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{"created":"2022-01-31T15:13:13.732520+00:00","id":"lit31713","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Heine","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 25: 256-257","fulltext":[{"file":"p0256.txt","language":"de","ocr_de":"256\nLiteratwrbericht.\nDie Verff. kamen hiernach in dem Ergebnils, dafs bei Kindern vom 6. Monat ab im Durchschnitt eine Reaction auf Roth, Orange und Gelb erhalten werden kann, vom 10. Monat ab tritt eist eine Reaction auf alle Farben (d. h. eine Unterscheidung von gleich hellem Grau) ein.\nWas die Auswahl der Farben betrifft, so w\u00e4hlten Kinder vom 7. bis 24. Lebensmonat dieselben ihrer Anordnung im Spectrum gemifs, und zwar an erster Stelle Roth. Mit dem Lebensalter nahm die Vorliebe f\u00fcr einzelne Farben ab, 2\u2014-3 Jahre alte Kinder verhielten sich meist indifferent, dann nahm die Vorliebe f\u00fcr gewisse Farben wieder zu, ohne einen bestimmten Typus zu zeigen, und ca. vom 4. \u201413. Lebensjahr trat eine Bevorzugung blauer Farben hervor.\nDie Verff. meinen, dais diese Verschiedenheit der Reaction auf Farben in verschiedenen Lebensaltern, im Besonderen die Empfindlichkeit und Vorliebe kleiner Kinder f\u00fcr Roth gegen\u00fcber der anscheinenden Gleichg\u00fcltigkeit gegen Blan in gewissem Sinne die GnaoSTOSK\u2019schc Theorie der Entwickelung der Farbenempfindung best\u00e4tigen, wenn man diese Entwickelung im Sinne der Descendenztheorie auffafst.\nIn der Arbeit wird Pbrykk's \u201eDie Seele des Kindes\u201c citirt, aber nicht hervorgehoben, was gewifs bemerkenswert!! ist, dafs auch Pbeybb mit H\u00fclfe einer freilich nicht ganz einwandsfreien Methode ebenfalls zu dem Resultate kam, dafs im 2. Lebensjahre eine Unterempfindlichkeit gegen die kalten Farben besteht. Anscheinend sind die letzteren auch in den Versuchen der englischen Autoren die dunkleren gewesen, der Einflufs der Helligkeit, im Besonderen auf die Wahlproben w\u00e4re dann also auch hier nicht vermieden worden. Ref. m\u00f6chte an dieser Stelle auf eine objective Methode, welche derartige Untersuchungen zum Mindesten unterst\u00fctzen k\u00f6nnte, aufmerksam machen: es ist die von Sachs zuerst benutzte und vom Ref, bei Thieren bereits mit Erfolg verwendete Methode der Beobachtung des Pupillenspieles bei verschiedenfarbiger Belichtung.\nAaMLiBOBW (Berlin).\nBoumnoir. L\u2019aeilt\u00e9 ft\u00e9r\u00e9otooplfie. Revue philosophique 40 (1), 73. 1900.\nBoubuon hat messende Untersuchungen angestellt \u00fcber die Mnoculare F\u00e4higkeit der Unterscheidung von kleinsten Entfernungsdifferenzen. Er betont, dafs auch er, wie schon Andere vor ihm, als Grenze f\u00fcr das stereoskopische Sehen nicht die Helmholtz'scIi\u00a9 Winkelminute gelten lassen k\u00f6nne, welche den Bestimmungsmethoden f\u00fcr die monocular\u00a9 Sehsch\u00e4rfe zu Grunde gelegt ist. Diese Winkelminute (oder ein etwas gr\u00f6fserer Betrag) sei vielmehr, wo es sich um Messung des stereoskopischen Sehens handelt, das Mindestmaafs f\u00fcr das Auftreten binocularer Doppelbilder, nicht aber binocularer Tiefen Wahrnehmung (stereoskopischen Sehens). Im Sinne einer Tiefen Wahrnehmung (Erkennung einer Entfernungsdifferenz) werden vielmehr wesentlich kleinere Werthe ausgenutzt. Verf. kam bis auf einen Winkelwerth von 5\u201c herunter. Drei in einer frontalen Ebene aufgestellte senkrechte Nadeln befinden sich 2 oder mehr Meter von dem Beobachter entfernt. Die mittlere ist sagittal verschieblich. Sie wird nun vor oder hinter der Ebene der zwei \u00e4ufseren postirt; so werden die kleinsten Entfernungsdifferenzen gesucht, die die Versuchsperson zu erkennen vermag.","page":256},{"file":"p0257.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n257\nAuf eia\u00a9 theoretisch\u00a9 Er\u00f6rterung wird in der kurzen Mittheilung nicht n\u00e4her eingegangen.\nBei hat schon vor einigen Jahren ganz analog\u00a9 Untersuchungen im Leipziger physiologischen Institut angestellt, die indes aus \u00e4ufseren .Gr\u00fcnden erat vor Kurzem, erschienen sind (v. G&\u00c4ns\u2019s AreA f..Ophth. 51, 146). In dieser Mittheilung ist Bef. auch n\u00e4her auf die Theorie des stereoskopischen Sehens eingegangen und sucht dasselbe, so weit es di\u00a9 Medianebene 'betrifft, durch eine nerv\u00f6se Doppelversorgung der Macula zu erkl\u00e4ren. Vergl. hierzu das a. a. 0. gegeben\u00a9 Schema der optischen Leitungabahnen*\nHanoi (Breslau).\nA. Tschkbmak. Beitrag sur lehre tob L\u00e4ngshoropter. Archiv f. d. ges. Phys. ' 81, 328\u2014348. 1900.\t\u2018\t'\nL\u00e4ngshoropter nennt Hebihg den geometrischen Ort jener Aufsen-punkte, welch\u00a9 im Doppelauge auf correspond!renden L\u00e4ngsschnitten der Hetzh\u00e4ut\u00a9, also auf Netzhautelementen von \u00fcbereinstimmendem funetionalen (nicht geometrischen!) Breitenwerthe oder \u201eohne Querdisparation\u201c abgebildet werden.\nDi\u00a9 \u201eKernfl\u00e4che\u201c als den sog. scheinbaren Ort der im L\u00e4ngshoropter gelegenen Aufseeding\u00a9 betrachtet Hkbing als Ebene. Unter dieser Voraussetzung l\u00e4fst sich der L\u00e4ngshoropter relativ genau empirisch bestimmen.\nHaimo bestimmt\u00a9 den empirischen L\u00e4ngshoropter, indem er \u00a9in in der Medianebene befindliches Loth binocular fixirte und zu beiden Seiten weitere Lothe so \u00a9instellte, dafs alle in einer frontalen Ebene erschienen. & zeigt\u00a9 sich, dafs je nach dem Convergenzzustand der Augen die Fl\u00e4che des empirischen L\u00e4ngshoropters verschieden war: Ein\u00a9 schwach concave vom Beobachter ans gerechnet bei Nahefixation, eine schwach convexe bei Femfixation, nur bei einem bestimmten Convergenzgrad ein\u00a9 Ebene.\nVersuche \u00fcber \u00a9ine eventuell\u00a9 Grenz\u00a9 des HzaiNo\u2019schen Fallversuches im indirecten Sehen f\u00fchrten Tsch. zu der Absicht, den L\u00e4ngshoropter durch die\" Bahnen frei fallender Kugeln zu bestimmen. Betreffs der ersteren Frag\u00a9 ergab sich, dafs der Fallversuch bei hinl\u00e4nglich grofaen Kugeln und ausreichend sichtbarer Fallstrecke bis an di\u00a9 Grenz\u00a9 des binocularen Gesichtsraumes bestanden wird.\nIn der zweiten Frage zeigte sich nun eine Verschiedenheit des \u201eLoth-horopters\u201c vom \u201eFallhoropter\u201c.\nWeitere Untersuchungen f\u00fchrten zu folgenden S\u00e4tzen: der St\u00e4rke der (rom Beobachter aus concaven) Kr\u00fcmmung nach geordnet folgen :\nsog. M\u00fcLLKB\u2019scher Horopterkreis;\nCylinder f\u00fcr scheinbar gleichen Abstand von der Nasenwurzel bei ruhendem Blick;\nCylinder f\u00fcr scheinbar gleichen Abstand von der Nasenwurzel bei bewegtem, Blick;\nempirischer L\u00e4ngshoropter f\u00fcr Fallbahnen;\nempirischer L\u00e4ngshoropter f\u00fcr Lothe ; \u2022\nCylinder f\u00fcr scheinbare Frontalebene bei bewegtem Blick.\nGeeignete Versuch\u00a9 f\u00fchren den Verf. zu der Ansicht, dafs di\u00a9 Verschiedenheit der Lage bezw. Kr\u00fcmmung der L\u00e4ngshoropterfl\u00e4ch\u00a9 f\u00fcr Lothe Zeitschrift f\u00fcr Psychologie 26.\t17","page":257}],"identifier":"lit31713","issued":"1901","language":"de","pages":"256-257","startpages":"256","title":"Bourdon: L'acuit\u00e9 st\u00e9r\u00e9oscopique. Revue philosophique 49 (1), 73. 1900","type":"Journal Article","volume":"25"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:13:13.732525+00:00"}