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{"created":"2022-01-31T16:25:23.625545+00:00","id":"lit31460","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schr\u00f6der","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 26: 254","fulltext":[{"file":"p0254.txt","language":"de","ocr_de":"254\nLiteraturbericht.\nund sensorischem Gebiete auf das gegenseitige Verh\u00e4ltnis der Intensit\u00e4t zweier Procefscomplexe von verschiedener St\u00e4rke zur\u00fcckzuf\u00fchren ; eine Theorie, die durchaus bemerkenswrerth erscheint. Im zweiten Capitel folgt eine ebenfalls sehr breit angelegte und ins Einzelne gehende Darstellung der bisherigen Resultate der Forschungen \u00fcber die Grofshirnlocalisationen. Diese Darstellung ist deshalb beachtenswert!!, weil sie zeigt, wie verworren, unklar und einander widersprechend noch heutzutage die Anschauungen der meisten Autoren \u00fcber den Begriff und die Bedeutung der Localisation sind. Ref. vermifst in dieser, im Uebrigen sehr reichhaltigen Aufz\u00e4hlung eine Ber\u00fccksichtigung der Lehre Henlk\u2019s, dessen Anschauungen in Bezug auf die Localisation der seelischen Vorg\u00e4nge leider zu wenig bekannt und gew\u00fcrdigt sind. Das Ergebnifs dieses Capitels fafst Verf. dahin zusammen, \u201edafs weder die anatomischen, pathologischen und experimentellen, noch die psychophysiologischen Argumente, die bisher vorgebracht worden, das vom Verf. aufgestellte Localisationsgesetz in befriedigender Weise darzuthun verm\u00f6gen.\u201c Darin stimmt Ref. dem Verf. durchaus bei. Das dritte und letzte Capitel endlich \u2014 ein urspr\u00fcnglich geplantes viertes Capitel soll sp\u00e4ter erscheinen \u2014 versucht den Nachweis des Localisationsgesetzes auf einem angeblich neuen, psychophysiologischen Wege. In Wirklichkeit ist dieser Weg weder neu, noch psychophysiologisch. Vielmehr handelt es sich um logisch-theoretische Erw\u00e4gungen elementarster und zum Theil fragw\u00fcrdigster Art, mit denen U. seine Localisationshypothese, besonders gegen die von Wundt aufgestellte Lehre von der Stellvertretung der Functionen in der Grofshirnrinde zu st\u00fctzen sucht. Ueber allgemeine Redensarten, wie: \u201ees ist nicht anzunehmen, es erscheint zweifellos, es ist unerfindlich, es ist \u00e4ufserst unwahrscheinlich\u201c u. dergl. m., kommt diese Beweisf\u00fchrung meistens nicht hinaus, so dafs ihr eine \u00fcberzeugende Kraft nicht zugestanden werden kann. Immerhin ist es ein Verdienst des Verf.\u2019s, die schwierige und ungemein wichtige Frage von der Localisation der seelischen Vorg\u00e4nge in der Grofshirnrinde wieder einmal in den Vordergrund des wissenschaftlichen Interesses ger\u00fcckt und besonders gezeigt zu haben, wie erschreckend grofs noch immer die L\u00fccken des zu Beweisenden in der modernen Locali-sation8lehre sind.\tL. Hirschlaff (Berlin).\nA. Rollett. Die Localisation psychischer Torg\u00e4nge im Gehirn. Einige historisch-kritische Bemerkungen. Arch. f. d. ges. Physiol. 7\u00bb, 303\u2014311. 1900.\nScharfe Polemik gegen einen Aufsatz des Londoner Psychiaters und Neurologen Bernard Holl\u00e4nder (Die Localisation der psych. Th\u00e4tigkeiten im Gehirn, Berlin 1900), welcher den Versuch der Wiedererweckung des Organologen Gall macht. Gall hat Verdienste um die Gehirnanatomie, doch sind seine Kenntnisse vom Aufbau des Nervensystems sehr verschwommene; er ist ein Phantast und nicht frei von ungr\u00fcndlicher Sch\u00f6nrednerei; seine unhaltbar speculative Organologie hat mit der modernen Lehre von der Localisation der Ilirnfunctionen nichts gemein.\nSchr\u00f6der (Heidelberg).","page":254}],"identifier":"lit31460","issued":"1901","language":"de","pages":"254","startpages":"254","title":"A. Rollett: Die Localisation psychischer Vorg\u00e4nge im Gehirn. Einige historisch-kritische Bemerkungen. Arch. f. d. ges. Physiol. 79, 303-311. 1900","type":"Journal Article","volume":"26"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:25:23.625551+00:00"}