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{"created":"2022-01-31T16:23:02.301669+00:00","id":"lit31657","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Mentz","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 25: 215-216","fulltext":[{"file":"p0215.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turbericht.\n215\nsch\u00e4tznng, wie ja schon aus den Beobachtungen bei mehr punktuellen Bruckreizen zu erwarten ist, f\u00fcr L\u00e4ngen dar\u00fcber bis 10 cm die auch sonst bekannte Untersch\u00e4tzung gegen\u00fcber dem Optischen : Beides durch Auswahl aus einer gezeichneten Linienserie in horizontaler Lage nach Oeffnung des Auges festgestellt. Zunahme des Druckes insbesondere zwischen 30 und 55 gr, her gestellt durch das Gewichts\u00e4stfaesiometer von Jastrow, ergab Verminderung der Fehlschfttzung (von Wtodt bereits 1866 ausgesprochen). Erw\u00e4rmung \u00fcber die Eigentemperatur der Haut hinaus bis 60\u00ae C. ergab Verminderung der Untersch\u00e4tzungen und Zunahme der Uebersch\u00e4tzungen, und im Ganzen anch Verminderung der Fehlsch\u00e4tzungen, und zwar mit etwas regehn\u00e4fsigeren Resultaten als bei Druck\u00e4nderungen (\u00e4hnliche Resultate f\u00fcr K\u00e4lte gegen\u00fcber W\u00e4rme Klug 1876, und Goldschbidbb 1885). Die Ursachen dieser specielleren Beeinflussungen sind wahrscheinlich, wenn auch Vor ff, hier\u00fcber nichts bemerken, die gr\u00f6fsere Bestimmtheit der Sensation, die psychische Unterst\u00fctzung durch die hinzukommende neue Qualit\u00e4t der W\u00e4rme, die auch an sich mehr die Aufmerksamkeit besch\u00e4ftigt, und die auch schon physiologisch erzielte gr\u00f6fsere Deutlichkeit und Dauer der Eindr\u00fccke (letztere auch von Verff. bemerkt). Um die starke Streuung der Urtheile etwas herabzusetzen, w\u00fcrde Anwendung eines vorausgehenden Signals und Hinzusetzen von Sicherheitsgraden beim Urtheilen zweckm\u00e4fsig sein. Auch w\u00fcrde es \u00fcberaus zweckentsprechend sein, derartige Versuche vom Standpunkte der innerlich zu beobachtenden Aufmerksamkeitsverhtlt-nisse zu behandeln (mehrfache Wiederholung desselben Reizes, Gruppirung nach Sicherheitsgraden, und weitere Aussagen). Gerade diese Seite des Gegenstandes ist ja bei Fehlsch\u00e4tzungen \u00fcberhaupt, abgesehen von ihren peripheren physiologischen Vorbedingungen, noch bei weitem nicht hinreichend verfolgt.\tMentz (Leipzig).\nH. O. Cook. Flactoation Of the Attention to Statical Tonet. American Jowm. of Psychology 11 (1), 119-12& 1899.\nGegen\u00fcber der im \u201eAnzeiger der Akademie der Wissenschaften in Krakauu Nov. 1898 von W. Heinrich mitgetheilten Beobachtung, dafs bei ebenmerklichen T\u00f6nen keine lntensit\u00e4tssch wankungen stattf\u00e4nden, best\u00e4tigt der Verf. auf Grund eigens angestellter Versuche an discreten und continu\u00eerlichen T\u00f6nen mit H\u00fclfe von Politzrb\u2019s Acumeter, Stimmgabeln und angeblasenen Flaschen die Ergebnisse der fr\u00fcheren Untersuchungen \u00fcber die Schwankung der Aufmerksamkeit, die wir Eckenir, N. Lange, Lehmann, M\u00fcnstbrberg und Anderen verdanken.\tOffner (M\u00fcnchen).\nG. T. W. Patrick. 8ome Peenliarttles of the Secondary Personality. Psych.\nRev. 5 (6), 555- 678. 1898.\nBei Besch\u00e4ftigung der Aufmerksamkeit durch anregende Lect\u00fcre und automatischem Schreiben als Antwort auf gestellte Fragen (bei Suggestion \u201eguten Schreiberfolges\u201c) ergaben sich bei einer normalen Person (Student, Eltern vom Lande) folgende Z\u00fcge f\u00fcr die Nebenstr\u00f6mungen: Ein Datum eines \u00e4lteren Eindruckes ergab zusammen mit Art und Reihenfolge der suggerirenden Fragestellungen einen derartigen Ablauf von Aussagen, dafs","page":215},{"file":"p0216.txt","language":"de","ocr_de":"216\nLiteraturbericht.\ndas Gesammtergebnifs ein imagin\u00e4res war, ebenso der Haupttbeil der Bestand theile, der auch dem Wechsel zug\u00e4nglich war. Wiederholung derselben Fragen ergab h\u00e4ufige Irrungen. Antworten auf Fragen nach historischen Daten fielen meist falsch aus. Multiplicationsergebnisse zeigten nur in den letzten Stellen eine begreifliche Richtigkeit. Die Versuchsperson selbst gab zu, dafs Errathen stattfand. Theilweise wurde auch die Auskunft anf Fragen mit etwas Widersetzlichkeit verweigert. Zusammen wirkten also Erinnerungen, hlofses Errathen, Gombiniren, Art und Reihenfolge der Fragestellungen, Suggestion des guten Erfolges, vielleicht auch etwas Ehrgeiz. Die h\u00e4ufige Wiederkehr sehr ge\u00fcbter, auch ziemlich allt\u00e4glicher Redensarten, auch bei wichtigeren Fragen ist ebenfalls bemerkenswerth. In der folgenden Hypnose wurde ein The\u00fc der secundftr angeregten Vorstellungen wiedergefunden, und umgekehrt bei dem automatischen Schreiben als Nachwirkung der Hypnose.\nDas Selbst\u00e4ndigwerden von gedanklichen Nebenstr\u00f6mungen zeigte sich hier jedenfalls sehr deutlich. Aehnliches findet bekanntlich h\u00e4ufig in Tr\u00e4umen statt, und ist dann ebenso schwierig zu analysiren, wenn mm nicht ein sehr gutes Ged\u00e4chtnifs f\u00fcr psychologische Einzelheiten und Einwirkungen besitzt. Der besondere Einflufs von Personen, welche Gegenstand von Liebe, Hafs, Achtung, Abscheu, Furcht, Groll sind, wirkt auch im wachen Leben in \u00e4hnlicher Weise. Vielleicht hat man hierhin zu rechnen, dafs die Versuchsperson auf die Frage: \u201eSind Sie Mann oder Weib?\u201c irrth\u00fcmlieh letzteres bejahte, doch mag auch die Nachwirkung ah des letzten Wortes Ursache sein, oder betheiligt sein. Auch Einfl\u00fcsse der letzten Zeit, selbst der Tr\u00e4ume der vorangegangenen Nacht, sowie der von Verf. merkw\u00fcrdiger Weise mit keinem Worte erw\u00e4hnte Inhalt des Gelesenen mit seinen vielfachen Reproductionen werden zweifellos auch irgendwie mitgespielt haben.\nStatt der \u00e4lteren Anordnung eines auf Kugeln liegenden Schreibbrettes (Jastrow) mit seinen sch\u00e4dlichen Eigenbewegungen wurde diejenige von Mifs Stbin vorgezogen. Eine kleine Schaukel f\u00fcr die Hand h\u00e4ngt von der Decke herab an einem geeigneten Draht, und enth\u00e4lt in einer Glasr\u00f6hre einen beschwerten Bleistift. Dieser schreibt (in Folge seiner Schwere) anf berufsten Papierfl\u00e4chen, die dann nach Bedarf gewechselt werden. Nach Verff. ist diese Anordnung sicherer.\tMentz (Leipzig;.\nF. B. Summer. A Statistical Stlif if Belief. Psych. Rev. 5 (6), 616-681. 1898.\nDie Fragestellungen dieses Fragebogens waren z. B.: Wird die Welt nach Ihrer Ansicht besser oder schlechter? Wir die Lebensf\u00fchrrung der Menschen vollkommen durch die Erblichkeit und die Lebensverh<nisse bestimmt? Ist wissenschaftliche Arbeit ebenso sch\u00f6pferisch als k\u00fcnstlerische? Wird die Poesie immer bei den cultivirtesten V\u00f6lkern in hoher Achtung stehen? untermischt mit \u00e4hnlich wirkenden Fragen historischer, culturhistorischer, politischer, sociologischer, mathematischer und meteoro logischer Art. Einestheils sollten nach M\u00f6glichkeit Entscheidungen getroffen werden, sodann in engerer Auswahl der Fragen eine Aufreihung nach Intensitfttsgraden der Gef\u00fchlsgewifsheit gegeben werden, jedoch nicht","page":216}],"identifier":"lit31657","issued":"1901","language":"de","pages":"215-216","startpages":"215","title":"G. T. W. Patrick: Some Peculiarities of the Secondary Personality. Psych. Rev. 5 (6), 555-578. 1898","type":"Journal Article","volume":"25"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:23:02.301674+00:00"}