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Georg Hirth: Er pathologisch? Ein Beitrag zur Feier von Goethe's 150. Geburtstag. München, G. Hirth's Verlag. 20 S. 1899

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{"created":"2022-01-31T16:10:40.871895+00:00","id":"lit31336","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Pelman","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 22: 319","fulltext":[{"file":"p0319.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turberich t.\n319\nder libido sexualis eine grofse Rolle spielt. \u2014 Des Weiteren bespricht dann N\u00e4cke eine Reihe von sexuellen Perversit\u00e4ten, worauf nicht n\u00e4her eingegangen werden kann. Mit Moll nimmt N\u00e4cke an, dafs an sich die Hetero-und Homosexualit\u00e4t, d. h. die Richtung des Geschlechtstriebes ein ererbter Vorgang ist. Die Homosexualit\u00e4t kann aber auch erworben sein. Die Homosexuellen tr\u00e4umen nur homosexuell oder doch vorwiegend so. N\u00e4cke ist \u00fcberzeugt, dafs das sicherste Mittel, um \u00e4chte und sp\u00e4ter erst erworbene Sexualit\u00e4t zu trennen, der Nachweis des allein oder doch vorwiegend homosexuellen Tr\u00e4umens ist. N\u00e4oke geht noch weiter; er ist \u00fcberzeugt, dafs auch alle anderen sexuellen Perversit\u00e4ten sich im Traum wiederspiegeln. N\u00e4cke verspricht deshalb f\u00fcr sp\u00e4ter eine ausf\u00fchrliche Arbeit \u00fcber die Tr\u00e4ume.\tUmpfenbach.\nGeorg Hirth. Er pathologisch? Ein Beitrag xnr Feier von Goethe\u2019s ISO. 6e< hurtstag. M\u00fcnchen, G. Hirth\u2019s Verlag. 20 S. 1899.\nDafs man das Jubeljahr Goethe\u2019s dazu benutzen werde, unseren gr\u00f6fsten Dichter zu schm\u00e4hen und ihm allerhand Schw\u00e4chen und Krankheiten anzuh\u00e4ngen, ist kaum glaublich, aber trotzdem wahr. Sofern dies von einer Seite geschehen ist, deren bl\u00f6de Befangenheit jede geistige Gr\u00f6fse an dem Maafsstabe des religi\u00f6sen Bekenntnisses abmifst, und die alles, was dar\u00fcber hinausgeht verfolgt und hafst, kann man dieses Treiben noch einigermaafsen verstehen.\nWas aber soll man von denen sagen, die ihr Gebahren in das Gewand einer wissenschaftlichen Untersuchung kleiden und sich anstellen, als ob sie lediglich im Zwange der Wahrheit handelten? Gegen diesen Unfug wendet sich Georg Hirth mit einem pr\u00e4chtigen Aufsatze, der urspr\u00fcnglich in der M\u00fcnchener \u201eJugend\u201c erschienen ist, und er schl\u00e4gt diese wenig erfreulichen Phantasiegebilde mit wuchtigem Hammer zusammen.\nDenn ist es etwa kein Unfug, wenn man in jeder Zunahme der Energie \u00fcber das gewohnte Maafs hinaus eine Krankheit erblicken und das Genie als ein Degenerationszeichen brandmarken will? Das Krankhafte m\u00fcfste ja geradezu in der Vervollkommnung gelegen und Goethe deshalb pathologisch sein, weil bei ihm bis zuletzt alles Thatkraft, Gestaltungsfreudigkeit und Arbeit war. Was wollen gegen solche Titanenkraft die kleinen, angeblich psychopathischen Scherze besagen, die gegen ihn zu Felde gef\u00fchrt werden, jene Sonderbarkeiten, vor\u00fcbergehende Zornesausbr\u00fcche und Verstimmungen, Dinge, die jeder normale Kraftmensch an sich erf\u00e4hrt?\nWollte man ihn aber wegen seines Interesses an pathologischen Seelenzust\u00e4nden selber als Psychopathen hinstellen, dann m\u00fcfste man, wie Hirth bemerkt, alle Irren\u00e4rzte der Welt f\u00fcr geisteskrank erkl\u00e4ren.\nOb die Herren Sadgen, Freund & Cie in sich gehen und ihre unzweifelhaft falsche Diagnose berichtigen werden?\nDas ist kaum zu erwarten, und wir k\u00f6nnten sie als partie n\u00e9gligeable ruhig ihrem Schicksale \u00fcberlassen, wenn wir hoffen d\u00fcrften, dafs alle die, welche durch sie in ihrem inneren Empfinden gekr\u00e4nkt und peinlich ber\u00fchrt wurden, sich an der Hand der HiRTH\u2019schen Schrift von der Haltlosigkeit ihrer Behauptungen \u00fcberzeugen, und zum alten Glauben und zur Verehrung des Dichters zur\u00fcckkehren wollten.\tPelman.","page":319}],"identifier":"lit31336","issued":"1900","language":"de","pages":"319","startpages":"319","title":"Georg Hirth: Er pathologisch? Ein Beitrag zur Feier von Goethe's 150. Geburtstag. M\u00fcnchen, G. Hirth's Verlag. 20 S. 1899","type":"Journal Article","volume":"22"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:10:40.871901+00:00"}

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