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{"created":"2022-01-31T16:12:48.141669+00:00","id":"lit31303","links":{},"metadata":{"alternative":"Handw\u00f6rterbuch der Physiologie mit R\u00fccksicht auf physiologische Pathologie. Band 4","contributors":[{"name":"Wagner, Rudolph","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"In: Handw\u00f6rterbuch der Physiologie mit R\u00fccksicht auf physiologische Pathologie. Band 4, edited by Rudolph Wagner, 1018. Braunschweig: Vieweg","fulltext":[{"file":"p1018s0001.txt","language":"de","ocr_de":"^ad)t*aa \u00a3ttm\nbe\u00ea 2Crtifel\u00ea\n3 e u 9\t\u00bb u 9\u201c *)\noom\nHerausgeber*\n9\u00eeach bent bereite oollenbeten \u00a9ruc\u00ef beS 21rttfe\u00efS 3eugitng unb beS Nachtrags baju ftnb jwet n>tc^ttge 21bhanblungen erfchienen, welche eine befonbere Erw\u00e4hnung oerbienen, b a fte bie 3eugungSlehre in ein neues \u00a9tabiurn \u00a7tt bringen geeignet ftnb.\n3nt Eingang beS Nachtrags ^abe ich bemerlt, baf wir \u00bbmit ber ftnn* lichen Beobachtung ber morphotogtfchen Ph\u00e4nomene fa(l ^ an fete \u00ef^tw* m\u00f6glichen \u00a9renjen oorgebrungen ftnb.\u00ab\n2lber gerabe bie f\u00f4enntnif biefer testen Momente, welche bie allerwich* tigften ftnb, fehlt uns. (\u00a3s ftnb bies bie enblicl;en \u00a9chicffale ber \u00a9perrna* tojoen, fowie beS Keimbl\u00e4schens unb ber Ketmflede, wor\u00fcber wir bis je\u00a3t nur auf ip^pothefen rebucirt ftnb.\nS\u00d6aS nun bie \u00a9permatojoen betrifft, fo fehien eS in ben testen 3etten, als wenn atte Annahmen, ba\u00df biefelben in bas 3\u00abnere beS (\u00a3teS brangen, ju oerwerfen feien. sD?tt bem blo\u00dfen einfachen Contact ber \u00a9berflacfje beS c\u00a3ieS fotCte bie S\u00eeotte ber \u00a9amenfaben oor\u00fcber fein.\n92un hat feitbem Newport feine h\u00f6ct)ft wichtigen Unterfuchungen fort** gefegt. 3<h lernte biefen ^weiten ber 21b\u00dfanblung nur aus ben \u00fctttt* t\u00dfetlungen im 21uSjuge **). Newport fanb, ba\u00df bei ben g*\u00f6f<hen immer ein ober einige \u00a9amenf\u00e4ben, an ber \u00a9teile, wo man mit ber \u00a9pi\u00a3e einer 92abel bie \u00a9amenfl\u00fcfjtgf eit anbrtngt, ft\u00e4) in bie \u00a9Ottermembran einfenfen. 2\u00d6o bie \u00a9amenf\u00e4ben nicht btS $ur \u00a9otterhaut oorbrtngen, bleiben bie (\u00a3ier im Allgemeinen unbefruchtet. Bei ber nat\u00fcrlichenBegattung jwifchen B?\u00e4nn* chen unb \u00e4\u00dfeibchen fah Newport fchon eine Minute nachher fete @per= matojoen ft'ch in bte \u00a9otterhaut einbohren. 3\u00abtwer geht ber biedere \u00a9heil beS \u00a9permatojoonS ooran in centripetaler Dichtung gegen bie \u00a9otterhaut. Bei f\u00fcnftlicher Befruchtung bringt aber (lets ein \u00a9heil ber <\u00a9a*\n*) \u00a9ie oerj\u00f4gerte 2fu\u00eagabe ber \u00a9cfyluftfieferung geftattet nod) bte fnnweifung auf einige neuere Arbeiten, bie fid) auf ben lebten 2(rtifet bejiepen.\n**) L\u2019Institut Nro. 1008. 27. avril 1853.","page":0},{"file":"p1018s0002.txt","language":"de","ocr_de":"1018b 9?ad;traa jum ^ad;trag t>c\u00a3 21rttfel$ 3eu8un9\u00ab\nntenf\u00e4ben fcpon nacp einigen \u00a9ecunben btS gur \u00a9otterpaut e\u00fbt, w\u00e4prenb ein anberer\t\u2014 ber aber nid;t befrud;tet \u2014 blo\u00df an ber Oberfl\u00e4che p\u00e4n*\ngen bleibt. 9?arfotifirt man bie \u00a9perntatojoen mit D\u00e4mpfen oon GTploro* form, w\u00e4prenb 8 bis 10 Minuten, fo befruchten fte nicht, treten auch nicht etn. (\u00a33 ift alfo \u2014 fo fehlteft Newport weiter \u2014 baS (Einbringen nid;t baS ^efultat ber (SnboSmofe, fonbern bas Sftefultat einer befonberen $raft in bem \u00a9antenfaben. 2lucp ber Ort, welcher f\u00fcr bte lunjlltcpe Befruchtung gew\u00e4hlt wirb, tft gar nicht gleichg\u00fcltig, \u00a9teilte Newport baS (\u00a3i oert\u00fc cal, mit bem Zentrum ber weifen \u00a9eite beS \u00a9otterS nach oben, applieirte er bie \u00a9amenfl\u00fcfftgfeit mit einer 9?abelfpt'\u00a3e pier unb oerpt'nberte er baS Hbfliefen beS \u00a9amen\u00e9, fo w\u00fcrbe bas \u0152i nur feiten befruchtet. 2\u00d6urbe ba= gegen ber \u00a9ame in ben Biittclpunft ber fcpwar^en \u00a9otteroberfl\u00e4cpe appl\u00fb cirt, fo erfolgte bte Befruchtung ficher *).\n\u00a9chon biefe Angaben Newport\u2019s beuten auf befonbere, biSper unbe* famtte innigere Berp\u00e4ltnt'ffe ber \u00a9amenf\u00e4ben jum (\u00a3t. \u00a9oeben pat nun Dr. g. ^eber, ^retSpppftfuS in ^n^rburg, eine 9\u00eeeipe et'genth\u00fcmlicher Ttnterfud)ungen publicirt, beren Bet\u00e4tigung oon oodfontmen facpEunbtgen unb ge\u00fcbten Beobachtern freilich erft abgewartet werben ntuf, um fo mehr als in ber p\u00f6d;ft flei\u00dfigen unb f<p\u00e4\u00a7baren \u00a9thrift (Einzelnes oorfommt, weO cpeS mit unferen gegenw\u00e4rtigen feftftepenben Stenntniffen in ber fpiffologie unb 3^otomie nicht wopl oereinbar ift; ich erinnere pier nur 5. B. an baS, was ber Berfaffer \u00fcber-baS fp\u00fcpnerei fagt.\nf eher fcpreibt n\u00e4mlich ber \u00a9. 801 oon \u00a3 eu dart betriebenen tnerH w\u00fcrbtgen Bilbung ber (h\u2019erftodeter ber Unionen unb Slnobonten, bem offe-nett unb trid;terf\u00f6rmigen \u00a9ttel ber \u00a9otterfugel, eine befonbere function ju. \u00a3 eu dart fpridjt ton bie 5D\u00ee\u00f4glicd)\u00efett aus, \u00bbbaf biefe fonberbare Bilbung auf ben BefrucptungSprocef Beziehung pabe.\u00ab $eber nennt nun biefe Bilbung gerabeju \u00bbB\u00eei\u00eeropple,\u00ab l\u00e4ft bte \u00a9permato^oen ^ter eintreten unb in baS innere beS \u00a9otterS gelangen, worauf bie Oeffmtttg ber Bitfro* pple ftd; oerengert ober obliterirt. \u00a9aS enblicpe \u00a9d;idfal beS \u00a9permatogoonS ift nad; $eber folgenbeS:\n\u00bb\u00a9aS auf bie betriebene 2lrt in ben \u00a9otterfad gelangte \u00a9permatojoib fenft ft adm\u00e4lt'g tiefer in benfelbett pinab, wobei eS anfepwidt unb ft abrunbet; nach einiger 3e\u00fc bilbet fiep in ihm ber Kern aus, w\u00e4l;renb feine Untp\u00fcdungSpaut fiep oerb\u00fcnnt unb fp\u00e4ter faft gang oerfcpwtnbet. \u00a9er Kern beS \u00a9permatogoibS gerf\u00e4dt fp\u00e4ter in oiele Heine unregelm\u00e4ftge ^artifeln, wete anfang\u00e9 noch nape bet et'nanber liegen, bann aber ft im \u00a9otter oertpetlen, fo baf mitpin baburep ber \u00a9otter fepon oor 5lufl\u00f6fung beS Keim* bt\u00e4ScpenS mit ben Beftanbtpctlen beS o\u00e4terlichen Organismus impr\u00e4gnirt ift.\u00ab\n3<h oerwetfe im Uebrigen auf bte jebenfadS fepr intereffante \u00a9cprt'ft, bie ntept oerfeplen wirb gu neuen Beobachtungen anguregen**).\n\u00a9ie gange \u00a9aepe gewinnt an Bebeutung burep Hnorbnuttgcn an ben (Eiern anberer \u00a9pt'ere, welcpe ben foeben betriebenen bet ben B?aler* unb \u00a9eiepmufepetn gang analog finb. \u00a90 betreibt ^opanneS Bi\u00fcller je*\n*) Bon bem Baue be\u00a7 ^rofcpeieS bt\u00ea nahe jur 0?eife gab ich bereits eine mit $igu; ren erl\u00e4uterte \u00a9arftellung oor 16 Sapren in meinen \u00bbBeitr\u00e4gen \u00a7ur \u00a9efchtte ber Beugung\u00ab in ben 2Cbpanblungen ber matpematit ppofital. \u00a9taffe ber SDt\u00fcncpe* ner \u00eelfabemie. Bb. II. 1837, melcpe Bewport niept geEannt \u00a7u paben fdpeint.\n**) Ueber ben \u00a9intritt ber \u00a9amenjetfen in ba\u00ea @i. @in Beitrag jur ^)pt)ftologie ber Beugung oon ^eber. SKit 81 Figuren. K\u00f6nigsberg. 1853. 4to.","page":0},{"file":"p1018s0003.txt","language":"de","ocr_de":"9?a$trag jum 9?acptrag t>eS SlrtifctS 3eu\u00f4un9* 1018 e\nneu trichterf\u00f6rmigen Eanat ats eine ben ipototpurieneiern gans attgeme\u00efn ju* fommenbeBttbung*)unb M\u00fctter fa\u00dft auSbr\u00fctfticp: \u00bbES Hegt berBergteicp mit ber B\u00eeifroppte beS $ftan$eneteS fo nape, baft er niept unerw\u00e2pnt btet* ben fann.\u00ab\nDiefe Beobachtungen werben fiep batb vervielf\u00e4ltigen, nnb opne 3*# et* fe\u00ef wirb biefe Stnorbnung eine viel allgemeinere fein, atS ntan biSper ver* mutpete. Der Einwanb, bafl man bet fo vielen anberen Eiern, namentticp bent ber \u00a9\u00e4ugetpiere, btSper nicptS StepnticpeS gefepen, tft ntc^t ftieppattig. Denn befanntticp pftegt man viele oft p\u00f6cpft tucutente nnb weit verbreitete Bitbungen lange gan^ ju \u00fcberfein. Dies tft 3. 33. ber $att mit bem Keim* fteef gewefen. 3$ pftfre nticp fo viet mit bem 33au ber primitiven Eier be* fcp\u00e4ftigt unb bennoep tft mtr jene an bie SD\u00eet\u00eerojo^\u00efe erinnernbe Bitbitng bei ben S\u00c4ufepetn (bte icp nun beutticp fepe) ganj entgangen, \u00a3ter$u fornrnt, baft btefe Biifroppte eine tranfitorifepe Stnorbnung su fein fcpetnt, fo baf fie vietteiept bei fepr vielen Eiern anberer Dpt'ere vorpanbett ift, aber nur ganj furje 3ett beftept.\n\u00a3ier ift eine p\u00f6<pft ergiebige Duette f\u00fcr neue ^orfepungen, woburep baS Dunfet ber 3^\u00abB\u00abng^te^re noep vielf\u00e4ltig aufgefl\u00e4rt werben fann.\nEs ift flar, baf manche btSper ungl\u00e4ubig verworfene Behauptungen, wie bte Barrp\u2019S, \u00fcber baS Einbringen beS \u00a9amenfabenS in baS Et, eine neue Beachtung verbtenen, auch wenn fte ftep nicht in t'prent ganzen Umfange beft\u00e4tigen fottten.\n3<P ntuft mich entfepteben battit auSfprecpen, baf\u00fc bt'e Borftettung: ein ober mehrere \u00a9antenf\u00e4ben bringen ins Ei, l\u00f6 fen.fi cp bafetbft in B?olefttle auf unb biefe jerftreuen fich finatiter in bt'e 3etten beS Keims, f\u00fcr mich in Bejug auf ben theoretifchen Dpeil ber 3eugitngSlepre etwas ot'et Befrt'ebtgenbereS pat, als bie Befcpr\u00e4ttfung ber \u00a9permatojoen auf eine btofe Eontactwirfung.\nEben fo pat bie je$t mehr unb rnepr fiep gettenb maepenbe Borftettung, baf Keimbl\u00e4schen unb Keimflecfe einen btof arepiteftonifepen S\u00d6ertp f\u00fcr ben Stufbau beS EieS paben, f\u00fcr mtep ftetS etwas UnbefrtebigenbeS gepabt. 3<P tomme vielmehr auf bie erjte Slnfcpauung ^Surfinje\u2019S jur\u00fccf, wornaep ber 3npatt beS Keimbl\u00e4ScpenS tu bie Keimfubftanj auSgegojfen unb baburep eine Strt weiblicher BefrucptuugSact auSge\u00fcbt wirb.\nES ift ferner fteper: bie \u00a9ubftanj beS 3npaltS beS Keimbl\u00e4ScpenS bteibt ber Dotterfuget unvertoren. Der weibtiepe DrgantSmuS giebt et* was bitrcpauS \u00a9tofflicpeS jurn f\u00fcnftigen Entbrpo per. S\u00d6arurn fofite man barauS niept bie Uebertragung ber Eigentp\u00fcmticpfeiten ber Gutter auf bie ^ruept abteiten, bie ja au<p tn atten ben S\u00e4ften beftept, wo eine fp\u00e4tere \u00e9ef\u00e2ftverbinbung jwifi;en B?utter unb $rucpt feptt?\n3ft nun f\u00fcr bie Uebertragung ber weibfiepen Eigentp\u00fcmticpfeiten auf ben f\u00fcnftigen Ernbrpo etwas \u00a9toffticpeS burtpauS n\u00f6tpig, warum fottte niept baS \u00a9tei^e in Be^ug auf bie Uebertragung ber Eigentp\u00fcmticpfeiten vom Bater auf ben Embrpo, burep wtrfticpe \u00e4ufnapme von \u00a9amenetementen tn\n*) Heber bte Sarven unb SJtetamorppofe ber Ecptnobermen. Bierte 2Cbbanbtung. Berlin 1852. \u00a9.41. Sab. IX. E\u00ea mag pier erlaubt fein, auf eine Ttbbilbung in ben leones zootomicae Tab. XXXII. Fig. XII. ju verweifen, wo am 'polotpurten: Et (naep ben gemeinfamen Beobachtungen ron Bal en tin unb mir in 9Ujsa im Sapre 1839) offenbar bie SOtifropple fepon gefepen aber niept weiter gewitrbigt worben war.","page":0},{"file":"p1018s0004.txt","language":"de","ocr_de":"1018d Nachtrag ^um 9?ad;tra9 be$ 2lrtifel$ 3eu9un9*\nba\u00f6 (\u00a3i, a priori gefolgert werben. Jpter, wenn irgendwo, gilt ber ?ehrfa\u00a3 oon ben gleichen Urfact;en.\n$ch gejtehe, bie\u00e9 ift f\u00fcr mich ein poftulat be\u00f6 Berftanbe\u00f6, welche^ ftch gegen bte neueren Hofen dontactbehauptungen mastig jlr\u00e4ubt.\nSftan fteht, wir ftnb \u00a7ter an einen punft gekommen, ber burch bie unmit* telbare Beobachtung noch betr\u00e4chtlich aufgehellt werben tarnt. 2)ie i*ehre oon ber Pflanjenjeugitug fteht an einem \u00e4hnlichen noch aufjuhettenben B?o* ment. 51uf ber einen 8eite 8 et; leiben burch 8chacht neuerlich^ oer* ft\u00e4rft; auf ber anberen SD\u00ceoh\u00cf burch \u00a7offmeifter unterft\u00fc^t. \u00a3>ie Be* trachtung ber 3^g^9^bh^nomeite \u00f6on meinem Staubpunft au3 n\u00f6thigt mich unbebingt ju ber Ueber^eugung, baf bie Stuftet ber letztgenannten Bt\u00e4nner (ober eine sD?ifchung beiber Slnfichten) werbe ben enblichen 8ieg baoon tragen.\n8chfteftich will ich noch in Be$ug auf bie Uebertragung f\u00f6rderlicher Qrigenth\u00fcmtichfeiten auf fp\u00e4tere (Generationen, inSbefonbere in Be^ug auf bie merfw\u00fcrbige, 8eite 1011 ber\u00fchrte $rage, wornach ein fr\u00fcherer Befntch* tung\u00f6aet noch (\u00fcrinfl\u00fcffe auf fp\u00e4tere @rmpf\u00e4ngniffe haben tarnt, auf ba\u00f6 reich* haltige Material unb bie allgemeinen Betrachtungen aufmertfam machen, welche ipeuftnger in feinen Recherches de pathologie compar\u00e9e gegeben hat. lieber ba3 Pathologie ber Beugung\u00f6lehre flehe bie intereffanten Betrachtungen oon \u00a3enle im 8chluf hefte feiner rationellen pathologie.\n9t 2B a g n e r.","page":0}],"identifier":"lit31303","issued":"1853","language":"de","pages":"1018","startpages":"1018","title":"Nachtrag zum Nachtrag des Artikels \"Zeugung\"","type":"Book Section","volume":"4"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:12:48.141674+00:00"}