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{"created":"2022-01-31T16:23:40.595382+00:00","id":"lit31360","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Heller, Th.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 22: 397-398","fulltext":[{"file":"p0397.txt","language":"de","ocr_de":"Litera tur bericht\n397\nOhne Zweifel wird au\u00e9h die nene Auflage des Baches ihren Aufgaben.' gerecht werden: den Studirenden in die DiSciplin einzuf\u00fchren, dem Praktiker ein bew\u00e4hrter Rathgeber zu sein; ja, sie vermag auch das Interesse d\u00f6s der klinischen Medicin ferner Stehenden fQr das anziehende Fach der Neurologie zu erwecken.\tEbhst Schultz* (Andernach).\n\u25a0a\nA. Spitzner. Piychogeie It\u00f6rnigsi der Schulkinder. Ein Capital der p\u00e4dagogischest Pathologie. Leipzig, E. Ungleich, 1899. 45 S.\nDie vorliegende Schrift bezweckt, praktische P\u00e4dagogen mit einer Reihe psychopathischer Zust\u00e4nde bekannt zu machen, deren Verkennung bei mangelnder Sachkenntnis leicht m\u00f6glich ist und zu folgenschweren Irrthflmern f\u00fchren kann. Von besonderer Bedeutung sind in dieser Hinsicht die mannigfachen hysterischen Zust\u00e4nde der Rinder, die Verf. nach den Werken medicinischer Autoren unter Benutzung eigener Erfahrung in genauer und vorz\u00fcglich klarer Weise darBtellt. Die Notwendigkeit der-' artiger Kenntnisse f\u00fcr P\u00e4dagogen geht aus der bekannten Thatsache hervor, dafs Schulen und Erziehungsanstalten h\u00e4ufig als \u201ereine Brutst\u00e4tten hysterischer St\u00f6rungen\u201c bezeichnet werden m\u00fcssen, was sicherlich verh\u00fctet werden k\u00f6nnte, wenn letztere ihrer Art nach rechtzeitig erkannt w\u00fcrden.\nTh. Helles (Wien).\nGrames. Ueber ite infwrhalb dor labile llegeidei Ursuhtn der lerositlt der lilder. Schilleh-Zixhen, Abhandlungen 2 (5). 28 S. 1899.\nDer Antheil der Schule an der Entstehung nerv\u00f6ser Zust\u00e4nde bei Kindern wird h\u00e4ufig \u00fcbersch\u00e4tzt. Verf. hat sich daher die Aufgabe gestellt, die aufserhalb der Schule liegenden Ursachen deT Nervosit\u00e4t der Kinder ihrer Bedeutung entsprechend zu w\u00fcrdigen. Der Eintheilung von Sommes folgend unterscheidet Verf. zwei Gruppen : I. innere, endogene und II. \u00e4ufsere, exogene. Unter den endogenen Ursachen kommt in erster Linie die erbliche Belastung in Betracht. Dieser in ihrem Einfl\u00fcsse gleich k\u00f6nnen die Sch\u00e4dlichkeiten sein, welche das Kind w\u00e4hrend seiner intrauterinen Entwickelung treffen. Bedeutend mannigfaltiger sind die exogenen Ursachen der Nervosit\u00e4t ; bei Besprechung derselben erw\u00e4hnt Verf. manchen Mi\u00fcsgriff in der Behandlung nerv\u00f6s veranlagter Kinder. \u201eIst bereits eine gewisse Nervosit\u00e4t vorhanden, wenn das Kind zur Schule kommt, so wird diesem pathologischen Zustand nat\u00fcrlich die Schule nicht f\u00f6rderlich sein.\u201c Am meisten sind hierbei die geistig zur\u00fcckgebliebenen Kinder benach-theiligt und Verf. empfiehlt daher f\u00fcr diese dringend die Einrichtung besonderer Classen. Kinder mit st\u00e4rkeren nerv\u00f6sen Beschwerden sind bis zur Heilung von der Schule ferne zu halten. \u201eIn grofsen St\u00e4dten verdient die Einrichtung von Feriencolonien unsere weitgehendste Unterst\u00fctzung.\u201c\nTh. Helles (Wien).\nA. Gbohhahx. Techniicbes aid Piyehtlogischei ln der Besch\u00e4ftigung von lervenknnken. Stuttgart, Ferdinand Enke, 1899. 78 S.\nDer Verf., ein Ingenieur, hat vor einigen Jahren unter der Aegide Forbl\u2019s ein Institut in Z\u00fcrich gegr\u00fcndet, das Nervenkranke durch zweck-m\u00e4fsige k\u00f6rperliche Th\u00e4tigkeit zu heilen bestrebt ist. Welche Wichtigkeit","page":397},{"file":"p0398.txt","language":"de","ocr_de":"398\nInter a turbericht.\nden Bem\u00fchungen Grohhanx\u2019s von berufenen Aerzten beigemessen wird, geht am deutlichsten aus dem Vorworte von M\u00f6bius und Wildebmuth hervor, das weit mehr bedeutet als eine blofse Empfehlung.\nEine wissenschaftliche W\u00fcrdigung erfahrt die Th\u00e4tigkeit Gbohmann\u2019s \u25a0 in der Schrift von Monter: \u201eUeber die Behandlung von Nervenkranken und Psychopathen durch n\u00fctzliche Muskelbesch\u00e4ftigung unter specieller Ber\u00fccksichtigung der Erfahrungen im Besch\u00e4ftigungsinstitut f\u00fcr Nervenkranke von A. Grobmann in Z\u00fcrich.\u201c\nVerf. bespricht ausf\u00fchrlich die verschiedenen Arbeiten in seinem Institute, seine Methode zur Ausf\u00fchrung der letzteren und seine Erfahrungen im Verkehr mit den nach Krankheit, Alter und Herkommen recht verschiedenartigen Patienten. Die Charakteristik der Kranken, die Hervorhebung ihrer Eigenth\u00fcmlichkeiten gelingt dem Verf. vortrefflich: In knappen Z\u00fcgen entwirft Grohxaxn ein lebensvolles Bild jener sonderbaren Gesellschaft, die sich in seinem Institute zusammengefunden hat.\nSoweit sich aus der vorliegenden Darstellung entnehmen l\u00e4\u00dft, scheint nicht die mechanische Arbeit als solche, sondern der erziehende Einflu\u00df, den Gkohmaxh kraft seiner Pers\u00f6nlichkeit auf die Patienten aus\u00fcbt, das eigentlich Wirksame zu sein. Die k\u00f6rperliche Arbeit ist ein, vielleicht der wichtigste Factor in dem Erziehungswerke. Nicht zu untersch\u00e4tzen sind aber die einfachen Lebensverh\u00e4ltnisse, Abstinenz von Alcohol, gegenseitige Duldsamkeit der Patienten und \u00e4hnliche Bedingungen, die bei Gr. erh\u00f6hte Bedeutung erlangen, weil sie den Charakter des Zwanges entbehren. So w\u00fcnschenswerth es erscheinen mag, dafs Institute \u00e4hnlicher Tendenz allenthalben entstehen, so gering mu\u00df man die Wahrscheinlichkeit eines Erfolges veranschlagen, wenn nicht M\u00e4nner nach der Art Groh-mAnn\u2019s an deren Spitze treten; aber solchen wird man \u2014 wie M\u00f6bius bemerkt \u2014 leider nicht h\u00e4ufig begegnen.\tTh. Heller (Wien).\nW. v. Bechterew . Die suggestive Behandlung des contriren Geschlechtstriebnn und der Masturbation. Centralbl. f. Nervenheilkunde \u00bb. Psychiatrie (109), 65\u201475. 1899.\nIn dem ersten Falle f\u00fchrte eine mehrmalige Hypnose eine wesentliche Besserung herbei; aus \u00e4ufseren Gr\u00fcnden mufste die suggestive Behandlung abgebrochen werden, und der Zustand des Kranken war bald wieder der alte.\nDie Dauer der hypnotischen Behandlung im zweiten Falle ber\u00fccksichtigte neben dem perversen Geschlechtstrieb auch die Onanie und w\u00e4hrte etwa vier Monate lang; sie war von Erfolg.\nB. empfiehlt lebhaft die Suggestion bei der Bek\u00e4mpfung der perversen. Sexualempfindung, eines Symptoms der Entartung, gegen das alle sonstigen medicinischen Mittel sich bisher als ohnm\u00e4chtig erwiesen haben, sowie gegen\u00fcber der Onanie. Er r\u00e4th, die suggestive Behandlung mit anderen therapeutischen Maafsnahmen in zweckm\u00e4\u00dfiger Weise zu combiniren.\nIm Anschlu\u00df an diesen Aufsatz entwickelt sich eine literarische Fehde zwischen Bechterew und von Schrenck.-Notzing. cf. Centralblatt f. Nervenheilkunde u. Psychiatrie (112), 257\u2014263, (114), 443\u2014448. von Schrkxcx-Notzxng macht darauf aufmerksam, da\u00df der Aufsatz von Bechterew den","page":398}],"identifier":"lit31360","issued":"1900","language":"de","pages":"397-398","startpages":"397","title":"A. Grohmann: Technisches und Psychologisches in der Besch\u00e4ftigung von Nervenkranken. Stuttgart, Ferdinand Enke, 1899. 78 S.","type":"Journal Article","volume":"22"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:23:40.595388+00:00"}