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Ramón y Cajal: Studien über die Hirnrinde des Menschen. Aus dem Spanischen übersetzt von Dr. J. Bresler. I. Heft: Die Sehrinde. Mit 24 Abbildungen. Leipzig, Johann Ambrosius Barth, 1900. 77 S.

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{"created":"2022-01-31T16:22:23.328652+00:00","id":"lit31371","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schultze, Ernst","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 22: 456-457","fulltext":[{"file":"p0456.txt","language":"de","ocr_de":"456\nLiteraturbericht.\nGewinn einiger todter Schlagw\u00f6rter und k\u00f6rperloser Phrasen sch\u00f6pfen und gerade im Wichtigsten und Werth vollsten, n\u00e4mlich in Verst\u00e4ndnifs und selbst\u00e4ndiger Kritik, eher gesch\u00e4digt als gef\u00f6rdert werden. Ein Buch wie das vorliegende sollte nicht dem Anf\u00e4nger in die Hand gegeben, sondern im Gegentheil, wenn er in seinen Studien bis zu einem gewissen Abschluss gelangt ist, vielmehr von ihm abverlangt werden. Ich meine n\u00e4mlich, die beste Einf\u00fchrung in die Philosophie ist die directe und selbst\u00e4ndige Besch\u00e4ftigung mit den Problemen selbst, und nicht die Kenntnisnahme von kurzen Mittheilungen \u00fcber die Bearbeitung, die diese Probleme von anderen erfahren haben. Und wenn sich der Philosophiebeflissene in dieser Weise auf verschiedenen Gebieten umgesehen und umgethan hat, dann wird er sich ein solches B\u00fcchlein selbst zusammenBchreiben k\u00f6nnen, was ihm, wenn es auch nat\u00fcrlich nur Sch\u00fclerarbeit w\u00e4re, an Verst\u00e4ndnifs und Urtheil ganz unverh\u00e4ltnifsm\u00e4lsig mehr Nutzen bringen w\u00fcrde, als das Studium eines fertigen, wie immer trefflichen Buches. Der Weg ist nat\u00fcrlich l\u00e4nger und m\u00fchevoller; aber er f\u00fchrt zu einem Ziele, und die Philosophie wie alle Wissenschaft ist eben eine nicht ganz leichte Sache.\nVon dem kleinen Theile des Buches (17 S.), der diese Zeitschrift angeht, ist weiter nichts besonderes zu sagen. Es sind f\u00fcnf Paragraphe, betitelt: Gegenstand und Aufgabe der Psychologie, Methoden und Bichtungen der Psychologie, Psychologie und Physiologie, Psychologie und Philosophie, und schliefslich Grammatik, Logik und Psychologie. An ihrem Inhalte wird kein Fachmann etwas wesentliches auszusetzen haben. Hervorgehoben werden mag, dafs auch dieses Buch die Psychologie als Grundwissenschaft der Philosophie hinstellt.\tWitasek (Graz).\nRam\u00f6n y Cajal. Stadien Aber die Hirnrinde des Keuchen. Aus dem Spanischen \u00fcbersetzt von Dr. J. Bhesler. I. Heft: Die Sehlinde. Mit 24 Abbildungen. Leipzig, Johann Ambrosius Barth, 1900. 77 S.\nUeber den Kreis der Neurologen und Psychiater hinaus interessiren sich weitere Kreise f\u00fcr die L\u00f6sung des Problems, ob und inwieweit die Gleichartigkeit und Verschiedenheit der seelischen Functionen sich an der Structur der Nervensubstanz kundgiebt.\nZu dem Zweck hat Cajal die gesammte Hirnrinde nach den verschiedensten Methoden (Golgi, Nissl, Weigert-Pal, Ehrlich, Cox) methodisch durchforscht und zwar beim Menschen und solchen S\u00e4ugethieren, deren Gehirn durch das Vorhandensein von Windungen eine Localisation erm\u00f6glichen. Wir werden es Bresler Dank wissen, dafe er das Ergebnifs der Untersuchungen des bekannten spanischen Gelehrten unserem Verst\u00e4ndnifs durch seine gute Uebersetzung n\u00e4her gebracht hat.\nBisher ist von den in Aussicht genommenen 4\u20145 Aufs\u00e4tzen nur der erste erschienen, der sich mit der Sehrinde besch\u00e4ftigt; nebenbei gesagt hat diesen Cajal als Ehrengast bei Gelegenheit der Jubelfeier der Clark University in Nordamerika theilweise vorgetragen.\nNach einer kurzen Uebersicht \u00fcber die bisher von den verschiedenen Autoren angegebene Eintheilung der Sehrinde, der inneren Fl\u00e4ehe des Occipitallappens, giebt C. seine eigenen Anschauungen wieder. Er unter-","page":456},{"file":"p0457.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turberick t.\n457\nscheidet mit R\u00fccksicht auf die Ganglienzellen, deren Gestalt und Lagerung und den Verlauf der Achsencylinder neun Schichten, die Gruppen von Neuronen mit hinreichend specifischen Eigenth\u00fcmliehkeiten entsprechen. G. giebt eine sehr genaue, ja minuti\u00f6se Schilderung und streut mancherlei entwickelungsgesohichtliche und vergleichend-anatomische Bemerkungen ein.\nVon den markhaltigen Nervenplexus der Hirnrinde ber\u00fccksichtigt er eingehend den f\u00fcr die Sehrinde charakteristischen Typus, der schon mit blofsem Auge erkennbar ist, den bekannten GEN\u00fcARi\u2019scrhen oder Vicq d\u2019Azyr-achen Streifen. In ihm beanspruchen eine besondere Beachtung die durch ihre St\u00e4rke und Zahl sowie fr\u00fche Entwickelung auffallenden Fasern, die h\u00f6chstwahrscheinlich aus den prim\u00e4ren optischen Centren hervorgehen. Da sich die Mehrzahl dieser sog. optischen Fasern in den Schichten der \u25a0Kernzellen verbreiten, so mufs man annehmen, dafs hier die optische Empfindung vor sich geht.\nAus dem Mitgetheilten folgert C., dafs die Sehrinde \u2014 die fissura \u25a0calcarina und deren Umgebung \u2014 eine von den \u00fcbrigen Partien sehr verschiedene Structur hat: f\u00fcr sie ist aufser dem erw\u00e4hnten dichten Plexus von Opticusfasern charakteristisch das Vorhandensein von Ganglienzellen bestimmter Form und die geringe, schon von Vielen erw\u00e4hnte Zahl von Riesenpyramidenzellen. Aber nicht nur die Sehrinde, sondern, wie C. vorweg bemerkt* auch die \u00fcbrigen Sinnessph\u00e4ren der Hirnrinde und deren motorischen Antheil besitzen, wenn sich auch ein allgemeines Schema f\u00fcr ihren Aufbau nicht aufstellen l\u00e4fst, derartige Eigenth\u00fcmliehkeiten, dafs sie an geeigneten Pr\u00e4paraten auf den ersten Blick erkennbar sind.\nErnst Schultze (Andernach).\nHbrm. Pfister. Ueber die occipitale Region nnd das Studium der ftrofshira-oberfl\u00e4che. Mit 12 Figuren. Stuttgart, Ferdinand Enke, 1899. 85 S.\nPfister legt seinen morphologischen Studien \u00fcber die Grofshirnober-fi\u00e4che das Sectionsmaterial eines Krankenhauses (Kaiser- und Kaiserin-Friedrich-Kinderkrankenhaus Berlin) zu Grunde, welches in erster Linie f\u00fcr k\u00f6rperlich leidende Individuen bestimmt ist; denn es besteht jedenfalls die M\u00f6glichkeit, dafs origin\u00e4ren, psychischen Minderwerthigkeiten, auf welchen sich oft genug Psychosen aufbauen, grobe morphologische Aende-rungen am Grofshirn entsprechen.\nDie Untersuchungen P.\u2019s erstrecken sich auf das riesige Material von 175 Kindergehirnen, die fast durchweg in frischem Zustande untersucht wurden.\nIm ersten Theile seiner Arbeit giebt P. nach einigen Bemerkungen \u00fcber die Umgrenzung des Hinterhauptlappens eine schematische Darstellung und vergleichend-anatomische Deutung der Furchungsverh\u00e4ltnisse des occipitalen Gebietes der Convexit\u00e4t. Des Eingehenderen begr\u00fcndet er, dafs der sog. Affenspalte der Affen (sulc. perpendic. exter.) beim Menschen der sulcus occipitalis transversus Ecker\u2019s und der sulcus occipitalis anterior Wernicke\u2019s entsprechen, welch\u2019 letzterer ein durchaus selbst\u00e4ndiges Gebilde darstellt und nicht zu den Temporalfurchen gerechnet werden darf.\nMit zunehmendem Lebensalter geht die Zahl der Hemisph\u00e4ren mit Confluxen der Windungen zwar nicht ganz regelm\u00e4fsig, aber doch sehr","page":457}],"identifier":"lit31371","issued":"1900","language":"de","pages":"456-457","startpages":"456","title":"Ram\u00f3n y Cajal: Studien \u00fcber die Hirnrinde des Menschen. Aus dem Spanischen \u00fcbersetzt von Dr. J. Bresler. I. Heft: Die Sehrinde. Mit 24 Abbildungen. Leipzig, Johann Ambrosius Barth, 1900. 77 S.","type":"Journal Article","volume":"22"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:22:23.328658+00:00"}

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