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{"created":"2022-01-31T16:29:34.098167+00:00","id":"lit31456","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schultze, Ernst","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 26: 251-252","fulltext":[{"file":"p0251.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturberich t.\n251\ndes Insectenlebens auf Associationen. Es liegt nirgends die Nothwendig-keit vor, complicirtere Denkoperationen anzunehmen. Bei h\u00f6her ent* wickelten Thieren sind allerdings auch die Anf\u00e4nge der Intelligenz, Anf\u00e4nge von Begriffs- und Urtheilsbildung nicht zu verkennen.\nSaxinoer (Linz).\nAlex Hill. Consideration* opposed to the \u201eHenron Theory\u201c. Brain 23 (92), 657-690. 1900.\nDie Neurontheorie nimmt die anatomische Unabh\u00e4ngigkeit der Nerven zellen von einander an. Sie basirt auf Bildern, die nach Methoden gewonnen sind, welche das Cytoplasma f\u00e4rben und die leitenden Elemente (Fibrillen) ungef\u00e4rbt lassen. Aber selbst GoLoi-Pr\u00e4parate lassen erkennen, dafe Fasern, die aus Axonen gewisser gr\u00f6fserer Zellen entspringen, sich direct mit kleineren Zellen verbinden. Verf. nennt als Beispiel die sogen. Granula des Kleinhirns; desgleichen widersprechen die Sympathicuszellen dem Schema eines Neurons: sie senden nach beiden Seiten Axone aus. Bez\u00fcglich der vielumstrittenen \u201eDornen\u201c an GoLGi-Zellen nimmt er an: das Protoplasma der Dendriten setzt sich eine kurze Strecke weit auf die rechtwinklig in sie einm\u00fcndenden Fibrillen fort und erscheint deshalb \u00abof Pr\u00e4paraten, in welchen nur das Plasma gef\u00e4rbt ist, als kurzes St\u00e4bchen. Verf. macht die k\u00fchne Hypothese, dafs die Fibrillen, welche die Zellen ver-tn\u00f6pfen, nur die Rolle von Conductoren spielen, l\u00e4ngs deren sich das Plasma einer Zelle zu einer anderen hin\u00fcberschiebt in dem Moment wo beide in functionelle Verbindung treten; die Impulse verlaufen dann in dem die Zellen verkn\u00fcpfenden Protoplasma; eine neue Variante der Lehre von der .Plasticit\u00e4t der Neurone\u201c. Im Uebrigen erkl\u00e4rt sich H. mit Apathy und Bithe einverstanden.\tSchr\u00f6der (Heidelberg).\nS. Rax\u00f6n y Cajal. Stadien fiber die Hirnrinde des Menschen. Aus dem\nSpanischen \u00fcbersetzt von Dr. J. Bresler, Oberarzt der Prov. Heil- und Pflegeanstalt Freiburg i. Schl. 2. Heft: Die Bewegnngsrinde. Leipzig, J. A. Barth, 1900. 113 S. mit 31 Abbild. Mk. 4,50.\nIn der Einleitung hebt Verf. hervor, dafs, wenn die graue Hirnrinde ein Aggregat von Organen von verschiedenartiger Function ist, einer jeden Fonction eine specifische Structur des zugeh\u00f6rigen Organs entsprechen mufa. Zwischen einer optischen, akustischen, tactilen Vorstellung bestehen so grofse Unterschiede, dafs f\u00fcr diese nicht allein die specifische Beschaffenheit des peripheren Sinnesapparats, sondern auch der besondere Bau der betreffenden Gehirncentren in Betracht kommt. Verf. h\u00e4lt es f\u00fcr tehr wahrscheinlich, dafs innerhalb eines jeden sensorischen Centrums Zonen mit specifischen Gewebseigenthttmlichkeiten sich befinden, die, ohne dafs sie von dem allgemeinen Aufbau der betreffenden Oertlichkeit abweichen, theils einer besonders empfindlichen Gegend der empfindenden Oberfl\u00e4che, theils einer besonderen Qualit\u00e4t der Empfindung entsprechen.\nVerf. stellt kurz die bisherigen Ergebnisse zusammen, welche die Untersuchungen der Structur der motorischen Rinde ergeben haben; ihre Bearbeitung hat sich bei der schon fr\u00fch entdeckten besonderen physiologi-","page":251},{"file":"p0252.txt","language":"de","ocr_de":"252\nLi U ra turb erichi.\nsehen Function einer leicht erkl\u00e4rlichen Beliebtheit erfreut. Verf. berichtet sodann \u00fcber seine eigenen Untersuchungen, die er vor Allem an dem Gehirne eines neugeborenen, eines l\u00f6 Tage alten und eines 2 Monate alten Kindes mittels der Chromsilberf\u00e4rbung angestellt hat.\nDie fr\u00fcheren Beschreibungen des Baues der motorischen Hirnrinde lassen vielfach eine Einheitlichkeit vermissen, und das liegt daran, dafa bald die vordere, bald die hintere Central Windung untersucht wurde, ohne dafs man um deren verschiedene Structur wufste. Die beiden Windungen behalten ihren verschiedenen Bau bei bis auf den Grund der RoLANDo'schen Furche, in der sich eine Uebergangsregion ausbildet. Verf. beschreibt mit der bei ihm gewohnten Genauigkeit und Gr\u00fcndlichkeit den Aufbau der vorderen und hinteren Centralwindung und hebt ihre gegenseitigen Unterschiede sowie ihre principiellen Differenzen von den anderen Hirngegenden hervor.\nVon specifischer Bedeutung f\u00fcr die motorische Rinde sind der sensible Plexus in der dritten Schicht (der der mittelgrofsen Pyramidenzellen), sowie die Form und die bedeutende Zahl der Riesenpyramiden (BaTz\u2019schen Zellen). Aus diesen und den mittelgrofsen Pyramidenzellen stammt vorzugsweise die Pyramidenbahn. Da sich gerade in der Schicht der mittelgrofsen Pyramiden sensible Fasern vertheilen, so vermuthet Verf. eine Beziehung dieser Zellen zur Tast-, Schmerz- und Temperatur-Empfindung.\nDie Uebersetzung ist fl\u00fcssig und gewandt.\n\u2022\tErnst Schultze (Andernach).\nW. B. Warrington und J. E. Dutton. Observations OH the Course of the Optic Fibres in a Case of Unilateral Optic Atrophy. Brain 23 (92), 642\u2014656. 1900.\nPathologisch-anatomischer Beitrag f\u00fcr die Richtigkeit der Lehre von der partiellen Kreuzung der Sehnervenfasern. Schr\u00f6der (Heidelberg).\nKarl Schaffer. Anatomisch-klinische Vorlesungen ans dem Gebiete der Nerven-pathologle. Mit 5 Tafeln und 63 Abbildungen im Text. Jena, Gustav Fischer, 1901. 296 S. Mk. 12.\u2014.\nIn der Form von Universit\u00e4tsvorlesungen, in welchen Verf. in geschickter und gl\u00fccklicher Weise die Mitte zwischen den Le\u00e7ons der franz\u00f6sischen Autoren und den systematischen Hand- und Lehrb\u00fcchern h\u00e4lt\u00bb berichtet Sch. \u00fcber seine Studien bez\u00fcglich der Tabes und der Paralyse* mit besonderer Bevorzugung der ersteren Erkrankung.\nSch. entwirft eine Schilderung der Anatomie und allgemeinen Pathologie des Neurons, ohne zu verhehlen, dafs die neueren anatomischen Untersuchungen die Neurontheorie nicht mehr zu Recht bestehen lassen, bespricht genauer das sensible Neuron, und im Anschlufs daran und unter best\u00e4ndiger Bezugnahme hierauf giebt er ein anschauliches Bild der pathologischen. Anatomie der Tabes. Eine ausf\u00fchrliche Darstellung der Klinik der Tabes schliefst sich an; an der Hand der fr\u00fcheren anatomischen und physiologischen Er\u00f6rterungen versucht er, den Mechanismus der wichtigsten Symptome darzustellen. Er ber\u00fchrt dann die durch die Hinterstrangerkrankung gegebenen nahen Beziehungen zwischen der Tabes und der Paralyse, f\u00fcr","page":252}],"identifier":"lit31456","issued":"1901","language":"de","pages":"251-252","startpages":"251","title":"S. Ram\u00f3n y Cajal: Studien \u00fcber die Hirnrinde des Menschen. Aus dem Spanischen \u00fcbersetzt von Dr. J. Bresler, Oberarzt der Prov. Heil- und Pflegeanstalt Freiburg i. Schl. 2. Heft: Die Bewegungsrinde. Leipzig, J. A. Barth, 1900, 113 S. mit 31 Abbild.","type":"Journal Article","volume":"26"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:29:34.098173+00:00"}