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{"created":"2022-01-31T16:34:56.094313+00:00","id":"lit31635","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Wirth","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 25: 156-157","fulltext":[{"file":"p0156.txt","language":"de","ocr_de":"156\nLitera turbericht.\njenige der Interferenz verschiedener Reihen von Ereignissen (Mifsverst\u00e4nd-nisae) oder von Gedanken (Wortspiele); jedes derselben versucht er auf das Hauptprincip der Mechanisirung des Lebendigen zur\u00fcckzuf\u00fchren. Alle Charakterkomik endlich beruhe darauf, dafs die betreffenden Personen automatisch ihren Weg gehen, ohne mit der Umgebung F\u00fchlung zu behalten; wodurch die typischen Gestalten entstehen, welche die Kom\u00f6die wiederzugeben versucht. \u2014 Das Buch ist reich an interessanten Einzelheiten; die Theorie des Verf.\u2019s freilich scheint mir nur auf einen Theil der vorliegenden Thatsachen zu passen, und sofern dies der Fall ist, sich ohne Schwierigkeit der Lipps\u2019schen Theorie unterordnen zu lassen.\nHeymans (Groningen).\nK. Ueberhoest. Das Eonfseb\u00ab. II. Leipzig, Wigand, 1900. 824 S.\nMit Bezugnahme auf meine Ank\u00fcndigung des 1. Bandes des vorliegenden Werkes in dieser Zeitschrift (14, 156) glaube ich mich auf die Mittheilung beschr\u00e4nken zu d\u00fcrfen, dafs in diesem 2. Bande Er\u00f6rterungen \u00fcber das F\u00e4lschlich-Komische, \u00fcber besondere Erscheinungen des Komischen und \u00fcber Witz, Spott und Scherz, sowie Nachtr\u00e4ge zur Lehre vom Wirklich-Komischen, enthalten sind.\tHeymans (Groningen).\nStanley Hall. A Study of Anger. Amer. Journ. 10 (4), 516\u2014591. 1899.\nIn vorliegender Arbeit ist die statistische Methode auf die Psychologie des Zornes und der verwandten Affecte angewendet worden. Nachdem Verf. diesen Gegenstand \u201eviele Jahre mit wachsender Mifsbefriedigung\u201c studirt hatte, ohne dafs jedoch in seinem einleitenden Resum\u00e9 zahlreicher fremder Theorien kritische Bemerkungen enthalten w\u00e4ren, versandte er endlich 900 Fragebogen mit 10 Unterfragen \u00fcber Synonymik, Ursachen, Ausdrucksbewegungen, Intensit\u00e4t, Grad der Selbstbeherrschung, Einflufs de# Temperamentes, Reaction, Behandlungsweise u. A. und erhielt nun von Eltern, Lehrern, etc. 2184 Berichte (theils eigene Beobachtungen, theils Reminiscenzen und Mittheilungen Dritter}, auf deren Verarbeitung er im Bewufstsein der gebotenen Vorsicht mit seinen Mitarbeitern vier voll\u00a9 Jahre verwendet hat. Der Inhalt ist nun nach den bereits im Fragebogen erw\u00e4hnten Gesichtspunkten geordnet und mit zahlreichen w\u00f6rtlichen Belegen versehen. So vollst\u00e4ndig und werthvoll diese sorgf\u00e4ltige Zusammenstellung sein mag, wesentlich Neues konnte nicht zu Tage gef\u00f6rdert werden. Abgesehen von der experimentellen Behandlung, fehlt es eben in der Gef\u00fchlspsychologie vor Allem weniger an Material, als an dessen psychologischer Verarbeitung, wom\u00f6glich seitens der erlebenden Person selbst Hierin l\u00e4fst die Studie jedoch ebenfalls fast Alles noch zu tlrnn \u00fcbrig, wor\u00fcber auch einzelne entwickelungsgeschichtliche Ideen, wie die Ableitung des Geiferns im Zorn von der Einleitung des Verschlingens, d. h. der Ueber-ziehung des erbeuteten Thieres mit Speichel, und gelegentliche ethisch\u00a9 und p\u00e4dagogische Reflexionen nicht hinweghelfen. Insbesondere bleibt die Anfangs erregte Hoffnung unerf\u00fcllt, dafs an der Hand des Materiales Stellung zu den herrschenden Theorien genommen werde, insbesondere zur jAMES-LANGE\u2019schen Theorie, deren hemmenden Einflufs f\u00fcr die gesunde Entwickelung der Gef\u00fchlspsychologie Verf. betont. Ohne organischen Zu-","page":156},{"file":"p0157.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turberich t.\n157\nsammenhang zum Vorhergehenden wird nur am Schl\u00fcsse jene Theorie einfach f\u00fcr unhaltbar erkl\u00e4rt, und die physiologische Grundlage des Gef\u00fchlen in centraleren Vorg\u00e4ngen erkannt. Mit Sutherland wird die Basis der Gef\u00fchle in dem sympathischen Systeme gesucht, wonach sich dieses zum cerebro-spinalen Systeme verhalte, wie di\u00a9 emotionale Seite zum Intellect. Der Entwickelungsgeschichte entsprechend sei dann auch \u201edas Gef\u00fchl \u00e4lter als der Wille und dieser \u00e4lter als der Intellect.\u201c Wirte (Leipzig).\nK. M\u00f6bius. labor \u00fc\u00ab Grundlagen der \u00e4sthetischen Benrthetlnng der Stage-thlere. Sitz.-Ber. d. kgl. preufs. Akad. d. Wigs. 2\u00ab Berlin, Physik.-math. CL, 15. M\u00e4rz 1900. 164\u2014182.\nM., der schon 1895 einen Aufsatz \u00fcber die \u00e4sthetische Betrachtung der Tbiere ver\u00f6ffentlicht hat, giebt hier eine kurze Darstellung der bei den verschiedenen Arten der S\u00e4ugethiere hervortretenden \u00e4sthetischen Vorz\u00fcge und M\u00e4ngel. Die haupts\u00e4chliche Grundlage f\u00fcr ein\u00a9 solche Beurtheilung findet er in der Gliederung des K\u00f6rpers. Die Sch\u00f6nheit beruht aber dabei nicht auf mathematisch zu formulirenden Gesetzen (gegen die Ueber-sch\u00e4tzung des goldenen Schnittes), noch f\u00e4llt sie ohne Weiteres mit der biologischen Angepafstheit (\u201eerhaltungsm\u00e4fsiger Bau\u201c) zusammen. Es kommt vielmehr in erster Linie darauf an, dafs In Form, Haltung und Bewegung der Sieg der Kraft oder Gewandtheit \u00fcber die Schwere der K\u00f6rpermass\u00a9 hervortritt: je mehr dies der Fall ist, desto sch\u00f6ner sieht das Thier aus. Der F\u00e4rbung scheint M. bei den S\u00e4ugethieren eine weniger grofse Bedeutung beizumessen, was wohl im Ganzen auch zutrifft.. Abgesehen von dem Eindruck der Kraft und Gewandtheit wird der des seelischen Lebens als wichtig f\u00fcr die Beurtheilung erw\u00e4hnt. \u2014 Hieran schliefst sich aber noch ein weiteres Princip, das vom Verf. besonders in den Vordergrund gestellt wird: wir legen den Maafsstab dessen an, was wir von dem h\u00e4ufigen Anblick unserer Hausthiere (sowie der menschlichen Gestalt) her gewohnt sind: unsere \u00e4sthetischen Urtheile \u00fcber S\u00e4ugethiere richten sich unwillk\u00fcrlich nach den \u201eMusterbildern\u201c, die sich in uns durch h\u00e4ufige Erfahrung entwickelt haben. Wenn wir die Giraffe h\u00e4fslich finden, so wirkt dabei das durch Gewohnheit entstandene Musterbild des Pferdes in hervorragendem Maafse mit. Ebenso erkl\u00e4rt es sich, dafs wir bei dem menschen\u00e4hnlichen Mandrill die lebhafte F\u00e4rbung des Gesichtes abscheulich finden, w\u00e4hrend uns dieselbe Erscheinung im Reiche der V\u00f6gel nicht mifsf allen w\u00fcrde. \u2014 Es w\u00e4re interessant, n\u00e4her zu untersuchen, wie weit dieses Princip der Gewohnheit den sinnlichen Factoren \u00e4sthetischer Wohlgef\u00e4lligkeit entgegenarbeiten kann.\tK. Groos (Basel).\nGeobob E. Partridge. Experiments npoi the Control of Ile Reflex Wink.\n(Psychol. Labor, of Clark Univ. 17.) Amer. Journ. 11 (2), 244\u2014250. 1900.\nDer Grad der Beherrschung des reflectorischen Lidschlages wurde in der Weise zu messen versucht, dafs vor das Antlitz der Versuchsperson eine Glasplatte gesetzt wurde, an welche der Experimentator einen Hammer von r\u00fcckw\u00e4rts so oft anschlagen liefs, bis der LidscMufs beim Anschlag","page":157}],"identifier":"lit31635","issued":"1901","language":"de","pages":"156-157","startpages":"156","title":"Stanley Hall: A Study of Anger. Amer. Journ. 10 (4), 516-591. 1899","type":"Journal Article","volume":"25"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:34:56.094319+00:00"}