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G. E. Seashore: Some Psychological Statistics. University of Jowa. Studies in Psychology 2, 1-84. 1899. Bulletin of the University of Jowa, New Series, 1 (5)

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{"created":"2022-01-31T16:23:50.855908+00:00","id":"lit31517","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Kiesow","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 26: 113-116","fulltext":[{"file":"p0113.txt","language":"de","ocr_de":"L i fera turber\u00efch t.\n113\nGrad dee Talentes ist. Das steht in Widerspruch mit den herk\u00f6mmlichen Begriffen und mit den Thatsachen. Eine qualitative Identit\u00e4t von Talent und Genie zu construiront ist ein logischer Fehler. Es geh\u00f6rt nicht zu den Eigenschaften der Talente Neues zu leisten, d. h. neue geistige Combinationen zu schaffen. Es giebt talentlose Genies und genielose Talente, viel- und veitumfassende Genies, aber auch vielseitige Talente, einseitige Genies und einseitige Talente. Das Talent ist receptiv, assimilirt die Leistungen Anderer, wobei die plastische Combinationsffthigkeit, die Phantasie oft gehemmt wird. Das Genie geht dagegen plastische, eigene Wege. G\u00e4be es nur Talente, so w\u00fcrde die Kultur bald dogmatisch, chinesisch, erstarren und zur\u00fcckgehen. Dem genialen Trieb allein, mag er im Uebrigen auch oft defect sein, verdankt die Kultur alle ihre Fortschritte. Der Trieb zur Schaffung neuer Bahnen beruht auf der plastischen F\u00e4higkeit der Phantasie ; ohne Phantasie kein Genie, kein Schaffen, kein Fortschritt, Zwischen Normal und Pathologisch giebt es keine scharfe Grenze. Alles Pathologische besteht aus mehr oder minder erheblichen Abweichungen einer ideal gedachten, jedoch in der Natur nie absolut vorhandenen Norm. Lombboso \u00fcbertreibt. Viele Genies haben einen entschieden pathologischen Zug, der sie bis zur Geistesst\u00f6rung f\u00fchren kann. Doch darf man nicht verallgemeinern. Grobe pathogene Factoren des Hirulebens produciren keine Genies ! Doch kommt die Anlage zu geistigen Gleichgewichtsst\u00f6rungen beim Genie ernst in Betracht. Sie f\u00fchren oft zum Ruin ; oft enthalten sie auch eine gewaltige Entwickelung des Phantasieverm\u00f6gens. Auf die St\u00e4rke der Defecte kommt es an, ob das Minus und das Pathologische oder das Plus und das Physiologische \u00fcberwiegen. Das geniale Schaffen strengt das Gehirn mehr an als die receptiv-productive Th\u00e4tigkeit. Dazu kommen h\u00e4ufige Gem\u00fcthsersch\u00fctterungen, Mifserfolge, Excesse u. A. G\u00fcnstige und ung\u00fcnstige Factoren k\u00f6nnen sich summiren und subtrahiren, auch neutrali-siren, \u2014 davon h\u00e4ngt vielfach der Schlufserfolg ab.\tUmpfenbach.\nG. E. Siabhobe. Some Psychological Statistics. University of Jowa. Studies in Psychology 2, 1\u201484. 1899. Bulletin of the University of Jowa, New Series, 1 (5).\nDie Arbeit enth\u00e4lt auf 84 Seiten die Beschreibung folgender Einzel-\u00abntersuchungen :\nI.\tVisual Perception of Interrupted Linear Distances,\nII.\tThe Material-Weight Illusions,\nIII.\tLocalization of Sound in the Median Plane,\nIV.\tHearing-Ability and Discriminative Sensibility for Pitch,\nV.\tMotor Ability, Reaction-Time, Rhythm and Time Sense.\nIn einer Einleitung wird hervorgehoben, dafs die einzelnen Untersuchungen den behandelnden Gegenstand nicht ersch\u00f6pfen, dafs aber die aufgestellten Probleme solcher Natur sind, dafs, wie z. B. bei den T\u00e4uschungen, die besten Resultate bei dem ersten Versuch erhalten werden. Die Versuche wurden zun\u00e4chst an Studenten und Studentinnen ausgef\u00fchrt und in einzelnen Teilen auch auf Schulkinder ausgedehnt.\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie 26.\n8","page":113},{"file":"p0114.txt","language":"de","ocr_de":"114\nLiteraturbericht.\nI.\tVisual Perception etc. In dieser Untersuchung ist ein Ver-such gemacht, die M\u00dcLLEK-LYER\u2019sche T\u00e4uschung in verschiedenen Ab\u00e4nderungen an Personen zu beobachten, denen die Erscheinung nicht bekannt war. Der Verf. benutzte f\u00fcr seine Versuche M\u00fcnzen verschiedener GrOfa, verschiedenartige Diagramme etc. Er untersuchte ferner den Einflufs der Winkelgr\u00f6fse und der Seitenl\u00e4nge seiner Versuchsgegenst\u00e4nde, die Elasticity der scheinbaren Entfernung durch einen offenen Rauifi, und endlich wie weit die T\u00e4uschungen von der geistigen Entwickelung abh\u00e4ngen. Zeichnungen der verwandten Versuchsobjecte sind der Beschreibung beigegebeo, Aus den Resultaten sei Folgendes hervorgehoben: Wo M\u00fcnzen gebraucht werden, nimmt die T\u00e4uschung mit der Verkleinerung des Gegenstandes ab. Durch das Relief der M\u00fcnze wird die Illusion gesteigert. Deutlichkeit der Umrisse vermehrt die T\u00e4uschung nicht, diese wird dagegen gr\u00f6fscr, wenn, wie bei Tapetenmustern, die Umrandung der verwandten Figur com-plicirter ist. Zieht man unter die Figur eine Linie, so wird die T\u00e4uschung verringert. Die T\u00e4uschung ist am gr\u00f6fsten f\u00fcr Kreise, am geringsten f\u00fcr Vierecke. Die Versuche \u00fcber den Einflufs der Winkelgr\u00f6fse und der Seitenl\u00e4nge ergaben eine Uebereinstimmung mit den Ergebnissen IIkyman\u2019s (diese Zdtschr. 1895, 9, 221). Die verschiedenen Grade der geistigen Entwickelung scheinen auf die T\u00e4uschung keinen Einflufs auszu\u00fcben.\nII.\tThe material-Weight Illusions. Der Verf. constatirt beim Heben von Gewichten eine w\u2019eitere T\u00e4uschung, die nicht von der Gr\u00f6fs\u00a9 der Gegenst\u00e4nde, sondern von dem Material abh\u00e4ngig ist, aus dem sie gefertigt sind. Von drei gleich schweren Cylindern (55 g), die aus Kork, Holz und Eisen hergestellt waren, die aber alle die gleiche L\u00e4nge und ebenso* den gleichen Querschnitt besafsen, wurde beim Heben der Kork-, wie der Hohlcylinder \u00fcbersch\u00e4tzt, der eiserne untersch\u00e4tzt. Diese Versuche wurden vielfach variirt, die genaueren Angaben sind in Tabellen zusammengefafst\u00bb\nIII.\tLocalization of Sound in the Median Plane. Die Versuchsanordnung dieser Untersuchung war so getroffen, dafs durch eine in einem entfernten Zimmer befindliche elektrische Stimmgabel der prim\u00e4re-Stromkreis eines Inductionsapparates unterbrochen wurde, in dessen secun-d\u00e4rem Kreis 3 Telephone eingeschaltet waren. Von diesen war das eine 7 Fufs vom rechten Ohr, das zweite ebensoweit vom linken Ohr der Versuchsperson entfernt angebracht, w\u00e4hrend das dritte sich 2 Fufs \u00fcber dem Kopfe derselben befand. Der Verf. arbeitete ferner mit 2 Intensit\u00e4ten, von denen die schw\u00e4chere eben wahrnehmbar war, die zweite aber vom normalen Ohr nur aus einer Entfernung von ca 100 Fufs erkannt werden konnte. Die Versuchspersonen, denen die Augen verbunden waren, waren angewiesen, bei jedem Einzelversuche die Entfernung und die Richtung anzugeben, aus der sie die Schalleindr\u00fccke W'ahrzunehmen meinten.\nDer Verf. fand unter Anderem eine bestimmte Tendenz, den einfachen, \u00fcber dem Kopfe der Versuchspersonen erzeugten Ton nach oben und nach vorn zu localisiren. Beim Zusammenklingen der beiden seitlichen SchaUein\u00bb dr\u00fccke wurde der resultirende Ton nach oben localisirt (\u201eabove the ears\u201c). \u201eThiB tendency is virtually as strong in this case as in the case of the single median sound that actually came from above.\u201c","page":114},{"file":"p0115.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n115\nEs konnte weiter festgestellt werden, dafs der von oben herr\u00fchrende Schalleindruck in F\u00e4llen, wo das eine Ohr sch\u00e4rfer h\u00f6rte als das andere, auf diese Seite verlegt wurde. Weniger ausgepr\u00e4gt war diese Tendenz beim Zusammenwirken der beiden seitlichen Schalleindr\u00fccke.\nEbenso wurde gefunden, dafs in der Verl\u00e4ngerung der Ohrenachse erzeugte Schalleindr\u00fccke nach oben und nach vorn localisirt wurden.\nIV.\tHearing Ability etc. Die Versuche wurden mit des Verfassers Audiometer und mittels Stimmgabeln angestellt. Aus den Resultaten sei hervorgehoben, dafs auch bei normalen Personen in der H\u00f6rf\u00e4higkeit grofse individuelle Abweichungen gefunden wurden. Ebenso auffallend war die Verechienenheit in der H\u00f6rf\u00e4higkeit der beiden Ohren einer und derselben Person. Wenige der untersuchten Personen waren sich dieses Unterschiedes bis dahin bewufst gewesen. Bei m\u00e4nnlichen und weiblichen Individuen schien, die H\u00f6rf\u00e4higkeit nicht sehr zu differiren. Genauere Angaben hier\u00fcber sind in Tabellen zusammengestellt.\nIn der Unterschiedsempfindlichkeit f\u00fcr Tonh\u00f6hen \u00fcbertrafen nach des Verfassers Untersuchungen Kinder bei weitem Erwachsene. Er sucht dies dadurch zu erkl\u00e4ren, dafs er es f\u00fcr wahrscheinlich h\u00e4lt, dafs das CoRTi\u2019sche Organ mit dem 10. Lebensalter die maximale Leistungsf\u00e4higkeit erreicht, um dann hierin zur\u00fcckzugehen, wenn es nicht systematisch ge\u00fcbt wird.\nV.\tMotor Ability etc. Die Reaction auf Geh\u00f6rseindr\u00fccke erforderte nach den vorliegenden Untersuchungen die geringste Zeitdauer, diese Reactio-nen waren ebenso am regelm\u00e4fsigsten. Etwas l\u00e4nger waren die Reactionen auf Tasteindr\u00fccke (Stirn), am l\u00e4ngsten die auf Lichteindr\u00fccke. Bei Unterscheide ngsreactionen (ein oder zwei Lichteindr\u00fccke) fand der Verf. als Durchschnittswerthe bei M\u00e4nnern 0,08 und bei Frauen 0,07 Sec.\nBei Wahlreactionen (Wahl zwischen 1 oder 2 Lichteindr\u00fccken) betrug \u00ab1er Mittelwerth bei M\u00e4nnern 0,10, bei Frauen 0,8 Sec.\nDer Verf. bemerkt, dafs bei unge\u00fcbten Versuchspersonen ein Unterschied zwischen motorischer und sensorieller Reaction nicht gemacht werden k\u00f6nne. Er liefe deswegen muskul\u00e4r reagiren.\nBei den rhythmischen Versuchen wurde so verfahren, dafs die Ver-snchspersonen, ohne dafs das Wort Rhythmus erw\u00e4hnt wurde, in regel-m\u00e4fsigen Zeitabst\u00e4nden auf einen Knopf zu dr\u00fccken hatten. Zweck der Untersuchung war, \u201eto determine the most natural rhythm of action and its characteristics in free, simple, and small movements of a limb in its most natural position\u201c. Aus den Ergebnissen sei Folgendes hervorgehoben: -Der Rhythmus dieser freien Bewegungen scheint in der Regel durch die Periodicit\u00e4t der Kreislaufs- und Athmungsvorg\u00e4nge bestimmt zu sein. Der h\u00e4ufigste Rhythmus ist der des Pulses.\u201c \u201eAuffallend ist die Regelm\u00e4fsigkeit, mit der der gew\u00e4hlte Rhythmus beibehalten wird.\u201c Es wurde eine starke und constante Tendenz beobachtet, den Grad des Druckes w\u00e4hrend der freien rhythmischen Th\u00e4tigkeit zu steigern. \u201eDer Durchschnittsdruck ist nach 90 Sec. wenigstens dreimal so grofs, wie zu Anfang.\u201c Weibliche Iri-\u00abiividuen zeigten eine geringe Tendenz, einen schnelleren Rhythmus zu w\u00e4hlen als m\u00e4nnliche, doch wurden auch unter den ersten die l\u00e4ngsten Perioden gefunden.\n8*","page":115},{"file":"p0116.txt","language":"de","ocr_de":"Litern turbericht.\n\u2022216\nWenn den Versuchspersonen andererseits ein Rhythmus vorgemacht .\u201cwurde, den sie zu begleiten hatten, so zeigte sich die Tendenz, denselben 'zu beschleunigen, doch war in dieser Beschleunigung auch wieder ein Rhythmus zu constatiren, sofern die Beschleunigung von manchen bemerkt wurde, die dann in den urspr\u00fcnglichen Rhythmus zur\u00fcckkehrten, um dann von Neuem die Bewegungen zu beschleunigen. M\u00e4nnliche Individuen \u2022zeigten bei diesen Versuchen im Ganzen etwas bessere Resultate als weibliche.\nZeitsinnversuche mit kurzen Intervallen ergaben, dafs diese \u00fcbersch\u00e4tzt wurden. Bei l\u00e4ngeren Intervallen wurde das k\u00fcrzeste fast richtig gesch\u00e4tzt, die anderen wurden untersch\u00e4tzt.\nKinder, bei denen die Versuche abge\u00e4ndert waren, zeigten regelm\u00e4\u00dfig eine Untersch\u00e4tzung der dargebotenen Zeitintervalle. Kiesow (Turin).\nV. H\u00e4cker. Der Gesang der Y5gel, seine anatomischen nnd biologischen Grnid-\n( lagen. Jena, Fischer, 1900. 93 8.\nDie grofsen Differenzen, welche die Stimmen der einzelnen Vogelarten zeigen, beruhen zum Theil auf anatomisch-physiologischen Unterschieden des Stimmapparates, dessen Bau und Function im ersten Capitel der vorliegenden Monographie er\u00f6rtert werden. Den wichtigsten Einflu\u00df auf den specifischeu Ausbildungsgrad des Gesanges \u00fcben aber die psychischen Eigenschaften der V\u00f6gel, welche sie mehr oder weniger bef\u00e4higen, den angeborenen, instinctm\u00e4fsigen Gesang durch Lernen zu vervollst\u00e4ndigen. Urspr\u00fcnglich wurde die Stimme nur dazu gebraucht, irgend einen Affect zu \u00e4ufsern. Dann ward sie zum Mittel gegenseitiger Verst\u00e4ndigung, Anlockung und Zusammenhaltung der Artgenossen. Damit, dafs bei der Paarung das M\u00e4nnchen der lockende, das Weibchen der w\u00e4hlende Theil ist, h\u00e4ngt die bessere Ausbildung des m\u00e4nnlichen Syrinx zusammen; der weibliche ist im Grofsen und Ganzen auf einer weniger differenzirten Stufe stehen geblieben. Vom einfachen Lock- und Paarungsruf bis zum vollkommenen Gesang und Schlag nach Zahl und Modulirung der T\u00f6ne l\u00e4fst sich eine fortlaufende Entwickelungsreihe hersteilen, der entsprechend sich auch die wirkliche phylogenetische Entwickelung des Vogelgesanges vollzogen haben wird. Sommer-, Herbst- und Wintergesang bilden einen weiteren Fortschritt des Gesanges \u00fcber seine Bedeutung f\u00fcr das eigentliche Liebesieben der V\u00f6gel hinaus. Der Gesang ist hierbei wohl schon als Ausdruck einer Spielstimmung anzusehen, also einer psychischen Regung, die \u00fcber dem blos Instinctm\u00e4fsigen steht. Das Schlufscapitel behandelt die Beziehung der Stimme zu den \u00fcbrigen Bewerbungserscheinungen, namentlich zu den Sing- und Reigenfl\u00fcgen und den Balzk\u00fcnsten, bei denen allen die Stimme als Lockmittel und zur sexuellen Erregung dient. Bei den Kampf- und Tanzspielen, die eine Weiterbildung des Balzinstinctes darstellen, tritt die Stimmproduction mehr in den Hintergrund.\nSchaefer (Gr. Lichterfelde-Ost).\ni","page":116}],"identifier":"lit31517","issued":"1901","language":"de","pages":"113-116","startpages":"113","title":"G. E. Seashore: Some Psychological Statistics. University of Jowa. Studies in Psychology 2, 1-84. 1899. Bulletin of the University of Jowa, New Series, 1 (5)","type":"Journal Article","volume":"26"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:23:50.855914+00:00"}

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