Open Access
{"created":"2022-01-31T16:36:34.188267+00:00","id":"lit31621","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Ettlinger","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 25: 139-140","fulltext":[{"file":"p0139.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n139\nkehrung der T\u00e4uschung im Liegen vertr\u00e4glich sei. Da nun aus seinen Versuchen im Gegentheil sogar eine kleine Steigerung der T\u00e4uschung im Liegen resultirt, so glaubt er jener Muskelanstrengung einen wesentlichen Ein Aufs auf die T\u00e4uschung absprechen zu m\u00fcssen. Die HBLMHOLTz'sche Theorie ferner erkl\u00e4re das thats\u00e4chliche Ergebnifs zwar nicht, sei mit ihm aber auch nicht unvertr\u00e4glich. Unter den verschiedenen Behandlungen der Frage erscheint ihm diejenige von Th. Lipps als \u201ethe most complete thing*. Im Einzelnen zeigt sich der Grad der T\u00e4uschung von der jeweiligen Unterschiedsempflndlichkeit unabh\u00e4ngig und f\u00fcr gr\u00f6fsere Strecken geringer als f\u00fcr kleinere. Die erheblichen pers\u00f6nlichen Differenzen beziehen sich nur auf das absolute Maafs der T\u00e4uschung, und nur wenig auf den relativen Einflufs der verschiedenen Versuchsbedingungen.\nWirth (Leipzig).\nOska\u00e4 Zorn, Ueber den Einflu\u00df der Blickrichtung auf die scheinbare GrBfse der Gestirn* und die scheinbare Form des BlmmelsgevSlbes. Pfl\u00fcgers Archiv f\u00fcr die gee. Physiol. 78, 363\u201440!. 1899.\nZ. will zur Erkl\u00e4rung der besagten Erscheinungen ein neues, maafs' gebendes Moment liefern. Seinem Grundvereueh zu Folge besteht die T\u00e4uschung \u00fcber die Grd fee des Mondes fort, auch wenn man nichts von dessen Umgebung sieht. Ueber die scheinbare Entfernung ist dabei kein sicheres Urtheil m\u00f6glich. Die Ursache soll in der Blickrichtung liegen, in deren Verh\u00e4ltnis zur Frontalebene des Kopfes, nicht etwa zur Horizontale des Raums. Betrachtet man, auf dem R\u00fccken liegend, den hochstehenden Mond mit gerader Blickrichtung, oder das- aufgehende Gestirn vorgebeugten Kopfes mit stimw\u00e4rts gewandten Augen, so ergeben sich T\u00e4uschungen, welche den gew\u00f6hnlichen entgegengesetzt sind. Die meisten Versuche gelingen auch ohne Abdeckung des Firmaments. Auff\u00e4llig ist das Wachsen der T\u00e4uschung mit der Zeitdauer des Betrachten\u00ab. Eine Best\u00e4tigung ergiebt Localisation eines und desselben Nachbildes aufw\u00e4rts und gerade aus, wobei doch \u00fcber die Entfernung kein Urtheil m\u00f6glich ist. Gleichartige T\u00e4uschungen ergeben sich auch f\u00fcr ferne irdische Objecte, wenn kein Anhaltspunkt f\u00fcr die Gr\u00f6fse ihrer Entfernung da ist.\nBei verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig nahen Objecten aber, z. B. schwachgl\u00fchendem Draht Im Dunkeln, wird die Gr\u00f6fsent\u00e4uschung sehr undeutlich und die Entf ernnngst\u00e4uschung markant: Das mit geradem Blick Betrachtete erscheint n\u00e4her.\nAber auch bei manchen verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig nahen Objecten findet eine betr\u00e4chtliche Gr\u00f6fsenUntersch\u00e4tzung statt, wenn man sie mit erhobenem B\u00fcck betrachtet, so z. B. hei Thurmuhren und Bogenlampen.\nGelegentlich tritt aber auch andererseits das Dis tanz moment bei Sonne und Mond deutlicher hervor. Aber nicht so, dafs diese am Horizont gr\u00f6fser erscheinen, weil weiter (nach Heli\u0153oltz u. A.), sondern je gr\u00f6fser, desto n\u00e4her. Sie schweben scheinbar im Raum vor dem Himmelsgew\u00f6lbe.\nIm zweiten Tb eile seiner Abhandlung deutet Z. eine physiologische Erkl\u00e4rung an. Nach Hbbing u. \u00e4. beg\u00fcnstigt die Senkung der Blickebene eine Vergr\u00f6fserung, die Hebung eine Verkleinerung des Convergenzwinkels der Gesichtslinien. Dies geschieht rein mechanisch. Daher bedarf es bei","page":139},{"file":"p0140.txt","language":"de","ocr_de":"140\nLiteraturbericht.\nerhobenem Blick zur parallelen Einstellung eines besonderen Impulses auf die mfccrni und vielleicht auch st\u00e4rkerer Accommodationsimpnlse. Der Einflufs der Zeitdauer w\u00e4re dann, aus Erm\u00fcdungserscheinungen herzuleiten.\nZur n\u00e4heren Bestimmung des von, Z. doch wohl \u00fcbersch\u00e4tzten. Einflusses der Blickrichtung w\u00e4ren Erg\u00e4nzungsversuche mit Objecten verschiedener Gr\u00f6fse und verschiedenen Entfernungen und unwissenschaftlichem Verfahren, angebracht.\tEttlinoeb (M\u00fcnchen).\nCqlih C. Stewart. ZSllier\u2019s Anorthosooplc Dllll\u00f6l. {Psychol. Labor, of Clark Univ. li.) Amer. Joum. 11 (2), 240\u2014243. 1900.\nEs handelt sich um, quantitative Bestimmungen der bekannten T\u00e4uschung, wonach di\u00a9 hinter einem Spalte vorbeigezogenen Figuren, in der Bewegungsrichtung bei langsamer Bewegung aus einander gezogen, bei rascher Bewegung zusammengedr\u00fcckt erscheinen. Eine exacte Bewegung der (quadratischen) Figur in einer Richtung wurde durch Verwendung des KniLLE\u2019schen Chronographen herbei gef\u00fchrt. Aufser drei Geschwindigkeiten kamen auch drei Spaltbreiten zur Untersuchung. Der Indifferenzpunkt der T\u00e4uschung liegt bei derjenigen Geschwindigkeit, welch\u00a9 die Figur in ungef\u00e4hr 1 Sec. vorbeipassiren l\u00e4fst, be,zw. bei einer Spaltbreit\u00a9 gleich der Figurenbreifce. Verfasser schliefst sich im Gegensatz zu Helmholtz der Z\u00d6LLNER\u2019sehen Erkl\u00e4rung an, wonach die T\u00e4uschung wenigstens in der Hauptsache auf Uebersch\u00e4tzung der allzu langsamen und Untersch\u00e4tzung der allzu schnellen Bewegung beruht, und. bringt Beleg\u00a9 aus anderen Gebieten bei.\tWibth (Leipzig).\nD. P. MACMiiXAM. i Study li Habit. Univ. of Chicago Cmtrib. to PMlm. 2 (2), 11\u201419. 1899.\nDie neue \u201eCoordination zwischen Auge und Hand\u201c, die bekanntlich nach Aufsetzen von Prismen vor das Auge entsteht und nach Entfernung derselben erst allm\u00e4hlich wieder vergeht, wird in ihrem Verlaufe als Specialfall der Ein\u00fcbung exact zu bestimmen versucht. Als Maafs dienen die Strecke, um welche ein. Zielpunkt 'beim, erstmaligen Versuch gefehlt wird, und die Zahl der mifslungenen Versuche. Es kommen Prismen von 40\u00b0, 30\u00b0 und 20\u00ae Ablenkung zur Anwendung, zugleich ergiebt das monocular\u00a9 Verfahren vier Combinationen von Auge und Hand. Schliefslich wird auch noch bald mehr \u201esensorisch\u201c, bald mehr \u201emotorisch.\u201c verfahren. Diese verschiedenen Combinationen werden nun mit mehreren Versuchspersonen, in m\u00f6glichst gleichm\u00e4fsig anberaumten Sitzungen nach einander durchgenommen.. Eine sch\u00e4rfer umschriebene Gesetzm\u00e4\u00dfigkeit ist bei so vielen Variationen nicht zu erwarten, und ist sich der Verl auch der Schwierigkeit wohl bewufst, die aus der Wechselwirkung der verschiedenen Gruppen hevorgeht. Aus den drei Tabellen ist nur eine immer bessere Orientirang bei den jeweils wiederkehrenden gleichen und \u00e4hnlichen Versuchsbedingungen zu erkennen, die h\u00e4ufig mit dem ersten Treffversuch, wieder hergeetellt erscheint. Auch zeigt sich, in der Fortsetzung eine Neigung au \u201etypischem\u201c Verlauf der Fehler. Beim, \u201emotorischen\u201c Verfahren ist vor Allem der urspr\u00fcnglich\u00a9 Fehler geringer. Warnen m\u00f6chte man allerdings","page":140}],"identifier":"lit31621","issued":"1901","language":"de","pages":"139-140","startpages":"139","title":"Oskar Zoth: Ueber den Einflu\u00df der Blickrichtung auf die scheinbare Gr\u00f6\u00dfe der Gestirne und die scheinbare Form des Himmelsgew\u00f6lbes. Pfl\u00fcger's Archiv f\u00fcr die ges. Physiol. 78, 363-401. 1899","type":"Journal Article","volume":"25"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:36:34.188273+00:00"}