fcp in totalen -\u00c7autauSfcp\u00efagen ober Dprenft\u00fcffen concentr\u00e2t, ober burch bt'efe entfliehen wirb, bteibt es im-mer noch jweifelpaft, ob man biefetben nicht f\u00fcr bie testen \u00a9pmptome ber fchon fch\u00bbinbenben \u00dfranfpeit hatten fann. g\u00fcr bte allgemeine \u00a3pe-rapie if aber bennoch bte Sieget fef$upatten, nicht attein bar\u00fcber $u wachen, bag feine \u00e4u\u00dfere @tn\u00bbirfung ein totales Hebet fupprimirt, fonbern aucp oorj\u00fcgticp, bag fein innerer \u00a9inftug anbere Dpeite, wenn nicht oor-bebacpte gwecfe eS erforbern, in einen OieijungS^ufanb oerfe^t, burch ben fie geneigt werben, baS Hebet auf ftch perbei^tepen. g\u00fcr bie fpeciette Therapie folgt aus btefen burcp bte \u00a9tatifif gewonnenen S\u00eeefuttaten bie praftifcpe Sieget, bag man namenttich bei alten mit inneren unb augeren confitutionetten trantpeitS^ufclnben compticirten Slugenfranfpeiten bie Sin-wenbung \u00f6rtlicher Oteijmittet entweber g\u00e4njticp oermeibet, ober $ugtetcp ein nat\u00fcrliches \u00a9ecretionSorgan, unb oor attem ben Darmfanat in oer-mehrte Dp\u00e4tigfeit oerfe^t. Der Darmfanat if baS Drgan, welches in ben meiften gatten, um oon ben Slugcn ab$uteiten, am $wetfm\u00e4gigfen in Slnfprucp genommen wirb. Die f\u00fcnfticp oermeprte Dpatigfeit ber \u00fcbrigen Organe if in ber lieget nur bann oon peroorfecpenber heitfamer S\u00f6irfung auf bie Singen, wenn batb nach ber Hnterbr\u00fccfung iprer Dp\u00fctigfeit bte Slugenfranfpeit auSgebrochen if. Slugerbem tehrt bie \u00a9tatifif oon 1500 gatten, bag in Berbtnbung mit ben auf ben Darmfanat wirfenben Mit-tetn bei atten Slugenentj\u00fcnbungen ohne Ausnahme fein anbereS bittet fo fcher unb peitfam wirft, atS \"bie confequente, fr\u00e4fttge unb unauSgefe^te Slnwenbung ber fatten gomentationen auf baS Sluge.\n2\u00dfaS bie $uf\u00e4ttigen Hrfacpen ber Slugenfranfpeiten anbetrifft, fo ftnb bie StuSfagen ber trauten in biefer Belegung meifenS fo unbeftmmt, bag man fetten im \u00a9taube if, hier\u00fcber etwas \u00a9enaueS auSjumittetn. gn-beffen ergeben meine fabelten both fo oiet, bag unter ben nachweisbarem ^ufattigen \u00a9cp\u00e4bticpfetten bie (\u00fcfrf\u00e4ttungen, bie utechanifchen Verlegungen, bie (\u00a3inwirfung ber (Jontagien unb beS SfcpfceS bte paufgfen finb. gn bem ganzen \u00a9ebicte ber Sletiotogie f nb nur fe^r wenige Berp\u00e4tfniffe Wirf-Itch erforfept unb auger gweifet gefegt. Die Ber\u00e4nberungen ber Sttmo-fphare, ber \u00a9teftricit\u00e4t, beS Magnetismus, ber S\u00d6arme, bes StcpteS ftnb r\u00fccffcptticp ber weepfetnben \u00a9inf\u00fcffe, welche fte auf ben \u00aeefunbpeitS$ufanb ber Menfcpen auS\u00fcben, feit ben \u00e4ttefen Briten \u00a9egenfanb fep\u00f6ner, poeti* fcher Befcpreibungen, unb im beften gatte jener bequemen pippofratifepen BetracptungSweife gewefen, bie einen Compter oon Beobachtungen f^ein-bar richtig barfettt, opne bie einzelnen Bebingungen, oon benen bie \u00a9r-folge abpingen, burep genaue Hnterfucpungen ju ermitteln.\nDie groge Mepr^apt ber Stugenfranfen fommt, mit SluSnapme ber \u00aeeteprten, unter ben ntebern BotfSctaffen oor, befonberS unter fotepen \u00a9tauben unb profeffonifen, bereu Befcp\u00e4ftigung ju oietem \u00a9i^en, ^u an-","page":337},{"file":"p0338.txt","language":"de","ocr_de":"338 SDte \u00ff^jto\u00efogtc ttt tbrer Slntoenbuttg auf 2\u00efugenhettfutibe.\nbattenben 2\u00efn|\u00efrengungen ber 5fugen, oorjttgftch bet partteflem grellen ober febr mattem St'chte, $u (Erf\u00e4ftungen unb me^am'f^en Belegungen Ber* antafifung gtebt. Sfuferbem pr\u00e4btSpontrt ebenfotooht etn fe^r \u00fcpptgc\u00f6 at\u00f6 ein $u farge\u00e9 geben tote $u allgemeinen \u00c4rarifyetten, fo auch ju klugen* franf^etten*\n\u00aetefe toentgen allgemeinen Betrachtungen, bt'e \\$ noch burch m'ele fpeciefle Angaben oerooflfl\u00e4nbtgen f\u00f6nnte, m\u00f6gen bereichen, um ben SBerth ber numertfchcn B\u00eeethobe tu ber SSfagenbetlfunbe $u betoetfen.\n2tnmerfung. 2tuf ben Sunfd) be& \u00a3erau\u00a3geber\u00f6 tg, um eine gr\u00f6\u00dfere \u00a9teicbf\u00f6rmtgfeit biefe\u00e9 Strtifet\u00f6 mit ten fr\u00fcheren $u ernteten unb um mehr Staunt $u gewinnen, bie Literatur, auf bie int Sexte mehrfach \u00fcertotefen tft, toeggetaffen. 3# hutte btefe Bemerfung f\u00fcr noting, um bem Berbachtc, atb m\u00f6chte tch frembe Beobachtungen ato meine eigenen bahin fatten, ju begegnen.\n3\u00eeuete.","page":338}],"identifier":"lit31291","issued":"1846","language":"de","pages":"234-338","startpages":"234","title":"Die Physiologie in ihrer Anwendung auf Augenheilkunde","type":"Book Section","volume":"3 (2)"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:13:33.161248+00:00"}