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{"created":"2022-01-31T16:10:53.468066+00:00","id":"lit31292","links":{},"metadata":{"alternative":"Handw\u00f6rterbuch der Physiologie mit R\u00fccksicht auf physiologische Pathologie. Band 3. Teil 2","contributors":[{"name":"Kohlrausch","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"In: Handw\u00f6rterbuch der Physiologie mit R\u00fccksicht auf physiologische Pathologie. Band 3. Teil 2, edited by Rudolph Wagner, 366-412. Braunschweig: Vieweg","fulltext":[{"file":"p0366.txt","language":"de","ocr_de":"366 ^ppftofogte in tprev 3frm>ent>mtg auf Spirurgte.\ngekritten werben, welcpe fr\u00fcher baS \u00a9egentpcif beft\u00e4rfen foflten. Die fpe* dette gorfcpung, welche bie organifcpen Dp\u00e4tigfeiten in ipre einfachen (\u00a3U* mente jertegt, fann allein ben Beweis ber urfpr\u00fcngficpen Sbentit\u00e4t tiefem, bie Betrachtung beS \u00a9egenftanbeS im \u00a9an$en f\u00fchrt nur jur Bejtimmung ber Unterfcptebe $wifcpen ben Ber\u00e4nberungen anorgant'fcper din^eff\u00f6rper unb ben ^ranfpeitsproceffen ber Organismen.\nt. <S. ^affe.\n^MjDfuUpflie in ilyvev \u2019Jlntoen&ung auf \u00a9tnrurgie.\nSenn $wet Br\u00fcber jufammen wohnen, oon benen ber eine (\u00a3pt\u2019rurg, ber anbere ^ppftofog ift, fo wirb fein Dag ^inge^ert, wo fte ft cp nicpt etwas mit= ^utpeifen, \u00a7u fragen unb $u antworten hatten. d$ wirb nicht lange bauern, bis fte bie \u00a9r\u00e4njgebiete, in wetten ihre Siffenfcpaften an eiuanber ftopen, jufammen burcpfaufen unb beiberfeitS ihre tenntniffe turcp gegenfeitige Be* feprung auSgegficpen unb abgerunbet haben.\nDaS ift baS Berp\u00e4ftnip ber\t\u00e8ur ^^tx\u2019urgie, nur bap bei uns\nbie beiben Br\u00fcber in bemfetben $opfe wohnen fotteu.\n@S mag wohf atS eine fchwierige Aufgabe erfcpeinen, biefe beiben Dis* cipfinen in einer, ber ip\u00f6pe ber Siffenfcpaft entfprecpenben Seife ^u erlernen unb ftch fp etter im praftifcf>en \u00a3eben in beiben auf ber \u00a3\u00f6pe'\u00a3U erpaften. Sie wenig man bieS fr\u00fcher f\u00fcr m\u00f6gfiep pteft, $eigt bie erceptionette \u00a9tettung, wefepe man immer f\u00fcr bie Chirurgie neben ber Biebicin ju erpaften fuepte. Sie man cS bagegen fe|t f\u00fcr m\u00f6gfiep patt, gept aus ben Sfnforberungen in ben Staatspr\u00fcfungen wie in ber ^raris peroor. Unb bap bas er-reiepbar ift, wirb bemjenigen ftargeworben fein, weteper einige ber befferen ^\u00f6pfe auf iprer fpateren f-aufbapn $u oerfotgen \u00a9efegenpeit gepabt pat.\n(\u00a3ine anbere Jrage ift aber bie, ob eS f\u00fcr bie SRepr^apf erreichbar ift, baS grope \u00a9ebiet ber \u00ffppftofogie fo $u erlernen unb geiftig ju \u00bberarbeiten, bap oon ba aus immer ein (\u00a3inffup auf bie \u00fcbrigen praftifepen Dis ci* ptinen-auSge\u00fcbt wirb, bap bie pppftofogifepe 3bec immer atS ipanbweifer auf ben Segen ber patpotogifepen Borgange fiept.\nUm biefe grage gr\u00fcnbtiep er\u00f6rtern $u f\u00f6nnnen, m\u00fcffen wir ^uerft $u be* ftimmen \u00bberfuepen, was bie ^ppftofogie ber (\u00a3pirurgie unb praftifepen B?e* bicitt \u00fcberhaupt $u bieten oermag, unb auf wetepe \u00a9ppare biefer Siffenfcpaf* ten fte Einflu\u00df gewinnen fann.\nDer erfte Bfid ^eigt unS pier feiber wieber bie grope \u00c4fuft, wefepe noep immer ^wifepen ber Dpeorte unb $rariS beftept, unb n\u00f6tpigt uns bie Jrage fo 31t tpeiten, wetten Rufjen bie ^ppftofogie ber praftifepen, welcpen fte ber tpeoretifepen ipeiffunbe ^u feiften oerm\u00f6ge.\n3cp weip niept, ob eS bei einer fofepen Dpet'fung ber grage noep einer Rechtfertigung bebarf gegen biefenigen, bie eine (\u00fcmtweipung unferer $unft barin erbfiefen, wenn man Dpeorie unb praxis afS tpeifweife unabh\u00e4ngig","page":366},{"file":"p0367.txt","language":"de","ocr_de":"sPf)pftoIogte in tf;rev 2lntt>ent>ung auf Chirurgie* 367\nvon einanber, als mehr ober weniger felbftft\u00e4nbig neben einanber fte^enb anjnfe^en wagt; bte gerabe in bent fch\u00f6n anSgebilbeten Spftem ber Schute einen Schuf gegen ben rohen CmpiriSntuS erkennen; bte ein Bekenntnif, burcf welches eine taufenbj\u00e4hrige Scholaftit preisgegeben w\u00fcrbe, um fo unbarmherziger \u00bberbantnten, wenn es von folgen kommt, bie ber Wiffenfcfaft ju bienen \u00bborgeben.\n3ft aber Aufrichtigkeit gegen uns felbft irgenbwo Pflicht unb g\u00f6rbermtg, fo ift fte eS in biefett fragen. 97icf>t\u00f6 hat bie wiffenfchaftliche Xfytoxk fo fefr an ihrem Cinftuffe auf bie prariS gehemmt, als ber Aberglaube unb lieber-glaube. Wir \u00bberlangen eine Wiffenfchaft, welche fi<h mit ben \u00fcbrigen wenigstens vergleichen t\u00e4ft. Biete glauben, wir bef\u00e4feit etwas begleichen. Aber wie ijl es bamit bejlellt? Keine DiSciplin, welche Anfpntch auf Wiffen-fchaftlichleit macht, entbehrt ber Mittel, ihre S\u00e4fe ftreng beweifenb barzuthun. Die \u00a3ogif in Wort ober 3ah^ vertilgt jeben Wiberfpruth unvermeidlich- Da erhebt ftch nie vergeblich ber 9\u00eeuf nach \u00a9r\u00fcnben. Die 9D?a= thematif fteigt, von ben einfachften Wahrheiten beginnenb, ftufenweife bis ZU ben \u00a9ranzen nuferes Denkverm\u00f6gens in unfehlbarer (Sicherheit empor. Sie t;at baS B\u00eeittel, Wtberfpr\u00fcche gegen ihre Wahrheiten auf eine benei-benSwerthe Weife unfch\u00e4btid) Zu machen. Sie ftatuirt fie als wahr, fubfti-tuirt fte in anbere als wahr anerkannte S\u00e4fe unb f\u00fchrt fie fo ad absurdum. \u2014 Die Agronomie burchforfcft bie DimmelSr\u00e4ume, w\u00e4gt bie Planeten unb BZonbe unb kann ftch, tt>enn bie Beobachtungen richtig gemacht ftnb, nicht irren, benn ihre \u00a9efefe ftnb untr\u00fcglich. Phpftk unb Clwutie ftnb Scfweftern, Kinber einer Butter, von ber fte bie Weisheit gelernt haben, aus bem rei* chen Schafe ber Dinge nur baS ihr eigen zu nennen unb ihrem Spfteme ein* Zuverleiben, beffen \u00a9efefe fte erkannt haben. Das \u00fcbrige Material bleibt fernerer gorfdjttng aufbewahrt. Allen biefen Wiffenfcfaften gilt jebe Behauptung teer, bie nicht mit gen\u00fcgenben \u00a9r\u00fcnben zu belegen ift.\nBergteicfen wir bamit nufere B\u00eeebicin, fo werben wir ihr ben tarnen einer Wiffenfcpaft kaum beizulegett wagen. CS konnte nat\u00fcrlich nur von einer CrfahrungSwiffenfcpaft bie 3?ebe fein, aber eS fehlen auch ba bie Charaktere wahrer Wiffenfchaftlicfkeit teiber faft \u00fcberall, n\u00fcmlid) bie BafiS gewiffer aH= gemein g\u00fcltiger \u00a9efefe unb ber beweisticpe 3ufantmenhang zwifchen Crfah* rungen unb Folgerungen. Fragen wir bo<h, wie ft\u00e7h Z- B. bei B\u00eeeimtngS* verfcfiebenheiten in Bezug auf bie Dferapie bie Meinungen gegen einanber gettenb zu machen pflegen? Wie fetten ift ba auch uur bie entferntefte B?\u00f6g= ticfkeit vorfanben, burc\u00f6 einen Beweis zu \u00fcberzeugen. B?an beruft ft<h fcplieflich beiberfeitS auf frembe unb eigene (Erfahrungen, unb in ber beiber-feitigen Berechtigung zu biefer Berufung liegt zugleich bas Urtfeil \u00fcber bte (Erfahrungen felbft. SD\u00eean tefe bie ipanbb\u00fccher ber allgemeinen pathologie unb Dherapie unb [age ohne Borurtheil, ob biefe k\u00fcnstlichen e-pfteme als richtige gotgerungSf\u00e4fe aus erwiefenen Dhatfachen betrachtet werben k\u00f6nnen, ober, wenn baS nicht, ob fte als fotgerid;tige 3ufammenftellung vern\u00fcnftiger Sd;t\u00fcffe angefefen werben b\u00fcrfen. B?an lefe bie mciften fpftematifchen \u00a7anb-b\u00fccher ber materia medica unb unterfuche bie Berechtigung biefer Spjlema-tik, biefer Cmpfehlung heterogener Mittel gegen biefetbe Krankheit ober ber= felben Mittel gegen bie \u00bberfchiebenften Krankheiten. \u00a9iebt eS einen gefef* ticken 3ufammenhang zmifchen Urfatfe unb Wirkung, fo kann nicht ein Spittel verfchiebene Wirkungen hervorbringen, fo wenig \u00bberfd;iebene Mittel biefetbe Wirkung haben k\u00f6nnen, unb ein Spftem, welkes ohne n\u00e4here llnterfuchung fotcfe lehren enth\u00e4lt, kann ftch nicht als ein wiffenfchaftticheS hiufteden Wol=\n24*","page":367},{"file":"p0368.txt","language":"de","ocr_de":"368 sPf)t)ftotogte in tfuer Slnwenbuttg auf \u00a9fnrurgte*\nten. 2ehrt wirtlich bte (Erfahrung btefe Erfolge, fo ftraft fie rttc^t bte Sogtf \u00c7\u00fcgen, fonbern $wingtunb 51t ber5lnertennung, baf entweber bie Mittel, tro\u00a3 anfcheinenber SSerfc^tebert^ett nicht oerfhieben finb, ober baf in bem sU?e<hu\u00ff nibrnub ber Organifation oon oerfchiebenen (Setten aub ipebet tn Bewegung gefegt werben t\u00f6nnen, bte fchtieflid) 51t bemfelben (Effecte f\u00fchren. 2lber ge= rabe nnfere Untenntnif btefer Vcrh\u00e4ttniffe benimmt unb bte 9)?\u00f6gti<hteit, eine theorettfehe (Eonjlruction auf (Erfahrungen gr\u00fcnben, treize fchetnbar ben allgemein g\u00fcltigen \u00a9efe$en wiberfprechen.\n3$ weif, eb ift etne unbeliebte, mancherfeitb fogar oerhafte 2trt, btefe\u00f6 r\u00fccfhaltlofe Vefprechen ber feftoaefen (Setten ttnferer theoretifchen sD\u00eeebtctn. 5tber eb tft ficher \u00dfzitf nicht ferner Verftecten ^u Rieten unb thattob wie ber @trauf ben $opf $u oerbergen, w\u00e4hrenb bie \u00a9efahr oon alten (Seiten brotU-Wahrheit, wahrhafte $ritit, Vertilgung beb 2lberglaubenb, too er ftch \u00a7eigt, aber zugleich \u00a9erechtigteit gegen bie (Erfahrung, Vertheibigung jeber Spotte feft getoonnenen Vobenb, bab tt;ut unb Voth- (Ernft unb (Strenge gegen uno fetbft, toie gegen 2tnbere!\n\u00a3)ie ^ageOgefchid;te ber SO^ebicin $eigt une ein 3^falten ber grofen \u00a9tieberung, wetcheb nur aub einer Reaction gegen unfere bisherige lieber-gt\u00e4ubigteit ertt\u00e4rt toerben tann. \u00a3>ie Diagnoftif unb pathologie Anatomie gehen \u00a7anb in ipanb toeiter unb gewinnen t\u00e4glich einen gr\u00f6\u00dferen Vorfprung. T)h ^erapeutit fteht ftitt unb oertiert t\u00e4glich an Terrain, \u00a9eit 3<*hren geigen ftch bie g\u00fchrer beb ntebicinifchen ipeereb in ber^herapie immer \u00e4rmer unb \u00e4rmer an fmlfbmittetn unb gatt^e \u00a3>eerhaufen fatten oon ihrer g\u00e4hne ab. 3a eb giebt oiete, bie ftch nicht einmat ein \u00a9ewiffen baraub machen, bie ^erapie ^u oernachl\u00e4fftgen, alb ob ber 3tt>ect ber \u00e4peiltunbe ohne fie erreicht toerben tonnte.\nSoher bieb atleb? \u00a3)aher, baf man mit ber ^uimafung fcheinbarer SBiffenfchafttichteit ben twh^en 2Berth ber fmlfunbe in ben theoretifchen \u00a9pfenten fanb unb bie n\u00fcchterne, unberebte Stnh\u00e4ngti^feit an bie (Ergebniffe ber Erfahrung alb irrationetten \u00a9mpiribmub ju branbmarfen fuchte.\n3cfj bin entfernt oon bem Unglauben an bie ipeittunbe, aber eben |o entfernt oon bem \u00a9tauben, baf eine \u00a9chto\u00e4chung mtferer beftehenben Zfyw* rien eine Vkrthoerminberung unferer ipeittunbe nach ftch ^hen tonnte, unb fo m\u00f6ge eb mir benn ertaubt fein, nach ber oben angenommenen (Einleitung bie grage toieber aufjunehmen.\n2Bab bietet bie ipftologie ber prattifchen l>eittunbe unb ^umat ber (Chirurgie? f)at fie fotzen fichent \u00a9nbrefultaten gef\u00fchrt, welche alb Regeln bei ber prattifchen ^tub\u00fctmng $u \u00a9runbe gelegt werben tonnen, inbern fie unabh\u00e4ngig oon ber empirifchen ipeiltunbe bie V\u00fc\u00a3ti<hteit unb Vothwenbigteit gewiffer Vehanbtungbweifen unumft\u00f6flich begr\u00fcnben?\n2luf biefe grage m\u00f6chten wir wohl taurn ein 3<* ftnben. (Ein folder birecter (Einflu\u00df liegt nicht in bem (Efmratter ber ipftologie. befc^\u00e4f^ tigt fith mit bem Abl\u00e4ufe ber normalen Vorg\u00e4nge unb orbnet fie, fo weit eb tn ihren tr\u00e4ften fleht, unter bie ertannten \u00a9efei$e beb 2e\u00f6enb. \u00a90 wie aber ber Uebergang ^ur abnormen Vitbung eintritt, taffen biefe \u00a9efe\u00a3e im \u00a9tithe unb eine gegtieberte Verfolgung ber 3uft\u00e4nbe 00m Voben ber \u00ffh9\u00ff fiologie aub wirb unm\u00f6glich-\nVei alten biefen Verfugen, benVkg 00m normatenSeben junt tranthaf ten juoerfolgen, ^affiren wir bie eineunoermeibtiche\u00a9tette, wo aub benfelben-S\u00dfur^eln, welche ben gefunden \u00a9tamm trieben, einefrembeVl\u00fcthe emporteimt, unb bleiben fruchttob finnenb \u00fcber bieUrfachen bieferVer\u00e4nberung ftehen. Unb","page":368},{"file":"p0369.txt","language":"de","ocr_de":"spj^ftotogie in tyrer 2lnwenbmtg auf \u00a9hmtrgte* 369\nbocp m\u00e4re bie Betanntfchaft mit biefenUrfachenbieerfteBebingung, mennman ben Berfucp machen moffte, ber Surret $u gebieten, ftatt ber fatten bte mahre Blithe treiben. ffttit einem Sorte, eb fehlt unb f\u00fcr eine theore* tifc^e \u00a9runblage ber \u00a3herapie auf bem Boben ber ^^fiotogie bi\u00df fegt an einem 2tngriffbpuntte. 3ft eine B\u00eeafcpine $u repariren, fo tennt ber B?echa= nitub erftenb genau ben 9D?echanibntub unb ^meitenb bie treibenbe^raft. Sir tennen ben Bfochanibmub unferer Drganifation nur mangelhaft, bie treibenbe $raft gar nicht.\nBei fo bemanbten Umftanben mirb mohl bie 3eit noch fehr fern biegen, mo bie ^h>^ftobogie fich $ur Gutter ber \u00a3herapie aufmerfen tarnt.\n\u00a9an^anberb aber gepalten ftch bie Berh\u00e4ltniffe, menn mir ber ^h^f*0^ gie bie \u00a9ouoernantenfteffe bei ber prattifchenfpeiltunbe \u00fcbertragen. (Erziehung unb Leitung mirb ein bantbareb \u00a9efdj\u00e4ft f\u00fcr fte fein, \u00a9emohnt an alte fragen ben miffenfchaftlicpen 9D?aa\u00dfpab $u legen, mirb fte in ber Pr\u00fcfung beb oortmnbenen Materials ftrenge^ritit, aber auch ftrenge \u00a9ereeptigteit empfeh-ten. 3u neuen Entbecfitngen mirb fte bef\u00e4higen. Die empirifche Erfahrung ift ja nur fetten bie (Geburt beb 3ufalleb. Befonberb in ber prattifchen Heitfunbe, mo mir regelm\u00e4\u00dfig oerm\u00f6ge unferer Stellung hnnbetnb auftreten, ift fie gem\u00f6\u00dfntich 3\u00b0lge beb Berfucheb. SD\u00eeag ber Berfitcp in Hinftcpt auf ein ermarteteb D\u00eeefuttat gemacht fein, ober nicht, ber Erfolg fann nur unter ber teitenben ipanb ber ^h^fto\u00efogie richtig oerftanben merben. S\u00e4\u00dft man ftch aber oon ihr leiten, hat man bnreh Uebung im phpfiotogifepen Erperi* mente gelernt, ben Berfucp oern\u00fcnftt'g an^uftetten, 3uf\u00e4fftgteiteu entmeber ab* ^upatten, ob er-auf er Rechnung \u00a7u taffen, beftimmtegragen ju ftetten unb burep ben Stubfall beb Berfucpeb $it entfeheiben, bann geminnt bie Erfahrung map* ren miffenfcpaftlicpett Serth, fte ift gruept ber Beobachtung gemorben. \u00a3)ie Befuttate foteper Erfahrungen, unb feien fte auch negatio, bteiben nie ohtte Frucht, mogegen bie meiften fogenannten Erfahrungen, meit fie gebantentob hingenommen merben, fruepttob fittb. Ser einige B?ate beim pppftotogifepen Berfutpe erfahren hat, mie gr\u00e4n^entob ferner eine reine Beobachtung $it ntaefen ift, mirb ftch bie Erfolge feiner.praftifc^en Stp\u00e4tigteit niept atb Er-fahrungen aufbrangen taffen, menn er nicht affe Borftcptbma\u00dfregetn hat aufbieten Ibnnen, bie ihn berechtigen, fie atb Beobachtungen getten $u taffen. Er mirb oieten Setbftt\u00e4ufcpungen entgehen, auf bem aber, mab er atb Erfahrung beftgt, aucp ficher bauen tonnen.\n@o bietet unb atfo bte ^ppftologte in ber ^3rartb $mar nicht bie tpera-peutifepen Begeht, aber mopt bie Begeln f\u00fcr ben tperapeutifepen Berfucp.\nBetrauten mir nun bie grage, melden Einflu\u00df bie ^pppfiotogie auf bie Theorie ber Heilbutte aub\u00fcbe ober aub^u\u00fcben oerm\u00f6ge. Seit bem Ernpor-bt\u00fcpen ber naturmiffenfchafttichen X)ibciptinen macht ftch auch iu ber fpeit-lunbe bab Streben nach einer eracteren Jorfcpung gettenb. Seit ein gemiffeb Unbehagen gegen bie orthoboren lehren ber ^atpologie unb \u00a3perapie affge-meiner f\u00fchlbar mirb, feit bie fritit fep\u00e4rfer ihr Becpt gegen bie ^iftorifc^e Empirie \u00fcbt, blieb manepeb 2luge auf bie ^ppftologie, fie wept bie Ber* mitttung \u00fcbernehmen, unb einem neuen \u00a9tauben Bahn brechen tonne. 3n ber \u00a3pat, eb mare eine beneibenbmerthe Steffung, metepe biefe \u00a3)t'bciplin be-t\u00e4me, menn fte biefen Ermartungen einigerma\u00dfen entfpreepen tonnte, unb manche frifepen \u00a9eifter haben oon biefem \u00a9efichtbpuntte aub bie ^h^\u00b0l\u00b0g^e f\u00fcr bab prattifefe Beb\u00fcrfni\u00df aub^ubeuten gefue\u00dft. Seiber ftnb bie Ergebntffe btb fegt nicht bebeutenb, unb ber befottnene gorf^er fie\u00dft leicht, ba\u00df bie ^au-fchung oor ber ipanb um fo gr\u00f6\u00dfer fein mirb, fe mehr bie Hoffnungen itber^","page":369},{"file":"p0370.txt","language":"de","ocr_de":"370 s]3|)\u00ef)ftotogte in ihrer Slnwenbung auf \u00a9jnrurgie.\nfpannt waren. DaS barf une aber nicht hinbern, an ber Hoffnung auf all* m\u00e4\u00dfiges Jortfchrciten auf biefer 35ahn feenhaften. Die allgemeine D\u00eeich* tung ber Siffenfchaft hat biefe 35ahn bezeichnet unb bie Vernunft erfl\u00e4rt fie f\u00fcr bie allein richtige.\nDie 3eit ift bin, wo wir in einem Sorte bie gen\u00fcgenbe (\u00a3rfl\u00e4rung f\u00fcr normale unb abnorme Vorg\u00e4nge im Organismus ju ftnben glaubten. Die wiffenfchaftliche $ritif bu\u00eebet nicht mehr, baf\u00fc man in bem Sorte ScbenSfraft eine (Srfl\u00e4rung f\u00fcr ben \u00a9rttnb ber normalen Seben\u00f6oorg\u00e4nge, baff man in bem Sorte ^ranfheitSprocefj, 9?aturheilfraft, Antagonismus, Sympathie u. f. w. eine (\u00a3rf l\u00e4rung f\u00fcr bie \u00a9r\u00fcnbe abnormer SebenSOorg\u00e4nge zu ftnben glaubt. Die Sorter bienen noch als SSerft\u00e4nbigungSmittel unb f\u00f6nnen unb follen als folc^e oorl\u00e4uftg nicht oerbr\u00e4ngt werben. Der logtfch (^ebilbete erfennt ihnen aber feinen erfl\u00e4renben Serth $u.\nDie $ritif, welche biefen Denbenjbegrtffen ihre ?07ac^t nahm, ftreeft weiter auf bie f^ematifchen 35egriffe ber einzelnen DiSciplinen ihre \u00a7anb. Sie lange ift es herr baff man fid> recht befriebigt f\u00fchlte, wenn man bei einem ^ranfbeitSzuftanbe in einer ferophul\u00f6fen, gichtifchen, rbeumatifchen ober fonftigen DiSpofttion eine gen\u00fcgenbe (\u00a3rflctrmtg gefunben zu haben glaubte: Vielleicht ift feiner unter mW, ber nicht erlebt h\u00e4tte, mit welch inquifttorifcher ^ertigfeit ber Traufe fo lange geelenbet w\u00fcrbe, bis z* 35. bei einer \u00c7mftg\u00e9* lenffranfheit bie gen\u00fcgenbe drfl\u00e4rung in einer ferophul\u00f6fen Einlage gefunben war, btS eine Augenentz\u00fcnbung auf rheumatifche, ober eine ^'noebenauftrei* bung auf gichtige tlrfachen zur\u00fccfgef\u00fcfrt war. Jern lag bie Jrage, ob man nun mehr \u00fcber bie Sache wiffe? Der 3wed war erreicht, man fonnte nun hanbeln, benn oie gefunbene (Srfl\u00e4rung trug ben Scpl\u00fcffel zu bem therapeu* tifchen Schale in ftch.\nDie grage, wie lange baS l;ev if* eigentlich unrichtig, \u2014 man follte fragen, wie lange eS noch bauern werbe, benn leiber beftnben wir uns noch alle mehr ober weniger in biefer Sage, unb felbft bie aufgefl\u00e4rteften, welche ftch oon bem 35orurtheile frei gemalt haben, baf fie in biefen fchematifchen Gegriffen eine (Erfl\u00e4rung ber 3uft\u00e4nbe unb beS 3ufantntenhangeS zwifefen Urfache unb Sirfung gefunben h\u00e4tten, f\u00f6nnen ftch in ber praxis nicht baoon befreien, weil bie \u00fcberlieferte (Empirie zu genau mit biefen Gegriffen oer* waepfen ift, um, abgel\u00f6ft baoon, erfennbar zu bleiben. 3U entbehren ift aber bieS Material noch nicht.\n35on Oer ^h\u00f6f*0*0^ wirb nun erwartet, baf fie ben \u00a9runbftein zu einem neuen \u00aeeb\u00e4ube lege* welcpeS, wenn auch erft uaep Saprpunberten ool* lenbet, eine wiffenfcpaftliche 35cgr\u00fcnbung ber Hauptfragen enth\u00e4lt. 3u bem @mbe muff fiep juerft bie ganze Anfcpauung ber franfpaften Vorg\u00e4nge im unb am \u00a3)rgani$nuW gerabeju umfebren. S\u00e4hrenb wir bis bapin gewohnt ftnb, alle abnormen Qnfcpeinungen bei einem franfpaften 3uftanbe zu einem com* pleren 33ilbe zu oereinigen unb bieS als etwas felbftft\u00e4nbigeS, neben bent \u00fcbrigen Sehen perlaufenbeS, als einen ^ranfpeitsproccf ober bgf. zu bezeichnen, muff, wenn mau ftch an bie \u00ffppftologie anfcpliefen will, alles nur in 35 e* Ziehung auf bie normalen gunctionen gebacht werben. Die grage: was iji gefunb, ober fo eiche phpftologifepcn gunctionen ftnb ungeft\u00f6rt? muf bei jeber ^ranfpeitsbeurtpeilung im 35orbergritnbe fiepen. Darauf folgt bie Zweite grage: welche gunctionen ftnb geft\u00f6rt unb in welker Seife weiten fte oon ber Spornt ab. (\u00a3rffc zulefft w\u00fcrbe bann an bie angewanbte ^pppfto* logie bie grage gesellt werben f\u00f6nnen, ob ihr Somente befannt feien, burch","page":370},{"file":"p0371.txt","language":"de","ocr_de":"^pfto\u00efogte in i\u00dfrer Slnroetttmng auf Chirurgie. 371\nbereu \u00a9tnmirfung bie geft\u00f6rten pnctionen gut Borm jurtttfgeftt\u00dfrt merben tonnten. Die angemanbte P\u00dfpftologie m\u00e4re bann gugletcf) Dberapie.\n@o tffc eS etnleuc\u00dftenb, ba\u00df bte 21nmenbung ber P\u00dfpftologie bas $ule$t erreicht, maS bte D\u00dferapie juerft ju miffen verlangt, mtb ba\u00df fount nod) eine fe\u00dfr gro\u00dfe $luft smifc\u00dfen i\u00dfnen liegt. Dies ift aber aud; bet ber feigen \u00e8age betber SBiffenfc\u00dfaften gan$ tu ber Drbnung unb nur fe\u00dfr fanguinifc\u00dfe Hoffnungen tonnten eine batbige Slcnberung ermarten. pr baS erfte muffen mir im \u00a3eben unb in ber praxis bt'efe \u00a9onberttng aufrecht Ratten. DaS \u00a9pftem ber pathologie unb D\u00dferapie la\u00dft ftd) mc\u00dft f\u00fcnftlic\u00df a priori bemon-ftriren, eS mu\u00df rein auf Beobachtungen gegr\u00fcnbet fein. Bi an mu\u00df nic^t barin ben Baturmiffettfc\u00dfaften nach eifern moden, ba\u00df man i\u00dfre f\u00fcnftlic\u00dfen ober nat\u00fcrlichen (Sterne na(\u00dfahmt, fonbern barin, ba\u00df man bie erften Beobadj-tungen unb Beitreibungen im (Seifte ber Baturmiffenfchaften macht, n\u00e4mlic\u00df treu bi<5 tn\u2019S fleinfte Detail, geregelt nach ben d)arafteriftifd)en B\u00eeerfmalen unb obfectio, ungetr\u00fcbt bure\u00df \u00a9c\u00dfulanftchten. S\u00dfert\u00df hat Ja baS (Softem an unb f\u00fcr ftch nie\u00dft, fonbern nur als ein Beiden, ba\u00df man in ben <\u00a3tngeI*Beob* ae\u00dftungen ba\u00dfin getaugt ift, ein \u00a9^ftem m\u00f6glich ^u machen, \u00a9eht man $u fr\u00fch 3U einem \u00a9pfterne \u00fcber, jo mirb eS als ein oert\u00fcmmerteS auf bie ferneren Beobachtungen nachteilig r\u00fccfmirfen, inbent ein fpftematifdjor Bet* fe\u00dfmatf biefetben tr\u00fcbt. H\u00fctten mir mit einzelnen Objecten, mte bie meiften Bmeige ber Baturmiffenfchaften, \u00a7u thun, fo m\u00fcrbe biefer \u00a9t'nflu\u00df menigftenS bei ben befferen unb unbefangeneren Beobachtern feinen Bac\u00dft\u00dfeil bringen. 5tber mir haben eS mit ber \u00e9luffaffmtg fehr complerer Bnft\u00fcnbe \u00a7u thun, an bie ber Biaa\u00dfftab einer einfachen topograpbife\u00dfen Betreibung nie\u00dft angelegt merben tann. pr une \u00dfanbelt eS fu\u00df um e\u00dfarafteriftife\u00dfe ftranf\u00dfeitsbilber, in benen bie Hauptj\u00fcgc fe\u00dfarf \u00dferoortreten, an bie ftd; bie \u00fcbrige Befc\u00dfrei* bung antehnen tann. Da\u00df bei ber Sluffajfung biefer Bitber bie Slb\u00df\u00e4ngigfeit non fpftematife\u00dfen 31nftc\u00dften ft\u00f6renb einmirfen mu\u00df, ift leicht crfl\u00e4rlic\u00df. 2Bir haben Beiten in ber Heitfunbe gebabt, melc\u00dfen mir meit oorauSgeeilt $u fein glauben unb t\u00dfeilmeife auch mo\u00dfl ftnb, in benen mir aber in Be^ug auf Dreue unb \u00dflar\u00dfeit ber frant\u00dfeitsbilber noch immer unfere Biufter fue\u00dfen tonnen. Dies tiegt nicht an ber gr\u00f6\u00dferen Bef\u00e4higung ber bamatigen B\u00eeeifter, ober ihrer befferen Beobachtungsgabe. Bein, nur an ihrer Unbefangenheit. @ie betrieben, maS fie ber Batur ablaufd;ten, nur mit bem einen \u00a9ebanten, es fo $u befchreiben, ba\u00df eS jeber micbererfennen f\u00f6nne. Unb bieS ift ber einzige unb mahre Bmect ber fpecieden pathologie. \u00a9benfo tann ber ber fpecieden D\u00dferapie nicht ber fein, bei einer einzelnen ^ranf\u00dfettsform allgemeine t\u00dferapeutife\u00dfe Bfet\u00dfoben anjugeben. Die erprobten Heilmittel m\u00fcffen ohne B\u00fcctftc\u00dft auf bie fe\u00dfmanfenben \u00a9int\u00dfetlungen ber Slrjneinuttel* lehre \u00dfingeftedt merben. DaS \u00fcbrige geh\u00f6rt in bie allgemeine pathologie unb D\u00dferapie, DiSciplinen, melc\u00dfe erft oerftanben unb bearbeitet merben f\u00f6n* neu, menu bie fpeciede pathologie unb D\u00dferapie empirifch feftgeftedt ift.\n\u00a9S i\u00df bamit nicht gemeint, ba\u00df mir bem Streben nach eine* t\u00dfeoreti* fchen unb fpftematife\u00dfen Begr\u00fcnbung ber H^lfunbe entfagen fodten. p jebem benfenben B?enfc\u00dfen macht ftch ber Drang geltenb, \u00fcber bie empirife\u00dfe \u00a9tedung meg $u einer begr\u00fcnbet t\u00dfeoretifc\u00dfen ^u fommen. Dies beru\u00dft auf bem richtigen \u00a9ebanfen, ba\u00df bei ber unenblic\u00dfen \u00a9cbmierigfeit einer guten unb ^uoerl\u00e4fftgen Beoba^tung bao \u00fcberlieferte empirife\u00dfe BZaterial oielfac\u00df mit fehlerhaften, \u00a9rfa\u00dfrungen unb Srrt\u00df\u00fcmern oermife\u00dft fein m\u00f6ge: ba\u00df bie eigene \u00a9rfa\u00dfrung bure\u00df fubjectioe M\u00e4ngel unb bure\u00df ben \u00a9tnflu\u00df, melc\u00dfen bie Beitan\u00dftbten au^ auf ben Unbefangenften unb\u00a9emiffen\u00dfafte\u00dfen \u00fcben, ju fe\u00dfr","page":371},{"file":"p0372.txt","language":"de","ocr_de":"372 spi;t)fto\u00efogte in tym 2hm>cnt>ung auf Chirurgie.\ngetr\u00fcbt mirb, um p pofitto (teeren D\u00eeefuftaten 51t f\u00fchren ; ba\u00df bagegen, menu attgemeine Oefe^e gefunben merben f\u00f6nnten, aus benen baS, mas mir je\u00a3t afS 9\u00eeefuftat ber Srfaprung betrauten, auf bem Sege einer Scpfu\u00dffofge peroorginge, feinem 3tt)\u00dftfel mepr 9?aum gegeben merben f\u00f6nnte. Despafb muffen unb motten mir emtg nacp tpeoretifdjer 23egr\u00fcnbung ftreben. 2fber gerabe baS ernfte (Streben nad; einem fofcpen 3^eb mu\u00df uns immer bie Jrage mieber oorf\u00fcbren, mit melden Mitteln unb mit metier 2fusftcpt auf Erfolg mir arbeiten. Der ernfte Sitte mu\u00df uns? aucp oor ber Sefbftt\u00e4ufcpuug fcpit^en itnb oor ber \u00a9efapr, unfere St\u00dfbegiwbe bitrcp pafbmapre (Erff\u00e4rungen in Scpfaf p miegen.\t,\nSinb nun unfere bisherigen Dpeorien auch nicpt entfernt geeignet, bie bittigften Hnforbentngen an eine fogifcpe gofgericptigfeit unb eine miffen-fcpaftficpe (Erff\u00e4rung p beliebigen, ift ferner bie ^3ppftofogie noch meit entfernt oon ber ttJibgficpf eit, an ihre Steife eine neue \u00a3epre aufpbaueu, fo bleibt uns fcpon nichts \u00fcbrig, afs getroft in bie Trennung ber Dpeorie oon ber fpraris p mittigen, fur festere uns an bie eigene Erfahrung unb ben fritifd; gefid;teten (Ermerb aus bcm \u00fcberlieferten empirifcpen Material p haften, f\u00fcr erftere aber in ber Stifte mit after \u00a3iebe unb \u00e9nergie p arbeiten, bamit fie bereinft merbe, mas fie nocp nicht ift, eine fich ben tttaturmiffem fcpaften m\u00fcrbig anreihenbe DiSeipfiit.\n3u biefem 3icbe fcpfie\u00dfen mir uns an bie ^ppftofogie an unb m\u00e4hten fie pr g\u00fcprerin. Die s\u00ffbpfiofogie, bie \u00a3epre non ber \u00ffppjtf ber Organismen, \u00a3anb in Jpanb gehenb mit ber \u00a3epre ber \u00ffppftf ber unorganifcpeu K\u00f6rper, fann nic^t bufben, ba\u00df man ercepttonette \u00a9efe$e aufmirft f\u00fcr einpfne (Er= fcpeimtngen am febcnben Organismus Sie oerneint ben (Gebauten, ba\u00df bie tranfpeiten afs Sefen eigener 2trt neben ben normafen \u00a3ebenSerfcpeinungen pergepen. Sie crfennt bas Sefen ber tranfpciten nur in Storungen bes 9D?ecpaniSmuS, in mefcpem bie \u00a3ebensfunctionen ihren normafen Sfbfauf machen.\nSenn affo bie f\u00fcnftigo, unb fchon begonnene, Dichtung einer miffem fcpaftficpen Epeiffunbe fid) pm 3iefe fe|t, atte franfpaften Vorg\u00e4nge in 23e= pepung unb SSergfetcpung mit ben pppftofogifcpen p betrachten, fo bebarf es mopf feiner Slnbeutung mehr \u00fcber bie ttfotpmenbigfeit einer gr\u00fcnbfichen ppp* ftofogifcpen 23t\u2019fbung f\u00fcr atte biejentgen, mefd;e im SSerft\u00e4nbntffe mit ber Siffenfcpaft fortfehreiten motten. Senn mir aber oben bie grage aufmarfen, ob eS f\u00fcr bie ttfteprppf ber prafttfepen ^terjte unb (Chirurgen m\u00f6gfiep fei, btefen Stanbpunft p erreichen unb auf ber praftifchen Imufbapn inne p haften, fo f\u00f6nnen mir nur mit nein antmorten. 92icht fOcangef an ^Bef\u00e4higung ober 3eit fotten afs \u00aerunb baf\u00fcr angef\u00fchrt merben, fonberu ber Staub ber Siffenfchaft fefbft, mefdjer in feiner D\u00fcrftigfeit p menig ^Bereinigungspunfte f\u00fcr bie grains barbietet. Den mefentfupen gnpaft ber pppftofogifcpen \u00d6ehve mu\u00df jeher fennen, ber ftd; mit ben St\u00e4ben bes Organismus befaffen mitt. Sftte ^nfn\u00fcpfuugspunfte, mefepe fcpon ^mifepen ber fpeiffunbe unb ber 9%* ftofogie gemonnen ftnb, rn\u00fcffen afs \u00a9runbfetfer unferes Siffens in gfeifcp unb 33fut \u00fcbergepen. 2fber biefen 2fnforberungen ift feiept p gen\u00fcgen. gpr Umfang ift nicpt gro\u00df unb fefbft m\u00e4\u00dfigen Kr\u00e4ften pg\u00e4ngfiep. ttiur muffen bie ?eprer in Sort unb Scprift eS oerftepen, ben tern ber pppfiofogifepen Lepren, fo meit fte ipren (Einflu\u00df aus\u00fcben, in ben Unterricht ber praftifepen EpeifbiScipfinen p oerffed;ten. So mie bie Anatomie fepon fange in bem Un* terriepte \u00fcber (Epirurgie eine \u00c7auptrotte fpieft unb in innigfter 33erbinbung mit ben \u00fcbrigen UnterricptSjmeigen feftgepaften mirb, fo mu\u00df ber ^ppftofogie","page":372},{"file":"p0373.txt","language":"de","ocr_de":"^Jftyftofogte tn t^rer 2Cmt>enbung auf \u00a9jnrurgte* 373\nbaffelbe \u00a3oob 3U Stfeit werben unb fte wirb ficf albbann nt'cft weniger banl* bar beweifen. \u00a9o lange fte nur alb eine abgegr\u00e4njte \u00a3efre in ben befonbe* ren 35orlefungen ober ipanbb\u00fcdjern ber ^f^ftologie bem \u00a3ernenben 3ur \u00a3>anb lornrnt, fcfredt oiele bab enorme Material oon ber Hoffnung 3ur\u00fcd, baraub einen entfprecfenben \u00ffhd$en 3iefen 31t fbnnen. 3ft aber erft bie \u00a9rlenntnif beffen, wab praftifrf>en 25ertf fat, er\u00f6ffnet, bann wirb attcf bab \u00fcbrige Material leichter unb mit ntefr \u00a3iebe erfa\u00dft unb angeeignet.\nSBab bie emporleimenbe pf pftologifcfe \u00a3eillunbe 3U oermeiben fat, ftnb bie geiler ber ferrfcfenben Stfeorien unb \u00a9t)fteme, benen fie feinbticf gegen* \u00fcber tritt, narnlid) b ab 33auen of ne feften \u00a9runb. \u00a9ie tritt mit Iritifcfer \u00a9cf\u00e4rfe auf, um bie Unfattbarleit ber bibferigen 2lnftcften 3U beweifen. M\u00f6ge fte f\u00fcr ftcf benfelben Maafftab feftf alten. 2\u00a3ir leben in einer 3^it, wo bie fritil oiel fcfarfer gegen bab alte, hergebrachte ge\u00fcbt wirb, alb gegen bab gegenw\u00e4rtig entftef enbe. \u00a9b ift auffallenb, baf nicht fetten \u00a9elfter, weld;e in ber i\u00f6elampfung ferrfcfettber Slnftcften eine eminente g\u00e4figleit unb aub* ge3eicfneten\u00a9cfarffinn beweifen, au bie \u00a9teUe beb alten etwab neueb 3U fef$en fwfen, welcfeb fie bet 9tnwenbung berfelben Iritifcfen Mittel gewif fetbft oerwerfen m\u00fcften. Mancfeu wirb bteb alb ein geringeb Uebel erfcfetuen, ba oon fotzen k\u00f6pfen bocf immer etwab geiftreicfeb l\u00f6mrnt. 2Som \u00a9tanb* f unite ber S\u00f6iffenfcfaft ift eb aber immer bocf ein liebet, benn wir fucfen ja nicht \u00a9eiftreicftfum, fonbern \u00e4Bafrfeit. 23effer, ft cf biefer oorl\u00e4uftg nur burcf negatioe \u00a9timiuation beb unhaltbaren $u nafern, alb fte burcf pofitioe ^robuctionen elegant 3U umgeben.\nStub bem bibfer \u00a9efagten wirb eb einteucftenb fern, baf ber biefer Blatter nicht fein tann, eine umfaffenbe Hritil ber (firurgifcfen \u00a3efren oont \u00a9tanbpunfte ber \u00fff^ftologie aub 3u oerfud;en. \u00a9an3 abgefefen baoon, baf ber befcfr\u00e4ntte 9iaum ein fotcfeb Unternehmen burcfaub unm\u00f6glich macfen w\u00fcrbe, finben wir, wie fcfon gef\u00fcgt w\u00fcrbe, 3U wenig Slnln\u00fcpfungb* punlte, um einen folcfen 23erfud) frucftbringenb burcfjuf\u00fcfren. Man tonnte bei jeber Materie fefr oicl fagen, bei wenigen aber nur mit poftttoer \u00a9icfer-feit einen \u00a9d;ritt weiter tfun. 2)eofalb glaube ich nttcf beffer auf einem allgemeineren \u00a9tanbfunlte 31t falten unb oon bort in einzelne Materien \u00fcberjugefen, um barau 311 geigen, in welcfer 2\u00d6eife wir bie spfipftologie be-nu$en follten, um bie \u00a3feorie unb ^rari\u00f6 ber ipet'llunbe 31t f\u00f6rbern. \u00a9ie bietet unb 3Wei fefr witftige \u00a9eiten, ifre Metfobe ber gorfdjung, welker wir nacfjlreben, unb ifre \u00a9rgebniffe, welcfe wir aubbeuten fetten.\n\u00a3)ie elftere \u00a9eite tonnen wir nicht genug befeinigen, ba wir in ber fpeiltunbc noch unenblicf oiele SSorurtf eile ahguftrcifen, unb oon grofen Srrtf\u00fcmern lob3uretfen faben. \u00a9ine Menge oon \u00a9laubenbariitetn lieben unb an, bie wir t\u00e4glich tm Munbe f\u00fcfren, bie wir aber ernftlicf 3U oertfei* bigen faum unternefmen w\u00fcrben, \u00a9etbft bie M\u00f6glt'cfleit, fte bei eigenen ^Beobachtungen 3U erf\u00e4rten ober 3U wiberlegen, feflt in oieleit gatten, ba bei einer ftrengen ^Beobachtung bie \u00a9ombinatt'onen aubgefcftoffen Werben rn\u00fcffen, welcfe jenen \u00a9a$en oft 3um \u00a9runbe liegen. Man beule nur an bie 2letiologie unb $>eilmittedefre, um biefe 23efauptung wafr 31t ftnben. 3u wefentlicfen gortfcfritten lann eb bafer nur f\u00fcfren, wenn wir unb ber eracteren gorfcfungbmetfobe ber ^ftpftologie anfcfliefen. 2)ieb ifl bie eine Aufgabe ber 3utunft. Debfalb falte id; eb f\u00fcr fo wichtig, baf angefenbe Siebte in ber ^fpftologie wenigftenb eine 3\u00df\u00fc laug fraltifd; arbeiten. \u00a3)ie pf^ftologifcfen 3nftitute finb meiner 2lnftcft nach weniger wichtig wegen ber bort 3u erwerbenbeu \u00a3)etail*$enntniffe, alb wegen ber \u00a9rlernung ber pfpfto*","page":373},{"file":"p0374.txt","language":"de","ocr_de":"374 ^pftologte in it;rer Anwetibuttg auf \u00a9nrurgie.\n\u00cfOQtfc^en gorfchungSmetbobe. Ser einmal Unterfudjungen nach eracten Nethoben gemalt hot, erlangt bie g\u00e4higfeit, bie streue unb Bebeutung bargebotener Beobachtungen 51t fd)\u00e4i$en. Ser einmal gelernt $at, bie geh* lerqueUen, meld)e ftcb jeher Beobachtung gef\u00e4hrlich machen, $u fch\u00e4fcen unb m\u00f6gliche 31t oermeiben, wirb oor bem \u00a9ebanfen err\u00f6ten, einer unseren Erfahrung Cinflu\u00df auf fein Urteil ju gcftatten.\n3n ber S^irurgie twben mir Nethoben, rein me^anifc^er Art, beren Beurteilung eine hinl\u00e4ngliche Sicherheit jul\u00e4\u00dft. Sir ft\u00fc$en uns mit Ber= trauen auf bief ebben, meil baS ^rincip, auf meinem fie beruhen, baS ber eracten Siffenfcfmften ift- 2lber mie merben fte in ber praxis angemanbt? Sie fteUt jich baS Bertrauen, meines fte oerbienen, ju bem, metres biefet= ben Nethoben in ber gemiffenhaften Anmeubung bei ber Garnit, \u00ffhpftf ober \u00c7^jto\u00efogte rechtfertigen ? Oer ^emifer pr\u00fcft feine Sage, ehe er feinen Berfuch itjrer 3unge anoertraut. Oer\tpr\u00fcft fein Barometer,\nebe er ben Berg hinanflettert. Oer ^hpftolog pr\u00fcft fein Nifro\u00f6top, ehe er feine Beobachtungen bamit anftellt, fein Nitrometer, ehe er bie Objecte baran mi\u00dft. Unb menu ftcf) gehlerquellen ftnben, merben Corrections * Za* betten oerfertigt, um fte m\u00f6glichft ju etiminiren. \u00a3>aben mir nufere Netho* ben in folder Seife gepr\u00fcft?\nOie Neffungen, metche bei ber Beurteilung oerfcfjt'ebener Krankheiten oon gro\u00dfer Sichtigfeit ftnb, ertauben princt'pm\u00e4\u00dftg eine hinreichenbe \u00a9e* nauigfeit. Oa man aber nicht baran gebaut hutte, ihre Anmenbung in ber praxis methobifcb ju pr\u00fcfen unb etmaige gehlerquellen ju befeitigen, ftnb fte ber \u00a9runb mannigfacher Qrrth\u00fcmer gemorbett. CS mare bei oern\u00fcnf* tiger Anmenbung ber Nethobe ganj unm\u00f6glich gemefen, ba\u00df \u00a9enerationen taug ber Aberglaube hotte \u00dferrfchen f\u00f6nnen, ba\u00df bei ber f. g. Coxalgie in bem fr\u00fcheren \u00a9tabturn ber eine \u00a9Rentei effectio tanger fei, als ber anbere. (Statt Theorien bar\u00fcber su machen, ob burd) \u00a9rfcplaffung ber NuSfeln ober Anfchmettung beS Ligamentum teres, ober Safferanfammtung im \u00a9etenfe ber Kopf herabgefunfen unb fo bas Bein oerl\u00e4ngert m\u00e4re, h\u00e4tte jeber Be* obachter ftcp $uerfb ^ie 2D?ithe geben fotten, bie \u00a9enauigfeit feiner Nethobe ju pr\u00fcfen, an gefunben \u00a9chenfelu eine Anzahl oon Neffungen anjuftetten, bie gefunbenen Otfferenjen treulich aufeuseidmen unb fo bie \u00a9r\u00f6\u00dfe ber Beobachtung\u00f6fehter ju ermitteln. ip\u00e4tte man baueben bie \u00a3\u00e4ngebtfferensen, metche moglidjermeife burch fperauStreren beS \u00a9djenfelfopfeS bis auf ben ^fannenranb entftehen tonnen, anatomtfd) gepr\u00fcft unb beftimmt, fo hotte eS nicht lange bauern f\u00f6nnen, bis bie Ueber^eugung allgemein \u00a9ingang gefun* ben h\u00e4tte, ba\u00df bie BeobaddungSfehler gr\u00f6\u00dfer feien, als bie m\u00f6gliche G\u00e4ngen* bifferens, mclche ^mifc\u00dfen bem gefunben unb trauten \u00a9d)enfel burch \u00a9enfung beS \u00a9chenfelfopfeS herbeigef\u00fchrt merben f\u00f6nnte. 3d) mill baS benu^te Bei* fpiet etmaS n\u00e4her ausf\u00fchren. Obmohl bies Capitel burch bie Arbeiten ber neueren 3eit miffenfd>aft\u00efich fo gut mie erlebigt ift, fo bemeif\u2019t hoch bie t\u00e4g* li\u00e9e Erfahrung, ba\u00df bie \u00a9rbf\u00fcnbe ber praxis noch nicht bamit \u00fcbermunben ift. Nan mi\u00dft mie fonft, unb baut auf bas Crgebni\u00df bie Behanbtung. 3ur Chre nuferer Kun\u00df: ift eS moht an bex 3eit, auf eine gemiffenhaftere Pr\u00fcfung ber Nethobe $u bringen, hier einer Nethobe, beren Aucfpruc\u00df gl\u00fchenbes Cifen im Nunbe f\u00fchrt.\nBielfach glaubt man noch an eine Berl\u00e4ngerung beS im \u00a3\u00fcftgelenfe erfranften \u00a9^enteis, mobei feine Luxation eingetreten, ber \u00a9chenfeltopf aber, obmohl noch tn ber Pfanne fchenb, herabgetrieben fei. Oie Neffung fott bar\u00fcber entleiben. Um miffenfd)aftlich $u Serie 31t gehen, mu\u00df man","page":374},{"file":"p0375.txt","language":"de","ocr_de":"^pftologte in ihrer 2\u00fcm>enbung auf (Sfnrurgte. 375\nZuerjf heftimmen, bi\u00f4 zu voe\u00efd^er \u00a9enauigfeti matt bie S\u00e4nge be\u00e9 Schenfel\u00f6 befHmnten fann. 9?at\u00fcrlid; hantelt ed ftd; ^ter nur um eine abfolute Sf\u00f6ef* fung ter Sdjenfefl\u00e4nge non einem fixen f\u00fcnfte be\u00ea Bedend aud. Die 5D?et^obe, wobet bte Differenz ber S\u00e4nge bed gefttnben unb Iranien 0c^ett' leid burd) gegenfeitige Bergleid)ung beftimmt wirb, ift ben ben rationellen \u00dcttethoben audgefto\u00dfen. g\u00fcr birecte SD\u00eeeffung ftnb aid fixe f\u00fcnfte bic spina anterior superior ossis ilium unb tie Spitze bed inneren ^n\u00f6cheld immer nod; bte heften, wie ich aud vielfachen Berfudjen an ber Seiche gefelwtt babe, obwohl bte jiemlid^ gro\u00dfe Entfernung bie \u00a9enauigfeit etwad beeintr\u00e4chtigt. Um bie \u00a9r\u00f6\u00dfe ber Beobachtungdfehler z\u00ab \u00f6ejKmnten, ^abe id) fd)on oor mehreren 3<*hreu vielfache Bteffungen bief er 21rt an Seiten oorgenommen unb burd) meine 3uf?\u00f6rer vornehmen taffen. 3mmer m\u00fcrben non jebem einzelnen an jebem Schenlel 3 SD\u00eeeffungen mittelft wenig elaftifd)en Banbcd (beffen Dehnbarfeit bei 1 ^\u00dffunb Beladung VioJ/r bei 2 ^funb Beladung Vio\" auf ben \u00a7u\u00df betrug) gemalt, unb, um jebe \u00a3\u00e4ufchung zu vermeiben, immer ncued Baut genommen unb an ben 92?aa\u00dfgr\u00e4nzen abgefe^nitten. Die gewonnenen \u00dcttaa\u00dfb\u00e4nber m\u00fcrben bann an einem B?aa\u00df\u00dfabe gemeffen. Ed ergab ftd;, ba\u00df unter je 3 Sfteffungen beffelben Schenfeld von bemfelbett Beobachter eine Differenz von menigflen\u00f6 % 3od 3D\u00ce. @tatt fanb; tie gr\u00f6\u00dfte Differenz ter 3 BZeffungen beffelben Schenfeld von bemfclben Beob* achter betrug % 3oll 92?. Die gefunbene S\u00e4ngenbifferenz betber Sd)en* bei beffelben 3nbivt\u2019buunt hielt ft<h ungef\u00e4hr in ben gleichen \u00a9r\u00e4ngen, bod) famen \u00f6fter einzelne fe^r abmei^enbe Beobachtungen vor, wotitrd) bie Feh\u00ff lergr\u00e4nje ftdj weiter Ijinaudr\u00fccfte. Die geiler bei SD\u00eeeffung betber Schenfel gruppiren ftch um zwei verfd)iebene Fehlerquellen, er\u00dfend bebingt burd) bie ferner genau $u befh'mmenben feften f\u00fcnfte ber B\u00eeeffung unb eine ungleich* f\u00f6rmige F\u00fchrung bed 2D?aa\u00dfbanbed; jmeiten^ bebingt turch verriebene Sage ber Extremit\u00e4ten. Ed macht immer einen merflid;en Unterf^trb, wenn bie Fu\u00dffpt'ize mehr nach innen ober au\u00dfen rotirt liegt.\nB>enn nun bei ber Seiche, mo bad Object unver\u00e4nberlt'ch ift unb bie Sfteffungen mit geh\u00f6riger Sorgfalt unb B?u\u00dfe gemacht werben f\u00f6nnen, ftd) bie Beobachtungdfehler auf % 3o\u00df feftpeden, fo werben fte an Sebenben bejbimmt eher gr\u00f6\u00dfer aid Heiner audfallen. 9?ur burch eine gr\u00f6\u00dfere Anzahl von B\u00eeeffungen, wobei bie 9D?aa\u00dfpunfte immer wt'eber mit \u00a9enauigfeit von feuern beftimmt w\u00fcrben, f\u00f6nnte man eine 9)?itteljahl gewinnen, welche ge^ ringere F^lergr\u00e4njen enthielte. Ein folcher 3Beg lann aber in ber ^raxi\u00f6 fchon wegen ber Beunruhigung unb St\u00f6rung, welcher ber branle baburch au\u00e8gefe^t if\u00ee, feiten eingef^lagen werben. 3d) mache bie Bieffungen biefer 21rt je^t immer fo, ba\u00df ich mit einem gefirni\u00dften Seinenbante, beffen Dehn* barfeit bei 1 ^3funb Bel\u00fcftung y5///, bei 2 ^3funb Belaj\u00eeung auf ten Fu\u00df betr\u00e4gt, an jeter Seite 3 9D?effungen oornehme. Die @r\u00e4n^e jeter 92?effung wirb burch ein Dintepricheldjen angegeben unb oon biefem au\u00f6 bie folgenbe sD?effung begonnen. So funn man nachher bie einzelnen 9D?effun* gen vergleichen unb wenn ftch jwt'fchen tiefen confiante Differenzen zeigen, unb tie Summe ber Differenzen briber Seiten ben breifachen einzelnen Differenzen ungef\u00e4hr gleid)fommt, fo fann man bie SD\u00eeeffung al\u00f6 hiu^eichenb gut anfehen unb bie ganze Differenz ber trei unb brei B?effungen burch brei geteilt al\u00f6 ann\u00e4hernb wahre S\u00e4ngenbtfferenz annehmen1).\nx) 3<h ma^e befonber\u00f6 baxauf aufmerlfam, ba\u00df man \u00dfch fetne\u00f6 3)?aa\u00dfe\u00f6 bebienen baxf, auf bem bte 2)?aa\u00dfe angegeben ober bte 2)?arquen ber ooxhexigen SJ\u00eeeffungen ju","page":375},{"file":"p0376.txt","language":"de","ocr_de":"376 s]3f)t)fto(ogie in i\u00dfm* SlmDcnbtmg auf dfnntrgte*\n\u00a3ahen wir bte \u00a9r\u00f6\u00dfe ber VeofcachtungSfeh\u00efer feftgeftettt, fo tft bie ^weite grage, wie gro\u00df tie S\u00e4ngenoer\u00e4nberung beS \u00a9chenlelS burU) eine \u00bber\u00e4nberte Sage beS \u00a9 ch enfellopfeS in ber \u00a9e\u00efenIpfanne m\u00f6glicher weife fein lernte. \u00a3)enn eS ^antett ftch bei biefer grage nicht nrn \u00efurirte \u00a9chenfel, fonbcrn um bie Verl\u00e4ngerung, welche oor bem britten \u00a9ta* bium eintreten foil.\n\u00a3)er \u00fcherfnorpc\u00efte \u00a9elenltheil beS \u00a9chenfelfopfeS h\u00fcbet bei \u00a9rwachfe* nen nahe % einer \u00c4uget oon (im Mittel) 21'\" Dur^meffer. \u00a3)aS acetabulum mit bentlabrum cartikgineum entflicht genau ber \u00a7orm beS \u00c4opfeS; bet 21\"' Durc^meffer ift feine \u00a3iefe na\u00dfe an 13'\". 2Benn bemnach ber \u00c4opf mehr al\u00f6 5'\" eerr\u00fcdt, tritt ein \u00a9egment in bie ^fannenapertur, wel* <heS fte nicht me\u00dfr $u fliegen \u00f6ermag unb eS ift fomit duration oorhanben. \u00a3)aS Vorr\u00fcden gefdjieht nach ber 21re beS Acetabulum, welche mit ber fenl* regten \u00c4\u00f6rperare einen ftumpfen SBinlel bitbet, ber beim m\u00e4nnlichen Veden gegen 130, beim weiblichen gegen 110 \u00a9rab, atfo bcm2Binlel beS \u00a9henlel* \u00dfalfeS beinahe entfprehenb ift. \u00ceRixdt ber $opf nach biefer Dichtung 5'\" \u00bbor, fo t\u00df leicht ju he\u00dftmmen, wie oiel auf bie fenfree\u00dfte Verl\u00e4ngerung beS 23eines lommt. Es ift eine \u00a9r\u00f6\u00dfe, bie unter bie oben berechneten \u00a9r\u00e4ngen ber VeobachtungSfehler fa\u00dft. 2luch burd; birecte Heftungen tann man ftch baoon \u00fcberzeugen. ^3raparirt man bie ip\u00fcftgelenfgegenb bis auf bie \u00c4apfel rein, bohrt bie Pfanne oon ber Vedenh\u00f6hle aus fo an, bag man bie superficies lunata trifft, (benn in ber fossa acetabuli hinbern bie weichen (beh\u00fcbe baS Einbringen berSuft) unb oerfucht ben \u00a9dientet $u lurtren, fo wirb man leine me\u00dfbare Verl\u00e4ngerung ju 2Bege bringen- Um bie VeobachtungSfehler m\u00f6glich# ru bermeiben, be\u00a7eid;net man am beften bie ttftaa\u00dfpunfte an ber spina anter. super. , bem condjlus intern, unb bem malleolus internus. Ceffnet man nun bie \u00a9elenffapfel in ihrem ganzen Umfange, fo tritt ber \u00a9elenllopf mit Seid\u00dfigleit h^bor, unb man fanu bie \u00dc\u00c4efungen in jeber beliebigen Sage vornehmen. Sieht man ben \u00c4opf fo weit \u00dferbor, ba\u00df er unter bem supercilium acetabuli fleht (weiter nad) au\u00dfen l\u00e4\u00dft ihn baS ligament. teres nicht lommen), fo erreicht man baburch leine me\u00dfbare Verl\u00e4nge* rung. \u00aeie VHttel\u00a7ablett ber ttfteffungen geben leine gr\u00f6\u00dfere S\u00e4nge, als wenn ber \u00c4opf feft in bie Pfanne etngebr\u00fcdt wirb. 21tterbingS lann man eine Verl\u00e4ngerung oon beinahe 1 Sbd herborbringen, wenn man ben \u00c4opf gerabe nach unten fo weit lurirt, als eS baS ligament, teres, wenn eS gegen 1 Sott lang ift, erlaubt. 21ber eine folc^e Sage wirb ftch in ber 9iatur fchwerlich je ftnben, ba ber Sbopf an biefer \u00a9teile nicht ben geringen \u00a3alt ftnbet unb ade Momente, bie V\u00eeuSfe\u00efcontraction, bie \u00c4\u00f6rperfchwere u. f. w. baht'n wirfen, ben topf nach bben zu birigiren. 21u\u00dferbem m\u00fc\u00dfte eine 3er= \u00df\u00f6rung beS tapfelbanbeS norhergegangen fein, ba bieS unten gerabe burch eine \u00aeuplicatur fo lurz unb ftraff angeheftet i\u00df, ba\u00df eine 2luSbehnung um 1 Sott fehr unwahrfcheinli^ fein b\u00fcrfte.\n21uch in Ve\u00a7ug auf bie \u00a9chenleloerl\u00fcr^ungen mu\u00df man bei ben SD\u00eeef* fungen bie gr\u00f6\u00dfte Vorficht beobachten. \u00a7errfcht hoch noch unb ba bie Meinung, ba\u00df f. g. fpontane, hei geringf\u00fcgigen Veranlagungen nach \u00a7\u00fcft^ gelenlleiben eintretenbe Surationen ohne gro\u00dfe Serft\u00f6rungen ber feften \u00a9e* lenftheile unb hei unoerfehrter \u00a9elenlfapfel ftattfinben l\u00f6nnten. Sluf biefe Meinung ft\u00fc^t ftch her in ben festen Sahren wieber heroorge^ogene unb oon\nfehen ftnb. 3Jla n rietet ftch unWittfuhrlich banath- SW an mu\u00df lernen, ftch fUh\u00df 5\u00ab mi\u00dftrauen.","page":376},{"file":"p0377.txt","language":"de","ocr_de":"^ftologie in it\u00e9rer JCntKtibung auf (Sfnrurgte. 377\nmehreren Setten atS erfolgreich geprtefene \u00e4krfucjj t e vo r t f o p\u00e4btfd)en \u00aee* hanblung fpontan luxirter \u00a9elcnfe, (pater nach bem (Erl\u00f6tchen ber gerjtoren** ben transit. 2Iber bie Vetoeife f\u00fcr btefe Meinung muffen auf enter (tcpe* rern Vaftb bargeman toerbeu, alb bieb bibber geffhehen iff. Dte -Icetpobe ber 5D?effungen mu\u00df befonberb f\u00fcr bte Verf\u00fcgungen noch ffhr oerooufontm* net toerbeu, menu mau ihnen entffheibenben \u00e4\u00f6ertb betfegen foil. Dte 23eob-acfftungbfehler toerbeu habet fettet nod> oiel gr\u00f6\u00dfer, alb bet ben eben au-gef\u00fchrten ^effnngen, ba bet festeren toenigffenb mehr ober toemger bas \u00a9Iteb tu geftrecfter 9\u00eeicf>tung gemeffen toerbeu fann, toab bet oerf\u00fcr^ten \u00a9Teufeln feiten m\u00f6glich iff. sX\u00eeuf man aber ben franfen, fomo^I in ber \u00a9chenfel- alb tnie*33uge gebogenen ^chenfel, burdj SD?effungen mit bem gefunben oergleidjen, fo iff es bet biefer \u00a9tellung ber (Extremit\u00e4ten \u00e4u\u00dferff ferner, bab 5Pka\u00dfbaub bei beiben genau correfponbirenb ^u f\u00fchren; geringe Abweichungen geben aber ffhon gro\u00dfe gehler. 2\u00dfiH man bie Diftan$ $tot-fc^en Drocbanter nnb Crista ossis ilium alb ffftaa\u00dfgum \u00a9runbe legen, tote oon (Einigen geffhehen iff, fo ftnb bie geblerquetfen noch gr\u00f6\u00dfer. ff8ie fann mau bie \u00a9tellung beb Drocffanterb unter ben SO\u00eeubfeln and) nur mit einiger \u00a9enauigfeit beffimmen? \u00e4\u00dfie erh\u00e4lt man einen Ziffern ^3unft an ber Crista ossis ilium sunt \u00a9egenmaa\u00df ? Offenbar iff bie Sa\u00dft beiber f\u00fcnfte $u fe\u00dfr ber S\u00d6i\u00fcf\u00fc^r nntertoorfen, um genaue S^efultate geben jn f\u00f6nnett. Aber eb tritt noch eine anbere Duelle ber ge\u00dfler bei biefer Art \u00a7u meffen $in$it. ge na^bem ber \u00a9chenfel me\u00dfr nad) Au\u00dfen Oberinnen rotirt iff, oer\u00e4nbert ftc^ ber \u00a9taub beb Droc\u00dfanterb $ur Crista ossis ilium bebeutenb. \u00a9teilt man an einem, nad) ber oben angegebenen Art pr\u00e4parirten (Eabaoer bie gu\u00dffpffsen m\u00e4\u00dfig nad) Sinken unb mi\u00dft oon ber \u00a9pi\u00a3e beb Droc\u00dfanterb nach ber \u00a9teile beb \u00ff\u00fcftbeinfammeb fenfredff \u00fcber bemfelben, fo ffnbet man bie Dimenffon um 1 3oK l\u00e4nger, alb toenn man bie V^effung nach berfelben SD?et^obe bei einto\u00e4rtb ffe\u00dfenber gu\u00dffpi^e oornimmt. Von ber spina ant. sup. iff bie Different ber (Entfernung bei beiben \u00a9teHungen nur 8;//. Vei ber in grage ffe\u00dfenben (Erfranfung beb ip\u00fcftgelenfeb ffnben toir regelm\u00e4\u00dfig eine dotation beb\u00a9c\u00dfenfelb nad) innen, auch toenn feine luxation ffattgefunben \u00dfat, unb fomit, bei Vergleichung mit bem \u00a9taube beb gefunben Droc\u00dfanter, eine ffff einbare Verf\u00fcgung um 8'\" bib 1 3oH, eine ge\u00dflerquelle ' f\u00fcr alle biefeni-gen Beobachtungen, welche ohne bie obige Ber\u00fccfffchtigung ber anatomischen Ver\u00df\u00e4ltniffe angeffeHt finb. Aber auch bei einer forgf\u00e4lttgen SD\u00eeeffung oon ber spina ant. sup. ^uttt condjlus ober malleolus barf man, toenn man ein geringereb B?aa\u00df ertt\u00e4lt, nicht beftimmt auf abfolute Verf\u00fcgung beb @d)en-felb flie\u00dfen, \u00a9eringe Verfchiebenheiten in ber Abbuction, Abbuction ober Dotation beb \u00a9d^enfelb bringen fc\u00dfon Unterfc\u00dfiebe in bem 2\u00e4ngenmaa\u00dfe her-oor. \u00a9anj befonberb aber toirft bie Beugung beb \u00a9chenfelb ein. Die Differenz ztoifchen ip\u00fcftbeinffachel unb condjlus bei fi^enber unb ffe\u00dfenber \u00a9tellung iff getobhnlich \u00fcber 3 3od. \u00a3ine Viegung beb Oberfchenfelb um 30 \u00a9rab bringt fd^on eine fcffeinbare Verf\u00fcgung oon 1 3oH. ^?i\u00dft mau beim f\u00fcnfflichen \u00a9felett bie befagte (Entfernung unb br\u00e4ngt nun bab Vecfen fo nafft hinten, ba\u00df eb eine ff\u00e4rfere Neigung jur ipori$ontaIebene macht, fo fann man leicht eine Verf\u00fcgung ^toifchen ben $?aa\u00dfpunften oon 8 \u2014 10 nien \u00dferoorbringen. ^un finben toir bei ben befagten^ranfbeiten regelm\u00e4\u00dfig eine nicht unbetr\u00e4chtliche glexion beb Oberfchenfelb unb barin ffhon bei ben 5D?effungen eine gehlerquelle, toelche auf % 3oH angefchlagen toerbeu fann. Um aun\u00e4hernb richtig ju gehen, foGte man ben Veugungbtoinfel fch\u00e4^en unb f\u00fcr je 15 \u00a9rab einen haXb>en 3oH bei (Ertoachfenen, bei Ambern nach","page":377},{"file":"p0378.txt","language":"de","ocr_de":"378\tte in ihrer 2lmt>enfcung auf (Sjnntrgie.\nbem 23erh\u00e4ltni\u00df ber (Gr\u00f6\u00dfe etmad meniger, aid fc\u00dfeinbare 23erf\u00fcrjung in 21b* reaming bringen. 2Bo aber bei Tangerer Dauer bed Reibend eine \u00a9chief* ftedung bed 23ecfend in ber 5brt eingetreten ift, ba\u00df bie franfe \u00a9eite me\u00dfr jur\u00fccf gebr\u00e4ngt ift, mu\u00df man bie\u00f6 befonberd in 21nfchlag bringen nnb ber fdjeinbaren \u00c8erf\u00fcrjung buref \u00a9chenfelbeugung ju abbiren.\nRechnet man alte biefe gehlerqueden jufammen, fo ift erftcht\u00fcch, ba\u00df ed mohl g\u00e4lte geben fann, in benen bie ohne folcfe 23er\u00fccfftchtigung \u00bborgenom* mene Gfteffung eine \u00a3\u00e4ngenbifferenj oon 1\u2014i% 3od ermeifen fann, m\u00e4^renb ber \u00a9cbenfelfopf bennoch bie Pfanne nicht \u00bberlaffen hat. 3$ bin geneigt anjunchmen, ba\u00df manche ber g\u00e4lte, melc\u00dfe man aid 23emeife gelungener Teilung fpontan lurirter \u00a9chenfel angef\u00fchrt bat, hterher geh\u00f6ren. (Eine ent' gegengefe^te (Erfl\u00e4rung f\u00fchrt ju anatomifchen Einnahmen, melche aller S\u00dfahr* fcbeinlicbfeit miberftreiten. Nehmen mir aid 23eifyiel einen oon 3-\u00a3 eine1) mitgetbeilten intereffanteri gall. 23ei einem 16 j\u00e4hrigen Sabioibuum batte bie(Eoralgie tn \u00f6ter SD\u00eeonaten ibre\u00a9tabien burd)laufen nnb mar 511 einer 23er* f\u00fcrjung oon A/?3od gebieben, aid in golge eined gaded eine jmet'j\u00f6dige 23er* f\u00fcrjung eintrat. (\u00a3tne 23erfammlung oon 2\u00dfunb\u00e4rjten bet\u00e4tigte bieDiagnofe. Die Reifung gelang fo meit, ba\u00df bie 23erf\u00fcrjung gehoben m\u00fcrbe nnb ber patient nach jmei Monaten einen 2\u00dfeg oon oier \u00a9tunben jur\u00fccflegen fonnte. Der patient ftarb furj baranf nnb fo bot ftch bie (Gelegenheit jur \u00a9ection biefed intereffanten gaded. (Ed jeigte ftcb, ba\u00df feine mefentlichen 3erft\u00f6run* gen in ben (Gelenftheilen ftattgefnnben batten nnb bad Sbapfelbanb nicht jer* riffen gemefen mar. \u00a3e$tered fanb ftcb nur fcflaff nnb bad ligament, teres ftatt einen jmei 3od lang.\n23ebenfen mir aber, melcfe 23er\u00e4nbernngen bed fapfelbanbed ftattge* fitnben haben mu\u00dften, m\u00e4brenb ber \u00a9chenfelfopf jmet3od h\u00f6her ftanb aid im Normaljttflanbe, fo gr\u00e4njt biecS faft an\u2019d Unglaubliche. (Eonftrutrt man ftch fnnj\u00eelich biefe angegebene \u00a9tedung unb mi\u00dft bann bie \u00e4Bege, melc\u00dfe -bad ^apfelbanb ju machen h\u00e4tte, fo ftnbet man, ba\u00df bie obere 2Banb beffelben oon 1V2 auf 4 3od unb bie \u00fcbrigen nat\u00fcrlich in \u00e4hnlichem 23erh\u00e4ltniffe and* gebebnt fein mu\u00dften. Dad ligament, teres bat in bemfelben gatte einen 2\u00a3eg oon 3%3od jur\u00fccfjulegen. Db folcfe 2ludbehuungen beim \u00c7mftgelenfe oorfommen f\u00f6nnen, ift nat\u00fcrlich a priori meber ju \u00bberneuten noch ju bejahen. (Glaublich ift ed fanm unb Beobachtungen bar\u00fcber liegen nicht oor.\nSD\u00ee\u00f4gen biefe 21nbeutungen gen\u00fcgen, auf bie Giothmenbigfeit genauerer ED\u00eeeffwtgen bei (Gelenffranfheiten aufmerffam ju machen. ED\u00eeoge man ferner in 3ufunft allgemeiner bem (Grunbfatje hulbigen, ba\u00df nicht bie d)?effung Sluffchlu\u00df \u00fcber bie \u00a3age bed (Gelenfed giebt, fonbern i\u00dfre miffenf^aftlid;e \u00a9ch\u00e4^ung unter Ber\u00fccfficbtigung ber anatomifchen 23erh\u00e4ltniffe. \u00a9d ftnb ja nicht blo\u00df bie eben genannten (Gelenfleiben, mo biefe dftetbobe oon fo ent* fchetbenbem S\u00dferthe fein fann, fonbern noch oiele anbere, Situationen, grac* tnren :c. Side aber erforbern eine mehr methobifefe 21ubf\u00fchrung unb bnreh-bachtere 23enrtheiluug, alb ihnen bisher in ber ^3rarid jtt Dheil m\u00fcrbe.\nSehnlich mie bei beu angef\u00fchrten 23eifpielen, \u00bberh\u00e4lt ed ftch anbe* ren Unterfuchungen, mo bie Sfteffnngen einen bebeutenben Einflu\u00df auf bie 23eurtheilung haben. \u00a90 5. bei ben Unterfuchungen ber Harnr\u00f6hre in 23ejug auf \u00a9trietnren. 5D?an mu\u00df ftch bt'dt'g bar\u00fcber mnnbern, ba\u00df noch \u00a9treitigfeiten \u00fcber ben \u00a9i$ nnb bie (Entfernung ber \u00a9tricturen 00m ori-ficium urethrae gef\u00fchrt merben m\u00f6gen, mobei bie \u00a7arnr\u00f6hrenm\u00fcnbung aid\nJ) Ueber fpontane unb congenitale Surationen u. \u00a9tuttgarb, 1842.","page":378},{"file":"p0379.txt","language":"de","ocr_de":"^)t)fto\u00efogte in ihrer Vnmenbung auf Qffrirurgte. 379\nSlu\u00e9gang\u00eapunft ber 5D?effungen angenommen mirb. \u00a9ofd;en Angaben mirb Zmar gem\u00f4bnficb ber 3nfa| beigef\u00fcgt: bei m\u00e4\u00dfig gejtrecftem Rent'd. %btv e\u00f4 bebarf mobf nicht ber 23emerfung, mie fe^r biefeO 50\u00eeaaf bon ber 5D?uS-\u00eee\u00effraft ober m\u00e4\u00dfigen t\u00ebkftnnung be3 nnterfu^enben (Ebirurgen abb\u00e4ngt.\n\u00e0n Setzen ^at man oft \u00a9efegenbeit Verfud;e ju machen, mefd;e \u00fcber bie $r\u00f6\u00dfe ber Veobachtung\u00f4febfer beutftcbeO Siebt oerbretten. (E\u00f4 fontmen oft folc^e Seiten oor, bei benen bie (Einf\u00fchrung be\u00e9 ^atbeter\u00f4 an ein ober anberer \u00a9tette ein betr\u00e4chtliche^ \u00a7inbernt\u00df erf\u00e4hrt. 9^ict)t immer braud;en bt'eO \u00a9trtcturen ju fein. \u00a9et;r b\u00e4uftg ftnbet man einen 2fnfto\u00df in ber Hinteren Vertiefung ber pars prostatica ber Harnr\u00f6hre, unmittelbar unter bem orificium vesicae. \u00a9ofche Seichen babe icb zu ben Verfucben benu^t. 3U::: erfl m\u00fcrbe bie (Entfernung beO ipinberniffe\u00e9 oon ber ^arnr\u00f6bren\u00f6ffnung t^eit\u00f6 oon mir, t^cil\u00f6 oon einigen meiner 3ub\u00f6rer mtebeiboft gemeffen, tn= bem ber Katheter etngef\u00fcbrt, bie \u00a9tette oor ber iparnr\u00f6brenm\u00fcnbung mit Daumen unb 3fi\u00f6eftnger fbirt, ttnb nachher bie 50?effung an einem 9J?aa\u00df-fiabe oergenommen m\u00fcrbe. (Eo fant fein (Erempfar oor, mo ntd;t unter einer Vetbe oon SOZeffungen bie VeobacbtungOfebfer auf % \u2014 % 3<>\u00ef\u00ef \u00d6e* ftiegen m\u00e4ren. 5D?au barf nur fein grabuirte\u2019o gnftrument m\u00e4bfen, ober eine ftcbtbare ttftarque an bem Snffrumente bei ber er\u00dfen ttfteffung machen, fonfi ftimmen bie fp\u00e4teren VZeffungett munberbar mit ber evften \u00fcberein.\nUm z\u00ab fefmn, ob man auf anbere 2Seife zu meniger fcbmanfenben Ve-fuftaten gelangen f\u00f6nnte, manbte ich eine ttJMbobe an, bei ber man unabh\u00e4ngig oon ber oar\u00fcrenben S\u00e4nge be\u00f4 ^5eni\u00f6 mi\u00dft. 2Benn ber Katheter bi\u00f6 Zu ber zu meffenben \u00a9tette eingef\u00fcbrt mar, m\u00fcrbe bie S\u00e4uge be3 berau\u00f6fte-benben (Enbe\u00f6 ocrmittelft eine\u00f6 2ftaa\u00dfftabeS gemeffen, meiner auf ben ber-oorragenbften \u00a3betf ber \u00a9cbambeinfuge aufgefe^t m\u00fcrbe. Um mit Ve-fttmmtbeit zu mijfen, ba\u00df bte \u00a9pt$e be$ $atf;eter3 immer biefefbe \u00a9tette ber\u00fchrte, \u00f6ffnete ich bie Vauchb\u00f6bfe unb 33fafe, unb f\u00fchrte baO gn\u00dfrument fo meit ein, ba\u00df beffen \u00a9pt|e gerabe im orificio vesicae f\u00fcbfbar m\u00fcrbe. Dann nahm id) bie ttfteffung be\u00f6 berau\u00f6ftebenben \u00a9c^afte\u00f6 oor. SO\u00dfenn biefe SD\u00eeeffitngen mit bemfefben Katheter gemalt, unb ber 5D?aa\u00dfftab genau auf biefefbe \u00a9tette beO \u00a9cbamberge\u00e9 unb in berfelben Vierung auf gefegt m\u00fcrbe, fo erhielt ich mobf eine Vetbe oon ^Beobachtungen, in benen bie Differenz eine @r\u00f6\u00dfe oon 4\"' nifyt \u00fcberftieg. (Eine gr\u00f6\u00dfere \u00a9enauigfeit mar aber fefbjt unter bt'efen Verb\u00e4fint'ffen, mo bie meiften gehferquetten befeitigt ma-ren, nicht zu erreichen. SJ\u00d6erben aber bei biefer 5D?etbobe Katheter oon oer-fchiebener Viegung angemanbt, fo fteigen bie Differenzen um ein betr\u00e4gt* ft\u2019^e\u00f6. Die gebfergrenzen maren bis zu 6\"', \u2122 einigen ^Beobachtungen bis ZU 9//y. Die Urfac\u00dfe bieroon liegt nabe. 2\u00df\u00e4brenb bie nach ber ^arnr\u00f6^ renfr\u00fcmmung gebogene \u00a9ottbe bie ganze S\u00e4nge ber (Euroe giebt, fhretft bie grabere \u00a9oube bie Harnr\u00f6hre, ohne fie im gleiten Verb\u00e4Uuiffe zu oerf\u00e4n* geren. Der gerabe Katheter ftnbet bie Harnr\u00f6hre f\u00fcrzer, ba$ ^inberni\u00df n\u00e4her afd ber mehr gebogene, oorau\u00f6gefe^t, ba\u00df mau nicht burd; ?Jtnmen^ bung oon \u00aeemaft mit erfterem bte Vfafe gegen bie Vecfenh\u00f6hfe emporge^ br\u00e4ngt bat. Da\u00df bie3 feiert gedieht, baoon b^be id; mid; burch Veobad;* tungen \u00fcberzeugt, mo bie \u00a9tette, mefche ber (Einf\u00fchrung ein \u00a3inberni\u00df ent-gegenfe^te, oon mehreren \u00fcbereinftimmenb entfernter gemeffen m\u00fcrbe, af\u00f6 feb nachher bet ge\u00f6ffneter Vau^b4\u00efe ^ Einf\u00fchrung be\u00f6 fatheter\u00f6 bi\u00f6 in$ orificium vesicae bie ganje S\u00e4nge ber Harnr\u00f6hre zet9te.\n\u00a9tnb fomit bie 5D?effungen, mo ba\u00f6 orificium urethrae al\u00f4 ^fu\u00f6gang\u00f6-punft genommen mtrb, immer febr tr\u00fcgfich, unb giebt e$ feine 3)\u00eeetbobe, bei","page":379},{"file":"p0380.txt","language":"de","ocr_de":"380 ^f^jto\u00efogte in ijjrer Bttwentmng auf \u00a9hirurgte*\nber bte Beobachtungsfehler unter 4'\" ju bringen ftnb, fo t'ft leicht erftcht\u00efi\u00e7h, was non ben Beobachtungen $u galten tft, weld;e bte Entfernung ber \u00a9trie* tur ober bergleichen auf Stuten genau angeben ju tonnen meinen, unb auf biefeS B?aa\u00df fun ihre BehanblungSweife gr\u00fcnben. \u00a9od eine \u00a9trictur ge* \u00e4\u00a3t ober etugefchmtten werben, fo ^\u00dcft uns ein grabuirteS Snftrument, wel* ches bie Oiefe bcS Einbringens hinter ber Jparnrbhren\u00f6ffnung angiebt, fe^r wenig. Btan tarnt leicht einen gebier oou 4'\" unb mehr bamit machen. 3ch bin \u00fcberzeugt, ba\u00df eine ge\u00fcbte \u00a3anb oodfommen fo ficher ohne als mit einem grabuirten Snftrumente arbeitet. Entweber f\u00fchlt man bie \u00a9trictur tc. unb bann ift baS Neffen unn\u00f6tig, ober man f\u00fchlt fte nicht, unb bann be* ftimmt ber $unbige gewi\u00df fixerer burch baS \u00a9ef\u00fchl unb nach ber \u00a9entung beb \u00a9chafte\u00f6, ob fich bie \u00a9pi\u00a7e beb 3nftrumenteS in ber pars membranacea, prostatica u. f. w. ber Harnr\u00f6hre beftnbet, als burch Bteffung oon ber \u00a9pi\u00a7e beS '\u00ffeniS auS, 3ft bie Operation aber in ber pars spongiosa btS wum bulbus urethrae oorjunehnten, fo tarnt oon auf en her ber ginger befh\u2019mmett, wie tief baS S^ftrument etngebrungen tft. Doch cS tann nicht meine 2Ibftd)t fein, \u00fcber bie 3mecfm\u00e4\u00dfigtett einzelner Snftrumente ju reben. 3$ modte nur an biefent Beifpiele geigen, ba\u00df mir nufere Biethoben mit mehr tritt'* f<her \u00a9charfe fch\u00e4^en m\u00fcffen. Oie 3uoerficht, mit welcher mau 2Ie$ungen unb 3\u00abctftonett in bem 3unern ber Harnr\u00f6hre oertbeibigt, geht befonberS auS ber irrigen BMnung heroor, ba\u00df man mit einem grabuirten Snftru* mente auf St'nien genau bie \u00a9teUe wt'eber ftnben tonne, welcher man bie 2Ie$ung $ugeba<ht hat.\nOie Bieffungett ber Bruft, um bie relattoe Seite ber beiben Brufth\u00e4lf* ten $u beftimmen, gelten f\u00fcr unentbehrliche unb juoerl\u00e4fftge \u00a9runblagen ber Behanblung. Bian lieft oft, ba\u00df bie eine Ohorarh\u00e4lfte um einen halben 3oU, einen 3od JC. erweitert gefuuben fei. 3<h ^atte mid; bei berartt'gen Bieffungen fchon lange baoon \u00fcberzeugt, ba\u00df eine ertr\u00e4gliche \u00a9enauigteit nicht baburch $u erlangen fei. Berfudw an Seichen unb oergleichenben B?ef* fungen oerfchiebener Beobachter an Oranten beft\u00e4rften mich bavin. Um bie \u00a9enauigfeit ber B\u00eeethobe unb bie \u00a9rennen ber Beobachtungsfehler $u bej\u00fcnt* men, machte ich mit einigen Eodegen eine Slnwahl oon Bfejfungen. Oie nachfolgende Oabede enth\u00e4lt bie ausgewogenen Befultate. Oie Beobachter A. B. C. D. Ev adeS prattifd)e Siebte, tonnen a\u00ef\u00f4 gefehlt $u folgen Beob* achtungen angefehen werben. Oie Beobachtungen felbft w\u00fcrben mit ber gr\u00f6\u00dften \u00a9orgfalt oorgenommen. Oie $ur BZeffuug oerwenbeten B\u00e4nber waren in \u00a9chedacfftrnt'\u00df fo getr\u00e4ntt, ba\u00df fte an leichter Biegfamteit nicht oerloren hatten, bagegen fo wenig elafh'fch waren, ba\u00df fte ft<h bei l ffunb Belaftung nur auf ben gu\u00df, bei 2 ^funb Belaftung nur auf ben guf auSbehnten. \u00a9ie tonnten alfo feine Beobachtungsfehler herbeif\u00fchren. Oie Oifferenw beS OhorarumfangeS bei 3n* unb Erfptration w\u00fcrbe burch ein Banb beftimmt, welches oorn ein paar mefftngene, mit Oheilung oerfe* hene \u00a9chieberchen trug, bereu einer in einem \u00a9c\u00dfl^e beS anbern lief. Ein partes \u00a9ummibanb hielt fte fo anet'nanber, ba\u00df eS, wenn man bie \u00a9du'eber an etnanber nach au\u00dfen oorfd?ob, ftch fpannte, ohne jeboch einen betr\u00e4^tli* chen Siberffanb $u lei\u00dfen. Bei Belaftung oon 14 Soth ftanb eS auf 0. 3wei Soth mehr ober weniger bewirtten tu ber B\u00e4he beS BudpuntteS eine Berfcht'ebung um l/;/. Bei ft\u00e4rterer 2IuSbehnung wuchs nat\u00fcrlich bie 3ahl ber nothwenbigen Belaftung etwas, um 1'\" Beziehung w\u00ab bewirten, $. B. \u00f6on 9 auf 10'\" geh\u00f6rten 4 Soth Belaftung baju. OaS B\u00e4nb^en lag aber bequem uub man f\u00fchlte babei nicht bie geringfte Unbequemlichteit. Sieber*","page":380},{"file":"p0381.txt","language":"de","ocr_de":"^Jftyftologie in ifirer 2lnn>enbung auf Gtfnrurgie* 381\n^oXte SBeobachtungen bamit lehrten, bajj ber \u00a3hcra*umfang bet gew\u00f6hnlichem 21 tarnen fa\u00df me \u00fcber eine Stute erweitert unb verengt wirb, obwohl utan bet tiefer gnfpiration leicht etne \u00a3>t'ffereng von 20 unb mef;r Stuten ^erbetf\u00fc^ren fann. \u00a9omit waren bie von 3\u00ab* unb \u00a9rfpiration gu erwartenben SBeobachtung\u00f4feh\u00efer gleichfalls nur gering, fitter nicht \u00fcber 1\"' anjuft^\u00efagen. T)k SD\u00eeeffungen fetbft w\u00fcrben fo gemalt, ba\u00c7 jeter nach feiner gewohnten Seife forgf\u00e4tttg vorn unb hinten bte 5D\u00eettte beftimmte unb burct) einen \u00a9trich begegnete, auch bte Dichtung, welche ba\u00f6 50?aaj?banb neb3 Uten fottte am ihorarumfange mit \u00a3ufch angab. 2tn jeber 2$oraj$\u00e4lfte w\u00fcrben bret 9Q?effungen gemacht unb forttaufenb auf bem 33anbe marquirt. \u00a3>te Zauber w\u00fcrben nachher an einem genauen 2)?aafjftabe gemeffen unb bte je bret auf berfetben Stute gwifdjen benfetben f\u00fcnften gemeffenen S\u00e4ngen unter etnanber (Kolumne II), fo wie mit ben bret 3)?effungen ber attberen Sl^orar^\u00e4Xfte (Kolumne I) verglichen, geber neue ^Beobachter machte ftch feine 9D2effungSpuntte nat\u00fcrlich fetbft von neuem, \u00a9o glaubten wir bie geh-terquetten unb etwaige \u00a9elbftt\u00e4uf<hungen m\u00f6gliche vermteben gu hflben. \u00a3)te vier gemeffenen gnbiotbuen 1. 2. 3 4. erfreuten ftch ber beften \u00a9efunb* heit nnb fchmeichelten ftch mit bem \u00a9tauben recht wohl proportionirt gewach* fen gu fein.\n33 eob acht et.\tI. 3)iffereng betbet $horar h\u00e4lften, 37ltttef\u00a7ab)X aus je brei unb bret 33eob? achtungen.\tii. \u00a9r\u00f6fitet gehler unter je bret SJieffungen.\tIII. \u00a9tfferenj eines 33eobach terS jwtfhen beiben $h0: rarh\u00e4tften, fteinfte.\tgr\u00f6\u00dfte.\t\n\t3nb mbuum\t\t1.\t\nA.\ttints 6'\" gr\u00f6\u00dfer.\t6\t%\"'\t10%\"'\nB.\t\u00bb 6'\" \u00bb\t3'\"\t3\"'\t8%\"'\nC.\t\u00bb\t5%\"' \u00bb\t9 m\t41/2\"/\t7'\"\nE.\trechts 3\"'\t\u00bb\t3'\"\t0\t5\"'\n\t3\tnbtvtbuum\t2.\t\nA.\tlinfS 2y2\"' gro\u00dfer.\t2'\"\t%'\"\t4%\"'\nC.\t\u00bb\t7%\"'\t\u00bb\t6\"'\t3%-\t10%-\nD.\tiy3\"y \u00bb\t2%'\"\t0\t2%-\"\nE.\t1 re^ts 4\"'\t\u00bb\t21/.\"'\t11/ \u2022\u2022\u2022 \u00bb 2\t6'\"\n\tSnbivibuum\t\t3.\t\nA.\trechts 4%'\" gt\u00f6fjer.\t4\t11 1 / 2\t7%'\"\nB.\t\u00bb\t4%\"'\t\u00bb\t3'\"\t91/ ///\tT\"\nD.\t\u00bb\t3%'\"\t\u00bb\t4%\"'\t0 2\t7\"'.\n\tSnbt\u00f6ibuum\t\t4.\t\nB.\trechts 10'\" grcper.\t2%'\"\t8\"'\t12\"'\nC.\t\u00bb\t7%'\" \u00bb\t2%\"'\t5%\"'\t9\"'\nD.\t\u00bb 10\"' \u00bb\t3%'\"\t8'\"\t12%'\"\n\u00a3iefe Babette enth\u00e4lt bte 9$efuttate von 84 genauen SD\u00eeeffungen. Sir fbnnen barauS fotgenbc \u00a9d)t\u00fcffe, fowoht in 23egug auf bie 3D?ethobe, ats auf bie gu erwartenben Otefuttate Riehen.\n1. Senn man mit ber gr\u00f6\u00dften \u00a9orgfatt von einem vorgegeichneten f\u00fcnfte amOi\u00fccfgrath gu einem vorgegeidjneten f\u00fcnfte am SBruftbein auf einer mit f\u00fcnften begegneten St'nie mehrere 9J2effungen macht, fo erh\u00e4lt man\nj^anSw\u00f6rtttbud; ber tp^jlologir. 236. III. 3Cfctf)eil. 2.\tOS","page":381},{"file":"p0382.txt","language":"de","ocr_de":"382 spf)i)jtoIogie in tgrer Slnwenbuttg auf (Jgtrurgte,\nDifferenzen, bie zmiftgen zn?et unb fecgtf hinten fcgmanten., 3*egt man bad Mittel and ber \u00a9otumne II., fo ftnbet man atd magrfcgetnticgen 23eobacg-tungdfegter einer 5D?effung einer Dgorarg\u00e4tfte 3%'\", atfo \u00fcber % 3^tt berfetbe SSeobatgtungdfegter ftcg bei ber 2g?effung ber anbern fpatfte mieber-gott, fo ftnbet ftcg eine Unftcgergeit non \u00fcber y2 3^tt a\u00fcein auf \u00a9runb ber 33eobacgtungdfegter.\n2.\t\u00a9ine einzelne dfteffung jeber 23rugg\u00e4tfte, menn aucg nocg fo genau norgenommen, tann 33eobacgtungdfegter bid zu bem Gelange non 10\"' geben. 3m 2D?ittet mirb man auf einen jester non 5\"' rechnen tonnen, unb ed ift reiner 3ufutt, menn er geringer audf\u00e4ttt. Died ergiebt ftcg and ber britten Kolumne.\n3.\tDie grbgte \u00a9cgmierigfeit fafi befielt bann, bie 5D?egpuntte ricgtig ZU ftnben. Die Dornfortfa^e geben zwar einen guten 2(ngattdpuntt, bocg ift bei ber 23eftimmung ber genauen SD\u00eeitte ein 3egter ein ^aar Wr teicgt. Die 23efttmmung ber 2D?itte bed 33ruftbeind ift nocg fcgmieriger. Darauf erttart ftcg, mie bei ben erfteu beiben Snbioibuen brei S3eobad;ter bie tinte, ein 23eobacgter bie rechte 23ruggatfte meiter ftnben tonnten, fo bag eine Differenz oon 9'\" babei oortommt. Darauf bie lieget, bag man nur bann feiner \u00a9acge einigermagen freier fein tann, menu man niegt nur mteber-gott gemeffen, fonbern aucg bie SD\u00eeaagpnntte miebergott oou neuem forgf\u00e4ttig aufgefuegt gat.\n4.\tUnter oier fegeinbar mogtgemaegfenen, beftimmt gefitnben 9)?enfcgen ftnben ftcg unter 84 Regungen brei, bei benen bie rechte unb tinte 33ruft> g\u00e4tfte oon gteiegem Umfange gefunben m\u00fcrbe. Die SD\u00eeittetzagten aud je 6 Regungen geben immer Differenzen zmifegen beiben 25ruftgatften, bie oou iy3'\" bt\u00f6 10'\" geigen. S3ei forgf\u00e4ttigen Regungen fanu man fomit nic^t auf oorganbene \u00f6rtliche Seiben, \u00a9rgug ober bergteugen fegtiegen, menu bie Digerenzen innergatb biefer \u00a9ranzen bteiben. 23ei einmatigen Regungen mirb eine Digerenz oon 1 3^tt nocg nt'cgtd bemeifen.\n3cg g\u00e4be ed f\u00fcr niegt \u00fcberg\u00fcfgg gegatten, bad 23orgegenbe etmad aud-f\u00fcgrtt'cger mitzutgeiten, atd ein 33eifpiet, mie mir, meiner SXnftcgt naeg, unfere 3)tetgoben miffenfegafttieg pr\u00fcfen fottten, ege mir und ignen anoertrauen. \u00a9ine fotege 2trt ber Pr\u00fcfung tagt eine \u00a9enauigteit zu, mie mir ge am Svran-tenbette aud teiegt begreiftiegen \u00a9r\u00fcnben niegt teicgt anmenben tonnen. Ber biefe SSerfucge einmal miebergott gat, mirb migen, in mie meit er ftcg auf mitgetgeitte 23eobacgtungen aud ber \u00ffrari\u00e9 oertaffen tann.\n23t$ gierger g\u00e4be icg eine \u00a9eite oerfotgt, bei ber mir und mit \u00a3eicgtt'g-teit an bie S\u00c4etgoben ber eracteu Biffenfcgaften anfegtiegen tonnen. 3<g barf miebergoten, bag ed nt'cgt meine Meinung gemefen ift, bureg bie ange-f\u00fcgrten 23eiguete bie SQ\u00eeetgoben fetbft mefenttieg zu forbern; bazu bebarf ed umfajfenberer 23orunterfud;ungen. 3d) benu^te nur bie angef\u00fcgrtcn 23eifyiete, um an ignen z\u00ab Ze*\u00e4enr fcag man bidger mit bcr gegbrigen ftritit z\u00ab Berte gegangen ift unb, um mirttieg miffenfegafttieg zu \u00bberfagren, mit oiet gr\u00f6gerer \u00a9eg\u00e4rfe unb TOgtrauen gegen bie 33eoba(gtung\u00f6mittet, unb bie barauf bagrten S3eobag)tungen ft(g au\u00f4r\u00fcften mug. Die^ mar teitgt bei ben-fentgen 5Dtetgoben naegzumeifen, mettge auf ber 2inmenbung mecganifd;er SD\u00eeittet berugen .3Siet fd;merer ift eO bei ben \u00fcbrigen biagnoftifd;en SD\u00eectgoben.\nfegten un\u00e9 gier bie 3Sergteicgung\u00f6puntte, na^ benen mir bie 9?id;tigteit ber SD\u00eeetgoben beurtgeiten tonnen, diur im Httgemeinen barf man begaupten, bag bie Unterfucgung^metgoben um fo eracter au\u00f6fatten merben, je n\u00e4ger fte geg an bie SP\u00eeetgoben ber ^gtjgotogie unb bereu ^\u00fctf\u00f6miffenfcgaften anfegtie-","page":382},{"file":"p0383.txt","language":"de","ocr_de":"*Pf>9ftoIogie in ifirer Vnwentmng auf Chirurgie- 383\n\u00c7en. \u00dcftan f\u00eeetCe nur fcet irgenb einem beliebigen Reiben einmal fpeciett bie gragen, mettre man beantwortet haben rn\u00fcfite, um ftar in bie Statur beS UebetS zu flauen, unb man wirb einfetjen, wieoiet beS (finfachften noch un* beantwortet ift, wieoiet fetbft an ben gew\u00f6hnlichen gatten zu lernen unb wie weit eine ftare Crrfenntnifi beS UebetS entfernt ift oon ber ^enntnif, burch welche wir uns ftt;on berechtigt fitzen, huubetnb bagegen aufzutreten. Doch genug baoon. Diefer 2Beg geht fe^r weit, unb wir f\u00f6nnen nur ermatt neu, ifm oon atten Seiten zu betreten, nicht bie gr\u00fc\u00dfte geigen, beneu er zu* f\u00fchren wirb.\n3<h fagte oben, baf ber (\u00a3inftuf ber \u00ff^fto\u00efogie ft<h t^eil\u00e9 burch Ver* befferung unferer Sftethoben, theitS burch Stnwenbung ihrer gewonnenen Ve* fultate auf bie ipeitfunft geXtenb machen werbe. Diefe te|te 2trt beS (\u00a3in* fluffed ift fttwn in oieten Greifen ber ipeitfunbe fe^r f\u00fchlbar geworben, aber id) m\u00f6chte glauben, baf hoch noch oiet fur uns benutzbares SQiateriat in ber ^^fiologie oorgearbeitet fei, welkes? feinen \u00a9nftuf noch nicht ge\u00fcbt t?at. 9?id;t als ob eS nicht fchon oon ben ausgezeichneten k\u00f6pfen ernannt unb be* fprocfwn w\u00e4re, 2lber eS ift noch nicht zum praftifCen (Gebrauche oerarbeitet, wenigftenS bei ber 5D?ehrzaht ber ^3raftifer noch nicht eingeb\u00fcrgert. (\u00a3S w\u00e4re ein unausf\u00fchrbares Unternehmen, baS ganze \u00a9ebiet ber (Chirurgie oon bie* fern Stanbpunfte aus zu beleuchten unb bie lehren an ben \u00a9efetzen zu meffen. Stber in einigen \u00a3>auptz\u00fc#en wirb eS ertaubt fein, bar* Zuthun, was bie $h9ftotogie f\u00fcr bie Chirurgie gethan tw* unb zu thun oermag.\nDie (Entz\u00fcnbung ift bie Seete ber (Hm\u2019urgie, *hr geinb unb ihr Vun* beSgenoffe, baS gcuer, welches entfeffett, Bafen unb Sippen verzehrt, u>ot)l* geleitet aber bem SD\u00eeeifter baS Material unb ben Seim zu feinen Neubauten fchafft. Vergleicht man bie fr\u00fcheren \u0152ntz\u00fcnbung\u00eatehren mit ber fetzigen, feit bie \u00ffhVP\u00b0^3^e utit bem SD^tfrof\u00efope in bie \u00a9eheimniffe einzubringen gelernt hat, fo wirb man einen mefenttichen gortfchritt nicht oerfennen. gr\u00fcher war bie \u00a9ntz\u00fcnbung eine SfranfheitSfpecieS, welche ft\u00abh burch 9t\u00f6the, \u00a3>i$e, \u00a9e* fchwutft unb Schmerz charafteriftrte. \u00a9ing man weiter, fo machte man complicate Definitionen, bie, fo umfaffenb fie auch angelegt werben mochten, theitS nicht alles erfch\u00f6pften, theitS Dheoreme in fi\u00abh fdjloffen, bie burch feine Beobachtungen gelehrt w\u00fcrben. Sir ftnb enbticX; gt\u00fccftich bahin gefommen, auf foX<heDefinitionen zu oerzi^ten. 2ln ber Stelle fotcher fummarifcher Vor* ftettungen fehen wir jetzt im \u00a9eifte, wenn wir oon \u00a9ntz\u00fcnbung reben, ben SXblauf finntich oorftettbarer Vorg\u00e4nge, bie als sU?obiftcationen unb St\u00f6run* gen phpftologifcher Vorg\u00e4nge aufgefaft werben f\u00f6nnen. Sir fehen mit mehr ober weniger Veftimmtheit bie \u00a9lieberung ber (\u00a3inzeloorg\u00e4nge, aus benen baS ganze Vilb ftch zufammenfetzt unb erfennen fo, baf ein Dheit ber (\u00a3r* Meinungen in bie Sirflichfeit treten fann, ber bann nicht ein Dbeil ber CEnt* Z\u00dcnbung, fonbern ein f\u00fcr ftch beftehenbeS abgerunbeteS \u00a9anzeS ift. Sir wer* ben bann ftar bar\u00fcber, weshalb ber Vegriff oon QEntz\u00fcnbung fo ungeb\u00fchrlich auSgebehnt ift, baf barunter fowoht eine flare 2luffaffung ber 3uft\u00e4nbe, atS ein Verft\u00e4nbnif ber Dhera|)ie leiben muf.\n\u00a9tiebert xnan bie bei ber (?ntz\u00fcnbung zu beobachtenben ^fwuontene, fo finbet man, baf bie\tVorg\u00e4nge eine ftufenweife zunehmenbe\nkb\u00e4nberung erlciben, bis baS \u00dfmbrefuttat erzielt ift, baf aber bie oerfchiebe* neu Stufen au^ als fetbftft\u00e4nbige 3uft\u00e4nbe auftreten unb beftehen f\u00f6nnen. Dies festere feftzuhatten, bie einzelnen Stufen atS fetbftft\u00e4nbige Vorg\u00e4nge Zu nehmen unb nur bann atS UebergangSgtieber zur \u00a9ntz\u00fcnbung zu betrag*\n25*","page":383},{"file":"p0384.txt","language":"de","ocr_de":"384 ^pjtologte in ii)xcx \u00e4nwenbung auf (Sjnrurgte*\nten, wenn fte wirflich $ur Ent^\u00fcnbung f\u00fchren, fcheint mtr f\u00fcr bie pathologie unb ^erapte oon ber gr\u00f6\u00dften SBtc^tigfeit.\nDie Vorg\u00e4nge felbft ftnb befannt genug. Viit Uebergehung ber oft feftfenben, immer mehr ober weniger rafch oor\u00fcbergehettbett(Bef\u00e2foereugerung ftnb e3 folgenbe.\n1.\t\u00a3)ie arteriellen unb Eapillargef\u00e4fe einer gr\u00f6\u00dferen ober freineren (Stelle erweitern ftch unb nehmen mehr Vint, al$ oorher, auf. Eougeftion.\n2.\t\u00a3)ie SBanbrntgen ber auOgebe^nten \u00a9ef\u00e4jje ermatten eine oermehrte Permeabilit\u00e4t f\u00fcr bab> Vlutferum, welche^ in bie umgebenben Streite au\u00f6tritt. (Bleicj^eitig gerate ba3 Vlut in ben (Bef\u00e4fen ^\u00e4uftg inO Stocfen. Stafe, nach Einigen h/drops acutus, oedema.\n3.\t\u00a3)ie (Bef\u00e4fwanbungen werben f\u00fcr ba\u00a3 gan\u00a7e Vlutpla\u00f6ma permeabel, welkes in$ Parenchpm austritt unb burch geftmerben be\u00f6 Safer\u00dfo\u00df fe\u00f6 Erfubate bitbet. Volle nbete Ent^\u00fcnbung.\nEougeftion. S\u00dfenn ict) oben fagte, baf ftch bei ber Eougeftion bte (Bef \u00e4ff e erweiterten, nicht paffto erweitert w\u00fcrben, fo ift biefer 2tu$brutf ^war nicht rein aus ben S\u00eeefultaten ber ^Beobachtung ab^uteiten, inbem wtr fte nur weiter werben fetjen; auO gewiffen Schlu\u00dffolgerungen aberftnb wir $u biefem 2lu\u00f6brucfe berechtigt. E$ liegt ber (Brunb ber 2lu\u00e9behnung entweber in bem oom Vlute au\u00f6ge\u00fcbten \u00a3)ritde, ober in ber oer\u00e4nberten Eontraetiolraft ber (Bef \u00e4\u00dfe. 3^ erfteren Satte ift bie Slusbehnung pafft\u00bb, im ^weiten actio, oom Vanbe ber (Bef\u00e4\u00dfwanbungen au\u00f6 betrachtet. 3\u00dfir wollen bie Sache rein me<hantf<h anfehen, ba j[a bte Phpftologte bie Aufgabe hnt, ben mecha* nifchen (Beferen, fo weit fte auf ben ,Drgani\u00f6mu3 ohne 3ft>ang anwenbbar ftnb, ootte (Bettung $u oerf<haffen.\n2)er \u00a3>vud, welchen bie (Bef\u00e4\u00dfwanbungen tragen, ift ein Probuct ber propulftofraft unb be\u00f6 \u00e4\u00dfiberftanbe\u00f6, welcher bem freien 2lbfluffe bes V\u00eentes entgegenfteht.\nDie \u00e4uObehnung (ba3 (Satiber) be\u00f6 (Bef\u00e4\u00dfe\u00f6 ift-proportional ber Differenz jwi\u00dfhen bem Drude beO Vlute\u00f6unbber Eontraetiolraft be\u00f6 (Bef\u00e4\u00dfeS.\nUnterfmhen wtr nun bie Vebingungen, unter welchen bie 2luobehnung warfen fann, fo ftnb bie\u00f6 nur $wet: wachfenber Drud ober oermitt* berte Eontraetiolraft.\nDer Drud l\u00f6nnte warfen, 1) wenn e\u00f6 m\u00f6glich w\u00e4re, ba\u00df ba\u00f6 Vint mit oermehrter ^raft oom -Sperren her in bie eutfprechenben Arterien eiubr\u00e4nge. Die\u00f6 ift aber ohne oorherige Erweiterung ber juf\u00fchrenben (Bef\u00e4\u00dfe nichtrn\u00f6g* ti(h, benn ber oom\u00a3er$en auSge\u00fcbte Drud oerbreitetfid; nach hpbraultfchenlBe* fetjen gleichm\u00e4\u00dfig unb ben Duerfchmtten ber ftch 't\u00dfeilenben (Bef\u00e4\u00dfe entfpre* (henb \u00fcber ba$ gan^e (Bef\u00e4\u00dffpftem. Vermehrte propulfiofraft l\u00f6nnte allge* meine Eougeftion, nicht aber \u00f6rtliche oeranlaffcn.\n2. Der Drud l\u00f6nnte warfen, wenn ber .Siberftanb an ber Stelle ber Eougeftion oermehrt w\u00e4re. Viedjanifche Vorrichtungen ju einem folgen Er* gebniffe ftnben wtr nicht. 2Bir fejwn bie (Bef\u00e4\u00dfe weiter werben, aber nichts, wa\u00f6 ben Abflu\u00df jemmt. Vian hat be^alb ju ber Erkl\u00e4rung feine 3ufluc\u00dft genommen, baf eine oermehrte 5lnjiehung jwifchen Subftanj unb Vtut ftatt-finbe. \u00efBir wollen fehen, ob bie\u00f6 eine (Bef\u00e4ferweiterung bur<h Vermehrung be\u00f6 SBiberftanbe\u00f6 m\u00f6glich macht.\nVian beult ftch, baff ba\u00f6 Vint burch eine an^tehenbe ^raft, welche oon ber umgebenben Subftan^ au\u00f6ge\u00fcbt wirb, gteichfam feftgehalten wirb, ftoclt, bie Pajfage oerfthtieft, unb fo bem na^bringenben einen oermehrten Siber^","page":384},{"file":"p0385.txt","language":"de","ocr_de":"s]%jtoIogie in ifrer 2lnn>enbung auf (Jfnrurgfe* 385\nfianb entgegenfei$t. 9D?an erttart ftt^ fterau\u00e9 bie grofe \u00fc\u00dfertangfamung, fa St\u00f6rung beO 33tute6 in ben 3\u00abftanben ber \u00a9tafe unb \u00a9ntyxnbung. SD\u00eean fat biefe Stnnafme gem\u00e4ht, meit man fte f\u00fcr bte einzig m\u00f6gliche $ur \u00a9rtta* rung ber beobacfteten Ofatfacfen fielt. 2tu\u00e9 pfpfitatifcfen \u00a9r\u00fcnben fcfeint aber eine fotcf e \u00a9rttarung un^itt\u00e4fftg. \u00fct\u00dfirtt auf einen in 23emegung be= ftnbtiefen K\u00f6rper ober \u00a9trout an irgenb einer \u00a9teile, bie auferfatb feiner 23afn liegt, eine confiant anjiefenbe \u00dfraft, fo mirb bie 23emegung eine $u* nefntettb befefteunigte bi\u00f6 \u00a7u beut ^tn^iefung\u00f6puntte fin, nacffer eine ab-nefmenbe, bis fte mieber ifre urfpr\u00fcngticf e gteid>mafig fortfcfreitenbe \u00a9rbf e erreicht fat. SBon einem oermefrten S\u00d6iberfanbe ober gar \u00a9tittftanbe tarnt ba gar nieft bie 9\u00eeebe fein, meit bie an^tefenbe traft, fo tauge fte in ber 9\u00eeieftung ber beftefenben 23emegung mirtt, biefer eben fo oiet abbirt, als fte ifr nimmt, menu fte in einer berfetben entgegengefe^ten D\u00eeicftung mirtt. OaS \u00ffenbet m\u00fcrbe ftitlftefen, bie \u00a9rbe in ber \u00a9omtenn\u00e4fe feftgebannt btei= ben, menu biefer \u00a9a\u00a3 nieft rieftig m\u00e4re. Unb icf fef e nieft, metefe \u00a9r\u00fcnbe baS \u00a9efc\u00a3, naef bem ftef bie S\u00d6elten bemegen, f\u00fcr ben Organismus ung\u00fcltig maefen fottten.\n9D?an tonnte einmenben, baf biefe an unb f\u00fcr ftef n\u00f6tigen \u00a9\u00e4|e nur ba ifre s2tnmenbung ftnben, mo eine abfotute greifeit ber 23emegmtg ftattfim bet, nieft aber, mo 23emegungSfinbentiffe, mie Reibung xt. bgt. m. oorfanben ftnb. OeSfatb j\u00eeeft baS \u00ffenbet feftieftief in ber 3\u00eeicftung ber an^iefenben traft ftitte, beSfatb bleiben \u00a9ifenfet'tfp\u00e4fne, bie man an einem \u00eftfagneten oorbeifatten t\u00e4ft, an bemfetben fangen. gef tetffe biefem \u00a9inmanb fein S\u00eeecft, gebe aber ju bebenten, baf man atSbann bie Reibung atS fefr grof xtnb bie an^iefenbe traft atS fefr m\u00e4eftig annefmen muf. 23eibeS moefte man aber mof l fef mertief bei ber in einem ent^\u00fcnbetenOf eite fiattftnbextben 23tutcircutation an^uneftnen geneigt fein. S\u00d6\u00e4re bie fupponirte \u00c9n^iefungStraft ber \u00a9ubftan$ jum 23tute rnefr atS eine $ur \u00a9rtt\u00e4ruug auSgefonnene ipppotfefe, fo m\u00fcrbe man \u00a7itr \u00a9rtt\u00e4ruug biefeS bebeutenben CffecteS moft gu biefen meiteren %n* nafmen fef reiten nt\u00fcffen. Oa fte aber nur ipppotfefe ift, fo oermefrt bte 9?otfmenbigteit ber genannten uttmafrfcf eintief en \u00a3\u00fctfSfppotfefen ifre eigene Unmafrff eintiefteit.\nipaben mir fomit in ben beiben gactoren beS OructeS, b. i. ^roputfto-traft unb 3Biberftanb, teine SSer\u00e4nberttngen attfftnben tonnen, metefe bie \u00a9r* meiterung ber \u00a9ef\u00e4fe bebingen tonnten, fo bteibt nief tS \u00fcbrig, atSbaSanbere @lieb ber (^tei^ung barauf an^ufpreefen, ben \u00aerunb in oer\u00e4nberter \u20acontrac= tiotraft ber \u00aeef\u00e4fe ju fuefen. Vk ^tnfteften faben ftef in neuerer Seit mefrfaef in bem funtte oereinigt, baf ber 9ftecfani\u00f6mu3 ber Satiberoer\u00e4n-berung ber \u00a9ef\u00e4fe in einer grbferen Contraction ober Crfeflaffung ber 3ir-tetfaferfaut ber Arterien gu fuefen fei, nur fanb man in ber Crtt\u00e4rung ber Crf\u00fcjtaffung, aU actioen ^organgeo, \u00a9^mierigfeiten. S5ei ber Cnt^\u00fcnbung tonnte man \u00a7ur D?otf bie erfte, in mannen gatten beobaeftete, Contraction ber \u00a9ef\u00e4fe, metefe ber Congeftion oorferging, at^ einen \u00d6runb ber naeffer burcf Ueberretjung ertt\u00e4rtiefen Crf(ftaffung anfpre(fen. 5tber ma^ ift am Cube bur^ biefe\u00e9 S\u00d6ort Ueberrei^xtng ertt\u00e4rt, unb mie mantf e 3\u00abft\u00fcnbe geigen eine @ef\u00e4f ermeiterung of ne oorfergefenbe Contraction! 33ei ber gem\u00f6fn^ liefen Congeftion meif man nieft\u00e9 oon oorfergefenber \u00a9ef\u00e4foerengeritng; bem Crr\u00f6tfen geft tein Crbtaffen oorfer, ber \u00a9reetton tein \u00a9^r\u00fcmpfen beo (^tiebe\u00e9. \u00a3)ie Crtt\u00e4rungbfcfmierigteit tag barin, baf mir auf einen Heroen-ober fonftigen 3^ei\u00a7 immer contractioe 23emegung muotut\u00f6fer Organe aU ifre eigentf\u00fcmtiefe Seben^\u00e4uferung ermarteten. \u00a9inen neuen Seg faben","page":385},{"file":"p0386.txt","language":"de","ocr_de":"386 \u00c7pftyf\u00efologte tn it;rev 2lnwent>ung auf Gffuturgte,\nun$ nun bie mutigen Cntbedungen non Cb. Seber (f. biefe\u00e9\u00a3anbmorter* buch : bht\u00e9lclbemegung) gezeigt. DaS \u00a3erj firent unter bent Cinfluffe jmeiev 97eroenfpharen. Die eine beforgt bie Contractionen, bie anbere ^tnbert (te. bei ^ei^itng be\u00a3 n. vagus fte\u00fft ba\u00a3 fper^ ftiU uub \u00a7mar in Crfchlaffung. 97un mirb man (id) baburd? mohl nicht oeranlaftt f\u00fcllen, bte Crfchlaffung felbft al3 einen actioen Vorgang, ber Contraction entgegengefef\u00fc, non einem retjenben Cinfluffe be3 n. vagus ab^uleiten. b?an mirb oielntehr in bem u. vagus eine 2lrt 2lu$hebeapparat erbliden, metier burch feinen Cinfluf? bie Strlung ber fpmpathif<hen fernen non ben b\u00eeutflelfafern ab\u00efeitet nnb fo (eben @runb ber Contraction tilgt. Sa\u00e9 aber f\u00fcr baO \u00a3>er$ gilt, lann and) fur ba3 \u00fcbrige \u00d6efajtfpftem gelten. Binar ^at berfelbe beobachtet neuerbing\u00f4 (Sft\u00fcl\u00efer\u2019\u00ea 5brcf>in 1847 97r. II.) burch bie Sirlung be\u00a3 3fiotation3appa* rate$ Keine Arterien in antwttenbe Contraction oerfej\u00fc, inorauf benn Crmet* terung nnb Stafe bei l\u00e4ngerer Cinmtrlung folgten. Die\u00e9 fchlieftt aber bie bWglicpleit nicht au\u00f4, baf? berfelbe 9\u00eeet$ prim\u00e4r Crfdjlaffung bemirlen m\u00fcrbe, menu man bte Stelle lennte, mo man ihn ju appliciren ^at. Die birecte 9\u00eeei$ung be6 \u00a3er\u00a7en3 oermehrt ja and) bort nur bie Contractionen, mahrenb (te an ber richtigen Stelle angebracht, bie Contraction lahmt. Sir haben ben erften Stritt jnr Crforfchttng ber D\u00eeeflererfcheinungen im Ckfaftfpfteme je\u00a3t gethan nnb bie trefflichen f\u00c7orf(f>er, melche ttnO mit biefen Cntbeclungen befd)enlt h\u00fcben, merben un3 gemift balb meiter halfen. CO ift nicht unmaht* fcheinlich, baft bie Cntpftnbungoneroen, mie (te combinirte 9\u00eeeflerbemegungen in miUf\u00fchr\u00eft'chen \u00dc\u00cf\u00cfuOleln begr\u00fcnben, fo auch bemegung forbernb ober (mut* menb auf bie 97eroenfpharen ber \u00a9efctftmu\u00e9leln einmirlen tonnen, locale Capacitat^nermehrung ber Cjefafte tritt ja fo leicht in Begleitung beo Schmer* je\u00f6 ein. Ubi irritatio ibi affluxus. Senn bei einem lleinen aber fchmerj* haften 97agelgefchm\u00fcre bie Arterien ber leibenben Seite bio ^ur 21chlelh\u00f6hlp hinauf (harter Hopfen unb ftd) gr\u00f6\u00dfer anf\u00fchlen, al\u00a3 an ber anberen Crtremi* tat, fo giebt e\u00f6 baf\u00fcr leine anbere Crllarung, aU eine, burd; bie fenfttioen 97eroen inbirect oermittelte Crfchlaffung ber Birlelfaferlmut. Deshalb lonn* ten vielleicht berfuche 21uff<hlu\u00a3 oerfchaffen, bei benen bie peripherifchen fern fttt'oen Heroen gereift unb in ber 97ahe bie C5ef\u00e4fte beobachtet m\u00fcrben. bei fr\u00fcheren berfucpen biefer 51rt mar eO unoermeiblich, baft fiep ber galoanifche Strom \u00fcber $u meite Strecten anObreitete. Die D\u00eeefultate merben auf Seher\u20193 %xt fehr viel reiner gemonnen merben.\nDen 2(u\u00eabrucf actioer Crpanfton l\u00f6nnen mir immer nur im @egenfaj$e gegen bie oon oermehrtem blutorude entftehenbe pafftoe Crpanfton rechtfertigen. C3 ift nur ein berluft ber Contraction, aber, nuferer 21nftcpt nacp, bedingt burch einen 97eroeneinflujt, ber bem bie Contraction oerurfacpenben entgegengefe^t mirlt.\nbetrachten mir fount ben oermehrten blut$ufluft bet ber Cntj\u00fcnbung al\u00f6 eine f\u00c7olge ber burcp Crfchlaffung ber Birlelfaferpaut in ben ^uf\u00fcprenben Arterien peroorgebracpten Caliberermeiterung biefer \u00a9ef\u00e4fe, fo In\u00fcpft ftd> barait faft oon felbft bie Folgerung, baft biefer borgang nicht fpeciftfch gu ben Cntj\u00fcnbung^erfchetnungen geregnet merben lann. Die Congeftion ift ein \u00a9lieb f\u00fcr ftd;, entmeber ganj unb gar unabh\u00e4ngig oon Cntj\u00fcnbung, ober in fo fern ein Uebergang^glteb \u00a7ur Cntj\u00fcnbung, alO le^tere ohne Congeftion nid;t f\u00fcglich entfteheu lann. bian pflegt mohl ^mtfcpen einfa^er unb ent* ^\u00fcnblicher Congeftion ^u unterfcpeiben, inbem man ber erfteren bie Denbenj einer meiteren Cntmidelung abfpricht, ber lederen julegt. Dhne bie $ennt* nif fpeciftfcher Unterfc^iebe ift mau aber mohl fdjmerlich baju berechtigt.","page":386},{"file":"p0387.txt","language":"de","ocr_de":"^hpftologie in ihrer Anwendung auf Chirurgie. 387\nSolc\u00dfe 9)?erfmale ftnbet mart aber nid)t, meber in ber 3ntenftt\u00e4t noch in ber Dauer. S3 giebt Snt^\u00fcnbungen ohne intenftoeSongeftion unb feljr intenftoe (Songeftionen ohne Snt^\u00fcnbung. ?e$tere$ teuren bie Zerrei\u00dfungen ber f\u00e4\u00dfe, mo apopleftifche Srg\u00fcffe bei |>irn* unb Sungencongeftion, Sfc\u00df^mofen bei Augencongeftion, 331utextraoafate in bie Augenliber bei Sbeuchhuften, ent* fielen. Die Dauer ber (Songeftion fann gleichfad\u00f6 bei (Sntjitnbungen fe\u00dfr fur$, bei reinen Songeftionen fehr taug fein, ohne Sntj\u00fcnbitng herbei^uf\u00fclj* reu. greilid) nennt man bann fold)e Songeftionen oft Sntg\u00fcnbnngen, aber mit Unred;t. So ftch nichts jeigt, a\u00efs? \u00a9ef\u00e4\u00dfermeiterung, ba ift and) nichts al3 Songeftion. Aber freilich f\u00f6mten babei bie f. g. Sarbinalfymptome ber Sntj\u00fcnbung oorhanben fein. Schmerj, ^\u00f6the unb erh\u00f6hte S\u00e4rme, feltener freilich \u00a9efd>mulft, fann in einem reizbaren Auge burdr ein fmteingefommene\u00f6 Staubten oeranla\u00dft merben. S3 ftnb gemi\u00df menige, meld)e bie3 eine trau* matifdje Augenent\u00fcnbung nennen m\u00fcrben, m\u00e4hrenb man hoch benfelben 3^ ftanb, menu nicht eine foldm momentane Sdfctblichfeit eingemirft ^at, al3 fa* tarr\u00dfalifche, rheumatifd)e Augenent$\u00fcnbung bezeichnet. So fein plaftifche3 Srfubat ift, ift feine Snt^\u00fcnbung, unb nur ber OT\u00dfbrauch be3 Sorted ffat ber Sntj\u00fcnbung\u00eate^re \u00a7u ber SSermirrung oer\u00dfolfen, in ber fte ftc^ beftnbet. Sin Augenfchnupfen ift feine fatarrhalifc\u00dfe Augenentz\u00fcnbung, fo mie 9?afen* unb 35ronchialfatarrh fein SD\u00eeerfmaf ber Snt^\u00fcnbung zeigen. Augenfatarrlj oerh\u00e4lt ftch %ux Augenentz\u00fcnbung, mie \u00a3uftr\u00f6hrenfatarrh zu Sroup.\n5DZan fodte ftch beb\u00dfalb bar\u00fcber oerft\u00e4nbigen, bie Songeftion3erfchei* uungen, m\u00f6gen fte fefbftft\u00e0nbig auftreten, ober ber Snt^\u00fcnbung oorangehen, immer al3 einen befonberen pat^o\u00efogifc^en Vorgang oon ber Snt^\u00fcnbung ftreng gerieben zu Ratten. 23ei ber \u00abBetrachtung ber D^erapie merben mir fef)en, ba\u00df bieb zum 23erft\u00e4nbni\u00df ber gebr\u00e4uchlichen \u00a3eifmet^oben burc\u00dfau3 nothmenbig ift.\n2. Stafe. Da3 Sharafteriftifc\u00dfe biefe3 3uftanbe3 ift ba3 oermehrte Durd)fcf>mi|en be3 231utferum3 burd) bie \u00a9ef\u00e4\u00dfmanbungen. Dem Secret ift fein gaferftoff beigemifd)t, be\u00f6halb entfielen feine plaftifdm Ablagerungen, fonbern ba3 Secret fann einfad) burd) ben S\u00ee\u00fccftritt in bie \u00a9ef\u00e4\u00dfe, menu bereu normale Simulation \u00dfergeftedt ift, mieber entfernt merben; e3 ftnbet einfache unmittelbare Auffaugung Statt.\nAnd) biefen 3uftanb fann unb fodte man ftreng oon ber Snt^\u00fcnbung trennen. \u00abD?an m\u00fcrbe baburd) an Klarheit fomotfl f\u00fcr bie pathologie aU Dljerapie geminnen. So gemi\u00df e3 ift, ba\u00df Stafe h\u00e4ufig nur al3 UebergangS* glieb zur Snt^\u00fcnbung auftritt, ober ba\u00df fte mit oodenbeter Sntj\u00fcnbung com* binirt ift, inbem ein Dfjeil be^ \u00a9emebe\u00e9 nod) mit S31utferum getr\u00e4nft ift, m\u00e4t)renb in einem anberen ft^on plaftifcfje Ablagerungen oor ft^ ge^en, \u2014 ebenfo beftimmt bleiben einige f ranf^eiten regelm\u00e4\u00dfig auf bem Stanbfjunfte ber Stafe fielen, o^ne ju Sntj\u00fcnbung^robucten ju f\u00fchren. Ade bie f. g. Sntj\u00fcnbung\u00f6formen, melc\u00dfe i\u00dfren Si^ oft rafd) met^feln, al\u00f6 parotitis, acute \u00a9elenfr\u00dfeumati^men, S\u00eeofe unb oiele anbere geh\u00f6ren \u00dfier^er. Sbenfo bie f g. Snt^\u00fcnbungen ber fer\u00f6fen ^p\u00f6\u00dflen, bei benen im Srfubate unb an ben fer\u00f6fen gl\u00e4tten fid) feine gleden unb anbere fefte Srfubate ftnben. Sd\u00dfrenb alfo bie Stafe felbftft\u00e4nbig hefteten fann, ift fte and) nid)t einmal ein not\u00df* menbige\u00f6 \u00a9lieb in ber D\u00eeeilfe ber Sntj\u00fcnbung\u00e9erfc^einungen, benn bie Snt* j\u00fcnbung fann in f\u00fcnfter 3eit mit plaftifc^er Srfubatbilbung auftreten, mo gar fein \u00a9runb oorliegt, oor^ergegangene Stafe an^une\u00dfmen. 3^ barf nur an biejenigen Snt^\u00fcnbung\u00f6formen erinnern, bereu 3ertf)etlung faft febe\u00e9mal mi\u00dflingt, gurunfel u. bgl. Alfo \u00a9runb genug, eine Trennung oon Stafe unb Sntj\u00fcnbung feftju\u00dfalten. S\u00f6 ift eine fe\u00dfr eigent\u00fcmliche Sache um","page":387},{"file":"p0388.txt","language":"de","ocr_de":"388 ^ftotogte in tyrer ^nwenbung auf Chirurgie,\nbtcfe\u00f6 copi\u00f6fe \u00a9urcbfd)mi$en bes? fuferff offtofen (Serum burdf bie \u00a9efufmun-bungen, befonbers? menu mutt nid)t unnebmeu mitt, buff tut \u00ff\u00eeormut^uf\u00eeunbe aufy nur bus? (Serum, nicht bus? 3Stutptus?mu, bie \u00aeefuf manbungen bur^brmgt, um bus? \u2018\u00ffurensbpm ju trunfen. tiefer te$tere ^unft ift nod? unertebigt uub aemif ferner jur (\u00eentfdfeibung 31t bringen. 2tus? bem \u00ffarenc^^m ber \u00a9rgune tft es? nicht m\u00f6gticf), bus? tr\u00fcnfenbe gtuibum ohne 33tutbeimifd)ung $\u00ab ermatten, atfo xu befKmnten, ob ^afevftoff burin entbutten ift, ober nicht. ben nor-muten \u00a9\u00f6bten, metche beizeiten ptffigfeit enthutten, ftnbetfuh feingufer-jtoff. \u00a9er (Btuube, buf ber Jaferfoff oor^ugsSmeife %uv mor^otogit^en 9\u00eee-generution ber \u00aeemebe beftimmt fei, entbehrt utter bemeifenben 33egr\u00fcnbung. T)ie \u00ffrotetnoerbiubungen bes? Serum f\u00f6nnen biefe 33eftimmung ebenfo gut erf\u00fctten. 2\u00d6enn mun unne^men mottte, buf im 9?ormut$uftunbe burch Sros?-mofe nur 33tutferum uns? ben \u00a9efctfimunbungen uus?tr\u00fcte, bunn m\u00fcrbe bas? Auftreten ber Stufe meniger ubnorm erfcheinen, bu mun bunn nur eine Vermehrung ber normuten Junction burin erbtiden tonnte, eine quuntitu-tine Ver\u00fcnberung ber ftets? oor^unbenen ^ermeabititut. Stimmt mun \u00fcber un, buff im SRormufytftonbe 23tutptus?mu bus? ^urenchpm tr\u00fcntt, bunn toirb es? um fo r\u00fct^fet^ufter, mte ein ubnormer Buftunb, bei bem bie^\u00dfermeubititut f\u00fcr bus? Serum oergr\u00f6fiert, f\u00fcr ben guferf\u00eeoff oerringert ift, ftdnmifchen bie normute Sros?mofe uub bie quutitutio unoer\u00fcnberte, quuntituti\u00f6 oermehrte (\u00a9cos?ntofe bes? 33tutptus?mu bei ber ^ntj\u00fcnbung einf^ieben turnt. 3$ neige mtct) 5U ber erjten 2tnftcht unb fe^e in ber Stufe eine oermehrte (\u00a3ros?mofe ber, uud) im ^ormut^uftunbe fuferftofftofen, bus? ^urenchpm tr\u00fcntenben Jt\u00fcfftg-feiten, ^crme\u00fcbitit\u00e4t f\u00fcr 23tutptus?mu churufterifirt bie (\u00a3nt$\u00fcnbung. @ern erfenne ich bubei, buff bie beijubringenben \u00a9r\u00fcnbe nicht hinreichen, metm uts? eine fubjectioe Ueber^eugung $it begr\u00fcnben.\n(fine mistige Jruge bet ber Stufe ift bie, unf met\u00fcte S\u00dfetfe bie 33tut-ftocbung in ben \u00a9efufen ju Stunbe fomme, bu hoch feine Gerinnung ber 33tutmuffe erfotgt unb ein metf)unifies? fnnbernif nicht $u erfennen ift. 33e-funnttid) ftnb oerf^iebene Srfturungs?oerfuche gemu\u00dft, ohne bie Sud;e ^ur beftnitioen (^ntfc^eibung ju bringen. \u00aeegen bie Ziehung ber Subftunj jum 33tute ^ube ich mich ob,en erftart. 2tus? ben Veobuddungen ^ut ftch mir eine Stuftet uufgebr\u00fcngt, mettre ich menigftens? $ur Pr\u00fcfung oor-tegen mochte. \u00a3ut mun 33. bus? 9ftefenterium bes? Jrofhes? unter bem sD?i-froffope unb beobuc^tet bus? beginnen ber Stodung, fo fte$t mun in bem^ fetben 9J?uufe, uts? ft$ bte \u00aeefa\u00c7e uu^be^nen, bte 33tutf\u00f6rperc|ett ftd) ^\u00fcufen, un einunber br\u00fcngen unb gteid;fum feftftemmen, m\u00fcttrenb gteis^^eitig bie \u00a9ber-ff\u00e4d)e be\u00e9 5D\u00eeefenter\u00fc oon ber nus?gefd)mi\u00a3ten gt\u00fcffigfeit \u00fcberfc^memmt mirb. s3)?ir musste e\u00f6 immer ben (finbrucf, ut\u00f6 ob bu\u00f6 S\u00f6tut ftode, meit bie ft\u00fcfftgen \u00a9\u00a7eite uns? ben \u00ebefctfmunbungen uus?treten. \u00a9ies? m\u00fcrbe eine gen\u00fcgenbe (frft\u00fcrung begr\u00fcnben. \u00a9us? 33tut befte^t uns? einem ft\u00fcfftgen unb feften \u00a9\u00a7eite. Stuf ber \u00abReibung ber feften tbrperd;cn un ben @efufmunbmtgen beruht oor^ugs?meife ber S\u00d6iberftunb, ben bus? 33tut bei ber Garcu\u00efution im (\u00eeu-pitturgefuffbfteme f\u00eenbet. \u00a9te Sei^tft\u00fcfftgfeit bes? 33tutes? muf utfo in bem-fetben 23erf>\u00fcttntffe \u00a7u unb ubnebmen, in met^em bus? 33er^\u00fcttnif ber 33tut-fl\u00fcfftgfett \u00a7u ber 33\u00eeenge ber 35tutf\u00f6rperd)en ^u- ober ubnimmt. \u00aeet)t fomit un einer Stelle eine oer^\u00fcttnifm\u00fcfig grofe 33\u00eeenge Serum burd) Sros?mofe nertoren, fo mtrb bus? 33tut un biefer Stelle fdtmerff\u00fcfftger unb funn ^u Sto-cfung Seruntuffung geben. \u00a9ie$ \u00abD\u00eeifoerb\u00fcttnif funn nicht burcb bu\u00f6 nucb-bringenbe 331ut oerbeffert merben, benu bus? f\u00fchrt gt\u00fclfgfeit unb K\u00f6rperchen in bem normuten S\u00dferh\u00e4ttniffe horun. <5in \u00a9boit ber gt\u00fcfftgfeit gebt mieber","page":388},{"file":"p0389.txt","language":"de","ocr_de":"^hhftoiocjie in if)rer 2lmoent>un3 auf Chirurgie. 389\nburdj \u00a9ro\u00f6ntofe werteren; ein anberer Zfytil arbeitet ftd) leichter, als bie mit* anfehwemmenben 23lutt\u00f6rper<hen gtoifehen ben \u00a3\u00fccfen ber eingeteilten S3tut* f\u00f6rperchen bitrch; bie fefteren 23lutt\u00f6rper<hen bleiben aber liegen unb oergr\u00f6* feren bie \u00a9toctung bi3 ^n bent n\u00e4chften \u00a9o\u00dfateralafte, welcher nicht z# bent ^Bereiche ber afftetrten \u00a9te\u00dfe geh\u00f6rt, \u00a9egen biefe 2lnftcht tonnte oie\u00dfeicht eingewenbet werben, baf ber St\u00fcfftgteit\u00f6oerluft bitrch \u00a9ro\u00f6ntofe nicht beben* tenb genng fei, nnt biefe \u00dc\u00d6trfmtg ju ertl\u00e4ren. 3D?an bebente aber, baf bie \u00a9ef\u00e4fchen, welche wir fo birect beobachten tonnen, fef>r tlein ftnb, baf ber SBlutumlauf fchon an nnb f\u00fcr ftch bafelbft manche \u00a9c()wierigteiten $u \u00fcber* winben habe, baf alfo eine and) an nnb f\u00fcr ftch nicht \u00fcbergro\u00dfe ^erminberung ber Seichift\u00fcfftgteit woht bie 33ewegung^tnberniffe bis zu bem 2)?aaf e fteigern tann, baf partiette \u00a9toctung eintritt. \u00a9trnnal eingeteitet, beh\u00fct fie ftch bann aber leicht weiter aus.\n3. SSottenbete \u00a9ntz\u00fcnbung ift nie ohne ein ^robuct, welche^ bnreh fcft=* werbenbe\u00e9 \u00ffla$ma Urfache ju ben f. g. \u00a9nt^tnbnng\u00f6att\u00f6g\u00e4ngen giebt. 3<h habe barauf gebrnngen, bie oo\u00dfenbete \u00a9ntz\u00fcnbung oon ben Uebergang\u00f6ftabien, ber \u00a9ongejtton nnb \u00a9tafe getrennt z\u00ab galten. Den 2lnhalt$puntt gtebt immer ba$ \u00c7robuct, ba3 ptaf\u00fcfche \u00a9rfubat. \u00a93 ift hier nur ein $untt jn ber\u00fcc\u00ef* ftchtigen, welcher in manchen S\u00fc\u00dfen eine Untertreibung ^wifd;en \u00a9tafe nnb \u00a9ntg\u00fcnbung unm\u00f6glich machen tonnte. Staun n\u00e4mlich ba3 ergoffene plasma l\u00e4ngere3eit au\u00dferhalb ber\u00a9ef\u00e4fefl\u00fcfftg bleibenttnb entweber nachher unmittet* bar reforbirt werben, ober feinen Saferftoffgetwlt bnreh Ueberf\u00fcljren in Sx\u00f6rn* chen^e\u00dfen ober \u00a9itert\u00f6rperchen oerlieren, fo baj\u00fc e$ gar nicht zur \u00a9erimtung tommt, bann ift in biefen S\u00fc\u00dfen teine Unterfcheibung gwtfchen \u00a9tafe nnb \u00a9ntz\u00fcnbung m\u00f6glich. \u00a9ol<he S\u00fc\u00dfe finbett ftch nun in ber S^nt be3 ftbrt* n\u00f6fen \u00a3>pbrop3 unb be\u00f6halb nicht unm\u00f6glich, baf auch bei wirtlich ent* g\u00fcnblichen 2lu3fchwi\u00a3ungen im \u00c7arenchpnt ba\u00f6 ^la\u00f6rna eine 3eit lang fC\u00fcfft\u00df bleiben tonne. S^r biefen Sa\u00df wtiffen wir al\u00f6bann auf eine Diagnofe jwi* f<hen \u00a9tafe ttnb \u00a9ntz\u00fcnbung oerjichten, bitrfen aber in 23e$ug auf bie f>ro* gnofe beiben biefelbe ^teforption\u00f6f\u00e4higteit gufehreiben.\nDie f. g. \u00a9ntz\u00fcnbung\u00f6uu\u00f6g\u00e4nge haben mit ber \u00a9ntg\u00fcnbung nichts mehr gemein; letztere ift mit ber 33ilbung be3 \u00a9rfubate\u00e9 gefcf>loffen. Die 23er\u00e4n* berungen be3 \u00a9rfubate3 h\u00fcngen oon gang neuen \u00a9ittfl\u00fcffen ab, bie gwifchen oo\u00dftommen ch>enttf<^er 3erfeigung (23ranb) nnb oo\u00dftommen normaler phpfto* logifcher Stabt'lbung (3e\u00dfftoffbilbung,sJieroenfaferbilbung,$nochenbilbung :c.) ft<h ftufenweife oerfolgen taffen.\n3ch\tbiefr turge Ueberftcht ber \u00a9ntgitnbungslehre ooranfehteten\nm\u00fcffen, um einen \u00a9tanbpuntt gu gewinnen, oon bem aus^ ftch bie fpecie\u00dfe riritrgifche \u00a9ntg\u00fcnbung\u00f6lebre mit ber a\u00dfgemeinen phpftologifchen oergleichen liefe. SBei folder Vergleichung f\u00fc\u00dft e3 al\u00f6balb auf, baf in ^3rari fehr oiele\u00f6 al\u00f6 \u00a9ntg\u00fcnbung angebrochen wirb, wu\u00f6 bie hier heroorg eh ebenen 5D\u00eeertmale gar nid;t geigt, nnb baf bie 33ehanblnng bnreh tyxz 25erf\u00df)iebenheit bie nahtne g\u00eet re^tfertigen fcheint, baf wirtlich oerfefiebene 3\u00abft\u00fc^be gu behnn* beln feien nnb ihnen nur ber (\u00a3o\u00dfectioname \u00a9ntj\u00fcnbung gemeinfchaftlich ge* h\u00f6re. ^Inaltyftren wir biefe 3uft\u00fcnbe genauer, fo finben wir, baf bie oerfchie* benen \u00a9ntg\u00fcnbung\u00f6arten ftch oorgug\u00f6weife barin itnterfcheiben, baf oon ben oben genannten \u00a9rupfen, \u00a9ongeftion, \u00a9tafe, \u00a9ntg\u00fcnbung bie eine ober bie anbere oorl;errfcht, ober baf fte gleichzeitig neben einanber hergetwnb, ein gemifchte\u00f6 33ilb geben. Da aber bie $rari\u00f6 febe^ einzelne \u00a9lieb fchon als \u00a9ntz\u00fcnbung bezeichnet, ift leicht erftchtlich, weshalb eine 33e* griff\u00f6oerwirrung eintreten rnnfte. \u00a9ine leichte ^)autr\u00f6the burcf oberfl\u00fc^*","page":389},{"file":"p0390.txt","language":"de","ocr_de":"390 ^3f)\u00ef)ftoIogie in il)rer Slnroenfcuttg auf @f;imrgte.\nItc^e Berbrennung iff (Jntjitnbuna. Bitben fi<h Blafen, fo ij\u00ef bie Ent* j\u00fcnbung ft\u00e4rfcr. Xxitt Eiterung ein, fo ift ed wieber ein nod) ^o^erer E)rab oon Ent$\u00fcnbung. 3ft nicht $tt einleuchtenb, mie widf\u00fchrlich man ^ier mit ber Dtatur oerf\u00e4hrt, ju fd;lagenb, ba\u00df fotzen oerfchiebenen (Erfolgen and; gan$ oerfchiebene phpfiologifd;e ^5roceffe jnm \u00a9runbe liegen muffen? Scann manEongeftion, \u00a9tafe, Eutj\u00fcnbung aid gan$ getrennte 3uft\u00e4nbe beffer neben einanber fe^en, aid t;ier? 2Benn bie glandula parotis mit ihrer Umgebung in wenigen \u00a9tunben eine enorme Anfchwedung geigtr bie aber and) pl\u00f6^lich wieber oerfd;winben fann, \u2014 menn biefelbe Or\u00fcfe unter anberen Umft\u00e4nben adm\u00e4fdig anfchwidt unb aden Bertheilungdoerfud;en gum Broi$ in Eiterung \u00fcbergebt, fo nennt man beibed parotitis, beibed ift bem Efnrurgen Ent^\u00fcnbung. B3enu ein Auge 3tre bang unter ben Erlernungen oon $\u00f6tbe, \u00a9chmer^, \u00a3id)tfcheu u. f. w. leibet, ohne fhlie\u00dflid; mefentlidjeu \u00a9(haben $u nehmen, ein anbered binnen wenigen Oagen burch Eiterung oerloren geht, fo nennt man beibed Entz\u00fcndung, bad eine c^ronif^e, bad anbere acute. Bfan Imt in neue* rer 3eit barauf gepodd, ftd^ in ber \u00a9pftematif ber pathologie ben Via* turwiffenfd;aften an^ufddiefen. Aber in ber betreibenden sJtaturgefd;id)te m\u00fcrbe ed ftc^er diiemanbcnt einfaden, zwei fo bifferente \u00a9pecied unter dem* felben tarnen 51t begreifen, ober ^mei ganz oerfchiebenen gieren biefelbe Entmicflungdgefd;ichte ^u^umut^en. 3\u00ab ber Xfyat aber lennt au cf) nur bad \u00a9pftern biefe 3bentit\u00e4t; bie Prarid ift in fofern oiel weiter, aid fie $war bad B3ort gebraust, aber durch bie oerfchiebene Behandlung ber 3uft\u00e4nbe getgt, ba\u00df fte biefelbett aid oerfchiebeu erlennt. \u00a9defer Steifung muffen mir and) im \u00a9pfterne folgen, muffen oon ben f^ematifdjen Gegriffen ablaffen unb in jedem fpecieden Vorg\u00e4nge eben nur bie Art ber Abnormit\u00e4t in ihrem 23er* b\u00e4ltniffe zum phpft'ologifchen Vorg\u00e4nge zu erfennen fud;ett. 3n bem Raufen ber Entz\u00fcndungen nt\u00fcffen mir fd?id)ten jmifc^en Eongeftionen, \u00a9tafen unb wirflidjen Entz\u00fcndungen, unb wo biefe 3nft\u00e4nbe nicht rein auftreten, jedem berfelben menigfteud ben Anteil zuzuweifen finden, ben er mirllid; nimmt.\n(\u00a33 ift hier nic^t ber Ort, biefed weiter audzuf\u00fc\u00dfren, ba bied Sterna \u00fcber bie \u00a9r\u00e4ngen biefed Auffa|ed weit hinaudf\u00fchrett m\u00fcrbe, Ed m\u00f6ge mir nur noch ertaubt fein, einen Blicf auf bie Sttjerapie ber Entz\u00fcndung zu wer* fen unb $u unterfud;en, \u2022 ob and) i^r and einer richtigen Auffaffung ber php* ftologi\u00dfhen Berh\u00e4ltniffe unb ben baraud gu ziehenden f^otgerurtQert st\u00fctzen ermacf)fen f\u00f6nne, ober ob mir eine t^eoretifc^o Anorbnung in bie gew\u00f6hnlich an* gewanbtenSpeilmittel bringen f\u00f6nneu. S\u00dfarenbie aud ber Beobachtung entnom* menen Borg\u00e4nge bei ber Entz\u00fcndung richtig aufgefa\u00dft unb oerftanben, fo m\u00fc\u00dfte ber 3wetf ber Behandlung dahin gehen, foie\u00dfe SDtittet anjumenben, welche bie* fenBorg\u00e4ngenenfmeber oorbeugen ober bie eingetretenen befeitigen. 2Bir moden bei ber Beurteilung bie oerfdjiebenenBorg\u00e4nge m\u00f6glichft aud einanber halten.\n\u00a3>ie (\u00efongeftion geigt locale Erweiterung ber \u00a9ef\u00e4\u00dfe burch Erfchtaffung ber 9\u00eeingfaferhaut1)- Oie Oherapte fod bem* nach barauf gerichtet fein, bie normale S\u00d6eite ber (Gef\u00e4\u00dfe her^ufteden. Oheo* retifch mu\u00df man bie Urfad;e ber Erfc^taffung oon ben dteroen abteiten, benn folche Bemegungderfcheinungen \u00fcbt bie \u00a9ubjtan^ nicht aud eigener Beacht* oottfommenheit. $>ier tritt nun bie Jrage in Bebeutung, ob bie Erfchlaf* fung ber \u00a9ef\u00e4\u00dfhautfafer burch mangetnben ober oermehrten^eroeneinfiu\u00df, alfo ob burch Z\u00e4hmung ober ^eroenrei^ oeranla\u00dft werbe. Oiefe 3r^8e ift bid je\u00a3t\n0 3<h \u00fcfeergepe bie beobachtete Eef\u00e4fVerengerung, ba fte nicht confiant naebgetoie* fen i\u00fc, unb, Wenn oorhanben, fo rafcp nor\u00fcbergebt, ba\u00df \u00dfe fchmerftdh \u00a9egenftanb bet Behanbtung Werben fann.","page":390},{"file":"p0391.txt","language":"de","ocr_de":"^\u00eftyftolojjie in ip rev Slnmenbung auf Sptrurgte. 391\nnicpt $u erlebten. Die neueren birecteu Verfucpe oon Sb. SBeber fc^et^ neu faft ber erfteren 2lnftcpt eine @t\u00fc\u00a3e \u00a7u gem\u00e4pren. , 3 cp pdbe aber oben fepon au\u00e9gef\u00fcprt, ba\u00df naep ber Analogie be\u00e9 fper^en\u00e9 bei S\u00eeeii\u00eeUttg be\u00e9 nervus vagus auch bie festere 2lnnapme nicpt ber Saprfcpeinlicpfeit entbehrt. Uebri* g\u00ean\u00e9 m\u00fcrbe biefe'grage erft bann praftifepe Vebeutung erlangen, menu mir SD\u00eeittet bef\u00e4\u00dfen, biefen Keroeneinfl\u00fcffen btrect entgegenjutotrlen, ober fte $u oermepren. Veibe 28ege ftnb un\u00e9 bi\u00e9 fe\u00a3t un^ug\u00e4ngtid;.\n2\u00dfo man bie \u00fcrfaepen nicpt fennt, tritt man bem factum btrect ent* gegen, 0o maept e\u00e9 auep pier bie \u00ffrari\u00e9. Die \u00a9ef\u00e4\u00dfmeite ift proportional ber Differenz ^mifepen Vtutbrud unb Sontraction\u00e9fraft be\u00e9 \u00a9ef\u00e4\u00dfe\u00f6. Von btefern \u00a9ebanfen unbemu\u00dft geleitet, pat fiep bie ^3rari\u00e9 $mei 3u3an\u00f6smege gebahnt. Sntmeber Verminberung be\u00e9 Vtutbrude\u00e9 ober Vermehrung be\u00e9 \u00a9ef\u00e4\u00dfmiberftanbe\u00f6 f\u00fchren jur Verengerung. Vlutent^iepung auf ber einen, Sontpreffton ober $\u00e4tte auf ber anberen @eite. Vecpnet man auf eine g\u00fcn* ftige Sirfmtg ber Vtutentjiepung, fei e\u00e9 allgemeine ober \u00f6rtliche, fo mu\u00df man ftidfcpmeigenb annehmen, ba\u00df bie llrfache ber \u00a9ef\u00e4\u00dferfcplaffitng nicpt bauernber fei, al\u00e9 ber Kacpta\u00df be\u00e9 Vtutbrucfe\u00e9 in f\u00c7olge ber Vlutent^iepung, benn e\u00e9 ift belannt, ba\u00df ber Vlutbrud ftep in betben f\u00e4llen halb mieber in ba\u00e9 alte Verh\u00e4ltnis fe$t. Vei allgemeiner Vluteut^iepung mirb bad ent* fernte Quantum halb mieber burep Vtutptadma ober Vtutferum erfe^t. Vei \u00f6rtlicher ftedt fiep ber, ber allgemeinen Vlutmaffe entfpredjenbc Vtutbrucf mieber her, fobalb ber \u00f6rtliche Abflu\u00df aufh\u00f6rt, dauert bie Urfacpe ber \u00a9e* f\u00e4\u00dferfcplaffung l\u00e4nger, fo ift halb mieber a\u00fce\u00e9 in ber alten Sage. Stimmt man fomit bie Vtutent$iepung bei ber Songeftion in ber 5lbftcf>t, ^u eoaeuiren, oor, nicht in ber 2lbftcpt, bie Vtutmaffe oer\u00e4nbern, unb baburch inbirect auf bie Heroen ber \u00a9ef\u00e4\u00dfp\u00e4ute $u mirfen, fo ift ber tperapeutifepe \u00fflan ohne Voben, ba burch bie oor\u00fcbergepenb oer\u00e4uberten Dritdoerp\u00e4ltniffe fein bauern* ber Srfolg befc^aflrt merben fann. Died ij\u00ee mopt ber \u00a9runb, medpalb bei reinen localen Songeftionen Vlutent^iepungen fetten ange^eigt, menigftend feiten oon bauernbem Srfotge begleitet ftnb. @etbft bie fpontanen Vtutungen, metepe hoch gemi\u00df aud ben \u00fcberf\u00fcdteften \u00ffartpien bed \u00a9ef\u00e4\u00dffpftemed erfolgen, unb gerabe bedpatb gr\u00f6\u00dfere Srleicpterungen gu gew\u00e4hren pflegen, aid ttnfere f\u00fcnftticpen Vlutent^iepungen, bringen feiten bauernben Srfolg. 9)?an benfe nur an bie Songeftionen $um ^opfe, metepe manche 3D?enfcpen oft ihre ganje Sugenb^eit, trof> ^auftger erteichternber Kafenblutungen mit fid; herumtragen; ober an bie fp\u00e2morrpoibalcongeftioncn, meld;e tro\u00a3 f\u00fcnftlicper ober fpontaner Vtutentteerungen ein palbed Seben hiuburch immer mieberfepren. Der \u00a9runb bed Seihend liegt eben nicht im oermehrten Vtutbrud, fonbern in oerminber* tem \u00a9ef\u00e4fmiberftanbe.\n3ur Vermehrung be\u00e9\u00a9ef\u00e2Smiberftanbe\u00e9 fann mechanic bie Somprefjton, phpfifaltfd; bie f\u00e4tte toirfen. Da\u00e9 erftere Mittel, bei localer Songeftion gemtS rationell, ift letber mtr fetten anmenbbar. Sine\u00e9theit\u00e9 geftattet bie $Dertlid>feit nur an menigen \u00a9teilen bie Anlegung gen\u00fcgenb comprimiren* ber Verb\u00e4nbe, anberntheit\u00e9 ift bie Sompreffton unanmenbbar, menn bie Son* geftion at\u00e9 beterminirter Sntj\u00fcnbungobeginn auftritt unb rafch 51t ben an* beren 0tabien \u00fcberf\u00fchrt. Der Drucf, melden bie Heroen baburch in oer* mehrtem \u00a9rabe erteiben, m\u00fcrbe bie 5lu\u00e9behnung ber Songeftion auf einen meiteren Umfang begr\u00fcnben unb ben Sinftuf, melden bie Heroen auf bie organiftrten Dheile au\u00f6\u00fcben m\u00fcffen, bamit niept \u00f6rtlicher Dob entfteht, l\u00e4p* men. Die 5lumenbung be\u00e9 Drucfe\u00e9 ift baper ein unter Umft\u00e4nben gef\u00e2prticpe\u00e9 Mittel unb nur unter gro\u00dfer Vorficpt ertaubt. Do^ taffen ftep oft g\u00fcnftige","page":391},{"file":"p0392.txt","language":"de","ocr_de":"392 ^pftolocpe in if;rer ^(nmenbung auf Chirurgie*\nErfolge bamit erbeten. Verbrennungen be3 erften \u00aerabe3 werben metften\u00e9 unter einem gen\u00fcgenben Eomprefftooerbanbe batb fcf merzto\u00f6 unb f\u00fchren nicft Zur Entz\u00fcnbung. Ebenfo bte entz\u00fcnbticf en Eongeftionen be\u00f6 97agetgtiebe3 ber ginger, bte fonft t'n oberft\u00e4cfticf fortfcfreitenbe Eiterungen \u00fcberzugefen pflegen. Die Leitung ber \u00a9efd)tt>\u00fcre burcf Einmicttung erfolgt burdj eine Zufammengefcizte Einmirtung. 3\u00aeitt ntan aber bie Hntt\u00e4ferung ber 2Bunb* ranber unb ba\u00f6 2fbfatten ber atmofpf\u00e4rifcfen Suft aucf fod) anfcftagen, fo ift bocf gemif habet bie 2tuffebung ber Eongeftion in ben \u00e4Buitbr\u00e4nbern oon nocf gr\u00f6\u00dferer VHcftigfeit.\nDie Petite bemirft pfpftfatifcf Eontraction. 3n liefern aber bt'efe, auf atte K\u00f6rper gemeinfam mirfenbe, rein p^pftlalift^e Eontraction bei beut Dr* gani\u00e9mu\u00e9 in grage tommt, ift fd^wer zu beftimnten. kennte man ba\u00e9 Maaf ber \u00a9ef\u00e4fsufammen^ie^ung bei ber $\u00e4tte an \u00a3ebenben, fo tonnten oergtei* efenbe Unterfucfungen an tobten \u00a9ef\u00e4fen Sluffcftuf \u00fcber biefen f$untt geben. Leiber festen uns bie Materialien zu fotefen Vergteicfungen. Mit ber fcf tief* ten Vefauptung biefer p^pftfalifd^en Einmirtung ift menig geteiftet; e\u00f6 fan* beit ftef um ba3 Maaf, menu man Erttarungsoerfucf e barauf gr\u00fcnben tritt. Vei n\u00e4herem Eingehen in biefe grage ftnbet man fie fefr oermiefett. E$ tommen brei Momente inVegug auf bie @efaffernte in 23etra<ft: 1) ifr2tu3* befmtng$coefftcient, 2) if re Etafticitat\u00eboeranberung bet oerfefiebenen Dempe* raturen. 3) ba\u00f6 Maaf ber oitaten Eontraction bei oerfefiebenen Demperaturen. \u00c7fpftfatifcf tann man nur bte Einmirtung auf bie beiben erften Momente nennen. Der 2tu\u00e9befnung\u00e9coefficient ift nicft betannt unb mit \u00a9enauigteit gemifi fefr ferner zu beftimmen. \u00a9eftieft man mit ben (Bef\u00e4ff\u00e4uten an bie feften K\u00f6rper an, fo ift bte Votumoer\u00e4nberung burcf St\u00fctteeinftuf fefr gering. 32efnten mir einen ber gr\u00f6ften 2tu3befmtng\u00ebcoefftcienten unter ben feften K\u00f6rpern beifpiet\u00f6meife f\u00fcr bie @efafe an, z- V. ben be\u00e9 Vtei\u00e9 = 0,0000285 f\u00fcr 1\u00b0 E., fo betragt bie SluSbefnung eine\u00f6 E^efc\u00eefe\u00e9 oon 1'\" Durcfnteffer f\u00fcr eine Demperaturoeranberung oon 30\u00b0 E. nicft VW/\u201c auf ben 3)u*<f* meffer. [C (1 -f nt) \u2014 1 (1 + 0,0000285 + 30) = 1,000855\"', ober ViW\u201c 3unafme]. Die Votumoer\u00e4nberung eines* fotefen \u00d6tef\u00e4feS ift brei* mat fo grof, gegen VW\u201c Die\u00e9 ftnb mafrtief unbebeutenbe Differenzen, stimmt man ben 2tu$befnung\u00a3coefftcienten ber \u00a9ef\u00e4ff ante grbfer, mie e3 bei ifnen at3 feftmeief en K\u00f6rpern ofne B^^fe\u00ef gefcf ef en rnujj, fo finb bie Ver* \u00e4nberungen zmar gr\u00f6fer, aber immer nocf unbebeutenb. Daf fte zmifefen benen be\u00f6 28affer6 unb benen ber feften K\u00f6rper tiegen merben, ift naef 2tna* logie au3 bem Verfatten ber betannten K\u00f6rper zu feftiefen. Die Volumen* oer\u00e4nberung be3 SBajfer\u00f6 zmifefen 7\u00b0 unb 37\u00b0 E. ift 0,00654, atfo gegen Viso-Ert\u00e4tten mir fomit einen organifefen Dfeit oon 37\u00b0 auf 7\u00b0, fo m\u00fcrbe bie au3 pfpfttatifefer Eontraction ertt\u00e4rtiefe Verengerung eine\u00a3 \u00a9efafe\u00e9 oon l/;/ bocf f\u00f6cfftenS VW\u201c int Durcfnteffer betragen tonnen, menn mir ben2tu3* befnung\u00e9coefftcienten be6 SBaffer\u00f6 f\u00fcr bie \u00a9efaff\u00e4ute annefmen. 2\u00d6afr* f^eintief liegt er aber zmifefen biefem unb bem f\u00fcr fefte K\u00f6rper.\n\u00a9otefe geringe Ver\u00e4nberungen retten nteft au\u00a3, bie naef Etnftuf ber $atte entftefenbe \u00a9efafoerengerung z\u00ab erttaren. Die Bufammenztefung ifl oiel gr\u00f6fer, mie z-\tba$ Verftfminben ber \u00a7autr\u00f6tfe unter fatten\nUmfcft\u00e4gen ftnreicbenb bemeijl. Uebrtgen\u00f4 fat auef bie ganze Vorftettung, ba\u00a3 bie (Sef\u00e4fe ftcb bureb Einftuf ber ^\u00e4tte pfpfttatifcf contrafiren unb fo ba3 im ltebermaaf oorfanbene Vtut au\u00f6tretben fotten, etma\u00e9 unrichtigem.\nfabe oben fefon bemerft, baf ber Stu\u00f6befnung^coefficient ber \u00a9ef\u00e4f* faute ftefer nieft gr\u00f6fer fein tann, at\u00f6 ber be^ entfattenen Vtute\u00e9, baf er","page":392},{"file":"p0393.txt","language":"de","ocr_de":"^pftologte in ifjrer 21nn>enbung auf Gtfuruvgte* 393\notelmefr mahrfdjeinlt\u2019d) geringer fet.\tman nun nid)t bie utttx^a^rfc^etn^\ntidje 21nnahnte machen, ba\u00df bie ^)\u00e4ute bet einmirfenber $\u00e4lte eine anbere Temperatur annehmen, al\u00f6 ber 3ahalt be\u00f6 \u00a9ef\u00e4\u00dfe\u00f6, fo fann ein 2lu\u00f6tret\u00f6en beo enthaltenen 23Iute\u00f6 in feiner SBeife ftattfinfcen, ba ba\u00e9 231ut ftd) menig-ften\u00f6 fo fe^r \u00bberbittet, alb bas \u00a9ef\u00e4\u00dfoolumen abnimmt. 3m \u00a9egentheile tft e\u00f6 eher m\u00f6glich, ba\u00df bte \u00a9ef\u00e4\u00dfe bet Ctnmtrfnng ber $\u00e4lte, menn nur bie phpftfalifdm Contraction ber\u00fccfftchtigt merben fottte, mehr S3Iut aufneh* men m\u00fc\u00dften, alb oorher, menu n\u00e4mlich, trie mahrfcbeinlich, ber 2lubbehnungb-coefficient beb gluibum gr\u00f6\u00dfer ift, alb ber ber \u00a9ef\u00e4\u00dfh<*ule- \u00a9ab biestere S3Iut tourbe einen geringeren 9\u00eeaum einnehmen. \u00a9ab \u00a9rucdoerh\u00e4ltni\u00df ift burch fein \u00a9icftermerben nid;t ge\u00e4nbert, ba biefesS oon bem ganzen \u00a9ef\u00e4\u00df* fpfteme aubge\u00fcbt toirb, unb fomit m\u00fcrbe ein gleich^ Volumen bicf>terett 231uteb, alfo mehr alb fr\u00fcher, tn bie fraglichen \u00a9ef\u00e4\u00dfe getrieben, \u00a9efe$t, eb m\u00e4re bie Otaumoerminberung teb \u00a9ef\u00e4\u00dfeb 0,006265 (231etr\u00f6hre), bie SSolumenoerminberung beb 3^h\u00f6ftec 0,00654 (Staffer), fo m\u00fcrbe ein Volumen Ot\u00f6hre nacf ber 21bf\u00fchlung um 30\u00b0 C. nod) 0,997435 fein; ein gleichet Volumen Gaffer m\u00fcrbe bei btefer 2tbf\u00fchlung noch 0,993460 entnehmen, \u00a9er \u00a9ef\u00e4\u00dfraum fa\u00dft alfo fe|t 0,003975 2Baffer mehr,junb menn bab @e-mi^t beb SSolumen SBaffer oorher 1 \u00a9rm. mar, mirb ber 3nha\u00eft ber O\u00eeohre nun 1,004 \u00a9rm. fein, b. h- bab \u00a9emiept beb 3\u00abh^te\u00f6 hat auf \u00eeebc\u00e9 centimeter 4 Milligramm ^genommen. 3n bem \u00a9ef\u00e4\u00dffppeme ij\u00ee bie Zunahme jebenfallb geringer unb fomit \u00a7u unbetr\u00e4chtlich, um fie in 9\u00eeed;nung $u Riehen. \u00a9onft m\u00fcrbe man aub biefer Thatfad)e bie Erfahrung erfl\u00e4ren f\u00f6nnen, marum nach bem 21ufh\u00f6ren ber ^\u00e4lieet'nmirfung eine oermehrte Con-gejtton $u entgehen pflegt. 3|\u00ee ber Slu\u00f6behnungbcoefftcient ber gl\u00fcfftgfeif gr\u00f6\u00dfer, alb ber ber 9\u00ee\u00f4^ve, fo ftnbet bei eintretenber 2\u00df\u00e4rme$unahme bte-fefbe in ben S\u00ee\u00f4hren nicht hiareichenben 9\u00eeaum.\nHeber bie Clafticit\u00e4t ber \u00a9ef\u00e4\u00dfmanbungen unb beren etmaige Mobt'ft-cationen bei Temperaturoer\u00e4nberungen miffen mir bib je\u00a3t ntcptb, moran mir Rechnungen ober ftricte Schlu\u00dffolgerungen fn\u00fcpfen f\u00f6nnten. 3ebenfallb mirb an^unehmen fein, ba\u00df etmaige phpftfalifcpe SSer\u00e4nberungen auch bet biefen Momenten \u00a7u unbetr\u00e4chtlich finb, um eine mefentltche Rolle bei ber Crfl\u00e4rung ber t\u00e4ltemirfung auf ben \u00a9rganibmub ^u fpiefen.\n2lu\u00f6 bem SSorhergepenben mirb hinreief enb ffar gemorben fein, ba\u00df mir nicht berechtigt ftnb, ben Cinflu\u00df ber t\u00e4lte aub ber phpftfalifcpen Contraction ber \u00a9ef\u00e4\u00dfmanbungen $u erfl\u00e4ren, unb ba\u00df bie 2Inftd)t beftimmt unrichtig ify melcfe bure\u00df biefe 21rt ber Contraction bab 2Mut aub ben \u00a9ef\u00e4\u00dfen megbr\u00e4n-gen l\u00e4\u00dft. 2)a aber bie t\u00e4gfid;e Crfaprung lehrt, ba\u00df unter Cinmirfung ber Sp\u00e4lte bie Theile bl\u00e4ffer, blutleerer, ba\u00df alfo bie \u00a9ef\u00e4\u00dfe enger merben unb mem'ger 231ut f\u00fchren, fo m\u00fcffen mir unb nothmenbig $u ber 2lu\u00e9\u00efegung be-fennen, ba\u00df eine anbere 21rt ber \u00a9ef\u00e4\u00dfcontraction, eine oitale, im \u00a9egen-fa|e ju ber gemohnltcfen phpftfalifh^n, baburh her^et\u00d6ef^^r^ n?er^e/ Uttb ba mir nah ben herrfefenben Gegriffen bte oitafeu 23emegung\u00eaerfd;einungen mit ber sD7eroenth\u00e4tigfeit in Bufammenfang ^u bringen pflegen, fo m\u00fcjfen mir al\u00f6 Contraction\u00f6urfad;e eine Cinmirfung ber $\u00e4lte auf bie Heroen, hier mohl bie \u00a9ef\u00e4\u00dfneroen, annehmen. Garnit fort aber oorl\u00e4uftg feber meitere Crfl\u00e4rung\u00f6oerfuch auf.\n3}?an fcfreibt nicht feiten ber ^\u00e4lte bei bauernber Cinmirfung aud) ben entgegengefe^ten Cffect ^u; e\u00f6 fod bann bie jufammensiehenbe SBirfung aufh\u00f6ren unb oielmefr Congej\u00eet'on unb erh\u00f6hte S\u00df\u00e4rme eintreten. \u00a9o ment'g t'h mir tfeoretifh Su \u00df^H\u00e4ren bermag, mie biefelbe Urfad;e entgegengefe^te","page":393},{"file":"p0394.txt","language":"de","ocr_de":"394 spjn;ftoIogte in t(;rcr 2lnn>ent>itng auf GThtrurgte.\n2Birlungen peroorbringen fann, eben fo wenig habe ich btefe Angaben burcp Veobacptungen bet\u00e4tigen f\u00f6nnen. 2Benn man confequent bie Ib\u00e4lte anwen* bet, ftnbet man feiere entgegengefe^te SBirfungen niept. Oft, wenn man bet bropenben $epirnent$\u00fcnbungen, bet ^opfoerle^ungen u. f. w., \u00a9iS naep* br\u00fccflt\u2019cp auflegt, ftnbet man bie Slbf\u00fcplung niept allein an ber \u00a9teile, welche oon ber \u00a9i\u00e9blafe bebest i\u00df, fonbern \u00a9Je\u00dfcpt unb \u00a3al\u00f6 bis $u ben \u00a9cpultern pin bla\u00df unb fait. 3^ pabe biefen \u00a9rfolg \u00f6fter 36 bid 48 \u00a9tunben lang beobachtet, ohne \u00a9intreten entgegengefe^ter \u00a9rfepeinungen. Oie \u00a9onge\u00dftonS* erfepeiuungen treten regelm\u00e4\u00dfig ein bei Nachla\u00df ber \u00c4\u00e4lteeinwirfung. Oamit barf man nicht anbere \u00a9rfepeinungen oerwecpfeln, 3. 23. baS Votp* ober Vl\u00e4ulicpwerben ber \u00a3>\u00e4nbe, 9?afe, Ohren in ber \u00c4\u00e4lte. Ot'eS beruht auf Slnfammlung oen\u00f6fen bunfeln VlutcS in ben oerengerten Venen, bcfonberS ben \u00a9apillaroenen, unb bewet'\u00df eher eine mangelnbe vis a tergo unb bamit Verengerung im \u00a9apillar* unb jufuhrenben \u00a9)ef\u00e4\u00df*\u00a9p\u00dfeme, als baS \u00a95egen* theil. Ote garbe unterfepeibet folcpe 3u\u00df\u00e4nbe beutlicp \u00d4enu\u00d4 oon bent einer \u00a9onge\u00dfion mit \u00a9rweiferung ber ^uf\u00fcprenben \u00a9ef\u00e4\u00dfe.\n\u00a9ine anbere, nicht unwichtige Jrage i\u00df bie, ob bie S\u00e4rmeent\u00dfepung nicht einen organisch * epemifepen \u00a9t'n\u00dfu\u00df au\u00f6\u00fcbe, ber $ur Vefeitigung ber \u00a9ongeftion wefentltcp beitr\u00fcge. Ot'efe goage mit einigen ber wichtig* \u00dfen ppp\u00dfologt'fcpen ^ufamnten, beren ooll\u00df\u00e4nbige \u00a9rlebigung bis je\u00a3t nicht m\u00f6glich gewefen i\u00df, n\u00e4mlich \u00fcber bie Ouelle ber tpierifepen 2B\u00e4rme. Oaper fonnten \u00fcber biefen $unft jwei oerfcpt'ebene, \u00dfch gerabe^u entgegen\u00dfepenbe 5ln\u00dfchten aufge\u00dfellt werben. Oie eine, auSgepenb oon ber Tpatfacpe, ba\u00df ber Organismus feine \u00a9t\u2019genw\u00e4rme ben \u00e4u\u00dferen \u00a9t'n\u00df\u00fcffen gegen\u00fcber be* pauptet, \u00dfnbet in ber oermehrten 2B\u00e4rmeent$iepung eine Urfacpe oermehrter S\u00df\u00e4rmeprobuction. Oie anbere, auSgepenb oon ber ^^atfacf>e, ba\u00df bie orga* nifchen gunctionen in einer gewt'ffen 2lbp\u00e4ngigfeit oon ber Temperatur oor* ftepgepen, bei einem gewt'ffen 9)?aa\u00dfe ber 2lbf\u00fcplung ganj \u00dfiU \u00dfepen, \u00dfnbet in ber oermehrten S\u00d6\u00e4rmeent\u00dfepung eine Urfacpe oermtnberter SB\u00e4rmepro* buetton. 3n ber teueren Annahme f\u00f6nnte man \u00dfch oerfuept f\u00fchlen, einen unhaltbaren \u00a9trfelfcplu\u00df ju \u00dfnben, inbem babei bie felb\u00df\u00df\u00e4nbt'g probucirte SB\u00e4rrne als 9J?aa\u00df\u00dfab fernerer SB\u00e4rmeprobuction aufge\u00dfellt wirb. Oa es \u00dfch pier aber um einen epemifepen Vorgang hanbelt, fo liegt nichts Unhalt* bares in biefer Sln\u00dfcpt. Oer VerbrennungSproce\u00df bauert fort, fo lange bie Temperatur hinreicht, bt\u2019ejentgen 3^rlegungen ber \u00a9ub\u00dfanj ooqunepmen, welche bie brennbaren (oerbinbungSgenet'gten) 55robucte liefern; gerabe wie ber ent$\u00fcnbete \u00a9pahn weiterbrennt, wenn bie burch fein Vrennen erzeugte 2B\u00e4rme hinreicht, bie \u00a7ol$fub\u00dfan\u00a3 in ihre \u00a9JaSarten $u ^erlegen, \u00a9ine ge* ringere Temperatur w\u00fcrbe nicht pinreiepen, bie nothwenbige 3erfe^uttg unb 9teuoerbinbung begr\u00fcnben.\n3\u00fcr bie \u00a9rfl\u00e4rung ber tperapeutifipen SBiifung ber $\u00e4lte w\u00e4re eS oon S\u00dficptigfeit, ^wifepen biefen beiben 2ln\u00dfcpten entfepetben l\u00f6nnen. Oa n\u00e4mlich bie \u00dcnterfucpungen eS bis jur p\u00f6cp\u00dfen 2B aprfcp etnlt'cpf eit erhoben haben, ba\u00df bie t^ierifc^e 5\u00d6\u00e4rme wenig\u00dfenS gr\u00f6\u00dftentpeils in golge ber epemifepen Verbt'nbung beS \u00a9auer\u00dfo\u00dfS im Vlute mit bem ^oplen\u00dfoff unb oietteiept 2Baffer\u00dfo\u00df ber organifchen Verbt'nbungen ent\u00dfehe, fo w\u00fcrbe eine ge\u00dfeigerte 2B\u00e4rmeprobuction aucp einen oermehrten \u00a9toffwcchfel, eine oer* rt'ngerte einen oerminberten \u00a9toffweepfet beweifen. \u00c7et'ber \u00dfnb wtr nicht im \u00a9tanbe, eine folche \u00a9ntfe\u00dfeibung ju geben. OaS V?enige, was auf bie* fern Jelbe gelet'\u00dfet t\u2019\u00df, reicht bei Weitem niept auS, \u00a9cpl\u00fcffe barauf ju bauen. 2\u00dfenn wir er\u00df genaue Ve\u00dfimmungen ber SB\u00e4rmecapacit\u00e4t, beS i\u00df\u00e4rmeoer*","page":394},{"file":"p0395.txt","language":"de","ocr_de":"^ftt)fto\u00eeegte in tf)ver \u00e4nwenbung auf S^truvgte* 395\nIuf\u00eee^ burch 2lu$j\u00efrah\u00efung unb Rettung oon ber \u00a3aut, be$ B?\u00e4rmeoertu|fe$ burch bie (^x\u00c7a\u00efatton erw\u00e4rmter \u00a9aparten it. f. m. hatmn, f\u00f6nnen mir baran benfen, Berfuch? \u00fcber bte BSarmeprobuction unter oerfc\u00dfiebenen \u00a9emperatur* einft\u00fcffen machen. Unb bann ift mieber $u unterfc^etben \u00a7tt>ifc^en ber allgemeinen itnb tocaten SBarmeprobuction. \u00a9er ganje K\u00f6rper fann bauernb eine t\u00e4tteeinmirfung, wie fte local \u00bbertragen mirb, nicht au$hatten, ohne ab* guj\u00eeerben. 2tuf ber \u00a7anb ertragen mir bte Si\u00f4btafe ein paar \u00a9age. \u00a9an$ im Sife m\u00fcrben mtr batb erfrieren, \u00a9te Sarme^uteitung burch ba\u00e9 \u00fcbrige erm\u00e4rmte Btut fpte\u00eft bei tocater 2tbf\u00fchtung eine \u00c7muptrottc.\nSP\u00eean ftettf, e\u00f4 m\u00e4re \u00c7ter f\u00fcr phpfiotogifche Beobachtungen ein mettes gelb, mettes mit 9ht\u00a3en f\u00fcr bt'e ^5rari3 cuttioirt merben f\u00f6nnte. \u00a9te Un* terfucfyungen merben \u00e4u\u00dferjf fchmt'erig fein unb gro\u00dfe Xlmftc^t crforbern. 2tbcr $u machen ift barin etmaS. \u00a9och fo\u00efc^e gelber liegen noch in gro\u00dfen (Steppen oor un$, unb nur bie 3ett fann S\u00eeath fc^affen.\nS\u00f6ir haben \u00e9t'\u00f4^er nur oon ber Songeftion, fei fte fetb\u00dfft\u00e4nbig ober bie erfie \u00a9tufe ber Sntj\u00fcnbung, gehanbett. Sc> ift fein Unterfchieb jmifchen bet'ben, unb fomt't mu\u00df bie Behandlung beiber btefetbe fein. 9to ber Unter* fdjieb t'j\u00ee praftifch $u machen, ba\u00df man im einen gatte ba$ Hebet meiftenS ohne ^achtheit ftch> fetbft \u00fcbertaffen fann, m\u00e4hrenb im anbern ber Uebergang $ur \u00a9tafe eintritt, wenn nicht bte Songe\u00dfion burch ^meclm\u00e4\u00dfige Bh'ttet befet* tigt mirb. Born therapeutischen \u00a9tanbpunfte au$ ha^eit mir grfehen, ba\u00df bie Btutentjiehungen auf bie Songeftion birect feinen nachhaltigen Sinftu\u00df \u00fcben f\u00f6nnen, fonbern nur oor\u00fcbergehenb bie \u00a9rucfoerh\u00e4ltntffe dnbcrn, fo ba\u00df baburch ber miebereintretenben \u00a9ef\u00e4\u00dfcontraction bte Bahn gebrochen merben fann. \u00a9t\u2019e mieberhergeftettte \u00a9ef\u00e4\u00dfcontraction befeitigt bagegen bie Songeftion birect, inbem fte bie n\u00e4ch\u00dfe Urfa^e entfernt, unb baju beft^en mir in ber Sompreffton ein mechanises, in ber $\u00e4tte ein auf bie Bitatit\u00e4t etnmirfenbeS BHttet.\nBei ber \u00a9tafe haben mir \u00a9toc\u00efung in ben ermeiterten Btut* gefa\u00dfen, nebff 5tu\u00f6tritt oon Btutferum. 2Bir haben oben gefehen, ba\u00df mir feine Bftttet haften, $u unterfcheiben, ob bem \u00a9erum aufgel\u00f6fter gafer\u00dfoff beigemifc\u00dft ift, ober nicht, fo tauge ftc\u00df ber Srgu\u00df tut K\u00f6rper be* ftnbet. gerner ift eS in Be^ug auf bie D^eforption gleichg\u00fcltig, ob \u00a9erum ober ^taSma ba\u00f6 Srfubat bitbet, fo tauge auS teuerem ber gaferftoff ftch nicht in fefter gorm au\u00f4fchetbet. 8tu\u00f6 biefen bet'ben \u00a9r\u00fcnben merbe ich un* ter \u00a9tafe bie ft\u00fcfftgftteiftenben Srfubate betrauten, ohne B\u00fccfftcht auf et mat* gen gaferftoffgehatt. \u00a9a mir jur g\u00f6rberung ber ^eforption birect nicht mefenttich beitragen f\u00f6nnen, biefetbe ot'etmehr an bcm ft\u00fcfftgen Srfubate oon fetbft gedieht, menu bie normate Sircutaft'on herge\u00dfeflt 4*/ f\u00b0 fab 3n* bicationen jur Behanbtung oorjug\u00f6metfe auf ben erjten f unft, bie \u00a9toefung in ben ermeiterten \u00a9ef\u00e4\u00dfen, gerietet. Betrachten mir mieber bie gem\u00f6hn* liehen Mittel. stimmt man bie gatte au$, met^e au\u00f6 allgemein et'nmirfen* ben $ranfheit3urfachen entftehen, unb benen mir fp\u00e4ter einige Stufmerffam* feit fchenfen motten, fo ift bie gebr\u00e4uchliche ipeitmethobe mieber bie antiphto* gt'fttfche unb bie ipauptmittet ftnb Btutentjieftung, $!\u00e4tte unb unter Umjt\u00e4nben 2Barme. B\u00dfetche Bebeutung haben biefe Stgentien nun tyzx?\n\u00a9ie Sntfernung ber \u00a9tafe gelingt nur fo, ba\u00df fte burch ba3 \u00a9tabium ber Songeffion mieber $um ^ormatju\u00dfanbe jur\u00fcefgef\u00fchrt mtrb. 3\u00abcr\u00df mu\u00df bie \u00a9totfung in ben ermeiterten \u00a9efa\u00dfen gehoben merben, ba\u00f6 nachbr\u00e4ngenbe Btut mu\u00df bie ftotfenben Biaffen in bie gr\u00f6\u00dferen Bahnen be\u00f6 Btutumtaufe^ ober au\u00a3 bem \u00a9efa\u00dffreife hinan^fp\u00fcten. \u00a9a\u00f6 mirffamfte Biittet baju ftnb","page":395},{"file":"p0396.txt","language":"de","ocr_de":"396 sPf)\u00ef)ftoIogte m tfuer S\u00efnroenbung auf dfururgte.\nbie \u00f6rtlichen 23\u00efutentziehungen. DaS 23tut fkgnirt zwar in ben \u00a9ef\u00e4\u00dfen, aber e\u00f6 ift noch ft\u00fcfftg nnb fann auS angebrachten SBunben theits birect abftie\u00dfen, theitS oon bem nachtr\u00e4ngenben 33tute hiuau\u00f6gefp\u00fctt werben. \u00a9o wie auf bfefe Seife bie Circulation wieber hergeftettt ift, haben wir ben 3uftanb ber Congeftien, ber nun auf bem oorhin bezeichnten Sege zur sJiorm zur\u00fcdfebren fann. Die H\u00e4tte, einfeitig angewanbt, ift bei ber \u00a9tafe ein jweifel^afte\u00f6 bittet. Offenbar ift bie \u00a9ef\u00e4\u00dfanf\u00fcttung burd; baS 23or* herrschen ber weniger teidjt beweglichen 23tutf\u00f6rperchen \u00ffter eine berartige, ba\u00df burd; eine bto\u00dfe \u00a9ef\u00e4\u00dfcontraction gegen bie 2lre ein Austreiben beS Sn^atteo nicht leicht m\u00f6glich fein wirb. Vielmehr w\u00fcrbe baburch bas 2D?i\u00df* oerh\u00e4ttni\u00df be\u00f6 DrudeS ^wifc^en \u00a9ef\u00e4\u00df unb 3nhatt oermehrt. Die bauernbe Anwenbuttg ber H\u00e4tte tiefe ftch nur rechtfertigen, wenn fie ben 3\u00ae*d ^abett fott, bie im Umfange ber \u00a9tafe immer fortbauernbe ober zunehmenbe Con* geftion zu befeittgen- Dagegen giebt eO eine Anwenbung ber Hatte, wetche auch birect gegen bie \u00a9tafe g\u00fcnftig wirten tann, bie unterbrochene n\u00e4rntid;. Sie man einen \u00a9p\u00fctcanat leichter burch unterbrochen einwirfenbe \u00a9tr\u00f6rnun* gen reinigt, ato burch einen contiuuirtid; wirtenben \u00a9trom, weit bei jener sD\u00eeethobe bie Sirfung be\u00f6 \u00a9to\u00dfeS mit in SXnfc^tag tommt, fo wirb bei unter* brochener Anwenbung ber Hatte in ben freien 3ttHfchenr(*umen baS fr\u00e4fttger anbringenbe 23tut Ietd;ter bie \u00dfodenben 9J?affen oor ftch Vertreiben. Die f\u00dfrariS fennt eine 9)?ethobe, mit fatten unb warmen Umfcht\u00e4gen ju wechfetn. \u00a9ie fu\u00dft auf biefem \u00a9runbfatze unb ift f\u00fcr bie \u00a9tafe rationett, wenn nicht bie banach oermehrte Congeftion zu furzten ift. \u00a9etbjt bie bauernbe An* wenbung ber warmen Umfc\u00dfl\u00e4ge ift bem 3uftanbe ber \u00a9tafe an unb f\u00fcr ft<h entfprechenb, weit in ben erweiterten \u00a9ef\u00e4\u00dfen bie Fortbewegung ber ftoden-ben Waffen leichter ift. 9?ur mu\u00df man habet ber\u00fcdftchtt'gen, ba\u00df bie zur Cntj\u00fcnbung f\u00fchrenbe \u00a9tafe aud; baburch oerfchtimmert werben fann, theitS weit bie nachher, bei oottenbeter Cntj\u00fcnbung, eintretenbe \u00a9erinnung bann in bem ausgedehnteren \u00a9ewebe ootumin\u00f6fer auSf\u00e4ttt, theits weit bie Con* geftion in ber Umgebung oermehrt unb baburch bie fotgenbe \u00a9nt$\u00fcnbung umf\u00e4ngti<her werben fann.\nDie 23efwnbtung ber reinen \u00a9tafe erforbert fomit \u00f6rtliche 23tutent$ie* hungen, um bie ftodenben Waffen bur<h baS nachbr\u00e4ngenbe S3Iut in Ftu\u00df zu bringen, unb barauf fotgenb bie Anwenbung ber H\u00e4tte, um bie \u00a9ef\u00e4\u00dfe zur Contraction zu bringen, b. h- bie nun eingeteitete Congeftion zu bef\u00e4mpfen. So ber Uebergang in oottenbete Cntj\u00fcnbung, b. h- Au\u00f6f<hwi$en oon ge* rinnenbem 23tutpIaSma nicht zu bef\u00fcrchten ift, ift bie fr\u00fchzeitige Anwenbung ber S\u00e4rme ein nicht unrationelles SD\u00eeittet, bie Bewegung beS 23tuteS in ben \u00a9ef\u00e4\u00dfen wieber h^uftetten, unb unter Umft\u00e4nben fann bt\u2019efeS 3tef burch abwechfetnbe warme unb fatte Umf(ht\u00e4ge noch oottfommener erreicht werben.\nDaS fJ5robitct ber \u00a9tafe, baS fl\u00fcfftge, ins \u00ffarenchpm ober in \u00a3\u00f6t;ten ergoffene, Crfubat barf un\u00f6 gew\u00f6hnlich feine \u00a9orgen mad;en, ba nach h^r* geftettter normater Circulation baffetbe batb unb leicht wieber in bie 33tut* bahn jur\u00fcdfehrt. 9\u00eeur in einigen \u00a3\u00f6hten pflegt ber Crgtt\u00df ftch h\u00abrbndcfiger ZU hatten, waS aber theitweife ber \u00a9ef\u00e4\u00dfarmuth ber Sanbungen, theitweife bem Umftanbe z\u2019-^ufehretben ijt, ba\u00df ftch bie S\u00dfanbungen fetbjt mit einem Ueberzuge oon ptaftif^em Crfubate \u00fcberziehen unb fo bem ft\u00fcffigen 3nt;atte unzug\u00e4nglich werben.\nDieCntz\u00fcnbung iftCrgu\u00df oon33tutptaSmain ba\u00e9\u00ffarend;pmmitfot* genber \u00a9erinnung. Da\u00df bad ergoffene StutptaSma unter g\u00fcnfUgen Umft\u00e4n* ben, e\u00dfe es zur \u00a9erinnung beS gafer\u00dfoffs fommt, in bie \u00a9ef\u00e4\u00dfe zuv\u00fc^ireten'","page":396},{"file":"p0397.txt","language":"de","ocr_de":"m ihrer 2ltm>ent>ung auf (Jhtrurgte. 397\naffo reforlu'rt werben fann, unterfiegt mohf feinem 3*reifef- Darin gleicht e\u00f6 bem (Serumerguf nnb fann btefer 3uffanb \u00a7ur (Stufe geregnet merben, fo mie er ter gleichen 33ehanbfung unterliegen muff Senn aber tie 23tf* bung be\u00f4 fefien \u00a9rfubate\u00e9 ftattgefunben hat, fo ift bte \u00a9nt^\u00fcnbung oeffen* bet, unb oon einer 33ehanbfung ber \u00a9nt^\u00fcnbung nicht mehr bte 9\u00eeebe. Sir haben e\u00f6 bann mit ben \u00a9ntjunbungoau\u00f6g\u00e4ngen $u tfmn, unb ba tritt eine ganj neue SBeurtheifungomeife ein- Die 23ehanbfung ber Snt^\u00fcn* bung befielt alfo barin, ihr oor$ubeugen, bie SBt'lbung ber faferftoffigen Srfubate^u mhtnbern, alfo im (\u00a3infd;reiten gegen bie Qfongefiion unb Stufe. Unb menn mir bei pofttio eingetretener Snt^\u00fcnbung fortfahren, antiphfogi* etn$umtrfen, fo ift bieo Verfahren nicht gegen bao fchon oorhanbene probuct gerietet, fonbem gegen bie nebenbei noch foribe\u00dfehenbe Stufe unb \u00c8ongef\u00efton, bie ben (\u00efnt^\u00fcnbung\u00e9beerb noch ju oergr\u00f6fern broken. Unfer (Streben geht baht'n, ber ferneren probuetbifbung oorgubeugen, ter (Snt^\u00fcn* bung ein 3ief $u fe\u00a3en unb bann ben jm eiten 2fct \u00a7u beginnen, n\u00e4mlich bie \u00a9ntj\u00fcnbungsprobuete $u entfernen. 3>?an barf nie bergeffen, tag man e\u00f6 immer mit ben berfdjiebenen Vorg\u00e4ngen neben einanber $u Uwn \u00ffat, unb bie 33ehanbfung nad) bem 23or\u00f6errfc\u00f6en beo einen ober unteren einriebten muf\nQSie\u00dfeic\u00f6t tritt mir ^ier bie grage entgegen, ob mit tiefem fctjcmatifc^en 2fu\u00f6einanberhaften ber Sntj\u00fcnbunge\u00f6org\u00e4nge, unb ber getrennten 23etracf>* tung ber ^^erapie efmao gen\u00fcgt fet? Sir b\u00fcrfen nur bie prart'\u00f6 fragen, bte, menn auch bei ben me\u00eej\u00eeen unbemujjt, ganj auf bem$3oben ber ^ter ent* micfelten \u00a9runbanftchten fteht. 2ftan hat ft<h gem\u00f6hnt, atXe\u00f6 fchlichtmeg \u00a9ntj\u00fcnbung $u nennen, fomo^t bie \u00bbolfenbete, als bie ba^tn f\u00fc^renben 23or* f\u00e4ufer. 2fber bte teueren fomrnen auch f\u00fcr ftd> beftehenb bor, unb nicht*? beftomeniger betrachtet man ihre 23ehanbfung af\u00e9 25ehanbfung ber Sntj\u00fcn* bung. Daher fommt tie SSermirrung, tag man gegen bie (\u00a3nt$\u00fcnbung, je nach ben Umfldnben, einmal mit SSort^ei\u00ef 33futent$iehungen, ba\u00f6 untere 2D?aI marme Sinmicflungen, einmal falte Umfrage, ba\u00f6 untere -SD\u00eeaf marme B\u00e4hungen anmenben $u fbttnen glaubt. 3\u00ab ber \u00a3\u00a7at aber bem\u00e4ntelt man, menn bie 3nbicationen richtig gefte\u00dft ftnb, mit jeter befonberen Sftethobe aud; befonbere \u00efbrper\u00eft'dje 3uft\u00e4nbe. Diefer \u00a9ebanfe a\u00dfein fann einen be* ruhigen, menn man in ber D\u00f6erapie bie \u00f6eterogenften Dinge gur 23ef\u00e4mp* fung ein unb beffefben Uebef\u00e9 gufammengefte\u00dft ftnbet. IBietfeic^t ift e3 \u00bbie* len fo gegangen, mie mir bamaf\u00f6 auf ber Unioerftt\u00e4t, mo mich bie Srnpfeh* fung ber \u00bbergebenen Mittel gegen bie eine Snt^\u00fcnbung bon born herein gegen bie\tfa\u00df mi\u00f6trauifd; machte, mir roenigj\u00eeen\u00f4 eine fe^r geringf\u00fc^\ngt\u2019gc therapeutifche \u00c7ogif ju berrathen fd^iett. 2lber ber genfer fag hier nic^t in ber Dherapt'e, forbern in ber pathologie, bie, ohne SSerft\u00e4nbnif ber Pb9* ftofogte, bie gefontert einherfchreitenben Vorg\u00e4nge nicht auoeinanber ju haften bermodjte, unb fo ben \u00a9runb be\u00f6 berfcht'ebcnen Sehanbefn\u00f6 nicht auf* ffdrte.\n(5ine n\u00e4here \u00a9rf\u00e4uterung erhaft bt\u2019efe grage, menu mir auf biejenigen 3nftdnbe bXicfen, bereu ich oben bei ber (Stufe Ermahnung gethan habe, bie fogenannten \u00a9ntj\u00fcnbungen au\u00f6 affgemeinen Urfadien, bei benen man ein eigentlich ent^\u00fcnbung\u00f6mitrige\u00f6 Verfahren nicht anjumenben pflegt. 9\u00eeofe (menigffen\u00e9 theifmeife), SD\u00eeum\u00f4, hl^Ber 9\u00eeheutt\u00eeatic'mu\u00e9 geh\u00f6ren \u00ffter\u00ffer. 2)?an benft ftch tiefe \u00a9ntj\u00fcnbuttgen af\u00f6 \u00e4u\u00dfere \u00a9rfcheinungen einer a\u00dfge* meinen ^ranf^eft, beren \u00a9i\u00a3 man im 23fute fucht, ober bereu Sinffu\u00df auf ba\u00f6 23fut man bie Neigung ju entj\u00fcnblichen ^rfcheinungen jufchreibt. Sie\n\u00d6anbro\u00f6rterbiufj ter\t23b. III. 2C6t^ei[. 8.\t^ n","page":397},{"file":"p0398.txt","language":"de","ocr_de":"398 ^i)ftoIogte in i\u00dfrer 2lmt>ent>un$ auf Chirurgie.\nweit bieS richtig ift, bar\u00fcber fann i<\u00df mid; \u00dft'er ebenfo wenig auSlaffen, als \u00fcber bie Slnwenbung ber inneren Mittel, benen ntan hierbei eine antip\u00dflo* gijtifc\u00dfe SBirfung gufe\u00dfreibt. 2\u00d6ir f\u00e4men bamit auf ein \u00a9ebiet, welc\u00dfeS fritife\u00dfen Er\u00f6rterungen fa\u00df ungug\u00e4nglt'ch ift. 21\u00dfgemeine Vlutentgie\u00dfun* gen, \u00e4ntimonialmittcl, hierf\u00fcr, Salpeter, Salmt'af, Efftgammcniaf, 23ern* fteinfaureS 21mmoniaf, 3ei^ofe, Eifen\u00df\u00fctlein, Opium, E\u00dft'nin, gtiebert^ce unt> oieleS anbere ftnben wir neben einanbev empfahlen gur 23ef\u00e4mpfung Pon Hranf\u00dfettSgu\u00df\u00e4r.ben, beren \u00e4u\u00dferer 21uSbrucf Enrg\u00fcnbung genannt wirb. Rur in einem f\u00fcnfte fttmmen bie meiften Rathgeber \u00fcberein, \u2014 feine \u00f6rt* lie\u00dfe 21ntip\u00dflogofe ! \u2014 SBarum? SBeil bie Entg\u00fcnbung Pon allgemeinen Urfac\u00dfen herr\u00fchrt unb, wenn \u00f6rtlich unterbr\u00fceft, an einer anberen, oie\u00dfeie\u00dft gef\u00e4hrlicheren Ste\u00dfe wieber auftaue\u00dft. Es ift ber E\u00dfarafter biefer Ent* g\u00fcnbungen leic\u00dft ben Ort gu wec\u00dffeln, plc^lic\u00df gu oerfc\u00dfwtnbeu unb an einer anbern Ste\u00dfe aufgutaue\u00dfen-\nSlber fann benn ein Entg\u00fcnbungSprobuct fo pl\u00f6fglic\u00df oerfe\u00dfwinben? \u2022\u00dc\u00d6aS w\u00fcrben wir fagen, wenn unS erz\u00e4hlt w\u00fcrbe, ein gurunfel fei pl\u00f6iglic\u00df metaftatifc\u00df geftnnt an einer Stelle oerfe\u00dfwunben, unb an einer anbern gum Vorfc\u00dfein gefommen? 2\u00dfir w\u00fcrben lac\u00dfen, unb babure\u00df ben beften Vewet'S liefern, ba\u00df wir im ipergen gar weld einen Unterfc\u00dfteb, unb gwar einen fe^r wefentlic\u00dfen gwife\u00dfen ben beiben 3u\u00df\u00e4nben rnae\u00dfen, unb unS baS 2Bort Entg\u00fcnbung f\u00fcr beibe nur auf ben Sippen liegt. OaS eine ift Entg\u00fcnbung ; fein ^3robuct fann nie\u00dft bie 9Retamorp\u00dfofen, welche gu feiner Entfernung n\u00f6* t\u00dftg ftnb, fo rafc\u00df bure\u00dfmae\u00dfen. DaS anbere ift feine Entg\u00fcnbung, fonbern nur Stafe, bie nur in felteuen g\u00e4\u00dfen gur wiiflie\u00dfen Entg\u00fcnbung f\u00fc\u00dfrt. Dies wei\u00df bie praxis unb barum metbet fte breift bie \u00f6rtliche Slntip\u00dflogofe; fte wei\u00df, ba\u00df baS \u00f6rtliche Seiben feine ^robucte fefgt, bie nicht leic\u00dft, bei wie ber* \u00dfergefte\u00dfter normaler Eirculation in baS 331ut gur\u00fcdfe\u00dfrten ; fte wei\u00df aber aue\u00df in ben g\u00e4\u00dfen, wo biefe Stafen leic\u00dft gu einer nac\u00dft\u00dfetligen ^Jrobuctbil* bung f\u00fchren, bie \u00f6rtliche $tntip\u00dflogofe gu benu^eu. SBenn berfelbe Rheumatismus, ben wir an ben \u00a9clenfen unangetaftet Taffen, bie fer\u00f6fen \u00a3\u00e4ute, Rippenfell, ^ert* ober Enbofarbium, befa\u00dft, wo Erfubate gef\u00e4hrlich werben, ba f\u00e4umen wir mit \u00f6rtlichen 231utentgie\u00dfungen ficher nicht; unb wenn wir ber $\u00e4lte bis gu ber entfpree\u00dfenben Stiefe Eingang gu perfchaffen w\u00fc\u00dften, unb nie\u00dft oielnte\u00dfr bure\u00df bie Verengerung ber perip\u00dferifchen (Gef\u00e4\u00dfe eine Eongeftion in ben inneren \u00a9ef\u00e4\u00dfen Peranla\u00dften, fo w\u00fcrbe auch bie \u00f6rtliche Slnwenbung ber teilte, als ein ber Stafe entfprec\u00dfenbeS SRi\u00eetel, in ber ^3ra* rt'S Eingang gefunben haben. S3ci bem ErpftpelaS, wenn eS Pon ben \u00e4iu \u00dferen ^opfbebedungen auS bie Hirnh\u00e4ute affteirt, f\u00e4umt man nicht, neben ben Vlutentgie\u00dfungen auch falte Umfc\u00dfl\u00e4ge gu mae\u00dfen. Vei ben ftren, nie\u00dft fteber\u00dfaften R\u00dfeumatiSmen fpart man \u00f6rtliche Vlutentgiebungen nicht, unb t'c\u00df habe \u00f6on mehreren ^3raftifern ge\u00df\u00f6rt, ba\u00df fie gegen bie acuten Rheuma* tiSrnen an ber SBirbelf\u00e4ule, bie fogenannten \u00a3erenfc\u00df\u00fcffe, bie empfohlenen falten Umfc\u00dfl\u00e4ge mit entfe\u00dftebenem Erfolge anwenben. \u2014 Es ge\u00dft hieraus \u00dferpor, ba\u00df man bei ben oben begeie\u00dfneten ^ranf\u00dfeiten bie \u00f6rtliche Slntip\u00dflo* gofe nie\u00dft beS\u00dfalb unterl\u00e4\u00dft, weil man i\u00dfre SBirffamfeit gegen biefefben in 3weifel gie\u00dft, fonbern beS\u00dfalb, weil mau ben \u00aerunb ber \u00f6rtlichen Erfc\u00dfet* nung nie\u00dft bamit tilgen fann, oielme\u00dfr gum SBieberauftreten beS UebelS an einer anberen Ste\u00dfe Veranlaffung geben f\u00f6nnte. DiefcS 9Rotio w\u00fcrbe nie\u00dft por\u00dfanben fein, wenn mau eS mit wirfltc\u00dfen Entg\u00fcnbungen gu t\u00dfun \u00df\u00e4tte, benn bie ftnb nicht fo fl\u00fcchtig, unb eS w\u00fcrbe nid;t burc\u00dffc\u00dflagen, wenn man an ben affteirten Ste\u00dfen Entg\u00fcnbungSprobucte gu gew\u00e4rtigen \u00df\u00e4tte,","page":398},{"file":"p0399.txt","language":"de","ocr_de":"^^fto\u00efogte tn tf)rer ^Jtnwenbuncg auf Chirurgie. 399\nbte nac\u00eej^a\u00eettcje b\u00f6fe gotgen herbeif\u00fchren f\u00f6nnten. $Ber w\u00fcrbe faitmen, eine wirflt'che Entg\u00fcnbung oon ber Sntenf\u00eet\u00e2t, mit wetter bie \u00a9tafen beim acuten S\u00eebeumatt\u00e9mu\u00e9 an ben E)etenfen aufgutreten pfCegcn, auf ba\u00df nachbr\u00fctftichfle $u befampfen, fe\u00efbji auf bte \u00a9efa^r fin, fie an anberen \u00a9tetten wt\u2019eber auf* tauchen gu fchen, wenn bte go\u00efgen einer wtrflt^en ^robuctabtagerung tn, ober auch nur am \u00a9etenfe gu f\u00fcrchten waren?\n2Benn wir fomit gu etner ftaren Stuffaffung be\u00df ^ranfheit\u00dfobjecte\u00df unb ber \u00a3(wrapte gefangen woflen, fo muffen wir nicht attein 'oon bem \u00a9ebanfen, fonbern au(| oon bem Slu\u00dfbrucf taffen, bafj bte Entg\u00fcnbung einmal fo, ba\u00df anbere 9)?at anber\u00df gu behanbetn fei, fonbern fagen: wir haben in biefen 3uft\u00e4nben \u00a9tafen oor un\u00df, wetdje fetten ein weiteres \u00ffrobuct, at\u00df bie ft\u00fcf-ftge unb ft\u00fcffigbteibenbe Erfubation liefern, unb wir bebanbetn fte nic^t, fon* bern taffen fte an ihrem \u00dcDrte oertaufen, fo gut fie wotten, weit fte feine nachhaltige \u00a9efatjr brofjen unb eine ortti\u00e0>e 33ehanbtung eher \u00a9chaben at\u00df L\u00fctgen ftiften f\u00f6nnte.\n\u20223\u00ab 23egug auf bie Stugenentg\u00fcnbungen hat ftd; bie ^rari\u00df gteichfatt\u00df ihren 2Beg fetbftft\u00e4nbig gebahnt unb wenigften\u00df \u00fcber ben tarnen hinwegge* fe\u00a3t. SBenigften\u00df brei i\u00dfiertbeit alter in ber ^rari\u00df oorfommenben fogenanm ten ^tugenentg\u00fcnbungen ftnb StugencongefHonen unb Stugenftafen, erftere in oorwiegenber Stenge. ^ 9\u00eeotbe, \u00a9chmerg unb 23ef<hrctnfung im (Gebrauche be\u00df Drgan\u00df, bei ben \u00a9tafen bingutretenbe \u00a9efcfwutft ber auferen S\u00dfebef-fungen unb oermehrte 2tbfonberung normater ober abnormer \u00a9ecrete ftnb bte gemeinfamen SD\u00eeerfmate. Entg\u00fcnbungoprobucte fehten bei biefen. Die \u00ae*ecrete ftnb entweber bie normaten Stugenft\u00fcffigfeiten in oermefrter 90? enge, ober burcf \u00a9erumgufafg oerb\u00fcnnt unb fo oermehrt. Dhr\u00e4uen, Dr\u00fc* fenfecret ber 2tugentiber, oermehrte unb ftebrige \u00a9chteimabfonberung u. f. w. haben ja nidjt\u00df mit entg\u00fcnbtiihen ^robucten gemein, \u00a9etbtid)e Jar-bung unb 35orhanbenfein oon Et'terf\u00f6rperchen im \u00a9ecrete beuten gtei<hfatt\u00df nicht auf Entg\u00fcnbung\u00dfprobuct, benn bet'be\u00df ftnbet ftch ebenfo bei ben \u00a9tafen ber 9?efpiration\u00df- unb Darmfchteimhaut, beim \u00a9chnupfen unb 3nteftinatfa= tarrh im gweiten \u00a9tabium. Eigentlich gerinnung\u00dffahige Erfubate fehten bei biefen 3#\u00e4nben. Die ^3rari\u00df weif bie\u00df. Die SBefwubtung ift burd)* weg gegen Eongeftion unb \u00a9tafe gerichtet. 9D?an erftrebt Eontraction ber \u00a9ef\u00e4fe, fettener burch i\u00dftuteutgiehungen, h\u00e4ufiger burd) fatte ober anber* weit abftringirenbe Umfcbtdge. Die meiften Slugenw\u00e4ffer haben biefen Eba-rafter. 9D?an h\u00f6rt h\u00e4ufig ben 2tu\u00dffpruch, baf gu reichticfe unb wieberhotte 33tutentgiehungen fepaben, baf bie \u00a9ef\u00e4fe baburch erfd)taffen, baf man bie Entg\u00fcnbung chronifd) mache u. f. w. 3\u00c4it anberen Porten, man ift ftch be* wuft, baf man e\u00df nicht mit Entg\u00fcnbungen, fonbern mit Eongeftionen unb \u00a9tafen gu tfun hat, wo nicht bie Entteerung unb SBegfammacbung ber \u00a9e* f\u00e4fe attein au\u00dfrei^t, wo ihre Eontraction ba\u00df \u00a9runbbebiirfnif ift. 9D?an jteht, wie ba gu retgenben Mitteln, fetbft Eauterifationen mit ^ortbeit ge* griffen wirb, um burd) momentan oermehrten $Hutguftuf bie ftoefenben Waffen in Bewegung gtt fetgeu unb bie \u00a9ef\u00e4f eontraction gu oerantaffen.\n2Bie gang anber\u00df ifl ba\u00df Verfahren bet brohenben bebeutenben Entg\u00fcn* bttngen, wo bie \u00a9tafe oft in f\u00fcrgefter 3bit oon bem erfubatioen \u00a9tabium \u00fcberhott wirb. 23ei bebeutenberen traumatifchen 3$erantaffungen glaubt man ben \u00f6rtlichen S\u00dftutentgiehungen ftch nicht attein anoertrauen gu btirfen, man \u00f6ffnet eine 2tber. s2tn Stugenwaffer benft niemanb, fatte Umfcht\u00e4ge unb Ei\u00df werben angewanbt. 33ei iritis oerf\u00e4umt man nicht teid;t allgemeine 2lber* taffe unb bie 2lnwenbung be\u00df antiph^giftifchen 35erfahren\u00df in oottem Um-\n26*","page":399},{"file":"p0400.txt","language":"de","ocr_de":"400 ^i)ftoIogte in ihrer 2lnn>ent>ung auf (T^irurgte.\nfange. 2Benn man falte Umfrage nityt anmenbet, fo beruht bieb barauf, ba\u00df bie ber plaftifchen Srfubation oorhergehenben Stabten fo rafch oerlau* fen, ba\u00df fte fetten zur Beobachtung gefangen. Die Verf\u00e4rbung ber 3rt\u00f6, bte Vefc\u00dfr\u00e4nfung ihrer Beweglichfeit bewet'fen fc\u00dfon oorhanbeneb Syfubat. Vielleicht to\u00fcrbe ec> m\u00f6glich fein, burd) fafte Utttf^f\u00e4ge, toenn fte fr\u00fchzeitig angetoenbet w\u00fcrben, bte erften Stabten zu bef\u00e4mpfen, ehe fte zur Srfubation fuhren, tote bte\u00f6 ja bet Verwunbung ber 3*i$ nicht fetten gelingt. 2lber hierbei mu\u00df noth befonberb ber\u00fccfftchtigt werben, ba\u00df bie oeranfaffenben Momente ber iritis, am h\u00e4u\u00dfgften flie\u00dft, Vheumatibmub unb Spph*1*3, 3es wohnlich bie ganze Sonftitution ergriffen haben, unb auf fte fomit bie Betrachtung 2lnwenbung ftnbet, welche oben bei ben aub affgemeinen Urfac\u00dfen entftehenben Stafen gemadtt tourbe, ba\u00df n\u00e4mlich bie \u00f6rtliche ttnterbr\u00fccfung nicht bab Umft<hgreifen in anberen^3artieen binbert. Von ber 3ris oerbr\u00e4ngt f\u00f6nnten bie \u00a9ef\u00e4\u00dflager ber Chorioidea ber Sitz toerben, unb all\u00e9e fomit noch fchlimmer. Dieb ber \u00a9runb, toe\u00eahalb bie f$rarib gew\u00f6hnlich mit Um* gehung ber \u00f6rtlichen gleich 5U energifcher allgemeiner Vehanbfung fchreitet.\nDie Behanblung ber Sntz\u00fcnbungbaubg\u00e4nge erforbert eine ganz anbere Beurtheilungbweife. 2\u00dfir haben aub ben neueren Arbeiten in ber gie unb pathologifchen Anatomie gelernt, welche Verdnberungen bie franf-haft abgelagerten plaftifchen Stoffe im Drganibmub erleiben, Sb ftnb bieb entweber folche, wie fte im g\u00f6tub nach morphologifchen \u00a9efe^en im Bit* bitngbplabma oor ftch gehen, ober \u00e4hnliche, nach analogen \u00a9efe^en ein-herfchreitenbe. Sie unterliegen oitalen \u00a9efe^en, auf welche birect einzuwir* len nicht in unferer 9D?acht fteht. Stuf bie Bebt'ngungen aber, unter welchen ber eine ober anbere Slubgang ein^utreten pflegt, f\u00f6hnen wir h\u00e4ufig einwir-fen, theilb f\u00f6rbernb, theilb hiubernb. Dab entz\u00fcndliche Srfubat wirb entwe* ber local organiftrt unb felbftft\u00e4nbig, ober eb wirb oou ber Stelle, wo eb abgelagert war, entfernt. \u00a3e|tereb gefe\u00dfieht auf bem 2Bege ber D\u00eeefolution unb D\u00eeeforption, ober bem ber Siterung. Die brei ^aupt-abtheilungen ftnb fomit: Vefofution, Siterung unb Organifation. 2B\u00e4ren unb bie Bebingun* gen genau befaunt, burch welche bie einzelnen 2lubg\u00e4nge herbeigef\u00fchrt werben, fo f\u00f6nnten wir uttfere Behanblung rationell bana<h einrichten, ben w\u00fcn* fe\u00dfenbwerthen 2lubgang burch Bef\u00f6rberung ber Bebingungen $u erreichen. Leiber ftnb une bie Bebingungen nicht befaunt, aber burch gewiffe Ueber-legungen f\u00f6nnen wir both ju folgenden Schl\u00fcffen gelangen.\nVSenn wir bie oerfe\u00dfiebenen Slubgange in Bezug auf ihr Ver\u00df\u00e4ltni\u00df gum ^ormaljuftanbe in eine gewiffe Rangfolge fte\u00fcen wollen, fo werben wir bie Organifation bebSrfubateb alb bie l;\u00f6chfle, bie Siterung alb bie niebrigfte Stufe auffaffen muffen. Die O\u00eeefolution fteht in ber SD\u00eeitte, ba ihre mor-phologtfchen Slemente, bie \u00c4\u00f6rnthengellen, gwar nicht f\u00fcr ben Drganibmub entwicflungbf\u00e4hig ftnb, aber hoch eine actioe Sntwicftungbfraft in Bezug auf bab Srfubat beftfen, welcheb burch ihre Vermittelung oerfl\u00fcfftgt, reforptionb-f\u00e4\u00dfig, alfo bem Drganibmub erhalten wirb Stuch ftnb bt\u2019efe Slemente bem normalen \u00a9ewebe nicht fremb, ba fte\u00df regelm\u00e4\u00dfig g. B. in ber glandula thjreoidea unb thjmus immer hie unb ba ft\u00f6rnchen^ellen oorftnben. 3^h glaube, ba\u00df fte \u00fcberall ba, wo im D\u00eeormal^uftanbe eine 9?\u00fccfbifbung erfolgt, ihre Stolle fptelen unb m\u00fcrbe bie Bezeichnung oon \u00bb^eforptioubgellen\u00ab bebhalb f\u00fcr ganz paffenb halten.\nSBenn man ferner alb Bebingung beb normalen \u00a3ebenb, fowohl ber morphologifchen Bilbung, alb beb Stoffwec\u00dffeib, bab proportionate 3ufam-menwtrfen ber Stferoenmaterie unb beb Bluteb, ober Dhierwafferb, annehmen","page":400},{"file":"p0401.txt","language":"de","ocr_de":"^pftologte in tf;m* s2lrm>ent>ung auf Chirurgie. 401\nbarf, fo m\u00fcrbe man in 33e\u00a3ttg auf bie Sntj\u00fcnbungbaubg\u00e4nge fcBltefen bur* fen, baft biefer oitale Sinfluf am m\u00e4cBtigften Bet bem 2lubgange tn Organic fatton, am geringften Bet bem Slubgange tn Eiterung eingemirft BaBe. Die Stter^elle ift bab aub bem 23ilbungbplabnta unter geringem ^eroeueinfluffe oegetatio ^ernormuc^ernbe Slement, mie ftcB Bei ben niebrigften ^terclaffen, non bett Sn'fttforten Bib ju ben SO^otfu\u00e9fen, bie unentmicfelte 3e^e alb Berrfdjenbeb morp^ologifcBeb Slement \u00eeunb gieBt, m\u00e2Brenb mit ber oollfomm* neren Sntmicflung beb 9?eroenfpftemb Bet ben t)Bf)eren ^tercfaffen attcB bte BiftologifcBen Elemente ftd> oeroielfalttgen. \u2014 Der Slubgang tn Drganifa* tton fann bte gorrn ber normalen Srn\u00e4Brung anneBmen, tn ber entj\u00fcnbltcBen \u00a3>ppertropBie. Der @rab beb oitalen Sittfluffeb auf bab Srfubat fann oon jmei \u00a9eitcn Ber Beeintr\u00e4^ttgt fein, oon ber \u00a9eite beb 33luteb ttnb ber\u00a9\u00e2fte, menu iBnett bie Sommunication mit bem Srfubate nifyt fret fle^t, \u2014 oon \u00a9etten ber Heroen, menu fie entmeber tn bte $u BeBerrfcBenbe D\u00eeegton nicBt gelangen, j. 33. $errtffen ober oont Srfubate erbr\u00fccft ftnb n. f. m., ober aub allgemeinen SlranfBeitburfacBen felBft mit mangelnber Snergie aubgeruftet ftnb. @o fann DppBub, \u00e9^langengtft, sJlcil$Branb zc. ben \u00fcfteroeneinfluf? fo total l\u00e4Bmen, baft nicBt einmal Siterung eintritt, fonbern bte d;emtfcf)e 3erfe\u00a3ung felBft \u00fcBer bte niebrigfie \u00a9tufe ber antmaltfcf) s oegetattoen ^\u00dfro* buctton ben \u00a9ieg baoon tr\u00e4gt. \u2014 SnblicB muffen mtr unter ben Stnfl\u00fcffen, melc^e auf bte Sntmicflung beb Srfubateb einmirfen, attcB noiB ein gemiffeb Begran^teb 2lfftmilationboerm\u00f4gen ber naBeliegenben Btftologtf\u00e9en gormatio* neu nennen.\n9D?it biefen SrgeBniffen f\u00f6nnen mtr nun unferer grage n\u00e4^er treten, oB mtr n\u00e4mltd) Mittel Beft^en, auf bte Sntmicflung beb Srfubateb einen Sin* fluf ^u \u00fcBen, benn barum Banbelt eb ftcf>, menn oon ber 33eBanblung ber ooUenbeten Snt^\u00fcnbung, mit anbern Sorten, beb erfubirten ^Srobucteb bie 0?ebe ift.\nSir BaBen in ber SBirurgic eine refoloirenbe unb eine evmeicBenbe sD?e* tl;obe. 9J?it ber einen glaubt man bie 3ertBeilung, mit ber anbern bie Si* terBilbung Befbrbern \u00a7u f\u00f6nnen. 3U* \u00f6fteren recBnet man fleine ortlicBe 33lutent$ieBungen, SSeftcantien, 3)?ercurtaleinreiBungen, Slnmenbung aromati* fcBer Mittel, entmeber trocfen in tr\u00e4uterfiffen, ober feucBt alb gomcntationen, ober fl\u00fcchtig al\u00f6 fpirituofe Sffenjen, Sinimente mit 2lntntoniaf, SampBer u.f. m. Die inbifferenten \u00f6ligen, fcBleimtgen \u00a9toffe, marm alb Umfrage geBrautBt, fallen bie SiterBtlbung Bef\u00f6rbern. Sir molten bieb me^r im einzelnen Be* tracBten.\nSenn ein oorBanbeneb feftgemorbeneb (^rfubat, benn nur oon biefem 3uftanbe fprecBen mir Bier, burcB 9tefolution entfernt merben foil, fo mu\u00df eb benSeg burd) \u00a9tafe unb Songeftion jur 9^orm jur\u00fcdmacBen; bab fefte mu\u00df unter ber organifcBen 5D\u00eeitmirfung ber D\u00eeeforptionbjellen fl\u00fcffig merben, bann BaBen mir ben\tber \u00a9tafe, b-B- fl\u00fcfflgeb Srfubat au\u00c7erBalB ber \u00a9e*\nf\u00e4fmanbungen; bie in ben crmeiterten \u00a9ef\u00e4fen ftodenbe \"Diaffe mug in 33e* megung gefegt merben, um bie D\u00eeltdfeBr beb Srfubateb in ben ^reiblauf ju geftatten, unb barin BaBen mir ben 3#ftanb ber Songeftion: bte ermeiterten \u00a9ef\u00e4^e muffen iBrem normalen SaliBer jur\u00fccffeBrcn, bann ift ber ganje ^roce\u00a7 Beenbet. 2lBer nicBt rein unb allein auf biefe genannten Vorg\u00e4nge BaBen mir gem\u00f6Bttlid) unfer 2lugcnmerf Bei ber 33eBanblung \u00a7u rieten, fon^ bern aucB auf 3aft\u00e4nbe, meld;e in ber UmgeBung beb bur^ bie 3lBlagerung gefr\u00e4nften ^Be^e^ neBenBei immer oor ft\u00e7B gefen unb oft eine progrefftoe ^enbenj BaBen. Die Snt^iinbung ift ja nicBt mie mit einem \u00a9cBlage Been=","page":401},{"file":"p0402.txt","language":"de","ocr_de":"402 ^l^jtotogte in t{mer 2lmt>ent>ung auf Chirurgie*\nbet, fonbern in ber Umgebung be3 (Erfubate\u00f6 bauern (Eongeftion unb Stafe fort unb tonnen ifrerfeit\u00e9 miebcr \u00a7u neuer ^robuctbilbung f\u00fchren, menu bie\u00e9 nid;t oerfinbert mirb. Slttf ber anbern Sette aber m\u00fcrbe e\u00f6 auch mieber ei* neu SRanget an jmeUm\u00e4jnger Rettung bes ganzen Vorg\u00e4nge!? \u00bberraten, menu man bt'efe uacfbarlicfe (Eongeftion unb Stafe bek\u00e4mpfen unb nacf Kr\u00e4ften befeitigen mollte; fte eben Ratten f\u00fcr b'a\u00f6 ftcf r\u00fccfbilbenbe (Erfubat bie Slbzug\u00e9canale offen. \u00a3>te Aufgabe ift, fte fo zu beferrfd;en, baft fte if re \u00a9r\u00e4ngen uicft \u00fcberfcf reiten, aber auf einer zmecfmafigen ip\u00f6fe bleiben, um ifren eigenen 3uftaub auf ben ent^\u00fcnbeten \u00a3feil zu \u00fcbertragen, menu burcf ben Refoltttion\u00f6procef ba\u00e9 (Erfubat fl\u00fcfftge Jorm angenommen fat. liefen Sinn fat ee, menu bie $rari\u00f6 ganz feterogene SD\u00eeitte\u00ef al\u00f4 ber Refolution bienenb, zufammenfietlt. Die 33lutentziefungen im Umfange ber \u00aeefcfmulft ftnb nicft gegen ba\u00a3 (frfubat gerichtet, fonbertt gegen bie Stafe in ber ilrnge* bung, menu fte fo betr\u00e4cftlicf ift, baf ein gortfcf reiten ber Slblagerung zu bef\u00fcrchten fteft. Dcnfelben 3*^ faben bie Duecffilbereinreibungen, inbent man bie (Berinnung\u00f6f\u00e4figfeit beo S3lutfaferftoffb baburd) minbern zu tonnen glaubt. Reibe Spittel motten in ber Umgebung be3 Grrfubateb fortfcfreitenbe Stafe unb (Erfubation f inherit, bagegen bie (Eongeftion ja nicft befet'tigen, me\u00f6fatb j. S3. falte Umf^tage bei biefen 3^ftanben nie empfoflen merben. (Ein tebfafter Rlutftrom in meiten \u00a9efafen fott bab (Erfubat umfp\u00fcten, um ba\u00f6 oerft\u00fcffigte aufnehmen, bie oerftopften Rlutgef\u00e4fe auffp\u00fcten unb bie Reute ber \u00fcbrigen Rlutntaffe zuf\u00fcfren 51t tonnen. S\u00e4frenb man auf ber einen Seite, bei nod; bauernber (Eutz\u00fcnbungoneigung in ber Umgebung bee (Erfubaie^, antipflogijUfcf oerf\u00e4frt unb bieb alb refolutort'fcf bezeichnet, oer* fafrt man, menu teilt folcf eb Uebermaaft oott Stafe ober (Eongeftion oorfan* ben ift, indifferent ober leicft anregenb burcf (Einf\u00fc\u00dfen ber Pfeile in $rau* tertiffen ober aromattfcfe Jomeutationen.\nSRan f\u00fcrcftet in ber Umgebung tein gortfcfreiten unb unterfalt eine etmab lebhaftere (Circulation burcf Sarme unb teicften Hautreiz- 3ft ba* gegen bie \u00a9ef\u00e4ftfatigfeit nic^>t finreicfenb, broft bie Umgebung, aub bem (Eongeftionbzuftanbe in ben normalen zur\u00fccfzutefren, burcf \u00a9ef\u00e4foerengerung bie, bem oerfl\u00fcfftgfen (Erfubate notfmenbigen Slbzugbcan\u00e4le z\u00ab fcf malern, bann fucfeu mir bte (Eongeftion f\u00fcnftlicb z\u00ab macfen unb bie fi\u00e4rferen fpiri= tu\u00f6fen, aromatifcfen, antmoniafalifdjen Reizmittel ftnben ifre Slnmenbung.\n.Ob bie Sirfung ber befagten Mittel allein oon bem fier eingefallenen Stanbpuntte aub aufzttfaffen ift, ober ob fte nicft and; birect auf bie Reroen eintrete, taffe id; bafingeftellt. R?an meif zu ftenig bar\u00fcber. S\u00e4re biesS ber fo tonnte ifre Sirfung fo z\u00ab beuten fein, baf fte burcf eine Reroen* anregung bie oitalen Df\u00e4tigfeiten \u00fcber ben ^unft in ot'e Spofe fcfr\u00f6ben, ber Zur Eiterung, ber niebrigften Relebungbftufe beb (Erfubateb, f\u00fcfrte. Riet* let\u2019cf t ift beibeb ber gall. (Empirifd; tennen mir aber nur bie congeftioe Sir* tung biefer ERittet, bie man an jeber gefunbett \u00a7autftette erproben tann, unb bebfalb fabe icf attcf biefe Sirfung bei ber tfeoretifcfen (Erflarung oorzugb* met'fe feftgefalten.\nOie enbticfe Refeitigung ber (Eongeftion bietet gem\u00f6fnlicf feine grofe Scfmierigfeiteu. 'JReiften\u00e9 fefren bie \u00e9efafe, menu bte (Erfubate entfernt ftnb, allmaflig zu ifrer Rormalmeite zurttcf; gem\u00f6fnlicf gefcfieft eb langfam unb eine langer batternbe Rolfe bezeichnet bie traut gemefene Stelle. 3ft aber eine 33cfanbtung zur S3efeitigung einer ritctbleibenben (Eongeftion notf* menbig, fo ift e\u00f6 im principe bie oben bei ber (Eongejliott erm\u00e4fnte. ^atte","page":402},{"file":"p0403.txt","language":"de","ocr_de":"^\u00e7ftologte in i\u00dfrer \u00eelntwnbung auf (E\u00dftrurgte* 403\n2\u00dfafc\u00dfungen, ab firing trente Sachen, wie bie Vlei* unb 3tKfpr\u00e4parate, 2tfaun, So\u00dfb\u00e4ber u. f. w., t\u00dfun gute Oienfte.\n9(u\u00f6 bem E)efagten gebt hervor, ba\u00df in ber refolvirenben H?et\u00dfobe un* ferer s]3rari\u00f6, fo heterogen bie bittet fc\u00dfeinen, ein beftimmter n\u00f6tiger Sinn liegt, ber ba\u00f6 Hebeneinanbervor\u00dfanbenfein verfc\u00dfiebener p\u00dfpftologifc\u00dfer 3^ ft\u00e4nbe in bem ent^\u00fcnbeten Obeile ftiftfc\u00dfweigenb anerfennt unb ftc\u00df benutzt ift, ba\u00df bie \u00a3>erftetlung auch nur burd) ba\u00e9 3^f<\u00efmmentt>irf^n biefer ric\u00dftig unterhaltenen 3uft\u00e4nbe, ber 3ellenreforption, ber Stafe unb Eongeftion verrnit* tett werben fann. 3<\u00df habe zuweilen \u00fcber \u00ffraftifer fpotten h\u00f6ren, bie fl\u00fcchtige Eamp\u00dferfalbe mit 90?ercuriaifa\u00efbe einreiben liefen, al\u00f6 wenn fte, inbern fie anti* p\u00dflogijHfc\u00dfe tmb Heilmittel verb\u00e4nben, bie SBirfung be\u00f6 einen HHttel\u00f6 burd; ba\u00f6 anbere vernichteten. 2lber e\u00f6 liegt fein $\u00dfiberftnn barin, ein Mittel, welc\u00dfe\u00f6 bie \u00a9erinnung\u00f6f\u00e4\u00dftgfeit be\u00f6 33lute\u00f6 verminbern foil, mit einem folchen $u verbinben, welc\u00dfe\u00f6 bie Eongeftion unterh\u00e4lt. 5Han wirb erftere\u00f6 nur fo lange anwenben, al\u00f6 nod; berUebergang in fefte ^robuctbilbung, alfo Vergr\u00f6\u00dferung be\u00f6 Ents\u00fcnbung\u00f6\u00dfeerbe\u00f6 gn bef\u00fcrchten ift; fp\u00e4ter greift man ohne ^>d;eu \u00a7u ben Heilmitteln allein.\n3c\u00df habe au\u00f6^uf\u00fc\u00dfren gefucht, von welchen wiffenfc\u00dfaftlic\u00dfen @rmtb* lagen bie t\u00dfeoretifc\u00dfe Veurt\u00dfeilung ber genannten 3Het\u00dfoben au\u00f6ge\u00dfen follte unb wie bie ^rari\u00f6 un\u00f6 mit il;ren Erfahrungen beft\u00e4tigenb entgegenfomme. Hur w\u00e4re ju w\u00fcnfehen, ba\u00df biefe Strt ber Veurt\u00dfeilung auch in ber ^rari\u00f6 in jebern galle bie gnbtcationen jur met\u00dfobifc\u00dfen SUtwenbung ber Hiittel g\u00e4be. Hie\u00dft al\u00f6 ob biefe babure\u00df an Sicherheit f\u00fcr biefe g\u00e4lte gewinnen w\u00fcrbe, fonbern weil bann adm\u00e4\u00dflig bie O\u00dfeorie f\u00b0 an Sicherheit gewinnen w\u00fcrbe, ba\u00df allgemeine Hegeln gegeben werben f\u00f6nnten, bie theil\u00f6 f\u00fcr ben noe\u00df Unerfahrenen in ben gew\u00f6hnlichen Uebeln, theil\u00f6 f\u00fcr ben fe\u00dfon Erfahrenen in ungew\u00f6hnlichen Vorfommniffen einen fieberen Seit fab en abgeben w\u00fcrben. Vi\u00f6 jet$t ift jeber auf feinen praftife\u00dfen Vlicf angewiefen unb auf ba\u00f6 SHaa\u00df feiner eigenen Erfahrungen. Hi an fiebt eine entj\u00fcnbete Stelle, beachtet bie 2lrt ber H\u00f6t\u00dfe, f\u00fchlt nae\u00df i\u00dfrer fp\u00e4rte unb \u00a3i$e, beobachtet, welchen Sc\u00dfmerj ber f raufe bei bem Vetaften geigt unb al\u00f6balb fte\u00dft ber $u oerfolgenbe 2Beg vor un\u00f6. \u00e4Hber bie \u00a9riinbe ? V3ir antworten mit ga Ift aff, ba\u00df un\u00f6 fein Hienfc\u00df mit \u00a9ewalt einen @runb abjwingen folle, gc\u00df willnic\u00dft, ba\u00df e\u00dfe wir weiter vorgefe\u00dfritten ftnb, ein t\u00dfeoretifd;e\u00f6 Haifonnement ber empirife\u00dfenVeur* t\u00dfeilung vorgreifen foU, benn bie Erfahrung lehrt, ba\u00df bie\u00f6, e\u00dfe e\u00f6 wirf lie\u00df auf eigenen g\u00fc\u00dfen ftehen fann, meiften\u00f6 auf allgemeine Heben\u00f6arten \u00dfinait\u00f6 l\u00e4uft. 3c\u00df will nur, ba\u00df man ftc\u00df, nae\u00dfbem man ben Ve\u00dfanbtung\u00f6plan empt* rifc\u00df entworfen \u00dfat, frage, welc\u00dfe p\u00dfpftologifc\u00dfen 3\u00abfi\u00e4nbe in bem write* genben galle wo\u00dfl ba\u00f6 empirife\u00dfe Urt\u00dfeil geleitet haben f\u00f6nnen, benn von bem Object \u00dfer \u00dfat man boe\u00df fein Urt\u00dfeil genommen. \u00a3>aben wir eine flare Vorftellung \u00fcber bie, wenn aue\u00df nur vermut\u00dfete, Einwirfung ber Hiittel, fo werben wir au\u00f6 bem emptrifc\u00df eingefc\u00dflagenen Reitwege H\u00fcdfc\u00dfl\u00fcffe barauf mae\u00dfen f\u00f6nnen, welchen 3uftanb wir in bem erfranften O\u00dfeile fupponiren, ob vor\u00dferrfe\u00dfenbe\u00f6 Erfubat, Stafe ober Eongeftion, ob progrefftve ober regrefftve @tafe, ob \u00fcberm\u00e4\u00dfige ober etngen\u00fcgenbe Eongeftion. Vei gortfe^itng einer folc\u00dfen Veobac\u00dftung\u00f6met\u00dfobe mu\u00df gute^t ein rationelle\u00f6 Verfahren an bie Stelle be\u00f6 empirife\u00dfen treten f\u00f6nnen.\nOie rrmeie\u00dfenbe SHet\u00dfobe \u00dfat ben 3\u00fc>ecf, bei eingetretener ober unser* meiblic\u00dfer Eiterung biefen 2lu\u00f6gang m\u00f6glic\u00df\u00df $u befc\u00dfleunigen unb \u00fcber ben ganzen Umfang be\u00f6 Erfubate\u00f6 fo au\u00f6^itbe\u00dfnen, ba\u00df feine Verh\u00e4rtung $ur\u00fccf* bleibt. Oie angewanbten Mittel finb feuchte \u00e4B\u00e4rme unb ^flaffer verfe\u00dfie*","page":403},{"file":"p0404.txt","language":"de","ocr_de":"404 \u00ffhpftologie in tprer 2lrtn>ent>ung auf Chirurgie.\nbeiter 2trt. 3itgletcf> werben niept feiten, um bte bem Eiterpeerbe entfprecpenbe ipautfteffe ju reifen, fcpatfe Mittel, wie 3totebeln u. bgf. m., aufgelegt. Setcpe Erft\u00e4rung fann man f\u00fcr bte Sirfung biefer Mittel geben? SD\u00eean benft ftcp, bie Eiter^etten w\u00fcrfen unter ben feucptwarmen Umfcpt\u00e4gen wie in einem 9D?ifibeete, ber oorpanbene QEiter \u00fcbe auf bas umgebenbe Erfubat einen gteicpfam anftecfenben, afftmiltrenben Einftu\u00df au$. 3ngletc^ werbe bie \u00fcbertiegenbe ibaut weiter, nachgiebiger unb taffe bem Eiter einen teicp* teren 3utritt jur Oberfl\u00e4che. Oie Erfahrung fc^eint biefe Meinungen $u bic* tiren unb e\u00e9 ift m\u00f6glich, baff bie feuchte S\u00e4nne auf ben leichteren Uebergang be$ Erfubate\u00e9 in Eiteqetten einen Einflu\u00df \u00fcbt. Stber auf ber einen Seite fomrnen nicht fetten Satte oor, wo biefer Erfolg nicht beobachtet wirb, auf ber anberen Seite ift es niept teicpt $u begreifen, wie biefe Vepanbtung einen fotzen Einflu\u00df auf ben animatifcpen VegetationSproce\u00df birect \u00e4uS\u00fcben fott. Oie S\u00e4rme^uteitung f\u00fcr fich fcpeint nicht ber \u00a9ritnb \u00a7u fein, benn trocfene S\u00e4rme fott nicht ben Erfolg haben. Oie f\u00c7euch>ttgfett? sD?an fagt, fie werbe abforbirt unb biene fo birect $ur Erweichung. OaS ift woht fcpwerticp ber Satt. Semmonier oertor in ber pei\u00dfen Duette $uVar\u00e8ge\u00e9 21 Un$en an \u00a9e* wicht. Unter hei\u00dfen Umfcht\u00e4gen wirb eher gefcpwi^t atS abforbirt. 2tber ba bie fcpwitjenbe St\u00e4che nicht oerbunften fann, fo wirb woht feine betr\u00e4chtliche Secretion unter ben Umfcht\u00e4gen ftattfinben.\nEine gemeinfame Sirfung, welche bie warmen feuchten Umfcpt\u00e4ge, bie \u00c7ftafter, baS ^tufbinbcn oon Sued u. f. w. haben, ift bie Verpinberung ber Verbunftung oon ber bebecften Stette. Sir f\u00f6nnen bieS oon $wei Seiten auffaffen. Eines OpeitS bleiben Stoffe, unb gwar oor^ugSweife Saffer, ^u* r\u00fccf, bie fonft ercernirt w\u00e4ren, anbern \u00a3peitS wirb baS S\u00e4rmequantum $ur\u00fccf* gehalten, wetcpeS fonft $ur Verfl\u00fcchtigung ber tropfbaren f\u00c7i\u00fcfftgfeiten atS latente S\u00e4rme oerwenbet w\u00e4re. Oer bebecfte K\u00f6rpertpeit bteibt atfo waffer* reicher unb w\u00e4rmer, atS wenn er au\u00f6bunften f\u00f6nnte. Sotten wir barin eine birecte Vef\u00f6rberung ' ber Eiterprobuction fuchen? 3<P glaube nicht. Semt man auf eine eiternbe Sf\u00e4dw, wetcpe einen fe^r reicpticpen, aber fehleren unb b\u00fcnnen Eiter abfonbert, ein paar \u00a3age warme Umfcpt\u00e4ge maept, fo port ber copi\u00f6fe Eiterergu\u00df auf, ja bie Eiterung wirb oft auffattenb gering, fotepem Satte ift atfo feine Vermehrung, fonbern Verntinberuug ber Eiter* probuction burep bie warmen Umfcpt\u00e4ge oeranta\u00dft; benn wenn man auch bie getbere Sarbe unb gr\u00f6\u00dfere Eonf\u00eeften^ beS nun oorpanbenen Eiters f\u00fcr eine retatioe Vermehrung anf\u00fcpren fann, fo ift boep bie 2fbuapme ber abfotuten Strenge fo bebeutenb, baft man fte nicht burep bie retatioe Vermehrung ber K\u00f6rperchen erfe^t gtauben fann. Senn ferner eine \u00a9efcpwutft unter ber Ein* wirfung ber warmen Umfcpt\u00e4ge, nach bem teepnifepen Situsbrucfe, fcpmiljt, fo ift boep bei weitem ntept ber gr\u00f6\u00dfte \u00a3peit beS Erfubates in Eiter oerwanbett. 5D?an ftnbet faum je eine eiternbe Stette, an bereu \u00a9r\u00e4ngen ft cp nicht ber D\u00eeeforptionbprocef burep K\u00f6rncpengettenbitbung ats tebpaft oorpanben aus* wiefe, unb wo man niept unter ber Slnwenbung ber Umfcpt\u00e4ge g\u00e4rten oer* fcpwinben f\u00e4pe, bie gar niept in ben Veretcp beS Eiterpeerbes gezogen werben. Scp habe mir bie Sirfung ber erweiepenben Vcpanbtung anberS erft\u00e4rt. \u2014 Sfterfw\u00fcrbiger Seife ift n\u00e4mtiep bei riefen Entj\u00fcnbungen ber eigentlich nor* matfte Vorgang, ber ber Drgantfation beb Erfubates, f\u00fcr uns ber am we* nigften erw\u00fcnfepte. Sirb baS Erfubat bem Organismus einoerleibt, atfo in ein bauernb lebensf\u00e4higes piflotogifcpes \u00a9ewebe umgewanbett, fo ift cS an ber Stette, wo bie 2lbtagerung burep bie Ent^\u00fcubung erfolgte, meiftenS niept attein \u00fcberff\u00fcfftg, fonbern fetbft fcp\u00e4bticp. Oa, wo baS Erfubat bie oottfom*","page":404},{"file":"p0405.txt","language":"de","ocr_de":"^hpftologte in tyvtx 2lttn>ent>urrg auf Chirurgie* 405\nntenj\u00eee 2tubbitbung erlangt, gan$ ben untgebenben \u00a9emeben gleich mirb, bet ber ent^\u00fcnbtichen ^ppertrophte, h\u00e4ngt eb oon ber Sage ab, ob es nur \u00fcber* fC\u00fcfftg ober fetbft fdj\u00e4btich ift. 28o eb aber eine fo oottfommene Stubbitbung nicht erbalt, auf ntebrtgerer \u00a9tufe ber 3ettenbitbung ober ben fr\u00fcheren \u00a9tu* fen ber 23inbegemebebitbung (^ugefpi|te 3etten mit meift bteibenben fernen) fteben bteibt, nur fparfant oon ^Blutgef\u00e4\u00dfen burch^ogen tft unb bet tr\u00e4gem \u00a9toffmechfet nur gerabe fettt Seben friftet, ba ftettt eb bie befannten 5nbu* rattonen bar, metche immer $u fp\u00e4teren Trautheiten SSerantaffung merben unb atb topifch frembe K\u00f6rper manche ^ac\u00dftbette auf bte Umgebung gerbet-f\u00fc\u00dfren tonnen. Oer Uebergang in Organifation tft ein tangfamerer alb ber in SRefofutton ober Citerung. (Sr mi\u00df 3eit ^aben, bamtt bte 3etten ihren Cntmicftungbgang burcbmacbett tonnen, er oerlangt etne normale, nicht gehemmte unb nicht \u00fcbereilte Circulation, mie fie bei ber\u00a9enefe unb bei normalem \u00a9toffmechfet oorbanben ift. Oebhatb geht bie Jpeitung einer S\u00dfitnbe, fomoht ber .Jpautmunben atb innerer SBunben, am heften unter einem Verhalten oor ftd), bei bem eine 51t gro\u00dfe Congeftion oermieben unb jegticbe \u00a9tafe befeitigt mirb. ipier motten mtr Organifation beb Crfubateb unb befolgen bebhatb eine gem\u00e4\u00dfigte antiphtogiftifche SD\u00eeet\u00c7obe. 23ei einfachen S\u00d6unben beugen mir einer $u ftarten Congeftion unb mithin auch ber \u00a9tafe burch eine methobifcbe 2tumenbung ber fatten Umfcbt\u00e4ge oor. 3ft bieb rticf>t 31t oermet'ben, tritt \u00a9tafe ein, mie 5. 23. fo gem\u00f6hnticb bei ben .Operationen jum 2\u00dft'ebererfa\u00a3 oertoren gegangener %fyz\\U t fo bef\u00e4mpfen mir bie \u00a9tafe, mie ich oben aubgef\u00fchrt habe. 3n bem angefe^ten ZfynU, ber ber \u00a9tocfung befonberb aubgefe^t ift, mirb bie 23emegung beb 23tuteb in ben (Gef\u00e4\u00dfen $u* n\u00e4c\u00dfft burch \u00f6rtliche 23tutent$iehungen eingeteitet unb bann entmeber burd) T\u00e4tte bie 23ef\u00e4mpfung ber Congeftion oerfucht, ober, menn bie \u00a9tafe nicht bnrc\u00df biefe 23ehanbtung bejmungen merben fann, ber 23erfuch gemalt, bie \u00a9tr\u00f6mung beb 23tuteb burch Stnmenbung marrncr aromatiser unb reijenber bittet $u forciren. 23ermeibung oon \u00a9tafe unb \u00fc\u00dferminberung bebeu* tenber Congeftion in ber Umgebung beb Crfubateb ftnb atb 23ebtngungen ber Organifation beb Crfubateb anjufehen. \u00a9inb mir bebhatb in ber Sage, bab \u00a9egentheit $u m\u00fcnfcben, bei Satten fubcutaner ober oberft\u00e4djticher Citerung bie Organifation beb in ber Umgebung noch abgelagerten feften Crfubateb in jeber S\u00dfeife ju oerht\u2019nbern, bam\u00f6 nicht bie f. g. Snburationen jur\u00fccfbteiben, fo m\u00fcffen mir ben entgegengefe^ten SB eg einfdjtagen, \u00a9tafe unb Congeftion nicht attein nid^t bef\u00e4mpfen, fonbern f\u00fcnftttch unterhatten. Oajit bie marmen Umfcbt\u00e4ge u. f. m.\nOie ^3rarib tehrt, ba\u00df man einen Slbfce\u00df nicht $u fr\u00fch \u00f6ffnen fotte, meit fonft bab Crfubat nicfet orbenttich fd)mit$t unb 3nburattonen $ur\u00fcctbteibeu. ^hpfiotogifch aitbgebr\u00fccft, hei\u00dft bt'eb : menu burch 5tubtaffen beb Citerb bie \u00a9pannung gehoben mirb, metche \u00a9<hmer$ unb baburcb \u00a9tafe unb Congeftion unterhielt, fo oerminbert fich auch in ber Umgebung, metche noch unjertheitteb Crfubat enth\u00e4lt, bie \u00a9tafe unb Congestion auf einen, bem normalen 3nftanbe fo naheftehenben \u00a9rab, ba\u00df bab Crfubat in Organifation \u00fcbergeht, bie an biefer \u00a9tette unerm\u00fcnfc\u00dft ift. Oie befagte praftifd;e 9\u00eeeget hat gemi\u00df ihre 23ebeutung; bod) tehrt bie Crfabrung gleichm\u00e4\u00dfig, ba\u00df man burch ein fr\u00fch* jetttgeb Oeffnen ber Slbfceffe nicht ben beregten \u00a9(haben herbeif\u00fchrt, menn man nur tauge unb energifch genug nachher bie marmen Umfcbt\u00e4ge fortfeften l\u00e4\u00dft, um ben geh\u00f6rigen Congeftionbgrab 31t unterhatten, hierbei geht bie noch fefte Umgebung in D\u00eeefotution \u00fcber, ohne eine entfprechenbe Citermenge $u tiefem unb eb bet\u00e4tigt itd) auch h*er ber in neuerer 3eit bem atten 23or*","page":405},{"file":"p0406.txt","language":"de","ocr_de":"406 ^3fn;ftologte in tfuer 2lnn>ent>ung auf (Jfururgte*\nurt\u00dfeil gegen\u00fcbergejte\u00dfte @af3, ba\u00df bie warmen Umfd\u00df\u00e4ge nidt ben UeBer* gang in Eiterung oor^ugbwetfe Bef\u00f6rbern, fonbern ebenfo wopl oert\u00dfeilenb wirfen.\n3c\u00df pabe fcpon oBen erw\u00e4\u00dfnt, ba\u00df biejenigen bittet, welcpe alb erwet* c\u00dfenb Be^eicpnet werben, nte\u00dfr ober weniger f\u00e4mmtlicp in bent einen f\u00fcnfte \u00fcBereinfommen, ba\u00df fte bie bunftf\u00f6rmige \u00e4ubfonberung ber ipaut oerpinbern. Oie feuc\u00dftwarmen Umfrage p\u00fcllen bie ipaut in eine 21tmofpp\u00e4re warmer f\u00fcnfte, bie eine 21ubb\u00fcnftung ber \u00a7aut nac\u00df pppfifaltfcpen <Befe$en unm\u00f6glich machen. Bo\u00dfl fann barunter gefdwi^t werben, aBer eb tann fein Baffer* gab oerbunften. OenfelBen Effect paben bie fetten unb ^\u00e4pen \u00fff\u00efaf\u00eeerntaffen, - bie ftrni\u00dfartig bie ipautfte\u00dfe Bebecfen. 21ucp unter tpnen wirb wopl gefc\u00dfwi$t, aBer nicjjt oerbunftet, unb auc\u00df erftereb fann wegen mangefnben 21Bfluffeb nic\u00dft Bebeutenb fein. Oer pppftologifc\u00dfe Effect ift fomit: 1) 3untcf\u00dfalten oon Baffer an ber entfprec\u00dfenben @te\u00dfe, 2) 3ur\u00fccf\u00dfalten non B\u00e4rme. Oie latente B\u00e4rme beb Bafferbantpfeb non 37\u00b0 C. if\u00ee gleic\u00df 603, b. p. ber alb Ounft bie Cpiberntib burcpbringenbe Bafferbampf entf\u00fchrt bem K\u00f6rper 16 mal ntepr B\u00e4rnte alb eine gleite, in tropfbar fl\u00fcffigem 3uftanbe aubgefonberte Schweif menge non 37\u00b0 C. Oieb ift ein $unft, ber Bei ber Jrage \u00fcber bie Birfung ber Slubb\u00fcnftung eine ernftlicpe 23er\u00fccfftcptigung oerbient. 3ft er* faprungbm\u00e4\u00dfig bie Barme ein Mittel, Congeftion $u erregen, wie bieb febe erbitte fpautfte\u00dfe leprt, fo wirb bie 3ur\u00fccf\u00dfaltung ber B\u00e4rme unter ber \u00a3aut ftc\u00dfer benfelben Effect, unb Bib in eine gewiffe ^iefe pt'nab, peroor* Bringen, Oie 3ur\u00fccfpaltung beb Bafferb w\u00fcrbe an einem gefunben Steife wopl oon geringem Gelange fein, ba bie 331utftr\u00f6mung ben UeBerfc\u00dfu\u00df teic^t aubgleicpen w\u00fcrbe. \u00a3ier aBer, wo 8tocfung in ben (Befa\u00dfen, @erumergu\u00df im \u00ffarentppm, Citerferum in einem, ber Circulation ganoid) unzug\u00e4nglichen 97aum ftd Befmben, mu\u00df bab 3ur\u00fccfBaIten beb Bafferb oon gr\u00f6\u00dferer 23ebeu* tung fein unb ben 3uftanb ber @tafe, ben wir afb tempor\u00e4r erw\u00fcnfcpt Be* jeicpneten, unterpa\u00eften.\n21ub bem (Befagten wirb fiep auc\u00df, um bieb Beil\u00e4ufig $u Bemerfen, ber wefentlicBfte Unterfcpieb zwtfc\u00dfen ben feuc\u00dftwarmen unb trodnen warmen Cttt* B\u00fc\u00dfungen ergeben. Oie erfteren oerBinbern ^erbunftung beb Bafferb, bie ^wetten oermeBren fte; feue Balten bie geucptigfeit in ber Bebedten \u00a9te\u00dfe ^ur\u00fctf, biefe loden fie peroor, t\u2019nbern fte um ben \u00a3\u00dfeil eine warme unb trocfne 21tmofpp\u00e4re Bilben, in welder bie SSerbunftung rafcper oor fiep geBt. 0ie troefnen aitb.\nUm aBer wieber auf ben 3wed ber erweie\u00dfenben SBe\u00dfanbfung zur\u00fcd^u* fommen, fo geBt er baBin, bab 3erfa\u00dfen beb Crfubateb in Citer$e\u00dfen m\u00f6g* Uc\u00dfft gefepepeu zu laffen, oie\u00dfeie\u00dft ju Bef\u00f6rbern, bab Crfubat ber Umgebung aber bure\u00df unter\u00dfaltene Congeftion unb @tafe z\u00ab oerpinbern, in Organifation \u00fcber^ugepen, in bemfelben oielmepr ben UeBergang in 97cfolution auf bem Bege ber D7eforptionbje\u00dfen ^u unterpalten.\nCin ^peil berfenigen Mittel, welche man Bei 2lBfceffen anwenbet, \u00fcbt aud) einen rei^enben Cinflu\u00df auf bie fpaut. sUiau fagt, bie Mittel fiepen. Bieberum berfelbe (Bebaute, an einer entfpree\u00dfenben \u00f6autfte\u00dfe in ber Urnge* Bung beb 2lBfceffeb eine Cnt$\u00fcnbung ju erregen, bamit ber burd) bie Span* nung beb SlBfceffeb anbringenbe Citer einen oorbereiteten Beg ftnbe, unb bie tpeilb burd Oteforption, tpeilb burtp Citerung oerb\u00fcunte @te\u00dfe leicpter burd^ Brede.\n*Bie\u00dfeicpt w\u00e4re eb pier am \u00a3>rte, aud Cinigeb \u00fcber bie Birfung ber","page":406},{"file":"p0407.txt","language":"de","ocr_de":"'\u2019Pf^ftotogte in ihrer Anwendung auf Sfnrurgte. 407\n\u00a9egenreize unb ber ableitenben 2J?ethobe \u00fcberhaupt ju fagen. Da e\u00e9 un\u00e9 aber nothmeubig auf ba\u00f4 \u00a9ebiet ber 9?eroenpathologie f\u00fchren w\u00fcrbe, oor bem id; meine gurcbt gar nicht oerbehle, fo will id) nur noch einige SBorte \u00fcber bie vesicantia beif\u00fcgen, bereu Erfl\u00e4rung ftch, wenigften\u00e9 auf ber mate^ rieden \u00a9eite, genau an baO oben \u00a9efagte anfcblieft. Die ^rariO empfteplt bie 2?eftcantien al\u00f6 bittet gegen Entz\u00fcnbnng, r\u00e4th aber oon i^rer zu fr\u00fchzeitigen Anwenbung wegen ihrer reijenben 28irfung ab. 3n Entz\u00fcnbitngen wichtiger Organe, aber erft nach oorbergebenber 331utentziehung, zur 23ef\u00f6r-berung ber ^\u00eeeforption bei AuOfchwitzungen n. f. w., zur Anregung bei atonie fdjen Entz\u00fcnbungen. 3*h \u00dflaube, man fann ihre SBebeutung mit einem 2\u00dforte geben, fie ftnb fmlfreid) zur iBef\u00e4mpfung oon \u00a9tafen. 28enn man bie 3u* ft\u00e4nbe in\u2019O Auge faft, wo fte in s$rari oorzug\u00eaweife oerwenbet werben, fo ftnb e\u00e9 bie \u00a9tafen. 2Str haben fo eben gefehen, baf man in ber erweichenben SOZethobe zur Unterhaltung ber \u00a9tafe Mittel w\u00e4hlt, bie Saffer nnb 2\u00df\u00e4rme im leibenben Dhe^e ^uriici^alten. Hier zu ihrer \u00a9ef\u00e4mpfung baO \u00a9egentheil. 2Bir erreichen burdj bie 331afenpflafter zun\u00e4chft eine bireete Entleerung oon \u00a9erum. Dann aber auch befonber\u00f6 eine oermehrte 23erbunftung. 23ir wif* fen, wie eine ber Epibermt\u00e9 beraubte Hautfte\u00dfe ganz anbero oerbnnftet, al\u00e9 eine mit Oberhaut bebecfte. Den 23eweio liefert febe Reiche, bie bie \u00a9puren eines frifcfen 3$eficatorS tr\u00e4gt. 9?och beutltcfer zeigt eS ftch beim Strocfnen anatomifcher Pr\u00e4parate, wo bie mit Haut bebecften \u00a9teilen nod) ganz fcblaff nnb weich ftnb, w\u00e4hrenb bie unbebecften fchon eine Harte wie H*>1$ angenom* men haben. 33ei ber oermehrten 23erbunftung gebt 28affer nnb SB\u00e4rme, be= fonbers in Jorrn ber latenten, oerloren. \u00a9tafe nnb Eongeftion werben fo bef\u00e4mpft. Es fann parabor erfreuten, bie \u00a9tafe bnrd) ein Mittel bef\u00e4mpfen Zn wollen, welches f\u00fcnftlid) \u00a9tafe macht, benn bie f. g. Dantentz\u00fcnbnng nach SSiftcatoren ift nichts als \u00a9tafe. hierbei ift aber zu bemerfen, was eben bie \u00ffvariS unter bem AuSbrude oon ableitenb unb gegenrefzenb bezeichn neu will, bafs bie Application nicht auf bie franfe partie felbft, fonbern an einer nahe gelegenen gefunben \u00a9teile gefcf ieft. Die erfteEinwirfnng, bie einen fr\u00e4ftigen D\u00eeeiz auf bie EmpftnbungSneroen auS\u00fcbt, a l\u00e9 \u00a9c^nterg, fann auf bem 28ege ber^eroenleitung oielfeicht weiter wirfen: wir wiffen aber bar\u00fcber nichts. Die materielle AuSfheibung, zun\u00e4chft beS \u00a9erurnS, bann burch oermehrte 2$er* bnnftnng, muf aber auch bie benachbarten Dhoile materiell in Eontribntion fe\u00a3en nnb alfo bie in \u00a9tafe befinblt\u2019d;en mit. 23ei eigentlicher Entz\u00fcnbnng werben i\u00dflafenpflafter faft nie angewenbet, wofl aber in ben fp\u00e4teren \u00a9tabien, wenn baS Erfnbat fcfon wieber oerfl\u00fcfftgt nnb fomit ber Suftanb ber regrefftoen \u00a9tafe oorfanben ift. 3u ben eigentlichen \u00a9tafen ift bie ^\u00dfraris mit ben 231afenpflaftern ganz befonberS bei ber Hanb. 3<h barf mtr an bie SBefanb* lung beS hydrops articulation^ genu erinnern, wobei, wenn nicht eine be= bentenbere tranmatifcfe ^\u00dferanlaffung zun\u00e4chft 331utentziehungen unb $\u00e4lte erfeifcht, bie meiften \u00ffraftifer ihr ganzes %rtranen auf biefeS Mittel fe\u00a3en. Ebenfo in ben rheumatifchen \u00a9tafen, feien fte im ^leurafad, Herzbeutel ober an \u00e4uferen Dfeilen, wenn \u00fcberhaupt ihre \u00f6rtliche SBehanblung neben bem allgemeinen Reiben inbicirt ift. 9h'cbtweniger bei \u00a9tafe ber \u00a9chleimhant, oorjugSweife beim 33ruftfatarrb, aber and) nicht feiten beim 3\u00abteftinalfatarrh.\n3ch barf mich aber nicft weiter in bie einzelnen Eapitel oertiefen. E$ w\u00e4re noch 33ieleO \u00fcber d)ronifche, atonifche, fpeciftfche :c. Entz\u00fcnbnng zu fagen nnb nad)zuweifen, wie alle biefe Unterfchiebe nur auf oerfchiebener ^heil-n\u00e4hme ber begleitenben Eongeftion unb \u00a9tafe, ober auf einem oerfhiebenen \u00a9^idfale, welche\u00e9^ bie Entz\u00fcnbnngOprobncte erleiben, beruhen. Doch ich","page":407},{"file":"p0408.txt","language":"de","ocr_de":"408 sp|)t)f\u00eeotogte in tyrer 2lnn>ent>ung auf Chirurgie*\nmid bieS Dhema t>erlaffen. Senn mir bas bisher \u00fcber bie theoretifche (?r* fl\u00e4rung unfercr therapeutifchen Methoben\u00aeefagte \u00fcberblicfen, fo ergiebt ftch leicht, bag bte ganje 2luffaffung oon einem $iemlid) etnfetttgen \u00a9tanbpunfte aus gefdmhen ift. Der Hauptinhalt mar ber: Sir fuchen bitrcf) unfere Mittel benjenigen 3uganb ber Circulation entmeber ^erbet^uf\u00fc^ren ober $u unter* batten, metier ber geeignetere ift, ben erfranften D^eit auf bemfelben Siege unb bitrcf biefelben \u00a9tabien oon ben $ranfheitSprobucten 51t befreien, auf benen fie fortfctyreitenb gebilbet maren. S3ei biefen Betrachtungen be* fyeit ich bie me^auif^en Berh\u00e4ltnijfe immer im Borbergrunbe unb fuchte bt'e Crfl\u00e4rungen auf bie einfachen CrfahrungSf\u00e4^e $u ft\u00fc$en. 3$ bin mett entfernt, 51t glauben,\tbag auf biefern Sege baS Dpema\terfcg\u00f6pft unb\tbie\nSirfnng ber -Drittel\terlebigenb gepr\u00fcft merben f\u00f6nne. Die\tSirfung\tauf\nbie Heroen, mel\u00fcje nach ben neueren Mitteilungen oon \u00a9. H>. Seher (M\u00fclle r\u2019S Strato, 1847. \u00a3ft. IV.) fomolj\u00ef bei SInmenbung ber ^alte, als ber S\u00e4rme bitrcb Berminberung beS 2eitungSoerm\u00f6genS ber97eroen befchmich* tigenb unb fchmer^ftidenb auSfaden fann, bie etmaige Cinmirfung auf baS relatioe Berh\u00e4ltnig\tjmifdmn CnboSmofe unb CroSmofe\tber\t\u00a9ef\u00e4ge,\tbie\netmaige Cinmirfung\tauf bie Djmtigfeit ber ^pmpbgef\u00e4ge,\tbie\tSirfung\tauf\nbie quantitative unb qualitative Mifcbung ber Blutmaffe, \u2014 ade biefe f\u00fcnfte bleiben unber\u00fccffichtigt. CS gefcbab, meil mir \u00fcber ade biefe 33er* h\u00e4ltniffe ju menig \u00a9cnaueS miffen, um ihren auch nur m\u00f6glichen Cinflug auf bie pefiologifdjen Vorg\u00e4nge im Detail $u er\u00f6rtern. \u00a90 mar nicht meine 2Ibftd)t, \u00fcber bie Cnt^\u00fcnbung etmaS Crfch\u00f6pfenbeS %\\x fagen, baju mar ^ier meber 9\u00eeaum nod) Beftimmung, fonbern ich nahm biefen einen $unft nur, um baran $u geigen, mie meiner Meinung nad) baS binreicbenb befanntephp^ ftologifcge unb phpftfalifcpe Material f\u00fcr bie (V^irurgie auSgebeutet merben f\u00f6nnte, mie mir unfere praftifcpen Methoben an bie theoretifdjen Unterfu* jungen anfn\u00fcpfen unb baran pr\u00fcfen f\u00f6nnten. 3d) glaube menigftenS, bag biefe einfachen Blicfe, menu fie auch oorl\u00e4uftg abftcbtlicb einen einfeitigen \u00a9tanbpunft innehalten, um nicht burcg Beroielf\u00e4ltigung ber gactoren erbr\u00fcdt ^u merben, bod) unb ba \u00a3icht oerbreiten unb Crfl\u00e4rungen auf fefterBaftS m\u00f6glich machen.\n(\u00a33 ift fr\u00fcher oielfach bie 3ra3e er\u00f6rtert morben, ob aus Cnt^\u00fcnbung b\u00f6sartige \u00a9efchm\u00fclfte h^roorgehen l\u00f6nnten. Die neuere \u00c7S^^ftorvqte $at \u00fcber biefe Jrage entfliehen. 3h\u00ab boppelftnnige \u00a9tedung lief bie miber* fprechenben 5Intmorten barauf folgen. Cnt^\u00fcnbung fann feine b\u00f6sartigen \u00a9efchm\u00fclfte bebtngen, aber im Cnt$\u00fcnbungSprobuct fann bie f. g. B\u00f6sartig* feit j\u00dflafy greifen. Sir moden bteS naher fehen. Die \u00a3ehre oon ben oege* tatioen ^roceffen im Organismus ift eine ber fch\u00f6nften gr\u00fc\u00dfte ber neueren ^hpfiologie. \u00a9inb mir auch nicht bem (Brunbe beS SerbenS n\u00e4her ger\u00fcdt, fo haben mir boch bie formen beffelben n\u00e4her fennen gelernt. Daburch ftnb mir im \u00a9tanbe, bie pathologifcfym mit ben normalen hiftologifchen \u00a9emeb* theilen $u oergteichen unb beftimmen, ob fte nach ein unb bemfelben, ober nach ganj heterogenen \u00aeefe$en gebilbet ftnb. 3n Be^ug auf bie \u00a9ef^m\u00fclfte ift bieS oon groger Sichtigfeit. Senn man oon einer b\u00f6sartigen \u00a9efchmttlji rebet, fo oerftebt man barunter folche, melcbe unmiberftehlich um geh greifen, ihre Umgebung faft ohne 5IuSfd)Iug in ihr (Drfranfen hineingehen, bie ganje Sonftitution adm\u00e4hlig untergraben unb felbft nach ber (\u00efrftirpation entmeber an berfelben ober an einer anberen \u00a9tede mieberfehren. 33ei ber Deutung btefer ^erh\u00e4ltniffe ftanben fich \u00a7mei 5Infichten gegen\u00fcber. Die etne fanb ben @runb biefer 53\u00f6Sartigfeit in einer franfhaften 5\u00dfefchaffenheit beS Blutes.","page":408},{"file":"p0409.txt","language":"de","ocr_de":"^pftologie in iffrer 5Inment>ung auf Chirurgie. 409\nDie anbere fah in ber \u00a9efc\u00dftoulft einen ^ara\u00dften, ber, gleich einer \u00a9t^ma* ro^erpflanze ober einem Helminthen, auf Soften ber umgebenben \u00a9ubftanj lebt, unb fie zu feiner eigenen Vergr\u00f6\u00dferung af\u00dfmilirt; urfpr\u00fcngtid) ift bte allgemeine \u00a9efunbheit nicht babei getr\u00fcbt unb bie Vahruttg\u00dffafte ftnb unoer* \u00e4nbert: aber bei tangerer Dauer erfranft ber K\u00f6rper nicht allein burch bie fecunb\u00e4rett folgen beO tocaten \u00a3eiben\u00df, fonbern auch burd) eine 2trt oon^ln* ftecfung be\u00df Vlute\u00df, toorau\u00df ftd) bann bie Steberfehr nach ber \u00a9rftirpation erftart. \u2014 3k praftt\u00dfher Vejiefung unterteilen \u00dfch beibe 2lnfichten barin, ba\u00df bie erftere nur in allgemeiner \u00a9\u00e4fteoerbefferung Heil fteht, ma\u00dfrenb bie anbere in fr\u00fchzeitiger \u00a9r\u00dfirpation, fo tange noch feine \u00a9\u00e4fteanftecfung oom \u00a3ocal\u00fcbel au\u00df erfolgt ift, Rettung fuc\u00dft.\nDie. \u00dfiftotogif^e Unterfuc\u00dfung toeift in ben b\u00f6\u00dfartigen \u00a9efchto\u00fclfteu feine Elemente nach, bie nic\u00dft and; im normalen \u00a9etoebe, ober in anberen unfc\u00dfutbigen patbotogifd)en s]3robucten ftc\u00df \u00dfnben. Die 3ed?n unterfc\u00dfeiben \u00dfd> nicft oon ben 3eden be\u00df Sptoblaftem im g\u00f6tu\u00dfgetoebe. Die einge\u00dfhach* tetten 3etten \u00dfnben -\u00dfc\u00df normal im Knorpel, in ber ^\u00dfpmu\u00df. Die ge|d)toctnz-ten 3btteu unb bie gafent geh\u00f6ren bem in ber \u00a9nttoicfelung begriffenen Vin* begetoebe. Die platten gafern \u00dfnben ftd) in ben untoillf\u00fchrlichen 9D?u\u00dffeln toieber. Demnach erlaubt eine confequente Schlu\u00dffolgerung nicht, ben \u00a9runb ber unaufhaltbaren Vergr\u00f6\u00dferung in ein \u00a9etoebe zu oerlegen, metc\u00dfe\u00df an an* bern \u00a9teilen im normalen Vorfommen gar nid)t biefe Sud)erung\u00dffud)t zeigt, g\u00e4nbe man in biefen \u00a9efchto\u00fclften ganz heter03ene Gilbungen, tote man \u00dfe Z- V. im gaou\u00dfpitze entbecft hat, fo tourbe man toohl mit \u00d6ied)t biefe felbft* ft\u00e4nbige unb r\u00fccf\u00dfcht\u00dftofe Snttoicfelung bem abnormen \u00a9etoebe zutc\u00dfreiben unb ber Spante ^araftt hatte \u00a9inn. \u00a9o aber \u00a7eigt ba\u00df \u00a9etoebe ber b\u00f6\u00dfar* tigen \u00a9efc\u00dftoulft nicht nur bie anbertoart\u00df befannten Elemente, fonbern auch ben Vilbung\u00dfgang, welchen bie \u00fcbrigen D\u00eeeubtlbungen burcffmachen. Die mucherhafte\u00fcieubilbung oon 3eden *c. \u00dfnbet in oorher abgelagertem \u00a9rfubate \u00a9tatt; bie Verft\u00fcf\u00dfgung ber \u00a9efc\u00dftoulft gefc\u00dfieht auf bem Sege ber H\u00f6rn* dtenzetlenbitbung unb fp\u00e4ter ber \u00a9iterbilbung, fo ba\u00df btefer Vorgang, toelc\u00dfer hier bie hetdofe Sernittung herbeif\u00fchrt, benen an bie \u00a9eite tritt, bie in au* bereit pathologischen s$robucten znr \u00a9enefung f\u00fchren. 3\u00df e\u00df fomit nic\u00dft mahrfcheintid;, ba\u00df in ber 9?atur be\u00df \u00a9etoebe\u00df bie V\u00f6\u00dfartigfeit liegt, fo b\u00fcrfen toir biefetbe toohl nur in ben \u00a9in\u00df\u00fcffen fucffen, toelche ben Vegeta* tion\u00dfproce\u00df bebingen, b. i. \u00a9rnahrung\u00df\u00df\u00fcf\u00dfgfeit unb 9ieroenmaterie. Severer \u00a9in\u00dfu\u00df toirb toohl burch bie SBieberfe\u00dfr ber \u00a9e\u00dfhto\u00fclfte nach ber \u00a9rftirpa* tion al\u00df untoahrfd;einlid) toegfallen, benn toenn man ftd) auch benfen f\u00f6nnte, ba\u00df ein \u00f6rtlic\u00dfe\u00df \u00a9rfranfen ber Heroen eine locale \u00a9t\u00f6ntng be\u00df Vegeta* tion\u00dfproceffe\u00df, alfo auch eine \u00f6rtliche SDBieberfehr ber b\u00f6\u00dfartigen \u00a9efd;to\u00fclfte erflaren f\u00f6nnte, fo ift e\u00df boct> nid)t erflarlich, toie au\u00df biefer Urfac\u00dfe bie SBieberfehr be\u00df Uebel\u00df an einer ganz entfernten \u00a9teile ftatt\u00dfnben m\u00f6chte, \u00a9\u00df bleibt fomit toohl nur bie Annahme, ba\u00df ber \u00a9runb be\u00df Uebel\u00df in bem Material liege, toeld;e\u00df zar Vegetation bient, alfo in ben 9?ahntng\u00df* f\u00e4ften, unb ba\u00df zur ^ocalifirung be\u00df Uebel\u00df irgenb eine \u00a9elegenheit\u00dfurfad)e hinrei^enb fei. Sirb biefe 2lnfid)t bie herrfc\u00dfenbe, toie e\u00df ben 2lnfd)ein hat, fo toirb bie\u00df auf bie^rari\u00df ben (Einflu\u00df haden, ba\u00dfmanb\u00f6\u00dfartige \u00a9ef^to\u00fclfte nicht mehr burd) fr\u00fchzeitige \u00a9rftirpation bauernb zu befeitigen hoffen toirb. Dagegen toirb ftd) bie ganze 2lufmerffamfeit auf bie Veftrebungen ric\u00dften, burch (Jintoirfuttg auf ba\u00df Vegetation\u00dfmaterial bem Uebel entgegenzutreten.\nSenn toir mit 2lufrid)tigfeit bie Mangel unferer pathologifchen unb therapeutifchen Henntniffe pr\u00fcfen, fo toerben toir \u00dfnben, ba\u00df \u00dfe gew\u00f6hnlich","page":409},{"file":"p0410.txt","language":"de","ocr_de":"410 ^ppftologte in iprer 21mt>enbimg auf (Jptrurgte.\nba am gr\u00f6\u00dften unb f\u00fcplbarften ftnb, mo in ber ^ppftologie eine S\u00fctfe ift. (\u00a3ine folcpe (\u00a3rfenntnif pat ben hoppelten Nutgen, bafj mir un\u00f6 einmal ben fcpon gemonnenen pppftologifcpen D\u00eeefu\u00eftaten um fo inniger anfcpliefen, bann aber aucp burcp ip\u00fclfe in ber gorfcpung ba entgegenfommen, mo bie d\u00fcrfen ftcp geigen. \u00a9ine ber gr\u00f6\u00dften Nieten liegt noch in ber Neroenpppftologie. Aber bie 3eit u\u00abpt, mo aucp ba Ncpt merben mirb. Die Arbeiten in biefem Kapitel finb gmarnocp in iprer Stinbpeit, aber fie gliebern ftd> bocp a\u00dfm\u00e4plig gu einem gemiffen 3nfantmen(;ange/ e\u00f6 treten fcpon allgemeinere \u00a9runbrtffe einer m\u00f6glichen Dfeorie peroor, unb ein gl\u00fccflicper \u00a9ebanfe mag ot'e\u00dfet'cpt Ncpt in ba\u00f6 nocp oermirrte, aber reicp gefammelte Material bringen. Da\u00f6 neungepnte gaprpunbert mirb feinen roep ftnb en, ber ben 9Necpani\u00f6ntu\u00f6 ber Neroenctrculation ober ber Bemegung\u00f6erfcpeinungen in ben. Heroen, entbectt nnb ben Erfolg ber organifcpen 3erfe^ung gmtfcpen Neroenmaterie unb Blut gergliebert. Dann merben mir ernennen, in melcper \u00a9tnfeitigfeit mir un\u00f6 bieder bemegt paben, unb mie un\u00f6 bei ber Beurtpeilung organifeper Vorg\u00e4nge immer ein ipauptfactor in ber Necpnung gefehlt pat. \u00a9epon ber \u00a9ebanfe einer reinen Unmoral' ober Neroen^atpologie ift nurba\u00f6 O\u00eeefultat einer Befangenheit burcp ben Mangel ber notpmenbigen ftenntntfj, unb er-fepeint er un\u00f6 fdpon je\u00a3t unlogifcp, fo mirb er un\u00f6 bann l\u00e4cperlicp erfepeinen. Der Drgani\u00f6mu\u00f6 ift fo menig burcp blofe Neroenfraft belebt gu beuten, al\u00f6 burcp blofe Bluttp\u00e4tigfeit. Da\u00f6 Blut lebt niept opne Neroen, ber Nero niept opne Blut. Unb baf bie gegenfeitige, niept blo\u00f6 functioned, fonbern aucp materie\u00dfe unb epemifepe Secpfelmirfung ben eigenttiepen N\u00eeitte\u00eepunft, ben Au\u00f6gang\u00f6punft ber lebenben organifepen N\u00eeaterie anomale, m\u00f6(pte mopl at\u00f6 \u00a9lauben\u00f6fap\u00bb fepon je|t giemlicp a\u00dfgemein feftftepen.\n3n melcper Seife fid) bemudcpjt biefe N\u00e4tpfel l\u00f6fen merben, oermag gemif noep Niemanb gu apnen. Aber unfere \u2018\u00fff\u00eficpt ijl e\u00f6, feben gortfepritt auf ber Bapn ber Neroenpppftologie gu fennen unb gu m\u00e4gen, bamit e\u00f6 un\u00f6 niept gepe, mie ben 3bitgenoffen ^aroep\u2019\u00f6, bie, in a\u00eeten Dpeorten befangen blinb neben ben \u00a9ntmtcflungen, bie gu ber neuen Dpeorie f\u00fcprten, pergegan-gen maren, unb fo gu ber ipnen neuen unb frappanten \u00a9ntbeefung niept\u00f6 gu fagen oermoepten, al\u00f6 ein flarre\u00f6 unb partn\u00e4cft'ge\u00f6 veto. Ntemal\u00f6 fprtngt ein neuer \u00a9ebanfe ober eine neue \u00a9ntbedung auf einmal mit beiben Beinen gugleicp in bie Seit. Anfl\u00e4nge gepen oorper, beren gl\u00fccflt'cpe Benu^ung gur \u00a9ntbedung f\u00fcprt. S\u00fcrbe ftcb jeher berufen glauben, bie \u00a9ntbeefung gu matpen, fte m\u00fcrbe ftcperlicp fv\u00fcper gemacht; benn menu oiele gute ^\u00f6pfe benfen, mufj eper ba\u00f6 N\u00e4tpfel gel\u00f6fi merben. Die \u00a9ptrurgie pat ein meite\u00f6 gelb, an biefen gorfepungen DpetI gu nepmen unb bie \u00a9rfaprungen \u00fcber Neroenpatpologie gu ermeitern. Die S\u00e4pntttugen ber \u00a9mpfinbung\u00f6- unb Bemegung\u00f6neroen, bie Neuralgien, Drt'\u00f6mu\u00f6, Detanu\u00f6, bie fpafiifcpen don-tracture\u00ab, bie Abnormit\u00e4ten ber \u00a9inne\u00f6neroen u. f. m. fa\u00dfen ipr am p\u00e4uftg= ften anpeim. Die Bepanblung bagegen l\u00e4ft fepr oiel gu m\u00fcnfepen \u00fcbrig, unb felbft bie neueren gortfepritte erpeben ft cp menig \u00fcber bie erften Anf\u00e4nge einer bejferen Dperapte. SN\u00f6ge bie ^pirurgie pier ber ^ppftologie entgegenarbeiten.\n3cp fagte oben, baf pppjtologifcpe $\u00fcden meiften\u00f6 ait cp \u00a3\u00fccfen in ber \u00ffatpologie unb \u00a3perapie na^ fup g\u00f6gen. Nt'rgenb\u00f6 fann man bie\u00f6 beutli\u00bb eper unb auffa\u00dfenber maprnepmen, at\u00f6 menn man bie Augen- unb Dpren* franfpeiten oergleicpt. Die Dptif t'jl flar, mie ba\u00f6 Auge felbft; bie Afujlif meif bagegen rn'cpt\u00f6 oon ben Berp\u00e4ltnijfen, in melcpen ba\u00f6 \u00a9epbrorgan gu bem \u00a9epa\u00dfe fiept. Die Augenpeilfunbe ijt ba\u00f6 95arabepferb ber dpirurgie;","page":410},{"file":"p0411.txt","language":"de","ocr_de":"sj%ftoIogie in ihrer Vnrcenbmtg auf Chirurgie. 411\nbie Vehanblung ber Ohrenfranfheiten i\u00df noch immer ber \u00a3ummelpla\u00a3 ber (\u00a3fjarlataneue.\n\u00a3)er Mangel im Sehverm\u00f6gen fommt ungleich \u00f6fter vor, aid ber bec \u00a9ch\u00f6rd, aber man rebet von ber \u00e4ftehr^ahl ber g\u00e4de gar nidjt. Oer patient fauft ftd) etnfac^ eine Vride. Oie genaue Slenntni\u00df ber Optif giebt bad einfache SD\u00eeitte\u00ef. \u00a9emi\u00df m\u00e4re ber dftehr^ahl ber Schwerh\u00f6rigen eben fo leidet $u helfen, menn bie 2lfu\u00dft'f unb.^hpftolocjtc bed \u00a3\u00f6rorgand auf ber felben Stufe ft\u00e4nbe, mie bie Optif. 3n ber Slfuftif giebt ed Verh\u00e4ltniffe, melche benen ber Optif gan$ analog ftnb. 2Bie burd; bie \u00a9efc#e ber Sicht* brechung unb bad Slccomobaiiondverm\u00f6gen bed 2luged bie SQtog\u00efichfeit ge* geben i\u00df, eine Stede ber Verhaut einzelnen Objecten Vorz\u00fcgemeife aud$u* fe$en, unb baburd; biefe beutlicp $u fehen, m\u00e4hrenb ade \u00fcbrigen, bie gleich* jetrig ber Verhaut ihre Strahlen jumerfen, unbeftimmt ober gar nicht gefehen merben, fo begeht im Ohre eine \u00e4hnliche Vorrichtung, moburch mir tut Stanbe ftnb, aud einem ganzen Orcbe\u00dfer ein ein\u00a7elnes$ 3n\u00dfrument herauo^uh\u00f6ren unb f\u00fcr ftd) $u veifolgen. Oied m\u00e4re nicht m\u00f6glid;, menn nicpt eine Socaliftrung ber Schadweden im Ohre ftatifinben f\u00f6nnte, \u00e4hnlich mie eine (Concentration ber Sichtwedenfegel im 2luge. \u2014 So mic mir ferner im 2luge bie verriebenen Serben mahrnehmen, fo erfennen mir burd) bad \u00a9ch\u00f6r bie feinften Sftobi\u00dfcationen ber St\u00f6ne in Weichheit, \u00a3\u00e4rte, V\u00f6de, Leerheit u. f. m. Oa\u00dfelbe a ber <25eige unb ber gl\u00f6te fd)eint und nicf)t berfelbe Son $u fein. 2Bie mir ferner greded unb matted Sicht unterfchci* ben, fo unterfdjeiben mir bad piano unb forte. \u2014 Unb bod; miffen mir in ber Sifu\u00dfif bid je|t fa\u00df nichts meiter, aid ba\u00df eine gemiffe 2ln$ahl von Schadmeden bie \u00a9mp\u00dfnbung et'ned Stoned von ber ober jener Jp\u00f6he ober STiefe hervorbringt. Von ben \u00fcbrigen \u00a9efc|en miffen mir fo gut mie nichtd. (Cin Vlicf in biefe \u00a9efe\u00a3e, unb bie Ohrenbride m\u00e4re enibecft unb kaufen* ben geholfen.\nOad \u00a9efagte m\u00f6ge hinrei^en, $u bemeifen, welch bebeutenben mittel* baren unb unmittelbaren \u00a9in\u00dfu\u00df bie ^h\u00f6P\u00b0i\u00b0\u00d6te auf bi\u00df prafttfche \u00abipeilfunbe au^\u00fcbt SO\u00ee\u00f4ge ed baju beitragen, in ben ^un\u00dfgenoffen bie Ueberjeugung ju be\u00df\u00e4rfen, ba\u00df ein mirflt'cher gortf^ritt nur bei umfaffenber ^enntni\u00df ber ganzen ipeilmiffenfdmft mit aden ihren tp\u00fclfdwiffen\u00dfhaften m\u00f6glich ift unb ba\u00df jeber berufen fei, bad praftifdm unb theoretische Stubium ^u umfaffen unb 31t f\u00f6rbern. 2D?\u00f6ge ed ba$u beitragen, ben fd)Wad;en \u00a9ebanfen, ber noch vielfach in ben k\u00f6pfen bed ^ublifumd fpuft unb noch von vielen Sler^ten in eigenem Sntereffe unterhalten mt'rb, $u entfernen, ba\u00df ein \u00ffraftifud unb ein wi\u00dfenfcbaftlid) gebilbeter 2lr$t \u00dfdj vor^ugdmeife baburd; unterfchieben, ba\u00df ber erftere recht f\u00fcr bie gravid gefchaffen unb gefcbicft, ber letztere ge* lehrt unb fenntni\u00dfreidj, aber f\u00fcr bie \u00ffrarid nicht recht tauglich fei- \u00a9emi\u00df geh\u00f6ren viele Sigenfdjaften f\u00fcr bie ^rarid, meldje nicht von bem \u00a9rcfbe ber miffenf^afclicpen Sludbilbung abh\u00e4ngen, aber eben fo gemt'\u00df giebt ed feine folche ^igenfcpaft, welche eine miffenfdjaftliche Vilbung aufmiegt ober \u00fcber\u00df\u00fcf\u00dfg macht. Unb menn irgenbmo bie \u00a9efahr vorhanben i\u00df, \u00dfdj burch ben \u00a9rfolg gl\u00e4njenber (\u00a3igenfd;aften \u00fcber ben Mangel eigentlicher Siffen* fchaftlichfeit $u t\u00e4ufcpen, fo ift fte in ber Chirurgie vorbanben, unb ihr gilt fomit biefer 3aruf gan^ befonberd. 2\u00d6er nicht in einer wiffen\u00dfhaftlichen Ueberlegung feine Vefriebigung ftnbet, meil er ihr nicht gewac\u00dffen ift, ba* gegen ftch in gl\u00e4njenben Operationen gen\u00fcgt unb \u00dfe aid 3^1 feined Stre* bend betrachtet, mirb immer meiter fortgeri\u00dfen $u einer Operation\u00f6leiben* fchaft, mo bie 3nbication immer leichter ge\u00dfedt unb bad \u00a9emiffen immer","page":411},{"file":"p0412.txt","language":"de","ocr_de":"412 2\u00d6a$en, (Schlaf, Xraum unt> t>ertt>anbte 3u^nt>e*\nlaxer wirb. Ein wiffenfcbaftlicber , ohne \u00a9efc^tcf, wirb ein fd)lecbter Operateur fein, \u2014ein gefeitester Operateur, ohne tmffenfcfmftltdje S3ttbung, tfl etn gefd^rlt^er dftenfd), trenn er nid;t beaufftebtigt wirb. \u00a3iS franc fagt, bie operatire Ebtrurgie fei etn 23ewet'S ber \u00a9cbw\u00e4cbe ber $etlfunji, weil fte baS ju rer tilg eu fud)e, was wtr nicht fetten Sonnen. 2\u00dfte riel fd;limmer tjl eS nod), ba $u rertilgen, too riedeidd noch $u fetten ift.\nO. $of)\u00eeraufd).\n38arf)*>n, Gebleit# 3traum un& \u00f6ettt\u00bbon&te ^uft\u00f6n&e.\n3m gew\u00f6hnlichen Verlaufe beS animalen Gebens unterfc^etben mir $wei ron etnanber qualitatir-rerf<biebene 3nft\u00e4nbe, baron ber eine, baS SBacben, mit 33ewuftfein, ber anbere, ber \u00a9ddaf, ohne 23ewuftfetn ftattftnbet. Ein SD?ittel$ujlanb ^trtfe^en betben, etn \u00a9d)tafrrad;en, t'fi ber br\u00e4unt.\n2luf erbeut giebt eS mehrere, tbeils pbpftologifcbe, tbeils patbologifcbe Bupanbe, bte je nach (graben ron 23cwuftfeinSmangel, ober ben baran b<*fs tenben rerfcf)t'ebenen pfpd)ifd;en Oualit\u00e4ten mehr ober weniger jenen ftd) an* reifen, unb beSbalb im Verfolge gegenw\u00e4rtiger ^Betrachtung einige SBer\u00fcd* ftddigung rerbienen. Oai;in geboren: rerf^tebene efftatifebe Slffectionen, magnetises SS?ad)en, \u00a9cblafwanbeln, Delirium, Partie, SBeraufchung, 9?ar* cotiSmuS, \u00a9c^Iaffuc^t, 2Binterfd)laf-, Obnmadjt, \u00a9cbet'ntob, \u00a3ob.\n3n bem \u00c7ebenSorganiSmuS berStbiere unb fo auch beS 9D?enfcben, taffen fid) zweierlei Waffen ron \u00a3f)\u00e4tigSeiten unterfcb eiben, bewuftlofe unb be* wufte.\nErflere erzeugen, btlben unb ermatten, in 2Bed)feIwirfung mit ber 21u* fjenwelt, ben materieden\tt^re^roceffe geboren bem regetatiren Seben\nan. 2luf ber \u00a9runblage biefer enttricfelt ftep ein ^d^ere\u00e9, anima\u00efifdjeS \u00c7eben, beffen i^\u00e4tigfeiten, trenn gleich urfpr\u00fcnglich auch materied bebingt, ron einer ibeeden Oualit\u00e4t, bemS3etruftfein, begleitet werben, baS^war mit ben organif^en Erregungen tu SSerbtnbung (lebt, jeboeb, eigenen 2\u00f6efenS, aus ipneu .bureaus nicht erft\u00e4rt werben Sann.\n\u00a3)en gew\u00f6hnlichen 3uftonb ber adgemeinen Erregung biefer bewuften \u00a3l)\u00e4tigSeiten beim 3)?enfd>en unb bet ben Zfytun nennt man baS 2B a (ben. liefern gegen\u00fcber, in periobifcberS\u00f6\u00dfieberfehr, $um\u00a3h*rt 3<>tge her bureb baS 2Bacben, als einer b^beren Erregung eiutretenben Erfcb\u00f6pfung, melbet ftcb ein eigener bewuftlofer 3ufknb, ber \u00a9d;laf, in welchem bie Junction neu beS wachen 2ebenS ruben, bagegen bie ber 23ewuftbeit ermaugelnben in ihrer $raft begehen.\nSBenn nun gleich 23ewuftloftgfeit unb 33ewuftfein als wefentlicbe Eba* raftere ron \u00a9eblaf unb Aachen ju betrachten ftnb, fo barf man fte boeb nicht mit biefen f\u00fcr tbenttfeh halben, tnbemmanfte auch an ftcb/ \u2122 abstracto, unabh\u00e4ngig ron organifeben 3\u00abbirt'buen an getftigen \u00a9ubfianjen rorfteden f\u00f6nnte; fte ftnb rielmebr als gactoren eines unb beffelben \u00a9runbfeinS auf*","page":412}],"identifier":"lit31292","issued":"1846","language":"de","pages":"366-412","startpages":"366","title":"Physiologie in ihrer Anwendung auf Chirurgie","type":"Book Section","volume":"3 (2)"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:10:53.468072+00:00"}