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E. Buch: Ueber die "Verschmelzung" von Empfindungen, besonders bei Klangeindrücken. Philos. Studien 15 (1 u. 2), 1-66 u. 183-278. 1899

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{"created":"2022-01-31T16:22:37.461949+00:00","id":"lit31374","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Meyer, M.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 22: 459-461","fulltext":[{"file":"p0459.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n459\nzum Vierh\u00fbgel hinziehenden Sehnervenfasern mit dem Oculomotorinskern nicht besteht. Klinische Erfahrungen sprechen ebenfalls mehr far eine indirecte Verbindung; Verf. bringt noch weiteres klinisches und anatomisches Beweismaterial herbei. Dieses spricht gegen die vielverbreitete Annahme, dafs die zu der reflectorischen Fupillenstarre f\u00fchrende St\u00f6rung in der Netzhaut oder in dem Sehnerven ihren Sitz hat; es beweist vielmehr die Richtigkeit des von B. schon fr\u00fcher erhobenen Befundes, dafs das Reflexcentrum der Pupille nicht im Hirn liegen kann. B. ist mit G. Wolff der Ansicht, dafs der prim\u00e4re Sitz der St\u00f6rung, die uns berechtigt, ein R\u00fcckenmarksleiden zu diagnosticiren, f\u00fcr gew\u00f6hnlich ins R\u00fcckenmark (Cervicalmark) zu verlegen sei.\tErnst Schultze (Andernach).\nE. Buch. Ueber die \u201eYerschmelznng\u201c von Empfindungen, besonders bei Klang-elndrttcken. Philos. Studien 15 (1 u. 2), 1\u201466 u. 183\u2014278. 1899.\nDie Ergebnisse, zu denen Buch in dieser Untersuchung gelangt, stimmen in allem Wesentlichen so genau \u00fcberein mit den Ergebnissen meiner eigenen Untersuchungen zu dem gleichen Problem (siehe diese Zeitschrift 17, 401; 18, 274 ; 20, 13), dafs ich das dort Gesagte wiederholen w\u00fcrde, wollte ich \u00fcber Buch\u2019s Arbeit eingehender berichten. Dies ist um so bemerkenswerther, als unsere beiderseitigen Untersuchungen ganz unabh\u00e4ngig von einander angestellt wurden. Ich will im Folgenden nur eine kurze Uebersicht \u00fcber Buch\u2019s Arbeit geben und einige Punkte erw\u00e4hnen, in denen ich ihm nicht zustimmen kann.\nB\u00fcch bespricht zun\u00e4chst die Lehren von Stumpf, Cornelius, K\u00fclpe und W\u00fcndt \u00fcber \u201eVerschmelzung\u201c und setzt dann seine eigenen Ansichten auseinander. Er will (S. 41) \u201evon Verschmelzung sprechen, wenn mehrere Reize nicht eine Mehrheit von Vorstellungen ergeben, die jede f\u00fcr sich klar und deutlich aufgefafst werden, w\u00e4hrend jedoch der Ausfall eines einzelnen dieser Reize sofort eine Aenderung in der Vorstellung herbeif\u00fchrt\u201c. Buch betont ganz ebenso wie ich, dafs das Urtheil \u201e1 Ton\u201c oder \u201e2 T\u00f6ne\u201c auf zwei ganz verschiedene Arten zu Stande kommen kann: \u201edurch Analyse\u201c oder \u201enach dem Gesammteindruck\u201c. Er betont ebenso, dafs es ganz unwahrscheinlich sei, dafs die Versuchspersonen St\u00fcmpf\u2019s (die \u201eUnmusikalischen\u201c) ihre Urtheile in der Regel auf Grund einer Analyse gef\u00e4llt haben. In Einem Punkte seiner Kritik von Stumpf\u2019s Versuchen kann ich Buch freilich nicht zustimmen, wenn er n\u00e4mlich sagt, es erscheine \u201e\u2014 um den mildesten Ausdruck zu gebrauchen \u2014 etwas sonderbar, Versuche wie die vorliegenden in einer Domkirche und mit einer grofsen Kirchenorgel anzustellen!\u201c Stumpf wird doch wohl nicht aus besonderer Vorliebe seine Versuche so angestellt haben; sondern einfach, weil ihm eine andere Orgel an einem anderen Orte nicht zur Verf\u00fcgung stand. Dafs Stumpf irgendwo tind irgendwann behauptet h\u00e4tte, musik-psychologische Untersuchungen m\u00fcfsten stets \u201ein einer Domkirche und mit einer grofsen Kirchenorgel\u201c angestellt werden, ist mir nicht bekannt. Aufserdem ist mir unverst\u00e4ndlich, welchen Schaden es den Versuchen zuf\u00fcgen soll, wenn die Orgel anfser den zu den Versuchen benutzten Registern noch 50 oder 100 unbenutzte enth\u00e4lt.","page":459},{"file":"p0460.txt","language":"de","ocr_de":"460\nLi ter a turbrri ch t.\nBuch geht dann zur Schilderung seiner eigenen Versuche \u00fcber, die mit Zungen von scharfer Klangfarbe und mit Orgelpfeifen angestellt wurden. Die technischen Einrichtungen waren allerdings nicht sehr vollkommen, wie Buch selbst bemerkt. Als Gebl\u00e4se diente eine in Wasser schwimmende Glocke, die jedoch keinen Wind von constantem Druck hervorbrachte, ao-dafs die Abstimmung der Pfeifen mehr oder weniger unrein war, je nachdem die Glocke gef\u00fcllt war. Von der Glocke wurde die Luft zu einem Luftkasten geleitet, auf dem die Pfeifen befestigt waren. Diese Luftleitung nun war offenbar entweder im Ganzen oder znm Theil zn eng, sodafs die Tonh\u00f6he der Pfeifen sich \u00e4nderte, wenn nur eine oder zwei Pfeifen gleichzeitig dem Luftkasten Wind entnahmen. Die Pfeifen selbst sprachen so schlecht an, dafs man, wenn gleichzeitig zn zwei Pfeifen der Wind zuge-lassen wurde, den Ton der einen fr\u00fcher h\u00f6ren konnte als den der anderen. Alle diese St\u00f6rungen h\u00e4tte Buch zweifellos vermieden, wenn er seine Versuche wie Stumpf \u201ein einer Domkirche und mit einer grofsen Kirchenorgel\u201c angestellt h\u00e4tte; denn f\u00fcr eine grofse Kirchenorgel einer Domkirche pflegt man weder ein inconstantes Gebl\u00e4se mit asthmatischen Luftkan\u00e4len zu verwenden, noch Pfeifen, die so schlecht ansprechen, dafs man bei gleichzeitigem Niederdr\u00fccken zweier Tasten den einen Ton merklich fr\u00fcher h\u00f6rt als den anderen.\nBuch machte zwei Arten von Versuchen, \u201emit\u201c und \u201eohne Analyse\u201c. Im ersten Falle wurden die Beobachter ersucht, nur dann das Urtheil \u201e2 T\u00f6ne\u201c abzugeben, wenn sie zwei T\u00f6ne wirklich wahrgenommen h\u00e4tten; im zweiten Falle sollten sie eine Analyse gerade vermeiden. Doch zeigte sich, dafs die Beobachter in den Versuchen mit Analyse sich h\u00e4ufig nicht dazu zwingen konnten, das (in den Versuchen der zweiten Art allein wirksame) indirecte Kriterium unbenutzt zu lassen. Buch kommt zu dem Schl\u00fcsse ('S. 252): Dafs ein Unterschied in der Schwierigkeit der Analyse (\u201eim Verschmelzungsgrade\u201c, wie Buch sagt) bei verschiedenen Intervallen nicht besteht. Stumpf hatte bekanntlich behauptet, dafs die Analyse bei consonanten Intervallen schwieriger sei als bei dissonanten. Nur die Octave und die Duodecime glaubt Buch vielleicht ausnehmen zu m\u00fcssen, worin ich ihm jedoch nicht beistimmen kann. Die vielen Einheitsurtheile bei der Octave und Duodecime im Verh\u00e4ltnifs zu anderen Intervallen erkl\u00e4ren sich einfach genug daraus, dafs die Beobachter ihrer eigenen Aussage gem\u00e4fs auch in den Versuchen \u201emit Analyse\u201c sehr h\u00e4ufig das indirecte Kriterium benutzten, obwohl sie es nicht sollten. Ich selbst kam in meinen Versuchen mit Analyse zu einem Schl\u00fcsse, der \u00fcber Buch's Behauptung noch hinausgeht, zu dem Schl\u00fcsse, dafs h\u00f6chstwahrscheinlich die Analyse bei consonanten Intervallen sogar leichter sei als bei dissonanten. Dieser Schlufs d\u00fcrfte um so mehr berechtigt sein, da meine Methode in sofern der Buch\u2019s \u00fcberlegen war, als ein indirectes Kriteri\u00fcm nicht leicht zu einer T\u00e4uschung f\u00fchren konnte, weil ich Beobachter hatte, die die Namen der Intervalle wufsten und daher bei durchgef\u00fchrt\u00e8r Analyse das Intervall richtig benennen konnten, im anderen Falle nicht.\nBei seinen Versuchen \u201eohne Analyse\u201c kam Buch im Wesentlichen zu denselben Ergebnissen wie vor ihm Stumpf und Faist : Mehr Einheitsurtheile bei consonanten, weniger bei dissonanten Intervallen. Auch hier","page":460},{"file":"p0461.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turberich t\n461\nglaubt Buch in den vielen Einheitsurtheilen der Octave und Duodecime eine Schwierigkeit \u00abu sehen, wahrend ich eine solche nicht an sehen vermag. Jedenfalls scheint mir B\u00fcch hier stark ans der Rolle an fallen, wenn er schliefslich (8.260) doch glaubt, seine Zuflucht au der Annahme nehmen zu m\u00fcssen, dafs die Schwierigkeit der Analyse (\u201edie Verschmelaung\u201c Buck\u2019s) bei der Octave und Duodecime vielleicht doch gr\u00f6lser sei als bei den anderen Intervallen. Wie kann denn hierdurch \u00dcberhaupt etwas erkl\u00e4rt werden in Versuchen, wo die Beobachter weder analvsiren sollten noch ihrer eigenen Anssage nach wirklich analysirten, sondern nach \u201eSch\u00f6nheitsr\u00fccksichten\u201c und \u00e4hnlichen Kriterien urtheilten !\nZum Schlu\u00df) betont Buch nochmals, dafs die Tonverschmelzungsver-sache von Stumpf, K\u00fclpe, Faist, Meinong and W\u00eftaskk allesammt nur die \u201eEinfachheit\u201c (ich selbst habe daf\u00fcr das Wort \u201eConsonanz\u201c gebraucht) der Kl\u00e4nge zum Gegenst\u00e4nde gehabt haben, aber nicht die Schwierigkeit der Analyse (Bdch\u2019b \u201eVerschmelzung\u201c).\tM. Meter (Worcester, Mass.).\nK. v. Brudzewski. Beitrag f\u00fcr Dloptrik des Anges. (Laboratoire d\u2019ophthal-mologie \u00e0 la Sorbonne.) Arch. /'. Augenheiiktmde 40, 296\u2014333. 1899.\nMit Hilfe einer Modification des zur Bestimmung des Hornhautradius dienenden jAVAL-ScHi\u00f6Tz\u2019schen Ophthalmometers wurden die Refractions-werthe der Hornhaut im Centrum und in der Peripherie bestimmt; die Messungen fr\u00fcherer Untersucher w\u00e4ren zur genauen Refractionsberechnung nur verwerthbar gewesen, wenn die Hornhaut einem regul\u00e4ren Rotationsk\u00f6rper entspr\u00e4che. Es zeigte sich jedoch, dafs diese Annahme dem that-s\u00e4chlichen Verh\u00e4ltnis nicht entspricht. Die sph\u00e4rische Aberration der Hornhaut zeigt nicht die bei einfachen Rotationsk\u00f6rpern vorhandene Regel-m\u00e4fsigkeit, sondern die der Sehlinie nahegelegenen Zonen k\u00f6nnen mit positiver Aberration (an St\u00e4rke zunehmender Brechung), die am weitesten in der Peripherie des Pupillargebietes gelegenen mit negativer Aberration ausgestattet sein. Im Allgemeinen ist die sph\u00e4rische Aberration der menschlichen Hornhaut eine positive, am geringsten oder gar negativ ist dieselbe in der Regel im horizontalen Meridiane nasalw\u00e4rts.\nF\u00fcr die sph\u00e4rische Aberration des accomodationslosen Auges kommt aufser der Hornhaut noch die Linse in Betracht. Man kann die gesammte Aberration (Hornhaut und Linse) subjectiv und objectiv bestimmen. Dem subjectiven Verfahren dient das von Tsche\u00e4nin\u00f6 angegebene Aberroskop (beschrieben in dieser Zeitschrift 6, S. 459) und das von ihm modificirte YocEo\u2019sche Optometer, dem objectiven die sogenannte Skiaskopie. Die mit diesen Methoden gefundenen Werthe waren niemals h\u00f6her als die der positiven Aberration der Hornhaut, wohl aber niedriger. Zur Erkl\u00e4rung dieser Resultate mufs man annehmen, dafs der Linse keine positive, sondern eine schwach negative Aberration zukommt.\nG. Abelsdorf* (Berlin).","page":461}],"identifier":"lit31374","issued":"1900","language":"de","pages":"459-461","startpages":"459","title":"E. Buch: Ueber die \"Verschmelzung\" von Empfindungen, besonders bei Klangeindr\u00fccken. Philos. Studien 15 (1 u. 2), 1-66 u. 183-278. 1899","type":"Journal Article","volume":"22"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:22:37.461955+00:00"}

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