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{"created":"2022-01-31T16:36:19.295951+00:00","id":"lit31689","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Groenouw","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 25: 262-263","fulltext":[{"file":"p0262.txt","language":"de","ocr_de":"262\nLiteraturbericht.\nErkennen der sieh im Wasser herum tummelnden Beutethiere. Es tritt n\u00e4mlich, wenn Zeratreuongskreise entstehen, dL h. von einem Lichtpunkte nicht nur ein Facettenglied, sondern auch die benachbarten mehr oder minder erregt werden, bei Bewegung eines K\u00f6rpers eine Aendernng des Erregungszustandes in einer greiseren Anzahl von Facettengliedern auf, als dort, wo Zerstreuungskreise vermieden sind.\nIn jeder Weise sind also die Augen der Polyphemiden an ihre r\u00e4uberische Lebensweise angepafst: Durch die verringerte Divergenz des Facettengliedes wird die Genauigkeit des Bildes erh\u00f6ht; durch ihre gr\u00f6fsere L\u00e4nge wird die zu Gebote stehende geringe Lichtmenge besser ausgenfitzt und durch Entstehen von Zerstreuungskreisen das Erkennen von Bewegungen 'bef\u00f6rdert.\tC. Zmmkb,\nSt. v. 8m Heber elfte\u00bb mm\u00bb eelbiUidlgea, die ingembiwegmmgem automatisch regnlimdeft Apparat Centralbl. f. Physiologie (9), 4. Aug. 1900.\nBei jeder Kopfbewegung mit offenen Augen machen die BulM eine Bewegung in entgegengesetzter Sichtung. Dasselbe Verhalten zeigt sich auch bei geschlossenen \u00c4ugen, wobei man die Bewegung der Bulbi mit den auf die Lider gelegten Zeigefingern f\u00fchlen kann. Verf. pr\u00fcfte diese Erscheinungen genauer bei verschiedenen Personen, welche er auf eine Centrifuge setzte. Auf dieser horizontal rotirenden Scheibe nahm aufser der zu pr\u00fcfenden Person, auch der Beobachter Platz, worauf die ganz\u00a9 Vorrichtung in Rotation versetzt wurde. Kehrt ein normaler Mensch, der am Rand\u00a9 der Centrifuge sitzt, dabei sein Gesicht der Peripherie zu und fixirt 1. di\u00a9 umgebenden Gegenst\u00e4nde, so bewegen sich sein\u00a9 Bulbi ruckweise in entgegengesetzter Richtung; blickt der Untersuchte dagegen 2. mit offenen Augen in die Ferne, ohne die Gegenst\u00e4nde zu fixiren, so entstehen w\u00e4hrend der Rechtsdrehung horizontale zuckende Augenbewegungen nach rechts hin. Sitzt der Untersucht\u00a9 am Rande der Centrifuge und kehrt das Gesicht dem Centrum derselben zu, so verschieben sieb 3. beim Fixiren der Gegenst\u00e4nd\u00a9 die Bulbi ruckweis\u00a9 in entgegengesetzter Richtung, also ebenso wie im Fall\u00a9 Nr. 1. Ist der Blick bei der letzteren Versuchsanordnung jedoch 4. in die Feme gerichtet, so entstehen bei Rechtsdrehung Augenbewegungen nach links hin, also entgegengesetzt der Richtung der Drehung. Kehrt \u25a0der Untersuchte der Peripherie der Scheibe die recht\u00a9 oder link\u00a9 Schulter zu und blickt in die Ferne, so entsteht w\u00e4hrend des Rotirens mit dem Gesicht nach vorn ein lebhafter horizontaler rhythmischer Nystagmus centrum w\u00e4rts, erfolgt di\u00a9 Rotation in entgegengesetzter Richtung, so sind die Augenzuckungen peripherw\u00e4rts gerichtet. Werden die Augen mit einer Brille aus mattem Glase bedeckt mit einer Seitenschutzvorrichtung, welche eine Oeffnung f\u00fcr di\u00a9 Beobachtung enth\u00e4lt, so bleibt nur die Lichtempfindung ohne jede M\u00f6glichkeit, die Gegenst\u00e4nde zu unterscheiden. Dabei \u00e4ndert sich die Nystagmusrichtung gar nicht. Auch bei geschlossenen Augen zeigen sich dieselben Erscheinungen, wovon man sich durch Auflegen der Zeigefinger auf di\u00a9 Augenlider oder durch schnelles Emporheben der Lider \u00fcberzeugen kann. Beim Centrifugiren Ohrenleidender ergab sich ein verschiedenes Verhalten. Ein Theil der Kranken, zeigte Nystagmus derselben Art wie die Normalh\u00f6renden. Hieraus schliefst Verf,, dafs der","page":262},{"file":"p0263.txt","language":"de","ocr_de":". Li teraturbericht\n263\nApparat, welcher die Augenbewegungem regulirt, nicht erkrankt ist. Bei einer zweiten Gruppe von Kranken besteht bei offenen Augen. normaler Nystagmus, w\u00e4hrend er bei geschlossenen g\u00e4nzlich fehlt, die Bulbi stehen im letzteren Falle still. Hieraus zieht Verf. den Schlufs, dafs es zwei iso-lirte die Augenbewegungen regulirende Mechanismen gebe, von denen der eine nur bei offenen, der andere bei geschlossenen und offenen Augen functionirt. Der Nystagmus sei abh\u00e4ngig vom Ohrlabyrinth, der dazu n\u00f6thige Beiz werde durch die Endolymphstr\u00f6mung und die Verschiebung der Otolithen geliefert. Beim Centrifugiren mit peripher w\u00e4rt\u00ab gekehrtem Gesichte finde eine Verschiebung der beweglichen Labyrinththeile nach vorn statt, wodurch ein Nystagmus in der Richtung, der Rotation bewirkt werde. Bei centrum w\u00e4rt\u00ab gekehrtem Gesichte werden mehr die dem Hinterkopf n\u00e4her liegenden Labyrinthpartien gereizt und bedingen so Augenbewegungen nach der entgegengesetzten Richtung. Mit einer Verletzung dieser Partien f\u00e4llt die reflectorische Bewegung aus, ohne dafs der Nystagmus bei offenen Augen gest\u00f6rt wird. Auf die \u00fcbrigen Beobachtungen und Theorien des Verf.\u2019s gehen wir nicht n\u00e4her ein. Wir glauben seiner Versicherung gern, dafs die Beobachtungen sehr m\u00fchsam sind und sehr oft von Schwindel und Abspannungsgef\u00fchl begleitet werden, so dafs die M\u00f6glichkeit nicht ausgeschlossen sei, dafs hie und da ein Fehler sich eingeschlichen habe.\tGboenouw (Breslau).\nT. Thunberg. \u00fcaderi\u00f6knitgar \u00f6fter de k\u00f6ld-, filmt- och imirtperdpierftidt nerriidarnei relative ijtplige i Mi\u00ab samt \u00f6fter k\u00f6ldierrlndanes f\u00f6r* hallende tili v\u00e4rmeretmedel. (Uatersichungem fiber die relative Tlefenlage der K\u00e4lte-, W\u00e4rme- nnd Schmerzner?enendorgana and fiber du Verhalten der K<enerfenendignngen gegen\u00fcber Wimereisen.) Upsala. (Medicinische Doctordissertation). Uppsala Univers. Arsskrift 1900, Medio. 1. \u00f6\u00df 8.\nDer Verf. stellt zun\u00e4chst die bisher vorliegenden Thatsachen betreffs der Tiefenlage der K\u00e4lte- und W\u00e4rmeorgane zusammen. Tanzj hat zuerst die M\u00f6glichkeit hervorgehoben, dafs die K\u00e4lteorgane oberfl\u00e4chlicher als die W\u00e4rmeorgane liegen, weil die K\u00e4lteempfindungen eine k\u00fcrzere Appercep-tionszeit haben, von Fbey nimmt denselben Standpunkt ein \u2014 wegen der Schwierigkeit, die Lage und die Begrenzung der W\u00e4rmepunkte genau zu bestimmen und wegen der l\u00e4ngeren Apperceptionszeit der W\u00e4rmeempfindungen. v. Frey hat auch gezeigt, dafs die Schmerznerven oberfl\u00e4chlicher als die Drucknerven endigen m\u00fcssen. Der Verf. (Th\u00fcnberg) hat in einer fr\u00fcheren Abhandlung aus dem sp\u00e4teren Auftreten der W\u00e4rmeempfindungen bei gleichzeitiger Application von W\u00e4rme- und K\u00e4ltereizen dasselbe gefolgert. Auch Albutz, heifst es weiter, hat sich derselben Meinung ange-achlossen, weil er fand, dafs bei chemischer Reizung der K\u00e4lte- und W\u00e4rmepunkte die K\u00e4lteempfindung schneller folgt.\nDer Verf. theilt in dieser Abhandlung neue Beobachtungen .mit, die von grofser Bedeutung f\u00fcr dieses Problem sind. Er verwendet hierbei einige neue H\u00fclfsmittel, die hier nur in K\u00fcrze beschrieben werden k\u00f6nnen : \u201eTemperatoren\u201c und \u201eReizlamellen\u201c.","page":263}],"identifier":"lit31689","issued":"1901","language":"de","pages":"262-263","startpages":"262","title":"St. v. Stein: Ueber einen neuen selbstst\u00e4ndigen, die Augenbewegungen automatisch regulirenden Apparat. Centralbl. f. Physiologie (9), 4. Aug. 1900","type":"Journal Article","volume":"25"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:36:19.295957+00:00"}