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{"created":"2022-01-31T16:36:04.009873+00:00","id":"lit31640","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Wirth","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 25: 159-160","fulltext":[{"file":"p0159.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturberich t.\n159\nSchriftzeichen zugewiesen werden sollen, die am schnellsten herzustellen and eine m\u00f6glichst geringe Ver\u00e4nderung der Schreibrichtung erheischen, also die gr\u00f6fste \u201eSchreibfl\u00fcchtigkeit\u201c besitzen, so bed\u00fcrfen die Schriftzeichen einer Untersuchung. Es ist zun\u00e4chst eine geordnete Nachweisung der zur Verwendung f\u00fcr stenographische Zwecke vorzugsweise geeigneten Formen aufzustellen. Die Herstellungsdauer solcher Zeichen ist von gewandten Stenographen beliebiger Systeme zu ermitteln, indem sie w\u00e4hrend 15 Sec. diese einzelnen Zeichen oder ihre Verbindungen m\u00f6glichst oft schreiben. Da zur Berechnung der Schreibfl\u00fcchtigkeit eine Messung der von der Schreibfeder zurtickgelegten Wegl\u00e4ngen n\u00f6thig ist, werden die Zeichen nach photographischer Vergr\u00f6fserung mit einem Cyclostyl ausgemessen. Besondere Schwierigkeiten macht die Frage, in welcher Weise die Pausen zwischen den W\u00f6rtern verrechnet werden sollen. Die bei den Hebungen auftretende Erm\u00fcdung und Erregung \u00fcbt gerade auf diese besonderen Ein-fiufs aus. Zur Feststellung der \u201ewahren Herstellungsdauer der Zeichen\u201c und zur Bestimmung des Zeitaufwandes beim Absetzen haben die in der Psychologie gebr\u00e4uchlichen registrirenden Chronoskope in Verbindung mit der EwsoN\u2019schen Feder mit wechselndem Erfolge Verwendung gefunden. Mit Spannungsmessern nach Fick, Bkrnbtkin, Gr\u00e9hant und Kkaepklin will man die Kraftgr\u00f6fsen bestimmen, welche die Schreibfl\u00fcchtigkeit beeinflussen. Auf 27 lithographischen Tafeln sind die bisher ausgef\u00fchrten Messungen lusammengestellt.\tPappen eki* (Gr.-Lichterfelde).\nEdmund B. Hurt. Oft tli Psychology and Physiology of Readiftg. Am. Joum.\nII (3), 283\u2014302. 1900.\nVerf. sucht den ganzen psychophysiologischen Vorgang des Lesens nach seinen verschiedenen Seiten hin experimentell zu analysiren. Der vorliegende Abschnitt, dem schon im Jahre 1898 eine Arbeit auf diesem Gebiete vorausging, befafst sich mehr mit der Feststellung der einzelnen \u00e4ufseren Erscheinungen, d. h. mit dem Umfang, der Geschwindigkeit und Reactions zeit der Augenbewegungen, der Zahl und Dauer der Lesepausen, sowie mit der Lage und Ausdehnung des \u201eLesefeldes\u201c, ln einem zweiten Artikel soll dann sp\u00e4ter eine allgemeinere Theorie des Lesens nachfolgen. Die Angenbewegungen wurden durch die bereits hinreichend bekannte Uebertragung unmittelbar auf einem Kymographion registrirt; dabei waren diesmal der Sehreibhebel und die Trommel in einen seennd\u00e4ren Stromkreis eingeschaltet, der durch eine Stimmgabelunterbrechung Im prim\u00e4ren Stromkreis in Intervallen von 6,8 ff auf der bereisten Schreibfl\u00e4che selbst eine gut sichtbare Funken-Zeitregistrirung lieferte. Die Ausdehnung der Bewegung zwischen den Lese pausen zeigte sich sehr variabel, dagegen ihre Dauer ann\u00e4hernd constant und relativ nur wenig kleiner als die ganze zur neuen Zeile ansholende R\u00fcckw\u00e4rts Bewegung. Die Reaction auf einen peripher gebotenen Reiz durch Augenbewegungen, welche diesmal ebenfalls unmittelbar durch Combination der Registrirvorrichtung mit dem Hipp\u2019schen Chronoskop gemessen wurde, scheint allerdings ebenso lange zu w\u00e4hren wie die ganze mittlere Lesepanse, die sich aus der ebenfalls bekannten Dauer eines ganzen Cnrvenxuges berechnen liefe. Doch waren die Versuche nicht bis zum Maximum der Ein\u00fcbung fortgef\u00fchrt. Die Ausdehnung des","page":159},{"file":"p0160.txt","language":"de","ocr_de":"160\nLiteraturbericht.\n%\n\u201eLesefeldes\u201c wurde sodann durch successive Darbietung eines meistentheils zusammenh\u00e4ngenden Stoffes in Streifen von je 1,75 bis m je 4 cm im CATTELL\u2019sclien Fallapparat mit 15 a Expositionszeit festzustellen gesucht. Das wichtigste Ergebuifs sind hier die individuell und tempor\u00e4r variablen Assymmetrien des Feldes zum Fixationspunkt. Es fragt sich jetzt nur, in wie weit dieselben einer zuf\u00e4lligen Excentricit\u00e4t des \u00e4ufseren oder \u201einneren\u201c Blickpunktes im Momente der Exposition oder einer Wanderung des \u201einneren\u201c Blickpunktes w\u00e4hrend der Exposition selbst zuzuschreiben sind.\nWibth (Leipzig).\nG. Flatau. Ueber psychische Abnormit\u00e4ten lei ti Veitstanz leidenden Schal-kindem. Zeitschr. f. p\u00e4dag. Psychol. 1 (2), 86\u201488. 1899.\nFl. giebt eine f\u00fcr P\u00e4dagogen bestimmte Darstellung des Veitstanzes bei Kindern. Er schildert besonders den Gem\u00fcthszustand w\u00e4hrend der Erkrankung, die selbst oft aus Gem\u00fcthabewegungen entsteht. \u201eSobald das Leiden richtig erkannt ist, mufs es das Erste sein, jede Gelegenheit zo psychischen Erregungen zu beseitigen.\u201c\tW. Stern (Breslau).\nJ. W. Slaughter. Disturbances if Apperception la Insanity. Amer. Journ. li\n(3), 303\u2014311. 1300.\nVerf. lenkt die Aufmerksamkeit auf einige der bisherigen Versuche, welche zur engeren Angliederung der Psychopathologie an die Psychologie des normalen Individuums gemacht wurden, und will selbst einige Finger zeige hierf\u00fcr geben. Von den STouT\u2019schen Gedankeng\u00e4ngen ausgehend, nimmt er die \u201eApperception\u201c in dem weitesten Sinne, wonach sie alle, auch die untersten, psychischen Gestaltungsvorg\u00e4nge wie in einem \u201ehierarchischen\u201c System umfasse, dessen Spitze das judgment bilde. Alle Geistesst\u00f6rungen zeigen sich schliefslich in solchen oberfl\u00e4chlicher oder tiefer begr\u00fcndeten St\u00f6rungen des judgment. Am genauesten wird dies f\u00fcr die hallucinatorische Illusion durchzuf\u00fchren gesucht, die als \u201eAssimilation* an die subjective Gesammtverfassung zum allt\u00e4glichen und normalen Mangel an Objective tat der Auffassung in Analogie gesetzt wird.\nWibth (Leipzig).\nTh. Heller. lehir Schwaikiigeji der SliiiSicMrfe Schwach\u00aeInniger. Zeitschrift f. p\u00e4d. Psychol, u. Pathol. 2 (1), 190\u2014192. 1900.\nVerf. theilt zwei selbstheobachtete F\u00e4lle von Sinnesschwankungen schwachsinniger Knaben mit, wobei es sich um zeitweise rapide Abnahme der Sehsch\u00e4rfe, resp. der H\u00f6rsch\u00e4rfe w\u00e4hrend des Unterrichts handelt. Aerztlielie Untersuchung ergab beide Male einen vollkommen normalen Befund der betreffenden Organe. Verf. vermuthet, dafs hier centrale Er mftdung vorliegt, die im Gegensatz zur geistigen Erm\u00fcdung Vollsinniger allein die Function eines einzigen Sinnesorgans zu hemmen scheint.\nW. Stern (Breslau).","page":160}],"identifier":"lit31640","issued":"1901","language":"de","pages":"159-160","startpages":"159","title":"Edmund B. Huey: On the Psychology and Physiology of Reading. Am. Journ. 11 (3), 283-302. 1900","type":"Journal Article","volume":"25"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:36:04.009879+00:00"}