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{"created":"2022-01-31T16:24:24.897197+00:00","id":"lit31587","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Heymans","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 26: 418","fulltext":[{"file":"p0418.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\nE. K\u00f6nig. Die Lehre vom psychophysischen Parallelism*! nnd ihre leper.\nZeitschrift f\u00fcr Philos. u. philos. Kritik 115, 161\u2014192.\nM. Wentscher. Der psychophysische Parallelism** in der Gegenwart (Zweiter\nArtikel.) Ebenda 117, 70\u201493.\nIndem ein grofser Theil der zuzweitgenannten Arbeit sich auf die erstere bezieht, empfiehlt es sich, die beiden zusammen zu besprechen. K\u00f6nig vertritt den W\u00fcNDT\u2019schen, rein empirischen, nichts Metaphysisches voraussetzenden Parallelismus, welcher nicht einmal f\u00fcr alle psychischen Daten, sondern nur f\u00fcr die sinnlichen Empfindungen und Gef\u00fchle, physiologische Begleiterscheinungen fordert. Der dieser Auffassung zu Grunde liegende Satz von der geschlossenen Naturcausalit\u00e4t sei eine noth wendige Verallgemeinerung der Erfahrung, welche \u00fcberall lehre, dafs Ver\u00e4nderungen in der K\u00f6rperwelt von Bedingungen abh\u00e4ngen, welche selbst in der K\u00f6rperwelt nachweisbar sind ; eine Argumentation, gegen welche Wentscher nicht mit Unrecht anftthrt, dafs das betreffende Erfahrungsmaterial vorl\u00e4ufig nur in Bezug auf Vorg\u00e4nge, welche nicht nachweislich mit Psychischem Zusammenh\u00e4ngen, in gen\u00fcgender Exactheit gegeben sei, und demnach kaum eine zuverl\u00e4ssige Grundlage f\u00fcr die Verallgemeinerung auf Gehirnprocesse, wo eben dieser Zusammenhang vorliegt, abgeben k\u00f6nne. Auch dafs eine exacte Naturwissenschaft ohne die Geschlossenheit der Naturcausalit\u00e4t nicht bestehen k\u00f6nne, wird von Wentscher mit der Bemerkung, dafs doch auch eine exacte Optik oder Elektricit\u00e4tslehre keine geschlossene optische oder elektrische Causalit\u00e4t erfordert, in durchaus zutreffender Weise widerlegt. In Bezug auf den von Paulsen, dem Referenten u. A. vertretenen idealistischen Parallelismus beschr\u00e4nkt sich Wentscher auf eine Er\u00f6rterung der Frage, ob derselbe zur Abwehr materialistischer Consequenzen gen\u00fcgen, dem Geiste nach \u00fcber den Materialismus hinausf\u00fchren k\u00f6nne. Diese Frage wird besonders mit R\u00fccksicht darauf verneint, dafs f\u00fcr die betreffende Auffassung die ganze Welt doch den \u201eautomatenhaften** Charakter beibehalte; wogegen Referent sich nur zu bemerken erlaubt, dafs es bedenklich ist, f\u00fcr ein Psychisches, welches als Physisches erscheint, einen Namen zu verwenden, mit welchem gew\u00f6hnlich genau das Umgekehrte, n\u00e4mlich ein Physisches, welches als Psychisches erscheint, bezeichnet wird.\nHeymans ^Groningen).","page":418}],"identifier":"lit31587","issued":"1901","language":"de","pages":"418","startpages":"418","title":"E. K\u00f6nig: Die Lehre vom psychophysischen Parallelismus und ihre Gegner. Zeitschr. f\u00fcr Philos. u. philos. Kritik 115, 161-192. / M. Wentscher: Der psychophysische Parallelismus in der Gegenwart. (Zweiter Artikel.) Ebenda 117, 70-93","type":"Journal Article","volume":"26"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:24:24.897203+00:00"}