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{"created":"2022-01-31T16:24:30.280947+00:00","id":"lit31385","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Greeff","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 10: 267-269","fulltext":[{"file":"p0267.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht\n267\n1.\tB0RY8IEKIEWICZ. Weitere Untersuchungen \u00fcber den feineren Ban der Netzhaut. Leipzig u. Wien, F. Deuticke. 1894. 64 S.\n2.\tFr. Dimmer. Beitr\u00e4ge zur Anatomie und Physiologie der Macula lutea des Menschen. Leipzig u. Wien, F. Deuticke. 1894. 183 S.\n& Borysirklewicz, Erwiderung auf Dimmers Angriffe. Wien. med. Bl\u00e4tter. 1894. S. 308.\n4.\tDimmer. Entgegnung an Herrn Prof. BORTSIEKIEWIOZ. Wien. med. Bl\u00e4tter. 1894. S. 319.\n5.\tBorY81 skie wicz. Antwort auf die Entgegnung des Herrn Dr. Dimmer.\nWien. med. Bl\u00e4tter. 1894. S. 851.\n6.\tLindsay Johnson. Observations on the Macula Lutea. I. Histology of the human Macula. Archiv of Ophthalm. Vol. XXIV. No. 3. (1894.) \u2014 Deutsche \u00dcbersetzung in Knapp-Schweiggers Arch, fur Augenhe\u00e4kde. XXXII. S. 66\u201475. (1895.)\nBorysirkibwicz macht uns mit einer F\u00fclle neuer Entdeckungen \u00fcber den Bau der Betina und den Zusammenhang der retinalen Elemente bekannt. Mit Staunen wird derjenige, welcher sich etwas n\u00e4her mit der Anatomie der Betina besch\u00e4ftigt hat, lesen, wie in dieser Arbeit fast alle durch H. M\u00fcller, Henle, M. Schultze und andere klassische Autoren festgestellten Thatsachen mit Leichtigkeit \u00fcber den Haufen geworfen werden, nicht etwa durch Anwendung neuer Methoden oder L\u00f6sung alter Probleme, sondern durch Untersuchungen, welche in ganz \u00e4hnlicher Weise, besonders unter Anwendung der Osmiums\u00e4ure, schon vonM. Schultze u. A. vorgenommen sind. H\u00e4tte B. mit seinen neuen Lehren recht, so w\u00e4re es unbegreiflich, wie sich unsere Klassiker in fast allen Punkten so irren konnten. Es wird aber wohl den meisten nach der Lekt\u00fcre des Buches von B. wie dem Beferenten gehen, dafs sie sich in ihrem Glauben an der alten, sonst noch von Niemandem angez weif eiten Lehre \u00fcber den Bau der Betina nicht ersch\u00fcttert f\u00fchlen, trotz des Buches von B., in dem es \u00fcbrigens an inneren Widerspr\u00fcchen und Unm\u00f6glichkeiten nicht fehlt.\nWir wollen dem Leser jedoch einige Proben aus der Arbeit B.*s nicht vorenthalten:\n\u201eDie St\u00e4bchen und Zapfen sind nicht als Endorgane der Nervenfasern ansusehen, sondern dieselben sind \u201ezweifellos\u201c eine direkte Fortsetzung der M\u00fcLLBRSchen Fasern.\nSt\u00e4bchen und Zapfen sind gleich lang.\nIn der Fovea centralis kommen ausschlie\u00dflich \u201eSt\u00e4bchen\u201c vor.\nDie M\u00fcLLBRSchen Fasern stellen Schl\u00e4uche dar, welche un verzweigt durch die ganze Dicke der Netzhaut verlaufen.\nDie lichtempfindenden Teile der Netzhaut sind innerhalb des M\u00fcLLBRSchen Schlauches zu suchen.\u201c\nIm Gegensatz zu dieser Arbeit k\u00f6nnen wir Dimmers Untersuchungen als einen wichtigen und bedeutenden Fortschritt in unserer Kenntnis von dem Bau und der Funktion der Macula lutea begr\u00fcfsen.\nDer erste Teil der Arbeit behandelt die Anatomie der Betina in der Gegend der Macula lutea. Verfasser bespricht zuerst nach eigenen Untersuchungen die Form und Gr\u00f6fse der Fovea centralis, er weicht in seinen Angaben zum Teil etwas von denen der Autoren ab.","page":267},{"file":"p0268.txt","language":"de","ocr_de":"268\nLitteraturbericht.\nDie Fovea ist eine meist querovale, oft aber auch kreisrunde Vertiefung, die gew\u00f6hnlich gr\u00f6fser, selten um ein geringes kleiner ist, als die Papille. (Gemessen im horizontalen Durchmesser von dem Punkte, an welchem die Einsenkung der inneren Netzhautoberfl\u00e4ohe beginnt, 1,1\u20142,0 mm.) Umgeben wird die Fovea von einer wallartigen Verdickung der Netzhaut, welche am nasalen Bande am m\u00e4chtigsten ist.\nDie Einsenkung der inneren Netzhautoberfl\u00e4che vom Bande der Fovea gegen ihre Mitte erfolgt in Form einer schiefen Ebene unter einem Winkel von etwa 15\u201425\u00b0.\nDie Foveola ist eine stark nach vorn konkav gekr\u00fcmmte Fl\u00e4che von 0,12\u20140,d mm Durchmesser an der tiefsten Stelle der Fovea.\nVerfasser beschreibt sodann das Verhalten der einzelnen Netzhautschichten an der Fovea centralis und deren Umgebung.\nEs findet sich am Bande der Fovea konstant eine Zunahme der gangli\u00f6sen Schichten. Dagegen zeigen die retikul\u00e4ren Schichten keine Zunahme. In der Mitte der Fovea verschwinden stets die beiden retikul\u00e4ren Schichten, manchmal auch die gangli\u00f6sen (Ganglienzellen, Spongioblasten, bipolare K\u00f6rner) Schichten.\nDie \u00e4ufseren K\u00f6rner sind im Bereiche der Macula, abgesehen von den zentralen Partien derselben, konstant etwas d\u00fcnner, als in den benachbarten Partien der Betina. Dann nimmt sie aber gegen die Mitte der Fovea wieder zu, ganz entsprechend der dort erfolgenden Abnahme der Zapfenfaserschicht. In der Mitte der Foveola ist sie wieder d\u00fcnner. Niemals fehlt sie ganz.\nDie Zapfen in der Gegend der Macula sind l\u00e4nger und schlanker, als die aus anderen Partien der Betina. Sie erreichen in der Mitte der Fovea jene L\u00e4nge, die die St\u00e4bchen sonst in den hintersten Partien der Betina besitzen.\nEin besonderes Kapitel handelt \u00fcber die gelbe Farbe der Macula lutea. Verfasser kommt zu folgendem Besultat: Die gelbe F\u00e4rbung der Betina, welche wir als Macula lutea bezeichnen, findet sich auch an der d\u00fcnnsten Stelle, am Grunde der Fovea. Sie erscheint uns hier schw\u00e4cher, nicht deswegen, weil hier die F\u00e4rbung geringer ist, sondern weil hier die die gelbe Farbe zeigende Gehirnschicht sehr d\u00fcnn ist. Die gelbe F\u00e4rbung erstreckt sich, allm\u00e4hlich abnehmend, in die Umgebung bis gegen den Band der Fovea oder noch etwas \u00fcber denselben hinaus.\nIm zweiten, physiologischen, Teil werden die entoptischen Erscheinungen in der Gegend der Macula lutea behandelt. Es w\u00fcrde hier zu weit f\u00fchren, den vielfachen Untersuchungen und Schl\u00fcssen des Verfassers zu folgen. D. kommt zu dem Schlufs, dafs die lichtempfindenden Stellen nicht in der der \u00e4ufseren Faser Schicht unmittelbar anliegenden \u00e4ufseren K\u00f6rner Schicht, sondern nur in der St\u00e4bchenzapfenschicht gesucht werden k\u00f6nnen.\nDas Vorhandensein der gelben Farbe auch im Grunde der Fovea entspricht auch den physiologischen Thatsachen. Die Untersuchungen von M. Schultze, Prbyer, Hering und Sachs haben gezeigt, dafs die gelbe Farbe der Macula alle homogenen Lichter vom Gelbgr\u00fcn bis zum Violett absorbiert, und zwar desto st\u00e4rker, je kleiner die Wellenl\u00e4nge ist.","page":268},{"file":"p0269.txt","language":"de","ocr_de":"Littera turberich t.\n269\nDer Arbeit sind sch\u00f6ne Abbildungen beigegeben.\nAus dem Vorhergehenden ist ersichtlich, dafs Borysiekikwioz und Dimmer mit ihren Ansichten vielfach nicht \u00fcbereinstimmen. In den Wien, med Bl\u00e4ttern hat daraufhin ein mehrfacher Wortwechsel zwischen beiden Autoren stattgefunden, worin jeder Autor seine Ansicht vertritt. Neue Thatsachen werden nicht mehr vorgebracht.\nLindsay Johnson schildert in dem ersten Teil seiner mit gro\u00dfem Fleifse ausgef\u00fchrten Arbeit die Anatomie der \u00e4ufsersten Schichten der Betina. Der Arbeit sind zehn sehr gute Mikrophotographien nach histologischen Schnitten beigegeben. Die Ansichten und Schilderungen des Autors weichen in wesentlichen Punkten von dem Hergebrachten ab.\nDie Glasmembran der Chorioidea bildet die Grenze der Ohorioidea nach der Betina zu. Auf diese folgt nach innen zu ein schmaler Lymphraum der also nach aufsen zu von der Glasmembran, nach innen zu von einer besonderen Membran begrenzt wird, die Verfasser die Membrana terminans retinae nennt. Darauf folgt die hexagonale Pigmentschicht, welche innig mit der Ohorioidea verwachsen, entwickelungsgesohichtlich jedoch zur Betina geh\u00f6rt. Verfasser unterscheidet in ihr zwei \u00dcbereinanderliegende Schichten :\t1. die gelatin\u00f6se Schicht. Johnson bek\u00e4mpft die ge-\nw\u00f6hnliche Ansicht, dafs die hexagonale Pigmentschicht aus sechseckigenf mit Kernen versehenen Zellen bestehe, nirgends und niemals sind Zellgrenzen zu sehen, er glaubt deshalb, dafs es eine gelatin\u00f6se Matrix sei, in der die Pigmentk\u00f6rnchen um Kugeln herum in seohseckiger Form eingelagert seien ; die Kugeln sind keine Zellkerne, sondern Gebilde, welche mit dem Sehen in enger Beziehung stehen. Die Kugeln liegen \u00fcberall gleich weit voneinander, in der Macula lutea liegen sie sehr dicht, so dafs sie sich fast ber\u00fchren.,,Nach innen zu folgt 2. die Schicht der Pigment kr is ta Ile. Es sind dunkle Kristalle von Pigment, welche, zu Klumpen geballt, in einem feinem Netzwerk frei beweglich liegen. Dieses Netzwerk geht von der St\u00e4bchenschicht aus, dringt bis in die gelatin\u00f6se Schicht ein und endet mit kolbigen Anschwellungen in der Mitte der oben genannten Kugeln. In dieser kolbigen Anschwellung in den Kugeln ist wohl das letzte Endglied der Sehnervenfasern zu suchen.\tGreeff.\n1.\tF. Schanz. EinHornhantmikroskop. Zehenders Monatsblf.Augenhe\u00fckde.\nBd. XXXI. S. 99-108. (1898.)\n2.\t\u2014 Ein Hornhantmikroskop und ein Netzhantfemrohr mit konaxlaler Beleuchtung. Arch. f. Augenheilkde. XXXI. 3. 8. 266\u2014272. (1895.)\nBei der Benutzung der bisherigen Homhautlupen und -mikroskope besteht ein erschwerender Umstand darin, dafs der Beobachter gleichzeitig auch f\u00fcr die richtige Beleuchtung der betrachteten Stelle sorgen muXs. In der ersten Abhandlung wird uns nun ein Hornhautmikroskop von 10\u201450f\u00e2cher Vergr\u00f6\u00dferung beschrieben, das an einem kreisf\u00f6rmigen B\u00fcgel eine B\u00f6hre tr\u00e4gt, welche in ihrem Innern eine elektrische Gl\u00fchlampe und ein Linsensystem enth\u00e4lt. Die B\u00f6hre kann an dem B\u00fcgel verschoben werden, so da\u00df sie mit der Axe des Mikroskopes Winkel von 20\u201460\u00b0 einschliefst ; stets aber ist sie so gerichtet, dafs der aus ihr\ni","page":269}],"identifier":"lit31385","issued":"1896","language":"de","pages":"267-269","startpages":"267","title":"1. Borysiekiewicz: Weitere Untersuchungen \u00fcber den feineren Bau der Netzhaut. Leipzig u. Wien, F. Deuticke. 1894. 64 S. / 2. Fr. Dimmer: Beitr\u00e4ge zur Anatomie und Physiologie der Macula lutea des Menschen. Leipzig u. Wien, F. Deuticke. 1894. 133 S. / 3. Borysiekiewicz: Erwiderung auf Dimmers Angriffe. Wien. med. Bl\u00e4tter. 1894. S. 303 / 4. Dimmer: Entgegnung an Herrn Prof. Borysiekiewicz. Wien. med. Bl\u00e4tter. 1894. S. 319 / 5. Borysiekiewicz: Antwort auf die Entgegnung des Herrn Dr. Dimmer. Wien. med. Bl\u00e4tter. 1894. S. 351 / 6. Lindsay Johnson: Observations on the Macula Lutea. I. Histology of the human Macula. Archiv of Ophthalm. Vol. XXIV. No. 3. 1894. Deutsche \u00dcbersetzung in Knapp-Schweiggers Arch. f\u00fcr Augenheilkde. XXXII. S. 65-75. 1895","type":"Journal Article","volume":"10"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:24:30.280953+00:00"}