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{"created":"2022-01-31T14:10:58.689736+00:00","id":"lit31610","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Wreschner","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 25: 129-133","fulltext":[{"file":"p0129.txt","language":"de","ocr_de":"Li teraturberich t.\n129\nsind. Auffallend ist das Vorurtheil des Verf gegen Stillzimmer f\u00fcr akustische Versuche. Das Zwischengeschofs soll vor Allem f\u00fcr Experimente an kleineren TJhieren, das Erdgeschofs f\u00fcr solche an gr\u00f6fseren Thieren B\u00e4ume enthalten. Als Anhang ist ein, wohl geordnetes Inventar der bew\u00e4hrten Apparate des Cora eil- Laboratoriums mit Preisangabe beigef\u00fcgt, dessen Gesammtwerth sich auf ungef\u00e4hr 20000 Mark bel\u00e4uft.\tWibth (Leipzig).\nJ. Reis, leier einfache psychologische Versiehe an fesuden ond Geisteskranken. KRAEPBLm 2 (4), 587\u2014694. 1899.\nNeben 5 Gesunden (1 eand. med. und 4 W\u00e4rtern im Alter von 20\u201430 Jahren) dienten 8 Hebephrene und 6 Paralytiker, bei denen der Verbl\u00f6dungs-procefs zu einem gewissen Stillstand gekommen war, als Versuchspersonen. Aphasische Sprachst\u00f6rungen merklichen Grades oder ophthalmoskopische Anomalien, waren nicht vorhanden. Jeder Versuch wurde an einem der n\u00e4chstfolgenden Tage wiederholt Untersucht wurde zun\u00e4chst die Auf-fassungsffthigkeit nach dem von Cbon und Kraepelin (Psycholog. Arb. 2) angegebenen Verfahren; die Spaltweite betrug 10 und 5, zuweilen auch 8 mm, die Rotationsgeschwindigkeit 20 mm, so dafs die einzelnen Reize in Intervallen von je 1,5 Sec. einander folgten. Die Spaltzeit, d. h. die Zeit, w\u00e4hrend welcher die Reize einwirkten, betrag demnach 335 oder 700 ff; das Lesen war monocular und dauerte bei einer Trommel 7 Min. Die Zahl der richtigen Lesungen war am gr\u00f6fsten bei den Gesunden, am kleinsten bei den Paralytikern; bei der weiten Spalte war sie gr\u00f6fser als bei der engen, ebenso bei den einsilbigen W\u00f6rtern gr\u00f6fser als bei den sinnlosen Silben; diese beiden Unterschiede traten aber bei den Kranken, namentlich den Paralytikern, st\u00e4rker hervor als bei den Gesunden. Die Fehler waren bei den Gesunden fast ausschliefslich, bei den Paralytikern \u00fcberwiegend Verlesungen, bei den Hebephrenen dagegen offenbar in Folge ihrer Interesselosigkeit nur wenig mehr Verlesungen als Auslassungen bei den sinnlosen Silben und \u00fcberwiegend Auslassungen bei den W\u00f6rtern. Bei Allen ist die Anzahl der Verlesungen bei den einsilbigen W\u00f6rtern geringer als bei den sinnlosen Silben. Die Verengerung der Spaltweite bedingte ein st\u00e4rkeres Anwachsen der Auslassungen als der Verlesungen, jene geben \u00fcberhaupt einen weit richtigeren Maafsstab f\u00fcr die Schwierigkeit der Auffassung ab, als diese. Ihrer Qualit\u00e4t nach waren die Verlesungen zumeist sinnvolle, die sich auch h\u00e4ufig wiederholten und zwar bei verschiedenen wie bei gleichen Reizw\u00f6rtern (zerstreute \u2014 stehende Wiederholungen); die stehenden Wiederholungen fanden sich namentlich bei Personen mit der besseren Auffassungsgabe und haben zu den Reizw\u00f6rtern viel engere Beziehungen als die zerstreuten. Die sinnvollen und zwar namentlich die wiederholten Verlesungen deckten sich zumeist mit Reizw\u00f6rtern, insbesondere mit vorher gelesenen ; auch zeigte sich der Lesestoff insofern von Einflufs, als di\u00a9 Verlesungen zuweilen durch eine inhaltlich\u00a9 oder lautliche Association mit einem fr\u00fcheren Reizwort\u00a9 bedingt waren. \u2014 Eine zweit\u00a9 Versuchsreihe bestand in fortlaufendem Adel i reu von 7 zu 7 und von 12 zu 12; jede Rechenoperation wurde an jedem der beiden Versuchstage 2 mal 1 Min. lang ausgef\u00fchrt. Die Anzahl der ge-Zeitschrift f\u00fcr Psychologie 25.\t9","page":129},{"file":"p0130.txt","language":"de","ocr_de":"130\nLiteratur bericht.\nl\u00f6sten Aufgaben war bei den Gesunden am gr\u00f6fsten, bei den Hebephrenen am kleinsten. Die mittlere Schwankungsbreite, sowie die Differenz zwischen der besten und schlechtesten Lesung ist bei den Gesunden am kleinsten, bei den Paralytikern am gr\u00f6fsten; auch zeigen die Leistungen derselben Person bei den Paralytikern die gr\u00f6fsten, bei den Gesunden die geringsten Verschiedenheiten. Die ersten 10 Additionen beanspruchten die geringste Zeit bei den Gesunden, die gr\u00f6fste bei den Hebephrenen; in der noch \u00fcbrigen Zeit dagegen ist, da mehr als 10 Aufgaben nur die besseren Rechner l\u00f6sten, die mittlere Additionszeit von 7 am gr\u00f6fsten bei den Gesunden und von 12 bei den Paralytikern, am kleinsten stets bei den Hebephrenen und bei fast allen gr\u00f6fser als bei den ersten 10 Aufgaben. Die geringste durchschnittliche Fehlerzahl ist bei 7 die der Paralytiker, bei 12 die der Gesunden, wahrend die gr\u00f6fste sich stets bei den Hebephrenen findet; eine Abnahme der Fehler am 2. Tage fand sich nur bei den Gesunden und Paralytikern; die Aufgaben mit 12 waren namentlich den Kranken viel schwieriger als die mit 7, insbesondere zeigen die Paralytiker bei den sp\u00e4teren Additionen eine sehr merkliche Verschlechterung der Leistung und Verl\u00e4ngerung der Additionszeit. \u2014 Drittens hatten die Versuchsperpersonen 10 Min. lang m\u00f6glichst viele bekannte Thiere aufzuz\u00e4hlen. Die gr\u00f6fste Leistung wiesen die Paralytiker, die kleinste die Hebephrenen auf. Dieser Vorsprung der Paralytiker vor den Gesunden fand eich jedoch nur am 1. Tage und ist auch nur der Zahl der Wiederholungen w\u00e4hrend desselben Versuchs zu verdanken, welche bei den Gesunden am kleinsten, bei den Paralytikern in Folge der Ged\u00e4chtnisschw\u00e4che und motorischen Erregung am gr\u00f6fsten ist. Dagegen ist die Ueberein-stimmung zwischen den Vorstellungen des 1. und 2. Tages bei den Gesunden am gr\u00f6fsten, bei den Paralytikern am kleinsten; diese zeigen am 2. Tage die meisten, jene die wenigsten neuen Vorstellungen. Es hat also kein grofser Verlust von Vorstellungen bei den Kranken Platz gegriffen, dagegen ist die Bereitschaft der Vorstellungen bei ihnen geringer als bei den Gesunden. Daher ist auch das Sinken der Leistung w\u00e4hrend des Versuchs bei den Gesunden ein viel steileres als bei den Kranken, namentlich den Paralytikern; Alle zeigten \u00fcbrigens in einer der letzten Minuten wieder eine Aufbesserung. Die mittlere Schwankungsbreite sowie die Differenz zwischen der besten und schlechtesten Leistung ist bei den Gesunden am kleinsten, bei den Paralytikern am gr\u00f6fsten. \u2014 Beim Hersagen des Alphabets brauchten die Gesunden die k\u00fcrzeste, die Paralytiker di\u00a9 l\u00e4ngste Zeit; auch die mittlere Scbwankungsbreite, die Differenz zwischen der besten und schlechtesten Leistung und die Anzahl der Fehler ist bei jenen am kleinsten, bei diesen am gr\u00f6fsten, einige Paralytiker brachten das Alphabet \u00fcberhaupt nicht zu Ende. \u2014 Das Hersagen der Zahlen von 1=60, die leichteste und von Allen fehlerlos gel\u00f6ste Aufgabe, erforderte bei den Gesunden eine k\u00fcrzere Zeit als bei den Kranken; ein Unterschied zwischen den beiden Gruppen der Letzteren ist nicht vorhanden. Die mittlere Schwankungsbreite und die Differenz zwischen Maximum und Minimum ist bei den Gesunden und Hebephrenen gleich und geringer als bei den Paralytikern. \u2014 Die letzte Versuchsreihe betraf die Reactionszeit bei optischen Reizen; die Antwort wurde in \u00a9inen","page":130},{"file":"p0131.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n131\nSchallschl\u00fcssel Mneingesprochen und bestand in der Benennung von 6 gel\u00e4ufigen Farben, den 25gro\u00a3aen lateinischen Buchstaben und 25 einsilbigen Hauptw\u00f6rtern, in 25 Additionen von Summanden ans den Zahlen 1\u201419, so dale nie 2 Bstellige Zahlen zu addiren waren, in 25 Beurtheilungen einsilbiger W\u00f6rter, ob sie Angenehmes oder Unangenehmes, ob sie Lebendes oder Unbelebtes ausdr\u00fccken. Die Reactions-zeit war stete bei den Gesunden am kleinsten, bei den Paralytikern am gr\u00f6fsten. Die mittlere Schwankungsbreite oder die Abweichung der mittleren Reactionsaeit vom Gruppenmittel, ebenso die Differenz zwischen k\u00fcrzester und l\u00e4ngster Zeit war bei den Paralytikern am gr\u00f6fsten, bei den Hebephrenen am kleinsten, nur bei den Farbenreactionen stehen Letztere den Gesunden nach. Die Ergebnisse ein und derselben Person sind wie auch bei den anderen Versuchen, am gleichm\u00e4Mgsten bei den Gesunden, am verschiedensten bei den Paralytikern, wie eine Betrachtung der Mittel-zon\u00a9 d. h. des Abstandes der 7. und 19. nach ihrer Gr\u00f6fae geordneten Re actiomszeiten zeigt: nur bei den Wortreactionen stehen die Hebephrenen den Gesunden sehr nahe, ja \u00fcbertreffen sie bei den Additionen und Ge-f\u00fcMaurfcheilen. Die kleinste Fehlerzahl weisen bei den Buchstabenreactionen und bei den Urtheilen, ob lebend oder nicht, die Hebephrenen, bei den Additionen die Paralytiker, sonst immer die Gesunden auf, die gr\u00f6fste Fehlerzahl dagegen bei den Farben und Additionen die Hebephrenen, bei den Urtheilen, ob leblos oder nicht, die Gesunden, sonst stets di\u00a9 Paralytiker. Lag bei den Additionen die Summ\u00a9 innerhalb des n\u00e4mlichen Zehners wie der gr\u00f6ssere Summand, was in der H\u00e4lfte der F\u00e4lle zutraf, dann kam ein Fehler nur sehr selten vor. Ein Vergleich der verschiedenen Reactionen zeigt, dafs bei allen. 3 Gruppen die Benennung der Buchstaben l\u00e4nger w\u00e4hrte als die der W\u00f6rter, di\u00a9 Additionen am l\u00e4ngsten dauerten, die beiden Urtheilsreactionen bei den Paralytikern einen viel gr\u00f6fseren Zuwachs gegen\u00fcber den blofsen Benennungen erforderten als bei den Gesunden und Hebephrenen, ja bei einem Paralytiker waren sie \u00fcberhaupt nicht ausf\u00fchrbar. Die Differenz zwischen der l\u00e4ngsten Zeit bei den Benennungen und der k\u00fcrzesten bei den Additionen und Urtheilen ist stet\u00ae positiv, aber bei den Gesunden am kleinsten, bei den Paralytikern am gr\u00f6fsten. \u2014 Was den Einflufs der Uebnng betrifft, so ist ein solcher bei den Auffassungsversuchen nicht mit Sicherheit nachweisbar, wenn auch in den meisten F\u00e4llen eine geringe Zunahme der richtigen F\u00e4ll\u00a9 am 2. resp. 3. Tag\u00a9 vorhanden ist ; letztere ist \u00fcbrigens bei den sinnlosen Silben gr\u00f6fser als bei den W\u00f6rtern und bei den Paralytikern am geringsten. Eine Zunahme der sinnvollen Verlesungen auf Kosten der sinnlosen findet sich in den sp\u00e4teren Versuchstagen bei dem Gesunden und Hebephrenen, w\u00e4hrend bei den Paralytikern das Gegen-theil der Fall ist. Um nun ein zuverl\u00e4ssigeres Ergebnifs \u00fcber den Uebungs-einfiufs zu haben, stellt\u00a9 Verf. aufser den erw\u00e4hnten Zeitmessungen noch an 3 Tagen je 25 Versuch\u00a9 mit Wortbenennungen und Gef\u00fchlsurtheilen und eine auf 2 Tage sich vertheilende Reihe von 325 Additionen an. Es zeigte sich bei fast allen Versuchspersonen mit Ausnahme des letzten Tages ein\u00a9 stetige Verk\u00fcrzung, die am gr\u00f6fsten. bei den Gesunden, am kleinsten bei den Paralytikern, und bei den Urtheilen gr\u00f6fser, als bei den Wort\u00bb\n9*","page":131},{"file":"p0132.txt","language":"de","ocr_de":"132\nLiteraturbericht.\nbenennungen war. Ferner nahm die Gr\u00f6fse der Mittelzone stetig ab, nur die der Hebephrenen blieb bei den Wortreactionen stets gleich und bei den Rechenaufgaben nngleichmifsig schwankend. Endlich nahm auch die Fehlerzahl ab, nur bei den TJrtheilen zeigten die Kranken ein ungleich m\u00e4fsiges Schwanken. \u2014 Eine Erm\u00fcdung ist nicht mit Sicherheit nachweisbar, nur zeigte sich bei den W\u00f6rtern ein allm\u00e4hliches Sinken der richtigen F\u00e4lle, und zwar bei den Kranken in h\u00f6herem Grade als bei den Gesunden ; bei den sinnlosen Silben dagegen trat eine Zunahme der richtigen F\u00e4lle ein. Selbst bei der Reihe von 300 Additionen an einem Tage verk\u00fcrzte eich im Laufe des Versuchs die Zeit unter gleichzeitiger Abnahme der Mittelzone und Fehlerzahl: der Unterschied zwischen den einzelnen Fractionen war hier bei den Kranken, namentlich den Paralytikern, offenbar in Folge der gr\u00f6fseren Labilit\u00e4t der Aufmerksamkeit, gr\u00f6fser als bei den Gesunden.\nDafs auf Grund dieser Versuche noch keine bestimmten, diagnostischen Schl\u00fcsse zu ziehen sind, giebt Verf. selbst zu. Nicht nur die Neuheit der Methode sondern auch die vielfache Uebereinstimmung der beiden untersuchten Krankheitsf\u00e4lle liefsen dies ja auch von vom herein kaum erwarten. Immerhin aber enthalten die gewonnenen Resultate schon mancherlei Interessantes und Beachtenswerthes und Verf. hat durchaus Recht, wenn er seine lehrreiche Abhandlung mit den Worten schliefst \u201eM\u00f6gen daher auch unsere ersten Schritte auf dem neuen Wege einer psychologischen Untersuchung Geisteskranker vielfach unsichere sein, so wird uns doch schliefslich dieses Verfahren unentbehrliche Aufschl\u00fcsse auch f\u00fcr das klinische Verstftndnifs der Irreseinsformen zu liefern verm\u00f6gen, die auf keine andere Weise erreichbar sind.\u201c Nur d\u00fcrfte hierzu eine gr\u00f6lhere Zahl von Versuchen an Gesunden und Kranken erforderlich sein. Dafs durch \u201eausgedehnte Untersuchungen an gesunden Personen auf den verschiedensten Gebieten sichere Ergebnisse gewonnen sind, die als vergleichbare Grundlage bei der Beobachtung abnormer Geisteszust\u00e4nde dienen k\u00f6nnen\u201c, ist eine etwas k\u00fchne Behauptung, deren Beweis schwer zu erbringen sein d\u00fcrfte. Jedenfalls ist eine einmalige Wiederholung des n\u00e4mlichen Versuchs durchaus unzureichend f\u00fcr die experimentelle L\u00f6sung irgend eines psychologischen Problems, insbesondere des der Uebung und Erm\u00fcdung. Gerade eine neue Untersuchungsmethode mufs sich ihre Stellung durch peinlich exacte und umfangreiche Versuchsreihen erringen. Sodann aber ist im Interesse der bereits aufgewandten M\u00fche eine zu geringe Anzahl von Versuchen zu bedauern ; denn die Anzahl und Bedeutung der Ergebnisse w\u00e4chst viel schneller als die Versuchszahl, sobald nur die letztere gewisse Grenzen \u00fcberstiegen hat. Ohne Zweifel w\u00fcrde auch Verf. bei Fortsetzung seiner Versuche namentlich an ein und derselben Person weitaus mehr und vor Allem gleichm\u00e4fsigere Ergebnisse gewonnen haben ; die grofsen Schwankungen in den Ergebnissen der Gruppe, namentlich jedoch der einzelnen Versuchspersonen sind ein untr\u00fcgliches Kennzeichen der noch unzul\u00e4nglichen Versuchszahl. Auch eine noch vielseitigere Auswahl der zu untersuchenden Functionen w\u00e4re w\u00fcnschenswerte Unangenehm ber\u00fchren die vielfachen Irrth\u00fcroer in den raitgetheilten Zahlen. So mufs S. 652 f\u00fcr 64 und 123 171 und 207; S. 673 f\u00fcr 16,1% 161,1 \u00b0/0; S. 675 f\u00fcr 203 209 ; S. 676 f\u00fcr 1209 1229 stehen. Endlich erscheint mir die Ansicht","page":132},{"file":"p0133.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n133\ndes Verf.\u2019s \u00fcber das Wesen der Hebung nicht ganz einwandfrei. Schon die Unterscheidung zwischen Uebung und Anregung (S. 686) erregt Bedenken Sodann aber ist eine vor\u00fcbergehende Uebung im Laufe einer l\u00e4ngeren Versuchsreihe wohl m\u00f6glich, ohne dafs von ihr noch am folgenden Tage Spuren vorhanden sind. Es ist also daraus, dafs die mittlere Additionszeit am folgenden Tage l\u00e4nger ist, als am End\u00a9 des vorhergehenden Tages, noch keineswegs zu schliefsen, dafs an dem. letzteren die Erm\u00fcdungserscheinungen nicht durch Uebung verdeckt wurden (S. 689).\nWbbschnee (Z\u00fcrich).\nWiulabd S. Small. Ai Experimental Study #f the Mental Processes if the Eat\nAmer. Journ. 11 (2), 138\u2014165. 1900.\nDie vorsichtige, mit Verallgemeinerungen zur\u00fcckhaltend\u00a9 Arbeit untersucht an weifsen Batten die Entstehung und Festigung von Associationen, deren Inhalt m\u00f6glichst im nat\u00fcrlichen Gesichtskreis der Thiere liegt. Das t\u00e4gliche Futter wird in einem Beh\u00e4lter, in den die Ratten erst durch Graben, Nagen etc. gelangen k\u00f6nnen, in den Hauptk\u00e4fig gebracht, und di\u00a9 Zeit bis zur jeweiligen Erreichung des Futters gemessen. Verf. ist sich jedoch der Schw\u00e4chen dieses relativ brauchbarsten Maafses f\u00fcr die Leistungsf\u00e4higkeit der Association recht wohl bewufet, die vor Allem in der Uncon-trolirbarkeit und Unerreichbarkeit der Aufmerksamkeita-Concentration beim Thiere liegen. Die beiden ersten Versuchsgruppen bringen zun\u00e4chst den Anfangs raschen, sp\u00e4ter langsameren Abfall der Zeitcurve gut zum Ausdruck, wobei immer nur ein und die n\u00e4mlich\u00a9 Ratte der beiden verwendeten Paare arbeitete. Die dritte Gruppe zeigt die Unterscheidungef\u00e4higkeit der jeweils f\u00fchrenden Ratte f\u00fcr die beiden Beh\u00e4lter mit verschiedener Sperrvorrichtung. An vier sorgf\u00e4ltig aufgezogenen Jungen wurden sodann die individuellen Unterschiede hinsichtlich der Intelligenz untersucht. Auch hier arbeitete zun\u00e4chst immer nur eines, nach dessen Entfernung sich ein anderes immer erst relativ neu ein\u00fcben mufste. Di\u00a9 Nachahmung der anderen bezog sich dabei immer nur auf die einzelnen Elemente der Handlang, ohne ein Begreifen des fremden Endzieles zu, verrathen. Abwechselndes Zusammensperren in anderen Gruppirungen zeigte schliefslich auch bei jenen \u00e4lteren Paaren die n\u00e4mliche Unge\u00fcbtheit der jeweils unth\u00e4tigen Ratte.\nWibth (Leipzig).\n0. Hb\u00fcbxeb. Did Entwickelung des kindlichen Gehirns ln den lotsten IStal-\nnmd ersten Lebensmonaten. Zeitschr. f. p\u00e4d. Psychol u. Pathol 2 (2), 73\u201483.\n1900.\nH. legt an der Hand von Pr\u00e4paraten und Abbildungen die Befund\u00a9 and Theorien Flechsig\u2019\u00ae dar. Das Fehlen von Reproductionen der Demonstrationsobjecte, von denen fortw\u00e4hrend die Rede ist, macht die Verst\u00e4ndlichkeit der Ausf\u00fchrungen gr\u00f6fstentheils illusorisch.\nW. Stern (Breslau).","page":133}],"identifier":"lit31610","issued":"1901","language":"de","pages":"129-133","startpages":"129","title":"J. Reis: Ueber einfache psychologische Versuche an Gesunden und Geisteskranken. Kraepelin 2 (4), 587-694. 1899","type":"Journal Article","volume":"25"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:10:58.689746+00:00"}