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{"created":"2022-01-31T16:16:49.281407+00:00","id":"lit31500","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Offner","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 23: 145","fulltext":[{"file":"p0145.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n145\nC. Bos. BQ Temps de croyance. Revue philosophique 48 (9), 271\u2014275. 1899.\nDer Reactionszeit auf einfache Sinnesreize und der Zeit, welche vergeht, bis ein \u00fcberm\u00e4fsiger Sinnesreiz auch als Schmerz empfunden wird, die Summationszeit, wie Verf. sie nennt, stellt er gegen\u00fcber die Glaubenszeit, d. h. die Zeit, welche verstreicht, bis ein geh\u00f6rter, gelesener Satz, Gedanke, Mittheilung wirklich geglaubt wird, d. h. unser Verhalten sich dementsprechend ge\u00e4ndert hat. Diese Glaubenszeit findet er direct proportional dem Widerstand, welcher ein Urtheil in uns findet und der geleistet wird von entgegengesetzten Gedanken. Daraus erkl\u00e4rt sich auch, dafs die Glaubenszeit so verschieden ist je nach dem zu glaubenden Urtheile und den Personen. Die an sich ansprechenden Gedanken leiden darunter, dafs der Verf. vom Wesen des Glaubens keine klaren Anschauungen hat.\nOffner (M\u00fcnchen).\nF. H. Bradley. Some Remarks on Memory and Inference. Mind, N. S., 8 (30), 145\u2014166. 1899.\nIrgend ein Ph\u00e4nomen kann ich mir als vergangen vorstellen, entweder indem ich mich seiner erinnere, oder indem ich es erschliefse, oder indem ich es mir einbilde. B. sucht diese drei Verhaltungsweisen des Bewufst-seins zu zergliedern und gegen einander abzugrenzen. Einige Bemerkungen \u00fcber das Verh\u00e4ltnis von Erinnerung zum Glauben und \u00fcber den Begriff der \u201eThatsache\u201c sind angeschlossen.\tW. Stern (Breslau).\nP. Hartenberg. La pear et le m\u00e9canisme des \u00e9motions. Revue philosophique 48 (8), 113\u2014134. Paris, Alcan, 1899.\nAn den Erscheinungsformen der Furcht will der Verf. Betrachtungen anstellen \u00fcber die Theorie der Affecte im Allgemeinen. Die \u00e4ltere Auffassung scheidet bekanntlich scharf zwischen Affect als rein psychischem Vorgang und seiner Aeufserung als einem rein physischen Folgeprocefs. Lange und J\u00e4hes drehen das Verh\u00e4ltnis um und lassen die psychische Erscheinung nur als das Bewufstwerden der rein physischen Ver\u00e4nderung gelten. Wird letztere unterdr\u00fcckt, so bleibt auch die psychische Erscheinung, der Affect aus. Ribot endlich bezeichnet beide Auffassungen als dualistisch, insofern beide mit einer Ursache und einer Wirkung operiren, und erkl\u00e4rt monistisch den Affect als die psychische Seite, seine Aeufserung als die physische Seite eines und desselben Vorganges. An Ribot sich an-schliefsend, macht Hartenberg auf einen bisher nicht gen\u00fcgend beachteten Gegensatz aufmerksam, auf den Gegensatz von Grofshimrinde, deren Pro-cesse von Bewufstseinserscheinungen begleitet zu sein pflegen, und dem \u00fcbrigen Organismus sammt dem Nervensystem, wo Bewufstseinserscheinungen als Begleitvorg\u00e4nge nicht vorhanden sind.\nVerf. weist nun nicht immer ganz ohne hirnphysiologische Metaphysik an dem Affect der Furcht in der Gesammtheit seiner Erscheinungen vier scharf geschiedene, auf einander folgende Vorg\u00e4nge nach:\na) einen Erregungsvorgang in der Hirnrinde, der sich centrifugal als Bewegung verschiedener Art zu entladen strebt;\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie 28.\n10","page":145}],"identifier":"lit31500","issued":"1900","language":"de","pages":"145","startpages":"145","title":"C. Bos: Du Temps de croyance. Revue philosophiques 48 (9), 271-275. 1899","type":"Journal Article","volume":"23"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:16:49.281413+00:00"}