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{"created":"2022-01-31T15:56:24.239514+00:00","id":"lit31617","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Mentz","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 25: 137-138","fulltext":[{"file":"p0137.txt","language":"de","ocr_de":"Literatnrbericht.\n\u00a7\n1ST\ntheorie, welche die von Hess behauptete Uebereinstiinmung dev gegenfarbigen Isochromen erfordere. Die Parallele zur Farbenblindheit wird vollst\u00e4ndig verworfen. Dagegen wird die Vereinbarkeit mit der Wunbt-schen Stufentheorie betont. Eine physiologische Deutung wird nicht versucht, und die Ph\u00e4nomenologie des Gegenstandes als das vorl\u00e4ufig allein Erreichbare hingestellt.\tWibth (Leipzig).\nG. T. Ladd. A Color IllQtion. Studies from the Yale Psychol. Laborat. fl, 1\u20145. 1898.\nDiese Beschreibung der Induction einer kleineren farbigen Fl\u00e4che ohne erheblichere Grenzlinien durch die Farben ihrer Unterlage in gleichem Sinne mit diesen (nat\u00fcrlich auch bei gew\u00f6hnlicher Schrift oder Druckschrift zu beobehten) bringt durchaus nichts Neues. Mit seiner Skepsis gegen Netzhauterm\u00fcdung als haupts\u00e4chlichen oder gar alleinigen Anlafs dieser Wirkung d\u00fcrfte Verf. f\u00fcr diesen Fall auch vollst\u00e4ndig Recht haben. Gerade der Widerspruch der verlangten Fixation mit der Aufmerksamkeitsreizung, durch das ausgedehnte und auch noch in sich mannigfaltige Object, veranlafst Schwankungen der Accommodation, Fixation, und bei binocularem Sehen auch der Convergenz, wie man leicht durch Herstellung sehr ausgepr\u00e4gter Fixirpunkte (wie Nadelspitze, Federspitze) in und \u00fcber der Fl\u00e4che findet. Diese zusammen (trotz der rAccommodations-breite\u201c, die nur f\u00fcr einen dieser Factoren gilt) ergeben eine starke Zerstreuung, wie sie bei gew\u00f6hnlicher willk\u00fcrlicher, aber fester Bewegung, auch in Folge der Gewohnheit f\u00fcr diese Art der Auffassung, psychisch nicht in Betracht kommt, und giebt damit die Veranlassung zu psychischer Ausf\u00fcllung in gleichem Sinne mit der Unterlage, \u00e4hnlich wie in gewissen F\u00e4llen der Ausf\u00fcllung des blinden Fleckes. Besonders auffallend wird dies, wenn man z. B. ein ziegelrothes Pigmentpapier von etwa 0,5 qcm auf eine grofse gelbe Unterlage legt: dasselbe erscheint dann ausgesprochen und unab\u00e4nderlich gelb, wobei die Kleinheit des Objectes in diesem Falle noch beg\u00fcnstigend wirkt, trotzdem es an sich selbst Fixationsobject in seiner ganzen Gr\u00f6fse sein sollte. Die spectrale Gemischtheit kommt jedoch noch hinzu, da die Wirkung auch nicht bei allen Farben eintritt. Die Einheitlichkeit der psychischen Auffassung, als mit der Production zugleich die Reproduction weckend, ist hier augenscheinlich, als durch die normale Zerstreuung beg\u00fcnstigt, als haupts\u00e4chlicher Factor zu betrachten. Hiermit liegt, wie es scheint, eine centralere Wirkung vor (zugleich mit Reproduction) als bei der gew\u00f6hnlichen, in entgegengesetztem Sinne wirkenden Contrastwirkung, f\u00fcr die eben andere Umst\u00e4nde maafsgebend sind, und die, wof\u00fcr schon die m\u00f6gliche Ausgedehntheit ihrer Wirkung (besonders auffallend bei Anwendung von Gelatinefenstern) spricht, auch nicht allein peripher verst\u00e4ndlich ist. Die Abstumpfung der Netzhaut kommt im vorliegenden Falle, wie man durch Variation des Versuches, Eintreten der obigen Wirkungen bei sehr kurzer Zeit, und die Schwierigkeit entsprechender Klarlegung \u00fcberhaupt findet, nur sehr secund\u00e4r und bei l\u00e4ngerer Dauer in Betracht. Bei fester freier oder willk\u00fcrlicher Bewegung kommen die zu allererst angegebenen drei Factoren wegen der gr\u00f6fseren physiologischen Bequemlichkeit und Beharrung fast gar nicht in Betracht. Nur sehr rasche","page":137},{"file":"p0138.txt","language":"de","ocr_de":"138\nLiteraturberich t.\nBewegung, z. B. hergestellt durch sehr rasche Bewegung des Objectes, bringt dann eine gleiche Wirkung hervor. Auf Bewegungen mittlerer Geschwindigkeit ist aber die Aufmerksamkeit entschieden gut amgepafst Daher tritt in diesem Falle bei ausgedehnteren Figuren eine solche Induction nicht ein, obgleich ein positiver Wechsel der Bildlage vorhanden ist. Dieser ist jedoch bei ausgedehnten Figuren keineswegs durchgreifend und gestattet somit g\u00fcnstige Wirkungen der Nachdauer und der psychischen Reproduction gegen\u00fcber der Production.\tMenti (Leipzig).\nM. A. Dxssabd. Let illusions binoculaires. Rev. scient 12 (9 u. 10), 257\u2014266, 296\u2014301. 1899.\nDie Ergebnisse einiger vom Verf. beschriebenen stereoskopischen Versuche best\u00e4tigen, wie er glaubt, nicht die empiristische Theorie der Gesichtswahrnebmung, insofern ein der stereoskopischen Wahrnehmung genau entsprechender Gegenstand nicht immer gleiche Netzhautreizungen wie die verwendeten Stereogramme hervorbringen w\u00fcrde ; der Verf. findet in diesen Versuchen Veranlassung, mit Hering jedem einzelnen Netzhautbilde ein eigenes Projectionsverm\u00f6gen zuzuschreiben. F\u00fcr die binoculare Gesichtswahrnehmung stellt er mehrere Gesetze auf, nach welchen Punkte im Horopter durch die Verschmelzung correspondirender Reizungen, solche jenseits bezw. diesseits des Horopters durch die Hemmung der gekreuzten bezw. geraden, und durch die Nebeneinanderstellung der geraden bezw. gekreuzten Reizungen wahrgenommen werden. Theoretische Folgerungen werden f\u00fcr sp\u00e4ter in Aussicht gestellt.\nHeymans (Groningen).\nEbgab James Swift, liii\u00fcilltf to Plis. Amer. Jenem. 11 (3), 312\u2014317. 1900.\nMit H\u00fclfe des MAcDoNALn\u2019schen Algometers wird ein Druck auf die Schl\u00e4fe bis zur eben merklichen Schmerzempfindung gesteigert. An 100 bis 200 Personen im Alter von 7 bis 3\u00f6 Jahren innerhalb der verschiedenen Hauptgruppen soll hierdurch die Beziehung der Schmerzempfindlichkeit zu Alter, Geschlecht, geistiger Begabung und Erm\u00fcdung festgestellt werden. Die Schwelle steigt bis zum 18. oder 19. Jahre an, von wo an sie ziemlich constant bleibt. Bekanntes best\u00e4tigt die Auffindung ihrer geringeren H\u00f6he beim weiblichen Geschlecht, ihrer Herabsetzung durch Erm\u00fcdung wenigstens bei M\u00e4dchen und j\u00fcngeren Knaben, die Feststellung der etwas gr\u00f6sseren mittleren Empfindlichkeit bei begabteren Menschen, endlich auch der experimentell bereits erwiesenen gr\u00f6fseren Empfindlichkeit der linken Schl\u00e4fe.\nWxrth (Leipzig).\nA. F. Buck. Observation* on the Qreresttmation of fortical ai compared with\nHorizontal Lines. Univ. of Chicago Contrib. to Philos. 2 (2), 7\u201411. 1899.\nVerf. sucht durch zahlreiche Messungen nach der Methode der Minimal\u00e4nderungen mit zwei Versuchspersonen festzustellen, ob die Vergleichung einer verticalen mit einer horizontalen Distanz im Liegen eine geringere, bezw. andere optische T\u00e4uschung ergebe als bei aufrechter Haltung. Er setzt voraus, dafg die Zur\u00fcckf\u00fchrung der T\u00e4uschung auf die Verschiedenheit der Augenmuskel-Anstrengung nur mit einer Herabsetzung, bezw. Um-","page":138}],"identifier":"lit31617","issued":"1901","language":"de","pages":"137-138","startpages":"137","title":"G. T. Ladd: A Color Illusion. Studies from the Yale Psychol. Laborat. 6, 1-5. 1898","type":"Journal Article","volume":"25"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:56:24.239519+00:00"}