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{"created":"2022-01-31T16:36:51.920148+00:00","id":"lit31667","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Ebbinghaus","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 25: 246-247","fulltext":[{"file":"p0246.txt","language":"de","ocr_de":"246\nLUaratmrbcriekt.\nBro. Eisler. ff!rf\u00abri*c& im iMiitjliitiw Bafrtfti o4 kmaiiicfca \u25a0Ullg ImMtli Berlin, Mittler u. Sohn, 1809 1900\t966 S.\nDer Vert Mt \u00bbich eia hohe* Ziel gesetzt. Er will .die mannigfachem Begriffsbestimmungen, wie sie im Geiwnnntgebiete der Philosophie begegnen, In ihren wichtigerem Modificmtioneo vom Altert ha me bis zur j\u00fcngsten Gegenwart\u201c qnelleiimafirig 'and geordnet suff\u00fchren. Eime Geschichte der philosophischen Terminologie in alphabetischer Anordnung beabsichtigt er zu geben, zun\u00e4chst f\u00fcr die Hauptdlsciplin,en. Metaphysik und Erkenntnistheorie, aber doch mach mit Ber\u00fccksichtigung der \u00fcbrigen, i. B. der Psychologie. Dem Fachmann hofft er damit nicht unwillkommen zu sein; tot Allem aber will er rden Studirenden sowie allen Jenen, die mit der Philosophie \u00bbich besch\u00e4ftigen\u201c, ein H\u00fclfsbuch \u201ef\u00f6r die erste Ortentirnng in der Entwickelung bestimmter Begriffe sowie insbesondere f\u00fcr die Lekt\u00fcre der Philosophen\u201c an die Hand geben.\nAn Keife hat es der Verf. nicht fehlen lassen : anfeer den Hauptwerken aller wichtigeren Philosophen hat er o. A. h\u00f6chst, entlegene Scholastiker und h\u00f6chst unbedeutende Zeitschriftaufsitze der Gegenwart f\u00f6r \u00bbeine Zwecke ausgezogen. Aber im Uebrigen ist. er einem so grofeen Unternehmen in keiner Weise gewachsen, soweit \u25a0\u2014 selbstverst\u00e4ndlich \u2014 es ttberhaupt m\u00f6glich ist, dafe ein Einzelner ihm gewachsen sein k\u00f6nnte. Es fehlt ihm durchaus an der n\u00f6thigen historischen und systematischen Durchbildung, am das Pr\u00e4gnante, Bedeutende, inaafsgcbend Gewordene herausznheben und das Nebens\u00e4chliche, Untergeordnete laufen zu lassen oder doch als solches zu kennzeichnen, um die h\u00f6chst verschiedenen Beziehungen auseinanderzuhalten oder irgendwie anzudeuten, in. denen oft derselbe Begriff von verschiedenen Autoren, oder auch von demselben Autor an verschiedenen Stellen, erl\u00e4utert wird. Wahllos und ohne erkennbare leitende Gesichtspunkte begn\u00fcgt er sich, ungeheure Ci taten massen Aber den Leser auszusch\u00fctten.\nWem ist %. B. damit gedient, unter \u201eWille\u201c die Ausspr\u00fcche von einigen 70 Autoren von Xehophom bis zu R. Wahl* zu vernehmen, die ihm. ohne andere als chronologische Ordnung und ohne jede Gliederung auf 7 Seiten kleinen Drucks vorgef\u00fchrt werden? Was mach\u00a9 ich mit 97 Citaten auf 4 7t Seiten \u00dcber rVernunft\u201c, unter denen z. B. Herbabt na\u00eet 1 Zeile abgefunden wird, w\u00e4hrend Kruo Ihrer mehr als ? bekommt? oder mit 7 Seiten \u00dcber \u201ePhilosophie\u201c, 10 \u00fcber \u201eWille\u201c, 13 \u00fcber \u201eUrtheil\u201c u. s. w.? Der Fachmann kann der Masse vielleicht einige ihm sonst nicht zug\u00e4ngliche Notizen entnehmen oder an etwas erinnert werden, was er sonst unbeachtet gelassen h\u00e4tte. Aber f\u00fcr di\u00a9 Studirenden und Liebhaber der Philosophie, denen das Buch \u201evor Allem\u201c zu H\u00fclfe kommen, will, ist sein sinnloser Ueberflufs vollkommen werthlos. Die grofse Masse der Citate verstehen sie \u00fcberhaupt nicht, weil dazu eine gewisse Kenntnifs der Autoren geh\u00f6rt, von denen sie herrflhren, und das was sie in seiner Abgerissenheit verstehen, kann nur dazu dienen, sie heillos zu verwirren.\nDem gegen\u00fcber zeigen andere Artikel eine bedauerliche D\u00fcrftigkeit, namentlich, wie mir scheint, Artikel aus dem Bereich der Psychologie. \u201eAphasie\u201c z. B wird in 12 Zeilen abgehandelt, von denen noch dazu 5 auf \u2022die alte skeptische Aphasie kommen; als Gew\u00e4hrsm\u00e4nner f\u00fcr die wichtige","page":246},{"file":"p0247.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n247\nSprachst\u00f6rung erscheinen Steinthal, Wundt und Jodl, kein einziger Neu\u00e7o-pathoioge. Bei \u201eVerschmelzung\u201c fehlt die Erl\u00e4uterung des Begriffs im STUMPP'schen Sinne, bei \u201eAdaptation\u201c die Erw\u00e4hnung der optischen, thermischen u. s. w. Adaptation im Sinne Hebino\u2019s, w\u00e4hrend \u201eAccommodation\u201c doch immerhin mit einem Cit\u00e2t aus Wundt vorgef\u00f6hrt wird. Aberglaube und Gew\u00f6hnung fehlen ganz. Uebung bekommt 2 Zeilen, aber nicht aus einer der zahlreichen modernen Psychologien, die der Verf. als \u201ephilosophische Quellen werke\u201c auff\u00fchrt, sondern aus \u2014 Chb. Wolf\u2019s Psychologia empirica. F\u00fcr die Arbeitsweise des Verf.\u2019s erscheinen mir diese zwei Zeilen noch in anderer Beziehung charakteristisch. Da sie mir unverst\u00e4ndlich blieben, schlug ich bei Wolf nach und fand, \u2014 dafs der Verf. dessen eigentliche Definition gar nicht wiedergiebt, nur eine ihr hinzugef\u00fcgte Behauptung bringt er zum Abdruck. Als wahrscheinliche Ursache dieses Mifsgriffs finde ich nur Folgendes: Das Stichwort der Definition, exercitium, steht bei Wolf nicht an ihrem Anfang, sondern an ihrem Ende. Dann folgt ein Doppelpunkt und darnach' der erw\u00e4hnte Zusatz. Anscheinend ist nun der Verf. durch den Doppelpunkt verleitet worden, das auf ihn Folgende f\u00fcr die Definition des vorangehenden Stichworts zu halten.\nDafs das dem Buche angeh\u00e4ngte und soeben schon genannte Verzeichnis philosophischer Quellenwerke den Charakter des Ganzen tr\u00e4gt, wird nicht \u00fcberraschen. Es f\u00fcllt 18 Seiten; das Wichtigste und Unwichtigste bunt durch einander. Niemand wird dabei dem Verf. verdenken, dafs er seine eigenen s\u00e4mmtlichen Werke mit aufz\u00e4hlt; aber dafs er daneben dann Werke wie Gompebz, Griechische Denker, Stumpf, Tonpsychologie, J. Wabd, Psychology, unbeachtet l\u00e4fst, Namen wie Hering, beide Humboldt, Ihbrino \u00fcberhaupt nicht nennt, mufs ich ihm sehr verdenken. Ueber das Verh\u00e4ltnis des Verzeichnisses zu dem Buche selbst habe ich nicht ins Klare kommen k\u00f6nnen. Ribot, Psychologie de l\u2019attention, z. B. wird in jenem genannt, kommt aber in dem Buche unter \u201eAufmerksamkeit\u201c nicht zu Wort; Taine, De l\u2019intelligence, findet sich in dem Verzeichnis, aber weder unter \u201eVerstand\u201c, noch unter \u201eVernunft, Intelligenz, Intellekt\u201c ist mir ein Cit\u00e2t daraus begegnet.\tEbbingbaus.\nD. G. Ritchie. litir\u00ae and lind: Some lotes on Professor Ward's Gifford\nLectures. Philos. Review 9 (3), 241\u2014267. 1900.\nEine kritische Besprechung der Vorlesungen Ward\u2019s, in welchen der gegenw\u00e4rtige kosmologische und biologische Naturalismus sowie der psychophysische Parallelismus bek\u00e4mpft wird.\tW. Stebn (Breslau).\nJ. Dewey. Psychology and Social Practice. Psychol. Review 7 (2), 105\u2014124.\n1900.\nDie Th\u00e4tigkeit des Erziehers ist eine sociale Th\u00e4tigkeit, mit der die Psychologie in besonders naher Beziehung steht. Falsche Voraussetzungen k\u00f6nnen hier jedoch leicht irre f\u00fchren. Der p\u00e4dagogische Theoretiker sowohl wie der Praktiker mufs hinreichend psychologisch geschult sein, um solche falschen Voraussetzungen zu vermeiden. Nur dann ist eine wirksame Reform m\u00f6glich. Zwei in der P\u00e4dagogik h\u00e4ufige Fehler sind die folgenden: 1. Man","page":247}],"identifier":"lit31667","issued":"1901","language":"de","pages":"246-247","startpages":"246","title":"Rud. Eisler: W\u00f6rterbuch der philosophischen Begriffe und Ausdr\u00fccke quellenm\u00e4\u00dfig bearbeitet. Berlin, Mittler u. Sohn, 1899-1900. 956 S","type":"Journal Article","volume":"25"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:36:51.920154+00:00"}