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{"created":"2022-01-31T16:31:39.411849+00:00","id":"lit31534","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Offner","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 26: 134","fulltext":[{"file":"p0134.txt","language":"de","ocr_de":"134\nLiteraturberichl.\neinen begrenzten Abschnitt eines K\u00f6rpers, namentlich wenn bei einem K\u00f6rpertheil in Wirklichkeit eine motorische Form vorliegt. Hier roufs man ebenfalls annehmen, dafs die Gesichtsbilder cutan-motorisch veranlafst sind, \u00e4hnlich wie bei den an An\u00e4sthesie leidenden Personen. Von besonderem Interesse sind die Hallucinationen von Gesichtern im hypna-gogischen Zustande. Es sind Zeichen von cutan-motorischen Facies-Aus-l\u00f6sungen. Denn warum w\u00fcrden sonst gerade Gesichter erscheinen and nicht viel mehr andere Gegenst\u00e4nde?! Auf den cutan-motorischen Ursprung deutet auch der Umstand, dafs die Gesichter Fratzen schneiden. Der Tonus s\u00e4mmtlicher Muskeln des Gesichts wird nicht immer gleichzeitig und in derselben Weise ge\u00e4ndert, z. B. in dem Augenblick, wo die Mundwinkel vorz\u00fcglich erregt sind, kann also ein gesehenes Gesicht mit verzogenem Munde herbeigerufen werden. Aehnlich kommen auch bei Epileptikern Fratzen vor. \u2014\nDie verdienstvolle Arbeit bildet eine Fortsetzung der Traumexperimente, in denen Vold bereits Bedeutendes geleistet hat. Besonders werthvoll sind die gefundenen Analogien zwischen den Traumbildern und den Gesichtsbildern von Geisteskranken. Jedoch scheint es mir, als ob bei der causalen Erkl\u00e4rung der Zustand der inneren Organ\u00e7 zu wenig ber\u00fccksichtigt wurde. Dafs letztere dabei eine Rolle spielen, davon zeugen schon die zahlreichen Experimente von Weygandt (Entstehung der Tr\u00e4ume, Leipzig 1893).\tGiesslrr (Erfurt).\nHans Raeck. Der Begriff des Wirklichen. Eine psychologische Untersuchung.\nHalle a. S., Max Niemeyer, 1900. 89 S.\nDer erste Theil dieser Untersuchung, der sich als \u201ehistorisch-kritische Betrachtung1* bezeichnet, ist bereits in dieser Zeitschrift angek\u00fcndigt worden. In unver\u00e4nderter Gestalt erscheint er hier wieder und zugleich mit ihm der zweite Theil, der den Titel f\u00fchrt \u201eNeue Behandlung des Gegenstandes\u201c. Der Grundgedanke des Verf.\u2019s ist, dafs das Wirklichkeitsbewufstsein seinem Wesen nach Selbstverlorenheit in Etwas ist, das als vom Ich verschieden erscheint. Dem scharfsinnigen Verf. auf all den vielYerschlungenen Wegen der Deduction und der Vertheidigung seines Satzes zu folgen, kann unsere Aufgabe nicht sein.\t\u201e Offner (M\u00fcnchen).\nC. Bos. Les croyances implicites. Rev. philos. 50 (7), 33\u201446. 1900.\nDer Glaube spielt in allen Stadien unserer sinnlichen Activit\u00e4t eine Rolle. Das Negiren bezw. Zweifeln ist auch eine Form des Glaubens. Es geh\u00f6rt dazu unter Umst\u00e4nden sogar ein hohes Maafs von Kraft, nach Baco z. B. zum Leugnen der Existenz Gottes. Also unser Glaube erstreckt sich nicht allein auf das, was wir bejahen, sondern auch auf das, was wir verneinen. Der willk\u00fcrliche Glaube ist nur der Kern des impliciten Glaubens. Letzterer bildet die gr\u00f6fsere Masse unseres Glaubens, er kommt meist erst dann zur Geltung, sobald er auf ein Hindemifs st\u00f6fst. Der implicite Glaube ist an unseren Instinct gebunden. \u2014 Schon auf der Basis unseres Lebens steht der implicite Glaube als ein Postulat. Denn w-ir k\u00f6nnen nicht einmal essen, ohne zu glauben. Aufserdem ist er die Bedingung einer jeden der psychischen Erscheinungen, welche uns nothwendig erschienen sind zur Constituirung des expliciten Glaubens. Alle Perception","page":134}],"identifier":"lit31534","issued":"1901","language":"de","pages":"134","startpages":"134","title":"Hans Raeck: Der Begriff des Wirklichen. Eine psychologische Untersuchung. Halle a. S., Max Niemeyer, 1900. 89 S","type":"Journal Article","volume":"26"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:31:39.411855+00:00"}