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{"created":"2022-01-31T16:36:06.996557+00:00","id":"lit31683","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Abelsdorff","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 25: 255-256","fulltext":[{"file":"p0255.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n255\nv\u00e7rderea\u00bb. hinteren Kammer und im Glask\u00f6rperraum herrscht normalerweise der-gleiche Druck, der nach Hess' Versuchen an Affen und Tauben, auch durch starke Accomodationsanstrengung keine Aeaderung erf\u00e4hrt, so. Mb also bei den gleichen Druckverh\u00e4ltnissen eine Spannung und Er-\u00ab\u00e7hlaffong eintreten kann.\nBez\u00fcglich der praktischen, auch f\u00fcr die Therapie wichtigen Folgerungen dieser Anschauung vom Wesen der Accomodation, miifs auf das Original, verwiesen werden,,\t-\tAbembomt (Berlin).\n1. Dodge, filial Perception daring Iy\u00a7 Movement. Psychol Review 1 (5), 454-465. 1900,\nOattell hat k\u00fcrzlich behauptet, dafs eine Mischung von schnell auf einander folgenden Gesichtseindr\u00fccken nur dann stattfindet, wenn das Auge ruht\u00bb dafs dagegen di\u00a9 einzelnen Reize getrennt wahrgenommen werden\u00bb wenn das Auge sich bewegt, z. B. wenn das Auge \u00fcber eine Reihe von B\u00fcchern in einer Bibliothek hinwegsieht. Dodge beweist, dafs diese Behauptung nicht richtig ist. Die scheinbare deutliche Wahrnehmung von Objecten mit bewegtem Auge ist eine Illusion. Vermittelst sorgf\u00e4ltig ausgef\u00fchrter Experimente zeigt Dodge, dafs w\u00e4hrend Bewegung des Auges ge* w\u00f6hnllch \u00fcberhaupt keine Wahrnehmung stattfindet. Man k\u00f6nnte nun vielleicht annehmen wollen, dafs Bewegung des Auges das Sinnesorgan f\u00fcr die Dauer der Bewegung an\u00e4sthetisch, macht. Diese Hypothese wird jedoch von Dodge experimentell, widerlegt Wenn nun auch gew\u00f6hnlich keine deutliche Wahrnehmung mit bewegtem Auge stattfindet, so vermag doch ein. ge\u00fcbter. Beobachter eine farbige Fl\u00e4che wahrzunehmen, und zwar sieht ein solcher auch Farbenmischung, wenn er das Auge mit gen\u00fcgender Geschwindigkeit \u00fcber verschiedenfarbige Objecte hin bewegt, ganz ebenso wie mit ruhendem Auge am Farbenkreisei. Dafs wir im gew\u00f6hnlichen Leben, wo Bewegungen des Auges best\u00e4ndig mit kurzen. Zeiten, der Ruhe abwechseln, nichts von solchen Farbenmischungen wahrnehmen, d\u00fcrfte daraus zu. erkl\u00e4ren sein\u00bb dafs wir gelernt haben, diese Empfindungen des bewegten Auges zu vernachl\u00e4ssigen und die Aufmerksamkeit nur den Empfindungen des ruhenden Auges zuzuwenden, die f\u00fcr das Leben von un-, \u00e9ndlich gr\u00f6fserer Wichtigkeit sind als jene des bewegten Auges.\nMax Mbteb (Columbia, Missouri).\nWabd a. Holdem and K. K. Bosse. The Drier if Development of Golor Per-, eeptioa tii if Color Preference In the Child. Arch, of Ophthalmology 29 (3), 251-277. 1900.\nVerff. haben 200 Kinder bez\u00fcglich des Farbensinnes in der Weise untersucht\u00bb dafs sie farbig\u00a9 Papiere auf gleich hellem, grauem Hintergr\u00fcnde anabreiteten ; griff das Kind nun beispielsweise der Aufforderung entsprechend nach Roth\u00bb so wurde die Bothempfindung als vorhanden angenommen\u00bb w\u00e4hrend das Ergebnifa als negativ betrachtet wurde, wenn der Aufforderung nur bei Helligkeitsdifferenz zwischen Farbe und Hintergrund nachgekommen wurde. Eine zweite Versuchsanordnung bestand darin\u00bb dafs den Kindern verschieden\u00a9 farbige B\u00e4nder zur Wahl vorgelegt wurden.","page":255},{"file":"p0256.txt","language":"de","ocr_de":"256\nLiteratwrbericht.\nDie Verff. kamen hiernach in dem Ergebnils, dafs bei Kindern vom 6. Monat ab im Durchschnitt eine Reaction auf Roth, Orange und Gelb erhalten werden kann, vom 10. Monat ab tritt eist eine Reaction auf alle Farben (d. h. eine Unterscheidung von gleich hellem Grau) ein.\nWas die Auswahl der Farben betrifft, so w\u00e4hlten Kinder vom 7. bis 24. Lebensmonat dieselben ihrer Anordnung im Spectrum gemifs, und zwar an erster Stelle Roth. Mit dem Lebensalter nahm die Vorliebe f\u00fcr einzelne Farben ab, 2\u2014-3 Jahre alte Kinder verhielten sich meist indifferent, dann nahm die Vorliebe f\u00fcr gewisse Farben wieder zu, ohne einen bestimmten Typus zu zeigen, und ca. vom 4. \u201413. Lebensjahr trat eine Bevorzugung blauer Farben hervor.\nDie Verff. meinen, dais diese Verschiedenheit der Reaction auf Farben in verschiedenen Lebensaltern, im Besonderen die Empfindlichkeit und Vorliebe kleiner Kinder f\u00fcr Roth gegen\u00fcber der anscheinenden Gleichg\u00fcltigkeit gegen Blan in gewissem Sinne die GnaoSTOSK\u2019schc Theorie der Entwickelung der Farbenempfindung best\u00e4tigen, wenn man diese Entwickelung im Sinne der Descendenztheorie auffafst.\nIn der Arbeit wird Pbrykk's \u201eDie Seele des Kindes\u201c citirt, aber nicht hervorgehoben, was gewifs bemerkenswert!! ist, dafs auch Pbeybb mit H\u00fclfe einer freilich nicht ganz einwandsfreien Methode ebenfalls zu dem Resultate kam, dafs im 2. Lebensjahre eine Unterempfindlichkeit gegen die kalten Farben besteht. Anscheinend sind die letzteren auch in den Versuchen der englischen Autoren die dunkleren gewesen, der Einflufs der Helligkeit, im Besonderen auf die Wahlproben w\u00e4re dann also auch hier nicht vermieden worden. Ref. m\u00f6chte an dieser Stelle auf eine objective Methode, welche derartige Untersuchungen zum Mindesten unterst\u00fctzen k\u00f6nnte, aufmerksam machen: es ist die von Sachs zuerst benutzte und vom Ref, bei Thieren bereits mit Erfolg verwendete Methode der Beobachtung des Pupillenspieles bei verschiedenfarbiger Belichtung.\nAaMLiBOBW (Berlin).\nBoumnoir. L\u2019aeilt\u00e9 ft\u00e9r\u00e9otooplfie. Revue philosophique 40 (1), 73. 1900.\nBoubuon hat messende Untersuchungen angestellt \u00fcber die Mnoculare F\u00e4higkeit der Unterscheidung von kleinsten Entfernungsdifferenzen. Er betont, dafs auch er, wie schon Andere vor ihm, als Grenze f\u00fcr das stereoskopische Sehen nicht die Helmholtz'scIi\u00a9 Winkelminute gelten lassen k\u00f6nne, welche den Bestimmungsmethoden f\u00fcr die monocular\u00a9 Sehsch\u00e4rfe zu Grunde gelegt ist. Diese Winkelminute (oder ein etwas gr\u00f6fserer Betrag) sei vielmehr, wo es sich um Messung des stereoskopischen Sehens handelt, das Mindestmaafs f\u00fcr das Auftreten binocularer Doppelbilder, nicht aber binocularer Tiefen Wahrnehmung (stereoskopischen Sehens). Im Sinne einer Tiefen Wahrnehmung (Erkennung einer Entfernungsdifferenz) werden vielmehr wesentlich kleinere Werthe ausgenutzt. Verf. kam bis auf einen Winkelwerth von 5\u201c herunter. Drei in einer frontalen Ebene aufgestellte senkrechte Nadeln befinden sich 2 oder mehr Meter von dem Beobachter entfernt. Die mittlere ist sagittal verschieblich. Sie wird nun vor oder hinter der Ebene der zwei \u00e4ufseren postirt; so werden die kleinsten Entfernungsdifferenzen gesucht, die die Versuchsperson zu erkennen vermag.","page":256}],"identifier":"lit31683","issued":"1901","language":"de","pages":"255-256","startpages":"255","title":"Ward A. Holden and K. K. Bosse: The Order of Development of Color Perception and of Color Preference in the Child. Arch. of Ophthalmology 29 (3), 251-277. 1900","type":"Journal Article","volume":"25"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:36:06.996562+00:00"}