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{"created":"2022-01-31T16:34:57.462616+00:00","id":"lit31620","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Wirth","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 25: 138-139","fulltext":[{"file":"p0138.txt","language":"de","ocr_de":"138\nLiteraturberich t.\nBewegung, z. B. hergestellt durch sehr rasche Bewegung des Objectes, bringt dann eine gleiche Wirkung hervor. Auf Bewegungen mittlerer Geschwindigkeit ist aber die Aufmerksamkeit entschieden gut amgepafst Daher tritt in diesem Falle bei ausgedehnteren Figuren eine solche Induction nicht ein, obgleich ein positiver Wechsel der Bildlage vorhanden ist. Dieser ist jedoch bei ausgedehnten Figuren keineswegs durchgreifend und gestattet somit g\u00fcnstige Wirkungen der Nachdauer und der psychischen Reproduction gegen\u00fcber der Production.\tMenti (Leipzig).\nM. A. Dxssabd. Let illusions binoculaires. Rev. scient 12 (9 u. 10), 257\u2014266, 296\u2014301. 1899.\nDie Ergebnisse einiger vom Verf. beschriebenen stereoskopischen Versuche best\u00e4tigen, wie er glaubt, nicht die empiristische Theorie der Gesichtswahrnebmung, insofern ein der stereoskopischen Wahrnehmung genau entsprechender Gegenstand nicht immer gleiche Netzhautreizungen wie die verwendeten Stereogramme hervorbringen w\u00fcrde ; der Verf. findet in diesen Versuchen Veranlassung, mit Hering jedem einzelnen Netzhautbilde ein eigenes Projectionsverm\u00f6gen zuzuschreiben. F\u00fcr die binoculare Gesichtswahrnehmung stellt er mehrere Gesetze auf, nach welchen Punkte im Horopter durch die Verschmelzung correspondirender Reizungen, solche jenseits bezw. diesseits des Horopters durch die Hemmung der gekreuzten bezw. geraden, und durch die Nebeneinanderstellung der geraden bezw. gekreuzten Reizungen wahrgenommen werden. Theoretische Folgerungen werden f\u00fcr sp\u00e4ter in Aussicht gestellt.\nHeymans (Groningen).\nEbgab James Swift, liii\u00fcilltf to Plis. Amer. Jenem. 11 (3), 312\u2014317. 1900.\nMit H\u00fclfe des MAcDoNALn\u2019schen Algometers wird ein Druck auf die Schl\u00e4fe bis zur eben merklichen Schmerzempfindung gesteigert. An 100 bis 200 Personen im Alter von 7 bis 3\u00f6 Jahren innerhalb der verschiedenen Hauptgruppen soll hierdurch die Beziehung der Schmerzempfindlichkeit zu Alter, Geschlecht, geistiger Begabung und Erm\u00fcdung festgestellt werden. Die Schwelle steigt bis zum 18. oder 19. Jahre an, von wo an sie ziemlich constant bleibt. Bekanntes best\u00e4tigt die Auffindung ihrer geringeren H\u00f6he beim weiblichen Geschlecht, ihrer Herabsetzung durch Erm\u00fcdung wenigstens bei M\u00e4dchen und j\u00fcngeren Knaben, die Feststellung der etwas gr\u00f6sseren mittleren Empfindlichkeit bei begabteren Menschen, endlich auch der experimentell bereits erwiesenen gr\u00f6fseren Empfindlichkeit der linken Schl\u00e4fe.\nWxrth (Leipzig).\nA. F. Buck. Observation* on the Qreresttmation of fortical ai compared with\nHorizontal Lines. Univ. of Chicago Contrib. to Philos. 2 (2), 7\u201411. 1899.\nVerf. sucht durch zahlreiche Messungen nach der Methode der Minimal\u00e4nderungen mit zwei Versuchspersonen festzustellen, ob die Vergleichung einer verticalen mit einer horizontalen Distanz im Liegen eine geringere, bezw. andere optische T\u00e4uschung ergebe als bei aufrechter Haltung. Er setzt voraus, dafg die Zur\u00fcckf\u00fchrung der T\u00e4uschung auf die Verschiedenheit der Augenmuskel-Anstrengung nur mit einer Herabsetzung, bezw. Um-","page":138},{"file":"p0139.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n139\nkehrung der T\u00e4uschung im Liegen vertr\u00e4glich sei. Da nun aus seinen Versuchen im Gegentheil sogar eine kleine Steigerung der T\u00e4uschung im Liegen resultirt, so glaubt er jener Muskelanstrengung einen wesentlichen Ein Aufs auf die T\u00e4uschung absprechen zu m\u00fcssen. Die HBLMHOLTz'sche Theorie ferner erkl\u00e4re das thats\u00e4chliche Ergebnifs zwar nicht, sei mit ihm aber auch nicht unvertr\u00e4glich. Unter den verschiedenen Behandlungen der Frage erscheint ihm diejenige von Th. Lipps als \u201ethe most complete thing*. Im Einzelnen zeigt sich der Grad der T\u00e4uschung von der jeweiligen Unterschiedsempflndlichkeit unabh\u00e4ngig und f\u00fcr gr\u00f6fsere Strecken geringer als f\u00fcr kleinere. Die erheblichen pers\u00f6nlichen Differenzen beziehen sich nur auf das absolute Maafs der T\u00e4uschung, und nur wenig auf den relativen Einflufs der verschiedenen Versuchsbedingungen.\nWirth (Leipzig).\nOska\u00e4 Zorn, Ueber den Einflu\u00df der Blickrichtung auf die scheinbare GrBfse der Gestirn* und die scheinbare Form des BlmmelsgevSlbes. Pfl\u00fcgers Archiv f\u00fcr die gee. Physiol. 78, 363\u201440!. 1899.\nZ. will zur Erkl\u00e4rung der besagten Erscheinungen ein neues, maafs' gebendes Moment liefern. Seinem Grundvereueh zu Folge besteht die T\u00e4uschung \u00fcber die Grd fee des Mondes fort, auch wenn man nichts von dessen Umgebung sieht. Ueber die scheinbare Entfernung ist dabei kein sicheres Urtheil m\u00f6glich. Die Ursache soll in der Blickrichtung liegen, in deren Verh\u00e4ltnis zur Frontalebene des Kopfes, nicht etwa zur Horizontale des Raums. Betrachtet man, auf dem R\u00fccken liegend, den hochstehenden Mond mit gerader Blickrichtung, oder das- aufgehende Gestirn vorgebeugten Kopfes mit stimw\u00e4rts gewandten Augen, so ergeben sich T\u00e4uschungen, welche den gew\u00f6hnlichen entgegengesetzt sind. Die meisten Versuche gelingen auch ohne Abdeckung des Firmaments. Auff\u00e4llig ist das Wachsen der T\u00e4uschung mit der Zeitdauer des Betrachten\u00ab. Eine Best\u00e4tigung ergiebt Localisation eines und desselben Nachbildes aufw\u00e4rts und gerade aus, wobei doch \u00fcber die Entfernung kein Urtheil m\u00f6glich ist. Gleichartige T\u00e4uschungen ergeben sich auch f\u00fcr ferne irdische Objecte, wenn kein Anhaltspunkt f\u00fcr die Gr\u00f6fse ihrer Entfernung da ist.\nBei verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig nahen Objecten aber, z. B. schwachgl\u00fchendem Draht Im Dunkeln, wird die Gr\u00f6fsent\u00e4uschung sehr undeutlich und die Entf ernnngst\u00e4uschung markant: Das mit geradem Blick Betrachtete erscheint n\u00e4her.\nAber auch bei manchen verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig nahen Objecten findet eine betr\u00e4chtliche Gr\u00f6fsenUntersch\u00e4tzung statt, wenn man sie mit erhobenem B\u00fcck betrachtet, so z. B. hei Thurmuhren und Bogenlampen.\nGelegentlich tritt aber auch andererseits das Dis tanz moment bei Sonne und Mond deutlicher hervor. Aber nicht so, dafs diese am Horizont gr\u00f6fser erscheinen, weil weiter (nach Heli\u0153oltz u. A.), sondern je gr\u00f6fser, desto n\u00e4her. Sie schweben scheinbar im Raum vor dem Himmelsgew\u00f6lbe.\nIm zweiten Tb eile seiner Abhandlung deutet Z. eine physiologische Erkl\u00e4rung an. Nach Hbbing u. \u00e4. beg\u00fcnstigt die Senkung der Blickebene eine Vergr\u00f6fserung, die Hebung eine Verkleinerung des Convergenzwinkels der Gesichtslinien. Dies geschieht rein mechanisch. Daher bedarf es bei","page":139}],"identifier":"lit31620","issued":"1901","language":"de","pages":"138-139","startpages":"138","title":"A. F. Buck: Observations on the Overestimation of Vertical as compared with Horizontal Lines. Univ. of Chicago Contrib. to Philos. 2 (2), 7-11. 1899","type":"Journal Article","volume":"25"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:34:57.462621+00:00"}