Open Access
{"created":"2022-01-31T16:29:17.290904+00:00","id":"lit31568","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schultze, Ernst","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 26: 290","fulltext":[{"file":"p0290.txt","language":"de","ocr_de":"290\nLiteraturbericht.\nGef\u00fchlen unterscheiden sich die moralischen Gef\u00fchle einmal durch die Verschiedenheit ihrer Objecte: die Objecte dieser sind Handlungen, die Objecte jener aber Gef\u00fchle anderer. Weiters sind die beiden Gef\u00fchle noch verschieden hinsichtlich der Intensit\u00e4t und des Umfanges. Der Umfang der moralischen Gef\u00fchle deckt sich nicht mit dem der sympathischen.\nDie Frage, ob die Suggestion bei der Entstehung der moralischen Gef\u00fchle mitwirke, entscheidet der Verf. dahin, dafs zwar in vielen F\u00e4llen sugge-rirte Gef\u00fchle Vorkommen, das moralische Gef\u00fchl aber jedenfalls spontanea Ursprunges ist. Hieran schliefst sich eine Besprechung des egoistischen Utilitarismus, sowie des Gegensatzes zwischen egoistischer und altruistischer Moral. Egoistisch urtheilen wir, wenn wir eine That nur nach dem be-urtheilen, ob sie uns angenehm oder unangenehm ist. Eine altruistische Beurtheilung liegt dann vor, wenn die Folgen der ins Auge gefassten That in R\u00fccksicht auf andere beurtheilt werden.\t*\t\u2022. .\nGelegentlich der Ausf\u00fchrungen \u00fcber den Einflufs der Religion auf die Moral macht der Verf. auf die zweifache Bedeutung des Pflichtbegriffes aufmerksam. Derselbe kann sich einmal auf ein moralisches Ideal, ein andermal auf eine bestimmte Handlung beziehen. Sodann wird die Frage in Erw\u00e4gung gezogen, ob und inwieweit wir anorganischen K\u00f6rpern und Thieren moralische Gef\u00fchle zuwenden. Hierauf folgen genauere Darlegungen \u00fcber die Objecte und Subjects jener Handlungen, die einer moralischen Sch\u00e4tzung unterworfen Verden. Der Verf. er\u00f6rtert dann die verschiedenen Stufen der moralischen Unverantwortlichkeit, sowie das Problem der Willensfreiheit. Den Schlufs der Abhandlung bilden eine Charakteristik der Werthe in Bezug auf ihre Qualit\u00e4t, und Ausblicke \u00fcber die Zukunft und Weiterentwickelung der Moral.\tSaxinger (Linz).\nWindscheid. Die Prophylaxe ln der Herveihellkinde. M\u00fcnchen, Seitz und Schauer, 1900. 47 S. Mk. 1.50.\nDie sehr fl\u00fcssig geschriebene Arbeit, die gleich der von Fuchs einen Theil des Handbuchs der Prophylaxe von Nobiling-Jankau bildet, zerf\u00e4llt in einen allgemeinen und einen speciellen Theil. Im allgemeinen Theil bespricht Verf. die Prophylaxe der Pr\u00e4disposition und die der verschiedenen Sch\u00e4dlichkeiten, welche den einzelnen Lebensaltern zukommen. Der specielle Theil behandelt die Verh\u00fctung der Erkrankungen des Gehirns, des R\u00fcckenmarks, der peripheren Nerven und dann die der functioneilen Neurosen. Unter ihnen bespricht er besonders eingehend die Prophylaxe der Neurasthenie. Bei der Gelegenheit warnt er vor dem heute vielfach \u00fcblichen und doch so \u00fcbel angebrachten Humanit\u00e4tsdusel. Sicherlich hat er auch Recht, wenn er darauf hinweist, dafs viele Neuerungen im modernen Leben, denen man f\u00fcr gew\u00f6hnlich bei der Entstehung der Neurosen eine Rolle beimifst, uns auch nicht zu untersch\u00e4tzende Annehmlichkeiten und Vortheile verschaffen und so wieder indirect zur St\u00e4rkung unseres Nerven-systems dienen.\tErnst Schultze (Andernach).","page":290}],"identifier":"lit31568","issued":"1901","language":"de","pages":"290","startpages":"290","title":"Windschied: Die Prophilaxe in der Nervenheilkunde. M\u00fcnchen, Seitz und Schauer, 1900. 47 S","type":"Journal Article","volume":"26"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:29:17.290910+00:00"}