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{"created":"2022-01-31T15:13:39.418302+00:00","id":"lit31684","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Heine","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 25: 257-258","fulltext":[{"file":"p0257.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n257\nAuf eia\u00a9 theoretisch\u00a9 Er\u00f6rterung wird in der kurzen Mittheilung nicht n\u00e4her eingegangen.\nBei hat schon vor einigen Jahren ganz analog\u00a9 Untersuchungen im Leipziger physiologischen Institut angestellt, die indes aus \u00e4ufseren .Gr\u00fcnden erat vor Kurzem, erschienen sind (v. G&\u00c4ns\u2019s AreA f..Ophth. 51, 146). In dieser Mittheilung ist Bef. auch n\u00e4her auf die Theorie des stereoskopischen Sehens eingegangen und sucht dasselbe, so weit es di\u00a9 Medianebene 'betrifft, durch eine nerv\u00f6se Doppelversorgung der Macula zu erkl\u00e4ren. Vergl. hierzu das a. a. 0. gegeben\u00a9 Schema der optischen Leitungabahnen*\nHanoi (Breslau).\nA. Tschkbmak. Beitrag sur lehre tob L\u00e4ngshoropter. Archiv f. d. ges. Phys. ' 81, 328\u2014348. 1900.\t\u2018\t'\nL\u00e4ngshoropter nennt Hebihg den geometrischen Ort jener Aufsen-punkte, welch\u00a9 im Doppelauge auf correspond!renden L\u00e4ngsschnitten der Hetzh\u00e4ut\u00a9, also auf Netzhautelementen von \u00fcbereinstimmendem funetionalen (nicht geometrischen!) Breitenwerthe oder \u201eohne Querdisparation\u201c abgebildet werden.\nDi\u00a9 \u201eKernfl\u00e4che\u201c als den sog. scheinbaren Ort der im L\u00e4ngshoropter gelegenen Aufseeding\u00a9 betrachtet Hkbing als Ebene. Unter dieser Voraussetzung l\u00e4fst sich der L\u00e4ngshoropter relativ genau empirisch bestimmen.\nHaimo bestimmt\u00a9 den empirischen L\u00e4ngshoropter, indem er \u00a9in in der Medianebene befindliches Loth binocular fixirte und zu beiden Seiten weitere Lothe so \u00a9instellte, dafs alle in einer frontalen Ebene erschienen. & zeigt\u00a9 sich, dafs je nach dem Convergenzzustand der Augen die Fl\u00e4che des empirischen L\u00e4ngshoropters verschieden war: Ein\u00a9 schwach concave vom Beobachter ans gerechnet bei Nahefixation, eine schwach convexe bei Femfixation, nur bei einem bestimmten Convergenzgrad ein\u00a9 Ebene.\nVersuche \u00fcber \u00a9ine eventuell\u00a9 Grenz\u00a9 des HzaiNo\u2019schen Fallversuches im indirecten Sehen f\u00fchrten Tsch. zu der Absicht, den L\u00e4ngshoropter durch die\" Bahnen frei fallender Kugeln zu bestimmen. Betreffs der ersteren Frag\u00a9 ergab sich, dafs der Fallversuch bei hinl\u00e4nglich grofaen Kugeln und ausreichend sichtbarer Fallstrecke bis an di\u00a9 Grenz\u00a9 des binocularen Gesichtsraumes bestanden wird.\nIn der zweiten Frage zeigte sich nun eine Verschiedenheit des \u201eLoth-horopters\u201c vom \u201eFallhoropter\u201c.\nWeitere Untersuchungen f\u00fchrten zu folgenden S\u00e4tzen: der St\u00e4rke der (rom Beobachter aus concaven) Kr\u00fcmmung nach geordnet folgen :\nsog. M\u00fcLLKB\u2019scher Horopterkreis;\nCylinder f\u00fcr scheinbar gleichen Abstand von der Nasenwurzel bei ruhendem Blick;\nCylinder f\u00fcr scheinbar gleichen Abstand von der Nasenwurzel bei bewegtem, Blick;\nempirischer L\u00e4ngshoropter f\u00fcr Fallbahnen;\nempirischer L\u00e4ngshoropter f\u00fcr Lothe ; \u2022\nCylinder f\u00fcr scheinbare Frontalebene bei bewegtem Blick.\nGeeignete Versuch\u00a9 f\u00fchren den Verf. zu der Ansicht, dafs di\u00a9 Verschiedenheit der Lage bezw. Kr\u00fcmmung der L\u00e4ngshoropterfl\u00e4ch\u00a9 f\u00fcr Lothe Zeitschrift f\u00fcr Psychologie 26.\t17","page":257},{"file":"p0258.txt","language":"de","ocr_de":"258\nLiteraturbericht.\nbezw. Fallbahnen bedingt ist durch die verschieden lange Dauer der Netz-hautreizungen. Je k\u00fcrzer die Reizung ist, um so concaver w\u00f6lbt sich die Fl\u00e4che dem Beobachter zu. Auch der \u201eLothhoropter\u201c wird, wenn Momentanbeobachtungen gemacht werden, concaver.\nUm nun zu untersuchen, welcher von den verschiedenen L\u00e4ngs1-horoptern der wirkliche sei, wurde die F\u00e4higkeit des Doppelauges, geringste Entfernungsdifferenzen zu erkennen, als Crit\u00e9rium gew\u00e4hlt. Es zeigte sich, dafs die geringsten Entfernungsdifferenzen erkannt wurden, wenn es sich um Einordnung dreier Nadeln in eine scheinbar frontale Ebene handelte*\nDemnach ist h\u00f6chst wahrscheinlich der empirische L\u00e4ngshoropter f\u00fcr Dauerreize der wirkliche L\u00e4ngshoropter, und die zugeh\u00f6rige Anschauungs-fl\u00e4che \u2014 eine frontale Ebene \u2014 mit der HERiN\u00df\u2019schen Kernfl\u00e4che identisch*\nHeine (Breslau)^'\nA. Bielschowsky. Die neueren Anschauungen \u00fcber das Sehen der Schielenden*\nKlinische Monatsbl. f. Augenheilk. 38 (Beilageheft), 93\u2014107. 1900.\nDas Sehen der Schielenden ist vielfach gegen die Lehre von der am geborenen Identit\u00e4t der Netzh\u00e4ute ins Feld gef\u00fchrt worden. Dafs Schielende nicht doppelt sehen, wurde von Seiten der Empiristen durch die Ausbildung einer neuen Identit\u00e4t beider Netzh\u00e4ute erkl\u00e4rt, w\u00e4hrend die Nativisten eine angeborene Incongruenz der Netzh\u00e4ute annahmen, welche die Schielstellung der' Augen erzeuge im Interesse des Einfachsehens, Alfred Graeee nimmt an, dafs der Localisation d\u00e9r Netzhautbilder ausschliefslich Erfahrungsmotive zu Grunde fliegen. Die Schielenden sehen zwar Anfangs, doppelt, gelangen indessen fr\u00fcher oder sp\u00e4ter zum Einfachsehen, indem sie entweder-auf beiden Augen einen Theil des Sehfeldes unterdr\u00fccken (region\u00e4re Exclusion) oder auf Grund eines neugebildeten Identit\u00e4tsverh\u00e4ltnisses binocular einfach sehen. Javal ist der Ansicht, dafs die Identit\u00e4t der Foveae> angeboren, die der peripheren Netzhautstellen erst intra vitam erworben sei. Wird in der Schieiperiode eine falsche Projection erworben, sa kann sich diesh in seltenen F\u00e4llen neben der normalen Correspondenz der Netzh\u00e4ute geltend machen, so dafs unoculares Doppelt- bezw. binoculares Dreifachsehen auftritt. Wir \u00fcbergehen eine Anzahl weiterer Theorien und erw\u00e4hnen noch die von Tschermak, welcher die anomale Sehrichtungsgemeinschaffc der Schielenden der normalen- angeborenen Correspondenz gegen\u00fcberstellt. Bei der ersteren besteht nicht, wie bei der letzteren, eine constante. Beziehung zwischen beiden Netzh\u00e4uten, sondern eine Stelle der einen hat mit einer Anzahl innerhalb eines fl\u00e4chenhaften Bezirkes gelegenen Stellen der anderen Netzhaut abwechselnd Sehrichtungsgemeinschaft. Verf. untersuchteeine gr\u00f6fsere Zahl von Schielenden mit H\u00fclfe der TscHRRMAx\u2019schen Nachbildermethode und fand ein sehr verschiedenes Verhalten. Die einen haben ein Sehfeld, in dem ausschliefslich die Eindr\u00fccke des f\u00fchrenden Auges enthalten sind, w\u00e4hrend andere auch Theile vom Netzhautbilde des Schielauges benutzen und die entsprechenden Bilder im f\u00fchrenden Auge unterdr\u00fccken, noch andere besitzen ein, wenn auch unvollkommenes, Binocular-sehen auf Grund anomaler Beziehungen der Netzh\u00e4ute* Die Unvollkommenheit der letzteren Art von Binocularsehen wird haupts\u00e4chlich veranlafst durch die Unbest\u00e4ndigkeit der ' erworbenen Localisations weise: die einer","page":258}],"identifier":"lit31684","issued":"1901","language":"de","pages":"257-258","startpages":"257","title":"A. Tschermak: Beitrag zur Lehre vom L\u00e4ngshoropter. Archiv f. d. ges. Phys. 81, 328-348. 1900","type":"Journal Article","volume":"25"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:13:39.418307+00:00"}