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{"created":"2022-01-31T16:27:23.145720+00:00","id":"lit31724","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Witasek","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 24: 172-173","fulltext":[{"file":"p0172.txt","language":"de","ocr_de":"172\nLiteraturbericht.\nVaschide et Van Melle. Une nouvelle hypoth\u00e8se sur la nature des conditions physiques de l\u2019odorat. Note. Comptes rendus etc. 129 (26), 1285\u20141287. 26.Dez. 1899.\nDie schon den Griechen bekannte Hypothese, nach welcher die Geruchsempfindungen dadurch zu Stande kommen, dafs Riechpartikel durch Luft\u00fcbertragung mit der Riechschleimhaut in Contact gerathen, ist experimentell niemals endg\u00fcltig bewiesen worden.\nDie zu Gunsten der Emissionstheorie angef\u00fchrten Gr\u00fcnde lassen sich in zwei Haupts\u00e4tze zusammenfassen :\t1. Die den Riechstoff enthaltende\nLuft mufs durch die Nase eingeathmet werden. 2. Wenn man Riechstoffe in einen hermetisch abgeschlossenen Beh\u00e4lter thut, so verm\u00f6gen dieselben keinen Geruch mehr auszul\u00f6sen.\nDie Verff. wenden hiergegen Folgendes ein: 1. Auch der Ton und unter gewissen Bedingungen auch die W\u00e4rme werden durch den Luftstrom fortgetragen. Trotzdem spricht man hier nicht von abgel\u00f6sten Partikelchen, sondern f\u00fchrt zur Erkl\u00e4rung dieser Erscheinungen Energieformen an, die durch gewisse Medien fortgepflanzt werden. 2. Auch die Wahrnehmung einer Lichtquelle wird verhindert, wenn sie hermetisch in einen undurchsichtigen Beh\u00e4lter geschlossen wird. \u201eCe qui est transparent pour la lumi\u00e8re, ne 1 est pas dans le m\u00eame degr\u00e9 pour la chaleur et encore moins pour les rayons R\u00f6ntgen.\u201c Die Verff. finden daher die Forderung fast unlogisch, dafs Stoffe, welche die Fortpflanzung des Lichtes verhindern, sich den hypothetischen Geruchsstrahlen gegen\u00fcber anders verhalten sollten.\nDie von den Verff. selbst aufgestellte Theorie lautet: \u201eDer Geruch entsteht nicht durch den unmittelbaren Contact zwischen Riechpartikelchen und den Endigungen der Riechnerven, sondern wird indirect durch Vermittelung kurzer Wellenstrahlen hervorgerufen, die analog aber nicht gleich sind denen, die wir als die Ursache des Lichtes, der W\u00e4rme, der R\u00f6ntgenph\u00e4nomene etc. ansehen.\u201c\nDiese schon 1808 durch Walther von Landshut an gedeutete Hypothese suchen die Verff. sodann durch zehn S\u00e4tze n\u00e4her zu begr\u00fcnden.\nKiesow (Turin).\nB. Bourdon. Les objets paraissent-ils se rapetisser en s\u2019\u00e9levant au-dessus de l\u2019horizon? Ann\u00e9e psychol. 5, 55\u201464. 1899.\nDer Verf. sucht der Ursache der verschiedenen scheinbaren Gr\u00f6fse des Mondes am Horizont und nahe dem Zenith dadurch auf die Spur zu kommen, dafs er die relative Gr\u00f6fsenauffassung irdischer Gegenst\u00e4nde unter analog verschiedenen Bedingungen einer experimentellen Untersuchung unterzieht. Zwei gleich stark beleuchtete Kreisscheiben von gleichem Durchmesser (29,5 cm) waren im sonst v\u00f6llig dunklen Gesichtsfeld (Dunkelzimmer) so angebracht, dafs die eine im Horizont, die andere je nach der Einstellung 3 bis 450 \u00fcber dem Horizont lag, und nun durch Verschiebung der einen der beiden Scheiben, n\u00e4mlich der im Horizont liegenden, von oder zum Auge so einzustellen, dafs sie gleich grofs erschienen. Die Entfernung der \u00fcber dem Horizont liegenden Scheibe vom Auge betrug constant zwei Meter. Die Einstellungen der Horizontscheibe fielen sowohl bei monocu-","page":172},{"file":"p0173.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turhericht.\n173\nlarer wie bei binocularer Betrachtung in jedem Falle so nahe an zwei Meter aus, dafs eine scheinbare Vergr\u00f6fserung dieser Scheibe nicht zu con-statiren war. Ein Vergleich der beiden Scheiben in Bezug auf ihre scheinbaren Entfernungen nach der Tiefe war bei monocularer Betrachtung ganz unm\u00f6glich, aber auch im binocularen Versuch im Allgemeinen unsicher, ohne auffallende Eigenheit und f\u00fcr den Gr\u00f6fsenvergleich belanglos.\nDas gleiche negative Ergebnifs weisen bekanntlich auch die derselben Fragestellung dienenden, \u00e4hnlich angeordneten Versuche Zoth\u2019s auf (\u201eUeber den Einflufs der Blickrichtung auf die scheinbare Gr\u00f6fse der Gestirne\u201c Archiv f\u00fcr die ges. Physiologie 78, 363 ff.). Nur was die Tiefendimension anlangt, machte Zoth andere Beobachtungen; er constatirte n\u00e4mlich eine starke Uebersch\u00e4tzung der Entfernung des hoch liegenden Gegenstandes. Aber auch sonst k\u00f6nnen die A ersuche Zoth\u2019s nicht als Best\u00e4tigung derer Boubdon s angesehen werden. Denn Zoth verfolgt mit seinen Versuchen den Zweck, das Gesetz zu \u00fcberpr\u00fcfen, das sich ihm aus seinem Grundversuch am Monde zu ergeben schien, und welches besagt, dafs die Blickrichtung als solche, also die Lage des Auges im Kopfe, f\u00fcr die Gr\u00f6fsen-sch\u00e4tzung in dem Sinne maafsgebend sei, dafs Objecte, f\u00fcr deren Entfernung und Gr\u00f6fsensch\u00e4tzung keine Anhaltspunkte vorliegen, bei erhobener Blickrichtung kleiner erscheinen, als bei \u201egerader\u201c. Er betrachtete daher das im Horizont liegende Object wirklich mit gerader Blickrichtung und das \u00fcber dem Horizont liegende mit schief aufw\u00e4rts gerichtetem Auge. Boubdox jedoch stellte seine Beobachtungen, der bequemen Augeneinstellung wegen, mit nach r\u00fcckw\u00e4rts geneigtem Kopfe an. Es ist also nicht leicht m\u00f6glich, die beiderseitigen Versuchsergebnisse in Verh\u00e4ltnifs zu setzen. \u2014 Dagegen scheint es unzweifelhaft, dafs die Ergebnisse der den Versuchen Zoth s sonst ziemlich \u00e4hnlichen V ersuche Stboobant\u2019s (\u201eSur l\u2019agrandissement apparent des constellations, du soleil et de la lune \u00e0 l\u2019horizon,\u201c Bull, de l ae.roy. de Belg. 3. s\u00e9r. 1884,8; 1885,10) vor allem mit diesen, aber auch mit denen Boubdon\u2019s in Widerspruch stehen.\tWitasek (Graz).\nJ. Laeguieb des Bancels. Essai de comparaison sur les diff\u00e9rentes m\u00e9thodes propos\u00e9es pour la mesure de la fatigue intellectuelle. Ann\u00e9e psychol. 5, 190\u2014201. 1899.\nEine ganz sch\u00e4tzenswerthe kleine Mittheilung, nur nicht \u00fcber das, was der Titel ank\u00fcndigt. Nicht gerade deshalb, weil es noch keine Erm\u00fcdungsmessung ist, wenn man bestimmt, um wie viel Grade etwa die K\u00f6rpertemperatur in Folge andauernder geistiger Arbeit sinkt etc.; denn diese Illusion ist heute so weit verbreitet, dafs man sie einem Einzelnen nicht gut zum Vorwurf machen kann. Sondern deshalb, weil im vorliegenden Artikel von einem Vergleich verschiedener zur Erm\u00fcdungsmessung verwendeter Methoden, etwa nach ihrer Leistungsf\u00e4higkeit und ihren Ergebnissen, gar nicht die Rede ist. Der Verf. theilt lediglich die Resultate von Untersuchungen mit, die er an sich selbst angestellt hat, und die darauf gerichtet waren, den Einflufs andauernder geistiger Arbeit auf die verschiedenen physischen Functionen des Organismus zu ermitteln. Diese Untersuchung ist aber, so weit man aus dem Berichte","page":173}],"identifier":"lit31724","issued":"1900","language":"de","pages":"172-173","startpages":"172","title":"J. Larguier des Bancels: Essai de comparaison sur les diff\u00e9rentes m\u00e9thodes propos\u00e9es pour la mesure de la fatique intelectuelle. Ann\u00e9e psychol. 5, 190-201. 1899","type":"Journal Article","volume":"24"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:27:23.145726+00:00"}