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{"created":"2022-01-31T16:24:05.661938+00:00","id":"lit31499","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Ettlinger","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 23: 144","fulltext":[{"file":"p0144.txt","language":"de","ocr_de":"144\nLiteraturbericht.\n\u201eAbendarbeiter\u201c) : Ein reichliches Fr\u00fchst\u00fcck, eine halbe Stnnde vor Beginn der Arbeit eingenommen, steigert die Leistungsf\u00e4higkeit um 20 bis 30\u00b0/# und hat nicht, wie es bei der Mittagsmahlzeit beobachtet wird, zun\u00e4chst eine Herabsetzung der Leistung zur Folge. Das zweite lautet : Die Uebung wird durch die wechselnden Versuchsverh\u00e4ltnisse nicht beeinflufst.\nPfandes (M\u00fcnchen).\nL. Duqas. La perte de la m\u00e9moire et la perte de la conscience. Rev. ph\u00fcos. 48 (7), 43\u201457. 1899.\nErinnerungsvorstellungen k\u00f6nnen materiell verloren gehen, oder es kann nur das Wiedererkennen ausbleiben, d. h. das Gef\u00fchl des Vertraut-seins. Im ersteren Fall handelt es sich nach D. um einen Krankheits-procefs, dessen Umsichgreifen und allm\u00e4hlicher Heilung man folgen kann, im letzteren um eine pl\u00f6tzlich auftretende und ebenso verschwindende Krise. D. analysirt einen Fall letzterer Art von Amnesie, wo die Vorstellungen vergangener Erlebnisse wohl aus Analogieschl\u00fcssen materiell gewonnen werden, ihnen aber jede Vertrautheit mangelt. Das materielle Ausbleiben einer Erinnerungsvorstellung sei von keiner eigentlichen Ge-m\u00fcth8erregung, h\u00f6chstens von einem Gef\u00fchl der Stumpfheit begleitet, das Ausbleiben des Wiedererkennens dagegen von schwerem Mifsbehagen.\nSinnesempfindungen k\u00f6nnen ebenfalls entweder materiell verloren gehen, oder es fehlt nur ein sie gemeinhin begleitendes Ich-Gef\u00fchl. Dieser letztere Zustand findet sich im ersten Stadium des Wiedererwachens aus einer Ohnmacht und D. beschreibt ihn im Anschluss an die Schilderungen, welche gelegentlich Montaigne und Rousseau von solchen Erlebnissen gegeben haben. An die ersten unpers\u00f6nlichen Empfindungen reihen sich rein materielle Erinnerungsvorstellungen an und f\u00fchren zu einem zusammenhangslosen, \u201ekaleidoskopartigen\u201c Bewusstseinsinhalt. Erst wenn sich den Sinnesempfindungen das Ich-Gef\u00fchl zugesellt hat, werden auch die Er-innerungsvorstellungen wiedererkannt und f\u00fchren zu einem Verst\u00e4ndnifs der Situation.\nAnalog verh\u00e4lt es sich mit der Wiederaufnahme der Bewegungen: erst unwillk\u00fcrliche, gewohnheitsm\u00e4fsige (aber doch mehr als Reflexhandlungen), dann erst Willenshandlungen.\nSo \u00fcbt nach D. der Grundbewufstseinszustand eines Moments, der einem allgemeinen des gesammten Organismus entspricht, seinen Einflu\u00fcs auf alle Functionen aus, was mit Renouvier als \u201eUnl\u00f6slichkeit der menschlichen Functionen\u201c bezeichnet werden kann.\nDaraus resultirt dann die Schwierigkeit und der k\u00fcnstliche Charakter psychologischer Analyse, aber doch auch die M\u00f6glichkeit von Analogieschl\u00fcssen. Dann mufs man sich also in jedem Fall Rechenschaft \u00fcber das Ich-Gef\u00fchl geben, in dem sich alle Bewulstseinsthatbest\u00e4nde treffen ; es ist nicht nur eine Resultante, sondern ein Princip.\nEttlingeb (M\u00fcnchen).","page":144}],"identifier":"lit31499","issued":"1900","language":"de","pages":"144","startpages":"144","title":"L. Dugas: La perte de la m\u00e9moire et la perte de la conscience. Rev. philos. 48 (7), 43-57. 1899","type":"Journal Article","volume":"23"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:24:05.661943+00:00"}