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{"created":"2022-01-31T16:26:48.964732+00:00","id":"lit31396","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Kries, J. von","role":"author"},{"name":"W. A. Nagel","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 23: 161-186","fulltext":[{"file":"p0161.txt","language":"de","ocr_de":"(Aus dem Physiologischen Institut zu Freiburg i. Br.)\nWeitere Mittheilungen \u00fcber die functioneile Sonderstellung des Netzhautcentruins.\nVon\nJ. von Kbies und W. A. Nagel.\nIn Bezug auf die Functionsunterschiede zwischen dem Netzhautcentrum und den benachbarten Theilen gehen die der letzten Zeit angeh\u00f6rigen Angaben, wie bekannt, auseinander. W\u00e4hrend einige Autoren gewisse Eigent\u00fcmlichkeiten der Function, die peripher vorhanden sind, dem Centrum vollkommen absprechen, gehen die Erfahrungen anderer, allgemein gesagt, etwa dahin, dafs zwischen Centrum und Peripherie zwar quantitative, aber keine qualitativen Unterschiede nachweisbar seien. In dieser Richtung sind vornehmlich zu erw\u00e4hnen Tschebmak 1 und Shebmann. 2 Eine erneute Pr\u00fcfung der Frage erschien uns, in Erg\u00e4nzung unserer fr\u00fcheren Angaben1 * * * * * * 8 haupts\u00e4chlich aus zwei Gr\u00fcnden erw\u00fcnscht. Erstlich hatten sich unsere Beobachtungen damals auf m\u00e4fsige Adaptationszeiten beschr\u00e4nkt, 30 bis vielleicht 60 Minuten. Da insbesondere Tschermak angiebt, dafs die centrale Adaptation aufserordentlich langsam erfolge, so war es geboten, die gleichen oder \u00e4hnliche Versuche auch mit sehr viel l\u00e4ngerer Adaptationsdauer zu wiederholen. Sodann war es, wie auch mehrfach hervorgehoben wurde, nicht gelungen, den jener Functionsweisen ermangelnden Bezirk mit der Genauigkeit zu\n1 A. Tschebmak. Ueber die Bedeutung der Lichtstarke und des Zu-\nstandes des Sehorgans f\u00fcr farblose optische Gleichungen. Pfl\u00fcgbb\u2019s Arch.\n70, 297.\n* Shebmann. Ueber das Purkinje\u2019sehe Ph\u00e4nomen im Centrum der Netz-\nhaut. Wundt\u2019s Philos. Studien 13, 434.\n* J. v. Kries u. W. Nagel. Ueber den Einflufs von Lichtst\u00e4rke und Ad-\naptation auf das Sehen des Dichromaten (Grftnblinden). Ztschr. f. Psychol. 12,1.\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie 23.\t11","page":161},{"file":"p0162.txt","language":"de","ocr_de":"162\nJ. von Kries und W. A. Xagel.\numgrenzen, die man h\u00e4tte w\u00fcnschen k\u00f6nnen. Auch in dieser Beziehung erschien es also geboten, nach der M\u00f6glichkeit einer Erg\u00e4nzung zu suchen.\nBei einer abermaligen Bearbeitung des Gegenstandes fanden wir zweckm\u00e4fsig, in mehreren Hinsichten von dem Verfahren der anderen vorhin erw\u00e4hnten Autoren abzugehen. Wir konnten nicht f\u00fcr rathsam halten, die Versuche an einem centralen Felde von solcher Ausdehnung anzustellen, wie nach den zur Zeit vorliegenden histologischen Angaben die Gr\u00f6ise des st\u00e4bchenfreien Bezirks gesch\u00e4tzt wird. Denn erstlich kann man wohl dar\u00fcber im Zweifel sein, wie weit diese Angaben f\u00fcr den Einzelfall als maafsgebend zu betrachten sind. Sodann ist zu beachten, dafs, wenn man dem Felde eine Gr\u00f6fse giebt, die das st\u00e4bchenfreie Gebiet gerade deckt, eine vielleicht nie zu realisirende absolut strenge Fixation erforderlich wird und die geringste Blickschwankung das Ergebnifs f\u00e4lschen kann. Auch dies spricht zun\u00e4chst f\u00fcr die Benutzung kleinerer Felder. Aufserdem aber mufs man es doch wohl auch f\u00fcr w\u00fcnschenswerth erachten, die Untersuchung von bestimmten theoretischen Voraussetzungen einigermaafsen abzul\u00f6sen. Stellt man zun\u00e4chst ohne theoretischen Ausblick die Frage einfach dahin, ob \u00fcberhaupt ein centraler Bezirk existirt, der irgendwelche Functionseigenth\u00fcm-lichkeiten oder Functionsm\u00e4ngel darbietet, so erscheint es ohne Zweifel richtiger, die Pr\u00fcfung zun\u00e4chst an einem noch erheblich kleineren Felde vorzunehmen. War die Frage zu bejahen, so bot sich dann erst als weitere Aufgabe die, die Gr\u00f6fse jenes Bezirkes mit m\u00f6glichster Genauigkeit zu bestimmen. Nat\u00fcrlich mufste dabei Bedacht genommen werden, die Sicherheit der Beobachtung durch die Reduction des Feldes nicht herabzusetzen. Um in dieser Beziehung m\u00f6glichst g\u00fcnstige Verh\u00e4ltnisse zu gewinnen, erschien es n\u00fctzlich auch hier auf die Methode des \u201eFlecks\u201c zu recurriren, d. h. das eine der zu vergleichenden Felder rings von dem anderen umschlossen darzustellen. Dies haben wir in der sp\u00e4ter noch genauer zu beschreibenden Weise gethan und dabei dem eingeschlossenen kreisf\u00f6rmigen Fleck eine Ausdehnung von nur V4, in anderen Versuchsreihen von J/a Grad gegeben.\nIm Uebrigen war es nat\u00fcrlich angezeigt, die ganze Frage auf einem Gebiete in Angriff zu nehmen, auf dem in sonstiger Beziehung die Chancen f\u00fcr ihre Beantwortung die g\u00fcnstigsten","page":162},{"file":"p0163.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Mitth. \u00fcb. d. functioneile Sonderstellung d. Netzhautcentrums. 163\nsind. Von allen den Erscheinungen nun, die den Gedanken eines selbst\u00e4ndigen \u201eDunkelapparates\u201c nahegelegt haben, ist weitaus die auff\u00e4lligste die Abweichung der D\u00e4mmerungswerthe von den Hellwerthen, wie sie der Dichromat, vornehmlich der Deuteranop, beobachtet und das Fehlen dieser Erscheinung im Centrum ist demgem\u00e4fs auch von allen den functionellen Sondert Stellungen, die diesem zukommen, die am sch\u00e4rfsten charakteri-sirte und greifbarste* * . Wir haben bereits fr\u00fcher mitgetheilt, dafs f\u00fcr den Einen von uns, sowie f\u00fcr andere Deuteranopen, leicht zwei farblose, hell\u00e4quivalente Lichter, ein homogenes und eine Roth-Blau-Mischung hergestellt werden. k\u00f6nnen, deren D\u00e4mme-rungswerthe sich so stark unterscheiden, dafs der eine das Sechs-bis Achtfache des anderen betr\u00e4gt Mit Bezug auf derartige Vergleiche haben wir denn auch fr\u00fcher angegeben1, dafs die Hell* gleichungen auf kleinen centralen Feldern g\u00fcltig bleiben,. auch wenn die Bedingungen des D\u00e4mmerungssehens, Abschw\u00e4chung der Lichter und Dunkeladaptation, eingef\u00fchrt werden. Unsere damaligen Erfahrungen gaben aber f\u00fcr die hier zu behandelnde Frage einen noch weit g\u00fcnstigeren Modus an die Hand. Es besteht n\u00e4mlich hier keinerlei Nothwendigkeit, sich auf farblose Lichter oder Lichtmischungen zu beschr\u00e4nken. Im weniger brechbaren Theile des Spectrums nun finden sich hell\u00e4quivalente Lichterpaare, deren D\u00e4mmerungswerthe noch sehr viel st\u00e4rker verschieden sind (1:100 und noch mehr2). Wir beschlossen daher in erster Linie zu pr\u00fcfen, ob bei einer Hellgleichung von dieser Art auch f\u00fcr das Netzhautcentrum die Ungleichheit der D\u00e4mmerungswerthe bemerkbar werde.\nIn einer Beziehung konnte der Versuch gegen\u00fcber fr\u00fcheren vereinfacht und zugleich versch\u00e4rft werden. Es kann n\u00e4mlich wohl als sichergestellt gelten, dafs f\u00fcr das helladaptirte Centrum die Gleichungen durch proportionale Intensit\u00e4tsvariirung keine Beeintr\u00e4chtigung erfahren. Man kann daher hier auf diese Variirung \u00fcberhaupt verzichten und sich darauf beschr\u00e4nken, den Einflufs der Adaptation zu pr\u00fcfen. Die Wahl der absoluten Lichtst\u00e4rken ist dabei zun\u00e4chst willk\u00fcrlich. Wie wir in dieser Beziehung verfuhren, wird sp\u00e4ter noch anzuf\u00fchren sein.\nWir schicken der speciellen Mittheilung unserer Versuche noch einige Bemerkungen \u00fcber das benutzte Verfahren f\u00fcr\n1 Zeitschr. f. Psychol. 9, 97; 12, 26 f.\n* Zeitschr. f. Psychol. 12, 17 f.\n11*","page":163},{"file":"p0164.txt","language":"de","ocr_de":"164\nJ. von Kria und W. A. Magd,\nDunkeladaptation voraus. Das Verfahren des Occlusiwerbandes ist in mancher Hinsicht ja das bequemste und am wenigsten bel\u00e4stigende. Die Anforderung aber, dafe beim Aufenthalt im hellen Raum keine Spur von Licht in das Auge gelangen kann, ist \u00fcberhaupt nicht ganz leicht, noch schwerer so zu erf\u00fcllen, dafs das Auge dabei keinen seine Functionen beeintr\u00e4chtigenden Druck erf\u00e4hrt Dem Einen von uns (N.) gelang es nach l\u00e4ngerem Probiren und Ein\u00fcben, sich ein Verfahren herzustellen, das in beiden Beziehungen tadellos war. Demgem\u00e4fs konnte dann mit dem Dunkelauge unmittelbar nach der Abnahme des Verbandes beobachtet werden, was namentlich werthvoll war, wenn es auf einen unmittelbaren Vergleich mit dem anderen helladaptirten Auge ankam. Der Andere von uns (K.) empfand von dem Schlufsverband auf die Dauer stets leichte Bel\u00e4stigung, und es war daher n\u00f6thig, den Endtheil der Adaptationszeit ohne Verband im v\u00f6llig verdunkelten Zimmer zuzubringen. F\u00fcr sehr lange Adaptationszeiten haben wir beide die Nacht benutzt In der Zeit der langen N\u00e4chte kann man leicht des Morgens, ehe die Augen Licht erhalten haben, das eine mit dem Schlufsverband zudecken. Dieser bleibt dann entweder bis unmittelbar vor der Anstellung der entscheidenden Beobachtungen mit dem Dunkelauge liegen, oder er wird im ganz verdunkelten Zimmer entfernt um das Auge noch einige Zeit ganz von Druck befreit zu halten, wie dies der Eine von uns (K.) vorzog.\nL\nIn einer ersten Reihe von Versuchen wurde der gerad-sichtige Speetralapparat benutzt, der in der Arbeit von Polimanti 1 beschrieben ist Der Beobachter sieht hier, in der gew\u00f6hnlichen Weise durch einen Spalt blickend, die Objectivlinse von einem beliebig zu w\u00e4hlenden homogenen Licht erhellt Man kann nun, ganz wie es Polimanti bei seinen Versuchen that, vor der Linse eine Scheibe mit einem Loch anbringen, die von vorn her beleuchtet wird. Das spectrale Licht erscheint dann als Fleck in demjenigen, welches von der Vorderfl\u00e4che jener Scheibe diffus reflectirt wird, und auch dieses letztere kann nat\u00fcrlich durch Benutzung eines farbigen Papiers, sowie durch Anwendung farbiger Beleuchtung nach Belieben hergestellt werden. Es war\nJ) O. Polimakti. Ueber die sogenannte Flimmerphotometrie. Zeitschr. f. Psychol. 19, 263.","page":164},{"file":"p0165.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Mitth. \u00dcb. d. functionette Sonderstellung d. Netzhaut centrums. 165\nam vortheilhaftesten, das umgebende liebt roth, das spectrale des Flecks gr\u00fcngelb zu machen. Die Scheibe wurde demgem\u00e4fs aus dem rothen Papier der RoTHE\u2019schen Sammlung hergestellt und mittels eines Auerbrenners beleuchtet, der in einer mit rothem Glas verschlossenen Laterne, wie sie f\u00fcr photographische Zwecke benutzt wird, eingeschlossen war. Das gelbgr\u00fcne Licht des Sp\u00eactroskops wurde danach so kurzwellig gew\u00e4hlt, wie dies mit der Anforderung einer vollkommenen Gleichung f\u00fcr das helladaptirte Centrum vereinbar war.\nHierbei zeigte sich, dafs f\u00fcr die Einstellung der Gleichungen die Methode des Flecks auch bei centraler Beobachtung zum mindesten subjectiv sehr angenehm ist und das Gef\u00fchl einer grofsen Sicherheit giebt. Jedoch ist zu bemerken, dafs es im Allgemeinen nicht gelingt, den Fleck wirklich ganz unsichtbar zu machen, wie dies bei Peripheriebeobachtungen m\u00f6glich ist. Bei der hohen Sehsch\u00e4rfe des Centrums bleibt eine Andeutung des Umrisses meist stellenweise sichtbar und zwar selbst bei sorgf\u00e4ltigster Behandlung der die Oeffnung begrenzenden R\u00e4nder. Dies gilt, wie hier sogleich bemerkt sei, auch f\u00fcr die in den folgenden Abschnitten mitgetheilten Versuche, auch f\u00fcr diejenigen, bei denen die Uebereinanderlagerung von Fleck und Grund mit dem LuMMER\u2019schen W\u00fcrfel gemacht wurde. Der Grund liegt wohl vornehmlich in der Farbenzerstreuung des Auges, durch welche, beim Aneinanderstofsen objectiv verschiedener und nur subjectiv gleich erscheinender Lichter, die Grenzlinie stets eine Abweichung bieten mufs. Bei geringen Lichtst\u00e4rken erreicht man allerdings, dafs der Rand nur stellenweise und f\u00fcr Augenblicke bemerkbar wird. Jedenfalls ist die Vergleichung der Felder nach Helligkeit und Farbe eine sehr vollkommene, sicherer als bei der Benutzung zweier aneinander grenzender Felder mit deutlichen Grenzlinien, wie sie z. B. die Farbenmischapparate sonst darbieten. So weit sich nach dem subjectiven Eindruck ohne directe Bestimmung des mittleren Fehlers u. dgl. urtheilen l\u00e4fst, d\u00fcrfte dieser Vortheil der Anordnung die Erschwerung durch Reduction der Feldgr\u00f6fse reichlich aufgewogen haben. Selbstverst\u00e4ndlich bleibt zu beachten, dafs Vergleiche, die auf eine bestimmte Netzhautstelle beschr\u00e4nkt sind, also mit fixirtem Auge ausgef\u00fchrt werden m\u00fcssen, stets an Genauigkeit weit hinter denjenigen Zur\u00fcckbleiben, bei denen die verlangte Gleichheit f\u00fcr alle Netzhautstellen g\u00fcltig ist und","page":165},{"file":"p0166.txt","language":"de","ocr_de":"166\nJ. von Kries und W. A. Nagel.\ndaher mit bewegtem Auge beobachtet werden kann. Dies gilt umsomehr, wenn thats\u00e4cblich kleine B\u00fcckschwankungen schon gen\u00fcgen, um das Verh\u00e4ltnifs von Fleck und Umgebung sehr zu modificiren. \u2014 Als eine zu beachtende Fehlerquelle sei hier noch erw\u00e4hnt, dafs sich bei kleinem Fleck das Ergebnifs der Vergleichung zwar nur wenig, aber doch deutlich von der Accommodation abh\u00e4ngig zeigte, was bei der Ungleichheit der Zerstreuungsbedingungen f\u00fcr die Lichter des Flecks und des Grundes verst\u00e4ndlich ist. Wir haben aus diesem Grunde Sorge getragen, erheblichen Wechsel des Accommodationszustandes in allen Versuchen thunlichst zu vermeiden.\nWas die absolute Helligkeit anlangt, bei der die Versuche auszuf\u00fchren waren, so haben wir es f\u00fcr richtiger erachtet, sie nicht auf die ganz geringen Lichtst\u00e4rken zu beschr\u00e4nken, die in den vorhin erw\u00e4hnten Versuchen von Nagel und Stabe zur Verwendung gekommen waren. In der That n\u00e4mlich kann man ja wohl daran denken, dafs geringe Spuren des Dunkelapparates im Centrum gerade bei ganz schwacher Reizung unter der Schwelle der Wirksamkeit bleiben m\u00f6chten, das in der Peripherie bestehende Verh\u00e4ltnifs sich also um kehren k\u00f6nnte. Es wurden daher im Allgemeinen zwar geringe, aber doch nicht der Grenze der Sichtbarkeit sich ann\u00e4hernde Lichter verwendet1 Aus diesem Grunde wurde es m\u00f6glich, uns in einem Punkte der Anordnung Tschermak\u2019s anzuschliefsen, n\u00e4mlich ein dunkles Fixirzeichen zu benutzen. So wenig es uns auch glaublich erschien, dafs das in jenen Versuchen verwendete winzige Lichtp\u00fcnktchen eine etwaige Adaptation der Fovea h\u00e4tte zerst\u00f6ren sollen, so war nat\u00fcrlich doch die Verwendung des dunkeln Zeichens vorzuziehen, sobald eine hinreichende Sicherheit der Fixation auch mit ihm voraussichtlich zu erreichen war. Es wurde also vor die Scheibe ein schwarzer Faden gespannt, der ein kleines, als Fixirmarke dienendes Kn\u00f6tchen trug.\nBei der Anordnung der Versuche mufste selbstverst\u00e4ndlich Sorge getragen werden, dafs das Auge des Beobachters vor dem Lichte der Spectroskoplampe vollkommen gesch\u00fctzt war, was sich durch passende Schirme leicht erreichen liefs. Auch von\n1 Eine bestimmtere Angabe \u00fcber die Lichtstarken ist hier leider nicht m\u00f6glich, wird aber bei der folgenden Versuchsreihe gegeben werden. \u2022","page":166},{"file":"p0167.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Mitth. \u00fcb. d. functioneile Sonderstellung d. Netzhautcentrums. 167\ndem rothen Lichte zerstreute sich nur wenig im Zimmer, so dafs das zum Versuche benutzte Auge die entscheidende Beobachtung unmittelbar nach der vollst\u00e4ndigen Verdunkelung machen konnte und auch bei der Beobachtung selbst keine anderen als die zu vergleichenden Lichter ins Auge drangen. Ein gewisser Uebelstand war bei diesen Versuchen der, dafs die beiden zu vergleichenden Lichter von zwei verschiedenen Lichtquellen geliefert wurden, demgem\u00e4fs eine Aenderung in deren Helligkeit auf die Gleichungen von Einflufs sein mufste. Solche Aenderungen sind zwar in kurzen Zeiten nicht zu constatiren, m\u00fcssen aber bei Erstreckung \u00fcber l\u00e4ngere Zeiten immer als m\u00f6glich in Rechnung gezogen werden. Es war aus diesem Grunde sehr werthvoll, dafs die Beobachtungen nach Belieben mit beiden Augen ausgef\u00fchrt werden konnten, und dafs, wie eine Reihe von Vor versuchen zeigte, die Gleichungen des rechten und linken Auges im helladaptirten Zustande keine bemerkbare Differenz ergaben. Hiernach gestaltete sich denn der Gang eines Versuches folgendermaafsen. Das eine Auge, in einigen F\u00e4llen das rechte, in anderen das linke, wurde in den Zustand hochgradiger Dunkeladaptation versetzt. Die Adaptationszeiten betrugen dabei in verschiedenen Versuchen zwischen zwei und zw\u00f6lf Stunden.\nNach dieser Vorbereitung wurde, wobei dieses Auge noch verdeckt blieb, die Gleichung mit dem anderen, helladaptirten Auge aufs Sorgf\u00e4ltigste eingestellt Nachdem dies geschehen, wird das Dunkelauge von seinem Verband befreit und die Gleichung von diesem gepr\u00fcft. Schliefslich kann die Gleichung nochmals von diesem controlirt werden, nachdem es seiner Dunkeladaptation durch einen Aufenthalt im hellen Zimmer beraubt worden ist Das Ergebnifs dieser Versuche war nun dies: In dem Augenblick, wo das Dunkelauge ge\u00f6ffnet wird und ehe es sich auf den Fixirpunkt gerichtet hat, erscheint der Fleck ungemein stark hell, man k\u00f6nnte sagen leuchtend, auf dunkler Umgebung. Dies Verh\u00e4ltnifs ist aber in dem n\u00e4mlichen Momente verschwunden, in dem der Blick auf die Fixirmarke gerichtet ist Die f\u00fcr das helladaptirte Centrum geltende Gleichung erscheint stets auch f\u00fcr dasjenige, welches stundenlang dunkeladaptirt war, zutreffend.\nUeber die Gr\u00f6fse des Bezirks, f\u00fcr welchen diese Regel zutrifft, wurden bei dieser Versuchseinrichtung einige Beobachtungen gemacht Dieselben waren in einigen Hinsichten technisch un-","page":167},{"file":"p0168.txt","language":"de","ocr_de":"168\nJ. von Krieg und W. A. Nagel.\nvollkommen und sollen hier nicht des Genaueren mitgetheilt werden. Sie lieferten aber ein beachtenswertes und auch in den folgenden Reihen best\u00e4tigtes Ergebnifs. Bei dem wiederholt gemachten Vergleich n\u00e4mlich einer relativ kurzen (Vs\u20141 st\u00e4ndigen) und einer sehr langen (3\u201410 st\u00e4ndigen) Dunkeladaptation zeigte sich, dafs die Grenzen nicht merklich verschieden gefunden werden; in dem gleichen Abstande von dem Fixir-punkte beginnt der Fleck sich vom Grunde zu unterscheiden Die Grenze scheint aber durch die sehr lange Adaptation bedeutend an Sch\u00e4rfe zu gewinnen; das Ungleichwerden tritt pl\u00f6tzlicher auf, der Unterschied, der beim Ueberschreiten der Grenze zu bemerken ist, ist weit st\u00e4rker und augenf\u00e4lliger. Wir werden auf diesen Umstand noch zur\u00fcckzukommen haben.\nII.\nTrotz des vollst\u00e4ndigen Verzichts auf prismatische Zerlegung waren die messenden Versuche einer zweiten Reihe wesentlich vollkommener und vollst\u00e4ndiger als die eben beschriebenen. Aus verschiedenen Gr\u00fcnden schien es zweckm\u00e4fsig* auch hier auf das bereits vielfach als sehr gut erprobte Verfahren Herings zu recurriren und die Versuchseinrichtung an der Th\u00fcr zwischen zwei Dunkelzimmern anzubringen. Im Einzelnen gestaltete sich das Verfahren folgendermaafsen : Die Th\u00fcre, welche, wie wir es nennen wollen, das Beobachtungsund das Nebenzimmer trennt, war mit einer Oeffnung von ca. 5 cm Durchmesser versehen. Diese wurde auf der Seite des Nebenzimmers mit Milchglas und mit einem Absorptionstroge bedeckt, der mit der von dem Einen von uns beschriebenen1 gelblichgr\u00fcnen Fl\u00fcssigkeit gef\u00fcllt war. Im Abstande von etwa 1 m wurde eine Auerlampe aufgestellt und es erschien alsdann die Oeffnung vom Beobachtungszimmer aus gesehen als eine mit ann\u00e4hernd homogenem gelbgr\u00fcnem Licht gleichm\u00e4fsig erleuchtete Fl\u00e4che. Dicht vor dieser Oeffnung auf der Seite des Beobachtungszimmers war nun wieder eine rothe und mit rothem Licht zu beleuchtende Scheibe angebracht ; in dieser erst befand sich das kleinere, f\u00fcr die Beobachtung eigentlich in Betracht kommende Loch, in der Regel von 2,5 mm Durchmesser, entsprechend einem Gesichtswinkel von % \u00b0. Beleuchtet wurde die rothe Scheibe von der Seite des Beobachtungszimmers aus\n1 W. A. Nagel. Ueber fl\u00fcssige Strahlenfllter. Biolog. CentraWL 18, 649.","page":168},{"file":"p0169.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Mitth. \u00fcb. d. functioneUe Sonderstellung d. Netzhautcentrums. 169\ndurch eine mit Rubinglas verschlossene Dunkelzimmerlampe, die auf einer Photometerbahn beweglich aufgestellt war. Der Beobachter konnte sie von seinem Platze aus bequem schieben und auf diese Weise die Herstellung der Gleichung bewirken. Um zu einer ganz befriedigenden Combination zu gelangen, ist hier einiges Probiren sowohl bez\u00fcglich der die Farbe des Flecks bestimmenden Absorptionsfl\u00fcssigkeit, wie bez\u00fcglich des rothen Papiers und der f\u00fcr die Laterne zu w\u00e4hlenden Gl\u00e4ser erforderlich. Wir gelangten indessen zu einer sehr befriedigenden, f\u00fcr das Centrum g\u00fcltigen Gleichung mit Lichtem, deren D\u00e4mme* rungswerthe sich immer noch wie 1:40, in einigen F\u00e4llen sogar wie 1:80 verhielten.1 \u2014 Als FLsdrzeichen diente auch in diesen Versuchen \u2014 von einigen zu erw\u00e4hnenden Ausnahmen abgesehen \u2014 ein schwarzes, das mittels eines sehr d\u00fcnnen Fadens vor dem Beobachtungsobject angebracht war.\nDie eben beschriebene Anordnung der Versuche bot zun\u00e4chst die M\u00f6glichkeit einer Pr\u00fcfung, auf die wir glaubten Werth legen zu m\u00fcssen. Man kann n\u00e4mlich gegen die in der gew\u00f6hnlichen Weise angestellten Beobachtungen, auch gegen unsere vorhin mit-getheilten, immer das Bedenken haben, dafs eine, vielleicht \u00e4ufserst geringf\u00fcgige Adaptation des Centrums bei Belichtung sehr schnell zerst\u00f6rt werde ; wenn auch der Fleck bei Fixation der Marke verschwinde, so sei es doch jedenfalls sehr schwer zu sagen, ob er wirklich sofort oder erst nach einer kurzen Fixationsdauer der Umgebung gleich erschienen sei. Um in dieser Hinsicht eine noch gr\u00f6fsere Sicherheit zu erlangen, richteten wir den Versuch folgendermaafsen ein. Vor der oben erw\u00e4hnten rothen Scheibe wurde noch eine ganz ebensolche, jedoch ohne Oeffnung, eine Deckscheibe, angebracht und zwar an einem beweglichen Arm. Das Beobachtungsobject war daher zun\u00e4chst durch ein ganz gleichm\u00e4fsig rothes Feld ersetzt und konnte in einem beliebigen Augenblicke durch einen einfachen Handgriff eines Ge-h\u00fclfen f\u00fcr ganz kurze Zeit aufgedeckt werden. Die Fixirmarke\n1 Ffir das Verh\u00e4ltnifs der D\u00e4mmerungswerthe wurde nur ein Minimal* werth ermittelt; dies geschah so, dafs das gelbgrttne Licht durch einen im Nebenzimmer hinter der Qeffnung aufgestellten Episkotister abgeschw\u00e4cht wurde, und zwar so weit, dafs bei m\u00e4fsig excentrischer Beobachtung der Fleck noch deutlich hell erschien. Bei den hier mitgetheilten Versuchen war dies noch der Fall, wenn das gr\u00fcngelbe Licht auf zlw resp. \u2019/so des f\u00fcr Bellftquivalenz erforderlichen Werthes reducirt wurde.","page":169},{"file":"p0170.txt","language":"de","ocr_de":"170\nJ. von Kries und W. A. Nagel.\nbefand sich nat\u00fcrlich vor der Deckscheibe, war also auch vor der Aufdeckung des eigentlichen Objects sichtbar. Der Versuch gestaltete sich demnach so, dafs zuerst die central g\u00fcltige Gleichung mit dem Hellauge eingestellt und die daf\u00fcr erforderliche Stellung der Lampe auf der Photometerbank abgelesen wurde. Es wurden zu diesem Behufe stets f\u00fcnf Einstellungen gemacht. Danach wurde dann sogleich die Deckscheibe vorgeschoben. Nachdem dann das Dunkelauge von seinem Verb\u00e4nde befreit war, wmrde immer bei geschlossenem Auge der Kopf in die richtige Stellung gebracht. Auf ein Avertissement des Ge-h\u00fclfen (Jetzt!) wmrde das Auge ge\u00f6ffnet und sofort der Blick auf die Marke gerichtet. In diesem vorbereitenden Zeitraum wTurde das Auge, wie wichtig ist zu beachten, nur von einem rein rothen Licht von verschwindend geringer \u201eWeifsvalenz\u201c getroffen. Gleich darauf (die Pause wird nur gerade so lang gemacht, als es f\u00fcr die sichere Einstellung der Blickrichtung erforderlich scheint) deckt der Geh\u00fclfe durch Entfernung der Deckscheibe das eigentliche Beobachtungsobject f\u00fcr zwei bis drei Secunden auf. Der Beobachter, der nat\u00fcrlich dabei die Fixation streng festzuhalten hat, giebt an, ob er den Fleck \u00fcberhaupt und ob er ihn hell oder dunkel im Vergleich zu seiner Umgebung gesehen hat. \u2014 Dieser Modus der Beobachtung (wir nennen die betr. Versuche \u201eAufdeckungsversuche\u201c) bot \u00fcberdies noch den Vortheil, dafs er gestattete, jeden Verdacht einer suggestiven Beeinflussung des Beobachters auszuschliefsen. Der Geh\u00fclfe hatte zu diesem Zwecke nur die Stellung der Lampe in einer dem Beobachter nicht bekannten Weise zu ver\u00e4ndern. Der Beobachter wufste demgem\u00e4fs nicht, ob ihm eine richtige Hellgleichung vorgezeigt wurde, oder ob die gezeigte Einstellung in dem einen oder anderen Sinne hiervon abwich. Der Versuch dieser Art wrurde in der Regel einige Male wiederholt, sodann wurden in der gew\u00f6hnlichen Weise einige Gleichungen f\u00fcr das Dunkelauge eingestellt, wobei mit m\u00f6glichster Raschheit verfahren wurde; schliefslich wurde dann noch das Dunkelauge durch einen Aufenthalt von ca. 10 Minuten im hellen Zimmer in den Zustand der Helladaptation \u00fcbergef\u00fchrt und nochmals f\u00fcnf Einstellungen gemacht. In einigen F\u00e4llen wurden auch eine Anzahl Aufdeckungsversuche mit dem helladaptirten Auge vorausgeschickt, um ein gewisses Maafs f\u00fcr die Sicherheit dieser Beurtheilung zu haben. Die Ergebnisse sind in den nachfolgenden","page":170},{"file":"p0171.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Mitth. \u00fcb. d. functioneile Sonderstellung d. Netzhautcentrums. 171\nTabellen enthalten. Und zwar sind die zun\u00e4chst erhaltenen Zahlen alle so umgerechnet, dafs sie die Beleuchtungsst\u00e4rke des umgebenden rothen Feldes (in einer willk\u00fcrlichen Einheit) angeben. Nach der f\u00fcr paracentrale Theile geltenden Regel h\u00e4tte das Dunkelauge den gr\u00fcngelben Fleck in stark vermehrter Helligkeit sehen m\u00fcssen. Es h\u00e4tte also gr\u00f6fsere Lichtst\u00e4rken f\u00fcr das Feld fordern, resp. die dem Hellauge richtigen f\u00fcr zu dunkel erkl\u00e4ren m\u00fcssen. Die als Einstellung aufgef\u00fchrten Zahlen sind stets das Mittel aus f\u00fcnf Einstellungen.\n5. Februar 1899.\nEinstellung des linken helladaptirten Auges : 188.\nBeurtheilungen des gleichen Auges in Aufdeckungsversuchen:\nHelligkeit des Feldes\tDas Feld erscheint\n172\tGleich\n207\tHell\n190\tGleich\n155\tDunkel\nBeurtheilung des rechten dunkeladaptirten Auges in Aufdeckungsversuchen :\nHelligkeit des Feldes Das Feld erscheint\n189\tHell\n206\tHell\n174\tGleich\n160\tDunkel\nEinstellung des rechten dunkeladaptirten Auges: 185. Einstellung des gleichen Auges nach Helladaptirung: 185.\n6. Februar 1899.\nEinstellung des rechten helladaptirten Auges: 205.\nBeurtheilung des linken dunkeladaptirten Auges in den Aufdeckungs-Versuchen :\nHelligkeit des Feldes\tDas Feld erscheint\n206\tHell\n189\tHeU\n174\tDunkel (Spur)\nEinstellung d\u00e9s dunkeladaptirten Auges: 204.\nEinstellung des gleichen Auges nach Helladaptirung: 213.","page":171},{"file":"p0172.txt","language":"de","ocr_de":"172\nJ. von Kries und W. A. Nagel.\n7. Februar 1899.\nEinsteUang des linken helladaptirten Anges: 186. Beurtheilung des gleichen Auges in Aufdeckungsversuchen :\nHelligkeit des Feldes\n172\n155\n207\n155\n227\n139\nDas Feld erscheint\nGleich Gleich Hell Dnnkel ?\nHell\nDunkel (stark)\nBeurtheilung des rechten dunkeladaptirten Auges in den Aufdeckung\u00bb versuchen :\nHelligkeit des Feldes\n189\n215\n174\n206\nDas Feld erscheint\nGleich\nHell\nDunkel\nHell?\nEinstellungen des dunkeladaptirten Auges: 184. Einstellung des gleichen Auges nach Helladaptirung : 191.\n9. Februar 1899.\nEinstellung des linken helladaptirten Auges: 85.\nBeurtheilung des gleichen Auges in Aufdeckungsversuchen : Helligkeit des Feldes Das Feld erscheint\n73\tDunkel\n98\tHell\n92\tGleich\nBeurtheilung des rechten dunkeladaptirten Auges in den Aufdeckungs-Versuchen :\nHelligkeit des Feldes Das Feld erscheint\n92\tHell\n87\tGleich (Hell?)\n82\tGleich\nEinstellungen des rechten dunkeladaptirten Auges: 75,5.\nEinstellung des gleichen Auges nach Helladaptirung: 74,3.\nDie Betrachtung der Tabelle lehrt, dafs die vom Dunkelauge gemachten Einstellungen von denjenigen des Hellauges keine deutliche Abweichung zeigen. Ebenso ergeben die Aufdeckungs* versuche, dafs die f\u00fcr das Hellauge hergestellten Gleichungen f\u00fcr das Dunkelauge zutreffen, dafs bei einer Steigerung der Feldhelligkeit um ca. 10%, wie sie ausreicht, um dem Hellauge","page":172},{"file":"p0173.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Mitth. \u00fcb. d. functioneile Sonderstellung d. Netzhautcentrums. 173\ndie Gleichung (im Aufdeckungsversuch) als unzutreffend erscheinen zu lassen, auch das Dunkelauge sofort das Feld zu hell sieht Wir h\u00e4tten noch hinzuzuf\u00fcgen, dafs auch eine Farbendifferenz (verminderte S\u00e4ttigung des Flecks) niemals bemerkt wurde.1 Die Versuche zeigten also mit voller Entschiedenheit, dafs auch hier trotz der enormen Differenz der D\u00e4mmerungs-werthe die Gleichungen central durch langen Dunkelaufenthalt nicht modificirt werden.\nBei diesen Versuchen k\u00f6nnen wir auch eine Angabe \u00fcber die benutzten Lichtst\u00e4rken machen, die ihre ann\u00e4hernde Re* producirung f\u00fcr andere Beobachter erm\u00f6glicht. Bei der als 207 bezeichneten Beleuchtung n\u00e4mlich erschien das rothe Feld gleich dem rothen Papier der Rothe\u2019sehen Sammlung, wenn dieses von einer Amylacetat-Lampe aus 64 cm Entfernung beleuchtet wurde. Dies ist eine Helligkeit, welche die Fixirung selbst einer sehr kleinen schwarzen Marke noch mit Sicherheit gestattet.\nIII.\nDafs es ein centrales Feld giebt, f\u00fcr welches die bei Helladaptation eingestellten Gleichungen selbst nach der l\u00e4ngsten Dunkeladaptation g\u00fcltig bleiben, und zwar auch bei der enormen Differenz der D\u00e4mmerungswerthe, die hier zur Verwendung kam, schien uns hiernach in zweifelloser Weise festgestellt. Die dem-gem\u00e4fs nun anschliefsenden Versuche \u00fcber die Ausdehnung dieses Feldes wurden in der folgenden Weise angestellt. Die oben erw\u00e4hnte mit der Oeffnung versehene rothe Scheibe war auf einem starken Tr\u00e4ger befestigt, der seinerseits an dem f\u00fcr die Verschiebung bestimmten Apparat angebracht war. Im Wesentlichen bestand dieser aus einem starken Messingstabe, der mittels einer Tangentenschraube um eine Axe gedreht\n1 In einigen Vorversuchen schien allerdings eine kleine S\u00e4ttigungsdifferenz bemerkbar zu werden. Stets aber stellt sich als Grund der Erscheinung der Fehler heraus, dafs schon die Hellgleichung nicht vollkommen zutreffend war. Bei dem kleinen Felde und unmittelbar nach dem Verweilen im hellen Licht ist die Empfindlichkeit gegen S\u00e4ttigungsdifferenzen keine sehr grofse. Es war daher zweckm\u00e4fsig, die Hell\u00e4quivalenz der Lichter (qualitativ) auf etwas gr\u00f6sserem Felde und nach einem Dunkelaufenthalte von einigen Minuten zu pr\u00fcfen. Nachdem die Absorptions-fi\u00fcssigkeit und die Beleuchtungsart des Papiers unter Beobachtung dieser Vorsicht geregelt waren, hat sich eine S\u00e4ttigungsdifferenz f\u00fcr das dunkel-adaptirte Centrum nie beobachten lassen.","page":173},{"file":"p0174.txt","language":"de","ocr_de":"174\nJ. von Kries und W. A. Xaad.\nmr\nwurde und dessen Drehungen an einer Kreistheilung abzulesen, waren. Der Apparat konnte in verschiedener Lage benutzt werden, sowohl mit verticaler Drehungsaxe, somit horizontaler Schiebung des Beobachtungsobjects, als mit horizontaler \u2014 nat\u00fcrlich frontaler \u2014 Axe, also verticaler Schiebung des Objects. Nat\u00fcrlich war Sorge zu tragen, dafs die Verl\u00e4ngerung der betr, Axe durch das beobachtende Auge ging, was durch den verwendeten Kopfhalter mit grofser Ann\u00e4herung garantirt wurde. \u2014 Wie nach den vorhin erw\u00e4hnten Vorversuchen zu erwarten, gelang die Grenzbestimmung nach langer Adaptation mit verh\u00e4lt-nifsm\u00e4fsig grofser Sicherheit Das genauere Verhalten war dabei das folgende. Indem der Fleck langsam vom Fixationspunkt, nat\u00fcrlich bei streng festgehaltener Fixation, entfernt wurde, fand sich ein bestimmter Punkt, bei dessen Ueberschreitung der Fleck anders als die Umgebung auszusehen begann. Er erschien dann zugleich heller und weifslicher. Bei den relativ geringen Abst\u00e4nden vom Centrum ist die Sehsch\u00e4rfe noch grofs genug, um bemerken zu lassen, dafs dieses Aussehen zuerst am Rande des Flecks auftritt und dann erst bei noch weiterer Abschiebung desselben seine ganze Ausdehnung ergreift. Jedesmal wurde nun der \u00e4ufserste Abstand gesucht, bei dem der ganze Fleck noch der Umgebung vollkommen gleich erschien. Bei einigermaafsen raschem Verfahren liefs sich dies mittels weniger Hin- und Herbewegungen der Schraube gut einstellen und es zeigte sich insbesondere, dafs die Resultate nicht in dem Maafse, wie man im Voraus h\u00e4tte bef\u00fcrchten k\u00f6nnen, durch die nat\u00fcrlich im Verlaufe des Versuches zur\u00fcckgehende Adaptation beeintr\u00e4chtigt werden. Vielmehr gelang es immer, vier bis f\u00fcnf Einstellungen zu machen, die gut unter einander \u00fcbereinstimmten und kein Hinausr\u00fccken der Grenze erkennen liefsen. Hinzuzuf\u00fcgen ist aber noch, dafs bei weiterer Entfernung des Flecks von der Fixirmarke nochmals ein Punkt bemerkbar wurde, in dem sich mit einer ann\u00e4hernd \u00e4hnlichen Sch\u00e4rfe das Aussehen des Flecks fast pl\u00f6tzlich \u00e4nderte. Die matt weifsliche Erscheinung desselben erfuhr hier eine rapide Ver\u00e4nderung durch das Auftreten einer sehr betr\u00e4chtlichen Helligkeitssteigerung, so dafs man von einem f\u00f6rmlichen Aufleuchten des Flecks reden kann.\nDie Ergebnisse dieser Versuche sind in der nachstehenden Tabelle zusammengefafst Die Zahlen sind s\u00e4mmtlich Mittel-werthe aus f\u00fcnf Einstellungen und geben in Winkelminuten die","page":174},{"file":"p0175.txt","language":"de","ocr_de":". Augo\tLinkes Augo\tRechtes Auge\nWeitere Mitth. \u00fcb. d. functionelle Sonderstellung d. Netzhautcentrums. 175\n\u00e4ufserste Stellung an, bei der Fleck und Umgebung vollkommen gleich erschienen. Die Bezeichnungen Nasal und Temporal beziehen sich auf das Gesichtsfeld (nicht die Netzhaut).\nGrenzen des des Purkin je\u2019sehen Ph\u00e4nomens ermangelnden Bezirks.\nNr.\tDatum\t\t*3 >-\u00ab\t\t\t\t\t\n\tdes\tNasal\to \u00a3h a\tOben.\tUnten\t\tBemerkungen\t\nVersuche\t\t\t<D\t1 H\t\t\t\t\t\nfl.\t30. XI. 98\t43'\t58'\t\t\t\t\t\n2.\t1. XII. 98\t44'\t54'\t\t\t\tDunkler Fixirpunkt.\t\n3.\t2. XII. 98\t42'\t58'\t\t\t\t' Dunkeladaptation 7 7c\t\n4.\t3. XII. 98\t48'\t59 '\t\t\t\tbis 9 V* Stunden.\t\n5-\t5. XII. 98\t45 '\t51'\t\t\t\t\t\n6.\t7. XII. 98\t41'\t50'\t\t\t\\\tf Heller Fixirpunkt. i Adaptation.\t7 St.\nn 1.\t9. XII. 98\t41'\t47'\t\t\tDunkler Fixirpunkt.\t\t\n8.\t2. VI. 99\t36'\t42'\t\t\t\ti Andere gr\u00fcne Fl\u00fcssig-\t\n9.\t4. VI. 99\t33'\t39'\t\t\t\t1 keit. Dunkler Fixirpkt.\t\nMittel:\t\t41'\t51 '\t\t\t\t\t\n(1.\t29. III. 99\t40'\t29'\t\t\t\t\t\n2.\t29. III. 99\t45'\t32'\t\t\t\t2\u20143 Stunden Ad-\tM\n3.\t6. V. 99\t40'\t30'\t\t\t\taptation.\tojj frf\n4.\t7. V. 99\t37'\t28'\t\t\t6 Stunden Adaptation\t\tM T3\n\u00f6.\t3. VI. 99\t\u25a0Sl CM\t40'\t\t\t5 Stunden Adaptation\t\tPr\nMittel :\t\t41'\t32'\t\t\t\t\t\no fl. tu 3 >2. k |3-\t21.\tXH. 98 22.\tXII. 98 23.\tXII. 98\t\u2022\t\t42' 38' 38'\t28' 27' 26'\t\u25a0\t8 \u201410 Stunden Dunkeladaptation.\nMittel:\t\t\t\t39'\t27'\t\t\nUm die Ausdehnung desjenigen Bezirks zu berechnen, der der hier in Betracht kommenden Function ermangelt, ist zu","page":175},{"file":"p0176.txt","language":"de","ocr_de":"176\nJ. von Erie\u00bb und W. A. Nagel.\nber\u00fccksichtigen, dafs die Verschiebungen in entgegengesetzten Richtungen von demselben Punkte aus (Lage der Fixirmarke in der Mitte des Flecks) gerechnet sind, und dafs, wie erw\u00e4hnt, die \u00e4ufserste Einstellung gesucht wurde, bei welcher anzunehmen war, dafs der Fleck noch ganz auf dieses Gebiet fieL Der Summe der gemessenen Verschiebungen ist somit noch die Breite des Flecks mit 0,25 0 hinzuzuz\u00e4hlen. Wir erhalten so f\u00fcr die horizontale Ausdehnung 107 ' im rechten, 88 ' im linken Auge, im verticalen Durchmesser (f\u00fcr das rechte Auge) 81'.\nDer Bezirk ist, wie man sieht, relativ klein, nicht kreisrund, sondern horizontal von gr\u00f6fserer Ausdehnung als vertical. Be-achtenswerth ist die Lage des Fixationspunktes in dem betr. Bezirk : sie ist keine centrale. Das Gleiche ist auch bei analogen Beobachtungen schon bemerkt worden.1 W\u00e4hrend sich aber damals zun\u00e4chst die Anschauung darbot, dafs hier ein symmetrisches Verhalten vorl\u00e4ge und der betr. Bezirk sich beiderseits temporal wreiter erstrecke als nasal, ist hier die Abweichung eine gleichliegende. Man k\u00f6nnte sich also vorstellen, dafs ann\u00e4hernd identische Bezirke rechter- und linkerseits des Dunkelapparats ermangeln, dafs aber nicht gerade mit der Mitte dieses Bezirks fixirt wird. Eine bestimmte Regel l\u00e4fst sich nat\u00fcrlich umsoweniger aufstellen, als die Erstreckung hier in beiden Augen ungleich erscheint.\nWir haben uns bem\u00fcht dem Versuche eine Form zu geben, in der er nicht gar zu umst\u00e4ndlich ist, so dafs seine Ausf\u00fchrung durch eine etwas gr\u00f6fsere Zahl von Personen einigermaafsen durchf\u00fchrbar erscheint. Zu diesem Zwecke wurde in Aquarellfarben ein Gelbgr\u00fcn hergestellt, welches einem rothen Papier der RoTHE\u2019schen Sammlung f\u00fcr den Deuteranopen genau gleich erschien und zwar bei Kerzenbeleuchtung. Auch so konnten hell\u00e4quivalente Farben gewonnen werden, deren D\u00e4mmerungs-werthe ungemein stark verschieden waren. Von*dem gr\u00fcngelben Papier wurden kleine runde Scheiben ausgestanzt und auf den rothen Grund aufgeklebt. Aus einer Entfernung von ca. 80 cm beobachtet erschien das gr\u00fcne Scheibchen unter einem Gesichtswinkel von etwa 1js Grad. Das Object wurde in einen Rahmen geschoben, dergestalt, dafs sich vor ihm ein schwarzer Seiden-\n1 Vgl. J. v. Kries. Ueber die absolute Empfindlichkeit der verschiedenen Netzhauttheile im dunkeladaptirten Auge. Zeitschr. f. Psychol. 15, 327 und Samojloff. Zur Kenntnifs der nachlaufenden Bilder. Zeitschr. f. Psychol. 20,124.","page":176},{"file":"p0177.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Mitth. \u00fcb. d. functionelle Sonderstellung d. Netzhautcentrums. 177\nfaden befand mit einem als Fixirmarke dienenden Kn\u00f6tchen. Die von dem Einen von uns hergestellte Gleichung erwies sich stets als auch f\u00fcr andere Deuteranopen mit gr\u00f6fster Ann\u00e4herung zutreffend. Es war daher nur noch zu ermitteln, ob diese Gleichung auch nach langer Dunkeladaptation zutrifft. Dies kann verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig leicht gepr\u00fcft werden, da es nur noth* wendig ist, w\u00e4hrend der Nacht einmal eine Kerze zu entz\u00fcnden (nat\u00fcrlich unter den selbstverst\u00e4ndlichen Vorsichtsmaafsregeln, um die gewonnene Adaptation nicht zu beeintr\u00e4chtigen) und zu pr\u00fcfen, ob die Gleichung alsdann zutrifft. Der Versuch ist in dieser Weise von zwei anderen Deuteranopen gemacht worden. Auch diese konnten constatiren, dafs f\u00fcr das Dunkelauge der Fleck bei peripherer Betrachtung ungemein hell erscheint. Bei Fixation der Marke sahen aber auch sie diese Differenz vollkommen verschwinden. Der Eine gab an, dafs der Fleck verschwinde, der Andere meinte ihn sogar central etwas dunkler zu sehen. Kann auch die Bedeutung derartiger Versuche nicht mit der von messenden verglichen werden, so zeigen sie doch sicher, dafs auch hier von PuaKiNJE\u2019schem Ph\u00e4nomen nichts zu bemerken war, unter Bedingungen, die f\u00fcr seine Beobachtung gewifs noch viel g\u00fcnstiger waren, als sie beim Trichromaten \u00fcberhaupt erreicht werden k\u00f6nnen.\nIV.\nWiewohl die Bedingungen f\u00fcr die analogen Pr\u00fcfungen beim Trichromaten aufserordentlich viel ung\u00fcnstiger als beim Dichromaten liegen, erschien es doch geboten, die betr. Versuche auch anzustellen, schon im Hinblick auf die positiven Befunde, die hier angegeben worden sind. Die Beobachtungen dieser Art hat der Aeltere von uns ausgef\u00fchrt und zwar in der folgenden Weise. Da hier auf die Benutzung spectraler Lichter jedenfalls nicht verzichtet werden durfte, anderseits bei der erforderlichen Kleinheit der Felder die Verwendung der Fleckmethode auch h\u00f6chst w\u00fcnschenswerth erschien, so war f\u00fcr die gestellte Aufgabe das gegebene Verfahren dies, dafs der HELMHOLTz\u2019sche Farbenmischapparat mit einem LuMMEa\u2019schen W\u00fcrfel versehen wurde. Dieser, nach unseren Angaben von der Firma Schmidt <fe Haensch angefertigt, versetzte einen kleinen von dem Lichte des einen Collimators erleuchteten Kreis in die Mitte eines von dem Lichte des anderen Collimators erhellten Feldes. Fleck und\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie 23.\t12","page":177},{"file":"p0178.txt","language":"de","ocr_de":"178\nJ. von Kries und W. A. Nagel.\nUmgebung stofeen dabei in der dem LuMMEa\u2019schen W\u00fcrfel eigenth\u00fcmlichen tadellosen Weise aneinander. Der Durchmesser des inneren Feldes betrug hierbei 0,5\u00b0. Dem umgebenden ringf\u00f6rmigen Felde konnte bei den Dimensionen des Apparates eine Gr\u00f6fse von etwa 2\u00b0 gegeben werden. Die Einrichtung wurde endlich noch durch ein an der Irisblende angebrachtes Fadenkreuz vervollst\u00e4ndigt, welches die Fixationsmarke zu geben hatte.\nDie sonst benutzten Einrichtungen wurden aufserdem noch in einer wichtigen Beziehung modificirt Es ist, wie wiederholt bemerkt worden ist, bei allen l\u00e4ngerdauemden Versuchen an Farbenmischapparaten eine sehr l\u00e4stige Schwierigkeit, dafs die beiden Collimatoren ihr Licht von verschiedenen Lampen bekommen. Da man nun der Constanz der Lichtquellen, resp. worauf es wesentlich ankommt, eines constanten Verh\u00e4ltnisses zwischen beiden nicht sicher ist, so kommt auch in die Gleichungen eine Unsicherheit hinein, deren Nachtheile immer durch besondere Verfahrungsweisen unsch\u00e4dlich gemacht werden m\u00fcssen. Im gegenw\u00e4rtigen Falle konnte, da keine grofsen Helligkeiten erfordert wurden, die gleiche Lichtquelle zur Erleuchtung beider Collimatoren verwendet werden. Zu diesem Behufe wurde ein Auerbrenner mit Milchglasglocke in ein Geh\u00e4use aus Eisenblech eingeschlossen, das mit zwei Oeffnungen versehen war, so dafs das Licht auf zwei vor den beiden Collimatoren des Farbenmischapparates aufgestellte Spiegel fiel. Die Menge des im Zimmer zerstreuten Lichtes war hierbei immer noch gering ; ein am Ocularrohr angebrachter innen geschw\u00e4rzter Pappkasten sch\u00fctzte den Beobachter sehr vollst\u00e4ndig vor demselben.\nDie ersten Versuche, die mit dieser Einrichtung angestellt wurden, betrafen die Vergleichung eines homogenen Natrium-Gelb mit einem aus Roth (Lithium) und Gelb-Gr\u00fcn (Thallium) gemischten Gelb. Es ist schon fr\u00fcher angegeben worden, dafs solche Lichter, wenn sie hell\u00e4quivalent sind, erheblich ungleiche D\u00e4mmerungswerthe besitzen. Das Verh\u00e4ltnis kann nach einer Ueberschlagsberechnung (die freilich die Maculapigmentirung aufser Acht lassen mufs) auf 1:6 veranschlagt werden.\nDie Versuche dieser Art wurden mit zweist\u00fcndiger Adaptationsdauer gemacht. Da hier die Beobachtungen mir mit dem linken Auge angestellt werden konnten, so enthalten","page":178},{"file":"p0179.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Mitth. \u00fcb. d. funclionelle Sonderstellung d. Netzhautcentrums. 179\ndie nachfolgenden Zusammenstellungen immer die unmittelbar vor der Dunkeladaptation gemachten Einstellungen, sodann die von dem dunkeladaptirten Auge gemachten und schliefslich die von dem gleichen Auge erhaltenen, nachdem es wieder f\u00fcr ca. 10 Minuten f\u00fcr Hell adaptirt worden war.\nDem homogenem Gelb gleich erscheinende Menge\ndes Roth-Gr\u00fcn-Gemisches.\nI. (11. October 1899.)\nHelladaptirt vorher..........\n71,3 67,2\nDunkeladaptirt <\n68.5\n71.6 71,2\nHelladaptirt nachher\nMittel :\n72,1\n70,0\n70,5\nII. (12. October 1899.)\n-\t67,2\t\t\nDunkeladaptirt *\t67,7 66,0\tMittel :\t66,8\n\t67,3 ' .\t\u2022\ti\nHelladaptirt nachher. . . .\t\t\t66,2\n\u2022 III. (16. October\t\t1899.)\t\nHelladaptirt vorher ....\t\t\t65,7\n\t66,1\t\t\n\t69,0\t\t\nDunkeladaptirt\t68,8\tMittel :\t67,2\n\t68,1\t\t\n\t64,2\t\t\nHelladaptirt nachher. . . .\t\t\t72,4\nIV. (16. October 1899.)\nHelladaptirt vorher................. .\t71,6\n169,5 71,4\n68,6 Mittel :\t70,4\n71,2\n71,8\nHelladaptirt nachher.-...............70,1","page":179},{"file":"p0180.txt","language":"de","ocr_de":"180\nJ. von Kries und W. A. Nagel.\nV. (19. October 1899.)\nHeUadaptirt vorher\n66,6\n65,5\n66,2\nDunkeladaptirt 65,1 Mittel\nMittel :\t66,5\n68,8\n67,0\nHeUadaptirt nachher\n67,9\nIm Sinne der f\u00fcr die Peripherie geltenden Regel w\u00e4re es gewesen, wenn die f\u00fcr die Roth- Gr\u00fcn -Mischung hergestellten Spaltweiten durch die l\u00e4ngere Dunkeladaptation heruntergegangen w\u00e4ren. Es liegt, wie man sieht, in den Zahlen keinerlei Hindeutung auf ein solches Verhalten.\nSo wenig es auch wahrscheinlich war, dafs durch noch l\u00e4ngere Bemessung des Dunkelaufenthaltes noch etwas zur Beobachtung kommen w\u00fcrde, wovon nach zwei Stunden keine Spur zu entdecken war, so wurde doch auch noch in einigen weiteren Versuchen die Adaptation auf ganz lange Zeiten (ca. 10 Stunden) in der vorher bereits erw\u00e4hnten Weise (Nachtadaptation) erstreckt.\nEin Versuch dieser Art, bei dem gleichfalls homogenes und gemischtes Gelb zu vergleichen war, lieferte folgendes Resultat, f\u00fcr dessen tabellarische Darstellung nur zu beachten ist, dafs hier der Fleck mit dem Gemisch, der Ring mit dem homogenen Gelb erleuchtet war, demzufolge hier die Lichtst\u00e4rke des letzteren variirt und eingestellt wurde. Nach der f\u00fcr paracentrale Theile geltenden Regel h\u00e4tte sie durch Dunkeladaptirung ansteigen m\u00fcssen.\nMenge des einer constanten Roth-Gr\u00fcn-Mischung gleich erscheinenden homogenen Gelb.\n4. Januar 1900.\nHeUadaptirt vorher\n37,3\n36,0\nMittel :\t37,6\nHeUadaptirt nachher.\n37,4","page":180},{"file":"p0181.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Mitth. \u00fcb. d. functionelle Sonderstellung d. Netzhaut centrums. 18J\nEs wurden schliefslich noch Versuche mit zwei verschiedenen Weifsmischungen (Roth-Blaugr\u00fcn und Gelb-Blau), gleichfalls mit Nachtadaptation, gemacht, ein Verfahren, das zwar im Voraus noch weniger Chance bot, das wir aber nicht \u00fcbergehen wollten, da es gerade das von Tschkrmak benutzte ist. In zwei Versuchen fand sich hier Folgendes :\nMengen des Gelb-Blau - Gemisches, das einem constanten aus Roth und Gr\u00fcn gemischten Weifs gleich schien.\nL (3. Januar 1900.)\nHelladaptirt vorher........33,1\nDunkeladaptirt\n33,0\n34,6\n32,5 Mittel :\t33,3\n32,2\n34,4\nHelladaptirt nacher (nach l\u00e4ngerem Aufenthalt im Freien)................33,8\nII. (2. Januar 1900.)\nBeleuchtetes Papier statt der Spiegel. Lichtst\u00e4rke der Felder sehr gering. Helladaptirt vorher...............................140,6\n139\n140 163 (?)\n150 129\n188 Mittel ; 141,8\n138 149 121 (?)\n151\nHelladaptirt nachher...............146,7\nDunkeladaptirt\nWir wollten, nachdem wir in den Besitz dieser in vieler Beziehung den fr\u00fcher benutzten Anordnungen \u00fcberlegenen Einrichtung gekommen waren, nicht unterlassen, sie auch zu Beobachtungen \u00fcber das dichromatische Sehorgan zu benutzen. Eine Messung des Bezirks war hier allerdings nicht wohl ausf\u00fchrbar. Dagegen gestattet der Apparat, zwei beliebig zu w\u00e4hlende","page":181},{"file":"p0182.txt","language":"de","ocr_de":"182\nJ. ton Kries und W. A. XageL\nspectrale Lichter nach der Fleckmethode zum Vergleich zu bringen, und so konnten denn hell\u00e4quivalente Lichter mit noch erheblich st\u00e4rkerem Unterschied der D\u00e4mmerungs werthe, als in den fr\u00fcheren Versuchen, benutzt werden.\nWir w\u00e4hlten hierzu die Combination von Lithium-Roth mit einem Gelbgr\u00fcn von etwa 540 fiu. Dieses Lichterpaar giebt bei centraler Beobachtung und helladaptirtem Auge noch eine tadellose Gleichung; nimmt man die Intensit\u00e4ten ziemlich gering, so gelingt es, den gelbgr\u00fcnen Fleck auf dem rothen Grunde fast zum v\u00f6lligen Verschwinden zu bringen Ueber das Verh\u00e4ltnifs der D\u00e4mmerungswerthe zweier solcher Lichter k\u00f6nnen wir keine numerische Angabe machen, da der D\u00e4mmerungswerth des Li-Roth so gering ist, dafs er sich nicht mehr bestimmen liefs.1 Er d\u00fcrfte aber wohl sicher weniger als den 200 sten Theil von dem des Gelbgr\u00fcn betragen; dem dunkeladaptirten Auge erscheint daher die Anordnung wie ein leuchtender Fleck auf tief-dunkelm Grunde. Auch hier, wo die Gegens\u00e4tze so sehr als m\u00f6glich auf die Spitze getrieben sind, wurde die bei HeUadaptirung gemachte Einstellung wiederholt nach l\u00e4ngerer und k\u00fcrzerer Dunkeladaptation gepr\u00fcft und stets bei Fixation des Fadenkreuzes die Gleichung zutreffend gefunden.* Die Ausdehnung des Flecks betrug hier, wie vorher erw\u00e4hnt, 0,5\u00b0.\nV.\nDas Ergebnifs der obigen Mittheilungen kann kurz dahin zusammengefafst werden, dafs von der hier zum Gegenstand der\n1\tVgl. J. v. Kbies und W. Nagel. Zeitschr. f. Psychol. 12, S. 57.\n2\tDie einzige Ausnahme, die bemerkt worden ist, soll, wiewohl sie auf einem Versuchsfehler beruht haben d\u00fcrfte, nicht unerw\u00e4hnt bleiben. Einmal n\u00e4mlich sah, nach Nachtadaptation, das Dunkelauge den Fleck in verminderter S\u00e4ttigung. Die Controlbeobachtung mit dem anderen Auge zeigte aber, dafs auch dieses den Fleck blasser sah. Da in diesem Falle auch das letztere Auge in der Fr\u00fche eines dunkeln Wintertags nur geringe Mengen von Lampenlicht, Tageslicht so gut wie gar nicht erhalten hatte, so haben wir uns die Frage vorgelegt, ob die Verdunkelung auch des anderseitigen Auges etwa von Einflufs auf die Erscheinung sei. Die Wiederholung des Versuchs mit der Vorsicht, dafs das eine Auge in der gew\u00f6hnlichen Weite vollst\u00e4ndig vor Licht gesch\u00fctzt war, das andere auch nur minimale Mengen erhielt, ergab aber nur die G\u00fcltigkeit der Gleichung f\u00fcr beide Augen. Das Auftreten des S\u00e4ttigungsunterschiedes ist also ein vereinzelter Fall geblieben, den wir mit der Adaptation in keine erkennbare Beziehung bringen konnten.","page":182},{"file":"p0183.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Mitth. \u00fcb. d. functioneile Sonderstellung d, Netzhautcentrum*. ] 83\nUntersuchung gemachten Erscheinung in einem kleinen centralen Netzhautbezirk in der That auch nicht die geringste Spur nachgewiesen werden konnte. Erw\u00e4gt man, dafs es sich dabei um eine Erscheinung handelt, die peripher von einer so augenf\u00e4lligen Deutlichkeit ist, dafs sie selbst bei sehr reducirtem Betrage nicht \u00fcbersehen werden k\u00f6nnte, so wird man nicht leugnen k\u00f6nnen, dafs die Thatsachen auf irgend eine im Centrum vollkommen fehlende Besonderheit hinweisen, mag nun diese in einem anatomischen Gebilde, einer chemisch definirten Substanz oder worin sonst immer zu suchen sein. F\u00fcr die allgemein von uns vertretene Anschauung, dafs der Mangel der St\u00e4bchen und des Purpurs in dieser Thatsache zum Ausdruck komme, und dafs andererseits die purpurhaltigen St\u00e4bchen die Organe des central vermifsten charakteristischen D\u00e4mmerungssehens seien, wird man \u2019hierin wohl zun\u00e4chst best\u00e4tigt finden d\u00fcrfen. Dagegen d\u00fcrften die Thatsachen vorderhand noch nicht gen\u00fcgen, um diese Auffassung in speciellerer Weise auszuf\u00fchren und gewisse schon mehrfach von uns als noch offen bezeichnete Fragen zu entscheiden. Denkbar erscheint es ohne Zweifel, dafs aufser-halb jener engen in den Tabellen dargestellten Grenzen einzelne versprengte St\u00e4bchen aufzutreten beginnen, und dafs die weitere Begrenzung, jenseit deren ein \u201eAufleuchten\u201c des gelbgr\u00fcnen \u2022Flecks bemerkt wurde, den Beginn einer regelm\u00e4fsigen Gruppi-rung der St\u00e4bchen um die Zapfen (St\u00e4bchenkr\u00e4nze) bezeichnet Man wird zugeben m\u00fcssen, dafs nach dem, was zur Zeit bekannt ist, die geringe Gr\u00f6fse des gefundenen Bezirks einigermaafsen, \u2022wenn auch gewifs nicht entscheidend, gegen diese Auffassung spricht. In der That giebt Koster die Gr\u00f6fse des ganz st\u00e4bchenfreien Bezirks auf etwa 2 0 an, w\u00e4hrend wir horizontal nur 1,4 resp. 1,8, vertical noch weniger finden. Doch ist wohl das Material sowohl auf der anatomischen wie auf der physiologischen Seite noch zu sp\u00e4rlich, als dafs dieser Abweichung sehr gr\u00f6fse Bedeutung beigemessen werden k\u00f6nnte. \u2014 Neben dieser ersten Auffassung wird aber zur Zeit jedenfalls auch die andere, von dem Einen von uns schon mehrfach angedeutete M\u00f6glichkeit im Auge zu behalten sein, dafs f\u00fcr das D\u00e4mmerungssehen nicht sowohl die St\u00e4bchen als der Sehpurpur die unerl\u00e4fsliche Bedingung sei. Die objectiv feststellbaren Thatsachen lehren ja, dafs zweierlei Dinge, die Sehpurpurbildung und die St\u00e4bchen, central fehlen ; nehmen wir an, dafs der Purpur","page":183},{"file":"p0184.txt","language":"de","ocr_de":"184\nJ. von Kries und W. A. Nagel.\nim Wesentlichen dazu bestimmt ist, als Sehstoff in den St\u00e4bchen zu functioniren, so wird man danach wohl erwarten k\u00f6nnen, dafs die innere Grenze der Purpurbildung mit derjenigen der St\u00e4bchen ann\u00e4hernd zusammentrifft, ohne doch eine ganz genaue Coincidenz als selbstverst\u00e4ndlich postuliren zu k\u00f6nnen. Stellt man sich also vor, wof\u00fcr ja manche Erscheinungen sprechen, dafs ein aufserhalb der St\u00e4bchen befindlicher Sehpurpur auch auf Zapfen erregend einwirke, so k\u00f6nnte man wohl daran denken, -dafs die innere Grenze durch das centrale Fehlen der Purpurbildung gegeben sei und in einem etwas gr\u00f6fseren Abstande vom Centrum das Auftreten der ersten St\u00e4bchen das r Aufleuchten\u201c bewirke. Es w\u00e4re ohne Zweifel verfr\u00fcht, diese Vorstellungen gegenw\u00e4rtig eingehender zu verfolgen, umsomehr als sich hoffen l\u00e4fst, dafs wir von anatomischer Seite \u00fcber die Gr\u00f6fse des st\u00e4bchenfreien Bezirks, von physiologischer \u00fcber die Gr\u00f6fse des Feldes, in dem ein Fehlen des Dunkelapparates anzunehmen w\u00e4re, noch Weiteres erfahren werden.\nKommen wir nach unseren Befunden nochmals auf die Angaben von Tschebmak zur\u00fcck, so wird zu sagen sein, dafs unsere Erfahrungen auch f\u00fcr jene scheinbar abweichenden ein gewisses Verst\u00e4ndnifs er\u00f6ffnen. Bei centraler Fixation eines Feldes von 2\u00b0 Durchmesser mit verticaler Trennungslinie w\u00fcrde ein Ueber-greifen des Objectes \u00fcber den des Dunkelapparats ganz ermangelnden Bezirk zu erwarten sein, auch wenn wir ann\u00e4hmen, dafs die Gr\u00f6fse dieses Bezirks und die Lage des Fixationspunktes in ihm, f\u00fcr T. genau die gleiche w\u00e4re wie f\u00fcr N. Es erscheint in der That recht denkbar, dafs T. durch \u201eCompromifs-Ein-Stellungen\u201c, vor denen Hering selbst so nachdr\u00fccklich gewarnt hat, get\u00e4uscht worden ist. Man wird danach eine Wiederholung seiner Versuche mit kleineren Feldern und nach der Fleckmethode sehr w\u00fcnschen m\u00fcssen. Selbstverst\u00e4ndlich aber erscheint, namentlich bei der zweiten der vorhin erw\u00e4hnten Auffassungen, wonach eine Spur der Dunkelfunction durch den Purpur auch ohne St\u00e4bchen gegeben sein k\u00f6nnte, das Vorkommen erheblicher individueller Unterschiede nicht ausgeschlossen. Solche zu er\u00f6rtern wird indessen erst angezeigt sein, wenn sie sicher nachgewiesen sind, was unseres Erachtens gegenw\u00e4rtig noch nicht gesagt werden kann.\nEs sei uns aber hier zum Schl\u00fcsse gestattet, noch eine allgemeine Bemerkung \u00fcber die Auffassung und Deutung der","page":184},{"file":"p0185.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Mitth. \u00fcb. d. functionc\u00fce Sonderstellung d. Netzhautcentrums. 185\nhierhergeh\u00f6rigen Erscheinungen anzukn\u00fcpfen. Es w\u00e4re unseres Erachtens verkehrt, aus jeder Inconstanz der optischen Valenzen oder jeder Beeinflussung von Mischungsgleichungen durch die Adaptation auf ein combinirtes Eunctioniren zweier Apparate schliefsen zu wnllen. Man wird vielmehr wohlthun zu beachten, dafs eine absolute Constanz der Valenzen \u00fcberhaupt nicht als Postulat irgend einer theoretischen Anschauung gelten kann.\nDie Gewohnheit, in einem v\u00f6llig abstracten Sinne von Sehsubstanzen und Valenzen zu reden, ist wohl nicht ohne Einflufs darauf gewesen, wenn man geglaubt hat, eine solche erwarten zu d\u00fcrfen. Auf dem Boden einer solchen, die realen Verh\u00e4ltnisse doch wohl weniger als zweckm\u00e4fsig ber\u00fccksichtigenden Anschauung hat man gelegentlich eine Ver\u00e4nderung der Valenzen geradezu einer Ver\u00e4nderung der Atomgewichte verglichen. T6CHERMAK hat mit Recht darauf hingewiesen, dafs bei gef\u00e4rbten Stoffen schon die Abh\u00e4ngigkeit der Absorptionsverh\u00e4ltnisse von der Concentration zu beachten ist; wird ein Lichterpaar so abgeglichen, dafs bei einer bestimmten Concentration von beiden gleiche Energiemengen absorbirt werden, so kann es sein, dafs dies bei einer anderen Concentration des absorbirenden K\u00f6rpers nicht mehr zutrifft Macht man sich einmal klar, dafs das, was wir Valenz nennen, ein Ergebnifs immer sehr zahlreicher verschiedener Factoren ist, so wird man auch die Constanz der Valenzen f\u00fcr den Achromatischen Apparat nicht ohne Weiteres als eine absolute postuliren wollen. F\u00fcr die D\u00e4mme-rungswerthe liegen die Dinge \u00e4hnlich. Auch hier ist zwar eine Constanz derselben in erster Ann\u00e4herung gefunden worden, aber ob diese Constanz wirklich als eine absolute genommen werden darf, das kann doch mit gutem Grunde bezweifelt werden. Die Bedeutung einer physikalischen Constanten im strengen Sinne des Wortes kann naturgem\u00e4fs ein derartiger ph}rsiologischer Werth nicht haben.\nMan wird vielleicht fragen, ob denn nicht durch eine solche Vorstellung den Argumenten, auf die die St\u00e4bchentheorie \u00fcberhaupt gest\u00fctzt wurde, der Boden entzogen wird. Wir glauben aber nicht, dafs man dies sagen kann. Denn es wird eben immer ein fundamentaler Unterschied bleiben, ob die Verh\u00e4ltnifs-zahlen physiologischer Aequivalenz sich um einige Procente \u00e4ndern oder ob sie in eine ganz andere Gr\u00f6fsenordnung r\u00fccken, wie dies in denjenigen F\u00e4llen geschieht, wo uns der","page":185},{"file":"p0186.txt","language":"de","ocr_de":"186\nJ. von Km mmJ W. A. Sag-l.\nBchlufs auf das Eintreten eines anderen Apparates gerechtfertigt erscheint\nWer die Erscheinungen nur aus den relativ geringen Andeutungen kennt, in denen sie meist beim Triehromaten beobachtet werden, der wird immer in Gefahr sein, sich hiervon eine durchaus unzutreffende Vorstellung zu machen. Eine solche wird noch n\u00e4her gelegt durch die sehr unbestimmte Formulirung, dafs zwischen dem Xetzhautcentrum und der Peripherie ein nur quantitativer Unterschied bestehe. Denn gesetzt auch, dafs dies richtig w\u00e4re fwir haben uns ja vorderhand nicht davon \u00fcberzeugen k\u00f6nnen*, so wird man eben doch ber\u00fccksichtigen m\u00fcssen, von welchem Betrage solche quantitative Unterschiede sind. Blut und Wasser zeigen, wenn man so will, in ihrer F\u00e4higkeit -Sauerstoff aufzunehmen auch nur quantitative Unterschiede. Man wird aber wohl im Allgemeinen die Berechtigung anerkennen m\u00fcssen, aus quantitativen Unterschieden eines Erfolges auf einen qualitativen Unterschied in den Bedingungen zu schliefsen.\n(Eingegangen am H. Mai 1900.)","page":186}],"identifier":"lit31396","issued":"1900","language":"de","pages":"161-186","startpages":"161","title":"Weitere Mittheilungen \u00fcber die functionelle Sonderstellung des Netzhautcentrums","type":"Journal Article","volume":"23"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:26:48.964738+00:00"}