Open Access
{"created":"2022-01-31T16:23:51.758516+00:00","id":"lit31594","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"K\u00f6nig, Arthur","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 26: 423-424","fulltext":[{"file":"p0423.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n423\nieigt rich, dafs ein und dieselbe Bahn Muskelcontraction und Muskelerschlaffung vermitteln kann.\nSpecifische Leitungsbahnen zur Vermittelung der \u201eRindenepilepsie\u201c sind nicht nachweisbar; auf jeder corticofugalen Bahn ist es m\u00f6glich von der Rinde aus klonische Kr\u00e4mpfe auszul\u00f6sen, nur ist die Erregbarkeit der verschiedenen Bahnen eine verschiedene. Die Pyramidenbahnen erweisen sich besonders leicht erregbar.\tMerzbacher (Strafsburg i. E.).\nH. Magnus. Die Anatomie des Auges in ihrer geschichtlichen Inf Wickelung\n13 farbige Tafeln mit 28 S. Text. {Augen\u00e4rztliche Unterrichtstafeln, hrsg. von H. Magnc8, Heft XXI.) Breslau 1900. J. U. Kern\u2019s Verlag (Max M\u00fcller).\nBereits im Jahre 1877 hat der Verf. als Beilageheft zu Zehendeb\u2019s kl. Monatsbl\u00e4ttern elf \u201eHistorische Tafeln zur Anatomie des Auges\u201c ver\u00f6ffentlicht Jetzt l\u00e4fst er als weitere Frucht seiner verdienstlichen Studien in der von ihm selbst herausgegebenen Reihe \u201eAugen\u00e4rztlicher Unterrichts-tafeln\u201c eine von einem Texthefte begleitete Sammlung von 13 Tafeln erscheinen, welche die geschichtliche Entwickelung der Anatomie des Auges von Demokrit von Abdera an bis zu der am Ende des 19. Jahrhunderts ver\u00f6ffentlichten allgemein bekannten und benutzten Unterrichts-Wandtafel von Flemming zeigen.\nAus diesen Tafeln geht hervor, dafs unsere Erkenntnifs von dem Bau des menschlichen Auges sich nicht in einer aufsteigenden Linie vollzogen hat, sondern dafs ein erstes Maximum bei Galen im zweiten Jahrhundert nach Ohr. Geb. liegt, dessen Anschauungen geltend blieben, bis die Wissenschaft in die H\u00e4nde der Araber gerieth. Mit dieser Periode begann im 8. nachchristlichen Jahrhundert dann eine r\u00fcckl\u00e4ufige Bewegung: Man machte selbst keine Zergliederungen des Auges mehr, sondern beschr\u00e4nkte sich darauf die Darstellungen zu wiederholen, welche man bei den \u00e4lteren vor-galenischen lateinisch-griechischen Autoren fand. Das ganze abendl\u00e4ndische Mittelalter und auch der Beginn der neueren Zeit bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts stehen noch unter dem Einflufs dieses R\u00fcckschlages. Eine neuere, bessere Erkenntnifs der Ophthalmo-Anatomie wird nun aber nicht von den Medicinern herbeigef\u00fchrt, sondern es sind die Mathematiker und Physiker, die durch das Studium der Vorg\u00e4nge beim Sehen auf die Anatomie des Auges gewiesen werden und nun hier den endg\u00fcltigen Umschwung herbeif\u00fchren, der dann in stetem Anstieg zu dem unzweifelhaft gesicherten Wissen der Neuzeit \u00dcber die makroskopische Anatomie des Auges f\u00fchrt. Um jedoch v\u00f6llig gerecht zu sein, mufs bemerkt werden, dafs anf\u00e4nglich auch noch Mathematiker und Physiker auf den falschen Bahnen wandelten. Maubolycus und Baptista Porta waren von einer richtigen Auffassung noch weit entfernt; erst die Abbildung, welche der bekannte Jesuitenpater Soueiner in seinem Werke: \u201eOculus\u201c (1621) bringt, \u201ezeigt uns wieder die mit Messer und Pincette frisch und fr\u00f6hlich am Secirtisch th\u00e4tige Anatomie\u201c, nachdem Jahrhunderte lang vorher alles in Dogmatismus erstarrt war.\nW\u00e4hrend Magnus in der \u00e4lteren oben erw\u00e4hnten Studie (1877) die antike Ophthalmo-Anatomie nur insofern ber\u00fccksichtigte, als er einige aus","page":423},{"file":"p0424.txt","language":"de","ocr_de":"424\nLiteraturbericht.\ndem Mittelalter stammende Zeichnungen reproducirt, welche die Anschauungen der Alten darzustellen beabsichtigen, hat er in der neueren jetzt vorliegenden Tafelsammlung aus den Beschreibungen von Demokbit von Abdera, Hippo* era tes und Aristoteles, Celsus, Rufus und Galen die Figuren selbst angefertigt und, soviel sich beurtheilen l\u00e4fst, Zeichnungen geliefert, die mit den Anschauungen der betreffenden Autoren \u00fcbereinstimmen. Bei der auf Galen bez\u00fcglichen Zeichnung macht Maonus selbst darauf aufmerksam, dafs er eigentlich ohne innere Berechtigung die Linse zu grofs gezeichnet habe, es sei dieses nur geschehen, \u201eum die verwickelten An-lagerungsverh\u00e4ltnisse all der H\u00e4ute des Auges im Corpus ciliare, wie sie Galen schildert, klar zur Darstellung zu bringen\u201c. Dem Referenten will es scheinen, dafs auch bei einer der Wirklichkeit entsprechenden Darstellung der Linsengr\u00f6fse jene Anlagerungsverh\u00e4ltnisse sich noch h\u00e4tten deutlich machen lassen. Er m\u00f6chte es beinahe als ein Unrecht gegen\u00fcber der doch zweifellos ungemein scharfen Auffassungsgabe Galen\u2019s ansehen, wenn man ohne absolut zwingenden Grund etwas Unrichtiges in eine solche Zeichnung hineintr\u00e4gt.\nDen Tafeln kann im Interesse der Wiederbelebung des zur Zeit bei den Naturwissenschaftlern leider noch immer sehr wenig regsamen historischen Sinnes eine recht weite Verbreitung gew\u00fcnscht werden. F\u00fcr eine, hoffentlich in nicht zu langer Zeit erforderliche zweite Auflage m\u00f6chten wir dem Verf. den Wunsch unterbreiten, neben anderen Erweiterungen auch die beiden Tafeln VI und VIII seiner fr\u00fcheren (1877) Sammlung aufzunehmen. Es ist nicht recht ersichtlich, weshalb dieselben in der jetzigen demselben Zwecke dienenden erweiterten Sammlung fehlen.\nArthub K\u00f6nig.\nF. Best. Hebst die Grenzen der Sehschirfe. Bericht der ophth. Ges. in Heidelberg 1900, 28, 129\u2014135. 1901.\n\u2014 Heber die Grenze der Erkennbarkeit von Lagenntorzchieden. Archiv f\u00fcr Ophth. 51 (3), 453\u2014460. 1900.\nVerf. fafst in kurzer und klarer Darstellung das zusammen, was wir unter Bestimmung der Sehsch\u00e4rfe verstehen. Er unterscheidet eine dreifache Methode :\n1.\tWelche kleinsten Einzelobjecte k\u00f6nnen wir sehen?\n2.\tUnter welchen Bedingungen verm\u00f6gen wir 2 kleinste Objecte noch eben getrennt zu sehen?\n3.\tWelche kleinsten Lage- bezw. Gr\u00f6fsenunterschiede verm\u00f6gen wir eben zu erkennen?\nAd 1 wird die Berechnung der Zapfengr\u00f6fse aus dem AuBEBT'schen \u201ePhysiologischen Punkt\u201c als unhaltbar nachgewiesen. Wir bestimmen mit Meth. 1 nur die Lichtunterschiedsempfindlichkeit eines oder wahrscheinlich einer Gruppe von Zapfen.\nAd 2 wird ausgef\u00fchrt, dafs die HELMHOLTz\u2019sche Winkelminute der Eigenth\u00fcmlichkeit der H.\u2019schen Berechnung wegen eigentlich auf 40\u201450\" reducirt werden mufs. Es wird dargelegt, dafs wir nach dieser Methode nur die Maximalwerthe f\u00fcr die Zapfengr\u00f6fse (bezw. -dicke) erhalten,","page":424}],"identifier":"lit31594","issued":"1901","language":"de","pages":"423-424","startpages":"423","title":"H. Magnus: Die Anatomie des Auges in ihrer geschichtlichen Entwickelung. 13 farbige Tafeln mit 28 S. Text (Augen\u00e4rztliche Unterrichtstafeln, hrsg. von H. Magnus, Heft XXI.) Breslau 1900. J. U. Kern's Verlag (Max M\u00fcller)","type":"Journal Article","volume":"26"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:23:51.758521+00:00"}