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{"created":"2022-01-31T16:27:50.652614+00:00","id":"lit31397","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Thorner, Walther","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 23: 187-193","fulltext":[{"file":"p0187.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber objective Kefmetioi^bestimmurgeu mittels meines reflexlosen Augenspiegels.\nVon\nWalther Thokner.\nIn Band XX dieser Zeitschrift Seite 294\u2014316 habe ich einen Apparat beschrieben, der ein reflexfreies Bild des Augenhinter-grandes in der Vergr\u00f6fserung des aufrechten Bildes Und mit einem Gesichtsfeld von 37\u00b0 ergiebt. Am Schl\u00fcsse dieser Abhandlung hatte ich die Erwartung ausgesprochen, dafs mit diesem Instrumente ebenso wie sonst mit dem Augenspiegel die objectiven Refractionsbestimmungen vorgenommen werden k\u00f6nnten, und ich will nun die Resultate der Versuche, die ich \u00fcber diesen Punkt angestellt habe, in Folgendem darlegen.\nWenn man die Netzhaut eines emmetropischen Auges mit einem Objecte vergleicht, das in unendlicher Entfernung liegt, da ja bei beiden die von den einzelnen Punkten ausgehenden Strahlen unter sich parallel sind, so raufs man die Netzhaut eines myopischen oder eines hypermetropischen Auges als ein Object ansehen, das in endlicher Entfernung hinter oder vor dem Beobachter liegt. Die objective Refractionsbestimmung stellt nun nichts Anderes dar, als die Messung der Entfernung von einem bestimmten Nullpunkte aus, in der dieses Netzhautbild liegt, denn an demselben Orte liegt auch der Fernpunkt des Untersuchten ; und ebenso, wie man das Beobachtungssystem jedes Augenspiegels mit einem Fernrohr vergleichen kann, so kann man jede zur objectiven Refractionsbestimmung dienende Vorrichtung als einen Entfernungsmesser ansehen.\nDie Methoden, die zu diesem Zwecke im Gebrauch sind, suchen im Wesentlichen den Ort des Netzhautbildes durch scharfe Einstellung entweder auf die Netzhaut des Patienten direct oder durch Entwerfen des scharfen Bildes eines Gegenstandes auf der Netzhaut des Patienten zu bestimmen. Wir wollen dieses Princip der K\u00fcrze halber im Folgenden als das Princip der scharfen Einstellung bezeichnen. Eine besondere Stellung nimmt die flkiaskopie ein, insofern hier der Bildort durch m\u00f6glichst um","page":187},{"file":"p0188.txt","language":"de","ocr_de":"188\nWalther Thonier.\nscharfe Einstellung erkannt wird. Ein Object wird dann am wenigsten klar erkannt, wenn das Bild desselben ungef\u00e4hr in der Irisebene des Beobachters liegt Liegt es vor derselben, so scheint es aufrecht, liegt es hinter derselben, umgekehrt zu sein. Durch die Bewegungen des Spiegels \u00fcberzeugt man sich nur in bequemer Weise, ob man es mit einem aufrechten oder umgekehrten Bilde zu thun hat, d. h. ob die eigene Irisebene hinter oder vor dem Netzhautbilde liegt\nBetrachten wir die Entfernungsmesser, die zu terrestrischen oder astronomischen Zwecken dienen, so wird das Princip der scharfen Einstellung dort am wenigsten verwandt, und zwar gew\u00f6hnlich nur da, wo wegen ung\u00fcnstiger Verh\u00e4ltnisse, z. B Mangel an Kaum, keine der feineren Methoden benutzt werden k\u00f6nnen. Die beiden Methoden, die hier die besten Resultate ergeben, sind die Messung der Bildgr\u00f6fse eines bekannten Objectes, das in dem zu messenden Punkte auf gestellt wird, und die Verwendung einer Basis zur Bestimmung des Unterschiedes der Winkel, den die Visirlinien von den Endpunkten der Basis nach dem zu messenden Punkte mit der Basis selbst einschliefsen. Die erstere Methode mufs leider ganz f\u00fcr die Refractions-bestimmungen ausscheiden. Denn wir besitzen im menschlichen Augenhintergrunde keine Objecte, deren Gr\u00f6fse constant genug w\u00e4re, um aus den geringen Unterschieden, die durch die verschiedene scheinbare Entfernung derselben in der Gr\u00f6fse des Bildes entstehen, einen sicheren Schlufs auf die Refraction zu ziehen. Dagegen scheint die Methode der Verwendung einer Basis eher Aussicht auf Erfolg zu haben ; und ich habe mit dem oben beschriebenen Apparat folgenden Versuch in dieser Richtung angestellt: Vor der halbmondf\u00f6rmigen Oeffnung des Oculars, in welcher sich die halbe Pupille des untersuchten Auges abbildet, brachte ich ein rhombisches Prisma von 4 mm Seitenl\u00e4nge so an, dafs es seinerseits wieder das Bild der halben Pupille in ein oberes und unteres Viertel theilte. Den aus dem unteren Viertel kommenden Strahlen wurde der directe Durchtritt durch das rhombische Prisma erm\u00f6glicht, indem an die dem Ocular zugewandte schr\u00e4ge Fl\u00e4che desselben, deren Silberbelag gitter-f\u00f6rmig durchbrochen war, ein dreiseitiges Prisma angekittet wurde, dessen nach dem Ocular zu liegende Kathetenfl\u00e4che parallel der Austrittsfl\u00e4che des rhombischen Prismas am Auge des Beobachters lag. Die aus dem oberen Viertel der Pupille","page":188},{"file":"p0189.txt","language":"de","ocr_de":"Ueb. object Refractionsbestimmung mittels meines reflexlosen Augenspiegels. 189\naustretenden Strahlen werden dagegen bei dieser Vorrichtung durch zweimalige Reflexion so gebrochen, dafs sie parallel mit sich selbst um 4 mm nach unten verschoben werden, so dafs auch diese Strahlen aus dem unteren Viertel der Pupille auszutreten scheinen. Treffen auf dieses Prisma genau parallele Strahlen auf, so erscheint der Punkt, von dem dieselben ausgehen, als einfach, da bei Parallelstrahlen eine parallele Verschiebung eines Theiles derselben keinen Unterschied bewirkt. Jedes convergente oder divergente B\u00fcndel wird dagegen in zwei Theile zerlegt, die von zwei Punkten auszugehen scheinen, welche um 4 mm von einander entfernt stehen. Man hat also das Beobachtungsrohr so einzustellen, dafs der betrachtete Punkt als einfach erscheint. Die Empfindlichkeit dieser Vorrichtung ist nun f\u00fcr aufserhalb des Auges liegende scharf begrenzte Objecte, wie z. B. eine kreisf\u00f6rmige leuchtende Scheibe, eine ziemlich grofse, besonders wenn man den Bildern eine geringe Seitendistanz giebt, so dafs statt auf das Zusammenfallen der beiden Bilder auf eine gleiche H\u00f6he derselben eingestellt wird. Man kann dann schon mit Sicherheit */,\u201e Dioptrie unterscheiden. Wendet man aber diese Methode auf den Augenhintergrund an, so leistet sie lange nicht dasselbe. Die Objecte, die hier zur Verf\u00fcgung stehen, sind nicht so scharf begrenzt und stehen vor allen Dingen nicht ruhig genug, wie es f\u00fcr diese Methode erforderlich w\u00e4re, 'und man erh\u00e4lt nicht so genaue Resultate, wie nach der Methode der scharfen Einstellung, trotzdem bei dieser die Accommodation nicht ausgeschaltet wird. Der Nutzen der Verwendung einer Basis ist beim Auge auch nur ein scheinbarer. Wenn ein Basisinstrument durch ein einfaches Fernrohr ersetzt wird, dessen Objectiv ebenso grofsen Durchmesser besitzt, als die L\u00e4nge der Basis betr\u00e4gt, so werden die Zerstreuungskreise nicht unendlich entfernter Objecte in der Brennebene ebenso grofs, als die Distanz der von den beiden Standpunkten des Basisapparates visirten Bildpunkte, wenn ein unendlich weit entfernter Punkt in beiden Bildern zur Deckung gebracht wird, betr\u00e4gt. Man verwendet nur in Wirklichkeit solche Objective wegen ihrer Gr\u00f6fse nicht. Beim Auge aber haben wir diesen Fall. Jede Basis mufs innerhalb der Pupille fallen, und wir erreichen dieselbe Empfindlichkeit durch die Betrachtung der Zerstreuungskreise als durch die Betrachtung der beiden Theil-bilder. Der Vortheil best\u00e4nde nur in der Ausschaltung der","page":189},{"file":"p0190.txt","language":"de","ocr_de":"190\nWalther Thorfier.\nAccommodation, dagegen besteht der Nachtbeil, dafs das Bild viel lichtschw\u00e4cher wird.\nWas nun die Methode der scharfen Einstellung betrifft, so wird dieselbe in zwei Formen angewandt. Entweder nur im Beobachtungssystem, dann wird die Netzhaut m\u00f6glichst diffus beleuchtet, und ein scharfes Bild der Netzhaut des Untersuchten auf der Netzhaut des Beobachters erzeugt, oder gleichzeitig im Beleuchtungssystem. Zu diesem Zwecke wird das Bild einer scharf begrenzten Figur, z. B. einer elektrischen Gl\u00fchschlinge oder eines leuchtenden Gitters auf der Netzhaut des Untersuchten entworfen. Bei dieser Methode mufs gleichzeitig auch stets die Netzhaut des Untersuchten wiederum scharf auf der Netzhaut, des Beobachters abgebildet werden, so dafs das Princip eigentlich zweimal in Anwendung kommt, wenn auch das Wesentliche in der Verwendung im Beleuchtungssystem liegt. Der Vortheil dieser Anordnung besteht in der vollst\u00e4ndigen Ausschaltung der Accommodation des Beobachters, da ein Bild, das einmal unscharf auf der Netzhaut des Untersuchten entworfen ist, nicht wieder durch Accommodation des Beobachters scharf gesehen werden kann. Um diese Methode praktisch an dem reflexlosen Augenspiegel zu erproben, habe ich das Beleuchtungsrohr desselben so umge\u00e4ndert, dafs es aus zwei Convexlinsen von 10 cm Brennweite und 20 cm Entfernung von einander bestand. Im Brennpunkte der einen befand sich die halbmondf\u00f6rmige Blende, welche vor der Lichtflamme stand, im Brennpunkte der anderen die Pupille des untersuchten Auges. Als Object diente ein photographisch hergestelltes Diapositiv von Sehproben, und zwar eine 50 fache lineare Verkleinerung derselben. Dieses Diapositiv wurde zwischen die beiden Convexlinsen eingef\u00fcgt und liefs sich durch Verschiebung auf die verschiedenen Refractionen einstellen. Da das Bild durch eine Convexlinse von 10 cm Brennweite vom Untersuchten betrachtet wurde und 50 fach verkleinert war, so mufste es unter demselben Gesichtswinkel erscheinen,, als wenn er die wirklichen Sehproben in 5 m Entfernung betrachtete, und es konnten auch deutlich von demselben die mit 5 bezeichneten Schriftzeichen erkannt werden. Der Beobachter dagegen, welcher bei der Vergr\u00f6fserung des aufrechten Bildes das Bild der Sehproben auf dem untersuchten Augenhinter-grunde unter demselben Gesichtswinkel wie der Untersuchte selbst erblickt, sieht nur die mit 36 bezeichneten Proben sich","page":190},{"file":"p0191.txt","language":"de","ocr_de":"JJtb. object. Refractionsbesiimmung mittels meines reflexlosen Augenspiegels. 191\nerkennbar abbilden, w\u00e4hrend alle kleineren Zeichen sich vollst\u00e4ndig verwischen. Der Grund liegt darin, dafs der Augenhintergrund wegen seines Lichtabsorptionsverm\u00f6gens und seiner k\u00f6rnigen Oberfl\u00e4che keinen geeigneten Projectionsschirm darstellt, um solche reellen Bilder zu betrachten. Hierunter leidet auch wesentlich die Empfindlichkeit dieser Methode, und trotz des Vortheils der Ausschaltung der Accommodation des Beobachters gab sie nicht so gute Resultate, als die einfache scharfe Einstellung im Beobachtungsrohre.\nDiese einfachste und n\u00e4chstliegende Methode, welche genau der Refractionsbestimmung im aufrechten \u00c7\u00fcde entspricht, giebt vollst\u00e4ndig sichere Resultate und gestattet ein sehr schnelles Urtheil \u00fcber die Refraction. Es ist nur n\u00f6thig, auf den Punkt, dessen Refraction man kennen will, scharf einzustellen, und zwar das Beobachtungsrohr soweit wie m\u00f6glich auszuziehen, ohne dafs das Bild anf\u00e4ngt unklar zu werden, um an einer am Apparate angebrachten Scala sofort die Refraction in Dioptrien abzulesen. Ich habe mich durch vielfache Versuche \u00fcberzeugt, dafs bei einiger Uebung die Fehler in den Beobachtungen unterhalb .7, Dioptrie liegen, und es ziemlich leicht auch f\u00fcr Unge\u00fcbtere gelingt, die Accommodation auszuschalten, und zwar wird dies durch das langsame Ausziehen des Rohres leichter gemacht, als durch das Vorschalten der verschiedenen Gl\u00e4ser an den Refrac-tionsaugenspiegeln, die immer nur sprungweise die Einstellung \u00e4ndern. Als Object dienen am besten die feinen Gef\u00e4fse der Macula-Gegend. Die Refraction in der Gegend der Papille ist immerhin um 1\u20142 Dioptrien abweichend, so dafs man das f\u00fcr diese Gegend gefundene Resultat nicht ohne Weiteres auf die Macula an wenden kann. Bei Astigmatismus geschieht die Bestimmung in bekannter Weise, indem auf ein Gef\u00e4fs scharf eingestellt wird, das senkrecht zu dem Meridian verl\u00e4uft, dessen Refraction man kennen will. Auch hier zeigt sich der gleichen Methode im aufrechten Bilde gegen\u00fcber der Vortheil des grofsen Gesichtsfeldes, da man stets in gr\u00f6fserer Menge Gef\u00e4fse \u00fcberblickt, die in der gew\u00fcnschten Richtung verlaufen, w\u00e4hrend man im aufrechten Bilde oft lange nach einem solchen Gef\u00e4fs suchen mufs. Endlich sei noch als Vorzug gegen\u00fcber der Bestimmung im aufrechten Bilde die Leichtigkeit der Ausf\u00fchrung, selbst f\u00fcr Unge\u00fcbtere, und die M\u00f6glichkeit, auch f\u00fcr hohe Grade von Myopie bis zu 30 Dioptrien mit etwa derselben Empfindlichkeit","page":191},{"file":"p0192.txt","language":"de","ocr_de":"192\nWalther Thomer.\nwie bei geringen Graden derselben die Refraction festzustellen, erw\u00e4hnt.\nWenn wir die Skiaskopie mit dieser Methode vergleichen, so zeigt sich ein wesentlicher Unterschied. Bei der Skiaskopie sieht bekanntlich der Beobachter ein scharfes Bild der Pupille des Untersuchten, w\u00e4hrend von der Netzhaut desselben ein m\u00f6glichst unscharfes Bild auf der Macula lutea des Beobachters entworfen wird, da gerade bei der richtigen Einstellung das Bild der untersuchten Netzhaut im Pupillargebiet des Beobachters liegen soll. Der Beobachter bekommt also auf der eigenen Stelle des centralen Sehens Licht von allen denjenigen Netzhautpunkten, die sich auf seiner Pupille abbilden. Man sieht also, wenn man die Bewegung des Schattens verfolgt, denselben stets nur durch einen eng begrenzten Theil der untersuchten Pupille, w\u00e4hrend man die Brechkraft des ganzen Pupillargebiets kennen will, und man sieht die Refraction eines gr\u00f6fseren Netzhautgebietes an Stelle derjenigen eines bestimmten Netzhautpunktes. Die Skiaskopie wird also in den F\u00e4llen ein unrichtiges Resultat ergeben, wo Verschiedenheiten in der Brechkraft des Pupillargebietes oder in der Refraction der beobachteten Netzhautpunkte bestehen. Ersteres kann bei weiter Pupille leicht Vorkommen, das zweite, wenn sich die Punkte der beobachteten Netzhaut in verschiedenen Tiefen befinden, wie dies besonders leicht eintritt, wenn die Exkavation des Sehnerven in der beobachteten Netzhautpartie liegt. Bei der oben besprochenen Methode aber liegen die Verh\u00e4ltnisse umgekehrt Es wird ein m\u00f6glichst unscharfes Bild der untersuchten Pupille auf der Netzhaut des Beobachters entworfen, da sie sich auf der Pupille desselben abbildet, man also stets durch die volle H\u00e4lfte hindurchsieht. Da aber die Netzhaut des Beobachteten sich auf der Netzhaut des Beobachters abbildet, so kann die Refraction jedes Punktes gesondert bestimmt werden.\nEs bleibt nun noch die Frage zu erledigen, welcher Punkt als Nullpunkt der Dioptrien-Scala gelten soll, von dem aus die Entfernungen gerechnet werden. Principiell ist die Lage dieses Punktes ziemlich gleichg\u00fcltig, derselbe mufs nur f\u00fcr alle Bestimmungen constant bleiben. Wo man denselben auch annehmen mag, stets ergiebt die Anzahl der Dioptrien dasjenige Brillenglas, welches in diesem Punkte angebracht dem Auge Parallelstrahlen zuf\u00fchrt und es so zu einem emmetropischen","page":192},{"file":"p0193.txt","language":"de","ocr_de":"Utb. object. Refractionsbestimmung mittels meines reflexlosen Augenspiegels. 193\nmacht Zwei Punkte verdienen nun besondere Beachtung und sind f\u00fcr derartige Berechnungen im Gebrauch : 1. der vordere Knotenpunkt des Auges, 2. derjenige Punkt, in welchem sich die Brillengl\u00e4ser vor dem Auge zu befinden pflegen, da man dann stets dasjenige Glas bei der Refractionsbestimmung erh\u00e4lt, welches als Brille getragen das Auge des Patienten zu einem emmetropischen macht. Als durchschnittliche Lage des vorderen Knotenpunktes habe ich einen 7 mm hinter dem Hornhautscheitel liegenden Punkt angenommen und darauf die Einteilung der Scala des Apparates bezogen. Die Werthe, die f\u00fcr den zweiten Punkt gelten, k\u00f6nnen aus einer einfachen Tabelle von 1/4 zu 1/4 Dioptrie abgelesen werden, dieser zweite Punkt wurde 10 mm vor dem Hornhautscheitel angenommen. Ueber die richtige Entfernung des Auges des Patienten kann man sich leicht durch den Sucher des Apparates orientiren, da gerade wenn das Auge 10 mm mit dem Hornhautscheitel von der Frontfl\u00e4che des Apparates entfernt ist, im Sucher das Gesichtsfeld mit dem Rande der erweiterten Pupille abschneidet. Eine geringe Aenderung dieser Entfernung ist nicht von Bedeutung, da nicht die Aenderung der Entfernung des Auges vom Apparate um etwa 3 mm dieselbe Bedeutung hat, wie eine Aenderung des Auszuges des Beobachtungsrohres um die gleiche Strecke ; sondern erst bei den h\u00f6chsten Graden von Myopie w\u00fcrde die Aenderung der Entfernung um solche geringe Strecken einen Unterschied in der Beobachtung der Refraction ergeben.\nWenn der Nullpunkt der Dioptrien-Scala genau in dem Brennpunkt der feststehenden Linse des Beobachtungsrohres liegt, so ist f\u00fcr jede Dioptrie mehr oder weniger die Aenderung des Auszuges des Beobachtungsrohres die gleiche, und zwar\n1000\nmm, wenn f die in Millimetern ausgedr\u00fcckte Brennweite\ndieser Linse ist. Dies w\u00fcrde also bei dem vor\u00fcegenden Apparate 75 75\n-\t= 5,625 mm ergeben. Aus praktischen Gr\u00fcnden mufste\nJLUUU\neine geringe Verschiebung des Knotenpunktes zu diesem Brennpunkte um 5 mm eintreten, so dafs sich die Empfindlichkeit um geringe Werthe \u00e4ndert. Sie betr\u00e4gt bei + 12 D etwa 6 mm, bei \u2014 30 D etwa 4 mm f\u00fcr jede Dioptrie.\n(.Eingegangen am 29. M\u00e4rz 1900.)\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie 83.\n13","page":193}],"identifier":"lit31397","issued":"1900","language":"de","pages":"187-193","startpages":"187","title":"Ueber objective Refractionsbestimmungen mittels meines reflexlosen Augenspiegels","type":"Journal Article","volume":"23"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:27:50.652620+00:00"}